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ROLF FAAßEN Wie ein sanftes Gefieder - Franz Sales Haus

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Teilnehmer- und Teilnehmerinnen<br />

des „Mal anders“-Kurses<br />

Eva Tonn (S. 4-5)<br />

Gertrud Wenders (S. 6-7)<br />

Ilse Niemczik (S. 8-9)<br />

Uwe Tegeler (S. 10-11)<br />

Florian Heveling (S. 12-13)<br />

Frank Jöcken (S. 14-15)<br />

Isabelle Reichardt (S. 16-17)<br />

Katrin Herder (S. 18-19)<br />

Michael Teichert (S. 20-21)<br />

Michaela Götze (S. 22-23)<br />

Neziha Kocagöz (S. 24-25)<br />

Richard Schulz (S. 26-27)<br />

Rolf Faaßen (S. 28-29)<br />

Rosa Meckl (S. 30-31)<br />

Silvia Machui (S. 32-33)<br />

Die Ausstellung ist vom 5. Dezember 2011 bis zum 6. Januar 2012 im Foyer des Essener Rathauses zu sehen.<br />

Die Eröffnung findet um 11 Uhr statt.<br />

Seite 2<br />

Ulrike Caspers (S. 34-35)<br />

Viktoria Shlybska (S. 36-37)<br />

Auf den Seiten 38 & 39 veröffentichte,<br />

nicht ausgestellte Werke:<br />

Andreas Kuhles<br />

Angelika Pillong<br />

Christoph Herskamp<br />

Dieter Kniffka<br />

Dirk Sochaczewski<br />

Hildegard Königs<br />

Jutta Minninger<br />

Stefan Illerhaus<br />

Tanja Dorn<br />

Udo Schnohr<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> Essen<br />

Steeler Straße 261<br />

45138 Essen<br />

Tel.: 0201 . 2769 - 0<br />

Fax: 0201 . 2769 - 270<br />

www.franz-sales-haus.de


Stern über Bethlehem<br />

Im Rahmen der Kulturkooperationen „Mal anders“<br />

wurde im <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> in diesem Jahr <strong>ein</strong> ganz besonderes<br />

Projekt durchgeführt: Im Auftrag der Essen Marketing<br />

Gesellschaft (EMG) fertigten die geistig behinderten<br />

Beschäftigten der <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten für den Weihnachtsmarkt<br />

2011 in der Essener Innenstadt neue Hütten an.<br />

Diese bekamen illuminierte Dachgauben, die mit Motiven der<br />

biblischen Weihnachtsgeschichte ausgestaltet sind. Dafür<br />

hatte der Kunsthistoriker Dr. Herbert Fendrich vom Bistum<br />

Essen <strong>ein</strong>e Auswahl an Werken aus der Malerei verschiedener<br />

Jahrhunderte zusammengestellt: Darunter z. B. die „Verkündigung“<br />

des italienischen Malers Fra Angelico, die „Madonna<br />

del parto“ von Piero della Francesca oder die „Volkszählung zu<br />

Bethlehem“ von Pieter Bruegel d. Älteren.<br />

Dieser Querschnitt aus Meisterwerken der Kunstgeschichte<br />

sollte durch Bilder aus dem <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong> ergänzt werden.<br />

Unter Anleitung der Essener Künstlerin und Kunsttherapeutin<br />

Lucia Erb entstanden diese in Malworkshops für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung. Zur Einstimmung wurden an mehreren<br />

Wochenenden Teile der biblischen Weihnachtsgeschichte<br />

erzählt. Die Teilnehmer stimmten sich mit allen Sinnen durch<br />

farbige Tücher, Gold, Weihrauch, Myrrhe und viele andere<br />

Requisiten auf das jeweilige Thema <strong>ein</strong>. Anschließend<br />

machte die Künstlerin die geistig behinderten Menschen<br />

behutsam mit Materialien und Maltechniken vertraut:<br />

Es wurde überwiegend mit Acrylfarben auf Aquarellpapier<br />

gemalt. Lucia Erb unterstützte<br />

die Teilnehmer nach Bedarf bei<br />

der kreativen Umsetzung des<br />

Weihnachtsthemas und so entstanden<br />

zahlreiche farbenfrohe<br />

Bilder. Fünf Motive<br />

wurden von Bischof Dr. <strong>Franz</strong>-<br />

Josef Overbeck und Oberbürgermeister<br />

R<strong>ein</strong>hard Paß<br />

für die Gauben der<br />

Weihnachtsmarkthütten ausgewählt. Im Foyer<br />

des Essener Rathauses zeigen wir zudem ab dem<br />

5. Dezember 2011 Bilder von weiteren Bewohnern des<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> <strong>Haus</strong>es. Aus der Vielzahl der Werke haben wir<br />

