Hot Rolling Mill - Beste verfügbare Techniken (BVT ...

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Integrated Pollution Prevention and Control (IPPC) Reference Document on Best Available Techniques in the Ferrous Metals Processing Industry December 2001 mit ausgewählten Kapiteln in deutscher Übersetzung Umweltbundesamt (German Federal Environmental Agency) National Focal Point - IPPC Postfach 33 00 22 D-14191 Berlin Tel.: +49 (0)30 8903-0 Fax: + 49 (0)30 8903-3993 E-Mail: nfp-ippc@uba.de (Subject: NFP-IPPC)

Integrated Pollution Prevention and Control (IPPC)<br />

Reference Document on Best Available Techniques in the<br />

Ferrous Metals Processing Industry<br />

December 2001<br />

mit ausgewählten Kapiteln in deutscher Übersetzung<br />

Umweltbundesamt<br />

(German Federal Environmental Agency)<br />

National Focal Point - IPPC<br />

Postfach 33 00 22<br />

D-14191 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)30 8903-0<br />

Fax: + 49 (0)30 8903-3993<br />

E-Mail: nfp-ippc@uba.de (Subject: NFP-IPPC)


Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und die 16<br />

Bundesländer haben eine Verwaltungsvereinbarung geschlossen, um gemeinsam eine<br />

auszugsweise Übersetzung der <strong>BVT</strong>-Merkblätter ins Deutsche zu organisieren und zu<br />

finanzieren, die im Rahmen des Informationsaustausches nach Artikel 16 Absatz 2 der<br />

Richtlinie 96/61/EG über die integrierte Vermeidung und Verminderung der<br />

Umweltverschmutzung (IVU-Richtlinie) (Sevilla-Prozess) erarbeitet werden. Die Vereinbarung<br />

ist am 10.1.2003 in Kraft getreten. Von den <strong>BVT</strong>-Merkblättern sollen die für die<br />

Genehmigungsbehörden wesentlichen Kapitel übersetzt werden. Auch Österreich unterstützt<br />

dieses Übersetzungsprojekt durch finanzielle Beiträge.<br />

Als Nationale Koordinierungsstelle für die <strong>BVT</strong>-Arbeiten wurde das Umweltbundesamt (UBA)<br />

mit der Organisation und fachlichen Begleitung dieser Übersetzungsarbeiten beauftragt.<br />

Die Kapitel des von der Europäischen Kommission veröffentlichten <strong>BVT</strong>-Merkblattes Reference<br />

Document on Best Available Techniques in the Ferrous Metals Processing Industry, in denen<br />

die <strong>Beste</strong>n Verfügbaren <strong>Techniken</strong> beschrieben sind (Kapitel A 4, B 4 und C 4 (Techniques to<br />

consider in the determination of BAT), Kapitel A 5, B 5 und C 5 (BAT) sowie Kapitel D<br />

(Techniques Common to several Sub-sectors)), sind im Rahmen dieser<br />

Verwaltungsvereinbarung in Auftrag des Umweltbundesamtes übersetzt worden.<br />

Die nicht übersetzen Kapitel liegen in diesem Dokument in der englischsprachigen<br />

Originalfassung vor. Diese englischsprachigen Teile des Dokumentes enthalten weitere<br />

Informationen (u.a. Emissionssituation der Branche, Technikbeschreibungen etc.), die nicht<br />

übersetzt worden sind. In Ausnahmefällen gibt es in der deutschen Übersetzung Verweise auf<br />

nicht übersetzten Textpassagen. Die deutsche Übersetzung sollte daher immer in Verbindung<br />

mit dem englischen Text verwendet werden.<br />

Die Kapitel „Zusammenfassung“, „Vorwort“, „Umfang“ und „Schlussfolgerungen und<br />

Empfehlungen“ basieren auf den offiziellen Übersetzungen der Europäischen Kommission in<br />

einer zwischen Deutschland, Luxemburg und Österreich abgestimmten korrigierten Fassung.<br />

Die Übersetzungen der weiteren Kapitel sind ebenfalls sorgfältig erstellt und fachlich durch das<br />

Umweltbundesamt und Fachleute der Bundesländer geprüft worden. Diese deutschen<br />

Übersetzungen stellen keine rechtsverbindliche Übersetzung des englischen Originaltextes dar.<br />

Bei Zweifelsfragen muss deshalb immer auf die von der Kommission veröffentlichte<br />

englischsprachige Version zurückgegriffen werden.<br />

Dieses Dokument ist auf der Homepage des Umweltbundesamtes<br />

(www.umweltbundesamt.de) (Stichwort „<strong>Beste</strong> Verfügbare Technik“) abrufbar.<br />

Durchführung der Übersetzung in die deutsche Sprache (ohne die von der Europäischen<br />

Kommission übersetzten Abschnitte):<br />

Gabriele Klein<br />

Gerstenkamp 1 b<br />

D-22081 Hamburg<br />

Tel.: +49-162-9891555<br />

E-Mail: chicarubiagk@yahoo.com


ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zusammenfassung<br />

Das vorliegende Referenzdokument über die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> in der Stahlverarbeitung<br />

beruht auf einem Informationsaustausch entsprechend Artikel 16 Absatz 2 der Richtlinie 96/61/EG des<br />

Rates. Das Dokument ist im Zusammenhang mit dem Vorwort zu sehen, das die Zielsetzungen des<br />

Dokuments beschreibt und Hinweise zu seiner Verwendung gibt.<br />

Dieses BREF-Dokument besteht aus 4 Teilen (A – D). Die Teile A bis C beinhalten die verschiedenen<br />

Sparten der Stahl verarbeitenden Branche: A: Warm- und Kaltumformung; B: Kontinuierliche<br />

Beschichtung; C: Stückverzinken. Diese Gliederung wurde wegen der unterschiedlichen Art und<br />

Größenordnung der unter dem Begriff Stahlverarbeitung zusammengefassten Aktivitäten gewählt.<br />

Teil D behandelt keine Sparte, sondern umfasst die technischen Beschreibungen einer Reihe von<br />

Umweltschutzmaßnahmen, bei denen es sich um <strong>Techniken</strong> handelt, die bei der Bestimmung der <strong>BVT</strong> in<br />

mehr als einer Sparte zu berücksichtigen sind. Auf diese Weise wird die Wiederholung der technischen<br />

Beschreibungen in den Drei „Kapiteln 4“ vermieden. Diese Beschreibungen sind stets im Zusammenhang<br />

mit den auf die Anwendung in einzelnen Sparten verweisenden spezifischeren Informationen zu sehen,<br />

die im jeweiligen Kapitel 4 dargelegt werden.<br />

Teil A: Warm- und Kaltumformung<br />

Der die Warm- und Kaltumformung betreffende Teil des Stahl verarbeitenden Sektors umfasst<br />

verschiedene Produktionsverfahren, beispielsweise das Warmwalzen, Kaltwalzen und Ziehen von Stahl.<br />

In verschiedenen Produktionsbereichen wird eine Vielzahl von Halbzeugen und Fertigerzeugnissen<br />

hergestellt. Dabei handelt es sich um warm- und kaltgewalzte Flacherzeugnisse, warmgewalzte<br />

Langerzeugnisse, gezogene Langerzeugnisse, Rohre und Drähte.<br />

Warmwalzen<br />

Beim Warmwalzen werden Größe, Form und mechanische Eigenschaften des Stahls durch wiederholtes<br />

Verdichten des heißen Metalls (Temperaturbereich von 1050 bis 1300° C) zwischen elektrisch<br />

angetriebenen Walzen verändert. Beim Warmwalzen kommen in Abhängigkeit der herzustellenden<br />

StahlProdukte unterschiedliche Formen – Gussblöcke, Rohbrammen, Walzblöcke, Knüppel und<br />

Vorblöcke – zum Einsatz. Die durch Warmwalzen hergestellten Produkte werden gewöhnlich<br />

entsprechend ihrer Form in zwei Grundtypen eingeteilt: Flacherzeugnisse und Langerzeugnisse.<br />

Im Jahr 1996 wurden in der EU insgesamt 127,8 Mio. Tonnen warmgewalzte Erzeugnisse produziert;<br />

davon entfielen 79,2 Mio. t (ca. 62%) auf Flacherzeugnisse [Stat97]. Deutschland ist mit 22,6 Mio. t der<br />

größte Hersteller von Flacherzeugnissen, gefolgt von Frankreich mit 10,7 Mio. t, Belgien mit 9,9 Mio. t,<br />

Italien mit 9,7 Mio. t und dem Vereinigten Königreich mit 8,6 Mio. t. Der überwiegende Teil der<br />

warmgewalzten Flacherzeugnisse ist Breitband.<br />

Bei den verbleibenden 38 % der warmgewalzten Produkte handelt es sich um Langerzeugnisse, von<br />

denen 1996 etwa 48,5 Mio. t produziert wurden. Die zwei wichtigsten Herstellerländer sind hier Italien<br />

mit etwa 11,5 Mio. t und Deutschland mit 10,3 Mio. t; dahinter rangieren das Vereinigte Königreich (7<br />

Mio. t) und Spanien (6,8 Mio. t). Der überwiegende Teil der Tonnage des Langerzeugnissektors entfällt<br />

auf die Produktion von Walzdraht, der etwa ein Drittel der Gesamtproduktion ausmacht, gefolgt von<br />

Bewehrungsstahl und warmgewalztem Stabstahl mit jeweils einem Viertel der Produktion.<br />

Bei der Fertigung von Stahlrohren liegt die EU, die 1996 11,8 Mio. t herstellte (20,9 % der<br />

Weltproduktion), an der Spitze, gefolgt von Japan und den USA. Die europäische Stahlrohrfertigung<br />

weist einen außerordentlich hohen Konzentrationsgrad auf. Etwa 90 % der EU-Gesamtproduktion entfällt<br />

auf fünf Länder – Deutschland (3,2 Mio. t), Italien (3,2 Mio. t), Frankreich (1,4 Mio. t), das Vereinigte<br />

Königreich (1,3 Mio. t) und Spanien (0,9 Mio. t). In einigen Ländern kann ein einziges Unternehmen<br />

Stahlverarbeitung i


Zusammenfassung<br />

50 % oder mehr der jeweiligen Gesamtproduktion erzeugen. Neben den großen integrierten<br />

Stahlrohrherstellern (die in erster Linie geschweißte Rohre produzieren) gibt es eine relativ große Zahl<br />

eigenständiger mittelständischer Betriebe. Einige Unternehmen, die gemessen an der Tonnage oftmals zu<br />

den kleineren Herstellern zählen, sind auf Märkten mit hoher Wertschöpfung tätig und fertigen in erster<br />

Linie Rohre in Sonderabmessungen und Sonderqualitäten nach bestimmten Kundenvorgaben.<br />

Warmwalzwerke umfassen normalerweise die folgenden Prozessschritte: Putzen des Einsatzgutes<br />

(Flämmen, Schleifen); Erwärmen auf Walztemperatur; Entzundern; Walzen (Vorwalzen einschließlich<br />

Verringerung der Breite, Fertigwalzen auf die erforderlichen Maße und Eigenschaften) und<br />

Fertigbearbeitung (Besäumen, Längsteilen und Trennen). Je nach Erzeugnistyp und ihren konstruktiven<br />

Merkmalen werden sie in Block- und Brammenwalzwerke, Warmbandwalzwerke, Blechwalzwerke, Stab-<br />

und Drahtwalzwerke, Formstahl- und Profilstahlwalzwerke sowie Rohrwalzwerke eingeteilt.<br />

