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I TAL IEN

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NOTNUMMER 306 01/12/29. JAHRG.<br />

SATIRE/PROGRAMM/WERBUNG<br />

I <strong>TAL</strong>I E N<br />

I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong> wünscht ein glattes Neues Jahr 2012!<br />

italien1201.indd 1 13.12.2011 12:59:48 Uhr


I <strong>TAL</strong>I E N<br />

Aum-letzten-Drücker-Angebote<br />

Uwe Becker‘s Integrations-Poster<br />

signiert, nummeriert, Aufl. 100 Stck.<br />

DIN A2, 4farbig, 7,00 €<br />

JORGO‘s „Talibahn“ Poster<br />

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nur 9,95 €<br />

nur im I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong>-Büro<br />

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Uwe Becker‘s Atom-Poster<br />

signiert, nummeriert, Aufl. 100 Stck.<br />

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JORGO‘s Poster<br />

„Drogen in hohen Dosen...“<br />

DIN A2, s/w, 10,00 €<br />

Becker‘s<br />

Bestes<br />

64Seiten<br />

12,00 €<br />

Uwe Becker‘s Raf-Poster<br />

DIN A2, 2farbig, 7,00 €<br />

JORGO‘s Poster „WUPPA<strong>TAL</strong>K“<br />

DIN A2, 4farbig, kleine Auflage,<br />

handsigniert 15,00 €<br />

Alle Artikel im I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong>-Büro<br />