für die Ausstellung <strong>ein</strong>e repräsentative Auswahl getroffen:<br />

Motive wie die Verkündigungsszene, Maria und Joseph mit dem<br />

Kind oder die Hirten auf ihrem Weg zum Stall von Bethlehem<br />

tauchen immer wieder auf. Jedes Bild spricht aber s<strong>ein</strong>e<br />

eigene Sprache, die wir in diesem Ausstellungskatalog durch <strong>ein</strong>e<br />

kurze Erläuterung ergänzen wollen.<br />

Wir danken Herrn Oberbürgermeister R<strong>ein</strong>hard Paß, Bischof<br />

Dr. <strong>Franz</strong>-Josef Overbeck und der EMG für die Unterstützung des<br />

Projekts und wünschen dem Betrachter viel Freude an unseren<br />

Weihnachtsbildern.<br />

Dr. Christine Keidel<br />

Kulturreferentin<br />

Seite 3


Die Botschaft des Engels<br />

Ein strahlender Engel wartet in Marias Stube<br />

auf den richtigen Moment, s<strong>ein</strong>e Botschaft zu<br />

verkünden. Zu s<strong>ein</strong>en Füßen sind zwei spielende<br />

Mädchen abgebildet, die vielleicht Zeuge dessen<br />

s<strong>ein</strong> wollen, was gleich geschieht. Der Engel war der<br />

Malerin am wichtigsten. Er strahlt Ruhe und<br />

Erhabenheit aus. Danach widmete sich die<br />

Seite 4<br />

EVA TONN<br />

Malerin der Wohnstube und der bunten Land-<br />

schaft vor dem Fenster. Zuletzt entstand in<br />

satten Blautönen die Maria, die über-<br />

rascht und etwas erschrocken wirkt.<br />

Ihr Gewand ist leicht geöffnet; Sie ist<br />

bereit, die Botschaft Gottes zu empfangen.<br />

Dieses Motiv sehen Sie auch in den Gauben der Weihnachtsmarkthütten, die in den <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten<br />

produziert wurden und nun auf dem internationalen Weihnachtsmarkt zwischen Rathausgalerie, Marktkirche<br />

und Kennedyplatz aufgebaut sind.


Seite 5


Der Weihnachtsstern<br />

Zwei Hirten sind mit ihren Schafen unter-<br />

wegs. Einer sch<strong>ein</strong>t b<strong>ein</strong>ahe das Sternenzelt zu<br />

berühren. Dadurch entsteht <strong>ein</strong>e Verbindung<br />

zwischen Himmel und Erde. Beide Hirten stützen<br />

sich auf ihrem langen Weg zum Stall auf <strong>ein</strong>en<br />

Wanderstab. Im Gegensatz zu dem milden<br />

Himmelsblau wirken sie grimmig entschlos-<br />

Seite 6<br />

GERTRUD WENDERS<br />

sen und zielstrebig. Ihr Ziel haben sie auch<br />

schon vor Augen: Es ist die Hütte am rechten<br />

Bildrand, die in warmweiches Licht getaucht<br />

ist. Über den Hirten glänzt der goldene<br />

Sternenhimmel und über dem Stall erstrahlt der<br />

Weihnachtsstern in voller Pracht.<br />

Dieses Motiv sehen Sie auch in den Gauben der Weihnachtsmarkthütten, die in den <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten<br />

produziert wurden und nun auf dem internationalen Weihnachtsmarkt zwischen Rathausgalerie, Marktkirche<br />

und Kennedyplatz aufgebaut sind.


