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suchung zu COBIT und ITIL - Koordinierungs

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Autoren:<br />

Abschlussbericht<br />

Wissenschaftliche Unter<strong>suchung</strong> <strong>zu</strong>r „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>ITIL</strong> Standards mit der Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong>“<br />

Prof. Dr. Ulrich Frank<br />

Dr. Stefan Strecker<br />

Dipl.-Wirt.-Inf. Heiko Kattenstroth<br />

Dipl.-Wirt.-Inf. David Heise<br />

(BA-Nr.: 0369/10)<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik <strong>und</strong> Unternehmensmodellierung<br />

Institut für Informatik <strong>und</strong> Wirtschaftsinformatik (ICB)<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Universitätsstr. 9<br />

45141 Essen<br />

Tel.: +49-201-183-4041, Fax: +49-201-183-4011<br />

E-Mail: ulrich.frank@uni-due.de<br />

18. März 2011


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 2-<br />

Überblick über die Studie aus Sicht des BMI<br />

Von Oktober 2010 bis Mai 2011 führte der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik <strong>und</strong> Unternehmensmodellierung<br />

der Universität Duisburg-Essen unter Leitung von Professor Doktor Ulrich<br />

Frank die wissenschaftliche Unter<strong>suchung</strong> <strong>zu</strong>r „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>ITIL</strong> Standards mit der Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong>“ durch. Die Studie wurde vom<br />

B<strong>und</strong>esministerium des Innern (BMI) vom Referat IT-Steuerung B<strong>und</strong> (IT 2) beauftragt <strong>und</strong><br />

begleitet.<br />

Das Ziel der Studie war es, fest<strong>zu</strong>stellen, ob die zwei Rahmenwerke IT Infrastructure Library<br />

(<strong>ITIL</strong>) <strong>und</strong> Control Objectives for Information and Related Technology (<strong>COBIT</strong>) an die Rahmenarchitektur<br />

IT-Steuerung B<strong>und</strong> (RA) „anschlussfähig“ sind. Unter Anschlussfähigkeit<br />

verstehen die Autoren die Frage, ob sich die RA gemeinsam mit den vorgenannten Rahmenwerken<br />

einsetzen lässt <strong>und</strong> welche Schwierigkeiten bei diesem gemeinsamen Einsatz<br />

<strong>zu</strong> erwarten sind. Weiterhin wurde betrachtet, wie die RA von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> profitieren<br />

kann <strong>und</strong> konkrete Handlungsempfehlungen <strong>zu</strong>r Weiterentwicklung der RA formuliert. Analysiert<br />

wurden die Ziele, die Begriffe, die Prozesse <strong>und</strong> die Organisationsstrukturen von<br />

<strong>COBIT</strong>, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> der RA. Die Studie erbrachte aus Sicht des BMI zwei gr<strong>und</strong>sätzliche Ergebnisse:<br />

• Anschlussfähigkeit ist gegeben: Die Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong> ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

anschlussfähig an <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong>. Das heißt beim gemeinsamen Einsatz<br />

von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> der RA in den IT-Dienstleistungszentren des B<strong>und</strong>es sind keine gr<strong>und</strong>legenden<br />

Schwierigkeiten <strong>zu</strong> erwarten.<br />

• Keine Ad-Hoc Integration von <strong>COBIT</strong>, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> RA: Obwohl die hier vorliegende Analyse<br />

zahlreiche Berührungspunkte zwischen <strong>COBIT</strong>, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> der RA aufzeigt, ist eine<br />

schnelle Integration der drei Standards weder möglich noch sinnvoll. Es ist vielmehr<br />

ab<strong>zu</strong>wägen, welche Elemente von <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> in eine IT-Steuerung der B<strong>und</strong>esverwaltung<br />

einfließen sollten. Nach dieser Entscheidung können dann, basierend auf<br />

dieser Studie, die Begriffe, die Prozesse <strong>und</strong> die organisatorischen Strukturen dieser<br />

drei Rahmenwerke einander angeglichen werden.<br />

Für die Integration von <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> mit der RA, bietet die Studie drei Handlungsoptionen.<br />

Diese Handlungsoptionen bauen aufeinander auf <strong>und</strong> sind nach ihrem Aufwand gestaffelt:<br />

1) Konsolidierende Angleichung: Bei der konsolidierenden Angleichung werden im Wesentlichen<br />

die Schnittstellen zwischen <strong>ITIL</strong>, <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> der RA betrachtet. Nur in diesen<br />

Bereichen werden die Ziele, die Begriffe, die Prozesse <strong>und</strong> die organisatorischen<br />

Einheiten konsolidiert <strong>und</strong> angeglichen. Diese relativ einfach her<strong>zu</strong>stellende Angleichung<br />

übernimmt unreflektiert nicht nur die Stärken sondern auch die Schwächen der<br />

drei Rahmenwerke.<br />

2) Vollständige Integration: Die vollständige Integration der drei Rahmenwerke geht weit<br />

über eine konsolidierende Angleichung hinaus. Ziele, Begriffe, Prozesse <strong>und</strong> organisatorische<br />

Einheiten werden umfassend einander angeglichen. Am Ende dieses Prozesses<br />

steht ein kohärentes Ganzes, das nur noch die Konturen von <strong>ITIL</strong>, <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong><br />

der RA enthalten wird. Es ist <strong>zu</strong> erwarten, dass bei einer vollständigen Integration, die<br />

Schwächen von <strong>COBIT</strong>, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> der RA gemildert werden können <strong>und</strong> das Architektur-<br />

<strong>und</strong> IT-Service Management insgesamt eine höhere Reife erlangt.<br />

3) Verzahnung von IT <strong>und</strong> Organisation: Noch einen Schritt weiter geht die Empfehlung<br />

einer besseren Verzahnung von Organisation <strong>und</strong> IT Management, bei dem IT einen<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 3-<br />

höheren Stellenwert in der Organisation eingeräumt wird <strong>und</strong> diese beiden Bereiche<br />

<strong>zu</strong>sammenwachsen.<br />

Die Studie hat zwei gr<strong>und</strong>sätzliche Einschränkungen, die bei der Lektüre <strong>zu</strong> berücksichtigen<br />

sind:<br />

1) Die Studie ist eine Analyse der in Anhang B gelisteten Dokumente. Insbesondere bei<br />

der Betrachtung der Prozesse <strong>und</strong> der organisatorischen Rollen wurde also nicht<br />

überprüft, inwieweit die Prozesse <strong>und</strong> Rollen in der Praxis auch gelebt werden. Diese<br />

Prüfung hätte den Rahmen der Studie gesprengt.<br />

2) Die RA hat derzeit noch sehr wenige Prozesse definiert, sodass der Vergleich der<br />

Prozesse mit <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> entsprechend allgemein ausgefallen ist. Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> konnte nur ansatzweise geprüft werden, welche Prozesse aus <strong>COBIT</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> für die RA relevant sind.<br />

Der vorliegende Bericht ist in sieben Kapitel gegliedert. Die dem Bericht <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e liegende<br />

Methode wird in Kapitel 1 erläutert. Kapitel 2 dient der Einordnung von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> in die<br />

Studie. Die Hauptteile bilden die Kapitel 3 (Ziele), Kapitel 4 (Begriffe), Kapitel 5 (Prozesse)<br />

<strong>und</strong> Kapitel 6 (organisatorische Elemente). Kapitel 7 enthält einige Schlussbetrachtungen<br />

sowie eine ausführliche Beschreibung der Handlungsoptionen, die sich aus der Studie ergeben.<br />

Der ausschließlich an den Ergebnissen interessierte Leser findet in Anhang A eine Liste<br />

aller Handlungsempfehlungen. Die Anhänge B–O enthalten sämtliche Detailinformationen<br />

der Studie.<br />

Dieser Abschlussbericht wurde von der Universität Duisburg-Essen verfasst <strong>und</strong> trägt eine<br />

deutlich wissenschaftliche Handschrift. Um einen raschen Überblick über Gegenstand <strong>und</strong><br />

Ziele des Forschungsberichts <strong>zu</strong> geben, wurde dem Forschungsbericht dieses Kapitel vorangestellt.<br />

Weiterhin wurde der Studie mit Anhang A eine Übersicht über alle Handlungsempfehlungen<br />

in Tabellenform hin<strong>zu</strong>gefügt. An wenigen Stellen wurden vom BMI Fußnoten<br />

eingefügt, um beispielweise einige Hintergründe genauer <strong>zu</strong> erläutern. Diese Fußnoten sind<br />

mit dem Akronym „BMI“ gekennzeichnet. An wenigen Stellen wurde der Text neu formatiert.<br />

Diese kleinen Änderungen wurden nicht deutlich gemacht.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 4-<br />

Zusammenfassung<br />

Die vorliegende Studie unternimmt eine vergleichende Analyse der Rahmenarchitektur IT-<br />

Steuerung B<strong>und</strong> (RA) mit den Rahmenwerken IT Infrastructure Library (<strong>ITIL</strong>) <strong>und</strong> Control<br />

Objectives for Information and Related Technology (<strong>COBIT</strong>). Da<strong>zu</strong> werden zentrale Ziele,<br />

Begriffe, Prozesse <strong>und</strong> Organisationsstrukturen vergleichend betrachtet. Die Unter<strong>suchung</strong><br />

ist dabei vor allem auf zwei Ziele gerichtet: Zum einen ist <strong>zu</strong> klären, ob <strong>und</strong> inwiefern die RA<br />

anschlussfähig an <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong> ist. Zum anderen sollen Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />

für die Weiterentwicklung der RA vor allem mit Blick auf eine Integration<br />

mit <strong>ITIL</strong> bzw. mit <strong>COBIT</strong> aufgezeigt werden. Dabei soll u. a. betrachtet werden, wie eine<br />

solche Integration vor<strong>zu</strong>nehmen ist <strong>und</strong> welche Fragen da<strong>zu</strong> <strong>zu</strong> beantworten sind.<br />

Die Studie lässt vier zentrale Schlussfolgerungen <strong>zu</strong>:<br />

1) Anschlussfähigkeit besteht: Die Unter<strong>suchung</strong> verdeutlicht, dass sich die RA gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

anschlussfähig an die Rahmenwerke <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> zeigt.<br />

2) Anknüpfungspunkte deutlich erkennbar: Die Analyse der Rahmenwerke zeigt <strong>zu</strong>dem,<br />

dass die RA sowohl <strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong> als auch <strong>zu</strong> <strong>COBIT</strong> deutliche Anknüpfungspunkte hinsichtlich<br />

zentraler Ziele, Begriffe, Prozesse <strong>und</strong> Organisationsstrukturen aufweist.<br />

3) Kritisch-reflektierte Orientierung für Weiterentwicklung der RA: Die Studie kommt <strong>zu</strong><br />

dem Schluss, dass Potenziale für eine gewinnbringende Weiterentwicklung der RA<br />

durch eine kritisch-reflektierte Orientierung an Zielen, Begriffen, Prozessen <strong>und</strong> organisatorischen<br />

Aufbauelementen in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> bestehen.<br />

4) Integration ad hoc nicht möglich: Die Studie zeigt allerdings, dass eine Integration der<br />

RA mit <strong>ITIL</strong> bzw. mit <strong>COBIT</strong> ad hoc nicht möglich ist. Vielmehr ist da<strong>zu</strong> eine sorgfältige<br />

Rekonstruktion gemeinsamer Konzepte, d. h. die Entwicklung eines gemeinsamen<br />

semantischen Referenzsystems, <strong>und</strong> darauf abgestimmter Prozesse <strong>und</strong> organisatorischer<br />

Aufbauelemente erforderlich.<br />

Die Ergebnisse der Analyse führen <strong>zu</strong> einer Reihe von Empfehlungen <strong>zu</strong>r Weiterentwicklung<br />

der RA. Sie betreffen Ansatzpunkte <strong>zu</strong>r sinnvollen Erweiterung <strong>und</strong> Verfeinerung der RA<br />

durch ergänzende bzw. weiterentwickelte Ziele, Konzepte <strong>und</strong> Prozesse sowie organisatorische<br />

Aufbauelemente. Die Studie legt da<strong>zu</strong> u. a. erweiterte Zielmodelle der RA, ein überarbeitetes<br />

<strong>und</strong> konsolidiertes Glossar der RA, konsolidierte Glossare <strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>,<br />

integrierte Begriffsnetze <strong>zu</strong>r RA <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> sowie <strong>zu</strong>r RA <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> eine kompakte Aufbereitung<br />

der Prozesse <strong>und</strong> organisatorischen Aufbauelemente in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Weiterentwicklung der RA vor. Abschließend werden aus der Analyse<br />

differenzierte Handlungsempfehlungen <strong>zu</strong>r Weiterentwicklung von Zielen, Konzepten, Prozessen<br />

<strong>und</strong> organisatorischen Aufbauelementen der RA abgeleitet <strong>und</strong> um weitergehende<br />

Empfehlungen vor dem Hintergr<strong>und</strong> des gegenwärtigen Stands der wissenschaftlichen Diskussion<br />

ergänzt, die über die Orientierung an <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> hinausgehen. Die Studie<br />

schließt mit der Darstellung von drei Handlungsoptionen für die Weiterentwicklung, Einführung<br />

<strong>und</strong> Nut<strong>zu</strong>ng der RA, die auch als Anregung für die strategische Planung des IT-<br />

Managements dienen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Zielset<strong>zu</strong>ng, des Aufwands<br />

<strong>und</strong> des <strong>zu</strong> realisierenden Nutzens sowie des jeweiligen organisatorischen Stellenwerts des<br />

IT-Managements in der B<strong>und</strong>esverwaltung.<br />

Neben diesem Abschlussbericht sind die Ergebnisse der Unter<strong>suchung</strong> in einem umfangreichen<br />

Foliensatz sowie zwei DIN A1-Postern dokumentiert, die am 10.03.2011 in Berlin im<br />

Rahmen des Abschlussworkshops präsentiert <strong>und</strong> übergeben wurden.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 5-<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Überblick über die Studie aus Sicht des BMI ........................................................................... 2<br />

Zusammenfassung ................................................................................................................... 4<br />

Abbildungsverzeichnis .............................................................................................................. 7<br />

Tabellenverzeichnis .................................................................................................................. 8<br />

1 Ziele <strong>und</strong> Gang der Unter<strong>suchung</strong> .................................................................................... 9<br />

2 Einordnung der untersuchten Rahmenwerke <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> ........................................ 11<br />

3 Unter<strong>suchung</strong>sbereich Ziele ............................................................................................ 14<br />

3.1 Analyse der Ziele der RA ....................................................................................... 14<br />

3.2 Analyse der Ziele der <strong>ITIL</strong> ...................................................................................... 16<br />

3.3 Analyse der Ziele der <strong>COBIT</strong> ................................................................................. 19<br />

3.4 Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen ................................................ 23<br />

4 Unter<strong>suchung</strong>sbereich Konzepte .................................................................................... 31<br />

4.1 Rekonstruktion zentraler Begriffe der RA ............................................................... 31<br />

4.2 Rekonstruktion zentraler Begriffe der <strong>ITIL</strong> ............................................................. 33<br />

4.3 Rekonstruktion zentraler Begriffe der <strong>COBIT</strong> ......................................................... 35<br />

4.4 Gegenüberstellung ................................................................................................. 37<br />

4.4.1 Zentrale Begriffe aus RA <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> .............................................................. 38<br />

4.4.2 Zentrale Begriffe aus RA <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> ......................................................... 41<br />

4.5 Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen ................................................ 46<br />

5 Unter<strong>suchung</strong>sbereich Prozesse .................................................................................... 48<br />

5.1 Prozesse der RA .................................................................................................... 48<br />

5.1.1 Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen ...................................... 49<br />

5.1.2 Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage ................................. 50<br />

5.2 Prozesse <strong>und</strong> Vorgehensweisen der <strong>ITIL</strong> .............................................................. 51<br />

5.3 Prozesse <strong>und</strong> Vorgehensweisen der <strong>COBIT</strong> ......................................................... 52<br />

5.4 Gegenüberstellung ................................................................................................. 54<br />

5.4.1 Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen ...................................... 54<br />

5.4.2 Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage ................................. 55<br />

5.5 Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen ................................................ 56<br />

5.5.1 Übergreifende Handlungsempfehlungen .................................................... 57<br />

5.5.2 Prozess: Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen<br />

(„Diensteableitung“) .................................................................................... 59<br />

5.5.3 Prozess: Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage<br />

(„Nachfragebündelung“) ............................................................................. 62<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 6-<br />

6 Unter<strong>suchung</strong>sbereich organisatorischer Aufbauelemente ............................................. 66<br />

6.1 Organisatorische Aufbauelemente der RA ............................................................. 66<br />

6.2 Organisatorische Aufbauelemente der <strong>ITIL</strong> ........................................................... 70<br />

6.3 Organisatorische Aufbauelemente der <strong>COBIT</strong> ....................................................... 70<br />

6.4 Gegenüberstellung ................................................................................................. 71<br />

6.5 Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen ................................................ 75<br />

7 Schlussbetrachtung <strong>und</strong> Handlungsoptionen .................................................................. 78<br />

Referenzierte Literatur ............................................................................................................ 85<br />

Anhang A Liste der Handlungsempfehlungen .................................................................... 87<br />

Anhang B Gr<strong>und</strong>lagen der Studie: Quellenangaben .......................................................... 89<br />

Anhang C <strong>ITIL</strong>-Prozesse <strong>und</strong> ihre Zielset<strong>zu</strong>ngen ............................................................... 91<br />

Anhang D Grafischer Übersicht über <strong>ITIL</strong>-Prozesse .......................................................... 95<br />

Anhang E Ziele <strong>und</strong> Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse ........................................... 96<br />

Anhang F <strong>COBIT</strong>-Prozesse <strong>und</strong> abgeleitete Be<strong>zu</strong>gsobjekte ........................................... 104<br />

Anhang G Abgeleitete Be<strong>zu</strong>gsobjekte aus Control Objectives <strong>und</strong> Aktivitäten der<br />

<strong>COBIT</strong>-Prozesse ............................................................................................. 112<br />

Anhang H Verdichtete Ziele der <strong>COBIT</strong>-Prozesse ........................................................... 116<br />

Anhang I Glossar zentraler Begriffe der RA .................................................................... 118<br />

Anhang J Glossar zentraler Begriffe der <strong>ITIL</strong> .................................................................. 123<br />

Anhang K Glossar zentraler Begriffe der <strong>COBIT</strong> .............................................................. 126<br />

Anhang L Organisatorische Aufbauelemente der RA ...................................................... 133<br />

Anhang M Organisatorische Aufbauelemente der <strong>ITIL</strong> ..................................................... 137<br />

Anhang N Organisatorische Aufbauelemente der <strong>COBIT</strong> ................................................ 143<br />

Anhang O Notation der Semantischen Netze ................................................................... 145<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 7-<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Zielmodell der RA für das Handlungsfeld „Handlungsfähigkeit“ [Zielmodell] ..... 15<br />

Abbildung 2: Rekonstruktion der Ziele der IT Infrastructure Library (<strong>ITIL</strong>) ............................. 17<br />

Abbildung 3: Rekonstruktion der Ziele von <strong>COBIT</strong> aus Sicht der IT-Revision ....................... 20<br />

Abbildung 4: Rekonstruktion der Ziele der von <strong>COBIT</strong> thematisierten IT-Prozesse aus<br />

Sicht des IT-Managements ............................................................................. 22<br />

Abbildung 5: Gegenüberstellung der zentralen Ziele von RA, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> mit Fokus<br />

auf das Zielmodell „Handlungsfähigkeit” ......................................................... 28<br />

Abbildung 6: Gegenüberstellung der zentralen Ziele von RA, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> mit Fokus<br />

auf das Zielmodell „Wirtschaftlichkeit“ ............................................................. 29<br />

Abbildung 7: Gegenüberstellung der zentralen Ziele von RA, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> mit Fokus<br />

auf das Zielmodell „Hohe Dienstleistungsqualität“ .......................................... 30<br />

Abbildung 8: Rekonstruktion der zentralen Begriffe <strong>und</strong> ihrer Zusammenhänge aus der<br />

Dokumentation der Rahmenarchitektur .......................................................... 32<br />

Abbildung 9: Rekonstruktion der zentralen Begriffe <strong>und</strong> ihrer Zusammenhänge aus der<br />

Dokumentation der <strong>ITIL</strong> ................................................................................... 34<br />

Abbildung 10: Zentrale Konzepte der <strong>ITIL</strong>, die im Folgenden nicht weiter betrachtet<br />

werden ............................................................................................................ 35<br />

Abbildung 11: Rekonstruktion zentraler Konzepte von <strong>COBIT</strong> der Revisions-<br />

Perspektive ..................................................................................................... 37<br />

Abbildung 12: Rekonstruktion zentraler Konzepte von <strong>COBIT</strong> der Management-<br />

Perspektive ..................................................................................................... 37<br />

Abbildung 13: Vergleichende Gegenüberstellung zentraler Konzepte in RA <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> ........... 39<br />

Abbildung 14: Vergleichende Gegenüberstellung primärer Konzepte in RA <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>:<br />

Revisions-Perspektive ..................................................................................... 42<br />

Abbildung 15: Vergleichende Gegenüberstellung primärer Konzepte in RA <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>:<br />

Management-Perspektive ............................................................................... 43<br />

Abbildung 16: Übersicht über die <strong>ITIL</strong>-Prozesse .................................................................... 52<br />

Abbildung 17: Übersicht der <strong>COBIT</strong>-Prozesse (in Anlehnung an [<strong>COBIT</strong>-DE], S. 24) ........... 53<br />

Abbildung 18: Prozesse aus <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> mit Anknüpfungspunkten an den Prozess<br />

der RA <strong>zu</strong>r Diensteableitung ........................................................................... 60<br />

Abbildung 19: Prozesse aus <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> mit Anknüpfungspunkten an den Prozess<br />

der RA <strong>zu</strong>r Nachfragebündelung ..................................................................... 63<br />

Abbildung 20: Identifizierte Rollen <strong>und</strong> Gremien der RA <strong>und</strong> ihre Beteiligung an den<br />

zentralen Prozessen ....................................................................................... 69<br />

Abbildung 21: Identifizierte Rollen <strong>und</strong> Gremien in <strong>COBIT</strong> .................................................... 71<br />

Abbildung 22: Beispielhafter Aufbau eines Unternehmensmodells (eigene Darstellung) ...... 83<br />

Abbildung 23: Übersicht über <strong>ITIL</strong>-Prozesse (in Anlehnung an ITGI 2008, S. 20) ................. 95<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 8-<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Notation <strong>und</strong> Heuristik für Analyse gemeinsamer Konzepte ................................. 38<br />

Tabelle 2: Prozess – Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen ................................ 50<br />

Tabelle 3: Prozess – Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage ........................... 51<br />

Tabelle 4: Prozesse aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> mit Anknüpfungspunkten <strong>zu</strong>m Prozess der<br />

Diensteableitung der RA ................................................................................. 55<br />

Tabelle 5: Prozesse aus <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> mit Anknüpfungspunkten <strong>zu</strong>m Prozess der<br />

Nachfragebündelung der RA ........................................................................... 56<br />

Tabelle 6: Organisatorische Aufbauelemente der RA ............................................................ 69<br />

Tabelle 7: Gegenüberstellung organisatorischer Aufbauelemente ........................................ 75<br />

Tabelle 8: Dokumente, die der Rekonstruktion der RA <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e liegen ............................... 90<br />

Tabelle 9: <strong>ITIL</strong>-Prozesse <strong>und</strong> ihre Zielset<strong>zu</strong>ngen ................................................................... 94<br />

Tabelle 10: Ziele <strong>und</strong> Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse aus der Domäne „Plan<br />

and Organise“ (PO) ......................................................................................... 98<br />

Tabelle 11: Ziele <strong>und</strong> Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse aus der Domäne<br />

„Acquire and Implement“ (AI) ........................................................................ 100<br />

Tabelle 12: Ziele <strong>und</strong> Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse aus der Domäne<br />

„Deliver and Support“ (DS) ............................................................................ 102<br />

Tabelle 13: Ziele <strong>und</strong> Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse aus der Domäne<br />

„Monitor and Evaluate“ (ME) ......................................................................... 103<br />

Tabelle 14: <strong>COBIT</strong>-Prozesse <strong>und</strong> abgeleitete Be<strong>zu</strong>gsobjekte ............................................. 111<br />

Tabelle 15: Abgeleitete Be<strong>zu</strong>gsobjekte aus den Control Objectives <strong>und</strong> Aktivitäten der<br />

<strong>COBIT</strong>-Prozesse ........................................................................................... 115<br />

Tabelle 16: Verdichtete Ziele der <strong>COBIT</strong>-Prozesse ............................................................. 117<br />

Tabelle 17: Glossar zentraler Begriffe der RA ...................................................................... 122<br />

Tabelle 18: Glossar zentraler Begriffe der <strong>ITIL</strong> .................................................................... 125<br />

Tabelle 19: Glossar zentraler Begriffe von <strong>COBIT</strong> ............................................................... 132<br />

Tabelle 20: Organisatorische Aufbauelemente der RA ........................................................ 136<br />

Tabelle 21: Organisatorische Aufbauelemente der <strong>ITIL</strong> ....................................................... 142<br />

Tabelle 22: Organisatorische Aufbauelemente der <strong>COBIT</strong> .................................................. 144<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 9 -<br />

1 Ziele <strong>und</strong> Gang der Unter<strong>suchung</strong><br />

Die wissenschaftliche Unter<strong>suchung</strong> <strong>zu</strong>r „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der<br />

Rahmenarchitektur IT Steuerung B<strong>und</strong>“ zielt darauf, die konzeptuelle <strong>und</strong> prozessuale Anschlussfähigkeit<br />

der Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong> (RA) an die Rahmenwerke IT<br />

Infrastructure Library (<strong>ITIL</strong>) in der derzeit aktuellen Version 3 <strong>und</strong> Control Objectives for<br />

Information and Related Technology (<strong>COBIT</strong>) in der derzeit aktuellen Version 4 kritischreflektiert<br />

<strong>zu</strong> analysieren. Weiter sollen aus dieser Analyse wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Handlungsempfehlungen<br />

für den praktischen Einsatz <strong>und</strong> die Weiterentwicklung der RA entwickelt<br />

werden.<br />

Die drei untersuchten Ansätze RA, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>, werden in der vorliegenden Studie als<br />

Methoden interpretiert. Der Unter<strong>suchung</strong> liegt dabei ein allgemeiner Methodenbegriff <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e.<br />

Unter einer Methode wird allgemein ein systematisches, planmäßig auf ein Ziel<br />

ausgerichtetes Verfahren <strong>zu</strong>r Lösung einer Klasse von Problemen verstanden, das <strong>zu</strong> „technischer<br />

Fertigkeit bei der Lösung theoretischer <strong>und</strong> praktischer Aufgaben führt“ (Lorenz<br />

1995, S. 876). Eine Methode besteht mindestens aus einer sprachlichen Struktur <strong>und</strong> mindestens<br />

einer darauf abgestimmten Vorgehensweise (Frank 2006, S. 22). Ausgehend von<br />

diesem Methodenbegriff erfolgt eine Integration durch gemeinsame Begriffe (konzeptuelle<br />

Integration), <strong>und</strong> korrespondierende Vorgehensweisen, die auf die gemeinsamen Konzepte<br />

verweisen (prozessuale Integration).<br />

Die vorliegende Studie untersucht daher anhand zentraler Ziele, Begriffe, Prozesse <strong>und</strong><br />

Organisationsstrukturen, ob <strong>und</strong> inwiefern die RA anschlussfähig 1 an <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong> ist<br />

<strong>und</strong> erörtert Potentiale einer gewinnbringenden, weitergehenden konzeptuellen wie prozessualen<br />

Integration der RA mit <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong>. Im Fokus der Studie steht dabei die paarweise<br />

Gegenüberstellung der RA mit <strong>ITIL</strong> bzw. der RA mit <strong>COBIT</strong>. Anderweitige Überlegungen<br />

etwa der Integration von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> sind nicht Bestandteil der Studie (siehe da<strong>zu</strong> bspw.<br />

ISACA <strong>und</strong> itSMF 2008). Aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung bezieht sich die<br />

Rede vom „Vergleich der drei Ansätze“ somit immer auf diese beiden Paarvergleiche. Die<br />

Analyseziele im Einzelnen umfassen:<br />

1) Vergleich der Zielstellungen der drei Ansätze. Da<strong>zu</strong> werden die expliziten <strong>und</strong> – soweit<br />

nachvollziehbar – impliziten Zwecke <strong>und</strong> Ziele sowie intendierte Nut<strong>zu</strong>ngsszenarien<br />

analysiert <strong>und</strong> <strong>zu</strong>einander in Beziehung gesetzt.<br />

2) Vergleich der drei Ansätze hinsichtlich ihrer begrifflichen Kompatibilität. Da<strong>zu</strong> werden<br />

Begriffsanalysen durchgeführt <strong>und</strong> die inhaltlichen Beziehungen zwischen zentralen<br />

Konzepten untersucht.<br />

3) Vergleich der drei Ansätze im Hinblick auf ihre prozessuale Kompatibilität. Da<strong>zu</strong> werden<br />

zentrale Prozesse identifiziert <strong>und</strong> auf inhaltliche Überschneidungen, Widersprüche<br />

<strong>und</strong> Integrationsmöglichkeiten hin untersucht.<br />

4) Vergleich der drei Ansätze in Be<strong>zu</strong>g auf die Kompatibilität der organisatorischen Aufbauelemente.<br />

Da<strong>zu</strong> werden zentrale Organisationsstrukturen (z. B. Rollen <strong>und</strong> Gremien)<br />

der drei Ansätzen identifiziert <strong>und</strong> auf inhaltliche Überschneidungen,<br />

Widersprüche <strong>und</strong> Integrationsmöglichkeiten hin untersucht.<br />

1 BMI: Unter Anschlussfähigkeit verstehen wir die Frage, ob die RA gemeinsam mit den Rahmenwerken <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>COBIT</strong> eingesetzt werden kann, ohne dass es dabei <strong>zu</strong> Inkonsistenzen kommt. In diesem Bericht wurden Inkonsistenzen<br />

bzgl. der Zielstellungen, der Begrifflichkeiten, der Prozesse sowie der Aufbauorganisation von <strong>COBIT</strong>,<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> der RA untersucht.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 10 -<br />

Zur Durchführung der Studie wurde eine allgemeine Methode <strong>zu</strong>r Evaluation von Artefakten<br />

für den Vergleich von Rahmenwerken adaptiert (Frank 2000). Die Unter<strong>suchung</strong>smethode<br />

besteht aus einem Be<strong>zu</strong>gsrahmen, der durch die vier Foki Ziele, Begriffe, Prozesse <strong>und</strong><br />

Organisationsstrukturen konstituiert ist <strong>und</strong> aus einem iterativ durchlaufenen Vorgehensmodell.<br />

Die Analyse der drei Ansätze erfolgt anhand von Primärquellen <strong>und</strong> ausgewählter Sek<strong>und</strong>ärliteratur<br />

(Anhang A enthält eine Aufstellung der untersuchten Quellen) in mehreren,<br />

iterativ durchlaufenen Schritten der Identifikation, Interpretation, Rekonstruktion <strong>und</strong> Gegenüberstellung<br />

zentraler Ziele, Begriffe, Prozesse <strong>und</strong> Organisationsstrukturen. Diese vier<br />

Unter<strong>suchung</strong>sbereiche werden auf Gemeinsamkeiten, Überschneidungen, Ähnlichkeiten<br />

<strong>und</strong> Identitäten sowie Widersprüche, Lücken <strong>und</strong> Divergenzen hin untersucht <strong>und</strong> interpretiert.<br />

Dabei treten aufgr<strong>und</strong> von unklaren, vagen, unvollständigen oder inkonsistenten Spezifikationen<br />

in den Dokumentationen der drei Ansätze Interpretationsspielräume auf, die nicht<br />

endgültig ausgeräumt werden können. Dem begegnet die vorliegende Studie dadurch, dass<br />

Interpretationsspielräume als solche kenntlich gemacht <strong>und</strong> durch eine entsprechende<br />

Kommentierung erläutert werden.<br />

Das vorliegende Dokument fasst die Ergebnisse der Analyse gegliedert nach den vier Unter<strong>suchung</strong>sbereichen<br />

Ziele, Begriffe, Prozesse <strong>und</strong> Organisationsstrukturen <strong>zu</strong>sammen. Die<br />

Unter<strong>suchung</strong>sbereiche werden jeweils in gleicher Reihenfolge der behandelten Ansätze<br />

analysiert: Zunächst wird die RA untersucht, dann <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> anschließend <strong>COBIT</strong>. Abschließend<br />

erfolgt ein Zwischenfazit <strong>zu</strong>m jeweiligen Unter<strong>suchung</strong>sbereich mit einer <strong>zu</strong>sammenfassenden<br />

Einschät<strong>zu</strong>ng der Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen. Am Ende<br />

des Dokuments wird eine Schlussbetrachtung vorgenommen. Die Darstellung der Unter<strong>suchung</strong>sergebnisse<br />

verweist auf einen umfangreichen Anhang. Im Anhang sind u. a. im Rahmen<br />

der Studie konsolidierte <strong>und</strong> erweiterte Glossare <strong>und</strong> Übersichten über Ziele, Prozesse<br />

<strong>und</strong> Organisationsstrukturen aufgeführt. Zur Darstellung der Unter<strong>suchung</strong>sergebnisse<br />

kommen neben natürlich sprachlichen Beschreibungen tabellarische Übersichten <strong>und</strong> semiformale<br />

Beschreibungsansätze (semantische Netze) <strong>zu</strong>m Einsatz. Die verwendete Notation<br />

dieser Begriffsnetze ist in Anhang O erläutert.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 11 -<br />

2 Einordnung der untersuchten Rahmenwerke <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong><br />

Die IT Infrastructure Library (<strong>ITIL</strong>) wird seit 1989 von der britischen „Office of Government<br />

Commerce“ (OGC 2 ) im Auftrag der britischen Regierung entwickelt. Ausgangspunkt für die<br />

Entwicklung der <strong>ITIL</strong> war die Beobachtung, dass mit steigender Diffusion von Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnik die Durchführung der (Geschäfts-)Prozesse in Organisationen<br />

<strong>zu</strong>nehmend auf die Unterstüt<strong>zu</strong>ng durch Informationssysteme angewiesen ist. Zugleich<br />

wurde festgestellt, dass sich über verschiedene Organisationen (Unternehmen <strong>und</strong> Behörden)<br />

hinweg gleichartige Prozesse <strong>und</strong> Strukturen etabliert hatten, um die Leistungen der IT-<br />

Organisation <strong>zu</strong> erbringen. Aus der Analyse „erfolgreicher“ IT-Organisationen ist ein Bündel<br />

an Empfehlungen entstanden, das als „good practice“ für das Management von IT-<br />

Dienstleistungen ([Service Strategy], S. 8) in der mittlerweile dritten Version in der Praxis<br />

Verbreitung gef<strong>und</strong>en hat (für einen Überblick über den gegenwärtigen Implementierungsstand<br />

in der Unternehmenspraxis vgl. Marrone <strong>und</strong> Kolbe 2011).<br />

Den inhaltlichen Kern von <strong>ITIL</strong> (Version 3) bilden eine Reihe von Publikationen, die von der<br />

OGC herausgegeben werden [Service Strategy; Service Design; Service Transition; Service<br />

Operation; Continual Service Improvement]. Die Publikationen beschreiben verschiedene<br />

Aspekte des Managements – d.h. der Planung, der Realisierung, des Betriebs <strong>und</strong> der<br />

Überwachung – der Dienstleistungen von IT-Organisationen. Während in Version 2 der <strong>ITIL</strong><br />

der Fokus mit Prozessen wie z. B. „Incident Management“, „Problem Management“ <strong>und</strong><br />

„Change Management“ noch primär auf der Gewährleistung eines möglichst störungsfrei<br />

laufenden operativen IT-Betriebs lag, liegt mit der dritten Version ein Rahmenwerk vor, das<br />

das Management von IT-Dienstleistungen über ihren gesamten Lebenszyklus – von Entwurf<br />

über Umset<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> Betrieb bis <strong>zu</strong>r Einstellung – betrachten möchte <strong>und</strong> somit auch auf<br />

planerische Aspekte [Service Design; Service Strategy] gerichtet ist.<br />

Darüber hinaus existiert eine Vielzahl weiterer Publikationen <strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong> von Autoren aus Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Praxis (z. B. van Bon 2009). <strong>ITIL</strong> ist Gr<strong>und</strong>lage der Norm ISO ISO/IEC 20000,<br />

die aus dem britischen Standard BS 15000 entwickelt wurde. Die Zertifizierung einer IT-<br />

Organisation kann derzeit nach ISO/IEC 20000-1:2005 (Teil 1 aus dem Jahr 2005) erfolgen.<br />

Die Control Objectives for Information and Related Technology (<strong>COBIT</strong>) werden seit 1993<br />

entwickelt. Die erstmalige Veröffentlichung in der Version 1.0 erfolgte im April 1996 durch die<br />

„Information Systems Audit and Control Fo<strong>und</strong>ation“ (ISACF) als damalige Forschungseinrichtung<br />

der „Information Systems Audit and Control Association“ (ISACA 3 ). Die ISACA wird<br />

maßgeblich dominiert von Mitarbeitern der sogenannten „BigFour“-Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />

(KPMG, PWC, Deloitte Touche Tohmatsu, Ernst & Young). Ihre Mitglieder<br />

sind mehrheitlich IT-Revisoren <strong>und</strong> in der IT-Prüfung (IT-Auditing) tätige Wirtschaftsprüfer.<br />

Die ISACA bietet ihren Mitgliedern kostenpflichtige Schulungen <strong>und</strong> Zertifizierungen an <strong>und</strong><br />

ist an der Entwicklung von Prüfungsstandards beteiligt. Nach Version 2 (April 1998) <strong>und</strong><br />

Version 3 (Juli 2000) veröffentlichte das „IT Governance Institute“ (ITGI 4 ) – als 1998 gegründetes<br />

Nachfolgeinstitut der ISACF – im Dezember 2005 <strong>COBIT</strong> in der Version 4.0. Eine<br />

Überset<strong>zu</strong>ng der Version 4.0 in die deutsche Sprache durch KPMG Österreich aus dem Jahr<br />

2006 liegt vor. In der Folge wird <strong>COBIT</strong> in einigen Details überarbeitet <strong>und</strong> im Mai 2007 in<br />

2 vgl. http://ogc.gov.uk<br />

3 http://www.isaca.org<br />

4 http://www.itgi.org/<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 12 -<br />

der Version <strong>COBIT</strong> 4.1 veröffentlicht, <strong>zu</strong> der derzeit keine offizielle deutsche Fassung vorliegt.<br />

5<br />

Den inhaltlichen Kern der <strong>COBIT</strong> (Version 4.1) bildet die Publikation [<strong>COBIT</strong>]; begleitet von<br />

einer Reihe von ergänzenden Dokumenten (u. a. Vorgehensmodelle <strong>zu</strong>r Prüfungsdurchführung<br />

(siehe u. a. Gaulke 2010, S. 12 sowie [<strong>COBIT</strong>-DE], S. 195f, ITGI 2007a). Darüber hinaus<br />

existiert eine Vielzahl weiterer Publikationen der ISACA, des ITGI, der da<strong>zu</strong>gehörigen<br />

Landesverbände <strong>und</strong> davon unabhängiger Autoren aus Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis, bspw.<br />

auch Mappings zwischen <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> der <strong>ITIL</strong> (ISACA <strong>und</strong> itSMF 2008; ITGI 2007) sowie<br />

ergänzende Rahmenwerke für IT-bezogene Investitionen (ISACA 2008) <strong>und</strong> Risiken (ISACA<br />

2009).<br />

Die Primärquellen rücken seit der ersten Version der <strong>COBIT</strong> den spezifischen Fokus der IT-<br />

Revision (interne Revision <strong>und</strong> Wirtschaftsprüfung) in den Mittelpunkt. Entstehungshintergr<strong>und</strong><br />

der <strong>COBIT</strong> bilden verschiedene U.S.-amerikanische Rechnungslegungsstandards des<br />

„Public Company Accounting Oversight Board“ (PCAOB) <strong>und</strong> Prüfungsstandards des „American<br />

Institute of Certified Public Accountants“ (AICPA) sowie deren Anwendung im Rahmen<br />

der Wirtschaftsprüfung (v. a. Jahresabschlussprüfung) <strong>zu</strong>r Ermittlung einer möglichen Beeinträchtigung<br />

der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung durch Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik.<br />

Diese Revisionsperspektive hat im Zuge des Sarbanes-Oxley-Act of 2002<br />

(SOX) <strong>und</strong> seiner „Section 404“ („SOX 404“) für IT-Organisationen in der Jurisdiktion dieser<br />

Rechtsvorschriften (z. B. auch für deutsche Unternehmen, die in den USA börsennotiert<br />

sind) erheblich an Bedeutung gewonnen. Mit der Version 4 werden auch allgemeiner gefasste<br />

Empfehlungen für das IT-Management formuliert (z. B. es sollte ein „Strategic IT Plan“<br />

erstellt werden), deren Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>r ursprünglichen Revisionsperspektive deutlich weniger<br />

offensichtlich ist (siehe da<strong>zu</strong> auch Strecker 2009).<br />

Sowohl <strong>ITIL</strong> als auch <strong>COBIT</strong> sind im Zeitverlauf <strong>zu</strong> umfangreichen Rahmenwerken angewachsen.<br />

Während <strong>ITIL</strong> im Kern auf die Realisierung eines IT-Service-Managements (ITSM)<br />

<strong>und</strong> die Gestaltung <strong>und</strong> Durchführung des IT-Betriebs gerichtet ist, dient <strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong>r Sicherstellung<br />

der Einhaltung gesetzlicher <strong>und</strong> weiterer regulatorischer Anforderungen (im Sinne<br />

einer IT-Compliance) im Rahmen der IT-Revision (IT-Auditing, Wirtschaftsprüfung). Beide<br />

Rahmenwerke unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ziele, der verwendeten Terminologie<br />

(Begriffe) <strong>und</strong> insbesondere hinsichtlich der vorgeschlagenen Prozesse <strong>und</strong> Organisationsstrukturen.<br />

Ferner sind sie vor ihren deutlich unterschiedlichen Entstehungshintergründen<br />

<strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen spezifischen Interessen der beteiligten Akteure <strong>zu</strong> interpretieren.<br />

Im Vergleich mit den Empfehlungen in <strong>ITIL</strong> (die r<strong>und</strong> 1500 Seiten Umfang aufweisen) ist<br />

auffällig, dass die Spezifikation der <strong>COBIT</strong> deutlich weniger umfangreich (die Spezifikation<br />

umfasst r<strong>und</strong> 200 Seiten) <strong>und</strong> deutlich weniger konkret ausfällt, <strong>zu</strong>m Beispiel fehlen weitgehend<br />

notwendige Details <strong>zu</strong> Gestaltungsempfehlungen. Beispielsweise wird nicht näher<br />

ausgeführt, welche Inhalte der oben angeführte „Strategic IT Plan“ thematisieren muss bzw.<br />

soll. Sehr ausführlich sind in der <strong>COBIT</strong>-Spezifikation die sog. „Control Objectives“ beschrieben.<br />

Ein „Control Objective“ kann dabei als ein für einen Revisor prüfbaren Sachverhalt<br />

aufgefasst werden (z. B. ein „Strategic IT Plan“ liegt vor oder das Gremium „IT steering<br />

committee“ existiert). 6<br />

5 Da Versionen 4.1 <strong>und</strong> 4.0 in weiten Teilen deckungsgleich sind <strong>und</strong> 4.1 nicht auf Deutsch vorliegt, wird an<br />

geeigneter Stelle auch auf die deutsche Version 4.0 verwiesen [<strong>COBIT</strong>-DE].<br />

6 Damit ist insofern ein intendierter Zustand (ein Ziel oder „objective“) verb<strong>und</strong>en als bei Vorliegen eines <strong>zu</strong><br />

prüfenden Sachverhalts davon ausgegangen wird, dass eine mögliche Beeinträchtigung der Ordnungsmäßigkeit<br />

der Rechnungslegung durch Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik gemindert wird. In diesem Zusammenhang<br />

ist wenig überraschend, dass <strong>COBIT</strong> gegenüber <strong>ITIL</strong> eine deutlich differenziertere Beschreibung von Ver-<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 13 -<br />

Die Dokumentation <strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong> wie <strong>COBIT</strong> betont ihre Interpretation als Rahmenwerke, die für<br />

konkrete Anwendungszwecke in Organisationen an<strong>zu</strong>passen seien. <strong>ITIL</strong> wie <strong>COBIT</strong> sind<br />

demnach darauf gerichtet, einen Rahmen vor<strong>zu</strong>geben, der einer spezifischen Anpassung für<br />

eine Organisation bedarf. Allerdings wird in den untersuchten Dokumentationen keine Anleitung<br />

geliefert, wie diese Anpassung erfolgen könnte oder, idealerweise, sollte. Auch hier<br />

liefert der Entstehungshintergr<strong>und</strong> eine Erklärung: Beide Rahmenwerke sind nicht nur Gegenstand<br />

von Konsolidierungsbemühungen vordergründig „neutraler“ Organisationen, sondern<br />

vor allem Gr<strong>und</strong>lage für Beratungsprodukte einschlägiger Beratungsunternehmen.<br />

Damit stehen diejenigen, die die Entwicklung der beiden Rahmenwerke maßgeblich vorantreiben<br />

in einem Interessenskonflikt zwischen Offenlegung konkreter Handlungsweisen <strong>und</strong><br />

dem bewussten Offenlassen konkreter Empfehlungen, um im Anschluss Beratungsgeschäft<br />

<strong>zu</strong> generieren. Darüber hinaus dürfen aufgr<strong>und</strong> der relativ vagen, abstrakten Aussagen der<br />

Rahmenwerke berechtigte Zweifel angemeldet werden, ob den Autoren eine differenzierte<br />

<strong>und</strong> damit anspruchsvolle Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit der Varianz <strong>und</strong> Kontingenz organisationaler<br />

Wirklichkeit überhaupt gelingen würde. 7<br />

antwortlichkeiten der definierten Rollen aufweist (z. B. eine Rolle kann „<strong>zu</strong>ständig“ - responsible oder „verantwortlich“<br />

- accountable - im Sinne der rechnungslegungsrelevanten Gesetzgebung sein), da diese Prüfung für haftungsrechtliche<br />

Fragen von hoher Relevanz ist.<br />

7 BMI: Die sich daraus ergebenen Konsequenzen für die B<strong>und</strong>esverwaltung werden ausführlich in Kapitel 7<br />

(insbes. Punkt 6 auf S. 81) diskutiert.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 14 -<br />

3 Unter<strong>suchung</strong>sbereich Ziele<br />

Die in dieser Unter<strong>suchung</strong> betrachteten Rahmenwerke RA, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> sind vor ihren<br />

unterschiedlichen Entstehungshintergründen, den damit verb<strong>und</strong>enen spezifischen Interessen<br />

der beteiligten Akteure <strong>und</strong> insb. den jeweils mit ihrer Entwicklung <strong>und</strong> ihrem Einsatz<br />

verfolgten Zielen <strong>zu</strong> interpretieren. Die Unter<strong>suchung</strong> beginnt daher mit einer vergleichenden<br />

Analyse der mit der RA verb<strong>und</strong>enen Zwecke <strong>und</strong> Ziele mit denen von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>. Die<br />

Zweckset<strong>zu</strong>ngen <strong>und</strong> Ziele der drei Ansätze liefern die entscheidenden Hinweise für eine<br />

Positionierung relativ <strong>zu</strong>einander <strong>und</strong> liefern gleichzeitig Referenzpunkte für ihre Rekonstruktion<br />

etwa im Hinblick auf das Nachvollziehen von Entwurfsentscheidungen, die den Ansätzen<br />

<strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e liegen. Hier<strong>zu</strong> werden <strong>zu</strong>nächst die Ziele der RA identifiziert <strong>und</strong> analysiert. Darauf<br />

aufbauend werden jeweils die Ziele von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> untersucht. Dabei wird auf die Terminologie<br />

der RA bzw. der für die RA spezifizierten Ziele <strong>zu</strong>rückgegriffen. Für die Analyse<br />

der Anschlussfähigkeit bzw. der Integrationspotentiale der Ansätze im Hinblick auf die Zielset<strong>zu</strong>ngen<br />

(bspw. <strong>zu</strong> Identifizierung gemeinsamer oder widersprüchlicher Ziele) werden in<br />

einem zweiten Schritt Schlussfolgerungen gezogen, Handlungsempfehlungen abgeleitet <strong>und</strong><br />

integrierte Zielmodelle entwickelt.<br />

Zur besseren Unterscheidung werden Ziele im Text kursiv gesetzt. Die Ziele sind in der<br />

Terminologie der Ziele der RA verfasst <strong>und</strong> auf die Konzeptualisierung aus dem Zielemodell<br />

[Ziele] abgestimmt. Ziele, die sich <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong>/oder <strong>COBIT</strong>, nicht jedoch der RA <strong>zu</strong>ordnen lassen,<br />

werden durch den Zusatz <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong> kenntlich gemacht.<br />

3.1 Analyse der Ziele der RA<br />

Die „IT-Steuerung B<strong>und</strong>“ ist eine Initiative <strong>zu</strong>r Stärkung der IT-Organisation des B<strong>und</strong>es. Sie<br />

ist darauf gerichtet, dem <strong>zu</strong>nehmenden Stellenwert <strong>und</strong> der <strong>zu</strong>gleich steigenden Komplexität<br />

von Informationstechnologie in den B<strong>und</strong>esbehörden Rechnung <strong>zu</strong> tragen. Hierfür wurden<br />

verschiedene Handlungsfelder identifiziert, die darauf zielen, serviceorientierter gegenüber<br />

dem Bürger <strong>zu</strong> werden, Innovationen <strong>zu</strong> fördern, die Handlungsfähigkeit <strong>zu</strong> bewahren <strong>und</strong><br />

die Effizienz des IT-Einsatzes <strong>zu</strong> steigern [Konzept]. Im Zentrum der Maßnahmen stehen<br />

insbesondere die Bündelung <strong>und</strong> Konsolidierung der Nachfrage nach IT-Dienstleistungen<br />

einerseits <strong>und</strong> des Angebots an IT-Dienstleistungen andererseits. Wesentlicher Schritt hierfür<br />

ist auch die Konsolidierung verschiedener, z. T. behördlich individueller IT-Dienstleister<br />

<strong>zu</strong> drei IT-Dienstleistungszentren (DLZ-IT) des B<strong>und</strong>es sowie insbesondere die Entwicklung<br />

einer „Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong>“ (RA), die im Fokus dieser Unter<strong>suchung</strong> steht<br />

[Umset<strong>zu</strong>ngsplan].<br />

Die RA dient als Instrument, um den Abgleich von Angebot <strong>und</strong> Nachfrage von IT-<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Ziele der Initiative <strong>zu</strong> unterstützen. Sie stellt einen<br />

übergeordneten Rahmen für die Strukturierung der IT-Landschaft des B<strong>und</strong>es <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

Hierbei wird von zwei Perspektiven ausgegangen:<br />

• Einerseits die Geschäftsperspektive, <strong>zu</strong> der die behördlichen Prozesse <strong>und</strong> Aufbaustrukturen<br />

<strong>zu</strong>r Erreichung der Ziele des B<strong>und</strong>es bzw. der B<strong>und</strong>esbehörde gehören.<br />

• Andererseits die komplementäre IT-Perspektive, in der die IT-Systeme, ihre Hard-<br />

<strong>und</strong> Software <strong>und</strong> die Daten – die IT-Leistungserstellung – im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

Die RA zielt darauf, diese Perspektiven in einen Zusammenhang <strong>zu</strong> setzen. Hierfür bietet sie<br />

eine Integrations- <strong>und</strong> Vermittlungsschicht zwischen geschäftlichen <strong>und</strong> informationstechni-<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 15 -<br />

schen Perspektiven <strong>und</strong> somit zwischen Angebot <strong>und</strong> Nachfrage nach IT-Dienstleistungen<br />

an.<br />

Darüber hinaus ist die Rahmenarchitektur eingebettet in einen organisatorischen Kontext,<br />

der ihre Anwendung erleichtern soll: Ein zentrales Architekturmanagement übernimmt die<br />

Vermittlung zwischen den Akteuren der Perspektiven <strong>und</strong> stellt Methoden(teile) – insbesondere<br />

eine sprachliche Struktur <strong>zu</strong>r Beschreibung von Angebot, Nachfrage <strong>und</strong> den vermittelnden<br />

Diensten – bereit, um die gegenseitige Abstimmung <strong>zu</strong> erleichtern. Die RA stellt<br />

damit ein Instrument dar, mit dem „gemeinsame Begriffe <strong>und</strong> Strukturen <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

einer effizienten ressortübergreifenden Zusammenarbeit geschaffen“ <strong>und</strong> die Kommunikation<br />

unter den verschiedenen Beteiligten unterstützt werden soll ([Gr<strong>und</strong>lagen], S. 3).<br />

Durch die strukturierte Erfassung <strong>und</strong> Abstimmung von Nachfrage <strong>und</strong> Angebot an IT-<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng soll u. a. Red<strong>und</strong>anz verringert, Transparenz geschaffen <strong>und</strong> Komplexität in<br />

der Betrachtung der Zusammenhänge zwischen Geschäfts- <strong>und</strong> IT-Sicht reduziert werden.<br />

Die RA verfolgt drei Hauptzielset<strong>zu</strong>ngen, die im Folgenden als Handlungsfeld bezeichnet<br />

werden:<br />

1) Handlungsfähigkeit: Die B<strong>und</strong>esverwaltung setzt ihre IT so ein, dass sie stets nachweisbar<br />

in der Lage ist, ihren gesetzlichen Auftrag <strong>zu</strong> erfüllen.<br />

2) Wirtschaftlichkeit: Die B<strong>und</strong>esverwaltung betreibt <strong>und</strong> entwickelt ihre IT jederzeit unter<br />

Beachtung des Prinzips der Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Sparsamkeit.<br />

3) Hohe Dienstleistungsqualität: Die IT-Systeme sind so gestaltet, dass die Arbeitsabläufe<br />

bestmöglich unterstützt werden.<br />

Diese Ziele werden in einem Zielmodell detaillierter dargestellt <strong>und</strong> durch Angabe von Gewichtungen<br />

<strong>und</strong> Beeinflussungsrichtungen näher beschrieben. Für eine bessere Übersichtlichkeit<br />

wird das Zielmodell den drei Handlungsfeldern entsprechend in drei Teilmodelle<br />

zerlegt betrachtet <strong>und</strong> grafisch dargestellt. Ein Teilmodell entspricht somit einem Ausschnitt<br />

aus dem Zielmodell.<br />

Für das Handlungsfeld Handlungsfähigkeit findet sich ein Ausschnitt aus dem Zielmodell in<br />

Abbildung 1; die vollständige Beschreibung der Ziele <strong>und</strong> ihren Abhängigkeiten findet sich<br />

<strong>zu</strong>sammen mit den vollständigen Zielmodellen in [Ziele].<br />

+<br />

Zukunftsfähigkeit<br />

+<br />

Innovations-<br />

Management<br />

Verkür<strong>zu</strong>ng der<br />

Einführungsdauer<br />

('time to market')<br />

+<br />

Fachliche Integration<br />

+<br />

Effizienz<br />

++<br />

Effektivität<br />

++<br />

++<br />

Beherrschbarkeit der<br />

Prozesse<br />

Standardisierung <strong>und</strong><br />

Optimierung der<br />

Prozesse<br />

++<br />

Prozessorientierung<br />

Interoperabilität<br />

Wiederverwendung<br />

Agilität<br />

Handlungsfähigkeit<br />

++ ++ + ++ ++<br />

+<br />

+<br />

+<br />

++<br />

+<br />

+<br />

++<br />

++<br />

Flexibilität<br />

Zuverlässigkeit<br />

Optimierung von<br />

Entwicklung, Betrieb,<br />

Wartung <strong>und</strong><br />

Administration<br />

Standardisierung von<br />

Entwicklung, Betrieb,<br />

Wartung <strong>und</strong><br />

Administration<br />

Abbildung 1: Zielmodell der RA für das Handlungsfeld „Handlungsfähigkeit“ [Zielmodell]<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

-<br />

-<br />

++<br />

++<br />

+<br />

++<br />

++<br />

Sicherheit<br />

++<br />

Gewährleistung des<br />

Schutzbedarfs<br />

+<br />

++<br />

+<br />

+<br />

+<br />

Reduzierung der<br />

Komplexität<br />

Rechtskonformität<br />

+<br />

Transparenz für IT-<br />

Spezialisten<br />

+<br />

+<br />

Hohe<br />

Dienstleistungsqualität<br />

Schneller IT-Service<br />

Stabilität der IT-<br />

Systeme<br />

++<br />

+


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 16 -<br />

Durch die strukturierte Erfassung <strong>und</strong> Beschreibung der IT-Leistungsnachfrage <strong>und</strong> des IT-<br />

Leistungsangebots lassen sich mit der RA eine Vielzahl an Anwendungsszenarien unterstützen.<br />

Typische Anwendungsszenarien sind etwa:<br />

• die Identifikation von (<strong>zu</strong> unterstützenden) Diensten aus den Geschäftsprozessen der<br />

Behörden<br />

• die Identifikation von Diensten aus bestehenden IT-Lösungen <strong>und</strong> IT-Komponenten<br />

• die Ableitung von bereit<strong>zu</strong>stellenden IT-Lösungen <strong>und</strong> IT-Komponenten aus den<br />

Diensten<br />

• Planung der zeitlichen Entwicklung des IT-Angebots <strong>und</strong> der <strong>zu</strong>gehörigen Implementierung<br />

Zielgruppen der Rahmenarchitektur sind damit sowohl die verschiedenen Akteure in den<br />

DLZ-IT des B<strong>und</strong>es (z. B. IT-Leiter, IT-Experten) bzw. die in den B<strong>und</strong>esbehörden für den IT-<br />

Einsatz verantwortlichen Mitarbeiter (z. B. ressortspezifische IT-Beauftragte) als auch die<br />

Fachanwender der geschäftlichen Seite sowie das Architekturmanagement, das als Schnittstelle<br />

<strong>und</strong> Vermittler zwischen geschäftlicher <strong>und</strong> technischer Perspektive steht.<br />

3.2 Analyse der Ziele der <strong>ITIL</strong><br />

Zu Zielen des Ansatzes finden sich in der <strong>ITIL</strong>-Dokumentation kaum Aussagen. Aus der<br />

Funktion von <strong>ITIL</strong> als Rahmenwerk können übergeordnete Ziele abgeleitet werden. So kann<br />

<strong>ITIL</strong> weithin als Ansatz aufgefasst werden, mit dem die Transparenz über die Aktivitäten der<br />

IT-Organisation gefördert <strong>und</strong> die Komplexität der Steuerung der IT-Organisation reduziert<br />

werden kann (Ziel: Reduzierung der Komplexität). Es ist <strong>zu</strong> rekonstruieren, dass der Ansatz<br />

darauf gerichtet ist, verschiedenen Akteuren einer IT-Organisation (z. B. IT-Leiter, IT-<br />

Experten) <strong>und</strong> externen IT-Lieferanten einen einheitlichen <strong>und</strong> konsistenten Begriffsapparat<br />

<strong>zu</strong> bieten (Ziel: Kommunikation<strong>ITIL</strong>) <strong>und</strong> damit ein einheitliches Verständnis über die Rolle der<br />

IT-Organisation als „Lieferant“ einerseits <strong>und</strong> die des Fachanwenders als „K<strong>und</strong>e“ andererseits<br />

<strong>zu</strong> fördern (z. B. von Bon 2009, S. 15; [Service Strategy], S. 75). Mit <strong>ITIL</strong> soll offenbar<br />

eine wirtschaftliche <strong>und</strong> zweckmäßige Erbringung von IT-Leistungen erreicht <strong>und</strong> dabei eine<br />

hohe Qualität der IT-Leistungserstellung gewährleistet werden (z. B. Böttcher 2010, S. 1;<br />

Ziel: Standardisierung von Entwicklung, Betrieb, Wartung <strong>und</strong> Administration). Der Einsatz<br />

von <strong>ITIL</strong> verspricht, die IT-Dienstleistungen <strong>und</strong> ihre Erbringung an den Anforderungen des<br />

Geschäfts aus<strong>zu</strong>richten, da zentrale Konzepte <strong>und</strong> Prozesse des Ansatzes auf eine Abstimmung<br />

der IT-Dienstleistungen an den „Erwartungen“ des K<strong>und</strong>en ausgerichtet sind (z. B.<br />

[Service Design], S. 72).<br />

Ein explizites Zielsystem ist in der <strong>ITIL</strong>-Dokumentation nicht <strong>zu</strong> finden. Lediglich die Ziele<br />

Utility (Zweckmäßigkeit) <strong>und</strong> Warranty (Einsatzfähigkeit) von Services 8 (]Service Strategy],<br />

S. 18ff.) sowie die K<strong>und</strong>enorientierung ([Service Strategy], S. 75) werden in der Primärliteratur<br />

explizit als übergeordnete Ziele von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> den <strong>ITIL</strong>-Prozessen genannt. Konkret operationalisiert<br />

wird von diesen Zielen einzig die „Warranty“. Sie ist gegeben, wenn ein Service<br />

„genau dann verfügbar ist, wenn es benötigt wird, <strong>und</strong> zwar in einer ausreichenden Kapazität<br />

oder Menge <strong>und</strong> mit einer <strong>zu</strong>verlässigen Kontinuität <strong>und</strong> Sicherheit“ ([Service Strategy], S.<br />

19f.). Eine weiterführende Operationalisierung oder Verfeinerung (oder eine weitergehende<br />

Beschreibung), insbesondere der anderen beiden Ziele, erfolgt in der <strong>ITIL</strong>-Spezifikation nicht.<br />

8 Unter Utility versteht <strong>ITIL</strong> den (positiven) Beitrag eines Services auf die Durchführung der Geschäftsprozesse;<br />

Warranty beschreibt die angemessene Verfügbarkeit etwa mit Blick auf Kapazität <strong>und</strong> Sicherheit. Siehe Abschnitt<br />

4.4.1 für eine Gegenüberstellung der Konzepte Service (<strong>ITIL</strong>) <strong>und</strong> Dienst (RA).<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 17 -<br />

Den Zielen „Utility“ <strong>und</strong> „Warranty“ lassen sich die in der RA verwendeten Ziele Effektivität<br />

<strong>und</strong> Effizienz der IT-Leistungserstellung <strong>zu</strong>ordnen.<br />

Neben diesen explizit angeführten übergeordneten Zielen lässt sich für <strong>ITIL</strong> eine Reihe impliziter<br />

Ziele identifizieren, die aus den Zweckset<strong>zu</strong>ngen der verschiedenen <strong>ITIL</strong>-Prozesse<br />

abgeleitet werden können. So wird z. B. für den <strong>ITIL</strong>-Prozess „Incident Management“ die<br />

Zweckset<strong>zu</strong>ng „schnellstmögliche Wiederherstellung von unerwartet beeinträchtigten oder<br />

unterbrochenen Services, um die Auswirkungen auf das Business <strong>zu</strong> minimieren“ ([Service<br />

Operations], S. 53f.) formuliert, aus der die Ziele Zuverlässigkeit, Stabilität der IT-Systeme<br />

<strong>und</strong> Schneller IT-Service abgeleitet werden können. Für derartige Zuordnungen wurden die<br />

<strong>ITIL</strong>-Prozesse hinsichtlich ihrer in den Primärquellen explizit angegebenen Zweckset<strong>zu</strong>ngen<br />

analysiert. Da die Zweckset<strong>zu</strong>ngen der Prozesse auf unterschiedlichen Abstraktionsniveaus<br />

beschrieben werden bzw. für einige Prozesse keine Beschreibung ihrer Zweckset<strong>zu</strong>ng in<br />

<strong>ITIL</strong> gegeben wird, sind die so identifizierten Ziele der <strong>ITIL</strong>-Prozesse jedoch Rekonstruktionen,<br />

die mit Interpretationsspielräumen verb<strong>und</strong>en sind. Um Transparenz über die Zweckset<strong>zu</strong>ngen<br />

der Prozesse <strong>und</strong> der abgeleiteten Ziele <strong>zu</strong> schaffen, wird in Anhang C als<br />

Ergebnis der Rekonstruktion eine Übersicht über die mit den <strong>ITIL</strong>-Prozessen verknüpften<br />

Zwecke sowie daraus abgeleitete Ziele gegeben <strong>und</strong> Ziele der <strong>ITIL</strong> auf die Ziele der RA<br />

übertragen.<br />

In Abbildung 2 werden die genannten expliziten, übergeordneten Ziele <strong>und</strong> die impliziten<br />

Ziele grafisch visualisiert. Ziele, die nur in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> nicht in der RA genannt werden, sind<br />

durch den Vermerk <strong>ITIL</strong>“ gekennzeichnet. Da Zusammenhänge zwischen Zielen in <strong>ITIL</strong> – mit<br />

Ausnahme der Operationalisierung von „Warranty“ (s.u.) – nicht expliziert werden, sind die<br />

dargestellten Beziehungen aus den Zielmodellen der RA in vereinfachter Form übernommen.<br />

Zugleich ist an<strong>zu</strong>nehmen, dass die Zusammenhänge zwischen den Zielen je nach konkreter<br />

Ausgestaltung von <strong>ITIL</strong> in der Organisation variieren; Gewichtungen der Zielbeziehungen,<br />

wie sie für die RA vorliegen, lassen sich ebenfalls nicht ableiten. Deshalb werden die in der<br />

Terminologie der RA rekonstruierten Ziele der <strong>ITIL</strong> in vereinfachter Form, d.h. ohne Gewichtungen,<br />

abgebildet. Abbildung 2 erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist<br />

einerseits möglich, dass weitere Ziele aus den <strong>ITIL</strong>-Prozessen abgeleitet werden können.<br />

Andererseits können mit der konkreten Ausgestaltung <strong>und</strong> Umset<strong>zu</strong>ng von <strong>ITIL</strong> in einer<br />

Organisation auch andere <strong>und</strong> weitere, in Abbildung 2 nicht aufgeführte Ziele verfolgt werden.<br />

Effektivität<br />

+<br />

Fachliche Integration<br />

+<br />

Angebotsransparenz für<br />

Endnutzer<br />

Standardisierung von Entwicklung,<br />

Betrieb, Wartung <strong>und</strong> Administration<br />

+<br />

Kommunikation<br />

Reduzierung der<br />

Komplexität<br />

Abbildung 2: Rekonstruktion der Ziele der IT Infrastructure Library (<strong>ITIL</strong>)<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

<strong>ITIL</strong><br />

Effizienz<br />

+ +<br />

Zuverlässigkeit Stabilität<br />

+ +<br />

+<br />

Optimierung von<br />

Entwicklung, Betrieb,<br />

Wartung <strong>und</strong> Administration +<br />

Schneller IT-Service<br />

K<strong>und</strong>enorientierung<br />

<strong>ITIL</strong><br />

Sicherheit<br />

+<br />

Kontinuität<br />

+ +<br />

<strong>ITIL</strong><br />

Transparenz für IT-<br />

Spezialisten


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 18 -<br />

• Die fachliche Integration soll in <strong>ITIL</strong> durch die Ausrichtung von Services an den Anforderungen<br />

des K<strong>und</strong>en gefördert werden; hierauf zielen insbesondere die Service Strategy<br />

<strong>und</strong> Service Design Prozesse „Service Portfolio Management“, „Demand Management“,<br />

„Service Catalogue Management“ <strong>und</strong> „Service Level Management“ ab.<br />

• Die Zuverlässigkeit soll durch verschiedene <strong>ITIL</strong>-Prozesse gefördert werden, u. a. „Service<br />

Level Management“, „Capacity Management“ sowie den Service Operations, den<br />

Service Transition Prozessen <strong>und</strong> dem Continual Service Improvement.<br />

• Die Stabilität der IT-Systeme steht bei „Availability Management“ <strong>und</strong> „Capacity Management“<br />

sowie verschiedenen Service Operations <strong>und</strong> Service Transition Prozessen im<br />

Vordergr<strong>und</strong>.<br />

• Ein schneller IT-Service soll durch „Incident Management“, „Event Management“ <strong>und</strong><br />

„Request Fulfilment“ adressiert werden. Unter „IT-Service“ wird an dieser Stelle von der<br />

RA eine störungs-behebende Organisationseinheit (vergleichbar <strong>zu</strong>m „Help Desk“ in <strong>ITIL</strong>)<br />

verstanden. Der Begriff des „IT-Service“ besitzt in <strong>ITIL</strong> eine abweichende Bedeutung.<br />

Siehe hier<strong>zu</strong> die terminologische Analyse in Abschnitt 4.4.1<br />

• Die Angebotstransparenz für Endnutzer soll durch das „Service Catalogue Management“<br />

hergestellt werden.<br />

• Die Optimierung von Entwicklung, Betrieb, Wartung <strong>und</strong> Administration wird explizit durch<br />

das Continual Service Improvement angestrebt.<br />

• Das „Service Asset and Configuration Management“ zielt darauf die Transparenz für IT-<br />

