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Zivilschutz- Forschung - Schutzkommission

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<strong>Zivilschutz</strong>-<br />

<strong>Forschung</strong><br />

Schriftenreihe der Schutzkommision beim Bundesminister des Innern<br />

Herausgegeben vom Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für <strong>Zivilschutz</strong> –<br />

im Auftrag des Bundesministerium des Innern<br />

Neue Folge Band 41<br />

W. König, A. Drynda, B. König,<br />

R. Arnold, P. Wachtler, M. Köller<br />

Einfluss von Zytokinen<br />

und Lipidmediatoren auf die<br />

Kontrolle und Regulation<br />

spezifischer Infektabwehr<br />

bei Brandverletzung<br />

ISSN 0343-5164


ZIVILSCHUTZFORSCHUNG<br />

Neue Folge Band 41


<strong>Zivilschutz</strong>-<br />

<strong>Forschung</strong><br />

Schriftenreihe der Schutzkommision beim Bundesminister des Innern<br />

Herausgegeben vom Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für <strong>Zivilschutz</strong> –<br />

im Auftrag des Bundesministerium des Innern<br />

Neue Folge Band41<br />

W. König, A. Drynda, B. König,<br />

R. Arnold, P. Wachtler, M. Köller<br />

Einfluss von Zytokinen<br />

und Lipidmediatoren auf die<br />

Kontrolle und Regulation<br />

spezifischer Infektabwehr<br />

bei Brandverletzung<br />

ISSN 0343-5164


4<br />

Herausgeber: Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für <strong>Zivilschutz</strong> –<br />

Deutschherrenstr. 93–95, 53177 Bonn<br />

Telefon: (0 18 88) 3 58-0<br />

Telefax: (0 18 88) 3 58-58 03<br />

Internet: www.bundesverwaltungsamt.de<br />

Die Arbeit gibt die Meinung der Autoren wieder. Sie stellt keine Äußerung des<br />

Herausgebers dar und ist auch nicht als solche auszulegen.<br />

© 2001 Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für <strong>Zivilschutz</strong> – Bonn<br />

Satz und Druck: Druckhaus Dresden GmbH


Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Kurze Darstellung zur Aufgabenstellung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Voraussetzungen unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde . . . . . . . 9<br />

Planung und Ablauf des Vorhabens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Wissenschaftlicher und technischer Stand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Zusammenarbeit mit anderen Stellen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Ergebnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Mikrobielle Pathogenität und Pathogenitätsfaktoren . . . . . . . . . . . . 13<br />

Untersuchungen zu mikrobiellen Pathogenitätsfaktoren. . . . . . . . . . 15<br />

Untersuchungen zum Staphylokokken Leukozidin. . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Pathogenitätsfaktoren von Pseudomonas aeruginosa . . . . . . . . . . . . 16<br />

Untersuchungen zur Bedeutung mikrobieller Superantigene . . . . . . 18<br />

Modulation der Immuneffektorreaktionen durch RSV<br />

(Respiratory Syncytial Virus).. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Zusammenfassung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Bedeutung von Pharmaka (Zytokine, lösliche Rezeptoren,<br />

Antagonisten u.a.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Bedeutung von Wachstumsfaktoren:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Untersuchungen zum PAF-Rezeptorantagonisten. . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Zusammenfassung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Therapeutische Interventionen bei der traumabedingten<br />

Immunparalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Untersuchungen zum Einfluss von γ-Interferon beim Brandverletzten . . 23<br />

Immunmodulation – Untersuchungen zur Immunmodulation<br />

im Rahmen der Ernährungstherapie.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Erfolgskontrollbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Voraussichtlicher Nutzen, insbesondere Verwertbarkeit des<br />

Ergebnisses und der Erfahrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Kurzfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Die Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

5


Einleitung<br />

Kurze Darstellung zur Aufgabenstellung:<br />

Unter dem Thema „Einfluss von Zytokinen und Lipidmediatoren auf die Kontrolle<br />

und Regulation spezifischer Infektabwehr bei Brandverletzung“ wurde ein<br />

theoretisch klinisches und klinisch-experimentelles Projekt gefördert. Aus<br />

langjährigen Arbeiten wissen wir, dass die traumabedingte Immunparalyse, wie<br />

sie z.B. bei Polytrauma oder bei der Brandverletzung auftritt, durch eine Dysbalance<br />

und u.U. durch ein Versagen der Mediatorkaskaden zustande kommt. Am<br />

Beispiel der Brandverletzung wird dabei offensichtlich, dass nach einer Phase der<br />

Kolonisierung entweder im Rahmen der Stabilisierung der Infektabwehr keine<br />

mikrobielle Invasion stattfindet oder unter Zunahme des Pathogenitätserwerbs<br />

von Mikroorganismen und Veränderung der Infektabwehr es zur mikrobiellen<br />

Invasion kommt. Die Aufgabenstellung sollte deshalb mikrobielle Pathogenitätsfaktoren<br />

berücksichtigen, die die Immunparalyse einleiten und andererseits zellbiologische<br />

und immunologische Parameter erarbeiten, die die Immunparalyse<br />

anzeigen. Daraus resultierend sollen dann diagnostische Kriterien erarbeitet werden,<br />

die als frühe Prädiktivmarker der Immunparalyse eingesetzt werden können.<br />

Auf dem Boden der Erkenntnisse zur traumainduzierten Immunparalyse sollen<br />

für die Zukunft neue therapeutische Ansätze erarbeitet werden. Die vorliegenden<br />

Ergebnisse umfassen deshalb Arbeiten zur Validität von mikrobiellen Pathogenitätsfaktoren,<br />

wobei als Indikatorzellen die Immunzellen normaler Donoren eingesetzt<br />

wurden. Die Wechselwirkung dieser mikrobiellen Pathogenitätsfaktoren<br />

mit den Zielzellen erlaubt es, anhand von zellbiologischen Charakteristika die<br />

Aktivität der mikrobiellen Pathogenitätsfaktoren zu beurteilen. In einem weiteren<br />

Ansatz wurden bekannte Stimulatoren eingesetzt und Zielzellen von Patienten<br />

mit Brandverletzung, Polytrauma oder großflächigen operativen Eingriffen analysiert.<br />

Aus den erzielten Ergebnissen kommen wir zu neuen Erkenntnissen hinsichtlich<br />

der Pathogenität von mikrobiellen Exoprodukten, der Bedeutung von<br />

inflammatorischen Mediatoren in der Regulation wie aber auch in der Paralyse<br />

zellbiologischer Funktionen sowie zu neuen Denkkonzepten hinsichtlich therapeutischer<br />

Ansätze zur Vermeidung der Immunparalyse. Selbstverständlich<br />

besteht auch für die Zukunft großer <strong>Forschung</strong>sbedarf.<br />

7


Voraussetzungen unter denen das Vorhaben<br />

durchgeführt wurde<br />

Die Arbeitsgruppe für Infektabwehr (Leiter Prof. Dr. med. W. König) hat über<br />

Jahre die zellbiologischen und immunologischen Voraussetzungen etabliert, um<br />

die mikrobielle Pathogenität in der Wechselwirkung mit humanen Effektorzellen<br />

zu quantifizieren und zu analysieren. So wurden die Mediatorkaskaden (Lipidmediatoranalyse,<br />

Zytokinanalyse, Adhäsinrezeptoren u.a.) in der Abteilung etabliert<br />

und in vielen Patientenstudien eingesetzt. Eine sehr enge Zusammenarbeit<br />

hinsichtlich des Arbeitsprojektes war durch die Interaktion mit der Abteilung für<br />

Plastische Chirurgie (Prof.Dr.med. Steinau), den Städtischen Krankenanstalten<br />

Dortmund, Universitätsklinik Marienhospital Herne sowie der Universitätsklinik<br />

Josefs-Hospital u.a. gegeben. Durch die Interaktion mit den klinischen Kollegen<br />

der dortigen Abteilung wurde ein entsprechendes Krankengut zusammengestellt<br />

und wesentliche Fragen hinsichtlich der Wechselwirkung mikrobieller Pathogenitätsfaktoren<br />

an immungestressten Effektorzellen analysiert. Fernerhin hatten<br />

wir durch diese enge Verzahnung die Möglichkeit, neue Therapieansätze (Dipeptid,<br />

Eicosapentaensäure u.a.) in klinischen Studien zu analysieren. Im Rahmen<br />

einer „Multicenterstudie“, wurde der Einfluss von (-Interferon auf die Reaktivierbarkeit<br />

von humanen Effektorzellen bei Brandverletzung analysiert. Als wesentlicher<br />

Marker der zellulären Reaktivität wurde die Expression von MHCII analysiert.<br />

Planung und Ablauf des Vorhabens<br />

Im Wesentlichen wurde das Vorhaben über zwei thematisch verzahnte Bereiche<br />

durchgeführt; es hatte sich in der Vergangenheit erwiesen, dass eine moderne<br />

Betrachtung zur klinischen Pathophysiologie der Immunparalyse z.B. der Brandverletzten<br />

nur dann getroffen werden kann, wenn gleichzeitig die dazugehörige<br />

Grundlagenforschung aktiviert und gefördert wird. Aus diesem Grunde wurde<br />

das Projekt zweigleisig angelegt:<br />

a) zum einen wurde der Einfluss mikrobieller Pathogenitätsfaktoren an humanen<br />

Immuneffektorzellen analysiert,<br />

b) zum anderen wurde die Reaktivität humaner Immuneffektorzellen unter dem<br />

Trauma analysiert.<br />

Dies Vorgehen erwies sich als ausserordentlich vernünftig, da man die Reaktivität<br />

normaler Immuneffektorzellen hinsichtlich unterschiedlicher Pathogenitätsfaktoren<br />

kennen muss um dann zu analysieren, inwieweit an verschiedenen Signaltransduktions-<br />

oder Schaltelementen hinsichtlich der Mediatorgenerierung, Produktion<br />

oder des Verhältnisses der Mediatoren untereinander bei immungestressten<br />

Patienten ein Defizit, ein Überschießen oder ein Missverhältnis auftritt. Es war<br />

also unser Ziel die Ergebnisse aus beiden Bereichen so abzurunden, dass wir diese<br />

basistheoretischen Ergebnisse für die Klinik verfügbar machen, um gleichermaßen<br />

eine Vertiefung des pathophysiologischen Wissens zu erreichen.<br />

9


Infolge des dualen Ansatzes (klinisch-theoretisch, klinisch) wurden die Arbeiten<br />

parallel zueinander vorangetrieben. Es wurden die klinisch-theoretischen Ansätze<br />

an normalen Spenderzellen durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden normale Spender<br />

einbestellt, es wurde Blut (200 ml) entnommen. Nach bewährten Methoden<br />

der Zellauftrennung wurden die Zellen isoliert und mit den mikrobiellen Pathogenitätsfaktoren,<br />

die in der Abteilung oder mit anderen Institutionen (national,<br />

international) erarbeitet wurden, inkubiert. Die Auswertungen zu den erzielten<br />

Resultaten (Lipidmediatoren, Zytokine, Lymphozyten, Funktionsanalysen u.a.)<br />

wurden in der Arbeitsgruppe für Infektabwehr durchgeführt. Parallel zu diesen<br />

Experimenten, die also stringent anhand der erhaltenen Ergebnisse weiterentwickelt<br />

wurden, waren wir auf die Spenderzellen aus den unterschiedlichen Kliniken<br />

angewiesen. Wenn diese Spender nach Rückkoppelung mit den Klinikern<br />

in den Abteilungen vorlagen, wurde Blut im Rahmen der Routineuntersuchung<br />

bei den Patienten entnommen und dann zur Arbeitsgruppe für Infektabwehr<br />

gebracht. Bei einem Großteil der Patienten haben wir den Transfer der Proben<br />

selber durchgeführt. Dies beinhaltete teilweise auch Fahrten von Bochum bis<br />

Essen (Universitätsklinik) oder von Bochum nach Dortmund (Städt. Krankenanstalten).<br />

Wissenschaftlicher und technischer Stand<br />

Die Arbeitsgruppe für Infektabwehr besteht seit 1979. Sie untersteht einem Universitätsprofessor<br />

(Prof. Dr. med. W. König). Der wissenschaftliche und technische<br />

Stand ist voll gewährleistet und viele internationale Publikationen resultierten<br />

aus der vorliegenden Förderung. Hinsichtlich der verwendeten Fachliteratur,<br />

Informations-, Dokumentationsdienste benutzen wir die moderne Kommunikation<br />

auf allen unseren Fachgebieten sowie insbesondere Kontakte zu internationalen<br />

Wissenschaftlern durch Vorstellen der Resultate bei internationalen Konferenzen.<br />

Aufgrund dieser langjährigen Interaktionen auf den vorliegenden Gebieten haben<br />

wir Kooperationen mit Arbeitsgruppen in Europa sowie in den USA aufgebaut.<br />

Zusammenarbeit mit anderen Stellen<br />

Hier sind als erstes zu nennen die Universitätskliniken der Ruhr-Universität<br />

Bochum, die Universitätsklinik in Essen, die Städtischen Krankenanstalten Dortmund;<br />

hinsichtlich der theoretisch-klinischen Arbeiten sind zu nennen die<br />

Arbeitsgruppen aus den USA (Colorado, NIH), aus Europa (Institut Pasteur,<br />

Paris, Institut für Mikrobiologie, Straßburg).<br />

10


Ergebnisse<br />

Einleitung<br />

Die innovativen Erkenntnisse auf dem Gebiet der mikrobiellen Infektabwehr und<br />

hier insbesondere zur Pathophysiologie der traumabedingten Immunsuppression<br />

sind gekennzeichnet durch die vertieften Vorstellungen zu den unterschiedlichen<br />

Mediatorkaskaden. Die inflammatorischen Effektorzellen, wie z.B. Neutrophile<br />

bilden erste Abwehrbarrieren für Mikroorganismen. Mikroorganismen können<br />

durch bakterielle Pathogenitätsfaktoren ihrerseits wie auch insbesondere durch<br />

Exoprodukte (Toxine, Superantigene u.a.) die Reaktivität der Effektorzellen verändern.<br />

Unter den Immuneffektorzellen spielen nicht nur neutrophile Granulozyten,<br />

Monozyten sondern auch Entzündungszellen wie Basophile, Mastzellen<br />

und Eosinophile eine bedeutsame Rolle. Die letzteren Zellen, die zunächst vornehmlich<br />

als relevant für allergische Reaktionen bekannt waren, spielen auch bei<br />

traumainduzierten Immunreaktionen eine besondere Rolle. Nach Aktivierung von<br />

Entzündungszellen über pseudoallergische Aktivatoren kommt es zur Freisetzung<br />

vielfältiger Mediatoren. Die Freisetzung der Entzündungsmediatoren beeinflusst<br />

wiederum den Reaktivitätserwerb im Rahmen der spezifischen Infektabwehr.<br />

Die mikrobielle Infektabwehr ist gekennzeichnet durch die unspezifische sowie<br />

durch die spezifische Infektabwehr. Träger der unspezifischen Infektabwehr sind<br />

einerseits inflammatorische Immuneffektorzellen, Serumkomponenten, Zytokine<br />

u.a.; Träger der spezifischen Infektabwehr sind Lymphozyten, die einerseits die<br />

humorale oder die zellvermittelte Immunantwort einleiten; verknüpfende Komponenten<br />

für die unspezifische und spezifische Infektabwehr sind die vielfältigen<br />

Entzündungsfaktoren. (Abb.1) In der Vergangenheit war den Lipidmediatoren<br />

besondere Aufmerksamkeit geschenkt worden. Vielfältige aktivierende Stimuli<br />

können rezeptorvermittelt oder nichtrezeptorvermittelt Zellen so stimulieren,<br />

dass es über eine Phospholipaseaktivierung zu einer Translokation der 5-Lipoxygenase<br />

mit der Freisetzung von Leukotrienen kommt. Diese Mediatoren haben<br />

chemotaktische und spasmogene Einwirkungen.<br />

Nach neueren Arbeiten können Lipidmediatoren wiederum Zytokine in ihrer<br />

Aktivität regulieren. Somit entsteht ein Konzept, dass verschiedene Mediatorkaskaden<br />

interagieren, teilweise synergistisch, additiv oder sogar antagonistisch<br />

wirksam sind. (Abb.2) Mediatoren ihrerseits können wiederum andere Mediatoren<br />

freisetzen oder die Zelle „primen“, so dass ein exogener Stimulus nun zu<br />

einer hyperreaktiven Freisetzung von Mediatoren führt. Viele Mediatoren führen<br />

ihre zellbiologische Funktion durch rezeptorvermittelte Wechselwirkung aus.<br />

