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MIDEM: Musikmesse als Branchenspiegel ACTA ... - Suisa

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SUISA<br />

INFO<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

1.11<br />

<strong>MIDEM</strong>: <strong>Musikmesse</strong> <strong>als</strong><br />

<strong>Branchenspiegel</strong><br />

Seite 6<br />

<strong>ACTA</strong>: Leitplanken für<br />

das digitale Zeitalter<br />

Seite 9<br />

Bandvertrag: Wenige<br />

Regeln, weniger Streit<br />

Seite 14


SUISA info 1.11<br />

INterN<br />

4 Vorstand beschliesst über<br />

neuen wahrnehmungsvertrag<br />

5 n eu bei der SuiSa –<br />

gesichter und namen<br />

21 Personalia – claudia kempf<br />

folgt auf Poto wegener<br />

INterNAtIONAL<br />

6 <strong>Musikmesse</strong> MideM: rezeptsuche<br />

für die branche<br />

9 a c ta : ein abkommen für<br />

das digitale zeitalter?<br />

SchweIz<br />

16 Label Suisse: ein name macht<br />

Programm<br />

GUt zU wISSeN<br />

11 Srg­Sendungen: weniger<br />

geld für wiederholungen<br />

14 e in bandvertrag zur zeit<br />

mindert Ärger und Streit<br />

SUISA-StIFtUNG<br />

12 e in rückblick auf Popkomm<br />

und womex<br />

18 Preise und ausschreibungen<br />

termINe<br />

24 d ie Verteilungen im Jahr 2011<br />

iMPreSSuM<br />

redaktionsleitung Martin wüthrich<br />

design www.crafft.ch<br />

druck Mattenbach ag, auflage 10 000 ex.<br />

SUISA bellariastrasse 82, Postfach 782,<br />

8038 zürich, t. +41 44 485 66 66,<br />

F. +41 44 482 43 33<br />

SUISA av. du grammont 11bis, 1007 Lausanne,<br />

t. +41 21 614 32 32, F. +41 21 614 32 42<br />

SUISA centro San carlo, Via Soldino 9,<br />

6903 Lugano, t. +41 91 950 08 28,<br />

F. +41 91 950 08 29;<br />

www.suisa.ch, suisa@suisa.ch<br />

5<br />

5 NeU beI der SUISA<br />

Von Stage diVern und<br />

anderen neueintritten<br />

19<br />

16<br />

Steve Lee –<br />

ein PerSönLicher<br />

nachruF<br />

L AbeL SUISSe –<br />

So begeiStert<br />

Schweizer MuSik<br />

Fotos: Michael Lapaire / rtS, SePia agencY, Micha riechsteiner, h.M. issler<br />

titelseite: betty Fischer, My heart belongs to cecilia winter, © Popkomm


edItOrIAL<br />

Liebe Mitglieder<br />

Seit dem letzten Sommer bin ich ganz direkt für Sie<br />

zuständig und leite das Departement Mitglieder und<br />

Verteilung Ihrer Genossenschaft. Die ersten Monate in der<br />

neuen Funktion waren geprägt von vielfältigen neuen<br />

Eindrücken. Da ich seit vielen Jahren in verschiedenen<br />

Funktionen in der SUISA tätig bin, habe ich bereits vieles<br />

in dieser Firma erlebt und gelebt. So war ich es etwa <strong>als</strong> Kundendienstleiterin<br />

gewohnt, den Kunden oft den Sinn und die Berechtigung unserer Tätigkeit zuerst<br />

einmal aufzeigen zu müssen.<br />

Nun fi nde ich mich in einer ganz neuen Ausgangslage. Sie alle <strong>als</strong> Mitglieder kommen<br />

(im Gegensatz zu den Lizenznehmern) zur SUISA, weil Sie die Dienste unserer<br />

Genossenschaft gerne in Anspruch nehmen. Diesem Vertrauen begegnen wir mit dem<br />

Ziel, für Sie eine sehr gute Dienstleistung zu erbringen. Ihre Zufriedenheit soll im<br />

Zentrum unserer Tätigkeit stehen, und wir wollen uns kontinuierlich verbessern.<br />

Dienstleistung soll nicht bloss ein schönes Wort sein, sondern eine Haltung ausdrücken.<br />

Diese Haltung leitet uns in unseren Überlegungen und in unseren Projekten. So<br />

werden zum Beispiel im 2011 einige neue Dienstleistungen eingeführt bzw. umgesetzt.<br />

Die Online­Werkanmeldung wird es ermöglichen, die Werke effi zient und einfach<br />

zu melden. Sie ist ein wichtiger Schritt hin zum grundsätzlichen Ziel, die elektronische<br />

Kommunikation zwischen der SUISA und ihren Mitgliedern zu fördern. Mit<br />

unserer neuen Werk­ und Agreement­Datenbank SWIS werden wir die Qualität und<br />

Vollständigkeit unserer Dokumentation weiter optimieren. Denn je genauer die<br />

Dokumentation, desto besser ist die Basis für eine schnelle und präzise Abrechnung<br />

und Verteilung.<br />

Mit diesen zwei Beispielen will ich aufzeigen, wie wir Ihren Bedürfnissen Rechnung<br />

tragen. Es ist klar: Nicht immer geht alles so schnell, wie wir uns das wünschen<br />

würden. Viele Verbesserungen jedoch sind bereits angestossen oder auf gutem Weg.<br />

Und gern nehmen wir auch weiterhin Ihre Anregungen entgegen.<br />

Ich freue mich, mit Ihnen ein spannendes 2011 zu erleben, danke für Ihr Vertrauen<br />

und wünsche eine anregende Lektüre.<br />

Liebe Grüsse<br />

Irène Philipp Ziebold<br />

SuiSa info 1.11 Foto: erika weibel 3


erIcht deS vOrStANdS<br />

Marco Zanotta / Andreas Wegelin<br />

<strong>als</strong> wiederkehrende geschäfte behandelte der Vorstand beförderungen im SuiSakader<br />

und das budget. er befand zudem über eine revision des wahrnehmungsvertrags<br />

