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News√ - Otto Junker GmbH

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We understand Metals<br />

OTTO JUNKER Technologie für erneuerbare<br />

Energie<br />

Technologieführer für anspruchsvolle<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

News √<br />

Ausgabe 15 | Januar 2009 | www.otto-junker-group.com<br />

Siemens-Pressebild


INHALT<br />

Aktuelles 2<br />

� Statement der Geschäftsführung<br />

� Aluminium Messe 2008 – Erfolgreiche<br />

Teilnahme<br />

� Inbetriebnahme der dritten 6-m-Karusselldrehbank<br />

Innovation 3/4<br />

� Erfolgreiches Projekt zur Energieeinsparung<br />

der Firmen Schwermetall Halbzeugwerk in<br />

Stolberg und OTTO JUNKER<br />

� Auszeichnung mit dem OTTO JUNKER<br />

Preis<br />

Anlagentechnologie ...<br />

Eisen & Stahl 5/6<br />

� OTTO JUNKER 40-t-Großanlage für die<br />

Herstellung von Gussteilen für Windkraftanlagen<br />

� Eisenwerke Fried. Wilh. Düker <strong>GmbH</strong> & Co.<br />

KGaA – Feierliche Inbetriebnahme der<br />

neuen Schmelzanlage<br />

Aluminium 7/8<br />

� Doppelte Rekuperation spart Energie und<br />

erhöht die Wirtschaftlichkeit – Neues Konzept<br />

für die Wärmebehandlung von Bandmaterial<br />

� OTTO JUNKER modernisiert Aluminium-<br />

Strangpresswerke<br />

Kupfer 9/10<br />

� Neue ETP-Kupfer-Gießlinie für Oriental<br />

Copper/Thailand<br />

� Banddurchlaufglühanlagen – Weitere Aufträge<br />

aus China und anderen Ländern<br />

Produktion ...<br />

Edelstahlgießerei 11<br />

� Einsatz von doppelwandigen Gießpfannen<br />

bringt entscheidende Vorteile – Erfolgreiche<br />

gemeinsame Entwicklung<br />

Titelthema 12<br />

� OTTO JUNKER Technologie für erneuerbare<br />

Energie<br />

Impressum<br />

Herausgeber: OTTO JUNKER <strong>GmbH</strong><br />

Jägerhausstraße 22, D-52152 Simmerath<br />

Redaktion: Dr. Dietmar Trauzeddel<br />

Fotos: OTTO JUNKER Group Archiv, Siemens<br />

Konzept & Gestaltung: Atelier Beißel, Schmithofer<br />

Straße 200, 52076 Aachen, Telefon: 0800 / 54 64 000 20<br />

Erscheinungsweise: halbjährlich<br />

Bei Fragen zum Inhalt der „OTTO JUNKER News”<br />

wenden Sie sich bitte an Dr. Dietmar Trauzeddel,<br />

OTTO JUNKER <strong>GmbH</strong>, Telefon: +49 2473 601 342.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion.<br />

2<br />

Sehr geehrte Kunden und Geschäftspartner,<br />

sehr geehrte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter!<br />

Am Beginn des neuen Jahres ist es mir<br />

ein Bedürfnis, Ihnen für die geleistete<br />

Arbeit des vergangenen Jahres und die<br />

gute Zusammenarbeit zu danken.<br />

Ein für uns alle wichtiges Thema der<br />

Gegenwart und der Zukunft ist die Frage<br />

der Energienutzung und -versorgung.<br />

Die Entwicklung der<br />

Technologien zur Nutzung<br />

regenerativer Energiequellen<br />

zur Sicherung eines zuverlässigen<br />

Energiemix für Industrie,<br />

Haushalt und Verkehr<br />

steht daher im allgemeinen<br />

Interesse. Energie aus dem<br />

Licht der Sonne, aus Windkraft,<br />

Biomasse und Wasserkraft hat als<br />

Alternative zu fossilen Energieträgern<br />

einen weiteren Vorteil: Sie ist nahezu<br />

CO2-neutral und damit klimafreundlich.<br />

Mit innovativen Schmelztechnologien<br />

trägt OTTO JUNKER zur wirtschaftlichen<br />

Herstellung von photovoltaischen Zellen<br />

aus „solar grade silicon“ durch Purifikation<br />

von metallurgischem Silizium bei.<br />

Dabei sind wir Partner der international<br />

tätigen Hersteller, die weltweit Vorreiter<br />

auf diesem Gebiet sind. OTTO JUNKER<br />

Schmelzanlagen sichern den Eisenbedarf<br />

Aluminium Messe 2008 –<br />

Erfolgreiche Teilnahme<br />

OTTO JUNKER hat zusammen mit dem<br />

schwedischen Tochterunternehmen IUT<br />

auf der internationalen Leitmesse in<br />

Essen seine umfangreiche Anlagentechnik<br />

für die Herstellung von Guss- und<br />

Schmiedeteilen, Platten, Blechen, Folien<br />

und Profilen präsentiert. Der Messeverlauf<br />

war für uns durchaus erfolgreich.<br />

Dies betrifft die sehr gute Kundenresonanz<br />

und die Anzahl der geführten technischen<br />

Gespräche über neue Projekte und<br />

Entwicklungen. Die positive Bilanz, die<br />

von dem Veranstalter mit einem Besucherzuwachs<br />

von über 10 % gezogen<br />

wurde, können wir anhand der Besucherfrequenz<br />

an unserem Messestand nur<br />

bestätigen.<br />

für Bauteile der aus Gründen des höheren<br />

Wirkungsgrads immer größer werdenden<br />

Windkraftanlagen.<br />

Der Bau von gewichtsreduzierten und<br />

schadstoffarmen Fahrzeugen und<br />

Flugzeugen erfordert hochqualitative<br />

Leichtbauplatten aus Aluminiumwerkstoffen,<br />

deren Eigenschaften<br />

durch Wärmbehandlung<br />

in OTTO JUNKER<br />

Thermoprozessanlagen eingestellt<br />

werden.<br />

Nicht zuletzt leistet das Engineering<br />

von Anlagen, welche<br />

mit hohen thermischen und<br />

elektrischen Wirkungsgraden<br />

betrieben werden können, einen Beitrag<br />

zum effizienten Einsatz von Energie.<br />

Wir wollen Ihnen in dieser Ausgabe der<br />

OTTO JUNKER News gerne unsere diesbezüglichen<br />

Technologie-Aktivitäten vorstellen.<br />

Für das Jahr 2009 darf ich Ihnen persönlich<br />

Erfolg und Gesundheit wünschen!<br />

Ihr<br />

Hans Rinnhofer<br />

Inbetriebnahme der dritten<br />

6-m-Karusselldrehbank<br />

Seit Jahren investiert unsere Edelstahlgießerei<br />

in den Ausbau der mechanischen<br />

Bearbeitung. Damit wird die<br />

Entwicklung zum Systemlieferanten hochkomplexer,<br />

einbaufertiger Bauteile nachdrücklich<br />

gestärkt. Am 17.10.08 wurde<br />

in einer kleinen Feierstunde die dritte<br />

6-m-Karusselldrehbank in Betrieb genommen<br />

und damit die Kapazität für die Bearbeitung<br />

von Großgussteilen erweitert.


