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INKLUSION UND ARBEITSMARKT. SCHAFFEN ... - tuprints

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Kategorie 1 bezieht sich folglich darauf, dass eine Problemlösung überhaupt möglich<br />

wird, Kategorie 2 darauf, dass die Problemlösung den größtmöglichen Nutzen für die<br />

größtmögliche Zahl von Akteuren aufweist und Kategorie 3 darauf, dass die<br />

Problemlösung erleichtert (und wahrscheinlicher) wird.<br />

3.3 Zwischenfazit IV<br />

Der unter der Überschrift governance geführte Steuerungsdiskurs in der<br />

Politikwissenschaft und die Netzwerkanalyse bilden einen geeigneten<br />

politikwissenschaftlichen Rahmen für den empirischen Teil dieser Arbeit. Die alten<br />

Begrifflichkeiten der politischen Steuerung sind letztlich an empirische Grenzen<br />

gestoßen. Ebenso sind Politik-Netzwerke in ihrem engen Verständnis von der<br />

Wirklichkeit überholt worden. Weder ist politische Steuerung allein Sache der Politik<br />

und der staatlichen Institutionen, noch spielen Netzwerke nur im ursprünglichen<br />

Verständnis der Politik-Netzwerke, in der Politikproduktion in eng um die<br />

verfassungsmäßigen Institutionen gruppierten Konstellationen analysiert wurde, eine<br />

Rolle. Die lokale Politikforschung hat frühzeitig deutlich gemacht, dass Netzwerke auf<br />

lokaler Ebene gerade als Antwort auf wahrgenommene Defizite staatlicher<br />

Problembehandlung und nicht im Auftrag oder auf Anstoß politischer Instanzen hin<br />

entstanden sind. Vielfach wuchsen sie von unten und dort vorrangig aus den<br />

Gruppierungen heraus, die eng um ein Problem herum gruppiert sind. Der Begriff<br />

governance und die mit ihm verknüpften Prämissen sind hinreichend weit angelegt, um<br />

eine Bandbreite empirisch vorfindbarer Konstellationen der Politikproduktion oder<br />

Regelung zu umfassen. Mit den Konzepten der regional governance und regionaler<br />

Netzwerke liegen darüber hinaus zwei Ansätze vor, die auf die im empirischen Teil der<br />

Arbeit anzutreffenden Konstellationen anwendbar sind oder zumindest einen<br />

geeigneten Analyserahmen bilden.<br />

Welche Erklärungskraft besitzen die bisherigen Ansätze der Steuerungs- und<br />

Netzwerkforschung nun für den vorliegenden Zusammenhang? Grundsätzlich sei hier<br />

die These gewagt, dass die vorhandenen Ansätze insbesondere für das vermehrte<br />

Auftreten von Netzwerkstrukturen Erklärungskraft besitzen, während die Frage der<br />

Ergebnisproduktion (und deren Voraussetzungen) in Netzwerken noch eher<br />

unterbelichtet ist (vgl. auch Marsh: 1998, 3) 146 , in der qualitativen Forschung auch<br />

seltener über die Analyse oder gar Beschreibung von Einzelfällen hinausgegangen ist.<br />

Wegweisend sind sicherlich neuere Ansätze einer „interaktionorientierten Policy-<br />

146 Die These, dass Netzwerke einen Einfluss auf Politikergebnisse haben, wird teilweise auch<br />

grundsätzlich in Frage gestellt. Dabei geht es um die Frage der Relevanz von Strukturen vs.<br />

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