und erarbeitete wahlvorschläge zuhanden der generalversammlung 2011.<br />

der Vorstand hat im zweiten Halbjahr<br />

2010 zwei ordentliche Sitzungen<br />

durchgeführt, erstm<strong>als</strong><br />

zusammen mit der neuen Geschäftsleitung.<br />

Am 20./21. September 2010<br />

tagte der Vorstand in Lausanne. Als Folge<br />

der Wechsel an der Unternehmensspitze<br />

galt es, neue Personen auf Führungspositionen<br />

im mittleren Kader zu befördern.<br />

Der Vorstand beförderte Frau Chantal<br />

Peter zur neuen Leiterin der Abteilung<br />

Aufführungs­ und Senderechte mit Unterschriftsberechtigung.<br />

Frau Peter tritt in<br />

dieser Position die Nachfolge von Frau<br />

Irène Philipp an, die ihrerseits neu seit<br />

dem 1. Juli 2010 Mitglied der Geschäftsleitung<br />

ist. Ebenfalls befördert wurde Herr<br />

Pascal Philipona zum Leiter der Filmabteilung<br />

in Lausanne (Nachfolge Eric Mermod).<br />

Schliesslich beschloss der Vorstand auch<br />

die Einzelunterschrift für Angelegenheiten<br />

des Rechtsdienstes für die Herren Fabian<br />

Niggemeier (Zürich) und Nicolas Pont<br />

(Lausanne).<br />

Im Weiteren hat der Vorstand an der Septembersitzung<br />

einen Beschluss betreffend<br />

die Freigrenze der Verteilung bekräftigt:<br />

Diese wird definitiv von zwei auf fünf<br />

Franken erhöht. Abrechnungsbeträge unter<br />

diesem Mindestbetrag werden nicht<br />

gutgeschrieben, sondern fliessen in die<br />

Rückstellungen. Rückstellungen werden<br />

nach jeweils fünf Jahren aufgelöst und<br />

dienen dann zur Senkung des Kostensatzes<br />

oder werden in einer Zusatzverteilung<br />

ausgeschüttet.<br />

4_Intern<br />

In seiner Dezembersitzung hatte der Vorstand<br />

wie jedes Jahr das von der Geschäftsleitung<br />

vorgelegte Budget für das<br />

kommende Jahr zu prüfen. Die Kommission<br />

Finanzen und Kontrolle hat dieses<br />

Geschäft sehr gut vorbereitet, und der Vorstand<br />

hat das Budget 2011 einstimmig<br />

genehmigt. Ebenfalls genehmigt wurden<br />

die für 2011 vorgesehenen Informatik­ und<br />

Organisationsprojekte mit einem Investitionsvolumen<br />

von 1,2 Millionen Franken.<br />

Der Vorstand beschloss zudem die für<br />

2011 geltenden Kostenabzüge. Der wichtigste<br />

Kostenabzug für Aufführungs­ und<br />

Senderechte beträgt (weiterhin) 15 Prozent.<br />

wahrnehmungsvertrag<br />

wird erneuert<br />

Ein wichtiges Traktandum war die Revision<br />

des Wahrnehmungsvertrags. Der revidierte<br />

Wahrnehmungsvertrag ist auf die<br />

notwendigen Bestandteile reduziert worden<br />

und wird durch erweiterte Wahrnehmungsbedingungen<br />

ergänzt. Dies hat den<br />

Vorteil, dass künftig die Bedingungen<br />

angepasst werden können, ohne dass dabei<br />

der Vertrag selber erneuert werden<br />

muss. Wichtige Neuerungen in den Bedingungen<br />

betreffen die Nutzung elektronischer<br />

Medien und die damit verbundene<br />

Möglichkeit, Werke bei der SUISA online<br />

anzumelden. Die Zustellung des neuen<br />

Wahrnehmungsvertrags an die Mitglieder<br />

beginnt im Verlauf des ersten Halbjahrs<br />

2011.<br />

Amtszeitbeschränkung und<br />

erneuerungswahlen<br />

Im Hinblick auf die Generalversammlung<br />

2011 befasste sich der Vorstand mit dem<br />

Antrag des SVMM auf eine Amtszeitbeschränkung<br />

für Vorstandsmitglieder. Eine<br />

entsprechende Statutenänderung wurde<br />

formuliert für den Fall, dass der Antrag an<br />

der GV 2011 eine Mehrheit findet. Im Weiteren<br />

prüfte der Vorstand die Kandidaturen<br />

für die Gesamterneuerungswahlen im<br />

kommenden Juni. Die Wahlvorschläge des<br />

Vorstands werden mit der Einladung zur<br />

Generalversammlung Mitte Mai veröffentlicht.<br />

Ebenfalls zuhanden der Generalversammlung<br />

wird eine Statutenänderung<br />

vorgeschlagen: Es soll künftig möglich<br />

sein, von einer angemessenen Mindestanzahl<br />

an Mitgliedern unterstützt im Vorfeld<br />

einen Antrag an den Vorstand zu stellen,<br />

der dann bereits an der kommenden Generalversammlung<br />

vorgelegt wird.<br />

SuiSa info 1.11


NeU beI der SUISA<br />

SteFANO PedrAzzI<br />

Seit zehn Jahren bildet Stefano Pedrazzi<br />

(git, keys) zusammen mit Thomas Hoffmann,<br />

Oliver Müller, Mario Kummer und<br />

Ken Ebizuka die Acapulco Stage Divers.<br />

Mit rund 100 Konzerten und ebenso vielen<br />

Songs im Rucksack ist er wahrlich<br />

kein Neuling im Geschäft mit der Musik.<br />

Neu dagegen ist er <strong>als</strong> Mitglied bei der<br />

SUISA. «Die Musik hat immer Priorität,<br />

und so bleibt das Administrative auch<br />

gern mal liegen», meint Pedrazzi, der mit<br />

dem SUISA­Beitritt einen Teil der administrativen<br />

Arbeit endlich losgeworden ist.<br />

Ganz bleibt sie ihm jedoch nicht erspart.<br />

So organisiert er aktuell ein Pressewerk,<br />

damit das neue Album «Ahoi Nacht Ahoi<br />

Camerado» rechtzeitig zu Ostern 2011 Premiere<br />

feiern kann.<br />

www.acapulcostagedivers.ch<br />

GUS mAcGreGOr<br />

Singer/Songwriter Gus MacGregor hat die<br />

Schweizer Musikszene im Sturm erobert.<br />

Sein aktuelles Album «Lifeline» entstand<br />

in enger Zusammenarbeit mit Luk Zimmermann<br />

und Jaël Krebs (Lunik, MiNa),<br />

und die letztjährige Tournee führte ihn<br />

(fast) durch die ganze Schweiz. Nach Helvetien<br />

gelangte der gebürtige Londoner<br />

vor einigen Jahren, <strong>als</strong> er seiner Liebe nach<br />

Bern folgte. In einem früheren Leben stand<br />

MacGregor in Music<strong>als</strong> im Londoner West<br />

ANNA wAIbeL<br />

«Ändlech» sei sie Mitglied geworden, meint<br />

Anna Waibel, die seit bald fünf Jahren <strong>als</strong><br />

Frontfrau der Formation The bianca Story<br />

ihre Stimme leiht. Die Band hat ein gutes<br />

Jahr 2010 hinter sich, nicht zuletzt die<br />

Verleihung des Basler Poppreises hat für<br />

einige Aufmerksamkeit gesorgt. Für diesen<br />

Sommer ist eine neue CD angekündigt,<br />

an den Songs hat Anna mitgeschrieben.<br />

Da ergibt doch die Mitgliedschaft bei der<br />

SUISA gleich noch mehr Sinn.<br />

www.thebiancastory.com<br />

End auf der Bühne und wurde sogar für<br />

den renommierten Laurence Olivier Award<br />

nominiert. Nachdem er die letzten drei<br />

Jahre unter Berns Lauben <strong>als</strong> Strassenmusiker<br />

unterwegs war, spielt er heute in der<br />

ganzen Schweiz regelmässig vor ausverkauften<br />

Rängen. Sein neues Album ist aufgenommen<br />

«and to be released soon».<br />

www.gusmacgregormusic.com<br />

dANIeL mUdrAck<br />

Daniel Mudrack ist ein Grenzgänger im<br />

besten Sinne des Wortes. Als äussert versatiler<br />

Schlagzeuger ist er in verschiedensten<br />

Formationen und Repertoires zuhause.<br />

1983 in Berlin geboren, mit Studium an der<br />

Musikhochschule Basel, pendelt er heute<br />

zwischen Deutschland und der Schweiz,<br />

unterrichtet und spielt in beiden Ländern.<br />

Obwohl er seit vielen Jahren komponiert,<br />

hat Mudrack sich erst kürzlich bei der<br />

SUISA angemeldet. Den Impuls gab ein<br />

neuer Tonträger mit dem Simon Spiess<br />

Trio, zu welchem Mudrack einige Titel<br />

beigesteuert hat. Aktuell spielt Mudrack<br />

mit dem Adrian Mears Electric Trio ein<br />

neues Programm ein.<br />

www.myspace.com/danielmudrack<br />

SuiSa info 1.11 Fotos: Micha riechsteiner, nathalie Stübi, gregor brändli, daniel Mudrack Intern_5


mIdem 2 011 –<br />

SONNe UNd cLOUd<br />

