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THW - Jahresbericht 2002

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Fieberhaft bereiteten sich die Einsatzkräfte auf<br />

die Wassermassen vor, verstärkten eilig Deiche<br />

mit Sandsäcken und verbarrikadierten Häuser.<br />

Doch die Flut bahnte sich unaufhaltsam ihren<br />

Weg. Im Dresdner Hauptbahnhof standen Züge<br />

zur Abfahrt bereit, als die Hochwasserwelle die<br />

Stadt erreichte. Der Pegel zeigte am 17. August<br />

in Dresden den historischen Höchststand von<br />

9,40 Metern an.<br />

Viele Bewohner waren in ihren Häusern eingeschlossen<br />

und mussten mit Rettungsbooten und<br />

Amphibienfahrzeugen evakuiert werden. Das <strong>THW</strong><br />

war mit all seinen Fachgruppen im Katastrophengebiet,<br />

um Hand in Hand mit Feuerwehr, Polizei,<br />

Bundesgrenzschutz, der Bundeswehr und den<br />

Hilfsorganisationen schlimmere Schäden zu vermeiden.<br />

Als die Sandsäcke knapp wurden, richteten<br />

das <strong>THW</strong> und die Berufsfeuerwehr Nürnberg<br />

gemeinsam eine Sandsackkoordinierungsstelle ein.<br />

Es wurden knapp 40 Millionen Sandsäcke beschafft<br />

und 32,5 Millionen an Bedarfsträger ausgeliefert,<br />

hinzu kamen 394.000 m 2 Deichvlies. Um das<br />

Material ins Katastrophengebiet zu bringen, organisierte<br />

und disponierte die Koordinierungsstelle noch<br />

8.000 Tonnen Transportkapazität unter anderem in<br />

Bundeswehrhubschraubern und LKW.<br />

Der Fluteinsatz dauerte insgesamt sechs<br />

Wochen, im September waren Einheiten des<br />

<strong>THW</strong> noch damit beschäftigt, das Weltkulturerbe<br />

„Wörlitzer Park“ vor einer drohenden Kontaminierung<br />

durch das verschmutzte Hochwasser<br />

zu retten.<br />

Die Flut in Zahlen<br />

Bundesweit 3,3 Millionen Stunden im Einsatz<br />

> über einen Monat lang hielten Donau, Elbe, Mulde und mehrere<br />

Nebenflüsse fünf Bundesländer in Atem (BB, BY, NI, SN, TH)<br />

> 20 Menschen starben in den Fluten<br />

> über 100.000 Personen wurden evakuiert<br />

> mehr als 4 Millionen Menschen in über 50 Landkreisen und kreisfreien<br />

Städten waren direkt vom Hochwasser betroffen<br />

> 740 km Straßen, mindestens 180 Brücken, über 400 km Gleise und 94<br />

Eisenbahnbrücken wurden zerstört oder beschädigt<br />

> 128.000 Hilfskräfte waren im Einsatz, allein 24.000 <strong>THW</strong>-Helferinnen<br />

und Helfer aus nahezu allen Ortsverbänden<br />

> rund 33 Millionen Sandsäcke wurden verbaut (aneinandergereiht<br />

könnten sie den Nord- mit dem Südpol verbinden)<br />

> <strong>THW</strong>-Pumpleistung: mehr als 2,5 Millionen Liter pro Minute<br />

> <strong>THW</strong>-Stromleistung: bis zu 20.000 Kilowatt (entspricht dem Bedarf<br />

einer Stadt mit 40.000 Einwohnern)<br />

> die Schäden betragen insgesamt rund 9,2 Milliarden Euro (vorläufige<br />

Schätzung)<br />

Quellen: BPA, DeStatis, <strong>THW</strong><br />

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