Diese Rezeptoren können nach der Aktivierung von Zellen freigesetzt werden,<br />

wie es z.B. für den Tumornekrosefaktor (TNF) gezeigt wird. Der Mediator für<br />

sich hat ein duales Gesicht. Für die Homeoestase der Infektabwehr ist die balancierte<br />

Freisetzung unterschiedlicher Mediatorkaskaden notwendig. Eine zu starke<br />

Freisetzung von Mediatoren könnte zu einer überschießenden Entzündung<br />

führen. Ein Versagen der Mediatorkaskaden leitet die Immunparalyse ein. Unter<br />

den neugenerierten Mediatoren – hier handelt es sich meistens um Peptide – gibt<br />

es pro- und antiinflammatorische Mediatoren. (Tabellen 1,2,3)<br />

11


Das Konzept, das Interleukine und Zytokine aus unterschiedlichen Vorläuferzellen<br />

stammen, hat zu einer didaktischen Einteilung hinsichtlich von Schutz und<br />

Schaden geführt. Aufgrund unterschiedlicher Infektionsmodelle weiß man, dass<br />

aus T-Helferzellen des Typs 1 die Zytokine IL-2 und Interferon-γ vornehmlich<br />

gebildet werden. Diese Zytokine werden für die protektive Infektabwehr in der<br />

Regel benötigt; aus T-Helferzellen des Typs 2 werden Zytokine wie IL-4, IL-5,<br />

IL-13 freigesetzt. (Abb.3) Diese Zytokine haben im Rahmen der allergisch-entzündlichen<br />

Reaktion eine herausragende Bedeutung. Die Interleukine IL-4 und<br />

IL-13 wirken als „Switch“-Faktoren bei der IgE-Synthese. Interleukin-5 hat darüber<br />

hinaus pleiotrope Funktionen und findet sich bei der mikrobiell induzierten<br />

Immunsuppression von der Konzentration her erhöht. Viele dieser Mediatoren<br />

haben also überlappende Funktionen und sind für unterschiedliche Krankheitsbilder<br />

bedeutsam. Interleukin-5 führt zur Eosinophilen Akkumulation, wie es bei<br />

allergisch-entzündlichen Reaktionen aber auch beim ARDS und Polytrauma<br />

gesehen wird. TH 2 -Zellen können nach ihrer Aktivierung auch Interleukin-10<br />

wiederum freisetzen. Das Interleukin-10 supprimiert TH- 1 vermittelte Zytokine<br />

und favorisiert damit die TH- 2 -Zellentwicklung. Aus Makrophagen und NK-Zellen<br />

wird Interleukin-12 nach der Aktivierung gebildet. Interleukin-12 wiederum<br />

induziert die Freisetzung von γ-Interferon. Somit findet sich für fast jede Mediatorkaskade<br />

ein aktivierender und gegenregulatorischer Bogen. Aufgrund dieser<br />

komplexen Ergebnisse ist es also verständlich dass nach Eckpfeilern gesucht werden<br />

muss, um den Status der Infektabwehr genügend genau zu analysieren. Für<br />

die hier vorliegenden Arbeiten hat es sich als günstig erwiesen, einerseits Zytokine<br />

wie Interleukin-1, Interleukin-6 zu studieren, das Chemotaxin Interleukin-8<br />

als einen Vertreter der chemotaktischen Peptide, den Tumornekrosefaktor, der für<br />

Schock-Sepsis verantwortlich gemacht wird, allerdings auch benefizielle Funktionen<br />

aufweist sowie Interleukin-4 und Interleukin-13, fernerhin die Zytokine<br />

Interferon-γ und Interleukin-12. (Tabelle 4)<br />

In den vergangenen Jahren hatten wir gezeigt, dass ein frühes Merkmal der verbrennungsinduzierten<br />

Immunsuppression wie auch beim ARDS darin besteht,<br />

dass Immuneffektorzellen (Neutrophile) eine verminderte Freisetzung von chemotaktisch<br />

aktivem Leukotrien B4 zeigten. Der Neutrophile Granulozyt war in<br />

seiner Reaktivität hinsichtlich der LTB 4 -Freisetzung weitestgehend inaktiviert.<br />

Eine Reduktion von LTB 4 -Rezeptoren auf der Oberfläche der Neutrophilen wurde<br />

von uns beschrieben. Darüberhinaus konnten wir zeigen, dass im Vergleich<br />

zur Überlebensgruppe bei Brandverletzten ein irreversibler Anstieg von Interleukin-6<br />

vorlag. Hinsichtlich des Differenzierungsmarkers von B-Zellen (CD 23 )<br />

zeigte sich im Verlauf der Brandverletzung (hier insbesondere vor der mikrobiellen<br />

Invasion) unter den Bedingungen von Schock und Sepsis eine Unfähigkeit<br />

der B-Lymphozyten nach Interleukin-4-Zugabe eine CD 23 -Expression aufzuzeigen.<br />

Auf dem Boden der hier vorliegenden Erkenntnisse ist es also verständlich,<br />

dass offenbar frühe zellbiologische Prädiktoren auftreten, die vor der mikrobiellen<br />

Invasion das Bild der drohenden Sepsis anzeigten. Die Entwicklung auf dem<br />

Gebiet zur Pathophysiologie der traumabedingten Immunsuppression war durch<br />

die Vielzahl der o.g. Zytokine erweitert worden. Neben der Wechselwirkung von<br />

Zytokinen mit Immuneffektorzellen sowie Zellen der spezifischen Abwehr<br />

kamen neue Ergebnisse zur Überlebenszeit von Zellen hinzu. Der Terminus der<br />

12


„Apoptose (Zelltod)“ wurde geprägt. Ergebnisse aus der Grundlagenforschung<br />

hatten gezeigt, dass eine DNA-Fragmentierung auftritt, die z.B. durch Toxine<br />

unter nicht-toxischem Einfluss zustande kommt. Im Rahmen dieser Fragmentierung<br />

kommt es zu einer Abnahme der zellulären Leistung mit den entsprechenden<br />

zellulären Funktionen. Weiterführende Arbeiten konnten darüber hinaus<br />

darlegen, dass die „Apoptose“ durch Zytokine wie GM-CSF und G-CSF weitestgehend<br />

aufgehoben wird. Daraus ergab sich, dass Wachstumsfaktoren u.U. die<br />

Reaktivität von Immuneffektorzellen erhalten können.<br />

Mikrobielle Pathogenität und Pathogenitätsfaktoren<br />

In den vergangenen zwei Dekaden wurden enorme Fortschritte auf dem Gebiet<br />

der Zell- und Molekularbiologie hinsichtlich der Entzündungsmediatoren und<br />

ihrer pathophysiologischen Auswirkungen bei Infektionskrankheiten und immunpathologischen<br />

Stresssituationen erhoben. In diesem Zusammenhang kommt den<br />

Lipidmediatoren sowie in den vergangenen zehn Jahren den Zytokinen eine<br />

besondere Bedeutung zu. Die pathophysiologische Rolle der Zytokine wurde bei<br />

vielen Infektionen anhand von Infektionsmodellen analysiert. Es konnte festgestellt<br />

werden, dass beim gramnegativen septischen Schock die Lipopolysaccharide<br />

offenbar eine bedeutende Rolle spielen. Die pathologischen Auswirkungen des<br />

Endotoxinschocks wurden durch die Freisetzung von Interleukin-1, Interleukin-6<br />

und des Tumornekrosefaktors erklärt. Diese Zytokine können wiederum andere<br />

Mediatoren induzieren, wie z.B. Prostanoide sowie auch endotheliale Adhesionsmoleküle.<br />

Die Molekularbiologie zur Kenntnis der Adhäsionsmoleküle hat dargelegt,<br />

dass Entzündungsmediatoren diese Strukturen an Endothelzellen und<br />

Epithelzellen regulieren, so dass es zu einer Stase der Leukozyten kommen kann.<br />

Als Folgereaktion kommt es zur Bildung und Freisetzung inflammatorischer<br />

Moleküle. Es ergibt sich eine Abnahme der Herzfunktion, des Blutdrucks und es<br />

kommt zu markanten Einflüssen an Immuneffektorzellen. Diese Veränderungen<br />

führen dann zum multiplen Organversagen und zum Zelltod des Patienten. Der<br />

septische Schock ist dabei eine akut auftretende Reaktion, wobei diese proinflammatorischen<br />

Zytokine ihre große Bedeutung entfalten; die Zytokine haben<br />

jedoch weitgespannte Auswirkungen und finden sich auch bei chronischen Entzündungsreaktionen<br />

und Infektionserkrankungen wie z.B. Lepra, Tuberkulose<br />

u.a. Zytokine führen ebenfalls zur Induktion der „Akute-Phase“-Antwort; dies ist<br />

ein integrierter Bestandteil der natürlichen Abwehr gegenüber Mikroorganismen.<br />

Durch molekularbiologische Untersuchungen hinsichtlich der mikrobiellen Erreger<br />

wie auch des Wirtes ist es heute möglich, die Bedeutung einzelner Pathogenitätsfaktoren<br />

und einzelner Zytokine tierexperimentell zu analysieren.<br />

Die Anwendung genetisch klonierter Mikroorganismen in der Wechselwirkung<br />

mit humanen Effektorzellen hat es darüber hinaus ermöglicht, eine Übertragung<br />

bisheriger und neuer Erkenntnisse zum Problem „Sepsis“ zu erhalten. Während<br />

in den vergangenen 30 – 40 Jahren den Endotoxinen eine ausschließliche Bedeutung<br />

zugesprochen wurde, ist heute allgemein akzeptiert, dass abseits vom Lipopolysaccharid<br />

andere mikrobielle Faktoren modulierende Funktionen ausüben<br />

und u.U. sogar wichtiger sind als das Lipopolysaccharid. Diese unterschiedlichen<br />

13


mikrobiellen Faktoren können heute in vier Klassen eingeteilt werden; Adhäsine,<br />

Inversine, Aggressine und Impedine. (Abb.4 a,b)<br />

Adhäsine sind mikrobielle Pathogenitätsfaktoren, wie z.B. Fimbrien an E.coli<br />

oder Pseudomonas ssp., die sich an spezifische zelluläre Rezeptoren binden. Es<br />

handelt sich in der Regel um Karbohydrate und Karbohydrat-Wechselwirkungen,<br />

die wiederum zu zellbiologischen Veränderungen am Erfolgsorgan führen. Wir<br />

konnten nachweisen, dass definierte Adhäsine von E.coli Bakterien in sehr spezifischer<br />

Weise aus neutrophilen Granulozyten (PMN) sowie Lymphozyten, Monozyten,<br />

Basophilen (LMB), die Mediatoren wie Leukotriene und Histamin freisetzen.<br />

Damit war ersichtlich, dass die Adhäsin-Immuneffektor-Wechselwirkung zur<br />

Aktivierung der Zielzellen führt. Dies bedeutet, dass die Kolonisierung nur eine<br />

Voraussetzung für die nachfolgende Infektion ist und die entsprechende Adhäsin-<br />

Zellwechselwirkung die pathophysiologischen Reaktionen induziert.<br />

Invasine: Es sind Strukturen von Mikroorganismen, die für die Aufnahme des<br />

Mikroorganismus von wesentlicher Bedeutung sind. Es handelt sich ebenfalls um<br />

mikrobielle Oberflächenstrukturen, die in Wechselwirkung mit Epitopen der Zelle<br />

treten. Bekannt sind hier das Invasin von Listeria monocytogenes (Inv, ail) oder<br />

Yersinia ssp. (Yops), Salmonella ssp.. Invasine erlauben durch Wechselwirkung<br />

des Mikroorganismus mit den zellulären Strukturen eine Aktivierung innerhalb<br />

der Zelle, so dass der Mikroorganismus zur Aufnahme kommt. Innerhalb der Zelle<br />

kommt es zur Wechselwirkung des Mikroorganismus mit intrazellulären Strukturen<br />

und damit zu einer Modulation der zellulären Funktion.<br />

Aggressine: Es handelt sich in der Regel um mikrobielle Exotoxine oder auch<br />

Proteasen. Die Vielfältigkeit der Toxine hinsichtlich der Wechselwirkung an<br />

Immuneffektorzellen wurde in den vergangenen Jahren interdisziplinär erarbeitet.<br />

Es zeigte sich, dass viele Hämolysine durch Rezeptorwechselwirkung Zellen<br />

aktivieren können, dazu gehören z.B. das Pneumolysin oder Streptolysin O. Das<br />

letztere Toxin bindet sich an Cholesterol und führt zur Freisetzung von Leukotrienen.<br />

Andererseits können mikrobielle Exotoxine auch modulierend einwirken<br />

und die Mediatorkaskaden selektiv aktivieren oder inhibieren. Ein klassisches<br />

Beispiel ist das E.coli α-Hämolysin. Dieses Toxin supprimiert z.B. die Zytokinfreisetzung.<br />

Man kann sich also vorstellen, dass E.coli Bakterien mit spezifischen<br />

Adhäsinen und der α-Hämolysinausprägung zunächst Immuneffektorzellen aktivieren;<br />

die gleichzeitige Freisetzung von α-Hämolysin würde die Zytokinfreisetzung<br />

supprimieren und damit die spezifische Infektabwehr inhibieren.<br />

Impedine: Dies sind Faktoren, die die zelluläre Funktion supprimieren. Auf die<br />

duale Funktion vieler mikrobieller Exotoxine wurde eingegangen. Mikrobielle<br />

Superantigene oder z.B. das Alginat von Pseudomonas ssp. also mukoide Exoprodukte<br />

können phagozytäre Funktionen inhibieren, so dass damit trotz zirkulierender<br />

Phagozyten ein Defizit ihrer Funktion eintritt. Diese Substanzen würden<br />

dann die Aufnahme der Mikroorganismen inhibieren und häufig auch durch<br />

Wechselwirkung mit intrazellulären Strukturen (niedrigmolekulare G-Proteine,<br />

Aktin, respiratorischer Burst u.a.) die essentielle Funktion der Phagozyten<br />

blockieren.<br />

Die Kenntnis dieser multiplen Faktoren ist notwendig, um sich in der Zukunft<br />

Gedanken zu machen, wie die Pathophysiologie nach Kolonisierung eines Brandverletzten<br />

das Schicksal dieses Brandverletzten entscheiden kann. Es handelt sich<br />

14


nicht um einen einzelnen mikrobiellen Faktor sondern um mehrere Faktoren; es<br />

ist nicht ein einzelnes Abwehrsystem sondern die Komplexität unterschiedlicher<br />

Mediatorkaskaden betroffen. Die Abwehrleistung des lokalen Wundfeldes wie<br />

auch der zirkulierenden Zellen sowie die Stabilität der natürlichen Immunität mit<br />

der Möglichkeit zum Aufbau der spezifischen Abwehr sind zu beachten. All diese<br />

Komponenten sind letztendlich entscheidend, ob die Kolonisierung und mikrobielle<br />