Spezialisten <strong>zu</strong> verbessern.<br />

• Schließlich wird die Sicherheit als Ziel angeführt. Dedizierte Prozesse hier<strong>zu</strong> sind etwa<br />

das „Access Management“ sowie das „Information Security Management“.<br />

• Ein nicht im Kontext der RA aufgeführtes Ziel, das dediziert von <strong>ITIL</strong> adressiert wird, ist<br />

die Gewährleistung einer Kontinuität <strong>ITIL</strong> (i.S. eines Katastrophen-Managements). <strong>ITIL</strong><br />

schlägt hierfür das „IT Service Continuity Management“ vor.<br />

• Die in Abbildung 2 dargestellten Beziehungen zwischen den Zielen zeigen, dass die<br />

verschiedenen <strong>ITIL</strong>-Prozesse, wenngleich i. d. R. indirekt, <strong>zu</strong>r Effektivität <strong>und</strong> Effizienz<br />

der IT-Leistungserstellung beitragen. Explizit auf diese beiden Ziele gerichtet sind das<br />

„Service Portfolio Management“ <strong>und</strong> das „Service Catalogue Management“ (Effektivität),<br />

die eine Ausrichtung der IT an den K<strong>und</strong>en <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng seiner „K<strong>und</strong>en-Assets“ fokussieren,<br />

sowie das „Financial Management“ (Effizienz), das eine stetige Bewertung der<br />

IT-Leistungserstellung mit Blick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis fordert. 9<br />

Von der <strong>ITIL</strong> wird eine Vielzahl von Anwendungsszenarien unterstützt. Im Fokus stehen<br />

dabei Szenarien um den Lebenszyklus von Services, <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

• die ökonomische Bewertung einer Entwicklung oder Änderung eines Services<br />

• der Aufbau eines Service-Katalogs<br />

• die Planung von Änderungen an Services <strong>und</strong> ihrer Distribution<br />

• die Behebung einer Störung während des IT-Betriebs<br />

Hierfür werden in der <strong>ITIL</strong>-Dokumentation in unterschiedlichem Umfang typische (empfehlenswerte)<br />

Konzepte, Vorgehensweisen, beteiligte Rollen/Positionen <strong>und</strong> <strong>zu</strong>sätzliche Hilfestellungen<br />

(z. B. Artefakte, Instrumente, Informationsquellen) beschrieben.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> werden in <strong>ITIL</strong> als Zielgruppen in erster Linie Personen, die für die<br />

Planung, Realisierung, Betrieb <strong>und</strong> Überwachung von Dienstleistungen der IT-Organisation<br />

9 Das Prinzip der Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> die Sparsamkeit (Definition des Ziels Wirtschaftlichkeit der RA, [Ziele])<br />

steht dagegen in <strong>ITIL</strong> nicht im Vordergr<strong>und</strong>; Sparsamkeit wird in <strong>ITIL</strong> nicht thematisiert.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 19 -<br />

<strong>zu</strong>ständig sind, angeführt – <strong>und</strong> somit vor allem Leitern der IT-Organisation (z. B. CIO, IT-<br />

Manager) <strong>und</strong> den operativ Ausführenden (z. B. IT-Experten). Fachanwender oder Manager<br />

auf der Geschäftsseite werden in <strong>ITIL</strong> nicht explizit als Zielgruppe angeführt.<br />

3.3 Analyse der Ziele der <strong>COBIT</strong><br />

<strong>COBIT</strong> versteht sich als Sammlung von „good practices“, die auf dem Konsens von (IT-<br />

Revisions-) Experten beruhen <strong>und</strong> unabhängig von Branche <strong>und</strong> eingesetzter Technik vordergründig<br />

da<strong>zu</strong> dienen sollen, Unternehmen bei Aufgaben der IT-Governance <strong>zu</strong> unterstützen.<br />

Dabei fällt IT-Governance nach dem Verständnis von <strong>COBIT</strong> in den<br />

Verantwortungsbereich von Führungskräften <strong>und</strong> Leitungs- <strong>und</strong> Kontrollgremien <strong>und</strong> besteht<br />

aus „Führung, Organisationsstrukturen <strong>und</strong> Prozessen, die sicherstellen, dass die Unternehmens-IT<br />

da<strong>zu</strong> beiträgt, die Organisationsstrategie <strong>und</strong> -ziele <strong>zu</strong> erreichen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> erweitern.“<br />

([<strong>COBIT</strong>-DE], S. 6). 10 Damit verb<strong>und</strong>en werden als Ziele von <strong>COBIT</strong> folgende Punkte<br />

explizit genannt ([<strong>COBIT</strong>-DE], S. 7):<br />

• Ausrichtung der IT an Unternehmenszielen <strong>und</strong> Erfordernissen des Kerngeschäfts,<br />

• Realisierung des versprochenen Nutzens der IT-Investitionen,<br />

• verantwortungsvoller Umgang mit IT-Ressourcen <strong>und</strong><br />

• angemessenes Management von IT-Risiken.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Entstehungsgeschichte, der Verwendung in der Praxis <strong>und</strong> der<br />

Struktur von <strong>COBIT</strong> sind diese Ziele jedoch <strong>zu</strong> relativieren. Dies wird im Folgenden erläutert.<br />

Jeder in <strong>COBIT</strong> behandelte IT-Prozess ist mit einem übergeordneten „Control Objective“ 11<br />

verb<strong>und</strong>en, das durch ein oder mehrere nachgelagerte „Control Objectives“ konkretisiert <strong>und</strong><br />

um die Nennung konkreter Konzepte (z. B. „IT Strategic Plan“), Vorgehensweisen (z. B.<br />

„Analysiere Programm-Portfolios <strong>und</strong> manage Projekt- <strong>und</strong> Service Portfolios.“) sowie eine<br />

Menge fest definierter organisatorischer Rollen <strong>und</strong> ihrer Verantwortlichkeiten ergänzt wird.<br />

Hierbei versteht <strong>COBIT</strong> ein Control Objective als „… eine Aussage über das gewünschte<br />

Ergebnis oder den <strong>zu</strong> erreichenden Zweck, der mit der Umset<strong>zu</strong>ng von in bestimmten Aktivitäten<br />

integrierten Controls (engl.: control procedure) erreicht werden soll. Die Control<br />

Objectives von <strong>COBIT</strong> sind Minimalanforderungen für eine wirksame Steuerung jedes IT-<br />

Prozesses“ ([<strong>COBIT</strong>-DE], S. 17). Ein Control kann sich dabei auf Richtlinien, Verfahren,<br />

Praktiken <strong>und</strong> Organisationsstrukturen beziehen, „die entwickelt wurden, um ausreichende<br />

Sicherheit <strong>zu</strong> geben, dass die Unternehmensziele erreicht werden <strong>und</strong> dass unerwünschte<br />

Ereignisse verhindert oder erkannt <strong>und</strong> korrigiert werden“ ([<strong>COBIT</strong>-DE], S. 17). Durch Checklisten-artige<br />

Prüfungen hinsichtlich des Vorliegens der in den Control Objectives genannten<br />

Konzepte, Vorgehensweisen <strong>und</strong> Rollen soll ihre Einhaltung bzw. Umset<strong>zu</strong>ng (durch einen<br />

Revisor oder Wirtschaftsprüfer) ermittelt werden.<br />

Ein „Control Objective“ kann dabei als ein für einen Revisor prüfbaren Sachverhalt aufgefasst<br />

werden (z. B. ein „Strategic IT Plan“ liegt vor, das Gremium „IT Steering Committee“<br />

existiert). Damit ist insofern ein intendierter Zustand (ein Ziel oder „objective“) verb<strong>und</strong>en, als<br />

bei Vorliegen eines <strong>zu</strong> prüfenden Sachverhalts davon ausgegangen wird, dass eine mögliche<br />

Beeinträchtigung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung durch Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnik gemindert wird. Durch die Vorgabe von „Control Objectives“ <strong>und</strong><br />

deren Verortung in den (aus Sicht der <strong>COBIT</strong>-Herausgeber für eine IT-Organisation typi-<br />

10 Auf eine tiefergehende Diskussion <strong>zu</strong>m Thema IT-Governance <strong>und</strong> der <strong>zu</strong>gehörigen Aufgaben wird an dieser<br />

Stelle verzichtet (für weiter gehende Überlegungen siehe z. B. Strecker 2009).<br />

11 Eine Übersicht über die Prozesse <strong>und</strong> den jeweiligen Control Objectives findet sich in Anhang C.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 20 -<br />

schen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> empfehlenden) IT-Prozessen zielt <strong>COBIT</strong> somit darauf, Organisationen bei der<br />

Sicherstellung der Einhaltung gesetzlicher <strong>und</strong> weiterer regulatorischer Anforderungen <strong>zu</strong><br />

unterstützen. Dies wird durch Richtlinien <strong>zu</strong>r IT-Revision unterstützt. Diese Zielset<strong>zu</strong>ng von<br />

<strong>COBIT</strong> ähnelt dem Ziel der Rechtskonformität der RA. Bei <strong>COBIT</strong> steht insbesondere die aus<br />

Wirtschaftsprüfungssicht verlässliche Anwendung von Informationstechnologie bzw. die<br />

Prüfung <strong>und</strong> Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung<strong>COBIT</strong> (Stichwort<br />

„IT-Compliance“) im Vordergr<strong>und</strong> (Gaulke 2010, S. 10f.; [<strong>COBIT</strong>], S. 6). Dies wird in der RA<br />

nicht explizit berücksichtigt.<br />

In diesem Zusammenhang ist <strong>COBIT</strong> auch darauf ausgerichtet, eine einheitliche <strong>und</strong> (möglichst)<br />

konsistente Terminologie <strong>zu</strong>r Beschreibung von IT-Organisationen für deren Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> vor allem für prüfende IT-Revisoren bzw. Revisions-Berater <strong>zu</strong> formulieren <strong>und</strong><br />

dadurch die Kommunikation<strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong> erleichtern <strong>und</strong> <strong>zu</strong> verbessern ([<strong>COBIT</strong>], S. 8). Eine<br />

Darstellung der übergeordneten Ziele der <strong>COBIT</strong> findet sich in Abbildung 3.<br />

Revisionsbezogene<br />

Ziele<br />

von <strong>COBIT</strong><br />

Abbildung 3: Rekonstruktion der Ziele von <strong>COBIT</strong> aus Sicht der IT-Revision<br />

Neben diesen auf die Unterstüt<strong>zu</strong>ng der IT-Revision bezogenen Zielen scheint <strong>COBIT</strong> mit<br />

der aktuellen Version eine weitere Kategorie an Zielen verstärkt <strong>zu</strong> adressieren: die Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

des IT-Managements. Durch die Anreicherung der in <strong>COBIT</strong> beschriebenen IT-<br />

Prozesse, etwa mit Ziel- <strong>und</strong> Leistungsindikatoren sowie mit Reifegraden, scheint sich<br />

<strong>COBIT</strong> von Seiten der Herausgeber <strong>zu</strong>nehmend als allgemeines Rahmenwerk für das IT-<br />

Management <strong>zu</strong> verstehen. Die genannten Aspekte sind für die IT-Revision von nachgelagerter<br />

Relevanz. Dabei wird insbesondere das Ziel hervorgehoben, die IT-Organisation an<br />

den Anforderungen des Geschäfts aus<strong>zu</strong>richten (Ziel: Fachliche Integration) (Gaulke 2010,<br />

S. 15; [<strong>COBIT</strong>], S. 12ff.).<br />

Aus Sicht der Gutachter adressiert <strong>COBIT</strong> nicht die konkrete Ausgestaltung der IT-<br />

Organisation, bspw. in Form detaillierter Prozesse <strong>und</strong> Instrumente, sondern übergeordnete<br />

Managementaufgaben <strong>und</strong> die Identifikation von Handlungsbedarfen. Diese Einschät<strong>zu</strong>ng<br />

wird durch die Aussagen der ISACA <strong>und</strong> des itsmf <strong>zu</strong>r „Aufgabenteilung“ zwischen <strong>COBIT</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> gestützt, die deutlich werden lässt, das <strong>zu</strong>künftig <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> sich verstärkt<br />

ergänzen sollen ([<strong>COBIT</strong>], S. 9, 28; ITGI 2008, S. 6f.). In Kurzform: <strong>COBIT</strong> fokussiert auf das<br />

Was, weniger auf das Wie: Die in <strong>COBIT</strong> gegebenen Vorgaben <strong>und</strong> Anforderungen an das<br />

IT-Management – bspw. der Forderung nach der Definition eines strategischen IT-Plans<br />

(PO1 12 ) oder der Definition <strong>und</strong> des Managements von Service-Levels (DS1) – beziehen sich<br />

auf das Vorliegen bzw. die Existenz von prüfbaren Dokumenten <strong>und</strong> Organisationsstrukturen<br />

(es soll ein „Strategic IT Plan“ vorliegen). Konkrete Vorgaben <strong>zu</strong>r Gestaltung der IT-<br />

Organisation <strong>und</strong> der vorgeschlagenen Instrumente (z. B. wie dieser „Strategic IT Plan“<br />

inhaltlich gestaltet sein sollte) werden nicht thematisiert. <strong>COBIT</strong> abstrahiert von weiteren<br />

Ausführungen <strong>zu</strong> Prozessen, Konzepten, Aufbaustrukturen <strong>und</strong> technischen Mitteln von IT-<br />

Organisationen.<br />

12 <strong>COBIT</strong> verwendet eine durchgängige Systematik für die Kennzeichnung der Prozesse <strong>und</strong> Control Objectives:<br />

PO kennzeichnet die Phase „Plan and Organise“, die Nummer verweist auf den Prozess. PO1 steht damit für den<br />

Prozess Nr. 1 „Define a Strategic IT-Plan“ aus der Phase (auch „Domäne“ genannt) „Plan and Organise“.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 21 -<br />

Vor dem beschriebenen Hintergr<strong>und</strong> lassen sich die von <strong>COBIT</strong> bzw. mit dem Einsatz von<br />

<strong>COBIT</strong> verfolgten Ziele in zwei Kategorien unterteilen (vgl. [<strong>COBIT</strong>-DE], S. 9; [<strong>COBIT</strong>], S. 8):<br />

1. Primäres Ziel von <strong>COBIT</strong> ist die Unterstüt<strong>zu</strong>ng der IT-Revision durch Sicherstellung<br />

der Prüfbarkeit im Sinne der Wirtschaftsprüfung für den IT-Einsatz in Organisationen<br />

bzw. Erfüllung der Anforderung an ein internes Kontrollsystem über die IT (nach<br />

COSO bzw. SOX 404). Daraus abgeleitet werden die revisions-bezogenen Ziele Einhaltung<br />

gesetzlicher <strong>und</strong> weiterer regulativen Anforderungen (Rechtskonformität)<br />

bzw. Prüfung <strong>und</strong> Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung <strong>und</strong><br />

die Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Kommunikation. Diese Ziele sind in Abbildung 3 als primäre<br />

Zielset<strong>zu</strong>ngen von <strong>COBIT</strong> dargestellt. Das Ziel der Rechtskonformität findet sich auch<br />

in der RA. Für die Ziele der Prüfung <strong>und</strong> Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der<br />

Rechnungslegung <strong>und</strong> der Kommunikation finden sich hingegen keine äquivalenten<br />

Ziele in der RA.<br />

2. Darüber hinaus kann als weitere Kategorie von Zielen die Unterstüt<strong>zu</strong>ng des IT-<br />

Managements verstanden werden, indem die in <strong>COBIT</strong> genannten Gr<strong>und</strong>prinzipien<br />

(z. B. Ableitung der IT-Ziele aus den Unternehmenszielen, Messung der Zielerreichung/Performanz)<br />

<strong>und</strong> die Ausführungen <strong>zu</strong> den in <strong>COBIT</strong> behandelten IT-<br />

Prozessen als Gestaltungsempfehlungen für IT-Organisationen aufgefasst werden.<br />

Hier<strong>zu</strong> lassen sich konkrete Ziele ableiten, die mit den in <strong>COBIT</strong> thematisierten IT-<br />

Prozessen verfolgt werden. So benennt <strong>COBIT</strong> für jeden IT-Prozess eine Reihe von<br />

Zielen, die sich in IT-, Prozess- <strong>und</strong> Aktivitätsziele untergliedern <strong>und</strong> die mit der Umset<strong>zu</strong>ng<br />

dieses Prozesses verfolgt werden sollen. Für diese Ziele werden jeweils<br />

Kennzahlen <strong>zu</strong>r Messung der Zielerreichung vorgeschlagen. Die Rekonstruktion dieser<br />

Ziele von <strong>COBIT</strong> in der Terminologie der Rahmenarchitektur ist jedoch mit einigen<br />

Unwägbarkeiten verb<strong>und</strong>en, da die IT-Prozesse, ihre Ziele <strong>und</strong> die in den IT-<br />

Prozessen referenzierten Artefakte (z. B. „IT Strategic Plan“) in der Dokumentation <strong>zu</strong><br />

<strong>COBIT</strong> nicht näher ausgeführt werden <strong>und</strong> somit Spielraum für Interpretationen bieten.<br />

Einen Überblick über die Ziele aller in <strong>COBIT</strong> behandelten IT-Prozesse findet<br />

sich in Anhang D, deren Abstimmung auf die Terminologie <strong>und</strong> die Ziele der RA – sofern<br />

möglich – findet sich in Anhang H. Folgende Ziele werden in <strong>COBIT</strong> genannt,<br />

denen sich keine korrespondieren Ziele der RA <strong>zu</strong>ordnen lassen. In Klammern ist ein<br />

verdichtetes Ziel, das im weiteren verwendet wird, <strong>zu</strong>sammen mit der Nummer des<br />

entsprechenden <strong>COBIT</strong>-Ziels aus Anhang H angegeben:<br />

1. „Reagiere auf Anforderungen der Governance entsprechend der Geschäftsführungsvorgaben“<br />

(Prüfung <strong>und</strong> Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit<br />

der Rechnungslegung<strong>COBIT</strong> , <strong>COBIT</strong>-Ziel Nr. 2)<br />

2. „Beschaffe <strong>und</strong> erhalte IT-Skills, die der IT-Strategie entsprechen“<br />

(Mitarbeiterkompetenz<strong>COBIT</strong>, <strong>COBIT</strong>-Ziel Nr. 9)<br />

3. „Sicherstellung gegenseitig <strong>zu</strong>friedenstellender Lieferantenbeziehungen“ (Zufriedenstellende<br />

Lieferantenbeziehungen<strong>COBIT</strong>, <strong>COBIT</strong>-Ziel Nr. 10)<br />

4. „Schaffe Klarheit über Geschäftsauswirkungen der Risiken von IT-Zielen <strong>und</strong><br />

IT-Ressourcen“ (Risikotransparenz<strong>COBIT</strong>-Ziel Nr. 18)<br />

5. „Setze Projekte pünktlich <strong>und</strong> im Budgetrahmen <strong>und</strong> unter Einhaltung der<br />

Qualitätsstandards um“ (Termin- <strong>und</strong> budgetgerechte Projekte<strong>COBIT</strong>, <strong>COBIT</strong>-<br />

Ziel Nr. 25)<br />

Abbildung 4 stellt den Versuch dar, die Ziele der in <strong>COBIT</strong> vorgeschlagenen IT-Prozesse in<br />

Terminologie <strong>und</strong> Konzeptualisierung der RA <strong>zu</strong> rekonstruieren. In <strong>COBIT</strong> werden weder<br />

Zielbeziehungen noch Gewichtungen definiert. Die Beziehungen in Abbildung 4 entstammen<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 22 -<br />

daher meist in vereinfachter Form dem Zielmodell der RA. Ziele, die nicht in der RA benannt<br />

werden, sind durch den Hinweis „<strong>COBIT</strong>“ kenntlich gemacht. Beziehungen von „reinen“<br />

<strong>COBIT</strong>-Zielen basieren auf Interpretationen der <strong>COBIT</strong>-Dokumentation.<br />

Rekonstruierte Ziele der in <strong>COBIT</strong> thematisierten IT-Prozesse<br />

Abbildung 4: Rekonstruktion der Ziele der von <strong>COBIT</strong> thematisierten IT-Prozesse aus Sicht des IT-<br />

Managements<br />

Durch den Mangel an Zielbeziehungen, der Vielzahl an Zielen der IT-Prozesse <strong>und</strong> ihrer<br />

Unbestimmtheit lassen sich die in <strong>COBIT</strong> genannten Ziele nicht als ein kohärentes <strong>und</strong> konsistentes<br />

Zielsystem verstehen.<br />

Aus den Zielset<strong>zu</strong>ngen von <strong>COBIT</strong> lassen sich insbesondere folgende Anwendungsszenarien<br />

ableiten:<br />

• Prüfung eingesetzten Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik auf ihre Beeinträchtigung<br />

der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung,<br />

• Beurteilung des Reifegrads der in <strong>COBIT</strong> behandelten IT-Prozesse <strong>zu</strong>r Aufdeckung<br />

von Verbesserungspotenzialen,<br />

• Strategische Ausrichtung der IT an Unternehmenszielen <strong>und</strong> -strategie, sowie<br />

• Aufbau <strong>und</strong> Anwendung von Kennzahlensystemen <strong>zu</strong>r Messung der Zielerreichung<br />

<strong>und</strong> der Performanz der Leistungserstellung.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der identifizierten Ziele <strong>und</strong> der möglichen Anwendungsszenarien<br />

lassen sich drei Zielgruppen von <strong>COBIT</strong> identifizieren: Im Vordergr<strong>und</strong> der prüfungsbezogenen<br />

Sichtweise stehen einerseits interne wie externe Revisoren <strong>und</strong> Wirtschaftsprüfer, die<br />

<strong>COBIT</strong> als Rahmenwerk <strong>zu</strong>m Aufbau <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Überprüfung des internen Kontrollsystems<br />

(IKS) mit Blick auf den IT-Einsatz nutzen. Andererseits – nicht <strong>zu</strong>letzt aufgr<strong>und</strong> der u.U.<br />

persönlichen Haftung bei Betrugsfällen aufgr<strong>und</strong> fehlender IKS – steht die Geschäftsführung<br />

von Unternehmen im Fokus. Aus Perspektive des Management-Fokus von <strong>COBIT</strong> lassen<br />

sich vor allem Leiter der IT-Organisation (z. B. CIO, IT-Manager) identifizieren, die für die<br />

Planung, Realisierung, Betrieb <strong>und</strong> Überwachung von Dienstleistungen (IT-Services) der IT-<br />

Organisation <strong>zu</strong>ständig sind <strong>und</strong> bspw. auf die beschriebenen Prozesse <strong>zu</strong>rückgreifen<br />

([<strong>COBIT</strong>], S. 10).<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 23 -<br />

3.4 Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />

Dieser Abschnitt stellt Auffälligkeiten, Beobachtungen <strong>und</strong> Schlussfolgerungen aus der Analyse<br />

<strong>zu</strong>sammen <strong>und</strong> entwickelt auf Gr<strong>und</strong>lage dieser Analyseergebnisse Handlungsempfehlungen<br />

für die RA. Zunächst werden generelle Beobachtungen diskutiert. Anschließend wird<br />

näher auf das Zielsystem der RA <strong>und</strong> die Paarvergleiche RA-<strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> RA-<strong>COBIT</strong> eingegangen.<br />

Eine bereits thematisierte zentrale Beobachtung betrifft den Grad der Explikation von Zielen.<br />

Während für die RA ein explizites Zielsystem formuliert ist, lassen sich sowohl für <strong>ITIL</strong> als<br />

auch für <strong>COBIT</strong> Zielset<strong>zu</strong>ngen weitgehend nur durch Interpretation des Betrachters rekonstruieren;<br />

ein Zielsystem mit explizit beschriebenen Zielbeziehungen findet sich nicht. Das ist<br />

insofern problematisch, als dies nicht nur einer vergleichenden Analyse der Ziele im Wege<br />

steht, sondern insbesondere bei der Umset<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> Anwendung dieser beiden Ansätze von<br />

Anwendern verlangt, diese Lücke eigenständig <strong>zu</strong> füllen. Die Ergebnisse der vorliegenden<br />

Analyse bieten hier allerdings eine Unterstüt<strong>zu</strong>ng an, in dem explizite <strong>und</strong> implizite Ziele von<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> differenziert rekonstruiert werden.<br />

H-1 Handlungsempfehlung: Zieldissonanzen deutlicher thematisieren<br />

Das Zielsystem der RA suggeriert durch die Angabe unidirektionaler, gewichteter Beziehungen<br />

zwischen Zielen vor allem Konsistenz <strong>und</strong> Kohärenz des Zielsystems. Dabei fällt auf,<br />

dass einige offensichtliche Zieldissonanzen nicht explizit berücksichtigt sind. Beispielsweise<br />

muss Wiederverwendung nicht die Flexibilität erhöhen, sondern kann sie sogar behindern.<br />

Das hängt wesentlich davon ab, welche Abstraktions- (<strong>und</strong> damit: Anpassungs-) konzepte<br />

mit den wiederverwendbaren Artefakten verb<strong>und</strong>en sind. Prozessstandardisierung muss<br />

nicht die fachliche Integration fördern, wobei <strong>zu</strong>nächst eine differenziertere Konzeptualisierung<br />

von fachlicher Integration <strong>zu</strong> entwickeln wäre. Dass Standardisierung Flexibilität fördert,<br />

ist ohne weitere Differenzierung <strong>und</strong> ohne die Explikation damit verb<strong>und</strong>ener Annahmen<br />

kaum haltbar.<br />

Weitere wichtige Zielkonflikte werden nicht adressiert, z. B. zwischen enger <strong>und</strong> loser Kopplung<br />

<strong>und</strong> zwischen Wiederverwendungskomfort <strong>und</strong> Wiederverwendungsreichweite im Hinblick<br />

auf die Ziele der RA Interoperabilität, Wiederverwendung <strong>und</strong> Angemessene Vielfalt.<br />

Hier empfiehlt sich eine explizite <strong>und</strong> differenzierte Erläuterung <strong>zu</strong>m Zielsystem, die Annahmen<br />

offenlegt, potenzielle Zieldissonanzen diskutiert <strong>und</strong> die Zielbeziehungen begründet.<br />

Dabei ist aus Sicht der Gutachter <strong>zu</strong> berücksichtigen, dass alle drei untersuchten Ansätze<br />

nach aktuellem Stand der Forschung der Berücksichtigung von mehreren, z.T. komplementären,<br />

z.T. konfliktären Zielen bedürfen. Es empfiehlt sich also den Umstand <strong>zu</strong> betonen,<br />

dass es sich um ein mehrdimensionales Zielsystem handelt, das neben (formalen) Organisationszielen<br />

wie Effektivität <strong>und</strong> Effizienz auch Humanziele (z. B. Mitarbeiter<strong>zu</strong>friedenheit) <strong>und</strong><br />

Sachziele (z. B. Integration <strong>und</strong> Termineinhaltung) explizit berücksichtigt.<br />

Darüber hinaus erscheinen im Kontext der RA übergeordnete (z.T. dem politischen Willensbildungsprozess<br />

unterworfene) Zielset<strong>zu</strong>ngen von Bedeutung <strong>zu</strong> sein, die derzeit nicht im<br />

Zielsystem der RA explizit berücksichtigt sind. Hier ist <strong>zu</strong> fragen, inwiefern der Verzicht auf<br />

eine explizite Berücksichtigung die Erreichung der Ziele der RA gefährden könnte <strong>und</strong> ob<br />

sich bspw. im Diskurs mit übergeordneten Gremien <strong>und</strong> Stellen eine Einbindung der Ziele<br />

der RA erzielen ließe.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 24 -<br />

H-2 Handlungsempfehlung: Ziele operationalisieren<br />

In der RA findet keine weitere Operationalisierung der Ziele statt. In <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> eingeschränkt<br />

auch in <strong>ITIL</strong> werden <strong>zu</strong>mindest Prozessen Ziele <strong>zu</strong>geordnet, auch wenn die Zielset<strong>zu</strong>ngen<br />

im Einzelnen durchaus kritisch <strong>zu</strong> hinterfragen sind. Ein Beitrag <strong>zu</strong> einer weiter<br />

gehenden Präzisierung der Ziele der RA könnte durch eine Zuordnung von Zielen <strong>zu</strong> Prozessen,<br />

<strong>zu</strong> Organisationseinheiten oder <strong>zu</strong> Diensten erfolgen. Denkbar wäre auch die weitere<br />

Verfeinerungen der Zielmodellierung durch Konzepte für Entscheidungen <strong>und</strong><br />

Handlungen. Die Potenziale des Konzepts Maßnahme in der Zielmodellierung scheinen hier<br />

noch nicht ausgereizt. Der mit einer derartigen Operationalisierung der Ziele verb<strong>und</strong>ene<br />

Mehraufwand ist dann im Lichte des <strong>zu</strong> vermutenden Gewinns an Nachvollziehbarkeit <strong>und</strong><br />

Transparenz <strong>zu</strong> bewerten. Dabei ist auch an Indikatoren <strong>zu</strong>r Einschät<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> Beurteilung<br />

des Ausmaßes an Zielerreichung <strong>zu</strong> denken. Im Gegensatz <strong>zu</strong> <strong>COBIT</strong> (<strong>und</strong> teilweise auch<br />

<strong>ITIL</strong>) finden sich in der RA derzeit nur rudimentäre Angaben <strong>zu</strong> solchen Indikatoren (Kennzahlen;<br />

siehe da<strong>zu</strong> auch Abschnitte 4.4.2 <strong>und</strong> 4.5). Aus Sicht der Gutachter sollten dabei die<br />

Grenzen der sinnvollen „Messbarkeit“ ebenso wie dysfunktionale Effekte aus einem unreflektierten<br />

Einsatz von Kennzahlen beachtet werden.<br />

H-3 Handlungsempfehlung: Zielsystem präzisieren<br />

Einige der im Zielsystem der RA vorgesehenen Ziele bedürfen nach Ansicht der Gutachter<br />

einer Präzisierung. Zwar geht die Rahmenarchitektur in Be<strong>zu</strong>g auf den Detailgrad an Zielset<strong>zu</strong>ngen<br />

an vielen Stellen deutlich über <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> hinaus. Dennoch gibt es nach unserer<br />

Einschät<strong>zu</strong>ng –unabhängig von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> – folgenden Korrekturbedarf:<br />

• Die gegenwärtigen Konzeptualisierungen der Ziele Handlungsfähigkeit, Effizienz <strong>und</strong><br />

Effektivität sowie Wirtschaftlichkeit sind insbesondere <strong>zu</strong> überdenken: Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>und</strong> Effizienz werden im allgemeinen Sprachgebrauch üblicherweise synonym<br />

verwendet, wobei sich sofort die Frage nach der Konkretisierung eines Wirtschaftlichkeitskonzepts<br />

stellt, das für die RA sinnvoll einsetzbar ist. Klassische ökonomische<br />

Definitionen (z. B. Ertrag/Aufwand) erscheinen wenig brauchbar; eine bessere Orientierung<br />

liefern ggfs. erweiterte Wirtschaftlichkeitskonzepte wie sie etwa von Picot et<br />

al. (2003), S. 569ff. vorgeschlagen werden.<br />

• Das Ziel der Handlungsfähigkeit ist sowohl in der wissenschaftlichen Literatur als<br />

auch in der Praxis des IT-Managements unüblich <strong>und</strong> nach unserer Kenntnis bislang<br />

nicht als explizites übergeordnetes Ziel <strong>zu</strong> finden. Zugleich werden in der Praxis angeführte<br />

Ziele (z. B. „Steigerung des Erfolgsbeitrags der IT“), so problematisch sie<br />

auch sein mögen, nicht angeführt. Gleichzeitig finden sich gängige übergeordnete<br />

Zielset<strong>zu</strong>ngen (z.B. Effektivität <strong>und</strong> Effizienz) in der RA nicht als solche vorkommen.<br />

Hier empfiehlt es sich <strong>zu</strong>m einen deutlicher heraus<strong>zu</strong>stellen, aus welchen Gründen<br />

die Ziele Effektivität <strong>und</strong> Effizient benannt werden <strong>und</strong> wie sie <strong>zu</strong> interpretieren sind.<br />

Denn klassische betriebswirtschaftliche Konzeptualisierungen von Effektivität <strong>und</strong> Effizienz<br />

sind für eine Behörde ohne weitere Präzisierung nicht operational. (Gemeinhin<br />

wird einem Unternehmen Gewinnstreben als Ziel unterstellt <strong>und</strong> davon werden die<br />

Ziele Effektivität <strong>und</strong> Effizienz abgeleitet).<br />

• In ähnlicher Wendung bleibt das Ziel schneller IT-Service aufgr<strong>und</strong> seiner Formulierung<br />

vage (was bedeutet „schnell“?). Offenbar steht vielmehr das Ziel der Termineinhaltung<br />

(bspw. von in vertraglichen Vereinbarungen festgelegten Fristen) im<br />

Vordergr<strong>und</strong>, das derzeit nicht explizit genannt wird; in der Literatur jedoch hervorgehoben<br />

wird (z. B. bei Krcmar 2005, S. 420ff.).<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 25 -<br />

Insgesamt erscheint eine Weiterentwicklung des Zielmodellierungsansatzes ratsam, um u. a.<br />

zwischen Zielen der RA (d.h. Zielen des Architekturmanagements), übergeordneten („Formalzielen“)<br />

<strong>und</strong> nachgelagerten Zielen („Sachzielen“) explizit <strong>zu</strong> differenzieren. Die erläuterten<br />

Mehrdeutigkeiten wichtiger Ziele gefährden eine angemessene Interpretation des<br />

Zielsystems. Die Präzisierung des Zielsystems scheint daher insbesondere angeraten, um<br />

mit den vielfältigen, verschiedenen Gruppen an Akteuren, die mit <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong>/oder <strong>COBIT</strong> arbeiten<br />

(z. B. aus den DLZ-IT des B<strong>und</strong>es, aus dem B<strong>und</strong>esrechnungshof), in einen Diskurs<br />

treten <strong>zu</strong> können. Die z.T. erheblichen Abweichungen von üblicherweise im IT-Management<br />

oder in der Betriebswirtschaftslehre vor<strong>zu</strong>findenden Zielen <strong>und</strong> Zielstrukturierungen könnten<br />

eine derartigen Austausch <strong>und</strong> Diskurs mit den Beteiligten beeinträchtigen.<br />

H-4 Handlungsempfehlung: Zielsystem um weitere Ziele ergänzen<br />

Das Zielsystem der RA enthält derzeit einige Ziele nicht, die für das Architekturmanagement<br />

von Bedeutung sein könnten bzw. gemäß der <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> Literatur von Bedeutung sein<br />

sollten. Da<strong>zu</strong> zählen u. a.:<br />

• K<strong>und</strong>enorientierung<strong>ITIL</strong>: das in <strong>ITIL</strong> formulierte Ziel der K<strong>und</strong>enorientierung findet sich<br />

in Teilen im Ziel der hohen Dienstleistungsqualität der RA wieder. Jedoch ist die Betonung<br />

eine andere. So steht bei der K<strong>und</strong>enorientierung die allgemeine Ausrichtung<br />

am K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dessen Interessen im Vordergr<strong>und</strong>. Das Ziel der hohen Dienstleistungsqualität<br />

subsumiert als strategisches Handlungsfeld zahlreiche Aspekte: u. a.<br />

bestmögliche Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Arbeitsabläufe, schneller <strong>und</strong> sicherer Zugriff auf benötigte<br />

Prozesse, Informationen <strong>und</strong> Dienstleistungen, schnelle Behebung von Störungen.<br />

Das Ziel der RA betont daher stärker Qualitätsaspekte als die Ausrichtung<br />

am K<strong>und</strong>en. Die Aufnahme eines entsprechenden Ziel erscheint daher empfehlenswert.<br />

• Kontinuität<strong>ITIL</strong>: Weiterhin wird das Ziel der Kontinuität in <strong>ITIL</strong> betont, das im Zielsystem<br />

der RA nicht explizit erwähnt, gleichzeitig jedoch von erheblicher Bedeutung für die<br />

mit der RA verfolgten Ziele (insb. den Zielen der Handlungsfähigkeit, der Stabilität der<br />

IT-Systeme <strong>und</strong> der Zuverlässigkeit) <strong>zu</strong> sein scheint.<br />

• Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung<strong>COBIT</strong>: Auch das Primärziel<br />

von <strong>COBIT</strong> der Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung wird<br />

derzeit nicht im Zielsystem der RA verortet. Ob <strong>und</strong> inwieweit Fragen der Rechnungslegung,<br />

Revision <strong>und</strong> Wirtschaftsprüfung für die IT der B<strong>und</strong>esverwaltung eine Rolle<br />

spielen, ist an dieser Stelle nicht <strong>zu</strong> beantworten <strong>und</strong> sollte nachfolgend sorgfältig untersucht<br />

werden. Der B<strong>und</strong>esrechnungshof „prüft die Rechnung sowie die Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>und</strong> Ordnungsmäßigkeit der Haushalts-<strong>und</strong> Wirtschaftsführung“ (Art. 114 Abs.<br />

2 Satz 1 <strong>und</strong> 2 Gr<strong>und</strong>gesetz) <strong>und</strong> somit auf der Gr<strong>und</strong>lage deutscher Gesetzgebung<br />

<strong>und</strong> Rechtsprechung. Ob <strong>und</strong> inwieweit ein Rahmenwerk, dass auf der Gr<strong>und</strong>lage eines<br />

U.S.-amerikanischen Rechtsformenverständnisses entwickelt wurde, für deutsche<br />

B<strong>und</strong>esbehörden von Bedeutung ist, bleibt ebenfalls <strong>zu</strong> klären.<br />

• Kommunikation<strong>ITIL</strong>&<strong>COBIT</strong>: Das sowohl von <strong>ITIL</strong> als auch <strong>COBIT</strong> verfolgte Ziel der Förderung<br />

einer besseren Kommunikation zwischen den beteiligten Gruppen wird derzeit<br />

nicht explizit in der RA berücksichtigt. Die Aufnahme wird vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />

Heterogenität der beteiligten Akteure der B<strong>und</strong>esverwaltung <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Kommunikationsproblemen empfohlen. Auf die Bedeutung eines gemeinsamen Begriffsverständnisses<br />

wird in Kapitel 4 näher eingegangen.<br />

• Mitarbeiterkompetenz<strong>COBIT</strong>: Die Qualifikation <strong>und</strong> Kompetenz von Mitarbeitern („IT<br />

Skills“, <strong>COBIT</strong>-Ziel Nr. 9) markiert einen Aspekt, der in der RA nicht explizit Erwäh-<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 26 -<br />

nung findet. Die Bedeutung von qualifizierten <strong>und</strong> motivierten Mitarbeitern für ein erfolgreiches<br />

Architekturmanagement bzw. für eine erfolgreiche Organisation allgemein<br />

steht außer Frage.<br />

• Risikotransparenz<strong>COBIT</strong>: Ähnliches gilt für die Transparenz über Risiken aus dem IT-<br />

Einsatz <strong>und</strong> ihrem in Be<strong>zu</strong>g auf die Erreichung von Zielen (<strong>COBIT</strong>-Ziel Nr. 18). Die<br />

Identifikation von <strong>und</strong> der systematische Umgang mit Risiken nimmt in <strong>COBIT</strong> eine<br />

zentrale Rolle ein.<br />

• Zufriedenstellende Lieferantenbeziehungen<strong>COBIT</strong>: <strong>COBIT</strong> betont ein <strong>zu</strong>friedenstellendes<br />

Lieferantenmanagement insbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong> der mit der Nut<strong>zu</strong>ng<br />

von externen Leistungen verb<strong>und</strong>enen Risiken (Ausfall des Lieferanten, etc.).<br />

• Termin- <strong>und</strong> budgetgerechte Projekte<strong>COBIT</strong>: Im Kontext der RA findet sich <strong>zu</strong>dem kein<br />

dediziertes Ziel, das auf (IT-)Projekte gerichtet ist (<strong>COBIT</strong>-Ziel Nr. 25); im Rahmen<br />

von Architekturmanagement ist allerdings an<strong>zu</strong>nehmen, dass Projekte eine wichtige<br />

Abstraktion darstellen. Dies spiegelt sich bspw. bereits im Konzept der Maßnahme<br />

der Zielmodellierung wieder. Die Ausgestaltung von <strong>COBIT</strong> ist jedoch sehr allgemein<br />

gehalten, so dass eher auf andere Ansätze <strong>zu</strong>m Projektmanagement (z. B. PMBoK 13 )<br />

<strong>zu</strong>rückgegriffen werden sollte. Die Berücksichtigung von termin- <strong>und</strong> budgetgerechten<br />

Projekten im Zielmodell der RA wird vor dem Hintergr<strong>und</strong> des <strong>COBIT</strong>-Ziels empfohlen.<br />

Die konkrete Realisierung von Projekten bzw. deren Management ist dagegen<br />

nicht Gegenstand von <strong>COBIT</strong>.<br />

Darüber hinaus lassen sich weder in <strong>ITIL</strong> noch in <strong>COBIT</strong> Ziele identifizieren, die dediziert auf<br />

die Konzepte Unternehmensarchitektur, IT-Architektur oder ein Architekturmanagement<br />

gerichtet sind oder dieses erwähnen.<br />

Auf der Metaebene wird nach Einschät<strong>zu</strong>ng der Gutachter mit dem Zielsystem der RA ein<br />

besonderes Ziel verfolgt, das derzeit ebenfalls noch nicht expliziert ist: das Ziel einer ausgeprägten<br />

Zielorientierung. Die „Stakeholder“ der RA sollen durch das explizite <strong>und</strong> im Vergleich<br />

mit <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> sehr differenzierte Zielsystem der RA offenbar da<strong>zu</strong> angeregt<br />

werden, Ziele wahr- <strong>und</strong> ernst <strong>zu</strong> nehmen <strong>und</strong> Ziele als Orientierung für ihr Reden <strong>und</strong> Handeln<br />

ein<strong>zu</strong>setzen. Eine ähnliche Form der Ausrichtung an Zielen <strong>und</strong> Strategien betont<br />

<strong>COBIT</strong>, bspw. in Form der Zielhierarchien <strong>und</strong> der Zuordnung von Zielen <strong>zu</strong> den IT-<br />

Prozessen. Wenn die Einschät<strong>zu</strong>ng für die RA <strong>zu</strong>trifft, bietet es sich an, diese Zielorientierung<br />

explizit hervor<strong>zu</strong>heben <strong>und</strong> ihre Funktion <strong>zu</strong> betonen.<br />

Fazit<br />

Das derzeitige Zielsystem der RA weist einen hohen Grad an Differenzierung <strong>und</strong> Explikation<br />

auf, der z. T. deutlich über die Angaben <strong>zu</strong> Zielen von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> hinausgeht. Die RA<br />

berücksichtigt bspw. die Ziele Mitarbeiter<strong>zu</strong>friedenheit, Integration <strong>und</strong> Wiederverwendung,<br />

die in <strong>COBIT</strong> & <strong>ITIL</strong> keine Rolle spielen. Das vorliegende Zielsystem eignet sich daher nach<br />

Einschät<strong>zu</strong>ng der Gutachter als hervorragenden Ausgangspunkt für eine gezielte Weiterentwicklung.<br />

Die vergleichenden Analysen <strong>und</strong> die anschließend vorgestellten integrierten Zielmodelle<br />

zeigen die prinzipielle Anschlussfähigkeit des Zielsystems der RA an die Ziele von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>COBIT</strong>. Um den Anschluss des Zielsystems der RA an <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong> fördern, sind die<br />

genannten Handlungsempfehlungen <strong>zu</strong> berücksichtigen, wobei der Anschluss an <strong>COBIT</strong><br />

eine gr<strong>und</strong>legende Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit dem Ziel der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung<br />

im Kontext der B<strong>und</strong>esverwaltung bedingt.<br />

13 Project Management Body of Knowledge, siehe http://www.pmi.org/PMBOK-Guide-and-Standards.aspx<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 27 -<br />

Um die Anschlussfähigkeit der RA an die beiden untersuchten Rahmenwerke noch stärker<br />

<strong>zu</strong> konturieren, werden nachfolgend drei Zielmodelle abgebildet, die das bestehende Zielsystem<br />

der RA mit rekonstruierten Zielen von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> verknüpfen. Da<strong>zu</strong> werden die in<br />

den Abschnitten 3.1 bis 3.3 rekonstruierten Ziele <strong>zu</strong>einander in Beziehung gesetzt. Ausgangspunkt<br />

bilden die strategischen Handlungsfelder der RA Handlungsfähigkeit (Abbildung<br />

5), Wirtschaftlichkeit (Abbildung 6) <strong>und</strong> hohe Dienstleistungsqualität (Abbildung 7). Für jedes<br />

dieser strategischen Handlungsfelder ist in der entsprechenden Abbildung eine Teildarstellung<br />

des Zielmodells dargestellt. Die Zielmodelldarstellung basiert auf der Methode <strong>zu</strong>r Zielmodellierung<br />

[Zielmodellierung]. Ziele werden dementsprechend als Rechtecke mit r<strong>und</strong>en<br />

Ecken <strong>und</strong> Zielbeziehungen als Pfeile dargestellt. Für die bessere Übersichtlichkeit der Darstellung<br />

wurden jedoch die subjektiven Zielwichtigkeiten entfernt. Ziele der RA, die auch von<br />

<strong>ITIL</strong> oder <strong>COBIT</strong> angeführt werden, sind mit einer entsprechenden Markierung „<strong>ITIL</strong>“ bzw.<br />

„<strong>COBIT</strong>“ versehen.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 28 -<br />

Abbildung 5: Gegenüberstellung der zentralen Ziele von RA, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> mit Fokus auf das Zielmodell<br />

„Handlungsfähigkeit”<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 29 -<br />

++ Wirtschaftlichkeit<br />

+<br />

++<br />

Effizienz<br />

++<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>COBIT</strong><br />

++<br />

+<br />

++<br />

+<br />

Stärkung des<br />

Wettbewerbs von<br />

Herstellern <strong>und</strong><br />

Lieferanten<br />

++<br />

++<br />

++<br />

Beherrschbarkeit der<br />

Prozesse<br />

Standard-<br />

Komponenten <strong>und</strong> -<br />

- -<br />

Produkte nutzen<br />

<strong>COBIT</strong><br />

+ +<br />

Stärkung der DLZ-IT<br />

des B<strong>und</strong>es<br />

Nut<strong>zu</strong>ng von<br />

Skaleneffekten bei der<br />

Beschaffung<br />

+<br />

Reduzierung red<strong>und</strong>anter<br />

IT-Lösungen<br />

+<br />

Optimierung von<br />

Entwicklung, Betrieb,<br />

Wartung <strong>und</strong><br />

Administration<br />

<strong>ITIL</strong><br />

+<br />

Reduzierung der<br />

Komplexität<br />

Agilität<br />

+<br />

--<br />

--<br />

<strong>ITIL</strong><br />

<strong>COBIT</strong><br />

+<br />

+<br />

Ressourcenschonung<br />

Angemessene Vielfalt<br />

Abbildung 6: Gegenüberstellung der zentralen Ziele von RA, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> mit Fokus auf das Zielmodell<br />

„Wirtschaftlichkeit“<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

-<br />

+<br />

++<br />

++<br />

Wiederverwendung<br />

+<br />

+<br />

++<br />

++<br />

Umwelt- <strong>und</strong><br />

Klimaschutz<br />

++<br />

Zuverlässigkeit Schneller IT-Service<br />

Flexibilität<br />

Angebotstransparenz<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>COBIT</strong> <strong>ITIL</strong> <strong>COBIT</strong><br />

für Endnutzer<br />

Interoperabilität<br />

Transparenz für IT-<br />

Spezialisten<br />

++ ++ -<br />

+<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>COBIT</strong><br />

<strong>ITIL</strong><br />

+<br />

+<br />

Standardisierung von<br />

Entwicklung, Betrieb,<br />

Wartung <strong>und</strong><br />

Administration<br />

+<br />

-<br />

+<br />

<strong>ITIL</strong><br />

+


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 30 -<br />

Hohe<br />

Dienstleistungsqualität<br />

++<br />

--<br />

++ +<br />

Stabilität der IT-<br />

Systeme<br />

<strong>COBIT</strong><br />

Reduzierung<br />

red<strong>und</strong>anter IT-<br />

Lösungen<br />

+<br />

--<br />

Angemessene Vielfalt<br />

Schneller IT-Service<br />

+<br />

Reduzierung der<br />

Komplexität<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>COBIT</strong><br />

++<br />

<strong>ITIL</strong><br />

+<br />

++<br />

IT-Arbeitsplätze sind<br />

attraktiv<br />

+<br />

Angebotstransparenz<br />

+ ++<br />

für Endnutzer<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>COBIT</strong><br />

+<br />

Optimierung von<br />

Entwicklung, Betrieb,<br />

Wartung <strong>und</strong><br />

Administration<br />

Abbildung 7: Gegenüberstellung der zentralen Ziele von RA, <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> mit Fokus auf das Zielmodell<br />

„Hohe Dienstleistungsqualität“<br />

Da die Zielsysteme von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> deutlich weniger expliziert sind als dies für die RA<br />

gilt, lassen sich keine Zielbeziehungen <strong>und</strong> Gewichtungen für die Zielesysteme von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>COBIT</strong> rekonstruieren. Auf Wunsch des Bedarfsträgers wurden die Einflussstärken der Zielbeziehungen<br />

aus den <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>eliegenden Zielmodellen der RA übernommen. Nach Einschät<strong>zu</strong>ng<br />

der Autoren sind die dargestellten Ziel<strong>zu</strong>sammenhänge daher im Hinblick auf die<br />

Übertragbarkeit auf die Ziele von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> notwendigerweise mit einem erheblichen<br />

Interpretationsspielraum verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> können je nach gewähltem Anwendungszweck <strong>und</strong><br />

-szenario auch deutlich unterschiedlich ausfallen. Die integrierten Zielmodelle sind daher als<br />

Arbeitsgr<strong>und</strong>lage für weitere, der Studie nachgelagerte Überlegungen intendiert <strong>und</strong> nicht als<br />

abgeschlossene <strong>und</strong> in sich geschlossene Zielmodelle <strong>zu</strong> interpretieren.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

-<br />

<strong>ITIL</strong><br />

Rechtskonformität<br />

<strong>COBIT</strong><br />

+<br />

Transparenz für IT-<br />

Spezialisten<br />

+<br />

Standardisierung von<br />

Entwicklung, Betrieb,<br />

Wartung <strong>und</strong><br />

Administration<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>ITIL</strong><br />

++<br />

+<br />

+<br />

+<br />

Flexibilität Wiederverwendung<br />

Sicherheit<br />

<strong>COBIT</strong>


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 31 -<br />

4 Unter<strong>suchung</strong>sbereich Konzepte<br />

Die Integration von Ansätzen setzt gemeinsame Konzepte voraus. Deshalb werden hier die<br />

in der RA, in <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong> verwendeten zentralen Begriffen in Beziehung gesetzt. Da<strong>zu</strong><br />

sind verschiedene Schritte erforderlich. Zunächst werden in einem ersten Schritt jeweils die<br />

zentralen Konzepte aus den drei Ansätzen rekonstruiert. Dies geschieht jeweils in Form<br />

eines Glossars (Beschreibung der Konzepte) in Verbindung mit semantischen Netzen (Erfassung<br />

der Zusammenhänge). 14 In einem zweiten Schritt werden die erstellten Glossare<br />

<strong>und</strong> semantischen Netze von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> denen der RA gegenüberstellt <strong>und</strong> <strong>zu</strong>einander<br />

in Beziehung gesetzt.<br />

Dabei wird insbesondere berücksichtigt, welche Konzepte in den jeweiligen Ansätzen auf<br />

welcher Abstraktionsebene <strong>und</strong> in welchem Detaillierungsgrad verwendet werden. Übereinstimmende<br />

<strong>und</strong> widersprüchliche Konzepte werden identifiziert <strong>und</strong> dokumentiert. Dieses<br />

Vorgehen zielt darauf ab, ein möglichst kohärentes <strong>und</strong> konsistentes Begriffssystems für die<br />

RA <strong>zu</strong> erarbeiten. Darauf aufbauend kann dann die Anschluss- <strong>und</strong> Integrationsfähigkeit mit<br />

den Begriffssystemen von <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong> ermittelt werden.<br />

4.1 Rekonstruktion zentraler Begriffe der RA<br />

Die Rekonstruktion der zentralen Begriffe der RA basiert auf den vorgelegten Dokumenten<br />

<strong>zu</strong>r RA (vgl. Anhang A). Zum einen erfolgt eine Analyse der textuellen Beschreibung der<br />

Rahmenarchitektur in diesen Dokumenten. In Abstimmung mit dem Bedarfsträger wurden<br />

dabei zentrale Begriffe identifiziert <strong>und</strong> ihre Beziehungen <strong>zu</strong>einander festgehalten. Zum<br />

anderen wurden die in den analysierten Dokumenten bereits vorhandenen Glossare <strong>zu</strong>sammengeführt.<br />

Weiterhin wurde das so konsolidierte Glossar um Begriffe der RA ergänzt, die<br />

für die Analyse wesentlich waren. Auf Basis dieser Zusammenführung werden drei Analyseschritte<br />

durchgeführt:<br />

• Bisher in den Glossaren der RA nicht aufgeführte, jedoch als relevant identifizierte<br />

Begriffe werden um eine (vorläufige) Definition ergänzt, sofern diese aus der Dokumentation<br />

der RA entnommen werden kann.<br />

• Begriffe der RA werden auf abweichende Definitionen überprüft; dies betrifft insbesondere<br />

Begriffe, die in mehreren Glossaren, d.h. in unterschiedlichen Dokumenten<br />

der RA, definiert werden.<br />

• Die Definitionen werden auf inhaltliche Konsistenz <strong>und</strong> auf Kohärenz <strong>zu</strong> anderen Begriffen<br />

der RA überprüft, bspw. <strong>zu</strong>r Aufdeckung von Synonymen.<br />

Das bereinigte Glossar ist dem Bericht in Anhang I angehängt. Dabei sind vom Bedarfsträger<br />

als (für die Unter<strong>suchung</strong>) irrelevant eingestufte Begriffe nicht mehr aufgeführt.<br />

Neben Vagheiten von Begriffen <strong>und</strong> Mehrdeutigkeiten in den Begriffsdefinitionen (Roelcke<br />

2010, S. 68ff.) ist auch die Verwendung von (möglichen) Synonymen auffällig. Wenngleich<br />

diese im Kontext einer natürlich-sprachlichen, textuellen Beschreibung der Rahmenarchitektur<br />

eine spezifische Funktion erfüllen (sprachlich-rhetorische Abwechslung für den Leser),<br />

empfiehlt es sich für eine Konzeptualisierung der Rahmenarchitektur <strong>und</strong> ihren Vergleich mit<br />

14 Semantische Netze (Begriffsnetze) dienen der visuell überschaubaren <strong>und</strong> an der natürlichen Sprache orientierten<br />

Erfassung von Begriffen <strong>und</strong> ihren Beziehungen. Da<strong>zu</strong> wird ein gerichteter Graph verwendet, in dem<br />

Knoten Begriffe <strong>und</strong> Kanten Beziehungen darstellen (siehe Anhang N ). Teilweise werden gestrichelte Linien <strong>zu</strong>r<br />

Verfeinerung von Beziehungen verwendet.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 32 -<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> die zentralen Begriffe der RA eindeutig <strong>zu</strong> definieren, ein<strong>zu</strong>ordnen <strong>und</strong><br />

ab<strong>zu</strong>grenzen. Als Synonyme wurden vom Bedarfsträger aus der Liste der potentiellen Synonyme<br />

die folgenden Begriffe identifiziert:<br />

• Aufgabe, fachliche Aufgabe, Fachaufgabe, Verwaltungsaufgabe, geschäftliche Aufgabe<br />

• Geschäftlicher Prozess, Verwaltungsprozess, Kernprozess<br />

• IT-Lösung, IT-System<br />

Nach der Rekonstruktion <strong>und</strong> Abstimmung der zentralen Begriffe <strong>und</strong> ihrer wesentlichen<br />

Zusammenhänge ergibt sich das in Abbildung 8 dargestellte Begriffsnetz. Das Netz fokussiert<br />

auf die Konzepte, die Bestandteil der Rahmenarchitektur sind. Nicht dargestellt sind<br />

Begriffe, welche die Anwendung der Rahmenarchitektur begleiten, etwa im Hinblick auf die<br />

organisatorische Aufbaustruktur (z. B. Rollen wie „Lösungsarchitekt“) oder auf die Einbettung<br />

der Rahmenarchitektur in den Kontext der IT-Steuerung B<strong>und</strong> (z. B. „Planungsinstrument“).<br />

Der Darstellung liegen darüber hinaus weitere, mit dem Bedarfsträger abgestimmte Annahmen<br />

<strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e:<br />

• Die Differenzierung in Basis, Fach <strong>und</strong> Querschnitt (-Aufgaben, -IT <strong>und</strong> -Dienste) ist<br />

nicht wesensbestimmend, d.h. die Beschreibungsmerkmale für z. B. Basis-, Fach-<br />

<strong>und</strong> Querschnitts-Dienste sind identisch. Es handelt sich somit um kontextspezifische<br />

Attributierungen (Rollen), die je nach Betrachter (i.S. Behörde) vorgenommen werden.<br />

Beispielsweise handelt es sich beim Dienst „Reisekosten abrechnen“ um einen<br />

Querschnittsdienst aus dem Blickwinkel eines Ministeriums. Aus dem Blickwinkel des<br />

B<strong>und</strong>esverwaltungsamt, die diesen Dienst anbieten, handelt es sich jedoch um einen<br />

Fachdienst. Aus der Sichtweise der RA ist die Beschreibung des Dienstes „Reisekosten<br />

abrechnen“ unabhängig vom Blickwinkel (Ministerium vs. B<strong>und</strong>esverwaltungsamt)<br />

aber identisch.<br />

• Die Begriffe IT-Angebot, IT-Nachfrage, Dienstedomäne <strong>und</strong> Aufgabenbereich sowie<br />

Basis-, Fach- <strong>und</strong> Querschnitts-IT dienen im Wesentlichen der Gruppierung (der angebotenen/nachgefragten<br />

Dienste, der Dienste, der Aufgaben,…) <strong>und</strong> besitzen keine<br />

darüber hinausgehende Bedeutung.<br />

• Bei den verschiedenen Modellen (z. B. Geschäfts-, Dienst- oder technisches Modell)<br />

handelt es sich um Sichten auf die Rahmenarchitektur.<br />

Dienstedomäne<br />

gruppiert in<br />

Dienstekatalog<br />

Diensteklasse<br />

verwaltet in<br />

gruppiert in<br />

Aktivität Teil von<br />

Prozess<br />

benötigt<br />

Funktionalität<br />

bündelt<br />

Dienst<br />

realisiert durch<br />

Diensterealisierung<br />

IT-Lösung basiert auf IT-Komponente<br />

interagiert mit<br />

Abbildung 8: Rekonstruktion der zentralen Begriffe <strong>und</strong> ihrer Zusammenhänge aus der Dokumentation<br />

der Rahmenarchitektur<br />

Im Mittelpunkt der Rahmenarchitektur stehen insbesondere die Konzepte Dienst <strong>und</strong> Diensterealisierung.<br />

Ein Dienst steht für eine Menge an Anforderungen (auch: Funktionalitäten),<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

nutzt<br />

erbracht durch<br />

erbracht durch<br />

nutzt<br />

besteht aus<br />

besteht aus<br />

Hardware Software


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 33 -<br />

welche die Geschäftsseite an die IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng stellt; die Beschreibung der Anforderungen<br />

erfolgt dabei losgelöst von technischen Details. Die technisch orientierte Beschreibung<br />

der Anforderungen erfolgt stattdessen in der Diensterealisierung; die Beschreibung der<br />

Diensterealisierung ist bereits auf eine Implementierung durch Informationstechnologie gerichtet,<br />

die die abstrakter gehaltenen, in Terminologie der Geschäftsseite formulierten Anforderungen<br />

– den Dienst – erfüllt. Die konkrete Implementierung einer Diensterealisierung wird<br />

durch IT-Lösungen (auch: IT-System), die wiederum aus IT-Komponenten bestehen, oder<br />

direkt durch einzelne IT-Komponenten erbracht. Eine IT-Komponente kann Hardware<br />

<strong>und</strong>/oder Software sein. Zur Strukturierung von Diensten können diese in Diensteklassen –<br />

<strong>und</strong> diese wiederum <strong>zu</strong> Dienstedomänen – gruppiert werden.<br />

Die Konzepte IT-Leistung sowie verbindliche Vereinbarung werden in den Dokumenten <strong>zu</strong>r<br />

RA erwähnt ([Gr<strong>und</strong>lagen], S. 15), bisher jedoch noch nicht näher eingeordnet. Ebenso<br />

werden im Metamodell [Metamodell] noch die Konzepte IT-Produkt <strong>und</strong> IT-Dienstleistung<br />

angedeutet. Sie werden an dieser Stelle lediglich der Vollständigkeit halber aufgeführt, bleiben<br />

für die weitere Analyse aber unberücksichtigt.<br />

4.2 Rekonstruktion zentraler Begriffe der <strong>ITIL</strong><br />

Der Rekonstruktion zentraler Begriffe der <strong>ITIL</strong> liegen die genannten Kernpublikationen der<br />

OGC <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e. Es handelt sich insgesamt um r<strong>und</strong> 1500 Seiten Dokumentation verteilt<br />

über 5 Handbücher. Für die Rekonstruktion wird für jeden <strong>ITIL</strong>-Prozess ein semantisches<br />

Netz entwickelt. Diese Netze enthalten die Ergebnisse der Begriffsanalyse in Form von<br />

<strong>zu</strong>einander in Beziehung stehenden zentralen Konzepten. Die Analyse der Konzepte in <strong>ITIL</strong><br />

ist wie auch die Analyse der Ziele mit Ungenauigkeiten <strong>und</strong> Interpretationsspielräume verb<strong>und</strong>en.<br />

Daher stellen die rekonstruierten Netze notwendigerweise immer eine Interpretation<br />

durch die Rekonstrukteure dar. In einem Zwischenschritt der Rekonstruktion ergeben sich<br />

somit mehrere detaillierte semantische Netze, die jeweils die Konzepte eines Prozesses der<br />

<strong>ITIL</strong> (z. B. Incident Management Prozess) <strong>und</strong> ihre Beziehungen beschreiben. Erst bei der<br />

Zusammenführung der einzelnen Netze über die Fokussierung auf gemeinsam verwendete<br />

Konzepte entsteht ein Netz, das überblicksartig ein Gesamtbild von <strong>ITIL</strong> zeichnet. Das Netz<br />

ist in Abbildung 9 dargestellt. Es ist in zweifacher Hinsicht eine Vereinfachung, die vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der Zielset<strong>zu</strong>ng der Unter<strong>suchung</strong> vorgenommen wird:<br />

1. In der <strong>ITIL</strong>-Dokumentation findet sich eine Reihe von unbestimmten – d.h. mehrdeutigen<br />

oder vagen – Begriffen. Einerseits können sich diese Unbestimmtheiten aus der<br />

Zielset<strong>zu</strong>ng von <strong>ITIL</strong> ergeben, Gestaltungsempfehlungen für den IT-Betrieb über alle<br />

Branchen <strong>und</strong> Unternehmensausprägungen hinweg <strong>zu</strong> geben <strong>und</strong> dabei als Kommunikationsinstrument<br />

zwischen den verschiedenen Beteiligten (auch unterschiedlicher<br />

IT-Organisationen) <strong>zu</strong> dienen. Unbestimmtheiten können hierbei den Zweck erfüllen,<br />

„[in einer Fachdiskussion] <strong>zu</strong>r Herstellung eines einheitlichen Kenntnisstandes <strong>zu</strong>nächst<br />

sehr unbestimmt <strong>zu</strong> bleiben <strong>und</strong> dann im weiteren Verlauf der Diskussion <strong>zu</strong><br />

immer präziseren Formulierungen über<strong>zu</strong>gehen“ (von Hahn 1998, S. 379). Andererseits<br />

können die Unbestimmtheiten Folge einer inkonsistenten Begriffsverwendung,<br />

etwa aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl beteiligter Autoren an den Publikationen sein (z. B. die<br />

Begriffe „IT-Asset“ <strong>und</strong> „Service-Asset“); in diesem Fall werden die Unbestimmtheiten<br />

unter Wahl bestimmter Annahmen nachfolgend ausgeräumt.<br />

2. Konzepte, die ein niedriges Abstraktionsniveau besitzen <strong>und</strong> mit Blick auf IT-<br />

Organisationen bereits sehr detailliert sind (z. B. „Statement of Requirement“, „Information<br />

Security Policy“) werden ausgeblendet; sie werden nicht als zentrale Begriffe<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 34 -<br />

aufgefasst. Sie entfalten ihre Bedeutung bei der konkreten Implementierung von <strong>ITIL</strong><br />

in einer Organisation <strong>und</strong> sind daher inhaltlich sehr weit von dem in der RA adressierten<br />

Abstraktionsniveau entfernt.<br />

Eine Auflistung der Kernbegriffe sowie ihre offiziellen Definitionen aus der <strong>ITIL</strong> finden sich in<br />

Anhang K ergänzt um <strong>zu</strong>sätzliche Kommentierungen.<br />

Das Netz in Abbildung 9 zeigt die zentralen Konzepte der <strong>ITIL</strong>. 15 Im Mittelpunkt von <strong>ITIL</strong> steht<br />

der Service (auch IT Service), der die Schnittstelle zwischen Geschäftssicht mit den Geschäftsprozessen<br />

<strong>und</strong> (Unternehmens-) Zielen einerseits <strong>und</strong> der IT-Sicht mit den Daten,<br />

(Software-) Anwendungen <strong>und</strong> der technischen Infrastruktur (z. B. Hardware, Betriebssysteme,<br />

Netzwerk) andererseits darstellt. Ein Service repräsentiert eine Leistung der IT-<br />

Organisation, die für die Geschäftsseite einen Nutzen generiert. Dabei liegt dem Service-<br />

Begriff eine weite <strong>und</strong> unbestimmte Definition <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e. Ein Service ist in <strong>ITIL</strong> definiert als<br />

„Möglichkeit, einen Mehrwert für K<strong>und</strong>en <strong>zu</strong> erbringen, indem das Erreichen der von K<strong>und</strong>en<br />

angestrebten Ergebnisse erleichtert oder gefördert wird“ (z. B. [Service Design], S. 13f.).<br />

Eine Auflistung aller geplanten bzw. aller umgesetzten <strong>und</strong> in Umset<strong>zu</strong>ng befindlichen Services<br />

wird in der Service-Pipeline bzw. im Service-Katalog vorgenommen, die <strong>zu</strong>sammen<br />

das Service-Portfolio – das (geplante) Angebot – der IT-Organisation darstellen. Services<br />

können dabei in Service-Linien strukturiert <strong>und</strong> in verschiedenen Abstufungen (etwa im<br />

Hinblick auf Qualität, Verfügbarkeit etc.) angeboten werden (Service Levels). Ein Service<br />

besteht aus Komponenten, die einerseits andere Services sein können (in der Abbildung<br />

wird hiervon abstrahiert) oder andererseits durch Daten, Anwendungen oder Infrastruktur-<br />

Elemente realisiert sein können. Um die Erwartungen von Service-Abnehmern sowie die<br />

Verpflichtungen des Service-Erbringers (etwa aus rechtlichen Gründen) <strong>zu</strong> fixieren, werden<br />

nachdrücklich Vereinbarungen empfohlen: Service Level Agreement (SLA) bezeichnet eine<br />

Vereinbarung zwischen IT-Organisation <strong>und</strong> dem Diensteabnehmer, Operational Level Agreement<br />

(OLA) innerhalb der IT-Organisation <strong>und</strong> Underpinning Contracts (UC) zwischen IT-<br />

Organisation <strong>und</strong> ihren externen (Dienstleistungs-) Lieferanten.<br />

Serviceportfolio<br />

bilden<br />

bilden<br />

Servicelinie<br />

strukturiert in<br />

Service Package<br />

strukturiert in<br />

Servicekatalog<br />

Servicepipeline<br />

Ziel<br />

Bestandteil von<br />

Bestandteil von<br />

unterstützt<br />

Business-<br />

Prozess<br />

unterstützt<br />

Abbildung 9: Rekonstruktion der zentralen Begriffe <strong>und</strong> ihrer Zusammenhänge aus der Dokumentation<br />

der <strong>ITIL</strong><br />

15 Gr<strong>und</strong>lage der Rekonstruktion von <strong>ITIL</strong> ist die deutsche Überset<strong>zu</strong>ng. Einige der Begrifflichkeiten sind jedoch<br />

auch dort nicht übersetzt (z.B. „Event“, „Incident“); um Verzerrungen <strong>zu</strong> vermeiden werden deshalb auch in dieser<br />