Seite 7


Auf dem Wege zur heiligen Familie<br />

Der bewegte und wolkige Himmel samt Sternen<br />

schafft <strong>ein</strong>e winterliche Atmosphäre in diesem<br />

Weihnachtsbild. Das beschützende Dach des<br />

Stalles grenzt die Krippenszene in der linken<br />

Bildhälfte von dem düsteren Nachthimmel ab.<br />

Innen wachen Maria, Joseph und <strong>ein</strong> Engel<br />

Seite 8<br />

ILSE NIEMCZIK<br />

vor dem Jesuskind. Zwei Hirten sind mit ihren<br />

Schafen auf dem Weg, um das Wunder zu be-<br />

staunen. Die Malerin hat hier mit satten Farben<br />

all das gemalt, was für sie die Weihnachtsge-<br />

schichte ausmacht. Die liebevollen Details sieht<br />

man oft erst auf den zweiten Blick.<br />

Dieses Motiv sehen Sie auch in den Gauben der Weihnachtsmarkthütten, die in den <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten<br />

produziert wurden und nun auf dem internationalen Weihnachtsmarkt zwischen Rathausgalerie, Marktkirche<br />

und Kennedyplatz aufgebaut sind.


Seite 9


Die Erleuchtung<br />

Vielleicht hat Maria – hier von Licht und<br />

Wärme umgeben – die Botschaft des Engels<br />

schon empfangen und ist dabei, s<strong>ein</strong>e Worte<br />

zu verinnerlichen. Über ihr entschwebt derweil<br />

der Engel in das Blau des Himmels. Dem Maler<br />

ist es wunderbar gelungen, mit s<strong>ein</strong>er leichten<br />

Seite 10<br />

UWE TEGELER<br />

Pinselführung <strong>ein</strong>e Atmosphäre des Friedens<br />

und Urvertrauens zu schaffen. Das Bild ist <strong>ein</strong><br />

Marienportrait, das den Betrachter verzau-<br />

bern kann und ihn durch s<strong>ein</strong>e wunderbare<br />

„Unvollkommenheit“ berührt.<br />

Dieses Motiv sehen Sie auch in den Gauben der Weihnachtsmarkthütten, die in den <strong>Franz</strong> <strong>Sales</strong> Werkstätten<br />

produziert wurden und nun auf dem internationalen Weihnachtsmarkt zwischen Rathausgalerie, Marktkirche<br />

und Kennedyplatz aufgebaut sind.


Seite 11


Die Lichtgestalt<br />

Hell leuchtendes Himmelslicht hat der Maler hier<br />

in Form <strong>ein</strong>es Engels in s<strong>ein</strong>em Bild <strong>ein</strong>gefangen.<br />

Die angedeutete Lichtgestalt steht in Kont-<br />

rast zu Marias irdischer Kammer, die fröhlich<br />

bunt wirkt. Gleich wird der Engel vom Him-<br />

melsraum in das Leben der Jungfrau Maria<br />

Seite 12<br />

FLORIAN HEVELING<br />

<strong>ein</strong>treten, ihr die frohe Botschaft verkün-<br />

den und der Welt neue Hoffnung geben. Über<br />

Marias Kammer deutet sich diese Wendung schon<br />

an, denn die Dunkelheit der Welt wird von drei<br />

Engeln vertrieben.


Seite 13


Der gute Hirte<br />

Glücklich und befreit wirkt dieser<br />

heitere Hirte, der sich ganz beschwingt auf<br />

den Weg nach Bethlehem macht. Der golde-<br />

ne Sch<strong>ein</strong> der Engel ist noch deutlich sichtbar<br />

und der Hirte ist über die frohe Botschaft so<br />

erfreut, dass er sich sogleich auf die Suche<br />

Seite 14<br />

FRANK JÖCKEN<br />

nach dem Kind macht. In s<strong>ein</strong>en Händen hält er<br />

Wolle von s<strong>ein</strong>en Schafen, die den Erlöser<br />

wärmen soll. Mit großen flächigen Pinsel-<br />

schwüngen ist es dem Maler hier gelungen, <strong>ein</strong>e<br />

bewegte Hirtenszene aufs Papier zu bringen.


