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15.01.2013 Aufrufe

Internationale Konferenz des Comenius-Netzwerks Unternehmen sowie an Hochschulen und in den verschiedenen Branchen und Bereichen. Unter anderem weist e-learning folgende Eigenschaften auf: 1. Die Lerninhalte und Materialien werden in digitalisierte Form angeboten; 2. Die Inhalte sind dem Lernenden unmittelbar online verfügbar und zeitlich wie räumlich unbeschränkt zugänglich. Diese Lernform baut stark auf Flexibilität und Selbstverantwortung für den Lernprozess; 3. E-Learning baut auf Multimedialität, indem die Inhalte in kombiniertem Format dargeboten werden (Text, Audio, Video); 4. E-Learning stetzt Interaktivität voraus (unter Lernern, zwischen Lerner und Lehrer); 5. Jedes Lerntempo, jeder Lernstil wird beachtet; 6. Neben Wissensvermittlung werden andere Kompetenzen erworben, wie die Einbettung der Inhalte in lebensnahen Situationen, die Anwendung der Inhalte und das Problemlösen, der selektive Umgang mit Information. Die Technologie ist in diesem Lernformat das Medium zur Informationsvermittlung und Präsentation. Neben dem WWW als unendliche Informationsquelle werden synchrone und asynchrone Möglichkeiten der Kommunikation und Interaktivität gewährleistet (durch Chat, Netmeeting oder E-Mail und Foren, beispielsweise). Die Vorteile des e-learning im Kontext der angestrebten Bildungsreform in Europa und im Rahmen der raschen IKT-Entwicklung wurden sofort spürbar: 1. e-learning trägt zum almählich vertrauten Umgang mit den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (von Lerner, aber auch von Lehrkräften), und somit zur Selbstverständlichkeit der Annäherung von Bürger/Innen zum Internet. 2. Die Vermittlung bzw. der Erwerb von Wissensinhalten wird zeitlich und räumlich flexibel: die “Wann” und “Wo”-Entscheidungen werden dem Lerner in großem Massen überlassen. Diese flexible Gestaltung des Lernens ist von Vorteil in der beruflichen Bildung (sie muss nicht länger in Arbeitszeiten integriert werden, sondern kann neben dem Beruf erfolgen, was vorteilhaft für Unternehmer und Mitarbeiter ist). Auch in der Hochschulbildung wurde diese Flexibilität angestrebt. Der neue virtuelle Hochschulraum erlaubt die Anwerbung von Studenten aus anderen Regionen oder Ländern. Für die Studierenden ermöglicht diese Form des Lernens auf Distanz die Belegung von Seminaren an der Heimatuniversität während eines Auslandssemesters, zum Beispiel. 3. Die Flexibilität und die Distanz sind Eigenschaften, auf die das erstrebte lebenslange Lernen aufbauen kann. Die neuen Medien stellen somit eine Möglichkeit des Wissenserwerbs unabhängig von festgelegten Ausbildungsszenarien und erlaubt einen Zugang zur Information wann und wo sie notwendig ist. Diese ist eine Grundbedingung der Wissensgesellschaft. So neu ist das im e-learning beinhaltet Prinzip des Lernens auf Distanz allerdings nicht. Man denke an die frühen Korrespondenzkursen oder an allmählich modernere Formen des “distance larning”, unterstützt vom Radio und später vom Fernsehen. Jedoch eine solche Interaktivität zwischen den Lernagenten und die Geschwindgkeit der Kommunikationsformen 29

30 Sprache lernen vernetzt wie sie heute möglich ist, ist an sich ein sehr innovatives Zeichen dieser Lernform und eine ihrer Stärken. Immerhin sind bei e-learning auch einige Nachteile auffindbar. 3. Von e zu b: blend und blended learning Der e-learning-Ansatz überzeugte schnell in vielen Bereichen, von der beruflichen Weiterbildung bis hin zur Hochschulausbildung. Die hohe Investition im technologischen Bereich in der Anfangsphase wird schnell kompensiert durch die häufige Anwendung und Multiplizierung in verschiedenen Kursen und Bildungsmaßnahmen. Jedoch erreichte diese neue Form des “distance learning” noch nicht ihre Optimierung. Dem e-learning wird auch Kritik geübt, unter anderem was den sozialen Aspekt, die Interaktion angeht. Unter anderem hat das e-learning gegen folgende Punkte zu kämpfen: 1. die technologiegestüzte Kommunikation und Austauschmöglichkeiten sind fern von dem Interaktionsangebot in Seminaren, trotz der Geschwindigkeit von Kommunikationstechnologien (E-Mail, Foren oder synchronen Medien). Der soziale Kontakt zu den Lehrenden und anderen Lernern ist zu virtuell; 2. Bildungseinrichtungen werden anonym; 3. In vielen Orten herrscht noch weitgehend große Skepsis, was die Akzeptanz von “neuen” Medien angeht; Misstrauen gegenüber Medien, oft gesehen als Ersatz für die Lehrenden; 4. Neue Kompetenzen (fachunabhängig) werden von Lehrenden und Lernenden verlang (Umgang mit Medien, Nutzungskompetenz, aufwendige technische Ausstattung von Einrichtungen und Relevanz von medienorientierten Inhalten und Aufgaben). Diese Aspekte tragen dazu bei, dass sich der Prozess des e-Learning langsamer entwickelt als die Technologie selbst. Bei e-learning geht es nicht in erster Linie um die Umgestaltung von traditionellen Seminaren in eine mediengestützte Form, sondern vielmehr um ein neues Konzept, dem das problemorientierte Lernen, die Auseinandersetzung mit aktuellen und relevanten Inhalten, die Einbettung in der Realität und eine konstruktivistische Annäherung zum Lernen, zugrunde liegen. Dies bedeutet u.a., dass sowohl die Kursinhalte wie auch die angewandte Lernmethode umgedacht werden müssen. Die Folgen reichen weit über eine Medienkompetenz hinaus: von den Lernern wird die Selbstverantwortung für das eigene Lernprozess verlangt, sowie der kritisch bewusste Umgang mit unbegrenzten Informationsquellen. Für die Lehrkraft bedeutet dieser Ansatz ein anderes Herangehen an die Lehrinhalte, der weit über die Wissenssvermittlung hinaus geht. Die Themen sollen so eingeführt und angeboten werden, dass sie zum entdeckenden Lernen, zur Informationssuche und Wissensanwendung auf die Lösung eines Realitätsnahen Problemes führen. e-learning verlangt daher eine technologische Ausrüstung und eine mehrfache menschliche Kompetenz, bietet dagegen grösßere zeitliche und räumliche Flexibilität. Deshalb ist es trotz vergleichbarer Kosten gegenüber Präsenz-Ausbildungsveranstaltungen weiterhin beliebt als zukunftsfähiger Lernansatz. Einer der Kritikpunkte des e-Learning ist, wie worhin erwähnt, die allmähliche Anonymität der Bildungseinrichtingen und die mangelnde soziale Verknüpfung unter Lernern und Ausbildern. Dazu zählt die Überschätzung des selbständigen Lernens, das oft Lerner überfordert, und

