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15.01.2013 Aufrufe

Weibliche Beiträge PHIL YOUNG zur Entwicklung der Christine Schwaninger Sieber übersetzte für uns den Artikel von Phil Young in «Energy», Vol. XVIII, No 2, Spring 2003 (Newsletter of the American Polarity Therapy Association). Viele Leute haben bemerkt, dass über die letzten 30 Jahre die höheren Stellen in der Polarity-Schulung und in der Praxis zu einem grossen Teil von Männern dominiert wurden. Neue Forschungen zeigen, dass der grösste Einfluss auf Dr. Stones frühes Berufsleben jedoch von zwei Frauen ausging. Die erste dieser einflussreichen Frauen war seine Gattin Anna. Wir wissen, dass um 1916 Dr. Stone an der «Eclectic School of Drugless Healing and College of Physiological Therapeutics» lehrte. Auf Deutsch könnte man den Namen der Schule wie folgt übersetzen: Führende Schule für medikamentenlose Heilung und Ausbildungszentrum für physiologische Therapieformen. In der Biografie von Stone «Polarity Therapy Band Zwei» steht: «Im August 1916, nach 2 Jahren Praxis und Unterricht, heiratete er Misses Anne L. Stone, eine geschiedene Dänin, die damals in Chicago lebte. Sie war praktizierende Hebamme, ausgebildet am berühmten Lindhlar Nature Cure Sanitarium an der Ashland Avenue in Chicago, wo sie auch seit 1912 Oberhebamme war.» Diese Eclectic School veröffentlichte eine ausführliche Dokumentation über die Ausbildungsmöglichkeiten. Polarity- Therapie Die für uns in diesem Fall wichtigsten Informationen erfahren wir auf der Liste des Lehrkörpers (Abb. 1). Am Ende der ersten Ausbildungsliste werden Sie den Namen «Dr. Anna L. Stone» finden. Sie werden ebenso bemerken, dass sie aufgeführt ist als Lehrerin der «manual technique – osteopathy – chiropractic». Tatsächlich war sie, abgesehen von Dr. Jewrsen, die einzige Lehrkraft für Körperarbeit auf der Liste. Sie war also ausgebildete Lindhlar- Hebamme einerseits, dazu aber auch eine Praxis- und Unterrichterfahrene der Chiropraktik und Osteopathie. Ob Anna Stone an der National School of Chiropractic ausgebildet wurde, kann nicht bestätigt werden, da die Unterlagen aus dieser Zeit schwer zu finden sind. Allerdings ist zu beachten, dass sich diese im gleichen Gebäude wie die Eclectic School befand. Im Hinblick auf die Berühmtheit der National School kann vermutet werden, dass Anna Stone einige Jahre vor Dr. Stone ihr Diplom erhielt, umso mehr, als sie um 20 Jahre älter war. Auf der Lehrkörperliste (Abb. 1) werden Sie auch einen Dr. Rudolf N. Bautsch (Dr. Stones ursprünglicher Name), finden, als Lehrer für Anatomie und Psychiatrie. Dies war für mich keine geringe Überraschung, da für uns Dr. Stone heute Sinnbild der Körperarbeit und nicht der Psychiatrie ist. Die Antwort auf dieses Geheimnis liegt wahrscheinlich in der Tatsache, dass das erste 6 Diplom, das wir in Dr. Stones Archiv finden, ein Diplom für «Mentologie» ist. Trotz tiefgründigen Forschungen wissen wir nur sehr wenig über die Art dieser Ausbildung. Was wir durch dieses Diplom wissen, ist, dass es am 21. April 1909 durch einen Dr. Wm. W. Fife an Dr. Stone ausgehändigt wurde, als er gerade 19 Jahre alt war. Der Kurs stand unter der Leitung des «Universal Institute of Mental Healing» in St. Louis, Missouri. Anscheinend ging es um den Einfluss der Denkweise im Heilungs- und Krankheitsprozess. Im Katalog der Eclectic School gibt es einen Abschnitt, der vermutlich Dr. Stones Beitrag an der Schule widerspiegelt: «Psyche und Mentaltherapie. Wo immer der Körper erkrankt, ist das Nervensystem direkt davon betroffen und wird auch das Mentale in Mitleidenschaft gezogen. Wo immer das Mentale erkrankt, werden auch die Körperfunktionen beeinflusst. Das Wissen von mentaler und psychiatrischer Therapie ist absolut notwendig für alle erfolgreichen Behandlungen, insbesondere wenn die Krankheit im mentalen Bereich ist. Dieses Thema wird in einfacher Form übermittelt, damit es für alle verständlich wird.» Die Art und Weise, wie dies beschrieben wird, gibt uns einen Hinweis auf Dr. Stones Ausbildung in Mentologie und widerspiegelt auch die Lehre der so genannten «Bewegung des neuen Gedankens» oder «die Religion des gesunden Denkens». Eine Definition von «neuer Gedanke» finden wir in der Erklärung einer der frühesten «Neue-Gedanken-Gruppen», des Metaphysischen Clubs in Boston, gegründet 1895: «Förderung des Interesses an der Praktizierung einer wahrhaftigen Philosophie des Lebens und des Glücks; zu zeigen, dass durch rechtes Denken die höchsten Ideale verwirklicht werden können. Förderung der Auffassungsgabe und Förderung intelligenter und systematischer Behandlungen der Krankheit durch geistige und gedankliche Methoden.»

