Massiver Standpunkt – Sockeldetail mit Massivholzwänden

Massiver Standpunkt – Sockeldetail mit Massivholzwänden Massiver Standpunkt – Sockeldetail mit Massivholzwänden

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® 24 Sockelpunkt Massivholzwand Autoren: Robert Borsch-Laaks E.U. Köhnke Holger Schopbach Gerhard Wagner Helmut Zeitter 6/2007 Massiver Standpunkt Sockeldetail mit Massivholzwänden Während der letztjährigen Redaktionskonferenz hatte das Autorenteam entschieden, nach längerer „Abstinenz“ erneut den Sockelpunkt zu behandeln; diesmal mit unbeheiztem Keller. Und da wir uns bislang in condetti ® noch nicht mit den so genannten Massivholzbauweisen auseinandergesetzt hatten, lag es nahe, beide Aspekte miteinander zu verknüpfen. Was dabei heraus gekommen ist, können Sie auf den folgenden Seiten nachlesen Marktgängige Systeme Neben dem allgemeinen Holzrahmenbau gibt es eine große Anzahl verschiedener Holzbausysteme (siehe auch [hh114]). Wir haben aus dem breiten Angebot für das vorliegende Detail stellvertretend Brettsperrholz- und Brettstapelelemente ausgewählt. Bei der Brettstapelbauweise bestehen die einzelnen Lamellen aus hochkant gestellten Brettern, Bohlen oder Kanthölzern, die in der Regel über die Elementlänge ungestoßen durchlaufen oder durch Keilzinkung miteinander verbunden sind. Die Lamellenstärke beträgt herstellerabhängig bis 60 mm, die einzelnen Lamellen können sägerau, egalisiert oder gehobelt sein. In Querrichtung sind die Lamellen durch mechanische Verbindungsmittel (Metall bzw. Holz) oder Kleber miteinander verbunden. Erfolgt die Verbindung durch Stabdübel aus Holz, spricht man auch von Dübelholzelementen. Der besondere Vorteil besteht hierbei wie bei der Verklebung darin, dass Ränder und Oberflächen keine metallischen Verbindungsmittel aufweisen und damit noch maschinell bearbeitet werden können. Die geklebten Elemente sind in der Fläche luftdicht, so dass bei entsprechender Fugenausbildung Abb. 1: Dübelholzbauweise auch als Sichtfläche möglich Foto: HolzHaus plus auf eine zusätzliche luftdichte Schicht verzichtet werden kann. Brettsperrholz besteht dagegen aus mindestens drei kreuzweise miteinander verklebten, keilgezinkten Brettlagen. Durch die kreuzweise Verklebung wird das Quellund Schwindverhalten des Holzes auf ein Minimum reduziert und das Element in der Fläche luftdicht. Als geregeltes Bauprodukt benötigenBrettsperrholzelemente eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung. Die Wände können raumseitig entweder als Sichtfläche belassen, mit Gipskarton bekleidet oder über einen Putzträger mit herkömmlichem Putz versehen werden. Elektroinstallationen werden häufig in die Platte eingefräst (auch z. B. Steckdosen und Schalter), bei Sanitärinstallationen ist dagegen eine Vorwandinstallation nötig. Massivholzelemente werden in der Regel vom Hersteller direkt per LKW auf die Baustelle geliefert. Die Elemente können neben Wänden auch für Decken und Dächer eingesetzt werden. Dabei stellen die verschiedenen Hersteller von Massivholzsystemen dem Planer häufig Planungsvorleistungen (geprüfte Regelaufbauten,Konstruktionsempfehlungen,Musterstatiken etc.) zur Verfügung. Detailspezifika Es wurde ein gängiges, weitgehend vorgefertigtes Wandsystem und ein passivhaustaugliches System aufgezeigt, welches weitgehend auf der Baustelle fertig gestellt werden kann. An diesen Beispielen wurde u.a. untersucht, wie viel Dämmung auf der Bodenplatte zum unbeheizten Keller erforderlich ist, inwieweit sich hierbei eine Perimeterdämmung der Kellerwand bemerkbar macht und ob es sich lohnt, für hochgedämmte Konstruktionen ggf. eine „Schwelle“ aus Schaumglas zu verwenden. Ein wesentlicher Aspekt beim vorliegenden Detail ist der Holzschutz im Sockelbereich. Was kann hier getan werden, um Schäden auszuschließen? Was sagen die aktuellen Fachregeln? Der Abschnitt Schallschutz lässt erkennen, dass es die vorliegende Konstruktion des Hauptdetails leicht mit Mauerwerkswänden aufnehmen kann. Und auch vor dem Brandschutz sowie der Statik muss uns nicht Bange sein.

®<br />

24<br />

Sockelpunkt<br />

Massivholzwand<br />

Autoren:<br />

Robert Borsch-Laaks<br />

E.U. Köhnke<br />

Holger Schopbach<br />

Gerhard Wagner<br />

Helmut Zeitter<br />

6/2007<br />

<strong>Massiver</strong> <strong>Standpunkt</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Sockeldetail</strong> <strong>mit</strong> <strong>Massivholzwänden</strong><br />

Während der letztjährigen Redaktionskonferenz<br />

hatte das Autorenteam entschieden, nach längerer<br />

„Abstinenz“ erneut den Sockelpunkt zu behandeln;<br />

diesmal <strong>mit</strong> unbeheiztem Keller. Und da wir<br />

uns bislang in condetti ® noch nicht <strong>mit</strong> den so<br />

genannten Massivholzbauweisen auseinandergesetzt<br />

hatten, lag es nahe, beide Aspekte <strong>mit</strong>einander<br />

zu verknüpfen. Was dabei heraus gekommen<br />

ist, können Sie auf den folgenden Seiten nachlesen<br />

Marktgängige Systeme<br />

Neben dem allgemeinen<br />

Holzrahmenbau gibt es eine<br />

große Anzahl verschiedener<br />

Holzbausysteme (siehe auch<br />

[hh114]). Wir haben aus dem<br />

breiten Angebot für das vorliegende<br />

Detail stellvertretend<br />

Brettsperrholz- und<br />

Brettstapelelemente ausgewählt.<br />

Bei der Brettstapelbauweise<br />

bestehen die einzelnen Lamellen<br />

aus hochkant gestellten<br />

Brettern, Bohlen oder<br />

Kanthölzern, die in der Regel<br />

über die Elementlänge ungestoßen<br />

durchlaufen oder<br />

durch Keilzinkung <strong>mit</strong>einander<br />

verbunden sind. Die<br />

Lamellenstärke beträgt herstellerabhängig<br />

bis 60 mm,<br />

die einzelnen Lamellen können<br />

sägerau, egalisiert oder<br />

gehobelt sein. In Querrichtung<br />

sind die Lamellen<br />

durch mechanische Verbindungs<strong>mit</strong>tel<br />

(Metall bzw.<br />

Holz) oder Kleber <strong>mit</strong>einander<br />

verbunden. Erfolgt die<br />

Verbindung durch Stabdübel<br />

aus Holz, spricht man auch<br />

von Dübelholzelementen.<br />

Der besondere Vorteil besteht<br />

hierbei wie bei der Verklebung<br />

darin, dass Ränder<br />

und Oberflächen keine metallischen<br />

Verbindungs<strong>mit</strong>tel<br />

aufweisen und da<strong>mit</strong> noch<br />

maschinell bearbeitet werden<br />

können. Die geklebten<br />

Elemente sind in der Fläche<br />

luftdicht, so dass bei entsprechender<br />

Fugenausbildung<br />

Abb. 1: Dübelholzbauweise<br />

<strong>–</strong> auch als Sichtfläche möglich<br />

Foto: HolzHaus plus<br />

auf eine zusätzliche luftdichte<br />

Schicht verzichtet werden<br />

kann.<br />

Brettsperrholz besteht dagegen<br />

aus mindestens drei<br />

kreuzweise <strong>mit</strong>einander verklebten,<br />

keilgezinkten Brettlagen.<br />

Durch die kreuzweise<br />

Verklebung wird das Quellund<br />

Schwindverhalten des<br />

Holzes auf ein Minimum<br />

reduziert und das Element in<br />

der Fläche luftdicht. Als<br />

geregeltes Bauprodukt benötigenBrettsperrholzelemente<br />

eine allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung.<br />

Die Wände können raumseitig<br />

entweder als Sichtfläche<br />

belassen, <strong>mit</strong> Gipskarton bekleidet<br />

oder über einen Putzträger<br />

<strong>mit</strong> herkömmlichem<br />

Putz versehen werden. Elektroinstallationen<br />

werden<br />

häufig in die Platte eingefräst<br />

(auch z. B. Steckdosen und<br />

Schalter), bei Sanitärinstallationen<br />

ist dagegen eine Vorwandinstallation<br />

nötig.<br />

Massivholzelemente werden<br />

in der Regel vom Hersteller<br />

direkt per LKW auf die Baustelle<br />

geliefert. Die Elemente<br />

können neben Wänden auch<br />

für Decken und Dächer eingesetzt<br />

werden. Dabei stellen<br />

die verschiedenen Hersteller<br />

von Massivholzsystemen dem<br />

Planer häufig Planungsvorleistungen<br />

(geprüfte Regelaufbauten,Konstruktionsempfehlungen,Musterstatiken<br />

etc.) zur Verfügung.<br />

Detailspezifika<br />

Es wurde ein gängiges, weitgehend<br />

vorgefertigtes Wandsystem<br />

und ein passivhaustaugliches<br />

System aufgezeigt,<br />

welches weitgehend auf der<br />

Baustelle fertig gestellt werden<br />

kann.<br />

An diesen Beispielen wurde<br />

u.a. untersucht, wie viel<br />

Dämmung auf der Bodenplatte<br />

zum unbeheizten Keller<br />

erforderlich ist, inwieweit<br />

sich hierbei eine Perimeterdämmung<br />

der Kellerwand<br />

bemerkbar macht und<br />

ob es sich lohnt, für hochgedämmte<br />

Konstruktionen ggf.<br />

eine „Schwelle“ aus Schaumglas<br />

zu verwenden.<br />

Ein wesentlicher Aspekt<br />

beim vorliegenden Detail ist<br />

der Holzschutz im Sockelbereich.<br />

Was kann hier getan<br />

werden, um Schäden auszuschließen?<br />

Was sagen die<br />

aktuellen Fachregeln?<br />

Der Abschnitt Schallschutz<br />

lässt erkennen, dass es die<br />

vorliegende Konstruktion des<br />

Hauptdetails leicht <strong>mit</strong> Mauerwerkswänden<br />

aufnehmen<br />

kann. Und auch vor dem<br />

Brandschutz sowie der Statik<br />

muss uns nicht Bange sein.


