INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints
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diese Welt erlauben“, das heißt: Sie bilden die Grundlage für Politikberatung<br />
(Strauss/Corbin: 1996, XI).<br />
Ausgangspunkt in der Grounded Theory ist nicht eine Theorie, sondern ein<br />
Untersuchungsbereich 180 (Strauss/Corbin: 1996, 8) und eine sich auf diesen<br />
Untersuchungsbereich beziehende, noch recht offene Fragestellung als Einstieg in das<br />
Forschungsprojekt. Diese Fragestellung fungiert als „ein Wegweiser, der den Forscher<br />
unmittelbar dazu anhält, einen ganz bestimmten Gegenstandsbereich, den Ort oder<br />
Platz, an dem Ereignisse stattfinden, Dokumente und das Handeln der Menschen zu<br />
untersuchen oder Informanten zu interviewen“ (ebd.: 24). Die Fragestellung wird im<br />
Verlauf des Forschungsprozesses weiter eingegrenzt. Ferner besitzt sie „immer eine<br />
Handlungs- und Prozessorientierung“ (ebd.: 23). Datenerhebung und -auswertung<br />
bilden keine streng voneinander abgegrenzten oder zeitlich aufeinander folgenden<br />
Einheiten. Sie sind vielmehr ineinander verwoben. Glaser und Strauss bezeichnen dies<br />
als „theoretisches Sampling“ (s.u.). Sie meinen damit in Gegenüberstellung zum<br />
statistischen Sampling „den Prozess der Datensammlung zur Generierung von<br />
Theorien, wobei der Forscher seine Daten gleichzeitig sammelt, kodiert und analysiert<br />
und dabei entscheidet, welche Daten als nächste gesammelt werden sollten und wo<br />
sie zu finden sind, um seine Theorie zu entwickeln, während sie emergiert. Dieser<br />
Prozess der Datensammlung wird durch die emergierende Theorie kontrolliert“ (1967:<br />
45). Ziel ist dabei nicht Repräsentativität der Stichprobe, sondern der Gehalt an Neuem<br />
für die zu entwickelnde Theorie.<br />
Eine Reihe spezieller, flexibel anzuwendender Techniken hilft, die<br />
Gegenstandsverankerung der neu zu schaffenden Theorie zu gewährleisten: offenes,<br />
axiales und selektives Kodieren (vgl. Strauss/Corbin: 1996, 43-168).<br />
„Offenes Kodieren“ bezeichnet den „Prozess des Aufbrechens, Untersuchens,<br />
Vergleichens, Konzeptualisierens und Kategorisierens von Daten“ (ebd.: 43).<br />
Aufbrechen und Konzeptualisieren bedeutet hierbei das „Herausgreifen einer<br />
Beobachtung, eines Satzes, eines Abschnitts und das Vergeben von Namen für jeden<br />
einzelnen darin enthaltenen Vorfall, jede Idee oder jedes Ereignis“ (ebd.: 45). Dabei<br />
werden im Vergleich cluster erstellt und vergleichbare Phänomene unter einem<br />
gemeinsamen Namen zusammengefasst. Kategorisieren meint die Zusammenfassung<br />
mehrere Konzepte zu einem „Konzept höherer Ordnung“ (ebd.: 43), einer Kategorie.<br />
„Axiales Kodieren“ meint „eine Reihe von Verfahren, mit denen durch das Erstellen von<br />
Verbindungen zwischen Kategorien die Daten nach dem offenen Kodieren auf neue Art<br />
180 Der Untersuchungsbereich oder „Fall“ meint eine „autonome“ oder „strukturierte<br />
Handlungseinheit mit identifizierbaren Grenzen [...], die eine Geschichte hat“. Dieser wird<br />
„immer zuerst in seiner Eigenlogik [...] in theoriebildender Absicht rekonstruiert“ (Hildenbrand im<br />
Vorwort zu Strauss: 2 1998, 12).<br />
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