OTTO JUNKER Innovation<br />

Erfolgreiches Projekt zur Energieeinsparung der Firmen<br />

Schwermetall Halbzeugwerk in Stolberg und OTTO JUNKER<br />

Seit fast 500 Jahren werden in Stolberg Kupfer und Messing<br />

hergestellt und verarbeitet und seit drei Jahrzehnten gestaltet<br />

die Schwermetall Halbzeugwerk <strong>GmbH</strong> & Co. KG diese<br />

Tradition erfolgreich mit.<br />

Im Jahre 1972 gegründet, hat sich das Unternehmen aus bescheidenen<br />

Dimensionen heraus zum weltweit größten und modernsten<br />

Hersteller von Vorwalzbändern entwickelt. Täglich verlassen<br />

das Werk bis zu 1.000 Tonnen Bänder in allen Kupferbasislegierungen.<br />

Aus diesen Bändern werden dann Produkte des täglichen<br />

Lebens genauso wie Spezialprodukte gefertigt. Einige Beispiele<br />

sind die Automobil-, Elektronik- und Telekommunikationsindustrie.<br />

Zur Herstellung der Euromünzen produzierte das Werk in Stolberg<br />

25 % des gesamten in der EU benötigten Vormaterials.<br />

Die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens wurde<br />

aber darüber hinaus durch eine nahezu perfekte Synthese<br />

von Ökonomie und Ökologie, die seit der Firmengründung<br />

alle Fertigungsstufen durchzieht, begünstigt. Der Firmenstandort<br />

am Rande des Naturparks Nordeifel inmitten einer<br />

historischen Kultur- und Naturlandschaft verpflichtet: In der<br />

Unternehmensphilosophie des Werkes hat der Umweltschutz<br />

einen hohen Rang, das schließt selbstverständlich<br />

auch die Einsparung von Energie und die Reduzierung der<br />

CO2-Emissionen ein.<br />

Für das Schmelzen der Einsatzstoffe und das wiederholte<br />

Erwärmen und Abkühlen der Materialien müssen große Energie-<br />

Aktuelles<br />

mengen eingesetzt werden: Die Energiekosten sind der zweitgrößte<br />

Kostenfaktor bei der Herstellung der Bänder. Der Energieverbrauch<br />

der Anlagen und Maschinen (z. B. Schmelzöfen,<br />

Hubbalkenofen) wurde in den letzten Jahren bereits optimiert.<br />

Ältere Anlagen wurden teilweise mit Computersteuerungen ausgerüstet<br />

und Stillstandzeiten wurden verringert.<br />

Im Rahmen der ständigen Suche nach weiteren Einsparmöglichkeiten<br />

konnte in der Zusammenarbeit mit OTTO JUNKER<br />

weiteres Potenzial erschlossen werden. Es ist gelungen, ���<br />

Schwermetall Stolberg: Schmelzen und Gießen mittels Induktionstiegelöfen<br />

Auszeichnung mit dem OTTO JUNKER Preis<br />

Die OTTO JUNKER Stiftung vergab am 18. November 2008 zum<br />

16. Mal Preise für hervorragende Studienleistungen an Studierende<br />

der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik sowie<br />

v.l.n.r.: Univ.-Prof. Winfried Dahl, Werner Stegemann, Dipl.-Ing. Tilman<br />

Philip Sanders, Dipl.-Ing. Kerstin Meisa, Manfred Nettekoven, Dipl.-<br />

Ing. Moritz to Baben, Dr. Hans Rinnhofer<br />

der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der<br />

RWTH Aachen. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr drei Studierende<br />

für ihre Diplomarbeiten: Dipl.-Ing. Kerstin Meisa, Dipl.-<br />

Ing. Moritz to Baben und Dipl.-Ing. Tilman Philip Sanders.<br />

Die Preisverleihung fand in Anwesenheit des Kanzlers der<br />

RWTH, Herrn Manfred Nettekoven, und von Dr. Hans Rinnhofer,<br />

Geschäftsführer der OTTO JUNKER <strong>GmbH</strong>, statt. Die Kuratoren,<br />