Wärmeschutz und Luftdichtung<br />

Holz ist ein warmer Baustoff. Die Kontakttemperatur<br />

für nackte Füße auf Fliesen oder einem Holzboden<br />

machen die gravierenden Unterschiede der<br />

Wärmeleitfähigkeit fühlbar. Dennoch kann man<br />

<strong>mit</strong> einschaligen <strong>Massivholzwänden</strong> keineswegs<br />

die heutigen Anforderungen an den Wärmeschutz<br />

der Gebäudehülle erfüllen. Deshalb haben wir uns<br />

in diesem condetti ® -Detail da<strong>mit</strong> beschäftigt, Wände<br />

<strong>mit</strong> flächigen Massivholz-Tragstrukturen zukunftsfähig<br />

wärmetechnisch auszurüsten.<br />

Beim Sockelpunkt steht auch stets die Frage nach<br />

dem erforderlichen Wärmeschutz der Kellerdecke<br />

auf der Tagesordnung. Beim Kampf um die<br />

Niveaugleichheit zwischen Innen- und Außenraum<br />

besteht die Versuchung, die Aufbauhöhe im Erdgeschossfußboden<br />

zu minimieren, in dem die<br />

Deckendämmung durch eine dicke Perimeterdämmung<br />

der Kellerwände teilweise ersetzt wird. Es<br />

wird geklärt, bei welcher Kellernutzung wie viel<br />

teuere Sockeldämmung sein muss.<br />

In Sachen Luftdichtung sind die Konzepte und<br />

Anschlussdetails grundsätzlich verschieden je nach<br />

Art der verwendeten Massivholzelemente.<br />

Wie warm ist das Holz?<br />

Das klassische Experiment<br />

durch „Handauflegung“ zeigt<br />

uns einen Faktor 10 <strong>–</strong> 20<br />

zwischen der Wärmeleitfähigkeit<br />

von Massivholz<br />

und -steinen. Andererseits<br />

liegt der �-Wert von Holz<br />

(0,13 W/mK) bei etwa dem<br />

dreifachen eines durchschnittlichenWärmedämmstoffes.<br />

Um also den gleichen<br />

Wärmeschutz wie bei<br />

einer Holzrahmenbauwand<br />

<strong>mit</strong> 200 mm Dämmdicke<br />

durch massive Holzbohlen<br />

erzeugen zu können, müsste<br />

diese mehr als 600 mm dick<br />

sein. Dass dies genauso unwirtschaftlich<br />

ist wie dicke,<br />

schwere Massivwände, liegt<br />

auf der Hand.<br />

Deshalb beschränken sich<br />

moderne Massivholzbauweisen<br />

aus flächigen Elementen<br />

in der Regel darauf, die<br />

Wanddicken zu realisieren,<br />

die statisch und konstruktiv<br />

notwendig und da<strong>mit</strong><br />

bezahlbar sind.<br />

Eine Brettsperrholzwand<br />

von 90 mm Dicke liefert<br />

durchaus einen Beitrag zum<br />

Gesamtwärmeschutz der<br />

Wand. Es kann aber nicht<br />

mehr sein als das Verhältnis<br />

der Wärmeleitfähigkeiten<br />

zulässt. Die äquivalente<br />

Dämmdicke der Holzwand<br />

beträgt:<br />

● deq = �D/ �H * dH =<br />

0,04/0,13 * 90 = 28 mm<br />

Beim Hauptdetail haben wir<br />

<strong>–</strong> im System bleibend <strong>–</strong> eine<br />

Außendämmung <strong>mit</strong> einem<br />

WDVS aus Holzfaserdämmplatten<br />

gewählt.<br />

Darf es etwas mehr sein?<br />

Schon in unserem allerersten<br />

condetti ® -Detail hatten wir<br />

die Wärmeschutzmesslatte<br />

bei U-Werten von ca. 0,20<br />

W/m 2 K aufgelegt. Das war im<br />

Jahr 1999. In der Zwischenzeit<br />

sind Drei-Liter- und<br />

Passivhäuser die Zielperspektive<br />

beim energieeffizienten<br />

Bauen geworden.<br />

Angesichts der Vorhaben der<br />

Bundesregierung und ihrer<br />

Klimaschutzkanzlerin<br />

(sprich: Meseberger Beschlüsse)<br />

ist es durchaus<br />

möglich, dass in ca. 5 Jahren<br />

im Neubau dieser Standard<br />

verbindlich sein wird. Deshalb<br />

sollten sich unsere heutigen<br />

condetti ® -Details <strong>–</strong> bei aller<br />

Liebe zum Holz <strong>–</strong> nicht an<br />

überholten wärmetechnischen<br />

Standards orientieren.<br />

Da beim Hauptdetail, in Folge<br />

der Materialwahl, der<br />

außen liegende Wärmeschutz<br />

in seiner Dicke begrenzt ist,<br />

haben wir als wärmetechnische<br />

Ertüchtigung eine gedämmte<br />

Innenschale vorgesehen.<br />

Da<strong>mit</strong> ist in der Summe<br />

ein Um-Wert von 0,17<br />

W/m 2 K erreichbar, der für<br />

ein Drei-Liter- bzw. ein KfW<br />

60-Haus geeignet ist (vgl.<br />

Heft 3-2002, S. 28).<br />

Noch mehr und doch<br />

günstiger?<br />

Das Konzept des Nebendetails<br />

ist ein anderes. Die<br />

massive Brettstapelwand ist<br />

gleichzeitig auch die raumseitig<br />

sichtbare Wandober-<br />

fläche. In Teilbereichen (z. B.<br />

Küche und Bad) soll allenfalls<br />

eine Gipsbauplatte<br />

un<strong>mit</strong>telbar auf der Massivholzwand<br />

oder eine Vorwandinstallation<br />

innenseitig<br />

aufgebracht werden.<br />

Luftdichtung (bei nicht verklebten<br />

<strong>Massivholzwänden</strong>)<br />

und Wärmeschutz liegen bei<br />

diesem Wandkonzept außen.<br />

Statisch nicht belastete Holzstegträger<br />

tragen die Außenschale.<br />

Bei 300 mm Hohlraumdämmung<br />

ergibt sich<br />

ein <strong>mit</strong>tlerer Wand-U-Wert<br />

von 0,12 W/m 2 K. Mit diesem<br />

Wärmeschutz können auch<br />

Passiv- und KfW 40-Häuser<br />

realisiert werden.<br />

Durch den einschaligen Aufbau<br />

und vergleichsweise<br />

kostengünstige Einblas-Zellulose<br />

kann die Dämmebene<br />

besonders kostengünstig hergestellt<br />

werden.<br />

Wie wird der Keller<br />

genutzt?<br />

Unser diesmaliges <strong>Sockeldetail</strong><br />

behandelt ein Gebäude<br />

<strong>mit</strong> Keller. Die <strong>mit</strong>tleren<br />

Kellertemperaturen liegen<br />

im Winter stets höher als das<br />

Tages<strong>mit</strong>tel der Außenluft.<br />

Dies spricht dafür, die<br />

Dämmdicken auf der Decke<br />

zu reduzieren. Andererseits<br />

gibt es kaum ein Bauteil, dessen<br />

wärmetechnische Nachrüstung<br />

so schwierig ist wie<br />

die Kellerdecke. Eine spätere<br />

Erhöhung des Aufbaus auf<br />

der Oberseite kommt nur<br />

bei Komplettumbau in Frage.<br />

Unterseitig sind in der Praxis<br />

Kabel und Lampen sowie<br />

Heizungs- und Sanitärinstallationen<br />

einer wirtschaftlichen<br />

Ausführung von Dämmarbeiten<br />

häufig im Wege.<br />

Die Frage nach der Dimensionierung<br />

des Wärmeschutzes<br />

der Kellerdecke ist zunächst<br />

einmal eine Frage nach dessen<br />

Nutzung.<br />

● Alternative 1: Der Keller<br />

ist lediglich Abstellraum<br />

und ggf. für Heizungsaufstellung<br />

und Brennstofflagerung<br />

gedacht.<br />

● Alternative 2: Der Keller<br />

ist Ausbaureserve für Hob-<br />

6/2007 25<br />

®


®<br />

26<br />

Jährlicher Wärmeverlust über die Kellerdecke [kWh/a]<br />

byraum und evtl. Teilausbau<br />

(Einliegerwohnung,<br />

Büro o. ä.)<br />

Es scheint auf der Hand zu<br />

liegen, dass bei der zweiten<br />

Alternative eine Dämmung<br />

der Kelleraußenwände die<br />

beste Lösung ist. Eine detaillierte<br />

Untersuchung der Erdreichwärmeverluste<br />

gemäß<br />

DIN EN ISO 13370; 2202-11<br />

„Wärmeübertragung über<br />

das Erdreich, Berechnungsverfahren“<br />

zeigt für ein freistehendes<br />

EFH ein differenziertes<br />

Bild.<br />

Wie warm ist der Keller?<br />

In Abb. 2 haben wir für die<br />

Basisversion (80 mm Dämmdicke<br />

in der Decke) dargestellt,<br />

wie die Dicke der Perimeterdämmung<br />

den Temperaturdifferenzfaktor<br />

(Fxi)<br />

nach EnEV verändert. Bei<br />

einer Dämmdicke von 100<br />

mm auf der Kellerwand<br />

kann die Temperaturdifferenz<br />

an der Kellerdecke auf<br />

54% des Unterschieds zwischen<br />

Innen- und Außenklima<br />

reduziert werden. Dies<br />

entspricht in etwa dem Pauschalwert,<br />

der im Monatsbilanzverfahren<br />

gem. DIN V<br />

4108-6, Tab. 3 für kleine<br />

Gebäude angeboten wird<br />

(FG = 0,55); anders ausgedrückt:<br />

Die <strong>mit</strong>tlere Kellertemperatur<br />

beträgt im Winter<br />

ca. 11 °C.<br />

Der Standardansatz laut vereinfachtem<br />