In allen Werken von Dr. R. Stone wird der Einfluss des Bewusstseins von Gedanken auf Gesundheit und Heilung ständig betont. Oft scherzte er in seinen Seminaren: «falsches Denken ist wie die falsche Pfanne zu erwärmen». Seine Erfahrung und Anwendung der Mentologie hat zweifellos die Schulleitung beeindruckt, worauf er angestellt wurde, um diesen wichtigen Ausbildungszweig zu lehren. Da Stone den Doktorhut am 24. November 1914 durch «The National School of Chiropractic» erhielt, können wir wohl annehmen, dass zu diesem Zeitpunkt seine Erfahrung in Körperarbeit und seine klinische Erfahrung noch nicht so weit fortgeschritten waren, um an der Eclectic School schon Körperarbeit zu unterrichten. Der nächste wichtige weibliche Einfluss in Stones Leben kam von Dr. Elsie Louise Morris, ND. Stone erhielt ein Diplom als «Master Builder» von «The Psychology of Nature Institute and The Temple of Truth Seekers and Master Builders», welches durch die erwähnte Frau Dr. Morris gegründet wurde. Sein Diplom wurde am 12. Juni 1928 ausgestellt. Die wichtigsten unterrichteten Fächer umfassten: angewandte Psychologie, okkulte Geometrie, Symbolik, Alchemie der Bibel, esoterische Weisheit, Theosophie oder Göttliche Weisheit. Die Themen reichten von Tarot, Numerologie, Initiation, esoterischer Frei- Abb. 1 Abb. 2 maurerei, spirituellen Interpretationen der Bibel bis zu Lehren über die Ehe. Dr. Elsie Louise Morris war eine Verwandte von Dr. Robert Morris, dem berühmten Freimaurer, der den «Orden des Sterns aus dem Osten» (Order of the Eastern Star) gründete. Dieser Orden war einmalig in seiner Art, da er männliche und weibliche Mitglieder zuliess und nicht nur auf männliche Mitglieder beschränkt war, wie dies bei den Freimaurerorden üblich ist. Dr. Elsie Morris war eine kraftvolle Schriftstellerin und eine engagierte Feministin. Einer ihrer Studienkurse war nur für Frauen und hiess «Order of the High Priestess Melchisdec Eternally Feminine». Dieser Kurs behandelte die wichtigen Lebensfragen wie Schöpfung, Umwandlung und die Stellung der Frau in diesem grossen Vorgang. Sie schrieb auch ein leidenschaftliches früh-feministisches Buch über Spiritualität mit dem Titel: «Frau der Stunde, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft» (1919). Darin spricht sie oft über «die göttliche Geometrie», ein Ausdruck, den Dr. Stone in seinen Büchern über Polarität weiterverwendete. Der folgende Auszug aus ihrem Buch kommt uns sehr bekannt vor: «Tatsachen sprechen für sich selbst, jede Aussage kann mathematisch nachgemessen werden, Geometrie ist eine perfekte Wissenschaft, denn Gott erschafft alle seine Schöpfungen nach geometrischen Prinzipien. 7 Die Dreifachheit, Dreiheit, Dreieinigkeit – Länge, Breite, Dicke – werden im Quadrat der Vernunft zusammengefasst, wie seinerzeit Hermes Trismegistos sein Siegel allen Dingen aufprägte, womit dieses zum Herzen und zur Krone aller Lehren wurde.» Elsie Morris’ Einfluss auf die Polarity- Theorie ist umfassend. Wahrlich, wir können uns unmöglich eine Situation vorstellen, in welcher Dr. Stone nicht tief beeinflusst wurde durch die grössere Erfahrung in der Körperarbeit seiner Gattin und durch die kraftvolle Persönlichkeit von Frau Elsie Louise Morris und ihren geistigen Lehren. Aufgrund dieser Tatsachen können wir abschliessend feststellen, dass es einen tiefgreifenden weiblichen Einfluss in der Schöpfung der Polarity-Therapie gibt. Wenn wir bedenken, dass der Ursprung von Polarity nicht nur in der Chiropraktik, sondern auch in der Osteopathie liegt, ist es auch erwähnenswert, dass in der ersten Klasse an der «American School of Osteopathy» im Jahre 1892 einige Frauen sassen. Eine der ersten bekannten Frauen war Luise M. Burns, D.O., die 1903 abschloss und zur wichtigsten Forscherin in der osteopathischen Medizin wurde. Die Anzahl der Doktorandinnen stieg rasch an. Viel änderte sich durch den Zweiten Weltkrieg, als der weibliche Anteil an den osteopathischen Schulen von 25% im Jahre 1900 auf 5% im Jahre 1940 fiel. In den 60er-Jahren begannen die Frauen wieder zur Osteopathie zurückzukehren und 1998 betrug ihr Anteil 38%. Die Zeiten haben sich geändert und werden sich weiterhin ändern. Es ist an der Zeit, das weibliche Prinzip, das der Geburt der Polarity-Therapie zugrunde liegt, zu ehren. Es beeinflusste einerseits die Entwicklung der manipulativen Therapie im Allgemeinen und andererseits Dr. R. Stones eigene Entwicklung.