Univ.-Prof. Winfried Dahl, Vorsitzender des wissenschaftlichen<br />

Beirates der OTTO JUNKER Stiftung und Rechtsanwalt<br />

Werner Stegemann, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung,<br />

verliehen die Auszeichnungen. Anschließend berichteten die<br />

Preisträger kurz über die Ergebnisse ihrer Diplomarbeiten.<br />

Seit 1992 verleiht die OTTO JUNKER Stiftung ihre jeweils mit<br />

2.500 Euro dotierten Preise für hervorragende Studienleistungen.<br />

In den vergangenen Jahren hat die Stiftung, die zu den<br />

größten Einzelförderern der RWTH Aachen zählt, die Hochschule<br />

in zahlreichen Einzelprojekten unterstützt.<br />

3


4<br />

OTTO JUNKER Innovation<br />

den an sich schon hohen Wirkungsgrad der Industrieöfen aus<br />

dem Hause OTTO JUNKER noch weiter zu verbessern und<br />

damit den Energieverbrauch zu senken.<br />

Das Schmelzen der Einsatzmaterialien für die verschiedenen<br />

Kupferwerkstoffe wird im Werk in Stolberg in mehreren OTTO<br />

JUNKER Induktionstiegelöfen durchgeführt. Diese Öfen<br />

haben im langjährigen Produktionseinsatz ihre Zuverlässigkeit<br />

bewiesen und arbeiten mit einem guten Wirkungsgrad.<br />

Dabei liegt der reine elektrische Spulenwirkungsgrad bei ca.<br />

64 Prozent, d. h. 64 Prozent der dem Ofen zugeführten elektrischen<br />

Energie wird mithilfe des elektromagnetischen Feldes<br />

dem Schmelzgut zugeführt und deckt sowohl die Nutzenergie<br />

(Schmelzenergie) als auch die Wärmeverluste des Induktionstiegelofens.<br />

Verglichen mit anderen thermischen Verfahren ist dies<br />

ein guter Wirkungsgrad. Dennoch ist OTTO JUNKER ständig<br />

bemüht, den Wirkungsgrad seiner Anlagen weiter zu steigern.<br />

Je nach Einsatzmaterial betragen die Spulenverluste (ohmsche<br />

Verluste), welche durch den Spulenstrom hervorgerufen werden,<br />

zwischen 20 und 40 Prozent. Diese elektrische Energie muss<br />

durch intensive Kühlung der Induktionsspule entzogen werden<br />

und ist für den reinen Schmelzprozess nicht nutzbar. Hier bietet<br />

sich der lohnenswerteste Ansatz, um weitere nennenswerte<br />

Auf die Energiesparspule umgerüsteter Tiegelofen<br />

Energieeinsparungen zu erreichen. Die theoretische Grundüberlegung<br />

bestand darin, durch geeignete Maßnahmen den ohmschen<br />

Widerstand der Induktionsspule zu senken.<br />

In langjähriger und intensiver Arbeit wurde von OTTO<br />

JUNKER eine neue Spulenkonstruktion entwickelt und im<br />

Langzeittest geprüft.<br />

Die Aufgabe bestand darin, die neue Spule unter Produktionsbe-<br />

dingungen einem weiteren Test zu unterziehen. In der eigenen<br />

Edelstahlgießerei in Lammersdorf wurde ein Ofen mit solch<br />

einer Spule ausgerüstet: Diese neue Spule ist seit mehreren<br />

Jahren im Einsatz und die Energieeinsparung wurde eindrucksvoll<br />

nachgewiesen.<br />

Bereits im Jahr 2005 begann die Diskussion der Fachleute von<br />

Schwermetall Halbzeugwerk und OTTO JUNKER über die Möglichkeiten<br />

der weiteren Energieeinsparung an den Induktionstiegelöfen<br />

durch den Einsatz dieser neuen Spulenkonstruktion.<br />

Die angestellten theoretischen Untersuchungen bezogen sich<br />

auf die entsprechenden Kupferlegierungen und die Produktionsbedingungen<br />

in Stolberg. Die durchgeführten elektromagnetischen<br />

Berechnungen und Optimierungen der neuen Spulenvariante<br />

wiesen eine Verringerung der Spulenverluste von ca.<br />

25 Prozent auf und führten zu einer Senkung des Energieverbrauchs,<br />

bezogen auf den reinen Schmelzprozess, von über<br />

9 Prozent.<br />

Der nächste Schritt bestand nun darin, durch Vergleichsmessun-<br />

gen des Energieverbrauches der vorhandenen Ofenanlagen im<br />

Jahre 2006 und Anfang 2007 die Basis für einen exakten Vergleich<br />

zu schaffen. Mitte 2007 war der Zeitpunkt gekommen,<br />

über den Einsatz dieser neuen Energiesparspule in den Schmelzöfen<br />

in Stolberg zu entscheiden, so dass im November ein<br />

erster, 24 Tonnen fassender Tiegelofen mit der neuen Spule<br />

ausgerüstet werden konnte.<br />

Durch mehrere unterschiedliche Messungen konnte die<br />

berechnete Energieeinsparung bestätigt werden. Der umgerüstete<br />

Ofen benötigt 40 kWh/t weniger Energie zum Schmelzen<br />

der Einsatzstoffe. Die Mitte 2008 getroffene Entscheidung<br />

von Schwermetall Halbzeugwerk, die weiteren<br />

Schmelzöfen mit der Energiesparspule auszurüsten, spricht<br />

für den Erfolg dieser neuen Technik.<br />

Dietmar Trauzeddel (+49 2473 601 342)