Studie nicht übersetzt.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Service<br />

besteht aus<br />

Komponente<br />

besitzt<br />

SLA<br />

abhängig von/<br />

nutzt<br />

kann sein<br />

kann sein kann sein kann sein<br />

Daten Anwendung Infrastruktur<br />

UC<br />

erfüllt<br />

besitzt<br />

Anforderung<br />

OLA<br />

Produkt<br />

Service Levels


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 35 -<br />

Darüber hinaus werden in <strong>ITIL</strong> <strong>zu</strong>sätzliche Abstraktionen <strong>und</strong> detailliertere Konzepte genutzt,<br />

von denen in Abbildung 9 aus Gründen der Übersichtlichkeit abstrahiert wird (siehe auch<br />

Anhang J):<br />

• Von organisationsexternen Lieferanten bezogene Komponenten werden auch als<br />

Produkt bezeichnet.<br />

• Eine von den IT-Experten in der IT-Organisation als <strong>zu</strong>sammengehörig aufgefasste<br />

Kombination von Daten, Anwendung <strong>und</strong> Infrastruktur kann auch als IT-System bezeichnet<br />

werden.<br />

• Elemente (gleich welcher Art) der IT-Organisation, die als besonders relevant angesehen<br />

werden, werden als IT-Assets angesehen; gleiches gilt für Elemente der Geschäftsseite<br />

(Assets).<br />

• Services können im Zuge des Angebots im Service-Katalog gruppiert in Form von<br />

Service Packages angeboten werden; unterschieden werden in einem Service<br />

Package dabei Core Services als Kernbestandteile des Paket-Angebots <strong>und</strong> unterstützende<br />

Services, die z. B. als Aufwertung des Angebots dienen.<br />

• Als Abstraktion über materielle wie immaterielle Produktionsfaktoren wird der Begriff<br />

Ressource genutzt.<br />

• In der Dokumentation <strong>zu</strong>m Service-Design wird an einigen wenigen Stellen der Begriff<br />

der Servicelösung verwendet ([Service Design] , S. 33f. <strong>und</strong> 49ff.), der das Ergebnis<br />

eines Service-Entwicklungsprozesses kennzeichnet; dieser Begriff wird in <strong>ITIL</strong><br />

jedoch nicht weiter verwendet.<br />

Weiterhin in <strong>ITIL</strong> genutzt werden die Begriffe Anforderung, welche die Geschäftsseite an die<br />

IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng stellt <strong>und</strong> die ein entsprechender Service erfüllen muss, sowie Standard,<br />

der sowohl in technischer Hinsicht (z. B. Speicher- oder Austauschformate) als auch in betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht (z. B. Prozessqualität-Bewertungsansätze) genutzt wird.<br />

<strong>ITIL</strong> nennt eine Reihe von weiteren Konzepten, die zwar als zentrale Konzepte angesehen<br />

werden können, jedoch aufgr<strong>und</strong> ihres Abstraktionsniveaus nicht näher im Fokus der Studie<br />

stehen <strong>und</strong> nicht weiter betrachtet werden. Eine Übersicht dieser Konzepte wird in Abbildung<br />

10 gegeben (grau gefärbte Begriffe dienen nur <strong>zu</strong>m Verständnis des Netzes).<br />

Verfügbarkeit<br />

Kapazität<br />

weist auf<br />

weist auf<br />

Kontinuität weist auf<br />

besitzt<br />

Konfiguration<br />

stellt dar<br />

Baseline<br />

arbeitet auf<br />

Komponente<br />

ist ein<br />

betrifft<br />

Service<br />

ist ein<br />

Configuration Item<br />

Release resultiert aus<br />

ist ein<br />

betrifft<br />

SLA/OLA/UC<br />

Change<br />

beeinträchtigt<br />

beeinträchtigt<br />

Abbildung 10: Zentrale Konzepte der <strong>ITIL</strong>, die im Folgenden nicht weiter betrachtet werden<br />

4.3 Rekonstruktion zentraler Begriffe der <strong>COBIT</strong><br />

Die zentralen Begriffe aus <strong>COBIT</strong> werden auf Basis der genannten Kernpublikation rekonstruiert<br />

[<strong>COBIT</strong>; <strong>COBIT</strong>-DE]. Die mit der Rekonstruktion verb<strong>und</strong>ene Interpretation der Begriffe<br />

in <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> deren Zusammenhänge sind – deutlicher noch als bei <strong>ITIL</strong> – mit<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Incident<br />

verursacht<br />

Problem<br />

erzeugt<br />

deutet auf<br />

deutet auf<br />

deutet auf<br />

Event


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 36 -<br />

erheblichen Herausforderungen verb<strong>und</strong>en, da die Begriffe in <strong>COBIT</strong> nicht näher definiert<br />

sind. Damit bleiben die Relevanz <strong>und</strong> Bedeutung zahlreicher Begriffe unklar bzw. unbestimmt<br />

(z. B. „Strategic IT-Plan“, „IT Service Portfolio“). Darüber hinaus nimmt <strong>COBIT</strong> keine<br />

Unterscheidung zwischen Kernkonzepten <strong>und</strong> ergänzenden Konzepten vor, die sich vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der aus 34 thematisierten IT-Prozessen resultierenden Begriffsvielfalt für die<br />

vorliegende Unter<strong>suchung</strong> empfiehlt. Es ist daher notwendig, eine eigene Differenzierung<br />

zwischen Kernkonzepten <strong>und</strong> ergänzenden (sek<strong>und</strong>ären) Konzepten <strong>zu</strong> entwickeln.<br />

Entsprechend der Unterscheidung der Ziele <strong>und</strong> Sichtweisen von <strong>COBIT</strong> in die Sichtweise<br />

der IT-Revision bzw. die Sichtweise der Management-Unterstüt<strong>zu</strong>ng können die Begriffe in<br />

<strong>COBIT</strong> wie folgt eingeteilt werden:<br />

• Prüfungsbezogene Konzepte: Zur dieser Gruppe werden alle Kernkonzepte gerechnet,<br />

die auf die Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Wirtschaftsprüfung gerichtet sind. Eine Darstellung<br />

der Kernkonzepte dieser Gruppe findet sich in Abbildung 11. Im Mittelpunkt steht dabei<br />

das Control Objective als zentrales Konzept. Jedes Control Objective ist auf ein<br />

Unternehmensziel gerichtet, dessen Erreichung durch IT-Risiken bedroht wird. Diesen<br />

Risiken sollen mit der Umset<strong>zu</strong>ng von in Aktivitäten integrierten Controls (bspw.<br />

Richtlinien, Verfahren, Praktiken <strong>und</strong> Organisationsstrukturen) verhindert oder erkannt<br />

<strong>und</strong> korrigiert werden ([<strong>COBIT</strong>-DE], S. 17).Organisatorische Rollen haben definierte<br />

Verantwortlichkeiten für die Aktivitäten. Letztere dienen wiederum der<br />

Sicherstellung der Einhaltung der Control Objectives. Geprüft werden die Control<br />

Objectives im Rahmen eines Audits. Aktivitäten beziehen sich i. d. R. auf Be<strong>zu</strong>gsobjekte.<br />

Diese Be<strong>zu</strong>gsobjekte können von unterschiedlicher Art sein. Ein Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

ist dabei als Abstraktion über dynamische <strong>und</strong> statische Aspekte (bspw. Instrumente,<br />

Methoden, Prozesse, Dokumente, Verantwortlichkeiten) eines Unternehmens bzw.<br />

dessen IT-Organisation <strong>zu</strong> verstehen. Die Aktivität „Erstelle einen strategischen IT-<br />

Plan“ aus dem Prozess „Define a Strategic IT Plan (PO1)“ betrifft bspw. das Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

„Strategic IT-Plan“. Darüber hinaus werden die Konzepte Be<strong>zu</strong>gsobjekt <strong>und</strong><br />

Aktivität mit denen der managementbezogenen Kernkonzepte verknüpft.<br />

• Managementorientierte Konzepte: Zur dieser Gruppe lassen sich Konzepte mit Fokus<br />

auf die Unterstüt<strong>zu</strong>ng des IT-Managements zählen. Dargestellt sind diese Konzepte<br />

in Abbildung 12. Im Mittelpunkt steht hier der IT-Prozess, der als zentrales Element<br />

diesen Bereich strukturiert: So dient ein IT-Prozess der Erreichung eines oder mehrerer<br />

IT-Ziele, die durch die Unternehmensziele bestimmt werden. Die Erreichung der<br />

Ziele durch den IT-Prozess wird durch Kennzahlen gemessen. Ein IT-Prozess besitzt<br />

einen Reifegrad <strong>zu</strong>r Einschät<strong>zu</strong>ng seines Implementierungsstands <strong>und</strong> der Identifizierung<br />

von Verbesserungspotenzialen. Jeder IT-Prozess ist genau einer der vier Domänen<br />

planen, bauen, betreiben <strong>und</strong> überwachen <strong>zu</strong>geordnet. Ein IT-Prozess<br />

erzeugt Informationen (Output) <strong>und</strong> verwendet IT-Ressourcen als Input. Diese IT-<br />

Ressourcen untergliedern sich in Informationen, Anwendungen, Infrastruktur <strong>und</strong><br />

Personal. 16 Der IT-Prozess wird durch Aktivitäten näher beschrieben. Diese Aktivitäten<br />

dienen auch der Verknüpfung mit der prüfungsbezogenen Sichtweise von <strong>COBIT</strong>.<br />

In <strong>COBIT</strong> werden Aktivitäten lediglich durch eine Bezeichnung (z. B. „Analyse programme<br />

portfolios and manage project and service portfolios“) <strong>und</strong> die Zuordnung<br />

von Verantwortlichkeiten beschrieben. Weitere Informationen wie beispielsweise eine<br />

Detailbeschreibung der Aktivität sind nicht vorgesehen. Die Zuordnung von Verant-<br />

16 Die Gesamtheit der IT-Prozesse <strong>und</strong> der IT-Ressourcen in Form von Informationen, Anwendungen, Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> Personal werden <strong>COBIT</strong> als „Unternehmensarchitektur für IT“ bezeichnet [<strong>COBIT</strong>-DE, S. 15]. Eine weitergehende<br />

Konzeptualisierung geschieht nicht, sodass der Architekturbegriff nicht weiter berücksichtigt wird.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 37 -<br />

wortlichkeiten <strong>zu</strong> Aktivitäten wird über sog. RACI-Matrizen (Respnsible = verantwortlich,<br />

Accountable = rechenschaftspflichtig, Consulted = konsultierend, Informed = <strong>zu</strong><br />

informieren) realisiert.<br />

Abbildung 11: Rekonstruktion zentraler Konzepte von <strong>COBIT</strong> der Revisions-Perspektive<br />

Abbildung 12: Rekonstruktion zentraler Konzepte von <strong>COBIT</strong> der Management-Perspektive<br />

Über die Kernkonzepte hinaus wird in den Beschreibungen der Prozesse <strong>und</strong> ihrer Aktivitäten,<br />

sowie den jeweiligen Control Objectives auf zahlreiche weitere Begriffe Be<strong>zu</strong>g genommen.<br />

Diese werden in <strong>COBIT</strong> jedoch meist nicht näher erläutert. Vielmehr finden sich<br />

Aussagen der Form, dass bspw. das IT-Serviceportfolio aktualisiert werden soll. Wie dieses<br />

IT-Serviceportfolio umgesetzt werden soll, wird nicht erläutert. Diese Konzepte werden hier<br />

als sek<strong>und</strong>är betrachtet <strong>und</strong> in den semantischen Netzen als Be<strong>zu</strong>gsobjekte dargestellt. Die<br />

aus den Aktivitäten <strong>und</strong> den Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse rekonstruierten Be<strong>zu</strong>gsobjekte<br />

sind tabellarisch im Anhang F erfasst. Nähere Beschreibungen <strong>zu</strong> den Be<strong>zu</strong>gsobjekten<br />

finden sich im Glossar <strong>zu</strong> <strong>COBIT</strong> in Anhang K.<br />

4.4 Gegenüberstellung<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Rekonstruktionen der zentralen Begriffe <strong>und</strong> ihrer Beziehungen in<br />

Form der semantischen Netze <strong>und</strong> der begleitenden Glossare können die zentralen Konzepte<br />

der Ansätze gegenübergestellt werden. Damit ist die Intention verb<strong>und</strong>en, Anknüpfungspunkte<br />

für die Weiterentwicklung der RA im Hinblick auf Konzepte in <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong><br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 38 -<br />

identifizieren. Die Gegenüberstellung erfolgt in grafischer Form. Da<strong>zu</strong> wird folgende Notation<br />

verwendet:<br />

Notationssymbol Beschreibung<br />

Blauer, eckiger, durchgezogener Rahmen: Das Konzept findet<br />

im anderen Ansatz keine Berücksichtigung.<br />

Roter, eckiger, gestrichelter Rahmen: Das Konzept findet in<br />

der RA keine Berücksichtigung.<br />

Grüner, r<strong>und</strong>er, durchgezogener Rahmen: Das Konzept wird<br />

in der RA weniger differenziert konzeptualisiert<br />

Gelber, r<strong>und</strong>er, gestrichelter Rahmen: Das Konzept ist in der<br />

RA differenzierter konzeptualisiert<br />

Ohne Rahmen, unterstrichen: Das Konzept ist in beiden<br />

Ansätzen in gleicher Detaillierung <strong>zu</strong> finden.<br />

Tabelle 1: Notation <strong>und</strong> Heuristik für Analyse gemeinsamer Konzepte<br />

Tendenzielle<br />

Anschlussfähigkeit<br />

Für die Ermittlung der tendenziellen konzeptuellen Anschlussfähigkeit der RA mit <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>ITIL</strong> ergeben sich folgende vier Heuristiken (siehe Spalte „Anschlussfähigkeit“ in Tabelle 1):<br />

1) Konzepte, die nur in einem Ansatz beschrieben werden, sind sehr wahrscheinlich<br />

(++) in dem anderen Ansatz anschlussfähig. Ein Konzept, was beispielsweise nur<br />

in <strong>ITIL</strong> existiert, kann sehr wahrscheinlich mit geringem Aufwand in die RA übernommen<br />

werden.<br />

2) Konzepte, die in der RA weniger ausführlich konzeptualisiert sind, besitzen Interpretations-<br />

bzw. (Aus-)Gestaltungsspielraum <strong>und</strong> sind damit voraussichtlich anschlussfähig<br />

(+) an konkreter ausgestaltete Konzepte in <strong>COBIT</strong> bzw. <strong>ITIL</strong>;<br />

3) Konzepte, die in der RA differenzierter konzeptualisiert sind <strong>und</strong> somit eine spezifischere<br />

(eingeschränktere) Bedeutung haben, können dagegen von organisationsspezifischen<br />

Umset<strong>zu</strong>ngen von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> des B<strong>und</strong>es abweichen; eine<br />

Anschlussfähigkeit ist damit tendenziell nur bedingt (o) gegeben <strong>und</strong> ist näher <strong>zu</strong> prüfen.<br />

4) Bei gleich detaillierten Konzepten liegt keine Tendenz vor; hier muss in jedem Fall auf<br />

inhaltliche Anschlussfähigkeit geprüft werden (?).<br />

Die tendenzielle Anschlussfähigkeit wird jeweils durch ein Vergleich der Konzeptualisierungen<br />

näher untersucht, bei dem es ggf. <strong>zu</strong> abweichenden Ergebnisse kommen kann. Beispielweise<br />

kann bei der näheren Unter<strong>suchung</strong> zweier gleich detaillierter Konzepte<br />

(Heuristik 4) festgestellt werden, dass die Anschlussfähigkeit ohne Einschränkungen gegeben<br />

ist (++).<br />

Im Folgenden werden die Konzepte der RA den Konzepten aus <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong> im Detail<br />

gegenübergestellt.<br />

4.4.1 Zentrale Begriffe aus RA <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong><br />

Eine grafische Gegenüberstellung von RA <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> erfolgt in Abbildung 13.<br />

Prozess: Sowohl in der RA als auch in <strong>ITIL</strong> werden Prozesse als „Abfolge von Aktivitäten“<br />

definiert, in denen Dienste (RA) bzw. Services (<strong>ITIL</strong>) <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng genutzt werden können.<br />

Im Fokus stehen dabei in beiden Ansätzen Prozesse, die in den Fachabteilungen ausgeführt<br />

werden („Geschäftsprozesse“). Ein Kontrollfluss wird in beiden Ansätzen unterstellt;<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

++<br />

++<br />

+<br />

o<br />

?


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 39 -<br />

die Möglichkeit der Modellierung von Prozessen, etwa mit Kontrollflussdiagrammen in der<br />

Notation Ereignisgesteuerter Prozessketten, wird nur in der RA erwähnt. Ob auch Prozesse<br />

der IT-Organisation – sog. IT-Prozesse – damit adressiert werden, ist sowohl in der RA als<br />

auch in <strong>ITIL</strong> unklar.<br />

Zwischenfazit: Die Konzepte stimmen überein. Anschlussfähigkeit im Hinblick auf die<br />

Geschäftssicht, insbesondere die Prozesse, ist gegeben (Anschlussfähigkeit: ++).<br />

Abbildung 13: Vergleichende Gegenüberstellung zentraler Konzepte in RA <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong><br />

Dienst: Zentrales Konzept beider Ansätze ist der Dienst, der in <strong>ITIL</strong> mit Service, in der RA<br />

mit Dienst <strong>und</strong> Diensterealisierung bezeichnet wird. In <strong>ITIL</strong> ist der Begriff des Service trotz<br />

seiner zentralen Bedeutung für das Rahmenwerk unbestimmt <strong>und</strong> sehr weit gefasst. Es<br />

bleibt offen, auf welchem Abstraktionsniveau (grob oder detailliert), aus welcher Perspektive<br />

(Geschäfts- oder technische Sicht) <strong>und</strong> mit welchem Inhalt (Beschreibung einer Anforderung,<br />

einer Lösung, …) ein Service <strong>zu</strong> beschreiben ist. Eine eventuelle Einschränkung des Servicebegriffs<br />

obliegt der <strong>ITIL</strong> einsetzenden Organisation. Hinweise oder eine Anleitung für<br />

eine solche Präzisierung gibt <strong>ITIL</strong> jedoch nicht. In der Rahmenarchitektur wird das Konzept<br />

des Dienstes mit der Zweiteilung Dienst <strong>und</strong> Diensterealisierung adressiert. Ein Dienst in der<br />

RA ist eine Menge von Anforderungen; eine Diensterealisierung ist die IT-technische Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

eines Dienstes. Damit ist das Diensteverständnis in der RA differenzierter als in<br />

<strong>ITIL</strong>. Es liegt eine spezifische (eingeschränktere) Bedeutung <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e.<br />

Zwischenfazit: Die Konzepte weichen erheblich voneinander ab. Die Gegenüberstellung<br />

der Dienste-Konzepte in RA <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> führt dabei <strong>zu</strong> einem ambivalenten Ergebnis:<br />

Einerseits kann der Service-Begriff in <strong>ITIL</strong> aufgr<strong>und</strong> seiner Unbestimmtheit auch die<br />

Konzeptualisierung des Dienste(realisierungs)-Begriffs der RA umfassen. Zugleich ist es<br />

allerdings möglich, dass in <strong>ITIL</strong> Services definiert werden, die nicht der spezifischen<br />

Konzeptualisierung von Dienst bzw. Diensterealisierung in der RA entsprechen. Eine<br />

Anschlussfähigkeit ist somit nur bedingt gegeben (Anschlussfähigkeit: o).<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 40 -<br />

Dienstekatalog: Verfügbare oder <strong>zu</strong>künftige Dienste werden in der Rahmenarchitektur im<br />

Dienstekatalog gelistet; in <strong>ITIL</strong> entspricht dies dem Servicekatalog. Die Gesamtheit aller<br />

Dienste – auch der geplanten, die jedoch noch nicht umgesetzt werden sollen oder können –<br />

wird in der RA im Dienstmodell (siehe Glossar <strong>zu</strong>r RA, Anhang I), in <strong>ITIL</strong> (<strong>zu</strong>sammen mit<br />

eingestellten Diensten) im Serviceportfolio verwaltet. In <strong>ITIL</strong> wird darüber hinaus noch die<br />

Servicepipeline vorgeschlagen; diese beinhaltet nur die geplanten Dienste <strong>und</strong> richtet sich in<br />

erster Linie an Akteure der IT-Organisation (z. B. IT-Experten). <strong>ITIL</strong> empfiehlt, für die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> den Betrieb von Diensten Vorlagen für die Dienstbeschreibung <strong>zu</strong> nutzen,<br />

konkretisiert dies jedoch nicht weiter. In der RA werden Steckbriefe für Dienste konkret vorgeschlagen;<br />

eine Ausgestaltung für den Dienstekatalog (z. B. [Service Design], S. 259) gibt<br />

es noch nicht.<br />

Zwischenfazit: Die gr<strong>und</strong>legenden Überlegungen, die mit dem Dienstekatalog in der<br />

RA <strong>und</strong> dem Servicekatalog in <strong>ITIL</strong> verb<strong>und</strong>en sind, sind sehr ähnlich. Allerdings gibt es<br />

in der RA für die Servicepipeline keine Entsprechung, <strong>und</strong> es ist unklar, inwiefern in der<br />

RA auch eingestellte Dienste verwaltet werden. Die in <strong>ITIL</strong> geforderten Vorlagen <strong>zu</strong>r<br />

Dienstebeschreibung werden in der RA – mit Ausnahme des Katalogs – konkretisiert.<br />

Eine Anschlussfähigkeit ist somit nur unter bestimmten Bedingungen gegeben. Eine Anschlussfähigkeit<br />

beim Dienstekatalog ist gegeben, sofern sich (1) eine “Dienstepipeline”<br />

jederzeit aus dem Dienstemodell ableiten lässt <strong>und</strong> (2) eingestellte Dienste weiterhin im<br />

Dienstekatalog, im Dienstemodell oder einer anderen Datenquelle auffindbar sind (Anschlussfähigkeit:<br />

o).<br />

Dienstegruppierung: Während in <strong>ITIL</strong> <strong>zu</strong>r Gruppierung von Diensten Service Packages <strong>und</strong><br />

Servicelinien angeboten werden, werden in der RA Dienste <strong>zu</strong> Diensteklassen <strong>und</strong> Dienstedomänen<br />

<strong>zu</strong>sammengefasst. In der RA wird hierfür eine thematische Zusammengehörigkeit<br />

unterstellt. In <strong>ITIL</strong> bleibt offen, nach welchem Kriterium die Zusammenfassung erfolgen soll.<br />

Zudem sind die Konzepte Service Package <strong>und</strong> Servicelinie im Detail nicht eindeutig definiert<br />

(siehe Anmerkung im Glossar <strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong> in Anhang J).<br />

Zwischenfazit: Eine Anschlussfähigkeit ist gegeben. Es empfiehlt sich jedoch, mit<br />

<strong>ITIL</strong>-Anwendern (z. B. die DLZ-IT des B<strong>und</strong>es) über ihre Konkretisierung, etwa auch mit<br />

Blick auf die Gruppierungskriterien, von Service Package, Servicelinie <strong>und</strong> damit <strong>zu</strong>sammenhängenden<br />

Konzepten <strong>zu</strong> sprechen <strong>und</strong> die Anschlussfähigkeit im Einzelfall <strong>zu</strong><br />

prüfen bzw. diesbezüglich ein gemeinsames Begriffsverständnis auf<strong>zu</strong>bauen (Anschlussfähigkeit<br />

+).<br />

Vertragliche Vereinbarung: Um die Bedingungen des Diensteaustauschs zwischen Dienste-Anbieter<br />

<strong>und</strong> Dienste-Nachfrager <strong>zu</strong> regeln, werden in <strong>ITIL</strong> dediziert verschiedene Konzepte<br />

für vertragliche Vereinbarungen (Service Level Agreement (SLA), Operational Level<br />

Agreement, (OLA) <strong>und</strong> Underpinning Contract (UC)) vorgeschlagen. In der RA wird die verbindliche<br />

Vereinbarung erwähnt, jedoch nicht näher konzeptualisiert.<br />

Zwischenfazit: Die RA erscheint durch das nicht näher bestimmte Konzept der vertraglichen<br />

Vereinbarung prinzipiell an <strong>ITIL</strong> anschlussfähig. Die RA könnte sich sogar für<br />

eine weitere Konzeptualisierung an der aus <strong>ITIL</strong> orientieren; dies sollte jedoch mit Blick<br />

auf den besonderen b<strong>und</strong>esbehördlichen Kontext der RA geprüft werden (Anschlussfähigkeit:<br />

+).<br />

IT-Lösung, IT-Komponente: In der RA werden unter IT-Lösungen (auch mit IT-System<br />

bezeichnet) die konkreten Implementierungen von Diensten aufgefasst. IT-Lösungen stellen<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 41 -<br />

dabei „<strong>zu</strong>sammengehörige“ IT-Komponenten (z. B. Software <strong>und</strong>/oder Hardware) dar. In <strong>ITIL</strong><br />

wird eine ähnliche Begrifflichkeit verwendet: Zusammengehörige Komponenten (Daten,<br />

Anwendungen, Infrastruktur) können als IT-System bezeichnet werden – wenngleich dieser<br />

Begriff nicht <strong>zu</strong>m Kernrepertoire von <strong>ITIL</strong> gehört <strong>und</strong> bis auf wenige Ausnahmen in den Publikationen<br />

nicht verwendet wird (vgl. Abschnitt 4.2). Zugleich ist die Verwendung des (IT-)<br />

System-Begriffs in <strong>ITIL</strong> widersprüchlich (vgl. z. B. Verwendung in [Service Design, z. B.<br />

S. 114] gegenüber [Service Transition, S. 86]).). Es ist <strong>zu</strong> vermuten, dass die Begriffe Anwendung<br />

(<strong>ITIL</strong>)/Software (RA) bzw. Infrastruktur(<strong>ITIL</strong>)/Hardware(RA) eine ähnliche Semantik<br />

aufweisen.<br />

Zwischenfazit: Eine Anschlussfähigkeit scheint gegeben <strong>zu</strong> sein. 17 Gleichzeitig sind<br />

diese Begrifflichkeit von zentraler Bedeutung, da sie <strong>zu</strong> den Gr<strong>und</strong>begriffen von IT-<br />

Organisationen gehören. Insbesondere der Komponenten- <strong>und</strong> der Infrastruktur-Begriff<br />

können bei unterschiedlichen IT-Experten verschieden belegt sein. Es empfiehlt sich<br />

deshalb, sämtliche dieser Basisbegriffe – sowohl aus RA als auch aus <strong>ITIL</strong> – <strong>zu</strong> definieren,<br />

ein<strong>zu</strong>ordnen <strong>und</strong> dabei ggf. auch als synonym <strong>zu</strong> kennzeichnen (Anschlussfähigkeit<br />

+).<br />

Anforderung, Funktionalität: Die Begriffe Anforderung <strong>und</strong> Funktionalität werden in der RA<br />

differenziert definiert. Sie stellen <strong>zu</strong>dem zentrale Begriffe für die Terminologie der RA, etwa<br />

auch <strong>zu</strong>r Definition anderer Konzepte, dar. In <strong>ITIL</strong> wird der Begriff der Anforderung an vielen<br />

Stellen verwendet. Obwohl der Begriff im Glossar der <strong>ITIL</strong>-Primärliteratur definiert wird, ist<br />

seine Verwendung in diesen Publikationen unterschiedlich; seine Einordnung <strong>und</strong> Abgren<strong>zu</strong>ng,<br />

beispielsweise im Hinblick auf Begriffe wie Service <strong>und</strong> (Geschäfts-)Prozess, bleibt<br />

unklar. Der Begriff Funktionalität gehört nicht <strong>zu</strong>m Repertoire von <strong>ITIL</strong>.<br />

Zwischenfazit: Die gr<strong>und</strong>legenden Überlegungen <strong>zu</strong>r Anforderung in <strong>ITIL</strong> scheinen<br />

ähnlich der entsprechenden Begrifflichkeit in der RA <strong>zu</strong> sein. Allerdings können sich aus<br />

der Unbestimmtheit in <strong>ITIL</strong> auch abweichende Interpretationen des Begriffs ergeben –<br />

<strong>zu</strong>r Begrifflichkeit in der RA einerseits wie auch <strong>zu</strong> eventuell anderen Interpretationen der<br />

Anforderung in <strong>ITIL</strong> andererseits. Eine Anschlussfähigkeit ist somit nur bedingt gegeben.<br />

Gleichzeitig birgt die Unbestimmtheit in <strong>ITIL</strong> das Risiko von Missverständnissen innerhalb<br />

von <strong>ITIL</strong>(-Anwendern). Es scheint deshalb vielversprechend, das differenzierte Begriffsverständnis<br />

von Anforderung <strong>und</strong> Funktionalität aus der RA auch für die <strong>ITIL</strong>-<br />

Anwendungen des B<strong>und</strong>es (z. B. in den DLZ-IT des B<strong>und</strong>es) <strong>zu</strong> übernehmen. (Anschlussfähigkeit<br />

o für Anforderung, ++ für Funktionalität)<br />

4.4.2 Zentrale Begriffe aus RA <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong><br />

Die Gegenüberstellung zentraler Begriffe der RA mit Begriffen aus <strong>COBIT</strong> folgt dem gleichen<br />

Vorgehen, das auch der Gegenüberstellung mit den Begriffen aus <strong>ITIL</strong> <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e liegt. So<br />

werden auf Gr<strong>und</strong>lage der rekonstruierten zentralen Begriffe, ihrer Beziehungen dargestellt<br />

in Form semantischer Netze <strong>und</strong> der begleitenden Glossare (Anhang J) die zentralen Konzepte<br />

der Ansätze vergleichend gegenübergestellt.<br />

In grafischen Gegenüberstellungen werden zentrale Konzepte aus der RA <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> gemäß<br />

des Detailierungsgrades ihrer Konzeptualisierung im Vergleich mit dem jeweils anderen<br />

Ansatz eingeordnet. Die Gegenüberstellung erfolgt ausgehend von der RA, d.h. ihre Terminologie<br />

liegt der Gegenüberstellung <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e. Es werden da<strong>zu</strong> die Notation <strong>und</strong> Heuristik<br />

verwendet, wie sie in Abschnitt 4.4 beschrieben sind.<br />

17 BMI: Die am Anfang von Abschnitt 4.4 eingeführten Heuristiken können hier nicht angewendet werden.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 42 -<br />

Im Folgenden werden <strong>zu</strong>nächst die Konzepte der RA mit Konzepten der Revisions-<br />

Perspektive aus <strong>COBIT</strong> gegenübergestellt (vgl. Abschnitt 4.3). Die grafische Darstellung<br />

findet sich in Abbildung 14.<br />

Ziel<br />

Risiko<br />

Legende:<br />

<br />

<br />

<br />

sichert Erreichung von<br />

dient Vermeidung von<br />

Control Objective<br />

geprüft durch<br />

Audit<br />

Konzept ist in RA weniger<br />

ausführlich dokumentiert<br />

Konzept existiert in beiden Ansätzen<br />

in gleicher Detaillierung<br />

Konzept findet in RA keine<br />

Berücksichtigung<br />

dient Einhaltung von<br />

<br />

<br />

Aktivität<br />

Konzept ist in RA ausführlicher<br />

dokumentiert<br />

Konzept findet in <strong>COBIT</strong> keine<br />

Berücksichtigung<br />

Abbildung 14: Vergleichende Gegenüberstellung primärer Konzepte in RA <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>: Revisions-<br />

Perspektive<br />

Aktivität: Eine Aktivität ist sowohl in der RA als auch <strong>COBIT</strong> Bestandteil eines Prozesses. In<br />

<strong>COBIT</strong> werden im Gegensatz <strong>zu</strong>r RA keine näheren Angaben <strong>zu</strong> den Merkmalen einer Aktivität<br />

gemacht.<br />

Zwischenfazit: Eine Aktivität weist in der RA eine spezifischere Semantik auf <strong>und</strong><br />

steht nicht im Widerspruch mit <strong>COBIT</strong>. Die Anschlussfähigkeit ist bedingt gegeben (Anschlussfähigkeit:<br />

o).<br />

Verantwortlichkeit: Das Konzept der Verantwortlichkeit nimmt in <strong>COBIT</strong> eine zentrale Rolle<br />

ein. Es wird zwischen vier Verantwortlichkeiten (<strong>zu</strong>ständig, verantwortlich, konsultiert, informiert)<br />

unterschieden, die für die Zuweisung von Rollen <strong>zu</strong> den einzelnen Aktivitäten verwendet<br />

werden. In der RA wird keine durchgängige Verwendung von Verantwortlichkeiten<br />

vorgenommen. Im Prozess der Nachfragebündelung (Abschnitt 5.4.2) werden zwar die vier<br />

Verantwortlichkeiten aus <strong>COBIT</strong> um zwei weitere Verantwortlichkeiten (Mitarbeit, Qualitätsprüfend)<br />

ergänzt <strong>und</strong> im Rahmen des Prozesses verwendet, jedoch gehört dieser Prozess<br />

nicht uneingeschränkt <strong>zu</strong>r RA <strong>und</strong> die verwendeten Verantwortlichkeiten entsprechend daher<br />

nicht notwendigerweise Festlegungen der RA. Vielmehr sind diese Festlegungen noch nicht<br />

getroffen worden. Aus diesen Gründen wird das Konzept Verantwortlichkeit in Abschnitt 4.1<br />

nicht als Konzept der RA aufgeführt.<br />

Zwischenfazit: Einerseits wird das Konzept Verantwortlichkeit in der RA differenzierter<br />

ausgestaltet, andererseits nicht durchgängig verwendet Das Verständnis <strong>und</strong> die Verwendung<br />

des Konzepts Verantwortlichkeit stimmt zwischen <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> RA gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

überein. Sofern die Verantwortlichkeiten der RA auf die Verantwortlichkeiten in <strong>COBIT</strong><br />

abbildbar sind <strong>und</strong> bleiben, d.h. auf die vier dort definierten Verantwortlichkeiten eindeutig<br />

<strong>zu</strong>rückgeführt werden können <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten durchgängig <strong>und</strong> konsistent in<br />

der RA verwendet werden, ist die Anschlussfähigkeit an <strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong> erwarten (Anschlussfähigkeit:<br />

+).<br />

Rolle: In <strong>COBIT</strong> wird über die Zuordnung von Aktivitäten <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten hinaus,<br />

keine differenzierte Betrachtung oder Verwendung des Konzepts Rolle vorgenommen. So<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

für<br />

Verantwortlichkeit<br />

hat<br />

Rolle


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 43 -<br />

findet sich keine Beschreibung der Rollen in <strong>COBIT</strong>, die über eine Benennung <strong>und</strong> knappe<br />

Charakterisierung hinausgeht. In der RA werden die Rollen differenzierter beschrieben. Das<br />

Konzept Rolle ist sowohl in <strong>COBIT</strong> als auch der RA eng an das Konzept der Verantwortlichkeiten<br />

geb<strong>und</strong>en.<br />

Zwischenfazit: Das Konzept Rolle wird in der RA differenzierter betrachtet als in<br />

<strong>COBIT</strong>. Die gr<strong>und</strong>legende Übereinstimmung ist mit <strong>COBIT</strong> jedoch gegeben, sodass von<br />

einer bedingten Anschlussfähigkeit im Hinblick auf das Konzept Rolle ausgegangen werden<br />

kann (Anschlussfähigkeit: o). 18<br />

Control Objective, Audit, Risiko: Die weiteren Konzepte der Revisions-Perspektive<br />

(Control Objective, Audit, Risiko) werden in der RA <strong>zu</strong>m gegenwärtigen Zeitpunkt nicht betrachtet.<br />

Für die weitere Betrachtung ist gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>zu</strong> klären, inwiefern insb. die Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

von Audits für die RA relevant ist. Es sind jedoch keine gr<strong>und</strong>legenden<br />

Widersprüche <strong>zu</strong> erkennen, die einer Weiterentwicklung der RA um diese Konzepte entgegenstehen.<br />

Zwischenfazit: Da die Konzepte bisher in der RA nicht berücksichtigt werden <strong>und</strong> es<br />

keine Widersprüche mit existierenden Konzepten gibt, ist die Anschlussfähigkeit gegeben<br />

(Anschlussfähigkeit: ++). In Be<strong>zu</strong>g auf die Unterstüt<strong>zu</strong>ng für Audits ist die Notwendigkeit<br />

<strong>und</strong> Sinnhaftigkeit <strong>zu</strong> prüfen. Die Berücksichtigung von allgemeinen Control Objectives<br />

im Kontext von Prozessen <strong>und</strong> Anwendungen (Process Controls <strong>und</strong> Application Controls)<br />

stellt ggf. eine Bereicherung der RA dar. Da<strong>zu</strong> sind die in <strong>COBIT</strong> vorgeschlagenen<br />

Control Objectives hinsichtlich des spezifischen Kontextes der RA <strong>zu</strong> überprüfen. Die<br />

Aufnahme des Konzepts Risiko in die RA <strong>zu</strong>r Erfassung von Risiken, die mit dem IT-<br />

Einsatz verb<strong>und</strong>en sind, erscheint angebracht.<br />

Im nächsten Schritt werden die Konzepte der RA mit primären Konzepten der Management-<br />

Perspektive aus <strong>COBIT</strong> gegenübergestellt. Die grafische Darstellung findet sich in Abbildung<br />

15.<br />

Abbildung 15: Vergleichende Gegenüberstellung primärer Konzepte in RA <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>: Management-<br />

Perspektive<br />

18 BMI: Die am Anfang von Abschnitt 4.4 eingeführten Heuristiken können hier nicht angewendet werden.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 44 -<br />

Prozess <strong>und</strong> IT-Prozess: Sowohl in der RA als auch in <strong>COBIT</strong> werden Prozesse als Abfolge<br />

von Aktivitäten konzeptualisiert. Während in der RA primär Geschäftsprozesse <strong>und</strong> deren<br />

Anforderungen an eine IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng betrachtet werden, sind in <strong>COBIT</strong> vornehmlich IT-<br />

Prozesse, d.h. Prozesse der IT-Leistungserbringung sowie allgemeine IT-<br />

Managementprozesse (z. B. die strategische IT-Planung), Gegenstand der Betrachtung.<br />

<strong>COBIT</strong> verwendet das Konzept Prozess nur oberflächlich im Sinne einer Sammlung von<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> <strong>zu</strong>geordneten Verantwortlichkeiten; Kontrollflüsse werden nicht betrachtet.<br />

Zwischenfazit: Die Unterschiede sind inhaltlicher Art <strong>und</strong> bergen keine konzeptuellen<br />

Differenzen: Ein (IT-)Prozess ist eine Abfolge von Aktivitäten. Zur Vermeidung von Irritationen<br />

empfiehlt sich für die RA die Unterscheidung zwischen Geschäftsprozessen, die<br />

durch IT unterstützt werden, <strong>und</strong> IT-Prozessen, die der Erbringung dieser Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

dienen. Die Anschlussfähigkeit ist gegeben. (Anschlussfähigkeit: +).<br />

Dienst: Den Konzepten des Dienstes <strong>und</strong> der Diensterealisierung in der RA steht das Konzept<br />

des IT-Service in <strong>COBIT</strong> gegenüber. Dabei stellt ein IT-Service in <strong>COBIT</strong> die Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

der Prozesse durch die IT dar, d.h. sie werden durch die IT (sowohl intern als auch<br />

extern) erbracht <strong>und</strong> in Geschäftsprozessen verwendet. Eine nähere Differenzierung bzw.<br />

Strukturierung nimmt <strong>COBIT</strong> nicht vor.<br />

Zwischenfazit: Das Konzept IT-Service ist in <strong>COBIT</strong> wesentlich weiter gefasst als das<br />

Zusammenspiel der Konzepte Dienst <strong>und</strong> Diensterealisierung in der RA. Diese Zweiteilung<br />

der RA findet sich in <strong>COBIT</strong> nicht wieder. Letztlich bleibt die Semantik des Konzepts<br />

in <strong>COBIT</strong> unklar. Die Betrachtung der Anschlussfähigkeit kommt daher <strong>zu</strong> einem ähnlichen<br />

Ergebnis wie bei der Gegenüberstellung von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> der RA: Einerseits kann der<br />

IT-Service-Begriff in <strong>COBIT</strong> aufgr<strong>und</strong> seiner Unbestimmtheit auch die Konzeptualisierung<br />

des Dienste(realisierungs)-Begriffs der RA umfassen. Zugleich ist es allerdings möglich,<br />

dass in <strong>COBIT</strong> IT-Services definiert werden, die nicht der spezifischen Konzeptualisierung<br />

von Dienst bzw. Diensterealisierung in der RA entsprechen. Die Anschlussfähigkeit<br />

ist daher nur bedingt gegeben (Anschlussfähigkeit: o).<br />

IT-Komponente / IT-Ressource: In <strong>COBIT</strong> ist das Konzept IT-Ressource sehr weit gefasst.<br />

So werden IT-Ressourcen in Prozessen der IT-Organisation eingesetzt, um die Unternehmensziele<br />

<strong>zu</strong> erreichen. Dabei wird in <strong>COBIT</strong> zwischen Anwendungen, Informationen, Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> Personal als Arten von IT-Ressourcen unterschieden. Demgegenüber findet<br />

sich in der RA das Konzept IT-Ressource nicht direkt wieder. Dort wird insb. die Erbringung<br />

der technischen Leistung stärker strukturiert (IT-Komponente, IT-Lösung, etc.). Im Gegensatz<br />

<strong>zu</strong> <strong>COBIT</strong> wird dabei jedoch der Einsatz von Personal <strong>und</strong> Information nicht explizit<br />

berücksichtigt. Die Unterscheidung in der RA zwischen Hardware <strong>und</strong> Software stimmt weitgehend<br />

mit den Konzepten Infrastruktur <strong>und</strong> Anwendung überein, wenn auch die letzten<br />

Begriffe in <strong>COBIT</strong> wesentlich grobgranularer als in der RA verwendet werden.<br />

Zwischenfazit: Das Konzept IT-Ressource aus <strong>COBIT</strong> kann, beschränkt auf Software<br />

<strong>und</strong> Hardware, als das Konzept IT-Komponente in der RA interpretiert werden. Somit<br />

stimmen die Konzepte zwar nicht direkt überein, lassen sich aber ineinander überführen:<br />

Die Gesamtheit der IT-Lösungen <strong>und</strong> IT-Komponenten lassen sich als IT-Ressourcen<br />

auffassen. Für eine weitergehende Anschlussfähigkeit sollte der Einsatz von Personal<br />

<strong>und</strong> von Informationen als Teil der IT-Lösungen <strong>und</strong> –Komponenten dediziert durch entsprechende<br />

Konzepte in der RA berücksichtigt werden (Anschlussfähigkeit: o).<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 45 -<br />

Ziel: Das Konzept Ziel wird in der RA – insb. im Zusammenhang mit der Methode <strong>zu</strong>r Zielmodellierung<br />

– sehr differenziert verwendet. Ziele werde dabei nach ihrer Priorität unterschieden.<br />

Maßnahmen (im Sinne von strategischen IT-Projekten) werden Zielen <strong>zu</strong>geordnet<br />

<strong>und</strong> dienen deren Erreichung. Dies soll durch Kennzahlen gemessen werden. Zwischen den<br />

Zielen werden sowohl unterstützende wie auch behindernde Zielbeziehungen unterschieden.<br />

Ebenfalls werden schwache <strong>und</strong> starke Zielbeziehungen in der RA differenziert. In <strong>COBIT</strong><br />

wird das Konzept Ziel weniger differenziert verwendet. Ziele werden in <strong>COBIT</strong> in einer Hierarchie<br />

angeordnet, in der die Ziele einer untergeordneten Kategorie durch die übergeordneten<br />

Ziele bestimmt werden (Unternehmensziele bestimmen IT-Ziele, diese bestimmen<br />

Prozessziele, welche wiederum Aktivitätsziele bestimmen). 19 Die so abgeleiteten Ziele werden<br />

in Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> den <strong>COBIT</strong>-Prozessen gesetzt. Neben dieser Hierarchie werden in <strong>COBIT</strong><br />

keine weiteren Beziehungen zwischen Zielen berücksichtigt.<br />

Zwischenfazit: Gr<strong>und</strong>sätzliche Widersprüche sind zwischen der RA <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> im<br />

Hinblick auf das Konzept Ziel nicht <strong>zu</strong> erkennen. Die unterschiedlichen Strukturierungen<br />

stehen orthogonal <strong>zu</strong>einander. So wäre bspw. <strong>zu</strong> evaluieren, ob die Zuordnung von Prozessen<br />

(im Sinne einer stärkeren Operationalisierung) <strong>zu</strong> Zielen, die sie beeinflussen, in<br />

die RA aufgenommen werden sollte. Dies mag <strong>zu</strong> mehr Transparenz über Ziele <strong>und</strong> Ziel<strong>zu</strong>sammenhänge<br />

<strong>und</strong> die Bedeutung der Prozesse beitragen (siehe auch Abschnitt 3.4).<br />

Die Anschlussfähigkeit im Hinblick auf das Konzept Ziel ist <strong>zu</strong> erwarten (Anschlussfähigkeit:<br />

+).<br />

Kennzahl: Kennzahlen werden in der RA weniger differenziert als in <strong>COBIT</strong> konzeptualisiert.<br />

So dienen Kennzahlen in der RA zwar ebenfalls der Messung der Zielerreichung, werden<br />

aber nicht näher spezifiziert. Es finden sich in der RA nur wenige Vorschläge für Kennzahlen.<br />

20 In <strong>COBIT</strong> wird hingegen zwischen „lead indicators“ (bezogen auf aktuelle Performanz)<br />

<strong>und</strong> „lag indicators“ (bezogen auf Ergebnis, nachgelagert) unterschieden <strong>und</strong> es werden für<br />

jeden IT-Prozess <strong>und</strong> den <strong>zu</strong>geordneten Ziele eine Reihe von Kennzahlen vorgeschlagen.<br />

Darüber hinaus sieht <strong>COBIT</strong> die Angabe der Einheit, der Frequenz der Erhebung, des Zielwertes,<br />

der Erhebungsmethode <strong>und</strong> der Art der Interpretation vor. Diese Details werden<br />

jedoch für die Kennzahlen in <strong>COBIT</strong> nicht vollständig angegeben. Zusammenhänge zwischen<br />

Kennzahlen werden in <strong>COBIT</strong> indirekt über die Zuordnung <strong>zu</strong>r Zielhierarchie abgebildet.<br />

Zwischenfazit: Die Konzeptualisierung von Kennzahlen geht in <strong>COBIT</strong> weit über die<br />

der RA hinaus. Widersprüche deuten sich nicht an. Die von <strong>COBIT</strong> vorgeschlagenen Attribute<br />

können als Input für eine Weiterentwicklung des Konzepts Kennzahl dienen. Die<br />

Anschlussfähigkeit ist <strong>zu</strong> erwarten (Anschlussfähigkeit: ++).<br />

Reifegrad: Das Konzept Reifegrad findet <strong>zu</strong>rzeit in der RA keine Berücksichtigung. In<br />

<strong>COBIT</strong> dienen Reifegradmodelle der Bewertung der 34 IT-Prozesse. Dies dient der Einschät<strong>zu</strong>ng<br />

des Implementierungsstands <strong>und</strong> der Identifizierung von Verbesserungspotenzialen.<br />

Zwischenfazit: Reifegrade werden in der RA derzeit nicht betrachtet. Für die Ergän<strong>zu</strong>ng<br />

der RA um Reifegradmodelle können die in <strong>COBIT</strong> vorgeschlagenen Reifegradmo-<br />

19 BMI: Die Frage, inwieweit das Erreichen der untergeordneten Ziele <strong>zu</strong>m Erreichen der übergeordneten Ziele<br />

beiträgt wird in <strong>COBIT</strong> nicht explizit thematisiert. Es ist aber <strong>zu</strong> vermuten, dass implizit davon ausgegangen wird,<br />

dass die Erreichung der Unterziele ein Mittel <strong>zu</strong>r Erreichung der Oberziele darstellt.<br />

20 Die Kennzahlen der RA befinden sich <strong>zu</strong>m Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments in der Entwicklung <strong>und</strong><br />

wurden an dieser Stelle hier nicht mit berücksichtigt.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 46 -<br />

delle als Gr<strong>und</strong>lage dienen. Die Anschlussfähigkeit an <strong>COBIT</strong> ist gegeben (Anschlussfähigkeit:<br />

++).<br />

Domäne: Die RA unterscheidet <strong>zu</strong>rzeit keine Phasen bzw. Domänen. In <strong>COBIT</strong> sind diese<br />

Domänen an generische Lebenszyklusphasen angelehnt <strong>und</strong> strukturieren die IT-Prozesse<br />

<strong>und</strong> damit auch die Control Objectives in <strong>COBIT</strong>. Dabei wird der Lebenszyklus von IT-<br />

Investitionen betrachtet.<br />

Zwischenfazit: Die Aufnahme von Domänen bzw. Phasen in die RA sollte prinzipiell<br />

möglich sein <strong>und</strong> die Anschlussfähigkeit ist <strong>zu</strong> erwarten (Anschlussfähigkeit: ++). Es ist<br />

dabei jedoch <strong>zu</strong> bestimmen, wovon der Lebenszyklus betrachtet wird <strong>und</strong> wie dieser <strong>zu</strong><br />

anderen Lebenszyklen in Be<strong>zu</strong>g steht (bspw. von IT-Ressourcen, IT-Services, Projekten<br />

etc.). Die Strukturierung der Inhalte der RA (Prozesse <strong>und</strong> Methoden, Artefakte, etc.) entlang<br />

eines generischen Lebenszyklus mag <strong>zu</strong> einem besseren Verständnis <strong>und</strong> <strong>zu</strong> einer<br />

klareren Struktur beitragen. Dabei ist jedoch <strong>zu</strong> beachten, dass sich die Prozesse der RA<br />

sich nicht immer nur auf eine einzelne Phase beziehen.<br />

4.5 Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />

Hinsichtlich der Konzepte der RA <strong>und</strong> der Konzepte in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> sind keine eklatanten<br />

Widersprüche aufgefallen, was für die gr<strong>und</strong>sätzliche Anschlussfähigkeit der RA auf konzeptueller<br />

Ebene an <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> spricht. Die Rekonstruktion der Semantik zentraler Konzepte<br />

ist allerdings in allen drei untersuchten Ansätzen mit erheblichen Herausforderungen<br />

verb<strong>und</strong>en: Semantik <strong>und</strong> Begriffsverständnis weisen für die untersuchten Konzepte erhebliche<br />

Interpretationsspielräume auf, die auf Vagheiten, Unterspezifiziertheit <strong>und</strong> Unbestimmtheit<br />

<strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen ist. Für die Weiterentwicklung der RA mit Blick auf einen Anschluss an<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> ist jeweils <strong>zu</strong> entscheiden, wie mit der Unterspezifiziertheit von Konzepten in<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> um<strong>zu</strong>gehen ist. Ergänzend <strong>zu</strong> den bereits <strong>zu</strong>vor unter „Zwischenfazit“ eingeführten<br />

Überlegungen sind aus Sicht der Gutachter bei der konzeptuellen Integration der RA<br />

mit ITL <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> die folgenden drei Aspekte besonders <strong>zu</strong> berücksichtigen:<br />

1) Potenziale eines gemeinsamen begrifflichen Referenzsystems ausbauen <strong>und</strong> ausschöpfen;<br />

2) Zentrales Konzept „Dienst“ weiterentwickeln;<br />

3) Weitere Konzepte gezielt in die RA aufnehmen<br />

Diese Aspekte werden im Folgenden detaillierter beschrieben.<br />

H-5 Handlungsempfehlung: Potenziale eines gemeinsamen begrifflichen (semantischen)<br />

Referenzsystems ausbauen <strong>und</strong> ausschöpfen<br />

Mit der Entwicklung <strong>und</strong> Pflege eines Glossars für zentrale Begriffe im Kontext der RA ist<br />

bereits ein erster wichtiger Schritt <strong>zu</strong>r Schaffung einer gemeinsamen Sprachbasis unternommen<br />

worden. Das Glossar sollte insbesondere ausgebaut werden, um Begriffe, die<br />

bewusst von denen in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> abweichen (z. B. differenzierter sind), <strong>zu</strong> erläutern;<br />

dabei empfiehlt sich, die Begriffe mit den Begründungen für die Abweichungen an<strong>zu</strong>reichern.<br />

Dadurch wird eine differenzierte begriffliche Anschlussfähigkeit hergestellt.<br />

Die vorliegenden Analyseergebnisse bieten für die Ergän<strong>zu</strong>ng des RA Glossars eine gehaltvolle<br />

Gr<strong>und</strong>lage, die allerdings verfeinert <strong>und</strong> ausgebaut werden müsste. Die Semantik der<br />

Konzepte der RA ist derzeit natürlich-sprachlich beschrieben. Im Metamodell findet sich nur<br />

vereinzelt formale Semantik einzelner Konzepte (Attribute, Datentypen). Das Metamodell<br />

beschreibt vorrangig Beziehungstypen zwischen Sprachkonzepten. Die daher auftretenden<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 47 -<br />

Interpretationsspielräume könnten <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> Glossaren durch eine Anreicherung des<br />

Metamodells der RA um eine formale Semantik der Konzepte deutlich präzisiert werden.<br />

Gleichzeitig sollte eine Unterstüt<strong>zu</strong>ng durch ein Modellierungswerkzeug vorbereitet werden:<br />

Ein Werkzeug ist einerseits die Vorausset<strong>zu</strong>ng für die komfortable <strong>und</strong> konsistente Erstellung<br />

<strong>und</strong> Pflege von Modellen, andererseits ermöglicht es rechnergestützte Analysen <strong>und</strong> Transformationen.<br />

Insgesamt bietet sich aus Sicht der Gutachter ein metamodellbasierter Modellierungsansatz<br />

besonders an, um künftig auch weiterführende Konzepte etwa <strong>zu</strong> Strategien<br />

<strong>und</strong> IT-Landschaften <strong>zu</strong> berücksichtigten (siehe Handlungsoptionen in Kapitel 7).<br />

H-6 Handlungsempfehlung: Zentrales Konzept „Dienst“ weiterentwickeln<br />

Das zentrale Konzept Dienst ist in der Konzeptualisierung der RA deutlicher differenzierter<br />

<strong>und</strong> präziser formuliert als das Konzept Service in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>. Insbesondere die Differenzierung<br />

in Dienst <strong>und</strong> Dienstrealisierung findet sich in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> nicht; sie erscheint<br />

jedoch für die Zwecke der RA von erheblicher Bedeutung <strong>zu</strong> sein <strong>und</strong> bietet Potenziale,<br />

gegenüber <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> einen deutlichen differenzierteren Zugang <strong>zu</strong> erreichen.<br />

Allerdings weist die gegenwärtige Konzeptualisierung der RA auch Schwächen auf, die an<br />

einigen Fragen aufgezeigt werden sollen: Wieso sind Dienste <strong>und</strong> nicht Diensteklassen im<br />

Dienstekatalog verzeichnet? Aus welchem Gr<strong>und</strong> wird nicht explizit zwischen Diensttyp <strong>und</strong><br />

Dienstinstanz differenziert? Werden Dienstinstanzen oder Diensttypen betrachtet? Sind<br />

Dienste, die von IT-Experten erbracht werden, nicht Gegenstand der Betrachtung, da sie per<br />

definitionem keine „fachlichen“ Dienste darstellen? <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> liefert für die Beantwortung<br />

dieser Fragen jedoch keine Hilfestellung.<br />

H-7 Handlungsempfehlung: Weitere Konzepte gezielt in die RA aufnehmen<br />

Die Weiterentwicklung der RA kann sich einer Reihe von Konzepten aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong><br />

<strong>zu</strong>mindest im Sinne von Anregungen bedienen, um offensichtliche Lücken mit Blick auf das<br />

gegenwärtige Zielsystem (z. B. die fehlende (vertragliche) Vereinbarung als Gr<strong>und</strong>lage <strong>zu</strong>r<br />

Förderung einer hohen Dienstleistungsqualität) <strong>zu</strong> füllen. Die Konzeptualisierungen in <strong>ITIL</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> sollten dabei nicht unreflektiert übernommen werden; sie bieten sich jedoch als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für eine weiter gehende Verfeinerung an. In <strong>ITIL</strong> scheinen insbesondere die Konzepte<br />

um den Servicekatalog <strong>und</strong> die vertragliche Vereinbarung für eine nähere Prüfung<br />

vielversprechend. In <strong>COBIT</strong> bezieht sich diese Empfehlung auf die Konzepte Control<br />

Objectives, Audit, Risiko, Personal, Verantwortlichkeit, Reifegrad <strong>und</strong> Domäne (vgl. Abschnitte<br />

4.4.1 <strong>und</strong> 4.4.2).<br />

Fazit<br />

Wenig Erfolg versprechend erscheint es aus Sicht der Gutachter, bereits vorliegende, i.d.R.<br />

differenziertere Konzepte <strong>zu</strong>gunsten eines vordergründigen Anschlusses an <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong><br />

auf<strong>zu</strong>geben. Allerdings bietet es sich an, bei der Ergän<strong>zu</strong>ng neuer Konzepte <strong>zu</strong>r RA auf die<br />

Anregungen aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>greifen <strong>und</strong> diese für die jeweilige Zweckset<strong>zu</strong>ng<br />

gezielt <strong>zu</strong> verfeinern <strong>und</strong> <strong>zu</strong> präzisieren.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 48 -<br />

5 Unter<strong>suchung</strong>sbereich Prozesse<br />

Nach der Analyse statischer Abstraktionen, Ziele <strong>und</strong> Konzepte, richtet sich der Fokus dieses<br />

Abschnitts auf die Analyse der begleitenden Prozesse. Dieser Abschnitt untersucht die<br />

prozedurale Kompatibilität der RA mit Prozessen in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>. Da<strong>zu</strong> werden die in<br />

<strong>ITIL</strong>, <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> der RA definierten bzw. vorgeschlagenen Prozesse jeweils kurz vorgestellt<br />

<strong>und</strong> anschließend für die Identifikation von inhaltlichen Überschneidungen, Widersprüchen<br />

<strong>und</strong> Integrationsmöglichkeiten gegenübergestellt.<br />

5.1 Prozesse der RA<br />

Anhand den <strong>zu</strong>r Durchführung der Studie vorliegenden Dokumenten (siehe Anhang A) lassen<br />

sich folgende Prozesse <strong>und</strong> Vorgehensmodelle von Methoden (durch [M] gekennzeichnet)<br />

identifizieren:<br />

1. Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen [M]<br />

2. Anpassung von Dienstemodell <strong>und</strong> Dienstekatalog (nur benannt)<br />

3. Erstellung der Spezifikationen (nur benannt)<br />

4. Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage („Nachfragebündelung“)<br />

5. Architekturmanagement (nur benannt)<br />

6. Fortentwicklung strategischer Vorgaben (nur benannt)<br />

7. Service Level Management<br />

8. Servicedesk (Störungsmanagement <strong>und</strong> Bearbeitung von Service-Wünschen)<br />

9. Prozesse der IT-Steuerung B<strong>und</strong><br />

10. Zielmodellierung [M]<br />

Prozesse, welche als Vorgehensmodelle Bestandteile von Methoden sind, werden in der<br />

Prozessliste mit einem [M] gekennzeichnet. Da<strong>zu</strong> zählen beispielsweise die beschriebenen<br />

Vorgehen in der Methode Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen.<br />

Tiefe <strong>und</strong> Umfang der Prozessbeschreibungen weisen ein großes Spektrum auf: während<br />

die Prozesse 1, 4 <strong>und</strong> 10 jeweils durch eigenständige Dokumente ([Methode], [Nachfragebündelung]<br />

<strong>und</strong> [Zielmodellierung]) ausführlich beschrieben werden, liegen <strong>zu</strong> den übrigen<br />

Prozessen nur sehr wenige Informationen vor. Die Prozesse 2 <strong>und</strong> 3 werden in der Dokumentation<br />

<strong>zu</strong> Prozess 1 als anschließende Prozesse ([Methode] S. 29) nur erwähnt <strong>und</strong><br />

knapp charakterisiert. Die Prozesse 5 <strong>und</strong> 6 hingegen werden nur in den Ausführungen <strong>zu</strong><br />

Prozess 4 bei der Beschreibung von Schnittstellen genannt. Die Zusammenhänge der Prozesse<br />

1, 2, <strong>und</strong> 3 bzw. 4, 5, 6 werden durch die Einrückung der entsprechenden Prozesse in<br />

der obigen Auflistung angedeutet.<br />

Die Prozesse 7 <strong>und</strong> 8 fallen in den Verantwortungsbereich der DLZ-IT des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> sind<br />

eng an <strong>ITIL</strong>-Prozesse angelehnt. Die Prozesse werden in [Anlage1a] näher ausgeführt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Zuordnung <strong>zu</strong> den DLZ-IT des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der offensichtlichen Nähe <strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong><br />

werden sie an dieser Stelle nach Absprache mit dem Bedarfsträger nicht näher untersucht.<br />

Zu den Prozessen unter Punkt 9 finden sich keine Angaben <strong>zu</strong> deren genauen Zweck, den<br />

beteiligten Akteuren oder den einzelnen Aktivitäten. Exemplarisch sind die Prozesse Fortschreibung<br />

Soll-Bebauungsplanung, Erstellung Transformationsplan, Fortschreibung Dienstekatalog<br />

<strong>und</strong> Fortschreibung Rahmenarchitektur <strong>zu</strong> nennen ([DLZ-IT_Anlage], S. 9). Über<br />

die Nennung hinaus liegen keine näheren Informationen vor, sodass die genannten Prozes-<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 49 -<br />

se für die Gegenüberstellung mit Prozessen aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> nicht weiter berücksichtigt<br />

werden können.<br />

Neben diesen Prozessen der RA existiert eine ergänzende Methode (Prozess 10, [Zielmodellierung]),<br />

in der ein Vorgehen in Form eines Prozesses <strong>zu</strong>r Modellierung von Zielen im<br />

Kontext der Rahmenarchitektur beschrieben wird. Dies geschieht ohne die Angabe eines<br />

konkreten Kontrollflusses. Im Unterschied <strong>zu</strong> den übrigen Prozessen hat die Methode <strong>zu</strong>r<br />

Zielmodellierung daher eher den Charakter eines Hilfsmittels bzw. eines Instruments <strong>und</strong><br />

wird ebenfalls in Absprache mit dem Bedarfsträger nicht näher untersucht.<br />

Für die weitere Unter<strong>suchung</strong> werden <strong>zu</strong>nächst die Prozesse 1 <strong>und</strong> 4 näher betrachtet. Da<strong>zu</strong><br />

werden die Prozesse in stark verkürzter Form <strong>zu</strong>sammengefasst, die beteiligten Akteure<br />

benannt sowie Input <strong>und</strong> Output identifiziert. Ergänzend da<strong>zu</strong> werden zentrale Be<strong>zu</strong>gsobjekte<br />

21 (bspw. Instrumente, Dokumente) <strong>und</strong> dem Prozess <strong>zu</strong>ordenbare Ziele identifiziert. Die<br />

Zuordnung von Zielen <strong>und</strong> Be<strong>zu</strong>gsobjekten <strong>zu</strong> den Prozessen beruht dabei auf Interpretation,<br />

da da<strong>zu</strong> keine konkreten Angaben in der RA vorliegen.<br />

5.1.1 Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen<br />

Dieser Prozess ist Bestandteil einer Methode, die da<strong>zu</strong> dient, aus gegebenen Geschäftsprozessen<br />

systematisch benötigte Dienste ab<strong>zu</strong>leiten <strong>und</strong> mit dem sog. Dienstmodell <strong>und</strong> dem<br />

Dienstkatalog ab<strong>zu</strong>gleichen. Da<strong>zu</strong> wird in der Methodenbeschreibung eine Einordnung in<br />

das V-Modell XT vorgenommen, zwei beteiligte Rollen (Geschäfts- <strong>und</strong> Lösungsarchitekt)<br />

vorgestellt <strong>und</strong> der eigentliche Prozess sowie seine einzelnen Aktivitäten detailliert beschrieben.<br />

Die Ergebnisse der Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen – sog. Dienstesteckbriefe<br />

– dienen als Input für die Folgeprozesse „Anpassungen von Dienstemodell <strong>und</strong><br />

Dienstekatalog“ <strong>und</strong> „Erstellung der Spezifikationen“. Diese Prozesse sind gegenwärtig noch<br />

nicht näher spezifiziert.<br />

Die Methode <strong>zu</strong>r Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen zielt in der Anwendung<br />

darauf ab, möglichst alle fachlichen Anforderungen, die sich aus Geschäftsprozessen ergeben,<br />

in Diensten <strong>zu</strong> bündeln <strong>und</strong> eine entsprechende Sammlung von Dienstebeschreibungen<br />

– den Dienstekatalog – auf<strong>zu</strong>bauen. Dieser Dienstekatalog soll da<strong>zu</strong> dienen, systematisch<br />

Lücken in Form noch fehlender Dienste <strong>und</strong> Funktionalitäten <strong>zu</strong> entdecken <strong>und</strong> bereits existierende<br />

Dienste, bzw. Bestandteile davon, systematisch wieder<strong>zu</strong>verwenden <strong>und</strong> weiter<strong>zu</strong>entwickeln.<br />

Mit der Fokussierung auf Dienste adressiert der Prozess primär das<br />

Dienstemodell <strong>und</strong> ist somit zwischen Geschäfts- <strong>und</strong> IT-Seite bzw. geschäftlichen Modell<br />

<strong>und</strong> dem Dienstemodell ein<strong>zu</strong>ordnen. Es sind weder Details der konkreten Erbringung der<br />

Dienste noch bezüglich deren Verwendung in den <strong>zu</strong>gehörigen Geschäftsprozessen Gegenstand<br />

der Methode. Der Prozess ist in vereinfachter Form in Tabelle 2 <strong>zu</strong>sammengefasst. 22<br />

Prozess (1) Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen<br />

(„Diensteableitung“)<br />

Subprozesse/Aktivitäten 1. Identifizieren <strong>und</strong> Bündeln von Funktionalitäten<br />

2. Ergänzen von impliziten Funktionalitäten<br />

3. Gruppieren der Funktionalitäten nach Diensten<br />

4. Abgleich mit dem Dienstekatalog<br />

5. Abgleich mit dem Geschäftlichen Modell<br />

6. Einordnung neuer Funktionalitäten <strong>und</strong> Dienste<br />

Akteure • Lösungsarchitekt,<br />

• Geschäftsarchitekt<br />

21 Zum Begriff des Be<strong>zu</strong>gsobjekts vgl. Abschnitt 4.3.<br />

22 Die nähere Betrachtung der Akteure (Rollen <strong>und</strong> Gremien) erfolgt in Abschnitt 6.1.<br />

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Prozess (1) Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen<br />

(„Diensteableitung“)<br />

Input • Geschäftsprozessmodelle,<br />

• Geschäftliches Modell,<br />

• Dienstekatalog<br />

• Dienstemodell<br />

Output • Überarbeiteter Dienstekatalog (ggf. mit <strong>zu</strong>sätzlichen Diensten),<br />

Gr<strong>und</strong>lage für technische Umset<strong>zu</strong>ng<br />

• Erste Lösungsskizzen für Umset<strong>zu</strong>ng<br />

• Vollständige Funktionalitätenliste<br />

• Dienstesteckbriefe<br />

Be<strong>zu</strong>gsobjekte • Dienstesteckbrief<br />

• Dienstekatalog<br />

• Dienstemodell<br />

• Funktionalitätenliste<br />

Zugeordnete Ziele • Wiederverwendung von Diensten<br />

• Systematisches Ableiten von Anforderungen an IT aus Verwaltungsbedarfen<br />

• Kopplung IT-Geschäft<br />

Tabelle 2: Prozess – Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen<br />

Dem Vorgehen <strong>zu</strong>r Ableitung von Diensten sind die Prozesse Anpassen von Dienstemodell<br />

<strong>und</strong> Dienstekatalog <strong>und</strong> Erstellen der Spezifikation nachgelagert. Ersterer zielt darauf ab,<br />

aufgr<strong>und</strong> von Erweiterung <strong>und</strong> Änderungen der Funktionalitäten das Dienstemodell an<strong>zu</strong>passen<br />

oder um neue Dienste <strong>zu</strong> ergänzen. Dies bedarf der Analyse von Auswirkungen auf<br />

existierende Inhalte des Dienstemodells <strong>und</strong> des Dienstekatalogs. Letzterer bezieht sich auf<br />

die Spezifikation der fachlichen <strong>und</strong> technischen Konzepte basierend auf den Dienstesteckbriefen<br />

durch die Architekten. Weitere Angaben über In- <strong>und</strong> Output, beteiligte Akteure<br />

oder einzelnen Aktivitäten liegen nicht vor.<br />

5.1.2 Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage<br />

Dieser Prozess zielt auf die Bündelung der Nachfrage nach ressortübergreifenden IT-<br />

Produkten 23 <strong>und</strong> die Herbeiführung entsprechender Angebote durch die DLZ-IT des B<strong>und</strong>es.<br />

Da<strong>zu</strong> dient die strukturierte jährliche Erarbeitung eines IT-Bedarfskatalogs <strong>und</strong> eines IT-<br />

