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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Ihrer Auffassung nach liegt dann keine soziale Ausgrenzung vor, „if the individual was<br />

able – perhaps against the odds – to participate in the four dimensions we have<br />

identified“ (ebd.: 31). Dies gilt unabhängig davon, wie es in der aktuellen oder<br />

anhaltenden Lebenswirklichkeit der betreffenden Person beispielsweise um ihre<br />

Wohnverhältnisse oder ihren Bildungsstand bestellt ist.<br />

Burchardt u.a. (2002: 9) schließen ihre Ausführungen mit der These „concentrating on<br />

past influences draws attention to the success or failure of preventive strategies, while<br />

analysing outcomes may produce insights into the sorts of responsive policies which<br />

are required.” Dieser Annahme soll an dieser Stelle gefolgt werden, da im empirischen<br />

Teil dieser Arbeit responsive, keine präventiven Strategien zur Inklusion im Zentrum<br />

stehen. Unter dieser Voraussetzung soll nun eine Integration der beiden<br />

Operationalisierungen von Böhnke und Burchardt u.a. vorgenommen werden.<br />

Zunächst fallen von den bei Böhnke genannten Kategorien „Bildungsstand“,<br />

„Wohnsituation“, und „Wohngegend“ ersatzlos weg, da sie Burchardt u.a. folgend als<br />

Risikofaktoren gewertet werden können. 189<br />

Eine exakte Übereinstimmung beider Ansätze besteht in der Dimension „Konsum“/<br />

„Relative Einkommensarmut“. Beide Autoren(teams) haben als Schwelle „50 Prozent<br />

des Durchschnittshaushaltseinkommens“ beziehungsweise „durchschnittlichen Netto-<br />

Äquivalenzhaushaltseinkommens“ angegeben. 190<br />

Der Wohlfahrtssurvey 1998 arbeitet hierfür mit folgender Fragestellung:<br />

„Können Sie mir bitte sagen, wie hoch das monatliche Netto-Einkommen Ihres<br />

Haushalts ist? Ich meine also das gesamte Einkommen aller Mitglieder, die zum<br />

Haushaltseinkommen beitragen, nach Abzug der Steuern, Sozialabgaben und<br />

einmaliger Bezüge. Bitte vergessen Sie auch nicht, eventuelle zusätzliche Einnahmen<br />

wie Wohngeld, Kindergeld usw. zum Netto-Einkommen hinzuzurechnen.“<br />

Diese Fragestellung ist für den vorgesehenen Kontext, insbesondere die Zielgruppe,<br />

wahrscheinlich zu komplex. Zudem ist nicht davon auszugehen, dass Antworten in<br />

einer Präzision, wie in der Fragestellung verlangt, gegeben werden können, zumal am<br />

Ort des Interviews keine Möglichkeit besteht, Unterlagen zu Rate zu ziehen. Für diesen<br />

189 Die Frage des Wohnens bzw. der räumlichen Ausgrenzung wird in der Literatur, wie bereits<br />

besprochen, ohnehin nicht eindeutig beurteilt (vgl. Fußnote 110).<br />

190 Durchschnittliches Haushaltsäquivalenzeinkommen bedeutet, dass eine Gewichtung nach<br />

Haushaltsmitgliedern vorgenommen wird. Dabei zählt ein Erwachsener nach alter OECD-Skala<br />

1,0, alle weiteren Erwachsenen 0,7, alle Kinder bis 14 Jahre 0,5 (Statistisches Bundesamt:<br />

2000, 525), nach neuer OECD-Skala: Erwachsene 1, weitere Personen ab 15 Jahren 0,5, unter<br />

15 Jahren 0,3 (vgl. Bundesregierung: 2001, 21). Um das Äquivalenzeinkommen zu berechnen,<br />

werden die genannten Gewichte addiert und das Einkommen durch diese Summe geteilt.<br />

Abweichend von der genannten Schwelle soll in dieser Arbeit analog zur Armuts- und<br />

Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung (2001; 2005) die Armutsrisikoquote von 60<br />

Prozent des Mittelwerts (Medians) Anwendung finden. Diese verwendet die neue OECD-Skala<br />

und basiert auf der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. Für 2003 ergibt sich ein<br />

Schwellenwert von 938 Euro (vgl. Bundesregierung: 2005, XV).<br />

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