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Zu den Vorträgen am Polarity-Kongress in Rheinfelden, 2./3. Oktober 2004 Polarity und die Prinzipien der Hermetik PETER WYDLER* Hermes Trismegistos Einst wurden in der Bibliothek der ägyptischen Stadt Alexandria über 20000 Schriften aufbewahrt, welche direkt oder indirekt mit der legendären Gestalt des Hermes Trismegistos (dem dreifach Grossen) in Verbindung gebracht wurden. Er galt in der Antike als der grösste in die Geheimnisse der Natur Eingeweihte und war für die Alchemisten des Mittelalters eine Art Patriarch, welcher in der von ihm verfassten Tabula smaragdina (Smaragdtafel) die «göttlichen Gebote» ihrer Kunst überliefert hatte. Er vereinigte in sich die Eigenschaften von Thot, dem ägyptischen Gott der Schrift, der Physik und der Mathematik, und dem griechischrömischen Gott des Heilens Hermes, dem Mittler zwischen Himmel und Erde. Über die Jahrhunderte hinweg galt Hermes Trismegistos als der grosse Einweihende, derjenige, welcher die Polaritäten verbindet und zurückführt zur unsichtbaren Einheit hinter allen «Dingen». Die hermetische Philosophie befasst sich zutiefst mit der Beziehung zwischen Mensch und Kosmos, oft dargestellt in geheimnisvollen, verschlüsselten alchemistischen Bildern, Anleitungen zur inneren und äusseren Durchgeistigung der Materie. Diese Bilder sind tief in der abendländischen Seele verankert und somit ein wichtiger Teil unserer westlichen, spirituellen Kultur. Fast jeder Suchende seit Paracelsus berief sich in irgendeiner Weise auf Hermes. Alchemie und Hermetik betrachteten Religion und Naturwissenschaft von jeher als eine Einheit und lehrten einen von der Kirche unabhängigen Weg zum eigenen, göttlichen Selbst. Dr. Stone und die Smaragdtafeln des Hermes Was hat Dr. Stone bewogen, seine «Kurze Erklärung der Smaragdtafeln des Hermes» an eine prominente Stelle, nämlich an den Schluss seines gesamten Werkes, zu setzen? Welche Bedeutung haben sie innerhalb seines Polarity-Modells? Stones Interpretationen der Verse sind berührend und erfüllt von leuchtender Weisheit. Sie verbinden einmal mehr Aspekte der christlich-jüdischen Tradition mit der Weisheit der Veden und zeigen auf, dass die Tafeln des Hermes mit den Prinzipien der Einheit, der Polarität, der Dreiheit (drei Gunas) und den vier Elementen auch als Kurzfassung des Polarity-Modells betrachtet werden können. Seine umfassende Kenntnis des hermetischen und alchemistischenGedankenguts zeigt sich z.B. in der Wahl einer selten verwendeten, faszinierenden Übersetzungsvariante, in welcher Chiram, der göttliche Baumeister Salomons, an die Stelle von Hermes tritt. Aber lassen wir die ersten Zeilen für sich selber sprechen: Die geheimen Werke Chirams, eins in der Essenz, dreifach in seinen Aspekten. Es ist wahr, ohne Lüge und ganz gewiss; Das Untere ist wie das Obere Und das Obere wie das Untere ZurVollendung der Wunder des Einen. Und so wie alle Dinge ihre Existenz dem Willen des Einen verdanken, so verdanken alle Dinge ihre Existenz dem einen Ding, welches gar versteckt ist durch das Wirken des Einen Gottes. Der Vater dieses einen Dinges ist die Sonne und die Mutter ist der Mond. 12 Der Wind hat es in seinem Bauch getragen. Seine Amme ist die Erde. Hermetik als Grundlage der westlichen Heiltradition Alchemie und Hermetik standen bis zur Aufklärung im Zentrum aller wissenschaftlichen Bestrebungen und verkörpern bis zum heutigen Tag die Essenz dessen, was man als «ganzheitlich» bezeichnen kann. Sie waren und sind eine spirituelle Wissenschaft und bilden das Fundament der westlichen, traditionellen Naturheilkunde und somit auch die Grundlage vieler komplementärtherapeutischer Methoden. Der «hermetische Geist» war immer revolutionär. Er bewegte sich vorwiegend ausserhalb der gesellschaftlichen Normen und der gängigen akademischen Lehrmeinungen (siehe z.B. Paracelsus und Dr. Stone) und wurde stets in kleinem Kreis weitergegeben. Die Zukunft wird zeigen, ob dieser «Geist» im Laufe des gegenwärtigen Berufsanerkennungsverfahrens erhalten bleibt oder gar gestärkt wird, oder ob er vom naturwissenschaftlichen und schulmedizinischen Establishment vereinnahmt, in Normen und Standards gepresst und dadurch «ungefährlich» gemacht wird. Workshopthema: Die hermetischen Prinzipien in der Polarity-Körperarbeit. * Peter Wydler ist Leiter des Instituts für ganzheitliche Energiearbeit, Zürich

