INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints
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Abschlusspräsentation vor Führungskräften der Fraport AG, mit individuellen Entwicklungsgesprächen und – nicht zu vergesssen – mit einem gemeinsamen Grillabend“ (Fraport live v. 1. Oktober 2006, 4). Die Teilnehmer legen am Ende der Maßnahme eine tariflich geregelte Prüfung ab, deren Bestehen in der Regel eine Übernahme bei der Fraport AG in Aussicht stellte, und haben nach mindestens zwei weiteren Jahren die Möglichkeit, die IHK-Umschulungsprüfung zum „Geprüften Flugzeugabfertiger“ abzulegen (vgl. Bericht zur fünften Sitzung des Initiativkreises vom Januar 2005; Projektpräsentation PSL-PB3 vom 2.5.2006). Für das Projekt „Jugend mobil“ haben sich von 1999 bis zur Gruppe mit Einstellungsdatum März 2006 insgesamt 903 Jugendliche beworben. 500 wurden zu Einstellungsgesprächen eingeladen. Unter der Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Plätze, der Anforderungen an die Sicherheitsprüfung und des Medizinischen Dienstes konnten 171 Jugendliche eingestellt werden. In dieser Zeit gab es mit 37 Abbrüchen aus unterschiedlichen Gründen eine Quote von 21,6 Prozent, was unterhalb der Zahlen beispielsweise von Ausbildungsabbrüchen liegt (vgl. Deuer/Ertelt: 2001). 116 der 134 übernommenen Teilnehmer sind zum Stand Juli 2006 immer noch im Unternehmen beschäftigt (vgl. für die Teilnehmerangaben: Statistik zum Programm der Qualifizierungsmaßnahme Jugend mobil). Jugend mobil entstand im Kontext des Antritts der Regierung Schröder 1998. Auslöser für konzeptionelle Überlegungen im Bereich der Verkehrsbetriebe in Hessen war das so genannte JUMP-Programm (vgl. Dietrich: 2003, Kieselbach/Beelmann: 2003). Fraport war von verschiedenen Seiten, unter anderem von Seiten der hessischen Landesregierung und aus dem eigenen Aufsichtsrat aufgefordert und bereit, sich hier zu engagieren. Kurz zuvor war zudem bei Fraport das Projekt „Juniorlader“ ausgelaufen, das eine ähnliche Zielgruppe angesprochen hatte. 177 Seit dem Frühjahr 1999 wurde schließlich in einer unternehmensübergreifenden Projektgruppe über die 177 Das Vorläuferprojekt geht bis auf das Jahr 1979 zurück. Unter dem Titel „Jugendliche Ladearbeiter“, ab 1984 dann „Juniorlader“ wurde ein Qualifizierungsprogramm insbesondere für türkische Jugendliche mit schlechten oder fehlenden Hauptschulabschlüssen durchgeführt. In den ersten vier Jahren gab es eine Kooperation mit dem damaligen Arbeitsamt Frankfurt, danach war die Fraport AG (damals FAG) alleine verantwortlich. Die Ausbildung umfasste praktische Arbeit, praxisbegleiteten Fachunterricht, kompensatorischen „Berufsschul“-Unterricht in Verantwortung von Fraport, für den eine Ausnahmegenehmigung des Hessischen Kultusministeriums erreicht wurde, Ausgleichssport und sozialpädagogische Betreuung (Deuber: 1998, 55). Die Beendigung des Programms kann unter anderem auf Probleme durch konkurrierende Interessen, beziehungsweise Zielkonflikte, zurückgeführt werden. Auf der einen Seite standen die Interessen der Abteilungen der Bodenverkehrsdienste, von denen die Jugendlichen übernommen werden, auf der anderen Seite die der Schulungsabteilung, die für die Ausbildung/Qualifizierung der Jugendlichen zuständig war. Erstere legten primär Wert auf Arbeitnehmer, die sowohl fachliche als auch soziale Kompetenzen aufweisen. Zweitere hatten stärker den Anspruch, Benachteiligten zu helfen (ebd. 108). Da das Fortbestehen dieses Projektes kontinuierlich neu verhandelt werden musste, die Integration der Teilnehmer in den Betrieb aber problematisch wurde, kam es Aussagen des zuständigen Abteilungsleiters zufolge 1996 zur Einstellung des Projektes. 133