Programmplans aus Sicht der Nachfrager (d.h. den einzelnen Ressorts). Diese Dokumente<br />

dienen auch als Teilmenge des IT-Rahmenkonzepts des B<strong>und</strong>es, das die Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Aktualisierung des Produktkatalogs der DLZ-IT des B<strong>und</strong>es bildet.<br />

Der Prozess der Bündelung der IT-Nachfrage ist außerdem die Arbeitsgr<strong>und</strong>lage für den<br />

Nachfragerbeirat. Der Nachfragerbeirat koordiniert mit diesem Prozess federführend die<br />

Abstimmung von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage. Eine komprimierte Übersicht über den Prozess<br />

bietet Tabelle 3.<br />

Prozess (4) Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage<br />

(„Nachfragebündelung“)<br />

Subprozesse/Aktivitäten 1. Bedarfserhebung<br />

2. Umset<strong>zu</strong>ngsvorhaben<br />

3. Finalisierung Umset<strong>zu</strong>ngsplanung<br />

4. Ableitung Ergebnisdokumente<br />

23 Die abweichende Terminologie dieses Prozesses lässt sich (vermutlich) auf die abweichenden Hintergründe<br />

der für diesen Prozess <strong>zu</strong>ständigen Projektgruppe <strong>zu</strong>rückführen. Ein IT-Produkt kann hier als ein Element einer<br />

IT-Lösung verstanden werden, bspw. eine Office-Anwendung. Die Betrachtung erfolgt dabei bei einem IT-Produkt<br />

aus K<strong>und</strong>ensicht. Die abschließende Begriffsklärung obliegt dem Bedarfsträger.<br />

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Prozess (4) Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage<br />

(„Nachfragebündelung“)<br />

Akteure • Rat der IT-Beauftragten<br />

• Nachfragebeirat (federführend)<br />

• K<strong>und</strong>enmanager DLZ-IT des B<strong>und</strong>es<br />

• IT-Beauftragter eines Ressorts<br />

• Nachfragekoordinator der Ressorts<br />

• Team Architekturmanagement<br />

• Team IT-Rahmenkonzept<br />

Input • Strategische Vorgaben<br />

• IT-Programmplan /Maßnahmenliste<br />

• IT-Rahmenkonzept des B<strong>und</strong>es<br />

• Produktkatalog der DLZ-IT des B<strong>und</strong>es<br />

Output • IT-Bedarfskatalog (Zwischenergebnis)<br />

• Aktualisierter IT-Programmplan / Maßnahmenliste (Beitrag <strong>zu</strong>m IT-<br />

Rahmenkonzept des B<strong>und</strong>es)<br />

• Aktualisierter Produktkatalog der DLZ-IT des B<strong>und</strong>es<br />

Be<strong>zu</strong>gsobjekte • IT-Maßnahmenliste<br />

• Ressortübergreifender IT-Bedarfskatalog<br />

• Vorhabenliste<br />

• IT-Rahmenkonzept des B<strong>und</strong>es<br />

• Produktkatalog der DLZ-IT des B<strong>und</strong>es,<br />

• Soll-Bebauungsplan<br />

Zugeordnete Ziele • Fachliche Integration<br />

Tabelle 3: Prozess – Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage<br />

Der Prozess <strong>zu</strong>m Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage steht mit weiteren<br />

Prozessen in Beziehung. In der Dokumentation wird auf das Architekturmanagement (insb.<br />

Vorgaben <strong>und</strong> Input für Weiterentwicklung <strong>und</strong> Anpassung der Soll-Bebauungsplanung) <strong>und</strong><br />

die Fortentwicklung der IT-Strategie (Input für Fortentwicklung der IT-Strategie) verwiesen<br />

([Nachfragebündelung], S. 20). Abgesehen von kurzen Einordnungen dieser Prozesse liegen<br />

da<strong>zu</strong> keine weiteren Angaben vor.<br />

5.2 Prozesse <strong>und</strong> Vorgehensweisen der <strong>ITIL</strong><br />

Die <strong>ITIL</strong> betrachtet das Management von IT-Dienstleistungen entlang eines Lebenszyklus –<br />

von Entwurf über Umset<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> Betrieb bis <strong>zu</strong>r Einstellung. Da<strong>zu</strong> wird ein Lebenszyklusmodell<br />

verwendet, das sich in folgende Phasen unterteilt (Die Dokumentation <strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong> gliedert<br />

sich entsprechend nach diesen 5 Phasen):<br />

• Service Strategy (dt. Servicestrategie)<br />

• Service Design (dt. Serviceentwurf)<br />

• Service Transition (dt. Serviceüberführung)<br />

• Service Operation (dt. Servicebetrieb)<br />

• Continual Service Improvement (dt. Kontinuierliche Serviceverbesserung)<br />

Für jede Phase wird in der Regel eine Reihe von Prozessen vorgeschlagen, die durch Angabe<br />

von Aktivitäten, Rollen <strong>und</strong> möglichen Instrumenten verfeinert werden. Betrachtet werden<br />

alle der 26 <strong>ITIL</strong>-Prozesse. Die Zuordnung der in den jeweiligen Dokumenten beschriebenen<br />

Prozesse <strong>zu</strong> den einzelnen Phasen ist in Abbildung 16 dargestellt. Dabei ist <strong>zu</strong> beachten,<br />

dass der Kern des Lebenszyklus aus den Phasen Service Design, Service Transition <strong>und</strong><br />

Service Operation besteht. Service Strategy liefert Richtlinien <strong>und</strong> Ziele <strong>und</strong> wirkt dadurch<br />

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auf alle nachfolgenden Phasen; dedizierte Prozesse lassen sich hier nur vergleichsweise<br />

wenige finden. Das Continual Service Improvement umfasst die kontinuierliche Verbesserung<br />

<strong>und</strong> begleitend damit ebenfalls alle anderen Phasen; Prozesse werden in diesem Dokument<br />

nicht vorgeschlagen.<br />

Abbildung 16 stellt eine Vereinfachung dar: die Prozesse in <strong>ITIL</strong> beziehen sich nicht durchgängig<br />

auf jeweils nur eine Lebenszyklusphase. Vielmehr werden teilweise Prozesse vorgeschlagen,<br />

die sich über mehrere Phasen bzw. über den gesamten Lebenszyklus erstrecken,<br />

wie bspw. das Financial <strong>und</strong> das Demand Management. Das Financial <strong>und</strong> Demand Management<br />

werden zwar in [Service Strategy] beschrieben, beziehen sich jedoch auf den gesamten<br />

Lebenszyklus. Eine Darstellung, die diesem Sachverhalt Rechnung trägt, findet sich<br />

in Anhang D. Eine ausführlichere Übersicht über die zentralen Prozesse von <strong>ITIL</strong> liefert<br />

Anhang C.<br />

Service Strategy Service Design Service Transition Service Operation<br />

Demand Management<br />

Service Portfolio Management<br />

Financial Management<br />

Service Catalogue Management<br />

Service Level Management<br />

Capacity Management<br />

Availability Management<br />

IT Service Continuity Management<br />

Information Security Management<br />

Supplier Management<br />

Information Security Management<br />

Supplier Management<br />

Abbildung 16: Übersicht über die <strong>ITIL</strong>-Prozesse<br />

Der Detailgrad der Beschreibungen der <strong>ITIL</strong> Prozesse unterscheidet sich teilweise stark.<br />

Während die Prozesse etwa im Bereich der Service Operations (z. B. das Problem Management)<br />

sehr konkret <strong>und</strong> unter Angabe von Kontrollflüssen beschrieben werden (z. B.<br />

[Service Operation], S. 69), sind Angaben im Bereich der Service Strategy deutlich weniger<br />

konkret. Anstelle von Kontrollflussbeschreibungen der Prozesse treten Beschreibungen von<br />

allgemeinen Handlungsempfehlungen, bspw. für die Ausgestaltung des Service Portfolio<br />

Managements ([Service Strategy], S. 141).<br />

5.3 Prozesse <strong>und</strong> Vorgehensweisen der <strong>COBIT</strong><br />

In <strong>COBIT</strong> werden 34 Prozesse unterschieden, die ebenfalls anhand eines einfachen Lebenszyklusmodells<br />

strukturiert werden. Dabei verwendet <strong>COBIT</strong> vier Lebenszyklusphasen<br />

bzw. in der <strong>COBIT</strong>-Terminologie: vier sog. „Domains“. Folgende Domains werden dabei<br />

unterschieden:<br />

1. Plan and Organise (PO): 10 Prozesse<br />

2. Acquire and Implement (AI): 7 Prozesse<br />

3. Deliver and Support (DS): 13 Prozesse<br />

4. Monitor and Evaluate(ME): 4 Prozesse<br />

Transistion Planning and Support<br />

Change Management<br />

Service Asset and Configuration Management<br />

Release and Deployment Management<br />

Service Validation and Testing<br />

Evaluation<br />

Knowledge Management<br />

Event Management<br />

Incident Management<br />

Problem Management<br />

Request Fullfillment<br />

Access Management<br />

Service Strategy Continual Service Improvement<br />

Service Strategy<br />

Eine Übersicht über die vier Domains <strong>und</strong> die jeweiligen Prozesse bietet Abbildung 17.<br />

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Abbildung 17: Übersicht der <strong>COBIT</strong>-Prozesse (in Anlehnung an [<strong>COBIT</strong>-DE], S. 24)<br />

Jeder Prozess wird durch die Angabe folgender Details beschrieben:<br />

1. Prozessbeschreibung mit Zielen, <strong>zu</strong> deren Erreichung der Prozess beitragen soll, <strong>und</strong><br />

einem übergeordneten Control Objective, das die Steuerung des Prozesses sicherstellen<br />

soll<br />

2. Beschreibung detaillierterer Control Objectives<br />

3. Prozessinputs <strong>und</strong> -outputs (d.h. Abhängigkeiten <strong>zu</strong> anderen Prozessen)<br />

4. Verantwortlichkeiten für die einzelnen Aktivitäten<br />

5. Detailliertere Ziele <strong>und</strong> <strong>zu</strong>gehörige Kennzahlen<br />

6. Reifegradmodell<br />

Dabei ist <strong>zu</strong> beachten, dass <strong>COBIT</strong> für Prozesse keine Beschreibung des Kontrollflusses<br />

angibt. Prozessbeschreibungen benennen lediglich Aktivitäten (bspw. „Link business goals to<br />

IT-goals“ aus dem Prozess „Define a strategic IT Plan“ PO1), die nicht näher beschrieben<br />

sondern nur aufgelistet werden. Durch RACI-Matrizen werden tabellarisch Rollen <strong>und</strong> Gremien<br />

Verantwortlichkeiten den einzelnen Aktivitäten <strong>zu</strong>geordnet. RACI steht dabei als Akronym<br />

für die vier in <strong>COBIT</strong> unterschiedenen Verantwortlichkeiten: responsible (<strong>zu</strong>ständig),<br />

accountable (verantwortlich), consulted (konsultiert) <strong>und</strong> informed (informiert).<br />

Statt auf der Beschreibung der Aktivitäten <strong>und</strong> liegt der Fokus stärker auf den Control<br />

Objectives (insgesamt 210, siehe auch Abschnitt 3.3 <strong>und</strong> 4.3). Zusätzlich <strong>zu</strong> den Control<br />

Objectives der jeweiligen Prozesse schlägt <strong>COBIT</strong> eine Reihe von ergänzenden, allgemeinen<br />

Control Objectives für Prozesse <strong>und</strong> Applikationen vor, z. B. „Process Ownership“ für IT-<br />

Prozesse <strong>und</strong> „Transaction Authentication and Integrity“ für Anwendungen. Eine vollständige<br />

Übersicht über die Prozesse <strong>und</strong> den <strong>zu</strong>gehörigen Control Objectives von <strong>COBIT</strong> findet sich<br />

in Anhang D.<br />

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Sowohl in den Aktivitäten als auch den Control Objectives wird auf unterschiedliche Instrumente<br />

wie z. B. Dokumente <strong>und</strong> Modelle verwiesen. Diese Instrumente werden im Folgenden<br />

als Be<strong>zu</strong>gsobjekte bezeichnet. Die Be<strong>zu</strong>gsobjekte werden in <strong>COBIT</strong> jedoch nur benannt<br />

<strong>und</strong> nicht näher spezifiziert, d.h. <strong>COBIT</strong> liefert keine detaillierten Beschreibungen oder Vorschläge<br />

für deren Ausgestaltung. Der Nutzen von <strong>COBIT</strong> für die Realisierung der Be<strong>zu</strong>gsobjekte<br />

ist daher eingeschränkt. Als Beispiele lassen sich „Strategic IT Plan“ (PO 1.4),<br />

„Information Architecture“ (PO 2) oder „Change Request“ (AI6) nennen. Dies spiegelt den<br />

gr<strong>und</strong>sätzlichen Charakter von <strong>COBIT</strong> wieder: <strong>COBIT</strong> fokussiert auf das Was, weniger auf<br />

das Wie (siehe auch Abschnitt 3.3).<br />

5.4 Gegenüberstellung<br />

Ausgehend von den identifizierten <strong>und</strong> beschriebenen Prozessen der RA werden <strong>zu</strong>sammengehörige,<br />

d.h. sich überschneidende oder ähnliche, Prozesse aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> identifiziert<br />

<strong>und</strong> auf mögliche inhaltliche Überschneidungen, Widersprüche <strong>und</strong><br />

Integrationsmöglichkeiten untersucht. Da<strong>zu</strong> wird wie folgt vorgegangen: Zunächst werden<br />

Überschneidungen gesucht, die sich direkt aus der Betrachtung der Prozesse <strong>und</strong> den jeweiligen<br />

Aktivitäten ergeben (ähnliche Bezeichner, Akteure, Ereignisse etc.).<br />

Für die Ableitung von weiteren möglichen Anknüpfungspunkten zwischen den Prozessen der<br />

RA <strong>und</strong> den Inhalten aus <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> werden die mit den Prozessen verfolgten Ziele <strong>und</strong><br />

im Prozess genutzten Be<strong>zu</strong>gsobjekte (bspw. „IT-Architektur“, „Service-Portfolio“, „Technologie-Standard“,<br />

etc.) mit berücksichtigt. Dies ist notwendig, um Prozesse <strong>zu</strong> identifizieren, die<br />

sich nicht direkt über die beschriebenen Ähnlichkeiten ermitteln lassen. Dieser Betrachtung<br />

liegt die Annahme <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e, dass Prozesse, die auf ähnliche Be<strong>zu</strong>gsobjekte verweisen<br />

<strong>und</strong>/oder den gleichen Ziele <strong>zu</strong>geordnet werden können, Anknüpfungspunkte für die RA<br />

darstellen.<br />

5.4.1 Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen<br />

Die Analyse der in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> vorgeschlagenen Prozesse ergibt, dass sich der Prozess<br />

der RA <strong>zu</strong>r Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen weder in <strong>ITIL</strong> noch in <strong>COBIT</strong> in<br />

einer unmittelbar vergleichbaren Form wiederfinden lässt. Es lassen sich jedoch Prozesse<br />

identifizieren, die ähnliche Ziele verfolgen, gemeinsame Be<strong>zu</strong>gsobjekte aufweisen oder<br />

Teilaspekte des Prozesses adressieren.<br />

Die Analyse der in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> beschriebenen Prozesse ergibt somit eine Liste von<br />

Prozessen, die Anknüpfungspunkte mit dem Prozess der RA <strong>zu</strong>r Ableitung von Diensten aus<br />

Geschäftsprozessen aufweisen. Die identifizierten Prozesse sind in Tabelle 4 aufgelistet. Um<br />

Überschneidungen mit der Nummerierung der Prozesse aus der RA <strong>zu</strong> vermeiden, wird die<br />

Prozessnummer des betrachten Prozesses der RA (hier Nummer 1) vorangestellt.<br />

Als Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass der betrachtete Prozess in keinem direkten<br />

Widerspruch <strong>zu</strong> Prozessen aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> steht <strong>und</strong> weder <strong>ITIL</strong> noch <strong>COBIT</strong> ähnlich<br />

detaillierte Prozessspezifikationen für den betrachteten Bereich aufweisen. Die Anknüpfungspunkte<br />

des Prozesses der RA an die identifizierten Prozesse in <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> werden<br />

in Abschnitt 5.5 aufgezeigt.<br />

Nr. Prozess Quelle Kurzbeschreibung<br />

1.1 Availability Management<br />

<strong>ITIL</strong><br />

Service Design<br />

Soll sicherstellen, dass der Level an Serviceverfügbarkeit bei allen<br />

Services unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit die aktuell<br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong>künftig vereinbarten Business-Bedürfnisse erfüllt oder<br />

übertrifft.<br />

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Nr. Prozess Quelle Kurzbeschreibung<br />

1.2 Capacity Management <strong>ITIL</strong><br />

Service Design<br />

1.3 Change Management <strong>ITIL</strong><br />

Service Transition<br />

1.4 Financial Management <strong>ITIL</strong><br />

Service Strategy<br />

1.5 Information Security<br />

Management<br />

1.6 Service Level<br />

Management<br />

1.7 Define and Manage<br />

Service Levels<br />

1.8 Identify Automated<br />

Solutions<br />

<strong>ITIL</strong><br />

Service Design<br />

<strong>ITIL</strong><br />

Service Design<br />

<strong>COBIT</strong><br />

DS1<br />

<strong>COBIT</strong><br />

AI1<br />

1.9 Manage Changes <strong>COBIT</strong><br />

AI6<br />

1.10 Manage Performance<br />

and Capacity<br />

1.11 Manage the IT-<br />

Investment<br />

<strong>COBIT</strong><br />

DS3<br />

<strong>COBIT</strong><br />

PO5<br />

Soll sicherstellen, dass in allen Bereichen der IT stets zeitnah eine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong> auf die vereinbarten aktuellen <strong>und</strong> <strong>zu</strong>künftigen<br />

Business-Bedürfnisse abgestimmte IT-Kapazität verfügbar ist.<br />

Dieser Prozess soll sicherstellen, dass Änderungs-Anforderungen<br />

an IT-Services (Infrastruktur, etc.) von Seiten des Business kontrolliert<br />

<strong>und</strong> effizient unter Minimierung von Risiken umgesetzt werden.<br />

Da<strong>zu</strong> sind standardisierte Verfahren <strong>zu</strong>r Durchführung von Änderungen<br />

erforderlich.<br />

Das Financial Management stellt Informationen für das wirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> kosteneffektive Service Delivery <strong>zu</strong> Verfügung. Es soll<br />

sicherstellen, dass Kosten für IT-Services transparent sind<br />

Stimmt die IT-Sicherheit auf die Business-Sicherheit ab, damit die<br />

Informationssicherheit für alle Service- <strong>und</strong> Service Management<br />

Aktivitäten effektiv verwaltet <strong>und</strong> gesteuert werden kann.<br />

Verhandelt, vereinbart <strong>und</strong> dokumentiert die geeigneten IT Service<br />

Ziele mit Vertretern des Business. Anschließend wird die Fähigkeit<br />

des Service Providers <strong>zu</strong>r Bereitstellung des vereinbarten Service<br />

Levels überwacht <strong>und</strong> entsprechende Berichte erstellt.<br />

Eine effektive Kommunikation zwischen dem IT-Management <strong>und</strong><br />

den K<strong>und</strong>en der Services wird durch die dokumentierte Ausgestaltung<br />

<strong>und</strong> Vereinbarung von IT-Services <strong>und</strong> Service Levels unterstützt.<br />

Dieser Prozess enthält ebenso die Überwachung <strong>und</strong> die<br />

zeitnahe Berichterstattung an die Interessensvertreter über die<br />

Erreichung von Service Levels. Der Prozess soll die Angleichung<br />

zwischen IT-Services <strong>und</strong> den entsprechenden Unternehmenserfordernissen<br />

ermöglichen.<br />

Der Bedarf an neuen Anwendungen oder Funktionen erfordert eine<br />

Analyse, um sicher<strong>zu</strong>stellen, dass die Unternehmensanforderungen<br />

wirksam <strong>und</strong> wirtschaftlich abgedeckt sind. Dieser Prozess deckt<br />

die Festlegung des Bedarfs ab, die Berücksichtigung alternativer<br />

Möglichkeiten, die Überprüfung der technischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Machbarkeit, die Durchführung einer Risikoanalyse sowie<br />

einer Kosten-/Nutzen-Analyse <strong>und</strong> das Fällen einer endgültigen<br />

Entscheidung für eine Eigenentwicklung oder Beschaffung.<br />

Änderungen an der Infrastruktur <strong>und</strong> den Anwendungen müssen<br />

formell auf eine gesteuerte Art <strong>und</strong> Weise vorgenommen werden.<br />

Jeder Change (auch an Verfahren, Prozesse, Systemen <strong>und</strong><br />

Service-Parametern) müssen vor der Implementierung aufgezeichnet,<br />

bewertet <strong>und</strong> autorisiert sowie nach der Implementierung an<br />

Hand der geplanten Ergebnisse überprüft werden.<br />

Das Management der Performanz <strong>und</strong> Kapazität der IT-<br />

Ressourcen, bedingt einen Prozess, mit dem periodisch die<br />

aktuelle Performance <strong>und</strong> Kapazität der IT-Ressourcen beurteilt<br />

wird. Dieser Prozess berücksichtigt die Prognose künftiger Bedürfnisse,<br />

basierend auf den Anforderungen an die Arbeitslast, den<br />

Speicher <strong>und</strong> an die Sicherstellung des störungsfreien Betriebs<br />

(engl.: contingency).<br />

Es ist ein Framework <strong>zu</strong>m Management der IT-Investitionen<br />

erforderlich, das Kosten, Nutzen, Priorisierung innerhalb des<br />

Budgetrahmens, einen formalen Budgetierungsprozess <strong>und</strong> eine<br />

Budgetverwaltung umfasst. Die Abstimmung mit den strategischen<br />

<strong>und</strong> taktischen IT-Plänen ist erforderlich. Der Prozess zielt darauf<br />

ab, die Gesamtkosten <strong>und</strong> den Gesamtnutzen <strong>zu</strong> identifizieren <strong>und</strong><br />

<strong>zu</strong> steuern, <strong>und</strong> notwendige Maßnahmen bei Bedarf initiieren <strong>zu</strong><br />

können. Er soll die wirksame <strong>und</strong> wirtschaftliche Verwendung von<br />

IT-Ressourcen ermöglichen.<br />

Tabelle 4: Prozesse aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> mit Anknüpfungspunkten <strong>zu</strong>m Prozess der<br />

Diensteableitung der RA<br />

5.4.2 Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage<br />

Die Analyse der <strong>ITIL</strong>- <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>-Prozesse zeigt, dass der Prozess der RA <strong>zu</strong>m Zusammenwirken<br />

von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage sich ebenfalls nicht in einer vergleichbaren<br />

Form wiederfinden lässt. Es lassen sich jedoch Prozesse identifizieren, die ähnliche Ziele<br />

verfolgen, gemeinsame Be<strong>zu</strong>gsobjekte aufweisen oder Teilaspekte des Prozesses adressieren.<br />

Die Analyse der in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> beschriebenen Prozesse <strong>und</strong> ihrer Beschreibungen<br />

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Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 56 -<br />

ergibt somit eine Liste möglicher Prozesse, die sich in den Kontext des betrachteten Prozesses<br />

der RA einordnen lassen <strong>und</strong> somit Anknüpfungspunkte aufweisen.<br />

Die identifizierten Prozesse decken sich teilweise mit den in Abschnitt 5.4.1 identifizierten<br />

Prozessen. Tabelle 5 enthält das Ergebnis des Prozessvergleichs. Bei Prozessen, die schon<br />

in Abschnitt 5.4.1 beschrieben sind, wird auf die entsprechende Tabelle verwiesen <strong>und</strong> der<br />

Bezeichner wird beibehalten.<br />

Als Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass der betrachtete Prozess in keinem direkten<br />

Widerspruch <strong>zu</strong> Prozessen aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> steht <strong>und</strong> weder <strong>ITIL</strong> noch <strong>COBIT</strong> ähnlich<br />

detaillierte Prozessspezifikationen aufweisen. Die Anknüpfungspunkte des Prozesses der<br />

RA an die identifizierten Prozesse in <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> werden in Abschnitt 5.5 aufgezeigt.<br />

Nr. Prozess Quelle Kurzbeschreibung<br />

1.2 Capacity Management <strong>ITIL</strong><br />

Service Design<br />

1.3 Change Management <strong>ITIL</strong><br />

Service Transition<br />

1.4 Financial Management <strong>ITIL</strong><br />

Service Strategy<br />

1.8 Identify Automated<br />

Solutions<br />

<strong>COBIT</strong><br />

AI1<br />

1.9 Manage Changes <strong>COBIT</strong><br />

AI6<br />

1.10 Manage Performance<br />

and Capacity<br />

1.11 Manage the IT-<br />

Investment<br />

<strong>COBIT</strong><br />

DS3<br />

<strong>COBIT</strong><br />

PO5<br />

4.1 Demand Management <strong>ITIL</strong><br />

Service Strategy<br />

4.2 Service Catalogue<br />

Management<br />

4.3 Service Portfolio<br />

Management<br />

4.4 Define a Strategic IT<br />

Plan<br />

<strong>ITIL</strong><br />

Service Design<br />

<strong>ITIL</strong><br />

Service Strategy<br />

<strong>COBIT</strong><br />

PO1<br />

Siehe Tabelle 4<br />

Siehe Tabelle 4<br />

Siehe Tabelle 4<br />

Siehe Tabelle 4<br />

Siehe Tabelle 4<br />

Siehe Tabelle 4<br />

Siehe Tabelle 4<br />

Das Demand Management zielt auf Gestaltung des Service-<br />

Angebots in Abstimmung mit den Anforderungen <strong>und</strong> Erwartung<br />

des K<strong>und</strong>en. Dabei steht die kosteneffiziente <strong>und</strong> bedarfsgerechte<br />

Steuerung der Kapazität im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Soll sicherstellen, dass ein Servicekatalog erstellt <strong>und</strong> gepflegt wird,<br />

der exakte Informationen <strong>zu</strong> allen operativen Services <strong>und</strong> <strong>zu</strong> den<br />

Services, deren operativer Betrieb vorbereitet wird, enthält.<br />

Dieser Prozess dient der Bereitstellung eines Serviceangebots in<br />

Form eines Serviceportfolios, das sowohl den aktuellen als auch<br />

den <strong>zu</strong>künftigen Anforderungen der K<strong>und</strong>en genügt. Da<strong>zu</strong> werden<br />

sowohl strategische als auch fachliche Anforderungen berücksichtigt.<br />

Die strategische IT-Planung zielt darauf ab die IT-Ressourcen in<br />

Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie <strong>und</strong> deren<br />

Prioritäten <strong>zu</strong> managen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> steuern. Der strategische Plan sollte<br />

das Verständnis der Stakeholder über die Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

Grenzen der IT verbessern, die gegenwärtige Performance bewerten<br />

sowie den Umfang von notwendigen Investitionen ermitteln.<br />

Tabelle 5: Prozesse aus <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> mit Anknüpfungspunkten <strong>zu</strong>m Prozess der<br />

Nachfragebündelung der RA<br />

5.5 Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />

Die Analyse <strong>und</strong> Gegenüberstellung der Prozesse der RA mit Prozessen aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>COBIT</strong> zeigt, dass keine direkten Überschneidungen <strong>und</strong> Widersprüche vorliegen. Daher<br />

deutet sich die Anschlussfähigkeit der Prozesse der RA an die Prozesse aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong><br />

an. Auch wenn keine direkten Überschneidungen vorliegen, lassen sich durch die Prozessanalyse<br />

eine Reihe von Prozessen aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> identifizieren, die Anknüpfungspunkte<br />

an die Prozesse der RA aufweisen. Auf diese wird im Folgenden näher eingegangen.<br />

Zunächst stehen jedoch generelle Beobachtungen, Auffälligkeiten <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

im Fokus.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 57 -<br />

5.5.1 Übergreifende Handlungsempfehlungen<br />

H-8 Handlungsempfehlung: Zusammenhänge zwischen Prozessen verdeutlichen<br />

Generell werden die Zusammenhänge zwischen den beiden betrachteten Prozessen der RA<br />

derzeit nicht deutlich. Darüber hinaus werden voneinander abweichende Konzepte verwendet:<br />

Produkt <strong>und</strong> Produktkatalog statt Dienst <strong>und</strong> Dienstekatalog. Diese Unterschiede werden<br />

nicht explizit gemacht <strong>und</strong> auch nicht begründet. Die Vermutung liegt hier nahe, dass die<br />

Prozesse von verschiedenen Gruppen erstellt wurden <strong>und</strong> es daher <strong>zu</strong> einem unterschiedlichen<br />

Begriffsverständnis kommt.<br />

Die Dokumentation der RA sollte eine klare <strong>und</strong> nachvollziehbare Einordnung der Prozesse<br />

vornehmen, insb. sollten Abhängigkeiten (bspw. in Form von Schnittstellen) zwischen spezifizierten<br />

Prozessen identifiziert <strong>und</strong> dokumentiert werden. Außerdem ist auf eine einheitliche<br />

Terminologie bei der Prozessdokumentation <strong>zu</strong> achten (vgl. auch Handlungsempfehlung<br />

<strong>zu</strong>m Ausbau des Glossars der RA im Abschnitt 4.5).<br />

H-9 Handlungsempfehlung: Prozesse in einheitlicher Struktur beschreiben<br />

Die Beschreibungen der <strong>COBIT</strong>-Prozesse folgen einer klaren <strong>und</strong> einheitlichen Struktur, die<br />

den Umgang mit den Prozessen erleichtert <strong>und</strong> vermutlich einer der zentralen Erfolgsfaktoren<br />

des Ansatzes in der Praxis ist. Eine vergleichbar einheitliche Struktur <strong>zu</strong>r Beschreibung<br />

von Prozessen der RA liegt derzeit noch nicht vor. Sie könnte jedoch nach unserer Einschät<strong>zu</strong>ng<br />

das Verständnis der Prozesse der RA deutlich erhöhen <strong>und</strong> ihre Anwendung vereinfachen.<br />

Dafür sollte als Gr<strong>und</strong>lage ein nachvollziehbares <strong>und</strong> differenziertes Methoden- <strong>und</strong><br />

Prozessverständnis <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e gelegt werden. Derzeit wird nicht hinreichend zwischen Methode,<br />

sprachlicher Struktur <strong>und</strong> Vorgehensmodell sowie Prozessen differenziert. Die Beschreibungsstruktur<br />

aus <strong>COBIT</strong> kann als Vorbild für die RA dienen.<br />

H-10 Handlungsempfehlung: Prozessbeschreibungen um weitere Aspekte ergänzen<br />

Die Prozesse der RA können in mehrerer Hinsicht um Aspekte aus <strong>COBIT</strong> ergänzt werden.<br />

So könnte die in <strong>COBIT</strong> vorgeschlagenen Reifegradmodelle („Maturity Models“) als Gr<strong>und</strong>lage<br />

für den Entwurf entsprechender Reifegrade für die Prozesse der RA dienen. Dies vermag<br />

bspw. die Identifikation von Verbesserungspotenzialen <strong>zu</strong> unterstützen (z. B. [<strong>COBIT</strong>],<br />

S. 21).<br />

Darüber hinaus betont <strong>COBIT</strong> die Definition von Kennzahlen <strong>und</strong> die Berücksichtigung von<br />

Risiken. Die Prozesse der RA könnten entsprechend weiterentwickelt werden, bspw. durch<br />

die Definition von Kennzahlen <strong>zu</strong>r Messung der Zielerreichung des Prozesses im Hinblick auf<br />

die für den Prozess formulierten Ziele; oder durch die durchgängige Identifikation <strong>und</strong> Berücksichtigung<br />

von Risiken, die sich etwa aus den Diensten bzw. ihren Realisierungen für die<br />

<strong>zu</strong> unterstützenden Geschäftsprozesse ergeben können. 24<br />

<strong>ITIL</strong> bietet weitergehende Empfehlungen bei der Gestaltung der Prozesse. Insbesondere<br />

führt <strong>ITIL</strong> Auslöser („Trigger“), Key Performance Indikatoren (Kennzahlen) <strong>und</strong> kritische<br />

Erfolgsfaktoren für den überwiegenden Teil der <strong>ITIL</strong>-Prozesse an. Die jeweiligen Auflistungen<br />

stellen jedoch nur rudimentäre Vorschläge dar – sie sind weder begründet noch reflektiert.<br />

Eine unkritische Übernahme empfiehlt sich deshalb nicht; stattdessen scheint es<br />

ratsam, mit den Beteiligten der RA eigene Kennzahlen u. a. im Diskurs <strong>zu</strong> entwickeln <strong>und</strong><br />

dabei ihre Zielset<strong>zu</strong>ng („Was soll durch Nut<strong>zu</strong>ng der Kennzahl erreicht werden?“) offen<strong>zu</strong>legen.<br />

24 Vgl. da<strong>zu</strong> auch Handlungsempfehlung H-3 im Abschnitt 3.4 (S. 24).<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


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H-11 Handlungsempfehlung: Grafische Visualisierungen auf Typebene ausbauen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich weist die RA im Kern große Ähnlichkeit mit den <strong>ITIL</strong>-Prozessen Service Asset<br />

<strong>und</strong> Configuration Management aus der Phase Service Transition auf. Bei diesem Prozess<br />

geht es in <strong>ITIL</strong> um die Verwaltung sämtlicher IT-bezogener Elemente (Services, Verträge,<br />

Hardware, Software etc.). Hierfür wird eine sog. „Configuration Management Database“<br />

(CMDB) vorgeschlagen, deren Fokus auf der Verwaltung von Instanzen der Elemente (z. B.<br />

konkrete Verträge mit einer konkreten Laufzeit) liegt.<br />

Die RA bietet demgegenüber wesentliche Abstraktionsvorteile durch die Abstraktion auf<br />

Typen (z. B. Typen von Verträgen, Typen von Prozessen). Sie ist <strong>zu</strong>dem bereits jetzt mit<br />

einer anschaulichen grafischen Visualisierung von Sachverhalten auf Typebene versehen<br />

(Prozessmodelle, Zielmodelle), die einen Beitrag <strong>zu</strong> den gesetzten Zielen leisten (Komplexitätsreduktion,<br />

Förderung von Kommunikation <strong>und</strong> Transparenz etc.). Die Verwendung derartiger<br />

Abstraktionen bietet insb. für die Integration von <strong>ITIL</strong> weitergehende Potenziale: So<br />

könnte bspw. in den <strong>ITIL</strong>-Prozessen auf die Modelle der RA <strong>zu</strong>gegriffen werden. An vielen<br />

Stellen bleibt in <strong>ITIL</strong> offen, in welcher (visuellen) Repräsentation die Informationen über<br />

Dienste, IT-Lösungen, Prozesse etc. für die unterschiedlichen Akteure aufbereitet werden<br />

sollen (textuell oder grafisch). Grafische Visualisierungen, wie sie in der RA vorgesehen sind,<br />

können einen erheblichen Beitrag für eine verbesserte Kommunikation zwischen <strong>und</strong> innerhalb<br />

der beteiligten Bereiche (DLZ-IT des B<strong>und</strong>es, Architekturmanagement <strong>und</strong> Ressorts)<br />

liefern.<br />

H-12 Handlungsempfehlung: Einbe<strong>zu</strong>g von Beteiligten <strong>und</strong> Betroffenen betonen<br />

Eine gr<strong>und</strong>legende Idee in <strong>ITIL</strong> ist, dass alle (potenziell) an einem Dienst involvierten Akteure<br />

– auf Geschäftsseite wie auf IT-Seite – stets beteiligt werden, um eigene Ideen oder begründete<br />

Einwände vor<strong>zu</strong>bringen. Für die RA legt dies eine intensivere Zusammenarbeit zwischen<br />

Architekturmanagement, DLZ-IT des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> den „K<strong>und</strong>en“ in den<br />

entsprechenden Ressorts nahe, die in Be<strong>zu</strong>g auf Prozesse <strong>und</strong> Rollenmodelle differenzierter<br />

<strong>zu</strong> beschreiben ist – <strong>und</strong> zwar nicht nur auf Ebene der IT-Strategie (bspw. durch den IT-Rat),<br />

sondern auch auf der operativen Ebene des IT-Betriebs (z. B. Administratoren).<br />

H-13 Handlungsempfehlung: Untersuchte Prozesse präzisieren<br />

Die Betrachtung der Prozesse der RA <strong>und</strong> deren Gegenüberstellung mit Prozessen aus <strong>ITIL</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> ergibt jeweils eine Reihe von Anknüpfungspunkten. Dabei sind sowohl Änderungen<br />

an vorhandenen Aktivitäten als auch Aufnahme weiterer Aktivitäten <strong>zu</strong> evaluieren. So ist<br />

es <strong>zu</strong>m einen möglich, ausgewählte Anknüpfungspunkte in einer Überarbeitung des Prozesses<br />

<strong>zu</strong> konkretisieren, so dass gr<strong>und</strong>legende Ideen aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> übernommen werden<br />

<strong>und</strong> auf diesem Weg das Architekturmanagement weiterentwickelt wird. Zum anderen<br />

werden in einigen <strong>ITIL</strong>- <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>-Prozessen Aktivitäten angeführt, die sich in vergleichbarer<br />

Form noch nicht in Prozessen der RA finden, deren <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e liegende Ideen jedoch<br />

einen Beitrag für den Erfolg der RA <strong>und</strong> des Prozesses liefern können. Es empfiehlt sich<br />

daher, diese Aktivitäten in den Prozess an geeigneter Stelle <strong>zu</strong> integrieren. Sofern es in den<br />

DLZ-IT des B<strong>und</strong>es bereits entsprechende Prozesse geben sollte, so sind diese <strong>zu</strong> berücksichtigen,<br />

bspw. durch die Definition von entsprechenden Schnittstellen. Im Folgenden werden<br />

für die beiden untersuchten Prozesse der RA konkrete Weiterentwicklungspotenziale<br />

aufgezeigt.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 59 -<br />

5.5.2 Prozess: Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen („Diensteableitung“)<br />

H-14 Handlungsempfehlung: Gremium für Entscheidung des ressortinternen bzw.<br />

ressortübergreifenden Diensteangebots<br />

Die Entscheidung, ob die Erbringung von Diensten ressortintern oder ressortübergreifend<br />

erfolgen soll, wird nicht deutlich einer Rolle oder einem Gremium <strong>zu</strong>gewiesen ([Methode],<br />

S. 11). Dies sollte vermutlich ein übergeordnetes Gremium entscheiden; es fehlen da<strong>zu</strong><br />

jedoch Bewertungskriterien als Gr<strong>und</strong>lage für diese Entscheidung. Dies verdeutlicht wiederum,<br />

dass die Abstimmung mit dem Prozess der Nachfragebündelung noch fehlt. Darüber<br />

hinaus wird durch die ressortinterne Erbringung von Diensten die gr<strong>und</strong>legende Trennung<br />

zwischen Angebot <strong>und</strong> Nachfrage von Diensten <strong>zu</strong>mindest potenziell aufgeweicht. Dies<br />

deutet an, dass es über Prozesse hinaus eines gr<strong>und</strong>legenden Regelwerks („Governance-<br />

Strukturen“) bedarf, in dem bspw. festgelegt wird, wie im Fall von Interessenskonflikten <strong>zu</strong><br />

verfahren ist.<br />

H-15 Handlungsempfehlung: Identifikation „vergleichbarer Funktionalitäten“ systematisieren<br />

Darüber hinaus fehlen für die Identifikation „vergleichbarer Funktionalitäten“ 25 derzeit noch<br />

praktisch anwendbare Kriterien <strong>und</strong> Hilfestellungen. In der vorliegenden Form ist dies maßgeblich<br />

von der Kompetenz des Geschäfts- <strong>und</strong> Lösungsarchitekten abhängig. Eine Konkretisierung,<br />

etwa durch weitere Leitfäden, scheint empfehlenswert.<br />

Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie notwendige, d.h. nicht ausräumbare, Unterschiede<br />

von Diensten abgebildet werden <strong>und</strong> wie die ggf. entstehende Vielfalt an Diensten gehandhabt<br />

werden soll. Ein Ansatzpunkt wäre die Verwendung von Varianten ([Methode], S. 15).<br />

H-16 Handlungsempfehlung: Weiterentwicklung des Prozesses „Ableitung von Diensten<br />

aus Geschäftsprozessen“<br />

Der Prozess <strong>zu</strong>r Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen weist einige Anknüpfungspunkte<br />

<strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> auf. Für die Betrachtung der Anknüpfungspunkte ist in Abbildung<br />

18 der Prozess <strong>zu</strong>r Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen mit seinen Aktivitäten<br />

den in Abschnitt 5.4.1 identifizierten <strong>ITIL</strong>- <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>-Prozessen grafisch gegenübergestellt.<br />

Die identifizierten Prozesse weisen Anknüpfungspunkte mit dem Prozess der RA auf, die im<br />

Folgenden erläutert werden. Dabei werden <strong>zu</strong>nächst Prozesse betrachtet, die Anknüpfungspunkte<br />

mit dem gesamten Prozess der Diensteableitung aufweisen. Anschließend werden<br />

einzelne Aktivitäten der Diensteableitung betrachtet. Zur einfacheren Orientierung wird die<br />

betrachtete Gruppe an Prozessen mit ähnlichen Anknüpfungspunkten jeweils mit einer roten<br />

Ziffer kenntlich gemacht (siehe Abbildung 18). In den Erläuterungen <strong>zu</strong> den identifizierten<br />

Prozessen wird in Klammern jeweils die Prozessnummer aufgeführt, die auf die Prozessbeschreibung<br />

in Tabelle 4 verweist.<br />

25 BMI: vgl. hier<strong>zu</strong> Abschnitt 3.5.3 (S. 16) in [Methode].<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 60 -<br />

RA<br />

<strong>ITIL</strong><br />

<strong>COBIT</strong><br />

Abbildung 18: Prozesse aus <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> mit Anknüpfungspunkten an den Prozess der RA <strong>zu</strong>r Diensteableitung<br />

• Gruppe 1 – Gesamter Prozess: In <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> werden verschiedene Prozesse<br />

vorgeschlagen, die für die Weiterentwicklung des Prozess der Diensteableitung insgesamt<br />

berücksichtigt werden könnten.<br />

o Financial Management (1.4): In <strong>ITIL</strong> wird ein Finanzmanagement vorgeschlagen.<br />

Services sind dem<strong>zu</strong>folge bei der Planung <strong>und</strong> Entwicklung wie<br />

auch <strong>zu</strong> ihrer Laufzeit stets auf ihre Wirtschaftlichkeit <strong>zu</strong> prüfen. Dies empfiehlt<br />

sich auch für die RA bzw. den Prozess der Diensteableitung – insb. vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der genannten Ziele der Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Effizienz mag dies<br />

eine gewinnbringende Erweiterung darstellen.<br />

Die konkreteren Hinweise in <strong>ITIL</strong>, etwa die Nut<strong>zu</strong>ng des Return on Investments<br />

<strong>zu</strong>r Beurteilung der Wirtschaftlichkeit, sollten dagegen kritisch hinterfragt<br />

werden. Insgesamt erscheinen die Empfehlungen von <strong>ITIL</strong> <strong>zu</strong>m Financial<br />

Management allerdings mit Blick auf den gegenwärtigen Stand der Forschung<br />

bestenfalls rudimentär <strong>und</strong> nicht reflektiert. Hier sollte auf deutlich weiterentwickelte<br />

Ansätze etwa aus dem Forschungsgebiet IT-Controlling <strong>zu</strong>rückgegriffen<br />

werden.<br />

o Manage the IT-Investment (1.11): Ähnlich dem Financial Management aus<br />

<strong>ITIL</strong> schlägt <strong>COBIT</strong> das durchgängige Management von IT-Investitionen vor.<br />

Dem<strong>zu</strong>folge sollten u. a. sowohl Kosten- <strong>und</strong> Nutzenaspekte berücksichtigt als<br />

auch Abweichungen von erwarteten Kosten <strong>und</strong> vom erwarteten Nutzen identifiziert<br />

<strong>und</strong> evaluiert werden. Über diese allgemeinen <strong>und</strong> sicherlich gr<strong>und</strong>legend<br />

hilfreichen Hinweise hinaus, besteht allerdings auch Ergän<strong>zu</strong>ngsbedarf<br />

durch aktuelle Forschungsergebnisse. Das durch die ITGI entwickelte Rahmenwerk<br />

ValIT scheint nach gegenwärtigem Stand diese Ergebnisse bedauerlicherweise<br />

erneut nicht auf<strong>zu</strong>greifen, sondern das Rad neu <strong>zu</strong> erfinden.<br />

o Identify Automated Solutions (1.8): Dieser <strong>COBIT</strong>-Prozess sieht u. a. die<br />

durchgängige Identifikation <strong>und</strong> Berücksichtigung von Risiken für die Geschäftsprozesse<br />

<strong>und</strong> von Anforderungen an Sicherheit <strong>und</strong> Controls vor. Dies<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


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wird in dem betrachten Prozess der RA derzeit nicht explizit adressiert. Eine<br />

entsprechende Anpassung des Prozesses der RA ist daher <strong>zu</strong> untersuchen.<br />

• Gruppe 2 – Aktivitäten 1 <strong>und</strong> 2: Die Ableitung von Bedarfen nach IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

in Form von Funktionalitäten bietet Anknüpfungsmöglichkeiten an verschiedene <strong>ITIL</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>-Prozesse, die bspw. in den Aktivitäten 1 <strong>und</strong> 2 mit berücksichtigt werden<br />

könnten.<br />

o Service Level Management (1.6): Sofern vertragliche Vereinbarungen von<br />

Relevanz sind, so sollten diese frühzeitig bei der Dienste-Ableitung berücksichtigt<br />

werden. Dies kann bspw. durch die frühzeitige Erfassung von sog.<br />

„Service Level Requirements“ (SLR) erfolgen (Service Design, S. 76f.). Diese<br />

SLR dienen in <strong>ITIL</strong> <strong>zu</strong>m Festhalten von Anforderungen (bspw. hinsichtlich der<br />

Qualität, Verfügbarkeit <strong>und</strong> Support des Dienstes) an neue Dienste <strong>und</strong> werden<br />

in späteren Phasen in „Service Level Agreements“ (SLA) überführt. Da<strong>zu</strong><br />

sind ggf. die Schnittstellen <strong>zu</strong> den DLZ-IT des B<strong>und</strong>es als Erbringer der Dienste<br />

<strong>zu</strong> definieren.<br />

o Define and Manage Service Levels (1.7): Der <strong>COBIT</strong>-Prozess sieht ähnlich<br />

dem obigen <strong>ITIL</strong>-Prozess des Service Level Managements die frühzeitige Erfassung<br />

von Anforderungen der Nachfrager an die Erbringung der Dienste in<br />

Form von Service Level Agreements vor.<br />

o Capacity Management (1.2): Bei der Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen<br />

sollten auch die konkreten Bedarfe i.S. der erwarteten Kapazität<br />

mit erhoben werden, z. B. Durchführungshäufigkeit des Geschäftsprozesses<br />

bzw. Nut<strong>zu</strong>ngshäufigkeit des Dienstes, evtl. Nut<strong>zu</strong>ngsverläufe im Zeitverlauf<br />

(„Peak times“?), Nut<strong>zu</strong>ngsintensität des Dienstes usw. Dies erfordert ggf. die<br />

Abstimmung mit den DLZ-IT des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> dem dortigen Capacity Management,<br />

etwa im Hinblick auf die technische Realisierbarkeit oder technischen<br />

Restriktionen.<br />

o Manage Performance and Capacity (1.10): Dieser <strong>COBIT</strong>-Prozess betont<br />

insb. die Prognose von <strong>zu</strong>künftigen Bedürfnissen im Hinblick auf die Kapazität<br />

(auch hinsichtlich <strong>zu</strong> erwartender <strong>und</strong> möglicherweise stochastisch auftretender<br />

Schwankungen in der Nachfrage nach IT-Dienstleistungen). Für die Planung<br />

der Performanz <strong>und</strong> der Kapazität in den DLZ-IT des B<strong>und</strong>es ist die<br />

frühzeitige Berücksichtigung von sich abzeichnenden Änderungen <strong>und</strong> Erweiterungen<br />

von Diensten notwendig. Die dafür notwendigen Informationen sollten<br />

bei der Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen möglichst<br />

frühzeitig erhoben <strong>und</strong> kommuniziert werden.<br />

o Availability Management (1.1): Ähnlich dem Kapazitätsmanagement kann<br />

die frühzeitige Erfassung von Angaben <strong>zu</strong>r Kritikalität des <strong>zu</strong> unterstützenden<br />

Geschäftsprozesses <strong>und</strong> des Bedarfs an (technischer) Verfügbarkeit bei der<br />

Diensteableitung erfolgen <strong>und</strong> als Input für den <strong>ITIL</strong>-Prozess des Availability<br />

Managements dienen. Entsprechend der obigen Aussagen, sollten Angaben<br />

<strong>zu</strong>r Kritikalität eines Dienstes, der Dienstebeschreibung hin<strong>zu</strong>gefügt werden.<br />

o Information Security Management (1.5): Analog <strong>zu</strong>r Erhebung von Kapazitätsanforderungen<br />

<strong>und</strong> der Kritikalität der Dienste können spezifische Sicherheitsbedürfnisse<br />

(„Security Policies“) bei der Diensteableitung erfasst werden.<br />

Zum Beispiel wenn die Daten des Prozesses besonderen rechtlichen Auflagen<br />

unterliegen. Entsprechend der obigen Aussagen, sollten auch Angaben<br />

<strong>zu</strong>r Sicherheit eines Dienstes, der Dienstebeschreibung hin<strong>zu</strong>gefügt werden.<br />

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Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 62 -<br />

• Gruppe 3 – Aktivitäten 5 <strong>und</strong> 6, Prozess 3: Aus den identifizierten Änderungsbedarfen<br />

an existierenden Diensten <strong>und</strong> den Entwürfen für neue Dienste ergeben sich<br />

u.U. weitreichende Auswirkungen auf <strong>und</strong> Änderungen am Dienstemodell <strong>und</strong><br />

Dienstekatalog. Für den Umgang mit diesen Änderungen kann ggf. auf Prozesse aus<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong>rückgegriffen werden. Dabei ist noch <strong>zu</strong> bestimmen, welches<br />

Gremium für die Entscheidung über die Annahme von Änderungen <strong>und</strong> Ergän<strong>zu</strong>ngen<br />

am Dienstemodell <strong>und</strong> Dienstekatalog verantwortlich ist [Methode, S. 18].<br />

• Change Management (1.3): Dieser <strong>ITIL</strong>-Prozess zielt auf den angemessenen<br />

Umgang mit Änderungen („Changes“) an Diensten ab. Da<strong>zu</strong> sollen Changes in<br />

einer strukturierten Weise erfasst, bewertet, priorisiert, geplant, getestet, implementiert<br />

<strong>und</strong> dokumentiert werden. Darüber hinaus sollen Änderungswünsche der<br />

K<strong>und</strong>en soweit möglich antizipiert werden. Der strukturierte Umgang ist in der RA<br />

an verschiedenen Stellen notwendig, bspw. bei Änderungen an Diensten, an Modellen<br />

oder an Prozessen <strong>und</strong> Methoden. Die Etablierung entsprechender Vorgehensweisen<br />

in der RA ist daher dringend angeraten. Hier<strong>zu</strong> sollte der Leitfaden<br />

<strong>zu</strong>r Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen nicht nur erklären, wie<br />

Dienste abgeleitet werden, sondern auch wie diese an<strong>zu</strong>passen sind.<br />

• Manage Changes (1.9): Dieser <strong>COBIT</strong>-Prozess schlägt in ähnlicher Weise wie<br />

der <strong>ITIL</strong>-Prozess des Change Managements den strukturierten <strong>und</strong> geregelten<br />

Umgang mit Änderungen vor.<br />

Die Kennzeichnung der Anknüpfungspunkte (rote Kanten in Abbildung 18) macht auch<br />

kenntlich, an welcher Stelle im Prozess der RA die Anknüpfungspunkte <strong>zu</strong> den Prozessen<br />

aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> vorgenommen werden kann. Die Prozesse der ersten Gruppe sind<br />

keinem spezifischen Prozessschritt bei der Diensteableitung <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen; sie können an<br />

verschiedenen Stellen eingeordnet werden. Für die Prozesse der zweiten Gruppe bietet es<br />

sich an, sie in einen der ersten beiden Schritte des RA-Prozesses ein<strong>zu</strong>gliedern: Im Zuge<br />

der Erhebung der Funktionalitäten des Dienstes ließen sich auch die in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong><br />

angeführten Aspekte (z. B. Anforderungen an Verfügbarkeiten, Kapazitäten, etc.) ermitteln.<br />

Die Prozesse der dritten Gruppe weisen Anknüpfungspunkte mit den letzten beiden Prozessschritten<br />

des RA-Prozesses auf.<br />

Die konkrete Ausgestaltung der Anknüpfungspunkte hängt letztlich davon ab, in welchem<br />

Umfang <strong>und</strong> in welcher Weise die Prozesse aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> in den DLZ-IT des B<strong>und</strong>es<br />

gestaltet sind. Werden die entsprechenden Prozesse dort bereits umgesetzt, kann im Zuge<br />

der Dienstableitung an den o.g. Stellen auf diese Prozesse <strong>zu</strong>rückgegriffen werden (z. B.<br />

Auslösen des Service Level Management-Prozesses eines DLZ-IT des B<strong>und</strong>es, wenn die<br />

Funktionalitäten erhoben werden). Anderenfalls kann das Architekturmanagement <strong>zu</strong>mindest<br />

rudimentär die Informationen erheben, um eventuell <strong>zu</strong> einem späteren Zeitpunkt die Informationen<br />

wie Kapazitätsanforderungen an das DLZ-IT des B<strong>und</strong>es <strong>zu</strong> übergeben.<br />

5.5.3 Prozess: Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage („Nachfragebündelung“)<br />

Der Prozess <strong>zu</strong>m Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage weist ebenfalls einige<br />

Anknüpfungspunkte <strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> auf. Für die Betrachtung der Anknüpfungspunkte ist<br />

in Abbildung 19 der Prozess <strong>zu</strong>r Nachfragebündelung mit seinen Aktivitäten den in Abschnitt<br />

5.4.2 identifizierten <strong>ITIL</strong>- <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>-Prozessen grafisch gegenübergestellt.<br />

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Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 63 -<br />

RA<br />

<strong>ITIL</strong><br />

<strong>COBIT</strong><br />

Abbildung 19: Prozesse aus <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> mit Anknüpfungspunkten an den Prozess der RA <strong>zu</strong>r Nachfragebündelung<br />

Die identifizierten Prozesse weisen Anknüpfungspunkte mit dem Prozess der RA auf, die im<br />

Folgenden erläutert werden. Dabei werden <strong>zu</strong>nächst Prozesse betrachtet, die Anknüpfungspunkte<br />

mit dem gesamten Prozess der Nachfragebündelung aufweisen. Anschließend werden<br />

einzelne Aktivitäten der Nachfragebündelung betrachtet. Zur einfacheren Orientierung<br />

wird die betrachtete Gruppe an Prozessen mit ähnlichen Anknüpfungspunkten jeweils mit<br />

einer roten Ziffer kenntlich gemacht. In den Erläuterungen <strong>zu</strong> den identifizierten Prozessen<br />

wird in Klammern jeweils die Prozessnummer aufgeführt, die auf die Prozessbeschreibung in<br />

Tabelle 5 verweist.<br />

• Gruppe 1 – Gesamter Prozess: In <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> werden Prozesse vorgeschlagen,<br />

die <strong>zu</strong> dem Prozess der Nachfragebündelung insgesamt Anknüpfungspunkte<br />

aufweisen.<br />

o Service Portfolio Management (4.3), Service Catalogue Management<br />

(4.2), Demand Management (4.1): Diese <strong>ITIL</strong>-Prozesse weisen große<br />

Ähnlichkeit <strong>zu</strong>m Prozess der Nachfragebündelung auf. Die Ausführungen in<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>zu</strong> den Prozessen verbleiben allerdings vage <strong>und</strong> sind sehr kurz gehalten.<br />

Es werden allerdings einige wenige Instrumente vorgeschlagen, die die<br />

Prozesse unterstützen sollen. Mehr als Anregungen, bspw. <strong>zu</strong>r Pflege eines<br />

zentralen Katalogs aller Dienste bzw. Produkte sowie die Planung <strong>und</strong> Steuerung<br />

des langfristigen Bedarfs, können diese Vorschläge jedoch nicht liefern.<br />

Hier besteht insofern erneut Bedarf eine eigene Lösung <strong>zu</strong> entwickeln.<br />

o Identify Automated Solutions (1.8): Dieser <strong>COBIT</strong>-Prozess sieht u. a. die<br />

durchgängige Identifikation <strong>und</strong> Berücksichtigung von Risiken für die Geschäftsprozesse<br />

<strong>und</strong> von Anforderungen an Sicherheit <strong>und</strong> Controls vor. Dies<br />

wird in dem betrachten Prozess der RA derzeit nicht explizit adressiert. Eine<br />

entsprechende Anpassung des Prozesses der RA ist daher aus Sicht der<br />

Gutachter <strong>zu</strong> untersuchen.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 64 -<br />

• Gruppe 2 – Aktivitäten 2: Die Planung der Umset<strong>zu</strong>ngsvorhaben bietet Anknüpfungspunkte<br />

mit folgenden Prozessen aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong>.<br />

o Capacity Management (1.2): Bei der Machbarkeitsprüfung der Elemente des<br />

IT-Bedarfskatalogs wird ein Abgleich mit den Kapazitäten der DLZ-IT des<br />

B<strong>und</strong>es vorgenommen. Hier bestehen Anknüpfungspunkte <strong>zu</strong>m <strong>ITIL</strong>-Prozess<br />

Capacity Managements. Es sollte daher klare Schnittstellen geben, die beschreiben,<br />

wie die entsprechenden Prozesse der DLZ-IT des B<strong>und</strong>es in den<br />

Prozess der Nachfragebündelung integriert werden. Diese fehlen derzeit.<br />

o Manage Performance and Capacity (1.10): Dieser <strong>COBIT</strong>-Prozess betont<br />

insb. die Prognose von <strong>zu</strong>künftigen Bedürfnissen im Hinblick auf die Kapazität.<br />

Für die Planung der Performanz <strong>und</strong> der Kapazität in den DLZ-IT des<br />

B<strong>und</strong>es ist die frühzeitige Berücksichtigung von sich abzeichnenden Änderungen<br />

<strong>und</strong> Erweiterungen notwendig. Die dafür notwendigen Informationen sollten<br />

möglichst frühzeitig erhoben <strong>und</strong> kommuniziert werden, bspw. in Form von<br />

Vorhersagen.<br />

• Gruppe 3 – Aktivitäten 2 <strong>und</strong> 3: Für die Identifizierung des Finanzierungsbedarfs,<br />

der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> der Finanzierung bedarf es methodischer<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng. Prozesse aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> können da<strong>zu</strong> als Gr<strong>und</strong>lage dienen.<br />

o Financial Management (1.4): s. o.<br />

o Manage the IT-Investment (1.11): s. o.<br />

• Gruppe 4 – Aktivitäten 3 <strong>und</strong> 4: Aus den identifizierten Änderungsbedarfen an existierenden<br />

Diensten <strong>und</strong> den Entwürfen für neue Dienste ergeben sich u.U. weitreichende<br />

Auswirkungen auf <strong>und</strong> Änderungen an existierenden Lösungen <strong>und</strong> bspw.<br />

dem Produktkatalog. Für den Umgang mit diesen Änderungen kann ggf. auf Prozesse<br />

aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong>rückgegriffen werden.<br />

o Change Management (1.3): s. o.<br />

o Manage Changes (1.9): s. o.<br />

• Gruppe 5 – Prozess 6: Die aus dem Prozess der Nachfragebündelung resultierende<br />

„gebündelte“ IT-Nachfrage hat u.U. Auswirkungen auf die Fortentwicklung der IT-<br />

Strategie.<br />

o Define a Strategic IT-Plan (4.4): Die Berücksichtigung der gebündelten IT-<br />

Nachfrage bedingt einen entsprechenden Prozess <strong>zu</strong> (Weiter-) Entwicklung<br />

der IT-Strategie. Der <strong>COBIT</strong>-Prozess Define a Strategic IT-Plan kann für einen<br />

derartigen Prozess Anhaltspunkte liefern. So sollen bspw. strategische<br />

<strong>und</strong> taktische IT-Pläne unterschieden <strong>und</strong> Abhängigkeiten zwischen Unternehmens-<br />

<strong>und</strong> IT-Strategie identifiziert werden. Derzeit findet sich in der RA<br />

kein Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>r strategischen Planung. Diese Handlungsoption wird im letzten<br />

Abschnitt dieses Berichts aufgezeigt <strong>und</strong> erläutert.<br />

Die Kennzeichnung der Anknüpfungspunkte (rote Kanten in Abbildung 18) macht auch hier<br />

kenntlich, an welcher Stelle im Prozess der RA die Anknüpfungspunkte <strong>zu</strong> den Prozessen<br />

aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> vorgenommen werden kann. Die Prozesse der Gruppen zwei, drei <strong>und</strong><br />

vier sind konkreten Prozessschritten des Nachfragebündelungs-Prozesses der RA <strong>zu</strong>geordnet.<br />

Es bietet sich auch hier an, in Zusammenarbeit mit z. B. den DLZ-IT des B<strong>und</strong>es <strong>zu</strong><br />

prüfen, inwiefern die Anknüpfungspunkte realisiert werden können (s.o.).<br />

Die Prozesse der ersten Gruppe sind keinem spezifischen Prozessschritt bei der Nachfragebündelung<br />

<strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen; stattdessen weisen diese Prozesse allgemein Ähnlichkeit <strong>zu</strong>r Nachfragebündelung<br />

auf. Hier empfiehlt es sich, den Prozess der Nachfragebündelung mit den<br />

Prozessen aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong> koordinieren, um red<strong>und</strong>ante Arbeiten <strong>zu</strong> vermeiden bzw.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 65 -<br />

Synergiepotenziale <strong>zu</strong> nutzen. Da die entsprechenden Prozessbeschreibungen in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>COBIT</strong> jedoch sehr vage gehalten sind (s.o.), lassen sich ohne nähere Kenntnis der Ausgestaltungen<br />

in den DLZ-IT des B<strong>und</strong>es keine nähere Aussagen hier<strong>zu</strong> treffen.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 66 -<br />

6 Unter<strong>suchung</strong>sbereich organisatorischer Aufbauelemente<br />

Anhand der im vorherigen Abschnitt durchgeführten Betrachtung der Prozesse werden in<br />

diesem Abschnitt Rückschlüsse auf Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede im Hinblick auf die<br />

organisatorischen Aufbaustrukturen (insb. Rollen, Funktionen <strong>und</strong> Gremien) der Ansätze<br />

gezogen. Dieser Vergleich soll mögliche Weiterentwicklungen der RA bezüglich ihrer organisatorischen<br />

Einbettung aufdecken. Analog <strong>zu</strong> Abschnitt 5 werden <strong>zu</strong>nächst die aufbauorganisatorischen<br />

Strukturen von <strong>ITIL</strong>, <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> der RA isoliert betrachtet <strong>und</strong> kurz<br />

vorgestellt. 26 Anschließend werden die Strukturen der RA mit denen von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong><br />

gegenübergestellt <strong>und</strong> analysiert.<br />

6.1 Organisatorische Aufbauelemente der RA<br />

Aus den <strong>zu</strong>r Verfügung stehenden Dokumenten insbesondere <strong>zu</strong> den betrachteten Prozessen<br />

lassen sich insgesamt 12 organisatorische Aufbauelemente identifizieren. Diese sind in<br />

Tabelle 6 <strong>zu</strong>sammen mit einer kurzen Beschreibung <strong>und</strong> der Angabe des Typs (Rolle, Gremium)<br />

aufgeführt. Bei der Beschreibung der organisatorischen Aufbauelemente ist <strong>zu</strong> beachten,<br />

dass diese auf einer Dokumentenanalyse beruht. Ob die Rollen bzw. Gremien nach<br />

diesen Beschreibungen arbeiten, wird in dieser Studie nicht betrachtet.<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ<br />

Geschäftsarchitekt<br />

(Ressort)<br />

IT-Beauftragte der B<strong>und</strong>esregierung<br />

(BfIT, B<strong>und</strong>es-<br />

CIO)<br />

Der Geschäftsarchitekt gestaltet die Strukturierung <strong>und</strong> Darstellung<br />

der Aufgaben. Er verwendet da<strong>zu</strong> ein geeignetes, ressortspezifisches<br />

Architekturmodell, das „kompatibel“ <strong>zu</strong>r Rahmenarchitektur sein sollte.<br />

Er gibt Impulse für Verbesserungen der Struktur <strong>und</strong> Organisation<br />

einerseits <strong>und</strong> des Bedarfs an IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng andererseits. Er kennt<br />

die Geschäftsprozesse <strong>und</strong> Nachfragen nach IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng für<br />

seinen Aufgabenbereich insbesondere aus Sicht der Fachabteilungen.<br />

([Methode], S. 9)<br />

Die für Verwaltungsmodernisierung <strong>und</strong> IT <strong>zu</strong>ständige Staatssekretärin<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums des Innern übernimmt die Rolle der BfIT.<br />

Sie sitzt dem Rat der IT-Beauftragten sowie der IT-Steuerungsgruppe<br />

vor. Die BfIT hat u. a. folgende Aufgaben im Kontext des B<strong>und</strong>es<br />

([Konzept], S. 7f.):<br />

• Ausarbeitung der E-Government-/ IT- <strong>und</strong> IT-Sicherheitsstrategie<br />

• Entwicklung von Architektur, Standards <strong>und</strong> Methoden für die IT<br />

• Unterstüt<strong>zu</strong>ng des IT-Rats bei der Abstimmung der Angebote der<br />

IT-Dienstleister<br />

• Steuerung des IT-Sicherheitsmanagements auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

der Festlegungen der B<strong>und</strong>esregierung<br />

• Steuerung der Bereitstellung zentraler IT-Infrastrukturen<br />

• Ausarbeitung von vertraglichen Rahmenwerken <strong>und</strong> Leitfäden für<br />

die Beschaffung von IT<br />

Ferner vertritt die BfIT die Interessen des B<strong>und</strong>es im IT-Planungsrat<br />

IT-Planungsrat Der IT-Planungsrat dient der B<strong>und</strong>-Länder-übergreifenden IT-<br />

Steuerung, d.h. der Koordinierung der Zusammenarbeit von B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Ländern in Fragen der Informationstechnik. Der B<strong>und</strong> wird im IT-<br />

Planungsrat durch die BfIT vertreten. Die Rahmenarchitektur IT-<br />

Steuerung B<strong>und</strong> fokussiert auf die B<strong>und</strong>esverwaltung, weswegen der<br />

IT-Planungsrat außerhalb der Betrachtung dieser Studie steht, hier<br />

jedoch der Vollständigkeit halber aufgeführt wird.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Rolle<br />

Rolle<br />

Gremium<br />

26 Für eine bessere Lesbarkeit wird bei Bezeichnungen organisatorischer Aufbauelemente durchgängig – mit<br />

Ausnahme der BfIT – die männliche Form verwandt. Die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 67 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ<br />

IT-Steuerungsgruppe<br />

K<strong>und</strong>enmanager<br />

Lösungsarchitekt<br />

Nachfragerbeirat (NFB)<br />

Aufgabe der IT-Steuerungsgruppe des B<strong>und</strong>es ist die Verzahnung von<br />

politischer <strong>und</strong> haushaltsmäßiger IT-Steuerung. Mitglieder der Steuerungsgruppe<br />

sind ([Konzept], S. 6f.):<br />

• die IT-Beauftragte der B<strong>und</strong>esregierung (BfIT),<br />

• der Haushaltsstaatssekretär im B<strong>und</strong>esministeriums der Finanzen,<br />

• der für Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik verantwortliche<br />

Staatssekretär im B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie<br />

<strong>und</strong><br />

• ein Vertreter des B<strong>und</strong>eskanzleramtes.<br />

Zu den Aufgaben <strong>und</strong> Rechten der IT-Steuerungsgruppe gehören u. a.<br />

• Initiativrecht für Aufträge an den Rat der IT-Beauftragten (z. B.<br />

hinsichtlich Standardfragen, Innovationsvorhaben)<br />

• Einspruchsrecht bei IT-Rahmenkonzepten <strong>und</strong> anderen Maßnahmen<br />

der Ressorts, die den Beschlüssen der IT Steuerungsgruppe<br />

des B<strong>und</strong>es oder des Rates der IT-Beauftragten<br />

widersprechen<br />

• Sofern keine Einigung im Rat der IT Beauftragten möglich ist, gibt<br />

die IT-Steuerungsgruppe nach Konsultation der betroffenen Ressorts<br />

eine Empfehlung für einen Beschluss des Rates der IT-<br />

Beauftragten der Ressorts ab<br />

• Bestätigung des IT-Rahmenkonzepts des B<strong>und</strong>es<br />

• Koordinierung von IT-Großprojekten der öffentlichen Verwaltung<br />

Die K<strong>und</strong>enmanager stellen Ansprechpartner seitens der DLZ-IT des<br />

B<strong>und</strong>es für die K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den Nachfragebeirat da. Sie koordinieren<br />

in diesem Rahmen ([Nachfragebündelung], S. 16):<br />

• die Durchführung von Machbarkeitsprüfungen in den DLZ-IT des<br />

B<strong>und</strong>es,<br />

• die Erstellung von (vorläufigen) Angeboten für Produktentwicklungen<br />

<strong>und</strong> Produktänderungen sowie<br />

• die Erstellung von Produktsteckbriefen im Zuge der Anpassung<br />

des Produktkatalogs<br />

Der Lösungsarchitekt entwirft IT-Lösungen. Der Lösungsarchitekt<br />

sollte Mitarbeiter eines DLZ-IT des B<strong>und</strong>es sein, aber auch über einen<br />

Überblick über die IT-Lösungen der anderen DLZ-IT des B<strong>und</strong>es<br />

verfügen. Er definiert für die IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng von Geschäftsprozessen<br />

IT-Lösungen sowohl aus geschäftlicher / fachlicher als auch aus<br />

technischer Sicht. ([Methode], S. 9). Hier<strong>zu</strong> gehören<br />

• der Entwurf der gesamten Lösungs- <strong>und</strong> Komponentenarchitektur,<br />

• die Abstimmung mit den Bedarfsträgern auf der Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Dienstemodells <strong>und</strong><br />

• die Entwicklung von Strategien <strong>zu</strong>r Implementierung <strong>und</strong> Integration<br />

der jeweiligen IT-Lösung.<br />

Der Nachfragerbeirat setzt sich aus den Nachfragekoordinatoren der<br />

Ressorts <strong>zu</strong>sammen. Er ist für die<br />

• Konsolidierung/Bündelung, Priorisierung <strong>und</strong> Darstellung des<br />

ressortübergreifenden<br />

Bedarfskatalog),<br />

IT-Bedarfs / der IT-Nachfrage (IT-<br />

• die Erstellung der Umset<strong>zu</strong>ngsvorgaben (im Wesentlichen Fachanforderungen)<br />

sowie<br />

• deren Umset<strong>zu</strong>ngsplanung<br />

verantwortlich.<br />

Zudem koordiniert der NFB sowohl mit den Ressortvertretern als auch<br />

den Vertretern der DLZ-IT des B<strong>und</strong>es<br />

• die Klärung der Machbarkeit, des Ressourcenbedarfs <strong>und</strong> der<br />

Umset<strong>zu</strong>ngsplanung von ressortübergreifenden IT-Maßnahmen<br />

<strong>und</strong><br />

• die Abstimmung von ressortübergreifenden Produktentwicklungen,<br />

Produktänderungen <strong>und</strong> Produktabkündigungen. ([Nachfragebündelung],<br />

S.15)<br />

Gremium<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Rolle<br />

Rolle<br />

Gremium


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 68 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ<br />

Nachfragekoordinator<br />

Ressort<br />

Rat der IT-Beauftragten<br />

(IT-Rat)<br />

IT-Beauftragter für Ressort<br />

(Ressort-CIO)<br />

Team Architekturmanagement<br />

Die Nachfragekoordinatoren sind für die Koordinierung <strong>und</strong> Bündelung<br />

der ressortinternen IT-Nachfrage <strong>zu</strong>ständig. Zudem vertreten sie die<br />

Interessen des jeweiligen Ressorts im Nachfragebeirat. ([Nachfragebündelung],<br />

S. 16)<br />

Der Rat der IT-Beauftragten beschließt die wesentlichen Vorgaben <strong>zu</strong>r<br />

ressortübergreifenden Steuerung der IT des B<strong>und</strong>es. Er setzt sich aus<br />

den IT-Beauftragten der Ressorts <strong>zu</strong>sammen. Vorsitzende des IT-<br />

Rates ist die Beauftragte der B<strong>und</strong>esregierung für Informationstechnik.<br />

Zu den Aufgaben des IT-Rats gehört u. a. ([Konzept], S. 5f.):<br />

• Beschluss einer abgestimmten E-Government- / IT –Strategie <strong>und</strong><br />

einer IT-Sicherheitsstrategie<br />

• Ausrichtung der IT-Strategie auf die Strategie der B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>zu</strong>r Verwaltungsmodernisierung <strong>und</strong> die vom Ausschuss für<br />

Organisationsfragen (AfO) beschlossenen Modernisierungsprojekte<br />

• (Bündelung der ressortübergreifenden IT-Nachfrage unter Berücksichtigung<br />

der Anforderungen der Organisation) 27<br />

• Entwicklung von Lösungsmodellen für die Gewinnung <strong>und</strong> den<br />

Einsatz von IT-Fachpersonal<br />

• Festlegung der Architektur, Standards <strong>und</strong> Methoden für die IT<br />

der B<strong>und</strong>esverwaltung<br />

• Beschluss des IT-Rahmenkonzepts des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> eines Vorschlages<br />

für die Etatisierung ressortübergreifender Projekte als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Haushaltsverhandlungen.<br />

• Übergreifendes Portfoliomanagement der DLZ IT des B<strong>und</strong>es<br />

• Neufassung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der IT-Richtlinien<br />

• (Weiter-) Entwicklung einheitlicher Projektmanagement-<br />

Standards, -Methoden <strong>und</strong> -Werkzeuge, Bereitstellung eines zentralen<br />

Dienstleistungsangebotes hinsichtlich Projektmanagement-<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng, Sicherstellung von Qualifizierungsmaßnahmen<br />

(Fortbildung), Externen Projektcontrolling<br />

Jedes Ressort bestellt einen zentralen IT-Beauftragten für das gesamte<br />

Ressort. Er gewährleistet die Übereinstimmung des IT-Einsatzes<br />

mit den politischen, strategischen <strong>und</strong> operativen Zielen des Ressorts<br />

<strong>und</strong> den IT-Festlegungen der B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> vertritt die IT<br />

seines Ressorts nach außen. Dabei ist er der jeweiligen Leitung des<br />

Ressorts in dieser Funktion gr<strong>und</strong>sätzlich unmittelbar unterstellt. Zu<br />

den Aufgaben des IT-Beauftragen gehört u. a. ([Konzept], S. 4f.):<br />

• Kontrolle der Umset<strong>zu</strong>ng der Standards, strategischen Zielvorgaben<br />

<strong>und</strong> der Festlegungen des IT-Rats <strong>und</strong> der IT-<br />

•<br />

Steuerungsgruppe des B<strong>und</strong>es.<br />

Gewährleistung der IT-Sicherheit des Ressorts<br />

• Erfolgskontrolle bei wesentlichen IT-relevanten Vorhaben des<br />

Ressorts<br />

• (Bündelung der IT-Nachfrage des Ressorts). 27<br />

• Fachaufsicht über die ressortinternen Anbieter von IT-<br />

•<br />

Dienstleistungen<br />

Konsolidierung der Erbringung der IT-Dienstleistungen innerhalb<br />

des Ressorts<br />

• Mitwirkung bei allen IT-Budgets des gesamten Ressorts<br />

Die konkrete organisatorische Gestaltung <strong>und</strong> Einbettung ist noch<br />

nicht abschließend geklärt. Daher kann das Team als „Platzhalter“ für<br />

ein organisatorisches Aufbauelement verstanden werden, das mit<br />

Aufgaben des Architekturmanagements beauftragt ist ([KoopA], S. 12).<br />

Zurzeit erfolgt dies auf Ebene von Projektgruppen.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Rolle<br />

Gremium<br />

Rolle<br />

Gremium<br />

27<br />

Per IT-Rats-Beschluss wurde diese Aufgabe zwischenzeitlich an die neu eingeführte Rolle „Nachfragekoordinator“<br />

delegiert.