Die wichtigsten umweltrelevanten Probleme des Warmwalzens sind die Emission von Luftschadstoffen,<br />

insbesondere von NOx und SOx; der Energieverbrauch der Öfen; der bei der Produkthandhabung, beim<br />

Walzen oder der mechanischen Oberflächenbehandlung entstehende (mitgerissene) Staub; die Öl und<br />

Feststoffe enthaltenden Abwässer und die ölhaltigen Abfälle.<br />

Die Branche meldete bei den NOx-Emissionen der Nachwärm- und Vergütungsöfen Konzentrationen von<br />

200 bis 700 mg/Nm³ und spezifische Emissionen von 80 bis 360 g/t; während andere Quellen bis zu 900<br />

mg/Nm 3 und – bei Verbrennungsluftvorwärmung auf bis zu 1000 o C – selbst über 5000 mg/Nm³ angaben.<br />

Die von den Öfen abgegebenen SO2-Emissionen sind vom eingesetzten Brennstoff abhängig; es wurden<br />

Werte von 0,6 bis 1700 mg/Nm³ und 0,3 bis 600 g/t gemeldet. Die Energieverbrauchswerte für diese<br />

Öfen liegen zwischen 0,7 und 6,5 GJ/t; der typische Bereich liegt bei 1 – 3 GJ/t.<br />

Was die bei der Handhabung der Erzeugnisse, beim Walzen oder der mechanischen<br />

Oberflächenbehandlung entstehenden Staubemissionen betrifft, so wurden für die einzelnen Prozesse nur<br />

sehr wenige Daten vorgelegt. Folgende Konzentrationsbereiche wurden gemeldet:<br />

• Flämmen: 5 – 115 mg/Nm³<br />

• Schleifen: < 30 – 100 mg/Nm³<br />

• Walzgerüste: 2 – 50 mg/Nm³ and<br />

• Bundtransport: etwa 50 mg/Nm³ .<br />

Bei den in das Wasser gelangenden Emissionen des Warmwalzprozesses handelt es sich in erster Linie<br />

um Öl und Feststoffe enthaltende Abwässer mit 5 bis 200 mg/l ungelöster Schwebstoffe und 0,2 – 10<br />

mg/l Kohlenwasserstoffe. Die Menge der ölhaltigen, bei der Abwasseraufbereitung anfallenden Abfälle<br />

lag je nach Walzwerktyp bei 0,4 – 36 kg/t.<br />

Weitere Einzelheiten sowie Emissions- und Verbrauchswerte für weitere Prozessstufen beim<br />

Warmwalzen entnehmen Sie bitte Kapitel A.3, wo die <strong>verfügbare</strong>n Daten zusammen mit erläuternden<br />

Angaben zur Nutzungsbeschränkung dargelegt werden.<br />

In Tabelle 1 sind die maßgebenden <strong>BVT</strong> für die einzelnen Schritte und verschiedenen umweltrelevanten<br />

Probleme des Warmwalzprozesses zusammengefasst. Sämtliche Emissionszahlen sind<br />

Tagesdurchschnittswerte. Die Emission von Luftschadstoffen ist auf Normzustand (273 K, 101,3 kPa)<br />

und trockenes Abgas bezogen. Einleitungen in Gewässer sind als Tagesdurchschnittswert einer<br />

durchflussabhängigen 24-Stunden-Mischprobe für die tatsächliche Betriebszeit (bei Werken ohne Drei-<br />

Schicht-Betrieb) angegeben.<br />

In der technischen Arbeitsgruppe (TWG) bestand über die in der Tabelle beschriebenen besten<br />

<strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> und die damit erzielbaren Emissions-/Verbrauchswerte Einigkeit, sofern nicht<br />

ausdrücklich auf “unterschiedliche Auffassungen” hingewiesen wird.<br />

ii Stahlverarbeitung


<strong>Beste</strong> Verfügbare <strong>Techniken</strong> / Unterschiedliche Auffassungen<br />

über <strong>BVT</strong><br />

Lagerung und Umschlag von Roh- und Hilfsstoffen<br />

• Auffangen von verschütteten und ausgetretenen Stoffen durch<br />

geeignete Maßnahmen, z.B. Sicherheitsgruben und Dränage<br />

• Abscheiden des Öls vom verunreinigten Wasser und<br />

Wiederverwendung des zurückgewonnenen Öls<br />

• Behandlung des abgeschiedenen Wassers in der<br />

Abwasserbehandlungsanlage<br />

Maschinelles Flämmen<br />

• Kapselung der Flämmanlage und Staubabscheidung durch<br />

Gewebefilter<br />

• Elektrostatische Filter, wenn Gewebefilter wegen eines zu<br />

hohen Feuchtegehaltes im Abgas nicht eingesetzt werden<br />

können<br />

Zusammenfassung<br />

Mit <strong>BVT</strong> erzielbare Emissions-<br />

und Verbrauchswerte /<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

über die Werte<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

zum Staubwert:<br />

< 5 mg/Nm³<br />

< 20 mg/Nm³<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

zum Staubwert:<br />

< 10 mg/Nm³<br />

20 - 50 mg/Nm³<br />

• Getrennte Erfassung von Zunder/Flämmspänen<br />

Schleifen<br />

• Kapselung beim maschinellen Schleifen und spezielle Kabinen Unterschiedliche Auffassungen<br />

mit Abzugshauben beim Schleifen von Hand und<br />

zum Staubwert:<br />

Staubabscheidung durch Gewebefilter<br />

< 5 mg/Nm³<br />

< 20 mg/Nm³<br />

Sämtliche Oberflächenbegradigungsprozesse<br />

• Aufbereitung und Wiederverwendung des bei<br />

Oberflächenbehandlungsprozessen anfallenden Abwassers<br />

(Abtrennen der Feststoffe)<br />

• Betriebsinterne oder externe Verwertung von Zunder,<br />

Schleifstaub und Staub<br />

Wärm- und Wärmebehandlungsöfen<br />

• Allgemeine Maßnahmen, beispielsweise in Bezug auf die<br />

Ofenkonstruktion oder Betrieb und Wartung, wie in Kapitel<br />

4.1.3.1 beschrieben<br />

• Vermeiden von übermäßiger Luftzufuhr und Wärmeverlusten<br />

während der Beschickung durch entsprechende<br />

Bedienungsmaßnahmen (Tür nicht weiter als für die<br />

Beschickung unbedingt notwendig öffnen) oder durch Bauteile<br />

(Einbau dicht schließender mehrteiliger Türen)<br />

• Sorgfältige Auswahl des Brennstoffs und Anwendung der<br />

Ofenautomatisierung, z. B. Ofenführung zur Optimierung der<br />

Feuerungsbedingungen:<br />

- Erdgas<br />

- alle anderen Gase und Gasgemische<br />

- Heizöl (< 1 % S)<br />

SO2-Werte:<br />

< 100 mg/Nm 3<br />

< 400 mg/Nm 3<br />

bis zu 1700 mg/Nm³<br />

Tabelle 1: Wesentliche Ergebnisse bezüglich <strong>BVT</strong> beim Warmwalzen und die damit erzielbaren<br />

Emissions-/Verbrauchswerte<br />

Stahlverarbeitung iii


Zusammenfassung<br />

<strong>Beste</strong> Verfügbare <strong>Techniken</strong> / Unterschiedliche Auffassungen<br />

über <strong>BVT</strong><br />

Unterschiedliche Auffassungen:<br />

• Begrenzung des Schwefelgehalts des Brennstoffs auf<br />

< 1 % ist <strong>BVT</strong><br />

• Senkung des S-Grenzwertes oder zusätzliche Maßnahmen zur<br />

SO2-Minderung sind <strong>BVT</strong><br />

• Wärmerückgewinnung aus dem Abgas zum Vorwärmen des<br />

Einsatzmaterials<br />

• Wärmerückgewinnung aus dem Abgas durch Regenerativ- oder<br />

Rekuperativbrennersysteme<br />

Mit <strong>BVT</strong> erzielbare Emissions-<br />

und Verbrauchswerte/<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

über die Werte<br />

Energieeinsparung von 25- 50 %<br />

und NOx-Minderungspotentiale<br />

bis zu 50 % (je nach System)<br />

• Wärmerückgewinnung aus dem Abgas durch Abhitzekessel<br />

oder Siedekühlung (wenn Dampf benötigt wird)<br />

• NOx-arme Brenner der zweiten Generation NOx: 250 - 400 mg/Nm³ (3% O2)<br />

ohne Luftvorwärmung wurden<br />

gemeldet. Das NOx-<br />

Minderungspotenzial beträgt etwa<br />

65 % im Vergleich zu<br />

konventionellen Brennern<br />

• Begrenzung der Luft-Vorwärmtemperatur: Abwägung<br />

zwischen Energieeinsparung und NOx-Emission: Die Vorteile<br />

des geringeren Energieverbrauchs und den geringeren SO2,<br />

CO2 und CO-Emissionen müssen gegen den Nachteil<br />

möglicherweise erhöhter NOx-Emissionen abgewägt werden<br />

Unterschiedliche Auffassung:<br />

• Selektive katalytische Reduktion (SCR) und selektive<br />

nichtkatalytische Reduktion (SNCR) sind <strong>BVT</strong><br />

Erreichte Werte<br />

• Informationen reichen nicht aus, um zu entscheiden, ob<br />

SCR/SNCR als <strong>BVT</strong> einzustufen sind oder nicht<br />

1 :<br />

SCR: NOx < 320 mg/Nm 3<br />

SNCR: NOx < 205 mg/Nm³ ,<br />

Ammoniakschlupf 5 mg/Nm 3<br />

• Verringerung des Wärmeverlustes der Zwischenprodukte durch<br />

Minimierung der Lagerzeit und Isolierung der Brammen/<br />

Walzblöcke (Wärmeschutzbox oder Thermodecken) in<br />

•<br />

Abhängigkeit von der innerbetrieblichen Produktionsgestaltung.<br />

Änderung der Logistik und der Zwischenlagerung zur<br />

größtmöglichen Steigerung des Anteils des Warmeinsatzes, der<br />

direkten Chargierung oder des direkten Walzens (Höchstrate<br />

hängt von den Fertigungsprojekten und der Produktqualität ab).<br />

• In Neuanlagen endmaßnahes Gießen und Gießen dünner<br />

Brammen, sofern das zu walzende Produkt mit dieser Technik<br />

hergestellt werden kann<br />

1<br />

Dies sind Emissionswerte, die für eine bestehende SCR-Anlage (Hubbalkenofen) und eine bestehende SNCR-<br />

Anlage (Hubbalkenofen) gemeldet wurden.<br />

Fortsetzung der Tabelle 1: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare<br />

Emissions-/Verbrauchswerte beim Warmwalzen<br />

iv Stahlverarbeitung


<strong>Beste</strong> Verfügbare <strong>Techniken</strong> / Unterschiedliche Auffassungen<br />