Infektion kompensiert wird oder ob es letztendlich zu einer mikrobiellen<br />

Invasion mit dem Tod des Patienten durch die „Burn wound sepsis“ kommt. Es<br />

sind also allgemeingültige Fragen, die beim Brandverletzten wie auch beim<br />

Polytrauma zum Tragen kommt. Voraussetzung für die Beantwortung dieser Fragen<br />

ist die exakte Kenntnis der pathophysiologischen Vorgänge, die durch mikrobielle<br />

Pathogenitätsfaktoren ausgelöst werden sowie die Analyse der unterschiedlichen<br />

zellbiologischen Reaktionsformen auf mikrobielle Reize. (Abb. 5) Nur aus<br />

dieser komplexen Sicht heraus ist es möglich Prädiktivmarker der „Burn wound<br />

sepsis“ einzuführen und innovative therapeutische Ansätze zu erarbeiten.<br />

Die hier darzustellenden Ergebnisse betreffen also<br />

1. weiterführende Arbeiten zu den mikrobiellen Pathogenitätsfaktoren in der<br />

Wechselwirkung mit humanen Immuneffektorzellen und<br />

2. Studien zu den zellbiologischen Auswirkungen, die für den „Immunstress“ und<br />

die „Immunparalyse“ verantwortlich sein können sowie<br />

3. den Einsatz neuer therapeutischer Ansätze zur Stabilisierung der Infektabwehr<br />

und zur Behandlung der traumabedingten Immunparalyse<br />

Untersuchungen zu mikrobiellen Pathogenitätsfaktoren<br />

Untersuchungen zum Staphylokokken Leukozidin<br />

Im Rahmen der mikrobiellen Kolonisierung bei Brandverletzten sind Pseudomonas<br />

ssp. und Staphylokokken prädominante Keime, die häufig im Verbund bei<br />

der mikrobiellen Invasion gefunden werden. In früheren Arbeiten hatten wir<br />

gezeigt, dass die Pathogenität der Mikroorganismen im Laufe der mikrobiellen<br />

Invasion offensichtlich zunimmt. Die Frage stellte sich, inwieweit definierte<br />

Pathogenitätsfaktoren die mikrobielle Invasion begünstigen, und welche Parameter<br />

der natürlichen Infektabwehr dabei moduliert werden. Im Folgenden wurde in<br />

einer Zusammenarbeit mit dem Institut Bactériologie der Medizinischen Fakultät<br />

der Universität Straßburg das Staphylokokken Leukozidin analysiert. Staphylokokkus<br />

aureus Stämme sind mit einer Vielzahl von Erkrankungen assoziiert, wie<br />

z.B. Lungeninfektion, Verbrennungen, Furunkel und Dermonekrosen. Die Pathogenitätsfaktoren<br />

von Staph.aureus, insbesondere die Toxine, spielen dabei eine<br />

besondere Rolle für die Auslösung des Krankheitsprozesses. In früheren Studien<br />

konnte gezeigt werden, daß Staphylokokkentoxine (z.B. α-Toxin, δ-Toxin, Toxic<br />

Shock Syndrome Toxin, die Immuneffektorzellen von Probanden hinsichtlich der<br />

Mediatorfreisetzung modulieren. Im Folgenden wurde das Staphylokokken Leukozidin,<br />

ein Zweikomponententoxin, analysiert. Es wurde das Panton-Valentine-<br />

Leukozidin (Luk PV) dem Leukozidin R gegenübergestellt. Diese Zweikompo-<br />

15


nententoxine (S und F) interagieren synergistisch mit Leukozyten. Beide Toxine<br />

wurden von Staph.aureus V8 isoliert. Nur die gleichzeitige Interaktion von Fund<br />

S-Komponenten des Leukozidins entfaltet biologische Aktivitäten. Histologisch<br />

ist die Dermonekrose durch einen zentralen nekrotischen Herd sowie durch<br />

eine massive Infiltration von neutrophilen Granulozyten und Makrophagen charakterisiert.<br />

Im Folgenden wurde analysiert, inwieweit humane Immuneffektorzellen<br />

sich hinsichtlich der Reaktivität gegenüber Staphylokokken Leukozidin<br />

verhalten. Wir können zeigen, dass das Panton-Valentine-Leukozidin pathophysiologisch<br />

aktiver als das Luk R ist. Offenbar bestimmt die Zusammensetzung der<br />

Bikomponenten Systeme die Aktivität des Toxins. In kürzlichen Arbeiten haben<br />

wir zeigen können, dass durch Austausch und Modifikation der einzelnen Toxinkomponenten<br />

die biologische Aktivität signifikant moduliert wird. Humane<br />

Immuneffektorzellen entlassen nach Wechselwirkung mit Leukozidin das chemotaktisch<br />

aktive Leukotrien B4; basophile Granulozyten entlassen Histamin (Abb.<br />

6, 7) und unter den Zytokinen wird das chemotaktisch aktive Interleukin-8 freigesetzt.<br />

(Abb. 8) Leukozidin wirkt auch an permeabilisierten Leukozyten. Dies ist<br />

insbesondere wichtig, da im Rahmen der Wechselwirkung eines Toxins mit<br />

humanen Effektorzellen diese häufig permeabilisiert sind und damit das Toxin in<br />

die Zelle gelangt. Offenbar reicht aber der enzymatische Apparat aus, um auch<br />

bei permeabilisierten Leukozyten eine Freisetzung von Lipidmediatoren zu induzieren.<br />

Insgesamt gesehen hat Leukozidin also einen ausgeprägten proinflammatorischen<br />

Einfluss; erst in hohen Konzentrationen kommt es zur Lyse der Immuneffektorzellen.<br />

Zunächst werden also Mediatoren der Entzündung freigesetzt.<br />

Ausschlaggebend ist, dass im Rahmen der Wechselwirkung mit Leukozidin Zellen<br />

das „Heatschockprotein 70“ exprimieren. Leukozidin induziert ebenfalls die<br />

Apoptose von Zielzellen. Diese Apoptose wird durch Einwirkung von Wachstumsfaktoren<br />

inhibiert. (Abb. 9) Unter dem Einfluss von GM-CSF wird die Leukozidinwechselwirkung<br />

mit Effektorzellen und die Freisetzung von Mediatoren<br />

massiv verstärkt. Dies bedeutet, dass in einem bereits entzündlichen Wundfeld<br />

die Besiedlung mit Staph.aureus und die Sekretion von Leukozidin zu einer Aufschaukelung<br />

des Entzündungsprozesses führen kann. Man kann sich also vorstellen,<br />

dass am Wundfeld vielfältige Zytokine freigesetzt werden. Diese inhibieren<br />

die Apoptose. Durch Bindung des Leukozidins kommt es an den so geschützten<br />

Zellen zu einer massiven Mediatorfreisetzung, die eine weiterführende Entzündung<br />

begünstigen und damit die mikrobielle Invasion unterstützen.<br />

Pathogenitätsfaktoren von Pseudomonas aeruginosa<br />

In früheren Arbeiten hatten wir auf die Bedeutung von Pseudomonas ssp. für die<br />

Kolonisierung und mikrobielle Invasion hingewiesen. Wir konnten zeigen, dass<br />

Pseudomonas aeruginosa-Stämme von Brandverletzten zwei Hämolysine sezernieren,<br />

d.h. ein hitzelabiles Hämolysin (Phospholipase C) und ein hitzestabiles<br />

Hämolysin, ein Glykolipid. Beide Hämolysine verhalten sich unterschiedlich hinsichtlich<br />

der Mediatorfreisetzung. (Abb. 10) Wir untersuchten wiederum an<br />

humanen Immuneffektorzellen (neutrophile Granulozyten, humane periphere<br />

mononukleäre Zellen) den Einfluss unterschiedlicher Pseudomonas aeruginosa-<br />

16


Stämme. Bekanntlicherweise unterscheiden wir mukoide und weniger mukoide<br />

Stämme. In Anlehnung an die Wachstumsbedingungen wird das Mukopolysaccharid<br />

von Pseudomonas aeruginosa gebildet. In klassischer Weise finden wir<br />

sehr viel Mukopolysaccharid (Alginat) bei Pseudomonas aeruginosa-Stämmen<br />

von Patienten mit zystischer Fibrose. Grundsätzlich ist aber für Pseudomonas<br />

aeruginosa das Mukopolysaccharid ein wichtiger Pathogenitätsfaktor. Im Folgenden<br />

wurden klinische Isolate analysiert, die einerseits mukoid und weniger stark<br />

mukoid ausgeprägt sind. Wir überprüften an humanen Immuneffektorzellen, ob<br />

durch Wechselwirkung mit Pseudomonas aeruginosa es zur Freisetzung des chemotaktisch<br />

aktiven Interleukin-8 kommt. Bekanntlicherweise gehört dieses Zytokin<br />

zu den niedrigmolekularen Chemotaxinen und ist außerordentlich aktiv für<br />

die Akkumulation von Entzündungszellen und Adhäsinausprägung an Granulozyten<br />

und Zielzellen. In unseren Untersuchungen können wir zeigen, dass eine<br />

definierte Bakterienzellkonzentration vorliegen muss, um eine optimale Freisetzung<br />

von Interleukin-8 zu induzieren. Unsere Daten belegen, dass Pseudomonas<br />

aeruginosa Bakterien die Freisetzung von Il-8 aus Granulozyten und Monozyten<br />

induzieren; sie sind damit in der Lage die Entzündungsreaktion zu amplifizieren<br />

und zu perpetuieren, indem zusätzliche Phagozyten an den Entzündungsherd<br />

geholt werden. Die Freisetzung von Interleukin-8 wird dabei nicht durch Alginat<br />

blockiert. Die Befunde sind für die Betrachtung der mikrobiologischen Situation<br />

bei Brandverletzungen von außerordentlicher Bedeutung. Das Wundfeld ist nach<br />

ca. einer Woche mit unterschiedlichen Mikroorganismen kolonisiert; die klinische<br />

Erfahrung zeigt, dass die Kolonisierung mit Pseudomonas aeruginosa ein<br />

sehr schlechtes Zeichen darstellt, weil es häufig zur mikrobiellen Invasion<br />

kommt. Man könnte nun davon ausgehen, dass die Bakterien selber zunächst<br />

durch Pathogenitätsfaktoren die Granulozyten an den Ort der Auseinandersetzung<br />

chemotaktisch akkumulieren; damit wäre eine erste Abwehrlinie gewährleistet.<br />

Gleichzeitig werden aber durch die Wechselwirkung des Mikroorganismus<br />

mit den Phagozyten Granulozyten zerstört, es kommt zur Freisetzung von Proteasen<br />

wie natürlich auch zur Generierung von weiteren chemotaktischen Faktoren,<br />

so dass die Entzündung sich aufschaukelt. Eine aufgeschaukelte Entzündung<br />

könnte zu einer verminderten Immunabwehr im Rahmen der neutrophilen Phagozytenabwehr<br />

führen. Die mikrobielle Invasion würde trotz des Abrufens von Phagozyten<br />

damit begünstigt.<br />

Nicht nur Granulozyten sondern auch Thrombozyten sind Träger von Mediatoren.<br />

Auf der Suche nach relevanten Pathogenitätsfaktoren von Pseudomonas<br />

untersuchten wir die Bedeutung des hitzelabilen Hämolysins und eines weiteren<br />

Pathogenitätsfaktors, der Lipase. Die Phospholipasen sind ubiquitäre Enzyme.<br />

Die Aktivierung von Phospholipasen führt wiederum zur Freisetzung von ungesättigten<br />

Fettsäuren. Die individuellen Zellpopulationen können je nach ihrer<br />

Enzymausstattung die ungesättigten Fettsäuren in unterschiedliche Metabolite<br />

umwandeln. Im Folgenden zeigen wir, dass neben dem bekannten Exotoxin von<br />

Pseudomonas aeruginosa (d.h. Exotoxin A, das mukoide Polysaccharid) das hitzelabile<br />

Hämolysin von außerordentlich großer pathophysiologischer Bedeutung<br />

ist. Pseudomonas aeruginosa Stämme können zwei lipolytische Enzyme produzieren,<br />

d.h. die Phospholipase C und die Lipase. Beide Toxine werden extrazellulär<br />

sezerniert. Die Wechselwirkung mit Thrombozyten führt zu einer massiven<br />

17


Freisetzung von 12-Hydroxyeicosatetraensäure (12 HETE). (Abb. 11) Dieser<br />

Metabolit ist in der Aktivierung weiterer Entzündungszellen außerordentlich<br />

reaktiv. Die hier vorliegenden Untersuchungen zeigen also sehr deutlich, dass<br />

nicht nur Pseudomonas aeruginosa als Mikroorganismus sondern die relevanten<br />

Pathogenitätsfaktoren für die Freisetzung der Entzündungsmediatoren von außerordentlicher<br />

Bedeutung sind. In weiterführenden Arbeiten konnten wir diese<br />

Ergebnisse nicht nur an Thrombozyten sondern auch an Granulozyten und Monozyten<br />

bestätigen. Die Phospholipase C in ihrer Wechselwirkung mit Lipase führt<br />

zur Generierung von chemotaktisch aktivem Leukotrien B4, von Sauerstoffmetaboliten<br />

, der Histaminfreisetzung aus Basophilen. Die Analyse der Interleukin-8-<br />

Freisetzung führte zu überraschenden Ergebnissen. Die Phospholipase selber<br />

zeigt für sich nur eine geringe Aktivierung der Interleukin-8-Freisetzung, obwohl<br />

in hohem Maße das chemotaktisch aktive Leukotrien B4 gebildet wird. In höheren<br />

Konzentrationen kam es sogar zu einer Suppression der Phospholipase C<br />

induzierten Interleukin-8-Freisetzung. (Abb.12,13) Diese duale Funktion eines<br />

Toxins hinsichtlich der Mediatorfreisetzung hatten wir auch für das E.coli<br />

α-Hämolysin beobachtet. Bekanntlicherweise sind Hämolysin-produzierende<br />

E.coli-Stämme in der Wechselwirkung mit ihrem Zielorgan besonders aggressiv.<br />

Pathophysiologische Reaktionen wie Meningitis, Sepsis werden nicht nur durch<br />

spezifische Adhäsine von E.coli ausgelöst sondern auch durch E.coli zusammen<br />

mit der α-Hämolysinproduktion. Die Untersuchungen belegen also, dass nicht<br />

nur die taxonomische Definition eines Mikroorganismus entscheidend ist für das,<br />

was sich beim Brandverletzten abspielt sondern dass die individuellen Pathogenitätsfaktoren<br />

mit den Komponenten der natürlichen und spezifischen Infektabwehr<br />

interagieren.<br />

Untersuchungen zur Bedeutung mikrobieller Superantigene<br />

Als Superantigene bezeichnet man eine heterogene Gruppe von Proteinen, die<br />

einen äußerst wirksamen Mechanismus der T-Lymphozytenstimulation benutzen.<br />

Sie binden über MHCII Moleküle an antigenpräsentierenden Zellen und vernetzen<br />

variable Anteile des T-Zellrezeptors auf CD4+ und CD8+-T-Zellen. Obwohl<br />

es unterschiedliche Typen von Superantigenen gibt, die untereinander kaum verwandt<br />

sind, benutzen sie die gleichen molekularen Mechanismen. (Abb. 14 a-d)<br />

Im Rahmen ihrer Bindung werden sie nicht prozessiert, wie dies für konventionelle<br />

Antigene üblich ist. Ihre pathophysiologischen Auswirkungen sind offenbar<br />

durch die ungewöhnlichen Mechanismen der T-Lymphozytenstimulierung vermittelt.<br />

