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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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auf die Kritik am Begriff der sozialen Ausgrenzung, die mangelnde Präzision und<br />

inflationäre Verwendung unterstellt, soll an dieser Stelle der engeren Kategorisierung<br />

nach Böhnke gefolgt werden. Angelehnt an den Wohlfahrtssurvey 1998 wird folgende<br />

Fragestellung gewählt:<br />

Waren Sie vor Beginn dieses Projektes hauptberuflich erwerbstätig, und zwar Vollzeit<br />

oder Teilzeit? Oder waren Sie nebenher erwerbstätig? Oder waren Sie gar nicht<br />

erwerbstätig oder haben Sie zum Beispiel Wehr- oder Zivildienst geleistet?<br />

Anschließend wird nach der Art der Nichterwerbstätigkeit gefragt, darunter, ob eine<br />

Periode der Arbeitslosigkeit von länger als 12 Monaten, also Langzeitarbeitslosigkeit,<br />

vorlag.<br />

Auf dieser Liste stehen einige Arten von Nichterwerbstätigkeit. Können Sie mir sagen,<br />

welche hiervon auf Sie zutraf? Vollzeitausbildung (Schule oder Studium), Umschulung,<br />

Arbeitslosigkeit (weniger als zwei Monate, mindestens zwei, aber weniger als zwölf<br />

Monate, zwölf Monate und mehr), Hausmann/Hausfrau oder sonstiges (z.B. Elternzeit)?<br />

Schließlich kann es noch den Fall kumulierter Arbeitslosigkeit geben, wo sich kurze<br />

Beschäftigungszeiten und Zeiten der Arbeitslosigkeit abwechseln, ohne dass am Stück<br />

12 Monate und damit Langzeitarbeitslosigkeit aufgetreten werden. Da die<br />

Veränderungen der Arbeitswelt solche Biografien stärker hervorbringen (vgl. Karr/John:<br />

1989), soll auch diese kumulierte Variante, angelehnt an eine Fragestellung des<br />

Eurobarometers von 2002, abgefragt und bei zusammengerechneten Zeiträumen der<br />

Arbeitslosigkeit von mindestens zwölf Monaten zumindest von einer Gefährdung der<br />

Ausgrenzung ausgegangen werden.<br />

Waren Sie innerhalb der letzten drei Jahre zu irgendeinem Zeitpunkt arbeitslos? Wenn<br />

ja: Wie oft waren Sie arbeitslos? Und wie lange?<br />

Die dritte Kategorie bei Burchardt u.a. bezieht sich auf das „Politische Engagement“.<br />

Während Böhnke hier nach Einschätzungen beziehungsweise Haltungen fragt<br />

(Pessimismus bezüglich Einwirkungsmöglichkeiten oder (Des-) Interesse) setzen<br />

Burchardt u.a. auf Fakten, indem nach Mitgliedschaften und Wahlbeteiligung gefragt<br />

wird. Angesichts des allgemein schlechten Ansehens von Politik ist hier zunächst die<br />

Frage, ob die Kategorie bei Burchardt u.a. als eine von vieren nicht überbewertet ist. 195<br />

Pessimismus bezüglich der politischen Mitgestaltungsmöglichkeiten ist eine verbreitete<br />

Haltung (vgl. beispielsweise eine Umfrage im Auftrag des Magazins „Stern“ v.<br />

28.12.2006). Interesse wiederum kann viele Formen annehmen, wobei leicht unklar<br />

bleiben kann, was ein Befragter darunter versteht und worauf er seine<br />

195 Dies ist nicht im Sinne einer Gewichtung unterschiedlicher Exklusionsdimensionen zu sehen.<br />

Burchardt u.a. (2002a: 35) schreiben selbst: „Calculating the number of different dimensions on<br />

which individuals are excluded is not meant to imply that exclusion on each dimension is equally<br />

serious, nor even that exclusion on two dimensions is twice as bad as exclusion on one<br />

dimension.”<br />

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