ANLAGENTECHNOLOGIE Eisen & Stahl<br />

OTTO JUNKER 40-t-Großanlage für die Herstellung von<br />

Gussteilen für Windkraftanlagen<br />

Das norddeutsche Unternehmen PROKON Nord Energiesysteme<br />

ist seit vielen Jahren erfolgreich bei der Planung,<br />

Finanzierung und dem Betreiben von Windkraftanlagen und<br />

Industriekraftwerken sowie von Bioethanolanlagen für die<br />

Nutzung erneuerbarer Energiequellen.<br />

Mit der Herstellung von Rotorblättern und großer industrieller<br />

Eisengusserzeugnisse (Windanlagen, Turbinengehäuse, Getriebegehäuse<br />

etc.) geht das Unternehmen neue Wege. Für die neu<br />

zu errichtende Gießerei in Stade (PN Casting Technology<br />

<strong>GmbH</strong>) erhielt OTTO JUNKER den Zuschlag für die Lieferung<br />

der kompletten Schmelzanlage.<br />

Da die Bauteile der Windkraftanlagen teilweise sehr groß und<br />

schwer sind, musste ein Konzept gewählt werden, das das<br />

Abgießen von großen Flüssigeisenmengen ermöglicht und eine<br />

hohe Flexibilität aufweist.<br />

Die neue Schmelzanlage besteht aus zwei Öfen mit einem<br />

Fassungsvermögen von jeweils 40 Tonnen. Die Nennleistungsaufnahme<br />

beträgt 10.000 kW, die Nennfrequenz liegt<br />

bei 150 Hz. Die stufenlose Leistungsverteilung DUOMELT<br />

ermöglicht u. a. das gleichzeitige Schmelzen und Warmhalten<br />

in beiden Öfen.<br />

Die gesamte Einsatzmenge eines Ofens von 40 Tonnen kann in<br />

125 Minuten bis auf eine Temperatur von 1.500 °C geschmolzen<br />

werden, daraus ergibt sich eine Schmelzleistung von fast 20 t/h.<br />

Hierbei sind auftretende Neben- und Leerzeiten nicht berücksichtigt.<br />

Damit die Netzrückwirkungen möglichst niedrig sind, wird die<br />

Schaltanlage 24-pulsig ausgeführt. Die Öfen mit einem lichten<br />

Durchmesser von fast 2 m erhalten eine Einrichtung zum Rückwärtskippen<br />

bis zu einem Winkel von 20 °, um das Abziehen der<br />

Schlacke für den Schmelzer zu erleichtern.<br />

Die Ausstattung der Öfen mit in zwei Richtungen hydraulisch<br />

kippbare Absaughauben gewährleistet die vollständige Erfassung<br />

der Ofengase in den verschiedenen Arbeitspositionen.<br />

Der Schmelzprozessor JOKS wird mit einer Zweitbedienung<br />

ausgerüstet, so dass die Kontrolle und Steuerung der Öfen auch<br />

außerhalb der Ofenbühne möglich ist. Für die Überwachung der<br />

Spulen kommt das Tiegelüberwachungssystem OCP mit eigenem<br />

Rechner zum Einsatz.<br />

Zur kompletten Schmelzanlage gehört eine Wasserrückkühlanlage<br />

auf Basis des patentierten frostsicheren, glykolfreien<br />

Luftkühlersystems von OTTO JUNKER. Betragen die Außentemperaturen<br />

mehr als 30 °C, so wird über einen Zusatzplattenwärmetauscher,<br />

der mit Betriebswasser arbeitet, das<br />

Wasser auf die erforderliche Rücklauftemperatur abgekühlt.<br />

Die 40-t-Öfen in der Werksmontage<br />

Die Auslieferung der Anlage ist im Herbst 2008 erfolgt, zum Zeitpunkt<br />

der Erstellung dieses Berichtes wurde intensiv an der<br />

Montage der Schmelzanlage gearbeitet.<br />

Aktuelles<br />

Elmar Neumann (+49 2473 601 312)<br />

Weiterer Auftrag aus der Windkraftbranche: Neue<br />

Gießerei von ENERCON wird mit OTTO JUNKER<br />

Öfen ausgerüstet<br />

Mit einer eigenen Gießerei für die Serienfertigung von<br />

Gusskomponenten für Windenergieanlagen der 2-MW-<br />

Klasse will der Windenergieanlagenhersteller ENERCON<br />

langfristig seinen wachsenden Gusseisenbedarf absichern.<br />

Fließfertigung, ein hohes Maß an Automation, gute<br />

logistische Bedingungen durch einen direkten Eisenbahnanschluss<br />

sowie ein hohes Maß an Umweltverträglichkeit<br />

charakterisieren diese moderne Serien-Handformgießerei.<br />

Der erste Spatenstich für das ENERCON Guss-Zentrum<br />

Ostfriesland (GZO) in Südbrookmerland-Georgsheil<br />

erfolgte durch Niedersachsens Ministerpräsident Christian<br />

Wulff am 4. April 2008. Bereits 2009 sollen in der neuen<br />

Gießerei die ersten Teile hergestellt werden. Der Auftrag<br />

an OTTO JUNKER umfasst die Lieferung einer kompletten<br />

DUOMELT-Schmelzanlage bestehend aus zwei Öfen<br />

mit 16 t Fassungsvermögen und einer Umrichterschaltanlage<br />

mit einer Leistung von 10.000 kW. Eine glykolfreie<br />

Rückkühlanlage, ein Schmelzprozessor mit Gattierungsund<br />

Analysenrechner, ein Schlackengreifer und die Ausrüstung<br />

der Öfen mit dem OCP-Tiegelüberwachungssystem<br />

komplettieren den Lieferumfang.<br />

5


6<br />

ANLAGENTECHNOLOGIE Eisen & Stahl<br />

Eisenwerke Fried. Wilh. Düker <strong>GmbH</strong> & Co. KGaA –<br />

Feierliche Inbetriebnahme der neuen Schmelzanlage<br />

Die gemeinsame engagierte Arbeit der<br />

Fachleute der Eisenwerke Düker und<br />

OTTO JUNKER hat Früchte getragen:<br />

Am 4. November 2008 konnte in einer<br />

Feierstunde die neue Mittelfrequenz-Induktionstiegelanlage<br />

in der Gießerei in<br />

Laufach offiziell in Betrieb genommen<br />

werden. Herr Ulrich R. Hezel, Geschäftsführer<br />

von Düker, würdigte in der kurzen<br />

Feierstunde die erfolgreiche Arbeit der<br />

beteiligten Partner.<br />

Traditionsgemäß wurde zu diesem Anlass<br />

eine Erinnerungsplakette abgegossen<br />

und mit der Übergabe einer<br />

Statue der Heiligen Barbara durch Herrn<br />

Neumann, Verkaufsleiter von OTTO<br />

JUNKER, wurde auch für den weiteren<br />

geistlichen Beistand gesorgt.<br />

Auf die gemeinsame Arbeit kann man mit<br />

Recht stolz sein, denn die Realisierung<br />

der außerordentlich schwierigen Bau- und<br />

Vorbereitungsarbeiten stellte höchste<br />

Anforderungen an die Flexibilität und Einsatzbereitschaft<br />

der Partner.<br />

Im Ergebnis ist eine leistungsstarke, komplexe<br />

und moderne Schmelzanlage entstanden,<br />

die zuverlässig den erforderlichen<br />

Flüssigeisenbedarf abdeckt, energieeffizient<br />

arbeitet und sehr gute<br />

Arbeitsbedingungen bietet:<br />

� Leistungsstark, da mit den zwei<br />

8-t-Öfen und der 6-MW-Mittelfrequenzschaltanlage<br />

in 24-pulsiger<br />

DUOCONTROL Ausführung eine<br />

Durchsatzleistung von bis zu 11,9 t/h<br />

Gusseisen erreicht wird.<br />

� Komplex, da von dem Gattierungsrechner<br />

bis hin zur Belüftung des<br />

Schaltanlagenraumes eine Gesamtanlage<br />

realisiert wurde.<br />

� Modern, da mit der digitalen Umrichtersteuerung<br />

in Verbindung mit<br />

dem Schmelzprozessor JOKS, einem<br />

Gattierungsrechner und einem Analysenberechnungsprogramm<br />

der gesamte<br />

Schmelzprozess optimal<br />

gesteuert und überwacht wird.<br />

� Zuverlässig, da z. B. der glykolfreie,<br />

frostsichere Luft/Wasser-Kühler und<br />

die Visualisierung der einzelnen Kühlwassertemperaturen<br />

etwaige Störungen<br />

in dem Rückkühlsystem verhindern.<br />

� Energieeffizient, da für das Schmelzen<br />

der Einsatzstoffe bis auf eine<br />

Temperatur von 1.530 °C ofenseitig<br />

nur 500 kWh/t benötigt werden.<br />

� Gute Arbeitsbedingungen, da die<br />

Rückwärtskippeinrichtung der Öfen<br />

bis zu einem Winkel von 20 ° und die<br />

hydraulisch in zwei Richtungen kippbaren<br />

Absaughauben die Arbeit der<br />

Schmelzer auf der Ofenbühne erleichtern.<br />

Dietmar Trauzeddel<br />

(Tel. +49 2473 601 342)<br />

Gegossene Erinnerungsplakette<br />

v.r.n.l.: Herr Dr. Bald (Gießereileiter), Herr Ulrich R. Hezel (Geschäftsführer Düker) und Herr Elmar Neumann (Verkaufsleiter OTTO JUNKER)<br />