über <strong>BVT</strong><br />

Entzunderung<br />

• Materialverbrauchskontrolle zur Senkung des Wasser- und<br />

Energieverbrauchs<br />

Walzguttransport<br />

• Reduzierung des unerwünschten Energieverlustes durch Boxen<br />

und Wärmerückgewinnungsöfen für Bunde und Hitzeschilde für<br />

zu transportierende Brammen<br />

Fertigwalzstraße<br />

• Wassereindüsung mit anschließender Abwasseraufbereitung, bei<br />

der die Feststoffe (Eisenoxide) abgeschieden werden zur<br />

Verwertung des Eisenanteils<br />

• Absaugeinrichtungen mit Abluftbehandlung mittels<br />

Gewebefiltern und Verwertung des gesammelten Staubes<br />

Egalisieren und Schweißen<br />

• Absaughauben und anschließende Staubabscheidung durch<br />

Gewebefilter<br />

Kühlung (Maschinen etc.)<br />

• Getrennte Kühlwassersysteme in geschlossenen Kreisläufen<br />

Abwasserbehandlung / zunder- und ölhaltiges Prozesswasser<br />

• Nutzung geschlossener Kreisläufe mit einer Rückführungsrate<br />

von > 95 %<br />

• Emissionsminderung durch Nutzung einer geeigneten<br />

Kombination von Aufbereitungstechniken (werden im<br />

Einzelnen in den Kapiteln A.4.1.12.2 und D.10.1 beschrieben).<br />

• Rückführung des in der Abwasserbehandlung gesammelten<br />

Walzzunders in den metallurgischen Prozess<br />

• Gesammelter ölhaltiger Abfall/Schlamm sollte im Hinblick auf<br />

die thermische Behandlung bzw. gefahrlose Entsorgung<br />

entwässert werden<br />

1 Ölmenge beruht auf Stichprobenmessungen<br />

2 0.5 mg/l bei Anlagen, in denen rostfreier Stahl zum Einsatz kommt<br />

Zusammenfassung<br />

Mit <strong>BVT</strong> erzielbare Emissions-<br />

und Verbrauchswerte/<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

über die Werte<br />

Unterschiedliche Auffassung über<br />

den Staubwert:<br />

< 5 mg/Nm³<br />

< 20 mg/Nm³<br />

Unterschiedliche Auffassung über<br />

den Staubwert:<br />

< 5 mg/Nm³<br />

< 20 mg/Nm³<br />

Schwebstoffe (SS): < 20 mg/l<br />

Öl: < 5 mg/l (1)<br />

Fe: < 10 mg/l<br />

Crtot: < 0.2 mg/l (2)<br />

Ni: < 0.2 mg/l (2)<br />

Zn: < 2 mg/l<br />

Fortsetzung von Tabelle 1: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare<br />

Emissions-/Verbrauchswerte beim Warmwalzen<br />

Stahlverarbeitung v


Zusammenfassung<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> / Unterschiedliche Auffassungen<br />

über <strong>BVT</strong><br />

Verhinderung der Verunreinigung durch Kohlenwasserstoffe<br />

• Regelmäßige vorbeugende Kontrolle und Wartung von<br />

Dichtungselementen, Dichtungen, Pumpen und Rohrleitungen<br />

• Verwendung moderner Lager und Lagerdichtungen für Arbeits-<br />

und Reservewalzen, Einbau von Leckmeldern in den<br />

Schmierstoffleitungen (z.B. bei Hydrauliklagern)<br />

• Auffangen und Behandlung des Sickerwassers der<br />

verschiedenen Verbraucher (Hydraulikaggregate), Abscheidung<br />

und Verwendung der Ölfraktion, beispiels-weise thermische<br />

Verwertung durch Eindüsen in den Hochofen. Weitere<br />

Behandlung des abgeschiedenen Abwassers entweder in der<br />

Abwasserbehandlungsanlage oder in Aufbereitungsanlagen mit<br />

Ultrafiltration oder Vakuumverdampfung<br />

Walzendreherei<br />

• Nutzung wässriger Entfettungssysteme, soweit dies für den<br />

erforderlichen Reinheitsgrad aus technischer Sicht vertretbar ist<br />

• Falls organische Lösemittel verwendet werden müssen, sind<br />

nichtchlorierte Lösemittel zu bevorzugen<br />

• Erfassung des Schmierfetts, das von den Lagerzapfen der<br />

Walzen entfernt wird, und ordnungsgemäße Entsorgung,<br />

beispielsweise durch Verbrennen<br />

• Behandlung des Schleifschlamms durch Magnetabscheidung zur<br />

Rückgewinnung der Metallpartikel und deren<br />

Wiederverwendung bei der Stahlherstellung<br />

• Entsorgung der öl- und schmiermittelhaltigen Rückstände von<br />

Schleifscheiben, beispielsweise durch Verbrennen<br />

• Entsorgung der mineralischen Schleifscheibenrückstände bzw.<br />

abgenutzter Schleifscheiben auf Deponien<br />

• Behandlung von Kühlflüssigkeiten und Schneidemulsionen<br />

zwecks Trennung von Öl und Wasser. Ordnungsgemäße<br />

Entsorgung der ölhaltigen Rückstände, beispielsweise durch<br />

Verbrennen<br />

• Behandlung des beim Kühlen und Entfetten sowie bei der<br />

Emulsionstrennung anfallenden Abwassers in der<br />

Wasseraufbereitungsanlage des Warmwalzwerkes<br />

• Verwertung von Stahl- und Eisendrehspänen bei der<br />

Stahlherstellung<br />

Mit <strong>BVT</strong> erzielbare Emissions-<br />

und Verbrauchswerte/<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

über die Werte<br />

Verringerung des Ölverbrauchs<br />

um 50-70 %.<br />

Fortsetzung von Tabelle 1: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare<br />

Emissions-/Verbrauchswerte beim Warmwalzen<br />

Kaltwalzen<br />

Beim Kaltwalzen werden die Merkmale des warmgewalzten Bandes, d.h. Dicke, mechanische und<br />

technologische Eigenschaften, durch die zwischen den Walzen ohne vorherige Erwärmung des<br />

Einsatzgutes erfolgende Verdichtung verändert. Das Einsatzmaterial wird in Form von Coils von den<br />

Warmwalzwerken bezogen. Die Prozessschritte und die Reihenfolge der Verarbeitung in einem<br />

Kaltwalzwerk hängen von der Qualität des zu bearbeiteten Stahls ab. Bei niedriglegiertem und<br />

legiertem Stahl (Kohlenstoffstahl) kommen die folgenden Prozessschritte zum Einsatz: Beizen, Walzen<br />

zur Verringerung der Dicke; Glühen oder Wärmebehandlung zur Regenerierung der Kristallstruktur;<br />

vi Stahlverarbeitung


Zusammenfassung<br />

Dressierwalzen oder Nachwalzen des geglühten Bandes zur Vermittlung der gewünschten mechanischen<br />

Eigenschaften, Form und Oberflächenrauigkeit und Fertigbearbeitung.<br />

Der Verfahrensweg für hochlegierten Stahl (nicht rostender Edelstahl) umfasst neben den für<br />

Kohlenstoffstahl genannten Prozessschritten noch weitere Schritte. Die wichtigsten Stufen sind: Glühen<br />

und Beizen des Warmbandes; Kaltwalzen; Fertigglühen und Beizen (oder Blankglühen); Nachwalzen und<br />

Fertigbearbeitung.<br />

Bei kaltgewalzten Produkten handelt es sich in erster Linie um Bänder und Bleche (typische Dicke 0,16 –<br />

3 mm) mit hoher Oberflächengüte und präzisen mechanischen Eigenschaften, die in hochwertigen<br />

Erzeugnissen zum Einsatz kommen.<br />

Die Produktion von kaltgewalztem Band (Feinbleche und Grobbleche) belief sich im Jahr 1996 auf etwa<br />

39,6 Mio. t [EUROFER CR]. Die wichtigsten Herstellerländer waren Deutschland mit etwa 10,6 Mio. t,<br />

Frankreich mit 6,3 Mio. t, Italien mit 4,3 Mio. t, das Vereinigte Königreich mit 4,0 Mio. t und Belgien mit<br />

3,8 Mio. t.<br />

Die Produktion von kaltgewalztem Schmalband, das durch Kaltwalzen von schmalem Warmband oder<br />

durch Längsteilen und Kaltwalzen von warmgewalztem Blech entsteht, betrug im Jahr 1994 etwa 8,3<br />

Mio. t (2,7 Mio. kaltgewalztes Band und 5,5 Mio. Tonnen längsgeteiltes Band).<br />

Die europäische Industrie, die kaltgewalztes Band herstellt, ist zugleich konzentriert und zersplittert.<br />

50 % der Produktion entfällt auf die 10 größten Unternehmen, während sich weitere 140 Betriebe die<br />

übrigen 50 % teilen. Die Struktur des Sektors wird durch nationale Unterschiede in der<br />

Unternehmensgröße und im Konzentrationsgrad der Industrie geprägt. Die meisten Großunternehmen<br />

befinden sich in Deutschland, das mit etwa 57 % der EU-Produktion den Markt beherrscht (1,57 Mio. t<br />

im Jahr 1994). Die Mehrzahl der Betriebe kann jedoch als kleine oder mittlere Unternehmen eingestuft<br />

werden. [Bed95]<br />

1994 produzierte Deutschland mit 1,9 Mio. t etwa 35 % des Gesamtaufkommens an längsgeteiltem Band;<br />

die nächsten Plätze belegten Italien und Frankreich, die jeweils 0,9 Mio. t herstellten.<br />

Die wichtigsten umweltrelevanten Punkte beim Kaltwalzen sind säurehaltige Abfälle und Abwasser,<br />

Entfettungsmitteldampf, Säure- und Ölnebel, , ölhaltige Abfälle und Abwässer; Staub, der beispielsweise<br />

beim Entzundern und Abcoilen entsteht; NOx, das beim Beizen mit Mischsäure anfällt, und<br />

Verbrennungsabgase der Ofenfeuerung.<br />

Die beim Kaltwalzen entweichenden sauren Luftschadstoffe können vor allem beim Beizen - und bei der<br />

Säureregeneration entstehen. Die Emissionen unterscheiden sich je nach dem eingesetzten Beizprozess,<br />

d.h. sie sind im Wesentlichen von der verwendeten Säure abhängig. Für Salzsäurebeizen wurden HCl-<br />

Emissionen mit Höchstwerten von 1 bis 145 mg/Nm³ (bis 16 g/t) gemeldet; wobei der von der Branche<br />

angegebene Bereich zwischen 10 und < 30 mg/Nm³ (~ 0,26 g/t) lag. Für Schwefelsäurebeizen wurden<br />

H2SO4 –Emissionen von of 1 – 2 mg/Nm³ und 0,05 – 0,1 g/t gemeldet.<br />

Für das Mischsäurebeizen von rostfreiem Stahl wurden HF-Emissionen im Bereich von 0,2 –<br />

17 mg/m 3 (0,2 – 3,.4 g/t) genannt. Neben den sauren Luftschadstoffen entsteht noch NOx. Der gemeldete<br />

Streubereich reicht von 3 bis ~ 1000 mg/Nm 3 (3 – 4000 g/t spezifische Emission), wobei die unteren<br />

Werte angezweifelt werden.<br />

Für die auf die Handhabung von Stahl und das Entzundern zurückzuführenden Staubemissionen stehen<br />

nur wenige Angaben zur Verfügung. Der für die mechanische Entzunderung gemeldete Bereich liegt<br />

zwischen10 – 20 g/t für speziefische Emissionen und zwischen < 1 – 25 mg/m 3 für<br />

Emissionskonzentrationen.<br />

Weitere Einzelheiten sowie die Emissions- und Verbrauchsdaten für weitere Schritte des<br />

Kaltwalzprozesses entnehmen Sie bitte Kapitel A.3, wo die <strong>verfügbare</strong>n Daten zusammen mit<br />

erläuternden Angaben aufgeführt sind.<br />

Stahlverarbeitung vii


Zusammenfassung<br />

In Tabelle 2 sind die wichtigsten Ergebnisse in Bezug auf die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> für die<br />

einzelnen Schritte und verschiedenen umweltrelevanten Probleme des Kaltwalzprozesses<br />

zusammengefasst. Sämtliche Emissionszahlen sind Tagesdurchschnittswerte. Die Emission von<br />

