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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Erfahrungsbeispielen, zu den spezifischen Sondierungen gehören die<br />

Kommunikationsformen der „Zurückspiegelung, Verständnisfrage und Konfrontation“<br />

(ebd.: 247). Da die Daten aus den standardisierten Fragebögen nur anonymisiert zur<br />

Verfügung standen und damit nicht mit den Interviewpartnern verknüpft werden<br />

konnten, musste im Rahmen des Interviews auch eine Überprüfung der<br />

Zielgruppenerreichung vorgenommen werden. Hierfür dienten dann insbesondere die<br />

Ad-hoc-Fragen, die sich am standardisierten Fragebogen orientierten, sofern die<br />

Teilnehmer in ihrem Erzählstrang nicht selbst, ausdrücklich oder implizit, auf<br />

wesentliche Aspekte ihrer Ausgrenzungserfahrung vor Eintritt in das Projekt<br />

eingegangen waren.<br />

Die biografisch orientierte Methode ist auch in dieser Arbeit mit der „Fallanalyse“<br />

verknüpft. Ziel dieser Vorgehensweise ist es, „sich durch die Beschränkung auf […]<br />

relativ wenige Personen intensiver mit mehr Untersuchungsmaterialien beschäftigen zu<br />

können, um dadurch nuancenreichere und komplexere Ergebnisse zu bekommen“ (vgl.<br />

ebd.). Dem Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit erschien es angemessen, mit<br />

zunehmender Fokussierung der Fragestellung (und damit Nähe zu den<br />

Teilnehmern/Interviewpartnern im Projektzusammenhang), Tiefe vor Breite<br />

anzustreben. 206 Dies bedeutet, ganz im Sinne des theoretischen sampling, dass nicht<br />

etwa Häufigkeiten interessierten, sondern vielmehr eine möglichst große Varianz an<br />

Hinweisen, was gegebenenfalls zu welchen Perspektiven bei den Interviewpartnern<br />

beigetragen hat (vgl. Flick: 5 2000, 89ff.). Fallanalyse und biografisch orientierte<br />

Methode passen zudem zu der in der Exklusionsforschung geforderten Hinwendung an<br />

die Untersuchungsgruppe als Subjekten (Handelnden, Aktiven) statt Objekten (Opfern,<br />

Passiven).<br />

Die Interviews wurden vollständig per Tonband aufgezeichnet, um anschließend<br />

transkribiert und unter Zuhilfenahme der Software atlas.ti ausgewertet zu werden (vgl.<br />

auch Witzel: 1985, 242ff.). In einigen Fällen ergaben die Nachgespräche weitere<br />

wertvolle Hinweise, die in der Form von Feldnotizen erfasst und für die weitere<br />

Auswertung erhalten wurden (vgl. Flick: 5 2000, 189f.). Das Anfertigen einer<br />

„Postkommunikationsbeschreibung“ (vgl. ebd.: 237f.) für auf Tonband nicht erfasste<br />

Ereignisse oder Hintergrundinformationen zum Gesprächskontext oder –verlauf erwies<br />

sich im Rahmen dieser Arbeit hingegen als weitgehend verzichtbar. 207<br />

206 Die notwendige Breite der Untersuchung wird dabei durch das Verfahren des theoretischen<br />

sampling kontrolliert (vgl. auch Witzel: 1985, 240).<br />

207 Flick ( 5 2000, 108f.) zufolge handelt es ich beim problemzentrierten Interview eher um einen<br />

pragmatischen als einen systematischen Ansatz. Er „entpuppt“ sich als „ein Leitfaden-Interview,<br />

das einerseits ebenfalls durch die […] Dilemmata zwischen Tiefe und Breite belastet ist und<br />

andererseits die Möglichkeiten, die ihre einzelnen Teilelemente liefern könnten, nicht<br />

konsequent ausschöpft“ (ebd.: 109). Es ist jedoch gerade das Pragmatische, was diesen<br />

Ansatz im Rahmen einer Grounded Theory-Untersuchung prädestiniert, ist in dieser doch ein<br />

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