bei der feierlichen Einweihung


ANLAGENTECHNOLOGIE Aluminium<br />

Doppelte Rekuperation spart Energie und erhöht die Wirtschaftlichkeit<br />

– Neues Konzept für die Wärmebehandlung<br />

von Bandmaterial<br />

Die Wärmebehandlung von Aluminiumband erfolgt im<br />

Anschluss an den Walzprozess, so dass noch mehr oder<br />

weniger Walzöl an den Bändern haftet. Die Wärmebehandlung<br />

wird in gasbeheizten Kammeröfen durchgeführt, in<br />

denen die Bandbunde unter Schutzgastemperaturen von<br />

bis zu 600 °C mehrere Stunden lang geglüht werden. Dabei<br />

kommt es auch zum Verdunsten des Walzöls, das von der<br />

Ofenatmosphäre aufgenommen und bei der Spülung des<br />

Schutzgases aus dem Ofen ausgetragen wird.<br />

Durch den Einsatz von Rekuperatorbrennern, die hochkonvekti-<br />

ve Erwärmung, optimierte Strömungsführung und Temperaturre-<br />

gelung sowie gute Wärmedämmung des Ofens wird ein niedri-<br />

ger Energieverbrauch und eine gleichmäßige Temperatur im<br />

Glühgut erreicht. Die zahlreichen internationalen Referenzen<br />

derartiger Ofenanlagen aus dem Haus OTTO JUNKER sind ein<br />

Beleg für das hohe technische Niveau.<br />

Mit dem erreichten Stand haben sich die Fachleute von OTTO<br />

JUNKER aber nicht zufriedengegeben, sondern nach weiteren<br />

Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Daraus ist das Konzept<br />

einer durch Abgase beheizten Vorwärmkammer entstanden.<br />

Der Abgasstrom aus den Rekuperatorbrennern hat immerhin<br />

noch eine Temperatur von 350 - 400 °C und besitzt damit eine<br />

doch beachtliche Wärmemenge, die für eine Vorwärmung<br />

genutzt werden kann und dafür auch ausreichend ist.<br />

Das neue Konzept sieht vor, dass die Bandbunde vor der<br />

eigentlichen Wärmebehandlung in einer gesonderten Vorwärmkammer<br />

mittels der Abgase aus den Rekuperatorbrennern<br />

auf Temperaturen bis zu 150 °C erwärmt werden. Dabei<br />

kommt es zum Verdunsten des anhaftenden Walzöls, ohne<br />

jedoch die für die Oberflächenoxidation kritische Temperatur<br />

von 200 °C zu überschreiten bzw. zu erreichen.<br />

Die Vorwärmkammer kann auf der Fläche der üblichen Batterie<br />

mehrerer Kammeröfen anstelle einer Ablagebank platziert und<br />

von der vorhandenen Chargiermaschine mit den Bandbunden<br />

be- und entladen werden.<br />

Dieses Konzept bietet insbesondere folgende Vorteile:<br />

� Energieeinsparung von 30 bis 55 % Erdgas, je nach Höhe<br />

der Endglühtemperatur, somit 4 - 6 Nm3 /t weniger<br />

� Einfache Entfernung des Walzöls<br />

� Einsparung von Schutzgas im nachgeschalteten Glühofen<br />

durch die Verkürzung der Restglühzeit im Kammerofen<br />

� Steigerung der Durchsatzleistung der Hauptofenanlage<br />

Aufgrund der genannten wirtschaftlichen Vorteile ist eine kurzfristige<br />

Amortisation der Investitionskosten für die zusätzliche<br />

Vorwärmkammer gegeben.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Interesse an diesem Konzept und<br />

werden für Ihren Bedarfsfall gerne eine Kosten-Nutzen-<br />

Analyse durchführen! Hierzu wenden Sie sich bitte an<br />

Herrn Deimann.<br />

Kammerofen für Bandbunde<br />

Bernd Deimann (Tel. +49 2473 601 241)<br />

7


8<br />

ANLAGENTECHNOLOGIE Aluminium<br />

OTTO JUNKER modernisiert Aluminium-Strangpresswerke<br />

Der Auftragseingang des Jahres 2008<br />

stand für OTTO JUNKER extrusion im<br />

Zeichen von umfangreichen Modernisierungen<br />

und Leistungssteigerungen<br />

in europäischen Aluminium-Strangpresswerken.<br />

OTTO JUNKER wird seinen<br />

Beitrag zur Bewahrung und zum<br />

Ausbau der Technologieführerschaft<br />

seiner Kunden in Form von fünf Induktions-Blockanwärmofenanlagen,<br />

einer<br />

gasbeheizten Stangenanwärmofenanlage,<br />

einem Teil-Profilauslaufsystem<br />

sowie sechs Umbauten an diversen<br />

Aggregaten leisten.<br />

Die Induktions-Blockanwärmöfen teilen<br />

sich auf in einen Ofen von 420 kW zur<br />

Kompletterwärmung von Blöcken Ø 204 x<br />

1.000 mm in einer Pressenlinie zur Herstellung<br />

von Wärmetauscherprofilen, zwei<br />

Öfen von jeweils 750 kW zur Kompletterwärmung<br />

von Blöcken Ø 172/207 x 650 mm,<br />

drei Öfen von jeweils 1.200 kW zur Kompletterwärmung<br />

von Blöcken Ø 290 x<br />

890 mm, einen Ofen von 800 kW zur<br />

Nacherwärmung von Blöcken Ø 248/<br />

298/360 x 1.000 mm hinter einem gasbeheizten<br />

Anwärmofen und einen Ofen von<br />

1.200 kW zur Nacherwärmung von Blökken<br />

Ø 254 x 1.300 mm hinter einem<br />

gasbeheizten ELHAUS Anwärmofen.<br />

Lediglich eine Induktions-Blockanwärmofenanlage<br />

ist mit konventioneller<br />

Netzfrequenztechnik und Thyristorschaltern<br />

ausgerüstet, bei allen anderen Anlagen<br />

wird die bei OTTO JUNKER entwikkelte<br />

IGBT-Umrichtertechnik eingesetzt.<br />

Der gasbeheizte Stangenanwärmofen<br />

wird zusammen mit einer neuen Strangpresse<br />

installiert und ist für eine Anwärmleistung<br />

von 30 Blöcken/Stunde der<br />

Abmessung Ø 272 x 1.350 mm auf Presstemperatur<br />

ausgelegt. Die Kombination<br />

einer zweizonigen Hochkonvektions-Vorwärmkammer<br />

mit Drallbrennern und Gas/<br />

Luft-Mischern neuester Bauart sorgt für<br />

eine effiziente, schnelle und gleichmäßi-<br />

Werksmontage eines 16,5-m-Profilstaplers nach weiterentwickelter Bauart ELHAUS<br />