Luftschadstoffen ist auf den Normzustand (273 K, 101,3 kPa) und trockenes Abgas bezogen.<br />

Einleitungen in Gewässer sind als Tagesdurchschnittswert einer durchflussabhängigen 24-Stunden-<br />

Mischprobe für die tatsächliche Betriebszeit (bei Werken ohne Drei-Schicht-Betrieb) angegeben.<br />

In der technischen Arbeitsgruppe (TWG) bestand über die in der Tabelle beschriebenen besten<br />

<strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> und die damit erzielbaren Emissions-/Verbrauchswerte Einigkeit, sofern nicht<br />

ausdrücklich auf “unterschiedliche Auffassungen” hingewiesen wird.<br />

viii Stahlverarbeitung


<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> / Unterschiedliche Auffassungen<br />

über <strong>BVT</strong><br />

Abwickeln<br />

• Wasserschleier mit anschließender Abwasserbehandlung, bei<br />

der die Feststoffe abgetrennt und zur Verwertungdes<br />

Eisenanteils gesammelt werden<br />

• Absauganlagen mit Abluftbehandlung mittels Gewebefiltern<br />

und Verwertung des gesammelten Staubs<br />

Beizen<br />

Allgemeine Maßnahmen zur Verringerung des Säureverbrauchs<br />

und des Anfalls von verbrauchter Säure, wie in Kapitel A.4.2.2.1.<br />

beschrieben, sollten so weit wie möglich angewandt werden,<br />

insbesondere folgende <strong>Techniken</strong>:<br />

• Vermeidung der Stahlkorrosion durch geeignete(n) Lagerung,<br />

Transport, Kühlung usw.<br />

• Mechanische Vorentzunderung zur Entlastung der Beizen Im<br />

Falle des Einsatzes der mechanische Vorentzunderung ist sie in<br />

einer geschlossenen Anlage mit Absaugsystem und<br />

Gewebefiltern durchzuführen.<br />

• Einsatz des elektrolytischen Vorbeizens<br />

• Einsatz moderner, optimierter Beizeinrichtungen (Spitzbeizen<br />

oder Beizen mit intensiver Badbewegung anstelle von<br />

Tauchbeizen)<br />

• Filtration der Beizlösungen zur Verlängerung der<br />

Nutzungsdauer<br />

• Einsatz von Ionenaustauschverfahren oder Elektrodialyse (für<br />

Mischsäure) oder eine andere Methode zur Rückgewinnung von<br />

freier Säure (wie in Kapitel D.6.9 beschrieben) zur<br />

Regenerierung des Beizbades im Teilstrom-<br />

HCl-Beizen<br />

• Verwertung verbrauchter HCl Beizen<br />

• oder Regenerierung der verbrauchten HCl Beizen durch Sprüh-<br />

Röst- oder Wirbelschichtverfahren (oder ein äquivalentes<br />

Verfahren) unter Wiederverwertung (Verwertung oder<br />

Wiederverwendung) der regenerierten Säure; Luftwäscher, wie<br />

in Kapitel 4 für die Regenerationsanlage beschrieben;<br />

Wiederverwendung des als Nebenprodukt anfallenden Fe2O3<br />

• Völlig gekapselte Ausrüstungen oder Ausrüstungen mit<br />

Abzugshauben und Abgas-Nassentstaubung<br />

H2SO4 -Beizen<br />

• Rückgewinnung der ungebundenen Säure durch Kühl-<br />

•<br />

Kristallisation; Luftwäscher für Rückgewinnungsanlage<br />

Völlig gekapselte Ausrüstungen oder Ausrüstungen mit<br />

Abzugshauben und Abgaswäsche<br />

Zusammenfassung<br />

Mit <strong>BVT</strong> erzielbare Emissions-<br />

und Verbrauchswerte/<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

über die Werte<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

über den Staubwert:<br />

< 5 mg/Nm³<br />

< 20 mg/Nm³<br />

Staub 20 -50 mg/Nm³<br />

HCl 2 – 30 mg/Nm³<br />

SO2 50 - 100 mg/Nm³<br />

CO 150 mg/Nm³<br />

CO2 180000 mg/Nm³<br />

NO2 300 – 370 mg/Nm³<br />

Staub 10 – 20 mg/Nm³<br />

HCl 2 – 30 mg/Nm³<br />

H2SO4 5 – 10 mg/Nm³<br />

SO2 8 – 20 mg/Nm³<br />

H2SO4 1 – 2 mg/Nm³<br />

SO2 8 – 20 mg/Nm³<br />

Tabelle 2: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare Emissions-/<br />

Verbrauchswerte beim Kaltwalzen<br />

Stahlverarbeitung ix


Zusammenfassung<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> / Unterschiedliche Auffassungen<br />

über <strong>BVT</strong><br />

Mischsäurebeizen<br />

• Rückgewinnung der freien Säure (durch Ionenaustausch- oder<br />

Dialyseverfahren im Teilstrom-)<br />

• oder Säureregeneration - durch Sprüh-Röst-<br />

- oder Eindampfungsverfahren:<br />

• Gekapselte Ausrüstungen/Abzugshauben und Wäsche und<br />

zusätzlich:<br />

• Waschen mit H2O2, Harnstoff, usw.<br />

• oder Verhinderung der NOx-Bildung durch Zusatz von H2O2<br />

oder Harnstoff zum Beizbad<br />

• oder SCR<br />

• Alternative: Verwendung von salpetersäurefreien Beizbädern<br />

und einer gekapselten Anlage oder Nachrüstung der Anlage mit<br />

Abzugshauben und Wäschern<br />

Erwärmen der Säuren<br />

• Indirekte Erwärmung durch Wärmetauscher oder, falls für die<br />

Wärmetauscher Dampf erzeugt werden muss, durch<br />

Tauchbrenner<br />

• Kein Direkteinblasen von Dampf<br />

Abwasserminimierung<br />

• Kaskadenspülsysteme mit Wiederverwendung des Überlaufs<br />

(beispielsweise in Beiz- oder Entfettungsbädern)<br />

• Sorgfältige Einstellung und Kontrolle des ‘Beizsäure-<br />

Regenerationssystems - von Spülwässern<br />

Abwasserbehandlung<br />

• In allen Fällen, in denen der Anfall von säurehaltigem Abwasser<br />

nicht verhindert werden kann ist eine Behandlung durch<br />

Neutralisation, Fällung und Flockung erforderlich.<br />

Emulsionssysteme<br />

• Vermeidung des Eintrags von Verunreinigungen durch<br />

regelmäßige Kontrolle von Dichtungen, Rohrleitungen und<br />

Verhinderung von Leckagen<br />

• Kontinuierliche Überwachung der Emulsionsqualität<br />

• Einsatz der Emulsionen in geschlossenen Kreisläufen<br />

einschließlich der Reinigung der Emulsion zwecks<br />

Verlängerung der Nutzungsdauer<br />

• Behandlung der verbrauchten Emulsionen beispielsweise durch<br />

Ultrafiltration oder elektrolytische Spaltung zur Abtrennung des<br />

Öls.<br />

1 Ölmenge beruht auf Stichprobenmessungen<br />

2 Bei rostfreiem Stahl < 0.5 mg/l<br />

Mit <strong>BVT</strong> erzielbare Emissions-<br />

und Verbrauchswerte/<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

über die Werte<br />

Staub < 10 mg/Nm³<br />

HF < 2 mg/Nm³<br />

NO2 < 200 mg/Nm³<br />

HF < 2 mg/Nm³<br />

NO2 < 100 mg/Nm³<br />

Oder alle:<br />

NOx 200 - 650 mg/Nm³<br />

HF 2 - 7 mg/Nm³<br />

SS: < 20 mg/l<br />

Öl: < 5 mg/l 1<br />

Fe: < 10 mg/l<br />

Crtot: < 0.2 mg/l 2<br />

Ni: < 0.2 mg/l 2<br />

Zn: < 2 mg/l<br />

Fortsetzung von Table 2: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare<br />

Emissions-/ Verbrauchswerte beim Kaltwalzen<br />

x Stahlverarbeitung


<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> / Unterschiedliche Auffassungen<br />

über <strong>BVT</strong><br />

Walzen und Anlassen<br />

• Absaugeinrichtung mit Abluftbehandlung durch<br />

Tropfenabscheider<br />

Entfetten<br />

• Reinigung in geschlossenen Kreisläufen unter<br />

Wiederverwendung der Entfettungsmittel. Geeignete<br />

Reinigungsmaßnahmen für verunreinigte Entfettungsbäder sind<br />

mechanische Verfahren z.B. die Membranfiltration , wie in<br />

Kapitel A.4. beschrieben.<br />

• Behandlung der verbrauchten Entfettungsbäder durch<br />

elektrolytische Emulsionsspaltung oder Ultrafiltration zur<br />

Senkung des Ölgehalts; Wiederverwendung der abgetrennten<br />

Ölfraktion; Behandlung (Neutralisation usw.) der abgetrennten<br />

Wasserphase vor dem Ablassen<br />

• Einrichtungen zur Erfassung und Reinigung von von Dämpfen<br />

aus der Entfettung.<br />

Glühöfen<br />

• NO x -arme Brenner für kontinuierlich arbeitende Öfen<br />

Zusammenfassung<br />

Mit <strong>BVT</strong> erzielbare Emissions-<br />

und Verbrauchswerte/<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

über die Werte<br />

Kohlenwasserstoffe:<br />

5 – 15 mg/Nm³<br />

NOx 250–400 mg/Nm³ ohne<br />

Luftvorwärmung, 3 % O2.<br />

Reduzierung um bis zu 60 % bei<br />

NOx (und 87 % bei CO)<br />

• Vorwärmen der Verbrennungsluft durch Regenerativ- oder<br />

Rekuperativbrenner oder<br />

• Vorwärmen des Einsatzgutes durch Nutzung der Abgaswärme<br />

Fertigbearbeitung / Ölen<br />

• Abzugshauben mit anschließenden Tröpfchenabscheidern<br />

und/oder Elektrofiltern oder<br />

• Elektrostatisches Ölen<br />

Egalisieren und Schweißen<br />

• Abzugshauben mit Staubabscheidung durch Gewebefilter Unterschiedliche Auffassungen<br />

über den Staubwert:<br />

< 5 mg/Nm³<br />

< 20 mg/Nm³<br />

Kühlen (Maschinen usw.)<br />

• Gesonderte Kühlwassersysteme in geschlossenen Kreisläufen<br />

Walzendreherei<br />

Es gelten die für die Walzendreherei in Warmwalzwerken<br />

genannten <strong>BVT</strong>-Werte<br />

Metallische Nebenprodukte<br />

• Erfassung des beim Schneiden anfallenden Schrotts sowie der<br />

Bandanfänge und -enden und deren Rückführung in den<br />

metallurgischen Prozess<br />

Fortsetzung von Tabelle 2: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare<br />

Emissions-/ Verbrauchswerte beim Kaltwalzen<br />

Stahlverarbeitung xi


Zusammenfassung<br />

Drahtziehen<br />

Das Drahtziehen ist ein Prozess, bei dem Stangen/Draht durch ein formgebendes Ziehwerkzeug gezogen<br />

und dadurch im Querschnitt verringert wird. Das Einsatzgut ist normalerweise warmgewalzter Walzdraht<br />

mit einem Durchmesser zwischen 5,5 und 16 mm, der in Coils angeliefert wird. Ein typisches<br />