Günther Wildner, Gastautor und Geschäftsführer des österreichischen Musikrats<br />

aus web 2.0 wird eine wolke, Facebook und twitter werden bis zur<br />

Schmerzgrenze und darüber hinaus ausgereizt – und alle warten auf das<br />

«next big thing» im biz.<br />

obwohl die Sonne scheint, hängen über der MideM seit einiger zeit die wolken der rezession. im web­Jargon spricht man lieber von der cloud.<br />

Vorbemerkung:<br />

Der Beitrag drückt nicht die Sicht der Redaktion<br />

oder der SUISA aus.<br />

die <strong>MIDEM</strong> 2011 war ein bisschen<br />

und zugleich mehr <strong>als</strong> ein bisschen<br />

so wie die letzte, was bedeutet,<br />

dass die quälende Ratlosigkeit<br />

in der Branche anhält. Jahr für<br />

Jahr ist die Tonträgerfraktion – ohne<br />

wirklich überrascht zu sein – erstaunt,<br />

dass es mit dem physischen Produkt weiter<br />

rapide bergab geht. Und auch beim digitalen<br />

Angebot herrscht nicht bloss eitel<br />

Sonnenschein, wie dem «Digital Music<br />

Report» für das Jahr 2010 zu entnehmen<br />

ist, den die IFPI wenige Tage vor Beginn<br />

der Messe veröffentlichte. Der abgebrems­<br />

6_International<br />

te Anstieg des weltweiten Online­Musik­<br />

markts wurde allgemein <strong>als</strong> gehöriger<br />

Dämpfer empfunden. Aber niemand jammert<br />

– stille Ernüchterung ist stärker und<br />

einem trotzigen Weitermachen adäquat.<br />

Dieses Im­Spiel­Bleiben heisst, die nichtklassischen<br />

Vermarktungswege über das<br />

Internet zu beschreiten. Hier wird weiter<br />

nach dem neuen Dosenöffner gefahndet,<br />

der das Publikum direkt mit dem Content/<br />

Künstler in Verbindung bringt.<br />

Innovation im wording<br />

Die kleinen Etappenziele des Kampfs um<br />

die Bezahlgunst der Musikfans heissen:<br />

Eine CD wird bestellt – oder gar im stationären<br />

Handel besorgt, ein Download bezahlt,<br />

eine App heruntergeladen oder zu­<br />

mindest eine E­Mail­Adresse abgestaubt.<br />

Dieses Ringen und Kaffeesudlesen in Richtung<br />

eines «Next Big Thing» der Musikvermarktung<br />

gibt ganzen Musikkonferenzen<br />

Sinn und Bedeutung. Die heurige «Midem­<br />

Net» schnitt dabei leider schwachbrüstig<br />

ab – nicht aus Gründen der Organisation<br />

oder Programmgestaltung, sondern weil<br />

schlicht die Ideen und Zukunftsvisionen<br />

dünn und vage gesät waren. Das Wording<br />

ändert sich jedoch kontinuierlich, um zumin<br />

dest einen Fortschritt in der Benennung<br />

der Problematik sicherzustellen. Was vor<br />

kurzem noch <strong>als</strong> Web 2.0 tituliert wurde,<br />

darf nun <strong>als</strong> rätselhafte «Cloud» durch die<br />

Köpfe und Panels geistern. Letztlich wird<br />

die Weiterentwicklung eines «A2CRM» voran<br />

getrieben (Artist to Consumer Relation­<br />

Fotos: Midem und SuiSa<br />

SuiSa info 1.11


tiefe einblicke ins biz gewährte die Midemnet.<br />

ship Management) – gerade vom Autor<br />

erfunden: Wer auf das nächste Diskussionspanel<br />

möchte, muss sich u.a. mittels<br />

innovativem Kürzel­Dropping interessant<br />

machen.<br />

content und context<br />

Die Tools der Fanansprache sind vielfältig,<br />

wobei aktuell Facebook und Twitter favorisiert<br />

werden. Bei Ersterem wurden in<br />

Cannes die hintersten Winkel und Funktionen<br />

auf ihre Wirksamkeit abgeklopft. Das<br />

zweite Werkzeug hielt Einzug in die Konferenzwelt:<br />

Der <strong>MIDEM</strong>­Twitter­Stream<br />

wurde in den grossen Tagungsräumen<br />

der Star unter den keynote Speakern war david guetta.<br />

grossflächig projiziert, sodass man parallel<br />

zum Vortrag oder zur Diskussion<br />

Kurzmeinungen zum aktuellen Geschehen<br />

lesen konnte. Verstümmelt und ohne<br />

Mehrwert wurde da kommentiert, die<br />

Poster mischten laufend Mini­Promotion­<br />

Messages und Realtime­Schwachsinn in<br />

den unaufhörlich blubbernden «Informationsfluss».<br />

Doch wen interessiert die Lok<strong>als</strong>uche<br />

eines koreanischen Publishers oder<br />

die sichere Landung eines US­R&B­Labels<br />

im benachbarten Nizza? Herrlich, wie die<br />

<strong>MIDEM</strong> mit Gold­Card­bewehrter Schwellbrust<br />

die Technologieversprechen unserer<br />

Ich­bin­immer­online­Gesellschaft unbe­<br />

Aus den Alpenländern<br />

am Schweizer Stand sah man die<br />

rekordverdächtig hohe Firmenschar am<br />

konzentrierten netzwerken, auch beim<br />

jährlichen abend­get­together mit<br />

herrlichem oliven­ und weingenuss.<br />

Standbroschüre Schweiz mit allen<br />

ausstellern (PdF, 1,7 Mb):<br />

http://schweizaufdermidem.notlong.<br />

com<br />

österreich glänzte neben seinen zwei<br />

Messe­apps vor allem mit den<br />

Performances von «bauchklang» und<br />

«James cottriall». austrian Music app<br />

gratis unter:<br />

http://itunes.apple.com/us/app/<br />

austria­music/id415476986?mt=8<br />

deutschland beherrschte den espace<br />

riviera (oberen ausstellungsbereich) mit<br />

seinen zahlreichen gemeinschaftsstandpräsenzen<br />

– eine kleine Machtdemonstration,<br />

zumindest im Messezirkus.<br />

SuiSa info 1.11 International_7


die Stimmung variierte von festlich über sonnig bis geschäftig.<br />

cccccccccccccccc<br />

am Schweizer Stand war von krise nicht viel zu spüren, 45 aussteller sorgten für hochbetrieb.<br />

absichtigt <strong>als</strong> perfi de Verblödungsmechanismen<br />

entlarvte.<br />

Die <strong>MIDEM</strong> war somit ein riesiges Mosaik<br />

aus Case Studies auf den Panels und in<br />

den Gesprächen auf den Gängen des Palais<br />

des Festiv<strong>als</strong>:<br />

XY: «Ich habe das Cover meiner neuen<br />

Produktion, die neue Cellistin für meine<br />

Tour, den Megablast­Bass­Mix meiner<br />

kommenden Single von meiner Online­<br />

Community voten bzw. sogar erstellen<br />

lassen …»<br />

AB: «Das ist noch gar nichts – ich habe<br />

vielmehr …»<br />

Fazit: Wer denn King sei, Content (Musik)<br />

oder Context (Cloud), muss jeder für sich<br />

8_International<br />

selbst beantworten. Fest steht, dass der<br />

Content mit den Context­Massnahmen<br />

heutiger Kommunikationskultur veredelt<br />

werden muss. Auf dass die Musikbusinesssonne<br />

wieder scheine; jene in Cannes<br />

tat das gleissend und ganz selbstverständlich<br />

– Licht und Wärme für gebeutelte<br />

Musikrechteverwerter und ihre Zukunftsvisionen.<br />

P.S. Die 2010 begonnene Serviceorientierung<br />

der <strong>MIDEM</strong> wurde überzeugend<br />

fortgesetzt, sodass ein Teilnehmer einen<br />

beträchtlichen Know­how­Gewinn aus der<br />

Messe ziehen konnte:<br />

– MidemNet Lab Competition prämierte<br />

innovative Start­up­Unternehmen der<br />

digitalen Musikwelt. Gewinner: Jamm­<br />

box, Next Big Sound, Shuffl er.fm<br />

– Die MidemNet Academy stellte Workshops<br />

zu Themen der digitalen Musikwirtschaft<br />

bereit.<br />

– MidemNet+ versorgte Online­Musik­Entrepreneurs<br />

mit persönlicher Beratung<br />

durch Experten.<br />

Eine Fülle an Music­Biz­Input auf:<br />

http://www.midem.com<br />

http://blog.midem.com<br />

Fotos: MideM und SuiSa<br />

SuiSa info 1.11


ActA – dIe zUkUNFt deS<br />

INterNAtIONALeN UrheberrechtSSchUtzeS?<br />

Fabian Niggemeier<br />

das wichtigste internationale abkommen im bereich des immaterialgüterrechts,<br />

triPS, ist 16 Jahre alt. das internet und seine Folgen für das geistige eigentum<br />

kommen darin nicht vor. höchste zeit <strong>als</strong>o für einen nachfolger.<br />

