INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints
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Akteure<br />
An dieser Stelle interessieren die Frage nach Offenheit oder Geschlossenheit der<br />
Netzwerke, nach dem Grad an Freiwilligkeit im Gegensatz zu einer<br />
Zwangsmitgliedschaft und damit zusammenhängend der Stabilität der Initiative, sowie<br />
die Ressourcen(-verteilung).<br />
„Gerade (…) Offenheit macht Netzwerke attraktiv“ (Meister: 2005, 14). Entsprechend<br />
kann eine „prinzipielle Offenheit der Netzwerke“ in der Initiative für Beschäftigung!<br />
(Interviewaussage des langjährigen Projektleiters in der Koordinierungsstelle) attestiert<br />
werden, sofern die möglichen Beteiligten als willens und in der Lage angesehen<br />
wurden, einen positiven Beitrag zum Gesamten zu leisten. So prägten intensive<br />
Werbemaßnahmen für mögliche Partner die Arbeit vieler regionaler Netzwerke in der<br />
Startphase. Es handelte sich bei dem Auswahlverfahren der Teilnehmer allerdings zu<br />
keiner Zeit um ein demokratisches. 162 Vielmehr entfaltete die Tatsache, dass die<br />
Gründung auf Spitzenebene der beteiligten Institutionen vollzogen wurde, auch<br />
Wirkung in die einzelnen regionalen Netzwerke hinein. Dies insofern, als die<br />
Spitzenvertreter ihrerseits wiederum mögliche Repräsentanten auf ihrer Ebene in den<br />
Regionen ansprachen, denen dann die Teilnehmerauswahl vor Ort oblag. So spannte<br />
die Initiative zwar schon mit ihren Gründerpersönlichkeiten den Bogen über die<br />
Tarifpartner. Dennoch kann insgesamt, bis auf wenige Ausnahmen, von einer<br />
ausgeprägten „soziokulturellen Nähe“ der Akteure untereinander (Sprenger: 2001, 12)<br />
ausgegangen werden, da ausnahmslos Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft,<br />
Politik und Gesellschaft angesprochen waren (was Maliszewski (2001: 4) die Initiative<br />
als „Rotary Club unter den Lokalen Partnerschaften“ bezeichnen lässt). Zu den Motiven<br />
für das Engagement in der Initiative zählen, nach übereinstimmenden Aussagen<br />
mehrerer Interviewpartner, sowohl altruistische im Sinne einer Übernahme<br />
gesellschaftlicher Verantwortung (corporate social responsibility) 163 , konkrete<br />
betriebswirtschaftliche (z.B. Nachwuchssicherung) 164 als auch in der<br />
Öffentlichkeitsarbeit wurzelnde, wo es etwa um die Imagepflege von Unternehmen<br />
ging, die wegen Umstrukturierungen in der Kritik standen 165 . Ein weiterer Punkt kann<br />
162 Diese Tatsache führt wohl dazu, dass Maliszewski (2001: 4) die Initiative sowohl im Bund als<br />
auch regional als „hierarchisch“ wertet, was hier bezüglich der Kooperationsform bestritten wird.<br />
163 Vgl. hierzu auch die Aussage von August Oetker: „Unternehmen tragen nicht nur<br />
wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung“ (in: Initiative für Beschäftigung!<br />
(Hg.): 2005, 10).<br />
164 Vgl. hierzu die Aussage von Hermann Borghorst: „Jugendlichen die Chance auf einen<br />
Berufseinstieg zu geben, ist nicht nur Ausdruck unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Gut<br />
ausgebildeter Nachwuchs ist für Unternehmen ein fundamentaler Bestandteil der<br />
Zukunftssicherung“ (in: Initiative für Beschäftigung (Hg.): 2005, 12). Als weiterer konkreter<br />
Nutzen wird nach einer Interviewaussage der Projektleiterin am IFOK in der Möglichkeit des<br />
Austauschs untereinander gesehen.<br />
165 Vgl. hierzu die Aussage von Gunter Thielen: „Viele Unternehmen – auch in der IfB! – haben<br />
in den letzten Jahren Entlassungen nicht vermeiden können“ (in: Initiative für Beschäftigung<br />
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