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AGS - Endokrinologikum

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Diagnostik bei <strong>AGS</strong>-Verdacht<br />

21-OH-Mangel 11-OH-Mangel 3-ß-HSD-<br />

Mangel<br />

17-OHP � 11-Desoxycortisol<br />

�<br />

DHEA-S �<br />

ACTH � ACTH � ACTH �<br />

Renin � (Renin �) Renin �<br />

Cortisol � Cortisol � Cortisol �<br />

Testosteron � Testosteron � Na �<br />

Androstendion � DOC � K �<br />

Na � Na � ♀ Testosteron �<br />

K � K � ♂ Testosteron �<br />

Bei allen <strong>AGS</strong>-Formen:<br />

� DNA-Analyse zur Mutationssuche<br />

� Sonographie von Vagina, Uterus, Ovarien und<br />

Nebennierenhyperplasie<br />

Therapie<br />

Alle drei <strong>AGS</strong>-Formen werden mit Hydrocortison<br />

substituiert, um das fehlende Cortisol auszugleichen.<br />

Die Dosis richtet sich nach der Suppression<br />

der Marker-Substanzen, von denen das 17-OHP<br />

wegen starker Tagesschwankungen auch im Speichel<br />

gemessen werden kann (Tagesprofil). Die<br />

Richtdosis für Hydrocortison beträgt 15<br />

mg/qm/KO täglich in drei Einzeldosen, wobei die<br />

Patienten üblicherweise morgens die größte und<br />

abends die kleinste Menge einnehmen. Wenn ein<br />

Salzverlust-Syndrom vorliegt, wird zusätzlich eine<br />

vermehrte Salzzufuhr und ein Mineralocorticoid<br />

(Fludrocortison = Astonin-H) notwendig, z. B. 2 x<br />

eine 1/4 Tablette à 0,1 mg bei Säuglingen und 2 x 1<br />

Tablette bei Jugendlichen.<br />

Genitaloperation<br />

Bei störenden Klitorishypertrophien sind glanserhaltende<br />

Klitorisreduktionsplastiken schon im<br />

jungen Säuglingsalter möglich. Eine Vulvaerweiterung<br />

wird meist erst im Pubertätsalter<br />

durchgeführt, um dann die Kohabitation zu ermöglichen.<br />

Fertilität<br />

Grundsätzlich sind Frauen und Männer als Erwachsene<br />

fertil, wenn die Substitutionsbehandlung<br />

ausreichend die Androgene unterdrückt und<br />

so eine normale Gonadotropinpulsation ermöglicht.<br />

Pränatale Therapie<br />

Paare, die bereits ein Kind mit <strong>AGS</strong> haben (Index-<br />

Fall), müssen beim nächsten Kind mit einem Wie-<br />

derholungsrisiko von 25 Prozent rechnen. Deshalb<br />

wird zur Verhinderung von Genitalveränderungen<br />

bei Mädchen eine pränatale Therapie mit Dexamethason<br />

angeraten. Die Schwangere sollte sofort<br />

nach Ausbleiben der Regel mit der Einnahme<br />

von 3 x 0,5 mg Dexamethason beginnen und<br />

diese so lange fortführen, bis eine Chorionzottenbiopsie<br />

in der 12. Schwangerschaftswoche für Klarheit<br />

über den Mutationsstatus oder das Geschlecht<br />

des Kindes schafft. Liegt keine Mutation<br />

vor oder handelt es sich um einen Jungen, wird die<br />

Therapie abgesetzt.<br />

Homozygote <strong>AGS</strong>-Träger vererben in jedem Fall<br />

eine Mutation. Sollte der Partner ein heterozygoter<br />

<strong>AGS</strong>-Träger sein, was vor einer Schwangerschaft<br />

getestet werden kann, besteht ein 50prozentiges<br />

Risiko für ein <strong>AGS</strong>.<br />

Abb.: Adrenogenitales Syndrom vor und nach Genitaloperation<br />

im frühen Säuglingsalter<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Gallagher MP, Levine LS, Oberfield SE A review of<br />

the effects of therapie on growth and bone mineralization<br />

in children with congenital adrenal hyperplasia.<br />

Growth Horm IGF Res 2005, 15 Suppl A:<br />

26-30<br />

White PC, Speiser PW Congenital adrenal hyperplasia<br />

due to 21-hydroxylase deficiency. Endocr Rev<br />

2000, 21:245-91<br />

Dörr HG Adrenogenitales Syndrom, S 247-260 In:<br />

Praktische Endokrinologie, Hrsg. B Allolio/HM<br />

Schulte (1996)<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Prof. Dr. med. Rolf Peter Willig<br />

Dr. med. Achim Wüsthof<br />

Telefonische Auskunft und<br />

Anforderung von Versandmaterial:<br />

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© <strong>Endokrinologikum</strong> Stand: August 2006

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