INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints
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Netzwerkringe neben dem regionalen Netzwerk sowohl die Projektnetzwerke der Projekte des Regionalnetzwerks, die sich an Benachteiligte wenden, das persönliche Netzwerk der Teilnehmer von „Jugend mobil“ und die Bundesinitiative als äußerer Ring im Blickfeld der Untersuchung, während der Einfluss externer Faktoren weitgehend unberücksichtigt blieb. Eindeutig stand die Untersuchung des Projektnetzwerks im Zentrum, während Hinweise auf Beiträge anderer Netzwerkringe maßgeblich dann aufgenommen wurden, wenn die Untersuchung im Projektzusammenhang entsprechende Ergebnisse zu Tage förderte. Die Untersuchung fokussierte damit sehr stark auf der Sichtweise der Akteure des Projektnetzes und erhob Beiträge von Netzwerkringen, die mehr oder weniger offensichtlich bei den Akteuren in der praktischen Umsetzung auch ankamen. Eine ausschließliche Expertenbefragung auf Ebene des Bundesnetzes hätte möglicherweise andere Ergebnisse gebracht oder zumindest andere Ergebnisse akzentuiert. Das Projekt „Jugend mobil“ stand aufgrund der vorhandenen Datendichte eindeutig im Zentrum der Untersuchung. Die Ergebnisse der Arbeit beruhen somit überwiegend auf der Felduntersuchung bei der Fraport AG, wobei sie am weiteren, insbesondere textlichen Datenmaterial aus der Bundesinitiative (und den Regionalnetzwerken) und insbesondere den anderen Benachteiligten- Projekten des Netzwerks Rhein-Main kontinuierlich gespiegelt und ergänzt werden konnten. Dies wurde durch entsprechende Verweise auf Fundstellen im sechsten Kapitel jeweils deutlich gemacht. In 7.1 soll diese Fragestellung, inwieweit die Netzwerkkooperation die Inklusion der Projektteilnehmer gefördert und ihnen so neue Perspektiven verschafft hat, nun zusammenfassend beantwortet werden. An dieser Stelle werden die Ergebnisse der Arbeit außerdem auf ihre Folgerungen für die Arbeitsmarktpolitik in Deutschland hin interpretiert. In 7.2 schließen sich Anmerkungen zur Methode an. Die vorliegende Arbeit bewegte sich, insbesondere was die empirische Untersuchung der Exklusionsthematik angeht, in einem jungen Forschungsfeld. Ausgewählte Themenstränge, die in dieser Arbeit nicht vertieft werden konnten, und Fragen, die sich an die Ergebnisse dieser Arbeit anschließen, sollen hier außerdem als weiterer Forschungsbedarf vorgeschlagen werden. 7.1 Leistungen von Netzwerken Netzwerke können neue Perspektiven für Benachteiligte schaffen. Der (Sozial-) Staat hat in ihnen potentiell einen starken Partner in der Bewältigung komplexer, gesellschaftlicher Probleme. Sie können auch helfen, Exklusionstendenzen am Arbeitsmarkt entgegenzuwirken und Inklusion zu fördern. 243
Dass dies so ist, darauf hat die Untersuchung zahlreiche Hinweise gegeben. Zunächst ergab die Auswertung des Standardfragebogens für die Teilnehmer des Projektes „Jugend mobil“ eine positive Einschätzung der erwarteten Zukunftsperspektiven im Vergleich zur Bewertung der Lebensbedingungen vor Eintritt in die Maßnahme (vgl. Unterkapitel 6.2). In den qualitativen Interviews mit ausgewählten Teilnehmern, die vorrangig in biografischen Skizzen dokumentiert wurden (Unterkapitel 6.3.1-6.3.4), wurde diese Einschätzung bestätigt. Während die Zeit vor Eintritt in das Projekt mit Stress, Angst, schlechter Laune oder Traurigkeit in Verbindung gebracht wurde, ergaben die Interviews für die Zukunft Erwartungen an einen festen Arbeitsplatz, Karriereoptionen, Heirat, Sicherheit. Diesen subjektiven, für eine Untersuchung sozialer Ausgrenzung bedeutsamen Einschätzungen (vgl. Unterkapitel 2.1) entsprechen die objektiven Befunde, soweit sie den Teilnehmerinterviews und Aussagen der jeweiligen Projektbeteiligten zu entnehmen waren. Diese objektiven Befunde sind in den vier im Unterkapitel 6.4 vorgestellten Subkategorien der Perspektiven, nämlich aktives Arbeitsmarktverhalten, Stabilität, Qualifikation und Beschäftigung zusammengefasst. So zählen in der Argumentation dieser Arbeit zu den geschaffenen Perspektiven nicht nur die erfolgreichen Integrationen in (unbefristete, sozialversicherungspflichtige, also nicht prekäre) Beschäftigung, sondern gleichfalls die dahin führenden, vorbereitenden und begleitenden Aktivierungs-, Stabilisierungs- und Qualifizierungselemente. Es konnte beispielsweise an „Jugend mobil“ exemplarisch gezeigt werden, dass aktives Arbeitsmarktverhalten Voraussetzung für die Teilnahme der Jugendlichen an der Qualifizierungsmaßnahme war und dieses aus dem persönlichen Netzwerk heraus unterstützt worden war. Exklusionstendenzen am Arbeitsmarkt entgegenzuwirken, bedeutet vielfach die Bewältigung komplexer, individueller Probleme. Die Interviews mit den Projektbeteiligten haben zahlreiche Hinweise auf multidimensionale Problemlagen der Zielgruppen in den Projekten gegeben, die im Unterkapitel 6.4.2 als Instabilitäten aufgeführt wurden (von fehlenden Sozialkompetenzen über Sprachdefizite bis hin zu Suchtverhalten oder Verschuldung). Die Abbrüche bei „Jugend mobil“ und Schilderungen (insbesondere in Interviewaussagen der Personalreferentin) der Verhaltensweisen der (freiwilligen oder unfreiwilligen) Abbrecher verweisen deutlich darauf, dass es nicht ausreicht „nur“ einen Arbeitsplatz, selbst mit greifbarer Weiterbeschäftigung, bereitzustellen. Selbst eine hohe Kompetenz und langjährige Erfahrungen im Umgang mit den Jugendlichen, die etwa der Projektleiter bereits in dem Vorläuferprojekt „Juniorlader“ sammeln konnte, bewahrten in einigen Fällen nicht vor einem Scheitern. Dies gilt, obwohl sich im Projekt „Jugend mobil“ mehrfach Hinweise auf eine eigene Kultur der zweiten Chance ergaben, den Jugendlichen also nicht beim ersten Fehltritt der Stuhl vor die Tür gestellt 244
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Arbeit bewegte sich, insbesondere was die empirische Untersuchung der<br />
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