Friedrich-Engels-Allee 191a<br />

oder in der offiziellen Verkaufsstelle<br />

für I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong>-Geschenke:<br />

Änderungsschneiderei Celik<br />

Luisenstr. 94a<br />

2011/12<br />

italien1201.indd 2 13.12.2011 12:59:53 Uhr


ItalIen-HOden-WInter 2012 Teil 6: Der Hodenmantel<br />

Weihnachten wird hier<br />

entschieden.<br />

Verdammt nah an der Gastronomie.<br />

www.katzengold.org<br />

Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26<br />

Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr<br />

Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr<br />

täglich geöffnet: Ende offen!<br />

aus original Sackleinen<br />

im modischen Baumel-Look<br />

mit warmem Schamkragen<br />

von Van Kloten.<br />

Auch für die Dame<br />

als Hängerchen<br />

in den Größen:<br />

Long<br />

Long-Long<br />

und King Size Dick<br />

jorgo<br />

I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong> 3<br />

italien1201.indd 3 13.12.2011 12:59:56 Uhr


Editorial<br />

Liebe Leser, liebe Lesebrillen!<br />

In 600 Lichtjahren Entfernung haben<br />

Astronomen einen erdähnlichen<br />

Planeten entdeckt. Das ist ungefähr<br />

so weit wie das Alter von Beckenbauer,<br />

mal die Entfernung von Leipzig<br />

nach Buxtehude und zurück plus<br />

X-Faktor, mal doppel-Pi im Quadrat<br />

zum Wurzelgemüse. Er heißt Kepler-<br />

22b und hat fast die gleichen Bedingungen<br />

wie Mutter Erde. Es gibt<br />

eine Sonne und einen Mond und<br />

Sterne drumherum. Die Erde, auf<br />

der wir wohnen, die wir ja nur von<br />

unseren Kindern geliehen haben,<br />

müssen wir wahrscheinlich gar nicht<br />

an sie zurückgeben, weil unsere Kinder<br />

lieber die neue Erde irgendwann<br />

besudeln…äh…besiedeln können.<br />

Also stoßen wir doch weiterhin viel<br />

CO2 aus und lassen es jetzt richtig<br />

krachen, ohne ein schlechtes Gewissen<br />

haben zu müssen. Allerdings befürchte<br />

ich, wenn unsere Kinder, von<br />

denen wir die Erde ja nur geliehen<br />

haben, erwachsen sind, werden sie<br />

mit dem neuen Planeten sicher genau<br />

so scheiße umgehen wie wir mit<br />

dem alten und dann ist Kepler-22b<br />

auch bald im Brötchen.<br />

Wuppertal haben wir übrigens auch<br />

nur von unseren Kindern geliehen.<br />

Es steht allerdings so gut wie fest,<br />

dass sie die Stadt nicht unbedingt<br />

wieder haben wollen. Wer will schon<br />

so einen Sack voll Schulden? Von ihrem<br />

Taschengeld werden sie das nie<br />

und nimmer abstottern können.<br />

Slawig, Stadtdirektor, hau rein!<br />

Zum Abschluss meines wunderbaren<br />

Editorials muss ich zum Beginn<br />

des neuen Jahres leider meinen<br />

ganz persönlichen Standard & Poor‘s<br />

raushängen lassen. Ich stufe hiermit<br />

die Wuppertaler FDP auf AA hoch 2<br />

ab , die CDU auf Doppel-AA minus<br />

X und die SPD auf AAAhahaha. Ich<br />

hoffe, das gefällt Ihnen.<br />

Und noch was ganz Persönliches:<br />

Ich habe ja zur Zeit in Unterarmen<br />

keine Schwebebahnstation mehr.<br />

In mehreren Nacht- und Nebelaktionen<br />

wurde vor meinen schlafenden<br />

Augen die Haltestelle Völlklinger<br />

Straße abgebaut. Geht man so mit<br />

älteren Menschen um? Tut man das?<br />

Quetschen Sie sich mal mit Ende 50<br />

morgens früh in diese stinkende 611!<br />

Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie<br />

frustriert und enttäuscht ich bin.<br />

Wenn Sie, liebe Leser, liebe Lesebrillen<br />

irgendetwas gesehen oder<br />

gehört haben, ich nehme alle sachdienlichen<br />

Hinweise entgegen. Die<br />

WSW tut so, als ob nix passiert wäre.<br />

Ein Skandal!<br />

Zerknirscht und aufgewühlt wünsche<br />

ich Ihnen ein friedliches 2012!<br />

Herzlichst, Uwe Becker (Chefred.)<br />

4 I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong><br />

movimiento<br />

RAUM FÜR BEWEGUNG<br />

UND AUSDRUCK<br />

GERLINDE LAMBECK<br />

TANZ, THEATER<br />

KÖRPERARBEIT<br />

TANZTHERAPIE<br />

KINDERTANZ<br />

HOFAUE 53 - 55<br />

42103 WUPPER<strong>TAL</strong><br />

TEL 0202/459 77 64<br />

MOVIM<strong>IEN</strong>TO im Januar 2012<br />

Wöchentliche Kurse:<br />

Schauspieltraining für Erwachsene<br />

und für Jugendliche<br />

Tanzimprovisation,<br />

Ausdruckstanz für Frauen ab 50,<br />

Jazztanz, Tanztherapie,<br />

Kreativer Tanz für Kinder,<br />

Kinästhetische Körperarbeit, Yoga<br />

Fortbildung<br />

Tanzimprovisation<br />

an 7 Wochenenden in 2012<br />

Beginn: 28./29. Januar<br />

Fordern Sie unseren Prospekt an!<br />

Neues Take five ABO:<br />

5 Termine für 50 Euro<br />

Samstag, 04.02.2012<br />

Christina Lux & Reentko<br />

„Playground“<br />

Freitag, 02.03.2012<br />

Die große Helfried Gala<br />

Samstag, 28.04.2012<br />

Tina Teubner<br />

„Aufstand im Doppelbett“<br />

Freitag, 11. Mai 2012<br />

Götz Frittrang<br />

„Wahnvorstellung“<br />

Freitag, 15. Juni 2012<br />

Carmela De Feo,<br />

Die schwarze Witwe der Volksbelustigung<br />

I M P R E S S A L I E N<br />

I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong> - über 25 Jahre, das lustige Heft für<br />

Wuppertal, Remscheid, Solingen, Berlin,<br />

München, New York und anderswo<br />

Kurt‘s Frau: „Ist unser Hund ein Weibchen?“<br />

Kurt: „.Nein, ein Rüpel!!!“<br />

Herausgeber:<br />

Kulturkooperative Wuppertal e.V.<br />

(die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen,<br />

Katzengold-Kulturbetriebe,<br />

Ottenbrucher Bahnhof)<br />

Friedrich-Engels-Allee 191 · 42285 Wuppertal<br />

Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition:<br />

Friedrich Engels Allee 191 · 42285 Wuppertal<br />

E-Mail: italien@wtal.de<br />

Internet: italien.wtal.de<br />

Tel. 0202/8 48 06<br />

day&night 24 Std. rundum nummertje:<br />

0170/9648681<br />

Redaktion:<br />

Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry<br />

vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer<br />

Redaktions-Sekretärin: Doris (102/63/96)<br />

Autoren und Motoren:<br />

Otto Diederichs, Eugen Egner, Wim van Hoepen,<br />

Frau Müntefering, Kriki, Stephen Oldvoodle,<br />

papan, Ari Plikat, Jünger & Schlanker , Shoam,<br />

RME Streuf, Peter Thulke, Bernd Zeller, Rattelschneck,<br />

Kittihawk, Ernst Kahl, Hauck & Bauer,<br />

Paddy Schmit<br />

Titel: Kittihawk<br />

Layout: Glatten Hanf<br />

Terminkalender:<br />

Fax: 0202/312670<br />

E-Mail: shoam@web.de<br />

Internet-Layout:<br />

eijeijeijeijei... demnächst vielleich wieder mit!!!<br />

Druck:<br />

Druckhaus Humburg, Bremen<br />

Vertrieb:<br />

kultur direct!<br />

info@werbedirect.de<br />

Italien ist Mitglied im überregionalen<br />

Anzeigenverbund<br />

media connect gmbh-advertising<br />

Veilchenstr. 10, 30853 Langenhagen<br />

Tel.: 0511/ 18607, Fax: 0511/1318542<br />

bettina.wohlers@mediaconnect.de<br />

www.mediaconnect.de<br />

www.citycombi.de<br />

Unsere verbreitete Auflage unterliegt der<br />

ständigen Kontrolle von<br />

„I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong> SelfControlLing“<br />

der Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong>.<br />

Druckauflage 01/12: 12.000 - 8.000 Stück<br />

italien1201.indd 4 13.12.2011 12:59:57 Uhr


nacH der afgHanIStan-KOnferenz zu bOnn:<br />

KarSaI füHlt SIcH HeImIScH.<br />

Ihr habt aber auch an<br />

jeder Ecke einen stehen...<br />

E i n G e d i c h t<br />

von einem Comeback<br />

Sagte der Rhetoriktrainer<br />

Zeig Dich mal als echten Brainer<br />

Sag mal was zur Politik<br />

Mach die Crowd wieder verrückt<br />

Sprach da der PR-Experte<br />

Zeige Reue, streue Asche<br />

Auf Dein Haupt, die neue Masche:<br />

Ich war dumm – doch habe Werte.<br />

Zeige äußerlich wie neu<br />

Du im Innern bist und freu<br />

Dich wenn alle Welt Dir schmeichelt<br />

KTG: Vorerst gescheitelt.<br />

Dominik Mauer<br />

Das sind doch keine Taliban...<br />

luStIge zeItungSüberScHrIften (1)<br />

Heute: WeStdeutScHe zeItung<br />

„WSV zeigt Idar-Oberstein die Grenzen auf“<br />

KIrcHe erlaubt nOnnen dIe PIlle<br />

Er meint die Nikoläuse!<br />

•••Australische Wissenschaftler wollen Ordensfrauen die Anti-Baby-Pille verschreiben<br />

- um ihr Krebsrisiko zu verringern. Die Kirche hat nichts gegen den<br />

Einsatz der Verhütungsmittel. Die deutsche Bischofskonferenz erklärte: „Bei<br />

der Einnahme der Pille ist aus katholischer Sicht die Motivation entscheidend<br />

- zur Verhinderung einer Schwangerschaft darf sie nicht eingesetzt werden,<br />

zur Heilung von Krankheiten schon.“ Wie andere kinderlose Frauen haben<br />

Nonnen ein erhöhtes Risiko an Eierstock- oder Gebärmutterkrebs zu erkranken,<br />

weil sie mehr Menstruationszyklen durchleben. Die meisten Nonnen<br />

finden die Idee gut.<br />

Schwester Sophia vom Kloster Fraumelissengeist freut sich sogar richtig: „Bezahlen<br />

tut es ja die Kirche. Ich bleibe dann gesund und vielleicht bekomme<br />

ich ja auch einen größeren Busen. Unserem Milchlieferanten haben wir es<br />

noch nicht erzählt, na, der wird Augen machen, auch weil er ja jetzt diese…<br />