TRIPS, das Übereinkommen über handelsbezogene<br />

Aspekte der Rechte am geistigen<br />

Eigentum, datiert zurück auf 1994. Die<br />

gesamte Entwicklung des Internets und<br />

seine Folgen für das geistige Eigentum<br />

sind darin nicht berücksichtigt. Da sich<br />

Neuverhandlungen innerhalb der WIPO<br />

(World Intellectual Property Organisation)<br />

und der WTO (World Trade Organisation)<br />

über lange Zeit verzögerten, nahmen 37<br />

Staaten unabhängig von diesen Organisationen<br />

Verhandlungen zu einem neuen<br />

Abkommen auf, dem Anti Counterfeiting<br />

Trade Agreement <strong>ACTA</strong>. Neben den 27<br />

EU­Staaten waren dies die USA, Japan,<br />

Australien, Kanada, Korea, Mexiko, Marokko,<br />

Neuseeland, Singapur und die<br />

Schweiz.<br />

In der Schweiz wurde das Immaterialgüterrecht<br />

(Urheberrechtsgesetz, Markenschutzgesetz<br />

und Patentgesetz) mit der<br />

Revision von 2008 auf den neusten Stand<br />

gebracht. Aus Schweizer Sicht war und ist<br />

<strong>ACTA</strong> darum primär eine Chance, dass<br />

andere Länder unsere (hohen) Standards<br />

übernehmen.<br />

Gerüchte um ActA<br />

Mit ihrem Beharren auf geheimen Verhandlungen<br />

zogen die <strong>ACTA</strong>­Parteien viel<br />

Unmut auf sich und heizten die Gerüchteküche<br />

an. So verbreiteten sich während<br />

Jahren die wildesten Mutmassungen: <strong>ACTA</strong><br />

wolle international ein Three­Strikes­Verfahren<br />

analog HADOPI in Frankreich einführen,<br />

hiess es etwa. Oder der Zugang zu<br />

Generika für Entwicklungs­ und Schwellenländer<br />

solle erschwert werden. In der<br />

im Dezember 2010 ausgehandelten defi nitiven<br />

Version des <strong>ACTA</strong>­Abkommens ist<br />

davon nichts vorgesehen.<br />

ActA und Urheberrecht<br />

Bezüglich des Urheberrechts sind verschiedene<br />

Punkte und Entwicklungen des<br />

Abkommens von Interesse, weil sich aus<br />

ihnen internationale Grundrichtungen ablesen<br />

lassen, in denen sich das Urheberrecht<br />

in Zukunft wohl bewegen wird. Der<br />

«Geist» von <strong>ACTA</strong> offenbart sich in der<br />

rechtlich nicht verbindlichen Präambel.<br />

Darin heisst es zusammengefasst, dass<br />

durch <strong>ACTA</strong> Immaterialgüterrechte und<br />

die ihnen zugrunde liegenden Geschäftszweige<br />

effi zient geschützt werden und das<br />

TRIPS­Abkommen unter Berücksichtigung<br />

der nationalen Gesetzgebung vervollständigt<br />

werden soll. Zudem sollen die Schutzbestimmungen<br />

für Immaterialgüterrechte<br />

den regulären Handel nicht beeinträchtigen.<br />

Zivilrechtlich werden den Rechteinhabern<br />

dabei Mittel zur Verfügung gestellt, die<br />

der Schweizer Rechtsordnung allesamt<br />

bereits bekannt sind. Auch strafrechtlich<br />

ist in der Schweiz bereits jede vorsätzliche<br />

Verletzung strafbar, und bei gewerblicher<br />

Begehung wird die Tat sogar von Amtes<br />

wegen verfolgt. Das Strafmass beträgt bis<br />

zu einem Jahr Gefängnis oder Geldstrafe,<br />

bei gewerbsmässiger Begehung gar bis zu<br />

fünf Jahre Gefängnis und Geldstrafe. Allerdings<br />

wird dieser Strafrahmen von den<br />

Gerichten sehr selten ausgenutzt.<br />

ActA digital: Urheberinteressen<br />

und datenschutz<br />

Im digitalen Umfeld verlangt <strong>ACTA</strong>, dass<br />

jeder Mitgliedstaat die zivilrechtlichen<br />

und strafrechtlichen Bestimmungen gleich<br />

umsetzt wie in der realen Welt. Dazu sind<br />

effektive Mittel zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Umsetzung im Internet ist in der<br />

Schweiz selbstverständlich, auf die effektiven<br />

Mittel zur Durchsetzung im Internet<br />

gehe ich im Folgenden ein.<br />

In einem Urteil vom 8. September 2010<br />

verbot das Bundesgericht der Firma Logistep<br />

das Erfassen von IP­Adressen in<br />

Tauschbörsen und die Weitergabe dieser<br />

Daten an die Rechteinhaber. Es gab damit<br />

dem eidgenössischen Datenschutzbeauftragten<br />

recht, der im Sammeln der IP­Adressen<br />

eine Verletzung des Datenschutzgesetzes<br />

sah. Anders <strong>als</strong> das Bundesgericht<br />

hatte noch das Bundesverwaltungsgericht<br />

SuiSa info 1.11 International_9


(Vorinstanz) entschieden, Logistep sei das<br />

Erheben dieser Daten zu erlauben. Der<br />

Grund: Es sei unmöglich, die illegalen<br />

Nutzer anderweitig zu identifi zieren, womit<br />

das Interesse der Urheber vor dem<br />

Schutz privater Nutzungsdaten überwiege.<br />

Mit dem negativen Entscheid des Bundesgerichts<br />

stellt sich gerade im Bereich der<br />

Urheberrechtsverletzung eine Grundsatzfrage:<br />

Wie und gegen wen kann ein Verfahren<br />

eingeleitet werden, wenn nicht einmal<br />

bekannt ist, ob eine Verletzung stattgefunden<br />

hat? So sind die von Logistep<br />

erhobenen Daten notwendig, um überhaupt<br />

erst ein Strafverfahren einzuleiten. Im<br />

Zusammenhang mit <strong>ACTA</strong> stellt sich nun<br />

die Frage, wie dies mit der Bestimmung in<br />

Artikel 27 Ziff. 1 vereinbar ist. Wörtlich<br />

werden die Parteien darin dazu verpfl ichtet,<br />

effektive Massnahmen vorzusehen, die<br />

die Durchsetzung von immaterialgüterrechtlichen<br />

Ansprüchen und die Verfol­<br />

1 «… that enforcement procedures, to the extent<br />

set forth in Sections 2 (Civil Enforcement)<br />

and 4 (Criminal Enforcement), are available<br />

under its laws so as to permit effective action<br />

against an act of infringement of intellectual<br />

property rights which take place in the digital<br />

environment…»<br />

10_International<br />

gung von Immaterialgüterrechtsverletzungen<br />

ermöglichen. Meines Erachtens lässt<br />

sich diese Pfl icht nicht mit dem Entscheid<br />

des Bundesgerichts vereinbaren. In der<br />

Konsequenz bedeutet dies, dass im Falle<br />

der Ratifizierung von <strong>ACTA</strong> durch die<br />

Schweiz entweder das Bundesgericht diesen<br />

Entscheid überdenken muss, oder dass,<br />

wie vom Bundesgericht verlangt, eine Gesetzesänderung<br />

notwendig wird.<br />

ActA und wie weiter?<br />

<strong>ACTA</strong> ist das notwendige Abkommen,<br />

das den internationalen Immaterialgüterrechtsschutz<br />

im 21. Jahrhundert ankommen<br />

lässt. Für die Schweiz bringt <strong>ACTA</strong><br />

keine Änderungen der aktuellen Rechtslage<br />

mit sich. Trotzdem ist das Abkommen zu<br />

begrüssen. Es stellt internationale Standards<br />

auch in jenen Gebieten auf, die vom<br />

TRIPS­Abkommen nicht erfasst werden.<br />

Durch eine Vielzahl von Kann­Bestimmungen<br />

lässt <strong>ACTA</strong> dabei allen Vertragsparteien<br />

genügend Raum, damit jedes<br />

Land die jeweils für sein System besten<br />

Lösungen verfolgen kann. Es ist <strong>als</strong>o kein<br />

Abkommen, das materielles Recht in den<br />

einzelnen Vertragsstaaten vereinheitlichen<br />

will. <strong>ACTA</strong> setzt lediglich Leitplanken,<br />

innerhalb deren sich jede Vertragspartei<br />

gemäss ihrer Rechtstradition frei<br />

bewegen kann.<br />

Für den schweizerischen Rechteinhaber<br />

ändert sich durch <strong>ACTA</strong> im Inland nichts.<br />

In den anderen Vertragsstaaten kann es<br />

nur von Vorteil sein, wenn gewisse Standards<br />

eingeführt werden. Als Urheber<br />

und Urhebervertreter müssen wir uns<br />

jedoch bewusst sein, dass <strong>ACTA</strong> keine<br />

Lösung bringt im Hinblick auf die Internetnutzung<br />

und das Down­ und Uploadverhalten<br />

der Bevölkerung. Zum einen<br />

muss in der Schweiz der Datenschutz so<br />

interpretiert werden, dass eine effektive<br />

Strafverfolgung von Urheberrechtsverletzungen<br />

möglich ist. Und zum andern sind<br />

die effektivsten Verfolgungsmöglichkeiten<br />

wohl zum Scheitern verurteilt, wenn<br />

nicht der breiten Nutzermasse vermittelt<br />

werden kann, dass auch im Internet angebotene<br />

Kunst einen Wert und einen Preis<br />

hat.<br />

illustration: crafft<br />

SuiSa info 1.11


Änderungen im verteilungsreglement<br />

SeNdePrOGr Amme der SrG<br />

(OhNe werbUNG)<br />

der Vorstand der SuiSa hat im Juni 2010 diverse Änderungen des<br />

Verteilungsreglements angenommen. diese Änderungen wurden<br />

vom institut für geistiges eigentum (ige) am 19. november 2010<br />

genehmigt. das geänderte Verteilungsreglement ist seit 1. Januar<br />

2011 in kraft.<br />

tv-weltpremiere: Streichung der verdoppelung der<br />

entschädigung für Filme<br />

gemäss ziffer 3.4.2 erhielten Filme nach der definition in ziffer<br />

3.3 Stufe c, die <strong>als</strong> tV­weltpremiere ausgestrahlt werden, die<br />

doppelte entschädigung, sofern sie <strong>als</strong> solche erkannt wurden.<br />