ge Erwärmung der Blöcke. Eine Lambda-<br />

Regelung kann bei Bedarf nachgerüstet<br />

werden. Weitere technische Merkmale<br />

sind angetriebene Transportrollen, Kopfheizzone<br />

und Ofendruckregelung.<br />

Die Anlage kann ab Mitte Januar 2009<br />

am Standort Simmerath-Lammersdorf<br />

besichtigt werden.<br />

Bei einem Profilauslaufsystem in einer<br />

40-MN-Pressenlinie wird der Bereich hinter<br />

der bestehenden Fertigsäge durch eine<br />

zweite Fertigsägenlinie, einen Profilstapler<br />

und eine Schrottschere inklusive Schrottförderer<br />

ergänzt. Darüber hinaus beinhaltet<br />

der Lieferumfang einen Profilentstapler.<br />

Die Ausrüstung erlaubt unserem<br />

Kunden die automatische Handhabung<br />

von Profilfertiglängen im Bereich von<br />

1,5 bis 16,5 m in 1- bis 3-fach-Längen.<br />

Dirk Menzler (+49 2473 601 420)<br />

Aktuelles<br />

Know-how-Bündelung im Aluminium-<br />

Anlagenbau der OTTO JUNKER Gruppe<br />

Nach der Integration der ehemaligen<br />

Tochterunternehmen ELHAUS und<br />

THERMCON in die OTTO JUNKER Gruppe<br />

ist ein weiterer Schritt getan, um eine<br />

optimale Bündelung von Know-how und<br />

Kompetenz zu erreichen.<br />

In der neuen Aufstellung am Hauptstandort<br />

in Lammersdorf können wir die gesamte<br />

Wertschöpfungskette zur Planung und<br />

Herstellung unserer Produkte und die<br />

Ingenieurleistungen sehr effizient realisieren.<br />

Damit werden wir unserem Anspruch


ANLAGENTECHNOLOGIE Kupfer<br />

Neue ETP-Kupfer-Gießlinie für Oriental Copper/Thailand<br />

Das thailändische Unternehmen Oriental<br />

Copper Co. Ltd. ist in Südostasien<br />

führend bei der Herstellung qualitativ<br />

hochwertiger Busbars bzw. Sammelschienen<br />

aus ETP-Kupfer für die Elektroindustrie.<br />

ETP-Kupfer ist ein durch elektrolytische<br />

Raffination hergestelltes, sauerstoffhaltiges<br />

Kupfer.<br />

Die Produktionskapazität bei Oriental<br />

Copper soll durch ein neu gebautes Werk<br />

von derzeit 20.000 auf 40.000 Jahrestonnen<br />

erweitert werden. Um dieses Ziel im<br />

Jahr 2009 terminlich zu realisieren wurden<br />

neue Produktionsanlagen ausschließlich in<br />

Europa bestellt.<br />

INDUGA liefert zu diesem Projekt einen<br />

Abschlackofen und einen druckbeaufschlagtenVorherd-Gieß-/Warmhalteofen.<br />

Im Bereich Schmelzerei wird ein<br />

gasbeheizter Schachtofen für Kupfer-<br />

gerecht, ein kompetenter und verlässli-<br />

cher Partner für unsere Kunden zu sein.<br />

Sowohl die THERMCON Produkte für das<br />

Aluminium-Casthouse – Schmelzöfen und<br />

Gießmaschinen – als auch die ELHAUS-<br />

Material-Handling-Anlagen werden als<br />

eigene Produktgruppen im Aluminiumbereich<br />

geführt und ergänzen damit sehr gut<br />

den OTTO JUNKER Geschäftsbereich<br />

Wärmebehandlungsanlagen für die Aluminium-Halbzeugindustrie.<br />

Die Aktivitäten auf den Anlagenbausektoren<br />

Aluminium und Kupfer leiten Herr Dr.<br />

Dirk Menzler (Projektierung und Vertrieb)<br />

und Herr Günter Valder (Engineering und<br />

Projektmanagement).<br />

Kathoden für maximal 10 t/h Durchsatz<br />

errichtet. Die Überführung der reinen<br />

Kupferschmelze erfolgt über eine gasbeheizte<br />

Rinne in den Abschlackofen<br />

und nach dem Überlaufprinzip direkt in<br />

den Gießofen. Abgegossen wird das<br />

Kupfer aus dem stopfengesteuerten<br />

Vorherd des Gießofens in die Kokillen<br />

der vollautomatischen zweisträngigen<br />

vertikalen Stranggießanlage.<br />

Der Abschlackofen, der eine vollständige<br />

Trennung von Schlacke und Kupferschmelze<br />

gewährleistet, hat einen Gesamtinhalt<br />

von 4 t und wird über einen 150-kW-<br />

Rinnen-Induktor in Sandwich-Bauweise<br />

beheizt.<br />

Als Vorherd-Gieß-/Warmhalteofen kommt<br />

ein verfahrbarer Ofen mit einem Gesamtfassungsvermögen<br />

von 26 t und 15 t<br />

Nutzinhalt zum Einsatz, der mit einem<br />

550-kW-Rinneninduktor ausgerüstet ist.<br />

Die Induktorleistung wird über eine OTTO<br />

Druckbeaufschlagter Gießofen mit Stopfensteuerung<br />

JUNKER IGBT-Umrichteranlage mit einer<br />

Betriebsfrequenz von 55 Hz eingespeist.<br />

Der IGBT-Umrichter ermöglicht, neben<br />

vielen anderen Vorteilen, eine stufenlose<br />

Regelung der Leistung.<br />

Auf Grund der sehr hohen Luftfeuchtigkeit<br />

am Standort ist eine Arbeitsweise unter<br />

Inertgasatmosphäre zur Einhaltung der<br />