Seite 15


In Geborgenheit<br />

Rundliche Formen und weiche Pinsel-<br />

führung drücken in diesem Bild <strong>ein</strong>e große<br />

Innigkeit im Inneren des Stalles aus: Im Zen-<br />

trum ist die Heilige Familie dargestellt, die<br />

das Wunder der Geburt bestaunt. Maria und<br />

Josef beugen sich zu<strong>ein</strong>ander und beschützen<br />

das zarte Kind. Außerhalb des Stalles herrscht<br />

Seite 16<br />

ISABELLE REICHARDT<br />

die dunkle und raue Nacht, die nur durch himm-<br />

lisches Licht erhellt wird. Es sch<strong>ein</strong>t so, als<br />

wäre über dem Stall <strong>ein</strong> Engel angedeutet, der<br />

s<strong>ein</strong>e roten Flügel beschützend über die heilige<br />

Familie breiten und ihr so Geborgenheit<br />

geben will.


Seite 17


Marias Herz<br />

Die himmlische Botschaft hat Maria auf<br />

diesem Bild so glücklich gemacht, dass<br />

ihr Herz zu hüpfen sch<strong>ein</strong>t. Der Male-<br />

rin war es wichtig, Marias großes Herz<br />

darzustellen. Die leuchtenden Farben unterstüt-<br />

zen dieses heitere Porträt der Verkündigung, in<br />

dem alles zu schweben sch<strong>ein</strong>t. Natürlich auch<br />

Seite 18<br />

KATRIN HERDER<br />

der Engel, obwohl es sich der fröhliche Him-<br />

melsbote eigentlich auf s<strong>ein</strong>er Wolke gemütlich<br />

machen könnte, nachdem er s<strong>ein</strong>e Botschaft<br />

überbracht hat. Mit f<strong>ein</strong>en Details und großen<br />

Pinselgesten hat die Malerin hier <strong>ein</strong> Bild mit<br />

reizvollen Gegensätzen geschaffen.


Seite 19


Herbergssuche<br />

Als Kaiser Augustus alle Menschen<br />

in s<strong>ein</strong>em Reich zählen wollte, musste sich<br />

Josef zu s<strong>ein</strong>en Heimatort aufmachen. Auch<br />

Maria, die bald ihr Kind bekommen sollte,<br />

musste mit nach Betlehem. Sieht man die-<br />

ses Bild mit den vielen eilenden Reisenden,<br />

kann man sich unschwer vorstellen, wie vie-<br />

le Menschen in dieser Stadt auf den B<strong>ein</strong>en<br />

Seite 20<br />

MICHAEL TEICHERT<br />

waren. In all dem Trubel, dem Gewühl und den<br />

Staubwolken kann man Josef und Maria kaum<br />

finden. <strong>Wie</strong> alle anderen Reisenden suchen sie<br />

<strong>ein</strong>e Schlafstelle und sind nach der anstrengen-<br />

den Reise erschöpft und Müde. Wer hier <strong>ein</strong>e<br />

Pause <strong>ein</strong>legt und das Bild genau betrachtet,<br />

wird immer mehr Details entdecken.


Seite 21


Prachtvolle Könige<br />

Im Vordergrund dieses Bildes stehen drei<br />

reich geschmückte Könige. „Zwei Könige<br />

und <strong>ein</strong>e Königin“ erklärt die Künstle-<br />

rin und lächelt verschmitzt. Sie zeigt<br />

auf die Königsgestalt in der Mitte des<br />

Bildes. Ketten, Ohrringe, Gürtel und die Kro-<br />

nen schmücken die fröhlichen Herrscher, die<br />

ganz in blau, grün und rot gehalten sind. Im<br />

Seite 22<br />

MICHAELA GÖTZE<br />

Hintergrund geht der Tag in die Nacht über.<br />

Der sanfte blaue Himmel auf der rechten Bild-<br />

seite verdunkelt sich und wird links zum Nacht-<br />

himmel, an dem die Sterne leuchten. Der Stern<br />

über der „Königin“ erstrahlt in <strong>ein</strong>em warmen<br />

goldgelb. Er weist den Weg nach Bethlehem.<br />

Dieser Weg ist weit. Er dauert über Tage und<br />

Nächte, aber die Könige lächeln zuversichtlich.


