zum Magazin - Polarity Verband Schweiz

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15.01.2013 Aufrufe

Zu den Vorträgen am Polarity-Kongress in Rheinfelden, 2./3. Oktober 2004 Polarity und seine Multi- Dimensionalität URS HONAUER* Wir leben in Zeiten des Wandels. Altes fällt auseinander, Neues beginnt sich auszubreiten. In diesen wegweisenden Momenten intensiver gesellschaftlicher Neuordnung ist es wichtiger denn je, die eigene Definition und Position zu klären. Polarity als eine Methode zu verstehen, als Therapieform zur Unterstützung der Gesundwerdung, ist die verbreitete Version. Polarity trägt in sich aber viel mehr. Es bietet ein umfassendes Paradigma, ein Lebenskonzept, ein Weltverständnis, das multi-dimensional anwendbar ist. Ein Plädoyer fürs «grosse» Polarity, das nicht in eine Schublade gesteckt werden kann. Die Frage, die im Raum steht, ist eine Schlüsselfrage für die Zukunft von Polarity: Wollen wir nur für einen kleinen Teil einstehen oder für das grosse Ganze? In einer Gesellschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten zur Spezialisierung hin gewandt hat, wo Wissen in kleinen getrennten Schubladen erforscht und die Abhängigkeit von Experten und Expertinnen zur öffentlichen Aufgabe gemacht wurde, wäre es legitim und gesellschaftskonform, Polarity auch in eine kleine Schachtel oder Schublade zu stecken – und so das herrschende Weltverständnis zu stützen, das darin krankt, dass wir vor lauter Spezialistinnen und Spezialisten keine tragenden Figuren mehr haben, die das Ganze sehen. Polarity als Methode im Therapiebereich zu definieren und dort zu schubladisieren, unterstützt diese für unsere Generation alte Weltsicht. Dem Kern von Polarity wird diese Sicht nicht gerecht. Leben ist Energie in Bewegung, diesen Satz hat Dr. Randolph Stone für seine philosophische Weltsicht als zentral bezeichnet. Bewegung in einer Schachtel ist limitiert, sie ist eingeschränkt und mit ihr das Verständnis von Leben. Der Raum, das Ätherprinzip, das am Anfang jedes Formbildungsprozesses steht, ist knapp. Polarity bleibt so klein, eine Methode, greifbar zwar, aber irgendwie kastriert. Die lebenserneuernde Kraft als Konzept der Gestaltwerdung (und damit ihre eigentliche Dynamik) wird nur beschränkt genutzt. Leben ist jedoch viel umfassender, es ist multi-dimensional, spielt sich auch ausserhalb der Schachtel ab. Dort, wo viel mehr Raum ist, wo sich die elementaren Gesetze von Bewegung und Formbildung, die sich hinter dem Polarity- Prinzip verbergen, in allen möglichen Dimensionen zeigen. Sie bauen Beziehungen, prägen Begegnungen, lassen Kinder ihre eigene Form finden, gestalten innere wie äussere Natur, usw. Es sind Gesetze, die aus der Quantenebene stammen, multidimensional sind, uns Welten im Innen wie im Aussen näher bringen und neu verstehen lassen. Polarity lässt sich aus dieser Warte nicht als eine Therapieform in eine Schublade stecken. Alles ist letztlich Polarity. Das von Dr. Stone skizzierte Modell ist aus seinen Kernprinzipien heraus ebenso ein Gesundheits- wie ein Bildungsmodell, ein Lebenskonzept und philosophisches Gebäude, ein Gesprächs-, Beziehungs- und Begegnungsmodell. Und noch vieles mehr, je nachdem, was wir aus der grossen geheimnisvollen Schatztruhe herausziehen, welchen Raum wir öffnen und betrachten wollen. Polarity trägt in sich ein umfassendes und grosses Modell, das multi-dimensional gelebt werden kann. Es braucht Mut, antizyklisch zu leben und sich für ein Weltverständnis einzusetzen, das sich vom Hang zum Spezialistentum abwendet und sich im Kern dem Ganzen widmet. Polarity als multi-dimensionales Modell zu sehen und es in der Gesellschaft entsprechend zu platzieren, ist antizyklisch. 16 Die multi-dimensionale Anwendbarkeit der Polarity-Prinzipien und -Dynamiken wird im Vortrag erläutert und im Workshop erprobt. Die Anwendung des Polarity-Modells für eine prozesshafte Gesprächsbegleitung steht dabei im Mittelpunkt. Gestaltbildung und formativer Prozess können so aktiv erlebt werden. * Dr. Urs Honauer ist Schulleiter am Polarity Therapie Zentrum in Zürich. Zeichnung: Katharina Siewert