Der Prototyp der Superantigene, die von Infektionserregern gebildet werden,<br />

sind Staphylokokken Enterotoxine sowie die pyrogenen Exotoxine, die aus<br />

Staphylokokken und Streptokokken gebildet werden. Andere Mitglieder dieser<br />

Familie sind das „Toxic-Shock-Syndrom“-Toxin von Staph.aureus und das Streptokokken<br />

Superantigen von S.pyogenes. Einige Toxine haben untereinander eine<br />

Sequenzhomologie z.B. SEA und SEB zu mehr als 50% im Unterschied zu TSST-1.<br />

In Folge der außerordentlichen Wirksamkeit der Toxine kann ein geringer bakterieller<br />

Fokus bereits zu einer generellen Aktivierung des Immunsystems führen.<br />

Eine solche polyklonale T-Zell-Aktivierung kann zur Immunsuppression führen;<br />

18


die Superantigene können Anergie oder Tod durch Apoptose an T-Zellen induzieren.<br />

Die Injektion von Staphylokokken Enterotoxin B in Mäusen führt zu einer<br />

partiellen Depletion von V�8-T-Zellen. Die V�8+ Zellen, die immer noch in der<br />

Milz vorliegen, antworten weder auf SEB noch auf T-Zellrezeptorantikörper. Die<br />

schockähnlichen Symptome, die durch Superantigene induziert werden, kommen<br />

durch die massive Freisetzung von Lymphokinen und Monokinen zustande. Ein<br />

kritischer Mediator ist wohl TNFα. Das TNF wird wahrscheinlich von T-Lymphozyten<br />

produziert. Superantigene können immunpathologische Phänomene<br />

sowie die Aktivierung von autoreaktiven B-Zellen wie z.B. Streptokokkenerkrankungen<br />

induzieren. In jüngster Zeit gibt es Hinweise, dass mikrobielle Superantigene<br />

auch für die Induktion und Persistenz der atopischen Dermatitis mitverantwortlich<br />

sein sollen. Im Folgenden untersuchten wir die Wechselwirkung von<br />

Toxic-Shock-Syndrom-Toxin und einiger Mutanten hinsichtlich der Mediatorfreisetzung<br />

aus humanen Immuneffektorzellen. Die mutierten TSST-Moleküle erhielten<br />

wir in der Zusammenarbeit mit Dr. Bonventre, USA. Diese Untersuchungen<br />

sind in sofern relevant weil man sich vorstellt, dass durch Veränderung von<br />

Superantigenen neue immuntherapeutische Anwendungen zu erreichen sind.<br />

Unsere Untersuchungen zeigen sehr deutlich, dass TSST-1 hinsichtlich der Freisetzung<br />

von unterschiedlichen Zytokinen (IL-6, TNF u.a.) hochaktiv ist und an<br />

wesentlichen Eckpunkten der natürlichen wie auch spezifischen Immunität Einfluss<br />

hat. Es gibt TSST-Mutanten, die diesen Einfluss nicht mehr haben. Die Frage<br />

stellt sich, inwieweit solche Mutanten in Zukunft für die Blockierung von<br />

Rezeptorstrukturen eingesetzt werden können, die durch mikrobielle Superantigene<br />

normalerweise okkupiert werden. Man könnte sich vorstellen, dass diese<br />

Mutanten sich binden und damit das natürliche Superantigen keine Bindungsstelle<br />

mehr hat und damit keine Reaktivität auslöst. (Abb.15 a) Weiterführende<br />

Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit Dr. Ulrich, NIH, USA, durchgeführt.<br />

Mit Dr. Ulrich wurden Mutanten des Staphylokokken Enterotoxin B (SEB) analysiert.<br />

(Abb. 15 b,c) Wir können zeigen, dass die Zytokinfreisetzung (TNF, IL-10,<br />

IL-12) von der Sekretion wie auch von der molekularbiologischen Expression<br />

durch diese Mutanten moduliert werden. In diesem Zusammenhang soll betont<br />

werden, dass Zytokine wie Interleukin-12 Hoffnungsträger sind, da sie die protektive<br />

Immunität offenbar erhöhen. Interleukin-12 induziert offenbar auch Interferon-γ.<br />

Interleukin-10 andererseits wirkt antiinflammatorisch aber begünstigt<br />

durch eine Stabilisierung des TH 1 -Zellpools die Aktivität eines TH 2 -Zellpools.<br />

Inwieweit durch eine verstärkte oder modulierte Interleukin-10-Freisetzung Zytokine<br />

freigesetzt werden, die eine Allergisierung favorisieren, kann an diesem<br />

Punkt nicht gesagt werden. Andererseits wissen wir heute dass Zytokine, die zu<br />

einer Allergisierung führen, wiederum potente inflammatorische Aktivität ausüben<br />

und im Rahmen der Immunsuppression offenbar eine große Rolle spielen. So<br />

findet man z.B. das Interleukin-4 nicht nur bei allergischen Prozessen sondern<br />

auch bei der Immunsuppression (HIV).<br />

Die hier vorgestellten Untersuchungen zeigen also sehr deutlich, dass pathogene<br />

Mikroorganismen ihrerseits über unterschiedliche Faktoren mit den Immuneffektorzellen<br />

in Wechselwirkung treten. Bei gramnegativen Bakterien spielt sicher<br />

das zellgebundene und lösliche Polysaccharid eine Rolle. Wenig bearbeitet wurden<br />

Strukturkomponenten der Mikroorganismen oder auch sezernierte Exopro-<br />

19


dukte (Phospholipase, Lipasen u.a.). Das Zusammenwirken dieser Exoprodukte<br />

und Superantigene führt zu einer Modulation der Immunantwort. Für die künftige<br />

pathophysiologische Betrachtung von Schock und Sepsis wird man also nicht<br />

allein von dem klassischen Bild einer gramnegativen Sepsis (LPS) induzierten<br />

pathophysiologischen Veränderung ausgehen müssen, vielmehr wird man das<br />

Konzept vertreten müssen, dass mehrere Pathogenitätsfaktoren am Wirkort relevant<br />

sind und Immuneffektorzellen modulieren.<br />

Modulation der Immuneffektorreaktionen durch RSV<br />

(Respiratory Syncytial Virus).<br />

Virale Infektionen sind eine zusätzliche Komplikation bei immunsupprimierten<br />

Patienten; da RSV pathophysiologisch im frühen Lebensalter aber auch rekurrierend<br />

und rezidivierend bei Erwachsenen häufig der bakteriellen und respiratorischen<br />

Infektion vorausgeht, haben wir die Wechselwirkung von RSV mit bronchialen<br />

Epithelzellen und Immuneffektorzellen analysiert. Es wurde überprüft,<br />

ob die Wechselwirkung mit RSV Mediatoren der Entzündung entlässt. Dies ist in<br />

der Tat der Fall. Das chemotaktisch aktive Interleukin-8 wie auch der Tumornekrosefaktor<br />

(TNF) und lösliche Zytokinrezeptoren werden zeit- und dosisabhängig<br />

entlassen. Man muss sich also vorstellen, dass die Wechselwirkung des<br />

Epithels mit dem RSV zu einer Freisetzung von Entzündungsmediatoren führt.<br />

Diese sorgen für ein inflammatorisches Entzündungspotential. Diese Entzündungszellen<br />

können sich durch Aufregulation unterschiedlicher Adhäsine unterhalb<br />

des Epithels anlagern und innerhalb ihrer Aktivierung das Epithel durch<br />

weitere Mediatoren beeinflussen. RSV führt aber auch zu einer gezielten Freisetzung<br />

von Interleukin-10. (Abb. 16) Ein wichtiger Pathogenitätsfaktor ist hierbei<br />

das G-Protein. Mittels des isolierten G-Proteins konnten wir nachweisen, dass in<br />

der Tat das antiinflammatorische Zytokin Interleukin-10 freigesetzt wird. Man<br />

kann sich also vorstellen, dass bei schweren polytraumatischen Situationen<br />

(ARDS u.a.) Zytokine wie Interleukin-10 letztendlich ein TH 2 -“Pattern“ favorisieren.<br />

Dieses TH 2 -Zytokin-“Pattern“ konnte in der Tat im Rahmen der viralen<br />

Infektion nachgewiesen werden. Interleukin-5 führt z.B. zu einer Akkumulation<br />

von Eosinophilen. Diese Daten belegen und unterstreichen die Befunde, dass<br />

beim ARDS in der Lungenlavage es massiv zu einer Eosinophilie kommt. Die so<br />

aktivierten Eosinophilen führen wiederum mittels ihrer kationischen Proteine zu<br />

ernsten pulmonalen pathophysiologischen Veränderungen.<br />

Zusammenfassung:<br />

Anhand unterschiedlicher mikrobieller Pathogenitätsfaktoren haben wir zeigen<br />

können, dass neben Endotoxin wichtige Pathogenitätsfaktoren die Reaktivität von<br />

Immuneffektorzellen modulieren. Die Aktivierung von Entzündungsmediatoren<br />

ist eine wichtige Voraussetzung für die Balancierung der Infektabwehr. Eine<br />

überschießende Reaktion führt zu deletären Reaktionen. Eine persistierende<br />

Wechselwirkung von Pathogenitätsfaktoren mit humanen Immuneffektorzellen<br />

20


führt zur Anergie und damit zur Immunparalyse. Diese Immunparalyse gibt der<br />

mikrobiellen Invasion Vorschub und dem Wachstum von opportunistischen Keimen.<br />

Es muss deshalb das Ziel sein, neben einer taxonomischen Beobachtung<br />

von Mikroorganismen an der Wundfläche die Pathologie der Entzündung durch<br />

unterschiedliche Pathogenitätsfaktoren verstehen zu lernen. Die Grundlagen<br />

eines besseren Verständisses werden dann zu innovativen therapeutischen Ansätzen<br />

führen sowie diagnostische Prädiktivmarker im Verlauf der Brandverletzung<br />

auch klinisch ermöglichen.<br />

Bedeutung von Pharmaka<br />

(Zytokine, lösliche Rezeptoren, Antagonisten u.a.)<br />

Unsere Untersuchungen haben dargelegt, dass die Wechselwirkungen unterschiedlicher<br />

Entzündungsmediatoren (Zytokine, Lipidmediatoren, zelluläre<br />

Adhäsionsmoleküle, lösliche Rezeptormoleküle u.a.) für die Balance der Infektabwehr<br />

wie aber auch für das Versagen der natürlichen und spezifischen Infektabwehr<br />

verantwortlich ist. Das Interleukin-4 als Wachstumsstimulationsfaktor hat<br />

eine herausragende Bedeutung. Interleukin-4 findet sich nicht nur als „Switch“-<br />

Faktor sondern spielt auch im Rahmen der Suppression eine große Rolle. Die<br />

Inkubation von Interleukin-4 verändert das nachfolgende zell- und molekularbiologische<br />

Zytokinmuster nach Stimulation mit mikrobiellen Superantigenen. Interleukin-4<br />

führt im Verlaufe der Wechselwirkung zu einer massiven Suppression.<br />

Daraus ergeben sich u.U. Möglichkeiten, durch Wegfangen von Interleukin-4<br />

mittels mutierter Moleküle oder löslicher Il-4-Rezeptoren therapeutisch in vivo<br />

einmal eingreifen zu können. Anhand eines Brandverletzten wurden die Zellen ex<br />

vivo in vitro mit dem IL-4-Mutantenmolekül inkubiert und die Freisetzung von<br />

Mediatoren analysiert. (Abb.17) Auch hier eröffnen sich neue Perspektiven, die<br />

einer weiteren Analyse und Untersuchung bedürfen.<br />

Bedeutung von Wachstumsfaktoren:<br />

Die Wechselwirkung mikrobieller Exoprodukte führt nicht nur zur Aktivierung<br />

von Immuneffektorzellen sondern auch zum beschleunigten Zelltod, d.h. zur<br />

Apoptose. Im Rahmen dieser kurzen Lebenszeit kommt es zu einem Abknicken<br />

der Mediatorfreisetzung. Ein Versagen der natürlichen Infektabwehr ist die Folge.<br />

Die Zugabe von Wachstumsfaktoren könnte die Phagozyten stabilisieren. In<br />

Untersuchungen ex vivo in vitro zeigten wir, dass Toxine die Effektorzellen deaktivieren.<br />

Die Wechselwirkung von Effektorzellen mit Wachstumsfaktoren führt zu<br />

einer gesteigerten Freisetzung von Mediatoren. Hier liegt also nahe, dass u.U.<br />

Wachstumsfaktoren für therapeutische Ansätze von außergewöhnlicher Bedeutung<br />

sein könnten. Neben Zytokinen stellt sich die Frage, ob eine antientzündliche<br />

Therapie die zellbiologische Leistung moduliert. (Abb. 18)<br />

21


Untersuchungen zum PAF-Rezeptorantagonisten<br />

Wir überprüften einen neuentwickelten PAF-Rezeptorantagonisten, der stereospezifisch<br />

mit dem PAF-Rezeptor interagiert sowie seinen Stereoisomer. Der<br />

Thrombozyten-aggregierende Faktor (PAF) aktiviert Immuneffektorzellen. Es<br />

kommt nach Wechselwirkung mit dem PAF-Rezeptorantagonisten zu einer zeitabhängigen<br />

Inhibition von Leukotrien B4 sowie auch Interleukin-8 aus PMN und<br />

LMB.(Abb.19,20) Diese Untersuchungen zeigen sehr deutlich, dass Substanzen,<br />

die Mediator-spezifisch ausgerichtet sind, aufgrund der Wechselwirkung mit bisher<br />

nicht bekannten zellbiologischen Strukturen die Freisetzung anderer Mediatoren<br />

moduliert. Der hier beschriebene PAF-Rezeptorantagonist könnte deshalb<br />

von außergewöhnlich großer Bedeutung sein, da Mediatoren abseits von PAF<br />

durch diese Substanz moduliert werden. Es bleibt abzuwarten, welche Bedeutung<br />

der PAF-Rezeptorantagonist für die Behandlung akuter sowie auch chronisch entzündlicher<br />

Reaktionen hat. In Anlehnung an die hier vorgestellten Daten überprüften<br />

wir auch einen H1-Rezeptorantagonisten, d.h. das Cetirizin. Das Cetirizin<br />

ist ein H1-Antagonist. Cetirizin moduliert humane Immuneffektorzellen. Es inhibiert<br />

die Freisetzung des chemotaktisch aktivem Leukotrien B4 wie auch des<br />

chemotaktisch aktiven Interleukin-8. Unsere Untersuchungen zeigen also sehr<br />

deutlich, dass ein klassisches Antihistaminikum offenbar abseits seiner bisherigen<br />

Spezifität (H-1) hinsichtlich der Modulation von Immuneffektorzellen außerordentlich<br />

wirksam ist.<br />

Zusammenfassung:<br />

Innovative therapeutische Ansätze können in der Entwicklung von Zytokinen,<br />

löslichen Zytokinrezeptoren oder auch Antizytokinen liegen. Die letztgenannte<br />

Therapie ist sicherlich sehr kostenaufwendig. Exakte Vorstellungen zu der Strukturwechselbeziehung<br />

eines Zytokins mit dem Rezeptor sind dagegen außerordentlich<br />

wichtig. Klassische oder neu zu entwickelnde Pharmaka könnten mit<br />

Rezeptorstrukturen von Zellen interagieren und damit die entzündliche Ausprägung<br />

von Immuneffektorzellen modulieren. In diesem Zusammenhang kommt<br />

also nicht nur Zytokinen, die zellulär protektiv oder Mediator neutralisierend sind,<br />

eine große Bedeutung zu sondern auch klassischen oder neu zu entwickelnden<br />

Pharmaka, die in einem breiteren Sinne entzündungsinhibierend sind ohne dass<br />

damit eine u.U. bestehende Immunsuppression weiterhin begünstigt wird. Zu<br />

bedenken ist hier, dass Mediatoren der Entzündung benötigt werden, um ein<br />

Gleichgewicht der Infektabwehr zu erzielen. Mediatoren haben also auch benefizielle<br />