Verfahren nach<br />

EnEV (FG= 0,6) erfordert in<br />

etwa eine Dämmdicke von<br />

6/2007<br />

30 mm. Wird auf die Perimeterdämmung<br />

ganz verzichtet,<br />

so wird es im Keller deutlich<br />

kälter sein (Fx = 0,72 bzw.<br />

TKeller, m = 8,5 °C). Der Wärmeverlust<br />

über die Kellerdecke<br />

lässt sich durch die<br />

Perimeterdämmung um bis<br />

zu 500 kWh pro Jahr reduzieren.<br />

Gesamtüberblick:<br />

Diese „gute Nachricht“ pro<br />

Perimeterdämmung gilt aber<br />

nur dann, wenn der Wärmeschutz<br />

der Kellerdecke wie<br />

im Hauptdetail eher bescheiden<br />

ist. In den Berechnungen<br />

für Abb. 3 wurde auf<br />

eine Perimeterdämmung<br />

ganz verzichtet und stattdessen<br />

der Wärmeschutz auf<br />

der Kellerdecke erhöht. Die<br />

Erhöhung der Dämmstärke<br />

von 80 auf 200 mm lässt es<br />

im Keller um ca. 1 °C kälter<br />

werden. Dennoch sinkt der<br />

Wärmeverlust an der Grenze<br />

des beheizten Bereichs um<br />

1000 kWh/m 2 ab. Das bedeutet,<br />

dass bei vergleichbar<br />

großem Dämmvolumen der<br />

Einspareffekt gegenüber der<br />

Lösung <strong>mit</strong> dicker Perimeterdämmung<br />

etwa doppelt so<br />

groß ist.<br />

Fazit: Die Lösung im Hauptdetail<br />

<strong>mit</strong> dicker Perimeterdämmung<br />

und dünner<br />

Bodendämmung ist am ehesten<br />

geeignet für Gebäude,<br />

bei denen der Keller sofort<br />

oder später zumindest teilweise<br />

als beheizter Bereich<br />

benutzt wird. Die Konstruk-<br />

Temperaturdifferenzfaktor<br />

Dicke der Perimeterdämmung [mm] Dämmdicke Kellerdecke [mm]<br />

tion des Nebendetails ist die<br />

wärmetechnisch günstigere,<br />

solange der Keller unbeheizt<br />

bleibt. Für den späteren Ausbau<br />

von Teilbereichen steht<br />

als Alternative eine Innendämmung<br />

der betroffenen<br />

Räume noch offen.<br />

Abb. 2: Wärmeverluste zum<br />

Keller bei verschieden dicken<br />

Perimeterdämmungen.<br />

Randbedingungen: Kellerdecke<br />

80 m 2 , Umfang 36 m,<br />

Kellerhöhe (bto) 2,70 m.<br />

Dämmdicke der Kellerdecke<br />

80 mm. Standardstandort<br />

in Deutschland. Berechnet<br />

nach DIN EN ISO 13370 <strong>mit</strong><br />

[PHPP 2007].<br />

Abb. 3: dito ohne Perimeterdämmung<br />

in Abhängigkeit<br />

von der Dicke der Deckendämmung.Randbedingungen:<br />

wie Abb. 2.<br />

Baumaterial<br />

Brettsperrholz<br />

Holzfaserdämmstoff<br />

Schaumglasdämmung<br />

Kompriband<br />

Butylband


DETAIL<br />

01.05.<br />

außen<br />

Zugelassenes WDV-System<br />

aus Holzweichfaserplatten<br />

Weitgehende Vorfertigung<br />

Fassadenabstände<br />

entsprechend aktueller<br />

Fachregeln<br />

Zementgebundene Spanplatte<br />

als verrottungsicherer<br />

Schwellenersatz<br />

Keller-Wärmeschutz durch<br />

Perimeterdämmung<br />

Sockelpunkt Massivholzwand vertikal<br />

≥ 200<br />

≥ 150<br />

U-Wert 0,17 W/m 2 K für<br />

DreiLiterHaus<br />

Verklebtes Brettsperrholz in<br />

der Fläche luftdicht<br />

Brandschutztechnische<br />

Beurteilung durch<br />

Prüfzeugnis<br />

Luftdichte Abklebung oder<br />

bituminöse Dickbeschichtung<br />

Wand kraftschlüssig<br />

untermörtelt<br />

Maßstab 1:5<br />

innen<br />

Keller<br />

* 12.07<br />

6/2007 27<br />

®


®<br />

Wärmebrücken beim<br />

Sockelpunkt<br />

Die Wärmebrückenberechnungen<br />

zu den verschiedenen<br />

Sockelvarianten zeigen<br />

zunächst Erwartetes. Beim<br />

Hauptdetail <strong>mit</strong> seiner vergleichsweise<br />

geringen Deckendämmung<br />

bringt die<br />

Perimeterdämmung eine<br />

deutliche Verbesserung des<br />

�-Wertes. Die Differenz zwischen<br />

der dargestellten Variante<br />

und dem Verzicht auf<br />

eine Sockeldämmung beträgt<br />

immerhin 0,06 W/mK. Hierdurch<br />

lässt sich der Wärmeverlust<br />

für das Mustergebäude<br />

gem. Abb. 2 zusätzlich um<br />

ca. 180 kWh/a senken.<br />

Gleichwohl ist der primärenergetische<br />

Aufwand bei<br />

den hierfür meist eingesetzten<br />

hochwertigen Dämmstoffen<br />

(extrudiertes Polystyrol,<br />

PEI = 983 kWh/m 3 )<br />

erheblich. Bis deren Herstellungsenergie<br />

durch die<br />

Wärmebrückenminimierung<br />

wieder eingespart ist, dauert<br />

es 55 (!) Jahre.<br />

Die Berechnungen zum<br />

Nebendetail (Abb. 4) zeigen<br />

einen anderen Weg zu negativen<br />

�-Werten. Durch die<br />

dicke Bodendämmung und<br />

einem Schaumglasstreifen<br />

auf der Rohdecke gelangt<br />

man auch ohne Perimeterdämmung<br />

zu einer Wärmebrückengutschrift<br />

bei der<br />

außenmaßbezogenen Energiebilanzierung.<br />

Es bestätigt sich, was wir<br />

schon für Sockelpunkte im<br />

Holzrahmenbau in Heft<br />

5/2007 (S. 37 f.) festgestellt<br />

hatten: Das ökonomisch und<br />

ökologisch beste Gesamtergebnis<br />

ist immer dann zu<br />

erzielen, wenn der Wärmeschutz<br />

umlaufend und nicht<br />

unterbrochen entlang der<br />

Grenze des beheizten<br />

Bereichs verläuft.<br />

Ist/wird die Massivholzwand<br />

dicht?<br />

Brettsperrholz- und verklebte<br />

Brettstapelelemente sind<br />

in der Fläche luftdicht. Technisch<br />

ist das Einfräsen von<br />

Kanälen für Elektroinstallationen<br />

machbar, ohne dass<br />

28<br />

6/2007<br />

Abb. 4: Wärmebrückenkoeffizienten<br />

bei Hauptund<br />

Nebendetail.<br />

die Luftdichtheit der Massivholzelemente<br />

leidet.<br />

Ansonsten reduzieren sich<br />

die Anschlussabklebungen<br />

bei großflächigen Elementen<br />

auf einfachen Klebebandeinsatz<br />

an den Ecken und Elementstößen<br />

sowie den bei<br />

Plattformbauweise üblichen<br />

Anschlussstreifen bei den<br />

Zwischendecken. Am Sockel<br />

wird wie beim Holzrahmenbau<br />

üblich der Anschluss an<br />

die Betondecke hergestellt<br />

(z. B. <strong>mit</strong> einem Butylklebeband).<br />

Massivholzsysteme aus Blockbohlen<br />

oder verdübelten<br />

Brettstapelelementen brauchen<br />

eine zusätzliche Luftdichtheitsebene.<br />

Die unverklebten<br />

Fugen zwischen den<br />

einzelnen Bohlen sind gerade<br />

im Winter nicht luftdicht,<br />

da bei trockener Heizungs-<br />

Nebendetail<br />

NEBENDETAIL<br />

PH-tauglicher U- Wert<br />

(0,12 W/m 2 K) durch<br />

Vorsatzschale <strong>mit</strong><br />

Holzstegträgern<br />

Dübelholz/Brettstapel-<br />

Elemente benötigen zusätzlicheLuftdichtheitsschicht<br />

Schaumglasplatte für<br />

„trockene und warme Füße“<br />

der Massivholzschale<br />

Perimeterdämmung überflüssig<br />

durch dicke Deckendämmung<br />

luft bekanntlich Holzquerschnitte<br />

schrumpfen. Deshalb<br />

hat das Nebendetail,<br />

stellvertretend für solche<br />

Systeme, eine Luftdichtheitsebene<br />

auf der Außenseite der<br />

Massivholzelemente.<br />

Da diese auch als temporäre<br />

Feuchteschutzbahn während<br />

des Bauprozesses fungiert,<br />

sollten hierfür übliche Vordeckbahnen<br />

verwendet werden,<br />

die <strong>mit</strong> Klebebändern,<br />

welche für den Außen-<br />

bereich zugelassen sind,<br />

abgedichtet werden. An diese<br />

äußere Luftdichtung werden<br />

keine dampfbremsenden<br />

Anforderungen gestellt.<br />

Wenn die Dämmschale<br />

außenseitig diffusionsoffen<br />

bekleidet wird, z. B. <strong>mit</strong><br />

einer Holzweichfaserplatte,<br />

so ist der Diffusionssperrwert<br />

der Massivholzwand<br />

(sd ca. 3 <strong>–</strong> 4 m) ausreichend<br />

um einen tauwasserfreien<br />

Aufbau zu gewährleisten.<br />

Nicht verklebte Massivholzelemente<br />

haben höhere<br />

Abbrandraten<br />

Aufgeständerter Dielenboden<br />

braucht Dampfbremse<br />

Luftdichtung <strong>mit</strong> Butylklebeband<br />

(primern!) oder Dickbeschichtung<br />