Drahtziehwerk umfasst folgende Verarbeitungslinien:<br />

• Vorbehandlung des Walzdrahtes (mechanische Entzunderung, Beizen)<br />

• Trocken- oder Nassziehen (normalerweise mehrere Ziehvorgänge mit immer kleineren<br />

Ziehwerkzeugen)<br />

• Wärmebehandlung (kontinuierliches/diskontinuierliches Glühen, Ölhärten)<br />

• Fertigbearbeitung<br />

Die Europäische Union (EU) ist beim Drahtziehen führend in der Welt; auf den nächsten Plätzen folgen<br />

Japan und Nordamerika. Die EU produziert jährlich etwa 6 Mio. t Draht. Werden die verschiedenen<br />

Drahterzeugnisse wie Stacheldraht, Gitter, Zaunmaterial, Netze, Nägel usw. mit eingerechnet, erhöht sich<br />

die Produktion der Branche auf über 7 Mio. t pro Jahr. Die europäische Drahtindustrie ist durch eine<br />

Vielzahl von Spezialfirmen mittlerer Größe gekennzeichnet, doch entfällt das Gros der Produktion auf<br />

einige wenige Großunternehmen. Schätzungen zufolge erzeugen etwa 5 % der Unternehmen 70 % der<br />

Gesamtproduktionsmenge der Branche (und 25 % der Unternehemen erzeugen 90 %).<br />

In den letzten 10 Jahren war bei den unabhängigen Drahtziehunternehmen eine verstärkte vertikale<br />

Integration zu verzeichnen. Etwa 6 % der europäischen Drahtproduzenten sind integrierte Unternehmen,<br />

auf die etwa 75 % der Gesamtproduktion von Stahldraht entfallen [C.E.T].<br />

Deutschland ist mit 32 % (etwa 1,9 Mio. t) der europäischen Drahtproduktion der größte Produzent,<br />

gefolgt von Italien (etwa 22 %, 1,2 Mio. t), dem Vereinigten Königreich, den Benelux-Staaten (in erster<br />

Linie Belgien), Frankreich und Spanien.<br />

(Anm. des Umweltbundesamtes: Zahl 1.09 Mio t im englischen BREF kann nicht stimmen. 32% von 6<br />

Mio sind 1,9)<br />

Die wichtigsten umweltrelevanten Aspekte des Drahtziehens sind Luftverunreinigungen durch Beizen,<br />

säurehaltige Abfälle und Abwässer; mitgerissener Seifenstaub (Trockenzug); verbrauchte Schmiermittel<br />

und Abwasser (Nasszug), Verbrennungsabgase und -emissionen aus den Ofenfeuerungen sowie<br />

bleihaltige Abfälle aus Bleibädern.<br />

Für die durch Beizen verursachten Luftverschmutzungen wurden HCl-Konzentrationen von 0 - 30<br />

mg/Nm³ gemeldet. Bleibäder kommen beim kontinuierlichen Glühen und Patentieren zum Einsatz.<br />

Dadurch entstehen bleihaltige Abfälle: 1 - 15 kg/t beim kontinuierlichen Glühen und 1 – 10 kg/t beim<br />

Patentieren. Die gemeldeten BLeiemissionswerte beim Patentieren liegen zwischen < 0.02 und<br />

1 mg/Nm³, und die Pb-Konzentrationen im Abschreckwasserüberlauf betragen 2 - 20 mg/l.<br />

Weitere Einzelheiten und die Emissions- und Verbrauchsdaten für weitere Bearbeitungsstufen beim<br />

Drahtziehen entnehmen Sie bitte Kapitel A.3, wo die <strong>verfügbare</strong>n Daten zusammen mit erläuternden<br />

Angaben aufgeführt sind.<br />

In Tabelle 3 sind die wichtigsten Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> für die einzelnen Schritte und<br />

verschiedenen umweltrelevanten Probleme des Drahtziehens zusammengefasst. Sämtliche<br />

Emissionszahlen sind Tagesdurchschnittswerte. Die Emission von Luftschadstoffen ist auf den<br />

Normzustand (273 K, 101,3 kPa) und trockenes Abgas bezogen. Einleitungen in Gewässer sind als<br />

Tagesdurchschnittswert einer durchflussabhängigen 24-Stunden-Mischprobe für die tatsächliche<br />

Betriebszeit (bei Werken ohne Drei-Schicht-Betrieb) angegeben.<br />

In der technischen Arbeitsgruppe (TWG) bestand über die in der Tabelle beschriebenen besten<br />

<strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> und die damit erzielbaren Emissions-/Verbrauchswerte Einigkeit.<br />

xii Stahlverarbeitung


Zusammenfassung<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> Mit <strong>BVT</strong> erzielbare<br />

Emissions- und<br />

Verbrauchswerte<br />

Tauchbeizen<br />

• Genaue Überwachung der Badparameter: Temperatur und<br />

Konzentration<br />

• Fahrweise innerhalb der in Teil D/Kapitel D.6.1 ‘Fahrweise offener<br />

Beizbäder’ genannten Grenzwerte<br />

• Bei Beizbädern mit starker Dampfemission, beispielsweise Bäder mit HCl 2 – 30 mg/Nm³<br />

erwärmter oder konzentrierter HCl: Einbau von Seitenabsaugung und<br />

eventuell Abluftbehandlung sowohl für Neu- als auch Altanlagen<br />

Beizen<br />

• Kaskadenbeizen (Kapazität >15 000 t Walzdraht pro Jahr) oder<br />

• Rückgewinnung der freien Säure und deren Wiederverwendung in<br />

der Beizanlage<br />

• Externe Regeneration der verbrauchten Säure<br />

• Verwertung der verbrauchten Säure als Sekundärrohstoff<br />

• Entzundern ohne Säure, beispielsweise durch Sandstrahlen, wenn die<br />

qualitativen Anforderungen dies zulassen<br />

• Gegenstrom-Kaskadenspülen<br />

Trockenzug<br />

• Kapselung der Ziehmaschine (und ggf. Anschluss an einen Filter<br />

oder eine ähnliche Vorrichtung); dies gilt für alle neuen Maschinen<br />

mit einer Ziehgeschwindigkeit ≥ 4 m/s<br />

Nasszug<br />

• Reinigung und erneute Nutzung des Ziehfetts<br />

• Behandlung der verbrauchten Emulsion zur Verringerung des<br />

Ölgehalts im Abwasser und/oder Verringerung des Abfallvolumens,<br />

beispielsweise durch chemische oder elektrolytische<br />

Emulsionsspaltung sowie Ultrafiltration<br />

• Behandlung der Abwasserfraktion<br />

Trocken- und Nasszug<br />

• Geschlossene Kühlwasserkreise<br />

• Verzicht auf Durchlauf-Kühlwassersysteme<br />

Diskontinuierliche Glühöfen, kontinuierliche Glühöfen für rostfreien Stahl und Öfen, die für<br />

Ölhärten und Anlassen eingesetzt werden<br />

• Verbrennen des zum Ausblasen genutzten Schutzgases<br />

Kontinuierliches Glühen und Patentieren von niedriggekohltem Draht<br />

• Gute betriebsinterne Maßnahmen, wie in Kapitel A.4.3.7 für das<br />

Bleibad beschrieben<br />

• Getrennte, vor Regen und Wind geschützte Lagerung Pb-haltiger<br />

Abfälle<br />

• Verwertung Pb-haltiger Abfälle in der Nichteisenmetallindustrie<br />

• Betrieb des Abschreckbades im geschlossenen Kreislauf<br />

Ölhärten<br />

• Erfassung des Ölnebels der Abschreckbäder und ggf. Absaugung<br />

des Ölnebels<br />

Pb < 5 mg/Nm³<br />

CO < 100 mg/Nm³<br />

TOC < 50 mg/Nm³<br />

Tabelle 3: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare Emissions-/<br />

Verbrauchswerte beim Drahtziehen<br />

Stahlverarbeitung xiii


Zusammenfassung<br />

Teil B: Kontinuierliche Feuerbeschichtung<br />

Beim Feuerbeschichten wird Stahlblech oder Stahldraht kontinuierlich durch geschmolzenes Metall<br />

geleitet. Dabei findet eine Legierungsreaktion zwischen den beiden Metallen statt, wodurch eine gute<br />

Verbindung zwischen Beschichtung und Trägermaterial erreicht wird.<br />

Für Feuerbeschichtung geeignet sind Metalle mit niedrigen Schmelzpunkten, beispielsweise Aluminium,<br />

Blei, Zinn und Zink.t. Durch die geringe thermische Beanspruchung werden Strukturveränderungen des<br />

Stahls vermieden.<br />

1997 betrug die Produktion der kontinuierlichen Feuerbeschichtungsanlagen in der EU 15 Mio. t. Zink ist<br />

der in der Feuerbeschichtung am häufigsten aufgebrachte Beschichtungswerkstoff. Beschichtungen mit<br />

Aluminium und insbesondere mit Blei-Zinn-Legierungen (s. Ternex) spielen nur eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

Verzinkter Stahl 81 %<br />

Feuerverzinkter Stahl 4 %<br />

Galfan 4 %<br />

Aluminiumbedampfter Stahl 5 %<br />

Aluzink 5 %<br />

Ternex 1 %<br />

Im Allgemeinen umfassen die kontinuierlichen Beschichtungsanlagen für Bleche folgende Schritte:<br />

• Oberflächenreinigung durch chemische und/oder thermische Behandlung<br />

• Wärmebehandlung<br />

• Eintauchen in ein Bad aus geschmolzenem Metall<br />

• Nachbehandlung<br />

Kontinuierliche Drahtverzinkungsanlagen umfassen folgende Prozessschritte:<br />

• Beizen<br />

• Behandlung mit Flussmittel<br />

• Verzinken<br />

• Nachbehandlung<br />

Umweltrelevant sind in diesem Bereich hauptsächlich Säureemissionen in die Luft, und öl- und<br />

chromhaltige Abwässer sowie zinkhaltige Abfälle. Aus dem Betrieb der Öfen resultieren der<br />

Energieverbrauch sowie die entsprechenden Luftschadstoffe ; der Öfen, ,<br />

Detaillierte Emissions- und Verbrauchswerte entnehmen Sie bitte Kapitel B.3, wo die <strong>verfügbare</strong>n Daten<br />

zusammen mit erläuternden Angaben aufgeführt sind.<br />

In Tabelle 4 sind die wesentlichen <strong>BVT</strong>-Merkmale für die einzelnen Prozessschritte sowie<br />

verschiedenen umweltrelevanten Anforderungen an Feuerbeschichtungsverfahrens zusammengefasst.<br />

Sämtliche Emissionszahlen sind Tagesdurchschnittswerte. Die Emission von Luftschadstoffen ist auf<br />

vereinheitlichte Bedingungen von 273 K, 101,3 kPa und trockenes Gas bezogen. Einleitungen in<br />

Gewässer sind als Tagesdurchschnittswert einer durchflussabhängigen 24-Stunden-Mischprobe für die<br />

tatsächliche Betriebszeit (bei Anlagen ohne Drei-Schicht-Betrieb) angegeben.<br />

In der technischen Arbeitsgruppe (TWG) bestand über die in der Tabelle beschriebenen besten<br />

<strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> und die damit erzielbaren Emissions-/Verbrauchswerte Einigkeit.<br />

xiv Stahlverarbeitung


Zusammenfassung<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> Mit <strong>BVT</strong> erzielbare<br />