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Sprache lernen vernetzt<br />

wie sie heute möglich ist, ist an sich ein sehr innovatives Zeichen dieser Lernform und eine<br />

ihrer Stärken. Immerhin sind bei e-learning auch einige Nachteile auffindbar.<br />

3. Von e zu b: blend und blended learning<br />

Der e-learning-Ansatz überzeugte schnell in vielen Bereichen, von der beruflichen<br />

Weiterbildung bis hin zur Hochschulausbildung. Die hohe Investition im technologischen<br />

Bereich in der Anfangsphase wird schnell kompensiert durch die häufige Anwendung und<br />

Multiplizierung in verschiedenen Kursen und Bildungsmaßnahmen. Jedoch erreichte diese<br />

neue Form des “distance learning” noch nicht ihre Optimierung. Dem e-learning wird auch<br />

Kritik geübt, unter anderem was den sozialen Aspekt, die Interaktion angeht. Unter anderem<br />

hat das e-learning gegen folgende Punkte zu kämpfen:<br />

1. die technologiegestüzte Kommunikation und Austauschmöglichkeiten sind fern von<br />

dem Interaktionsangebot in Seminaren, trotz der Geschwindigkeit von Kommunikationstechnologien<br />

(E-Mail, Foren oder synchronen Medien). Der soziale Kontakt zu<br />

den Lehrenden und anderen Lernern ist zu virtuell;<br />

2. Bildungseinrichtungen werden anonym;<br />

3. In vielen Orten herrscht noch weitgehend große Skepsis, was die Akzeptanz von<br />

“neuen” Medien angeht; Misstrauen gegenüber Medien, oft gesehen als Ersatz für die<br />

Lehrenden;<br />

4. Neue Kompetenzen (fachunabhängig) werden von Lehrenden und Lernenden verlang<br />

(Umgang mit Medien, Nutzungskompetenz, aufwendige technische Ausstattung<br />

von Einrichtungen und Relevanz von medienorientierten Inhalten und Aufgaben).<br />

Diese Aspekte tragen dazu bei, dass sich der Prozess des e-Learning langsamer entwickelt als<br />

die Technologie selbst.<br />

Bei e-learning geht es nicht in erster Linie um die Umgestaltung von traditionellen<br />

Seminaren in eine mediengestützte Form, sondern vielmehr um ein neues Konzept, dem das<br />

problemorientierte Lernen, die Auseinandersetzung mit aktuellen und relevanten Inhalten, die<br />

Einbettung in der Realität und eine konstruktivistische Annäherung zum Lernen, zugrunde<br />

liegen. Dies bedeutet u.a., dass sowohl die Kursinhalte wie auch die angewandte Lernmethode<br />

umgedacht werden müssen. Die Folgen reichen weit über eine Medienkompetenz hinaus:<br />

von den Lernern wird die Selbstverantwortung für das eigene Lernprozess verlangt, sowie<br />

der kritisch bewusste Umgang mit unbegrenzten Informationsquellen. Für die Lehrkraft<br />

bedeutet dieser Ansatz ein anderes Herangehen an die Lehrinhalte, der weit über die<br />

Wissenssvermittlung hinaus geht. Die Themen sollen so eingeführt und angeboten werden,<br />

dass sie zum entdeckenden Lernen, zur Informationssuche und Wissensanwendung auf die<br />

Lösung eines Realitätsnahen Problemes führen.<br />

e-learning verlangt daher eine technologische Ausrüstung und eine mehrfache menschliche<br />

Kompetenz, bietet dagegen grösßere zeitliche und räumliche Flexibilität. Deshalb ist es trotz<br />

vergleichbarer Kosten gegenüber Präsenz-Ausbildungsveranstaltungen weiterhin beliebt als<br />

zukunftsfähiger Lernansatz.<br />

Einer der Kritikpunkte des e-Learning ist, wie worhin erwähnt, die allmähliche Anonymität der<br />

Bildungseinrichtingen und die mangelnde soziale Verknüpfung unter Lernern und Ausbildern.<br />

Dazu zählt die Überschätzung des selbständigen Lernens, das oft Lerner überfordert, und

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