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Internationale Konferenz des Comenius-Netzwerks Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen (GER) und seine Auswirkungen auf den Unterricht Deutsch als Fremdsprache Dr. Charitini Iordanidou, Dr. Christoph Chlosta Universität Duisburg-Essen, Deutschland 1. Kurze Vorstellung des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens 1.1 Zur Entstehung Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen ist die deutsche Übersetzung der englischen Fassung, die den Titel “A Common European Framework of Reference for languages: Learning, Teaching and Assessment” trägt. Der vollständige Titel der deutschen Übersetzung lautet “Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen: lehren, lernen, beurteilen”. Erstellt wurde der GER 2001 im Auftrag des Europarates und herausgegeben vom Goethe-Institut Inter Nationes, der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK), der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) und dem österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK). Zu beziehen ist die Printversion beim Langenscheidt Verlag unter der ISBN: 3- 468-49469-6. Jeder, der sich online über den GER informieren möchte, wird auf den Server des Goethe Instituts verwiesen, auf dem unter www.goethe.de/z/50/commeuro/i0.htm die vollständige deutsche Fassung des GER abrufbar ist. 1.2 Zur Zielsetzung Der GER dient dem Gesamtziel des Europarates. Unter den sprachpolitischen Zielen des Europarates wird Folgendes aufgeführt: - “...das reiche Erbe der Vielfalt der Sprachen in Europa (...) in eine Quelle gegenseitiger Bereicherung und gegenseitigen Verstehens umzuwandeln” - “...durch die bessere Kenntnis moderner Sprachen (...) die Kommunikation und Interaktion zwischen Europäern verschiedener Muttersprachen” “erleichtern”, (...) damit “die Mobilität in Europa sowie gegenseitiges Verstehen und die Zusammenarbeit gefördert und Vorurteile und Diskriminierung überwunden werden können” (GER, 15) 63
64 Sprache lernen vernetzt In einem multikulturellen und vielsprachigen Europa werden folgende politische Handlungsziele angestrebt: - verstärkte internationale Mobilität und enge Zusammenarbeit - gegenseitiges Verständnis und Toleranz und Achtung von Identitäten - Erhalt und Weiterentwicklung des kulturellen Reichtums An dieser Stelle erscheint es sinnvoll zu betonen, was der GER von seiner Intention her nicht sein möchte. Er schreibt kein Curriculum vor, sondern möchte einen Rahmen anbieten - eben ein Referenzrahmen für alles, was mit dem Lehren, Lernen und Beurteilen von Sprachkenntnissen zu tun hat. Folglich gibt der GER keinen normativen Rahmen vor, sondern hat deskriptiven Charakter. Der GER ist auch nichts grundsätzlich Neues, neu erscheint vielmehr die Art der Aufbereitung, der Darstellung und der Systematisierung der Parameter, die mit dem Sprachenlernen, -lehren und -beurteilen zu tun haben (vgl. Quetz, 2001, 555). 2. Die wichtigsten Inhalte des GER Zu den wichtigsten Inhalte des GER gehören: � die Entwicklung einer Skala von sechs Kompetenzstufen bzw. Referenzniveaus zur Erfassung des Sprachstandes und des Lernfortschritts � der Paradigmenwechsel im Bereich des Sprachunterrichts und seiner Ziele, bzw. der inhaltlichen Zielsetzung Im Folgenden werden diese Inhaltspunkte näher erläutert. 