INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints
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- Abb. 25 Schema der Armutslagen nach Böhnke/Delhey - An dieser Stelle soll der Hinweis genügen, dass mittels des Konzepts der Einkommensarmut nicht zuletzt aufgrund damit nicht erfasster Vermögens- oder Ressourcenbestände in sozialen Netzwerken die Konsummöglichkeiten eines Haushalts nur unzureichend erfasst werden. Es ist daher sinnvoll, über eine (weitgehend konsumgüterbasierte) Lebensstandards- oder Deprivationsmessung den Grad der Unterversorgung einer Person/eines Haushalts ergänzend zu erfassen. Böhnke/Delhey stellen hierzu den Proportionalen Deprivations-Index (PDI) vor. Die Befragten werden hierfür zunächst gebeten, ihre Vorstellungen eines angemessenen Lebensstandards anhand einer vorgelegten Itemliste zu präzisieren. Im Wohlfahrtssurvey 1998 umfasste die Liste folgende Güter: 155
Frage: Es gibt verschiedene Meinungen darüber, was man in Deutschland zum Leben braucht. Was meinen Sie, was auf der folgenden Liste sollte sich jeder Haushalt in Deutschland leisten können? Was ist verzichtbar, was ist wünschenswert, aber nicht unbedingt notwendig und was ist unbedingt notwendig? A) Wohnung, die groß genug ist, dass jedes Haushaltsmitglied ein eigenes Zimmer hat B) WC und Bad oder Dusche in der Wohnung 88 C) Garten, Balkon oder Terrasse 87 D) Einwöchige Urlaubsreise pro Jahr 74 E) Zeitungsabonnement 59 F) Telefon 53 G) Sich regelmäßig neue Kleidung kaufen können 48 H) Abgenutzte Möbel durch neue ersetzen können 46 I) Im Durchschnitt täglich eine warme Mahlzeit haben 38 J) Einmal pro Monat Freunde zum Essen zu sich nach Hause einladen können 36 K) Einmal pro Monat mit der Familie zum Essen in ein Restaurant gehen können 29 L) Auto 27 M) Fernseher 24 N) Videorekorder 22 O) Computer (PC) 20 P) Stereoanlage 20 Q) Waschmaschine 18 R) Geschirrspülmaschine 15 S) Mindestens 50 Euro pro Monat sparen können 14 T) zusätzliche private Krankenversicherung 14 U) private Altersvorsorge 12 V) jederzeit Zahnbehandlung und falls erforderlich Zahnersatz vornehmen können, 12 auch wenn das von der Krankenkasse nicht abgedeckt wird Quelle: Wohlfahrssurvey 1998, Frage 91; Die Zahlenangaben geben den prozentualen Anteil der Befragten wieder, die das jeweilige Gut als „unbedingt notwendig“ eingestuft haben (vgl. Böhnke/Delhey: 1999, 16). Der PDI nimmt bei vollständiger Teilhabe an den genannten Gütern den Wert 0 an, bei vollständigem Ausschluss den Wert 8,5. Als Indikator für soziale Ausgrenzung bzw. als gravierend unterversorgt gilt bei Böhnke (2001) das unterste Dezil des PDI. Diesem fehlen mit 11 Gütern die Hälfte der gesamten Liste (Deprivationswert ab 2,3). Das neunte Dezil kann man als deutlich unterversorgt bei sieben fehlenden Gütern zumindest als gefährdet einstufen (Deprivationswerte 1,5-2,2). 192 Auf der Grundlage 192 Die Frage der Gewichtung, die später auch zwischen den unterschiedlichen Kategorien aufgeworfen wird, stellt sich an dieser Stelle innerhalb einer Kategorie. Ein Student mit einem Zimmer in einem größeren Studierendenwohnheim, in dem sich sanitäre Anlagen auf dem Stockwerk befinden, und der keine Waschmaschine besitzt, fällt hier je nach Antwortverhalten aufgrund der hohen Bewertung der Notwendigkeit dieser Güter sofort in den Kreis der Ausgegrenzten. Dabei ist sein Zugang zu diesen Gütern gewährleistet, wen er sich entweder 156 92
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Frage: Es gibt verschiedene Meinungen darüber, was man in Deutschland zum Leben<br />
braucht. Was meinen Sie, was auf der folgenden Liste sollte sich jeder Haushalt in<br />
Deutschland leisten können? Was ist verzichtbar, was ist wünschenswert, aber nicht<br />
unbedingt notwendig und was ist unbedingt notwendig?<br />
A) Wohnung, die groß genug ist, dass jedes Haushaltsmitglied ein eigenes Zimmer<br />
hat<br />
B) WC und Bad oder Dusche in der Wohnung 88<br />
C) Garten, Balkon oder Terrasse 87<br />
D) Einwöchige Urlaubsreise pro Jahr 74<br />
E) Zeitungsabonnement 59<br />
F) Telefon 53<br />
G) Sich regelmäßig neue Kleidung kaufen können 48<br />
H) Abgenutzte Möbel durch neue ersetzen können 46<br />
I) Im Durchschnitt täglich eine warme Mahlzeit haben 38<br />
J) Einmal pro Monat Freunde zum Essen zu sich nach Hause einladen können 36<br />
K) Einmal pro Monat mit der Familie zum Essen in ein Restaurant gehen können 29<br />
L) Auto 27<br />
M) Fernseher 24<br />
N) Videorekorder 22<br />
O) Computer (PC) 20<br />
P) Stereoanlage 20<br />
Q) Waschmaschine 18<br />
R) Geschirrspülmaschine 15<br />
S) Mindestens 50 Euro pro Monat sparen können 14<br />
T) zusätzliche private Krankenversicherung 14<br />
U) private Altersvorsorge 12<br />
V) jederzeit Zahnbehandlung und falls erforderlich Zahnersatz vornehmen können, 12<br />
auch wenn das von der Krankenkasse nicht abgedeckt wird<br />
Quelle: Wohlfahrssurvey 1998, Frage 91; Die Zahlenangaben geben den prozentualen Anteil<br />
der Befragten wieder, die das jeweilige Gut als „unbedingt notwendig“ eingestuft haben (vgl.<br />
Böhnke/Delhey: 1999, 16).<br />
Der PDI nimmt bei vollständiger Teilhabe an den genannten Gütern den Wert 0 an, bei<br />
vollständigem Ausschluss den Wert 8,5. Als Indikator für soziale Ausgrenzung bzw. als<br />
gravierend unterversorgt gilt bei Böhnke (2001) das unterste Dezil des PDI. Diesem<br />
fehlen mit 11 Gütern die Hälfte der gesamten Liste (Deprivationswert ab 2,3). Das<br />
neunte Dezil kann man als deutlich unterversorgt bei sieben fehlenden Gütern<br />
zumindest als gefährdet einstufen (Deprivationswerte 1,5-2,2). 192 Auf der Grundlage<br />
192 Die Frage der Gewichtung, die später auch zwischen den unterschiedlichen Kategorien<br />
aufgeworfen wird, stellt sich an dieser Stelle innerhalb einer Kategorie. Ein Student mit einem<br />
Zimmer in einem größeren Studierendenwohnheim, in dem sich sanitäre Anlagen auf dem<br />
Stockwerk befinden, und der keine Waschmaschine besitzt, fällt hier je nach Antwortverhalten<br />
aufgrund der hohen Bewertung der Notwendigkeit dieser Güter sofort in den Kreis der<br />
Ausgegrenzten. Dabei ist sein Zugang zu diesen Gütern gewährleistet, wen er sich entweder<br />
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