äh… Dinger nicht mehr mitbringen muss, haha!“<br />

Die Auer Schule<br />

wünscht allen Gästen<br />

ein leckeres<br />

Neues Jahr 2012.<br />

Auer Schule<br />

www.auer-schule.de<br />

E s s e n . Tr i n ke n .<br />

Gute Laune.<br />

F r i e d r i c h - E n g e l s - A l l e e 1 8 5<br />

4 2 2 8 5 W ‘ t a l - U n t e r b a r m e n ,<br />

Öffnungszeiten:<br />

M o . - F r. 1 1 . 3 0 - 2 2 U h r,<br />

S a . 1 7 - 2 2 U h r,<br />

Tel. 0202/8 11 92<br />

I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong> 5<br />

italien1201.indd 5 13.12.2011 12:59:58 Uhr


Wir wünschen wünschen allen allen frohe frohe Festtage Festtage<br />

und einen einen guten guten Rutsch! Rutsch!<br />

Heiligabend Heiligabend ab 22 Uhr geöffnet geöffnet - keine keine Küche! Küche!<br />

1. und 2. Weihnachtstag, Weihnachtstag, Silvester Silvester und<br />

1. Januar Januar geschlossen.<br />

geschlossen.<br />

6 I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong><br />

dIcHtKunSt (13)<br />

deutScHe banK-cHef entgeHt brIefbOmben-attentat:<br />

acKermann beruHIgt! BEWEIS<br />

Da gibt es das Kind, das<br />

„Groß“ macht.<br />

Dann gibt es die USA, die<br />

„Großmacht“.<br />

Damit ist doch wohl<br />

alles<br />

gesagt über die<br />

Vereinigten StAAten…<br />

Thomas Gsella<br />

Und ich dachte schon,<br />

(Generation<br />

das<br />

Reim, Zweitausendeins)<br />

wäre ein Brief vom Finanzamt...<br />

JOPIe HeeSterS Wurde 108!<br />

Der hätte aber ein<br />

anderes Kaliber gehabt!<br />

? fragen an ItalIen ? ! antWOrten VOn ItalIen !<br />

? Ich würde gerne in dieser Ausgabe noch eine Frage stellen, geht das ?<br />

! Nee, Redaktionsschluss war schon am 9.12. !<br />

Schade. Danke, I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong>!<br />

•••Im vergangenen Dezember feierte Jopie Heesters seinen 108. Geburtstag.<br />

Seine Frau, Simone Rethel, ist natürlich überglücklich, weiß allerdings nicht<br />

mehr, was sie ihm jedes Jahr zum Geburtstag schenken soll. „Er hat ja inzwischen<br />

alles, wirklich ALLES! ich bin verzweifelt. Aber mein Mann, der Gute, er<br />

hat mich in den Arm genommen, mein Köpfchen gestreichelt und mir dann<br />

einen wundervollen Tipp gegeben. Ich möge doch einfach wieder von vorne<br />

anfangen und ihm dieses Jahr eine elektrische Eisenbahn schenken!“<br />

italien1201.indd 6 13.12.2011 13:00:00 Uhr<br />

ari


daS gefäHrlIcHe leben der V-männer In der nPd:<br />

rObertO blancO zIeHt den Hut!<br />

dIcHtKunSt (19)<br />

Wolfsburg<br />

Derweilen jede eine ist<br />

Von Chemnitz bis nach Kamen,<br />

Führt nur die beste Stadt mit List<br />

Das Zauberwort im Namen.<br />

„Die Autostadt“. O Synonym<br />

Des Guten, Wahren, Schönen!<br />

Mag Himmelsglück mit Ungestüm<br />

Die Dortigen verwöhnen.<br />

Und macht die auserwählte Stadt<br />

Mich auch vor Neid zerreißen,<br />

So mag doch, wer die Bombe hat,<br />

Sie auch auf Wolfsburg schmeißen.<br />

Thomas Gsella<br />

(Ihre Stadt im Schmähgedicht, Eichborn)<br />

POP! StOlIzeI!<br />

Respekt! Mir wäre das zu<br />

gefährlich... hahaha!<br />

IttalIen danKt an frau H.<br />

•••für die führsorgliche Beträuung in Sachen Deutsche Spracke un Rechtschreiung<br />

und Korrecktur lesrn. Die Redanktion<br />

•••Wenn Sie das nächste Mal unfreiwillig in eine Polizeikontrolle geraten, in<br />

der Sie freundlich darum gebeten werden, den Inhalt Ihrer Hosentaschen auf<br />

der Motorhaube des Polizeimobils zu entleeren, scheuen Sie sich nicht, Ihren<br />

Schlüssel ungeschickterweise auf selbige dermaßen zu knallen, dass einige<br />

Kratzer die silber-blaue Blechhaube zieren. Um Götz Widmann zu zitieren: So<br />

leistest man sehr elegant, völlig gewaltlos Widerstand! Shoam<br />

I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong> 7<br />

italien1201.indd 7 13.12.2011 13:00:01 Uhr


Kloooff!!<br />

Barmer Ersatz Kapelle<br />

ca. 14 Holz- und Blechbläser,<br />

(z.Zt holzlastig) sucht:<br />

hohes und tiefes Blech<br />

zur Verstärkung.<br />

Probe 14-tägig mittwochs.<br />

Von K. Weill über Rota bis Klezmer<br />

Kontakt: klausbocken@versanet.de<br />

HvH<br />

8 I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong><br />

ItalIen bIlderrätSel:<br />

D i e R o b b e d e s W i n z e r s<br />

von Eugen Egner<br />

Ich bin nicht sicher, ob die Überschrift zutreffend ist, da ich keine<br />

Ahnung habe, worum es in diesem Text gehen wird. Finden Sie es gemeinsam<br />

mit mir heraus! Wir fangen einfach ganz vorn an:<br />

Mein Leben lang hatte ich gedacht, ich sei taub, bis sich dann herausstellte,<br />

