Download - Markt Pfaffenhofen
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Verwaltungsgemeinschaft <strong>Pfaffenhofen</strong><br />
Erbishofen (Diepertshofen)<br />
Das alte Straßendorf im Rothtal<br />
wurde 1340 „Elbrishoven“<br />
genannt. Der zur Gemeinde<br />
Erbishofen gehörende bäuerliche Ort Diepertshofen wurde<br />
schon 1150 urkundlich genannt. Grundherrschaftlich waren<br />
die Orte von jeher sehr zersplittert. Unter anderem waren<br />
Teile im Besitz des Klosters Urspring, von Patriziergeschlechtern<br />
in Ulm, des Klosters St. Blasien im Schwarzwald, des<br />
Klosters Elchingen usw. 1568 verkaufte Elchingen seinen<br />
Besitz an die Deutschordenskommende Altshausen, welche<br />
diesen bis 1809 innehatte. An Stelle der stillgelegten Mühle<br />
wurde die Kühlschrankfabrik Hartmann errichtet. Im Ort<br />
Diepertshofen befindet sich eine Kapelle, die dem heiligen<br />
Ulrich geweiht ist. 1747 wurde sie neu erbaut. Kirchlich und<br />
schulisch gehören die beiden Orte schon immer zu <strong>Pfaffenhofen</strong>.<br />
Sehenswert ist ein Wohnstallhaus im Fachwerkbau aus<br />
dem 17. Jahrhundert.<br />
Kadeltshofen (Remmeltshofen)<br />
Der Name Kadeltshofen bedeutet<br />
vermutlich „Höfe des<br />
Kadolt“. Kadolt war Bischof<br />
von Novara und schenkte 888 nach seinem Tod einen Hof<br />
dem Kloster Reichenau. Das Kloster hat den neuen Besitz<br />
„Kadeltshof“ genannt. Das Dorf ist im Lauf der Zeit aus<br />
mehreren Einzelsiedlungen entstanden. Grundherrschaftlich<br />
dürfte das Gebiet größtenteils dem Kloster Reichenau<br />
gehört haben, danach gingen Besitzungen an die Markgrafschaft<br />
Burgau über. Um 1800 gab es mehr als zehn verschiedene<br />
Grundherren. Nordwestlich von Kadeltshofen schließt<br />
auf dem linken Ufer der Roth die Ortschaft Remmeltshofen<br />
an. Der Ort ist aus zwei Teilsiedlungen entstanden. Schon<br />
898 wurden in diesem Gebiet zwei Höfe genannt. Die beiden<br />
Orte haben ihre landwirtschaftliche Struktur zum großen Teil<br />
beibehalten. Seit dem 15. Jahrhundert heißt die Filialkirche St.<br />
Michael. 1787 wurde Remmeltshofen mit Kadeltshofen eine<br />
selbstständige Seelsorgestelle mit eigenem Friedhof. 1923<br />
wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben.<br />
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts bestand eine Schule. 1817<br />
wurde ein Schulhaus erbaut, welches 1864 durch einen Neu-<br />
bau ersetzt wurde. Heute dient das Schulgebäude als Kindergarten<br />
und Gemeinschaftsraum. Der Burgstall „Negelesberg“<br />
und 25 Grabhügel aus der Hallstattzeit weisen auf eine alte<br />
Geschichte hin.<br />
Niederhausen<br />
Der Ort liegt eingebettet am westlichen<br />
Rand des Bibertals. Er wurde in der päpstlichen<br />
Bestätigungsbulle von 1225 als<br />
„Lachun“ bezeichnet. Auf frühe Siedlungen weisen 13 Grabhügel<br />
aus der Hallstattzeit hin. Bis 1568 gehörte er zu den<br />
Stiftungsgütern des Klosters Elchingen. 1522 besaß das<br />
Ulmer Spital in Niederhausen zwei Höfe und 14 kleine<br />
Lehen. Der grundherrschaftliche Besitz wechselte, wie hier<br />
in allen kleinen Orten, oftmals.<br />
Kirchlich gehörte der Ort nach <strong>Pfaffenhofen</strong>, bis er 1787<br />
der näher gelegenen Pfarrei Oberhausen zugeteilt wurde.<br />
Die Filialkirche St. Dominikus wurde 1760 erbaut. Das Rokokokleinod<br />
im Bibertal besitzt eine historisch wertvolle Kegelladenorgel<br />
aus der Barockzeit, die 1984 wieder funktionsfähig<br />
gemacht wurde.<br />
Raunertshofen<br />
Raunertshofen liegt am linken Ufer<br />
der Biber. Er ist der kleinste Ortsteil<br />
im <strong>Markt</strong>bereich. 1361 hieß der Ort<br />
„Rengarshofen“, 1576 „Raungartshoven“. Er bestand aus<br />
sechs Höfen und einigen kleinen Söldstellen. Die Höfe unterlagen<br />
abwechselnd verschiedenen Grundherren, zum großen<br />
Teil waren es Ulmer Patrizier. Während des Dreißigjährigen<br />
Kriegs wurde das ganze Dorf in Asche gelegt. Kirchlich war<br />
Raunertshofen ursprünglich wohl von Silheim abhängig,<br />
gehörte jahrhundertelang zur Großpfarrei St. Martin nach<br />
<strong>Pfaffenhofen</strong> und wurde 1875 kirchlich Ettlishofen zugeordnet.<br />
Die Kapelle St. Antonius von Padua wurde 1760<br />
auf Grund einer Stiftung von Johann Rau (Hof Nr. 3) erbaut.<br />
Im Wald östlich der Biber befindet sich eine Lourdesgrotte.<br />
Am westlichen Hanggelände sind Zeugen alter<br />
Besiedlungen, eine gut erhaltene Keltenschanze und Hügelgräber<br />
aus der Bronzezeit.