Umsetzung eines Projektes für benachteiligte Jugendliche im Rahmen von JUMP beraten. Die Projektidee wurde schließlich im Frühjahr 1999 mit Initiatoren aus der Verkehrsbranche und dem Hessischen Sozialministerium geboren. Als das Netzwerk Rhein-Main der Initiative für Beschäftigung! im Januar 2000 offiziell seine Arbeit aufnahm, wurde das Projekt bereits im ersten Durchlauf bei Fraport (in Kooperation mit dem Arbeitsamt Frankfurt und dem Hessischen Sozialministerium) umgesetzt und als einer der Beiträge des Unternehmens in die Initiative eingebracht. Eine Umsetzung in anderen Unternehmen konnte weder von der ursprünglichen Arbeitsgruppe noch unter dem Dach der Initiative für Beschäftigung! erreicht werden. 178 Für Fraport wurde Jugend mobil allerdings zum „Erfolgsmodell“ und wurde auch über das Auslaufen des JUMP-Programmes hinaus etabliert. In die Kooperation sind nach den Arbeitsmarktreformen der Jahre 2003ff. auch die weiteren SGB II-Träger aus ARGEN und optierenden Kommunen eingetreten (Interviewaussagen des Leiters Personalserviceleistungen und Bericht zur fünften Sitzung des Initiativkreises vom Januar 2005). 4.7.4 Erfolgsfaktoren aus Sicht der Projektebene Der Frage der Erfolgsfaktoren bezüglich der Projektarbeit wurde bei einem dritten „Netz-Workshop“ zu Beginn des Jahres 2004 nachgegangen. Nach Aussage des zuständigen Projektleiters am IFOK nannten die Teilnehmer als erfolgskritische Faktoren für den Zeitraum von der Projektidee bis zum Projektstart, dass • …„der input von unten kommt, sich also aus den Erfahrungen vor Ort speist (bottom up)“, • …„alle Beteiligten des Projektes eine gemeinsame Zieldefinition teilen“, • ...„rechtzeitig und dauerhaft Rahmenbedingungen erkannt und beachtet werden“, • ... „ausreichende Ressourcen zur Verfügung gestellt werden können“, • ...„die passenden Partner gefunden und vernetzt werden sowie neue Kooperationsformen eingegangen werden“, • ...„vorhandene Kompetenzen und Ansätze sinnvoll unterstützt und verstärkt werden“, und dass • ...„es das übergeordnete Ziel verfolgt Arbeitslosigkeit zu verhindern und 178 Erste Überlegungen waren von ingesamt 750 Arbeitsplätzen ausgegangen, die außer bei der heutigen Fraport AG vor allem beim Rhein-Main-Verkehrsverbund, der DB Regio und der DB Station & Service (in den Bereichen Reinigungsdienste, Gärtnerarbeiten, Malerarbeiten, Sicherheitsdienste, Servicesektor/Abfertigungsdienste, Behindertenhilfe und dem Cateringbereich) entstehen sollten (vgl. Einsatzmatrix des Rhein-Main-Verkehrsverbunds). Im weiteren Verlauf war es zu Unklarheiten in der „Gesamtfinanzierung“ und „Schwierigkeiten bei der Akquise von Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das Projekt““ gekommen (Projektskizze 134
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Grillabend“ (Fraport live v. 1. Oktober 2006, 4). Die Teilnehmer legen am Ende der<br />
Maßnahme eine tariflich geregelte Prüfung ab, deren Bestehen in der Regel eine<br />
Übernahme bei der Fraport AG in Aussicht stellte, und haben nach mindestens zwei<br />
weiteren Jahren die Möglichkeit, die IHK-Umschulungsprüfung zum „Geprüften<br />