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 69 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ<br />

Team IT-Rahmenkonzept Die konkrete organisatorische Gestaltung <strong>und</strong> Einbettung ist noch<br />

nicht abschließend geklärt. Daher kann sie als „Platzhalter“ für ein<br />

organisatorisches Aufbauelement verstanden werden, das mit dem IT-<br />

Rahmenkonzept des B<strong>und</strong>es (bspw. der Fortschreibung) beauftragt ist<br />

([KoopA], S. 12). Zurzeit erfolgt dies auf Ebene von Projektgruppen.<br />

Tabelle 6: Organisatorische Aufbauelemente der RA<br />

Gremium<br />

Die Zusammenhänge zwischen den Rollen, Gremien <strong>und</strong> den in Abschnitt 5.1 beschriebenen<br />

Prozessen der RA werden in vereinfachter Form in Abbildung 20 dargestellt. Dabei<br />

werden folgende Vereinfachungen vorgenommen:<br />

• Es werden nur die beiden für diese Unter<strong>suchung</strong> zentralen Prozesse der Diensteableitung<br />

<strong>und</strong> der Nachfragebündelung in aggregierter Form dargestellt. Zu den übrigen<br />

Prozessen liegen keine ausreichenden Informationen vor.<br />

• Für eine bessere Übersichtlichkeit wird nicht zwischen unterschiedlichen Verantwortlichkeiten<br />

von Rollen <strong>und</strong> Gremien für Prozesse bzw. Aktivitäten innerhalb der Prozesse<br />

unterschieden. Stattdessen wird die Beziehung „beteiligt an“ verwendet.<br />

Genauere Angaben finden sich in den jeweiligen Prozessbeschreibungen.<br />

• Das Ressort X <strong>und</strong> die <strong>zu</strong>gehörigen Rollen stehen stellvertretend für alle Ressorts<br />

des B<strong>und</strong>es.<br />

• Wenn eine Rolle oder ein Gremium auf der Kante einer Organisationseinheit modelliert<br />

wird, so bedeutet dies eine entsprechende Zugehörigkeit <strong>zu</strong> dieser Organisationseinheit,<br />

ohne dass die Beziehung näher spezifiziert wird.<br />

Ressort X<br />

IT-Planungsrat<br />

IT-Beauftragter<br />

Ressort X<br />

Organisationseinheit<br />

<strong>zu</strong>gehörig<br />

Nachfragekoordinator<br />

Geschäftsarchitekt<br />

Vertritt Interessen des B<strong>und</strong>es in<br />

Beteiligt an<br />

Beteiligt an<br />

Rat der IT-<br />

Beauftragten<br />

Nachfragerbeirat<br />

(NFB)<br />

Zugehörig <strong>zu</strong><br />

Mitglied <strong>und</strong> Sprecher von<br />

Beteiligt an<br />

Rolle<br />

IT-Beauftragte der<br />

B<strong>und</strong>esregierung<br />

(BfIT)<br />

Beteiligt an<br />

Beteiligt an<br />

Zusammenwirken<br />

von IT-Angebot<br />

<strong>und</strong> Nachfrage<br />

Ableitung von<br />

Diensten aus<br />

Geschäftsprozessmodellen<br />

Legende<br />

Gremium<br />

Hat Vorsitz von<br />

IT-Steuerungsgruppe<br />

Beteiligt Beteiligt an an<br />

Beteiligt an<br />

Beteiligt an<br />

Team<br />

Architekturmanagement<br />

Team IT-<br />

Rahmenkonzept<br />

IT-Dienstleistungszentren<br />

des B<strong>und</strong>es (DLZ-IT)<br />

Abbildung 20: Identifizierte Rollen <strong>und</strong> Gremien der RA <strong>und</strong> ihre Beteiligung an den zentralen Prozessen<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Prozess<br />

K<strong>und</strong>enmanager<br />

Lösungsarchitekt<br />

Beteiligt an Prozess<br />

Steht in<br />

Beziehung <strong>zu</strong><br />

Konkrete<br />

organisatorische<br />

Einbettung noch offen<br />

Konkrete<br />

organisatorische<br />

Einbettung noch offen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 70 -<br />

6.2 Organisatorische Aufbauelemente der <strong>ITIL</strong><br />

Die Beschreibung der Prozesse in <strong>ITIL</strong> (vgl. Abschnitt 5.2) wird ergänzt um eine Vielzahl<br />

begleitender organisatorischer Aufbauelemente (Rollen <strong>und</strong> Gremien). Aus der Dokumentation<br />

<strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong> sind 76 rekonstruierte organisatorische Aufbauelemente in Tabelle 21 in Anhang<br />

M <strong>zu</strong>sammengefasst. Diese Vielzahl an Rollen <strong>und</strong> Gremien ergeben sich aus dem breiten<br />

Spektrum an betrachteten Prozessen <strong>und</strong> organisatorischen Aspekten innerhalb der IT-<br />

Organisation – sowohl in der Breite als auch in der Tiefe.<br />

In <strong>ITIL</strong> finden sich meist keine konkreten Angaben <strong>zu</strong>r Ausgestaltung der funktionalen Aufbauorganisation;<br />

vielmehr beschränkt sich <strong>ITIL</strong> auf eine prozessorientierte Sichtweise <strong>und</strong><br />

die Nennung <strong>und</strong> Beschreibung von Rollen <strong>und</strong> Gremien, die eine IT-Organisation aufweisen<br />

kann bzw. aufweisen sollte. Neben einer kurzen Beschreibung der jeweiligen Ziele, Tätigkeiten<br />

<strong>und</strong> Verantwortungsbereiche werden teilweise auch Beziehungen <strong>zu</strong> anderen Organisationseinheiten<br />

aufgezeigt. Es finden sich jedoch nur vereinzelt Angaben <strong>zu</strong> konkreten Über-<br />

<strong>und</strong> Unterordnungsbeziehungen. In [Service Operation] werden bspw. Vorschläge für eine<br />

mögliche Organisationsgestaltung des Betriebs dargestellt (z. B. lokales, zentrales oder<br />

virtuelles Service Desk). Ein durchgängiges, d.h. prozess- <strong>und</strong> lebenszyklusübergreifendes,<br />

Organisationsmodell ist demnach kein Bestandteil von <strong>ITIL</strong> (siehe da<strong>zu</strong> auch ISACA <strong>und</strong><br />

itSMF 2008, S. 62ff.).<br />

Eine grafische Zuordnung von organisatorischen Aufbauelementen <strong>zu</strong> Prozessen – analog<br />

<strong>zu</strong> Abbildung 20 – erscheint aufgr<strong>und</strong> der hohen Anzahl an Aufbauelementen <strong>und</strong> Prozessen<br />

nicht hilfreich. Vielmehr lässt sich die Vielzahl an beschriebenen Aufbauelementen (teilweise)<br />

durch die Identifikation von zentralen Elementen <strong>und</strong> sich wiederholenden Strukturen<br />

untergliedern: Für nahe<strong>zu</strong> jedes Konzept <strong>und</strong> für jeden Prozess gibt es einen dedizierten<br />

Verantwortlichen. So gibt es etwa für jeden Service-Prozess die Rolle eines Prozess-Owners<br />

<strong>und</strong> die Rolle eines Prozess-Managers. Während erstere eine eher strategische Rolle bezeichnet,<br />

bezieht sich letztere auf eine eher taktisch-operative Rolle.<br />

Die zentralen Elemente der Aufbaustruktur aus <strong>ITIL</strong> sind in Anhang M tabellarisch aufgelistet.<br />

6.3 Organisatorische Aufbauelemente der <strong>COBIT</strong><br />

<strong>COBIT</strong> benennt eine Reihe von Rollen bzw. Funktionen sowohl aus dem Geschäfts- als auch<br />

dem IT-Bereich. Hervor<strong>zu</strong>heben ist in diesem Zusammenhang, dass <strong>COBIT</strong> durch die Verwendung<br />

von RACI-Matrizen nähere Angaben von Verantwortungsbereichen der Rollen/Funktionen<br />

für die einzelnen Aktivitäten der Prozesse macht. Dabei steht RACI für:<br />

responsible (<strong>zu</strong>ständig), accountable (verantwortlich), consulted (konsultiert) <strong>und</strong> informed<br />

(informiert). Darüber hinausgehende Definitionen oder Beschreibungen finden sich jedoch<br />

nur vereinzelt. Einen Überblick über die aus den Prozessen, RACI-Matrizen <strong>und</strong> den Control<br />

Objectives identifizierten Rollen <strong>und</strong> Gremien bietet da<strong>zu</strong> Anhang N.<br />

In <strong>COBIT</strong> finden sich keine definierten Beziehungen i. S. v. Über- <strong>und</strong> Unterordnungsbeziehungen<br />

zwischen den einzelnen Rollen <strong>und</strong> Gremien. Vereinzelt lassen sich diese aus den<br />

Bezeichnungen – verb<strong>und</strong>en mit Interpretationen – rekonstruieren, z. B. die Einordnung von<br />

CEO <strong>und</strong> CIO. Durch die vage gehaltene Spezifikation der Aufbauelemente <strong>und</strong> den fehlenden<br />

dedizierten Beziehungen müssen die beschriebenen Rollen <strong>und</strong> Gremien daher nebeneinander<br />

stehen bleiben. Es kann lediglich eine grobe Unterteilung nach Business- <strong>und</strong> ITorientierten<br />

Elementen <strong>und</strong> einer Unterscheidung unterschiedlicher Hierarchieebenen vorge-<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 71 -<br />

nommen werden. Eine entsprechende Darstellung in Verbindung mit interpretierten Beziehungen<br />

findet sich in Abbildung 21.<br />

Hierarchiebene<br />

6.4 Gegenüberstellung<br />

Abbildung 21: Identifizierte Rollen <strong>und</strong> Gremien in <strong>COBIT</strong><br />

Ausgehend von den rekonstruierten organisatorischen Aufbauelementen der RA werden<br />

Ähnlichkeiten, Widersprüche <strong>und</strong> Integrationsmöglichkeiten mit Aufbauelementen aus <strong>ITIL</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> analysiert. Da<strong>zu</strong> werden die Aufgaben, Beschreibungen <strong>und</strong> Verantwortungsbereiche<br />

der Rollen <strong>und</strong> Gremien aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Ziele da RA<br />

interpretiert. Auf dieser Basis werden die Rollen <strong>und</strong> Gremien der RA <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong><br />

in Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>einander gesetzt.<br />

Die Gegenüberstellung der in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> vorgeschlagenen organisatorischen Aufbauelemente<br />

mit denen der RA zeigt, dass sich in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> nur bedingt korrespondierende<br />

bzw. ähnliche Rollen <strong>und</strong> Gremien identifizieren lassen. So finden sich i.d.R. auch keine<br />

direkten, d.h. im Sinne eine 1:1-Beziehung, <strong>zu</strong> den Rollen <strong>und</strong> Gremien der RA korrespondierenden<br />

aufbauorganisatorischen Elemente in <strong>ITIL</strong> oder <strong>COBIT</strong>. Es lassen sich vielmehr<br />

Strukturen identifizieren, deren Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortungen denen der RA nahe kommen.<br />

Die Gegenüberstellung der Aufbauelemente aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> mit der RA ist in<br />

Tabelle 7 <strong>zu</strong>sammen mit erklärenden Kommentaren dargestellt. Die Spalte „Quelle“ gibt<br />

dabei an, ob das Element aus <strong>ITIL</strong> oder <strong>COBIT</strong> stammt. Dabei ist die Zuordnung von Aufbauelementen<br />

der RA <strong>zu</strong> Aufbauelementen aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> nicht eindeutig <strong>und</strong> überschneidungsfrei.<br />

So können einerseits <strong>zu</strong> einem Aufbauelement der RA mehrere<br />

Aufbauelemente aus <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> <strong>zu</strong>geordnet werden, <strong>und</strong> andererseits können Aufbauelemente<br />

aus <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> mehreren Aufbauelementen der RA <strong>zu</strong>geordnet werden. Der<br />

jeweilige Anknüpfungspunkt zwischen den Aufbauelementen wird in der Spalte „Kommentar“<br />

erläutert.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 72 -<br />

Für die Ermittlung der Anschlussfähigkeit ergeben sich folgende vier Heuristiken:<br />

• Anschlussfähigkeit 1: Die Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortungsbereiche der betrachteten<br />

Aufbauelemente überlappen sich teilweise. Für die Weiterentwicklung der Rahmenarchitektur<br />

bietet sich an <strong>zu</strong> prüfen, ob es sinnvoll ist, die Abweichungen aus<strong>zu</strong>räumen<br />

(z. B. durch Ausweitung der Aufgaben der jeweiligen Rolle in der RA). Für eine<br />

Anschlussfähigkeit in der praktischen Umset<strong>zu</strong>ng im Sinne der Koordination <strong>und</strong> Abstimmung<br />

zwischen Architekturmanagement <strong>und</strong> etwa den DLZ-IT des B<strong>und</strong>es empfiehlt<br />

sich, die Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortungsbereiche zwischen den<br />

Aufbauelementen – sofern die jeweilige Rolle bzw. das jeweilige Gremium aus <strong>ITIL</strong> /<br />

<strong>COBIT</strong> überhaupt praktisch eingesetzt werden – ab<strong>zu</strong>stimmen bzw. klar voneinander<br />

ab<strong>zu</strong>grenzen.<br />

• Anschlussfähigkeit 2: Das betrachtete Aufbauelement der RA existiert in <strong>ITIL</strong> bzw.<br />

<strong>COBIT</strong> nicht. Eine Anschlussfähigkeit ist daher insofern gegeben, als keine Überschneidungen<br />

<strong>und</strong> somit keine Widersprüchen vorliegen.<br />

• Anschlussfähigkeit 3: Das betrachtete Aufbauelement der RA findet sich in <strong>ITIL</strong> bzw.<br />

<strong>COBIT</strong> in wesentlich differenzierterer Form, d.h. die Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortungsbereiche<br />

sind ggf. auf mehrere Rollen <strong>und</strong> Gremien aufgeteilt. Für die Weiterentwicklung<br />

der Rahmenarchitektur bietet sich an <strong>zu</strong> prüfen, ob es sinnvoll ist, die<br />

Differenzierungen aus <strong>ITIL</strong>/<strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong> übernehmen.<br />

• Anschlussfähigkeit 4: Für einen näheren Vergleich ist das entsprechende Aufbauelement<br />

in <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong> nicht differenziert genug beschrieben. Aussagen <strong>zu</strong>r Anschlussfähigkeit<br />

können somit nicht getätigt werden.<br />

Nr. Aufbauelement RA<br />

1 Geschäftsarchitekt<br />

(Ressort)<br />

gegenübergestelltes<br />

Aufbauelement<br />

Quelle<br />

<strong>ITIL</strong><br />

<strong>COBIT</strong><br />

Kommentar<br />

Business-Architect X Der Fokus liegt bei der Rolle „Business-Architekt“<br />

stärker auf Geschäftsprozessen <strong>und</strong> der Organisation<br />

als auf der Betrachtung von Funktionalitäten.<br />

Er entspricht daher der Rolle des<br />

Geschäftsarchitekten nur bedingt. Ein offensichtlicher<br />

Widerspruch ist allerdings nicht aus<strong>zu</strong>machen.<br />

2 IT-Beauftragte der CIO X<br />

Anschlussfähigkeit: 1<br />

Die Rolle des CIO wird in <strong>COBIT</strong> nicht näher<br />

B<strong>und</strong>esregierung<br />

differenziert <strong>und</strong> ist für eine Vielzahl an Prozes-<br />

(BfIT, B<strong>und</strong>es-CIO)<br />

sen verantwortlich <strong>und</strong>/oder rechenschaftspflichtig.<br />

Sie weist daher zwar Parallelen mit den<br />

Rollen BfIT <strong>und</strong> Ressort-CIO der RA auf, ist<br />

jedoch insgesamt nicht differenziert genug.<br />

Anschlussfähigkeit: 4<br />

3 IT-Planungsrat - Zu diesem Gremium findet sich weder in <strong>ITIL</strong><br />

noch in <strong>COBIT</strong> ein näherungsweise ähnliches<br />

Gremium.<br />

Anschlussfähigkeit: 2<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 73 -<br />

Nr. Aufbauelement RA<br />

gegenübergestelltes<br />

Aufbauelement<br />

Quelle<br />

<strong>ITIL</strong><br />

<strong>COBIT</strong><br />

Kommentar<br />

4 IT-Steuerungsgruppe IT-Steering Committee X Dieses Gremium – auch als IT-Lenkungsgruppe<br />

bezeichnet – ist u. a. für die Vergabe von Prioritäten<br />

für <strong>und</strong> das Management von Projekten in<br />

Abstimmung mit der Unternehmensstrategie<br />

<strong>zu</strong>ständig. Dies ähnelt der Aufgabe der IT-<br />

Steuerungsgruppe der „Koordinierung von IT-<br />

Großprojekten der öffentlichen Verwaltung“. In<br />

<strong>COBIT</strong> setzt sich das IT Steering Committee aus<br />

Vertretern der Unternehmensleitung, der Kerngeschäftsprozesse<br />

<strong>und</strong> des IT-Managements<br />

<strong>zu</strong>sammen. Dies findet sich in der IT-<br />

Steuerungsgruppe teilweise wieder. Im Hinblick<br />

auf das Management von Projekten bzw. von<br />

Portfolios ist eine Überschneidung mit den<br />

Aufgaben des IT-Rats aus<strong>zu</strong>machen sein.<br />

Anschlussfähigkeit: 1<br />

5 K<strong>und</strong>enmanager - Zu dieser Rolle findet sich weder in <strong>ITIL</strong> noch in<br />

<strong>COBIT</strong> eine näherungsweise ähnliche Rolle.<br />

Anschlussfähigkeit: 2<br />

6 Lösungsarchitekt<br />

IT-<br />

Infrastrukturarchitekt,<br />

Service Design<br />

Manager, Servicearchitekt<br />

X<br />

Die Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten des<br />

Lösungsarchitekten finden sich in verschiedenen<br />

Rollen in <strong>ITIL</strong> wieder. Dabei fällt insbesondere<br />

auf, dass die Aufteilung der Zuständigkeiten<br />

zwischen DLZ-IT des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> den Fachbereichen<br />

ggf. durch unterschiedliche Rollen aufgegriffen<br />

werden sollte. So könnte bspw. die Rolle<br />

eines eher technischen Architekten (bspw.<br />

ähnlich <strong>zu</strong>m IT-Infrastrukturarchitekt in <strong>ITIL</strong>) in<br />

den Verantwortungsbereich der DLZ-IT des<br />

B<strong>und</strong>es fallen, während die Rolle des Service<br />

Design Managers, eher in den Bereich des<br />

Architekturmanagements fällt. Der Service<br />

Design Manager ist verantwortlich für die Gesamtkoordination,<br />

die Erstellung <strong>und</strong> die Verwendung<br />

hochwertige Lösungen für Services <strong>und</strong><br />

Prozesse. Dies ähnelt dem Aufgabenspektrum<br />

des Lösungsarchitekten der RA, bewegt sich<br />

aber auf einer eher übergeordneten Ebene. Dies<br />

ließe sich mit der Verantwortlichkeit für den<br />

Prozess der Dienstableitung in Verbindung<br />

bringen.<br />

Ähnliches gilt für den Servicearchitekten.<br />

Anschlussfähigkeit: 3<br />

7 Nachfragebeirat (NFB) - Zu diesem Gremium findet sich weder in <strong>ITIL</strong><br />

noch in <strong>COBIT</strong> ein näherungsweise ähnliches<br />

Gremium.<br />

Anschlussfähigkeit: 2<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 74 -<br />

Nr. Aufbauelement RA<br />

8 Nachfragekoordinator<br />

Ressorts<br />

9 Rat der IT-<br />

Beauftragten (IT-Rat)<br />

Quelle<br />

<strong>ITIL</strong><br />

<strong>COBIT</strong><br />

gegenübergestelltes<br />

Aufbauelement<br />

Kommentar<br />

Business Process X Der Business Process Owner ist für die Identifika-<br />

Owner<br />

tion <strong>und</strong> Definition von Anforderungen <strong>zu</strong>ständig.<br />

Der Fokus liegt damit nicht direkt auf der Abstimmung<br />

der Nachfrage, sondern eher auf den<br />

Anforderungen. Darüber hinaus ist der Process<br />

Owner in <strong>COBIT</strong> auch für die Identifikation von<br />

möglichen Risiken <strong>und</strong> der Bewertung von<br />

Entwürfen <strong>zu</strong>ständig. Die Betrachtung von<br />

Risiken mag mit in den Verantwortungsbereich<br />

des Nachfragekoordinators aufgenommen<br />

IT Steering Group X<br />

werden.<br />

Anschlussfähigkeit: 1<br />

Die IT Steering Group soll eine enge Abstimmung<br />

zwischen Strategien <strong>und</strong> Plänen von Business<br />

<strong>und</strong> IT Service Provider sicherstellen. Zu einer IT<br />

Steering Group gehören nach <strong>ITIL</strong> Vertreter des<br />

oberen Managements aus dem Business <strong>und</strong><br />

dem IT Service Provider. Es sind Parallelen <strong>zu</strong>m<br />

IT-Rat <strong>zu</strong> erkennen. Jedoch entspricht die Zusammenset<strong>zu</strong>ng<br />

des IT-Rats nicht der der IT-<br />

Steering Group. Die Abstimmung zwischen<br />

IT Steering Committee X<br />

Diensteabnehmer <strong>und</strong> Diensteerbringer erfordert<br />

jedoch die Berücksichtigung aller beteiligten<br />

Gruppen. Dies sollte bei der Weiterentwicklung<br />

der RA berücksichtigt werden.<br />

Anschlussfähigkeit: 1<br />

Dieses Gremium – auch als IT-Lenkungsgruppe<br />

bezeichnet – ist u. a. für die Vergabe von Prioritäten<br />

für <strong>und</strong> das Management von Projekten in<br />

Abstimmung mit der Unternehmensstrategie<br />

<strong>zu</strong>ständig. Dies ähnelt der Aufgabe des IT-Rats<br />

des „übergreifenden Portfoliomanagements“.<br />

IT Strategy Committee X<br />

Jedoch setzt sich das IT Steering Committee<br />

nach <strong>COBIT</strong> aus Vertretern der Unternehmensleitung,<br />

der Kerngeschäftsprozesse <strong>und</strong> des IT-<br />

Managements <strong>zu</strong>sammen. Dies findet sich im IT-<br />

Rat nicht wieder. Siehe da<strong>zu</strong> auch den Kommentar<br />

<strong>zu</strong>r IT Steering Group. Im Hinblick auf das<br />

Management von Projekten gibt es eine Überschneidung<br />

mit der IT-Steuerungsgruppe.<br />

Anschlussfähigkeit: 3<br />

Die Einhaltung der IT-Strategie in Übereinstimmung<br />

mit der Unternehmensstrategie ist – ähnlich<br />

<strong>zu</strong>m IT-Rat – auch die Aufgabe des IT<br />

Strategy Committes. Darüber hinaus soll das IT<br />

Strategy Committee sicherstellen, dass „IT-<br />

Governance, als Teil der Corporate Governance<br />

angemessen adressiert wird“ ([<strong>COBIT</strong>-DE], S.<br />

46). Dies gehört nicht <strong>zu</strong> den Aufgaben des IT-<br />

Rats, die Relevanz bzw. Auswirkungen der IT-<br />

Governance für die RA ist jedoch ungeklärt.<br />

Anschlussfähigkeit: 3<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 75 -<br />

Nr. Aufbauelement RA<br />

10 IT-Beauftragter für<br />

Ressort (Ressort-CIO)<br />

11 Team Architekturmanagement<br />

12 Team IT-<br />

Rahmenkonzept<br />

gegenübergestelltes<br />

Aufbauelement<br />

Quelle<br />

<strong>ITIL</strong><br />

<strong>COBIT</strong><br />

Kommentar<br />

IT Architecture Board X Das IT Architecture Board ist für Vorgaben für die<br />

Architektur <strong>zu</strong>ständig <strong>und</strong> steuert damit das<br />

Design der IT-Architektur unter Berücksichtigung<br />

der Unternehmensstrategie. Die Aufgaben des IT<br />

Architecture Boards fallen damit in den Verantwortungsbereich<br />

des IT-Rats. Die Zuständigkeiten<br />

des Teams Architekturmanagement der RA<br />

sind diesbezüglich jedoch unklar.<br />

Anschlussfähigkeit: 3<br />

CIO X Siehe BfIT<br />

Chief Architect<br />

X Als Verantwortlicher für die IT-Architektur ist der<br />

Chief Architect in <strong>COBIT</strong> (vermutlich) mit ähnlichen<br />

Aufgaben wie das Team Architekturmanagement<br />

der RA betraut, bspw. dem Erstellen <strong>und</strong><br />

Pflegen von Architekturen <strong>und</strong> der Definition von<br />

Technologie-Standards. Da der genaue Aufgabenbereich<br />

des Teams Architekturmanagement<br />

noch nicht definiert ist, kann keine abschließende<br />

Aussage getroffen werden.<br />

Es liegen keine konkreten Aufgabenbeschreibungen vor.<br />

Tabelle 7: Gegenüberstellung organisatorischer Aufbauelemente<br />

6.5 Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />

Der Frage nach Anschlussfähigkeit <strong>und</strong> Potenzialen einer weiter gehenden Integration der<br />

RA mit <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> mit Blick auf organisatorische Aufbauelemente sind einige Vorüberlegungen<br />

voran <strong>zu</strong> stellen: Aus Sicht der Gutachter sind Rollenmodelle, wie sie die RA, <strong>ITIL</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> vorsehen, nur in ihrer Gesamtschau sinnvoll <strong>zu</strong> interpretieren, da Rollenabgren<strong>zu</strong>ngen<br />

über Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten i. d. R. aufeinander abgestimmt sind <strong>und</strong><br />

nicht einfach aus ihrem Kontext herausgenommen <strong>und</strong> anderweitig eingesetzt werden können.<br />

Eine Rolle ist über ihre Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten definiert <strong>und</strong> damit von<br />

anderen Rollen abgegrenzt. Begründungen für die Aufteilung der Aufgaben auf die Rollen<br />

<strong>und</strong> Gremien fehlen sowohl in <strong>ITIL</strong> als auch in <strong>COBIT</strong>. Die Analyse war folglich auf die Aufdeckung<br />

von Ähnlichkeiten bei Aufgaben gerichtet (die RA nimmt derzeit keine durchgängig<br />

verwendete differenzierte Spezifikation von Verantwortlichkeiten vor im Sinne der RACI-<br />

Matrizen aus <strong>COBIT</strong>).<br />

Die Unter<strong>suchung</strong> zeigt, dass eine direkte Zuordnung der aufbauorganisatorischen Elemente<br />

auf entsprechende Pendants in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> im Sinne einer Äquivalenz, d.h. identischen<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten, nicht möglich ist. Zudem spiegeln die Rollen der RA<br />

spezifische organisatorische <strong>und</strong> politische Randbedingungen wider, die in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong><br />

nicht berücksichtigt sind. Die Aufgabendefinitionen der Rollen der RA bewegen sich i. d. R.<br />

auf einem differenzierteren Niveau als die Rollenbeschreibungen bei <strong>ITIL</strong>, dagegen ergänzt<br />

<strong>COBIT</strong> differenzierte Verantwortlichkeiten einzelner Rollen für einzelne „Control Objectives“.<br />

H-17 Handlungsempfehlung: Rollenmodell auf Konsistenz <strong>und</strong> Kohärenz prüfen<br />

Es gilt als weitgehender Konsens, dass eine möglichst überschneidungsfreie Aufgabenabgren<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>und</strong> eine möglichst präzise Zuordnung von Verantwortlichkeiten zentrale Erfolgs-<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 76 -<br />

faktoren für Architekturmanagement-Initiativen darstellen. Zumindest für Rollen <strong>und</strong> Gremien<br />

im Einflussbereich des Architekturmanagements (z. B. Geschäftsarchitekt) sollte daher sorgfältig<br />

überprüft werden, ob die Aufgaben hinreichend präzise <strong>und</strong> möglichst vollständig beschrieben<br />

sind <strong>und</strong> ggfs. ergänzend angeführt ist, was dezidiert nicht Aufgabe einer Rolle<br />

oder eines Gremiums ist, um Missverständnissen entgegen <strong>zu</strong> wirken. Dafür erscheint die<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>zu</strong>ständigen Organisationsabteilung unabdingbar. Die Entscheidung<br />

über Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten einer Rolle bzw. eines Gremiums ist letztlich<br />

Aufgabe der Organisationsspitze <strong>und</strong> nach unserem Dafürhalten nicht delegierbar. Die Entscheidung<br />

ist eng verknüpft mit der Frage nach Governance-Regeln <strong>und</strong> der Frage, welches<br />

Gremium diese Regeln vorgibt <strong>und</strong> welches Gremiums ihre Einhaltung überwacht bzw.<br />

welche Rolle ihre Einhaltung sicherstellt.<br />

H-18 Handlungsempfehlung: Rollenmodell der RA um weitere Rollen ergänzen<br />

Unabhängig von der Konzeptualisierung in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> empfiehlt es sich aus Sicht der<br />

Gutachter, das Rollenmodell der RA um weitere Rollen <strong>zu</strong> erweitern. Dabei können Rollen<br />

aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> als Anregungen dienen. Eine solche Ergän<strong>zu</strong>ng wäre die Rolle des<br />

Dienste-Verantwortlichen, die in <strong>ITIL</strong> mit der Rolle des Service-Managers eine eindeutige<br />

Verantwortlichkeit für einen Dienst bestimmt, um einen definierten Ansprechpartner für K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter der IT-Organisation <strong>zu</strong> haben. Da in <strong>ITIL</strong> vielfach auf diese Rolle verwiesen<br />

wird <strong>und</strong> sie eine zentrale Bedeutung innerhalb der <strong>ITIL</strong> hat, empfiehlt es sich, bei der<br />

Ergän<strong>zu</strong>ng des Rollenmodells der RA die Konzeptualisierung in <strong>ITIL</strong> sorgfältig <strong>zu</strong> prüfen.<br />

In ähnlicher Weise bestimmt <strong>ITIL</strong> für jedes IT-Artefakt (einen Dienst, eine konkrete IT-<br />

Lösung, eine Hardware) einen Verantwortlichen, also z. B. ein Verantwortlicher für den<br />

Dienst „Kontoaus<strong>zu</strong>g drucken“. Ebenso definiert <strong>ITIL</strong> für jeden Prozess einen Prozess-<br />

Verantwortlichen. Demnach könnte bspw. die Methode der Diensteableitung oder der Prozess<br />

Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage eindeutig einem Verantwortlichen<br />

<strong>zu</strong>gewiesen werden, der die Durchführung <strong>und</strong> die Weiterentwicklung der Methode bzw. des<br />

Prozesses anleitet, koordiniert <strong>und</strong> verantwortet.<br />

Die zentrale Rolle, die Architekturen <strong>und</strong> Architekturmodelle in der RA einnehmen, bzw.<br />

einnehmen werden, sollte auch im Rollenmodell berücksichtigt werden. Mit der Unterscheidung<br />

zwischen Business-Architekt, Service-Architekt <strong>und</strong> IT-Infrastrukturachitekt bietet <strong>ITIL</strong><br />

eine recht differenzierte Struktur, auf die ggf. <strong>zu</strong>rückgegriffen werden kann ([Design] 2008, S.<br />

42). Darüber hinaus sollte es klare Strukturen für die Freigabe <strong>und</strong> Überwachung von Änderungen<br />

an zentralen Elementen <strong>und</strong> Abstraktionen der RA, bzw. des Dienstekatalogs geben.<br />

Ebenso kann geprüft werden, inwiefern die Rolle des Chief Architects aus <strong>COBIT</strong> in der<br />

B<strong>und</strong>esverwaltung konkretisiert ist. Ggf. kann die Rolle des Chief Architects für die weitere<br />

Ausgestaltung des Teams Architekturmanagement herangezogen werden.<br />

Darüber hinaus finden sich in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> keine dedizierten Rollen <strong>und</strong> Gremien, die das<br />

Architekturmanagement betreffen.<br />

H-19 Handlungsempfehlung: Verantwortlichkeiten ergänzen<br />

Das Rollenmodell der RA kennt kein differenziertes Verantwortlichkeitskonzept, wodurch<br />

Zuständigkeiten unklar bleiben, die für das Architekturmanagement von hoher Bedeutung<br />

sein sollten. So ist z. B. unklar, wer für die Pflege <strong>und</strong> Entwicklung der Architekturen bzw.<br />

Modelle verantwortlich ist, wer Änderungen an ihnen gegenzeichnen muss oder welches<br />

Gremium ein Projektmanagement verantwortet.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 77 -<br />

Gleichzeitig ist aus Sicht der Gutachter mit dem gegenwärtigen Aufgabenspektrum des IT-<br />

Rats, der für Angebot <strong>und</strong> Nachfrage <strong>zu</strong>ständig <strong>zu</strong> sein scheint, die Gefahr verb<strong>und</strong>en, dass<br />

die angestrebte klare Trennung in Anbieter <strong>und</strong> Nachfrager von IT-Leistungen aufgeweicht<br />

wird. Mit Blick auf die in <strong>COBIT</strong> betonte Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung stehen<br />

Fragen der Ausübung von Kontrolle im Gegensatz <strong>zu</strong>r Ausübung von Entscheidung <strong>und</strong><br />

Verantwortung. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint die Rolle des Ressort-CIO derzeit<br />

sowohl das Regelwerk <strong>zu</strong> formulieren (als mögliches Mitglied im IT-Rat) als auch seine<br />

Einhaltung <strong>zu</strong> prüfen, was in Revisionskreisen aus bekannten Gründen (Interessenkonflikte<br />

usw.) nicht akzeptabel ist.<br />

Die mit der Änderung an Verantwortlichkeiten verb<strong>und</strong>enen organisatorischen Fragen stehen<br />

allerdings außerhalb der RA. Die RA könnte durch ein differenziertes Verantwortlichkeitskonzept<br />

allerdings eine wertvolle Hilfestellung bei der Analyse von derartigen Fragestellungen<br />

geben. Aus Sicht der Gutachter sind daher Rollen <strong>und</strong> Gremien um Verantwortlichkeiten <strong>zu</strong><br />

ergänzen. Dabei sollte sich allerdings nicht auf die aus dem Auditing stammende Konzeptualisierung<br />

der RACI-Matrizen aus <strong>COBIT</strong> beschränkt werden (4 Verantwortlichkeiten). Vielmehr<br />

sollte ein eigenes, durchaus differenzierteres Konzept entworfen werden, das an den<br />

Zielen der IT-Steuerung B<strong>und</strong> <strong>und</strong> an den besonderen Rahmenbedingungen der RA (Ressorthoheit,<br />

übergeordnete Planungs- <strong>und</strong> Haushaltsprozesse, etc.) ausgerichtet ist <strong>und</strong> ggfs.<br />

deutlich mehr Verantwortlichkeiten unterscheidet (z. B. „betrifft nachgelagerte Behörde“, „ist<br />

abhängig von“).<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 78 -<br />

7 Schlussbetrachtung <strong>und</strong> Handlungsoptionen<br />

Die Ergebnisse der vorliegenden Unter<strong>suchung</strong> deuten gr<strong>und</strong>sätzlich eine Anschlussfähigkeit<br />

der RA an <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong> an, da sich keine gr<strong>und</strong>legende Diskrepanzen, bspw. in<br />

Form von Widersprüchen, identifizieren ließen <strong>und</strong> die Analyse zeigt, dass die drei Ansätze<br />

unterschiedliche Bereiche des IT-Managements auf unterschiedlichem Abstraktionsniveau<br />

<strong>und</strong> mit verschiedenen Mitteln (Instrumente, Artefakte, Strukturen) adressieren. Es liegt also<br />

nahe <strong>zu</strong> vermuten, dass nicht nur eine prinzipielle Anschlussfähigkeit besteht, sondern sich<br />

die RA <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong> mithin gegenseitig ergänzen: Während <strong>ITIL</strong> beschreibt, welche<br />

organisatorischen Strukturen (Prozesse, Organisationseinheiten) auf IT-Seite auf<strong>zu</strong>bauen<br />

sind <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> dediziert auf Verantwortlichkeiten der Organisationseinheiten in den Prozessen<br />

der IT-Organisation eingeht, stellt die RA ein Instrument <strong>zu</strong>r Abstimmung von Angebot<br />

<strong>und</strong> Nachfrage an IT-Diensten dar; von der konkreten Implementierung <strong>und</strong> Erbringung<br />

von IT-Diensten – dem IT-Betrieb – wird bewusst abstrahiert. Sie beschränkt sich dabei auf<br />

die Identifikation von Diensten, sowohl aus Geschäfts- als auch aus IT-Sicht. Eine Integration<br />

der RA <strong>und</strong> der <strong>ITIL</strong> stellt darüber hinaus sogar noch in Aussicht, die auf die IT-Perspektive<br />

ausgerichtete <strong>ITIL</strong> an die Perspektive der Geschäftsseite weiter an<strong>zu</strong>schließen <strong>und</strong> damit<br />

einen <strong>zu</strong>sätzlichen Beitrag für eine Perspektiven- (<strong>und</strong> Ressort-) übergreifende Kommunikation<br />

<strong>zu</strong> leisten. <strong>COBIT</strong> verspricht in diesem Zusammenhang durch die Betonung der Ausrichtung<br />

der IT an den Zielen der Geschäftsseite („Control Objectives“) <strong>und</strong> durch die<br />

Beurteilung der Zielerreichung (Kennzahlen, Risiken, Reifegradmodelle) eine bessere Abstimmung<br />

zwischen IT-Seite <strong>und</strong> Geschäftsseite.<br />

Die RA kann ihre intendierte Wirkung allerdings nur dann entfalten, wenn sie breit eingeführt<br />

wird <strong>und</strong> als gemeinsame Referenz aller B<strong>und</strong>esbehörden Anwendung findet. Da<strong>zu</strong> gehört<br />

auch, dass sie im Zeitverlauf weiterentwickelt wird. Der mit der Einführung <strong>und</strong> Pflege der RA<br />

verb<strong>und</strong>ene Aufwand ist erheblich. Es ist deshalb angeraten, frühzeitig kritische Erfolgsfaktoren<br />

<strong>zu</strong> identifizieren, um ggfs. geeignete Anpassungen vornehmen <strong>zu</strong> können. Vorausset<strong>zu</strong>ng<br />

für die Integration der RA mit <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> sind übereinstimmende oder<br />

anschlussfähige inhaltliche Referenzsysteme – also übereinstimmende oder anschlussfähige<br />

sprachliche Strukturen <strong>und</strong> Konzepte. Bevor allerdings über die, mit hohem Aufwand verb<strong>und</strong>ene,<br />

Weiterentwicklung der RA <strong>und</strong> eines gemeinsamen Referenzsystems entschieden<br />

wird, sind folgende gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen <strong>zu</strong> klären:<br />

1. Ist eine spätere Zertifizierung der IT-Organisationen z. B. nach internationalen Normen<br />

wie ISO/IEC 20000-1:2005 angestrebt? Falls eine solche Zertifizierung angestrebt<br />

wird, engt sich der Spielraum bei der Integration der RA mit <strong>ITIL</strong> bzw. <strong>COBIT</strong><br />

deutlich ein: Es sind dann die Anforderungen an die Zertifizierung sorgfältig <strong>zu</strong> prüfen,<br />

wobei davon aus<strong>zu</strong>gehen ist, dass eine eigenbestimmte, vergleichsweise freie<br />

Adaption der Rahmenwerke nicht mehr möglich sein wird.<br />

2. Wie sinnvoll ist es, einzelne Ziele, Konzepte, Prozesse, Aufbauelemente aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>COBIT</strong> isoliert <strong>und</strong> ggf. ohne Adaption <strong>zu</strong> übernehmen? Nach Ansicht der Gutachter<br />

erscheint es wenig sinnvoll, wahlfrei Konzepte, Prozesse, Aufbauelemente aus <strong>ITIL</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> ohne entsprechende Anpassungen <strong>zu</strong> übernehmen. Vielmehr sollten, wie<br />

in der vorliegenden Studie mehrfach vorgeschlagen, die Elemente in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong><br />

als Ideengeber <strong>und</strong> Anregungen interpretiert werden, um eigene Verfeinerungen dort<br />

vorgeschlagener Ziele, Konzepte, Prozesse <strong>und</strong> Aufbauelemente <strong>zu</strong> entwickeln. Dies<br />

gilt insbesondere dann, wenn eine spätere Zertifizierung nicht angestrebt wird.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 79 -<br />

3. Damit verb<strong>und</strong>en ist unmittelbar die Frage, wie fein granular man die Ansätze zerlegen<br />

kann, ohne ihnen „Unrecht“ <strong>zu</strong> tun. Anders gewendet: Welche „Teile“ lassen sich<br />

sinnvoll herausgreifen? Die Studie diskutiert da<strong>zu</strong> sowohl positive Beispiele (etwa<br />

hinsichtlich der Ziele Kontinuität <strong>und</strong> Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung) als<br />

auch negative Beispiele (etwa die Zerlegung von Rollen in einzelne Aufgaben, die als<br />

nicht sinnvoll eingeschätzt wird). Hier ist eine Prüfung im Einzelfall erforderlich. Eine<br />

pauschale Empfehlung ist nicht möglich.<br />

4. Letztlich steht damit auch die Frage in Zusammenhang, inwieweit <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> an<br />

organisationsspezifische Eigenheiten angepasst werden können, ohne gegen ihren<br />

„Geist“ <strong>zu</strong> verstoßen. Diesbezüglich lässt sich feststellen, dass <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> an die<br />

individuellen Organisationserfordernisse angepasst werden müssen <strong>und</strong> sollen, jedoch<br />

da<strong>zu</strong> keine Anleitungen enthalten. Der dadurch entstehende Spielraum wird vor<br />

allem von einschlägig tätigen Beratungsfirmen <strong>und</strong> Softwareanbietern genutzt, um eigene<br />

Produkte <strong>zu</strong> platzieren (siehe da<strong>zu</strong> z. B. van Bon 2009). Nach Einschät<strong>zu</strong>ng der<br />

Gutachter ist diese Situation äußerst bedenklich, da <strong>zu</strong> vermuten ist, dass nicht eine<br />

sorgfältig entwickelte konzeptuelle Gr<strong>und</strong>lage im Vordergr<strong>und</strong> der Investition stehen<br />

wird, sondern eine werkzeuggetriebene, möglichst kostengünstige <strong>und</strong> vor allem<br />

schnell ein<strong>zu</strong>setzende Lösung – mit problematischen Konsequenzen für ihre langfristige<br />

Tragfähigkeit.<br />

5. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist <strong>zu</strong>dem aus Sicht der Gutachter <strong>zu</strong> hinterfragen <strong>und</strong> intensiv <strong>zu</strong> diskutieren,<br />

aus welchen Gründen eine Orientierung der B<strong>und</strong>esbehörden dieses Landes<br />

an Ansätzen aus der ausländischen Praxis überhaupt erfolgen sollte. Dies gilt vor<br />

allem für <strong>COBIT</strong>, in Teilen auch für <strong>ITIL</strong>. Die Verbreitung der Ansätze ist dabei <strong>zu</strong> relativieren.<br />

Nach Angaben in Marrone <strong>und</strong> Kolbe (2011), S. 5 schätzt das IT Governance<br />

Institute – vermutlich überaus optimistisch – das <strong>ITIL</strong> einen Verbreitungsgrad<br />

von r<strong>und</strong> 25 Prozent <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> von r<strong>und</strong> 14 Prozent aufweist. Es ist also bei Weitem<br />

nicht so, dass jenseits dieser Ansätze keine anderen Lösungen existieren würden.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> empfiehlt sich nach unserer Einschät<strong>zu</strong>ng der verstärkte<br />

Austausch mit Behörden anderer (EU-) Staaten mit dem Ziel gegenseitige Anregungen<br />

aus<strong>zu</strong>tauschen <strong>und</strong> länderspezifische Eigenheiten <strong>zu</strong> identifizieren, um darauf<br />

aufbauend eine eigene Lösung <strong>zu</strong> entwickeln.<br />

6. Damit ist die spezifische Frage verb<strong>und</strong>en, ob <strong>COBIT</strong> überhaupt für eine deutsche<br />

B<strong>und</strong>esbehörde geeignet ist. Es ist <strong>zu</strong> berücksichtigen, dass <strong>COBIT</strong> auf dem U.S.amerikanischen<br />

Rechtsformenverständnis von Körperschaften aufbaut <strong>und</strong> als Folge<br />

des aus dem U.S.-amerikanischen Rechtsraum stammenden Sarbanes-Oxley-Act<br />

von 2002 entstanden ist. Inwiefern für deutsche B<strong>und</strong>esbehörden eine solche rechtliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage vertretbar/sinnvoll/geeignet sein mag, ist durch den Bedarfsträger <strong>zu</strong><br />

klären. Eine Integration von RA <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> in ausgewählten, vom <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>eliegenden<br />

Rechtsverständnis weitgehend unabhängigen Aspekten verspricht eine sinnvolle Ergän<strong>zu</strong>ng<br />

der RA <strong>zu</strong> liefern. Hier ist <strong>zu</strong>m Beispiel an das Konzept der internen Kontrolle<br />

gedacht, das sich in nahe<strong>zu</strong> übereinstimmender Form auch in den Regelungen des<br />

Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) wiederfindet (z. B. im Prüfungsstandard IDW PS<br />

261 §3.1.2.1). Da allerdings nicht davon aus<strong>zu</strong>gehen ist, dass diese Regelungen für<br />

B<strong>und</strong>esbehörden Geltung beanspruchen, ist gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>zu</strong> fragen, auf welcher Basis<br />

<strong>und</strong> in welcher Form die als sehr relevante <strong>und</strong> bedeutend eingeschätzte Frage<br />

nach Revision, Kontrolle <strong>und</strong> der Sicherstellung der Einhaltung von rechtlichen Vorschriften<br />

in die RA einfließen sollte (muss).<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 80 -<br />

Handlungsoptionen<br />

Im Hinblick auf <strong>zu</strong>künftige Handlungsoptionen sind die folgenden Kernergebnisse von zentraler<br />

Bedeutung:<br />

1. Ziele von <strong>ITIL</strong>, <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> der Rahmenarchitektur überschneiden sich teilweise, bieten<br />

aber eine Reihe von Ansatzpunkten für eine sinnvolle gegenseitige Ergän<strong>zu</strong>ng.<br />

2. Die Konzepte, Prozesse <strong>und</strong> Organisationsstrukturen von <strong>ITIL</strong>, <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> der Rahmenarchitektur<br />

sind gr<strong>und</strong>sätzlich anschlussfähig. Dabei ist allerdings <strong>zu</strong> berücksichtigen,<br />

dass sich die jeweils verwendeten Begriffe hinsichtlich des Abstraktionsniveaus<br />

<strong>und</strong> der Bedeutung <strong>zu</strong>m Teil deutlich, <strong>zu</strong>m Teil subtil unterscheiden.<br />

3. Die organisationsweite Nut<strong>zu</strong>ng der drei Rahmenwerke empfiehlt eine Integration im<br />

Sinne einer einheitlichen Begrifflichkeit, da sonst Friktionen <strong>zu</strong> erwarten sind. Diese<br />

Integration betrifft auch Prozesse <strong>und</strong> Organisationsstrukturen.<br />

4. Die drei betrachteten Rahmenwerke fokussieren vor allem auf eine zielgerichtete<br />

Strukturierung des komplexen Gegenstands IT-Management sowie verschiedener mit<br />

ihm verknüpften Facetten (u. a. IT-Auditing, IT-Risikomanagement, IT-Controlling).<br />

Die erfolgreiche Einführung <strong>und</strong> Nut<strong>zu</strong>ng eines Rahmenwerks erfordert allerdings ergänzend<br />

flankierende Maßnahmen. Sie betreffen die Organisationskultur, insbesondere<br />

den Stellenwert der IT, die Qualifikation von Mitarbeitern in IT <strong>und</strong><br />

Fachabteilungen sowie die Gestaltung effektiver Anreizsysteme.<br />

Für die weitere Entwicklung ergeben sich verschiedene Handlungsoptionen, die sich hinsichtlich<br />

ihrer Zielset<strong>zu</strong>ng, des Aufwands <strong>und</strong> des <strong>zu</strong> realisierenden Nutzens deutlich unterscheiden.<br />

Sie werden im Folgenden anhand dreier prototypischer Optionen skizziert.<br />

Konsolidierende Angleichung: Die drei Rahmenwerke werden soweit <strong>zu</strong>sammengeführt,<br />

dass die Begrifflichkeiten <strong>zu</strong>mindest in den Schnittstellenbereichen vereinheitlicht werden.<br />

Auf diese Weise können die betroffenen Akteure das für ihre Domäne am besten geeignete<br />

Rahmenwerk verwenden. Gleichzeitig wird die wichtige domänenübergreifende Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Kooperation unterstützt.<br />

Vorteile: Die Umset<strong>zu</strong>ng kann mit relativ geringem Aufwand erfolgen. Bisherige Investitionen<br />

in <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> (vor allem: Qualifikationsmaßnahmen, Zertifizierungen, Werkzeuge) bleiben<br />

weitgehend geschützt. Zudem ist am Arbeitsmarkt eine wachsende Zahl einschlägig<br />

qualifizierter Arbeitskräfte verfügbar. Unter der Vorausset<strong>zu</strong>ng, dass <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> bereits<br />

eine nennenswerte Akzeptanz erfahren, ist mit relativ geringen Widerständen <strong>zu</strong> rechnen.<br />

Risiken: Da <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> weitgehend beibehalten bleiben, werden ihre spezifischen<br />

Schwächen zementiert. Die Angleichung nur über gemeinsame Schnittstellenbegriffe ist<br />

<strong>zu</strong>dem mit der Gefahr verb<strong>und</strong>en, dass die drei Rahmenwerke sich jeweils weitgehend unabhängig<br />

voneinander entwickeln – sowohl in Be<strong>zu</strong>g auf die Ziele, Konzepte <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

wie auch im Hinblick der jeweils mitschwingenden spezifischen Fachkulturen. Es<br />

besteht deshalb das Risiko, dass die intendierte Förderung einer engen <strong>und</strong> weitgehend<br />

reibungslosen Zusammenarbeit misslingt – nicht <strong>zu</strong>letzt besteht das Risiko, das die vorausgesetzte<br />

Vereinheitlichung der Terminologien nicht in angemessenem Maße vor<strong>zu</strong>nehmen<br />

ist <strong>und</strong> die begriffliche Integration scheitert.<br />

Integration: Die drei Rahmenwerke werden umfassend integriert. Da<strong>zu</strong> wird ein gemeinsames<br />

Zielsystem erstellt, das die Zusammenhänge zwischen den Zielen der einzelnen Rahmenwerke<br />

verdeutlicht. Zudem werden die Terminologien weitgehend in eine gemeinsame<br />

Referenzterminologie überführt. Prozesse, Vorgehensmodelle <strong>und</strong> Referenzhandlungsmuster<br />

werden in einheitlicher Struktur beschrieben <strong>und</strong> tragen durch Referenzen auf Elemente<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 81 -<br />

aller jeweils brauchbaren Rahmenwerke <strong>zu</strong> deren Integration bei. Die drei Rahmenwerke<br />

bleiben in ihren gr<strong>und</strong>legenden Konturen erhalten. Es kann aber bei einzelnen Konzepten <strong>zu</strong><br />

deutlichen Änderungen kommen.<br />

Vorteile: Die Integration der drei Rahmenwerke in ein gemeinsames Rahmenwerk fördert<br />

eine konsistente, kohärente, besser verständliche <strong>und</strong> damit effizientere Nut<strong>zu</strong>ng. Gleichzeitig<br />

können auf diese Weise Unebenheiten <strong>und</strong> Schwächen von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> ausgeglichen<br />

werden. Das gemeinsame Rahmenwerk kann allen aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

von am IT-Management beteiligten oder von ihm betroffenen Akteuren als gemeinsame<br />

Orientierung dienen, wodurch effizienzmindernden Partikularrationalitäten 28 entgegengewirkt<br />

<strong>und</strong> auch ein Beitrag <strong>zu</strong> einer domänenübergreifenden, gemeinsame Ziele betonenden<br />

Organisationskultur geleistet wird. Damit ist auch eine günstigere Vorausset<strong>zu</strong>ng für den<br />

Entwurf zielführender <strong>und</strong> konsistenter Anreizsysteme geschaffen.<br />

Risiken: Die Integration der drei Rahmenwerke erfordert eine Abstraktion auf längerfristig<br />

tragfähige gemeinsame Konzepte. Dies ist <strong>zu</strong>m einen mit einem erheblichen Aufwand verb<strong>und</strong>en,<br />

der den Einsatz entsprechend qualifizierter Fachkräfte erfordert. Zum anderen birgt<br />

die Integration das Risiko, dass die auch für die Zukunft <strong>zu</strong> erwartende isolierte Weiterentwicklung<br />

von <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> einen mehr oder weniger großen Anpassungsaufwand mit sich<br />

bringt – jedenfalls dann, wenn die Anschlussfähigkeit an beide Rahmenwerke erhalten bleiben<br />

soll.<br />

Assimilierte IT: <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> basieren auf der Annahme, dass die Rolle des IT-<br />

Managements vor allem darin besteht, organisatorische Handlungssysteme effektiv <strong>und</strong><br />

effizient <strong>zu</strong> unterstützen. Eine solche Interpretation der Rolle von IT in Organisationen erscheint<br />

<strong>zu</strong>nächst ausgesprochen sinnvoll. Zum einen erscheint es angemessen, die Ziele<br />

einer Organisation in den Vordergr<strong>und</strong> <strong>zu</strong> stellen. Zum anderen wird damit auch ein kultureller<br />

Wandel befördert: Weg von technikaffinen Akteuren, die gegenüber den Zielen einer<br />

Organisation weitgehend indifferent sind <strong>und</strong> nach Maßgabe eigener „hidden agendas“<br />

handeln, hin <strong>zu</strong> verantwortungsbewussten Dienstleistern, die ihre Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen an<br />

den übergeordneten Organisationzielen ausrichten. Eine solche Trennung der Belange ist<br />

ein wirksames Mittel <strong>zu</strong>r Bewältigung von Komplexität <strong>und</strong> hat sich in der gesamtwirtschaftlichen<br />

Arbeitsteilung bewährt.<br />

Dessen ungeachtet gibt es gute Gründe dafür, der IT im Allgemeinen, dem IT-Management<br />

im Besonderen einen höheren Stellenwert in einer Organisation bei<strong>zu</strong>messen. Zum einen<br />

sind Handlungskomplexe in Organisationen mehr <strong>und</strong> mehr von IT durchdrungen. Die Bedeutung<br />

eines zielgerichteten Einsatzes von IT für die Leistungsfähigkeit von Organisationen<br />

wird also weiter <strong>zu</strong>nehmen. Die Nut<strong>zu</strong>ng der Potentiale von IT erfordert i.d.R. eine Reorganisation<br />

von Handlungssystemen oder – anders gewendet – eine gegenseitige Anpassung.<br />

Die strategische Planung sollte frühzeitig die Chancen – <strong>und</strong> Bedrohungen – sehen, die die<br />

Verfügbarkeit neuer Technologien mit sich bringt (hier sei etwa an biometrische Verfahren<br />

oder soziale Netzwerke gedacht). Um dies <strong>zu</strong> erreichen, ist eine enge Verzahnung von IT<br />

28 BMI: Gemeint ist hier die Tatsache, dass sich bei einer Intransparenz von <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> sowie dessen<br />

Vagheiten unterschiedliche Wissensstände bei den beteiligten Akteuren ergeben. Mit diesen unterschiedlichen<br />

Wissensständen können die Akteure ihre eigenen Interessen auf Kosten anderer Akteure durchsetzen.<br />

Beispiel: Ein Beratungshaus, das <strong>ITIL</strong> in der B<strong>und</strong>esverwaltung einführt, könnte sich sein Wissen <strong>zu</strong> Nutze<br />

machen, um beispielsweise ein bestimmtes <strong>ITIL</strong> Werkzeug ein<strong>zu</strong>führen <strong>und</strong> daraus möglicherweise Anschlussbeauftragungen<br />

<strong>zu</strong> realisieren. Durch die Intransparenz der <strong>ITIL</strong> Entstehung <strong>und</strong> der dort enthaltenden Vagheiten<br />

kann die B<strong>und</strong>esverwaltung nur eingeschränkt dieser Situation vorbeugen.<br />

Die skizzierte Situation führt möglicherweise <strong>zu</strong>r Effizienzminderung auf Seiten der B<strong>und</strong>esverwaltung.<br />

Bei der hier vorgeschlagenen Integration von <strong>ITIL</strong>, <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> der RA erlangt die B<strong>und</strong>esverwaltung tiefgründiges<br />

Wissen über <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> kann somit deren Integration in die RA besser steuern.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 82 -<br />

<strong>und</strong> Handlungssystem bzw. eine enge Kooperation von IT-Verantwortlichen, fachlich Verantwortlichen<br />

<strong>und</strong> der Organisationsspitze erforderlich. Eine solche Kooperation empfiehlt<br />

eine elaborierte methodische Unterstüt<strong>zu</strong>ng. Als Gr<strong>und</strong>lage dafür sind insbesondere Unternehmensmodelle<br />

<strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en, Unternehmensarchitekturen geeignet. Sie integrieren<br />

Modelle des IT-Systems (z. B. Komponentenmodelle, IT-Infrastrukturmodelle,<br />

Objektmodelle) mit Modellen des Handlungssystems (z. B. Geschäftsprozessmodellen,<br />

Ressourcenmodelle). Damit fördern Unternehmensmodelle eine zielgerichtete Kooperation<br />

durch die gemeinsame Berücksichtigung von IT <strong>und</strong> Handlungssystem. Gleichzeitig unterstützen<br />

sie spezielle professionelle Perspektiven 29 , da einzelne Modelle (bzw. die korrespondierenden<br />

Fachsprachen) jenseits einer gemeinsamen Sprachebene weiter verfeinert<br />

werden können.<br />

Abbildung 22 illustriert den Aufbau eines Unternehmensmodells mit Abstraktionen für das IT-<br />

Management. Durch die Ergän<strong>zu</strong>ng von Vorgehensmodellen für bestimmte Problemklassen<br />

wird <strong>zu</strong>dem die Konzeption <strong>und</strong> Nut<strong>zu</strong>ng von Methoden gefördert. Die Qualität der Zusammenarbeit<br />

wird darüber hinaus durch eine Organisationskultur befördert, die von gemeinsamer<br />

Verantwortung für das Wohl der Organisation <strong>und</strong> einer hohen gegenseitigen<br />

Wertschät<strong>zu</strong>ng geprägt ist.<br />

29 BMI: Mit Perspektive ist hier die Sichtweise der Akteure unterschiedlicher Gruppen gemeint. Ein Organisator<br />

hat in der Regel eine andere Sichtweise als ein IT-Experte. Beide Akteure haben unterschiedliche Perspektiven,<br />

die jeweils auch verschiedene Fachsprachen haben können.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 83 -<br />

Abbildung 22: Beispielhafter Aufbau eines Unternehmensmodells (eigene Darstellung)<br />

Vorteile: Die Assimilation der IT-Verantwortlichen unterstützt einen organisatorischen Wandel,<br />

der zielgerichtet <strong>und</strong> frühzeitig die Potentiale der IT nutzt. Die Aufwertung der Rolle der<br />

IT wirkt den heute noch weit verbreiteten Friktionen entgegen, die durch isolierte Zielsysteme<br />

<strong>und</strong> Fachkulturen verursacht sind. Langfristig trägt sie da<strong>zu</strong> bei, dass IT ein im Wortsinn<br />

selbstverständlicher Bestandteil einer Organisation wird, dessen Grenzen <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

auch denjenigen bewusst sind, die nicht unmittelbar mit der Gestaltung <strong>und</strong> dem Management<br />

von IT befasst sind. Ein multiperspektivisches Unternehmensmodell bietet damit die<br />

Chance, Wissen über eine Organisation (<strong>und</strong> ihre IT) zentral auf<strong>zu</strong>bewahren <strong>und</strong> vielen<br />

Akteuren in geeigneter Form <strong>zu</strong>gänglich <strong>zu</strong> machen.<br />

Risiken: Der mit der Entwicklung, Einführung <strong>und</strong> Pflege eines elaborierten Unternehmensmodells<br />

verb<strong>und</strong>ene Aufwand ist beträchtlich. Die sinnvolle Nut<strong>zu</strong>ng eines Unternehmensmodells<br />

setzt geeignete Werkzeuge voraus, wodurch ergänzender Aufwand für die Auswahl<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 84 -<br />

<strong>und</strong> ggfs. Entwicklung erforderlich ist. Zurzeit gibt es noch keine etablierten Standards für<br />

Sprachen der Unternehmensmodellierung – mit entsprechenden Konsequenzen für den<br />

Investitionsschutz.<br />

Mögliche Konsequenzen aus den Handlungsoptionen<br />

Während die Handlungsoption „assimilierte IT“ die größten Potentiale verspricht, ist ihre<br />

Realisation mit Hilfe elaborierter Unternehmensmodelle auch mit den größten Risiken verb<strong>und</strong>en.<br />

Dabei ist allerdings <strong>zu</strong> berücksichtigen, dass ein Unternehmensmodell in verschiedenen,<br />

aufeinander aufbauenden Evolutionsschritten erfolgen kann. So kann sich ein erstes<br />

