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Sprache lernen vernetzt<br />

In diesem Zusammenhang entstand auch der Bologna-Prozess, der eine Zusammenarbeit<br />

für die Schaffung eines wahren europäischen Hochschulraumes und eine gemeinsame<br />

Hochschulpolitik in Europa anstrebt. Die Einebnung und übersichtlichkeit der Hochschulqu<br />

alifikationen, die Übertragbarkeit von Leistungen durch ein vereinfachtes und gemeinsames<br />

Anrechnungssystem (die ECTS - European Credit Transfer and Accumulation System), die<br />

Optimierung der Mobilität in Europa und die Anziehung von Studenten aus der ganzen Welt,<br />

sind einige der sichtbarsten Seiten dieses Prozesses.<br />

Die Bildungsreform im europäischen Raum umfasst somit konkretere Schritte, die verschiedene<br />

Bildungsniveaus und ein breites Publikum erreichen. Unmittelbar nach dem Gipfel im<br />

Frühjahr wurde die sogenannte Lissabonner Strategie zum Sammelbegriff von verschiedenen<br />

Ansätzen, die die Qualität der Bildungssysteme erzielen: von problembasiertem zum<br />

holistischorientierten Lernen, von flexiblem zum lebenslangen Lernen. Diese Begriffe zeigen<br />

inhaltliche Prinzipien einer Neuorientierung von Bildung, mit Hinblick auf die Annäherung<br />

von Wissen und Leben und die Betrachtung von Bildung als nicht abgeschlossenes, vielmehr<br />

als kontinuierliches Prozess zur zukunftsfähigen gesellschaftlicher Entwicklung.<br />

Die Lissaboner Strategie betonte auch einen weiteren Aspekt: die neuen Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien als wichtiges Mittel zur Konkretisierung der angestrebten<br />

Inhalten. Die neuen online- und offline-Ressourcen stellen andere Möglichkeiten des Lernens<br />

dar, die gegenüber von Präsenzformen mehr räumliche und zeitliche Flexibilität erlauben<br />

und somit zu einer Selbstgestaltung des Lernprozesses beitragen. Weiter über die Aus- und<br />

Weiterbildung hinaus (im Beruf wie in der Hochschulbildung), zielt die Europäische Union<br />

auf eine Vertrautheit der Bürger/Innen mit den Informations- und Kommunikationstech<br />

nologien, die heute das erste Medium der Informationsverbreitung und des Zugangs zu<br />

relevanten Inhalten darbieten: die sogenannte e-literacy.<br />

Eine dermaßen wissensbasierte und wissensorientierte Gesellschaft, die den Wissenserwerb<br />

nicht mit einem Schulabschluss beendet, sonder eher erst anfängt und sich somit an einem<br />

lebenslangen Lernprozess orientiert, entsteht nicht sofort, sondern wird in erster Linie im<br />

Rahmen des Lernprozesses zu dieser Vertrautheit mit Inhalten und Medien ausgebildet. Aus<br />

diesem Grunde wurde die Bildungsebene - sowohl die Hochschulausbildung wie auch die<br />

Berufsbildung - schnell zu einem privilegierten Bereich der Innovation. Neue Formen des<br />

Lernens und des Wissensmanagements entstanden, begleitet und stark unterstützt von der<br />

raschen Entwicklung der Technologie. Eine dieser Formen, womöglich die meist bekannte<br />

und stärkst verbreitete, ist das E-Learning.<br />

2. E-Learning: Flexibilität und Autonomie<br />

Der Lehr- und Lernprozess hat schon immer von den Entwicklungen der Technologie zu<br />

profitieren gewusst. Die Fremdsprachendidaktik, zum Beispiel, hat Methoden entwickelt, die<br />

sich an die Anwendung der technologischen Befunden für ein effektives Lernen richteten.<br />

(Man denke an die Audiolinguale und audiovisuelle Methoden).<br />

Mit der Verbreitung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien wuchs<br />

auch der Enthusiasmus ihres Einsatzes für einen effektiveren Lernprozess. Begleitet von<br />

der Orientierung der Gesellschaft an das Wissen als Ausgangspunkt des nachhaltigen<br />

Fortschrittes, wurde das Potenzial der Technologie für das Lernen schnell entdeckt. e-learning<br />

ist heute womöglich die meistverbreitete Form des technologiegestützes Lernens. Der Begriff<br />

bezeichnet den computergestützen Wissenserwerb im Rahmen der Aus- und Fortbildung, an

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