Seite 23


Die Könige finden das Kind<br />

Das Bild stellt die Begegnung der Könige mit dem<br />

Kind in der Krippe dar. Maria und Joseph stehen<br />

im lichtdurchfluteten Stall beim Neugeborenen<br />

auf der linken Bildseite. Joseph legt schützend<br />

s<strong>ein</strong>en Arm um s<strong>ein</strong>e Familie. Marias Mund<br />

steht vor Erstaunen weit auf, denn nach dem<br />

Wunder der Geburt ersch<strong>ein</strong>en in der finsteren<br />

Seite 24<br />

NEZIHA KOCAGÖZ<br />

Nacht nicht nur <strong>ein</strong> himmlischer Bote, sondern<br />

auch noch drei Könige. Der freundliche Engel ist<br />

das Bindeglied zwischen dem himmlischen und<br />

den irdischen Fürsten. Das Bild und s<strong>ein</strong>e klare<br />

Aussage sch<strong>ein</strong>en der Künstlerin zu wider-<br />

sprechen, die wiederholt versicherte: „Ich habe<br />

so etwas noch nie gemalt.“


Seite 25


Ungewisser Lebensweg<br />

Diese abstrakte Verkündigungsszene zeigt im<br />

Bildmittelpunkt die Umrisse von Maria. Sie hält<br />

den Kopf gesenkt und sieht den Engel nicht,<br />

der sich in der linken Bildhälfte durch gleißen-<br />

des Licht ankündigt. Er ist zwar nur schemen-<br />

haft angedeutet, bringt jedoch Licht in Marias<br />

Leben. Denn sie steht vor <strong>ein</strong>er Lebenswende<br />

Seite 26<br />

RICHARD SCHULZ<br />

und vor ihr liegt die ungewisse Zukunft. Ihr<br />

künftiger Lebensweg ist am rechten Bildrand<br />

angedeutet, wird jedoch von roten, grünen und<br />

blauen Schleiern verdeckt. Der Maler hat kräfti-<br />

ge Rottöne und <strong>ein</strong>e starke vertikale Gliederung<br />

in s<strong>ein</strong>em Bild verwendet.


Seite 27


<strong>Wie</strong> <strong>ein</strong> <strong>sanftes</strong> <strong>Gefieder</strong><br />

Auf diesem Bild durchschreitet der Engel Marias<br />

Pforte, um ihr Gottes Willen zu verkündigen.<br />

Der Maler hat die schwebende Figur zart und<br />

durchsch<strong>ein</strong>end angedeutet, sodass sie durch<br />

und durch ätherisch wirkt. Das zerbrechliche<br />

überirdische Wesen sch<strong>ein</strong>t nur für den kurzen<br />

Augenblick der Verkündigung sichtbar zu werden.<br />

Seite 28<br />

<strong>ROLF</strong> <strong>FAAßEN</strong><br />

Die Engelsflügel breiten sich wie <strong>ein</strong> <strong>sanftes</strong><br />

<strong>Gefieder</strong> aus, s<strong>ein</strong> Lächeln ist nur angedeutet<br />

und s<strong>ein</strong> Blick entzieht sich dem Betrachter.<br />

Diesen flüchtigen Moment hat der Künstler mit<br />

Pinsel und Farbe sehr schön <strong>ein</strong>gefangen. Im<br />

künstlerischen Schaffen strahlte er <strong>ein</strong>e große<br />

Freude und Sicherheit aus.


Seite 29


Das Kind in der Krippe<br />

Das Neugeborene liegt zufrieden in der von Licht<br />

und Wärme umgebenen Krippe. Es wurde in Stroh<br />

gebettet und streckt Kopf, Arm und B<strong>ein</strong> über den<br />

Rand der Krippe. Das improvisierte Bettchen ist<br />

<strong>ein</strong>zigartig: <strong>ein</strong> Meer aus Farben, das die Künst-<br />

lerin wie <strong>ein</strong>en Fächer aus Linien und bunten<br />

Seite 30<br />

ROSA MECKL<br />

Flächen ausbreitet. Neben der fantasievollen<br />

Krippe erstrahlt <strong>ein</strong> roter Stern, wie die Künst-<br />

lerin erklärt. Vielleicht wärmt er das Jesuskind<br />

wie <strong>ein</strong> brennendes Feuer. Diese fröhlich-bunte<br />

Darstellung des Kindes erwärmt auch das Herz<br />

des Betrachters.