In allen Werken von Dr. R. Stone<br />

wird der Einfluss des Bewusstseins<br />

von Gedanken auf Gesundheit und<br />

Heilung ständig betont. Oft scherzte<br />

er in seinen Seminaren: «falsches<br />

Denken ist wie die falsche Pfanne zu<br />

erwärmen». Seine Erfahrung und<br />

Anwendung der Mentologie hat zweifellos<br />

die Schulleitung beeindruckt,<br />

worauf er angestellt wurde, um diesen<br />

wichtigen Ausbildungszweig zu<br />

lehren. Da Stone den Doktorhut am<br />

24. November 1914 durch «The<br />

National School of Chiropractic»<br />

erhielt, können wir wohl annehmen,<br />

dass zu diesem Zeitpunkt seine<br />

Erfahrung in Körperarbeit und seine<br />

klinische Erfahrung noch nicht so<br />

weit fortgeschritten waren, um an der<br />

Eclectic School schon Körperarbeit<br />

zu unterrichten.<br />

Der nächste wichtige weibliche<br />

Einfluss in Stones Leben kam von Dr.<br />

Elsie Louise Morris, ND. Stone erhielt<br />

ein Diplom als «Master Builder» von<br />

«The Psychology of Nature Institute<br />

and The Temple of Truth Seekers and<br />

Master Builders», welches durch die<br />

erwähnte Frau Dr. Morris gegründet<br />

wurde. Sein Diplom wurde am<br />

12. Juni 1928 ausgestellt. Die wichtigsten<br />

unterrichteten Fächer umfassten:<br />

angewandte Psychologie, okkulte<br />

Geometrie, Symbolik, Alchemie der<br />

Bibel, esoterische Weisheit, Theosophie<br />

oder Göttliche Weisheit. Die<br />

Themen reichten von Tarot, Numerologie,<br />

Initiation, esoterischer Frei-<br />

Abb. 1 Abb. 2<br />

maurerei, spirituellen Interpretationen<br />

der Bibel bis zu Lehren über die<br />

Ehe. Dr. Elsie Louise Morris war eine<br />

Verwandte von Dr. Robert Morris,<br />

dem berühmten Freimaurer, der den<br />

«Orden des Sterns aus dem Osten»<br />

(Order of the Eastern Star) gründete.<br />

Dieser Orden war einmalig in seiner<br />

Art, da er männliche und weibliche<br />

Mitglieder zuliess und nicht nur auf<br />

männliche Mitglieder beschränkt war,<br />

wie dies bei den Freimaurerorden<br />

üblich ist.<br />

Dr. Elsie Morris war eine kraftvolle<br />

Schriftstellerin und eine engagierte<br />

Feministin. Einer ihrer Studienkurse<br />

war nur für Frauen und hiess «Order<br />

of the High Priestess Melchisdec<br />

Eternally Feminine». Dieser Kurs<br />

behandelte die wichtigen Lebensfragen<br />

wie Schöpfung, Umwandlung<br />

und die Stellung der Frau in diesem<br />

grossen Vorgang. Sie schrieb auch ein<br />

leidenschaftliches früh-feministisches<br />

Buch über Spiritualität mit dem Titel:<br />

«Frau der Stunde, Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft» (1919).<br />

Darin spricht sie oft über «die göttliche<br />