Die Kunst des therapeutischen Zuhörens JIM FEIL Die Kunst des richtigen Zuhörens ist ein wichtiges therapeutisches Werkzeug. Es ist offensichtlich, dass der Klient mit sehr spezifischen Anliegen und Nöten in die Therapie kommt. Je besser sich die Therapeutin einstimmen kann, nicht nur in das, was gesagt wird, sondern auch in das, was nur angetönt wird, und auf tiefere, vielleicht noch unbewusste Bedürfnisse hinweist, umso wirkungsvoller kann sie arbeiten. Natürlich hört jede Therapeutin auf gewisse Schlüssel, die ihr die Richtung der Therapie anzeigen. Sie hat bestimmte Werte, Prioritäten und Werkzeuge und neigt dazu, den Worten des Klienten eine entsprechende Bedeutung zu geben, während dieser seine Geschichte erzählt. Dadurch wird der Klient oft in einer gewissen Weise gesteuert, ob die Therapeutin das will oder nicht. Und so kann es geschehen, dass ein Teil der Geschichte, vielleicht gerade ein wichtiger Teil, gar nie richtig erzählt wird. Eine der Schlüsselfragen, die sich die Therapeutin stellen muss, ist: «Welchen Stimmen (von Teilpersönlichkeiten) neige ich zuzuhören und wie bewerte ich sie?» In anderen Worten: «Nehme ich Anteil an der Opferpersönlichkeit, am verletzten inneren Kind, dem hilflosen, verängstigten, panischen, wütenden, selbstgerechten, rebellischen oder vernünftigen oder verzeihenden Wesen?» «Und welche Stimme höre ich eher nicht?» Sie könnte von derselben Liste sein oder von einer anderen. Wenn wir auf diese Art zuhören, können wir die Botschaft oft besser hören, die Nöte und Bedürfnisse, die sich hinter den Schwierigkeiten der Klienten verbergen, erkennen. Uns allen wurde auch gelehrt, auf die Gesundheit des Systems zu hören, wenn wir mit den Klienten sprechen, sein System zu beobachten und abzutasten. So unterstützten wir hilfreiche Ressourcen in vielfältiger Weise, sei es eine Lebensorientierung, eine Quelle der Freude und ein Platz zum Ausruhen, eine gute Beziehung, eine Energiequelle, eine schöne Erinnerung oder ein Lieblingsplatz. Auch Phänomene, denen wir durch die Berührung begegnen, wie elementare Stärken und Strömungen, den Lebensatem usw., unterstützen wir im Hinhören auf das dem System innewohnenden Heilsein. Die Art, wie wir zuhören, ermöglicht der «Selbstheilungsgeschichte», sich zu zeigen, jener Geschichte, die wieder integriert, was zuvor zerstückelt und abgetrennt, verloren oder unterdrückt wurde. Diese Heilungsgeschichte ist mehr als nur ein neuer Rahmen dessen, was mit jemandem geschehen ist. Es ist eine totale Reorganisation und Neuorientierung in 13 Bezug auf das, was traumatisierend war, was überwältigend gewesen und vielleicht ein Teil des Schmerzes, des Unbehagens oder der Krankheit ist. Typischerweise braucht eine Selbstheilungsgeschichte, welche die tieferen Verletzungen des Klienten betrifft, eine Therapeutin, die einen sicheren Raum schaffen und präsent bleiben kann, wenn starke Emotionen und Schmerzen auftauchen, jemanden, der mit dem Herzen da sein und trotzdem angemessene Grenzen sowie Neutralität wahren kann. Wie ein Schriftsteller sagte: Diese Arbeit braucht ein gewisses geistiges Verstehen der Situation, eine empathische Verbindung und eine passende Auswahl therapeutischer Instrumente, um die Selbstheilung zu unterstützen. Dieser Workshop wird die Arbeit von Jim Feil zeigen in Kombination mit vielen anderen Bereichen wie Voice Dialog, Internen Familiensystemen, Stanley Keleman, Körpererziehender Arbeit, Cranio- Biodynamik etc. * Dr. Jim Feil ist Ausbildungsleiter im Polarity Therapie Zentrum, Zürich, und Leiter der Polarity Schule Barcelona.