Temporäre Heizung von<br />

Kellerräumen bei raumweiserInnendämmung<br />

möglich


Holzschutz am Sockelpunkt<br />

Wandschwellen sind bekanntermaßen in die<br />

Gefährdungsklasse 2 (GK 2) gem. DIN 68800 <strong>–</strong> 3<br />

einzuordnen, das heißt sie sind gegen Insekten<br />

und erhöhte Feuchte zu schützen, sofern nicht<br />

Farbkernhölzer der Resistenzklassen 1, 2 oder 3<br />

nach DIN EN 350 verwendet werden.<br />

Unter bestimmten Bedingungen können Schwellen<br />

zwar der Gefährdungsklasse 0 zugeordnet werden,<br />

von diesen Möglichkeiten sollte aber kein<br />

Gebrauch gemacht werden, da in der Praxis an<br />

einem Bauwerk nur selten all diese Randbedingungen<br />

eingehalten sind.<br />

Resistente Hölzer<br />

verwenden<br />

Bei der Entscheidung, ob<br />

nun imprägnierte oder resistente<br />

Hölzer zum Einsatz<br />

kommen, sollte resistenten<br />

Hölzern grundsätzlich der<br />

Vorrang gegeben werden.<br />

Ein Grund dafür ist die Baubiologie,<br />

ein anderer, weit<br />

wichtigerer Grund ist aber<br />

darin zu sehen, dass Holzschutz<strong>mit</strong>telbehandlungen<br />

nur minimal in den Querschnitt<br />

eindringen und selbst<br />

Druckimprägnierungen nicht<br />

den gesamten Querschnitt<br />

erreichen.<br />

Wird aber das Holz der<br />

Schwelle durch Feuchte<br />

beansprucht, geschieht dies<br />

über den gesamten Querschnitt<br />

und die Holzschutzsalze<br />

der Gefährdungsklasse<br />

2 könnten auch bei längerer<br />

Feuchtebeanspruchung ausgewaschen<br />

werden. Am Fußpunkt<br />

sollte man nicht sparen.<br />

Zum Nachdenken sei dann<br />

auch noch der Satz aus der<br />

DIN 68800 empfohlen, dass<br />

Holzrisse nachzubehandeln<br />

sind. Wer dafür aber verantwortlich<br />

ist und wie das bei<br />

Abb. 5: Auswirkungen einer<br />

unerkannten Leckage<br />

Foto: E.U. Köhnke<br />

der Schwelle umzusetzen ist,<br />

steht nicht geschrieben.<br />

Nicht nur Feuchte aus<br />

Wetter und Klima!<br />

Sofern keine groben Ausführungsfehler,<br />

vor allem bei<br />

den Außenanlagen, vorliegen,<br />

sind Schäden an<br />

Schwellen durch Witterungseinflüsse<br />

und klimatische<br />

Einwirkungen kaum<br />

bekannt. In jüngster Zeit<br />

mehren sich aber Schäden<br />

an Schwellen, verursacht<br />

durch Wasserbeaufschlagung<br />

aus Installationsleckagen.<br />

Vor allem Leckagen an<br />

wasserführenden Leitungen,<br />

die auf der Abdichtung der<br />

Bodenplatte verlegt sind,<br />

können häufiger beobachtet<br />

werden.<br />

Während bei nicht abgedichteten<br />

Decken über Kellern<br />

derartige Schäden meist<br />

schnell erkannt werden,<br />

sieht das bei abgedichteten<br />

Bodenplatten schon anders<br />

aus. Große Wassermengen<br />

bilden auf der Abdichtung<br />

der Bodenplatte einen „See“<br />

und wirken meist über<br />

einen längeren Zeitraum<br />

unentdeckt auf die Schwelle<br />

ein. Die Folgen und auch der<br />

dann notwendige Sanierungsaufwand<br />

sind enorm.<br />

Es empfiehlt sich daher die<br />

Schwelle ca. 2 bis 3 cm<br />

höher zu legen als die Oberseite<br />

der Betonplatte, also<br />

um das Maß der ohnehin<br />

notwendigen Untermörtelung.<br />

Die Abdichtung kann<br />

hierbei auch zwischen<br />

Schwelle und Untermörtelung<br />

angeordnet werden.<br />

Dies hat den Vorteil, dass die<br />

Abdichtung nicht durch die<br />

rauhe Betonplatte oder den<br />

Montagevorgang geschädigt<br />

werden kann.<br />

Das Risiko einer Befeuchtung<br />

der Schwelle durch<br />

Leckagen wird weiter durch<br />

die erforderliche luftdichte<br />

Abklebung bzw. einem<br />

Dichtanstrich zwischen<br />

Bodenplatte und aufgehender<br />

Wand minimiert. Die<br />

Abdichtung im Schwellenbereich<br />

lässt sich <strong>mit</strong> Streichdichtungen<br />

(z. B. preiswerte<br />

KMB-Massen (kunststoffmodifizierte<br />

Bitumenmassen)<br />

wie sie im Kellerbau eingesetzt<br />

werden) häufig einfacher<br />

und sicherer herstellen<br />

als <strong>mit</strong> Folien und Klebebändern.<br />

Mit Streichdichtungen<br />

können auch vorhandene<br />

Anker eingebunden werden<br />

(falls diese vor der lufdichten<br />

Abklebung angeordnet<br />

wurden) und insbesondere<br />

auch die Eckbereiche bei<br />

bodentiefen Fensterelementen<br />

sicher abgedichtet werden.<br />

Eine Beschichtung hat<br />

gegenüber den Folien den<br />

Vorteil, dass sie nicht von<br />

Wasser „hinterlaufen“ oder<br />

„hinterwandert“ werden<br />

kann; ein kleines Loch kann<br />

nicht zu kritischen Auffeuchtungen<br />

führen. Natürlich<br />

6/2007 29<br />

®


®<br />

müssen die eingesetzten<br />

Materialien insgesamt verträglich<br />

sein. Bei bituminösen<br />

Abdichtungen ist das in<br />

der Regel <strong>mit</strong> handelsüblichen<br />

Materialien erreichbar.<br />

Unser Detail<br />

Massivholzwände oder auch<br />

Holzwerkstoffplattenwände<br />

benötigen zunächst theoretisch<br />

keine Schwelle. Dennoch,<br />

so ganz ohne „Schuhsohle“<br />

könnte man sich<br />

schon „Blasen“ einhandeln.<br />

Vor allem, da man die<br />

Massivholzwand nur schwerlich<br />

im unteren Randbereich<br />

korrekt imprägnieren kann.<br />

Also ist zumindest eine Art<br />

Schwelle nötig. Für massive<br />

Schwellen ist eine Mindesthöhe<br />

von 30 mm vorzusehen.<br />

Wir haben uns im Hauptdetail<br />

dazu entschieden, unter<br />

die Massivholzwand anstelle<br />

der Schwelle eine zementgebundene<br />

Spanplatte (ZSP)<br />

einzusetzen. Dieses Material<br />

ist nicht nur resistent, es ist<br />

verrottungsfest. Bei 20 bis<br />

30 mm Untermörtelung und<br />

einem 20 mm dicken ZSP-<br />

Streifen unter der Wand,<br />

befindet sich diese <strong>mit</strong> ihrer<br />

Unterkante 40 bis 50 mm<br />

über dem Niveau der Betonplatte,<br />

also in ausreichend<br />

sicherer Höhe über der<br />

Abdichtung, wenn einmal<br />

Leckagewasser einwirken<br />

sollte.<br />

Weitergehende Hinweise<br />

zum Fußpunktbereich finden<br />

Sie in der Holzbau 5/07<br />

und auch in dieser Ausgabe<br />

unter dem Titel „Schmutzige<br />

Füße.“<br />

30<br />

6/2007<br />

Kein Kompriband<br />

Zu geringer Abstand zum<br />

Erdreich<br />

So Nicht! nicht!<br />

Abb. 6: Bituminöse Streichabdichtung<br />

im Schwellenbereich<br />

Foto: E.U. Köhnke<br />

Schlitze in dünnen Wandelementen:<br />

Tragfähigkeit<br />

gefährdet<br />

Dämmstandard zu gering<br />

und nicht zukunftsgerecht<br />

Fehlende Wandschwelle aus<br />

resistenten Hölzern<br />

Untermörtelung ist nicht<br />

luftdicht<br />

Zu wenig Dämmung zum<br />

unbeheizten Keller


Schallschutz<br />

Massivholzplatten bzw. Holzwerkstoffplatten weisen<br />

zunächst, den reinen Zahlenwert betrachtet,<br />

akustisch ungünstigere Werte als Holztafelemente<br />

auf. Ihre akustische Wirkung bzw. Charakteristik<br />

weicht aber von diesen ab.<br />

Bei homogenen Plattenmaterialien, egal ob Massivholz,<br />

Mauerwerk oder Beton, wird die Luftschalldämmung<br />

vorrangig durch die Masse und die Steifigkeit<br />

bestimmt. Bei Holztafeln hingegen spielt die<br />

Masse nicht die vorrangige Rolle, hier sind Art und<br />

Umfang der Entkopplung sowie die Hohlraumdämpfung<br />

die wesentlichen Einflussfaktoren.<br />

Frequenzbereich und<br />

Bauschalldämm-Maß<br />

Neben dem reinen zahlenmäßigen<br />

Wert der Luftschalldämmung<br />

gibt es gravierende<br />

Unterschiede in der<br />

Charakteristik der Schalldämmung<br />

in den einzelnen<br />

Frequenzbereichen. Während<br />

tiefe Frequenzen vorrangig<br />

durch Masse gedämmt<br />

werden, lassen sich hohe<br />

Frequenzen besser durch<br />

mehrschalige, entkoppelte<br />

Konstruktionen, dämmen.<br />