Funktionen. Es ist notwendig dies Gleichgewicht herzustellen.<br />

22


Therapeutische Interventionen bei der traumabedingten<br />

Immunparalyse<br />

Wie eingangs dargestellt, wurde das Projekt über zwei wesentliche Schienen<br />

bearbeitet:<br />

a) es wurden Arbeiten zum Einfluss mikrobieller Pathogenitätsfaktoren hinsichtlich<br />

der Freisetzung von Mediatoren der Entzündung mit der Fragestellung<br />

durchgeführt, über welche Mechanismen (Mediatoren, Zell-Zell-Interaktionen,<br />

Signaltransduktion, intrazelluläre Schaltmoleküle u.a.) die Immunparalyse<br />

zustande kommt. Aufgrund dieser Arbeiten wird es möglich sein, therapeutische<br />

Ansatzmöglichkeiten zu finden an denen man intervenieren kann.<br />

b) Ein zweiter wesentlicher Arbeitsbereich beschäftigte sich mit der Fragestellung,<br />

inwieweit man zum derzeitigen Zeitpunkt aufgrund des bisherigen Wissens<br />

die Trauma-induzierte Immunsuppression therapeutisch angehen kann.<br />

Wie bereits erwähnt, stehen bereits Zytokine oder lösliche Zytokinrezeptoren<br />

oder auch Antizytokine zur Verfügung. Im Folgenden wird über Arbeiten<br />

berichtet, die wir mit verschiedenen Universitätskliniken oder auch städtischen<br />

Krankenhäusern im Umfeld der RUB durchgeführt haben.<br />

Untersuchungen zum Einfluss von γ-Interferon beim<br />

Brandverletzten.<br />

Es handelte sich um eine Multicenterstudie, doppelblind und randomisiert sowie<br />

placebokontrolliert. Insgesamt sind 230 Patienten in Europa in diese Studie eingegangen.<br />

12 der Patienten wurden von uns hinsichtlich detaillierter immunologischer<br />

Parameter analysiert. γ-Interferon (100 µg täglich subkutan) wurde den<br />

Patienten bis Tag 20 appliziert. An den Tagen 1, 3, 7, 14, 30 sowie 50 wurden folgende<br />

Parameter analysiert; d.h. HLADR und HLADQ – Expression sowie<br />

Mediatorfreisetzung aus Granulozyten nach Stimulation mit dem Kalzium-Ionophor<br />

A23187. (Abb. 21)<br />

Im Verlauf des posttraumatischen Geschehens sieht man initial eine Suppression<br />

von HLADR und HLADQ, die sich über die Zeit normalisiert; diese Normalisierung<br />

ist unabhängig von der Interferon-γ-Applikation. Allerdings ist dieser Verlauf<br />

zeitlich schneller in der Verumgruppe. Unter der Annahme, dass MHCII-<br />

Moleküle für die antigene Präsentation und damit für die Auslösung der<br />

natürlichen wie auch der spezifischen Immunität verantwortlich sind, ist es natürlich<br />

wünschenswert, dass im Rahmen der Interferon-γ-Therapie es zu einer<br />

schnelleren Aufregulation von MHCII tragenden Zellen kommt. Die kritische<br />

Frage stellt sich an diesem Punkt, ob die hier vorgenommene Therapie (Zeitpunkt,<br />

Konzentration) in Bezug zum Patiententrauma sowie zu entsprechenden<br />

Einschluss- und Ausschlusskriterien überhaupt relevant sein kann. Die Diskussion<br />

anlässlich einer intereuropäischen Konferenz zeigte, dass bezogen auf den<br />

klinischen Verlauf keine positiven Effekte auf die infektionsbedingte Mortalität<br />

zu sehen ist. Die Einschlusskriterien enthielten die Bedingung, dass Patienten mit<br />

mehr als 90%iger Verbrennung aufgenommen sowie alle Altersstufen mitberück-<br />

23


sichtigt wurden. Kritisch muss man anmerken, dass hier natürlich rigide Eckpfeiler<br />

gesetzt sind. Es wäre wünschenswert, wenn eine Folgestudie im Rahmen einer<br />

Subgruppierung von Patienten (Verbrennungsgrad, Patientenalter) durchgeführt<br />

wird. Es bleibt abzuwarten, ob und wann eine solche Studie durchgeführt werden<br />

kann, da diese mit außerordentlich hohen Kosten verbunden ist.<br />

Immunmodulation – Untersuchungen zur Immunmodulation<br />

im Rahmen der Ernährungstherapie.<br />

Man weiß aus vielfältigen Untersuchungen, dass die Ernährung einen gravierenden<br />

Einfluss auf Parameter der natürlichen wie auch spezifischen Infektabwehr ausübt.<br />

In diesem Zusammenhang ist die Applikationen ungesättigter Fettsäuren im<br />

Austausch der C20:4 Arachidonsäure vielfältig beschrieben worden. Andere<br />

Möglichkeiten bestehen z.B. in der Applikation definierter Peptide, die u.U. stimulatorisch<br />

an unterschiedlichen Zellen der Infektabwehr wirksam sind. Im Folgenden<br />

ist eine Zusammenstellung unserer Daten gegeben:<br />

a) Einfluss von Eicosapentaensäure (enteral, parenteral)<br />

Es wurden in der enteralen Studie n=80 Patienten mit Impact ® (Sandoz, Bern)<br />

therapiert. Es wurden präoperativ, postoperativ (Tage 1, 5, 10) die Gesamtleukozyten<br />

von Patienten nach großen Oberbauchoperationen für die Stunden analysiert.<br />

Es wurden die Zellen mit dem Kalzium-Ionophor und dem bakteriellen<br />

Peptid fMLP stimuliert; Messparameter waren die Leukotriensynthese über die<br />

„Reverse Phase“ HPLC sowie die Produktion des chemotaktisch aktiven Zytokins<br />

Interleukin-8. Bei den Resultaten lässt sich nachweisen, dass es zu einer signifikanten<br />

Verschiebung der biologisch hochaktiven Serie-4 Leukotriene zugunsten<br />

der biologisch weniger aktiven Serie-5 Leukotrienen kommt. (Abb. 22) Es<br />

findet sich kein signifikanter Unterschied bei Interleukin-8. Hinsichtlich der klinischen<br />

Validität der Therapie lassen sich die Aussagen an diesem Punkt noch<br />

nicht konkretisieren. Unter der Annahme, dass die Leukotriene der 4 Serie in der<br />

Regel im Rahmen des Entzündungsgeschehens, falls überschießend gebildet,<br />

eher schadensbringende Funktionen ausüben, wäre die Akkumulation des Leukotriens<br />

der 5er Serie benefiziell zu werten. Man sollte betonen, dass es nicht um<br />

eine völlige Elimination von Mediatorkaskaden sondern um eine Dämpfung proinflammatorischer<br />

Mediatorkaskaden geht. Bei der parenteralen Therapie wurden<br />

über das gleiche Abnahmeschema 80 Patienten nach großen chirurgischen Oberbaucheingriffen<br />

untersucht. Die Resultate der parenteralen Therapie sind mit<br />

denen der enteralen Therapie vergleichbar. Zusätzlich wurden die systemischen<br />

Zytokine (TNF, IL-10, IL-6) in dieser Studie untersucht. Es fällt auf, dass in der<br />

Verumgruppe der Trauma-induzierte Anstieg von TNF, IL-6 und IL-10 gedämpft<br />

wird. Wir haben in früheren Studien gezeigt, dass Interleukin-6 bei Brandverletzten<br />

irreversibel ansteigt in der Nicht-Überlebensgruppe. Wir müssen deshalb<br />

davon ausgehen, dass dem Interleukin-6 eine wichtige Rolle bezüglich des<br />

Abschaltens wichtiger zellulärer Funktionen zukommt, die im Rahmen der Infektabwehr<br />

notwendig sind.<br />

24


Man kann sich natürlich auch vorstellen, dass die Akkumulation von „Akute-<br />

Phase-Proteinen“ die Zellen so übermäßíg stimuliert, dass nach längerer Expositionszeit<br />

diese deaktiviert werden. Insofern kommt einer Dämpfung der Interleukin-6-Freisetzung<br />

u.U. eine große Bedeutung zu. Hinsichtlich des TNF<br />

bestehen verschiedene Vorstellungen. TNF als Mediator von Kachexie, Sepsis<br />

und Schock hat natürlich auch benefizielle Funktionen. An diesem Punkt muss<br />

noch einmal darauf hingewiesen werden, dass die Therapie zu einer Dämpfung<br />

der TNF-Freisetzung führt und nicht zu einer kompletten Elimination von TNF.<br />

Eine Elimination von TNF z.B. mit anti-TNF oder löslichen TNF-Rezeptoren<br />

führt zum Anstieg opportunistischer Infektionen. Hinsichtlich des Interleukin-10<br />

ist dieser Befund sehr interessant. Interleukin-10 hat antiinflammatorische Aktivitäten<br />

und supprimiert das Zytokinprofil der T1-Zellen.<br />

Dieser Zellpool generiert bekanntlicherweise Interleukin-2 und das Interferon-γ.<br />

Aufgrund der Dämpfung des „T1-Zytokinpools“ kommt es zu einer relativen Favorisierung<br />

des T2-Zytokinpools. Es ist bekannt, dass Zytokine aus dem T2-Zytokinpool,<br />

z.B. Interleukin-4, im Rahmen der Immunsuppression offenbar wichtige<br />

induzierende Funktionen haben. Insofern kommt der Dämpfung der Interleukin-<br />

10-Funktion ebenfalls eine wichtige Interpretation zu. Hinsichtlich des klinischen<br />

Verlaufes zeigen sich in der Verumgruppe weniger posttraumatische Infektionen<br />

als in der Placebogruppe. Weiterführende Studien müssen durchgeführt werden,<br />

um die Signifikanz der beobachteten Resultate herauszuarbeiten.<br />

b) Einfluss des Dipeptids (Ala-GLN)<br />

In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Intensivmedizin und Anästhesiologie<br />

der Universitätsklinik – Marienhospital, Herne, wurden 60 Patienten hinsichtlich<br />

der klinischen Verträglichkeit des Dipeptids überprüft. Von diesen 60 Patienten<br />

wurden 10 Patienten immunologisch analysiert. Die Untersuchungen wurden präoperativ<br />

und postoperativ an den Tagen durchgeführt. Als Messparameter der zellulären<br />

Aktivität diente die Analyse der Leukotriene sowie die Analyse des chemotaktisch<br />

aktiven Zytokins Interleukin-8. Folgende Resultate wurden erhoben:<br />

es kam posttraumatisch zu einer Verminderung der Zysteinylleukotriene; in der<br />

Verumgruppe wurde die verminderte Synthese aufgehoben. (Abb. 23)<br />

Dies spricht dafür, dass das Dipeptid offenbar einen modulierenden Einfluss hinsichtlich<br />

der Leukotriensynthese ausübt. Unter der Annahme, dass Phagozyten<br />

mit ihrer Stoffwechselleistung dem Druck der mikrobiellen Auseinandersetzung<br />

entgegenwirken, ist die Fähigkeit des Dipeptids zu einer stimulatorischen Aktivierung<br />

von phagozytären Leistungen natürlich interessant. Es müssen weiterführende<br />

Arbeiten durchgeführt werden, inwieweit diese Stimulation wie wir auch<br />

ex vivo in vitro an Normalspenderzellen zwischenzeitlich haben belegen können,<br />

einen protektiven Effekt hinsichtlich der postoperativen Phase ausübt.<br />

c) Zusammenfassung<br />

Aus den vorgegebenen Resultaten wird ersichtlich, dass es einige Therapieschemata<br />

gibt, die im Rahmen der natürlichen wie auch spezifischen Immunität einen<br />

dämpfenden wie auch einen aktivierenden Einfluss an verschiedenen Parametern<br />

haben. Wie eingangs erwähnt, sind die unterschiedlichen Mediatorkaskaden miteinander<br />

vernetzt. Die Methoden sind notwendig, um die Infektabwehrlage zu<br />

25


stabilisieren. Es wird wichtig sein, ein Überschießen von Mediatorkaskaden entweder<br />

zu dämpfen oder eine supprimierte Mediatorkaskade im Verlauf einer bleibenden<br />

Infektion zu aktivieren. Selbstverständlich sind dies Anfangsschritte, die<br />

im Verbund mit den basis-theoretischen Untersuchungen ihren Sinn machen. Weiterführende<br />

Untersuchungen sind unbedingt notwendig, um den Einfluss dieser<br />

Therapie hinsichtlich unterschiedlicher Parameter (Immunstimulation, Dämpfung<br />

von Mediatorkaskaden u.a.) weitergehend zu analysieren.<br />

26


Erfolgskontrollbericht<br />

Die hier vorliegenden Ergebnisse haben einen wichtigen Beitrag zur Frage der<br />

mikrobiellen Pathogenität sowie von Pathogenitätsfaktoren in der Auslösung und<br />

Persistenz des septischen Schocks erbracht. Die Analyse zur Freisetzung der Entzündungsmediatoren,<br />

die möglichen Ansätze der Therapie zur Stabilisierung der<br />

Infektabwehr sind allesamt innovativ. Es muss daher abgewartet werden, inwieweit<br />

im Verlaufe weiterer Arbeiten und Förderungen sich diese therapeutischen<br />

Ansätze nicht nur als innovativ sondern auch als klinisch wirksam erweisen. Die<br />

Arbeiten zu den klinisch-theoretischen Grundlagen der mikrobiellen Pathogenität,<br />

der Beantwortung der zellbiologischen Leistung sowie der Signaltransduktion<br />

sind Grundlage dafür, um für die Diagnostik die Prädiktivmarker des drohenden<br />

Schocks zu erarbeiten. Insofern stellen die Ergebnisse einen wesentlichen<br />

Beitrag zu den förderpolitischen Zielen des Förderprogramms dar. Die Traumainduzierte<br />

Immunparalyse bei Brandverletzten ist ein wichtiger Grund dafür, dass<br />

trotz moderner Kenntnisse der Intensivtherapie heute immer noch ein wesentlicher<br />

Prozentsatz der so Geschädigten trotz moderner derzeitiger Therapiemöglichkeiten<br />

verstirbt.<br />

Hinsichtlich des wissenschaftlichen und technischen Erfolges konnten wir<br />

wesentliche Ergebnisse und Erkenntnisse sammeln. Sie betreffen die Wertigkeit<br />

unterschiedlicher mikrobieller Pathogenitätsfaktoren von Bakterien wie Pseudomonas<br />

ssp., Staphylokokken sowie E.coli; fernerhin die Bedeutung von mikrobiellen<br />

Exotoxinen sowie Superantigenen. In der Vergangenheit war den Exotoxinen<br />

eine wesentliche Bedeutung für die Pathophysiologie von Schock/Trauma<br />

zugesprochen worden. Heute zeigt sich aber immer mehr, dass neben den Endotoxinen<br />

mikrobielle Exotoxine und Superantigene gemeinsam ihren Einfluss an<br />

Immuneffektorzellen nehmen. Der eine oder andere pathophysiologische Aktivator<br />

kann in diesem Zusammenhang relevanter sein. Insofern ist es wichtig die<br />

unterschiedlichen Segmente und Aktivatoren zu kennen, um aus dem unterschiedlichen<br />

Verhalten hinsichtlich der zellbiologischen Ansprechbarkeit diagnostische<br />

Erfahrungen zu sammeln und diese in der Zukunft in die Praxis umzusetzen.<br />

Hinsichtlich des Finanzierungs- und Zeitplans wurde der vorgegebene Zeitrahmen<br />

eingehalten. Die Finanzierung war leider für das 1. Jahr gekürzt. An dieser<br />

