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Download - Wirtschaftsjunioren Mannheim-Ludwigshafen

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Text und Bilder: Jürgen Ding und Alexander Hofer<br />

„Donnerstag 6. Juni 2011, Ende der 6.<br />

Etappe nach insgesamt 532 km mit 9.485<br />

Höhenmetern, Ankunft ca. 16:00 Uhr in<br />

Villefranche, Hotel Plaisance“ so war es in<br />

unserem von Patrick geschriebenen Tourbook<br />

angegeben – und da waren wir dann<br />

auch. Begrüßt von einer eher überschaubaren<br />

dafür umso attraktiveren Gruppe<br />

junger Frauen stiegen wir mit müden<br />

Beinen und mehr oder weniger schmerzenden<br />

Hintern von unseren Rennrädern.<br />

Die Vorfreude auf die nun folgenden<br />

EMT-Tage und gleichzeitige Trauer über<br />

das Ende dieser wunderbaren und erlebnisreichen<br />

Radtour sorgten für eine sehr<br />

gemischte Gefühlswelt im Bauch. Diese<br />

hielt uns trotzdem nicht davon ab, uns<br />

noch ein letztes „Hängerbier“ zu gönnen.<br />

Dieses obligatorische Ritual gab uns<br />

schon am Ende jeder vorangegangenen<br />

Etappe die Gelegenheit, uns über eine<br />

unfallfreie, sportlich anspruchsvolle und<br />

landschaftlich beeindruckende und gut<br />

vorbereitete Tour zu freuen.<br />

Unfallfrei – war die „kleine Schleife“. Dies<br />

war bei kilometerlangen steilen und kurvigen<br />

Abfahrten durch strömenden Regen<br />

sicherlich keine Selbstverständlichkeit,<br />

sondern spricht für die fahrerische<br />

Qualität in der Klingel-Gruppe und die<br />

mahnende Vernunft der erfahreneren<br />

Teilnehmer. Ein einziger Platten musste<br />

30 / WIR SIND AKTIV<br />

„La petite boucle“ – die kleine Schleife<br />

geflickt werden, ansonsten wurden die<br />

mitgebrachten Utensilien eher dazu genutzt<br />

die Sportgeräte zu reinigen und für<br />

den nächsten Tag deren frisch gefettete<br />

Funktionalität sicher zu stellen. Dies galt<br />

gleichermaßen für die Rennräder sowie<br />

Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur.<br />

Sportlich anspruchsvoll – das spiegelt<br />

sich allein schon in den Streckenangaben,<br />

wurde aber durch den Ehrgeiz unterschiedlichster<br />

Teilnehmer noch akzentuiert.<br />

Auf den flachen Streckenabschnitten<br />

führten diese mit kontinuierlich ruhigem<br />

Tritt die Klingel-Truppe bei hohem Durchschnittstempo<br />

gegen den Wind Richtung<br />

Ziel. Trotzdem haben es sich die Sprintspezialisten<br />

nicht nehmen lassen, immer<br />

wieder aus diesem Windschatten auszubrechen,<br />

um beim nächsten Ortsschild<br />

eine Sprintwertung auszufahren. Die<br />

großen und kleineren Bergwertungen<br />

wurden so sportlich ambitioniert und vernünftig<br />

in Angriff genommen, dass sich<br />

das sonst so harmonische Feld oft weit<br />

auseinander gezogen erst wieder auf den<br />

einzelnen Gipfeln (z. B. beim Tour-Höhepunkt<br />

auf dem „col de la croix de Fer“ bei<br />

2.067 Höhenmetern) bei Kaffee und Keksen<br />

zusammen gefunden hat.<br />

Sportlicher und emotionaler Höhepunkt<br />

unserer Fahrt war sicherlich der weltbe-<br />

kannte Tour-de-France-Klassiker hinauf<br />

nach Alpe d’Huez. Mit 21 Kehren galt<br />

es auf 12,6 Kilometern insgesamt 1.062<br />

Höhenmeter zu überwinden, wobei insbesondere<br />

die Steigung der ersten vier<br />

Kehren dazu prädestiniert ist Material<br />

und Mensch an die Grenzen der Leistungsfähigkeit<br />

zu bringen. Es war an<br />

einem strahlenden Sonnentag, als wir<br />

mit diesem Ziel vor Augen in den Tag<br />

starteten. Nicht etwa direkt unterhalb<br />

der Kehren-Tortur – nein, wir legten<br />

noch eins drauf und nutzten 70 leicht<br />

ansteigende Kilometer sowie eine Essens-<br />

bzw. Konzentrationspause um uns<br />

auf diese Quälerei einzustellen. Trotzdem<br />

hat der Anstieg alle Erwartungen<br />

übertroffen. Er war hart und Beine sowie<br />

Lunge haben wehgetan aber vor<br />

allem hat er Spaß gemacht. Die Strecke<br />

war gesäumt von anderen Rennradfahrern,<br />

jubelnden Zuschauern und Musik<br />

in manchen Kehren. So leisteten unsere<br />

Endorphin-Drüsen Höchstarbeit, als jeder<br />

einzelne von uns unter dem Beifall<br />

der Klingel-Gruppe oben in Alpe d’Huez<br />

angekommen war.<br />

Landschaftlich beeindruckend – waren<br />

diese sechs Tage, auch wenn wir drei<br />

Tage fast nur im Regen fahren mussten.<br />

Wunderschöne Panoramen, die bei<br />

Auffahrten sehr intensiv wirkten und bei

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