INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints
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B hat die Grundschule „mit durchschnittlichen Noten“ besucht. Er wurde, wie<br />
Teilnehmer A, im Anschluss zunächst an die Förderstufe verwiesen, hat jedoch direkt<br />
„ein Jahr Realschule versucht“. Dort stellte sich allerdings kein Erfolg ein: „Es hat nicht<br />
geklappt und ich wurde in die Hauptschule hinuntergestuft. Ich hatte so schlechte<br />
Noten, weil ich mich auf die Arbeiten nicht konzentriert hatte. Und im letzten Halbjahr<br />
habe ich dann ein bisschen Gas gegeben, so dass ich in 2003 ein gutes,<br />
durchschnittliches Zeugnis bekommen habe. Danach hat die Ausbildungsplatzsuche<br />
für mich angefangen. Ich dachte mir, ich finde innerhalb eines Jahres eine Lehrstelle,<br />
was aber nicht geklappt hat.“ Die („mehr als 100“) Bewerbungen bezogen sich<br />
„überwiegend“ auf den Metall- und Kfz-Bereich. Auch „einen Einstellungstest bei der<br />
Firma, in der mein Vater arbeitet, (…) habe ich nicht geschafft.“ Noch während der<br />
Schulzeit hat A auch ein einwöchiges Praktikum als Kfz-Mechaniker gemacht. „Die<br />
wollten mich auch übernehmen, sie sagten, ich sei so gut, wie die Mitarbeiter, die im<br />
ersten Lehrjahr sind! Aber sie konnten nicht - und haben dann ja auch den Betrieb<br />
geschlossen.“<br />
B hat vom Zeitpunkt des Hauptschulabschlusses (Notendurchschnitt 2,5, „ich hatte<br />
keine vier im Zeugnis“) bis zum Einstieg bei „Jugend mobil“ insgesamt seinen Angaben<br />
zu Folge drei Jahre gebraucht und „über 100 Bewerbungen geschrieben“. In dieser Zeit<br />
sei er öfter „schlecht gelaunt“ und „traurig“ gewesen. Es gefiel ihm nicht, seinen Eltern<br />
zur Last zu fallen („es geht nicht, dass die Eltern immer zahlen“).<br />
In diesen drei Jahren hat B Unterstützung von Seiten der Agentur für Arbeit erfahren<br />
und „wurde in zwei Maßnahmen geschickt.“ Er berichtet: „ Das Arbeitsamt hat sich um<br />
eine Praktikumstelle mit anschließendem Ausbildungsplatz bemüht. Bei der ersten<br />
Maßnahme habe ich ein Praktikum gemacht als Fahrzeuglackierer. Einen<br />
Ausbildungsplatz bekam ich aber nicht, denn der Chef wollte niemanden übernehmen,<br />
er suchte nur einen Praktikanten, was er mir aber erst in der letzten Woche meines<br />
Praktikums gesagt hat. Die Mitarbeiter hatten mir das aber schon erzählt, wie es<br />
abläuft, seit er Chef ist, daher habe ich das schon von Anfang an gewusst. Und dann<br />
habe ich nur sieben Monate dort gearbeitet. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht! Und die<br />
Mitarbeiter waren auch in Ordnung. Aber insgesamt war das nicht gut, weil ich keinen<br />
Ausbildungsplatz bekommen habe.“ Auch die zweite „Maßnahme“ war eine<br />
Praktikumstelle, die ebenfalls ohne Perspektive auf einen Ausbildungsplatz war: „Ich<br />
wusste, dass in dieser Kfz-Werkstatt niemanden ausgebildet werden konnte, weil der<br />
Arbeitgeber keinen Meisterbrief hatte. Aber ich habe diese Stelle angenommen, weil<br />
ich wo anders nichts bekommen habe. Ich habe hier ein Zweimonatspraktikum<br />
gemacht.“ Im zweiten Monat brach B die Maßnahme ab, weil parallel seine Bewerbung<br />
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