ausländische Schwestergesellschaften haben sich gewundert,<br />

dass unser Verteilungsreglement eine solche bestimmung enthält.<br />

Sie könnte eine Verletzung des Prinzips der inländerbehandlung<br />

(berner Übereinkunft zum Schutz von werken der Literatur und<br />

kunst) nach sich ziehen, wenn die Mitglieder der SuiSa durch die<br />

anwendung dieser bestimmung gegenüber ihren kolleginnen und<br />

kollegen aus dem ausland begünstigt würden.<br />

Somit wurde unter dem titel «3.4 zuschläge für erstsendungen<br />

(Srg­radiosendungen)» die ziffer 3.4.2 gestrichen. diese bestimmung<br />

lautet neu:<br />

3.4 zuschläge für erstsendungen<br />

(SrG-radiosendungen)<br />

verteilungsklassen 1A und 1b (SrG-radiosendungen)<br />

in den Verteilungsklassen 1a und 1b (Srg­radiosendungen)<br />

erhält die erste oder höchstpunktierte Sendung jedes werks<br />

(ohne die Musik unter einstufung d) pro Verteilungsperiode die<br />

fünffache entschädigung.<br />

3.4.2 gestrichen, verteilungsklassen 1c und 1d (SrG-<br />

Fernsehsendungen, ohne werbung)<br />

regionaljournale der SrG<br />

gleichzeitig wurde der bisherige begriff der «Lok<strong>als</strong>endung» durch<br />

den begriff «regionaljournal» in ziffer 4.2.1 ersetzt. der begriff<br />

«Lok<strong>als</strong>endung» wird ausschliesslich in der konzession der Srg<br />

verwendet, im rtVg und in der rtVV findet sich dieser hingegen<br />

nicht. die anpassung des bisherigen begriffs durch den neuen<br />

begriff «regionaljournal» führt in der Praxis zu keinen Änderungen,<br />

da die bis anhin <strong>als</strong> Lok<strong>als</strong>endung eingestuften Srg­radioprogramme<br />

den konzessionierten regionaljournalen entsprechen. es handelt<br />

sich <strong>als</strong>o um eine rein redaktionelle anpassung.<br />

wiederholungssendungen der SrG<br />

die Srg kann gemäss konzession zwei Programme senden, die<br />

fast ausschliesslich (SF info) oder überwiegend (hd Suisse) aus<br />

Sendungen bestehen, die von den hauptprogrammen übernommen<br />

werden. diese Sendungen werden ferner zum teil wiederholt,<br />

insbesondere auf SF info, teilweise auch auf hd Suisse. die budgets<br />

dieser Sender sind aus diesen gründen bedeutend tiefer <strong>als</strong><br />

diejenigen der hauptprogramme.<br />

diese tatsache hat uns dazu veranlasst, den Faktor in bezug auf<br />

die einstufung dieser Programme zu überdenken. der Faktor 0,2,<br />

wie er heute für die regionaljournale der Srg angewendet wird,<br />

hätte auch für SF info und hd Suisse übernommen werden können.<br />

allerdings hätte dies eine spürbare Verringerung der einnahmen<br />

bestimmter rechtsinhaber bewirkt. im Sinne einer schrittweisen<br />

anpassung wurde der Faktor 0,4 beschlossen. in ziffer 4.2.1<br />

wurden die absätze 4, 5 und 8 dahingehend neu formuliert und<br />

zusätzlich absatz 9 eingefügt:<br />

4.2.1 – verteilungsklassen 1A–1d (Sendungen der<br />

SrG, ohne werbung)<br />

…<br />

4 Mit ausnahme der regionaljournale der Srg erhalten alle<br />

Srg­radioprogramme die gleichen Faktoren.<br />

5 alle Sendungen des Fernsehens Srg erhalten die<br />

gleichen Faktoren, mit ausnahme der Fernsehprogramme,<br />

die weitgehend aus wiederholungen aus anderen<br />

Programmen bestehen.<br />

8 regionaljournale der Srg werden mit dem Faktor 0,2 der<br />

oben genannten Sendungen eingestuft.<br />

9 Fernsehprogramme, die weitgehend aus wiederholungen<br />

aus anderen Programmen bestehen, werden mit dem<br />

Faktor 0,4 der oben genannten Sendungen eingestuft.<br />

Links<br />

der gesamte entscheid des ige vom 19. november 2010<br />

ist publiziert unter: www.suisa.ch/shab.<br />

das Verteilungsreglement ist publiziert unter:<br />

www.suisa.ch/verteilungsreglement.<br />

SuiSa info 1.11 Gut zu wissen_11


cOmebAck<br />

der POPkOmm<br />

Claudia Kempf<br />

nach einem Jahr Pause ist die Popkomm an neuem ort mit neuem konzept<br />

wieder auferstanden. die berliner haben zur zurückeroberung der Musikindustrie<br />

die kräfte geeint und die berlin Music week ins Leben gerufen.<br />

zahlreiche genre­ und branchen­<br />

übergreifende Veranstaltungen<br />

rund ums Thema Musik brachten<br />

Anfang September Berlin<br />

zum Vibrieren. Im vielfältigen Kontext der<br />

Berlin Music Week fanden sich insgesamt<br />

470 Aussteller und 7500 Teilnehmer zur<br />

Popkomm im ehemaligen Flughafen Tempelhof<br />

ein. Der Gründer von The Orchard,<br />

Scott Cohen, hat die Stimmung gut auf den<br />

Punkt gebracht: «Die neue, post­apokalyptische<br />

Umgebung für die Popkomm auf<br />

dem ehemaligen Flughafen in Tempelhof<br />

bildet eine lebendige Parallele mit unserer<br />

Industrie. Während das Alte zerfällt, entsteht<br />

an seiner Stelle etwas Neues.»<br />

Starke Schweizer Präsenz<br />

29 Firmen nutzten den Gemeinschaftsstand<br />

«Made in Switzerland», organisiert<br />

12_SUISA-Stiftung<br />

the raveners (bild oben) und My heart belongs to<br />

cecilia winter lieferten packende konzerte.<br />

von der SUISA und der SUISA­Stiftung für<br />

Musik mit der Unterstützung des Fonds<br />

der Phonoproduzierenden. Im Rahmen<br />

des Popkomm­Festiv<strong>als</strong> traten BOY, Filewile,<br />

My Heart Belongs To Cecilia Winter<br />

und The Raveners auf. Beim internationalen<br />

Jazz Meeting spielten Science Fiction<br />

Theater, Schneeweiss & Rosenrot und das<br />

Tobias Preisig Quartett. An der erstm<strong>als</strong><br />

durchgeführten Jazzkomm überzeugte OY<br />

das Fachpublikum, und Solange la Frange<br />

heizte an der Eröffnung der Clubnacht<br />

dem Berliner Publikum und seinem Bürgermeister<br />

ein.<br />

Die 22. Popkomm findet vom 7. bis 9. September<br />

2011 statt. Falls Sie an einer Teilnahme<br />

interessiert sind, wenden Sie sich<br />

an erika.weibel@suisa.ch.<br />

www.popkomm.de<br />

Foto: popkomm<br />

SuiSa info 1.11


wOmex LANdet<br />

IN kOPeNhAGeN<br />

Claudia Kempf<br />

die womex ist eine exotin unter den <strong>Musikmesse</strong>n dieser welt und ist 2010 in<br />

kopenhagen so richtig angekommen. dieses Jahr profitieren aussteller nochm<strong>als</strong><br />

von den hohen dänischen Standards.<br />

die 16. Womex in Zahlen: 2440<br />

Teilnehmer aus 94 Ländern,<br />

650 Aussteller und 59 Konzerte<br />

an 4 Abenden. Die Veranstalter<br />

mussten zwar einen kleinen Teilnehmerrückgang<br />

verzeichnen, aber die Womex<br />

ist und bleibt der zentrale Treffpunkt für<br />

die vielfältige Weltmusikszene. Das gilt<br />

auch für die 18 Firmen aus der Schweiz,<br />

die den von der SUISA­Stiftung in Zusammenarbeit<br />

mit Pro Helvetia organisierten<br />

Schweizer Gemeinschaftsstand nutzten.<br />

Die Messe ist innerhalb Kopenhagens umgezogen<br />

und nun definitiv angekommen:<br />

Der neue Veranstaltungsort überzeugte<br />

durch seine zentrale Lage und die kompakte<br />

Organisation.<br />

Die nächste Womex findet vom 26. bis<br />

30. Oktober 2011 zum letzten Mal in<br />

Kopenhagen statt. Für 2012 sucht die<br />

Womex wieder einen neuen Standort.<br />

Falls Sie an einer Messeteilnahme interessiert<br />

sind, wenden Sie sich an<br />

marcel.kaufmann@fondation­suisa.ch.<br />

www.womex.com<br />

Standgewimmel mit 650 ausstellern. wie immer ein Publikumsmagnet war der Schweizer<br />

Standcocktail.<br />

SuiSa info 1.11 Fotos: alexia Fodere und SuiSa<br />

SUISA-Stiftung_13


dIe bANd – eINe<br />

«eINFAche GeSeLLSchAFt»<br />

Poto Wegener<br />

ein Musiker kommt in die Probe einer neu gegründeten band. Vor dem ersten takt<br />

schlägt er seinen Mitmusikern vor, einen bandvertrag abzuschliessen. dies erscheint<br />

uncool. richtig uncool ist es allerdings, erst bei der auflösung der band zu merken,<br />

