Download - Markt Pfaffenhofen
Download - Markt Pfaffenhofen
Download - Markt Pfaffenhofen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Treiben ein Ende bereiten. 993 schenkte Egilwald von Holzheim<br />
einen Hof zu Untinburen (Ettenbeuren) dem Kloster<br />
Wettenhausen. Die Urkunde darüber ist leider im Zweiten<br />
Weltkrieg dem Klosterarchiv verloren gegangen. Bereits<br />
982/983 soll Graf Otto von Holzheim westlich von Holzheim<br />
auf seiner Burg gelebt haben, die jedoch zerstört wurde.<br />
Nachdem die ursprüngliche Hauptburg abgegangen war,<br />
bauten die Grafen von Kirchberg, die zugleich die Dynasten<br />
von Holzheim waren, eine neue Burg, genannt „nüven Huse“<br />
(neues Haus) etwas nördlicher. 1093 stifteten die Grafen<br />
Hartmann I. und Graf Otto von Kirchberg das Benediktinerkloster<br />
Wiblingen, in das Mönche aus St. Blasien im Schwarzwald<br />
zogen. Ein Deckengemälde in der Kirche von Holzheim<br />
zeigt Graf Hartmann I., als er in das Heilige Land zog, und im<br />
Hintergrund das Kloster Wiblingen.<br />
1338 übergab Graf Bruno von Kirchberg-Neuhausen das<br />
„Niuwehus an dem Ritt“ (Burg und Burgstall) mit dem Ort<br />
Neuhausen an Bischof Heinrich III. von Augsburg, der diesen<br />
Besitz an „den ehrsamen Mann Cunrat von Weißenhorn“<br />
weitergab. Jahrzehnte später wurde diese Burg von den<br />
Ulmern niedergebrannt, doch von den Besitzern Strölin wieder<br />
aufgebaut.<br />
Im Lauf der Jahrhunderte wechselte Holzheim mit Neuhausen<br />
mehrmals seine Besitzer, ebenso wurden die Kirchensätze<br />
verkauft und verpfändet. Auch die Fugger, damals<br />
das reichste Handelsgeschlecht Europas, hatten bei uns Besitz<br />
(sieben Höfe).<br />
1519 wurde von Meister Hans Hägelin von Leipheim die<br />
1981/82 erweiterte Pfarrkiche St. Peter und Paul erbaut.<br />
Bereits vorher müssen, wie die Ausgrabungen ergaben, zwei<br />
Kirchen auf dem gleichen Platz gestanden haben. Leider wurden<br />
1894 bei einer Renovierung der Kirche herrliche Fresko-Malereien<br />
und Stuckarbeiten zerstört.<br />
Im Bauernkrieg (1525) wird oft unsere Gegend genannt,<br />
wobei ein Holzheimer der Haupträdelsführer gewesen sein<br />
soll.<br />
Verwaltungsgemeinschaft <strong>Pfaffenhofen</strong><br />
Mitte des 16. Jahrhunderts begann die Bewegung der<br />
Reformation und Gegenreformation, unter der nicht nur die<br />
Ortspfarrer, sondern auch die gesamte Bevölkerung zu leiden<br />
hatte. Sechs zwinglianische und acht lutherische Prediger<br />
waren zwischen 1532 und 1627 in Holzheim.<br />
1698 wurde erstmals ein Schulmeister erwähnt, der die<br />
Kinder von Holzheim und Neuhausen unterrichtete. Sein<br />
Einkommen waren hauptsächlich Naturalien. Im Jahr 1883<br />
musste die Schule dann erweitert werden.<br />
1722 wurde die erste Blaskapelle erwähnt. Die heutige<br />
Schützenkapelle Holzheim ist eine würdige Nachfolgerin und<br />
war durch ihr hervorragendes Können 1977 sogar einige<br />
Wochen auf Gastspielreise in den USA. Die Teilnahme, als<br />
einzige ausländische Kapelle, an der Steuben-Parade war der<br />
Höhepunkt der Musiker-Geschichte Holzheims.<br />
1805, nach dem Sieg von Napoleon bei Elchingen und<br />
Leipheim, kam Holzheim, nachdem es fast 500 Jahre zum<br />
österreichischen Kreisdistrikt Burgau gehörte, durch den<br />
Preßburger Frieden zu Bayern. Noch heute erinnert am<br />
Gasthof Schreiber in Holzheim der Doppeladler an die jahrhundertelange<br />
Zugehörigkeit zu Österreich. Auf Grund dieser<br />
geschichtlichen Tatsache trägt das Wappen von Holzheim<br />
die Farben Rot-Weiß-Rot und den Doppeladler.<br />
Die Jahre der beiden Weltkriege gingen auch an Holzheim<br />
nicht spurlos vorüber. 1945 waren rund zehn Prozent<br />
der Bevölkerung durch die Kriegsereignisse ums Leben<br />
gekommen. Flüchtlinge und Heimatvertriebene fanden in<br />
Holzheim eine neue Heimat. Die verantwortlichen Gemeindevertreter<br />
sorgten für Siedlungsgebiete, eine neue Schule,<br />
Schulsporthalle, Friedhofsanlage und die notwendigen Versorgungseinrichtungen.<br />
Die zahlreichen Vereine errichteten<br />
in Gemeinschaftsarbeit Turnhalle, Vereinsheime und eine<br />
Sportanlage mit zwei Fußball- und drei Tennisplätzen. Drei<br />
Kinderspielplätze runden das Angebot für Jung und Alt ab,<br />
die gemessen an der Gemeindegröße beispielhaft sind.<br />
Schwäbisch-bayerische Regsamkeit war und ist auch heute<br />
noch in Holzheim zu Hause.<br />
15