Allgemein ist die Schalldämmung<br />

im hohen Frequenzbereich<br />

ohnehin bei allen Bauteilen<br />

in der Regel besser als<br />

im tieffrequenten Bereich<br />

und die Störgeräusche von<br />

außen, z. B. Verkehrslärm,<br />

liegen ohnehin mehr im tieffrequenten<br />

Bereich, häufig<br />

noch unterhalb der unteren<br />

üblichen Norm <strong>–</strong> Messfrequenz<br />

von 100 Hz.<br />

Das ist der Grund, weshalb<br />

bei zahlenmäßig gleichem<br />

Luftschalldämm-Maß die<br />

Qualität der Schalldämmung<br />

durch die Nutzer unterschiedlich<br />

wahrgenommen<br />

bzw. beurteilt wird. Gegenüber<br />

üblichem Außenlärm,<br />

insbesondere <strong>mit</strong> vorrangig<br />

tiefen Frequenzen, dämmt<br />

eine Massivholzwand bei<br />

gleichem Bauschalldämm-<br />

Maß besser als eine Holztafelwand<br />

bzw. wird vom<br />

Nutzer als besser empfunden.<br />

Das Bauschalldämm-Maß<br />

unserer Massivholzwand ohne<br />

Bekleidung und Fassade<br />

kann <strong>mit</strong> etwa 36 bis 37 dB<br />

angenommen werden, also<br />

dem gleichen Wert wie eine<br />

11,5 cm dicke Porenbetonwand.<br />

Dickere Massivholzwände<br />

bewirken nur einen<br />

geringen Anstieg des Schalldämm-Maßes,<br />

ähnlich wie<br />

bei Porenbeton, welcher bei<br />

einer Verdopplung der<br />

Dicke bzw. Masse nur eine<br />

Verbesserung von etwa 3 dB<br />

aufweist, also von 37 dB bei<br />

11,5 cm auf 40 dB bei 24 cm<br />

Wanddicke.<br />

Aufbauend auf Messkurven<br />

des Labors für Schallund<br />

Wärmemesstechnik<br />

Rosenheim kann bei Wänden<br />

aus Massivholz oder<br />

Holzwerkstoffplatten davon<br />

ausgegangen werden, dass<br />

eine Verdopplung der Dicke<br />

und so<strong>mit</strong> auch Masse von<br />

50 kg /m 2 auf 100 kg/m 2 das<br />

Schalldämm-Maß um etwa<br />

6 dB ansteigt.<br />

Auswirkungen des WDVS<br />

Bei Wänden <strong>mit</strong> geringem<br />

Gewicht ist die Zunahme der<br />

Luftschalldämmung bei zunehmendem<br />

Gewicht zunächst<br />

größer als bei Wänden<br />

<strong>mit</strong> bereits hohem<br />

Gewicht. Gewicht und Steifigkeit<br />

sind die wesentlichen<br />

Einflussfaktoren. Aus diesem<br />

Grund spielt im Hinblick auf<br />

das gesamte Schalldämm-<br />

Maß auch das Wärmedämmverbundsystem<br />

(WDVS) keine<br />

wesentliche Rolle, wobei<br />

eine Holzweichfaserplatte<br />

durch ihr höheres Raumgewicht<br />

den Schallschutz<br />

natürlich eher verbessert als<br />

leichter Polystyrolschaum.<br />

Mit 160 mm WDVS aus<br />

Weichfaserplatten incl. Putz<br />

auf einer ca. 90 mm dicken<br />

Massivholzwand wird so<strong>mit</strong><br />

eine Verbesserung von etwa<br />

4 bis 5 dB erreicht, bei einer<br />

zusätzlichen Gipswerkstoffplatte<br />

auf der Innenseite,<br />

direkt auf die Wand aufgebracht,<br />

lässt sich noch 1 dB<br />

zusätzlich erreichen. Bei der<br />

von uns dargestellten Wand<br />

können wir so<strong>mit</strong> von etwa<br />

42 dB ausgehen.<br />

Da<strong>mit</strong> wäre die Wand für<br />

Wohngebäude bis zum Lärmpegelbereich<br />

IV <strong>mit</strong> einem<br />

Außenlärmpegel bis zu 70 dB<br />

geeignet, bei Büroräumen<br />

gar bis zum Lärmpegelbereich<br />

V <strong>mit</strong> einem Außenlärmpegel<br />

bis 75 dB.<br />

Natürlich ist objektspezifisch<br />

das resultierende Schalldämm-Maß<br />

entscheidend, es<br />

müssen also noch die Fenster<br />

berücksichtigt werden. Je<br />

nach Schalldämm-Maß und<br />

Größe bzw. Flächenanteil ist<br />

das resultierende Schalldämm-Maß<br />

für die Wand <strong>mit</strong><br />

dem Fenster auf Grundlage<br />

der DIN 4109 zu berechnen.<br />

Auswirkungen der<br />

Installationsebene<br />

Sofern auf der Raumseite<br />

eine Installationsebene angeordnet<br />

wird, lässt sich da<strong>mit</strong><br />

der Schallschutz weiter verbessern.<br />

Der Umfang der<br />

Verbesserung durch eine<br />

Installationsebene wird<br />

bestimmt durch deren Konstruktion:<br />

● Tiefe der Installationsebene<br />

● Hohlraumdämpfung in<br />

der Installationsebene<br />

● Unterkonstruktion (Federschiene<br />

besser als Latte<br />

(ca. 3 bis 4 dB))<br />

Mit einer guten Installationsebene<br />

wird die Außenwand<br />

ein Bauschalldämm-Maß von<br />

50 bis 55 dB erreichen, Werte<br />

also, welche von vielen<br />

Mauerwerkswänden nicht<br />

erreicht werden.<br />

6/2007 31<br />

®


®<br />

Brandschutz<br />

Übliche Brettstapel- und Brettsperrholzelemente<br />

erreichen ohne besondere Maßnahmen und Bekleidungen<br />

in der Regel eine Feuerwiderstandsklasse<br />

von F30-B. Höhere Feuerwiderstandsklassen sind<br />

durch Vergrößerung der Bauteildicken oder entsprechende<br />

brandschutztechnisch wirksame Bekleidung<br />

erreichbar. Eine Bekleidung verhindert gleichzeitig<br />

ein Durchströmen der Fugen (Kaminwirkung)<br />

und da<strong>mit</strong> einen erhöhten Durchbrand.<br />

Einstufung<br />

Lediglich in der Gebäudeklasse<br />

1 (freistehende Gebäude<br />

<strong>mit</strong> einer Höhe bis zu 7 m<br />

und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten<br />

von insgesamt<br />

nicht mehr als 400 m 2 )<br />

bestehen keine Anforderungen<br />

an den Feuerwiderstand<br />

tragender Bauteile. Entfällt<br />

beispielsweise die Eigenschaft<br />

„freistehend“ (siehe<br />

auch Heft 2/2007, Seite 36),<br />

müssen tragende Bauteile<br />

zumindest feuerhemmend<br />

ausgeführt werden. Nun<br />

könnte man zunächst vermuten,<br />

dass sich bei einer sichtbaren<br />

Holzoberfläche das<br />

Brandentstehungsrisiko insgesamt<br />

erhöht. Das groß-<br />

32<br />

6/2007<br />

flächige Holzbauteil leitet<br />

einen Brand aber erheblich<br />

schlechter weiter als kleinformatige<br />

Bauteile; hinzu<br />

kommt die Bildung einer<br />

Kohleschicht, die den Temperaturanstieg<br />

verringert.<br />

Abbrandraten<br />

Ein Brandschutznachweis<br />

ohne bzw. bei einseitiger<br />

Bekleidung erfolgt entsprechend<br />

DIN 4102-22 bzw.<br />

DIN EN 1995-1-2 über<br />

Abbrandraten. Für die Abbrandgeschwindigkeit<br />

kann<br />

die von Vollholz (0,8 mm<br />

pro Minute) zugrunde gelegt<br />

werden. Da<strong>mit</strong> ergibt sich<br />

bei einer einseitigen Brandbeanspruchung<br />

von 30 Mi-<br />

nuten ein rechnerischer<br />

Abbrand von 2,4 cm; bei tragenden,<br />

nicht raumabschließenden<br />

Innenwänden<br />

muss der Abbrand von beiden<br />

Seiten angesetzt werden.<br />

Der Restquerschnitt muss bei<br />

reduzierten Teilsicherheiten<br />

auf der Einwirkungsseite<br />

(� = 1,0) sowie entsprechenden<br />

Modifikationsbeiwerten<br />

auf der Baustoffseite entsprechend<br />

standsicher sein. Mit<br />

zunehmender Wanddicke<br />

bzw. Lagenanzahl bei Brettsperrholz<br />

lässt sich die Feuerwiderstandsdauer<br />

des Querschnittes<br />

steigern, so dass<br />

auch eine Feuerwiderstandsdauer<br />

von 60 oder sogar 90<br />

Minuten möglich ist.<br />

Einzelne Hersteller von<br />

Brettsperrholz (HAAS, KLH)<br />

geben eine Abbrandrate von<br />

0,67 mm/min beim Abbrand<br />

in der äußersten Lage bzw.<br />

Doppellage an. Sollen diese<br />

Werte verwendet werden,<br />

sind entsprechende Prüfzeugnisse<br />

einzuholen.<br />

Bei nicht verklebten Wandelementen<br />

ist die innenseitige<br />

Ausbildung einer luftdichten<br />

Schicht durch eine<br />

Bekleidung von besonderer<br />

Bedeutung. Da bei einem<br />

Scheibenweise Lasten sammeln<br />

Der Sockelpunkt ist aus statischer Sicht immer<br />

besonders interessant. Hier haben sich alle Lasten<br />

aus der aufgehenden Konstruktion gesammelt, so<br />

dass auch tatsächlich von relevanten Beanspruchungen<br />