ETP-Kupferendqualität erforderlich. Deshalb<br />

wurde die Gießofenvariante mit Druckkammer<br />

gewählt, bei der das flüssige<br />

Kupfer weitestgehend ohne Luftkontakt<br />

unter einer Stickstoffatmosphäre bis zum<br />

Abguss gespeichert wird.<br />

Die Auslieferung der Ofenanlagen soll<br />

bereits Ende Mai diesen Jahres erfolgen<br />

und die Inbetriebnahme der kompletten<br />

Linie ist auf August 2009 terminiert<br />

worden.<br />

Alejandro Hauck (+49 221 95757 24)<br />

9


10<br />

ANLAGENTECHNOLOGIE Kupfer<br />

Banddurchlaufglühanlagen – Weitere Aufträge aus China und<br />

anderen Ländern<br />

Bereits im Auftragsbestand sind drei<br />

Bestellungen des chinesischen Unternehmens<br />

Chinalco Luoyang für Banddurchlaufglühanlagen<br />

und eine Entfettungs-<br />

und Beizlinie. Eine dieser<br />

Anlage befindet sich bereits in der<br />

Inbetriebnahmephase.<br />

Hier einige Informationen zu den neuen<br />

Aufträgen:<br />

Neben den oben erwähnten Banddurchlaufglühanlagen<br />

mit Schwebebandofen<br />

für die Behandlung von Bändern aus Kupfer<br />

und Kupferlegierungen erhielten wir<br />

von Chinalco Luoyang den Auftrag über<br />

eine weitere Entfettungslinie zur Reinigung<br />

von dünnen Kupferbändern.<br />

Chinalco Shanghai bestellte bei OTTO<br />

JUNKER eine Banddurchlaufglühanlage<br />

mit Schwebebandofen zum Behandeln<br />

von Bändern aus Kupfer und Kupferlegierungen.<br />

Die Anlage ist für eine Bandbreite<br />

von 660 bis 880 mm und eine Banddicke<br />

von 0,1 bis 1,5 mm bei einer maximalen<br />

Bandgeschwindigkeit von 100 m pro<br />

Minute ausgelegt. Die Durchsatzleistung<br />

Banddurchlaufglühanlage in Etagenbauweise<br />

beträgt bis zu 12 Tonnen pro Stunde je<br />

nach Legierung.<br />

Die Ofenanlage kann sowohl mit als auch<br />

ohne Schutzgas betrieben werden. Bei<br />

Schutzgasbetrieb beträgt der maximale<br />

Wasserstoffanteil bis zu 5 %.<br />

Die Anlage ist in platzsparender Etagenbauweise<br />

vorgesehen, wobei Ab- und<br />

Aufwickelgruppen unmittelbar nebeneinander<br />

angeordnet sind.<br />

Von der Chinalco Gruppe erhielten wir<br />

einen weiteren Auftrag über die Lieferung<br />

einer kompletten Banddurchlaufglühanlage<br />

für das Unternehmen Chinalco Daye.<br />

Die Anlage gehört zur zweiten Ausbaustufe<br />

des 100.000-Tonnen-Projektes.<br />

Für die erste Ausbaustufe wurde bereits<br />

eine Entfettungs-, Glüh- und Beizlinie für<br />

880 mm breites Band sowie eine separate<br />

Entfettungs- und Beizlinie für die gleiche<br />

Bandbreite geliefert.<br />

Die neu in Auftrag gegebene Anlage ist<br />

zum Glühen von Dünnband geeignet, die<br />

Banddicke beträgt 0,08 bis 1,0 mm bei<br />

einer Bandbreite von maximal 650 mm.<br />

Die maximale Anlagengeschwindigkeit für<br />

den Konti-Betrieb beträgt 100 m pro Minute.<br />

Die Anlage ist für alle gängigen Bänder<br />

aus Kupfer und Kupferlegierungen bis zu<br />

einer maximalen Temperatur von 800 °C<br />

ausgelegt.<br />

Neben den oben aufgeführten Linien<br />

haben wir des Weiteren einen Auftrag<br />

über eine Banddurchlaufglühanlage<br />

mit Schwebebandofen von der Firma<br />

Shangdong Tian Yuan erhalten. Die<br />

Anlage ist ebenfalls als Etagenanlage<br />

mit integrierter Entfettungs- und Beizlinie<br />

ausgelegt und dient zum Behandeln<br />

von Bändern mit einer Banddicke<br />

von 0,1 bis 1,2 mm bei einer Bandbreite<br />

von 300 bis 440 mm.<br />

Alle genannten Aufträge werden in<br />

Zusammenarbeit mit OTTO JUNKER<br />

Metallurgical Equipment (Shanghai) Ltd.<br />

bearbeitet, wobei die Lieferung aller<br />

Schlüsselkomponenten, sowie das<br />

Engineering, die Montageüberwachung<br />

und die Inbetriebnahme vom OTTO JUN-<br />

KER Stammhaus in Deutschland erbracht<br />

werden. Diese Zusammenarbeit mit dem<br />

Tochterunternehmen in China ist über<br />

viele Jahre erfolgreicher Kooperation<br />

gewachsen und Grundlage für unseren<br />

Erfolg in China.<br />

OTTO JUNKER war jedoch nicht nur in<br />

China erfolgreich sondern erhielt auch<br />

Aufträge über Banddurchlaufglühanlagen<br />

mit Schwebebandofen aus Brasilien<br />

von der Firma Termomecanica<br />

sowie aus Russland von der Firma<br />

Kirov Non-Ferrous Metal Processing<br />

Plant.<br />

Es hat sich bestätigt, dass Kundenzufriedenheit,<br />

Erfahrung und Kompetenz<br />

der Schlüssel zum Erfolg sind.<br />

MoniMManfred Kolle (+49 2473 601 386)