Geometrie», ein Ausdruck, den<br />

Dr. Stone in seinen Büchern über<br />

Polarität weiterverwendete. Der<br />

folgende Auszug aus ihrem Buch<br />

kommt uns sehr bekannt vor:<br />

«Tatsachen sprechen für sich selbst,<br />

jede Aussage kann mathematisch<br />

nachgemessen werden, Geometrie ist<br />

eine perfekte Wissenschaft, denn Gott<br />

erschafft alle seine Schöpfungen nach<br />

geometrischen Prinzipien.<br />

7<br />

Die Dreifachheit, Dreiheit, Dreieinigkeit<br />

– Länge, Breite, Dicke – werden<br />

im Quadrat der Vernunft zusammengefasst,<br />

wie seinerzeit Hermes<br />

Trismegistos sein Siegel allen Dingen<br />

aufprägte, womit dieses <strong>zum</strong> Herzen<br />

und zur Krone aller Lehren wurde.»<br />

Elsie Morris’ Einfluss auf die <strong>Polarity</strong>-<br />

Theorie ist umfassend.<br />

Wahrlich, wir können uns unmöglich<br />

eine Situation vorstellen, in welcher<br />

Dr. Stone nicht tief beeinflusst wurde<br />

durch die grössere Erfahrung in der<br />

Körperarbeit seiner Gattin und durch<br />

die kraftvolle Persönlichkeit von Frau<br />

Elsie Louise Morris und ihren geistigen<br />

Lehren. Aufgrund dieser Tatsachen<br />

können wir abschliessend<br />

feststellen, dass es einen tiefgreifenden<br />

weiblichen Einfluss in der<br />

Schöpfung der <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />

gibt.<br />

Wenn wir bedenken, dass der Ursprung<br />

von <strong>Polarity</strong> nicht nur in der<br />

Chiropraktik, sondern auch in der<br />

Osteopathie liegt, ist es auch erwähnenswert,<br />

dass in der ersten Klasse an<br />

der «American School of Osteopathy»<br />

im Jahre 1892 einige Frauen<br />

sassen. Eine der ersten bekannten<br />

Frauen war Luise M. Burns, D.O., die<br />

1903 abschloss und zur wichtigsten<br />

Forscherin in der osteopathischen<br />

Medizin wurde. Die Anzahl der<br />

Doktorandinnen stieg rasch an.<br />

Viel änderte sich durch den Zweiten<br />

Weltkrieg, als der weibliche Anteil an<br />

den osteopathischen Schulen von<br />

25% im Jahre 1900 auf 5% im Jahre<br />

1940 fiel. In den 60er-Jahren begannen<br />

die Frauen wieder zur Osteopathie<br />

zurückzukehren und 1998<br />

betrug ihr Anteil 38%.<br />

Die Zeiten haben sich geändert und<br />

werden sich weiterhin ändern. Es ist<br />

an der Zeit, das weibliche Prinzip, das<br />

der Geburt der <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />

zugrunde liegt, zu ehren. Es beeinflusste<br />

einerseits die Entwicklung der<br />

manipulativen Therapie im Allgemeinen<br />

und andererseits Dr. R. Stones<br />

eigene Entwicklung.

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