2.1 Die Gemeinsamen Referenzniveaus - Beschreibung Die Referenzniveaus sind wohl der bekannteste und meist diskutierte Aspekt des GER. Schon auf dem Titelblatt der deutschen Fassung wird auf ihren Stellenwert hingewiesen. Von vielen werden sie als das Kernstück, bzw. der ideologische Kern des GER bezeichnet (Quetz, 2003a, S. 42 u. Quetz, 2001, S. 557). Es handelt sich hier um eine Reihe von Bezugspunkten, mit deren Hilfe man Lernfortschritte beobachten kann oder eine Reihe bzw. Abfolge von Stufen zur Erfassung des Sprachstandes und des Lernfortschritts und somit zur Beurteilung der Sprachkompetenz in der jeweils erlernten Sprache. Ausgangspunkt sind - wie in der klassischen Aufteilung der Lernbereiche - drei übergeordnete Referenzniveaus (Kompetenzebenen). Diese Kompetenzebenen sind grob mit der ehemaligen Grundstufe, Mittelstufe und Oberstufe zu vergleichen. Aufgeführt werden � die Ebene A der elementaren Sprachverwendung, � die Ebene B der selbstständigen Sprachverwendung und � die Ebene C der kompetenten Sprachverwendung, die wiederum in jeweils zwei untergeordnete Niveaus nämlich A1 und A2, B1 und B2 und C1 und C2 aufgeteilt werden (GER, 34):
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Sprache lernen vernetzt<br />
In einem multikulturellen und vielsprachigen Europa werden folgende politische<br />
Handlungsziele angestrebt:<br />
- verstärkte internationale Mobilität und enge Zusammenarbeit<br />
- gegenseitiges Verständnis und Toleranz und Achtung von Identitäten<br />
- Erhalt und Weiterentwicklung des kulturellen Reichtums<br />
An dieser Stelle erscheint es sinnvoll zu betonen, was der GER von seiner Intention<br />
her nicht sein möchte. Er schreibt kein Curriculum vor, sondern möchte einen Rahmen<br />
anbieten - eben ein Referenzrahmen für alles, was mit dem Lehren, Lernen und Beurteilen<br />
von Sprachkenntnissen zu tun hat. Folglich gibt der GER keinen normativen Rahmen vor,<br />
sondern hat deskriptiven Charakter. Der GER ist auch nichts grundsätzlich Neues, neu<br />
erscheint vielmehr die Art der Aufbereitung, der Darstellung und der Systematisierung der<br />
Parameter, die mit dem Sprachenlernen, -lehren und -beurteilen zu tun haben (vgl. Quetz,<br />
2001, 555).<br />
2. Die wichtigsten Inhalte des GER<br />
Zu den wichtigsten Inhalte des GER gehören:<br />
� die Entwicklung einer Skala von sechs Kompetenzstufen bzw. Referenzniveaus zur<br />
Erfassung des Sprachstandes und des Lernfortschritts<br />
� der Paradigmenwechsel im Bereich des Sprachunterrichts und seiner Ziele, bzw. der<br />
inhaltlichen Zielsetzung<br />
Im Folgenden werden diese Inhaltspunkte näher erläutert.<br />
2.1 Die Gemeinsamen Referenzniveaus - Beschreibung<br />
Die Referenzniveaus sind wohl der bekannteste und meist diskutierte Aspekt des GER. Schon<br />
auf dem Titelblatt der deutschen Fassung wird auf ihren Stellenwert hingewiesen. Von vielen<br />
werden sie als das Kernstück, bzw. der ideologische Kern des GER bezeichnet (Quetz, 2003a,<br />
S. 42 u. Quetz, 2001, S. 557). Es handelt sich hier um eine Reihe von Bezugspunkten, mit<br />
deren Hilfe man Lernfortschritte beobachten kann oder eine Reihe bzw. Abfolge von Stufen<br />
zur Erfassung des Sprachstandes und des Lernfortschritts und somit zur Beurteilung der<br />
Sprachkompetenz in der jeweils erlernten Sprache.<br />
Ausgangspunkt sind - wie in der klassischen Aufteilung der Lernbereiche - drei übergeordnete<br />
Referenzniveaus (Kompetenzebenen). Diese Kompetenzebenen sind grob mit der ehemaligen<br />
Grundstufe, Mittelstufe und Oberstufe zu vergleichen. Aufgeführt werden<br />
� die Ebene A der elementaren Sprachverwendung,<br />
� die Ebene B der selbstständigen Sprachverwendung und<br />
� die Ebene C der kompetenten Sprachverwendung,<br />
die wiederum in jeweils zwei untergeordnete Niveaus nämlich A1 und A2, B1 und B2 und<br />
C1 und C2 aufgeteilt werden (GER, 34):