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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Zusammenhang sei noch einmal auf den ganzheitlichen Blick auf die Teilnehmer und<br />

die Wegweiserfunktion der Projektverantwortlichen hin zu anderen<br />

Unterstützungssystemen im weiteren Projektnetz hingewiesen, die in den Interviews<br />

betont wurden. Die Untersuchung der Initiative für Beschäftigung! als neuartiger<br />

Kooperationsform förderte dabei insbesondere neue Einsichten in die<br />

Interdependenzen (von Beiträgen) unterschiedlicher Netzwerkringe zutage, etwa wenn<br />

zusätzliche Ressourcen aus äußeren Netzwerkringen dem Projektnetz zuflossen oder<br />

deren Lobbyfunktion eine Fortführung von Projekten ermöglichte, die sonst<br />

möglicherweise in Frage gestellt gewesen wäre.<br />

Wie gezeigt werden konnte, entstehen Perspektiven über den so bezeichneten<br />

„interaktionalen Kontext“ (Strauss/Corbin: 1996, 147), der direkt auf die Teilnehmer<br />

wirkt, hinaus durch mittelbares Wirken im „strukturellen Kontext“ (ebd.); die Beiträge<br />

der bundesweiten Initiative können als intervenierende Bedingungen im Sinne von<br />

Glaser und Strauss interpretiert werden. Nicht nur vom Individuum her ist Komplexität<br />

gegeben, auch der Prozess von der Projektidee über die Projektdurchsetzung zur<br />

Umsetzung und Weiterentwicklung ist komplexer Natur. Das Beispiel „Jugend mobil“<br />

hat gezeigt, dass sich dieser Prozess analog dem Politikregel-Kreis (vgl. Abb. 8) nur<br />

idealtypisch als linear gestufter Prozess darstellen lässt. Dieser Prozess ist auch kein<br />

im engeren Sinn ausschließlich politischer Prozess. Eine Analyse, die vom politisch<br />

initiierten Start des Sonderprogramms „Jump“ (vgl. Unterkapitel 2.4) auf die<br />

Umsetzungsmaßnahmen in Rhein-Main schließt, wäre zumindest verkürzt. Vom hier<br />

interessierenden Netzwerk aus betrachtet wirkt ein Sonderprogramm „Jump“ gleichsam<br />

wie ein externer Impuls, dessen Aufnahme und Umsetzung ein äußerst<br />

voraussetzungsvolles Unterfangen ist. Zu diesen Voraussetzungen gehören Beiträge<br />

unterschiedlicher Partner, die in der vorliegenden Untersuchung beispielhaft für die<br />

Initiative für Beschäftigung! auf bundesweiter, regionaler und Projektebene aufgespürt<br />

werden konnten (vgl. Unterkapitel 6.5). Dabei wurde deutlich, dass Ergebnisse, in<br />

einen hierarchischen Kontext eingebettet, letztendlich in einem Netzwerk erreichbar<br />

waren, das nicht auf Hierarchie, sondern auf Verhandlung beruht und dessen<br />

Kontinuität nicht gegeben sondern kontinuierlich eingeworben werden musste und<br />

dabei nicht zuletzt nutzenabhängig (bezogen auf alle Projektbeteiligten) ist. Wie zentral<br />

die nicht-staatlichen Akteure dabei sind, ist exemplarisch an der Fraport AG<br />

aufzuzeigen, die nicht zuletzt als Abnehmer der Arbeitskräfte fungieren konnte.<br />

Anknüpfend an die Definition von Leistungspotentialen von Netzwerken im Unterkapitel<br />

3.2 hat in Unterkapitel 6.5 gezeigt werden können, welche Beiträge die einzelnen<br />

Netzwerkringe, ergänzt um das persönliche Netzwerk der Teilnehmer, in ihrer Summe<br />

und Wechselwirkung zum Zustandekommen, Gelingen oder der Fortführung von<br />

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