ausgegangen werden muss. Hohe Vertikalkräfte<br />

sind gleichzeitig <strong>mit</strong> der Scheiben- und<br />

Plattenwirkung der Wand so abzubilden, dass eine<br />

zuverlässige Weiterleitung der Lasten sichergestellt<br />

ist. Bei dem Sockel einer Massivholzkonstruktion<br />

treffen zudem zwei leistungsfähige Materialien <strong>–</strong><br />

Stahlbeton und Holz <strong>–</strong> aufeinander, die zuverlässig<br />

<strong>mit</strong>einander verbunden sein müssen.<br />

Holz-Statik am Tiefpunkt<br />

Wenn der Tragwerksplaner<br />

<strong>mit</strong> der Nachweisführung<br />

beim <strong>Sockeldetail</strong> angekommen<br />

ist, hat er die wesentli-<br />

chen Aufgaben aus der Statik<br />

des Holzbaus bereits gelöst.<br />

Die Berechnung <strong>mit</strong> allen zu<br />

berücksichtigenden Lastkombinationen<br />

liefert alle<br />

Informationen, um die entscheidende<br />

Schnittstelle zum<br />

Stahlbetonbau zu bearbeiten.<br />

Am besten gelingt das,<br />

Brandereignis stets ein Überdruck<br />

im Brandraum entsteht,<br />

verhindert diese<br />

Schicht das Entstehen einer<br />

Brandgasströmung durch das<br />

Bauteil hindurch (Kamineffekt).<br />

Untersuchungen von<br />

Fontana [Fontana 2001] an<br />

Brettstapeldecken haben aufgezeigt,<br />

dass sich die Abbrandrate<br />

bei fehlender luftdichter<br />

Abdeckung von<br />

0,7 mm/min auf 1,0 mm/min<br />

erhöht.<br />

Neben der Standsicherheit<br />

sind von einer raumabschließenden<br />

Wand auch<br />

noch die Kriterien „Raumabschluss“<br />

und „Wärmeisolierung“<br />

über die definierte<br />

Beanspruchungsdauer sicherzustellen.<br />

Ein baurechtlich<br />

verwertbarer Nachweis muss<br />

über ein bauaufsichtliches<br />

Prüfzeugnis, ggf. eine gutachtliche<br />

Stellungnahme bei<br />

verklebten Bauteilen erfolgen.<br />

Anschlüsse und Elementfugen<br />

verdienen aus brandschutztechnischer<br />

Sicht besondere<br />

Aufmerksamkeit, da<br />

hier die in der Fläche geprüften<br />

Eigenschaften eines Bauteils<br />

schnell zunichte gemacht<br />

werden können.<br />

wenn man sich einen Lastsummenplan<br />

<strong>mit</strong> Oberkante<br />

Stahlbeton-Kellerdecke erstellt.<br />

Dieser enthält dann<br />

die Vertikallasten aus ständigen<br />

und veränderlichen<br />

Lasten aber auch die Horizontallasten<br />

(meist nur<br />

Wind).<br />

Gegebenfalls macht es Sinn,<br />

sogar mehrere Pläne anzufertigen,<br />

aus denen die veränderlichen<br />

Lastanteile separat<br />

hervorgehen, um sinnvolle<br />

Kombinatorik zu betreiben.<br />

Hier ist Ingenieurverstand<br />

gefragt, da eine (ggf. sogar in<br />

der Berechnungssoftware<br />

vernetzte) automatische Aufsummierung<br />

der Lasten<br />

nicht optimal ist. Gerade bei<br />

mehrgeschossigen Häusern


(und dafür ist die Massivholzbauweise<br />

besonders geeignet)<br />

sollte eine vernünftige,<br />

weil statistisch begründbare<br />

und da<strong>mit</strong> wirtschaftliche<br />

Abminderung<br />

der Lasten erfolgen.<br />

Ist dies geschehen, ergibt<br />

sich ein guter Überblick, wo<br />

Lastkonzentrationen in der<br />

Außenwand stattfinden.<br />

Aber auch gering vertikal<br />

belastete Wandbereiche, die<br />

gleichwohl als aussteifende<br />

Scheibe herangezogen werden,<br />

sind zu beachten, da<br />

hier die Zugkräfte für die<br />

Verankerungsdimensionierung<br />

nicht überdrückt werden.<br />

Scheiben, Platten und<br />

andere Leckereien<br />

Der Holzmassivbau stellt im<br />

Holzhausbau sicherlich das<br />

höchste Leistungspotential<br />

aus statischer Sicht zur Verfügung.<br />

Die Brettsperrholzbauteile<br />

lassen sich in allen Richtungen<br />

als Platte, Scheibe<br />

und sogar als Biegeträger (im<br />

Bereich von Unterzügen und<br />

wandartigen Trägern) beanspruchen<br />

und nutzen dabei<br />

die hohen Festigkeiten des<br />

Holzes so aus, dass die natürlich<br />

streuenden Eigenschaften<br />

optimal ausgeglichen<br />

werden. Alle auf dem Markt<br />

verfügbaren Produkte haben<br />

eine Zulassung, in der die<br />

statischen Berechungsvoraussetzungen<br />

und technischen<br />

Eigenschaften auf der<br />

Basis von umfangreichen<br />

Versuchen genau beschrieben<br />

sind. Die Herstellung<br />

der Elemente ist an zahlreiche<br />

betriebliche Voraussetzungen<br />

geknüpft, deren Einhaltung<br />

durch Eigen- und<br />

Fremdüberwachung sichergestellt<br />

wird.<br />

Im Entwurf werden da<strong>mit</strong><br />

Lösungen möglich, die der<br />

Architekt sonst nur aus dem<br />

planerischen Umgang <strong>mit</strong><br />

flächigen Stahlbetontragwerken<br />

kennt. Für den Tragwerksplaner<br />

ist jedoch zu<br />

entscheiden, ob die Wände<br />

mechanisch exakt und realitätsnah<br />

abgebildet werden<br />

müssen oder ob eine pragmatische<br />

Näherungsberechnung<br />

auf der sicheren Seite liegend<br />

ausreichend ist. In ersterem<br />

Falle ist der nachgiebige Verbund<br />

der Schichten untereinander<br />

über das in Anhang D<br />

der DIN1052:2004 beschriebene<br />

Verfahren zu berücksichtigen.<br />

Für die Näherungsverfahren<br />

bieten die<br />

Hersteller Bemessungshilfen<br />

an, die auf der Basis vereinfachter<br />

Annahmen (z. B.:<br />

nur die vertikalen Brettlagen<br />

tragen vertikale Lasten ab)<br />

einen schnelleren Nachweis<br />

unkritischer Bereiche ermöglichen.<br />

Sowohl für hochbeanspruchte<br />

Wand- als auch Deckenelemente<br />

sollte aber eine<br />

Betrachtung der Lastein- und<br />

-ausleitung erfolgen. Dabei<br />

spielt der Begriff des „Rollschubs“<br />

eine entscheidende<br />

Rolle, <strong>mit</strong> dem die zwischen<br />

den Schichten auftretenden<br />

Scherkräfte beschrieben werden;<br />

Einzelheiten dazu enthält<br />

der Kommentar zur DIN<br />

1052:2004.<br />

Die Erdgeschoss-Außenwand<br />

ist aufgrund der meist großzügig<br />

gewünschten Grundrisse<br />

stark beansprucht. Es<br />

besteht immer eine kombinierte<br />

Platten- und Scheibenbeanspruchung.<br />

Über die reinen<br />

Vertikallasten hinaus<br />

wirken die Windlasten direkt<br />

auf die Platte und beeinflussen<br />

da<strong>mit</strong> maßgeblich<br />

den Knicknachweis. Die im<br />

Hauptdetail dargestellte 3schichtige<br />

Wand stellt dabei<br />

die Untergrenze der machbaren<br />

Wandaufbauten dar. Aufgrund<br />

der hohen Schlankheit<br />

ist das System knickge-<br />

fährdet. Der rechnerische<br />

Knicknachweis erfolgt auf<br />

konventionelle Weise in<br />

Abhängigkeit vom Schichtaufbau<br />

<strong>mit</strong> Ersatzsteifigkeiten<br />

und -trägheitsradien, die<br />

die Hersteller sehr anwenderfreundlich<br />

aufbereitet haben.<br />

Wenn dieser Nachweis nicht<br />

möglich ist oder für den<br />

Brandfall eine „warme“<br />

Bemessung unter Berücksichtigung<br />

der Abbrandrate<br />

notwendig ist, kann der Stabilitätsnachweis<br />

nur <strong>mit</strong><br />

einer Verstärkung z.B. in<br />

Form einer Rippe oder<br />

durch eine andere Wahl des<br />

Schichtaufbaus (mind. 5schichtig)<br />

geführt werden.<br />

Der Scheibennachweis der<br />

Wand als Bestandteil der<br />

Gebäudeaussteifung ist der<br />

zweite wichtige Nachweis,<br />

der zu überlagern ist. Dabei<br />

kann eine Brettsperrholzwand<br />

ungewöhnlich hohe<br />

Horizontallasten abtragen<br />

und ist da<strong>mit</strong> dem Mauerwerksbau<br />

weit überlegen.<br />

Verbindungsdetails der<br />

Wände untereinander<br />

Es ist zwar nicht elementarer<br />

Bestandteil des condetti ® -<br />

Details, es sollte aber nicht<br />

unerwähnt bleiben, dass die<br />

Brettsperrholz-Elemente untereinander<br />

auch an der<br />

Stirnseite verbunden werden<br />