Stelle sollte bemerkt werden, dass naturgemäß die theoretisch-klinischen Untersuchungen<br />

vom Untersucher her geplant und anhand der vorliegenden Ergebnisse<br />

kontinuierlich weiterentwickelt werden können. Hinsichtlich der Patientenstudien<br />

sind wir darauf angewiesen, dass in der Zusammenarbeit mit der Klinik das Patientenmaterial<br />

anfällt und zum anderen natürlich bei groß angelegten Studien,<br />

dass diese Studien auch innerhalb eines Zeitrahmens zur Durchführung und zum<br />

Abschluss kommen. Dies ist in der vergangenen Förderperiode durch einen<br />

intensiven Einsatz der Mitarbeiter und durch Zusammenarbeit mit unterschiedlichen<br />

Kliniken sehr erfolgreich durchgeführt worden. So konnten wichtige klinische<br />

Studien initiiert aber auch abgeschlossen werden. Diese Zusammenarbeit<br />

27


umfasste die Kliniken in Bochum selber, das Universitätsklinikum Essen, die<br />

Städt. Krankenanstalten in Dortmund und auf der europäischen Ebene hinsichtlich<br />

der γ-Interferon-Studie eine von der Firma Boehringer konzipierte Studie<br />

zum Wirkmechanismus von γ-Interferon mit unterschiedlichen Verbrennungs- und<br />

<strong>Forschung</strong>szentren in Europa.<br />

Die bisherigen Ergebnisse sind akademischer Natur und sicherlich auch schon<br />

kliniksnah. Einzelne Therapieschemata (z.B. Einsatz von ungesättigten Fettsäuren<br />

u.a.) sind im Einsatz und werden sicherlich in der Zukunft für verschiedene<br />

Fragestellungen in der Klinik ihren Fuß fassen.<br />

Im Rahmen der bisherigen Arbeiten wurden keine Erfindungen in Anspruch<br />

genommen. Es sind keine Schutzrechtsanmeldungen oder erteilten Schutzrechte<br />

wie deren Verwertung geplant.<br />

Insgesamt lässt sich anhand der Publikationen und Abstrakts festhalten, dass im<br />

Rahmen der vorgegebenen Förderung über die drei Jahre wir wesentliche Beiträge<br />

haben erarbeiten können, die theoretisch-klinisch relevant und auch für die<br />

Pathophysiologie der Immunparalyse von ausserordentlich hohem Interesse sind.<br />

Innovative Ansätze zu neuen Therapiemaßnahmen wurden iniziiert, durchgeführt<br />

und evaluiert. Selbstverständlich ist das Krankheitsbild der Immunparalyse nur<br />

dann zu beherrschen, wenn man die modernsten Erkenntnisse der Grundlagenforschung<br />

einbezieht. In Anbetracht der Tatsache, dass das gesamte Feld der<br />

Immunologie (Zellbiologie und Molekularbiologie) außerordentlich wichtige<br />

Erkenntnisse gebracht hat, sollte das Projekt in den nächsten Jahren fortgeführt<br />

werden. Nur so lassen sich die hier gewonnenen Erkenntnisse verifizieren und für<br />

kliniksrelevante Fragestellungen übertragen.<br />

28


Voraussichtlicher Nutzen, insbesondere Verwertbarkeit<br />

des Ergebnisses und der Erfahrungen<br />

Diagnostische Prädiktivmarker, insbesondere bei Patienten mit Polytrauma,<br />

Immunsuppression als Folge der Brandverletzung sowie innovative therapeutische<br />

Ansätze können nur dann realisiert werden, wenn man die Pathophysiologie<br />

mikrobieller Erkrankungen verstehen lernt. Von den hier erhobenen Befunden<br />

lassen sich folgende Aussagen verwerten:<br />

1. die taxonomische Zuordnung der Mikroorganismen alleine ist nicht ausreichend,<br />

um Prädiktivmarker für den möglichen Ausgang bei der Brandverletzung<br />

zu erheben,<br />

2. es erscheint notwendig, mikrobielle Isolate hinsichtlich relevanter Pathogenitätsfaktoren<br />

zu analysieren, um das Ausmaß der pathophysiologischen Wechselwirkung<br />

quantifizieren zu können.<br />

3. der Einstrom unterschiedlicher mikrobieller Pathogenitätsfaktoren (intakte<br />

Mikroorganismen, Exotoxine, Endotoxine Superantigene) ist für das Bild der<br />

Mediatoraktivierung wie auch für das Fortschreiten der Immunparalyse verantwortlich,<br />

4. innovative therapeutische Ansätze umfassen die Gabe von Zytokinen, löslichen<br />

Zytokinrezeptoren, Antizytokinen, antiinflammatorischen Substanzen sowie<br />

Immunmodulatoren,<br />

6. bei der Komplexität der Mediatorkaskaden ist zu überlegen, ob es Angriffsziele<br />

gibt, die auf einer breiteren Basis die Immunität stabilisieren können.<br />

Die hier erarbeiteten Ergebnisse lassen sich allesamt bereits verwerten. Sicherlich<br />

wird man eine realistische Durchführung zu den einzelnen Punkten erst dann<br />

haben, wenn der komplexe Ablauf der Sepsis verstanden ist. Die vorliegenden<br />

Ergebnisse stellen aber die Grundlage dar, um zu diagnostischen Prädiktivmarkern<br />

wie auch therapeutischen innovativen Ansätzen zu gelangen.<br />

Zusammenfassend haben diese Untersuchungen unser Verständnis zur Pathophysiologie<br />

der Trauma-induzierten Immunsuppression insbesondere bei der Brandverletzung<br />

vertieft. Die gegenwärtigen modernen zellbiologischen Werkzeuge<br />

wurden eingesetzt, um die Mediatorgenerierung sowie Reaktivität von Immuneffektorzellen<br />

zu quantifizieren. Therapeutische Ansätze wurden ex vivo in vitro an<br />

humanen Immuneffektorzellen von Normalpersonen wie auch Polytraumatisierten<br />

und Brandverletzten durchgeführt, mit der Zielsetzung eine Reaktivierung der<br />

Effektorfunktion zu erhalten. Die Ergebnisse belegen, dass diese Reaktivierung<br />

möglich ist, jedoch abhängig vom Zeitpunkt der Zugabe eines entsprechenden<br />

Zytokins ist. Zielsetzung müsste es sein, durch Zugabe von zu entwickelnden<br />

Pharmaka oder auch Infusionsschemata eine Balancierung der Mediatorkaskaden<br />

zu erreichen, ohne unbedingt den einzelnen Mediator für sich spezifisch zu inhibieren.<br />

Es sollte nicht das Ziel sein, die gesamten Mediatorkaskaden zu inhibieren,<br />

da die Mediatoren essentielle Bestandteile der Infektabwehr sind. Im<br />

Wesentlichen würde dies für eine Immunmodulation im breiteren Sinne sprechen,<br />

29


wobei sicherlich Eckpfeiler zu definieren sind, an denen man die Modulation<br />

quantifizieren kann oder den Ausgangspunkt der Modulation auch in Relation<br />

zum Krankheitsbild wird beurteilen können. Es besteht also nach wie vor dringender<br />

<strong>Forschung</strong>sbedarf, um die vielfältig anwachsenden Daten zur Pathophysiologie<br />

der Immunparalyse zu verwerten und im Sinne der Bearbeitung diagnostischer<br />

Prädiktivmarker und innovativer Therapieansätze zu gestalten.<br />

30


Kurzfassung<br />

Entzündungsmediatoren spielen eine essentielle Rolle im Ablauf der natürlichen<br />

und spezifischen Immunität. Ein ausgewogenes Verhältnis der unterschiedlichen<br />

Kaskaden ist notwendig, um der mikrobiellen Infektion entgegenzuwirken. Überschießende<br />

Reaktionen führen zu Schock und Sepsis; ein Nichtansprechen der<br />

Mediatorkaskaden oder der zellulären Antwort auf unterschiedliche Mediatoren<br />

führen zu opportunistischen Infektionen. Die Komplexität der pathophysiologischen<br />

Vorgänge bei Brandverletzten ist trotz der therapeutischen Erfolge nach<br />

wie vor unbestritten. Die mikrobielle Kolonisierung ist sehr häufig durch eine<br />

mikrobielle Invasion gefolgt. Parameter seitens des Mikroorganismus, wie<br />

mikrobielle Pathogenität oder ein Abknicken der Immunität sind für die Brandverletztensepsis<br />

verantwortlich. Die modernen Erkenntnisse der Molekular- und<br />

Zellbiologie und insbesondere die Einsicht in die komplexen Abläufe der Mediator-gesteuerten<br />

Signaltransduktionswege hat zu neuen diagnostischen Prädiktivmarkern<br />

sowie innovativen Ansätzen geführt. In der vorliegenden Arbeit wird<br />

berichtet, dass die mikrobiellen Pathogenitätsfaktoren, die für die Aktivierung<br />

von Entzündungszellen verantwortlich sind, unterschiedlicher Natur sind. Neben<br />

LPS spielen mikrobielle Adhäsine, Exotoxine und die intrazelluläre Infektion<br />

eine herausragende Rolle. Unterschiedliche Pathogenitätsfaktoren können dabei<br />

Entzündungsmediatorkaskaden abrufen oder auch inaktivieren. Aus dieser dualen<br />

Funktion mikrobieller Pathogenitätsfaktoren erklärt sich, warum es im Verlauf<br />

einer Kolonisierung u.U. zu einem Abknicken der Infektabwehr kommt. Neben<br />

den mikrobiellen Exoprodukten spielen Superantigene von Staphylokokken,<br />

Streptokokken eine herausragende Rolle. Sie können durch Wechselwirkung mit<br />

dem T-Zellrezeptor und MHCII-Strukturen eine Vielfalt von Zytokinen aus<br />

humanen Zellen aktivieren, die zu Schock und Sepsis führen. Neue therapeutische<br />

Ansätze könnten darin bestehen diese Superantigene durch mutierte<br />

Moleküle zu ersetzen, um damit im Rahmen der progredienten Aktivierung von<br />

humanen Immuneffektorzellen eine therapeutische Gegenoffensive zu starten.<br />

Die weitreichenden Kenntnisse zur Molekularbiologie und Immunologie unterschiedlicher<br />

Zytokine erlauben es im Krankheitsverlauf u.U. mutierte Zytokine<br />

einzusetzen oder Zytokine anzuwenden, die bei der Immunparalyse zu einer<br />

Reaktivierung von Immuneffektorzellen führen. Ein wichtiges Phänomen ist<br />

dabei der selektive Zelltod (Apoptose), der zu einer Inbalance der natürlichen<br />

und spezifischen Infektabwehr führt. Diese Mechanismen können durch eine<br />

Antizytokintherapie ausbalanciert werden.<br />

Die vorliegende Arbeit hat also unsere Kenntnisse zu den mikrobiellen Pathogenitätsfaktoren,<br />

die zur Immunparalyse führen, weitgehend vertieft, bereichert und<br />

erfordert innovatives Denken. Es ist nicht nur wichtig die taxonomische Zuordnung<br />

des Erregers zu evaluieren, sondern die diagnostischen Tore zur Evaluierung<br />

der mikrobiellen Pathogenität zu öffnen. Aus den Überlegungen zur<br />

mikrobiellen Pathogenität lässt sich dann folgern, inwieweit der Druck der Pathogenitätsfaktoren<br />

auf das Immunsystem stattfindet. Die Evaluierung unterschiedlicher<br />

Mediatorkaskaden erlaubt es, den Status des Immunsystems zu analysieren.<br />

31


Erste therapeutische Ansätze wurden in klinischen Studien von uns erbracht. In<br />

einer „Multicenterstudie“ wurde der Einfluss von 8-Interferon bei Brandverletzten<br />

analysiert. Obwohl sich immunologische Veränderungen zeigen, ist die Wirksamkeit<br />

der 8-Interferontherapie nach wie vor umstritten. Vertiefte Untersuchungen<br />

sind jedoch notwendig; eine Subgruppierung der Patienten ist angezeigt.<br />

Darüberhinaus wurde die Immunmodulation durch eine nutritive Therapie analysiert.<br />

Auch hier zeigen sich immunologische Veränderungen hinsichtlich der<br />

Lipidmediatoraktivierung und der Zytokinfreisetzung.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Arbeiten neue Perspektiven zur<br />

mikrobiellen Pathogenität und ihren Einfluss auf die Mediatorkaskaden eröffnet<br />

hat, fernerhin, dass es möglich ist anhand der Zytokine Eckpfeiler der natürlichen<br />

und spezifischen Immunität zu erheben und fernerhin, dass weitere <strong>Forschung</strong><br />

durchgeführt werden muss, um die nutritive Immunregulation oder pharmakologische<br />

sowie biotechnologische Modulation der Infektabwehr zu analysieren und<br />

in die Praxis umzusetzen. Es besteht also nach wie vor dringender <strong>Forschung</strong>sbedarf,<br />

um die traumabedingte Immunparalyse besser zu verstehen und dieser entgegenzuwirken.<br />

Die Ergebnisse sind notwendig, um die Pathophysiologie der Sepsis, insbesondere<br />

bei Brandverletzten zu verstehen. Mit den neu gewonnenen Erkenntnissen lassen<br />

sich neue Therapieansätze entwickeln.<br />

32


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Int. Arch.All.Appl.Immunol. 112, 115-124, 1997<br />

Wachtler,P., König,W., Senkal,M., Kemen,M., Köller,M.<br />

A total parenteral nutrition enriched with ω-3 fatty acids modulates leukotriene –<br />

Synthesis of peripheral leukocytes and systemic Il-6, Il-10 and TNF-α levels in<br />

patients with major surgery.<br />

Journal of Trauma 42, 191-198, 1997<br />

Arnold,R., König,W.<br />

Interleukin-8 release and low molecular weight G-Protein modulation in human<br />

neutrophils after phagocytosis of Listeria monocytogenes and Yersinia enterocolitica.<br />

J.Med.Microbiol., 47, 55-62, 1998<br />

Köller,M., Wachtler,P., David,A., Muhr,G., König,W.<br />

Arachidonic acid induces DNA-fragmaentation in human polymorphonuclear<br />

neutrophil granolocytes<br />

Inflammation, 21, 463-474, 1997<br />

König,B., Prévost,G., König,W.<br />

Composition of staphylococcal bi-component toxins determines pathophysiological<br />

reactions<br />

J.Med.Microbiol. 46, 479-485, 1997<br />

36


Köller,M., König,W.<br />

Interaction of bacteria with host defense cells: mechanisms of burn wound sepsis.<br />

In: Wound Healing and Skin Physiology, Altmeyer et. al. (Eds.)<br />

Springer-Verlag Berlin-Heidelberg, S. 413-421, 1995<br />

König,B., Jaeger,K.-E., Sage,A.E., Vasil,M.L., König,W.<br />

Role of P. aerugionosa lipase for inflammatory mediator release from human<br />

inflammatory effector cells (plate lets, granulocytes, monocytes)<br />

Infect. Immun., 64, 3252-3258, 1996<br />

37


Die Autoren<br />

Wolfgang König<br />

Univ.-Professor Dr.med.<br />

Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Otto-von-Guericke-<br />

Universität Magdeburg, 39120 Magdeburg<br />

Manfred Köller<br />

Priv. Doz. Dr.rer.nat.<br />

ehemaliger Projektleiter der Abteilung Infektabwehrmechanismen für Medizinische<br />

Mikrobiologie der Ruhr-Universität Bochum, jetzt: Chirurgische Universitätsklinik,<br />

