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Warner Bros. Pictures Germany - Deutschland

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FOTOREALISTISCHE BILDER<br />

FÜR „HAPPY FEET“<br />

20 über die produktion | happy feet<br />

Sets auf, so dass ich die Darstellungen innerhalb einer spezifischen Landschaft<br />

optimieren konnte. Ich konnte beobachten, wie die Figuren auf<br />

dem Monitor einen Berghang hinaufgehen oder sogar hinunterfallen.“<br />

„Als wir mit der Produktion begannen, konnte niemand voraussehen, wie<br />

sprunghaft sich die Technologie weiterentwickeln würde“, fügt Feeney<br />

hinzu. „Jeden Tag hatten wir es mit Innovationen und neuen Ideen zu<br />

tun. Wir stellten uns der Aufgabe, Georges Ansprüchen gerecht zu werden<br />

und seine Vision zu realisieren.“<br />

„Für mich als Regisseur ist das eine außergewöhnliche Erfahrung“, sagt<br />

Miller begeistert. „Ich sehe die reale Welt vor mir – und daneben die<br />

virtuelle Welt: Alles passiert gleichzeitig. Ich kann sie in jeder gewünschten<br />

Weise manipulieren. Ich habe wirklich großes Glück, dass ich als<br />

Filmemacher erleben darf, dass uns diese Technik jetzt zur Verfügung<br />

steht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich den Film sonst hätte machen<br />

sollen.“<br />

Wie bei der Gestaltung der Figuren setzten die Filmemacher Technik und<br />

künstlerische Genialität ein, um in der computeranimierten Welt von<br />

„Happy Feet“ das zu kreieren, was Miller „Fotorealität“ nennt.<br />

„Mir war die Antarktis immer nahe – weil wir nun mal in der südlichen<br />

Hemisphäre leben“, sagt Miller. „Als ich damals ,The Road Warrior‘ (Mad<br />

Max II – Der Vollstrecker) in der australischen Wüste drehte, saß ich eines<br />

Tages mit einem angegrauten alten Kameramann in einer Bar, und er<br />

sagte: ,Antarctica! Du musst unbedingt mal einen Film in der Antarktis<br />

drehen.‘ Tja, und 20 Jahre später drehe ich tatsächlich einen Film in der<br />

digitalen Antarktis.“<br />

Und er fährt fort: „Seit zehn oder 15 Jahren wagen sich immer mehr Dokumentarfilmer<br />

auf den ,weißen Kontinent‘. Die Logistik macht Fortschritte,<br />

Ausrüstung und Kameras sind trotz der extremen Bedingungen einsetzbar.<br />

So bekamen wir erstmals fantastische Bilder von den Kaiserpinguinen<br />

in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Bei unserem Film beschlossen<br />

wir von vornherein, den Film so fotorealistisch wie nur möglich zu gestalten,<br />

weil die Landschaft der Antarktis so majestätisch, die Pinguine<br />

selbst so großartig sind.“<br />

Über sein Vorgehen sagt Miller: „Wir berieten uns mit Dr. Gary Miller<br />

und schickten mithilfe der Neuseeländer zwei Expeditionen in die Antarktis.<br />

Die Kamerateams und die Experten für visuelle Effekte fingen die<br />

Strukturen, das Licht, die Landschaften ein, um mit diesen Informationen<br />

unsere Computer zu füttern und so die Welt unserer Story zu erschaffen.<br />

Ich habe den Look unseres Films mit allen unseren Digital-Künstlern<br />

happy feet | über die produktion 21<br />

ausführlich diskutiert. Ich wollte sie so real gestalten, dass ich von der<br />

Leinwand angezogen werde, sie berühren will. Wenn wir es schaffen,<br />

diesen Impuls auszulösen, wenn ich wirklich den Wunsch verspüre, den<br />

Computerbildschirm anzufassen, um den wuscheligen Bauch eines Baby-<br />

Pinguins zu streicheln, dann haben wir unser Ziel erreicht. Jetzt bin ich in<br />

der glücklichen Lage zu sagen, dass ich seit Produktionsbeginn oft genug<br />

versucht habe, virtuelle Pinguinbäuche zu kraulen.“<br />

Fast vier Jahre dauerte die Produktion von „Happy Feet“. Dazu Miller:<br />

„Mehr als die Hälfte dieser Zeit war für den digitalen Fertigungsprozess<br />

nötig.“ Dann verrät er, dass Doug Mitchell und sein Team von der Produktionsfirma<br />

Kennedy-Miller bei Animal Logic buchstäblich eingezogen<br />

sind. In Zusammenarbeit mit Zareh Nalbandian und seinem fähigen<br />

Team aus Technikern und Kreativen bei Animal Logic verantwortete „Doug<br />

die ehrgeizige Weiterentwicklung der Firma vom konventionellen Studio<br />

für visuelle Effekte zu einem Studio für Computeranimation, das einen<br />

abendfüllenden Animationfilm herstellen kann.“<br />

„Die Arbeit in diesem digitalen Reich ist eine Offenbarung“, sagt Miller.<br />

„Hunderte bestens ausgebildete, talentierte Leute kamen aus aller Welt<br />

zusammen, um sich mit aller Kraft für diesen Film einzusetzen. Sie sind<br />

durchschnittlich 26 Jahre alt: Künstler aus allen Teilen Amerikas – Kalifornien,<br />

Alabama, Texas, Quebec, Paraguay, Mexiko und vielen anderen<br />

Ländern. Da arbeiteten Franzosen, Italiener, Neuseeländer, Deutsche, Briten,<br />

Afrikaner, Chinesen, Iraner, Esten, Inder, Israelis und Spanier. Ich<br />

kam mir vor wie bei den Vereinten Nationen.“<br />

„Ein Großteil der Mitarbeiter sind Mathematik-Experten und gleichzeitig<br />

Künstler“, berichtet Miller. „Überraschend fand ich, dass nur wenige dem<br />

Klischeebild des Computerfreaks entsprechen. Sie sind Bodybuilder,<br />

Martial-Arts-Kämpfer, sie fahren Motorradrennen, reiten auf Bullen, sind<br />

ernsthaft klassische oder Rock-Musiker und so weiter. Einer turnte sogar<br />

auf olympischem Niveau.“<br />

Der Ehrgeiz, fotorealistische Bilder zu schaffen, bezog sich auf alle Bereiche<br />

der Produktion. „Wir haben jede verfügbare Technik angewendet,<br />

oft auf unorthodoxe Weise oder in neuen Kombinationen“, berichtet Nalbandian.<br />

„Wir mussten ein Verfahren entwickeln, um Fell und Federn<br />

darzustellen, und darauf dann die Feuchtigkeit, die das Licht auf besondere<br />

Art reflektiert. Uns war klar, dass die Pinguine unter Wasser nass<br />

aussehen, und wenn sie dann an Land kommen, trocknen sie im Laufe<br />

einer Szene. Außerdem reagieren unsere Helden auf ihre Umgebung.<br />

Wir entwickelten Interaktions-Tools, mit denen die Pinguine beim Gehen<br />

Fußspuren im Schnee hinterlassen oder beim Tanzen Pulverschnee

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