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Download - Bundesverband Wintergarten

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Energiegewinne effektiv nutzen<br />

Der <strong>Wintergarten</strong> ist eine hocheffektive<br />

Solaranlage mit Energiegewinnen<br />

im Kilowattstunden-Bereich, die<br />

in der Heizperiode den Brennstoffbedarf<br />

für die Heizung dieses zusätzlichen<br />

und des angrenzenden Raumes<br />

drastisch reduzieren, ja z.T. sogar<br />

überflüssig werden lassen kann.<br />

Bereits im Januar und Februar können<br />

so an sonnigen Tagen leicht 1-2<br />

kW Heizleistung gespart werden, in<br />

wärmeren Monaten werden schnell<br />

4-10 kW erreicht – je nach Größe und<br />

Lage des <strong>Wintergarten</strong>s.<br />

An Tagen mit geringer Sonnenstrahlung<br />

und nachts (geringer Nutzungsanteil)<br />

braucht der <strong>Wintergarten</strong><br />

allerdings eine stärkere Heizung<br />

als Kompaktbauten. Trotz ständiger<br />

Verbesserungen beim Glas und<br />

den Rahmenprofilen erreicht die<br />

Wärmedämmung der Außenbauteile<br />

noch nicht die Werte von massiven<br />

Wänden und Dächern. Ein Energiepuffer<br />

ist der <strong>Wintergarten</strong> allerdings<br />

in jedem Fall, ob beheizt oder nicht.<br />

Welcher Anteil der erforderlichen<br />

Heizenergieaufwendungen von den<br />

nutzbaren solaren Wärmegewinnen<br />

im <strong>Wintergarten</strong> aufgebracht werden<br />

kann, hängt von der konkreten Lage,<br />

den Speichermassen im <strong>Wintergarten</strong><br />

und im angrenzenden Raum, der<br />

Möglichkeit, den angrenzenden Raum<br />

durch Türen abzuschließen, sowie<br />

vom Nutzerverhalten ab.<br />

■ Anforderungen aus der Energieeinsparverordnung<br />

2009 an<br />

Wintergärten:<br />

Im Folgenden skizzieren wir die mit<br />

der EnEV geforderten Nachweise<br />

an die energetische Qualität von<br />

Wintergärten.<br />

In den Regelungsbereich der EnEV<br />

fallen beheizte Wintergärten an<br />

Wohngebäuden bei jährlicher Gebäudenutzung<br />

einschließlich <strong>Wintergarten</strong><br />

von 4 Monaten und mehr. Beheizt<br />

ist ein <strong>Wintergarten</strong>, wenn er auf<br />

Grund bestimmungsgemäßer Nutzung<br />

direkt oder durch Raumverbund<br />

beheizt wird.<br />

Zu errichtende Gebäude mit beheizten<br />

Wintergärten müssen die Anforderungen<br />

für Wohngebäude nach<br />

§ 3 EnEV bzw. für Nichtwohngebäude<br />

nach § 4 EnEV erfüllen.<br />

Keine Anforderungen werden gestellt<br />

an:<br />

• Wintergärten, die nach ihrer<br />

Zweckbestimmung nicht beheizt<br />

oder auf eine Innentemperatur<br />

von weniger als 12 Grad Celsius<br />

beheizt werden (z.B. für die<br />

Überwinterung empfindlicher<br />

Pflanzen). Solche Wintergärten<br />

müssen natürlich vom Hauptgebäude<br />

thermisch getrennt sein.<br />

Die Trennwand zum <strong>Wintergarten</strong><br />

einschließlich Türen und Fenster<br />

muss die Anforderungen der EnEV<br />

für Außenbauteile erfüllen.<br />

• Wintergärten, an Gebäuden, die<br />

weniger als vier Monate im Jahr<br />

zum Wohnen genutzt werden, z.B.<br />

Ferienhäuser (§ 1 (2) Ziff. 8).<br />

• Wintergärten mit einer Nutzfläche<br />

von weniger als 15 m².<br />

Hat der nachträglich angebaute, beheizte<br />

<strong>Wintergarten</strong> mehr als 50 m²<br />

Nutzfläche, sind die Anforderungen<br />

nach § 9 Abs. 5 EnEV zu erfüllen.<br />

■ Nachträglich angebaute,<br />

beheizte Wintergärten mit 15 m²<br />

bis 50 m² Nutzfläche<br />

an Wohngebäuden (also auf mehr als<br />

19 °C beheizt), die mehr als 4 Monate<br />

im Jahr genutzt werden oder<br />

an Gebäude, die nur auf 12-19 °C<br />

beheizt werden (Nichtwohngebäude):<br />

Hier sind die Anforderungen der EnEV<br />

2009 erfüllt, wenn die Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

(U-Werte) der<br />

Bauteile die in der folgenden Tabelle<br />

(s.S.62) zusammengefassten Werte<br />

einhalten (Anlage 3, zu § 8 und §9).<br />

Die hier geforderten U-Werte<br />

beziehen sich nicht auf die Verglasung<br />

allein, sondern auf die gesamte<br />

Ratgeber<br />

Konstruktion (Verglasung, Randverbund,<br />

Profilkonstruktion). Die U-Werte<br />

für das Glasdach und die verglasten<br />

Seitenwände enthalten also auch<br />

alle Wärmebrücken (Traufenbereich,<br />

Randsparren, Bauanschlüsse ...)<br />

und müssen die Abhängigkeit des<br />

U-Wertes der Isolierverglasungen<br />

vom Neigungswinkel berücksichtigen<br />

(Dach: nahezu horizontaler Einbau,<br />

U-Werte der Verglasung deutlich<br />

höher als bei senkrechtem Einbau!).<br />

Da inzwischen Wärmeschutzverglasungen<br />

mit U-Werten von 1,1 W/m²K<br />

(einschließlich „warmer Kante“, senkrechter<br />

Einbau) für qualitätsbewusste<br />

<strong>Wintergarten</strong>fachbetriebe ohnehin<br />

Standard geworden sind, häufig<br />

bereits wesentlich bessere Verglasungen<br />

angeboten werden, lässt sich<br />

diese Anforderung bei professionell<br />

geplanten und sorgfältig ausgeführten<br />

Konstruktionen und Bauanschlüssen<br />

auch problemlos erfüllen.<br />

Um auch bei den schwach oder<br />

nur gelegentlich beheizten Win-<br />

Wohnen im <strong>Wintergarten</strong> 2012 61<br />

Foto: Krenzer

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