daß lediglich der rechte Lautsprecher meiner alten Stereoanlage<br />

defekt war. Bitte verwechseln Sie diesen Fall nicht mit dem des bekannten<br />

Übersetzers und Kolumnisten, der erst mit vierzig zu sprechen<br />

anfing, weil er irrtümlich angenommen hatte, sprachliche Äußerungen<br />

hätten formal wie Opernarien, zumindest aber wie Lieder von Schubert<br />

oder Schumann zu sein. Wenn Sie beide Fälle genau miteinander<br />

vergleichen, werden Ihnen die Unterschiede nach einiger Zeit gewiß<br />

auffallen. Ich neige zu der persönlichen Ansicht, mein Irrtum sei von<br />

grundsätzlicherer Art gewesen.<br />

Selbstverständlich war mein Leben nach der Entdeckung des oben<br />

genannten Defekts völlig verändert. Nichts war mehr wie vorher. Zu jener<br />

Zeit betrachtete ich es als eine günstige Koinzidenz, daß ich ein Paar<br />

neuwertiger Lautsprecher erbte. Ich schloß sie an die alte Stereoanlage<br />

an, und nun konnte ich sogar Musik hören! Der erste musikalische Eindruck,<br />

den ich auf diese Weise empfing, war eine von WDR 3 gesendete<br />

Rundfunkübertragung der Oper „Die Robbe des Winzers“ (daher vielleicht<br />

die Überschrift dieser Kolumne). Als ich später zu einem Freund<br />

davon sprach, erinnerte er sich: „Bei dieser Musik habe ich mir einmal<br />

unheimlich die Nase geputzt!“<br />

Deshalb und weil „diese Musik“ das erste war, das ich jemals hörte,<br />

möchte ich mir an dieser Stelle die Arbeit machen, ein paar Bemerkungen<br />

zur Oper „Die Robbe des Winzers“ anzufügen. Zunächst: von wem<br />

ist die Komposition? Wer schrieb das Libretto? Ich will nur so viel verraten,<br />