Polarity und Frauenrhythmen BRIGITTA RAIMANN* Frauen sind stark in die zyklischen Rhythmen der Natur eingebunden, was auch die Symbolik empfangender und nährender Weiblichkeit vermittelt. Die Frauennatur unterstützend, lässt sich aus dem Polarity-Gesundheitsmodell ein unermesslicher Schatz an Energien gewinnen. Brigitta Raimann nennt dafür Polarity-Körperarbeit, Yoga, Meditation, prozessorientiertes Gespräch und Ernährung. Sie lässt dabei auch ihr Wissen über Phytotherapie einfliessen. Der Zyklus der Jahreszeiten gleicht einem Symbol für die transformierenden Abschnitte des Lebens einer Frau. Im Frühling, als Kind und Jugendliche, spriessen die Empfindungen ihrer explosiven Kraft. Im Sommer wird die Leidenschaft entzündet, im Herbst wendet sie sich langsam nach innen, und im Winter geht ihre Aufmerksamkeit ganz in das Herz und in die Seele. Diese Abschnitte sind Metamorphosen. Die Fähigkeit, sich mühelos durch diese Übergänge zu bewegen, zeigt an, wie gesund die Frau ist. Leider haben wir uns in der heutigen Zeit weit von der Natur entfernt. Die Zyklen der Natur haben früher sehr viel mehr als heute unseren Alltag bestimmt. In den Schichten des Unbewussten sind wir jedoch immer noch untrennbar verbunden mit den Kraftströmen der Lebenszyklen. Rhythmisch leben heisst, sich immer wieder an diesen Zyklen zu orientieren. Hormone sind flüssige Anatomie Hormone sind eine Form von Wasser. In allen Lebensabschnitten der Frau spielen sie eine zentrale Rolle. Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahre sind durch Hormone gesteuert. Nicht nur die Hormone, auch die Emotionen und Empfindungen folgen den Gesetzen des Wassers. Das sind die dynamischen Kräfte des Wassers. Sie verändern, strukturieren und bestimmen die Rhythmen. Das Wort «Hormon» bedeutet «etwas in Bewegung setzen». Es meint die Fähigkeit, anzutreiben oder zu erregen. Hormone sind flüssige Anatomie. Durch ihre Wirkung werden Kinder zu Erwachsenen. Unsere Gefühle steigen auf und verwandeln uns in einen Geysir oder einen Fluss. Wir verhalten uns wie die Flut oder wie ein eisiger Strom. Wir überstürzen uns wie ein Wasserfall und strömen dahin. Wenn wir schreien und schluchzen, seufzen und klagen, geben wir geformte Flüssigkeit von uns. Diese Flut an Gefühlen in Wendepunkten ist für viele Menschen schwer auszuhalten. So sind synthetische Hormone ein vermeintlicher Rettungsanker. Synthetische Hormone können jedoch den natürlichen Lebensfluss stören und Nebenwirkungen herbeiführen. Schöpfen aus dem Lebensfluss In meiner Praxis und als Lehrerin möchte ich den Menschen Werkzeuge mit auf den Weg geben, damit sie mit ihren Krankheiten und Lebenskrisen besser umgehen können. Krisen und Belastungen sind oft Wendepunkte im Leben. Wenn wir diese Themen ganzheitlich angehen, entpuppen sie sich oft als Energieschub und können zu ungeahnten Erkenntnissen führen. Auch Hildegard von Bingen war der Ansicht, dass es nicht der Arzt oder der Therapeut ist, der heilt, sondern Archeus (der innere Arzt). Sie war auch der Ansicht: medicus curat, natura sanat – der Arzt pflegt nur, die Natur ist es, die heilt. Das Polarity- Gesundheitsmodell gibt uns Werkzeuge, mit denen wir die Selbstheilungskräfte aktivieren können. Die Natur ist mir innere und äussere Heimat zugleich. 17 In ihr begegne ich mir selbst und dem Phänomen der Heilung in immer neuen Aspekten. Kongress- und Workshopthemen sind: – Frauengesundheit – Selbstheilung durch Rhythmusbewusstsein Zeichnung: Daniela Raimann * Brigitta Raimann ist Schulleiterin der Schule für holistische Naturheilkunde S.H.N. Sie ist Sozialpädagogin, Naturärztin und Polarity-Therapeutin. Sie leitet seit 15 Jahren eine Naturheilpraxis in Zug. Mitarbeit in Frauenpraxis in Zürich und im Frauengesundheitszentrum in Zug.