Emissions- und<br />

Verbrauchswerte<br />

Beizen<br />

• Siehe das Kapitel zu <strong>BVT</strong> im Teil A/Kaltwalzwerke<br />

Entfetten<br />

• Kaskadenentfettung<br />

• Aufbereitung und Rückführung der Entfettungslösung; Als geeignete<br />

Aufbereitungsmaßnahmen stehen mechanische Verfahren sowie die<br />

Membranfiltration, wie in Kapitel A.4 beschrieben, zur Verfügung.<br />

• Behandlung der verbrauchten Entfettungslösung durch<br />

elektrolytische Emulsionsspaltung oder Ultrafiltration zur<br />

Verringerung des Ölgehalts; Verwertung der abgetrennten<br />

Ölfraktion (z.B. thermisch); Behandlung (Neutralisation usw.) der<br />

abgeschiedenen Wasserphase<br />

• Abgedeckte Behälter mit Abzug sowie Abluftreinigung mittels<br />

Wäscher oder Tröpfchenabscheider<br />

• Einsatz von Quetschwalzen zur Minimierung der Ausschleppung<br />

• NOx-arme Brenner<br />

Vergütungsöfen<br />

• Luftvorwärmung durch Regenerativ- oder Rekuperativbrenner<br />

• Vorwärmen des Bandes<br />

• Dampferzeugung durch Nutzung der Wärme des Abgases<br />

Schmelztauchen<br />

• Getrennte Erfassung und Verwertung von zinkhaltigen Rückständen,<br />

Schlacken bzw. Hartzink in der Nichteisenmetallindustrie<br />

Wärmebehandlung nach Verzinken<br />

• NOx-arme Brenner<br />

NOx 250 - 400 mg/Nm³<br />

(3% O2) ohne<br />

Luftvorwärmung<br />

CO 100 - 200 mg/Nm³<br />

NOx 250-400 mg/Nm³ (3% O2)<br />

ohne Luftvorwärmung<br />

• Regenerativ- oder Rekuperativbrennersysteme.<br />

Ölen<br />

• Abdecken der Bandölmaschine oder<br />

• Elektrostatisches Ölen<br />

Phosphatierung und Passivierung/Chromatierung<br />

• Abdecken der Prozessbäder<br />

• Aufbereutung und Wiederverwendung der Phosphatierungslösung<br />

• Aufbereitung und Wiederverwendung der Passivierungslösung<br />

• Nutzung von Quetschwalzen<br />

• Auffangen der Dressier-/Nachwalzlösung und deren Behandlung in<br />

der Abwasserbehandlungsanlage<br />

Kühlen (Maschinen usw.)<br />

• Getrennte Kühlwassersysteme in geschlossenen Kreisläufen<br />

Abwasser<br />

• Abwasserbehandlung durch eine Kombination von Sedimentation, SS: < 20 mg/l<br />

Filtration und/oder Flotation / Fällung / Flockung. Diese Verfahren Fe: < 10 mg/l<br />

sowie weitere Kombinationen einzelner Behandlungsverfahren mit Zn: < 2 mg/l<br />

gleicher Wirkung werden in Kapitel 4 Teil D beschrieben<br />

Ni: < 0.2 mg/l<br />

• Bei vorhandenen Durchlaufanlagen, die nur eine Zn-Konzentration Crtot: < 0.2 mg/l<br />

von < 4 mg/l erreichen: Umstellung auf diskontinuierliche<br />

Pb: < 0.5 mg/l<br />

Behandlung<br />

Sn: < 2 mg/l<br />

Tabelle 4: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare Emissions-<br />

/Verbrauchswerte beim kontinuierlichen Feuerverzinken<br />

Stahlverarbeitung xv


Zusammenfassung<br />

Aluminiumbedampfen von Blech<br />

Es gelten zumeist die gleichen <strong>BVT</strong> wie beim Feuerverzinken. Man benötigt jedoch keine<br />

Abwasserbehandlungsanlage, da nur Kühlwasser abgelassen wird.<br />

<strong>BVT</strong> für Heizung:<br />

Gasfeuerung. Verbrennungsregelungssystem.<br />

Aufbringen von Blei-Zinn-Überzügen auf Blech<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong><br />

Beizen<br />

Mit <strong>BVT</strong> erzielbare<br />

Emissions- und<br />

Verbrauchswerte<br />

Gekapselter Beizbehälter und Führen der Abluft über einen HCl < 30 mg/Nm³<br />

Nassentstauber, Behandlung des Entstauber- und<br />

(1)<br />

Beizbehälterabwassers<br />

Vernickeln<br />

• Gekapselter Prozess, Führen der Abluft über einen<br />

Nassentstauber<br />

Schmelztauchen<br />

• Luftbürsten zur Regelung der Beschichtungsdicke<br />

Passivierung<br />

• Spülungsfreies System, folglich kein Anfall von Spülwasser<br />

Ölen<br />

• Elektrostatische Ölmaschine<br />

Abwasser<br />

• Abwasserbehandlung durch Neutralisieren mit Natronlauge,<br />

Flockung/Ausfällen<br />

• Entwässerung des Filterkuchens; Deponierung<br />

1 Tagesdurchschnittswerte, vereinheitlichte Bedingungen von 273 K, 101.3 Pa und trockenes Gas<br />

Tabelle 5: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare Emissions- /<br />

Verbrauchswerte beim kontinuierlichen Aufbringen von Blei-Zinn-Überzügen auf Blechen<br />

xvi Stahlverarbeitung


Zusammenfassung<br />

Beschichten von Draht<br />

In Tabelle 6 sind die wesentlichen <strong>BVT</strong>-Merkmale für die einzelnen Prozessschritte sowie<br />

verschiedenen umweltrelevanten Anforderungen an die Drahtbeschichtung zusammengefasst. Sämtliche<br />

Emissionszahlen sind Tagesdurchschnittswerte. Die Emission von Luftschadstoffen ist auf<br />

vereinheitlichte Bedingungen von 273 K, 101,3 kPa und trockenes Gas bezogen. Einleitungen in<br />

Gewässer sind als Tagesdurchschnittswert einer durchflussabhängigen 24-Stunden-Mischprobe für die<br />

tatsächliche Betriebszeit (bei Anlagen ohne Drei-Schicht-Betrieb) angegeben.<br />

In der technischen Arbeitsgruppe (TWG) bestand über die in der Tabelle beschriebenen besten<br />

<strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> und die damit erzielbaren Emissions-/Verbrauchswerte Einigkeit.<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> Mit <strong>BVT</strong> erzielbare<br />

Emissions- und<br />

Verbrauchswerte<br />

Beizen<br />

• Gekapselte oder mit Abzugshauben versehene Anlagen und HCl 2 - 30 mg/Nm³<br />

Abluftwäsche<br />

• Kaskadenbeizen bei Neuanlagen mit einer Kapazität von mehr als<br />

15 000 t/Jahr pro Linie<br />

• Rückgewinnung der freien Säure<br />

• Externe Regeneration der verbrauchten Säure sämtlicher Anlagen<br />

• Verwertung der verbrauchten Säure als Sekundärrohstoff<br />

Wasserverbrauch<br />

Kaskadenspülung, eventuell in Kombination mit anderen Methoden zur<br />

Minimierung des Wasserverbrauchs bei allen Neu- und Großanlagen<br />

(> 15 000 t/Jahr)<br />

Abwasser<br />

• Physikalisch-chemische Behandlung des Abwassers (Neutralisation,<br />

Fällung/Flockung, usw.)<br />

Behandlung mit Flussmittel<br />

• Sachgerechter Betriebsablauf, der insbesondere auf die Reduzierung<br />

des Eisenaustrags und die Wartung des Prozessbades ausgerichtet ist.<br />

• Betriebsinterne Regenerierung von Flussmittelbädern durch<br />

Entfernung des Eisens im Teilstromverfahren<br />

• Externe Aufbereitung und Wiederverwendung der verbrauchten<br />

Flussmittellösung<br />

Schmelztauchen<br />

• Sachgerechte betriebsorganisatorische Maßnahmen, wie in Kapitel<br />

B.4 beschrieben<br />

Zn-haltige Abfälle<br />

• Getrennte, vor Regen und Wind geschützte Lagerung und<br />

Wiederverwendung in der Nichteisenmetallindustrie<br />

Kühlwasser (nach dem Zinkbad)<br />

• Geschlossener Kreislauf oder Wiederverwendung dieses relativ<br />

reinen Wassers für andere Anwendungen<br />

SS: < 20 mg/l<br />

Fe: < 10 mg/l<br />

Zn: < 2 mg/l<br />

Ni: < 0.2 mg/l<br />

Crtot: < 0.2 mg/l<br />

Pb: < 0.5 mg/l<br />

Sn: < 2 mg/l<br />

Staub < 10 mg/Nm³<br />

Zink < 5 mg/Nm³<br />

Tabelle 6: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare Emissions-/<br />

Verbrauchswerte bei der Drahtbeschichtung<br />

Stahlverarbeitung xvii


Zusammenfassung<br />

Teil C: Diskontinuierliches Feuerverzinken<br />

Das Feuerverzinken ist ein Korrosionsschutzverfahren, bei dem Werkstücke aus Eisen- und Stahldurch<br />

Aufbringen eines Zinküberzuges gegen Korrosion geschützt werden. Das diskontinuierliche Verzinken<br />

von Einzelteilen wird als Stückverzinken bezeichnet , das überwiegend als Lohnverzinkung betrieben<br />

wird.. Dabei werden die unterschiedlichsten Werkstücke für verschiedene Kunden behandelt.<br />

Beträchtliche Unterschiede können hinsichtlich der Größe, Menge und Art der Werkstücke bestehen. Der<br />

Begriff Stückverzinkung umfasst normalerweise nicht das Verzinken von Rohren in in speziellen halb-<br />

oder vollautomatischen Verzinkungsanlagen<br />

Bei dem in Stückverzinkungsanlagen beschichteten Gut handelt es sich um Stahlerzeugnisse wie Nägel,<br />

Schrauben und andere Kleinteile; Gitterroste, Bauelemente, Baugruppen, Lichtmaste und vieles mehr. In<br />

einigen Fällen werden auch Rohre in diskontinuierlichen Beschichtungsanlagen verzinkt. Verzinkter Stahl<br />

wird überall dort eingesetzt, wo guter Korrosionsschutz und lange Lebensdauer erforderlich sind,<br />

insbersondere im Transportsektor, in der Baubranche, in der Landwirtschaft und der Energieübertragung.<br />

Um den Kundenwünschen entsprechen zu können, operiert dieser Sektor mit kurzen Vorlaufzeiten und<br />

geringen Auftragsbeständen. Ein wichtiges Problem ist der Vertrieb, weswegen u sich die Anlagen in der<br />

Nähe von Absatzschwerpunkten. befinden . Folglich umfasst die Branche eine relativ große Zahl von<br />

Anlagen (etwa 600 in ganz Europa), die vorwiegend regionale Märkte bedienen. So können die<br />

Transportkosten so gering wie möglich gehalten damit die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden. Nur<br />

einige wenige “Nischen”-Unternehmen sind bereit, bestimmte Artikelgruppen über größere Entfernungen<br />

zu transportieren, um entwerder ihre Spezialkenntnisse zu nutzen oder die Anlagenkapazität auszulasten.<br />

Die Möglichkeiten für diese spezialisierten Unternehmer sind begrenzt.<br />

Im Jahr 1997 wurden etwa 5 Mio. t Stahl feuerverzinkt. Der größte Teil mit 1,4 Mio. t wurde in<br />

Deutschland produziert und zwar in 185 Verzinkungsanlagen (1997). Den zweiten Platz belegte Italien<br />

mit 0,8 Mio. t (74 Verzinkungsanlagen), gefolgt vom Vereinigten Königreich und Irland mit 0,7 Mio. t<br />