Die Kunst<br />

des therapeutischen<br />

Zuhörens<br />

JIM FEIL<br />

Die Kunst des richtigen Zuhörens ist<br />

ein wichtiges therapeutisches Werkzeug.<br />

Es ist offensichtlich, dass der<br />

Klient mit sehr spezifischen Anliegen<br />

und Nöten in die Therapie kommt.<br />

Je besser sich die Therapeutin einstimmen<br />

kann, nicht nur in das, was gesagt<br />

wird, sondern auch in das, was nur<br />

angetönt wird, und auf tiefere, vielleicht<br />

noch unbewusste Bedürfnisse<br />

hinweist, umso wirkungsvoller kann sie<br />

arbeiten.<br />

Natürlich hört jede Therapeutin auf<br />

gewisse Schlüssel, die ihr die Richtung<br />

der Therapie anzeigen. Sie hat<br />

bestimmte Werte, Prioritäten und<br />

Werkzeuge und neigt dazu, den Worten<br />

des Klienten eine entsprechende<br />

Bedeutung zu geben, während dieser<br />

seine Geschichte erzählt. Dadurch<br />

wird der Klient oft in einer gewissen<br />

Weise gesteuert, ob die Therapeutin<br />

das will oder nicht. Und so kann es<br />

geschehen, dass ein Teil der Geschichte,<br />

vielleicht gerade ein wichtiger<br />

Teil, gar nie richtig erzählt<br />

wird.<br />

Eine der Schlüsselfragen, die sich die<br />

Therapeutin stellen muss, ist: «Welchen<br />

Stimmen (von Teilpersönlichkeiten)<br />

neige ich zuzuhören und wie<br />

bewerte ich sie?» In anderen Worten:<br />

«Nehme ich Anteil an der Opferpersönlichkeit,<br />

am verletzten inneren<br />

Kind, dem hilflosen, verängstigten,<br />

panischen, wütenden, selbstgerechten,<br />

rebellischen oder vernünftigen<br />

oder verzeihenden Wesen?» «Und<br />

welche Stimme höre ich eher nicht?»<br />

Sie könnte von derselben Liste sein<br />

oder von einer anderen. Wenn wir<br />

auf diese Art zuhören, können wir<br />

die Botschaft oft besser hören, die<br />

Nöte und Bedürfnisse, die sich hinter<br />

den Schwierigkeiten der Klienten verbergen,<br />

erkennen.<br />

Uns allen wurde auch gelehrt, auf die<br />

Gesundheit des Systems zu hören,<br />

wenn wir mit den Klienten sprechen,<br />

sein System zu beobachten und abzutasten.<br />

So unterstützten wir hilfreiche<br />

Ressourcen in vielfältiger Weise, sei es<br />

eine Lebensorientierung, eine Quelle<br />

der Freude und ein Platz <strong>zum</strong> Ausruhen,<br />

eine gute Beziehung, eine<br />

Energiequelle, eine schöne Erinnerung<br />

oder ein Lieblingsplatz. Auch<br />

Phänomene, denen wir durch die<br />

Berührung begegnen, wie elementare<br />

Stärken und Strömungen, den<br />

Lebensatem usw., unterstützen wir im<br />

Hinhören auf das dem System innewohnenden<br />

Heilsein.<br />

Die Art, wie wir zuhören, ermöglicht<br />

der «Selbstheilungsgeschichte», sich<br />

zu zeigen, jener Geschichte, die wieder<br />

integriert, was zuvor zerstückelt<br />

und abgetrennt, verloren oder unterdrückt<br />

wurde. Diese Heilungsgeschichte<br />

ist mehr als nur ein neuer<br />

Rahmen dessen, was mit jemandem<br />

geschehen ist. Es ist eine totale Reorganisation<br />

und Neuorientierung in<br />

13<br />

Bezug auf das, was traumatisierend<br />

war, was überwältigend gewesen und<br />

vielleicht ein Teil des Schmerzes, des<br />

Unbehagens oder der Krankheit ist.<br />

Typischerweise braucht eine Selbstheilungsgeschichte,<br />

welche die tieferen<br />

Verletzungen des Klienten betrifft,<br />

eine Therapeutin, die einen<br />

sicheren Raum schaffen und präsent<br />

bleiben kann, wenn starke Emotionen<br />

und Schmerzen auftauchen, jemanden,<br />

der mit dem Herzen da sein<br />

und trotzdem angemessene Grenzen<br />

sowie Neutralität wahren kann.<br />

Wie ein Schriftsteller sagte: Diese<br />

Arbeit braucht ein gewisses geistiges<br />

Verstehen der Situation, eine empathische<br />

Verbindung und eine<br />

passende Auswahl therapeutischer<br />

Instrumente, um die Selbstheilung<br />

zu unterstützen.<br />

Dieser Workshop wird die Arbeit<br />

von Jim Feil zeigen in Kombination<br />

mit vielen anderen Bereichen wie<br />

Voice Dialog, Internen Familiensystemen,<br />

Stanley Keleman, Körpererziehender<br />

Arbeit, Cranio-<br />

Biodynamik etc.<br />

* Dr. Jim Feil ist Ausbildungsleiter im<br />

<strong>Polarity</strong> Therapie Zentrum, Zürich, und<br />

Leiter der <strong>Polarity</strong> Schule Barcelona.

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