daß die Urheberschaft umstritten ist, zumindest spricht einiges dafür,<br />

daß ich mir das Ganze lediglich einbilde (kreislaufbedingte Einbildung).<br />

Die Handlung ist opernunspezifisch komplex (700 Seiten) und<br />

faszinierend, ein Kommentator des Kultursenders WDR 3 würde sie<br />

„durchfasziniert“ nennen, was ganz und gar dem Sprachgebrauch heutiger<br />

Kulturredakteure entspräche. Eine WDR 3-Moderatorin sprach<br />

denn auch einmal von den „Siebenmeilenstiefeln Beethovens“, die einem<br />

anderen Komponisten „im Nacken gesessen“ hätten. Die Wendung<br />

„sich für etwas faszinieren“ habe ich dort ebenfalls vernommen, seit<br />

ich hören kann. Dies nur am Rande, zurück zur Opernhandlung. Der<br />

Winzer macht seine Schmaltier-Robbe im ersten und zweiten Akt zur<br />

Schönheitskönigin, im vierten sogar zur Bezirksvertretungsgöttin des<br />

Weinbauern-Verbands. Die damit verbundenen Gesetzesprozeduren<br />

und Aktennotizen wurden ungekürzt in Fraktur gesungen: weiß Gott<br />

keine Kleinigkeit!<br />

(An dieser Stelle folgen im eingereichten Manuskript so unglaubliche<br />

Schweinereien, daß selbst leidenschaftlichste Verfechter der freien<br />

Meinungsäußerung nach der Zensur rufen würden, sofern sie nicht in<br />

ihrem tiefsten Innern hoffnungslos verderbt wären. - Die Red.)<br />

italien1201.indd 8 13.12.2011 13:00:02 Uhr<br />

ernst kahl


a l l e t e r m I t e n<br />

O H n e g e W e H r !<br />

I <strong>TAL</strong>I E NT E R M I T E N 0 1 / 1 2<br />

SylVeSter<br />

19 Years Birthdaysilvesterdancehallbashment<br />

mit Rodigan, generel Levy,<br />

Pow Pow u.a.<br />

• U-Club/20 Uhr<br />

„...da geht noch was!“<br />

40plus Silvester Spezial<br />

• die börse/22 Uhr<br />

Silvester mit Freunden<br />

Part 5<br />

• die börse/22 Uhr<br />

3. dI<br />

Wuppertaler Wortpiraten<br />

Poetry Slam<br />

• die börse/20 Uhr<br />

Filmclub<br />

• Chili/20 Uhr<br />

4. mI<br />

„The Day“<br />

Laura Loeters und<br />

Gregor Sonnenberg<br />

• Simons/20 Uhr<br />

5. dO<br />

Beerbingo<br />

• ZweisteiN/20 Uhr<br />

Jazz Session<br />

im Bistro<br />

• Kattwinkelsche Fabrik/20<br />

Uhr<br />

Superclub<br />

• U-Club/22 Uhr<br />

6. fr<br />

Häppchentrinken<br />

ab 4 Personen mit Vorbestellung<br />

• Simons/18 Uhr<br />

Freistunde<br />

S-Club-Party ab 14 Jahren<br />

• die börse/18 Uhr<br />

7. Sa<br />

Blockshock!<br />

Elektro & Visuals<br />

• AZ/23 Uhr<br />

Salon de Salsa<br />

• LCB/22 Uhr<br />

Jungle Bash part V<br />

Raggajungle, Dubstep,<br />

Drum&Bass, Dancehall<br />

• U-Club/23 Uhr<br />

8. SO<br />

Sonntagsfrühstück<br />

mit Rührei aus der Pfanne!<br />

• Katzengold/10-13 Uhr<br />

9. mO<br />

Jazzsession<br />

music is an open sky<br />

• Café ADA/21 Uhr<br />

10. dI<br />

Filmclub<br />

• Chili/20 Uhr<br />

11. mI<br />

Winterkartoffelnknödel<br />

Lesung mit Dorothea Schwabe<br />

• Simons/19 Uhr<br />

Blues Session<br />

im Bistro<br />

• Kattwinkelsche Fabrik/20<br />

Uhr<br />

BALI Filmclub<br />

All about Eve - starke Frauen<br />

im Film<br />

• Bürgerbahnhof/20 Uhr<br />

12. dO<br />

Beerbingo<br />

• ZweisteiN/20 Uhr<br />

Superclub<br />

• U-Club/22 Uhr<br />

13. fr<br />

Global Beats<br />

mit Radio Pueble & Deli-Kutt<br />

• Café ADA/23 Uhr<br />

Roy Herrington<br />

• LCB/0.30 Uhr<br />

Axel Pätz<br />

„Die ganze Wahrheit“<br />

• Kattwinkelsche Fabrik/20<br />

Uhr<br />

14. Sa<br />

Reggae Wupper Cut<br />

mit Top Frankin Sound<br />

• U-Club/23 Uhr<br />

„...da geht noch was!“<br />

40plus Party<br />

• die börse/22 Uhr<br />

Ingo Appelt<br />

• LCB/20 Uhr<br />

15. SO<br />

Sonntagsfrühstück<br />

mit Rührei aus der Pfanne!<br />

• Katzengold/10-13 Uhr<br />

Arrenboule im Wintermantel<br />

mit Glühwein und Rollbraten<br />

• Simons/14 Uhr<br />

Frauenkleider- und Kindersachenbörse<br />

• Kattwinkelsche Fabrik/11-13<br />

Uhr<br />

17. dI<br />

Sep7ember<br />

• LCB/20 Uhr<br />

Filmclub<br />

• Chili/20 Uhr<br />

18. mI<br />

Dampf 2010<br />

Sonderzüge unterwegs<br />

• Bürgerbahnhof/19.30 Uhr<br />

19. dO<br />

Beerbingo<br />

• ZweisteiN/20 Uhr<br />

Wishbone Ash<br />

special guest:<br />

Fabian Anderhub<br />

• LCB/20 Uhr<br />

„Euphorie! Euphorie!“<br />

Salmen liest<br />

• die börse/20 Uhr<br />

Superclub<br />

• U-Club/22 Uhr<br />

20. fr<br />

Jamaican Rum Night<br />

mit Warriorsound, Merzo u.a.<br />

• U-Club/23 Uhr<br />

Die Alten Schweden<br />

Musik: Pop<br />

• die börse/20 Uhr<br />

Maria Vollmer<br />

Sex & Drugs im Reihenhaus<br />

• Bürgerbahnhof/20 Uhr<br />

Sebastian Krämer<br />

• LCB/20 Uhr<br />

Beckmann & Band<br />

• LCB/20 Uhr<br />

Schlachtplatte 2012<br />

mit Robert Griess, Jens Neutag,<br />

Wolfgang Nitschke und<br />

Achim Konejung<br />

• Kattwinkelsche Fabrik/20<br />

Uhr<br />

21. Sa<br />

Brötzmann & Schmidtke<br />

Nachtfoyer der Wuppertaler<br />

Bühnen<br />

• Schauspielhaus/21 Uhr<br />

Mono & Nikitaman<br />

• U-Club/21 Uhr<br />

Hamburg Blues Band<br />

meets Arthur Brown & Clem<br />

Clempson<br />

Reggae Empire<br />

DJ Doc Jones<br />

• Simons/21 Uhr<br />

„Herr Eichhorn und der erste<br />

Schnee“<br />

Kinder- und Jugendtheater<br />

Schnipselkino<br />

• die börse/16 Uhr<br />

22. SO<br />

Sonntagsfrühstück<br />

mit Rührei aus der Pfanne!<br />

• Katzengold/10-13 Uhr<br />

24. dI<br />

Filmclub<br />

• Chili/20 Uhr<br />

Carolin Klebekus<br />

• LCB/20 Uhr<br />

Christiane Gibiec<br />

Die Reise nach Helsinki<br />

• Bürgerbahnhof/19.30 Uhr<br />

25. mI<br />

BALI Filmclub<br />

Kult-Western<br />

• Bürgerbahnhof/20 Uhr<br />

26. dO<br />

Beerbingo<br />

• ZweisteiN/20 Uhr<br />

ZEITLUPE<br />

Endstation Seeshaupt<br />

• Bürgerbahnhof/19.30 Uhr<br />

„ROMI“<br />

R‘n‘B hipJazz Lounge Groove<br />

• Simons/20 Uhr<br />

Superclub<br />

• U-Club/22 Uhr<br />

27. fr<br />

Michael Hatzius<br />

„Die Echse und Freunde -<br />

das volle Programm“<br />

• LCB/20 Uhr<br />

Telök<br />

orgiastische Publikumsbeglückung<br />

• LCB/20 Uhr<br />

Singer-Songwriter-Abend<br />

mit Ian Fisher und<br />

Town of Saints<br />

• Bürgerbahnhof/20 Uhr<br />

Häppchentrinken<br />

ab 4 Personen m. Vorbestell.<br />

• Simons/18 Uhr<br />

28. Sa<br />

Supersession<br />

Dozenten der Bergischen<br />

Musikschule<br />

• Café ADA/20 Uhr<br />

Basta<br />

Mach blau! Tour<br />

• LCB/20 Uhr<br />

Ben Wild and the Wild Band<br />

• Ottenbrucher Bhf/21 Uhr<br />

Fatih Cevikkollu<br />

Fatih unser!<br />

• Kattw. Fabrik/20 Uhr<br />

„Müllerin Art“<br />

Neujahrsparty<br />

• die börse/20 Uhr<br />

Reggae Wupper Cut<br />

mit Sillywalks und<br />

Soundquake<br />

• U-Club/23 Uhr<br />

29. SO<br />

Sonntagsfrühstück<br />

mit Rührei aus der Pfanne!<br />

• Katzengold/10-13 Uhr<br />

STAGE - eine neue Reise<br />

beginnt...<br />

Musical & Dance<br />

• LCB/17 Uhr<br />

2. Tanzpalette<br />

vom Tanzhaus Wuppertal<br />

• LCB/13 Uhr<br />

I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong> 9<br />

termIne für ItalIen 2/2012 bIS fr. 13.01.(!!!), dIreKt an: SHOam@Web.de<br />

italien1201.indd 9 13.12.2011 13:00:03 Uhr


Fleischerei Currywurst · Rosenthaler Platz · 10119 Berlin<br />

10 I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong><br />

ItalIen bIlderrätSel:<br />

I t a l I e n b e f r a g t J u n g e S c H a l K e 0 4 f a n S ü b e r<br />

IHre zuKunftSPerSPeKtIVen:<br />

„WaS WOllt IHr denn mal Werden?“<br />

Ich will<br />

Deutscher Meister<br />

werden!!!<br />

...ich auch, Deutscher Meister! Ich auch...<br />

vielleicht 2032... da hab ich<br />

meine Rente durch!<br />

eurO VOr dem auS? Helmut ScHmIdt Warnt.<br />

•••Uraltkanzler Helmut Schmidt könnte sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden:<br />