Modell auf ein rudimentäres Zielsystem der Organisation, daran anknüpfende Geschäftsprozessmodelle<br />

sowie korrespondierende Modelle des IT-Systems (Anwendungslandschaft,<br />

Service-Modell) beschränken. Anschließend kann das Modell bei Bedarf erweitert <strong>und</strong> verfeinert<br />

werden.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Annahme, dass <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> weiterhin eine wichtige Referenz<br />

darstellen sollen, können die dargestellten Handlungsoptionen auch als Gr<strong>und</strong>lage für eine<br />

noch <strong>zu</strong> entwickelnde, evolutionäre Strategie verwendet werden. Dabei ist es wichtig, dass<br />

beim Anstreben einer frühen Stufe – wie „konsolidierte Angleichung“ – wesentliche Aspekte<br />

der nachfolgenden Stufe bereits berücksichtigt werden, um eine spätere Weiterentwicklung<br />

nicht übermäßig <strong>zu</strong> behindern.<br />

Die Evolutionsstufen können an ein internes Qualifikationsprogramm <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Anreize gekoppelt werden, um die sukzessive Weiterbildung der Mitarbeiter <strong>zu</strong> fördern.<br />

Damit gehen positive Auswirkungen auf eine von kompetenten Wissensträgern geprägte<br />

Organisationskultur einher, die allerdings auch <strong>zu</strong>nehmenden Abwerbungsversuchen durch<br />

die Industrie unterliegen könnten.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 85 -<br />

Referenzierte Literatur<br />

Böttcher 2010 Böttcher, R. (2010): IT-Servicemanagement mit <strong>ITIL</strong> V3. 2.<br />

aktualisierte Auflage, Heise, Hannover.<br />

Frank 2000 Frank, U. (2000): Evaluation von Artefakten in der Wirtschaftsinformatik.<br />

In: Irene Häntschel <strong>und</strong> Lutz Heinrich (Hrsg.): Evaluation<br />

<strong>und</strong> Evaluationsforschung in der Wirtschaftsinformatik,<br />

Oldenbourg, München, S. 35-48.<br />

Frank 2006 Frank, U. (2006): Towards a pluralistic conception of research<br />

methods in information systems research. ICB-Research Report<br />

No. 7, Institute for Computer Science and Business Information<br />

Systems (ICB), Duisburg-Essen University, Essen.<br />

Gaulke 2010 Gaulke, M. (2010): Praxiswissen <strong>COBIT</strong> - Val IT - Risk IT:<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> praktische Anwendung für die IT-Governance.<br />

1. Aufl., dpunkt-Verl., Heidelberg.<br />

ISACA <strong>und</strong> itSMF 2008 ISACA; itSMF (2008): <strong>ITIL</strong>-Cobit-Mapping: Gemeinsamkeiten<br />

<strong>und</strong> Unterschiede der IT-Standards. Symposion Publishing<br />

GmbH<br />

ISACA 2008 Information Systems Audit and Control Association (ISACA)<br />

(Hrsg.) (2008): Enterprise Value: Governance of IT Investments<br />

- The Val IT Framework 2.0, Rolling Meadows.<br />

ISACA 2009 Information Systems Audit and Control Association (ISACA)<br />

(Hrsg.) (2009): The Risk IT Framework, Rolling Meadows.<br />

ITGI 2007a IT Governance Institute (ITGI) (Hrsg.) (2007a): <strong>COBIT</strong> Control<br />

Practices: Guidance to achieve control objectives for successful<br />

IT-Governance. 2nd. Edition, Rolling Meadows.<br />

ITGI 2007b IT Governance Institute (ITGI) (Hrsg.) (2007b): <strong>COBIT</strong> Mapping:<br />

Mapping of <strong>ITIL</strong> With <strong>COBIT</strong> 4.0, Rolling Meadows.<br />

ITGI 2008 IT Governance Institute (ITGI) (Hrsg.) (2008): <strong>COBIT</strong> Mapping:<br />

Mapping of <strong>ITIL</strong> v3 With <strong>COBIT</strong> 4.1, Rolling Meadows.<br />

Krcmar 2005 Krcmar, H. (2005) Informationsmanagement, 4. Auflage, Springer,<br />

Berlin,<br />

Lorenz 1995 Lorenz, K. (1995) Methode. In: Mittelstraß J (Hrsg) Enzyklopädie<br />

Philosophie <strong>und</strong> Wissenschaftstheorie. J. B. Metzeler, Stuttgart,<br />

S 876–879<br />

Marrone <strong>und</strong> Kolbe 2011 Marrone, M. <strong>und</strong> Kolbe, L. (2011): Einfluss von IT-Service-<br />

Management-Frameworks auf die IT-Organisation: Eine empirische<br />

Studie <strong>zu</strong> Vorteilen, Herausforderungen <strong>und</strong> Prozessen.<br />

In: WIRTSCHAFTSINFORMATIK, 53. Jg., Nr. 1, S. 5-19.<br />

Roelcke 2010 Roelcke, T. (2010): Fachsprachen. 3. Auflage, ESV Verlag,<br />

Berlin.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 86 -<br />

Strecker 2009 Strecker, S. (2009): Ein Kommentar <strong>zu</strong>r Diskussion um Begriff<br />

<strong>und</strong> Verständnis der IT-Governance: Anregungen <strong>zu</strong> einer kritischen<br />

Reflexion. ICB-Research Report No. 36, Institute for<br />

Computer Science and Business Information Systems (ICB),<br />

Universität Duisburg-Essen, Essen<br />

Strecker ea. 2010 Strecker, S.; Frank, U.; Heise, D. (2010): Toward modeling<br />

constructs for audit risk assessment: Reflections on internal<br />

controls modeling. In: Modellierung betrieblicher Informationssysteme<br />

(MobIS 2010) : Modellgestütztes Management. Dresden,<br />

S. 131-148.<br />

van Bon 2009 van Bon, J. (Hrsg.) (2009): Fo<strong>und</strong>ations in IT Service Management<br />

basierend auf <strong>ITIL</strong> V3, Van Haren, Zaltbommel.<br />

von Hahn 1998 von Hahn, W. (1998): Vagheit bei der Verwendung von Fachsprachen.<br />

In: Hoffmann, L.; Kalverkämper, H.; Wiegand, H. E.<br />

(Hrsg.): Fachsprachen. De Gruyter, Berlin, S. 378–382.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 87 -<br />

Anhang A Liste der Handlungsempfehlungen<br />

Im Folgenden werden alle Handlungsempfehlungen noch einmal <strong>zu</strong>sammengefasst, die in<br />

Unter<strong>suchung</strong>sbereichen Ziele, Konzepte, Prozesse <strong>und</strong> organisatorische Aufbauelemente<br />

(Kapitel 3–6) beschrieben wurden. Die Liste dient allein der praktischen Arbeit <strong>und</strong> darf nicht<br />

getrennt von den inhaltlichen Kapiteln betrachtet werden.<br />

Nummer<br />

(Seite)<br />

Empfehlung Kurzbeschreibung<br />

Handlungsempfehlungen aus dem Unter<strong>suchung</strong>sbereich Ziele<br />

H-1 (S. 23) Zieldissonanzen deutlicher thematisieren<br />

Die Beziehungen zwischen den Zielen sollte vor allem im<br />

Hinblick sich widersprechender Ziele weiter präzisiert<br />

werden. Weiterhin sollten politische Ziel in das Zielmodell<br />

aufgenommen werden.<br />

H-2 (S. 24) Ziele operationalisieren Ziele sollten durch die Zuordnung von Maßnahmen <strong>und</strong><br />

Kennzahlen konkretisiert <strong>und</strong> messbar gemacht werden.<br />

H-3 (S. 24) Zielsystem präzisieren Die Zieldefinitionen sollten konkretisiert werden. Das<br />

betrifft insbesondere die Ziele Handlungsfähigkeit, Effizienz,<br />

Effektivität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit (Anpassung an den<br />

Sprachgebrauch), das strategische Handlungsfeld „Handlungsfähigkeit“<br />

(im Allgemeinen kein übergeordnetes Ziel)<br />

<strong>und</strong> „schneller IT-Service“ (vage Definition).<br />

H-4 (S. 25) Zielsystem um weitere Ziele<br />

ergänzen<br />

Handlungsempfehlungen aus dem Unter<strong>suchung</strong>sbereich Konzepte<br />

H-5 (S. 46) Potenziale eines gemeinsamen<br />

begrifflichen (semantischen)<br />

Referenzsystems ausbauen <strong>und</strong><br />

ausschöpfen<br />

H-6 (S. 47) Zentrales Konzept „Dienst“ weiterentwickeln<br />

H-7 (S. 47) Weitere Konzepte gezielt in die RA<br />

aufnehmen<br />

Handlungsempfehlungen aus dem Unter<strong>suchung</strong>sbereich Prozesse<br />

H-8 (S. 57) Zusammenhänge<br />

Prozessen verdeutlichen<br />

zwischen<br />

H-9 (S. 57) Prozesse in einheitlicher Struktur<br />

beschreiben<br />

H-10 (S. 57) Prozessbeschreibungen<br />

weitere Aspekte ergänzen<br />

um<br />

H-11(S. 58) Grafische Visualisierungen auf<br />

Typebene ausbauen<br />

Das Zielsystem sollte um Ziele aus <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong><br />

ergänzt werden. Da<strong>zu</strong> zählen K<strong>und</strong>enorientierung, Kontinuität,<br />

Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung,<br />

Kommunikation, Mitarbeiterkompetenz,<br />

Risikotransparenz, Zufriedenstellende Lieferantenbeziehungen,<br />

sowie Termin- <strong>und</strong> budgetgerechte Projekte.<br />

Das Glossar sollte verfeinert, ausgebaut <strong>und</strong> durch ein<br />

Metamodell präzisiert werden. Weiterhin sollte das Architekturmanagement<br />

durch ein entsprechendes Werkzeug<br />

unterstützt werden. Dieses Werkzeug sollte auf dem<br />

vorgenannten Metamodell beruhen.<br />

Die Unterscheidung zwischen Diensteinstanzen <strong>und</strong><br />

Dienstetypen sollte geprüft werden. Weiterhin sollte die<br />

Abgren<strong>zu</strong>ng der durch IT bereitgestellten Dienste <strong>und</strong><br />

denjenigen Diensten, die nicht von IT bereitgestellt werden,<br />

überdacht werden.<br />

Konzepte aus <strong>ITIL</strong> (z.B. Servicekatalog, vertragliche<br />

Vereinbarung) <strong>und</strong> aus <strong>COBIT</strong> (Control Objective, Audit,<br />

Risiko, Personal, Verantwortlichkeit, Reifegrad, Domäne)<br />

sollten in das Glossar/Metamodell aufgenommen werden.<br />

Zusammenhänge zwischen den bestehenden Prozessen<br />

der Rahmenarchitektur sollten verdeutlicht werden.<br />

Prozesse der Rahmenarchitektur sollten in einer einheitlichen<br />

Modellierungssprache beschrieben werden.<br />

Die Prozesse der Rahmenarchitektur sollten um die<br />

Konzepte Reifegrad, Kennzahl, Risiko, Auslöser, Key<br />

Performance Indicator ergänzt werden.<br />

Die grafischen Notationen der Rahmenarchitektur sollten<br />

bei einer Integration mit <strong>ITIL</strong> <strong>und</strong> <strong>COBIT</strong> auf die in diesen<br />

Rahmenwerken enthaltenen Sachverhalte ausgedehnt<br />

werden.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 88 -<br />

Nummer<br />

(Seite)<br />

H-12 (S. 58) Einbe<strong>zu</strong>g von Beteiligten <strong>und</strong><br />

Betroffenen betonen<br />

Empfehlung Kurzbeschreibung<br />

H-13 (S. 58) Untersuchte Prozesse präzisieren Siehe H-14–H-16<br />

H-14 (S. 59) Gremium für Entscheidung des<br />

ressortinternen bzw. ressortübergreifenden<br />

Diensteangebots<br />

H-15 (S. 59) Identifikation „vergleichbarer<br />

Funktionalitäten“ systematisieren<br />

H-16 (S. 59) Weiterentwicklung des Prozesses<br />

„Ableitung von Diensten aus<br />

Geschäftsprozessen“<br />

Die betroffenen Akteure der IT-Steuerung B<strong>und</strong> sowie der<br />

DLZ-IT des B<strong>und</strong>es sollten als Rollen an den Prozessen<br />

der RA notiert werden, sodass ihre Mitwirkung in den<br />

jeweiligen Prozessen geklärt ist.<br />

Es sollte ein Gremium eingerichtet werden, das klar<br />

darüber entscheiden kann, ob Dienste ressortintern oder<br />

ressortübergreifend erbracht werden (Prozess Ableitung<br />

von Diensten aus Geschäftsprozessen).<br />

Es sollten klare Kriterien oder Leitfäden definiert werden,<br />

die den Vergleich von Funktionalitäten systematisieren <strong>und</strong><br />

anleiten (Prozess Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen).<br />

Der Prozess „Ableitung von Diensten aus Geschäftsprozessen“<br />

sollten durch Elemente von <strong>COBIT</strong> & <strong>ITIL</strong> angereichert<br />

werden.<br />

Handlungsempfehlungen aus dem Unter<strong>suchung</strong>sbereich Organisatorische Aufbauelemente<br />

H-17 (S. 75) Rollenmodell auf Konsistenz <strong>und</strong><br />

Kohärenz prüfen<br />

H-18 (S. 76) Rollenmodell der RA um weitere<br />

Rollen ergänzen<br />

Die Rollen <strong>und</strong> Gremien im Einflussbereich des Architekturmanagements<br />

sollten auf Überschneidungsfreiheit <strong>und</strong><br />

Vollständigkeit ihrer Beschreibung geprüft werden.<br />

Das Rollenmodell sollte um die Rollen „Dienste-<br />

Verantwortlicher“, „Methodenverantwortlicher“, „Geschäftsarchitekt“,<br />

„Servicearchitekt“, „IT-<br />

Infrastrukturarchitekt“ <strong>und</strong> „Chief Architect“.<br />

H-19 (S. 76) Verantwortlichkeiten ergänzen Die Zuständigkeiten der einzelnen Rollen sollten durch ein<br />

klares Verantwortlichkeitskonzept ergänzt <strong>und</strong> präzisiert<br />

werden.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 89 -<br />

Anhang B Gr<strong>und</strong>lagen der Studie: Quellenangaben 30<br />

Die folgenden Dokumente bilden die Gr<strong>und</strong>lage für die vorliegende Unter<strong>suchung</strong>.<br />

[Anlage1a]<br />

Abkür<strong>zu</strong>ng Quelle<br />

Auf- <strong>und</strong> Ausbau DLZ-IT des B<strong>und</strong>es – Eckpunkte Prozesse Stufe 1,<br />

der Projektgruppe Umset<strong>zu</strong>ng Auf- <strong>und</strong> Ausbau DLZ-IT des B<strong>und</strong>es<br />

[Arbeitsteam] IT-Steuerung B<strong>und</strong>, Projektgruppe „Rahmenarchitektur“, Arbeitsteam<br />

Gr<strong>und</strong>lagen, Arbeitsteamsit<strong>zu</strong>ng, 15. September 2010, DRV B<strong>und</strong>,<br />

Berlin, Fassung mit Änderungen aus der Sit<strong>zu</strong>ng, Präsentation.<br />

[Brussels] The Architecture Framework for Federal IT Governance SOA and EAM<br />

for German Federal Administration, Dr. Christian Mrugalla, German<br />

Federal Ministry of the Interior, Division Federal IT-Governance, Brussels,<br />

Feb 17, 2010, Service Oriented Architecture pushed to the limit in<br />

eGovernment, Präsentation.<br />

[<strong>COBIT</strong>] IT Governance Institute (Hrsg.) (2007): <strong>COBIT</strong> 4.1 - Control Objectives,<br />

Management Guidelines, Maturity Models, Rolling Meadows<br />

[<strong>COBIT</strong>-DE] IT Governance Institute (Hrsg.) (2005): <strong>COBIT</strong> 4.0 – Deutsche Ausgabe,<br />

Control Objectives, Management Guidelines, Maturity Models,<br />

Rolling Meadows (aus dem Original “<strong>COBIT</strong> 4.0 wurde im Original vom<br />

IT Governance Institute in englischer Sprache publiziert. Für die Überset<strong>zu</strong>ng<br />

in die deutsche Sprache zeichnet KPMG Österreich in Wien<br />

verantwortlich. Die exklusive Genehmigung <strong>zu</strong>r Überset<strong>zu</strong>ng wurde<br />

vom IT Governance Institute erteilt”.)<br />

[Diskussionsgr<strong>und</strong>lage] Frank, U.; Strecker, S.; Heise, D.; Kattenstroth, H.: Vorläufiger Zwischenbericht<br />

(Diskussionsgr<strong>und</strong>lage) <strong>zu</strong>r Wissenschaftlichen Unter<strong>suchung</strong><br />

<strong>zu</strong>r „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der<br />

Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong>“, Universität Duisburg-Essen.<br />

[DLZ-IT_Anlage] Anlage <strong>zu</strong>m Beschluss Nr. 48/2010 des Rates der IT-Beauftragten,<br />

Abschlussbericht Stufe 1 der Projektgruppe Umset<strong>zu</strong>ng Auf- <strong>und</strong><br />

Ausbau DLZ-IT des B<strong>und</strong>es<br />

[Gr<strong>und</strong>lagen] Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong> – Gr<strong>und</strong>lagen, Soll-<br />

[Konzept]<br />

Beschreibung <strong>und</strong> Maßnahmen, Laufzeit: 30. Juni 2008 bis 31. Dezember<br />

2011.<br />

IT-Steuerung B<strong>und</strong> - Konzept des B<strong>und</strong>esministeriums des Innern <strong>und</strong><br />

des B<strong>und</strong>esministeriums der Finanzen<br />

[KoopA] Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong>, Einen Schritt weiter…, Dr.<br />

Christian Mrugalla, BMI, Referat IT 2; KoopA ADV, Erfahrungsaustausch,<br />

Münster, Präsentation.<br />

[Metamodell] Metamodell <strong>zu</strong>r RA, Version vom 11.11.2010, <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt<br />

von Dr. Andreas Gehlert im Kick-Off-Workshop <strong>zu</strong>r vorliegenden<br />

Unter<strong>suchung</strong><br />

[Methode] Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong> - Methode <strong>zu</strong>r Ableitung von<br />

Diensten aus Geschäftsprozessen, BMI, Referat IT 2.<br />

[Nachfragebündelung] Prozess – Zusammenwirken von IT-Angebot <strong>und</strong> IT-Nachfrage, Arbeitspapier<br />

der Projektgruppe Umset<strong>zu</strong>ng Auf- <strong>und</strong> Ausbau DLZ-IT des<br />

B<strong>und</strong>es.<br />

[Service Design] Office of Government Commerce (OGC) (2008): Service Design. TSO<br />

(The Stationery Office), London.<br />

[Continual Service<br />

Improvement]<br />

Office of Government Commerce (OGC) (2007): Continual Service<br />

Improvement. TSO (The Stationery Office), London.<br />

[Service Operation] Office of Government Commerce (OGC) (2007): Service Operation.<br />

TSO (The Stationery Office), London.<br />

[Service Strategy] Office of Government Commerce (OGC) (2007): Service Strategy. TSO<br />

(The Stationery Office), Norwich.<br />

Stand<br />

(Version)<br />

04.05.2010<br />

(V 1.0)<br />

17.09.2010<br />

17.02.2011<br />

11.11.2010<br />

V 1.0<br />

31.05.2010<br />

(V 1.0)<br />

20.06.2008<br />

(V 1.0)<br />

ohne Datum<br />

12.03.2010<br />

11.11.2010<br />

09.03.2010<br />

(V 1.0)<br />

08.12.2010<br />

(V 0.17)<br />

30 Die Beiden Quellen [Konzept] <strong>und</strong> [Umset<strong>zu</strong>ngsplan] wurden im Kick-Off-Meeting ausgegrenzt. Daher werden<br />

sie bei der Rekonstruktion der RA nicht näher berücksichtigt. Da sie jedoch Hintergr<strong>und</strong>informationen liefern<br />

werden sie hier der Vollständigkeit halber aufgeführt.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 90 -<br />

Abkür<strong>zu</strong>ng Quelle<br />

[Service Transition] Office of Government Commerce (OGC) (2007): Service Transition.<br />

TSO (The Stationery Office), London.<br />

[Soll-Bebauungsplan] PLANUNGSINSTRUMENTE DER IT-STEUERUNG BUND, STRUK-<br />

TUR SOLL-BEBAUUNGSPLANUNG FÜR DIE RAHMENARCHITEK-<br />

TUR IT-STEUERUNG BUND.<br />

[Umset<strong>zu</strong>ngsplan] Umset<strong>zu</strong>ngsplan IT-Steuerung B<strong>und</strong>, Soll-Beschreibung <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

Laufzeit: 30. Juni 2008 bis 31. Dezember 2011.<br />

[Ziele] Ziele einer möglichen IT Strategie der B<strong>und</strong>esverwaltung – Arbeitsstand.<br />

[Zielmodellierung] Dokumentation der Methoden der Rahmenarchitektur IT-Steuerung<br />

B<strong>und</strong> – Zielmodellierung, Andreas Gehlert, BMI, Referat IT 2<br />

[Zwischenbericht] Frank, U.; Strecker, S.; Heise, D.; Kattenstroth, H.: Zwischenbericht <strong>zu</strong>r<br />

Wissenschaftlichen Unter<strong>suchung</strong> <strong>zu</strong>r „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong><br />

Standards mit der Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong>“, Universität<br />

Duisburg-Essen.<br />

Tabelle 8: Dokumente, die der Rekonstruktion der RA <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e liegen<br />

Stand<br />

(Version)<br />

15.07.2010<br />

(V 1.0)<br />

20.06.2008<br />

(V 1.0)<br />

13.10.2010<br />

V 0.2.8<br />

21.12.2010<br />

(1. Entwurf)<br />

07.12.2010<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 91 -<br />

Anhang C <strong>ITIL</strong>-Prozesse <strong>und</strong> ihre Zielset<strong>zu</strong>ngen<br />

Die nachfolgende Auflistung repräsentiert das Ergebnis der Analyse der <strong>ITIL</strong>-Publikationen<br />

im Hinblick auf die Ziele, die <strong>zu</strong> den jeweiligen Prozessen entweder explizit genannt werden<br />

oder aus den Prozessbeschreibungen, den verwendeten Konzepten <strong>und</strong> den Richtlinien der<br />

Prozesse abgeleitet werden können. Gr<strong>und</strong>lage der Analyse ist die Original-Dokumentation<br />

<strong>zu</strong> <strong>ITIL</strong> der OGC; <strong>zu</strong>r Überprüfung der Zielanalyse wird unterstützend auf <strong>zu</strong>sätzliche Fachliteratur,<br />

die <strong>zu</strong>m Teil von der OGC <strong>und</strong> von internationalen <strong>und</strong> nationalen Interessensvertretungen<br />

wie dem itSMF geprüft <strong>und</strong> befürwortet ist, <strong>zu</strong>rückgegriffen (z. B. von Bon 2009).<br />

<strong>ITIL</strong>-Publikation<br />

Service Design<br />

Effektivität<br />

<strong>ITIL</strong>-Prozess<br />

Service<br />

Catalogue<br />

Management<br />

Kurzbeschreibung Verfolgte Ziele<br />

Service Level<br />

Management<br />

Capacity<br />

Management<br />

Availability<br />

Management<br />

„Stellt sicher, dass ein Servicekatalog<br />

erstellt <strong>und</strong> gepflegt<br />

wird, der exakte<br />

Informationen <strong>zu</strong> allen operativen<br />

Services <strong>und</strong> <strong>zu</strong> den<br />

Services, deren operativer<br />

Betrieb vorbereitet wird,<br />

enthält“<br />

Effizienz<br />

Fachliche Integration<br />

Angebotstransparenz<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Zuverlässigkeit<br />

Stabilität<br />

Zielt auf die Unterstüt<strong>zu</strong>ng X X X X<br />

der Abstimmung (1) des<br />

Einsatzes von Services auf<br />

die Geschäftsprozesse <strong>und</strong><br />

(2) der Service-Ziele auf die<br />

Anforderungen <strong>und</strong> Erwartung<br />

des K<strong>und</strong>en<br />

„Verhandelt, vereinbart <strong>und</strong> Zielt auf die Abstimmung<br />

dokumentiert die geeigneten <strong>und</strong> Einhaltung der Service-<br />

IT Service Ziele mit Vertretern Ziele auf die Anforderungen<br />

des Business. Anschließend <strong>und</strong> Erwartung des K<strong>und</strong>en<br />

wird die Fähigkeit des Service<br />

Providers <strong>zu</strong>r Bereitstellung<br />

des vereinbarten Service<br />

Levels überwacht <strong>und</strong> entsprechende<br />

Berichte erstellt.“<br />

„Stellt sicher, dass in allen Zielt auf die Sicherstellung<br />

Bereichen der IT stets zeitnah – mit Blick auf die Kapazität<br />

eine wirtschaftliche <strong>und</strong> auf –effizienter, stabiler <strong>und</strong><br />

die vereinbarten aktuellen <strong>und</strong> <strong>zu</strong>verlässiger Services<br />

<strong>zu</strong>künftigen Business-<br />

Bedürfnisse abgestimmte IT-<br />

Kapazität verfügbar ist.“<br />

„Stellt sicher, dass der Level Zielt auf die Sicherstellung<br />

an Serviceverfügbarkeit bei – mit Blick auf die Verfüg-<br />

allen Services unter Berückbarkeit – effizienter, stabiler<br />

sichtigung der Wirtschaftlich- <strong>und</strong> <strong>zu</strong>verlässiger Services<br />

keit die aktuell <strong>und</strong> <strong>zu</strong>künftig<br />

vereinbarten Business-<br />

Bedürfnisse erfüllt oder<br />

übertrifft.“<br />

X X<br />

X X X<br />

X X X<br />

Optimierung<br />

Schneller IT-Service<br />

Transparenz für IT-Spez.<br />

Sicherheit<br />

Kontinuität


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 92 -<br />

<strong>ITIL</strong>-Publikation<br />

Service Strategy<br />

Effektivität<br />

<strong>ITIL</strong>-Prozess Kurzbeschreibung Verfolgte Ziele<br />

IT Service „Stellt sicher, dass die erfor- Zielt auf die Gewährleis-<br />

Continuity derlichen technischen <strong>und</strong> tung der Kontinuität der IT-<br />

Management servicebasierten IT- Leistungserstellung<br />

Einrichtungen (einschließlich<br />

Computersystemen, Netzwerken,<br />

Anwendungen, Daten-<br />

Repositories, Telekommunikation,<br />

Umgebung, Technical<br />

Support <strong>und</strong> Service Desk)<br />

innerhalb des vom Business<br />

geforderten <strong>und</strong> mit ihm<br />

vereinbarten Zeitrahmens<br />

wieder voll einsatzfähig sind.“<br />

Information<br />

Security<br />

Management<br />

Supplier<br />

Management<br />

Service<br />

Portfolio<br />

Management<br />

Demand<br />

Management<br />

Effizienz<br />

Fachliche Integration<br />

Angebotstransparenz<br />

„Stimmt die IT-Sicherheit auf Zielt auf die Sicherstellung<br />

die Business-Sicherheit ab, der Sicherheit von Daten<br />

damit die Informationssicherheit<br />

für alle Service- <strong>und</strong><br />

Service Management Aktivitäten<br />

effektiv verwaltet <strong>und</strong><br />

gesteuert werden kann.“<br />

„Verwaltet <strong>und</strong> steuert die Zielt auf die Sicherstellung X X<br />

Supplier <strong>und</strong> die von ihnen (1) effizienter sowie an (2)<br />

angebotenen Services, um K<strong>und</strong>enerwartungen<br />

dem Business nahtlos IT ausgerichteter Fremd-<br />

Services hoher Qualität bei Services<br />

einem optimalen Kosten-<br />

Nutzen-Verhältnis <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

stellen <strong>zu</strong> können.“<br />

Dieser Prozess dient der Zielt auf die Gestaltung des X X<br />

Bereitstellung eines Service- Service-Angebots auf die<br />

angebots in Form eines Bedürfnisse des K<strong>und</strong>en<br />

Serviceportfolios, das sowohl<br />

den aktuellen als auch den<br />

<strong>zu</strong>künftigen Anforderungen<br />

der K<strong>und</strong>en genügt. Da<strong>zu</strong><br />

werden sowohl strategische<br />

als auch fachliche Anforderungen<br />

berücksichtigt.<br />

(keine offizielle Kurzbeschreibung<br />

vorhanden)<br />

Das Demand Management Zielt auf die Gestaltung des X X<br />

zielt auf Gestaltung des Service-Angebots auf die<br />

Service-Angebots in Abstim- Anforderungen <strong>und</strong> Erwarmung<br />

mit den Anforderungen tung des K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Erwartung des K<strong>und</strong>en.<br />

Dabei steht die kosteneffiziente<br />

<strong>und</strong> bedarfsgerechte<br />

Steuerung der Kapazität im<br />

Vordergr<strong>und</strong>.<br />

(keine offizielle Kurzbeschreibung<br />

vorhanden)<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Zuverlässigkeit<br />

Stabilität<br />

Optimierung<br />

Schneller IT-Service<br />

Transparenz für IT-Spez.<br />

Sicherheit<br />

Kontinuität<br />

X<br />

X


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 93 -<br />

<strong>ITIL</strong>-Publikation<br />

Continual Service<br />

Improvement<br />

Service Transition<br />

Effektivität<br />

<strong>ITIL</strong>-Prozess Kurzbeschreibung Verfolgte Ziele<br />

Financial Das Financial Management Zielt auf die Sicherstellung<br />

Management stellt Informationen für das der Effizienz von Services<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong> kosteneffektive<br />

Service Delivery <strong>zu</strong><br />

Verfügung. Es stellt sich, dass<br />

Kosten für IT-Services transparent<br />

sind (keine offizielle<br />

Kurzbeschreibung vorhanden)<br />

(keine dedizierten Prozesse)<br />

Zielt auf die kontinuierliche<br />

Verbesserung von Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> Stabilität von<br />

Services<br />

Transition<br />

Planning and<br />

Support<br />

Change<br />

Management<br />

Service Asset<br />

& ConfigurationManagement<br />

Release and<br />

Deployment<br />

Management<br />

Service<br />

Validation and<br />

Testing<br />

(keine offizielle Kurzbeschreibung<br />

vorhanden;)<br />

Zielt auf die Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

der anderen Service<br />

Transition Prozesse (=kein<br />

Ziel)<br />

Dieser Prozess stellt sicher, Zielt auf die Sicherstellung,<br />

dass Änderungs- dass Änderungen (an<br />

Anforderungen an IT-Services Services, Komponenten<br />

(Infrastruktur, etc.) von Seiten etc.) kontrolliert gehand-<br />

des Business kontrolliert <strong>und</strong> habt werden<br />

effizient unter Minimierung von<br />

Risiken umgesetzt werden.<br />

Da<strong>zu</strong> sind standardisierte<br />

Verfahren <strong>zu</strong>r Durchführung<br />

von Änderungen erforderlich.<br />

(keine offizielle Kurzbeschreibung<br />

vorhanden)<br />

(keine offizielle Kurzbeschrei- Zielt auf die Bereitstellung<br />

bung vorhanden; Füllung folgt) von Informationen <strong>zu</strong> IT-<br />

Elementen <strong>und</strong> ihren<br />

Beziehungen untereinander<br />

(keine offizielle Kurzbeschreibung<br />

vorhanden)<br />

(keine offizielle Kurzbeschreibung<br />

vorhanden;)<br />

Evaluation (keine offizielle Kurzbeschreibung<br />

vorhanden;)<br />

Zielt auf die Sicherstellung,<br />

dass neue <strong>und</strong> geänderte<br />

Services (1) den Anforderungen<br />

entsprechen <strong>und</strong> (2)<br />

mit Implementierung die<br />

Zuverlässigkeit weiterhin<br />

gegeben ist<br />

Zielt auf die Sicherstellung,<br />

dass neue <strong>und</strong> geänderte<br />

Services die (1) vereinbarte<br />

Zuverlässigkeit aufweisen<br />

<strong>und</strong> (2) stabil sind<br />

Zielt auf die Prüfung der<br />

Performance nach einer<br />

Service-Änderung<br />

Effizienz<br />

Fachliche Integration<br />

Angebotstransparenz<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

X<br />

Zuverlässigkeit<br />

Stabilität<br />

X X X<br />

X<br />

X X<br />

X<br />

Optimierung<br />

Schneller IT-Service<br />

Transparenz für IT-Spez.<br />

X<br />

X<br />

Sicherheit<br />

Kontinuität


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 94 -<br />

<strong>ITIL</strong>-Publikation<br />

Service Operation<br />

Effektivität<br />

<strong>ITIL</strong>-Prozess Kurzbeschreibung Verfolgte Ziele<br />

Knowledge (keine offizielle Kurzbeschrei- Zielt auf die Informations-<br />

Management bung vorhanden;)<br />

versorgung der Stakeholder<br />

in der IT-Organisation<br />

(=kein Ziel)<br />

Event Management<br />

Incident<br />

Management<br />

Problem<br />

Management<br />

Request<br />

Fulfilment<br />

Access Management<br />

„Das Event Management Zielt auf die Erfassung von<br />

überwacht alle Events, die in potenziell für das ITder<br />

gesamten IT-Infrastruktur Management<br />

auftreten, um den normalen Ereignissen<br />

relevanten<br />

Betrieb überwachen <strong>und</strong><br />

Ausnahmebedingungen<br />

erkennen <strong>und</strong> eskalieren <strong>zu</strong><br />

können.“<br />

„Das Incident Management Zielt auf eine möglichst<br />

konzentriert sich auf die schnelle Wiederherstellung<br />

schnellstmögliche Wiederher- eines ungestörten ITstellung<br />

von unerwartet Betriebs<br />

beeinträchtigten oder unterbrochenen<br />

Services, um die<br />

Auswirkungen auf das Business<br />

<strong>zu</strong> minimieren.“<br />

„Das Problem Management Zielt auf die (langfristige)<br />

umfasst: die Root Cause Sicherstellung eines (1)<br />

Analysis, um die Ursache für <strong>zu</strong>verlässigen <strong>und</strong> (2)<br />

Incidents <strong>zu</strong> ermitteln <strong>und</strong> <strong>zu</strong> stabilen IT-Betriebs<br />

lösen, proaktive Aktivitäten,<br />

um <strong>zu</strong>künftige Probleme/Incidents<br />

<strong>zu</strong> ermitteln <strong>und</strong><br />

<strong>zu</strong> verhindern, <strong>und</strong> einen<br />

Known Error Teilprozess, um<br />

eine schnellere Diagnose <strong>und</strong><br />

Lösung <strong>zu</strong> ermöglichen, für<br />

den Fall, dass weitere<br />

Incidents auftreten.“<br />

„Das Request Fulfilment ist Zielt auf die Erfüllung<br />

der Prozess, bei dem Service kurzfristig erfüllbarer (nicht-<br />

Requests (Serviceanträge) – funktionaler)Anforderun- von denen viele kleinere gen<br />

Changes mit niedrigerem<br />

Risiko sind – behandelt<br />

werden.“<br />

„Das Access Management ist Zielt auf die Sicherstellung<br />

der Prozess, bei dem autori- von autorisierten Servicesierten<br />

Anwendern das Recht Nut<strong>zu</strong>ngen<br />

<strong>zu</strong>r Nut<strong>zu</strong>ng eines Service<br />

erteilt wird, während der<br />

Zugriff für nicht autorisierte<br />

Anwender verweigert wird.“<br />

Tabelle 9: <strong>ITIL</strong>-Prozesse <strong>und</strong> ihre Zielset<strong>zu</strong>ngen<br />

Effizienz<br />

Fachliche Integration<br />

Angebotstransparenz<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Zuverlässigkeit<br />

Stabilität<br />

Optimierung<br />

Schneller IT-Service<br />

Transparenz für IT-Spez.<br />

X X X<br />

X X X<br />

X X<br />

X X<br />

Sicherheit<br />

Kontinuität<br />

X


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 95 -<br />

Anhang D Grafischer Übersicht über <strong>ITIL</strong>-Prozesse<br />

Abbildung 23: Übersicht über <strong>ITIL</strong>-Prozesse (in Anlehnung an ITGI 2008, S. 20)<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 96 -<br />

Anhang E Ziele <strong>und</strong> Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse<br />

Die nachfolgende Auflistung repräsentiert das Ergebnis der Analyse der <strong>COBIT</strong>-Prozesse<br />

<strong>und</strong> der <strong>zu</strong>gehörigen Control Objectives im Hinblick auf die Ziele, die <strong>zu</strong> den jeweiligen Prozessen<br />

explizit genannt werden. Gr<strong>und</strong>lage der Analyse ist die Original-Dokumentation <strong>zu</strong><br />

<strong>COBIT</strong> ([<strong>COBIT</strong>], [<strong>COBIT</strong>-DE]).<br />

Prozess<br />

Control<br />

Objective<br />

Name Ziele<br />

PO1 Define a strategic IT plan • Reagiere auf Geschäftsanforderungen in Überein-<br />

PO1.1<br />

PO1.2<br />

IT value management<br />

Business-IT alignment<br />

•<br />

stimmung mit der Unternehmensstrategie<br />

Reagiere auf Anforderungen der Governance<br />

entsprechend der Geschäftsführungsvorgaben<br />

PO1.3 Assessment of current capability<br />

and performance<br />

PO1.4 IT strategic plan<br />

PO1.5 IT tactical plans<br />

PO1.6 IT portfolio management<br />

PO2 Define the information architec- • Optimiere die Verwendung von Information<br />

ture<br />

• Integriere die Anwendungen <strong>und</strong> Technologielö-<br />

PO2.1 Enterprise information architecture<br />

model<br />

•<br />

sungen nahtlos in Geschäftsprozesse<br />

Reagiere auf Geschäftsanforderungen in Übereinstimmung<br />

mit der Unternehmensstrategie<br />

PO2.2 Enterprise data dictionary and data<br />

syntax rules<br />

• Stelle IT-Agilität her<br />

PO2.3 Data classification scheme<br />

PO2.4 Integrity management<br />

PO3 Define the technological archi- • Optimiere IT-Infrastruktur, Ressourcen <strong>und</strong> Fähigtecturekeiten<br />

PO3.1 Technological direction planning<br />

• Beschaffe <strong>und</strong> unterhalte integrierte <strong>und</strong> standardisierte<br />

Anwendungssysteme<br />

PO3.2 Technological infrastructure plan<br />

PO3.3 Monitor future trends and regulations<br />

PO3.4 Technology standards<br />

PO3.5 IT architecture board<br />

PO4 Define the IT processes, organi- • Reagiere auf Anforderungen der Governance<br />

sation and relationships<br />

entsprechend der Geschäftsführungsvorgaben<br />

PO4.1 IT process framework<br />

• Reagiere auf Geschäftsanforderungen in Übereinstimmung<br />

mit der Unternehmensstrategie<br />

PO4.2 IT strategy committee<br />

• Stelle IT-Agilität her<br />

PO4.3 IT steering committee<br />

PO4.4 Organisational placement of the IT<br />

function<br />

PO4.5 IT organisational structure<br />

PO4.6 Establishment of roles and responsibilities<br />

PO4.7 Responsibility for IT quality assurance<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 97 -<br />

Prozess<br />

Control<br />

Objective<br />

Name Ziele<br />

PO4.8 Responsibility for risk, security and<br />

compliance<br />

PO4.9 Data and system ownership<br />

PO4.10 Supervision<br />

PO4.11 Segregation of duties<br />

PO4.12 IT staffing<br />

PO4.13 Key IT personnel<br />

PO4.14 Contracted staff policies and<br />

procedures<br />

PO4.15 Relationships<br />

PO5 Manage the IT investment • Verbessere die Kosteneffizienz der IT <strong>und</strong> ihren<br />

PO5.1 Financial management framework<br />

Beitrag <strong>zu</strong>m Unternehmenserfolg<br />

• Stelle Transparenz von <strong>und</strong> Verständnis für IT-<br />

PO5.2 Prioritisation within IT budget<br />

Kosten, Nutzen, Strategie, Richtlinien <strong>und</strong> Service<br />

PO5.3<br />

PO5.4<br />

IT budgeting<br />

Cost management<br />

Levels sicher<br />

• Stelle sicher, dass die IT eine kosteneffiziente<br />

Servicequalität, eine kontinuierliche Verbesserung<br />

PO5.5 Benefit management<br />

<strong>und</strong> Bereitschaft für <strong>zu</strong>künftige Veränderungen<br />

zeigt<br />

PO6 Communicate management aims<br />

and direction<br />

PO6.1 IT policy and control environment<br />

PO6.2 Enterprise IT risk and internal<br />

control framework<br />

PO6.3 IT policies management<br />

PO6.4 Policy, standard and procedures<br />

rollout<br />

PO6.5 Communication of IT objectives and<br />

direction<br />

• Stelle Transparenz von <strong>und</strong> Verständnis für IT-<br />

Kosten, Nutzen, Strategie, Richtlinien <strong>und</strong> Service<br />

Levels sicher<br />

• Stelle sicher, dass automatischen Transaktionen<br />

<strong>und</strong> Informationsaustausch vertraut werden kann<br />

• Stelle den Schutz von kritischen <strong>und</strong> vertraulichen<br />

Informationen vor unberechtigtem Zugriff sicher<br />

• Stelle sicher, dass der Einfluss einer IT-Service-<br />

Störung oder -Änderung auf das Geschäft minimiert<br />

ist<br />

• Stelle die angemessene Verwendung <strong>und</strong> Performance<br />

der Anwendungen <strong>und</strong> technischen Lösungen<br />

sicher<br />

• Stelle sicher, dass IT-Services <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Ausfällen auf Gr<strong>und</strong> von Fehlern, bewussten Angriffen<br />

oder Katastrophen standhalten können <strong>und</strong><br />

ihre Wiederherstellung gewährleistet ist<br />

PO7 Manage IT human resources • Beschaffe <strong>und</strong> erhalte IT-Skills, die der IT-<br />

PO7.1 Personnel recruitment and retention<br />

Strategie entsprechen<br />

• Stelle IT-Agilität her<br />

PO7.2 Personnel competencies<br />

PO7.3 Staffing of roles<br />

PO7.4 Personnel training<br />

PO7.5 Dependence upon individuals<br />

PO7.6 Personnel clearance procedures<br />

PO7.7 Employee job performance evaluation<br />

PO7.8 Job change and termination<br />

PO8 Manage Quality • Stelle die Enduser-Zufriedenheit mit den Service-<br />

PO8.1 Quality management system<br />

angeboten <strong>und</strong> Service Levels sicher<br />

• Reduziere Mängel <strong>und</strong> Nacharbeit bei Lösungen<br />

PO8.2 IT standards and quality practices <strong>und</strong> dem Servicebetrieb<br />

PO8.3 Development and acquisition<br />

standards<br />

• Setze Projekte pünktlich <strong>und</strong> im Budgetrahmen<br />

<strong>und</strong> unter Einhaltung der Qualitätsstandards um<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 98 -<br />

Prozess<br />

Control<br />

Objective<br />

Name Ziele<br />

PO8.4 Customer focus<br />

PO8.5 Continuous improvement<br />

PO8.6 Quality measurement, monitoring<br />

and review<br />

PO9 Assess and manage IT risks • Schütze die Erreichung der IT-Ziele<br />

PO9.1 IT risk management framework<br />

• Schaffe Klarheit über die Geschäftsauswirkungen<br />

der Risiken von IT-Zielen <strong>und</strong> -Ressourcen<br />

PO9.2 Establishment of risk context • Übernimm die Verantwortung für <strong>und</strong> schütze alle<br />

PO9.3 Event identification<br />

IT-Anlagen<br />

PO9.4 Risk assessment<br />

PO9.5 Risk response<br />

PO9.6 Maintenance and monitoring of a<br />

risk action plan<br />

PO10 Manage projects • Reagiere auf Geschäftsanforderungen in Überein-<br />

PO10.1 Programme management frameworkstimmung<br />

mit der Unternehmensstrategie<br />

• Setze Projekte pünktlich <strong>und</strong> im Budgetrahmen,<br />

entsprechend der Qualitätsstandards um<br />

PO10.2 Project management framework • Reagiere auf Anforderungen der Governance<br />

PO10.3 Project management approach<br />

entsprechend der Geschäftsführungsvorgaben<br />

PO10.4 Stakeholder commitment<br />

PO10.5 Project scope statement<br />

PO10.6 Project phase initiation<br />

PO10.7 Integrated project plan<br />

PO10.8 Project resources<br />

PO10.9 Project risk management<br />

PO10.1<br />

0<br />

Project quality plan<br />

PO10.1<br />

1<br />

Project change control<br />

PO10.1 Project planning of assurance<br />

2 methods<br />

PO10.1 Project performance measurement,<br />

3 reporting and monitoring<br />

PO10.1<br />

4<br />

Project closure<br />

Tabelle 10: Ziele <strong>und</strong> Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse aus der Domäne „Plan and Organise“ (PO)<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 99 -<br />

Prozess<br />

Control<br />

Objective<br />

Name Ziele<br />

AI1 Identify automated solutions • Definiere, wie funktionale geschäftliche <strong>und</strong><br />

Al1.1 Definition and maintenance of<br />

business functional and technical<br />

requirements<br />

Al1.2 Risk analysis report<br />

Al1.3 Feasibility study and formulation of<br />

alternative courses of action<br />

Al1.4 Requirements and feasibility<br />

decision and approval<br />

AI2 Acquire and maintain application<br />

software<br />

Al2.1 High-level design<br />

Al2.2 Detailed design<br />

Al2.3 Application control and auditability<br />

Al2.4 Application security and availability<br />

Al2.5 Configuration and implementation<br />

of acquired application software<br />

Al2.6 Major upgrades to existing systems<br />

Al2.7 Development of application software<br />

Al2.8 Software quality assurance<br />

Al2.9 Applications requirements management<br />

Al2.10 Application software maintenance<br />

AI3 Acquire and maintain technology<br />

infrastructure<br />

Al3.1 Technological infrastructure<br />

acquisition plan<br />

Al3.2 Infrastructure resource protection<br />

and availability<br />

Al3.3 Infrastructure maintenance<br />

Al3.4 Feasibility test environment<br />

Steuerungsanforderungen in wirksame <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

automatisierte Lösungen überführt<br />

werden.<br />

• Reagiere auf Geschäftsanforderungen in Übereinstimmung<br />

mit der Unternehmensstrategie<br />

• Definiere, wie funktionale geschäftliche <strong>und</strong><br />

Kontrollanforderungen in wirksame <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

automatisierte Lösungen überführt werden<br />

• Beschaffe <strong>und</strong> unterhalte integrierte <strong>und</strong> standardisierte<br />

Anwendungssysteme<br />

• Beschaffe <strong>und</strong> unterhalte integrierte <strong>und</strong> standardisierte<br />

IT-Infrastruktur<br />

• Optimiere IT-Infrastruktur, Ressourcen <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten<br />

• Stelle IT-Agilität her<br />

AI4 Enable operation and use • Stelle die angemessene Verwendung <strong>und</strong> Per-<br />

Al4.1 Planning for operational solutions<br />

Al4.2 Knowledge transfer to business<br />

management<br />

Al4.3 Knowledge transfer to end users<br />

Al4.4 Knowledge transfer to operations<br />

and support staff<br />

formance der Anwendungen <strong>und</strong> technischen Lösungen<br />

sicher<br />

• Stelle die Enduser-Zufriedenheit mit den Serviceangeboten<br />

<strong>und</strong> Service Levels sicher<br />

• Integriere die Anwendungen <strong>und</strong> Technologielösungen<br />

nahtlos in Geschäftsprozesse<br />

• Reduziere Mängel <strong>und</strong> Nacharbeit bei Lösungen<br />

<strong>und</strong> dem Servicebetrieb<br />

AI5 Procure IT resources • Beschaffe <strong>und</strong> warte integrierte <strong>und</strong> standardisier-<br />

Al5.1<br />

Al5.2<br />

Procurement control<br />

Supplier contract management<br />

•<br />

te Anwendungssysteme<br />

Beschaffe <strong>und</strong> warte integrierte <strong>und</strong> standardisierte<br />

IT-Infrastruktur<br />

Al5.3 Supplier selection<br />

• Beschaffe <strong>und</strong> erhalte IT-Skills, die der IT-<br />

Al5.4 Resources acquisition<br />

Strategie entsprechen<br />

AI6 Manage Changes • Reagiere auf Geschäftsanforderungen in Über-<br />

Al6.1 Change standards and procedures<br />

Al6.2 Impact assessment, prioritisation<br />

and authorisation<br />

einstimmung mit der Unternehmensstrategie<br />

• Reduziere Mängel <strong>und</strong> Nacharbeit bei Lösungen<br />

<strong>und</strong> dem Servicebetrieb<br />

• Stelle sicher, dass der Einfluss einer IT-Service-<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 100 -<br />

Prozess<br />

Control<br />

Objective<br />

Name Ziele<br />

Al6.3 Emergency changes Störung oder -Änderung auf das Geschäft mini-<br />

Al6.4 Change status tracking and reporting<br />

Al6.5 Change closure and documentation<br />

AI7 Install and accredit solutions<br />

and changes<br />

Prozess<br />

Al7.1 Training<br />

Al7.2 Test plan<br />

Al7.3 Implementation plan<br />

Al7.4 Test environment<br />

Al7.5 System and data conversion<br />

Al7.6 Testing of changes<br />

Al7.7 Final acceptance test<br />

Al7.8 Promotion to production<br />

Al7.9 Post-implementation review<br />

Control<br />

Objective<br />

miert ist<br />

• Definiere, wie funktionale geschäftliche <strong>und</strong><br />

Steuerungsanforderungen in wirksame <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

automatisierte Lösungen überführt<br />

werden.<br />

• Erhalte die Integrität der Informationen <strong>und</strong> die<br />

diese Informationen verarbeitende Infrastruktur<br />

• Stelle sicher, dass automatischen Transaktionen<br />

<strong>und</strong> Informationsaustausch vertraut werden kann<br />

• Reduziere Mängel <strong>und</strong> Nacharbeit bei Lösungen<br />

<strong>und</strong> dem Servicebetrieb<br />

• Reagiere auf Geschäftsanforderungen in Übereinstimmung<br />

mit der Unternehmensstrategie<br />

• Integriere die Anwendungen <strong>und</strong> Technologielösungen<br />

nahtlos in Geschäftsprozesse<br />

• Stelle die angemessene Verwendung <strong>und</strong> Performance<br />

der Anwendungen <strong>und</strong> technischen Lösungen<br />

sicher<br />

• Stelle sicher, dass IT-Services <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Ausfällen auf Gr<strong>und</strong> von Fehlern, bewussten Angriffen<br />

oder Katastrophen standhalten können <strong>und</strong><br />

ihre Wiederherstellung gewährleistet ist<br />

Tabelle 11: Ziele <strong>und</strong> Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse aus der<br />

Domäne „Acquire and Implement“ (AI)<br />

DS1 Define and manage service<br />

levels<br />

DS1.1 Service level management framework<br />

DS1.2 Definition of services<br />

DS1.3 Service level agreements<br />

DS1.4 Operating level agreements<br />

DS1.5 Monitoring and reporting of service<br />

level achievements<br />

DS1.6 Review of service level agreements<br />

and contracts<br />

Name Ziele<br />

• Stelle die Enduser-Zufriedenheit mit den Serviceangeboten<br />

<strong>und</strong> Service Levels sicher<br />

• Reagiere auf Geschäftsanforderungen in Übereinstimmung<br />

mit der Unternehmensstrategie<br />

• Stelle Transparenz <strong>und</strong> Verständnis von IT-<br />

Kosten, Nutzen, Strategie, Richtlinien <strong>und</strong> Service<br />

Levels sicher<br />

DS2 Manage third-party services • Stelle die gegenseitig <strong>zu</strong>friedenstellenden Liefe-<br />

DS2.1 Identification of all supplier relationships<br />

DS2.2 Supplier relationship management<br />

DS2.3 Supplier risk management<br />

DS2.4 Supplier performance monitoring<br />

DS3 Manage performance and capacity<br />

DS3.1 Performance and capacity planning<br />

DS3.2 Current performance and capacity<br />

DS3.3 Future performance and capacity<br />

DS3.4 IT resources availability<br />

rantenbeziehungen sicher<br />

• Stelle die Enduser-Zufriedenheit mit den Serviceangeboten<br />

<strong>und</strong> Service Levels sicher<br />

• Stelle Transparenz <strong>und</strong> Verständnis von IT-<br />

Kosten, Nutzen, Strategie, Richtlinien <strong>und</strong> Service<br />

Levels sicher<br />

• Reagiere auf Geschäftsanforderungen in Übereinstimmung<br />

mit der Unternehmensstrategie<br />

• Stelle die Verfügbarkeit der IT-Services gemäß<br />

den Anforderungen sicher<br />

• Optimiere IT-Infrastruktur, Ressourcen <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 101 -<br />

Prozess<br />

Control<br />

Objective<br />

DS3.5 Monitoring and reporting<br />

Name Ziele<br />

DS4 Ensure continuous service • Stelle die Verfügbarkeit der IT-Services gemäß<br />

DS4.1 IT continuity framework<br />

DS4.2 IT continuity plans<br />

DS4.3 Critical IT resources<br />

DS4.4 Maintenance of the IT continuity<br />

plan<br />

DS4.5 Testing of the IT continuity plan<br />

DS4.6 IT continuity plan training<br />

DS4.7 Distribution of the IT continuity plan<br />

DS4.8 IT services recovery and resumption<br />

DS4.9 Offsite backup storage<br />

DS4.10 Post-resumption review<br />

den Anforderungen sicher<br />

• Stelle sicher, dass der Einfluss einer IT-Service-<br />

Störung oder -Änderung auf das Geschäft minimiert<br />

ist<br />

• Stelle sicher, dass IT-Services <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Ausfälle auf Gr<strong>und</strong> von Fehlern, bewussten Angriffen<br />

oder Katastrophen standhalten können <strong>und</strong><br />

ihre Wiederherstellung gewährleistet ist<br />

DS5 Ensure systems security • Stelle den Schutz von kritischen <strong>und</strong> vertraulichen<br />

DS5.1 Management of IT security<br />

DS5.2 IT security plan<br />

DS5.3 Identity management<br />

DS5.4 User account management<br />

DS5.5 Security testing, surveillance and<br />

monitoring<br />

DS5.6 Security incident definition<br />

DS5.7 Protection of security technology<br />

DS5.8 Cryptographic key management<br />

DS5.9 Malicious software prevention,<br />

detection and correction<br />

DS5.10 Network security<br />

DS5.11 Exchange of sensitive data<br />

Informationen vor unberechtigtem Zugriff sicher<br />

• Stelle sicher, dass automatischen Transaktionen<br />

<strong>und</strong> Informationsaustausch vertraut werden kann<br />

• Erhalte die Integrität der Informationen <strong>und</strong> die<br />

diese verarbeitende Infrastruktur<br />

• Übernimm die Verantwortung für <strong>und</strong> schütze alle<br />

IT-Anlagen<br />

• Stelle sicher, dass IT-Services <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Ausfällen auf Gr<strong>und</strong> von Fehlern, bewussten Angriffen<br />

oder Katastrophen standhalten können <strong>und</strong><br />

ihre Wiederherstellung gewährleistet ist<br />

DS6 Identify and allocate costs • Stelle Transparenz der <strong>und</strong> Verständnis von IT-<br />

DS6.1<br />

DS6.2<br />

Definition of services<br />

IT accounting<br />

•<br />

Kosten, Nutzen, Strategie, Richtlinien <strong>und</strong> Service<br />

Levels sicher<br />

Verbessere die Kosteneffizienz der IT <strong>und</strong> ihren<br />

DS6.3 Cost modeling and charging<br />

Beitrag <strong>zu</strong>m Unternehmenserfolg<br />

DS6.4 Cost model maintenance<br />

• Stelle sicher, dass die IT kosteneffiziente Servicequalität,<br />

eine kontinuierliche Verbesserung <strong>und</strong><br />

Bereitschaft für <strong>zu</strong>künftige Veränderungen zeigt<br />

DS7 Educate and train users • Stelle die Enduser-Zufriedenheit mit den Service-<br />

DS7.1<br />

DS7.2<br />

Identification of education and<br />

training needs<br />

Delivery of training and education<br />

•<br />

angeboten <strong>und</strong> Service Levels sicher<br />

Stelle die angemessene Verwendung <strong>und</strong> Performance<br />

der Anwendungen <strong>und</strong> technischen Lösungen<br />

sicher<br />

DS7.3 Evaluation of training received • Optimiere IT-Infrastruktur, Ressourcen <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten<br />

DS8 Manage service desk and inci- • Stelle die Enduser-Zufriedenheit mit Serviceangedentsboten<br />

<strong>und</strong> Service Levels sicher<br />

DS8.1<br />

DS8.2<br />

Service desk<br />

Registration of customer queries<br />

• Stelle die angemessene Verwendung <strong>und</strong> Performance<br />

der Anwendungen <strong>und</strong> technischen Lösungen<br />

sicher<br />

DS8.3 Incident escalation<br />

• Stelle die Verfügbarkeit der IT-Services gemäß<br />

DS8.4 Incident closure<br />

den Anforderungen sicher<br />

DS8.5 Reporting and trend analysis<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 102 -<br />

Prozess<br />

Control<br />

Objective<br />

Name Ziele<br />

DS9 Manage the configuration • Optimiere IT-Infrastruktur, Ressourcen <strong>und</strong><br />

DS9.1 Configuration repository and<br />

baseline<br />

DS9.2 Identification and maintenance of<br />

configuration items<br />

DS9.3 Configuration integrity review<br />

Fähigkeiten<br />

• Übernimm die Verantwortung für <strong>und</strong> schütze alle<br />

IT-Anlagen<br />

DS10 Manage problems • Stelle die Enduser-Zufriedenheit mit Serviceange-<br />

DS10.1 Identification and classification of<br />

problems<br />

DS10.2 Problem tracking and resolution<br />

DS10.3 Problem closure<br />

DS10.4 Integration of configuration, incident<br />

and problem management<br />

boten <strong>und</strong> Service Levels sicher<br />

• Reduziere Mängel <strong>und</strong> Nacharbeit bei Lösungen<br />

<strong>und</strong> dem Servicebetrieb<br />

• Schütze die Erreichung der IT-Ziele<br />

DS11 Manage data • Optimiere die Verwendung von Informationen<br />

DS11.1 Business requirements for data<br />

management<br />

DS11.2 Storage and retention arrangements<br />

DS11.3 Media library management system<br />

DS11.4 Disposal<br />

DS11.5 Backup and restoration<br />

DS11.6 Security requirements for data<br />

management<br />

DS12 Manage the physical environment<br />

DS12.1 Site selection and layout<br />

DS12.2 Physical security measures<br />

DS12.3 Physical access<br />

DS12.4 Protection against environmental<br />

factors<br />

DS12.5 Physical facilities management<br />

• Stelle den Schutz von kritischen <strong>und</strong> vertraulichen<br />

Informationen vor unberechtigtem Zugriff sicher<br />

• Stelle die IT-Compliance mit Gesetzen <strong>und</strong><br />

Vorschriften sicher<br />

• Stelle sicher, dass IT-Services <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Ausfällen auf Gr<strong>und</strong> von Fehlern, bewussten Angriffen<br />

oder Katastrophen standhalten können <strong>und</strong><br />

ihre Wiederherstellung gewährleistet ist<br />

• Stelle den Schutz von kritischen <strong>und</strong> vertraulichen<br />

Informationen vor unberechtigtem Zugriff sicher<br />

• Stelle sicher, dass der Einfluss einer IT-Service-<br />

Störung oder -Änderung auf das Geschäft minimiert<br />

ist<br />

• Übernimm die Verantwortung für <strong>und</strong> schütze alle<br />

IT-Anlagen<br />

DS13 Manage operations • Stelle sicher, dass IT-Services <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

DS13.1 Operations procedures and instructions<br />

DS13.2 Job scheduling<br />

DS13.3 IT infrastructure monitoring<br />

DS13.4 Sensitive documents and output<br />

devices<br />

DS13.5 Preventive maintenance for hardware<br />

Ausfällen auf Gr<strong>und</strong> von Fehlern, bewussten Angriffen<br />

oder Katastrophen standhalten können <strong>und</strong><br />

ihre Wiederherstellung gewährleistet ist<br />

• Stelle die Enduser-Zufriedenheit mit den Serviceangeboten<br />

<strong>und</strong> Service Levels sicher<br />

• Stelle die Verfügbarkeit der IT-Services gemäß<br />

den Anforderungen sicher<br />

Tabelle 12: Ziele <strong>und</strong> Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse aus der Domäne „Deliver and Support“ (DS)<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 103 -<br />

Prozess<br />

Control<br />

Objective<br />

ME1 Monitor and evaluate IT performance<br />

ME1.1 Monitoring approach<br />

ME1.2 Definition and collection of monitoring<br />

data<br />

ME1.3 Monitoring method<br />

ME1.4 Performance assessment<br />

ME1.5 Board and executive reporting<br />

ME1.6 Remedial actions<br />

ME2 Monitor and evaluate IT internal<br />

control<br />

ME2.1 Monitoring of internal control<br />

framework<br />

ME2.2 Supervisory review<br />

ME2.3 Control exceptions<br />

ME2.4 Control self-assessment<br />

ME2.5 Assurance of internal control<br />

ME2.6 Internal control at third parties<br />

ME2.7 Remedial actions<br />

ME3 Ensure compliance with external<br />

requirements<br />

ME3.1 Identification of external legal,<br />

regulatory and contractual compliance<br />

requirements<br />

ME3.2 Optimization of response to external<br />

requirements<br />

ME3.3 Evaluation of compliance with<br />

external requirements<br />

ME3.4 Positive assurance of compliance<br />

ME3.5 Integrated reporting<br />

Name Ziele<br />

• Reagiere auf Anforderungen der Governance<br />

entsprechend den Geschäftsführungsvorgaben<br />

• Reagiere auf Geschäftsanforderungen in Übereinstimmung<br />

mit der Unternehmensstrategie<br />

• Stelle sicher, dass die IT eine kosteneffiziente<br />

Servicequalität, eine kontinuierliche Verbesserung<br />

<strong>und</strong> Bereitschaft für <strong>zu</strong>künftige Veränderungen<br />

zeigt<br />

• Stelle Transparenz <strong>und</strong> Verständnis von IT -<br />

Kosten, Nutzen, Strategie, Richtlinien <strong>und</strong> Service<br />

Levels sicher<br />

• Stelle sicher, dass IT-Services <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Ausfällen auf Gr<strong>und</strong> von Fehlern, bewussten Angriffen<br />

oder Katastrophen standhalten können <strong>und</strong><br />

ihre Wiederherstellung gewährleistet ist<br />

• Schütze die Erreichung der IT-Ziele<br />

• Stelle die IT-Compliance mit Gesetzen <strong>und</strong> Vorschriften<br />

sicher<br />

• Übernimm die Verantwortung für <strong>und</strong> schütze alle<br />

IT-Anlagen<br />

• Stelle die IT-Compliance mit Gesetzen <strong>und</strong> Vorschriften<br />

sicher<br />

ME4 Provide IT governance • Reagiere auf Anforderungen der Governance<br />

ME4.1 Establishment of an IT governance<br />

framework<br />

ME4.2 Strategic alignment<br />

ME4.3 Value delivery<br />

ME4.4 Resource management<br />

ME4.5 Risk management<br />

ME4.6 Performance measurement<br />

ME4.7 Independent assurance<br />

entsprechend den Geschäftsführungsvorgaben<br />

• Stelle Transparenz <strong>und</strong> Verständnis von IT-<br />

Kosten, Nutzen, Strategie, Richtlinien <strong>und</strong> Service<br />

Levels sicher<br />

• Stelle die IT-Compliance mit Gesetzen <strong>und</strong> Vorschriften<br />

sicher<br />

• Stelle sicher, dass die IT eine kosteneffiziente<br />

Servicequalität, eine kontinuierliche Verbesserung<br />

<strong>und</strong> Bereitschaft für <strong>zu</strong>künftige Veränderung zeigt<br />

Tabelle 13: Ziele <strong>und</strong> Control Objectives der <strong>COBIT</strong>-Prozesse aus der<br />

Domäne „Monitor and Evaluate“ (ME)<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 104 -<br />

Anhang F <strong>COBIT</strong>-Prozesse <strong>und</strong> abgeleitete Be<strong>zu</strong>gsobjekte<br />

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die in den Aktivitäten der <strong>COBIT</strong>-<br />

Prozesse genannten <strong>und</strong> beschriebenen Be<strong>zu</strong>gsobjekte. Dabei kann es sich um bspw. Modelle,<br />

Standards, Vorgehensweisen oder Rollen <strong>und</strong> Gremien handeln. Nähere Erläuterungen<br />

finden sich im Glossar in Anhang K.<br />

Prozess Aktivität Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

PO1 Verlinke Kerngeschäftsziele mit den IT Zielen<br />

Identifiziere kritische Abhängigkeiten <strong>und</strong> gegenwärtige<br />

Performance<br />

Erstelle einen strategischen IT-Plan. • Strategischer IT-Plan<br />

Erstelle einen taktischen IT-Plan. • Taktischer IT-Plan<br />

Analysiere Programm-Portfolios <strong>und</strong> manage Projekt- <strong>und</strong> • Programm-Portfolio<br />

Service Portfolios.<br />

• Projekt-Portfolio<br />

• Service-Portfolio<br />

PO2 Erstelle <strong>und</strong> unterhalte ein Modell für Unternehmensinformationen<br />

• Informationsmodell<br />

Erstelle <strong>und</strong> unterhalte ein unternehmensweites Data<br />

Dictionary<br />

• Data Dictionary<br />

Entwickle <strong>und</strong> unterhalte ein Datenklassifikationsschema<br />

Stelle Dateneignern Verfahren <strong>und</strong> Tools für die Klassifizierung<br />

von Informationssystemen <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

• Datenklassifikationsschema<br />

Verwende das Informationsmodell, das Data Dictionary • Informationsmodell<br />

<strong>und</strong> das Klassifizierungsschema, um optimierte Business • Data Dictionary<br />

Systeme <strong>zu</strong> planen<br />

• Datenklassifikationsschema<br />

PO3 Erstelle <strong>und</strong> unterhalte den technologischen Infrastrukturplan<br />

• Infrastrukturplan<br />

Erstelle <strong>und</strong> unterhalte Technologie-Standards • Technologie-Standard<br />

Veröffentliche Technologie-Standards<br />

Überwache die technologische Entwicklung<br />

Definiere die (<strong>zu</strong>künftige) (strategische) Verwendung<br />

neuer Technologien<br />

• Technologie-Standard<br />

PO4 Erstelle IT Organisationsstrukturen, inklusive Ausschüs- • IT-Organisationsstruktur<br />

sen <strong>und</strong> Verbindungen <strong>zu</strong> Stakeholdern <strong>und</strong> Anbietern (IT Organisational Structure)<br />

Designe das Framework für IT-Prozesse<br />

Identifiziere Systemeigner<br />

Identifiziere Dateneigner<br />

Erstelle <strong>und</strong> implementiere IT-Rollen <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten,<br />

inklusive Beaufsichtigung <strong>und</strong> Funktionstrennung<br />

• Technologie-Standard<br />

PO5 Unterhalte das Programm-Portfolio • Programm-Portfolio<br />

Unterhalte das Projekt-Portfolio • Projekt-Portfolio<br />

Unterhalte das Service-Portfolio<br />

Entwickle <strong>und</strong> unterhalte einen IT-Budgetierungsprozess<br />

Identifiziere, kommuniziere <strong>und</strong> monitore IT-Investitionen,<br />

Kosten <strong>und</strong> Wertbeiträge für das Unternehmen<br />

• Service-Portfolio<br />

PO6 Etablieren <strong>und</strong> Führen einer IT-Kontrollumgebung <strong>und</strong> • Unternehmensweites IT-<br />

Frameworks<br />

Control-Framework<br />

Entwickeln <strong>und</strong> Unterhalten von IT-Richtlinien • IT-Richtlinie<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 105 -<br />

Prozess Aktivität Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Kommunizieren des IT Control Framework sowie Ziele<br />

<strong>und</strong> Ausrichtung der IT<br />

PO7 Identifiziere IT-Fähigkeiten, Stellenbeschreibungen,<br />

Gehaltsstufen <strong>und</strong> Personalperformance-Benchmarks<br />

Befolge für IT relevante HR-Richtlinien <strong>und</strong> Verfahren<br />

(Rekrutierung, Anstellung, Hintergr<strong>und</strong>-Checks, Gehalt,<br />

Schulung, Beurteilung, Beförderung)<br />

• Unternehmensweites IT-<br />

Control-Framework<br />

• Personal-Richtlinie<br />

PO8 Definiere ein Qualitätsmanagementsystem • Qualitätsmanagementsystem<br />

Erstelle <strong>und</strong> unterhalte ein Qualitätsmanagementsystem • Qualitätsmanagementsystem<br />