dass man besser vorher gewisse dinge geregelt hätte.<br />

der Vorschlag, die Beziehungen<br />

innerhalb einer Band vertraglich<br />

zu regeln, wird oft <strong>als</strong><br />

Misstrauensvotum verstanden<br />

und abgelehnt. Doch gilt es zu bedenken,<br />

dass bereits mit einer rudimentären vertraglichen<br />

Regelung wichtige Fragen geregelt<br />

werden können: Wie wird die Gage<br />

aufgeteilt? Erhält das Bandmitglied, das<br />

sich um das Booking kümmert, eine Vermittlungsprovision?<br />

Was passiert, wenn<br />

ein Mitmusiker an einem möglichen Konzerttermin<br />

bereits einen Auftritt mit seiner<br />

Zweitband verabredet hat? Wem steht<br />

nach der Trennung das Recht am Bandnamen<br />

zu?<br />

Im Normalfall und unter «vernünftigen»<br />

Leuten können die beispielhaft angeführ­<br />

14_Gut zu wissen<br />

ten Probleme ohne Weiteres gelöst werden.<br />

Gerade aber die Trennung einer Gruppe<br />

ist kein Normalfall, erst recht nicht, wenn<br />

die Band noch offene (finanzielle) Verpflichtungen<br />

hat. Wer den Realitäten ins<br />

Auge sieht, wird erkennen, dass gruppeninterne<br />

Regelungen oder Verträge Sinn<br />

ergeben. Nicht zuletzt deshalb, weil sie<br />

helfen, Streitigkeiten zu vermeiden.<br />

mögliche Organisationsformen<br />

Auch Musikgruppen können sich mittels<br />

der üblichen gesetzlichen Rechtsformen<br />

wie einer AG, GmbH, Kollektivgesellschaft<br />

oder eines Vereins organisieren. Die Gründung<br />

einer solchen juristischen Person ist<br />

aus verschiedenen Gründen jedoch meist<br />

zu aufwändig.<br />

Daneben stellt das Obligationenrecht (OR)<br />

den Musikschaffenden eine schlichte Organisationsform<br />

zur Verfügung: die einfache<br />

Gesellschaft. Bei dieser handelt es<br />

sich nach Art. 530 OR um eine «vertragsmässige<br />

Verbindung von zwei oder mehreren<br />

Personen zur Erreichung eines gemeinsamen<br />

Zweckes mit gemeinsamen<br />

Kräften oder Mitteln». Der Abschluss des<br />

Gesellschaftsvertrags ist an keine Formvoraussetzungen<br />

gebunden, die Gesellschaft<br />

entsteht <strong>als</strong>o auch stillschweigend.<br />

Mit anderen Worten bilden die Mitglieder<br />

einer Band rechtlich eine einfache Gesellschaft,<br />

selbst wenn sie sich dessen nicht<br />

bewusst sind (da sie keinen schriftlichen<br />

Vertrag abgeschlossen haben) und auch,<br />

wenn sie dies nicht wollen. (Das gilt jedoch<br />

nicht, falls die Beteiligten ausdrücklich<br />

Foto: istockphoto<br />

SuiSa info 1.11


eine andere Organisationsstruktur – etwa<br />

in Form einer GmbH – gewählt haben.)<br />

Die Form der einfachen Gesellschaft weist<br />

verschiedene Vorteile auf: Es ist kein Eintrag<br />

ins Handelsregister erforderlich, es<br />

besteht keine Pfl icht zur kaufmännischen<br />

Buchführung, es sind keine Mitgliederversammlungen<br />

notwendig und die einfache<br />

Gesellschaft kennt – wie erwähnt –<br />

keine Formvoraussetzungen, wie etwa die<br />

Schriftlichkeit des Gesellschaftsvertrags.<br />

Nachteilig bei der einfachen Gesellschaft<br />

ist insbesondere die Haftungsfrage: Alle<br />

Gesellschafter haften solidarisch und unbeschränkt.<br />

Kann <strong>als</strong>o ein Bandmitglied<br />

einer rechtlichen Verpfl ichtung nicht nachkommen,<br />

kann der Geschädigte aufgrund<br />

der Solidarhaftung wählen, von welchem<br />

Musiker er den Schaden einfordern will. 1<br />

Aufgrund der unbeschränkten Haftung<br />

kann er (anders <strong>als</strong> bei der AG oder der<br />

GmbH) zudem das Privatvermögen der<br />

Beteiligten unbegrenzt zur Begleichung<br />

der Schulden heranziehen, falls das Vermögen<br />

der einfachen Gesellschaft – beispielsweise<br />

die Gelder auf dem gemeinsamen<br />

Gruppenkonto – nicht ausreicht.<br />

Die erwähnte rechtliche Vermutung<br />

spricht für die schriftliche Fixierung der<br />

gruppeninternen Beziehungen. Denn regeln<br />

die Beteiligten ihr Verhältnis nicht<br />

mittels eines (konkreten) Vertrags, wird<br />

im Falle eines Streits auf die (abstrakten)<br />

gesetzlichen Bestimmungen der einfachen<br />

Gesellschaft zurückgegriffen. Da diese<br />

Artikel des OR aber nicht auf die speziellen<br />

Bedürfnisse einer Musikgruppe ausgerichtet<br />

sind, lassen sie für Musiker<br />

wichtige Fragen ausser Acht.<br />

Inhalt eines bandvertrags<br />

Im Rahmen eines solchen gruppeninternen<br />

Vertrags» sollten unter anderem folgende<br />

Punkte geregelt werden: Zu klären<br />

sind die Rechte am Gruppen­ bzw. Projektnamen:<br />

Insbesondere ist zu bestimmen,<br />

wem der Name im Falle der Aufl ösung der<br />

Gruppe oder des Ausscheidens eines Mitglieds<br />

zusteht. Weiter ist zu regeln, wer<br />

welche fi nanziellen Beiträge einschiesst<br />

und wer Eigentümer des angeschafften<br />

Materi<strong>als</strong> wird bzw. für den Unterhalt des<br />

Materi<strong>als</strong> aufkommt. Zu regeln sind ausserdem<br />

die bandinternen Zuständigkeiten<br />

(wer übernimmt welche Arbeitsleistungen?)<br />

und die Frage, wer in welchen Bereichen<br />

berechtigt ist, die Vertretung der<br />

Band gegenüber Dritten zu übernehmen,<br />

<strong>als</strong>o bevollmächtigt wird, Verträge für die<br />

Gruppe abzuschliessen.<br />

Ebenfalls abzusprechen ist die Frage der<br />

Gewinn­ und Verlustbeteiligung. Denn<br />

das OR stellt die Vermutung auf, dass alle<br />

Gesellschafter zu gleichen Teilen Gewinn<br />

1 Beispiel: Ein Musiker kauft für die Band eine<br />

Gesangsanlage, bezahlt diese jedoch nicht.<br />

Der Verkäufer kann den Kaufpreis von einem<br />

anderen Bandmitglied einfordern.<br />

wichtigste bestandpunkte<br />

eines bandvertrags<br />

– rechte am gruppen­ bzw.<br />

Projektnamen<br />

– beiträge der gruppenmitglieder<br />

(ideell, fi nanziell)<br />

– unterhalt von Material und<br />

Probelokal<br />

– weitere arbeitsleistungen für die<br />

gruppe<br />

– Vertretungsberechtigung: wer darf<br />

Verträge mit dritten abschliessen<br />

– gewinn­ und Verlustbeteiligung<br />

– gruppeninterne beschlussfassung<br />

– ein­ und austritte<br />

– weitere musikalische aktivitäten<br />

einzelner Mitglieder<br />

und Verlust der Gesellschaft erhalten bzw.<br />

tragen. Das Gesetz lässt aber ausdrücklich<br />

Raum für eine andere vertragliche Regelung.<br />

Weiter kann vertraglich vereinbart<br />

werden, wie bandinterne Beschlüsse zu<br />

fassen sind (einfache Mehrheit, bestimmtes<br />

Quorum). Von grosser Bedeutung sind<br />

zudem Regelungen zum Vorgehen beim<br />

Ausscheiden oder beim Ausschluss eines<br />

Gruppenmitglieds, beim Neueintritt eines<br />

Musikers oder bei der Aufl ösung der Band.<br />

Schliesslich empfi ehlt es sich, innerhalb<br />

des Gesellschaftsvertrags die Frage bandexterner<br />

musikalischer Tätigkeiten zu regeln.<br />

So kann gar ein Konkurrenzverbot<br />

vorgesehen werden, nach dem ein Bandmitglied<br />

für gruppenexterne musikalische<br />

Aktivitäten die anderen Gruppenmitglieder<br />

um ihre Zustimmung fragen muss.<br />

So uncool der Bandvertrag auf den ersten<br />

Blick auch scheinen mag, so nützlich erweist<br />

er sich im Alltag einer Band. Was<br />

man vertraglich festhält, muss man vorab<br />

besprechen. Diskussionen oder gar Streit<br />

wegen unklarer Zuständigkeiten fallen<br />

danach weg, und die Mitglieder können<br />

sich auf das Wichtigste ihrer gemeinsamen<br />

Interessen konzentrieren: das Musikmachen.<br />

www.suisa.ch/bandvertrag<br />

SuiSa info 1.11 Foto: istockphoto Gut zu wissen_15


insgesamt 150 Formationen, von aLoan (bild) bis hin zum orchestre de la Suisse romande, begeisterten rund 100 000 besucher.<br />

SchweIzer mUSIk, SO<br />

weIt dAS Ohr reIcht<br />

Claudia Kempf<br />

Über 100 000 besucher an einem Festival, bei dem die Schweizer Musik<br />

im Mittelpunkt steht? das westschweizer radio und Fernsehen machen es<br />

mit «Label Suisse» alle zwei Jahre möglich.<br />

das dreitägige Festival Label<br />

Suisse ist in verschiedener Hinsicht<br />

nicht wie andere Musikevents.<br />

Bei Label Suisse dreht<br />

sich (fast) alles um Schweizer Musik und<br />

ihre Protagonisten. Stilistische Grenzen<br />

gibt es genauso wenige wie mediale. Von<br />

Rock über Jazz und Hip­Hop bis hin zu<br />

Klassik reicht das Programm, und das<br />

Festival findet nicht nur live statt, sondern<br />

auch am Radio, Fernsehen und im Web. Im<br />

vergangenen September bereits zum vierten<br />

Mal.<br />

Organisiert wird der einmalige Anlass<br />

alle zwei Jahre von der Radio Télévision<br />

Suisse. Während dreier Tage stellt sie ihre<br />

Radiostationen, Fernsehsender und Webplattformen<br />

ganz in den Dienst der Schwei­<br />

16_Schweiz<br />

zer Musik und präsentiert die auftretenden<br />

Künstler vorab auf allen Kanälen. Dabei<br />

begrenzt sich das Programm nicht nur auf<br />

Künstler aus der Romandie. Bewusst werden<br />

Künstler aus allen Landesteilen eingeladen.<br />

Im letzten Jahr lag der Fokus auf der<br />

Stadt Zürich. In Zusammenarbeit mit dem<br />

Popkredit wurden unterschiedliche Bands<br />

aus der Limmatstadt eingeladen.<br />

einmaliger Sendeplatz<br />

So viel Scheinwerferlicht und Sendeplatz<br />

für die Schweizer Szene sind einzigartig.<br />

Daher sind die SUISA und ihre Kulturstiftung<br />

Partner von Label Suisse und unterstützen<br />

das Engagement der Radio Télévision<br />

Suisse zugunsten der Schweizer<br />

Musik. Die SRG SSR idée suisse bezahlt<br />

jährlich rund 33 Millionen für Urheber­<br />

rechte und ist damit der grösste Lizenznehmer<br />

der SUISA. Umso wichtiger ist es,<br />

dass die Musik unserer Mitglieder in deren<br />

Sendeprogrammen einen festen Platz<br />

hat. Hierfür setzen wir uns schon seit Jahren<br />

ein.<br />

Für alle, die Label Suisse verpasst haben:<br />

Zahlreiche Konzerte sind online zu hören<br />

oder auch per Video zu sehen unter<br />

www.labelsuisse.ch.<br />

Das nächste Label Suisse findet 2012 statt.<br />

Sicher ist eines schon jetzt. Die Philosophie<br />

des Festiv<strong>als</strong> bleibt unverändert:<br />

Scheinwerfer an für das Beste aus der<br />

Schweizer Musikszene aus allen Regionen<br />

und allen Sparten.<br />

Foto: Michael Lapaire / rtS<br />

SuiSa info 1.11


werke Per mAUSkLIck<br />

ANmeLdeN<br />

Claudia Kempf<br />

Sie möchten künftig ihre werke online anmelden und in der SuiSa­werkdatenbank<br />