„Dann müsste man ja wieder alles umrechnen, großer Gott! Ein<br />

Euro war doch 1,95583 DM, oder? Dann koste ein Päckchen Kippen ja über elf<br />

Mark!? Unmöglich, wer soll das denn bezahlen?<br />

italien1201.indd 10 13.12.2011 13:00:04 Uhr<br />

til mette


DIEDERICHS „THE BERLIN NOT-BOOK“<br />

Z i s s e l m ä n c h e n .<br />

Eine Weihnachtsgeschichte<br />

Irgendwie kennt man das in der hiesigen Christenheit ja alles noch<br />

von damals zu Hause: Weihnachtszeit ist Krippenzeit! Mancherorts beginnt<br />

die Aufstellung des grausigen Plunders allerdings bereits mit dem<br />

Beginn der Adventszeit; in einem fußläufigen Glasbierfachgeschäft der<br />

Hauptstadt sogar noch eher. „Was sagt ihr denn dazu?“, fragt der dienstschiebende<br />

Tresenclown Fabio und weist grinsend auf ein Fensterbrett.<br />

„Eisenfranz“ und der Mann von I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong>, dem periodischen Feuerwerk<br />

mit geringer Schadenswirkung, zeigen sich verwirrt, blicken sich<br />

um und erschrecken: Und da steht es schon in so bisher unbekannter<br />

Prächtigkeit – das alljährliche Krippenspiel! Wie konnte man das nur<br />

übersehen? Verdrängung ist die einzige Erklärung. Doch das geht jetzt<br />

nicht mehr. „Meine Fresse! Wie sollen wir das nur sprengen, ohne dass<br />

gleich die ganze Fensterfront mit rausfliegt“, entfährt es dem Hauptstadtkorrespondenten.<br />

Auch die Sache hat nämlich Tradition in jenem alkoholischen Unterschlupf.<br />

Immer an Silvester geht das ganze Zeugs nämlich unter allgemein<br />

besoffenem Gejohle in die Luft.<br />

Die Sorge der beiden Tresenhocker muss erklärt werden. Bislang<br />

stand stets eine kleine selbstgebastelte Krippe weitgehend unbeachtet in<br />

einer Nische. Doch in diesem Jahr hat Rüdiger sein ganzes Herzblut in<br />

die Modellage gelegt und sich selbst übertroffen. Kilometerlang und auf<br />

zwei Ebenen ist Bethlehem nunmehr ausgefallen – und alles direkt neben<br />

des Korrespondenten Lieblingstisch: Häuschen, Kirchlein, Bäumchen,<br />

Tannen- und Kiefernzapfen und überall dazwischen überdimensioniertes<br />

Rotwild. „Ja und wo ist denn die Krippe?“, fragt Sabine S. aus<br />

Lichterfelde zwei Tage später beim Anblick des heillosen Kunstwerkes.<br />

„Da hinten, zwischen den Tschernobyl-Hirschen“, bescheidet sie Stefan<br />

aus Gummersbach. Die Frau sucht und sucht, wird aber nicht fündig.<br />

„Ich seh´ nur ´ne Futterkrippe“, mault sie. Richtig! Krippe ist nämlich<br />

nicht nur ein offener Sternhaufen im Sternbild des Krebses, sondern<br />

auch eine Praesepe, jene Viehfutterkrippe der Bibel, in die anno dunnemals<br />

unser Herr Jesus gelegt wurde. Rüdiger weiß so was. Na, wie<br />

auch immer, Sabine S. jedenfalls wickelt sich schon mal in Mäntel und<br />

Tischdecken, weil es hinter ihr nun so kalt ist. Kein Wunder bei so viel<br />

Deko-Schnee.<br />

Die Spelunken an Tischen und Tresen treiben indes andere Sorgen<br />

um. Wie sprengen? Dass ein einfacher Knallfrosch wie in den Vorjahren<br />

nicht ausreichen wird, ist unter den Sprengmeistern schnell Konsens.<br />

Aber wie dann? Schließlich wird hier über Pyrotechnik schwadroniert<br />

und da steckt nicht nur das alte griechische Wort „pyr“ (Feuer) drin und<br />

selbst wenn es sich in diesem Falle nur um Feuerwerk zu Vergnügungszwecken<br />

der Kategorie F1 handelt, unterliegt die Sache immerhin noch<br />

dem nationalen Sprengstoffrecht. Explosivstoffe wie TNT oder auch<br />

Großraketen fallen damit schon mal aus. Auch China-Kracher, Böller<br />

und artverwandte Rabauken sind in einem geschlossenen Raum, wie<br />

es so ein Glasbierfachgeschäft nun mal ist, völlig ungeeignet. „Guckt<br />

Euch nur mal die ganzen Kleinfiguren an“, mahnt Uli, „das gibt eine<br />

Splitterwirkung, die hier keiner überleben kann“.<br />

Bleiben also nur noch die guten alten Zisselmännchen, auch Ladycracker<br />

oder im Hamburgischen Piepmantscher genannt. Diese in so<br />

genannten Matten erhältlichen Kleinstfeuerwerkskörper scheinen geeignet.<br />

Auseinander geschnitten und geschickt platziert könnten sie die<br />

gewünschte Wirkung zeigen und die gute Tradition bliebe gewahrt.<br />

Und Rüdiger braucht das Zeugs ohnehin nicht mehr. „Der hat Kisten<br />

voll mit solchen Sachen“, wollen Gerüchte wissen.<br />

Tatjana, die Frau Wirtin, kramt schon mal den Feuerlöscher und<br />

Löschdecke hervor.<br />

I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong> 11<br />

italien1201.indd 11 13.12.2011 13:00:07 Uhr<br />

rattelschneck


„Ich will auch mal Kanzler werden...“<br />

999 *) Fotowitze aus der Berliner Republik<br />

Kiwi-Paperback (SPIEGEL ONLINE)<br />

Im gutsortierten Buchhandel<br />

oder direkt bei Amazon.de <br />

*) 876 1/2 davon vom I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong>-Chefredakteur!<br />