Bergmannsheil Bochum, 44789 Bochum<br />

Brigitte König<br />

Priv. Doz. Dr. rer. nat.<br />

Institut für Medizinische Mikrobiologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,<br />

39120 Magdeburg<br />

Ralf Arnold<br />

Dr. rer. nat.<br />

Institut für Medizinische Mikrobiologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,<br />

39120 Magdeburg<br />

Andreas Drynda<br />

Dr. rer. nat.<br />

Institut für Medizinische Mikrobiologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,<br />

39120 Magdeburg<br />

Paul Wachtler<br />

Dr. med.<br />

Marienhospital Herne, Medizinische Klinik I, Ruhr-Universität Bochum, 44625<br />

Herne<br />

39


Anhang<br />

Abbildung: 1<br />

Die Abbildung zeigt die unterschiedlichen Wege der Infektabwehr auf;<br />

Neutrophile, Granulozyten und Makrophagen sind u.a. bestimmend für die Entzündungsreaktion.<br />

Die Wechselwirkung von dendritischen Zellen mit T-Zellen<br />

führt zur Einleitung der spezifischen Immunität; Makrophagen, „Natural Killer“-<br />

Zellen sowie γδ-T-Zellen in der Mukosa sind zelluläre Elemente der natürlichen<br />

Immunität;TH 2 -Zellen in Wechselwirkung mit B-Zellen stimulieren die Antikörpersynthese;<br />

TH 1 -Zellen in Wechselwirkung mit Monozyten führen zur Freisetzung<br />

von Zytokinen und antibakteriellen Substanzen.<br />

41


Abbildung: 2<br />

Einfluss der Zytokine<br />

Zytokine bestimmen die Akkumulation von Zellen (Chemotaxis; die metabolische<br />

Aktivierung, die Proliferation, die Inhibition der Proliferation, die Differenzierung<br />

wie Zelltod (Apoptose)<br />

42


Tabelle 1<br />

Darstellung der Zytokinfamilien; dazu gehören die Interleukine, die zytotoxischen<br />

Zytokine, die koloniestimulierenden Faktoren, die Interferone, die Wachstumsfaktoren<br />

sowie die Chemokine<br />

43


Tabelle 2<br />

Zytokine mit proinflammatorischen Wirkungen<br />

44


Tabelle 3<br />

Zytokine mit antiinflammatorischen Wirkungen<br />

45


Tabelle 4:<br />

Biologische Wirkung von Interleukin-1, Interleukin-6 und Tumornekrosefaktor<br />

46


Abbildung: 3<br />

Einfluss der T1- und T2-Zytokine auf Immunzellen. Neuroendokrine Faktoren<br />

(lokal, systemisch) wirken auf TH-0-Zellen und verändern das T1- sowie T2-<br />

Zytokinmuster. Dies ist gemeinsam den Vorgängen bei Allergie wie auch Schock<br />

und Sepsis.<br />

47


Abbildung: 4 a, b<br />

Einfluss mikrobieller Faktoren (Moduline) aus Immuneffektorzellen mit der Freisetzung<br />

von Zytokinen sowie der Modulation der zellulären Antwort.<br />

48


Abbildung: 5<br />

Einfluss von Bakterien und Toxinen sowie Virus auf Mastzellen, Neutrophile, Eosinophile.<br />

Es kommt zur Aktivierung der Zellen mit der Freisetzung multipler Zytokine und<br />

Mediatoren. Gleichzeitig werden diese Zellen geprimt. T-Lymphozyten werden<br />

ihrerseits wiederum programmiert. Es kommt zur Freisetzung vielfältiger Mediatoren<br />

durch die Wechselwirkung mikrobieller Exoprodukte mit Zellen der Infektabwehr.<br />

Diese entfalten chemotaktische Aktivitäten und sind verantwortlich für<br />

das mikrobielle „Killing“, führen zur Mediatorfreisetzung und der Freisetzung<br />

von Proteasen. Vorgänge der akuten und chronischen Entzündung werden<br />

dadurch reguliert.<br />

49


Abbildung: 6<br />

Histaminfreisetzung aus humanen Basophilen durch Luk-PV und Luk-R<br />

Eine humane Zellsuspension (LMB) (5x10 6 ) wurde mit Luk-PV oder Luk-R in<br />

den angegebenen Konzentrationen (0-, 5-, 50-, 500-, 1000-, 2000-, 3000 ng) für<br />

1h bei 37°C inkubiert. Formylmethionylleucylphenylalanine (FMLP, 10 -4 M)<br />

diente als Positivkontrolle. Die Daten entsprechen den Mittelwerten von 3 unterschiedlichen<br />

Experimenten. * signifikanter Unterschied gegenüber Luk-R.<br />

50


Abbildung: 7<br />

Leukotrien B 4 Freisetzung aus humanen Neutrophilen durch Luk-PV und Luk-R<br />

Humane PMN (10 7 /500µl) wurden mit Luk-PV oder Luk-R in den angegebenen<br />

Konzentrationen (0-, 5-, 50-, 500-, 1000-, 2000-, 3000 ng) für 1h bei 37°C inkubiert.<br />

Formylmethionylleucylphenylalanine (FMLP, 10 -4 M) diente als Positivkontrolle.<br />

Die Daten entsprechen dem Gesamt-LTB 4 (LTB 4 + 20-COOH-LTB 4 + OH-<br />

LTB 4 ) und sind Mittelwerte von 3 unterschiedlichen Experimenten. * signifikanter<br />

Unterschied gegenüber Luk-R.<br />

51


Abbildung: 8<br />

Interleukin-8 Freisetzung aus humanen Neutrophilen durch Luk-PV und Luk-R<br />

Humane PMN (10 7 /500µl) wurden mit Luk-PV oder Luk-R in den angegebenen<br />

Konzentrationen (0-, 5-, 50-, 500-, 1000-, 2000ng) für 1h bei 37°C inkubiert. Die<br />

Daten sind Mittelwerte von 8 unterschiedlichen Experimenten. * signifikanter<br />

Unterschied gegenüber Luk-R.<br />

52


Abbildung: 9<br />

Zellbiologische Vorgänge zur Einleitung des Zelltodes (Apoptose)<br />

Dieser kann über pharmakologische, immunologische Aktivierung (T-Zellrezeptor)<br />

sowie Fas-ligand eingeleitet werden. Zytokine führen zur Aktivierung einer<br />

Sphingomyelinase mit der Freisetzung von intrazytoplasmatischem Ceramid; es<br />

kommt zum oxidativen Stress. Kortikoide führen ebenfalls zur gesteigerten<br />

Apoptose. Metabolite der Arachidonsäure und der Eicosapentaensäure regulieren<br />

und verzögern die Apoptose.<br />

53


Abbildung: 10<br />

Einwirkung von Pseudomonas aeruginosa Kulturüberstandsfraktionen auf die<br />

Interleukin-8-Freisetzung aus humanen Monozyten<br />

Humane Monozyten (4x10 5 ) wurden stimuliert mit konzentrierten (1:1) oder mit<br />

Verdünnungen (1:5, 1:100) der unterschiedlichen Kulturüberstandsfraktion; die<br />

Molekulargewichts „cut off“– Punkte belaufen sich auf >50.000; 30.000 –<br />

50.000, 5.000-30.000; und unter 5.000 Da der entsprechenden Pseudomonas<br />

aeruginosa-Stämme (PAO1; PAO1∆SR, PAO1∆SRN). Die Kulturüberstände wurden<br />

isoliert nach 24 h und analysiert hinsichtlich von Interleukin-8 durch ELISA<br />

(Triplikatbestimmung). Die Ergebnisse zeigen Mittelwerte und Standardabweichungen<br />

aus drei unabhängigen Experimenten. *wesentlicher Unterschied im Vergleich<br />

zu unstimulierten Zellen; p


Pseudomonas<br />

aeruginosa Stämme<br />

PAO1 wild type<br />

Phospholipase-Typ<br />

hämolytisch,<br />

nicht-hämolytisch<br />

PAO∆SR nicht-hämolytisch<br />

PAO PLCN°<br />

hämolytisch<br />

PAO1∆SRN<br />

keine<br />

55


Abbildung: 11<br />

Einfluss von gereinigter Pseudomonas aeruginosa Lipase auf die Phospholipase C<br />

(Pseudomonas aeruginosa, C.perfringens) induzierte 12-HETE-Freisetzung<br />

Thrombozyten (10 8 /500µl) wurden mit gereinigter Phospholipase inkubiert<br />

(P.aeruginosa, C. perfringens; 10 U) in der Anwesenheit von gereinigter Pseudomonas<br />

aeruginosa Lipase (0-, 0.43-, 4.3-, 108-, 216-, 433 U). Die Inkubation wurde<br />

über 60 Min. bei 37° C durchgeführt; die Werte für die unstimulierten Zellen wurden<br />

von den anderen Werten für die 12-HETE Bildung subtrahiert. *sind hier<br />

Unterschiede im Vergleich zu Phospholipase C stimulierten Thrombozyten in der<br />

Abwesenheit von Pseudomonas aeruginosa Lipase (p< 0,05). Ergebnisse sind Mittelwerte<br />

± Standardabweichung (Balken) von drei unabhängigen Experimenten.<br />

56


Abbildung: 12<br />

Wirkung von gereinigter Pseudomonas aeruginosa Lipase auf die Phospholipase<br />

induzierte Leukotrien B 4 -Freisetzung aus humanen neutrophilen Granulozyten.<br />

Neutrophile (10 7 /500µl) wurden mit gereinigter Phospholipase C (P.aeruginosa:<br />

10 U; C.perfringens: 10 U) in der Anwesenheit von gereinigter Pseudomonas<br />

aeruginosa Lipase inkubiert. Die Inkubation lief über 30 Min. bei 37° C. Die Werte<br />

der unstimulierten Zellen wurden subtrahiert von den anderen Werten für die<br />

LTB 4 -Bildung. Die Ergebnisse sind Mittelwerte ± Standardabweichung (Balken)<br />

von drei unabhängigen Experimenten *signifikante Unterschiede im Vergleich zur<br />

Stimulation in der Abwesenheit von Lipase, (p< 0,05).<br />

57


Abbildung: 13<br />

Einwirkung von gereinigte hämolytischer Pseudomonas aeruginosa Phospholipase<br />

C auf die Interleukin-8-Freisetzung (ng/ml) aus humanen Monozyten.<br />

Humane Monozyten (4x10 5 )/ml wurden mit gereinigter Phospholipase C von<br />

P.aeruginosa zu den angezeigten Konzentrationen über 24 h stimuliert. Die<br />

Ergebnisse zeigen die Standardwerte ± von drei unabhängigen Experimenten.<br />

*signifikante Unterschied im Vergleich zu unstimulierten humanen Monozyten (0<br />

U PLC)(p


Abbildung: 14<br />

Zytokinfreisetzung (TNF-alpha, IL-6, IL-10, IL-12) aus humanen PBMC durch<br />

Superantigene<br />

Humane PBMC (1x10 6 /ml) wurden mit den unterschiedlichen bakteriellen<br />

Superantigenen (SEB; TSST-1, ETA) in einer Konzentration von 10ng/ml für 24-,<br />

48-, 72-, 96-, 120-, und 144h stimuliert. Die Überstände wurden mittels zytokinspezifischer<br />

ELISAs auf den Gehalt von TNF-alpha, IL-6, IL-10, IL-12 hin<br />

untersucht. Es ist ein repräsentatives Experiment gezeigt.<br />

59


Abbildung: 15 a<br />

Exemplarische Darstellung zum Wirkmechanismus mikrobieller Superantigene<br />

und ihrer Mutanten.<br />

60


Abbildung: 15 b<br />

TNF-alpha Freisetzung aus humanen PBMC durch SEB und SEB-Mutanten<br />

Humane PBMC (1x10 6 /ml) wurden mit SEB oder SEB-Mutanten für 24-, 48-,<br />

und 72h bei 37°C stimuliert. Die Überstände wurden mittels ELISA auf ihren<br />

TNF-alpha Gehalt untersucht.<br />

61


Abbildung: 15 c<br />

TNF-alpha Freisetzung aus humanen PBMC durch SEA und SEA-Mutanten<br />

Humane PBMC (1x10 6 /ml) wurden mit SEA oder einer SEA-Mutante für 24-,<br />

48-, und 72h bei 37°C stimuliert. Die Überstände wurden mittels ELISA auf<br />

ihren TNF-alpha Gehalt untersucht.<br />

62


Abbildung: 16<br />

Dosis- und zeitabhängiger Einfluss des gereinigten G-Proteins von RSV auf die<br />

Interleukin-10-Freisetzung aus humanen PBMC.<br />

Humane PBMC (1x10 6 /ml) mit unterschiedlichen Konzentrationen von G-Protein<br />

(von 0 – 10 µg/10 6 PBMC) über 2-, 4-, 6-, 12-, 18-, 24 Stunden behandelt. Die<br />

ELISA-Werte sind Mittelwerte + Standardabweichung von drei unabhängigen<br />

Experimenten. IL-10-Spiegel sind signifikant verschieden (p< 0,05) von unbehandelten<br />

PBMC (p< 0,05)<br />

63


Abbildung: 17<br />

Einfluss einer teilaktiven IL-4-Mutante auf die Zytokinsynthese aus LMBs eines<br />

schwerbrandverletzten Patienten<br />

1 x 10 6 LMBs/ml RMI 1640 wurden für 3 Tage in Abwesenheit oder Anwesenheit<br />

einer teilaktiven IL-4-Mutante (Y124 D) in Kultur genommen. Anschließend wurde<br />

die spontane IL-6 Freisetzung mittels ELISA quantifiziert.<br />

Patient: 39 J., männl., 35 % 2.° + 3.° Verbr., zusätzliches Polytrauma<br />

64


Abbildung: 18<br />

DNA-Fragmentierung in neutrophilen Granulozyten.<br />

5 x 10 6 Zellen/1ml RPMI 1640 wurden für 18 h in Kultur genommen. A: Medium<br />

Kontrolle, B: in Anwesenheit von 40 µM Arachidonsäure, C: in Anwesenheit von<br />

1µM MK 886 (Leukotien-Synthese-Inhibitor), D: in Anwesenheit von 1µM Indomethacin<br />

(Prostaglan-dinsynthese-Inhibitor). Anschließend wurden die Zellen<br />

mit Propidium-Jodid markiert und über FACS analysiert.<br />

65


Abbildung: 19 a,b,c<br />

Einfluss von SM-12502 auf die Freisetzung von Leukotrienen aus neutrophilen<br />

Granulozyten.<br />

1 x 10 7 Zellen/500µl PBS wurden mit verschiedenen Konzentrationen von SM-<br />

12502 präinkubiert (20 min. 37° C in Anwesenheit von CA 2+ /Mg 2+ (1mM/0,5<br />

mM) und anschließend mit dem Ca-Ionophor A23187 (A, 5µM), fMLP (B) 1µM<br />

in Anwesenheit von 1µM Cytochalasin B) und mit NaF (C, 20mM in Anwesenheit<br />

von 10µM AlCl 3 ) stimuliert. Die freigesetzten Leukotriene wurden über RP-<br />

HPLC quantifiziert.<br />

66


Abbildung: 20 a,b<br />

Einfluss von SM-12502 auf die Freisetzung von IL-8 aus peripheren Leukozyten<br />