sehen, wie ihre werke dokumentiert sind? dann bestellen Sie jetzt den<br />

SuiSa­newsletter und bleiben Sie auf dem Laufenden.<br />

in den nächsten Wochen schalten wir<br />

auf unserer Website den neuen Bereich<br />

«Mein Konto» auf und schlagen somit<br />

den Weg in Richtung personalisierte<br />

Serviceplattform ein. In einer ersten Phase<br />

können Sie in «Mein Konto» Werke anmelden<br />

und Einblick in die SUISA­Werkdatenbank<br />

nehmen. Damit die Werkanmeldung<br />

leichter fällt, können Sie die Urheber oder<br />

Verleger, mit denen Sie regelmässig zusammenarbeiten,<br />

einmalig erfassen und<br />

dank einer Beteiligten­Datenbank verwalten.<br />

Die online gesendeten Werke bleiben<br />

gespeichert und können <strong>als</strong> Vorlage für<br />

neue Werkanmeldungen verwendet werden.<br />

So bleibt Ihnen das Ausfüllen immer<br />

gleichbleibender Informationen erspart.<br />

Die Werkanmeldung unterstützt folgende<br />

Browser: Internet Explorer, Firefox.<br />

was ist bei der Online-werkanmeldung<br />

neu?<br />

Bei der Online­Werkanmeldung ändern<br />

sich einige Punkte des Werkanmeldungsprozesses<br />

grundlegend. Bitte lesen Sie<br />

daher die Nutzungsbedingungen vorab<br />

auf der Website genau durch. Die wichtigsten<br />

Änderungen sind hier kurz zusammengefasst:<br />

– Wenn Sie künftig Werke online anmelden,<br />

benötigen wir keine Unterschriften<br />

aller am Werk Beteiligten mehr. Sie<br />

verpflichten sich jedoch, dass Sie allen<br />

Beteiligten eine Kopie der Werkanmeldung<br />

zusenden.<br />

– Wir verlangen keine Belegexemplare<br />

mehr (Tonträger, Noten).<br />

– Damit Sie Werke online anmelden können,<br />

benötigen Sie die IPI­Nummern<br />

aller am Werk Beteiligten. Wie Sie zu<br />

diesen gelangen, steht direkt in der<br />

Online­Werkanmeldung.<br />

welche werke können nicht online<br />

angemeldet werden?<br />

– Werke, die zum Zweck der Vertonung<br />

einer audiovisuellen Produktion geschaffen<br />

wurden.<br />

– Bearbeitungen von freien (<strong>als</strong>o nicht<br />

mehr geschützten) Originalwerken.<br />

– literarische Werke (Texte ohne Musik).<br />

Sämtliche werkinformationen<br />

auf einen mausklick<br />

Mit dem Zugang zu «Mein Konto» können<br />

Sie prüfen, wie Ihre Werke in der SUISA­<br />

Werkdatenbank registriert sind. Im Unterschied<br />

zur öffentlich zugänglichen Daten­<br />

demnächst mit Login zur online­werkanmeldung.<br />

bank ist für Sie ersichtlich, wer mit<br />

welchen Anteilen an Ihren Werken beteiligt<br />

ist. Sie müssen <strong>als</strong>o keine Werklisten<br />

mehr bei der SUISA bestellen, sondern<br />

haben Tag und Nacht Zugriff auf Ihre Repertoireliste.<br />

Ihr zugang zu «mein konto»<br />

Die Zugangsdaten können ausschliesslich<br />

über die Website bestellt werden. Die neuen<br />

Dienstleistungen werden zurzeit fertiggestellt.<br />

Sobald der neue Bereich freigeschaltet<br />

ist, werden alle Abonnenten des<br />

SUISA­Newsletters benachrichtigt und erhalten<br />

einen Link, über den sie die persönlichen<br />

Zugangsdaten bestellen können.<br />

Falls Sie noch nicht Abonnent des Newsletters<br />

sind, bestellen Sie ihn jetzt:<br />

www.suisa.ch/newsletter. Möchten Sie den<br />

Newsletter nicht abonnieren, konsultieren<br />

Sie einfach regelmässig unsere Website.<br />

SuiSa info 1.11 Foto: istockphoto<br />

Gut zu wissen_17


180° – gewinner des Jahres 2010.<br />

Solothurner Filmtage<br />

SOUNd & StOrIeS 2011<br />

v.l.n.r.: ivo kummer, raphael Fischler, urs Schnell bei<br />

der Preisübergabe am 22. Januar 2011.<br />

AUSSchreIbUNG PreIS der<br />

SUISA-StIFtUNG Für mUSIk<br />

Singer/Songwriter aufgepasst! Die SUISA­<br />

Stiftung vergibt in diesem Jahr den mit<br />

20 000 Franken dotierten Anerkennungspreis<br />

für ausserordentliche Leistungen in<br />

der Kategorie «Singer/Songwriter».<br />

Interessierte Personen können ihre Kandidatur<br />

schriftlich bei der Stiftung anmelden<br />

oder Kandidaturen Dritter vorschlagen.<br />

Das gehört ins Dossier: eine Biographie<br />

der Kandidatin bzw. des Kandidaten, eine<br />

ausführliche Begründung, eine Aufl istung<br />

ihrer/seiner Leistungen, ev. Tonträger.<br />

AUSSchreIbUNG PreIS<br />

Für FILmmUSIk<br />

Bereits zum 12. Mal vergibt die SUISA­<br />

Stiftung für Musik einen Preis für die<br />

beste Filmmusik eines/­r Schweizer Komponisten/­in.<br />

Der mit 10 000 Franken dotierte<br />

Preis wird wiederum im Rahmen<br />

An den 46. Solothurner Filmtagen konnte<br />

die SUISA­Stiftung für Musik erneut den<br />

mit 5000 Franken dotierten Preis «Sound<br />

& Stories» verleihen.<br />

Seit sechs Jahren zeigen die Solothurner<br />

Filmtage im Programm «Sound & Stories»<br />

eine Auswahl von aktuellen Schweizer Videoclips.<br />

Ob Kunst, Kommerz oder Trash<br />

– Sound & Stories präsentiert auf hohem<br />

Niveau die ganze Bandbreite des schweizerischen<br />

Musikclips. In diesem Jahr wur­<br />

Eine Fachjury beurteilt gestützt auf das<br />

Reglement die eingereichten Kandidaturen.<br />

Grundvoraussetzungen für die Teilnahme<br />

sind die SUISA­Mitgliedschaft sowie das<br />

Schweizer Bürgerrecht bzw. die Niederlassungsbewilligung<br />

der Bewerber. Das komplette<br />

Reglement sowie das Anmeldeformular<br />

können bei der Stiftung bestellt<br />

werden und sind online publiziert unter<br />

www.suisa­stiftung.ch/preisderstiftung.<br />

des Filmfestiv<strong>als</strong> Locarno verliehen. Reglement<br />

und Teilnahmebedingungen sind<br />

publiziert unter<br />

www.suisa.ch/de/suisa­stiftung/preise/<br />

fi lmmusik­preis.<br />

de mit insgesamt 200 angemeldeten Clips<br />

ein neuer Rekord erreicht. 33 Clips wurden<br />

selektioniert und zur Wahl gestellt für<br />

den Publikums­ und den Jurypreis in der<br />

Höhe von je 5000 Franken.<br />

Das anwesende Publikum bestimmte per<br />

Voting; der Preis der SUISA­Stiftung für<br />

die beste Regie eines Musikclips ging an<br />

Raphael Fischler für das Video zum Track<br />

«Bequem» der Band HTC & Süde.<br />

Das Dossier muss in zwei Exemplaren<br />

schriftlich bei der Geschäftsstelle der<br />

Stiftung eingereicht werden:<br />

SUISA­Stiftung für Musik<br />

Preis der Stiftung<br />

Av. du Grammont 11bis<br />

1007 Lausanne<br />

Das ausgefüllte Anmeldeformular muss<br />

zudem in elektronischer Form eingereicht<br />

werden an marcel.kaufmann@fondationsuisa.ch.<br />

Anmeldeschluss ist der 15. Mai<br />

2011 (Datum Poststempel).<br />

18_<strong>Suisa</strong>-Stiftung Fotos: eddymotion und great garbo Music<br />

SuiSa info 1.11


Nachruf<br />

Steve Lee<br />

5.8.1963 – 5.10.2010<br />

Marco Zanotta, ein Fan, Freund und<br />

Geschäftspartner von Steve Lee<br />

Steve Lee wuchs in Porza bei Lugano auf.<br />

Nach dem Schulabschluss lernte er Goldschmied.<br />

Seine ganz grosse Leidenschaft<br />

war aber schon immer die Musik, und sein<br />

Traum, diese zum Beruf zu machen, ging<br />

dann auch in Erfüllung.<br />

Steve war ein äusserst begabter Multi­<br />

Instrumentalist. Nach verschiedenen Erfahrungen<br />

mit Bands wie Forsale, wo<br />

Steve auch Schlagzeuger war, gelang ihm<br />

1991 zusammen mit Leo Leoni, Marc Lynn<br />

und Hena Habegger der grosse Coup: Als<br />

SuiSa info 1.11 Fotos: h.M. issler<br />

GOTTHARD erhielten die talentierten<br />

und sympathischen Jungs einen weltweiten<br />

Plattenvertrag über mehrere Alben<br />

beim Major Label BMG. Die 13 Alben<br />

«Gotthard», 1992, «Dial Hard», 1994, «G.»,<br />

1996, «Defrosted», 1997, «Open», 1999,<br />

«Homerun», 2001, «One Life One Soul»,<br />

2002, «Human Zoo», 2003, «One Team One<br />

Spirit», 2004, «Lipservice», 2005, «Made<br />

In Switzerland», 2006, «Domino Effect»,<br />

2007, und «Need to Believe», 2009, verkauften<br />

weltweit über zwei Millionen Exemplare;<br />

die Band erhielt dafür viele Goldund<br />

Mehrfachplatinauszeichnungen.<br />

Zahlreiche Tourneen und TV­Auftritte<br />

führten Steve und GOTTHARD um den<br />

ganzen Erdball. Die Band gab rund 1500<br />

Konzerte in über 30 Ländern und verzauberte<br />

damit mehr <strong>als</strong> drei Millionen Besucher.<br />

Steve Lee war aber nicht nur ein genialer<br />

Sänger – einer der weltbesten –, er<br />

war auch <strong>als</strong> Komponist und Texter an 178<br />

Werken beteiligt; seine erfolgreichsten<br />

Kompositionen «One Life one Soul» und<br />

«Heaven» sind nicht nur hierzulande,<br />

sondern auch international bekannt. Steve<br />

Lee war seit 1981 SUISA­Mitglied.<br />

Steve Lee ist 47 Jahre alt geworden. Er<br />

war in jeder Hinsicht aussergewöhnlich –<br />

liebenswürdig, humorvoll, intelligent, kreativ,<br />

talentiert, fl eissig, bescheiden, dankbar,<br />

grosszügig, ehrlich, kollegial, vertrauenswürdig<br />

und stets hilfsbereit. Die Welt<br />

hat nicht nur einen ihrer grössten Rocksänger,<br />

sie hat auch einen wunderbaren,<br />

äusserst wertvollen Menschen verloren.<br />

Informationen über die Zukunft von<br />

GOTTHARD fi nden sich unter<br />

www.gotthard.com.<br />

Nachruf_19


Nachruf<br />

Nachruf Silja Walter<br />

23.4.1919 – 31.1.2011<br />

Vor allem <strong>als</strong> Lyrikerin<br />

ist sie bekannt geworden,<br />

die Benediktinerschwester<br />

Silja<br />

Walter alias Schwester<br />

Hedwig. Bereits im<br />

Alter von 20 Jahren<br />

begann die 1919 in Rickenbach bei Olten<br />

geborene Silja Walter mit dem Schreiben<br />

von Gedichten. Nach dem Lehrerinnenseminar<br />

begann sie ein Literaturstudium,<br />

brach dieses ab und trat mit 29 ins Kloster<br />

Nachruf<br />

Hans Wewerka<br />

1.8.1920 – 16.10.2010<br />

Der gebürtige Wiener Hans Wewerka war<br />

von Jugend auf begeisterter Jazzfan. Seine<br />

berufliche Laufbahn begann nach dem<br />

Krieg bei der österreichischen Wochenschau­<br />

und Filmproduktion. Ab 1946 besass<br />

er in Wien einen Jazzklub, wo sich Musiker<br />

wie Gulda und Zawinul einfanden. Bald<br />

gründete Wewerka eine Produktionsfirma<br />

für Spielfilme, Dokumentationen und Werbung.<br />

1952 verlegte er seinen Geschäftssitz<br />

nach München und gründete die Edition<br />

Modern, Musik­ und Bühnenverlag. Das<br />

Repertoire seines Hauses reichte von der<br />

gehobenen Unterhaltungsmusik bis zu<br />

Singspielen, Opern und zeitgenössischer<br />

Musik.<br />

Mit dem Aufblühen der Massenmedien<br />

öffneten sich neue Geschäftsfelder. So<br />

wurden unter Wewerkas Leitung rund<br />

1500 LPs und CDs sowie für das Fernsehen<br />

etwa 400 TV­Serien produziert. Ab<br />

20_Nachruf<br />

Fahr an der Limmat ein. Doch nicht nur<br />

Literatur, auch Musik und Tanz waren ihr<br />

zeitlebens wichtig und prägten <strong>als</strong> Motiv<br />

auch ihr literarisches Schaffen.<br />

Dass Silja Walter neben Gedichten und<br />

Erzählungen jedoch auch Lieder und gar<br />

Messen schrieb, das dürfte weniger bekannt<br />

sein. Ihre Texte inspirierten zahlreiche<br />

Komponisten zu Vertonungen, darunter<br />

auch den Zuger Carl Rütti. Er habe<br />

schon früh aus eigener Initiative Gedichte<br />

1959 baute er unter Edition Modern AG,<br />

Zürich, einen eigenen Geschäftszweig in<br />

der Schweiz auf.<br />

Neben seinem enormen Arbeitspensum<br />

<strong>als</strong> Inhaber und Geschäftsführer fand<br />

Hans Wewerka immer wieder Zeit, internationale<br />

Jazzgrössen aufzunehmen. So<br />

entstand seit den späten 50er Jahren <strong>als</strong><br />

Vermächtnis an die Nachwelt ein immenses<br />

Archiv an Liveaufnahmen, mit denen<br />

er – nach seiner eigenen Aussage – die<br />

ganze Welt auf Jahrzehnte versorgen<br />

könnte.<br />

Hans Wewerka galt <strong>als</strong> international anerkannte<br />

Verlegerpersönlichkeit, wie es<br />

nicht viele gibt. Er war von bewundernswerter<br />

Agilität und besessen von seiner<br />

Arbeit. In seinem Kopf reiften noch viele<br />

grosse Pläne, zu deren Realisierung ein<br />

Leben nicht ausgereicht hat.<br />

von Silja Walter vertont, erzählt Rütti auf<br />

Anfrage. Nach 1970 sei es zu einer intensiven<br />

Zusammenarbeit gekommen. In den<br />

folgenden Jahrzehnten entstanden zahlreiche<br />

Auftragswerke: Oratorien, Lieder<br />

oder ein Mysterienspiel, wobei Walter viele<br />

Texte für die Liturgie eigens oder neu<br />

verfasste. Als Textautorin wurde Silja<br />

Walter im Jahr 1978 Mitglied der SUISA,<br />

ihr musikbezogenes Schaffen umfasst einige<br />

Dutzend Werke. Am 31. Januar 2011<br />

ist ihre Stimme nun für immer verstummt.<br />

Verstorbene Mitglieder<br />

(seit 1.7.2010)<br />

Beck Ulrich, Zürich<br />

Brizuela Jose Gill, San Juan N. (PY)<br />

Chorafas Georges, Lausanne<br />

Cleis Giovanni, Ligornetto<br />

Conrad Peter, Chur<br />

Cusato Salvatore, Martigny<br />

Deshusses Geneviève, Carouge<br />

Dörig Walter, Horw<br />

Furrer­Münch Franz, Niederglatt<br />

Huguenin Charles­Andre, Neuchâtel<br />

Kamm Jakob, Weinfelden<br />

Kiser­Weingartner Bruno, Zürich<br />

Kostic Vojislav Voki, Belgrad<br />

Lee Stefano, Porza<br />

Locher­Egger Margrit, Hagendorn<br />

Mastrovito Felice, Paduli (I)<br />

Matter Gerhard, Hallwil<br />

Mehringer Hans, Dällikon<br />

Oswald Ludwig, Domat/Ems<br />

Pizzulin Sergio, Tosse (I)<br />

Schwarz Bruno, Zürich<br />

Speidel Dieter S., Zürich<br />

Stanciu Simion, Genf<br />

Temperli Jakob, Samstagern<br />

Trippel Fritz Fred, Chur<br />

Walter Silja, Unterengstringen<br />

Wewerka Hans, Horgen<br />

Zimmermann Kurt, Aarburg<br />

Foto: Liliane géraud<br />

SuiSa info 1.11


mItGLIederAbteILUNG: cLAUdIA<br />

kemPF FOLGt AUF POtO weGeNer<br />

Irène Philipp Ziebold<br />

nach zwölf Jahren verlässt Poto wegener, Leiter der Mitgliederabteilung, die SuiSa<br />

und wird auf den 1. april 2011 direktor der SwiSSPerForM. Seine nachfolgerin<br />