PRODUKTION Edelstahlgießerei<br />

Einsatz von doppelwandigen Gießpfannen bringt entscheidende<br />

Vorteile – Erfolgreiche gemeinsame Entwicklung<br />

In enger Zusammenarbeit der Foundry Service <strong>GmbH</strong> und<br />

der OTTO JUNKER <strong>GmbH</strong>, Geschäftsbereich Edelstahlgießerei,<br />

wurde ein grundsätzlich neuer Gießpfannentyp für<br />

den Transport des flüssigen Metalls entwickelt und<br />

erprobt.<br />

Dem hohen persönlichen Engagement von Herrn Stefan Brands<br />

– Foundry Service – und Herrn Dr. Elmar Westhoff – Geschäftsbereichsleiter<br />

Edelstahlgießerei – ist es zu verdanken, dass sehr<br />

zielstrebig gearbeitet wurde und in kurzer Zeit aus den ersten<br />

Ideen eine praxisgerechte, erfolgreiche Lösung entstanden ist.<br />

Durch die inzwischen erfolgte Erteilung eines Patentes wurde der<br />

Neuheitsgrad dieser Technologie nachdrücklich bestätigt.<br />

Der neue Pfannentyp besteht aus zwei Grundelementen:<br />

Einem normalen Gießpfannenkörper und einer Wechseleinsatzgießpfanne,<br />

die in den Gießpfannenkörper eingesetzt und<br />

kraftschlüssig über den oberen Flansch verbunden wird.<br />

Zwischen beiden Gefäßen befinden sich eine ca. 10 bzw. 20 mm<br />

starke feuerfeste Isolation und ein isolierendes Luftpolster. Das<br />

System nutzt dabei die guten Wärmeisolationseigenschaften von<br />

Luft für die Wärmedämmung zwischen den beiden Gefäßen.<br />

Dieser Thermoeffekt ist das grundlegende Prinzip der doppelwandigen<br />

Gießpfanne und stellt in Verbindung mit der Verwendung<br />

von einem inneren und einem äußeren Pfannenkörper eine<br />

grundsätzlich neue technische Lösung dar. Die Wechseleinsatzgießpfanne<br />

ist mit einer feuerfesten Verschleißschicht ausgekleidet<br />

und kann unabhängig von dem Gießpfannenkörper zugestellt,<br />

aufgeheizt und ausgebrochen werden.<br />

Diese innovative technische Lösung bietet aufgrund geringerer<br />

Wärmeverluste insbesondere folgende Vorteile:<br />

� Reduzierung des Temperaturverlustes der flüssigen Schmelze<br />

beim Warmhalten<br />

Einsatzbereite doppelwandige Gießpfanne<br />

Der neue Pfannentyp: Gießpfannenkörper und Wechseleinsatzgießpfanne<br />

� Senkung der Außentemperatur der Gießpfanne um 80 bis<br />

130 °C<br />

� Verringerung der Aufheizzeit der in dem Gießpfannenkörper<br />

eingesetzten Wechselgießpfanne um bis zu 50 %<br />

Kennzeichnend für den neuen Pfannentyp ist außerdem:<br />

� Die Wechseleinsatzgießpfanne kann hinsichtlich Zustellen,<br />

Aufheizen und Ausbrechen vollkommen autark behandelt<br />

werden.<br />

� Der äußere Gießpfannenkörper unterliegt geringeren thermischen<br />

und mechanischen Belastungen. Dadurch wird der<br />

Lager- und Getriebeverschleiß reduziert und die Verbrennungsgefahr<br />

für den Bediener verringert.<br />

� Die Sicherheit bei einem möglichen Durchbruch der Wechseleinsatzgießpfanne<br />

wird erhöht und die Standzeit der befüllbaren<br />

Gießpfanne verbessert.<br />

Jede normale tiegelförmige Gießpfanne kann mit dem neuen<br />

System aus- bzw. nachgerüstet werden. Dabei können die Gießpfannen<br />

mit unterschiedlich großen Wechseleinsatzkörpern<br />

betrieben werden. Auf diese Weise ist es möglich, eine 5-t-<br />

Pfanne wahlweise mit Einsatzgießpfannen von 3 bis 5 t Fassungsvermögen<br />

zu verwenden, so dass die optimalen Gießparameter<br />

eingestellt werden können. Auch für größere<br />

Warmhalte- und Transportgefäße bis zu einem Fassungsvermögen<br />

von 40 t ist das neue System geeignet.<br />

Seit ca. einem Jahr wird diese neue Pfannentechnologie<br />

erfolgreich in der Edelstahlgießerei eingesetzt.<br />

Elmar Westhoff (Tel. +49 2473 601 400)<br />

11


Titelthema:<br />

OTTO JUNKER Technologie für erneuerbare Energie<br />

Gerade weil unsere Anlagentechnik für sehr energieintensive<br />

technologische Prozesse zum Einsatz kommt, ist es unsere<br />

vordringliche Aufgabe den energetischen Wirkungsgrad und<br />

damit die Energieeffizienz unserer Industrieöfen zu verbessern.<br />

Außerdem wollen wir einen Beitrag zur verstärkten Nutzung der<br />

erneuerbaren Energien leisten, auch wenn dies zurzeit nur indirekt<br />

möglich ist. Letztendlich wird mit beiden Aufgaben eine<br />

Senkung der Kohlendioxidemission und eine Reduzierung des<br />

Einsatzes fossiler Brennstoffe erreicht.<br />

Auch wenn die Kostenbelastung durch die Verwendung erneuer-<br />

barer Energien und die teilweise naturbedingten Schwankungen<br />

bei der Erzeugung Probleme darstellen, die nicht von der Hand<br />

zu weisen sind, führt kein Weg an deren ständig steigendem<br />

Einsatz vorbei.<br />

Wie unser Beitrag zur verstärkten Nutzung der erneuerbaren<br />

Energien konkret aussieht, zeigen beispielsweise die Entwicklung<br />

einer Schmelztechnologie für hochreines Silizium und der<br />

Bau einer Großofenanlage für die Sicherung des Flüssigeisenbedarfes<br />

für die Herstellung von Gussteilen für Windkraftanlagen<br />

(Letzteres ist auf Seite 5 beschrieben).<br />

OTTO JUNKER <strong>GmbH</strong><br />

Postfach 11 80 • D-52147 Simmerath<br />

Tel.: +49 2473 601-0 • Fax: +49 2473 601-600<br />

Für die Funktionsweise der Solarzellen zur Stromerzeugung ist<br />

die Verwendung von hochreinem polykristallinem Silizium entscheidend.<br />

Die Aufgabenstellung für OTTO JUNKER bestand<br />

darin, für die Herstellung von hochreinem Silizium eine geeignete<br />

und wirtschaftliche Schmelzofentechnik zu entwickeln. Die<br />

induktive Schmelztechnik bietet sich für diese Aufgabe aufgrund<br />

ihrer verfahrenstechnischen Vorteile an.<br />

Besondere Anforderungen ergeben sich nicht nur aus der geforderten<br />

Reinheit des Siliziums, sondern auch aus der Tatsache,<br />

dass das Material in festem Zustand nicht leitfähig ist und einen<br />

sehr hohen Energiebedarf zum Schmelzen erfordert.<br />

In zahlreichen Versuchen wurde die Induktionsofentechnik auf<br />

diese Aufgabenstellung hin ausgelegt und optimiert. Zurzeit sind<br />

entsprechende Pilotanlagen im Betrieb, weitere sowie eine Produktionsanlage<br />

befinden sich im Bau bzw. kurz vor der Inbetriebnahme.<br />

Auch Entwicklungen zum direkten Einsatz von erneuerbaren<br />

Energien in unseren Industrieöfen, so z. B. von Biogas, werden<br />

wir uns intensiv widmen.<br />

Dietmar Trauzeddel (+49 2473 601 342)

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