Download - Wirtschaftsjunioren Mannheim-Ludwigshafen
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Future Fleet<br />
Wie Grün geht’s eigentlich?<br />
// Text: Oliver Huschke<br />
Bilder: Future Fleet / SAP<br />
St. Leon-Rot. Wir schreiben das Jahr<br />
2011. Es ist der 30. Mai. Heute ist der Tag<br />
der Fahrzeugübergabe - ab heute fahre<br />
ich eine Woche lang elektrisch. Future<br />
Fleet heißt das Forschungsprojekt, an<br />
dem sich die SAP beteiligt und worüber<br />
Mitarbeiter die Möglichkeit haben, für einen<br />
Tag oder für eine Woche die Praxistauglichkeit<br />
eines Elektroautos zu testen.<br />
Nachfolgend meine Eindrücke.<br />
Da steht er nun vor mir, der Stromos.<br />
Ein Elektrofahrzeug, welches im Rahmen<br />
eines Feldversuchs bei SAP eingesetzt<br />
wird. Der erste Eindruck? Klein ist er,<br />
der Stromos. Aber eigentlich deutet erst<br />
einmal nichts auf ein außergewöhnliches<br />
Fahrzeug hin. Alles irgendwie normal. So<br />
wie bei jedem anderen Auto eben auch.<br />
Vier Türen. Vier Räder und so weiter. Erst<br />
beim Öffnen des Tankdeckels der erste<br />
Unterschied. Ein Stromanschluss. Sieht<br />
nach Starkstrom aus, aber ein erster<br />
Hinweis darauf, dass dieses Fahrzeug<br />
irgendwie anders ist, als nur klein. Die<br />
26 / DIE METROPOLREGION<br />
notwendigen Kabel sind etwas sperrig<br />
und befinden sich im Kofferraum. Ladestationen<br />
befinden sich in den Parkhäusern<br />
der SAP in Walldorf, St. Leon-Rot,<br />
Bensheim und Karlsruhe. Damit kann<br />
der Kleine auftanken, während ich arbeite.<br />
Gute Sache. Ich erhalte eine kurze<br />
Einweisung und dann gehört er mir.<br />
Auf GEhT’S zuR ERSTEN fAhRT.<br />
Erkundungen des Innenraums ergeben,<br />
dass auf jegliche „Stromfresser“ verzichtet<br />
wurde. Keine elektrischen Fensterheber,<br />
keine elektrisch verstellbaren<br />
Spiegel und klar, keine Klimaanlage, was<br />
bei nahezu 30 Grad etwas unglücklich ist.<br />
Aber für die Umwelt wollen wir das gerne<br />
in Kauf nehmen. Nun denn. Es geht los<br />
und ich drehe den Schlüssel. Nichts. Und<br />
trotzdem ist der Kleine an. Die Geräusche,<br />
die man bisher von seinem Fahrzeug gewohnt<br />
war und die dem Fahrer viele Informationen<br />
geben, die gelten in diesem<br />
Fahrzeug nicht mehr. Fuß auf’s Gas und<br />
los geht es. Ich fahre. Aber hören, hören<br />
kann ich nichts. Er fährt flott an und lässt<br />
sich gut steuern. Ich bemerke, wie ich erste<br />
Pluspunkte vergebe. Im Display in der<br />
Mitte werden der Ladezustand und die<br />
Reichweite angezeigt. Nahezu 100 % und<br />
laut der dortigen Auskunft soll ich 120 Kilometer<br />
weit damit kommen.<br />
Heute geht es nach Hause, nach Waibstadt.<br />
Damit keine Fragen aufkommen:<br />
ja, das liegt noch in der Metropolregion<br />
Rhein-Neckar. Gute 30 Kilometer. Mehr<br />
als 120 km/h gehen auf der Autobahn<br />
nicht, aber auch bei dieser Geschwindigkeit<br />
kann man bereits sehen, wie der Ladezustand<br />
abnimmt. Auf meiner Strecke<br />
geht es zudem bergauf und das macht<br />
dem Kleinen sehr zu schaffen. Die Geschwindigkeit<br />
kann zwar nahezu gehalten<br />
werden, aber die Abnahme des Ladezustands<br />
versetzt mich in Hoffen, dass<br />
es noch bis nach Hause reicht. Mehr und<br />
mehr gewöhne ich mich an den Kleinen.<br />
Zuhause angekommen ist der Ladezustand<br />
bei ungefähr 60 %.