können. Die Zulassungen erlauben<br />

eine (zum Teil abge-<br />

Abb. 7: Funktionsfähig,<br />

aber aufwändig <strong>–</strong> eine<br />

Standardendverankerung<br />

des Holzrahmenbaus hätte<br />

ebenso funktioniert<br />

Foto: H. Zeitter<br />

6/2007 33<br />

®


®<br />

minderte) Übertragung von<br />

Kräften aus Schrauben oder<br />

Nägeln auch in der Schmalseite<br />

der Wandelemente. Bei<br />

einer 3-schichtigen, relativ<br />

dünnen Platte ist der Positionierung<br />

der Verbindungs<strong>mit</strong>tel<br />

jedoch Aufmerksamkeit<br />

zu widmen, auch wenn die<br />

Randabstände der Schichtgrenzen<br />

nicht zwingend<br />

beachtet werden müssen.<br />

Für die Elementierung der<br />

Brettsperrholzbauteile<br />

herrscht recht große Freiheit,<br />

da der Plattenrand der<br />

Wand gleichzeitig Bauteilrand<br />

ist. Das bedeutet, dass<br />

die Brettfugen nicht berücksichtigt<br />

werden müssen.<br />

Vorsicht bei Einzellasten<br />

Aus dem Lastsummenplan<br />

gehen dann auch die Bereiche<br />

hervor, in denen Einzellasten<br />

abgetragen werden<br />

müssen. Häufig sind dies<br />

Wandenden, an denen dann<br />

auch die Verankerung erfolgt.<br />

Für eine 3-schichtige<br />

Wand sollte jedoch keine<br />

Lastausbreitung aus Einzellasten<br />

in Ansatz gebracht<br />

werden, so dass der Knicknachweis<br />

direkt unter einer<br />

Einzellast häufig maßgebend<br />

wird.<br />

Sowohl für das Auflager<br />

eines Fenstersturzes als auch<br />

die aufsummierten Reaktionskräfte<br />

auf der Druckseite<br />

übereinander liegender<br />

Wandscheiben ergeben sich<br />

Abb. 8: Fragwürdige End-<br />

Verankerung einer Massivholzwand<br />

Foto: H. Zeitter<br />

34<br />

6/2007<br />

dann Beanspruchungen am<br />

Wandende, das ggf. gut <strong>mit</strong><br />

einem angeschraubten Stahlprofil<br />

verstärkt werden<br />

kann. Ein <strong>mit</strong> den Flanschen<br />

eingelassenes, auf die Stirnseite<br />

aufgesetztes U-Profil<br />

stabilisiert die Wand, trägt<br />

nicht auf und lässt sich problemlos<br />

<strong>mit</strong>elementieren.<br />

Nicht abheben!<br />

Der Verankerung von Wandscheiben<br />

ist in dieser Zeitschrift<br />

in der Vergangenheit<br />

schon ausführlich Platz<br />

gewidmet worden. Die dortigen<br />

Ausführungen sind<br />

auch beim aktuellen condetti<br />

® -Detail unvermindert anzuwenden.<br />

Es muss hier lediglich<br />

erwähnt werden, dass<br />

die Massivholzbauweise aufgrund<br />

der hohen Tragfähigkeit<br />

auch beim Entwurf dazu<br />

verleitet, <strong>mit</strong> besonders wenigen<br />

aussteifenden Wandbereichen<br />

auszukommen.<br />

Das lässt sich nur dann<br />

umsetzen, wenn man bereit<br />

ist, die Verankerungsdetails<br />

sinnvoll zu belassen. Abb. 8<br />

zeigt eine zumindest fragliche<br />

Verankerung eines „Wandscheibchens“,<br />

das offensichtlich<br />

(zu) große Verankerungskräfte<br />

zu bewältigen hat.<br />

Nicht immer kann man wie<br />

in dem Foto die Verankerung<br />

außen anbringen, wenngleich<br />

da<strong>mit</strong> die Randabstände<br />

der Verdübelung im<br />

Beton sehr gut in den Griff<br />

zu bekommen sind. Die<br />

Dämmung über diesen Platten<br />

und Dübelköpfen zuverlässig<br />

herzustellen, endet allzu<br />

häufig in einer Patchwork-Bastelei<br />

<strong>mit</strong> Dämmstoffen<br />

im risikoträchtigen<br />

Spritzwasser- bzw. Erdfeuchtebereich.<br />

Die konventionelle Verankerung<br />

auf der Innenseite ist<br />

daher wie im Holzrahmenbau<br />

<strong>mit</strong> entsprechend vorgefertigten<br />

Produkten vorzuziehen.<br />

Auch im Holzmassivbau<br />

muss für die Verankerung<br />

zwischen der auf Zug<br />

beanspruchten Verankerung<br />

an den Wandenden und der<br />

kontinuierlichen Befestigung<br />

des Wandfußes vor allem für<br />

die horizontalen Scheibenkräfte<br />

unterschieden wer-<br />

den. Die von der Brettsperrholzwand<br />

über Verbindungs<strong>mit</strong>tel<br />

aufnehmbaren<br />

Kräfte und dabei einzuhaltenden<br />

Randabstände lassen<br />

sich meist problemlos<br />

dimensionieren.<br />

Bei dickeren Brettsperrholzwänden<br />

kann die Ankerplatte<br />

sogar eingelassen werden<br />

und die Verschraubung<br />

<strong>mit</strong> Senkkopfschrauben erfolgen,<br />

um innenseitig keine<br />

Probleme <strong>mit</strong> einer direkt<br />

aufgebrachten Gipskartonbeplankung<br />

zu generieren. Die<br />

hier vorliegende Wand ist<br />

aber so schlank, dass von<br />

einer derartigen Schwächung<br />

im höchst beanspruchten<br />

Bereich am Wandende<br />

abgeraten werden<br />

muss.<br />

Aufsitzen!<br />

Was für eine konventionelle<br />

Holzrahmenbauwand nach<br />

DIN 1052 gilt, muss auch<br />

bei einer Brettsperrholzwand<br />

umgesetzt werden:<br />

Die kontinuierliche Lastweiterleitung<br />

unter der Wand<br />

auf die Stahlbetonplatte. Im<br />

Detail ist als Teil des Baustellenelements<br />

eine zementgebundene<br />

Spanplatte (ZSP)<br />

dargestellt, die die maßliche<br />

Unterkante der Wand bildet<br />

und die Feuchteaufnahme<br />

aus dem Mörtel verhindert.<br />

Meist wird die Höhentoleranz<br />

der Stahlbetonbauteile<br />

so berücksichtigt, dass bewusst<br />

ca. 15 mm Luft gelassen<br />

wird, die dann vor Ort<br />

zu unterfüttern sind. Wann<br />

(vor oder nach der Höhenausrichtung<br />

der aufliegenden<br />

EG-Decke), <strong>mit</strong> welchen<br />

Mitteln (Quellmörtel<br />

oder konventioneller Mörtel)<br />

und welchen handwerklichen<br />

Hilfs<strong>mit</strong>teln dies<br />

geschieht ist eine Glaubensfrage,<br />

die jeder Betrieb<br />

scheinbar anders beantwortet<br />

(und auch unterschiedlich<br />

beantworten darf). Der<br />

Planer muss jedoch die Leistung<br />

und da<strong>mit</strong> das Ergebnis<br />

(es kann nicht genug wiederholt<br />

werden: kontinuierliche<br />

Unterfütterung)<br />

beschreiben und vor allem<br />

auch vor Ort zum richtigen<br />

Zeitpunkt kontrollieren.<br />

Der Anfang der Stahlbeton-Statik<br />

Für den Stahlbeton der Kellerdecke<br />

gibt es im condetti ® -<br />

Detail zwar nur wenige, aber<br />

bedeutende Nachweise zu<br />

führen. Die un<strong>mit</strong>telbare<br />

Lastweiterleitung der Vertikal-<br />

und Horizontalkräfte aus<br />

der Wand wird als problemlos<br />

unterstellt. Die Toleranzen<br />

des Stahlbetonbaus müssen<br />

jedoch bei der vorliegenden<br />

Konstruktion gering<br />

bleiben, da die vergleichsweise<br />

dünne Holzwand keine<br />

Reserven aufweist, wenn<br />

die Außenkanten von Beton<br />

und Holzwand nicht zuverlässig<br />

aufeinander passen.<br />

Wenn das Betonbauteil in<br />

den Außenabmessung ungenau<br />

hergestellt wurde, ist ein<br />

geringer Überstand (in unserem<br />

Detail < 10 mm, bei<br />

größerer Wanddicke oder<br />

5 Schichten auch mehr) hinnehmbar.<br />

Ansonsten kann<br />

der Zimmermann die sich<br />

ergebenden Toleranzen nur<br />

noch an anderer Stelle ausgleichen.<br />

Das ist deshalb<br />

problematisch, da der Terminplan<br />

in dieser Phase es<br />

häufig nicht erlaubt, dass ein<br />

Aufmass der Betonkonstruktion<br />

noch in den Abbund<br />

der Wandelemente einfließen<br />

kann. Es empfiehlt<br />

sich daher bei der Elementierung<br />

entsprechende Bereiche<br />

vorzusehen.<br />

Dann bleibt nur noch das<br />

übliche Verankerungsdetail,<br />

bei dem im Hinblick auf den<br />

Beton zu empfehlen ist, eine<br />

Verankerung nicht ausgerechnet<br />

dort anzuordnen,<br />

wo sich aus Gründen der<br />

Kellerstatik hohe Bewehrungskonzentrationen<br />

(z.B.<br />

Unterzugauflager) ergeben.