Erstelle <strong>und</strong> kommuniziere Qualitätsstandards in der<br />

Organisation<br />

• Qualitätsstandard<br />

Erstelle <strong>und</strong> manage den Qualitätsplan für kontinuierliche<br />

Verbesserung<br />

Messe, überwache <strong>und</strong> überprüfe Compliance mit den<br />

Qualitätszielen<br />

• Qualitätsplan<br />

PO9 Bestimme die Ausrichtung des Risikomanagements (z. B.<br />

beurteile Risiken)<br />

Verstehe relevante strategische Geschäftsziele<br />

Verstehe relevante Ziele der Unternehmensprozesse<br />

Identifiziere interne IT-Ziele <strong>und</strong> stelle die Verbindung<br />

<strong>zu</strong>m Risiko her<br />

Identifiziere Ereignisse, die mit Zielen <strong>zu</strong>sammenhängen<br />

[manche sind business-orientiert (Geschäftsbereich ist A);<br />

manche sind IT-orientiert (IT ist A, Geschäftsbereich ist<br />

C)]<br />

Beurteile Risiken, die mit Ereignissen <strong>zu</strong>sammenhängen<br />

Evaluiere die Risikoreaktion<br />

Priorisiere <strong>und</strong> plane Control-Aktivitäten<br />

Bewillige <strong>und</strong> stelle das Budget für Risikomaßnahmenpläne<br />

sicher<br />

• Risikomaßnahmeplan<br />

Unterhalte <strong>und</strong> überwache einen Risikomaßnahmenplan • Risikomaßnahmeplan<br />

PO10 Definiere ein Programm-/Portfolio-Management-<br />

Framework für IT-Investition<br />

Erstelle <strong>und</strong> unterhalte ein IT-Projekt-Management-<br />

Framework<br />

Erstelle <strong>und</strong> unterhalte ein IT-Projektüberwachungs-, -<br />

messungs- <strong>und</strong> -management-System<br />

Erstelle Projektaufträge, Termin-, Qualitäts-, Budget-,<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Risikomanagementpläne<br />

Stelle die Beteiligung <strong>und</strong> das Engagement der Projekt-<br />

Stakeholder sicher<br />

Stelle die wirksame Steuerung der Projekte <strong>und</strong> Projektänderungen<br />

sicher<br />

• Programm-Management-<br />

Framework<br />

• Portfolio-Management-<br />

Framework<br />

• IT-Projekt-Management-<br />

Framework<br />

• IT-Projekt-<br />

Überwachungssystem<br />

• IT-Projekt-<br />

Messungssystem<br />

• IT-Projekt-<br />

Managementsystem<br />

• Projektauftrag<br />

• Terminplan<br />

• Qualitätsplan<br />

• Budgetplan<br />

• Kommunikationsplan<br />

• Risikomanagementplan<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 106 -<br />

Prozess Aktivität Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Definiere <strong>und</strong> implementiere Methoden für die Projektkontrolle<br />

<strong>und</strong> Reviews<br />

AI1 Definiere funktionale <strong>und</strong> technische Geschäftsanforderungen<br />

Etabliere Prozesse für Integrität/Aktualität der Anforderungen<br />

Identifiziere, dokumentiere <strong>und</strong> analysiere das<br />

Geschäftsprozessrisiko<br />

Führe eine Machbarkeitsstudie <strong>und</strong> Auswirkungsanalyse<br />

der Umset<strong>zu</strong>ng der vorgeschlagenen Geschäftsanforderungen<br />

Bewerte den IT-betrieblichen Nutzen der vorgeschlagenen<br />

Lösungen<br />

Bewerte den Unternehmensnutzen der vorgeschlagenen<br />

Lösungen<br />

Entwickle einen Prozess <strong>zu</strong>r Freigabe der Anforderungen<br />

Genehmige <strong>und</strong> nimm vorgeschlagene Lösungen ab<br />

AI2 Überleitung von Unternehmensanforderungen in Grobdesign-Spezifikationen<br />

Vorbereitung detaillierter Design- <strong>und</strong> technischer Software-Spezifikation<br />

von Anwendungskontrollen innerhalb<br />

des Designs<br />

Anpassung <strong>und</strong> Implementierung beschaffter automatisierter<br />

Funktionalität<br />

Entwicklung formalisierter Methoden <strong>und</strong> Prozesse <strong>zu</strong>m<br />

Management des Anwendungsentwicklungsprozesses<br />

Entwicklung eines Software-Qualitätssicherungsplans für<br />

das Projekt<br />

Verfolgung <strong>und</strong> Management von Anwendungsanforderungen<br />

Entwicklung eines Wartungsplans für Software-<br />

Anwendungen<br />

AI3 Definiere Beschaffungsverfahren/-prozesse<br />

Verhandle die Beschaffung <strong>und</strong> beschaffe die benötigte<br />

Infrastruktur von (akkreditierten) Lieferanten<br />

Definiere eine Strategie <strong>und</strong> plane die Wartung für<br />

Infrastruktur<br />

Konfiguriere Infrastrukturkomponenten<br />

AI4 Entwickle eine Strategie, um Lösung in den Betrieb <strong>zu</strong><br />

übernehmen<br />

• Grobdesign-Spezifikation<br />

• Detaildesign-Spezifikation<br />

• Technische Software-<br />

Spezifikation<br />

• Software-Qualitätssicherungsplan<br />

• Wartungsplan<br />

• Wartungsplan<br />

Entwickle eine Wissenstransfer-Methodik • Wissenstransfer-Methodik<br />

Entwickle Verfahrenshandbücher für Endbenutzer • Verfahrenshandbuch<br />

Entwickle technische Supportdokumentation für Betriebs<strong>und</strong><br />

Supportpersonal<br />

• Supportdokumentation<br />

Entwickle <strong>und</strong> halte Schulungen • Schulung<br />

Evaluiere die Resultate von Schulungen <strong>und</strong> verbessere<br />

die Dokumentation, wie erforderlich<br />

• Supportdokumentation<br />

AI5 Entwickle IT-Beschaffungsrichtlinien <strong>und</strong> -verfahren, die<br />

mit Beschaffungsrichtlinien auf der Unternehmensebene<br />

übereinstimmen<br />

• IT-Beschaffungsrichtlinie<br />

Erstelle/unterhalte eine Liste akkreditierter Lieferanten<br />

Evaluiere <strong>und</strong> wähle Lieferanten durch einen Request for<br />

Proposal (RFP) Prozess<br />

• Lieferantenliste<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 107 -<br />

Prozess Aktivität Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Entwickle Verträge, die die Interessen des Unternehmens<br />

schützen<br />

Beschaffe gemäß der entwickelten Verfahren<br />

AI6 Entwickle <strong>und</strong> implementiere einen Prozess für konsistente<br />

Aufzeichnung, Bewertung <strong>und</strong> Priorisierung der Change-Requests<br />

Bewerte die Auswirkungen <strong>und</strong> priorisiere Changes, die<br />

auf geschäftlichen Bedürfnissen basieren<br />

Stelle sicher, dass jeder Notfall <strong>und</strong> jede kritische Änderung<br />

den Genehmigungsprozess durchläuft<br />

• Change Request<br />

Autorisiere Changes<br />

Manage <strong>und</strong> leite die für Änderungen relevante Information<br />

weiter<br />

• Change Request<br />

AI7 Erstelle <strong>und</strong> begutachte Implementierungspläne<br />

Definiere <strong>und</strong> begutachte eine Teststrategie (Eingangs<strong>und</strong><br />

Ausgangskriterien) <strong>und</strong> eine Planungsmethode für<br />

die Testdurchführung<br />

• Implementierungsplan<br />

Erstelle <strong>und</strong> unterhalte ein Repository von Unternehmens-<br />

<strong>und</strong> technisch orientierten Anforderungen <strong>und</strong><br />

Testfällen für akkreditierte Systeme<br />

Führe Übernahme- <strong>und</strong> Integrationstests in der Testumgebung<br />

durch<br />

Wende eine Testumgebung an <strong>und</strong> führe Abnahmetests<br />

durch<br />

Empfehle die Produktivstellung basierend auf vereinbarten<br />

Abnahmekriterien<br />

DS1 Erzeuge ein Framework für die Festlegung von IT-<br />

Services<br />

• Anforderungs-Repository<br />

• Testfall-Repository<br />

• Übernahmetest<br />

• Integrationstest<br />

• Abnahmetest<br />

• IT-Service-Framework<br />

Erstelle einen IT Service-Katalog • IT-Service-Katalog<br />

Definiere Service Level Agreements (SLAs) für kritische<br />

IT Services<br />

• SLA<br />

Definiere Operational Level Agreements (OLAs) entsprechend<br />

den SLAs<br />

Überwache <strong>und</strong> berichte über die end-to-end Service<br />

Level Performance<br />

• OLA<br />

Begutachte SLAs <strong>und</strong> Underpinning Contracts (externe<br />

Verträge)<br />

• SLA<br />

• Underpinning Contract<br />

Begutachte <strong>und</strong> aktualisiere den IT-Service-Katalog • IT-Service-Katalog<br />

Erstelle einen Verbesserungsplan für Services • Verbesserungsplan<br />

DS2 Identifiziere <strong>und</strong> kategorisiere Beziehungen <strong>zu</strong> Leistungen<br />

der Dritten<br />

Definiere <strong>und</strong> dokumentiere die Prozesse des<br />

Lieferantenmanagements<br />

Führe Richtlinien <strong>und</strong> Verfahren für die Beurteilung <strong>und</strong><br />

Auswahl von Lieferanten ein<br />

• Katalog der Lieferanten<br />

Identifiziere, bewerte <strong>und</strong> reduziere lieferantenbezogene<br />

Risiken<br />

• Lieferanten-Risiken<br />

Überwache die Service Delivery der Lieferanten<br />

Evaluiere langfristige Ziele hinsichtlich der Lieferanten-<br />

Beziehungen für alle Stakeholder<br />

• Berichte über<br />

Prozessperformance<br />

DS3 Richte einen Planungsprozess für das Review der Per- • Performance- <strong>und</strong><br />

formance <strong>und</strong> Kapazität von IT-Ressourcen ein<br />

Kapazitätsplan<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 108 -<br />

Prozess Aktivität Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Begutachte aktuelle Performance <strong>und</strong> Kapazitäten der IT-<br />

Ressourcen<br />

Führe Prognosen <strong>zu</strong>r Performance <strong>und</strong> Kapazität von IT-<br />

Ressourcen durch<br />

Führe Gap-Analysen <strong>zu</strong>r Identifikation inkompatibler IT-<br />

Ressourcen durch<br />

Führe eine Notfallplanung für die mögliche Nichtverfügbarkeit<br />

der IT-Ressourcen durch<br />

Überwache <strong>und</strong> berichte laufend über die Verfügbarkeit,<br />

Performance <strong>und</strong> Kapazität der IT-Ressourcen<br />

• Notfallplan<br />

DS4 Entwickle ein Framework für die IT-Kontinuität<br />

Führe eine Business-Impact-Analyse <strong>und</strong> eine Risikobeurteilung<br />

durch<br />

• IT Continuity Framework<br />

Entwickle <strong>und</strong> unterhalte IT-Kontinuitätspläne<br />

Identifiziere <strong>und</strong> kategorisiere IT-Ressourcen nach deren<br />

Wiederherstellungszielen<br />

• IT-Kontinuitätsplan<br />

Definiere <strong>und</strong> wende Änderungskontrollverfahren an, um<br />

sicher<strong>zu</strong>stellen, dass der IT-Kontinuitätsplan auf dem<br />

neuesten Stand ist<br />

• IT-Kontinuitätsplan<br />

Teste regelmäßig den IT-Kontinuitätsplan • IT-Kontinuitätsplan<br />

Entwickle einen Folgeplan basierend auf den Testergebnissen<br />

Plane <strong>und</strong> führe Trainings für den IT-Wiederanlauf durch<br />

Plane die Wiederherstellung <strong>und</strong> den Wiederanlauf von<br />

IT-Services<br />

Plane <strong>und</strong> implementiere Backup-Archivierung <strong>und</strong> -<br />

Sicherung<br />

Führe Verfahren für die Durchführung der Reviews nach<br />

dem Wiederanlauf ein<br />

• IT-Kontinuitätsplan<br />

DS5 Definiere <strong>und</strong> unterhalte einen IT-Sicherheitsplan<br />

Definiere, erstelle <strong>und</strong> führe einen Identity- (Benutzerkonten-)managementprozess<br />

aus<br />

• IT-Sicherheitsplan<br />

Überwache mögliche <strong>und</strong> wirkliche Security Incidents<br />

Begutachte <strong>und</strong> bestätige Benutzer<strong>zu</strong>griffsberechtigungen<br />

<strong>und</strong> –privilegien periodisch<br />

Erstelle <strong>und</strong> unterhalte Verfahren für die Wartung <strong>und</strong><br />

den Schutz von kryptographischen Schlüsseln<br />

Implementiere <strong>und</strong> unterhalte technische Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> Verfahren <strong>zu</strong>m Schutz des Informationsflusses in<br />

Netzen<br />

Führe regelmäßig Verletzbarkeitsanalysen durch<br />

• Security Incident<br />

DS6 Mappe die IT-Infrastruktur auf die bereitgestellten<br />

Services/unterstützten Geschäftsprozesse<br />

Identifiziere alle IT-Kosten (Personen, Technologie, etc.)<br />

<strong>und</strong> bilde sie auf die IT-Services auf Basis der Stückkosten<br />

ab<br />

Etabliere <strong>und</strong> unterhalte einen IT-Rechnungswesen- <strong>und</strong><br />

-Kostenkontrollprozess<br />

Etabliere <strong>und</strong> unterhalte Kosten-Policies <strong>und</strong> -Verfahren • Kosten-Policy<br />

DS7 Identifiziere <strong>und</strong> charakterisiere den Schulungsbedarf der<br />

BenutzerInnen<br />

Erstelle ein Schulungsprogramm • Schulungsprogramm<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 109 -<br />

Prozess Aktivität Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Führe Awareness-, Ausbildungs- <strong>und</strong> Schulungsaktivitäten<br />

durch<br />

Führe eine Schulungsevaluation durch<br />

Identifiziere <strong>und</strong> evaluiere die besten Schulungsmethoden<br />

<strong>und</strong> -werkzeuge<br />

• Schulungsevaluation<br />

DS8 Erstelle Klassifikations- (Schweregrad <strong>und</strong> Auswirkung)<br />

<strong>und</strong> Eskalationsverfahren (funktional <strong>und</strong> hierarchisch)<br />

Erkenne <strong>und</strong> erfasse Incidents / Serviceanfragen / Informationsanfragen<br />

Klassifiziere, ermittle <strong>und</strong> diagnostiziere Anfragen<br />

• Incident<br />

Behebe, löse <strong>und</strong> schließe Incidents<br />

Informiere Benutzer (z. B. Statusaktualisierungen)<br />

• Incident<br />

Erstelle Managementauswertungen • Managementauswertung<br />

DS9 Entwickle Verfahren <strong>zu</strong>r Planung des Konfigurationsmanagements<br />

Sammle erste Konfigurationsinformationen <strong>und</strong> erstelle<br />

Referenzkonfigurationen<br />

Verifiziere <strong>und</strong> prüfe Konfigurationsinformationen (einschließlich<br />

Nachweis von unerlaubter Software)<br />

• Referenzkonfiguration<br />

Aktualisiere das Konfigurations-Repository • Konfigurations-Repository<br />

DS10 Identifiziere <strong>und</strong> klassifiziere Probleme<br />

Führe Analysen <strong>zu</strong>r Ermittlung der <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e liegenden<br />

Ursachen durch<br />

Löse Probleme<br />

Verfolge den Status von Problemen<br />

Erarbeite Verbesserungsvorschläge <strong>und</strong> erstelle entsprechende<br />

Change Requests<br />

• Change Request<br />

Führe Aufzeichnungen über Probleme • Problemaufzeichnung<br />

DS11 Übertrage Anforderungen bezüglich Datenspeicherung<br />

<strong>und</strong> -aufbewahrung in Verfahren<br />

Definiere, unterhalte <strong>und</strong> implementiere Verfahren <strong>zu</strong>m<br />

Management von Medienbibliotheken<br />

Definiere, unterhalte <strong>und</strong> implementiere Verfahren <strong>zu</strong>r<br />

sicheren Entsorgung von Datenträgern <strong>und</strong> Geräten<br />

Sichere Daten gemäß dem Schema<br />

Definiere, unterhalte <strong>und</strong> implementiere Verfahren <strong>zu</strong>r<br />

Wiederherstellung von Daten<br />

• Medienbibliothek<br />

DS12 Definiere das erforderliche Niveau des physischen<br />

Schutzes<br />

Wähle <strong>und</strong> kommissioniere den Standort (Rechenzentrum,<br />

Büro, etc.)<br />

• Schutzniveau<br />

Implementiere physische Schutzmaßnahmen<br />

Manage die physische Umgebung (inklusive Wartung,<br />

Überwachung <strong>und</strong> Berichterstattung)<br />

Definiere <strong>und</strong> implementiere Verfahren für Autorisierung<br />

<strong>und</strong> Unterhalt des physischen Zutritts<br />

• Schutzmaßnahme<br />

DS13 Erstelle/modifiziere Verfahren des Betriebs (inkl. Handbücher,<br />

Checklisten, Schichtpläne, Übergabedokumentation,<br />

Eskalationsverfahren, etc.)<br />

Plane Workload <strong>und</strong> Batch Jobs<br />

Überwache die Infrastruktur <strong>und</strong> die Verarbeitung <strong>und</strong><br />

löse Probleme<br />

• Workload<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 110 -<br />

Prozess Aktivität Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Manage <strong>und</strong> schütze physischen Output (Papier, Medien,<br />

etc.)<br />

Implementiere Fixes <strong>und</strong> Changes am Zeitplan <strong>und</strong> an<br />

der Infrastruktur<br />

Implementiere/erstelle einen Prozess <strong>zu</strong>r Absicherung<br />

der Authentifizierungsanlagen gegen Beeinflussung,<br />

Verlust <strong>und</strong> Diebstahl<br />

Plane <strong>und</strong> führe präventive Wartung durch<br />

• Zeitplan<br />

ME1 Entwickle den Monitoring Ansatz<br />

Identifiziere <strong>und</strong> sammle messbare Ziele, die Unternehmensziele<br />

unterstützen<br />

Erstelle Scorecards<br />

Beurteile Performance<br />

• Scorecard<br />

Reporte Performance<br />

Identifiziere <strong>und</strong> monitore Maßnahmen <strong>zu</strong>r Verbesserung<br />

der Performance<br />

• Performance-Report<br />

ME2 Monitore <strong>und</strong> steuere IT Internal Control-Aktivitäten<br />

Monitore den Selbstbeurteilungsprozess<br />

Monitore die Leistungen unabhängiger Reviews, Audits<br />

<strong>und</strong> Prüfungen<br />

Monitore den Prozess <strong>zu</strong>r Erlangung einer Bestätigung<br />

der von Dritten ausgeführten Controls<br />

Monitore den Prozess <strong>zu</strong>r Identifikation <strong>und</strong> Beurteilung<br />

der Control-Ausnahmen<br />

Monitore den Prozess <strong>zu</strong>r Identifikation <strong>und</strong> Beseitigung<br />

von Control-Ausnahmen<br />

Berichte den wesentlichen Stakeholdern • Report <strong>zu</strong>r Wirksamkeit<br />

von IT-Controls<br />

ME3 Definiere einen Prozess <strong>zu</strong>r Identifikation von Anforderungen<br />

aus Gesetzen, Verträgen, Richtlinien <strong>und</strong> sonstigen<br />

Regulativen <strong>und</strong> führe diesen aus<br />

Evaluiere Compliance der IT-Aktivitäten mit IT-Richtlinien,<br />

Standards <strong>und</strong> Verfahren<br />

Berichte die eindeutige Zusicherung, dass die IT-<br />

Aktivitäten mit IT-Richtlinien, Standards <strong>und</strong> Verfahren<br />

übereinstimmen<br />

Liefere Input <strong>zu</strong>m Angleichen der IT-Richtlinien, Standards<br />

<strong>und</strong> Verfahren in Reaktion auf Compliance-<br />

Erfordernisse<br />

Integriere die IT-Berichterstattung über regulative Anforderungen<br />

mit ähnlichem Output von anderen Bereichen<br />

ME4 Ermögliche der Geschäftsführung die Beaufsichtigung<br />

<strong>und</strong> Erleichterung von Aktivitäten der IT<br />

Begutachte, befürworte, koordiniere <strong>und</strong> kommuniziere<br />

IT-Performance, IT-Strategie, Ressourcen <strong>und</strong> Risikomanagement<br />

im Einklang mit der Unternehmensstrategie<br />

Hole periodisch unabhängige Beurteilung von Performance<br />

<strong>und</strong> Compliance mit Richtlinien, Standards <strong>und</strong><br />

Verfahren ein<br />

Löse Feststellungen von unabhängigen Beurteilungen<br />

<strong>und</strong> stelle die Umset<strong>zu</strong>ng des Managements vereinbarter<br />

Maßnahmen sicher<br />

• Bericht <strong>zu</strong>r Compliance<br />

der IT-Aktivitäten mit externen<br />

rechtlichen <strong>und</strong> regulatorischen<br />

Anforderungen<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 111 -<br />

Prozess Aktivität Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Erstelle einen IT Governance Report • Bericht <strong>zu</strong>m Status der IT-<br />

Governance<br />

Tabelle 14: <strong>COBIT</strong>-Prozesse <strong>und</strong> abgeleitete Be<strong>zu</strong>gsobjekte<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 112 -<br />

Anhang G Abgeleitete Be<strong>zu</strong>gsobjekte aus Control Objectives <strong>und</strong><br />

Aktivitäten der <strong>COBIT</strong>-Prozesse<br />

Die nachfolgende Tabelle bietet eine aggregierte Übersicht über die in den Aktivitäten <strong>und</strong><br />

Control Objectives von <strong>COBIT</strong> genannten Be<strong>zu</strong>gsobjekte. Die Tabelle fasst demnach die<br />

Inhalte aus Anhang F <strong>zu</strong>sammen <strong>und</strong> ergänzt sie um die Be<strong>zu</strong>gsobjekte der Control<br />

Objectives.<br />

Prozess Name Be<strong>zu</strong>gsobjekte<br />

PO1 Define a strategic IT plan • Strategischer IT-Plan<br />

• Taktischer IT-Plan<br />

• Portfolio IT-gestützter Investitionsprogramme<br />

• Projekt-Portfolio<br />

• Service-Portfolio<br />

• Programm-Portfolio<br />

PO2 Define the information architecture • Informationsarchitekturmodell<br />

• Data Dictionary<br />

• Datensyntaxregeln<br />

• Datenklassifikationsschema<br />

PO3 Define the technological architecture • Technischer Infrastrukturplan<br />

• Technologisches Forum<br />

• Technologie-Standard<br />

PO4 Define the IT processes, organization<br />

and relationships<br />

• IT-Organisationsstruktur<br />

• Framework der IT-Prozesse<br />

• Rollenbeschreibungen<br />

• Kontaktplan des IT-Schlüsselpersonals<br />

• Technologie-Standard<br />

PO5 Manage the IT investment • Framework für das Management von Finanzen<br />

• Projekt-Portfolio<br />

• Service-Portfolio<br />

• Programm-Portfolio<br />

PO6 Communicate management aims<br />

and direction<br />

• Unternehmensweites Framework für IT-Risiken<br />

<strong>und</strong> Internal Controls<br />

• Richtlinien <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng der IT-Strategie<br />

PO7 Manage IT human resources • Anforderungen für IT-Kernkompetenzen<br />

• Einweisung<br />

• Schulung<br />

• Hintergr<strong>und</strong>-Checks<br />

• Personal-Richtlinie<br />

PO8 Manage Quality • Qualitätsmanagement-System<br />

• Qualitätsstandards<br />

• Qualitätsplan<br />

• Entwicklungs-<strong>und</strong> Beschaffungsstandards<br />

PO9 Assess and manage IT risks • Unternehmensweites Risikomanagement-Modell<br />

• Framework für IT-Governance, Risikomanagement<br />

<strong>und</strong> Controls<br />

• Risikobeurteilungs-Framework<br />

• Risikomaßnahmeplan<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 113 -<br />

Prozess Name Be<strong>zu</strong>gsobjekte<br />

PO10 Manage projects • Programmmanagement-Framework<br />

• Portfolio-Management-Framework<br />

• IT-Projekt-Management-Framework<br />

• IT-Projekt-Überwachungssystem<br />

• IT-Projekt-Messungssystem<br />

• IT-Projekt-Managementsystem<br />

• Portfolio IT-gestützter Investitionsprogramme<br />

• Projektmanagement-Framework<br />

• Business-Case<br />

• Projekt-Qualitätsplan<br />

• Projekt-Governance-Framework<br />

• Integrierter Projektplan<br />

• Projektauftrag<br />

• Terminplan<br />

• Qualitätsplan<br />

• Budgetplan<br />

• Kommunikationsplan<br />

• Risikomanagementplan<br />

AI1 Identify automated solutions •<br />

•<br />

Risikoanalyse-Bericht<br />

Machbarkeitsstudie<br />

• Qualitätsreview<br />

AI2 Acquire and maintain application<br />

software<br />

AI3 Acquire and maintain technology<br />

infrastructure<br />

• Grobe Designspezifikation<br />

• Detaillierte Designspezifikation<br />

• Technische Software-Anforderungen<br />

• Technische Software-Spezifikation<br />

• Sicherheits- <strong>und</strong> Verfügbarkeitsanforderungen<br />

• Datenklassifikation<br />

• Informationssicherheitsarchitektur<br />

• Entwicklungs- <strong>und</strong> Dokumentationsstandards<br />

• Change-Request<br />

• Softwarequalitätssicherungsplan<br />

• Wartungs- <strong>und</strong> Releaseplan<br />

• Beschaffungsplan für technologische Infrastruktur<br />

• Implementierungsplan<br />

• Wartungsplan<br />

AI4 Enable operation and use •<br />

•<br />

Operativer Lösungsplan<br />

Trainingsplan<br />

• Wissenstransfer-Methodik<br />

• Verfahrenshandbuch<br />

• Supportdokumentation<br />

• Schulung<br />

AI5 Procure IT resources •<br />

•<br />

Einkaufsstandards<br />

IT-Beschaffungsrichtlinie<br />

AI6 Manage Changes •<br />

•<br />

Change<br />

Change Request<br />

• Change-Standards<br />

• Notfall-Change<br />

• Nachverfolgungs- <strong>und</strong> Reportingsystem<br />

AI7 Install and accredit solutions and<br />

changes<br />

• Schulung<br />

• Testplan<br />

• Implementierungsplan<br />

• Change<br />

• Anforderungs-Repository<br />

• Testfall-Repository<br />

DS1 Define and manage service levels • Service Level-Management-Framework<br />

• SLA<br />

• OLA<br />

• Service-Katalog<br />

• Service-Portfolio<br />

• Underpinning Contract<br />

• Verbesserungsplan<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 114 -<br />

Prozess Name Be<strong>zu</strong>gsobjekte<br />

DS2 Manage third-party services • Formelle Dokumentation von Lieferantenbeziehungen<br />

<strong>und</strong> -leistungen<br />

• Lieferantenkatalog<br />

DS3 Manage performance and capacity • Kapazitätsplan<br />

• Performanceplan<br />

• IT-Kontinuitätsplan<br />

• Notfallplan<br />

DS4 Ensure continuous service • IT-Kontinuitäts-Framework<br />

• IT-Kontinuitätsplan<br />

• Change<br />

• Schulung<br />

• Datenklassifikationsschema<br />

DS5 Ensure systems security • IT-Security Plan<br />

• Sicherheitsrichtlinien<br />

• Security Incident<br />

DS6 Identify and allocate costs • Kostenmodell<br />

• Unternehmensweites System <strong>zu</strong>r Messung von Finanzzahlen<br />

• Kosten-Policy<br />

DS7 Educate and train users • Schulungs-/Trainings-Curriculum<br />

• Schulungsprogramm<br />

DS8 Manage service desk and incidents • Service Desk<br />

• Incident<br />

• SLA<br />

• Change<br />

DS9 Manage the configuration • Configuration Item<br />

• Configuration Item Repository (Konfigurations-<br />

Repository)<br />

• Referenzkonfiguration<br />

DS10 Manage problems • Incident<br />

• Problemmanagementsystem<br />

• Configuration Item<br />

• Change<br />

• Change Request<br />

• Known Error<br />

• RFC<br />

• SLA<br />

• Problemaufzeichnung<br />

DS11 Manage data • IT-Kontinuitätsplan<br />

• Medienbibliothek<br />

DS12 Manage the physical environment •<br />

•<br />

Technologiestrategie<br />

Incident<br />

• Schutzniveau<br />

DS13 Manage operations •<br />

•<br />

Betriebsprotokoll<br />

Zeitplan<br />

• Workload<br />

ME1 Monitor and evaluate IT performance<br />

ME2 Monitor and evaluate IT internal<br />

control<br />

ME3 Ensure compliance with external<br />

requirements<br />

• Monitoring-Framework<br />

• Unternehmensweites System <strong>zu</strong>m Performance-<br />

Monitoring<br />

• Portfolio IT-gestützter Investitionsprogramme<br />

• Scorecard<br />

• Control Framework<br />

• Internal Controls<br />

• Change<br />

• SLA<br />

• Programm <strong>zu</strong>r Selbstbeurteilung der Steuerung<br />

• Internal Controls<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 115 -<br />

Prozess Name Be<strong>zu</strong>gsobjekte<br />

ME4 Provide IT governance • IT-Governance-Framework<br />

• Portfolio IT-gestützter Investitionsprogramme<br />

• Internal Controls<br />

• Change<br />

• Business Case<br />

• IT-Risikomanagement-Plan<br />

Tabelle 15: Abgeleitete Be<strong>zu</strong>gsobjekte aus den Control Objectives <strong>und</strong> Aktivitäten der <strong>COBIT</strong>-Prozesse<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 116 -<br />

Anhang H Verdichtete Ziele der <strong>COBIT</strong>-Prozesse<br />

Dieser Abschnitt bildet die Gr<strong>und</strong>lage für die Unter<strong>suchung</strong> der Ziele, die mit den <strong>COBIT</strong>-<br />

Prozessen unterstützt werden sollen. Da<strong>zu</strong> werden die in den <strong>COBIT</strong>-Prozessen genannten<br />

Ziele erfasst <strong>und</strong> den Zielen der RA gegenübergestellt. Zusätzlich werden die Prozesse<br />

aufgelistet, für die das betrachtete Ziel <strong>zu</strong>trifft, d.h. in deren Beschreibungen das betrachtete<br />

Ziel genannt wird.<br />

Nr. Ziel Ziel der RA <strong>COBIT</strong>-Prozesse<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Reagiere auf Geschäftsanforderungen in<br />

Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie)<br />

Reagiere auf Anforderungen der Governance<br />

entsprechend der Geschäftsführungsvorgaben<br />

Stelle die Enduser-Zufriedenheit mit den<br />

Serviceangeboten <strong>und</strong> Service Levels<br />

sicher<br />

Fachliche Integration, PO1, PO2, PO4, PO10, AI1,<br />

AI6, AI7, DS1, DS3, ME1<br />

- PO1, PO4, PO10, ME1, ME4<br />

Zuverlässigkeit PO8, AI4, DS1, DS2, DS7,<br />

DS8, DS10, DS13<br />

4 Optimiere die Verwendung von Information Interoperabilität, Sicherheit PO2, DS11<br />

5 Stelle IT-Agilität her Agilität PO2, PO4, PO7, AI3<br />

Definiere, wie funktionale geschäftliche Fachliche Integration AI1, AI2, AI6<br />

6<br />

<strong>und</strong> Steuerungsanforderungen in wirksame<br />

<strong>und</strong> wirtschaftliche automatisierte<br />

Lösungen überführt werden.<br />

7<br />

Beschaffe <strong>und</strong> warte integrierte <strong>und</strong><br />

standardisierte Anwendungssysteme<br />

Standard-Komponenten <strong>und</strong><br />

-Produkte nutzen<br />

PO3, AI2, AI5<br />

8<br />

Beschaffe <strong>und</strong> unterhalte integrierte <strong>und</strong><br />

standardisierte IT-Infrastruktur<br />

Standard-Komponenten <strong>und</strong><br />

-Produkte nutzen<br />

AI3, AI5<br />

9<br />

Beschaffe <strong>und</strong> erhalte IT-Skills, die der IT-<br />

Strategie entsprechen<br />

- PO7, AI5<br />

10<br />

Sicherstellung gegenseitig <strong>zu</strong>friedenstellender<br />

Lieferantenbeziehungen<br />

- DS2<br />

Integriere die Anwendungen <strong>und</strong> Techno- Effektivität, fachliche Integ- PO2, AI4, AI7<br />

11 logielösungen nahtlos in die Geschäftsprozesseration,<br />

Stelle Transparenz <strong>und</strong> Verständnis von IT Effizienz, Reduzierung der PO5, PO6, DS1, DS2, DS6,<br />

12 -Kosten, Nutzen, Strategie, Richtlinien <strong>und</strong><br />

Service Levels sicher<br />

Komplexität,<br />

ME1, ME4<br />

Stelle die angemessene Verwendung <strong>und</strong> Zuverlässigkeit, PO6, AI4, AI7, DS7, DS8<br />

13 Performanz von Anwendungen <strong>und</strong><br />

technischen Lösungen sicher<br />

14<br />

Übernimm die Verantwortung für <strong>und</strong><br />

schütze alle IT-Anlagen<br />

Sicherheit PO9, DS5, DS9, DS12, ME2<br />

15<br />

Optimiere IT-Infrastruktur, Ressourcen,<br />

Fähigkeiten<br />

Effizienz PO3, AI3, DS3, DS7, DS9<br />

16<br />

Reduziere Mängel <strong>und</strong> Nacharbeit bei<br />

Lösungen <strong>und</strong> dem Servicebetrieb<br />

Schneller IT-Service PO8, AI4, AI6, AI7, DS10<br />

17 Schütze die Erreichung der IT-Ziele Effektivität PO9, DS10, ME2<br />

Schaffe Klarheit über Geschäftsauswir- - PO9<br />

18 kungen der Risiken von IT-Zielen <strong>und</strong> -<br />

Ressourcen<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 117 -<br />

Nr. Ziel Ziel der RA <strong>COBIT</strong>-Prozesse<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

Stelle den Schutz von kritischen <strong>und</strong><br />

vertraulichen Informationen vor unberechtigtem<br />

Zugriff sicher<br />

Stelle sicher, dass automatischen Transaktionen<br />

<strong>und</strong> Informationsaustausch<br />

vertraut werden kann<br />

Stelle sicher, dass IT-Services <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Ausfällen auf Gr<strong>und</strong> von Fehlern,<br />

bewussten Angriffen oder Katastrophen<br />

standhalten können <strong>und</strong> ihre Wiederherstellung<br />

gewährleistet ist (Robustheit &<br />

Wiederherstellung)<br />

Stelle sicher, dass der Einfluss einer IT-<br />

Service-Störung oder -Änderung auf das<br />

Geschäft minimiert ist<br />

Stelle die Verfügbarkeit der IT-Services<br />

gemäß den Anforderungen sicher<br />

Verbessere die Kosteneffizienz der IT <strong>und</strong><br />

ihren Beitrag <strong>zu</strong>m Unternehmenserfolg<br />

Setze Projekte pünktlich <strong>und</strong> im Budgetrahmen<br />

<strong>und</strong> unter Einhaltung der Qualitätsstandards<br />

um<br />

Erhalte die Integrität der Informationen <strong>und</strong><br />

die diese Informationen verarbeitende<br />

Infrastruktur<br />

Stelle die IT-Compliance mit Gesetzen <strong>und</strong><br />

Vorschriften sicher<br />

Stelle sicher, dass die IT eine kosteneffiziente<br />

Servicequalität, eine kontinuierliche<br />

Verbesserung <strong>und</strong> Bereitschaft für <strong>zu</strong>künftige<br />

Veränderung zeigt<br />

Sicherheit PO6, DS5, DS11, DS12<br />

Sicherheit PO6, AI7, DS5<br />

Gewährleistung des Schutzbedarfs,<br />

Stabilität der IT-<br />

Systeme, Schneller IT-<br />

Service<br />

Stabilität der IT-Systeme,<br />

Schneller IT-Service<br />

PO6, AI7, DS4, DS5, DS12,<br />

DS13, ME2<br />

PO6, AI6, DS4, DS12<br />

Zuverlässigkeit, Handlungsfähigkeit<br />

DS3, DS4, DS8, DS13<br />

Effizienz PO5, DS6<br />

- PO8, PO10<br />

Sicherheit, Gewährleistung<br />

des Schutzbedarfs<br />

AI6, DS5<br />

Rechtskonformität, DS11, ME2, ME3, ME4<br />

Effizienz PO5, DS6, ME1, ME4<br />

Tabelle 16: Verdichtete Ziele der <strong>COBIT</strong>-Prozesse<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 118 -<br />

Anhang I Glossar zentraler Begriffe der RA<br />

Die nachfolgende Auflistung enthält ein bereinigtes Glossar mit zentralen Begriffen der RA<br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong>gehörigen Definitionen, die entweder direkt aus der Dokumentation der RA entnommen<br />

wurden oder mit dem Bedarfsträger ermittelt wurden.<br />

Begriff Definitionen aus den Dokumenten Anmerkung<br />

Aktivität/Funktion Eine Aktivität bzw. Funktion innerhalb eines Prozesses ist<br />

eine Aktion oder Tätigkeit, die auf ein Ereignis folgt. In der<br />

Darstellung als Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK)<br />

werden Funktionen durch Rechtecke mit abger<strong>und</strong>eten<br />

Kanten symbolisiert.<br />

Aktivitäten sind die kleinsten Aktionen, Tätigkeiten oder<br />

Handlungsanweisungen innerhalb eines Prozesses. Eine<br />

Aktivität kann mehrfach innerhalb eines Prozesses, aber<br />

auch in mehreren verschiedenen Prozessen enthalten sein.<br />

Anforderung Eine Anforderung nach IEEE ist:<br />

1) Eine Bedingung oder Fähigkeit, die von einem –<br />

Benutzer (Person oder System) <strong>zu</strong>r Lösung eines<br />

Problems oder Erreichung eines Ziels benötigt wird.<br />

2) Eine Bedingung oder Fähigkeit, die ein System oder<br />

ein Teilsystem erfüllen oder besitzen muss, um einen<br />

Vertrag, eine Norm, eine Spezifikation oder andere<br />

formell vorgegebene Dokumente <strong>zu</strong> erfüllen.<br />

Basisdienst<br />

3) Eine dokumentierte Repräsentation einer Bedingung<br />

oder Eigenschaft gemäß 1) oder 2).<br />

Ein Basisdienst ist ein Dienst, der eine gemeinsame,<br />

übergreifende Gr<strong>und</strong>lage für andere, darauf aufbauende<br />

Dienste (Fachdienst- <strong>und</strong> Querschnitts-dienst (QD)e) bildet.<br />

Der Basisdienst ist keiner einzelnen fachlichen Aufgabe<br />

direkt <strong>zu</strong>geordnet.<br />

Dienst Ein Dienst ist eine logische Einheit, die einen definierten<br />

Umfang an funktionalen Anforderungen erfüllt. Innerhalb der<br />

Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong> stellt der Dienst eine<br />

Beschreibungseinheit <strong>zu</strong>r Strukturierung der IT-<br />

Dienstedomäne<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng für geschäftliche Anforderungen dar.<br />

Mehrere Diensteklassen werden im Dienstemodell (DM) <strong>zu</strong>r<br />

besseren Auffindbarkeit <strong>und</strong> klareren Abgren<strong>zu</strong>ng<br />

Dienstekatalog<br />

thematisch in Dienstedomänen <strong>zu</strong>sammengefasst. Zwischen<br />

Dienstedomänen <strong>und</strong> Diensteklassen besteht folgende<br />

Beziehung: Dienstklassen ist Teil von Dienstedomäne.<br />

Ein Beispiel für eine Dienstedomäne wäre die Domäne „IT-<br />

Sicherheit“.<br />

Aus funktionaler Sicht wird die Darstellung der Dienste des<br />

Dienstemodells (DM)s im sog. Dienstekatalog weiter<br />

detailliert. Dort finden sich Dienste, die bereits in IT-<br />

Lösungen umgesetzt wurden, sich in Umset<strong>zu</strong>ng befinden<br />

oder für die konkrete (Termin-)Planungen <strong>zu</strong> IT-<br />

Realisierungen existieren. Ihre Beschreibungen entsprechen<br />

denen von fachlichen Spezifikationen (Pflichtenheft) <strong>und</strong><br />

können direkt <strong>zu</strong>r Erstellung der technischen Spezifikationen<br />

verwendet werden. Diese wiederum sind Teil der<br />

Dokumentation des Technischen Modells (TM). Die Menge<br />

der im Dienstekatalog enthaltenen Dienste ist eine<br />

Untermenge derer des Dienstemodell (DM)s.<br />

Diese Begriffe sind deutlich<br />

voneinander ab<strong>zu</strong>grenzen.<br />

Funktionsmodellierung vs.<br />

Geschäftsprozessmodellierun<br />

g.<br />

Statische vs. dynamische<br />

Abstraktion.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 119 -<br />

Begriff Definitionen aus den Dokumenten Anmerkung<br />

Diensteklasse Mehrere Dienste werden im Dienstemodell <strong>zu</strong>r besseren<br />

Auffindbarkeit <strong>und</strong> Verwaltung zahlreicher Dienste <strong>zu</strong><br />

Diensteklassen <strong>zu</strong>sammengefasst. Diese Diensteklassen<br />

werden in einem zweiten Schritt <strong>zu</strong> Dienstedomänen<br />

gruppiert.<br />

Innerhalb der Domäne „IT-Sicherheit“ bilden<br />

Verschlüsslungsdienste eine relevante Diensteklasse.<br />

Dienstemodell<br />

(DM)<br />

Diensterealisierung,<br />

IT-Realisierung<br />

von Diensten,<br />

Service<br />

Das Dienstemodell stellt in der Rahmenarchitektur IT-<br />

Steuerung B<strong>und</strong> eine strukturierte Darstellung von<br />

Fachdienst-, Querschnittsdienst (QD)- <strong>und</strong> Basisdiensten auf<br />

einer funktionalen, logischen Ebene dar.<br />

Insbesondere enthält das Dienstemodell auch solche<br />

Dienste, die aus architektonischer Sicht wichtig sind, aber<br />

derzeit noch nicht realisiert werden sollen oder können.<br />

Solche Dienste sind ggf. auch noch unvollständig<br />

dokumentiert <strong>und</strong> damit (noch) nicht für die Zielgruppe der<br />

fachlichen IT-Nachfrager geeignet.<br />

Das Dienstemodell ist „Vermittler“ zwischen den im<br />

Geschäftlichen Modell (GM) dargestellten Aufgaben <strong>und</strong> den<br />

technischen Lösungen. Hier wird das IT-Angebot auf einer<br />

logischen, konzeptionellen Ebene strukturiert. Dabei werden<br />

analog <strong>zu</strong>m Geschäftlichen Modell (GM) Fachdienst- <strong>und</strong><br />

Querschnittsdienste (QD) unterschieden. Als weitere<br />

Kategorie werden Basisdienste dargestellt. Diese bilden eine<br />

gemeinsame, übergreifende Gr<strong>und</strong>lage für andere, darauf<br />

aufbauende Dienste (Fachdienst- <strong>und</strong> Querschnitts-dienst<br />

(QD)e). Ein Basisdienst ist keiner fachlichen Aufgabe direkt<br />

<strong>zu</strong>geordnet.<br />

Eine Diensterealisierung setzt einen oder mehrere Dienste<br />

des Dienstemodells (DM) mittels IT um. Diensterealisierungen<br />

werden im Technischen Modell (TM) in Form von<br />

IT-Lösungen bzw. IT-Komponenten beschrieben. Dabei ist<br />

<strong>zu</strong> beachten, dass IT-Lösungen <strong>und</strong> IT-Komponenten auch<br />

mehrere Diensterealisierungen anbieten können.<br />

Fachdienst Ein Fachdienst ist ein Dienst, der direkt der Erfüllung einer<br />

speziellen Fachaufgabe dient.<br />

Funktionalität Eine Funktionalität beschreibt eine definierte Fähigkeit eines<br />

Dienstes, eine bestimmte (Teil-)Aufgabe <strong>zu</strong> lösen.<br />

So besteht beispielsweise der Content Management Dienst<br />

u. a. aus den Funktionalitäten „Content anlegen“, „Content<br />

ändern“ <strong>und</strong> „Content löschen“.<br />

Geschäftliches<br />

Modell (GM)<br />

Funktionalitäten sind die kleinsten durch IT <strong>zu</strong><br />

unterstützenden fachlichen Funktionen oder<br />

Handlungsanweisungen innerhalb eines Dienstes. Ein Dienst<br />

besteht aus thematisch sinnvoll <strong>zu</strong>sammengefassten<br />

Funktionalitäten.<br />

Das Geschäftliche Modell stellt in der Rahmenarchitektur IT-<br />

Steuerung B<strong>und</strong> eine strukturierte Darstellung der<br />

geschäftlichen Aufgaben nach Geschäftsfeldern sowie der<br />

geschäftlichen Prozesse <strong>und</strong> deren Teilprozesse, die <strong>zu</strong>r<br />

Erfüllung von Aufgaben benötigt werden <strong>und</strong> die mit IT <strong>zu</strong><br />

unterstützen sind, dar.<br />

Das Geschäftliche Modell liefert eine Strukturierung der<br />

Fach- <strong>und</strong> Querschnittsaufgaben der B<strong>und</strong>esverwaltung.<br />

Diese Darstellung kann mit der Beschreibung der Nachfrage<br />

in Zusammenhang gebracht werden. Hieraus können<br />

Konsequenzen für das IT-Angebot abgeleitet werden. Es ist<br />

eine enge Kooperation mit dem Ausschuss für<br />

Organisationsfragen erforderlich.<br />

Im Dienstekatalog sind alle<br />

Dienste – realisierte wie<br />

geplante – festgehalten. Das<br />

Dienstemodell müsste<br />

demnach weitere, darüber<br />

hinausgehende Dienste<br />

enthalten. Welche sollen das<br />

sein?<br />

Der Begriff der<br />

„Funktionalität“ ist nicht<br />

eindeutig definiert; bietet ein<br />

Dienst Funktionalitäten an<br />

oder besteht er aus<br />

Funktionalitäten (wer<br />

„generiert“ dann die F.?)?<br />

Wieso die „kleinsten“<br />

(Definition ist zirkulär –<br />

„Funktionalitäten sind<br />

Funktionen“).<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 120 -<br />

Begriff Definitionen aus den Dokumenten Anmerkung<br />

Geschäftsprozess Ein Geschäftsprozess ist eine Beschreibung der logischen<br />

Abfolge von Funktionen bzw. Aktivitäten.<br />

Dabei können:<br />

• verschiedene Personen<br />

• an verschiedenen Orten<br />

• unter Verwendung verschiedener Materialen<br />

• <strong>und</strong> / oder Informationen<br />

<strong>und</strong> / oder Systemen beteiligt sein.<br />

Informationsmodell<br />

(IM)<br />

Das Informationsmodell stellt in der Rahmenarchitektur IT-<br />

Steuerung B<strong>und</strong> eine Beschreibung der semantischen<br />

Standardisierung für den übergreifenden Austausch von<br />

Daten dar.<br />

Das Informationsmodell dient der Festlegung von<br />

IT-Angebot<br />

vereinheitlichten Strukturen für den Informationsaustausch<br />

zwischen Kommunikationspartnern. Es bildet daher die<br />

wesentliche Gr<strong>und</strong>lage für Interoperabilität von IT-Lösungen.<br />

Das IT-Angebot umfasst sämtliche von internen wie externen<br />

IT-Dienstleistern erbrachte IT-Leistungen.<br />

IT-Architektur Die IT-Architektur beschreibt den Rahmen <strong>und</strong> die grobe<br />

Struktur des technischen Modells <strong>und</strong> des<br />

Informationsmodells. Sie präzisiert damit die<br />

Geschäftsarchitektur in Richtung IT <strong>und</strong> ist Bestandteil der<br />

Unternehmensarchitektur. Die IT-Architektur wird von den IT<br />

Dienstleistungszentren des B<strong>und</strong>es <strong>zu</strong>nächst separat<br />

aufgebaut, sodass es eine IT-Architektur des B<strong>und</strong>es<br />

mittelfristig nicht gibt.<br />

IT-Dienstleistungszentrum<br />

(DLZ IT)<br />

IT-Dienstleistungszentren stellen ein IT-Angebot für die IT-<br />

Nachfrage bereit. Ziel ist die Bereitstellung von IT-Leistungen<br />

mit hoher Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Servicequalität für einzelne<br />

Ressorts wie auch ressortübergreifend.<br />

IT-Leistung IT-Leistung umfasst alle von internen wie externen IT-<br />

Dienstleistern erbrachte informationstechnische<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Aufgaben der öffentlichen Verwaltung (IT-<br />

Angebot). Sie enthält einerseits alle ressortspezifischen IT-<br />

Leistungen wie Planung/Konzeption, Entwicklung/Wartung<br />

<strong>und</strong> Betrieb von IT-Systemen sowie den damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Support als auch alle ressortübergreifend nachgefragten IT-<br />

Leistungen (Basis-IT <strong>und</strong> Querschnitts-IT).<br />

IT-Lösung<br />

Eine IT-Leistung besteht aus einer Kombination von<br />

Personen, Prozessen <strong>und</strong> IT-Lösungen. Eine IT-Leistung<br />

wird zwischen einem Anbieter <strong>und</strong> einem Nachfrager durch<br />

eine verbindliche Vereinbarung über die Leistungsqualität<br />

definiert.<br />

Eine IT-Lösung stellt die informationstechnische Realisierung<br />

eines definierten Leistungsumfangs an IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

durch ein (technisches) System dar. In der<br />

Rahmenarchitektur stellt eine IT-Lösung einen oder mehrere<br />

Dienste technisch bereit.<br />

Diese Definition basiert auf dem Begriff „System“ aus DIN<br />

EN ISO 1941100 00009, (6).<br />

Zentraler Begriff; nicht explizit<br />

in Glossar aufgeführt; nicht<br />

näher erläutert; gleichzeitig<br />

durchaus unterschiedliche<br />

Begriffsauslegungen<br />

denkbar; wird insgesamt <strong>zu</strong><br />

<strong>und</strong>ifferenziert benutzt.<br />

wichtige Abstraktion; keine<br />

nähere Erläuterung; evtl.<br />

anhand von Beispielen<br />

illustrieren<br />

Einordnung in<br />

Rahmenarchitektur fehlt<br />

ebenso wie Abgren<strong>zu</strong>ng vom<br />

Begriff<br />

Unternehmensarchitektur.<br />

Wie grenzen sich IT-Leistung<br />

<strong>und</strong> IT-Angebot voneinander<br />

ab?<br />

Wie grenzen sich Dienst <strong>und</strong><br />

IT-Leistung voneinander ab?<br />

Insgesamt scheint der Begriff<br />

der IT-Leistung sich bisher<br />

unklar in die<br />

Gesamtkonzeption der RA<br />

ein<strong>zu</strong>ordnen, da die<br />

Abgren<strong>zu</strong>ng des Begriffs <strong>zu</strong><br />

allen anderen begriffen<br />

unklar bleibt.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 121 -<br />

Begriff Definitionen aus den Dokumenten Anmerkung<br />

IT-Komponente Eine IT-Komponente stellt einen definierten, meist<br />

wiederverwendbaren Teil einer IT-Lösung dar, die mit<br />

anderen IT-Komponenten interagiert. IT-Komponenten<br />

IT-Maßnahme<br />

können sowohl Software als auch Hardware sein.<br />

Eine IT-Maßnahme ist entweder ein IT-Vorhaben oder ein IT-<br />

Verfahren. Ein IT-Verfahren ist die Weiterentwicklung einer<br />

existierenden IT-Lösung. Ein IT-Vorhaben ist die Entwicklung<br />

einer neuen IT-Lösung.<br />

Wie ordnet sich der mehrfach<br />

erwähnte Begriff „IT-System“<br />

hier<strong>zu</strong> ein?<br />

IT-Nachfrage<br />

IT-Maßnahmen werden im IT-Rahmenkonzept des B<strong>und</strong>es<br />

gesammelt, konsolidiert <strong>und</strong> verwaltet.<br />

IT-Nachfrage bezeichnet den von den Ressorts benannten<br />

<strong>und</strong>/oder beauftragten Bedarf nach IT-Lösungen bzw. dem<br />

IT-Angebot. Die IT-Nachfrage wird innerhalb der Ressorts<br />

von den IT-Beauftragten der Ressorts in eigener<br />

Verantwortung<br />

koordiniert.<br />

<strong>und</strong> ressortübergreifend vom IT-Rat<br />

IT-Produkt Synonym <strong>zu</strong> IT-Lösung<br />

IT-System Zentraler Begriff ohne<br />

explizite Abgren<strong>zu</strong>ng vom<br />

Begriff „Standard“<br />

IT-Vorhaben Ein IT-Vorhaben ist die Neuentwicklung einer IT-Lösung. Ein<br />

IT-Vorhaben ist eine spezielle IT-Maßnahme.<br />

Querschnittsdienst<br />

(QD)<br />

Rahmenarchitektur<br />

IT-<br />

Steuerung B<strong>und</strong><br />

Ein Querschnitts-Dienst ist ein Dienst, der eine<br />

querschnittliche, in unterschiedlichen Verwaltungseinheiten<br />

stets in ähnlicher oder gleicher Form anfallende Aufgabe<br />

unterstützt (z. B. Personalwesen).<br />

Die Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong> ist eine<br />

übergreifende Modell-basierte Darstellung des Ist-Zustandes<br />

<strong>und</strong> des Soll-Bebauungsplans für die IT der<br />

B<strong>und</strong>esverwaltung. Ihr liegt ein definiertes Metamodell<br />

<strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e.<br />

Die vom Rat der IT-Beauftragten des B<strong>und</strong>es beschlossene<br />

Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong> definiert<br />

ressortübergreifend ein gemeinsames Architekturverständnis<br />

für die B<strong>und</strong>esverwaltung. Dieses beinhaltet insbesondere<br />

Planungsinstrumente für die Fortentwicklung der zentral<br />

gesteuerten IT-Systeme des B<strong>und</strong>es. Eine der strategischen<br />

Maßnahmen des Konzepts IT-Steuerung B<strong>und</strong> ist die<br />

Trennung von Nachfrage <strong>und</strong> Angebot. Dies wird durch die<br />

Einführung logischer Dienste in einem Dienstemodell (DM)<br />

unterstützt, das als Zwischenschicht zwischen geschäftlicher<br />

<strong>und</strong> technischer Ebene fungiert. Eine Schlüsselaufgabe beim<br />

Design oder Redesign von IT stellt dabei das Erkennen <strong>und</strong><br />

Definieren von allgemein nutzbaren Diensten dar. Dadurch<br />

sollen sowohl Red<strong>und</strong>anzen als auch Lücken im IT-Angebot<br />

vermieden werden. Für die Entwicklung <strong>und</strong><br />

Implementierung von IT-Lösungen ist die Identifikation von<br />

nutzbaren Diensten aus dem übergreifenden IT-Angebot von<br />

besonderer Bedeutung. Da<strong>zu</strong> dienen das Dienstemodell<br />

(DM) <strong>und</strong> der Dienstekatalog als Basis.<br />

Die Rahmenarchitektur IT-Steuerung B<strong>und</strong> stellt ein<br />

ganzheitliches Modell dar, das nicht nur die Beschreibung<br />

der IT umfasst, sondern auch alle Bereiche berücksichtigt,<br />

die direkten Wechselwirkungen mit der IT besitzen. Sie<br />

verwendet da<strong>zu</strong> fünf Modellbereiche für eine übergreifende<br />

IT-Planung <strong>und</strong> -Steuerung.<br />

Unklare Definition (Folge von<br />

unklarem Begriff „IT-<br />

Leistung“).<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 122 -<br />

Begriff Definitionen aus den Dokumenten Anmerkung<br />

Soll-<br />

Bebauungsplan<br />

Technisches<br />

Modell (TM )<br />

Unternehmensarchitektur<br />

Ein Soll-Bebauungsplan in der IT zeigt i.A. die Nut<strong>zu</strong>ng<br />

verschiedener IT-Lösungen für verschiedene Zeiträume<br />

durch die einzelnen Einheiten einer Organisation. In der<br />

Rahmenarchitektur ist speziell die gemeinsame Nut<strong>zu</strong>ng von<br />

Diensten in Form von IT-Lösungen innerhalb der<br />

B<strong>und</strong>esverwaltung beschrieben. Der Soll-Bebauungsplan<br />

stellt dar:<br />

• durch welche Eigenschaften ein langfristig angestrebter<br />

Soll-Zustand der IT der B<strong>und</strong>esverwaltung<br />

•<br />

gekennzeichnet ist,<br />

welche Querschnitts-dienst (QD)- (<strong>und</strong> später auch<br />

Fachdienst-)dienste <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng welcher<br />

Aufgaben als (ressortübergreifende) IT-Lösungen<br />

•<br />

realisiert werden sollen,<br />

wie die <strong>zu</strong> realisierenden Dienste strukturiert <strong>und</strong> unter<br />

Nut<strong>zu</strong>ng von Basisdiensten aufgebaut sein sollten.<br />

Der Soll-Bebauungsplan stellt das zentrale Instrument für die<br />

Darstellung künftiger Zustände der IT der B<strong>und</strong>esverwaltung<br />

<strong>und</strong> für die Planung der Transformation vom Ist- in einen<br />

langfristig avisierten Soll-Zustand dar. Darüber hinaus<br />

enthält der Soll-Bebauungsplan kurz- bis mittelfristig<br />

vorgesehene Zwischen<strong>zu</strong>stände, die Meilensteine für die<br />

schrittweise Annäherung an den Soll-Zustand darstellen.<br />

Das Technische Modell definiert in der Rahmenarchitektur<br />

IT-Steuerung B<strong>und</strong> technische Mittel <strong>zu</strong>r Bereitstellung von<br />

Diensten, wie Software-Komponenten, IT-Lösungen <strong>und</strong><br />

Standards.<br />

Im Technischen Modell werden konkrete IT-Lösungen, IT-<br />

Komponenten sowie die an<strong>zu</strong>wendenden Standards<br />

dargestellt. Weiterhin wird die dabei genutzte Basis-<br />

Infrastruktur der B<strong>und</strong>esverwaltung beschrieben.<br />

Die Unternehmensarchitektur beschreibt den Rahmen <strong>und</strong><br />

die grobe Struktur aller Modellebenen der RA, also das<br />

geschäftliche Modell (detailliert in der Geschäftsarchitektur),<br />

das Dienstemodell, das technische Modell <strong>und</strong> das<br />

Informationsmodell (die letzen beiden Modelle sind in der IT-<br />

Architektur dokumentiert).<br />

Ziel<br />

Zielemodell (ZM) Das Zielemodell stellt in der Rahmenarchitektur IT-<br />

Steuerung B<strong>und</strong> Ziele, strukturiert nach Zielfeldern, sowie<br />

geeignete Kenngrößen für die Ziel-Erreichung dar.<br />

Das Zielemodell (ZM) dient der strukturierten Darstellung von<br />

Zielen, sowohl aus geschäftlicher wie auch aus IT-Sicht.<br />

Weiterhin enthält es Messgrößen <strong>und</strong> Kennzahlen <strong>zu</strong>r<br />

Definition <strong>und</strong> Kontrolle von Zielwerten.<br />

Tabelle 17: Glossar zentraler Begriffe der RA<br />

Es wird von „Referenzmodell<br />

(„Frameworks“) gesprochen,<br />

ohne dass klar ist, was<br />

hiermit gemeint ist.<br />

Vermutlich soll der<br />

Referenzcharakter<br />

hervorgehoben werden.<br />

Zentraler Begriff; vermutlich<br />

handelt es sich um<br />

organisatorische<br />

Maßnahmen wie<br />

Stelleneinrichtungen <strong>und</strong> die<br />

Vorgabe von Richtlinien etc.;<br />

ist <strong>zu</strong> klären.<br />

Zentraler Begriff; explizite<br />

Definition fehlt; keine<br />

Erwähnung in Glossar; Ziel<br />

im Kontext der RA<br />

mehrdeutig verwendet: Ziele<br />

der ITSB, Ziele der RA, Ziele<br />

prospektiver Anwender,<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 123 -<br />

Anhang J Glossar zentraler Begriffe der <strong>ITIL</strong><br />

Die nachfolgende Auflistung enthält ein bereinigtes Glossar mit zentralen Begriffen der <strong>ITIL</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong>gehörigen Definitionen, die entweder direkt aus der Dokumentation (bspw. vorhandenen<br />

Glossaren) der <strong>ITIL</strong> entnommen oder aus ihr rekonstruiert wurden. Dies wird durch<br />

einzelne Anmerkungen mit Hinweisen ergänzt.<br />

Begriff Definition Anmerkung<br />

Aktivität Eine Gruppe von Aktionen, anhand derer ein bestimmtes<br />

Ergebnis erzielt werden soll. Aktivitäten werden in der Regel<br />

als Teil von Prozessen oder Plänen definiert <strong>und</strong> als Verfahren<br />

dokumentiert.<br />

Anforderung Die formale Formulierung dessen, was benötigt wird. Zum<br />

Beispiel eine Service Level Anforderung, eine Projektanforderung<br />

oder die Anforderung der erforderlichen Lieferergebnisse<br />

für einen Prozess.<br />

Anwendung Software, die die von einem IT Service benötigten Funktionen<br />

bereitstellt. Jede Anwendung kann Teil eines oder mehrerer<br />

IT Services sein. Eine Anwendung wird auf einem oder<br />

mehreren Servern oder Clients ausgeführt.<br />

Asset Bezeichnung für jedwede Ressource oder Fähigkeit. Die<br />

Assets eines Service Providers umfassen alle Elemente, die<br />

<strong>zu</strong>r Erbringung eines Service beitragen können. Assets<br />

können folgende Typen einschließen: Management, Organisation,<br />

Prozess, Wissen, Mitarbeiter, Information, Anwendungen,<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> finanzielles Kapital.<br />

Business-Prozess Ein Prozess, für den das Business verantwortlich ist <strong>und</strong> der<br />

vom Business ausgeführt wird. Ein Business-Prozess ist an<br />

der Bereitstellung eines Produkts oder eines Service für<br />

einen Business-K<strong>und</strong>en beteiligt. Für einen Händler kann<br />

beispielsweise ein Einkaufsprozess definiert sein, über den<br />

die Bereitstellung von Services für seine Business-K<strong>und</strong>en<br />

unterstützt wird. Viele Business-Prozesse basieren auf IT<br />

Services.<br />

Core Service Ein IT Service, der die gr<strong>und</strong>legenden, von einem oder<br />

mehreren K<strong>und</strong>en gewünschten Ergebnisse liefert.<br />

Daten <br />

Die Abgren<strong>zu</strong>ng zwischen<br />

Core Service <strong>und</strong> IT Service<br />

bleibt unklar. Es wird davon<br />

ausgegangen, dass es sich<br />

bei Core Service, unterstützendem<br />

Service <strong>und</strong> IT<br />

Service ähnlich verhält wie<br />

mit Dienst, Fach-Dienst <strong>und</strong><br />

Basis-Diensten bei der RA.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 124 -<br />

Begriff Definition Anmerkung<br />

Funktion Ein Team oder eine Gruppe von Personen <strong>und</strong> die Hilfsmittel,<br />

die eingesetzt werden, um einen oder mehrere Prozesse<br />

oder Aktivitäten durch<strong>zu</strong>führen. Ein Beispiel dafür ist das<br />

Service Desk. Der Begriff „Funktion“ hat darüber hinaus zwei<br />

weitere Bedeutungen:<br />

• Zweck, der mit einem Configuration Item, einer Person,<br />

einem Team, einem Prozess oder einem IT Service verfolgt<br />

wird. Eine Funktion kann beispielsweise das Speichern<br />

<strong>und</strong> Weiterleiten ausgehender E-Mails sein, <strong>und</strong><br />

eine Funktion eines Business-Prozesses kann die Verteilung<br />

von Waren an K<strong>und</strong>en beinhalten.<br />

• Korrekte Ausführung in Be<strong>zu</strong>g auf den beabsichtigen<br />

Zweck („Der Computer funktioniert“).<br />

IT-Infrastruktur Die Gesamtheit der Hardware, Software, Netzwerke, Anlagen<br />

etc., die für die Entwicklung, Tests, die Bereitstellung, das<br />

Monitoring, die Steuerung oder den Support von IT Services<br />

erforderlich sind. Der Begriff „IT-Infrastruktur“ umfasst die<br />

gesamte Informationstechnologie, nicht jedoch die <strong>zu</strong>gehörigen<br />

Mitarbeiter, Prozesse <strong>und</strong> Dokumentationen.<br />

Komponente Ein allgemeiner Begriff für einen Teil eines komplexeren<br />

Elements. Beispielsweise ein Computersystem kann eine<br />

Komponente eines IT Service sein, eine Anwendung eine<br />

Komponente eines Release Unit. Bei Komponenten, die<br />

verwaltet werden müssen, handelt es sich um Configuration<br />

Items.<br />

Operational Level<br />

Agreement (OLA)<br />

Eine Vereinbarung zwischen einem IT Service Provider <strong>und</strong><br />

einem anderen Teil derselben Organisation. Ein OLA unterstützt<br />

die Bereitstellung von IT Services durch den IT Service<br />

Provider für den K<strong>und</strong>en. Das OLA definiert die <strong>zu</strong> liefernden<br />

Waren oder Services <strong>und</strong> die Verantwortlichkeiten der beiden<br />

Parteien. Ein OLA könnte beispielsweise bestehen zwischen:<br />

• dem IT Service Provider <strong>und</strong> einer Einkaufsabteilung, um<br />

Hardware innerhalb vereinbarter Zeitspannen <strong>zu</strong> erhalten<br />

• dem Service Desk <strong>und</strong> einer Support-Gruppe, um eine<br />

Incident-Lösung innerhalb der vereinbarten Zeit <strong>zu</strong> erreichen.<br />

Produkt <br />

Ressource Ein allgemeiner Begriff, der die IT-Infrastruktur, Personen,<br />

Geld oder andere Elemente umfasst, die <strong>zu</strong>r Erbringung<br />

eines IT Service beitragen können. Ressourcen werden als<br />

Assets einer Organisation betrachtet.<br />

Service Eine Möglichkeit einen Mehrwert für K<strong>und</strong>en <strong>zu</strong> erbringen,<br />

indem das Erreichen der von den K<strong>und</strong>en angestrebten<br />

Ergebnisse erleichtert oder gefördert wird. Dabei müssen die<br />

K<strong>und</strong>en selbst keine Verantwortung für bestimmte Kosten<br />

<strong>und</strong> Risiken tragen.<br />

Service Level Messbare <strong>und</strong> nachweisbare Ergebnisse, die im Hinblick auf<br />

ein oder mehrere Service Level Ziele erreicht werden. Der<br />

Begriff „Service Level“ wird im Sprachgebrauch auch als<br />

Synonym für Service Level Ziel verwendet.<br />

Service Level<br />

Agreement (SLA)<br />

Eine Vereinbarung zwischen einem IT Service Provider <strong>und</strong><br />

einem K<strong>und</strong>en. Das SLA beschreibt den jeweiligen IT Service,<br />

dokumentiert Service Level Ziele <strong>und</strong> legt die Verantwortlichkeiten<br />

des IT Service Providers <strong>und</strong> des K<strong>und</strong>en fest.<br />

Ein einzelnes SLA kann mehrere IT Services oder mehrere<br />

K<strong>und</strong>en abdecken.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 125 -<br />

Begriff Definition Anmerkung<br />

Service Level<br />

Package (SLP)<br />

Der festgelegte Grad an Utility <strong>und</strong> Warranty für ein bestimmtes<br />

Service Package. Jedes SLP ist darauf ausgerichtet, den<br />

Anforderungen eines bestimmten Business-Aktivitätsmusters<br />

gerecht <strong>zu</strong> werden.<br />

Service Package Die detaillierte Beschreibung eines IT Service, der K<strong>und</strong>en<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung gestellt werden kann. Ein Service Package<br />

umfasst ein Service Level Package sowie einen oder mehrere<br />

Core Services <strong>und</strong> unterstützende Services.<br />

Servicekatalog Eine Datenbank oder ein strukturiertes Dokument mit Informationen<br />

<strong>zu</strong> allen Live IT Services, einschließlich der Services,<br />

die für das Deployment verfügbar sind. Der<br />

Servicelinie (LOS)<br />

Servicekatalog ist der einzige Bestandteil des Serviceportfolios,<br />

der an die K<strong>und</strong>en ausgehändigt wird. Er unterstützt den<br />

Vertrieb <strong>und</strong> die Bereitstellung von IT Services. Der Servicekatalog<br />

enthält Angaben <strong>zu</strong> Lieferergebnissen, Preisen,<br />

Bestellungen <strong>und</strong> Anfragen sowie Kontaktinformationen.<br />

Ein Core Service oder unterstützender Service, der über<br />

mehrere Service Level Packages verfügt. Eine Servicelinie<br />

wird von einem Produktmanager verwaltet <strong>und</strong> jedes Service<br />

Level Package ist für die Unterstüt<strong>zu</strong>ng eines bestimmten<br />

Marktsegments vorgesehen.<br />

Servicelösung <br />

Servicepipeline Eine Datenbank oder ein strukturiertes Dokument, in dem alle<br />