12 I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong><br />

€ 9,95<br />

WattLöppt in NYC von Stephen Oldvoodel<br />

Don’t Give a Rat’s Ass<br />

Gelegentlich – in schlechten Zeiten häufiger – hört man den Rat,<br />

Erspartes in „Gold aus Beton“ anzulegen. Bevor man fertig gegoogelt<br />

hat, was sich hinter dem Begriff verbergen könnte, sieht man sich im<br />

Büro eines Immobilienmaklers sitzen. Die freuen sich über Kundschaft,<br />

denn der nordamerikanische Markt südlich der kanadischen Grenze<br />

liegt einigermaßen darnieder. Prospekte mehr oder weniger geeigneter<br />

Objekte werden ausgebreitet, der finanzielle Rahmen sowie die gewünschte<br />

Nachbarschaft abgesteckt und dann heißt es erst einmal, sich<br />

ein ausreichend großes Hypothekendarlehen zu beschaffen. In Ermangelung<br />

von Wüstenrot und wegen jüngster Erfahrungen mit subprimen<br />

Krediten gleicht dies der Jubiläumsausgabe von „Spiel ohne Grenzen“.<br />

Hat sich die erste Aufregung gelegt, ist man rasch mit einem Darlehensmakler<br />

im Geschäft, der einem die Bankformulare ausfüllen hilft, Telefonnummern<br />

für Gebäudegutachter in seinem Handy eingespeichert<br />

hat und schließlich ein eigentlich unanständiges Wort nicht unerwähnt<br />

lässt: Pest. Pest ist im Amerikanischen der Sammelbegriff für Ungeziefer,<br />

grob unterteilt in Krabbel- und Nagetiere. Unter letzteren haben<br />

sich Ratten in der Vergangenheit der Übertragung tödlicher Infektionskrankheiten<br />

schuldig gemacht, daher wohl die auffallende Namensähnlichkeit<br />

und die schlechte Reputation. In New York City leben pro<br />

menschlichem Einwohner etwa drei bis fünf Ratten. Ob diese Enge bei<br />

den Nagern, genauso wie bei den Menschen, zu einem höheren Maß<br />

an Empathie und Höflichkeit führe, wollten Wissenschaftler herausfinden.<br />

Sie machten ein Experiment, in dem eine frei herumlaufende Ratte<br />

einen Artgenossen aus einem Käfig befreien konnte oder nicht. New<br />

Yorker Ratten erwiesen sich als ebenso hilfsbereit wie hilfreich und<br />

haben dafür jetzt im Forschungsmagazin Science lobende Erwähnung<br />

gefunden. Landratten bekamen den Käfig übrigens erst gar nicht auf.<br />

Immobilientechnisch gelten sie weiterhin als geschäftsschädigend, den<br />

hiesigen Gesundheitsbehörden sind sie nach wie vor ein Dorn im Auge<br />

und wenn nach aufreibenden Wochen mit Besichtigungen, Bank- und<br />

Anwaltsterminen dann der angestrebte Immobiliendeal im Geflecht byzantinischer<br />