(88 Anlagen) und Frankreich mit 0,7 Mio. t (69 Anlagen).<br />

Das diskontinuierliche Feuerverzinken umfasst gewöhnlich folgende Verfahrensschritte:<br />

• Entfetten<br />

• Beizen<br />

• (Fluxen)<br />

• Verzinken (Schmelztauchverfahren)<br />

• Nachbebehandlung<br />

Eine Verzinkerei besteht im Wesentlichen aus einer Reihe von Behandlungs- oder Prozessbädern. Mit<br />

Brückenkranen wird der Stahl von einem Behälter zum nächsten transportiert und in die verschiedenen<br />

Bäder getaucht.<br />

Die hauptsächlichen umweltrelevanten Probleme beim Stückverzinken sind Luftschadstoffe ( HCl aus der<br />

Beize sowie Staub und gasförmige Verbindungen aus dem Verzinkungskessel), verbrauchte<br />

Prozesslösungen (Entfettungslösungen, Beizbäder und Flussmittelbäder), ölhaltige Abfälle (die<br />

beispielsweise bei der Reinigung der Entfettungsbäder anfallen) und zinkhaltige Abfälle (Filterstaub,<br />

Zinkasche und Hartzink).<br />

Detaillierte Emissions- und Verbrauchswerte entnehmen Sie bitte Kapitel .3, wo die <strong>verfügbare</strong>n Daten<br />

zusammen mit erläuternden Angaben aufgeführt sind.<br />

In Tabelle 7 sind die wesentlichen <strong>BVT</strong>-Merkmale für die einzelnen Prozessschritte sowie verschiedenen<br />

umweltrelevanten Anforderungen an Feuerbeschichtungsverfahren zusammengefasst. Sämtliche<br />

Emissionszahlen sind Tagesdurchschnittswerte. Die Emission von Luftschadstoffen ist auf<br />

vereinheitlichte Bedingungen von 273 K, 101,3 kPa und trockenes Gas bezogen. Einleitungen in<br />

xviii Stahlverarbeitung


Zusammenfassung<br />

Gewässer sind als Tagesdurchschnittswert einer durchflussabhängigen 24-Stunden-Mischprobe für die<br />

tatsächliche Betriebszeit (für Anlagen ohne Drei-Schicht-Betrieb) angegeben.<br />

In der technischen Arbeitsgruppe (TWG) bestand über die in der Tabelle beschriebenen besten<br />

<strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> und die damit erzielbaren Emissions-/Verbrauchswerte Einigkeit.<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> Mit <strong>BVT</strong> erzielbare<br />

Emissions- und<br />

Verbrauchswerte<br />

Entfetten<br />

• Sofern die Werkstücke nicht völlig fettfrei sind, Einschaltung einer<br />

Entfettungsstufe<br />

• Optimale und effiziente Betriebweise des Bades, beispielsweise<br />

durch intensive Badbewegung<br />

• Aufbereitung und Rückführung der Entfettungslösungen (durch<br />

Abskimmen, Zentrifugieren usw.) zur Verlängerungder<br />

Nutzungsdauer sowie Verwertung des ölhaltigen Schlamms oder<br />

• 'Biologische Entfettung’ mit In-situ-Reinigung (Entfernen von Fett<br />

und Öl aus der Entfettungsmittellösung) durch Bakterien<br />

Beizen + Entmetallisieren<br />

• Getrenntes Beizen und Entmetallisieren, wenn kein nachgeschalteter<br />

Verfahrensschritt für die Rückgewinnung der Wertstoffe aus den<br />

“gemischten” Beizen vor Ort installiert ist bzw. dafür kein externer<br />

Spezialbetrieb zur Verfügung steht<br />

• Externe Verwertung des verbrauchten Entmetallisierungsbades bzw.<br />

betriebsinterne, Aufarbeitung zu Flussmittel)<br />

Im Fall gemeinsamer Beize- und Entmetallisierbäder:<br />

• Rückgewinnung der Wertstoffe aus den “Mischbeizen,<br />

beispielsweise Verwendung für die Produktion von Flussmittel,<br />

Rückgewinnung der Säure zur Wiederverwendung in der<br />

Verzinkungsbranche oder zur Herstellung anderer anorganischer<br />

Chemikalien<br />

HCl-Beizen<br />

• Genaue Überwachung der Badparameter: Temperatur und<br />

Konzentration<br />

• Fahrweise im Bereich der in Teil D/Kapitel D.6.1 ‘Fahrweise offener<br />

Beizbäder’ genannten Grenzwerte<br />

• Falls erwärmte oder höherkonzentrierte HCl-Bäder genutzt werden,<br />

Einbau einer Absauganlage und Behandlung der Abluft<br />

(beispielsweise durch Waschen)<br />

• Besondere Aufmerksamkeit ist der tatsächlichen Beizwirkung des<br />

Bades und der Verwendung von Inhibitoren zur Vermeidung von<br />

Überbeizung zu schenken<br />

• Rückgewinnung der freien Säure aus der verbrauchten Beizlösung<br />

oder externe Regeneration der Beizlösung<br />

• Entfernen von Zn aus der Säure<br />

• Nutzung der verbrauchten Beizlösung zur Flussmittelproduktion<br />

• Verbrauchte Beizlösung nicht zur Neutralisation einsetzen<br />

• Verbrauchte Beizlösung nicht zur Emulsionsspaltung einsetzen<br />

HCl 2 – 30 mg/Nm³<br />

Tabelle 7: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare Emissions-/<br />

Verbrauchswerte beim diskontinuierlichen Verzinken<br />

Stahlverarbeitung xix


Zusammenfassung<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> Mit <strong>BVT</strong> erzielbare<br />

Emissions- und<br />

Verbrauchswerte<br />

Spülen<br />

• Vor Eintauchen in die verschiedenen Vorbehandlungsbehälter<br />

Lösung jeweils gut abtropfen lassen<br />

• Nach Entfetten und Beizen jeweils spülen<br />

• Standspüle oder Spülkaskaden<br />

• Wiederverwendung des Spülwassers zum Auffüllen der<br />

Prozessbäder. Abwasserfreie Fahrweise (wenn in Ausnahmefällen<br />

Abwasser entsteht, ist Abwasserbehandlung erforderlich)<br />

Flussmittelbehandlung<br />

• Kontrolle der Badparameter und die Optimierung der<br />

Flussmittelmenge sind auch für die Minderung der Emissionen der<br />

nachfolgenden Verfahrensschritte wichtig<br />

• Flussmittelbäder sind betriebsintern oder extern zu regenerieren<br />

Schmelztauchen<br />

• Auffangen der beim Schmelztauchen entstehenden Emissionen durch Staub < 5 mg/Nm³<br />

Kapselung desVerzinkungskessels oder durch Randabsaugung sowie<br />

Verminderung der Staubemission durch Gewebefilter oder<br />

Nassabscheider<br />

• Betriebsinterne oder externe Wiederverwendung des Staubes<br />

beispielsweise zur Flussmittelherstellung. Bei der Rückgewinnung<br />

des Staubes sollte darauf geachtet werden, dass keine Dioxine, die<br />

bei Betriebsstörungen in geringer Konzentration entstehen können,<br />

angereichert werden.<br />

Zn-haltige Abfälle<br />

• Getrennte, vor Regen und Wind geschützte Lagerung und<br />

Wiederverwendung der enthaltenen Wertstoffe in der<br />

Nichteisenmetallindustrie oder anderen Branchen<br />

Fortsetzung von Tabelle 7: Wesentliche Ergebnisse in Bezug auf <strong>BVT</strong> und damit erzielbare<br />

Emissions-/Verbrauchswerte beim diskontinuierlichen Verzinken<br />

xx Stahlverarbeitung


VORWORT<br />

1. Status des Dokuments<br />

Vorwort<br />

Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle Hinweise auf „die Richtlinie“ im vorliegenden<br />

Dokument auf die Richtlinie 96/61/EG des Rates über die integrierte Vermeidung und Verminderung der<br />

Umweltverschmutzung. Dieses Dokument ist Teil einer Reihe, in der die Ergebnisse eines<br />

Informationsaustauschs zwischen den EU-Mitgliedstaaten und der betroffenen Industrie über beste<br />

<strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> (<strong>BVT</strong>), die damit verbundenen Überwachungsmaßnahmen und die Entwicklungen<br />

auf diesem Gebiet vorgestellt werden. Es wird von der Europäischen Kommission gemäß Artikel 16<br />

Absatz 2 der Richtlinie veröffentlicht und muss daher gemäß Anhang IV der Richtlinie bei der Festlegung<br />

der „besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong>” berücksichtigt werden.<br />

2. In der Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der<br />

Umweltverschmutzung verankerte rechtliche Pflichten und Definition der <strong>BVT</strong><br />

Um dem Leser das Verständnis des Rechtsrahmens für die Erarbeitung des vorliegenden Dokuments zu<br />

erleichtern, werden im Vorwort die wichtigsten Bestimmungen der Richtlinie über die integrierte<br />

Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung beschrieben und eine Definition des Begriffs<br />

„beste <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong>” gegeben. Diese Beschreibung muss zwangsläufig unvollständig sein und<br />

dient ausschließlich Informationszwecken. Sie hat keine rechtlichen Konsequenzen und ändert oder<br />

präjudiziert in keiner Weise die Bestimmungen der Richtlinie.<br />

Ziel der Richtlinie ist die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung durch<br />

die im Anhang I aufgeführten Tätigkeiten, damit insgesamt ein hohes Umweltschutzniveau erreicht wird.<br />

Die Rechtsgrundlage der Richtlinie bezieht sich auf den Umweltschutz. Bei ihrer Umsetzung sollten auch<br />

die anderen Ziele der Gemeinschaft wie die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie<br />

berücksichtigt werden, sodass sie zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt.<br />

Im Einzelnen sieht sie ein Genehmigungsverfahren für bestimmte Kategorien industrieller Anlagen vor<br />

und verlangt sowohl von den Betreibern als auch von den Regulierungsbehörden und sonstigen<br />

Einrichtungen ein integriertes, ganzheitliches Betrachten des Umweltverschmutzungs- und<br />

Verbrauchspotentials der Anlage. Das Gesamtziel dieses integrierten Konzepts muss darin bestehen, das<br />

Management und die Kontrolle der industriellen Prozesse so zu verbessern, dass ein hohes Schutzniveau<br />

für die Umwelt insgesamt sichergestellt wird. Von zentraler Bedeutung für dieses Konzept ist das in<br />

Artikel 3 definierte allgemeine Prinzip, das die Betreiber auffordert, alle geeigneten Vorsorgemaßnahmen<br />

gegen Umweltverschmutzungen zu treffen, insbesondere durch den Einsatz der besten <strong>verfügbare</strong>n<br />

<strong>Techniken</strong>, mit deren Hilfe sie ihre Umweltleistung verbessern können.<br />

Der Begriff „beste <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong>“ wird in Artikel 2 Absatz 11 der Richtlinie definiert als „der<br />

effizienteste und fortschrittlichste Entwicklungsstand der Tätigkeiten und entsprechenden<br />

Betriebsmethoden, der spezielle <strong>Techniken</strong> als in Praxis geeignet erscheinen lässt, grundsätzlich als<br />

Grundlage für die Emissionsgrenzwerte zu dienen, um Emissionen in und Auswirkungen auf die gesamte<br />

Umwelt allgemein zu vermeiden oder, wenn dies nicht möglich ist, zu vermindern.“ Weiter heißt es in der<br />