IT Services aufgelistet sind, die <strong>zu</strong>r Diskussion stehen oder<br />

sich in der Entwicklung befinden <strong>und</strong> noch nicht für den<br />

K<strong>und</strong>en verfügbar sind. Die Servicepipeline bietet einen<br />

Überblick über mögliche <strong>zu</strong>künftige IT Services <strong>und</strong> ist Teil<br />

des Serviceportfolios, das in der Regel nicht an die K<strong>und</strong>en<br />

weitergegeben wird.<br />

Serviceportfolio Die Gesamtheit aller Services, die von einem Service Provider<br />

verwaltet werden. Das Serviceportfolio wird für das<br />

Management des gesamten Lebenszyklus aller Services<br />

genutzt. Es umfasst drei Kategorien: Servicepipeline (beantragt<br />

oder in Entwicklung), Servicekatalog (Live oder bereit<br />

<strong>zu</strong>m Deployment) <strong>und</strong> außer Kraft gesetzte Services.<br />

Underpinning<br />

Contract (UC)<br />

Ein Vertrag zwischen einem IT Service Provider <strong>und</strong> einer<br />

Drittpartei. Die Drittpartei stellt Waren oder Services <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung, die die Bereitstellung eines IT Service für einen<br />

K<strong>und</strong>en unterstützen. Der Underpinning Contract definiert<br />

Ziele <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten, um die in einem SLA vereinbarten<br />

Service Level Ziele <strong>zu</strong> erreichen.<br />

Ziel Der definierte Zweck oder die Zielset<strong>zu</strong>ng eines Prozesses,<br />

einer Aktivität oder einer ganzen Organisation. Ziele werden<br />

in der Regel als messbare Elemente ausgedrückt. Der Begriff<br />

„Ziel“ bezeichnet informell auch eine Anforderung.<br />

Tabelle 18: Glossar zentraler Begriffe der <strong>ITIL</strong><br />

Abgren<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Servicelinie<br />

bleibt unklar; beide enthalten<br />

eine Beschreibung eines<br />

Services sowie von Service<br />

Level Packages.<br />

Die Einordnung <strong>zu</strong>m Service<br />

Package bleibt unklar. Es ist<br />

nicht ersichtlich, weshalb<br />

eine Servicelinie auf Service<br />

Level Packages – <strong>und</strong> nicht<br />

auf Service Packages –<br />

verweist.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 126 -<br />

Anhang K Glossar zentraler Begriffe der <strong>COBIT</strong><br />

Die nachfolgende Auflistung enthält ein bereinigtes Glossar mit zentralen Begriffen der<br />

<strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>zu</strong>gehörigen Definitionen, die entweder direkt aus der Dokumentation (bspw. aus<br />

vorhandenen Glossaren) der <strong>COBIT</strong> entnommen oder aus ihr rekonstruiert wurden. Darüber<br />

hinaus wird festgehalten, ob der Begriff als Be<strong>zu</strong>gsobjekt dient <strong>und</strong>/oder ein zentrales Konzept<br />

darstellt.<br />

Begriff Definition Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

The process that limits and controls access to resources of a computer X<br />

Access control<br />

system; a logical or physical control designed to protect against unauthorized<br />

entry or use.<br />

Accountable<br />

In a RACI chart, refers to the person or group who has the authority to<br />

approve or accept the execution of an activity.<br />

Activity The main actions taken to operate the <strong>COBIT</strong> process. X<br />

A program that processes business data through activities such as data X<br />

Application program<br />

entry, update or query. It contrasts with systems programs, such as an<br />

operating system or network control program, and with utility programs,<br />

such as copy or sort.<br />

Audit charter<br />

A document approved by the board, which defines the purpose, authority<br />

and responsibility of the internal audit activity.<br />

The act of verifying the identity of a system entity (e.g., user, system, X<br />

Authentication<br />

network node) and the entity’s eligibility to access computerized information.<br />

Designed to protect against fraudulent logon activity, authentication<br />

can also refer to the verification of the correctness of a piece of data.<br />

Automated application<br />

control<br />

A set of controls embedded within automated solutions (applications).<br />

A coherent set of performance measures organized into four categories. X<br />

Balanced scorecard<br />

It includes traditional financial measures, but adds customer, internal<br />

business process, and learning and growth perspectives. It was developed<br />

by Robert S. Kaplan and David P. Norton in 1992.<br />

A systematic approach to comparing an organization’s performance<br />

Benchmarking<br />

against peers and competitors in an effort to learn the best ways of<br />

conducting business (e.g., benchmarking of quality, logistical efficiency<br />

and various other metrics)<br />

Best practice<br />

A proven activity or process that has been successfully used by multiple<br />

organizations.<br />

Capability Having the needed attributes to perform or accomplish.<br />

Capability Maturity<br />

Model (CMM)<br />

Configuration item (CI)<br />

Configuration management<br />

The CMM for Software, from the Software Engineering Institute (SEI). A<br />

model used by many organizations to identify good practices useful in<br />

helping them assess and increase the maturity of their software development<br />

processes.<br />

Component of an infrastructure—or an item, such as a request for<br />

change, associated with an infrastructure—which is (or is to be) <strong>und</strong>er<br />

the control of configuration management. CIs may vary widely in complexity,<br />

size and type, from an entire system (including all hardware,<br />

software and documentation) to a single module or a minor hardware<br />

component.<br />

The control of changes to a set of configuration items over a system life<br />

cycle.<br />

Zentrales<br />

Konzept<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

X


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 127 -<br />

Begriff Definition Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Configuration repository<br />

Consulted<br />

Continuity<br />

Continuity plan<br />

Control framework<br />

Control objective<br />

Control practice<br />

Cost model<br />

Critical success factor<br />

(CSF)<br />

Dashboard<br />

Data classification<br />

scheme<br />

Data dictionary<br />

Data owners<br />

Detective control<br />

Domain<br />

Enterprise<br />

A central repository that contains all relevant information on configuration<br />

items. All changes to configuration items should be logged to the configuration<br />

repository.<br />

In a RACI chart, refers to those people whose opinions are sought on an<br />

activity (two-way communication).<br />

Preventing, mitigating and recovering from disruption. The terms ‘business<br />

resumption planning’, ‘disaster recovery planning’ and ‘contingency<br />

planning’ also may be used in this context; they all concentrate on the<br />

recovery aspects of continuity.<br />

Designed to reduce the impact of a major disruption on key business<br />

functions and processes. The plan should be based on risk <strong>und</strong>erstanding<br />

of potential business impacts and address requirements for resilience,<br />

alternative processing and recovery capability of all critical IT<br />

services. It should also cover usage guidelines, roles and responsibilities,<br />

procedures, communication processes, and the testing approach.<br />

A set of f<strong>und</strong>amental controls that facilitates the discharge of business<br />

process owner responsibilities to prevent financial or information loss in<br />

an organization.<br />

A statement of the desired result or purpose to be achieved by implementing<br />

control procedures in a particular process.<br />

Key control mechanism that supports the achievement of control objectives<br />

through responsible use of resources, appropriate management of<br />

risk and alignment of IT with business.<br />

Ensures that charging for services is identifiable, measurable and predictable<br />

by users to encourage proper use of resources. The cost model<br />

is based on the service definitions that support the calculation of chargeback<br />

rates per service,<br />

The most important issues or actions for management to achieve control<br />

over and within its IT processes.<br />

A tool for setting expectations for an organization at each level of responsibility<br />

and continuous monitoring of the performance against set<br />

targets.<br />

An enterprise wide scheme for classifying data by factors such as criticality,<br />

sensitivity and ownership.<br />

A database that contains the name, type, range of values, source and<br />

authorization for access for each data element in a database. It also<br />

indicates which application programs use that data so that when a data<br />

structure is contemplated, a list of the affected programs can be generated.<br />

The data dictionary may be a stand-alone information system used<br />

for management or documentation purposes, or it may control the operation<br />

of a database.<br />

Individuals, normally managers or directors, who have responsibility for<br />

the integrity, accurate reporting and use of computerized data.<br />

A control that is used to identify events (<strong>und</strong>esirable or desired), errors<br />

and other occurrences that an enterprise has determined to have a<br />

material effect on a process or end product.<br />

In <strong>COBIT</strong>, the grouping of control objectives into logical stages in the IT<br />

life cycle of investments involving IT (Plan and Organize, Acquire and<br />

Implement, Deliver and Support, and Monitor and Evaluate).<br />

A group of individuals working together for a common purpose, typically<br />

within the context of an organizational form such as a corporation, public<br />

agency, charity or trust.<br />

Zentrales<br />

Konzept<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 128 -<br />

Begriff Definition Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Enterprise architecture<br />

Enterprise architecture<br />

for IT<br />

Enterprise governance<br />

Description of the f<strong>und</strong>amental <strong>und</strong>erlying design of the components of<br />

the business system, or of one element of the business system (e.g.,<br />

technology), the relationships amongst them and the manner in which<br />

they support the organization’s objectives<br />

Description of the f<strong>und</strong>amental <strong>und</strong>erlying design of the IT components of<br />

the business, the relationships amongst them and the manner in which<br />

they support the organization’s objectives<br />

A set of responsibilities and practices exercised by the board and executive<br />

management with the goal of providing strategic direction, ensuring<br />

that objectives are achieved, ascertaining that risks are managed appropriately<br />

and verifying that the enterprise’s resources are used responsibly<br />

Feasibility study Examines the possibility of implementing requirements. X<br />

General computer<br />

controls<br />

Guideline<br />

Information architecture<br />

Informed<br />

Integrated project plan<br />

Internal control<br />

ISO/IEC 27002:2005<br />

ISO 27001<br />

ISO 9001:2000<br />

IT<br />

IT architecture<br />

Controls, other than application controls, which relate to the environment<br />

within which computer based application systems are developed, maintained<br />

and operated, and which are therefore applicable to all applications.<br />

The objectives of general controls are to ensure the proper<br />

development and implementation of applications, the integrity of program<br />

and data files and of computer operations. Like application controls,<br />

general controls may be either manual or programmed. Examples of<br />

general controls include the development and implementation of an IS<br />

strategy and an IS security policy, the organization of IS staff to separate<br />

conflicting duties, and planning for disaster prevention and recovery.<br />

A description of a particular way of accomplishing something that is less<br />

prescriptive than a procedure.<br />

One component of IT architecture (together with applications and technology).<br />

In a RACI chart, refers to those people who are kept up to date on the<br />

progress of an activity (one-way communication).<br />

A formal, approved integrated project plan (covering business and<br />

information systems resources) to guide project execution and control<br />

throughout the life of the project.<br />

The policies, plans and procedures, and organizational structures designed<br />

to provide reasonable assurance that business objectives will be<br />

achieved and <strong>und</strong>esired events will be prevented or detected and corrected.<br />

An international standard that defines information confidentiality, integrity<br />

and availability controls.<br />

Information Security Management—Specification with Guidance for Use;<br />

the replacement for BS7799-2. It is intended to provide the fo<strong>und</strong>ation for<br />

third-party audit and is harmonized with other management standards,<br />

such as ISO/IEC 9001 and 14001.<br />

Code of practice for quality management from the International Organization<br />

for Standardization (ISO). ISO 9001:2000, which specifies requirements<br />

for a quality management system for any organization that needs<br />

to demonstrate its ability to consistently provide product or service that<br />

meets particular quality targets.<br />

Information technology; the hardware, software, communications and<br />

other facilities used to input, store, process, transmit and output data in<br />

whatever form.<br />

Description of the f<strong>und</strong>amental <strong>und</strong>erlying design of the IT components of<br />

the business, the relationships amongst them and the manner in which<br />

they support the organization’s objectives.<br />

Zentrales<br />

Konzept<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 129 -<br />

Begriff Definition Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

IT continuity framework<br />

<strong>ITIL</strong><br />

IT governance framework<br />

IT incident<br />

IT investment dashboard<br />

IT process framework<br />

IT strategic plan<br />

IT tactical plan<br />

The objective of the IT continuity framework should be to assist in determining<br />

the required resilience of the infrastructure and to drive the<br />

development of disaster recovery and IT contingency plans. The framework<br />

should address the organizational structure for continuity management,<br />

covering the roles, tasks and responsibilities of internal and<br />

external service providers, their management and their customers, and<br />

the planning processes that create the rules and structures to document,<br />

test and execute the disaster recovery and IT contingency plans.<br />

The UK Office of Government Commerce (OGC) IT Infrastructure Library;<br />

a set of guides on the management and provision of operational IT<br />

services.<br />

Defines organizational structures, processes, leadership, roles and<br />

responsibilities to ensure that enterprise IT investments are aligned and<br />

delivered in accordance with enterprise strategies and objectives.<br />

Any event that is not part of the ordinary operation of a service and that<br />

causes, or may cause, an interruption to, or a reduction in, the quality of<br />

that service (aligned to <strong>ITIL</strong>).<br />

A tool for setting expectations for an organization at each level and<br />

continuous monitoring of the performance against set targets for expenditures<br />

on and returns from IT-enabled investment projects in terms of<br />

business values.<br />

This framework should include an IT process structure and relationships,<br />

ownership, maturity, performance measurement, improvement, compliance,<br />

quality targets and plans to achieve them. It should provide<br />

integration amongst the processes that are specific to IT, enterprise<br />

portfolio management, business processes and business change<br />

processes. The IT process framework should be integrated into a quality<br />

management system (QMS) and the internal control framework.<br />

A long-term plan, i.e., three- to five-year horizon, in which business and<br />

IT management co-operatively describe how IT resources will contribute<br />

to the enterprise’s strategic objectives (goals).<br />

A medium-term plan, i.e., six- to 18-month horizon, that translates the IT<br />

strategic plan direction into required initiatives, resource requirements,<br />

and ways in which resources and benefits will be monitored and managed.<br />

IT user A person who uses IT to support or achieve a business objective.<br />

Key management Those management practices required to successfully execute business<br />

practices<br />

processes.<br />

Key goal indicator; measures that tell management, after the fact, wheth-<br />

KGI<br />

er an IT process has achieved its business requirements, usually expressed<br />

in terms of information criteria.<br />

Key performance indicator; measures that determine how well the<br />

process is performing in enabling the goal to be reached. They are lead<br />

indicators of whether a goal will likely be reached, and are good indica-<br />

KPI<br />

tors of capabilities, practices and skills. They measure the activity goals,<br />

which are the actions the process owner must take to achieve effective<br />

process performance.<br />

In business, indicates the degree of reliability or dependency the busi-<br />

Maturity<br />

ness can place on a process achieving the desired goals or objectives.<br />

A standard used to evaluate and communicate performance against<br />

Measure<br />

expected results. Measures are normally quantitative in nature capturing<br />

numbers, dollars, percentages, etc., but can also address qualitative<br />

Zentrales<br />

Konzept<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X X


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 130 -<br />

Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Begriff Definition<br />

information such as customer satisfaction. Reporting and monitoring<br />

measures help an organization gauge progress toward effective implementation<br />

of strategy.<br />

Specific descriptions of how a quantitative and periodic assessment of<br />

Metrics<br />

performance is to be measured. A complete metric defines the unit used,<br />

frequency, ideal target value, the procedure to carry out the measurement<br />

and the procedure for the interpretation of the assessment.<br />

OLA<br />

Operational level agreement; an internal agreement covering the delivery<br />

of services that support the IT organization in its delivery of services.<br />

X<br />

Organization<br />

The manner in which an enterprise is structured; can also mean the<br />

entity.<br />

Measures that represent the consequences of actions previously taken<br />

and are often referred to as lag indicators. They frequently focus on<br />

X<br />

Outcome measures<br />

results at the end of a time period and characterize historical performance.<br />

They are also referred to as key goal indicators (KGIs) and are<br />

used to indicate whether goals have been met. These can be measured<br />

only after the fact and, therefore, are called ‘lag indicators’.<br />

Performance In IT, the actual implementation or achievement of a process.<br />

Measures that are considered the ‘drivers’ of lag indicators. They can be<br />

measured before the outcome is clear and, therefore, are called ‘lead<br />

indicators’. There is an assumed relationship between the two that<br />

Performance drivers suggests that improved performance in a leading indicator will drive<br />

better performance in the lagging indicator. They are also referred to as<br />

key performance indicators (KPIs) and are used to indicate whether<br />

goals are likely to be met.<br />

Performance management<br />

Policy<br />

Portfolio<br />

Preventive control<br />

In IT, the ability to manage any type of measurement, including employee,<br />

team, process, operational or financial measurements. The term<br />

connotes closed-loop control and regular monitoring of the measurement.<br />

Generally, a document that records a high-level principle or course of<br />

action that has been decided upon. A policy’s intended purpose is to<br />

influence and guide both present and future decision making to be in line<br />

with the philosophy, objectives and strategic plans established by the<br />

enterprise’s management teams. In addition to policy content, policies<br />

need to describe the consequences of failing to comply with the policy,<br />

the means for handling exceptions, and the manner in which compliance<br />

with the policy will be checked and measured.<br />

A grouping of programmes, projects, services or assets selected, managed<br />

and monitored to optimize business return.<br />

An internal control that is used to prevent <strong>und</strong>esirable events, errors and<br />

other occurrences that an organization has determined could have a<br />

negative material effect on a process or end product.<br />

Zentrales<br />

Konzept<br />

Problem In IT, the unknown <strong>und</strong>erlying cause of one or more incidents. X<br />

Provides audit trail facilities that allow tracking, analyzing and determin- X<br />

Problem management ing the root cause of reported problems, considering all associated<br />

system<br />

configuration items, outstanding problems and incidents, known and<br />

suspected errors and tracking of problem trends.<br />

Procedure<br />

A document containing steps that specify how to achieve an activity.<br />

Procedures are defined as part of processes.<br />

Generally, a collection of procedures influenced by the organization’s<br />

policies and procedures that takes inputs from a number of sources,<br />

X X<br />

Process<br />

including other processes, manipulates the inputs, and produces outputs,<br />

including other processes. Processes have clear business reasons for<br />

existing, accountable owners, clear roles and responsibilities aro<strong>und</strong> the<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

X<br />

X<br />

X


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 131 -<br />

Programme<br />

Project<br />

Begriff Definition Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Project management<br />

framework<br />

Project quality plan<br />

QMS<br />

RACI chart<br />

Resilience<br />

Responsible<br />

Risk<br />

Risk management<br />

framework<br />

Root cause analysis<br />

SDLC<br />

Segregation/ separation<br />

of duties<br />

Service catalogue<br />

execution of the process, and the means to measure performance.<br />

A structured grouping of interdependent projects that includes the full<br />

scope of business, process, people, technology and organizational<br />

activities that are required (both necessary and sufficient) to achieve a<br />

clearly specified business outcome.<br />

A structured set of activities concerned with delivering to the enterprise a<br />

defined capability (that is necessary but not sufficient to achieve a<br />

required business outcome) based on an agreed-upon schedule and<br />

budget.<br />

Defines the scope and bo<strong>und</strong>aries of managing projects, as well as the<br />

method to be adopted and applied to each project <strong>und</strong>ertaken. The<br />

framework and supporting method should be integrated with the programme<br />

management processes.<br />

Describes a project quality system and how it will be implemented. The<br />

plan should be formally reviewed and agreed to by all parties concerned<br />

and then incorporated into the integrated project plan.<br />

Quality management system; a system that outlines the policies and<br />

procedures necessary to improve and control the various processes that<br />

will ultimately lead to improved organization performance.<br />

Illustrates who is responsible, accountable, consulted and informed<br />

within an organizational framework.<br />

In business, the ability of a system or network to recover automatically<br />

from any disruption, usually with minimal recognizable effect.<br />

In a RACI chart, refers to the person who must ensure that activities are<br />

completed successfully.<br />

In business, the potential that a given threat will exploit vulnerabilities of<br />

an asset or group of assets to cause loss and/or damage to the assets;<br />

usually measured by a combination of impact and probability of occurrence.<br />

Documents a common and agreed-upon level of IT risks, mitigation<br />

strategies and residual risks. Any potential impact on the goals of the<br />

organization caused by an unplanned event is identified, analyzed and<br />

assessed.<br />

Process of diagnosis to establish origins of events, which can be used for<br />

learning from consequences, typically of errors and problems.<br />

System development life cycle; the phases deployed in the development<br />

or acquisition of a software system. Typical phases include the feasibility<br />

study, requirements study, requirements definition, detailed design,<br />

programming, testing, installation and post-implementation review, but<br />

not the service delivery or benefits realization activities.<br />

A basic internal control that prevents or detects errors and irregularities<br />

by assigning to separate individuals responsibility for initiating and<br />

recording transactions and custody of assets to separate individuals.<br />

Commonly used in large IT organizations so that no single person is in a<br />

position to introduce fraudulent or malicious code without detection.<br />

Organizes and stores service requirements, service definitions, SLAs,<br />

OLAs and f<strong>und</strong>ing sources.<br />

Service desk A point of contact within the IT organization for users of IT services.<br />

Service provider External entity that provides services to the organization.<br />

Service level agreement; an agreement, preferably documented, be-<br />

SLA<br />

tween a service provider and the customer(s)/user(s) that defines minimum<br />

performance targets for a service and how they will be measured.<br />

Zentrales<br />

Konzept<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 132 -<br />

Standard<br />

TCO<br />

Begriff Definition Be<strong>zu</strong>gsobjekt<br />

Technological forum<br />

Technology infrastructure<br />

plan<br />

Tracking and reporting<br />

system<br />

A mandatory requirement. Examples include ISO/IEC 20000 (an international<br />

standard), an internal security standard for UNIX configuration or a<br />

government standard for how financial records should be maintained.<br />

The term ‘standard’ is also used to refer to a code of practice or specifications<br />

published by a standards organization, such as ISO or BSI.<br />

Total cost of ownership; in IT includes:<br />

• Original cost of the computer and software<br />

• Hardware and software upgrades<br />

• Maintenance<br />

• Technical support<br />

• Training<br />

• Certain activities performed by users<br />

Provides technology guidelines, advice on infrastructure products and<br />

guidance on the selection of technology, and measures compliance with<br />

these standards and guidelines. This forum should direct technology<br />

standards and practices based on their business relevance, risks and<br />

compliance with external requirements.<br />

A plan for the technology, human resources and facilities that enables<br />

the current and future processing and use of applications.<br />

Documents rejected changes, communicates the status of approved and<br />

in-process changes, and completed changes.<br />

Tabelle 19: Glossar zentraler Begriffe von <strong>COBIT</strong><br />

Zentrales<br />

Konzept<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

X<br />

X<br />

X X<br />

X


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 133 -<br />

Anhang L Organisatorische Aufbauelemente der RA<br />

Die nachfolgende Auflistung enthält die identifizierten organisatorischen Aufbauelemente der<br />

RA <strong>zu</strong>sammen mit einer Beschreibung ihren Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortungen. Dies basiert<br />

auf der Dokumentation der RA, die der Unter<strong>suchung</strong> <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e liegt. Es wird dabei zwischen<br />

Rollen <strong>und</strong> Gremien unterschieden.<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ<br />

Geschäftsarchitekt (Ressort)<br />

IT-Beauftragter der B<strong>und</strong>esregierung<br />

(BfIT, B<strong>und</strong>es-CIO)<br />

Der Geschäftsarchitekt gestaltet die Strukturierung <strong>und</strong> Darstellung<br />

der Aufgaben. Er verwendet da<strong>zu</strong> ein geeignetes, ressortspezifisches<br />

Architekturmodell, das „kompatibel“ <strong>zu</strong>r Rahmenarchitektur sein sollte.<br />

Er gibt Impulse für Verbesserungen der Struktur <strong>und</strong> Organisation<br />

einerseits <strong>und</strong> des Bedarfs an IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng andererseits. Er kennt<br />

die Geschäftsprozesse <strong>und</strong> Nachfragen nach IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng für<br />

seinen Aufgabenbereich insbesondere aus Sicht der Fachabteilungen.<br />

([Methode] S. 9)<br />

Die für Verwaltungsmodernisierung <strong>und</strong> IT <strong>zu</strong>ständige Staatssekretärin<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums des Innern übernimmt die Rolle der BfIT.<br />

Sie sitzt dem Rat der IT-Beauftragten sowie der IT-Steuerungsgruppe<br />

vor. Die BfIT hat u. a. folgende Aufgaben im Kontext des B<strong>und</strong>es<br />

([Konzept], S. 7f.):<br />

• Ausarbeitung der E-Government-/ IT- <strong>und</strong> IT-Sicherheitsstrategie<br />

• Entwicklung von Architektur, Standards <strong>und</strong> Methoden für die IT<br />

• Unterstüt<strong>zu</strong>ng des IT-Rats bei der Abstimmung der Angebote der<br />

IT-Dienstleister<br />

• Steuerung des IT-Sicherheitsmanagements auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

der Festlegungen der B<strong>und</strong>esregierung<br />

• Steuerung der Bereitstellung zentraler IT-Infrastrukturen<br />

• Ausarbeitung von vertraglichen Rahmenwerken <strong>und</strong> Leitfäden für<br />

die Beschaffung von IT<br />

• Ferner vertritt die BfIT die Interessen des B<strong>und</strong>es im IT-<br />

Planungsrat<br />

IT-Planungsrat Der IT-Planungsrat dient der B<strong>und</strong>-Länder übergreifenden IT-<br />

Steuerung, d.h. der Koordinierung der Zusammenarbeit von B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Ländern in Fragen der Informationstechnik. Der B<strong>und</strong> wird im IT-<br />

Planungsrat durch den BfIT vertreten. Der IT-Planungsrat steht außerhalb<br />

der Betrachtung.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Rolle<br />

Rolle<br />

Gremium


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 134 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ<br />

IT-Steuerungsgruppe Aufgabe der IT-Steuerungsgruppe des B<strong>und</strong>es ist die Verzahnung von<br />

politischer <strong>und</strong> haushaltsmäßiger IT-Steuerung. Mitglieder der Steuerungsgruppe<br />

sind ([Konzept], S. 6f.):<br />

• IT-Beauftragter der B<strong>und</strong>esregierung (BfIT),<br />

• der Haushaltsstaatssekretär des B<strong>und</strong>esministeriums der Finanzen,<br />

• der für Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik verantwortliche<br />

Staatssekretär des B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie<br />

<strong>und</strong><br />

• ein Vertreter des B<strong>und</strong>eskanzleramtes.<br />

Zu den Aufgaben <strong>und</strong> Rechten der IT-Steuerungsgruppe gehören u. a.<br />

• Initiativrecht für Aufträge an den Rat der IT-Beauftragten (z. B.<br />

hinsichtlich Standardfragen, Innovationsvorhaben)<br />

• Einspruchsrecht bei IT-Rahmenkonzepten <strong>und</strong> anderen Maßnahmen<br />

der Ressorts, die den Beschlüssen der IT Steuerungsgruppe<br />

des B<strong>und</strong>es oder des Rates der IT-Beauftragten<br />

widersprechen<br />

• Sofern keine Einigung im Rat der IT Beauftragten möglich ist, gibt<br />

die IT-Steuerungsgruppe nach Konsultation der betroffenen Ressorts<br />

eine Empfehlung für einen Beschluss des Rates der IT-<br />

Beauftragten der Ressorts ab<br />

• Bestätigung des IT-Rahmenkonzepts des B<strong>und</strong>es<br />

• Koordinierung von IT-Großprojekten der öffentlichen Verwaltung<br />

K<strong>und</strong>enmanager Die K<strong>und</strong>enmanager stellen Ansprechpartner seitens der DLZ-IT des<br />

B<strong>und</strong>es für die K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den Nachfragebeirat da. Sie koordinieren<br />

in diesem Rahmen ([Nachfragebündelung], S. 16):<br />

• die Durchführung von Machbarkeitsprüfungen im DLZ-IT des<br />

B<strong>und</strong>es,<br />

• die Erstellung von (vorläufigen) Angeboten für Produktentwicklungen<br />

<strong>und</strong> Produktänderungen<br />

• sowie die Erstellung von Produktsteckbriefen im Zuge der Anpassung<br />

des Produktkatalogs<br />

Lösungsarchitekt Der Lösungsarchitekt entwirft IT-Lösungen. Der Lösungsarchitekt<br />

sollte Mitarbeiter eines DLZ-IT des B<strong>und</strong>es sein, aber auch über einen<br />

Überblick über die IT-Lösungen der anderen DLZ-IT des B<strong>und</strong>es<br />

verfügen. Er definiert für die IT-Unterstüt<strong>zu</strong>ng von Geschäftsprozessen<br />

IT-Lösungen sowohl aus geschäftlicher / fachlicher als auch aus<br />

technischer Sicht. ([Methode] S. 9)<br />

• Hier<strong>zu</strong> gehören der Entwurf der gesamten Lösungs- <strong>und</strong> Komponentenarchitektur,<br />

• die Abstimmung mit den Bedarfsträgern auf der Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Dienstemodells <strong>und</strong><br />

• die Entwicklung von Strategien <strong>zu</strong>r Implementierung <strong>und</strong> Integration<br />

der IT-Lösung.<br />

Nachfragerbeirat (NFB) Der Nachfragerbeirat besteht aus den Nachfragekoordinatoren der<br />

Ressorts. Er ist für die<br />

• Konsolidierung/Bündelung, Priorisierung <strong>und</strong> die Darstellung des<br />

ressortübergreifenden<br />

Bedarfskatalog),<br />

IT-Bedarfs / der IT-Nachfrage (IT-<br />

• die Erstellung der Umset<strong>zu</strong>ngsvorgaben (im Wesentlichen Fachanforderungen)<br />

sowie<br />

• deren Umset<strong>zu</strong>ngsplanung verantwortlich.<br />

• Zudem koordiniert der NFB sowohl mit den Ressortvertretern als<br />

auch den Vertretern der DLZ-IT des B<strong>und</strong>es die Klärung der<br />

Machbarkeit, des Ressourcenbedarfs, der Umset<strong>zu</strong>ngsplanung<br />

von ressortübergreifenden IT-Maßnahmen <strong>und</strong><br />

• die Abstimmung von ressortübergreifenden Produktentwicklungen,<br />

Produktänderungen <strong>und</strong> Produktabkündigungen. ([Nachfragebündelung],<br />

S.15)<br />

Gremium<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Rolle<br />

Rolle<br />

Gremium


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 135 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ<br />

Nachfragekoordinator<br />

Ressort<br />

Rat der IT-Beauftragten<br />

(IT-Rat)<br />

IT-Beauftragter für Ressort<br />

(Ressort-CIO)<br />

Team Architekturmanagement<br />

Die Nachfragekoordinatoren sind für die Koordinierung <strong>und</strong> Bündelung<br />

der ressortinternen IT-Nachfrage, die potentiell ressortübergreifend ist,<br />

<strong>zu</strong>ständig. Zudem vertreten sie die Interessen des jeweiligen Ressorts<br />

im Nachfragebeirat. ([Nachfragebündelung], S. 16)<br />

Der Rat der IT-Beauftragten beschließt die wesentlichen Vorgaben <strong>zu</strong>r<br />

ressortübergreifenden Steuerung der IT des B<strong>und</strong>es. Er setzt sich aus<br />

den IT-Beauftragten der Ressorts <strong>zu</strong>sammen. Vorsitzende des IT-<br />

Rates ist die Beauftragte der B<strong>und</strong>esregierung für Informationstechnik.<br />

Zu den Aufgaben des IT-Rats gehört u. a. ([Konzept], S. 5f.):<br />

• Beschluss einer abgestimmten E-Government- / IT –Strategie <strong>und</strong><br />

einer IT-Sicherheitsstrategie<br />

• Ausrichtung der IT-Strategie auf die Strategie der B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>zu</strong>r Verwaltungsmodernisierung <strong>und</strong> die vom Ausschuss für<br />

Organisationsfragen (AfO) beschlossenen Modernisierungsprojekte<br />

• (Bündelung der ressortübergreifenden IT-Nachfrage unter Berücksichtigung<br />

der Anforderungen der Organisation) 31<br />

• Entwicklung von Lösungsmodellen für die Gewinnung <strong>und</strong> den<br />

Einsatz von IT-Fachpersonal<br />

• Festlegung der Architektur, Standards <strong>und</strong> Methoden für die IT<br />

der B<strong>und</strong>esverwaltung<br />

• Beschluss des IT-Rahmenkonzepts des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> eines Vorschlages<br />

für die Etatisierung ressortübergreifender Projekte als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Haushaltsverhandlungen.<br />

• Übergreifendes Portfoliomanagement der DLZ IT des B<strong>und</strong>es<br />

• Neufassung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der IT-Richtlinien<br />

• (Weiter-) Entwicklung einheitlicher Projektmanagement-<br />

Standards, -Methoden <strong>und</strong> -Werkzeuge, Bereitstellung eines zentralen<br />

Dienstleistungsangebotes hinsichtlich Projektmanagement-<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng, Sicherstellung von Qualifizierungsmaßnahmen<br />

(Fortbildung), Externen Projektcontrolling<br />

Jedes Ressort bestellt einen zentralen IT-Beauftragten für das gesamte<br />

Ressort. Er gewährleistet die Übereinstimmung des IT-Einsatzes<br />

mit den politischen, strategischen <strong>und</strong> operativen Zielen des Ressorts<br />

<strong>und</strong> den IT-Festlegungen der B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> vertritt die IT<br />

seines Ressorts nach außen. Dabei ist er der jeweiligen Leitung des<br />

Ressorts in dieser Funktion gr<strong>und</strong>sätzlich unmittelbar unterstellt. Zu<br />

den Aufgaben des IT-Beauftragen gehört u. a. ([Konzept], S. 4f.):<br />

• Kontrolle der Umset<strong>zu</strong>ng der Standards, strategischen Zielvorgaben<br />

<strong>und</strong> der Festlegungen des IT-Rats <strong>und</strong> der IT-<br />

•<br />

Steuerungsgruppe des B<strong>und</strong>es.<br />

Gewährleistung der IT Sicherheit des Ressorts<br />

• Erfolgskontrolle bei wesentlichen IT-relevanten Vorhaben des<br />

Ressorts<br />

• (Bündelung der IT-Nachfrage des Ressorts. 31<br />

• Fachaufsicht über die ressortinternen Anbieter von IT-<br />

•<br />

Dienstleistungen<br />

Konsolidierung der Erbringung der IT-Dienstleistungen innerhalb<br />

des Ressorts<br />

• Mitwirkung bei allen IT-Budgets des gesamten Ressorts<br />

Die konkrete organisatorische Gestaltung <strong>und</strong> Einbettung ist noch<br />

nicht abschließend geklärt. Daher kann das Team als „Stellvertreter“<br />

bzw. „Platzhalter“ für ein näher <strong>zu</strong> bestimmendes organisatorisches<br />

Aufbauelement verstanden werden, das mit Aufgaben des Architekturmanagements<br />

beauftragt ist ([KoopA], S. 12). Zurzeit erfolgt dies<br />

auf Ebene von Projektgruppen.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen<br />

Rolle<br />

Gremium<br />

Rolle<br />

Gremium<br />

31<br />

Per IT-Rats-Beschluss wurde diese Aufgabe zwischenzeitlich an den neu aufgebauten Nachfragerbeirat<br />

delegiert.


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 136 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ<br />

Team IT-Rahmenkonzept Die konkrete organisatorische Gestaltung <strong>und</strong> Einbettung ist noch<br />

nicht abschließend geklärt. Daher kann sie als „Stellvertreter“ bzw.<br />

„Platzhalter“ für ein näher <strong>zu</strong> bestimmendes organisatorisches Aufbauelement<br />

verstanden werden, das mit dem IT-Rahmenkonzept des<br />

B<strong>und</strong>es (bspw. der Fortschreibung) beauftragt ist ([KoopA], S. 12).<br />

Zurzeit erfolgt dies auf Ebene von Projektgruppen.<br />

Tabelle 20: Organisatorische Aufbauelemente der RA<br />

Gremium<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 137 -<br />

Anhang M Organisatorische Aufbauelemente der <strong>ITIL</strong><br />

Die nachfolgende Auflistung enthält die identifizierten organisatorischen Aufbauelemente der<br />

<strong>ITIL</strong> <strong>zu</strong>sammen mit einer Kurzbeschreibung. Es wird dabei zwischen Rollen <strong>und</strong> Gremien<br />

unterschieden <strong>und</strong> jeweils das Quelldokument angegeben.<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ Dokument<br />

Account Manager Eine Rolle mit vielen Parallelen <strong>zu</strong>m Business<br />

Application Management<br />

Relationship Manager, bei der jedoch verstärkt kommerzielle<br />

Aspekte einbezogen werden. Wird häufig bei<br />

Abläufen in Verbindung mit externen K<strong>und</strong>en eingesetzt.<br />

Verantwortlich für das Management von Anwendungen<br />

über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg. Unterstützt<br />

<strong>und</strong> verwaltet betriebene Anwendungen <strong>und</strong> wirkt am<br />

Design, Test <strong>und</strong> an der Verbesserung von Anwendungen,<br />

die Teil von IT Services sind, mit.<br />

Applications Ana- Zuständig für die Zuordnung von Anforderungen <strong>zu</strong><br />

lyst/Architect<br />

Anwendungsspezifikation.<br />

Applications Manager/Teamleiter<br />

Zuständig für die Leitung, Steuerung <strong>und</strong> Entscheidungsfindung<br />

für ein Anwendungsteam oder eine<br />

Abteilung. Stellt technisches Wissen bereit, leitet bestimmte<br />

Aktivitäten <strong>zu</strong>m Anwendungssupport <strong>und</strong> fördert<br />

Kommunikation mit Anwendern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en.<br />

Rolle Service<br />

Design<br />

Funktion Service<br />

Operation<br />

Rolle Service<br />

Operation<br />

Rolle Service<br />

Operation<br />

Availability Manager Stellt sicher, dass alle vorhandenen Services die mit Rolle Service<br />

dem Business vereinbarten Verfügbarkeitslevel liefern.<br />

Design<br />

Business Relationship Eine Rolle, die für die Pflege von Beziehungen <strong>zu</strong> einem Rolle Service<br />

Manager<br />

oder mehreren K<strong>und</strong>en verantwortlich ist. Diese Rolle<br />

wird häufig mit der Rolle des Service Level Managers<br />

kombiniert.<br />

Design<br />

Business-/ Organisations- Kümmert sich um Business-Modelle, Business-Prozesse Rolle Service<br />

architekt<br />

<strong>und</strong> das organisatorische Design – die strukturellen <strong>und</strong><br />

funktionalen Komponenten der Organisation <strong>und</strong> ihre<br />

Beziehung <strong>und</strong> wie die Fachbereiche <strong>und</strong> Business-<br />

Aktivitäten der Organisation auf sie verteilt werden. Auch<br />

verantwortlich für die Governance der Organisation, der<br />

erforderlichen Rollen <strong>und</strong> Zuständigkeiten.<br />

Design<br />

Business-Vertreter Primäre Service-Empfänger der einzelnen Geschäftsbe- Rolle Service<br />

reiche, die Business-Anforderungen definieren, Services<br />

überwachen, Service Requests einreichen <strong>und</strong> über<br />

Budgets verfügen.<br />

Strategy<br />

Capacity Manager Stellt sicher, dass eine adäquate IT-Kapazität <strong>zu</strong>r Rolle Service<br />

Erreichung der erforderlichen Service Level vorhanden<br />

ist, ermittelt Kapazitätsanforderungen <strong>und</strong> informiert das<br />

obere IT-Management über die Kapazitätsabstimmung.<br />

Design<br />

Change Advisory Board Eine Gruppe von Personen, die den Change Manager Gremium Service<br />

(CAB)<br />

bei der Bewertung, Festlegung von Prioritäten <strong>und</strong><br />

zeitlichen Planung in Be<strong>zu</strong>g auf Changes beraten.<br />

Dieses Gremium setzt sich in der Regel aus Vertretern<br />

aller Bereiche des IT Service Providers, dem Business<br />

<strong>und</strong> den Drittparteien wie z. B. Suppliern <strong>zu</strong>sammen.<br />

Transition<br />

Change Manager Erfasst, protokolliert, autorisiert <strong>und</strong> priorisiert in Zu- Rolle Service<br />

sammenarbeit mit dem jeweiligen Initiator RFCs, organisiert<br />

<strong>und</strong> unterstützt Change Advisory Board Meetings<br />

<strong>und</strong> verwaltet, steuert <strong>und</strong> analysiert ausstehende<br />

Changes.<br />

Transition<br />

Change-<br />

Vergibt Autorisierungen für Changes. Kann eine Rolle, Funktion Service<br />

Genehmigungskompetenz Person oder Gruppe von Personen sein. Die hierarchische<br />

Struktur der Autorisierungsebenen kann weitgehend<br />

von der Kultur der Organisation bestimmt werden.<br />

Transition<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 138 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ Dokument<br />

Chief Sourcing Officer Fördert <strong>und</strong> entwickelt mit dem CIO die Sourcing<br />

Strategy, leitet die Sourcing Abteilung <strong>und</strong> übernimmt<br />

eine integrierende Funktion zwischen internen <strong>und</strong><br />

externen Ressourcen <strong>und</strong> Mitarbeitern.<br />

CMS-/Tool-Administrator Evaluiert <strong>und</strong> empfiehlt Asset <strong>und</strong> Configuration Management<br />

Tools, überwacht Performance <strong>und</strong> Kapazität<br />

bestehender Systeme <strong>und</strong> sichert deren Integrität <strong>und</strong><br />

operative Performance.<br />

Configuration Manager Verantwortlich für die Implementierung, Steuerung <strong>und</strong><br />

Überwachung der Richtlinien, Standards, Pläne, Verfahren<br />

<strong>und</strong> Prozesse des Configuration Management <strong>und</strong><br />

die Verwaltung <strong>und</strong> Evaluierung von Configuration Tools<br />

<strong>und</strong> Systemen.<br />

Configuration-<br />

Administrator/-<br />

Verantwortlicher<br />

Verwaltet <strong>und</strong> sichert alle Masterkopien von Software,<br />

Assets <strong>und</strong> Dokumentations-CIs, die im Rahmen des<br />

Asset <strong>und</strong> Configuration Management registriert werden.<br />

Configuration-Analyst Macht Vorschläge bezüglich des Umfangs der Asset <strong>und</strong><br />

Configuration Management Prozesse sowie der Funktionen,<br />

<strong>zu</strong> steuernden Elemente <strong>und</strong> auf<strong>zu</strong>zeichnenden<br />

Informationen, entwickelt <strong>und</strong> unterstützt Asset <strong>und</strong><br />

Configuration Management Standards, Pläne, Verfahren<br />

<strong>und</strong> initiiert entsprechende Schulungen.<br />

Configuration-<br />

Kontrollgremium<br />

Gewährleistet, dass die übergreifenden Ziele <strong>und</strong><br />

Richtlinien des Configuration Management während des<br />

gesamten Service Management Lebenszyklus <strong>und</strong> unter<br />

besonderer Berücksichtigung jedes einzelnen Aspekts<br />

des gesamten Service verfolgt <strong>und</strong> eingesetzt werden.<br />

CSI-Manager Verantwortlich für den Erfolg des Verbesserungsprogramm<br />

<strong>und</strong> aller Verbesserungsaktivitäten.<br />

Deployment Sorgt für die physische Endlieferung der Serviceimplementierung,<br />

koordiniert Release-Dokumentation <strong>und</strong> –<br />

Kommunikation, plant das Deployment <strong>und</strong> unterstützt<br />

den Release-Prozess.<br />

Early Life Support Unterstützt den IT Service sowie Business-Funktionen in<br />

der Release <strong>und</strong> Deployment-, Überführungs- sowie<br />

Anfangsphase.<br />

Emergency Change<br />

Advisory Board (ECAB)<br />

Eine Teilgruppe des Change Advisory Board, die Entscheidungen<br />

<strong>zu</strong> Notfall-Changes trifft, die umfassende<br />

Auswirkungen nach sich ziehen. Über die Zusammenset<strong>zu</strong>ng<br />

des ECAB kann bei der Einberufung eines<br />

Meetings entschieden werden <strong>und</strong> diese richtet sich<br />

nach der Art des Notfall-Change.<br />

Facilities Management Die Funktion, die für die physische Umgebung verantwortlich<br />

ist, in der sich die IT-Infrastruktur befindet. Das<br />

Facilities Management umfasst alle Aspekte in Verbindung<br />

mit der Verwaltung der physischen Umgebung, wie<br />

beispielsweise das Stromversorgungs- <strong>und</strong> Kühlungssystem,<br />

das Access Management für Zutrittsrechte <strong>und</strong><br />

die Umgebungs-Überwachung.<br />

Financial Management Die Funktionen <strong>und</strong> die Prozesse mit der Verantwortung<br />

für den Umgang mit den Anforderungen eines IT Service<br />

Providers an die Budgetierung, die Kostenrechnung <strong>und</strong><br />

die Leistungsverrechnung.<br />

Help Desk Eine Anlaufstelle für Anwender, um Incidents <strong>zu</strong> erfassen.<br />

Ein Help Desk ist in der Regel eher technisch<br />

orientiert als ein Service Desk <strong>und</strong> stellt keinen Single<br />

Point of Contact für die gesamte Interaktion bereit. Der<br />

Begriff „Help Desk“ wird häufig auch als Synonym für<br />

Service Desk verwendet.<br />

Incident Manager Treibt die Effizienz <strong>und</strong> Effektivität des Incident Management<br />

Prozesses voran, managt die Arbeit der Mitarbeiter<br />

des Incident-Support <strong>und</strong> überwacht <strong>und</strong> verwaltet<br />

Incident Management Systeme <strong>und</strong> Verfahren.<br />

Rolle Service<br />

Strategy<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Gremium Service<br />

Transition<br />

Rolle Continual<br />

Service<br />

Improvement<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Gremium Service<br />

Transition<br />

Funktion Service<br />

Operations<br />

Funktion Übergreifend<br />

Funktion Service<br />

Operations<br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 139 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ Dokument<br />

IT Directorate (IT-Leitung) Oberes Management bei einem Service Provider, das<br />

für die Entwicklung <strong>und</strong> Bereitstellung von IT Services<br />

verantwortlich ist Der Begriff wird meist in Behörden der<br />

britischen Regierung benutzt.<br />

IT Operations Analyst Leitender Mitarbeiter des IT-Betriebs, welcher in Umgebungen<br />

mit hohem Durchsatz <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />

Anforderungen die effektivste <strong>und</strong> effizienteste Vorgehensweise<br />

für eine Reihe von Betriebsabläufen bestimmt.<br />

IT Operations Control Steuert den Betrieb der IT Services <strong>und</strong> IT Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> stellt sicher, dass die routinemäßigen operativen<br />

Aufgaben <strong>und</strong> das Monitoring ausgeführt werden.<br />

IT Operations Management<br />

Verantwortlich für die täglichen operativen Aktivitäten,<br />

die für das Management der IT-Infrastruktur erforderlich<br />

sind.<br />

IT Operations Manager Übernimmt die Gesamtverantwortung für alle Aktivitäten<br />

des Operations Management wie Operations Control<br />

(Konsolenmanagement, Job Scheduling, Backup <strong>und</strong><br />

Restore <strong>und</strong> Druck- <strong>und</strong> Ausgabemanagement) <strong>und</strong><br />

Facilities Management.<br />

IT Operator Führt die täglichen operativen Aktivitäten durch, die vom<br />

Technical oder Application Management sowie in einigen<br />

Fällen von IT Operations Analysts festgelegt werden.<br />

IT Service Continuity<br />

Manager<br />

Stellt sicher, dass die Zielset<strong>zu</strong>ngen des IT Service<br />

Continuity Management erreicht werden. Implementiert<br />

<strong>und</strong> verwaltet den ITSCM-Prozess in Übereinstimmung<br />

mit den allgemeinen Anforderungen des Business<br />

Continuity Management-Prozesses der Organisation.<br />

IT Steering Group (ISG) Eine formale Gruppe, die sicherstellen soll, dass die<br />

Strategien <strong>und</strong> Pläne von Business <strong>und</strong> IT Service<br />

Provider eng aufeinander abgestimmt sind. Zu einer IT<br />

Steering Group gehören Vertreter des oberen Managements<br />

aus dem Business <strong>und</strong> dem IT Service Provider.<br />

IT-Designer/-Architekt Zuständig für die Gesamtkoordination <strong>und</strong> das Design<br />

von Technologiearchitekturen, die alle aktuellen <strong>und</strong><br />

erwarteten <strong>zu</strong>künftigen IT-Anforderungen der Organisation<br />

erfüllen.<br />

IT-Infrastrukturarchitekt Kümmert sich um das physische Technologiemodell, die<br />

Infrastrukturkomponenten <strong>und</strong> ihre Beziehungen, einschließlich<br />

Auswahl von Technologien, Schnittstellen<br />

<strong>und</strong> Protokollen sowie die Auswahl von Produkten <strong>zu</strong>r<br />

Implementierung der Infrastruktur.<br />

IT-Planer Zuständig für Erstellung, Koordination, Messung <strong>und</strong><br />

Review des Implementierungsstandes aller IT-Pläne, IT-<br />

Strategien, IT-Standards <strong>und</strong> Richtlinien, die für die<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng einer Business-Strategie der Organisation<br />

erforderlich sind.<br />

Knowledge Management<br />

Process Owner<br />

Leiter des Service Management<br />

Management von Build-<br />

<strong>und</strong> Testumgebungen<br />

Performance and Risk<br />

Evaluation Manager<br />

Übernimmt die Knowledge Management Rolle, indem er<br />

Einhaltung der Richtlinien <strong>und</strong> Prozesse der Organisation<br />

sicherstellt <strong>und</strong> Informationen <strong>und</strong> Wissenselemente<br />

der Organisation identifiziert, strukturiert, pflegt <strong>und</strong><br />

verwaltet.<br />

Leitender Angestellter, der das Business kennt <strong>und</strong> alle<br />

Aspekte der Servicebereitstellung im Auftrag von Geschäftsbereichen<br />

definiert, plant, einkauft <strong>und</strong> verwaltet.<br />

Sichert, dass alle relevanten Personen <strong>zu</strong>r richtigen Zeit<br />

über geeignete Umgebungen, Testdaten, Software-<br />

Versionen <strong>und</strong> sonstige Ressourcen verfügen.<br />

Entwickelt auf Gr<strong>und</strong>lage von Service Design <strong>und</strong><br />

Release Package einen Evaluations-Plan für das Testen<br />

von Services, ermittelt Risiken <strong>und</strong> Schwierigkeiten der<br />

Service Transition <strong>und</strong> berichtet an das Change Management.<br />

Rolle Übergreifend<br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Funktion Service<br />

Operations<br />

Funktion Service<br />

Operations<br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Rolle Service<br />

Design<br />

Gremium Service<br />

Design<br />

Rolle Service<br />

Design<br />

Rolle Service<br />

Design<br />

Rolle Service<br />

Design<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Rolle Service<br />

Strategy<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 140 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ Dokument<br />

Planning and Support Bietet Unterstüt<strong>zu</strong>ng für die Service Transition Teams<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter, verwaltet <strong>und</strong> integriert die Ausarbeitung<br />

der Transition-Pläne <strong>und</strong> überwacht den Fortschritt.<br />

Problem Manager Koordiniert alle Problem Management Aktivitäten. Stellt<br />

eine schnelle Lösung der Probleme im Rahmen der<br />

SLA-Ziele, den Schutz der KEDB, die Verpflichtungen<br />

von Drittparteien <strong>und</strong> die Einbeziehung aller Known<br />

Errors sicher.<br />

Process Owner (Prozessverantwortlicher)<br />

Verantwortlich für die allgemeine Qualität eines Prozess<br />

<strong>und</strong> die Überwachung des Management von <strong>und</strong> die<br />

organisatorische Konformität mit den Prozessflüssen,<br />

Verfahren, Datenmodellen, Richtlinien <strong>und</strong> Technologien<br />

in Verbindung mit dem IT-Business-Prozess.<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Rolle Übergreifend<br />

Produktmanager Definiert, plant, kauft <strong>und</strong> verwaltet Sourcing-Elemente Rolle Service<br />

<strong>und</strong> -Performance im Auftrag der Sourcing-Organisation.<br />

Strategy<br />

Prozess Manager Eine Rolle, die für das operative Management eines Rolle<br />

Prozesses verantwortlich ist. Zu den Verantwortlichkeiten<br />

des Prozess-Managers gehören die Planung <strong>und</strong> die<br />

Koordination aller Aktivitäten, die <strong>zu</strong>r Ausführung, dem<br />

Monitoring <strong>und</strong> der Berichtserstellung in Be<strong>zu</strong>g auf einen<br />

Prozess erforderlich sind.<br />

Übergreifend<br />

Release and Deployment Verantwortlich für die Planung, das Design, das Build, Rolle Service<br />

Manager<br />

die Configuration <strong>und</strong> Tests sämtlicher Software <strong>und</strong><br />

Hardware, mit der das Release Package <strong>zu</strong>r Bereitstellung<br />

des vorhergesehenen Service erstellt wird.<br />

Transition<br />

Release Packaging and Verantwortlich für den Workflow, mit dem Anwendungen Rolle Service<br />

Build Manager<br />

<strong>und</strong> Infrastruktur mit den Anforderungen aus dem<br />

Service Design bereitgestellt werden. Legt die endgültige<br />

Release Configuration fest, testet das Lieferergebnis,<br />

ermittelt Known Errors <strong>und</strong> liefert Input für den endgültigen<br />

Prozess.<br />

Transition<br />

Reporting Analyst Prüft <strong>und</strong> analysiert Daten von Komponenten, Systemen Rolle Continual<br />

<strong>und</strong> Untersystemen, um ein präzises End-to-End-<br />

Service<br />

Ergebnis des Service <strong>zu</strong> erhalten, identifiziert <strong>und</strong><br />

bewertet Trends <strong>und</strong> setzt diese Informationen in der<br />

Präsentation der Daten ein.<br />

Improvement<br />

Request Fulfillment Übernimmt die erste Bearbeitung von Service Requests Rolle Service<br />

(der Serviceanträge).<br />

Operations<br />

Schicht Eine Gruppe oder ein Team von Personen, denen eine Gremium Service<br />

bestimmte Rolle über einen festgelegten Zeitraum<br />

<strong>zu</strong>gewiesen ist.<br />

Operations<br />

Schichtleiter Zuständig für die Leitung, Steuerung, Entscheidungsfin- Rolle Service<br />

dung während einer Schicht <strong>und</strong> Sicherstellung der<br />

Durchführung aller operativen Aktivitäten innerhalb der<br />

vereinbarten Zeitrahmen <strong>und</strong> Unternehmensrichtlinien<br />

<strong>und</strong> -verfahren.<br />

Operations<br />

Security Manager Entwickelt, verwaltet, kommuniziert <strong>und</strong> sichert die Rolle Service<br />

Einhaltung der Information Security Policy <strong>und</strong> unterstützender<br />

Richtlinien.<br />

Design<br />

Service Asset Manager Zuständig für die Implementierung, Steuerung <strong>und</strong> Rolle Service<br />

Überwachung der Richtlinien, Standards, Pläne, Verfahren<br />

<strong>und</strong> Prozesse des Service Asset Management <strong>und</strong><br />

die Verwaltung <strong>und</strong> Evaluierung von Asset Management<br />

Tools <strong>und</strong> Systemen.<br />

Transition<br />

Service Design Manager Zuständig für die Gesamtkoordination, die Erstellung Rolle Service<br />

<strong>und</strong> die Verwendung qualitativ hochwertiger Lösungs-<br />

Designs für Services <strong>und</strong> Prozesse.<br />

Design<br />

Service Desk Bietet eine Anlaufstelle für Anwender <strong>zu</strong>r Kommunikati- Rolle Service<br />

on <strong>und</strong> für IT-Gruppen <strong>und</strong> -Prozesse <strong>zu</strong>r Koordination<br />

bei Serviceunterbrechungen, Service Requests oder<br />

einigen Kategorien von Requests für Change.<br />

Operations<br />

Service Desk Analyst Stellt First-Level- Support bereit, indem Anrufe entge- Rolle Service<br />

gengenommen <strong>und</strong> die daraus resultierenden Incidents<br />

oder Service Requests bearbeitet werden.<br />

Operations<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 141 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ Dokument<br />

Service Desk Manager Managt allgemeine Aktivitäten des Service Desks,<br />

fungiert als <strong>zu</strong>sätzlicher Eskalationspunkt für die Supervisor,<br />

ist <strong>zu</strong>ständig für die Bearbeitung von Incidents <strong>und</strong><br />

Service Requests <strong>und</strong> berichtet an das obere Management.<br />

Service Desk Supervisor Sichert während der Betriebszeiten die Verfügbarkeit<br />

geeigneter Mitarbeiter, erstellt <strong>und</strong> verwaltet Schichtzeitpläne<br />

der Mitarbeiter <strong>und</strong> berichtet an das obere Management.<br />

Service Knowledge<br />

Management Owner<br />

Zuständig für die Entwicklung, Bereitstellung <strong>und</strong> Einhaltung<br />

der Knowledge Management Strategien, Prozesse<br />

<strong>und</strong> Verfahren.<br />

Service Level Manager Stellt sicher, dass aktuelle <strong>und</strong> <strong>zu</strong>künftige Service-<br />

Anforderungen der K<strong>und</strong>en identifiziert, verstanden <strong>und</strong><br />

dokumentiert werden, verhandelt <strong>und</strong> vereinbart Service<br />

Levels <strong>und</strong> stellt Informationen <strong>zu</strong> sich ändernden<br />

Business-Anforderungen bereit.<br />

Service Manager Verwaltet <strong>und</strong> steuert die Entwicklung, die Implementierung<br />

<strong>und</strong> die Evaluierung sowie das fortlaufende Management<br />

neuer <strong>und</strong> vorhandener Produkte <strong>und</strong> Services.<br />

Service Owner Verantwortlich für einen bestimmten Service innerhalb<br />

einer Organisation, unabhängig davon, wo die <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e<br />

liegenden Technologiekomponenten, Prozesse oder<br />

professionellen Fähigkeiten angesiedelt sind.<br />

Service Transition Manager<br />

Zuständig für Gesamtplanung <strong>und</strong> Management der<br />

Service Transition einschließlich Continual Service<br />

Improvement. Verantwortlich für das tägliche Management<br />

<strong>und</strong> die Steuerung der Service Transition Teams<br />

<strong>und</strong> deren Aktivitäten.<br />

Servicearchitekt Kümmert sich um die Service-, Daten- <strong>und</strong> Anwendungsarchitekturen<br />

– die logischen Architekturen, die<br />

das Business <strong>und</strong> die Beziehungen zwischen ihnen<br />

unterstützen.<br />

Servicekatalogmanager Zuständig für die Erstellung <strong>und</strong> Verwaltung des Servicekatalogs.<br />

Servicetest-Manager Unterstützt Tests <strong>und</strong> Funktionen des Testteams,<br />

welche an einer Service Transition beteiligt sind. Entwickelt,<br />

plant <strong>und</strong> steuert Teststrategien <strong>und</strong> Testressourcen.<br />

Super-User Ein Anwender, der anderen Anwendern hilft <strong>und</strong> sie bei<br />

der Kommunikation mit dem Service Desk oder anderen<br />

Bereichen des IT Service Providers unterstützt. Super-<br />

User bieten in der Regel Unterstüt<strong>zu</strong>ng bei kleineren<br />

Incidents oder bei Schulungen an.<br />

Supplier Manager Unterstützt die Entwicklung <strong>und</strong> das Review von SLAs,<br />

Verträgen <strong>und</strong> Vereinbarungen für externe Supplier <strong>und</strong><br />

sichert das Kosten-Nutzen-Verhältnis aller IT-Supplier<br />

<strong>und</strong> Verträge sowie die Konsistenz aller IT-Supplier-<br />

Prozesse.<br />

Support-Gruppe Eine Gruppe von Personen mit technischen Fachkenntnissen.<br />

Support-Gruppen stellen den Technical Support<br />

bereit, der von IT Service Management Prozessen<br />

benötigt wird.<br />

Technical Analyst/Technical<br />

Architect<br />

Führt allgemeine Aktivitäten des Technical Management<br />

aus, ausgenommen der täglichen operativen Aktionen,<br />

die von Operator-Mitarbeitern entweder im Technical<br />

oder im IT Operations Management durchgeführt werden.<br />

Technical Management Die Funktion, die für die Bereitstellung von technischem<br />

Fachwissen <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng von IT Services <strong>und</strong> für<br />

das Management der IT-Infrastruktur verantwortlich ist.<br />

Definiert die Rollen von Support-Gruppen sowie die<br />

erforderlichen Tools, Prozesse <strong>und</strong> Verfahren.<br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Rolle Continual<br />

Service<br />

Improvement<br />

Rolle Service<br />

Design<br />

Rolle Continual<br />

Service<br />

Improvement<br />

Rolle Übergreifend<br />

Rolle Continual<br />

Service<br />

Improvement<br />

Rolle Service<br />

Design<br />

Rolle Service<br />

Design<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Rolle Service<br />

Design<br />

Gremium Service<br />

Operations<br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Funktion Service<br />

Operations<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 142 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ Dokument<br />

Technical Manager/Teamleiter<br />

Zuständig für allgemeine Leitung, Steuerung <strong>und</strong> Entscheidungsfindung<br />

für das technische Team oder die<br />

Abteilung.<br />

Technical Operator Führt alltägliche operative Aufgaben im Technical<br />

Management durch <strong>und</strong> stellt in der Regel ein dediziertes<br />

Team für den IT-Betrieb dar.<br />

Test-Support Ermöglicht <strong>und</strong> unterstützt die Durchführung unabhängiger<br />

Tests aller im Rahmen des Service Transition<br />

Programms oder Projekts bereitgestellten Komponenten.<br />

Vertragsmanager Entwirft, verhandelt, überwacht <strong>und</strong> verwaltet juristische<br />

<strong>und</strong> geschäftliche Verträge im Auftrag der Sourcing-<br />

Organisation.<br />

Tabelle 21: Organisatorische Aufbauelemente der <strong>ITIL</strong><br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Rolle Service<br />

Operations<br />

Rolle Service<br />

Transition<br />

Rolle Service<br />

Strategy<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 143 -<br />

Anhang N Organisatorische Aufbauelemente der <strong>COBIT</strong><br />

Die folgenden organisatorischen Aufbauelemente wurden aus der offiziellen Dokumentation<br />

<strong>zu</strong>r <strong>COBIT</strong> in der Version 4.1 rekonstruiert. Dabei wurden sowohl die <strong>zu</strong> jedem Prozess bzw.<br />

jeder Aktivität per RACI-Chart <strong>zu</strong>geordneten Strukturen berücksichtigt als auch die in den<br />

Control Objectives erwähnten Aufbauelemente mit aufgenommen. Der Ursprung eines Aufbauelements<br />

wird entsprechend in der Spalte „Quelle“ angegeben. Dabei werden „allgemeine“<br />

Aufbauelemente, die in (fast) jedem RACI-Chart von <strong>COBIT</strong> <strong>zu</strong> finden sind, mit dem<br />

Kürzel „RACI“ als Quelle gekennzeichnet (vgl. [<strong>COBIT</strong>], S. 28). Ansonsten werden die jeweilig<br />

IDs der Prozesse <strong>und</strong> Control-Objectives verwendet, in denen ein entsprechender Verweis<br />

<strong>zu</strong> finden ist. Bei Elementen, die in <strong>COBIT</strong> selbst nicht näher spezifiziert werden wird<br />

ggf. auf Sek<strong>und</strong>ärliteratur ausgewichen (z. B. Gaulke 2010, S. 30f.). Da sich <strong>COBIT</strong> bei<br />

einzelnen Aufbauelementen eng an die Begrifflichkeit von <strong>ITIL</strong> anlehnt, wird an entsprechender<br />

Stelle darauf verwiesen.<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ Quelle<br />

IT Architecture Board A committee that provides architecture guidelines and Gremium<br />

advice on their application, and to verify compliance.<br />

This entity should direct IT architecture design, ensuring<br />

that it enables the business strategy and considers<br />

regulatory compliance and continuity requirements.<br />

PO 3.5<br />

Board In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert. Gremium ME1, ME2,<br />

ME7<br />

Business Executive In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert.<br />

Leitender Angestellter im Fachbereich.<br />

Rolle RACI<br />

Business Process Owner In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert.<br />

Rolle RACI<br />

(BPO)<br />

Verantwortlicher für die Identifikation von Anforderungen,<br />

Abnahme des Designs <strong>und</strong> Management der<br />

Prozessleistung.<br />

Chief Architect In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert.<br />

Verantwortlicher für die IT-Architektur.<br />

Rolle RACI<br />

Chief Executive Officer<br />

(CEO)<br />

The highest-ranking individual in an organization. Rolle RACI<br />

Chief Financial Officer The individual primarily responsible for managing the Rolle RACI<br />

(CFO)<br />

financial risks of an organization.<br />

Chief Information Officer The individual responsible for the IT group within an Rolle RACI<br />

(CIO)<br />

organization. In some cases, the CIO role has been<br />

expanded to become the chief knowledge officer (CKO),<br />

who deals in knowledge, not just information.<br />

Compliance, Audit, Risk Groups with control responsibilities but not operational IT Gremium RACI<br />

and Security<br />

responsibilities.<br />

Configuration Manager Nicht näher spezifiziert, vgl. <strong>ITIL</strong> Rolle DS9<br />

Chief Technology Officer Focuses on technical issues in an organization. The title Rolle -<br />

(CTO)<br />

CTO is often viewed as synonymous with CIO.<br />

Data Owners Individuals, normally managers or directors, who have Rolle<br />

responsibility for the integrity, accurate reporting and use<br />

of computerized data.<br />

PO2<br />

Deployment Team Nicht näher spezifiziert, vgl. <strong>ITIL</strong> Gremium AI4<br />

Head Development In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert.<br />

Verantwortlicher für die IT-Entwicklung.<br />

Rolle RACI<br />

Head IT Administration In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert.<br />

Verantwortlicher für die IT-Administration.<br />

Rolle RACI<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 144 -<br />

Aufbauelement Kurzbeschreibung Typ Quelle<br />

Head Operations In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert.<br />

Verantwortlicher für den IT-Betrieb.<br />

IT Steering Committee Committee composed of executive, business and IT<br />

management to: Determine prioritization of IT-enabled<br />

investment programs in line with the enterprise’s business<br />

strategy and priorities, track status of projects and<br />

resolve resource conflict, and Monitor service levels and<br />

service improvements.<br />

Rolle RACI<br />

Gremium PO 4.3<br />

IT Strategy Committee Committee at the level of the board of directors to Gremium<br />

ensure that the board is involved in major IT matters/decisions.<br />

The committee is primarily accountable<br />

for managing the portfolios of IT-enabled investments, IT<br />

services and other IT resources. The committee is the<br />

owner of the portfolio.<br />

PO 4.2<br />

Problem Manager In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert, vgl. <strong>ITIL</strong> Rolle DS10<br />

Project Management<br />

Officer (PMO)<br />

Service Desk/ Incident<br />

Manager<br />

Project management officer; the individual function<br />

responsible for the implementation of a specified initiative<br />

for supporting the project management role and<br />

advancing the discipline of project management.<br />

Rolle RACI<br />

In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert, vgl. <strong>ITIL</strong> Rolle DS8<br />

Service Manager In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert, vgl. <strong>ITIL</strong>.<br />

Jedoch in <strong>COBIT</strong> eher Definition, Verhandlung <strong>und</strong><br />

Abschluss von Vereinbarungen sowie deren Monitoring<br />

als die Erbringung des Services. Demnach eher auf<br />

Abnehmer- als auf Anbieterseite (vgl. ISACA & itSMF<br />

2008, S. 55)<br />

Rolle DS1<br />

Service Provider External entity that provides services to the organization. Rolle DS1, DS2,<br />

DS4<br />

Training Department In <strong>COBIT</strong> nicht näher spezifiziert. Gremium AI4, DS7<br />

Tabelle 22: Organisatorische Aufbauelemente der <strong>COBIT</strong><br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen


Abschlussbericht BA-Nr. 0369/10 - 145 -<br />

Anhang O Notation der Semantischen Netze<br />

Notationssymbol Bedeutung<br />

Ein Begriff wird als Knoten dargestellt.<br />

Eine Kante zwischen zwei Begriffen verweist auf eine<br />

Zusammenhang bzw. eine Beziehung zwischen den<br />

beiden Begriffen (den beiden Knoten). Die Kante trägt<br />

einen Bezeichner, der diesen Zusammenhang konkretisiert.<br />

Zur weiteren Konkretisierung eines Zusammenhangs<br />

zwischen zwei Begriffen kann durch eine gestrichelte<br />

Linie ein anderer Begriff referenziert werden. Dieser<br />

Begriff dient der Verfeinerung bzw. näheren Beschreibung<br />

der Beziehung.<br />

Wiss. Unter<strong>suchung</strong> „Integration der <strong>COBIT</strong> <strong>und</strong> <strong>ITIL</strong> Standards mit der RA“ Universität Duisburg-Essen

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