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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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4.7.1 Auf geht´s!<br />

"Auf geht’s!" ist ein Gründerwettbewerb für jüngere Arbeitslose bis 29 Jahre,<br />

insbesondere Migranten und sozial Benachteiligte. Während die Voraussetzung<br />

„Arbeitslosigkeit“ (nicht notwendig Unterstütztungsberechtigung) vom Arbeitsamt<br />

(heute: Agentur für Arbeit) vorgegeben war und die Altersgrenze aufgrund von<br />

Förderrichtlinien der Deutsche Bank Stiftung aufgenommen wurde, war der<br />

Benachteiligtenbegriff nicht streng definiert. Nach einer Interviewaussage der<br />

Projektleiterin in der KIZ Zentrale für Existenzgründung zählten hierzu „klassiche<br />

Benachteiligte“ wie Menschen, die in Armutsvierteln leben, über Generationen<br />

Sozialhilfe beziehen, keinen Hauptschulabschluss und keine Lehrstelle besitzen,<br />

Migranten (mit „schwierigeren Startbedingungen“ z.B. aufgrund kultureller<br />

Unterschiede, niedrigerem Bildungsabschluss, Sprachproblemen, Kulturunterschiede,<br />

weniger Eigenkapital), Frauen, insbesondere Alleinerziehende („wenig<br />

Selbstbewusstsein, weniger Kontakte, weniger Verhandlungshärte“), aus einem<br />

schwierigen familiären Umfeld (etwa mit vielen Wohnort- und Länderwechseln,<br />

Verschuldungsproblematik) oder mit kleinkriminellem Hintergrund.<br />

Der Gründerwettbwerb wurde im Jahr 2000 zum ersten Mal durchgeführt und lief 2006<br />

aus. Etwa 15 arbeitslose junge Menschen pro Teilnehmerjahrgang sollten beim Aufbau<br />

ihrer selbständigen Existenz intensiv begleitet und unterstützt werden. Intensive<br />

Begleitung umfasste dabei mehr als unmittelbar mit Fragen der Existenzgründung<br />

zusammenhängen, sondern vielmehr eine „ganzheitliche Betreuung“ und eine<br />

Wegweiserfunktion zu Einrichtungen wie Schuldnerberatung, Suchtberatung,<br />

Sozialamt, Banken oder Unterstützung in Problemfällen etwa mit der Polizei,<br />

Gläubigern oder Vermietern (Interviewaussagen der Projektleiterin in der KIZ Zentrale<br />

für Existenzgründung).<br />

Die Akquise der Teilnehmer, darunter „30 bis 40 Prozent Frauen“ erfolgte „zum größten<br />

Teil über das Arbeitsamt“, ging aber auch über ungewöhnlichere Wege über<br />

Medienkooperationen (Radio, Zeitungsannoncen) oder Aushänge (Interviewaussagen<br />

der Projektleiterin in der KIZ Zentrale für Existenzgründung).<br />

Finanziert wurde das Projekte vom Arbeitsamt Offenbach (heute: Agentur für Arbeit<br />

Offenbach), Stadt Offenbach und der Deutsche Bank Stiftung Alfred Herrhausen - Hilfe<br />

zur Selbsthilfe -. Umgesetzt wurde es in der KIZ Zentrale für Existenzgründung AG in<br />

Offenbach. Das Projekt war drei Phasen unterteilt. "Auf geht’s!" startet mit der<br />

sogenannten Auswahlwoche.Hier werden in einem 5-tägigen Assessment-Center aus<br />

den Bewerbern die potentialstärksten 30 jungen Gründerinnen und Gründer für die<br />

zweite Phase, ein 8-wöchiges Intensivtraining, ausgewählt. In dieser Phase werden<br />

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