Periphere Ganulozyten (A) oder Lymphozyten/Monozyten (B) wurden mit<br />

unterschiedlichen Konzentrationen von SM-12502 für 90 Min. in Anwesenheit<br />

von 1mM Ca ++ und 0,5 mM Mg ++ in PBS inkubiert. Die Freisetzung von IL-8<br />

wurde anschließend im ELISA gemessen.<br />

67


Abbildung: 21<br />

Synthese von LTB 4 aus Gesamtleukozyten schwerbrandverletzter Patienten<br />

(n=12) in Korrelation zur HLA-DR-Expression auf Monozyten.<br />

1x 10 7 Gesamtleukozyten wurden mit dem Ca-Ionophor A23187 (5µM) in Anwesenheit<br />

von 1mM Mg stimuliert. Die gebildeten Leukotriene wurden über RP-<br />

HPLC analysiert. Die Expression von HLA-DR auf Monozyten wurde mittels<br />

FACS-Analytik quantifiziert.<br />

Control: Placebogruppe<br />

Verum: IFN-γ 100µg sc. täglich<br />

68


Abbildung: 22<br />

Verhältnis der LTB 4 /LTB 5 -Mediatoren nach vollständiger parenteraler Ernährung<br />

(TPN) postoperativer Patienten-<br />

1x10 7 Gesamtleukozyten/500µl PBS wurden mit dem Ca-Ionophor A23187<br />

(5µM) in Anwesenheit von 1mM Ca und 0,8 mM Magnesium stimuliert. Die<br />

gebildeten Leukotriene wurden über RP-HPLC quantifiziert.<br />

Control: Kontrollgruppe 20 Patienten ohne Ω-3-Fettsäure-Supplementierung<br />

Verum: Verumgruppe 20 Patienten mit Ω-3-Fettsäuren-Supplementierung,<br />

p< 0.0001<br />

69


Abbildung: 23<br />

Einfluss eines Dipeptides AlaGln (Alanyl-Glutamin) auf die Synthesekapazität für<br />

LTE 4 aus LMBs.<br />

1 X 10 7 LMBs/500 µl PBS wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen von<br />

AlaGln (Dipeptamin“, Fresenius) 15 Min präinkubiert; anschließend wurden die<br />

Zellen mit dem Ca-Iononphor A23187 (5µM) unter Zugabe von 1 µM Ca und 0,5<br />

mM Magnesium stimuliert. Die freigesetzten Leukotriene wurden mittels RP-<br />

HPLC quantifiziert.<br />

70


Band 50 – in Vorbereitung –<br />

R. Zech<br />

Entgiftung von Organophosphaten durch Phosphorylphosphatasen<br />

und Ethanolamin<br />

2002, Broschur<br />

Band 49 – in Vorbereitung –<br />

G. Matz, A. Schillings, P. Rechenbach<br />

Task Force für die Schnellanalytik bei großen<br />

Chemieunfällen und Bränden<br />

2002, Broschur<br />

Band 48<br />

Zweiter Gefahrenbericht der <strong>Schutzkommission</strong><br />

beim Bundesminister des Innern<br />

Bericht über mögliche Gefahren für die Bevölkerung<br />

bei Großkatastrophen und im Verteidigungsfall<br />

2001, 92 Seiten, Broschur<br />

Band 47<br />

J. Rasche, A. Schmidt, S. Schneider, S. Waldtmann<br />

Organisation der Ernährungsnotfallvorsorge<br />

2002, 88 Seiten, Broschur<br />

Band 46<br />

F. Gehbauer, S. Hirschberger, M. Markus<br />

Methoden der Bergung Verschütteter aus zerstörten<br />

Gebäuden<br />

2002, Broschur<br />

Band 45<br />

V. Held<br />

Technologische Möglichkeiten einer möglichst<br />

frühzeitigen Warnung der Bevölkerung<br />

– Kurzfassung –<br />

2001, 144 Seiten, Broschur<br />

Band 44<br />

E. Pfenninger, D. Hauber<br />

Medizinische Versorgung beim Massenanfall<br />

Verletzter bei Chemikalienfreisetzung<br />

2002, Broschur<br />

<strong>Zivilschutz</strong>-<strong>Forschung</strong>, Neue Folge<br />

Schriftenreihe der <strong>Schutzkommission</strong> beim Bundesminister des Innern<br />

Herausgegeben vom Bundesverwaltungsamt<br />

– Zentralstelle für <strong>Zivilschutz</strong> –<br />

ISSN 0343-5164<br />

im Auftrag des Bundesministeriums des Innern<br />

Band 43<br />

D. Ungerer, U. Morgenroth<br />

Empirisch-psychologische Analyse des menschlischen<br />

Fehlverhaltens in Gefahrensituationen<br />

und seine verursachende und modifizierenden<br />

Bedingungen sowie von Möglichkeiten zur Reduktion<br />

des Fehlverhaltens<br />

2002, 300 Seiten, Broschur<br />

Band 42<br />

45., 46. und 48. Jahrestagung der <strong>Schutzkommission</strong><br />

beim Bundesminister des Innern<br />

– Vorträge –<br />

2000, 344 Seiten, Broschur<br />

Band 41<br />

W. König, M. Köller<br />

Einfluss von Zytokinen und Lipidmediatoren auf<br />

die Kontrolle und Regulation spezifischer<br />

Infektabwehr bei Brandverletzung<br />

2002, 76 Seiten, Broschur<br />

Band 40<br />

Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt<br />

Entwicklung von Dekontaminationsmitteln und<br />

-verfahren bei Austritt von Industriechemikalien<br />

2002, Broschur<br />

Band 39<br />

TÜV Energie und Umwelt GmbH<br />

Optimierung des Schutzes vor luftgetragenen<br />

Schadstoffen in Wohngebäuden<br />

2002, Broschur<br />

Band 38<br />

W. Kaiser, M. Schindler<br />

Rechnergestütztes Beratungssystem für das<br />

Krisenmanagement bei chemischen Unfällen<br />

(DISMA®)<br />

1999, 156 Seiten, Broschur<br />

Band 37 – in Vorbereitung –<br />

K.-J. Kohl, M. Kutz<br />

Entwicklung von Verfahren zur Abschätzung<br />

der gesundheitlichen Folgen von Großbränden<br />

71


Band 36<br />

M. Weiss, B. Fischer, U. Plappert und T. M. Fliedner<br />

Biologische Indikatoren für die Beurteilung multifaktorieller<br />

Beanspruchung<br />

Experimentelle, klinische und systemtechnische<br />

Untersuchung<br />

1998, 104 Seiten, Broschur<br />

Band 35<br />

K.Amman, A.-N. Kausch, A. Pasternack, J. Schlobohm,<br />

G. Bresser, P. Eulenburg<br />

Untersuchung der Praxisanforderungen an Atemund<br />

Körperschutzausstattung zur Bekämpfung<br />

von Chemieunfällen<br />

2002, Broschur<br />

Band 34<br />

W. Heudorfer<br />

Untersuchung der Wirksamkeit von Selbstschutzausstattung<br />

bei Chemieunfällen<br />

1998, Broschur<br />

Band 33<br />

J. Bernhardt, J. Haus, G. Hermann, G. Lasnitschka,<br />

G. Mahr, A. Scharmann<br />

Laserspektrometrischer Nachweis von Strontiumnukliden<br />

1998, 128 Seiten, Broschur<br />

Band 32<br />

G. Müller<br />

Kriterien für Evakuierungsempfehlungen bei<br />

Chemiekalienfreisetzungen<br />

1998, 244 Seiten + Faltkarte, Broschur<br />

Band 31<br />

G. Schallehn und H. Brandis<br />

Beiträge zur Isolierung und Indentifizierung<br />

von Clostridium sp. und Bacillus sp. sowie zum<br />

Nachweis deren Toxine<br />

1998, 80 Seiten, Broschur<br />

Band 30<br />

G. Matz<br />

Untersuchung der Praxisanforderung an die Analytik<br />

bei der Bekämpfung großer Chemieunfälle<br />

1998, 192 Seiten, Broschur<br />

Band 29<br />

D. Hesel, H. Kopp und U. Roller<br />

Erfahrungen aus Abwehrmaßnahmen bei chemischen<br />

Unfällen<br />

1997, 152 Seiten, Broschur<br />

72<br />

Band 28<br />

R. Zech<br />

Wirkungen von Organophosphaten<br />

1997, 110 Seiten, Broschur<br />

Band 27<br />

G. Ruhrmann, M. Kohring<br />

Staatliche Risikokommunikation bei Katastrophen<br />

Informationspolitik und Akzeptanz<br />

1996, 207 Seiten, Broschur<br />

Band 26<br />

43. und 44. Jahrestagung der <strong>Schutzkommission</strong><br />

beim Bundesminister des Innern<br />

– Vorträge –<br />

1997, 326 Seiten, Broschur<br />

Band 25<br />

K. Buff, H. Greim<br />

Abschätzung der gesundheitlichen Folgen von<br />

Großbränden<br />

– Literaturstudie – Teilbereich Toxikologie<br />

1997, 138 Seiten, Broschur<br />

Band 24<br />

42. Jahrestagung der <strong>Schutzkommission</strong> beim<br />

Bundesminister des Innern<br />

– Vorträge –<br />

1996, 205 Seiten, Broschur<br />

Band 23<br />

K. Haberer, U. Böttcher<br />

Das Verhalten von Umweltchemikalien in Boden<br />

und Grundwasser<br />

1996, 235 Seiten, Broschur<br />

Band 22<br />

B. Gloebel, C. Graf<br />

Inkorporationsverminderung für radioaktive<br />

Stoffe im Katastrophenfall<br />

1996, 206 Seiten, Broschur<br />

Band 21<br />

Arbeiten aus dem Fachausschuß III: Strahlenwirkungen<br />

– Diagnostik und Therapie<br />

1996, 135 Seiten, Broschur<br />

Band 20<br />

Arbeiten aus dem Fachausschuß V<br />

I. – D. Henschler: Langzeitwirkungen phosphororganischer<br />

Verbindungen<br />

II. – H. Becht: Die zellvermittelte typübergreifende<br />

Immunantwort nach Infektion mit dem Influenzavirus


III. – F. Hoffmann, F. Vetterlein, G. Schmidt;<br />

Die Bedeutung vasculärer Reaktionen beim akuten<br />

Nierenversagen nach großen Weichteilverletzungen<br />

(Crush-Niere)<br />

1996, 127 Seiten, Broschur<br />

Band 19<br />

Radioaktive Strahlungen<br />

I. – B. Kromer unter Mitarbeit von K. O. Münnich,<br />

W. Weiss und M. Zähringer:<br />

Nuklidspezifische Kontaminationserfassung<br />

II. – G. Hehn:<br />

Datenaufbereitung für den Notfallschutz<br />

1996, 164 Seiten, Broschur<br />

Band 18<br />

L. Clausen, W.R. Dombrowsky, R.L.F. Strangmeier<br />

Deutsche Regelsysteme<br />

Vernetzungen und Integrationsdefizite bei der<br />

Erstellung des öffentlichen Gutes, Zivil- und<br />

Katastrophenschutz in Europa<br />

1996, 130 Seiten, Broschur<br />

Band 17<br />

41. Jahrestagung der <strong>Schutzkommission</strong> beim<br />

Bundesminister des Innern<br />

– Vorträge –<br />

1996, 197 Seiten, Broschur<br />

Band 16<br />

F. E. Müller, W. König, M. Köller<br />

Einfluß von Lipidmediatoren auf die Pathophysiologie<br />

der Verbrennungskrankheit<br />

1993, 42 Seiten, Broschur<br />

Band 15<br />

Beiträge zur dezentralen Trinkwasserversorgung<br />

in Notfällen<br />

Teil II: K. Haberer und M. Drews<br />

1. Einfache organische Analysenmethoden<br />

2. Einfache Aufbereitungsverfahren<br />

1993, 144 Seiten, Broschur<br />

Band 14<br />

Beiträge zu Strahlenschäden und Strahlenkrankheiten<br />

I. – H. Schüßler: Strahleninduzierte Veränderungen<br />

an Säugetierzellen als Basis für die somatischen<br />

Strahlenschäden<br />

II. – K. H. von Wangenheim, H.-P. Peterson, L.E.<br />

Feinendegen: Hämopoeseschaden, Therapieeffekte<br />

und Erholung<br />

III. – T. M. Fliedner, W. Nothdurft: Präklinische<br />

Untersuchungen zur Beschleunigung der Erholungsvorgänge<br />

in der Blutzellbildung nach Strahleneinwirkung<br />

durch Beeinflussung von Regulationsmechanismen<br />

IV. – G. B. Gerber: Radionuklid Transfer<br />

1993, 268 Seiten, Broschur<br />

Band 13<br />

H. Mönig, W. Oehlert, M. Oehlert, G. Konermann<br />

Modifikation der Strahlenwirkung und ihre Folgen<br />

für die Leber<br />

1993, 90 Seiten, Broschur<br />

Band 12<br />

Biologische Dosimetrie<br />

I. – H. Mönig, Wolfgang Pohlit, Ernst Ludwig<br />

Sattler: Einleitung: Dosisabschätzung mit Hilfe der<br />

Biologischen Dosimetrie<br />

II. – Hans Joachim Egner et al.: Ermittlung der<br />

Strahlenexposition aus Messungen an Retikulozyten<br />

III. – Hans Mönig, Gerhard Konermann: Strahlenbedingte<br />

Änderung der Chemilumineszenz von Granulozyten<br />

als biologischer Dosisindikator<br />

IV. – Paul Bidon et al.: Zellmembranänderungen<br />

als biologische Dosisindikatoren. Strahleninduzierte<br />

Membranänderung im subletalen Bereich. Immunbindungsreaktionen<br />

an Lymphozyten<br />

1993, 206 Seiten, Broschur<br />

Band 11 vergriffen<br />

Beiträge zur Katastrophenmedizin<br />

Band 10<br />

W. R. Dombrowsky<br />

Bürgerkonzeptionierter Zivil- und Katastrophenschutz<br />

Das Konzept einer Planungszelle Zivil- und Katastrophenschutz<br />

1992, 79 Seiten, Broschur<br />

Band 9 vergriffen<br />

39. und 40. Jahrestagung der <strong>Schutzkommission</strong><br />

beim Bundesminister des Innern<br />

Band 8 vergriffen<br />

Beiträge zur dezentralen Trinkwasserversorgung<br />

in Notfällen<br />

Teil I: K. Haberer und U. Stürzer<br />

Band 7 vergriffen<br />

E. Pfenninger und F. W. Ahnefeld<br />

Das Schädel-Hirn-Trauma<br />

73


Band 6 vergriffen<br />

O. Messerschmidt und A. Bitter<br />

Neutronenschäden<br />

Band 5 vergriffen<br />

R. E. Grillmaier und F. Kettenbaum<br />

Strahlenexposition durch Ingestion von radioaktiv<br />

kontaminiertem Trinkwasser<br />

Band 4 vergriffen<br />

W. R. Dombrowsky<br />

Computereinsatz im Zivil- und Katastrophenschutz<br />

Band 3<br />

B. Lommler, E. Pitt, A. Scharmann und R. Simmer<br />

Der Nachweis schneller Neutronen in der Katastrophendosimetrie<br />

mit Hilfe von Ausweisen aus<br />

Plastikmaterial<br />

1990, 66 Seiten, Broschur<br />

Band 2 vergriffen<br />

Gammastrahlung aus radioaktivem Niederschlag<br />

Berechnung von Schutzfaktoren<br />

Band 1 vergriffen<br />

L. Clausen und W. R. Dombrowsky<br />

Zur Akzeptanz staatlicher Informationspolitik<br />

bei technischen Großunfällen und Katastrophen<br />

Katastrophenmedizin – Leitfaden für die<br />

ärztliche Versorgung im Katastrophenfall<br />

Neuauflage 2001, Broschur<br />

Broschüren und eine komplette Liste aller<br />

bisher erschienenen und bereits vergriffenen<br />

Bände können kostenlos bezogen werden bei:<br />

74<br />

Bundesverwaltungsamt<br />

– Zentralstelle für <strong>Zivilschutz</strong> –<br />

Deutschherrenstraße 93–95<br />

53177 Bonn


Notitzen<br />

75


Notitzen<br />

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