<strong>Polarity</strong> und<br />

Frauenrhythmen<br />

BRIGITTA RAIMANN*<br />

Frauen sind stark in die zyklischen<br />

Rhythmen der Natur eingebunden, was<br />

auch die Symbolik empfangender und<br />

nährender Weiblichkeit vermittelt. Die<br />

Frauennatur unterstützend, lässt sich<br />

aus dem <strong>Polarity</strong>-Gesundheitsmodell<br />

ein unermesslicher Schatz an Energien<br />

gewinnen. Brigitta Raimann nennt<br />

dafür <strong>Polarity</strong>-Körperarbeit, Yoga,<br />

Meditation, prozessorientiertes<br />

Gespräch und Ernährung. Sie lässt<br />

dabei auch ihr Wissen über Phytotherapie<br />

einfliessen.<br />

Der Zyklus der Jahreszeiten gleicht<br />

einem Symbol für die transformierenden<br />

Abschnitte des Lebens einer<br />

Frau. Im Frühling, als Kind und<br />

Jugendliche, spriessen die Empfindungen<br />

ihrer explosiven Kraft. Im<br />

Sommer wird die Leidenschaft entzündet,<br />

im Herbst wendet sie sich<br />

langsam nach innen, und im Winter<br />

geht ihre Aufmerksamkeit ganz in das<br />

Herz und in die Seele. Diese Abschnitte<br />

sind Metamorphosen. Die<br />

Fähigkeit, sich mühelos durch diese<br />

Übergänge zu bewegen, zeigt an, wie<br />

gesund die Frau ist. Leider haben wir<br />

uns in der heutigen Zeit weit von der<br />

Natur entfernt. Die Zyklen der Natur<br />

haben früher sehr viel mehr als heute<br />

unseren Alltag bestimmt. In den<br />

Schichten des Unbewussten sind wir<br />

jedoch immer noch untrennbar verbunden<br />

mit den Kraftströmen der<br />

Lebenszyklen. Rhythmisch leben<br />

heisst, sich immer wieder an diesen<br />

Zyklen zu orientieren.<br />

Hormone sind flüssige Anatomie<br />

Hormone sind eine Form von Wasser.<br />

In allen Lebensabschnitten der Frau<br />

spielen sie eine zentrale Rolle. Pubertät,<br />

Schwangerschaft und Wechseljahre<br />

sind durch Hormone gesteuert.<br />

Nicht nur die Hormone, auch die<br />

Emotionen und Empfindungen folgen<br />

den Gesetzen des Wassers. Das<br />

sind die dynamischen Kräfte des<br />

Wassers. Sie verändern, strukturieren<br />

und bestimmen die Rhythmen. Das<br />

Wort «Hormon» bedeutet «etwas in<br />

Bewegung setzen». Es meint die<br />

Fähigkeit, anzutreiben oder zu erregen.<br />

Hormone sind flüssige Anatomie.<br />

Durch ihre Wirkung werden<br />

Kinder zu Erwachsenen. Unsere<br />

Gefühle steigen auf und verwandeln<br />

uns in einen Geysir oder einen Fluss.<br />

Wir verhalten uns wie die Flut oder<br />

wie ein eisiger Strom. Wir überstürzen<br />

uns wie ein Wasserfall und strömen<br />

dahin. Wenn wir schreien und<br />

schluchzen, seufzen und klagen,<br />

geben wir geformte Flüssigkeit von<br />

uns. Diese Flut an Gefühlen in Wendepunkten<br />

ist für viele Menschen<br />

schwer auszuhalten. So sind synthetische<br />

Hormone ein vermeintlicher<br />

Rettungsanker. Synthetische Hormone<br />

können jedoch den natürlichen Lebensfluss<br />

stören und Nebenwirkungen<br />

herbeiführen.<br />

Schöpfen aus dem Lebensfluss<br />

In meiner Praxis und als Lehrerin<br />

möchte ich den Menschen Werkzeuge<br />

mit auf den Weg geben, damit sie mit<br />

ihren Krankheiten und Lebenskrisen<br />

besser umgehen können. Krisen und<br />

Belastungen sind oft Wendepunkte<br />

im Leben. Wenn wir diese Themen<br />

ganzheitlich angehen, entpuppen sie<br />

sich oft als Energieschub und können<br />

zu ungeahnten Erkenntnissen führen.<br />

Auch Hildegard von Bingen war der<br />

Ansicht, dass es nicht der Arzt oder<br />

der Therapeut ist, der heilt, sondern<br />

Archeus (der innere Arzt). Sie war<br />

auch der Ansicht: medicus curat,<br />

natura sanat – der Arzt pflegt nur, die<br />

Natur ist es, die heilt. Das <strong>Polarity</strong>-<br />

Gesundheitsmodell gibt uns Werkzeuge,<br />

mit denen wir die Selbstheilungskräfte<br />

aktivieren können. Die<br />

Natur ist mir innere und äussere<br />

Heimat zugleich.<br />

17<br />

In ihr begegne ich mir selbst und<br />

dem Phänomen der Heilung in<br />

immer neuen Aspekten.<br />

Kongress- und Workshopthemen<br />

sind:<br />

– Frauengesundheit<br />

– Selbstheilung durch Rhythmusbewusstsein<br />

Zeichnung: Daniela Raimann<br />

* Brigitta Raimann ist Schulleiterin der<br />

Schule für holistische Naturheilkunde<br />

S.H.N. Sie ist Sozialpädagogin,<br />

Naturärztin und <strong>Polarity</strong>-Therapeutin.<br />

Sie leitet seit 15 Jahren eine Naturheilpraxis<br />

in Zug.<br />

Mitarbeit in Frauenpraxis in Zürich<br />

und im Frauengesundheitszentrum in Zug.

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