15.01.2013 Aufrufe

Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) - Endokrinologikum

Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) - Endokrinologikum

Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) - Endokrinologikum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Durchführung des<br />

Blutzucker-Belastungstests<br />

(Glukosetoleranztest)<br />

Zunächst wird eine Stunde nach oraler Gabe von<br />

50g Glukose als Lösung (unabhängig vom Zeitpunkt<br />

der letzten Mahlzeit, nicht nüchtern!) Blut<br />

entnommen und die Blutglukosekonzentration<br />

gemessen.<br />

Überschreitet diese einen Grenzwert, wird ein<br />

zweiter Glukosetoleranztest angeschlossen. Hierzu<br />

wird nach einer Nüchternperiode von 8 Stunden<br />

75 g Glukose als Lösung oral verabreicht und es<br />

werden insgesamt drei Blutproben (vor, 1 Stunde<br />

und 2 Stunden nach oraler Glukosegabe) entnommen.<br />

Bei Überschreiten eines bzw. mehrerer Werte sollte<br />

eine weitere Betreuung in enger Zusammenarbeit<br />

mit einer Diabetologin/einem Diabetologen erfolgen<br />

und ein Therapieplan (Ernährungsumstellung,<br />

intensivierte Schwangerschaftsbetreuung und ggf.<br />

Insulingabe) erstellt werden.<br />

Praxis • Diagnostik • Wissenschaft<br />

Gemeinsam mehr bewirken<br />

Ihre betreuende Praxis<br />

<strong>Endokrinologikum</strong><br />

Telefon 0800-834 32 30<br />

info@endokrinologikum.com<br />

www.endokrinologikum.com<br />

© <strong>Endokrinologikum</strong>, 06/2012<br />

<strong>Schwangerschaftsdiabetes</strong><br />

(<strong>Gestationsdiabetes</strong>)<br />

Patienteninformation


Liebe Patientin,<br />

Patienteninformation<br />

als <strong>Schwangerschaftsdiabetes</strong> (<strong>Gestationsdiabetes</strong>)<br />

bezeichnet man eine erstmalig während der<br />

Schwangerschaft erkannte Störung des Blutzuckerstoffwechsels.<br />

Ein gehäuftes Auftreten dieser Erkrankung ist von<br />

verschiedenen Faktoren abhängig:<br />

Ältere Schwangere (> 30 Jahre)<br />

Übergewicht<br />

<strong>Gestationsdiabetes</strong> bereits in vorausgegangener<br />

Schwangerschaft aufgetreten<br />

Familienanamnese (nahe Verwandte mit Diabetes)<br />

Die Häufigkeit des <strong>Schwangerschaftsdiabetes</strong> ist<br />

seit mehreren Jahren deutlich steigend und wird<br />

in Deutschland auf eine Häufigkeit von 2-4 % aller<br />

Schwangerschaften geschätzt.<br />

Gründe für Störungen des<br />

Blutstoffwechsels<br />

Die Höhe des Blutzuckerspiegels hängt von der Ernährung<br />

und den blutzuckerregulierenden Hormonen ab.<br />

Dabei senkt das Insulin den Blutzuckerspiegel. Einige<br />

Schwangerschaftshormone erhöhen dagegen den<br />

Blutzuckerspiegel und bewirken so einen ansteigenden<br />

Insulinbedarf. Kann dieser erhöhte Insulinbedarf durch<br />

eine Mehrproduktion nicht ausgeglichen werden,<br />

entwickelt sich ein <strong>Schwangerschaftsdiabetes</strong>. Ernährungsfehler<br />

begünstigen diese Entwicklung.<br />

Mögliche Folgen<br />

Über den Mutterkuchen (Plazenta) und die Nabelschnur<br />

gelangen die Nährstoffe der Mutter zum Kind,<br />

das mit einer erhöhten Insulinproduktion auf das<br />

mütterliche Blutzuckerangebot reagiert.<br />

Folgen können sein:<br />

Ein übermäßiges Wachstum des Kindes, das dicker<br />

und größer wird (Makrosomie)<br />

Eine starke Zunahme der Fruchtwasserbildung<br />

eventuell eine Mangelversorgung des Kindes durch<br />

eine Durchblutungsstörung des Mutterkuchens<br />

(Plazentainsuffizienz)<br />

Diese Faktoren erhöhen insbesondere das Risiko für<br />

Früh- und Totgeburten sowie die Kaiserschnittrate.<br />

Frauen mit einem <strong>Schwangerschaftsdiabetes</strong><br />

entwickeln häufiger Infektionen im Genitalbereich<br />

und im Bereich der Harnwege. Außerdem kann ein<br />

schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck mit einer<br />

vermehrten Eiweißausscheidung entstehen<br />

(Präeklampsie).<br />

Mögliche Folgen beim Säugling nach der Geburt:<br />

Anpassungsstörungen<br />

Unterzuckerung<br />

Schwere Gelbsucht (Ikterus)<br />

Atemnot<br />

Diagnostik<br />

Um das Risiko für Mutter und Kind zu erkennen,<br />

empfiehlt es sich, einen Blutzucker-Belastungstest<br />

(oraler Glukosetoleranztest = oGTT) durchzuführen.<br />

Gemäß des Beschlusses des Bundensministeriums<br />

für Gesundheit (BMG) haben Schwangere im Zeitraum<br />

zwischen 24 + 0 und 27 + 6 Schwangerschaftswochen<br />

einen gesetzlichen Anspruch auf die Durchführung<br />

dieser Untersuchung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!