Seite 31


Die Könige bringen Geschenke<br />

Die Könige haben auf diesem Bild<br />

nach langer Wanderung endlich ihr<br />

Ziel erreicht: Sie sind bei der Heiligen<br />

Familie im Stall von Bethlehem angekommen<br />

und überreichen ihre Geschenke. Der Stern,<br />

der ihnen den Weg gezeigt hat, erleuchtet<br />

nun den letzten der drei Könige: S<strong>ein</strong>e golde-<br />

ne Krone wird vom Licht des Sterns geradezu<br />

Seite 32<br />

SILVIA MACHUI<br />

durchdrungen. Das Zentrum des Sterns ziert<br />

<strong>ein</strong> Stück Blattgold. Die Künstlerin war von<br />

dem Edelmetall und auch der mitgebrachten<br />

Myrrhe im Malworkshop so fasziniert, dass sie die<br />

Materialien in ihren Bildern mit <strong>ein</strong>gearbeitet<br />

hat. Ihre Bilder leben auch von den starken<br />

Farben und Kontrasten.


Seite 33


Die Krippe und das Feuer<br />

Diese freundliche Krippendarstellung wird<br />

dominiert von <strong>ein</strong>er großen Tanne, die zentral<br />

im Vordergrund des Bildes zu sehen ist. Links<br />

dahinter, leicht versetzt und durch den mächti-<br />

gen Baum geschützt, wachen Maria und Joseph<br />

über den neugeborenen Jesus. Ein wärmendes<br />

Feuer brennt rechts von der Tanne. Vielleicht<br />

haben es die Hirten schon verlassen und sich<br />

Seite 34<br />

ULRIKE CASPERS<br />

auf den Weg gemacht, um das Kind in der Krippe<br />

zu finden. Am Nachthimmel glänzen die Gestir-<br />

ne und sogar im Stall beleuchtet <strong>ein</strong> Stern die<br />

Szene. Auch hier findet sich im Hintergrund <strong>ein</strong><br />

kl<strong>ein</strong>er Tannenbaum. Die Malerin hat durch die<br />

verschiedenen Ebenen dem Bild <strong>ein</strong>e gewisse<br />

Raumtiefe gegeben.


Seite 35


Mädchen am Fenster<br />

Die Malerin malte das Mädchen zuerst mit<br />

Aquarellstiften. Sie verwendete viel Mühe auf<br />

das reich verzierte Gewand, den Schmuck,<br />

den Schleier und das Gesicht der jungen Frau.<br />

Später übermalte sie die filigrane Zeichnung<br />

mit <strong>ein</strong>em leuchtenden Farbauftrag. Die bei-<br />

den Formen im Vordergrund und die detailrei-<br />

che Landschaft im Hintergrund strukturieren<br />

Seite 36<br />

VIKTORIA SHLYBSKA<br />

das Bild, sind aber im Vergleich zu dem Mäd-<br />

chen unwesentlich. Die junge Frau sitzt in ei-<br />

nem Raum am Fenster und schaut heraus. Sie<br />

ist traurig. Ihr Blick ist gesenkt, sie sch<strong>ein</strong>t<br />

abzuwarten. Hinter ihr füllt sich der Raum<br />

allmählich mit Licht. Vielleicht ist es<br />

Maria, die ahnt, dass etwas Unfassbares mit ihr<br />

geschieht.


Seite 37


Weitere Teilnehmer<br />

Christoph Herskamp Stefan Illerhaus Gem<strong>ein</strong>schaftswerk (Ausschnitt)<br />

Jutta Minninger<br />

Dirk Sochaczewski


Andreas Kuhles Dieter Kniffka Hildegard Königs<br />

Tanja Dorn Udo Schnohr<br />

Angelika Pillong

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