heisst claudia kempf.<br />

claudia kempf und Poto wegener.<br />

Poto Wegener war zunächst <strong>als</strong> juristischer<br />

Mitarbeiter im Rechtsdienst der<br />

SUISA tätig. 2001 übernahm er die Leitung<br />

der damaligen Urheberabteilung. In<br />

den folgenden Jahren wurden die Auslandabteilung<br />

und die Verlegerabteilung mit<br />

der Urheberabteilung zusammengelegt; es<br />

entstand die heutige Mitgliederabteilung.<br />

Neben seiner Tätigkeit bei der SUISA unterrichtet<br />

Poto Musikbusiness und Musikrecht<br />

an diversen Schulen, sein 2004 veröffentlichtes<br />

Buch «musik & recht» gilt <strong>als</strong><br />

Standardwerk.<br />

Potos Wechsel zur SWISSPERFORM nehmen<br />

wir mit einem lachenden und einem<br />

weinenden Auge zur Kenntnis. Lachend,<br />

weil wir uns für ihn freuen und wir mit<br />

ihm <strong>als</strong> Geschäftsführer der SWISSPER­<br />

FORM in engen geschäftlichen Beziehungen<br />

bleiben. Weinend, weil wir mit ihm<br />

einen sehr engagierten und kompetenten<br />

SuiSa info 1.11 Foto: erika weibel<br />

Mitarbeiter verlieren, der stets ein offenes<br />

Ohr für die Anliegen unserer Mitglieder<br />

hatte. Seinen Einsatz fasste unlängst<br />

ein Mitglied folgendermassen zusammen:<br />

«… wir verlieren einen Vertrauten, der mir<br />

und vielen anderen ein saugutes Gefühl<br />

gab, gut aufgehoben und ehrlich beraten<br />

zu sein!» Treffender kann man es wohl<br />

nicht sagen.<br />

Wir danken Poto Wegener herzlich für<br />

seine wertvolle Arbeit für die SUISA und<br />

wünschen ihm das Beste für seine Zukunft.<br />

kompetent und kommunikativ<br />

Mit Claudia Kempf übernimmt eine Persönlichkeit<br />

die Mitgliederabteilung, die<br />

sich mit viel Engagement für die Schweizer<br />

Musikschaffenden einsetzt. Claudia<br />

prägt den Auftritt der SUISA seit zehn<br />

Jahren mit und ist vielen Mitgliedern be­<br />

kannt durch ihre Artikel, ihre Arbeit im<br />

Messebereich oder durch persönlichen<br />

Kontakt. Sie ist innner­ und ausserhalb der<br />

SUISA hervorragend vernetzt und verfügt<br />

über profunde Kenntnisse aller für ihre<br />

Arbeit wichtigen Zusammenhänge. So hat<br />

Claudia über Jahre intensiv und erfolgreich<br />

in verschiedenen Projekten mit der<br />

Mitgliederabteilung zusammengearbeitet.<br />

Mit ihren fachlichen und persönlichen<br />

Qualitäten ist Claudia Kempf eine ideale<br />

Nachfolgerin für Poto Wegener. Wir gratulieren<br />

ihr herzlich und wünschen viel<br />

Erfolg. Bis sie ihre neue Position im Frühsommer<br />

antritt, leitet Irène Philipp Ziebold<br />

interimistisch die Abteilung.<br />

Intern_21


keIN GeLd Für<br />

UNbekANNte werke<br />

Die SUISA kann nur Tantiemen für Werke<br />

ausbezahlen, für die sie über die notwendigen<br />

Daten verfügt bzw. deren Rechtsinhaber<br />

bekannt sind. Trotz intensiver Recherchen<br />

bleibt jährlich über eine Million<br />

Franken, die nicht verteilt werden können.<br />

Wir führen deshalb so genannte «inquiry<br />

lists» mit Werken, für welche in den letzten<br />

fünf Jahren Geld eingegangen ist, das<br />

aber mangels genauer Angaben nicht verteilt<br />

werden konnte.<br />

INterNAtIONALe<br />

SUISA<br />

Die Anzahl ausländischer Mitglieder bei<br />

der SUISA nimmt zu, ohne dass wir dafür<br />

die Werbetrommel rühren. Die meisten<br />

ausländischen Mitglieder stammen aus<br />

den Nachbarländern Deutschland (ca. 690),<br />

Frankreich (ca. 540) und Italien (ca. 1370).<br />

Auch je rund 200 Spanier/innen und<br />

Briten/­innen vertrauen uns ihre Rechte<br />

an. Ein Teil der ausländischen Mitglieder<br />

sind in der Schweiz wohnhafte Migrantinnen<br />

und Migranten. Speziell in letzter Zeit<br />

mehren sich jedoch die Anfragen aus dem<br />

Ausland selber, gerade auch von ausländischen<br />

Verlegern. Diese erhoffen sich durch<br />

die Mitgliedschaft eine schnelle und kostengünstigere<br />

Abrechnung des in der<br />

Schweiz getätigten Umsatzes.<br />

22_Nachrichten<br />

Als Rechteinhaber solcher Werke sollten<br />

Sie Ihre Werkanmeldungen umgehend<br />

nachführen. Sie erhalten dann die zurückgehaltenen<br />

Entschädigungen mit der<br />

nächsten Nachverrechnung. Nach fünf<br />

Jahren verfällt der Anspruch, das Geld<br />

wird in einer Zusatzverteilung an die übrigen<br />

Bezugsberechtigten ausgeschüttet<br />

oder dient der generellen Senkung des<br />

Kostenabzugs. Die Listen finden sich online<br />

unter www.suisa.ch/inquiry­list.<br />

GeNerAL ver-<br />

SAmmLUNG 2011<br />

mIt wAhLeN<br />

Die Generalversammlung 2011 der SUISA<br />

findet am 18. Juni um 11 Uhr im Kursaal<br />

Bern statt. Neben anderen wichtigen<br />

Traktanden stehen in diesem Jahr Erneuerungswahlen<br />

an, sowohl für den Vorstand<br />

<strong>als</strong> auch für die Werk­ und Verteilungskommission.<br />

Aus dem Vorstand werden<br />

Präsident Hans Ulrich Lehmann und zwei<br />

weitere Mitglieder zurücktreten, in der<br />

Kommission werden drei neue Vertreter<br />

gewählt. Alle Kandidatinnen und Kandidaten<br />

werden in den Einladungsunterlagen<br />

zur GV 2011 vorgestellt. Kommen<br />

auch Sie nach Bern und nehmen Sie Einfluss<br />

auf das wichtigste Gremium Ihrer<br />

Genossenschaft! Falls Sie regelmässig am<br />

Samstag verhindert sind, an der GV teilzunehmen,<br />

können Sie jetzt bei einer Umfrage<br />

mitbestimmen, an welchem Wochentag<br />

und welchem Ort die GV künftig stattfinden<br />

soll.<br />

verteILUNG vON<br />

ItUNeS-GeLderN<br />

Im Oktober 2010 hat die SUISA die Gelder<br />

für Verkäufe durch den Schweizer iTunes­<br />

Store für das Jahr 2009 an die SUISA­<br />

Mitglieder verteilt (rund 376 000 Franken).<br />

Die Verteilung an die Schwestergesellschaften<br />

für das internationale Repertoire<br />

wird im Frühling 2011 vorgenommen. Die<br />

SUISA ist damit eine der ersten Urheberrechtsgesellschaften<br />

in Europa, die die<br />

Zahlung von Tantiemen aus iTunes­Verkäufen<br />

des Jahres 2009 abgeschlossen hat.<br />

hoher Aufwand für präzise<br />

verteilung<br />

Die Abrechnung mit iTunes ist wegen der<br />

komplizierten Rechtssituation im Online­<br />

Bereich sehr aufwändig. In Europa gibt es<br />

zahlreiche Unternehmen, die verschiedene<br />

Verlags­ oder Länderrepertoires für<br />

Online­Nutzungen lizenzieren. Diese Repertoireanteile<br />

müssen vor der Rechnungsstellung<br />

an iTunes jeweils aussortiert<br />

werden. Auch stimmen die von iTunes gelieferten<br />

Daten nicht ohne Weiteres mit<br />

den bei uns registrierten Werken überein.<br />

Dank eines hohen Arbeitseinsatzes konnten<br />

jedoch 95 Prozent der von iTunes gemeldeten<br />

Werke eindeutig identifiziert<br />

werden.<br />

SuiSa info 1.11


espect ©opyright!<br />

Urheberrecht mAcht SchULe<br />

Claudia Kempf<br />

Seit 2006 vermitteln die fünf schweizerischen Verwertungsgesellschaften mit der<br />

Schulaktion respect ©opyright! auf lustvolle weise informationen zum thema<br />

urheberrecht. nun wird das angebot ergänzt durch ein Lehrmittel und die dazugehörenden<br />

arbeitsblätter.<br />

Selbst für Profi s ist es nicht immer einfach,<br />

sich im Urheberrechtsdschungel zurechtzufi<br />

nden. Für Jugendliche ist es fast unmöglich,<br />

zu wissen, was im Umgang mit<br />

Musik, Bildern oder Filmen erlaubt ist.<br />

Und auch den Lehrpersonen ist nicht immer<br />

klar, was korrekt ist. Im Zeitalter des<br />

Internets sind die Lehrkräfte immer mehr<br />

daran interessiert, den Jugendlichen den<br />

korrekten Umgang mit dem Urheberrecht<br />

zu vermitteln und sie für den Wert des<br />

geistigen Schaffens zu sensibilisieren.<br />

Daher haben sich die fünf schweizerischen<br />

Verwertungsgesellschaften zusammengeschlossen<br />

und ein Konzept zur Sensibilisierung<br />

der Jugendlichen erstellt.<br />

In einem ersten Schritt entstand die<br />

Lehrerbroschüre «Alles, was Recht ist»,<br />

die über den Umgang mit Urheberrecht an<br />

den Schulen informiert. Danach wurde die<br />

Schulveranstaltung «respect ©opyright!»<br />

lanciert, bei der Künstler gemeinsam mit<br />

einem Moderator während einer Stunde<br />

auf unterhaltsame Art vermitteln, wie ein<br />

Künstler zu seinem Lohn kommt. Als Ergänzung<br />

zu den bisherigen Aktivitäten erscheint<br />

jetzt ein Lehrmittel inklusive Arbeitsblätter.<br />

Damit kann das Thema von<br />

den Lehrpersonen in den Schulen eigenständig<br />

erarbeitet oder vertieft werden.<br />

Die Grundbotschaft all dieser Aktivitäten<br />

lautet: Respektiere das künstlerische<br />

Schaffen und das geistige Eigentum. Die<br />

Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler<br />

der Oberstufe sowie der Berufsfachschulen.<br />

Das neu geschaffene Lehrmittel erscheint<br />

in Form einer Tabloid­Zeitung und<br />

wurde von den erfahrenen Journalisten<br />

Nina Scheu und Lukas Denzler in enger<br />

Zusammenarbeit mit Lehrpersonen und<br />

dem hep­Verlag verfasst. Die 16­seitige<br />

Zeitung besteht aus informativen und rea­<br />

rapper greis fördert «respect» in Schulen. Frisch ab der druckerpresse: das neue Lehrmittel.<br />

SuiSa info 1.11 Fotos: bianca dugaro und SuiSa<br />

litätsnahen Geschichten zum Urheberrecht,<br />

die die Jugendlichen zum Denken anregen<br />

sollen. Ziel ist es, anregende und motivierende<br />

Lern­ und Unterrichtssituationen zu<br />

schaffen, die die Meinungsbildung unterstützen<br />

und zum Überdenken von persönlichen<br />

Haltungen anregen. Die Lernenden<br />

sollen Zusammenhänge erkennen und<br />

Wissen erwerben, das ihnen zu verstehen<br />

hilft, was im Umgang mit Urheberrecht<br />

erlaubt ist – und was nicht.<br />

Das Lehrmittel ist vorerst auf Deutsch erhältlich<br />

und kann kostenlos bestellt werden<br />

unter www.hep­verlag.ch. Eine französische<br />

Version wird derzeit erarbeitet.<br />

Informationen zum Schulprojekt unter<br />

www.respectcopyright.ch.<br />

Die Inhalte der Lehrerbroschüre sind zu<br />

fi nden auf www.urheberrecht.educa.ch.<br />

Nachrichten_23


termINe<br />

Popkomm, berlin: 7. bis 9. September 2011<br />

POPkOmm 2011<br />

Die Popkomm 2011 findet vom 7. bis 9. September 2011 im Rahmen der Berlin Music<br />

Week statt, die vom 7. bis 11. September 2011 über die Bühne geht. Als dezentrales,<br />

urbanes Musikfestival bündelt die Berlin Music Week genre­ und branchenübergreifend<br />

alle Aktivitäten rund um das Thema Musik. www.berlin­music­week.de<br />

Die Popkomm positioniert sich 2011 wieder klar <strong>als</strong> B2B­Event, d.h., sie ist wieder<br />

ausschliesslich für Fachpublikum zugänglich. Das Fachbesucherticket gilt auch in<br />

diesem Jahr fürs Berlin Festival. www.berlinfestival.de<br />

Als Aussteller an die Popkomm<br />

Falls Sie interessiert sind, sich zu einem Vorzugspreis <strong>als</strong> Aussteller an der Popkomm<br />

zu präsentieren, wenden Sie sich für Auskünfte und Anmeldeunterlagen an Erika<br />

Weibel, Tel. 044 485 65 21, erika.weibel@suisa.ch.<br />

Popkomm-Festival<br />

Die Auftrittsmöglichkeiten am Popkomm­Festival sind wiederum stark begrenzt: 60<br />

Showcase Slots stehen insgesamt zur Verfügung. Das Festival findet am 7. und 8.<br />

September 2011 statt. Interessierte Bands können sich über die Popkomm­Website<br />

bewerben. www.popkomm.de<br />

womex, kopenhagen: 26. bis 30. Oktober 2011<br />

wOmex 2011<br />

Die Womex ist die Fachmesse für Welt­, Folk­, traditionelle sowie ethnische Musik und<br />

findet vom 26. bis 30. Oktober 2011 zum letzten Mal in Kopenhagen statt. Die SUISA­<br />

Stiftung für Musik und Pro Helvetia organisieren wiederum einen Schweizer Gemeinschaftsstand.<br />

Sind Sie an einer Messeteilnahme interessiert? Wenden Sie sich an:<br />

Marcel Kaufmann, Tel. 021 614 32 75, marcel.kaufmann@fondation­suisa.ch. Können<br />

Sie selber nicht an der Messe teilnehmen? Wir legen gerne Ihr Promomaterial am<br />

Stand auf.<br />

womex-Showcases – bewerbung läuft<br />

Auf der Womex­Website finden Sie alle Informationen zum Auswahlverfahren. Das<br />

Anmeldeformular inkl. Musikproben sind der Womex­Jury bis zum 15. April 2011<br />

einzureichen. www.womex.com<br />

termINvOrSchAU<br />

24.3.2011 m4music, neuchâtel<br />

25. – 26.3.2011 m4music, zürich<br />

6. – 9.4.2011 <strong>Musikmesse</strong> Frankfurt<br />

28.4. – 1.5.2011 jazzahead!, bremen<br />

18.6.2011 SuiSa­gV in bern<br />

7. – 9.9.2011 Popkomm, berlin<br />

26. – 30.10.2011 womex, kopenhagen<br />

28.1. – 1.2.2012 MideM, cannes<br />

AbrechNUNGeN 2011<br />

Anfang April<br />

� aus dem ausland, aufführungs­<br />

und Senderechte, 1. abrechnung<br />

mitte April<br />

� n achverrechnungen 2011,<br />

1. abrechnung<br />

mitte mai<br />

� Vervielfältigungsrechte 2011,<br />

1. abrechnung, Musikdosen, ton­<br />

und tonbildträger, Videokassetten,<br />

online­nutzungen<br />

(tarife Pa, Pi, Pn, Vi, VM, Vn)<br />

ende mai<br />

� a us dem ausland, Vervielfältigungsrechte<br />

2011, 1. abrechnung<br />

7. Juni 2011<br />

� h auptabrechnung 2011<br />

aufführungs­,Sende­ und rtVrechte<br />

(Srg 1. abrechnung)<br />

ende Juni<br />

� z entrale Lizenzierung 2011<br />

1. abrechnung<br />

30. Juni 2011<br />

� Verlegerfürsorge 2011<br />

inkl. haupt abrechnung 2011<br />

7. Juli 20101<br />

� r enten­urheberfürsorge<br />

mitte September<br />

� a us dem ausland, aufführungs­ und<br />

Senderechte 2011, 2. abrechnung<br />

ende September<br />

� a ufführungsrechte tonbildträger<br />

2011 (tarife t/Y)<br />

� n achverrechnungen 2011,<br />

2. abrechnung<br />

mitte Oktober<br />

� Vervielfältigungsrechte 2011,<br />

2. abrechnung, Musikdosen, ton­<br />

und tonbildträger, Videokassetten,<br />

on line­nutzungen<br />

(tarife Pa, Pi, Pn, Vi, VM, Vn)<br />

ende Oktober<br />

� Leerträgervergütung (gt4) 2011<br />

� Subverleger­anteile kabelnetze<br />

2011<br />

� a brechnung Überspielrechte 2011<br />

mitte November<br />

� a us dem ausland, Vervielfältigungsrechte<br />

2011, 2. abrechnung<br />

ende November<br />

� z entrale Lizenzierung 2011,<br />

2. abrechnung<br />

mitte dezember<br />

� Sende­ und rtV­rechte Srg inkl.<br />

Film, 2. abrechnung

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