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Internationale Konferenz des Comenius-Netzwerks<br />

Dieses System der Niveaustufen weist eine vertikale und gleichzeitig eine horizontale<br />

Dimension auf. Auf der vertikalen Achse werden die Progression bzw. die Fortschritte in<br />

der Sprachkompetenz berücksichtigt.<br />

Lernfortschritt ist allerdings nicht nur das Vorankommen auf einer vertikalen Skala. Lernende<br />

erwerben die Fähigkeit, in einem erweiterten Spektrum kommunikativer Sprachaktivitäten<br />

zu handeln. Demnach sind in der horizontalen Achse die Parameter kommunikativer<br />

Sprachaktivitäten und der kommunikativen Sprachkompetenz dargestellt (GER, 27). Genau<br />

diese horizontale Dimension ist ein sehr wichtiger Aspekt, da dadurch für verschiedene<br />

Lernende differenzierte Kompetenzprofile erstellt werden können (vgl. Quetz, 2003, S. 46).<br />

Man kann so wohl Lehrmaterial für Servicepersonal erstellen, bei dem die Stufen A2 bis B2<br />

im Bereich Transaktionen trainiert werden. Mit diesen Anwendungsbeispielen wollen bewusst<br />

auf die beiden immer wieder angeführten Anwendungsbereiche der Schweizer Bundesbahn<br />

anspielen.<br />

Die Mittel zur Beteiligung an formellen Diskussionen auf den gleichen Niveaus spielen dann<br />

keine Rolle.<br />

2.2 Der Sprachunterricht und seine Ausrichtung<br />

Im traditionellen Fremdsprachenunterricht wurde jede einzelne Fremdsprache als eigener<br />

Lernbereich isoliert gelernt. Jede Sprachvermittlung strebte das Ziel an, die Lerner an die<br />

Fähigkeiten und Kompetenzen eines Muttersprachlers heranzuführen. Im Rahmen des GER<br />

sollen die angestrebten Sprachkompetenzen differenzierter gesehen werden. Vorrangiges<br />

Ziel des Sprachunterrichts soll es nach dem GER sein, ein “sprachliches Repertoire<br />

zu entwickeln, in dem alle sprachlichen Fähigkeiten ihren Platz haben.” (GER, 17). Es<br />

geht nicht mehr darum, ein bis drei Sprachen zu erlernen, die mental strikt voneinander<br />

getrennt werden, wobei als Vorbild und Maßstab zur Sprachbeherrschung immer der<br />

Muttersprachler fungiert. Die Schüler sollen statt dessen ermutigt werden, mehrere<br />

Sprachen in unterschiedlichen Kompetenzstufen zu erlernen und somit eine kommunikative<br />

Kompetenz zu entwickeln, “zu der alle Sprachkenntnisse und Spracherfahrungen beitragen<br />

und in der die Sprachen miteinander in Beziehung stehen und interagieren” (ebd). Dies<br />

impliziert, dass das Sprachangebot der Bildungseinrichtungen diversifiziert wird. Das stellt<br />

auch neue Anforderungen an die Lehrerinnen und Lehrer, weil sie bisher in anderen Sprachen<br />

Gelerntes nicht mehr als potenziellen Störfaktor ansehen dürfen, sondern als Grundlage für<br />

einen Transfer nutzen sollten.<br />

Oberstes Ziel jeden Sprachunterrichts ist die Entwicklung der Fähigkeit zur Kommunikation,<br />

der alle relevanten sprachlichen Kompetenzen untergeordnet werden. Über die Sprachen<br />

hinweg soll “die Entwicklung einer integrierten Mehrsprachigkeit sowie eines interkulturellen<br />

Bewusstseins (angestrebt werden), (...) welche letztlich zur Herausbildung einer “reicheren,<br />

komplexeren Persönlichkeit” (S. 51) führen sollen.” (Raupach, 2003, 158).<br />

Als innovativ werden folgende Komponenten hervorgehoben:<br />

1. Die kompetenzorientierte Sichtweise.<br />

Die allgemeinen Deskriptoren, die zu den sechs Niveaustufen definiert wurden, beziehen<br />

sich auf bereits erworbenen Fertigkeiten und Fähigkeiten. Anstelle der traditionellen<br />

Defizitbeschreibungen, die vom Nicht-Können der Lernenden ausgehen, wird hier das<br />

Können thematisiert (Christ, 2002, S. 62) und Aussagen zu den positiven Aspekten einer<br />

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