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Sprache lernen vernetzt<br />
Die Evaluierung war integraler Bestandteil des gesamten Fortbildungskurses und erfolgte<br />
unter der wissenschaftlichen Leitung der Universität der Bundeswehr München. Besondere<br />
Bedeutung wurde dabei zunächst der Entwicklung des Evaluierungsplans beigemessen, da es<br />
galt Unterschiede auszugleichen, die aufgrund der Zahl der Kursteilnehmer an verschiedenen<br />
Standorten und der begrenzten Dauer der Umsetzung des Projektes bestanden. Daher basierte<br />
die Projektevaluierung auf 4 wesentlichen Elementen:<br />
• exakte Beschreibung der Kursziele<br />
• systematische Datenerhebung während aller Phasen der Umsetzung<br />
• Einführung eines methodischen Berichtsystems<br />
• Kombination von quantitativen und qualitativen Ergebnissen<br />
Da das Projekt auf eine nachhaltige Veränderung im Unterricht Deutsch als Fremdsprache<br />
zielte, wurde die Evaluation als Handlungsforschung angelegt. Im Mittelpunkt des<br />
Trainingsprogramms standen die Lehrenden, daher wurde auch der Evaluationsplan auf<br />
die Lehrenden ausgerichtet. Zwar schloss die Projektevaluierung auch Messungen und Feld-<br />
Beobachtung für Fortbilder und Kursteilnehmer ein, doch wurden nur solche Daten erhoben,<br />
die relevant waren für die Einschätzung der Auswirkungen des Projekts auf die Lehrenden.<br />
Zur Verdeutlichung: In der klassischen Lehr-Lern-Forschung ist die zentrale Variable jeder<br />
Evaluation der Lernzuwachs bei den Schülern. Im Projekt GEH MIT war der Lernzuwachs<br />
dagegen nur insofern relevant, als er zur Motivation der Lehrenden beitragen konnte, auch<br />
in Zukunft neue Medien im DaF-Unterricht einzusetzen. Für dieses Ziel waren aber andere<br />
Variablen ebenso wichtig oder noch wichtiger, z.B. die Freude der Schüler beim Lernen, die<br />
Veränderung des Unterrichtsklimas, die Kommunikation unter den Schülern, Lerngewinne im<br />
Umgang mit den neuen Medien u.a.m.<br />
Die Evaluierung der didaktischen Vorgehensweise erfolgte unter drei Gesichtspunkten:<br />
Evaluierung der Lehrerfortbildung, Evaluierung des zugrunde liegenden pädagogischen<br />
Konzeptes und ethnographische Evaluierung.<br />
a) Evaluierung der Lehrerfortbildung. Bei der Bewertung der Lehrerfortbildung wurde<br />
in erster Linie die Beteiligung der Lehrer am Einsatz von IKT in der Unterrichtspraxis<br />
untersucht. Die Projekt-Partner waren der Auffassung, dass durch das Planen von<br />
Unterrichtsstunden und die Einsatzerprobungen dafür gesorgt sei, dass Lehrer sich<br />
in das Konzept einbezogen fühlten. Außerdem führte dieser Ansatz dazu, dass die<br />
beteiligten Lehrenden ihre Kritikfähigkeit und ihr Verständnis für den Einsatz von<br />
modernen Informations- und Kommunikationstechnologien in der Praxis weiter entwickelten.<br />
b) Evaluierung des pädagogischen Rahmens. Dem Projekt lag die theoretische<br />
Fragestellung zugrunde, ob der Einsatz von IKT eine qualitative Verbesserung des<br />
Sprachunterrichts an Schulen zur Folge habe. Die Einführung der Technologie bedeutete<br />
also nicht Abschaffung des konventionellen Unterrichts, sondern ein zusätzliches<br />
Angebot, das die Berechtigung seiner Einführung durch eine qualitative Verbesserung<br />
der alltäglichen Unterrichtspraxis erweisen musste.<br />
c) Ethnographische Evaluierung. Das Projekt profitierte von den unterschiedlichen<br />
Schulformen in Europa (Griechenland, Italien, Polen, Ungarn und Portugal) und