Klauseln stecken geblieben ist, formt sich im Geiste schon<br />

die kommende Antwort auf den Investitionsratschlag Beton: Don’t give<br />

a rat’s ass!<br />

Das hat zwar leicht sexistische Konnotationen, aber die sind ja<br />

bei Verwünschungen schon mal gewollt. Der Senat des Staates New<br />

York hat in der Hauptstadt Albany offensichtlich den Ernst der Lage<br />

erkannt und in einem Gesetzentwurf jetzt erstens die Verfahrensregeln<br />

für den Kauf und Verkauf von Immobilien drastisch vereinfacht und<br />

zweitens eine Bestimmung aus dem Uniform Code of Military Justice<br />

(das Benimmbuch für Soldatinnen und Soldaten) gestrichen, die nicht<br />

auf Fortpflanzung zielende körperliche Vereinigungen mit Tieren als<br />

Sodomie unter Strafe stellte. Im Kommentar heißt es zwar, es sei dabei<br />

vor allem an Lasttiere gedacht, doch in der Militärakademie West Point<br />

heißt die Redewendung jetzt: Give me a rat’s ass!<br />

italien1201.indd 12 13.12.2011 13:00:08 Uhr<br />

polo


In der Weihnachtsbäckerei von Jörg Degenkolb-Degerli<br />

Als Omma Brausenthaler bei der Bestellung eines Mandelstuten<br />

beiläufig bemerkte, dass das Leben schon manchmal seltsam sei, holte<br />

die Fachverkäuferin tiiief Luft. --- Ach ja, das Leben, krakeelte sie. Die<br />

Leute haben ja immer komische Vorstellungen. Das kommt von diesen<br />

– na, hier, dings, äh – Philosophen. Philosophen, kennen Sie doch,<br />

oder? Platoon, und wie die alle heißen. Einer hat ja mal gesagt, dass<br />

wir alle nur Atome in der Nase eines Riesen sind. Was hat DER denn<br />

genommen? Und ein ganz schlauer meinte mal: Der Tod? Der Tod geht<br />

mich gar nix an, denn wenn er ist, bin ich nicht mehr, und so lange<br />

ich bin, ist er nicht. – So umständlich quatschen die. Das kann man<br />

doch abkürzen: Leben ist, wenn der Tod Urlaub macht. Punkt. Das ist<br />

doch gar nicht so schwer. Das Leben ist halt ein Zweiakter. Nur, dass<br />

nach dem ersten Akt der Vorhang nicht wieder aufgeht. Und dazwischen<br />

kommen wir auf die Welt, schreien ein bisschen und gucken doof.<br />

Und dann schreien wir wieder. Und dann kriegen wir auch schon unser<br />

erstes Handy. Und dann geht dieses ganze Theater los. Ein paar Jahre<br />

verbringen wir mit dem Ausprobieren von Passwörtern, weil wir die<br />

wieder mal alle vergessen haben, und dann noch die PIN und die PUK<br />

und die PIN von der PUK und dieser ganze Quatsch; nur um wieder mit<br />

Leuten reden zu können, die wir eh nicht mögen oder gar nicht kennen.<br />

Und mittendrin hauen wir ein paar Jahre so richtig auf die Kacke und<br />

fragen uns andauernd: Boah, was hab ich bloß in der Nacht von Freitag<br />

auf Mittwoch gemacht? Und wenn mal ein bisschen Zeit ist, gehen wir<br />

zum Friseur. Und da is’ dann aber mal endlich richtig Wellness. Waschen,<br />

Legen, Föhnen, die komplette Abteilung. Das ganze Leben lang<br />

rennen wir rum. Aber wenn wir mal abhängen, dann beim Friseur. Da<br />

kann man sich gar nicht vorstellen, dass so’n Friseur ja auch `n Leben<br />

hat. Wo hängt der denn wohl rum? Wahrscheinlich bei `nem anderen<br />

Friseur. Darüber haben die – na, hier, dings, äh – Philosophen aber<br />

noch nicht nachgedacht. Und steht irgendwo in „Sofies Welt“, dass sich<br />

im Grunde ALLES nur ums Abnehmen dreht? Also wenn es einen Gott<br />

gibt, dann hat der am achten Tag die „Brigitte“ und am neunten Tag die<br />

Diät erschaffen. Da bin ich mir ganz sicher. Wir sind von Geburt an zu<br />

dick. Schon im Bauch sind wir zu dick. Deswegen müssen wir auch so<br />

würdelos da rausgepresst werden. Das Geburtstrauma ist im Grunde<br />

nur die Erkenntnis: Ich pass da nicht durch. Ich bin zu dick. Ich muss<br />

abnehmen. Und das machen wir uns dann zur Lebensaufgabe. Fürs<br />

Dünnsein riskieren wir sogar den Skorbut. Als ob das den Tod interessieren<br />

würde. Jetzt fang ich aber auch schon an mit diesem – na, hier,<br />

dings, äh – Philosophieren. Das ist bestimmt das Alter. Jetzt geht das ja<br />

noch. Wenn ich noch älter bin, geht doch nix mehr. Das ist wie mit der<br />

Verdauung. Das ganze Leben ist ja eine Verdauung. Rein, rülps, pröttel<br />

pröttel, raus. Verdaut. Und mal ehrlich: Wenn die Verdauung stimmt,<br />

ist das Leben doch am schönsten. Und wenn die Bayer-Werke mal wieder<br />

was ausstoßen, was uns gut drauf bringt. Dann is auch schön. Aber<br />

sonst ... streiten wir ja die meiste Zeit. Denver oder Dallas, Puma oder<br />

Adidas, mit oder ohne, Schalke oder Dortmund, Jauch oder Will – obwohl,<br />

da streiten wir nicht, die sind beide scheiße, fertig. Und dann<br />

wird gepennt. Das halbe Leben verschlafen wir. Und dann heulen wir<br />

rum, wenn Gevatter Tod anklopft. Wie, was? Jetzt schon? Ich bin doch<br />

erst 80. Und mein halbes Leben lang musste ich doch schlafen. Also eigentlich<br />

bin ich erst 40. Im Körper eines 80Jährigen. Aber dann: Klick.<br />

Licht aus. Hätte man ja mal die Hälfte der Zeit früher aufstehen können.<br />

Dann hätte man als 80Jähriger wenigstens 60 Jahre gelebt. Aber<br />

wie gesagt: Mit dem Älterwerden ist eh nicht zu spaßen. Hier, dieser<br />

tote Komiker, wie heißt der noch? Ach ja, Viktor von Bülowbogen, der<br />

hat ja auch schon gesagt: Altwerden ist nix für Feiglinge. Und wenn das<br />

schon einer sagt, der immer nur Spökes macht. Wissen Sie was? Richtig<br />

alt werden heißt: Leben im – na, hier, dingenskirchen, äh – Konjunktiv.<br />

Ich hätte, könnte, würde, wenn --- Ich kann aber nicht, weil ich zu alt<br />

bin. Deswegen sag ich ja immer: In der Jugend viel bürsten, dann muss<br />

man später weniger kämmen – wenn Sie wissen, wie ich meine. Und<br />

ansonsten einfach entspannen! Schön mal Heizung auf volle Pulle und<br />

n kaltes Bier trinken. Und dann „Britt am Mittag“ gucken. Man muss<br />

nicht immer so tun, als hätte man den Ring nach Mordor zu tragen.<br />

Sonst hängt man auch nur noch im Wartezimmer rum. Das geht schneller<br />

als man denkt ... und auf einmal: ZACK! Kiste auf, Deckel drauf!<br />

Und DANN gucken die meisten aber doof. Die – hier, dingens – die<br />

Philosophen, die auch.<br />

Man muss halt schon ein bisschen auf der Hut sein mit diesem<br />

Leben. Vieles fängt ja harmlos an. Ich mein’, jeder Achte leidet an Nagelpilz<br />

– und weiß es nicht einmal.<br />

Mandelstuten ist übrigens aus.<br />

kittihawk<br />

I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong> 13<br />

italien1201.indd 13 13.12.2011 13:00:08 Uhr


14 I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong><br />

V e r r ü c K t e S r u S S l a n d :<br />

PutIn-ParteI HOlt 93% In nerVenHeIlanStalten.<br />

Da solltet ihr auch mal<br />

Flyer verteilen...<br />

Warme brüderle?<br />

freIbeuter Im StrIcKPullI<br />

Bei Stammwählern ist das unnötig!<br />

Rainer, was wollte denn der<br />

Wowereit da oben von Dir?<br />

Er hat behauptet, das wären die<br />

neuen Beliner Herrentoiletten...<br />

...und?<br />

Ich hatte sofort Verstopfung!!<br />

•••Du, Marina Weisband, deinerseits politische Geschäftsführerin der Piratenpartei<br />

Deutschland, grämst dich öffentlich über die Wahrnehmung deiner<br />

Partei in unserem Ländle. Aber wie soll man Euch im Allgemeinen und Dich im<br />

Besonderen denn auch ernstnehmen, wenn Du über Twitter verlauten lässt,<br />

wie weit du bei der „letzten BuVo“ mit deinem Strickpulli gekommen bist. Das<br />

ist doch schon ganz schön 80er-Retro-Grünen-mäßig... Shoam<br />

italien1201.indd 14 13.12.2011 13:00:12 Uhr


I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong> 15<br />

italien1201.indd 15 13.12.2011 13:00:15 Uhr


16 I<strong>TAL</strong><strong>IEN</strong><br />

italien1201.indd 16 13.12.2011 13:00:19 Uhr

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