Konstruktion und Montage<br />

Ausgehend von einer werkseitigen Vorfertigung<br />

bietet die Montagefolge für unsere Stammleser nur<br />

punktuell Interessantes. Dennoch sind einige Hinweise<br />

enthalten, die auch diesen Abschnitt lesenswert<br />

machen. Also: lesen Sie rein!<br />

Vor der Montage<br />

Gerade bei <strong>Massivholzwänden</strong><br />

aus Brettsperrholz liegt<br />

eine Elementierung möglichst<br />

großer Wandelemente,<br />

und da<strong>mit</strong> eine weitgehende<br />

Vorfertigung, auf der Hand.<br />

Das 160 mm dicke Wärmedämmverbund-System<br />

aus<br />

Holzfaserdämmstoffen wird<br />

bereits werkseitig auf die ca.<br />

90 mm dicke Brettsperrholzwand<br />

aufgebracht. Dazu<br />

sind die in den Zulassungen<br />

angegebenen Verbindungs<strong>mit</strong>tel<br />

zu verwenden, üblicherweisekorrosionsbeständige<br />

Holzschrauben <strong>mit</strong><br />

einem Kunststoffteller von<br />

mindestens 60 mm Durchmesser.<br />

Da Breitrückenklammern<br />

derzeit auf 150 mm Länge<br />

beschränkt sind, scheidet<br />

dieses Befestigungs<strong>mit</strong>tel<br />

aus. Die erforderliche Mindestanzahl<br />

an Befestigungs<strong>mit</strong>teln<br />

ist in den Zulassungen<br />

geregelt, ebenso die<br />

Anordnung der Dämmplattenelemente<br />

in der Fläche<br />

(im Verband) und im<br />

Bereich von Öffnungen oder<br />

bei Eckbereichen.<br />

Die zementgebundene Spanplatte<br />

(ZSP) kann vorab an<br />

der Schmalseite des Brettsperrholzwandelements<br />

(dem Wandfuß) <strong>mit</strong> korrosionsbeständigen<br />

Schrauben<br />

befestigt werden und als<br />

Anschlagleiste für die erste<br />

Reihe des Dämmstoffplattenverbandes<br />

genutzt werden.<br />

Eine Verschraubung der ZSP<br />

in die Hirnholzflächen des<br />

Wandelements ist zu vermeiden.<br />

Als Putzabschlussleiste des<br />

WDV-Systems sind nichtrostende<br />

Profile zu verwenden,<br />

die an der ZSP befestigt<br />

werden können. Die Auswahl<br />

an konfektionierten<br />

Profilen für diesen Detail-<br />

punkt ist zwar beschränkt,<br />

doch einige Mögliche konnten<br />

recherchiert werden.<br />

Montage der Wandelemente<br />

Vor Montagebeginn ist der<br />

Sockelbereich sowie der Aufstandsbereich<br />

der Massivholzwand<br />

aus Brettsperrholz<br />

<strong>mit</strong> einer Feuchteschutzbahn,<br />

üblicherweise eine<br />

bituminöse Abdichtungsbahn,<br />

zu versehen (MF1-1).<br />

Günstigerweise wird diese<br />

bereits in einem Zuge <strong>mit</strong><br />

der außenliegenden Schwarzabdichtung<br />

der Kellerwände<br />

aus Stahlbeton erledigt. Bei<br />

der Verwendung von Butylkautschukbändern<br />

auf der<br />

Innenseite des Wandfußpunktes<br />

(MF 1-4) ist darauf<br />

zu achten, dass die Bitumenbahn<br />

nicht im Klebebereich<br />

liegt, da es sonst zu Unverträglichkeiten<br />

bei den beiden<br />

Materialien kommt.<br />

Montage<br />

5.<br />

6.<br />

Für die vorgefertigten Wandelemente<br />

sind druckfeste<br />

Unterlegklötze (z.B. aus Hart-<br />

PVC) im Aufstandsbereich<br />

des Wandelements nivelliert<br />

anzuordnen. Der Mörtel<br />

kann dann bereits aufgetragen<br />

(MF 1-2) und das Wandelement<br />

platziert (MF 1-3)<br />

und <strong>mit</strong> Schiebestützen gesichert<br />

werden. Zur Luftdichtung<br />

und Abdichtung kann<br />

nun das entsprechend breite<br />

Butylkautschukband auf die<br />

Massivholzwand aufgeklebt<br />

und nach dem Primern der<br />

Betonoberfläche auf der Kellerdecke<br />

befestigt werden<br />

(MF 1-4). Alternativ können<br />

im Kellerbau verwendete<br />

Streichdichtungen verwendet<br />

werden.<br />

Die nächsten Schritte<br />

Während auf der Raumseite<br />

die Stahlblechformteile zur<br />

Schub- und Zugverankerung<br />

montiert werden, können<br />

auf der Außenseite die Perimeterdämmplatten<br />

am Sockel<br />

befestigt werden (MF 1-<br />

6). Zum Schutz vor eindringender<br />

Feuchte, die die Perimeterdämmung<br />

hinterwan-<br />

1.<br />

3.<br />

2.<br />

4.<br />

1.<br />

6/2007 35<br />

®


®<br />

dern könnte, ist zwischen<br />

den zementgebundenen<br />

Spanplatten und der Oberseite<br />

der Dämmplatten ein<br />

Kompri- oder Butylkautschukband<br />

einzulegen (MF<br />

1-5). Bei der Verwendung<br />

von Kompribändern muss<br />

der Anpressdruck durch die<br />

Perimeterdämmplatten gewährleistet<br />

werden.<br />

Der Ausbau<br />

Nachdem der Rohbau steht,<br />

wird die Installationsebene,<br />

bestehend aus senkrecht<br />

oder waagerecht angeordneten<br />

Rahmenhölzern (z.B.<br />

60/60 mm) und Mineralfaserdämmmatten,<br />

auf der Wandinnenseite<br />

montiert (MF 2-1)<br />

und die Gipswerkstoffplatten<br />

an den Rahmenhölzern befestigt<br />

(MF 2-2). Dabei sollten<br />

die Gipswerkstoffplatten auf<br />

Höhe des Estrichs aufhören.<br />

Die Dämmung auf der Kellerdecke<br />

(MF 2-3) findet dann<br />

„Anschluss“ an die Dämmung<br />

der Installationsebene<br />

und eine Wärmebrücke am<br />

Fußpunkt kann gar nicht erst<br />

entstehen.<br />

Auch bei einer waagerechten<br />

Verlegung der Rahmenhölzer<br />

(für die Leitungsführung<br />

in der „Installationsebene“<br />

häufig sinnvoller)<br />

36<br />

7.<br />

7.<br />

6/2007<br />

1.<br />

kann so eine Wärmebrücke<br />

vermieden werden, wenn<br />

die unterste Latte etwa auf<br />

Höhe des Estrichs bzw.<br />

etwas oberhalb angeordnet<br />

und da<strong>mit</strong> gleichzeitig eine<br />

Befestigungsmöglichkeit für<br />

die Fußleisten geschaffen<br />

wird. Auf der Decke des<br />

unbeheizten Kellers wird die<br />

Dämmung (MF 2-3, z.B.<br />

EPS), in den Randbereichen<br />

der Estrichdämmstreifen verlegt<br />

(MF 2-4). Abschließend<br />

wird die PE-Folie auf- und<br />

der Estrich eingebracht (MF<br />

2-5 und 2-6).<br />

Das Finish<br />

Abschließend können die<br />

Putzarbeiten an der Außenwand<br />

und im Sockelbereich<br />

ausgeführt werden (MF 2-7).<br />

Ob der Grundputz <strong>mit</strong><br />

Armierungsgewebe bereits<br />

werkseitig oder erst auf der<br />

Baustelle aufgebracht wird,<br />

ist sowohl objektspezifisch<br />

zu betrachten als auch durch<br />

die Vorfertigungsmöglichkeiten<br />

zu entscheiden. Da die<br />

Putzarbeiten schon öfters<br />

Gegenstand der Montagefolgen<br />

waren möchten wir an<br />

dieser Stelle auf die entsprechenden<br />

Ausgaben der<br />

HOLZBAU verweisen (z.B.<br />

1/2005 und 6/2003). ■<br />

2.<br />

4.<br />

3.<br />

5.<br />

2.<br />

6.<br />

Literaturhinweise<br />

[hh114] INFORMATIONS-<br />

DIENST HOLZ-holzbau<br />

handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge<br />

4 <strong>–</strong> Holzbausysteme. EntwicklungsgemeinschaftHolzbau<br />

(EGH) in der Deutschen<br />

Gesellschaft für Holzforschung<br />

e.V., München, 2000.<br />

[hh1171] INFORMATIONS-<br />

DIENST HOLZ-holzbau<br />

handbuch Reihe 1 Teil 17<br />

Folge 1 <strong>–</strong> Brettstapelbauweise.Entwicklungsgemeinschaft<br />

Holzbau (EGH) in der<br />

Deutschen Gesellschaft für<br />

Holzforschung e.V., München,<br />

1998.<br />

[PHPP2007] Passivhaus Institut<br />

(Hg.), Passivhaus Projektierungs<br />

Paket 2007 Handbuch<br />

<strong>mit</strong> CD-Rom, Darmstadt<br />

2007, www.passiv.de<br />

[Fontana 2001] FONTANA,<br />

N.; FRANGI, A.: Bemessung<br />

von Holz-Beton-Verbunddecken<br />

im Brandfall. Tagungsband.<br />

9. DGfH-Brandschutztagung<br />

2001, Deutsche<br />

Gesellschaft für Holzforschung<br />

e.V. München.<br />

Weiterführende Literatur<br />

Tagungsband des 39. Fortbildungskurses<br />

2007 der<br />

Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Holzforschung.

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