Flugzeugabfertiger“ abzulegen (vgl. Bericht zur fünften Sitzung des Initiativkreises vom<br />
Januar 2005; Projektpräsentation PSL-PB3 vom 2.5.2006).<br />
Für das Projekt „Jugend mobil“ haben sich von 1999 bis zur Gruppe mit<br />
Einstellungsdatum März 2006 insgesamt 903 Jugendliche beworben. 500 wurden zu<br />
Einstellungsgesprächen eingeladen. Unter der Berücksichtigung der zur Verfügung<br />
stehenden Plätze, der Anforderungen an die Sicherheitsprüfung und des<br />
Medizinischen Dienstes konnten 171 Jugendliche eingestellt werden. In dieser Zeit gab<br />
es mit 37 Abbrüchen aus unterschiedlichen Gründen eine Quote von 21,6 Prozent, was<br />
unterhalb der Zahlen beispielsweise von Ausbildungsabbrüchen liegt (vgl. Deuer/Ertelt:<br />
2001). 116 der 134 übernommenen Teilnehmer sind zum Stand Juli 2006 immer noch<br />
im Unternehmen beschäftigt (vgl. für die Teilnehmerangaben: Statistik zum Programm<br />
der Qualifizierungsmaßnahme Jugend mobil).<br />
Jugend mobil entstand im Kontext des Antritts der Regierung Schröder 1998. Auslöser<br />
für konzeptionelle Überlegungen im Bereich der Verkehrsbetriebe in Hessen war das<br />
so genannte JUMP-Programm (vgl. Dietrich: 2003, Kieselbach/Beelmann: 2003).<br />
Fraport war von verschiedenen Seiten, unter anderem von Seiten der hessischen<br />
Landesregierung und aus dem eigenen Aufsichtsrat aufgefordert und bereit, sich hier<br />
zu engagieren. Kurz zuvor war zudem bei Fraport das Projekt „Juniorlader“<br />
ausgelaufen, das eine ähnliche Zielgruppe angesprochen hatte. 177 Seit dem Frühjahr<br />
1999 wurde schließlich in einer unternehmensübergreifenden Projektgruppe über die<br />
177 Das Vorläuferprojekt geht bis auf das Jahr 1979 zurück. Unter dem Titel „Jugendliche<br />
Ladearbeiter“, ab 1984 dann „Juniorlader“ wurde ein Qualifizierungsprogramm insbesondere für<br />
türkische Jugendliche mit schlechten oder fehlenden Hauptschulabschlüssen durchgeführt. In<br />
den ersten vier Jahren gab es eine Kooperation mit dem damaligen Arbeitsamt Frankfurt,<br />
danach war die Fraport AG (damals FAG) alleine verantwortlich. Die Ausbildung umfasste<br />
praktische Arbeit, praxisbegleiteten Fachunterricht, kompensatorischen „Berufsschul“-Unterricht<br />
in Verantwortung von Fraport, für den eine Ausnahmegenehmigung des Hessischen<br />
Kultusministeriums erreicht wurde, Ausgleichssport und sozialpädagogische Betreuung<br />
(Deuber: 1998, 55). Die Beendigung des Programms kann unter anderem auf Probleme durch<br />
konkurrierende Interessen, beziehungsweise Zielkonflikte, zurückgeführt werden. Auf der einen<br />
Seite standen die Interessen der Abteilungen der Bodenverkehrsdienste, von denen die<br />
Jugendlichen übernommen werden, auf der anderen Seite die der Schulungsabteilung, die für<br />
die Ausbildung/Qualifizierung der Jugendlichen zuständig war. Erstere legten primär Wert auf<br />
Arbeitnehmer, die sowohl fachliche als auch soziale Kompetenzen aufweisen. Zweitere hatten<br />
stärker den Anspruch, Benachteiligten zu helfen (ebd. 108). Da das Fortbestehen dieses<br />
Projektes kontinuierlich neu verhandelt werden musste, die Integration der Teilnehmer in den<br />
Betrieb aber problematisch wurde, kam es Aussagen des zuständigen Abteilungsleiters zufolge<br />
1996 zur Einstellung des Projektes.<br />
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