Begriffsbestimmung in Artikel 2 Absatz 11:<br />

„<strong>Techniken</strong>“ beinhalten sowohl die angewandte Technologie als auch die Art und Weise, wie die Anlage<br />

geplant, gebaut, gewartet, betrieben und stillgelegt wird.<br />

Als „verfügbar“ werden jene <strong>Techniken</strong> bezeichnet, die in einem Maßstab entwickelt sind, der unter<br />

Berücksichtigung des Kosten/Nutzen-Verhältnisses die Anwendung unter in dem betreffenden<br />

industriellen Sektor wirtschaftlich und technisch vertretbaren Verhältnissen ermöglicht, gleich, ob diese<br />

<strong>Techniken</strong> innerhalb des betreffenden Mitgliedstaats verwendet oder hergestellt werden, sofern sie zu<br />

vertretbaren Bedingungen für den Betreiber zugänglich sind.<br />

Stahlverarbeitung xxi


Vorwort<br />

Als „beste“ gelten jene <strong>Techniken</strong>, die am wirksamsten zur Erreichung eines allgemein hohen<br />

Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt sind.<br />

Anhang IV der Richtlinie enthält eine Liste von ,,Punkten, die bei Festlegung der besten <strong>verfügbare</strong>n<br />

<strong>Techniken</strong> im Allgemeinen wie auch im Einzelfall zu berücksichtigen sind ... unter Berücksichtigung der<br />

sich aus einer Maßnahme ergebenden Kosten und ihres Nutzens sowie des Grundsatzes der Vorsorge und<br />

Vermeidung“. Diese Punkte schließen jene Informationen ein, die von der Kommission gemäß Artikel 16<br />

Absatz 2 veröffentlicht werden.<br />

Die für die Erteilung von Genehmigungen zuständigen Behörden haben bei der Festlegung der<br />

Genehmigungsauflagen die in Artikel 3 definierten allgemeinen Prinzipien zu berücksichtigen. Diese<br />

Genehmigungsauflagen müssen Emissionsgrenzwerte enthalten, die gegebenenfalls durch äquivalente<br />

Parameter oder technische Maßnahmen ergänzt bzw. ersetzt werden. Entsprechend Artikel 9 Absatz 4 der<br />

Richtlinie sind diese Emissionsgrenzwerte, äquivalenten Parameter und technischen Maßnahmen<br />

unbeschadet der Einhaltung der Umweltqualitätsnormen auf die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> zu stützen,<br />

ohne dass die Anwendung einer bestimmten Technik oder Technologie vorgeschrieben wird; hierbei sind<br />

die technische Beschaffenheit der betreffenden Anlage, ihr geografischer Standort und die jeweiligen<br />

örtlichen Umweltbedingungen zu berücksichtigen. In jedem Fall haben die Genehmigungsauflagen<br />

Vorkehrungen zur weitestgehenden Verminderung weiträumiger oder grenzüberschreitender<br />

Umweltverschmutzungen vorzusehen und ein hohes Schutzniveau für die Umwelt insgesamt zu sichern.<br />

Gemäß Artikel 11 der Richtlinie haben die Mitgliedstaaten dafür zu sorgen, dass die zuständigen<br />

Behörden die Entwicklungen bei den besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> verfolgen oder darüber informiert<br />

sind.<br />

3. Zielsetzung des Dokuments<br />

Entsprechend Artikel 16 Absatz 2 der Richtlinie hat die Kommission „einen Informationsaustausch<br />

zwischen den Mitgliedstaaten und der betroffenen Industrie über die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong>, die<br />

damit verbundenen Überwachungsmaßnahmen und die Entwicklungen auf diesem Gebiet“ durchzuführen<br />

und die Ergebnisse des Informationsaustausches zu veröffentlichen.<br />

Der Zweck des Informationsaustausches ist unter Erwägung 25 der Richtlinie erläutert, in der es heißt:<br />

„Die Entwicklung und der Austausch von Informationen auf Gemeinschaftsebene über die besten<br />

<strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> werden dazu beitragen, das Ungleichgewicht auf technologischer Ebene in der<br />

Gemeinschaft auszugleichen, die weltweite Verbreitung der in der Gemeinschaft festgesetzten<br />

Grenzwerte und der angewandten <strong>Techniken</strong> zu fördern und die Mitgliedstaaten bei der wirksamen<br />

Durchführung dieser Richtlinie zu unterstützen.“<br />

Zur Unterstützung der unter Artikel 16 Absatz 2 vorgesehenen Maßnahmen hat die Kommission (GD<br />

Umwelt) ein Informationsaustauschforum (IEF) geschaffen, und mehrere technische Arbeitsgruppen<br />

wurden unter der Schirmherrschaft des IEF eingesetzt. Im Informationsaustauschforum und in den<br />

technischen Arbeitsgruppen sind, wie im Artikel 16 Absatz 2 verlangt, sowohl die Mitgliedstaaten als<br />

auch die Industrie vertreten.<br />

Ziel dieser Reihe von Dokumenten ist es, den gemäß Artikel 16 Absatz 2 erforderlichen<br />

Informationsaustausch zu dokumentieren und der Genehmigungsbehörde Referenzinformationen zur<br />

Verfügung zu stellen, die von dieser bei der Festlegung der Genehmigungsauflagen zu berücksichtigen<br />

sind. Mit ihren Informationen über die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> sollen diese Dokumente als<br />

wertvolle Instrumente zur Verbesserung der Umweltleistung dienen.<br />

4. Informationsquellen<br />

Dieses Dokument enthält eine Zusammenfassung von Informationen aus verschiedenen Quellen, vor<br />

allem sachkundige Angaben der zur Unterstützung der Tätigkeit der Kommission geschaffenen<br />

Arbeitsgruppen, die durch die Dienststellen der Kommission geprüft wurden. Für alle Beiträge wird<br />

anerkennend gedankt.<br />

xxii Stahlverarbeitung


5. Hinweise zum Verständnis und zur Benutzung dieses Dokuments<br />

Vorwort<br />

Die im vorliegenden Dokument enthaltenen Informationen sollen bei der Bestimmung der <strong>BVT</strong> in<br />

konkreten Fällen als Unterstützung dienen. Bei der Bestimmung der <strong>BVT</strong> und Festlegung der auf <strong>BVT</strong><br />

gestützten Genehmigungsauflagen ist stets vom Gesamtziel, das heißt, einem insgesamt hohen<br />

Umweltschutzniveau, auszugehen.<br />

Im folgenden Teil dieses Abschnitts wird beschrieben, welche Informationen in den einzelnen<br />

Abschnitten des Dokuments enthalten sind.<br />

Die Kapitel 1 und 2 der Abschnitte A, B und C geben allgemeine Informationen über die Branche und<br />

über die in der Branche angewandten industriellen Verfahren.<br />

Die Kapitel 3 enthalten Daten und Angaben zu den Emissions- und Verbrauchswerten in bestehenden<br />

Anlagen. Sie zeigen den Stand zum Zeitpunkt der Erarbeitung des Dokuments.<br />

In den Kapiteln 4 werden Verfahren zur Emissionsverminderung und andere Methoden eingehend<br />

beschrieben, die als die wichtigsten für die Bestimmung der <strong>BVT</strong> sowohl allgemein als auch bei der<br />

Festlegung der auf <strong>BVT</strong> gestützten Genehmigungsauflagen betrachtet werden. Diese Information schließt<br />

die Verbrauchs- und Emissionswerte ein, die bei Einsatz des Verfahrens als erreichbar betrachtet werden,<br />

und Angaben zu den mit der jeweiligen Technik verbundenen Kosten und den medienübergreifenden<br />

Aspekten sowie zu ihrer Anwendbarkeit auf Anlagen, die der IVU-Genehmigung unterliegen, zum<br />

Beispiel neue, bestehende, große oder kleine Anlagen. Verfahren, die allgemein als veraltet gelten, finden<br />

keine Berücksichtigung.<br />

In den Kapiteln 5 werden die Verfahren und Emissions- und Verbrauchswerte aufgeführt, die allgemein<br />

den Anforderungen an die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> entsprechen. Dabei geht es darum, allgemeine<br />

Angaben zu den Emissions- und Verbrauchswerten bereitzustellen, die bei der Festlegung der auf <strong>BVT</strong><br />

gestützten Genehmigungsauflagen oder allgemein verbindlicher Vorschriften gemäß Artikel 9 Absatz 8<br />

als geeignete Referenz gelten können. Jedoch muss darauf hingewiesen werden, dass es sich in diesem<br />

Dokument nicht um Vorschläge für Emissionsgrenzwerte handelt. Bei der Festlegung der jeweiligen<br />

Genehmigungsauflagen sind lokale standortspezifische Faktoren wie die technische Beschaffenheit der<br />

betreffenden Anlage, ihr geografischer Standort und die örtlichen Umweltbedingungen zu<br />

berücksichtigen. Ferner ist bei bestehenden Anlagen die wirtschaftliche und technische Vertretbarkeit<br />

möglicher Modernisierungen zu beachten. Allein die Zielsetzung der Sicherung eines hohen<br />

Umweltschutzniveaus insgesamt fordert nicht selten ein Abwägen der einzelnen Auswirkungen auf die<br />

Umwelt, und diese Abwägungen sind oftmals von lokalen Erwägungen beeinflusst.<br />

Obgleich im vorliegenden Dokument der Versuch unternommen wurde, einige dieser Aspekte<br />

aufzugreifen, ist eine umfassende Behandlung in diesem Rahmen nicht möglich. Somit sind die in den<br />

Kapiteln 5 aufgeführten Verfahren und Zahlenwerte nicht unbedingt auf alle Anlagen anwendbar.<br />

Andererseits verlangt die Verpflichtung zur Sicherung eines hohen Umweltschutzniveaus einschließlich<br />

der weitestgehenden Verminderung der weiträumigen oder grenzüberschreitenden<br />

Umweltverschmutzung, dass Genehmigungsauflagen nicht aus rein lokalen Erwägungen festgesetzt<br />

werden. Somit ist die vollständige Berücksichtigung der im vorliegenden Dokument enthaltenen<br />

Informationen durch die Genehmigungsbehörden von größter Bedeutung.<br />

Da sich die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> mit der Zeit weiter entwickeln, wird dieses Dokument ggf.<br />

überprüft und aktualisiert. Stellungnahmen und Vorschläge sind an das Europäische IPPC-Büro beim<br />

Institute for Prospective Technological Studies mit folgender Anschrift zu senden:<br />

World Trade Center, Isla de la Cartuja s/n, E-41092 Sevilla – Spanien<br />

Telefon: +34 95 4488 284 Fax: +34 95 4488 426<br />

E-Mail: eippcb@jrc.es<br />

Internet: http://eippcb.jrc.es<br />

Stahlverarbeitung xxiii


- Keine autorisierte Übersetzung -<br />

(Übersetzung der Europäischen Kommission, vom Umweltbundesamt sprachlich überarbeitet)<br />

UMFANG<br />

Umfang<br />

Die Arbeiten zu diesem Dokument über die Verarbeitung von Stahl lehnen sich im Umfang eng an<br />

vorangegangene Untersuchungen zu –Eisen und Stahlerzeugung an, in denen die Eisen- und<br />

Stahlproduktion bis zum Stranggießen behandelt wird. Ausgehend von Gussblöcken, Rohbrammen,<br />

Vorblöcken und Knüppeln, bei denen es sich um durch Blockguss oder Strangguss gefertigtes<br />

Vormaterial handelt, werden die weiteren Herstellungsschritte wie Warmwalzen, Kaltwalzen und Ziehen,<br />

Feuerverzinken und damit in Zusammenhang stehende Vor- und Nachbehandlung der verarbeiteten<br />

Stahlprodukte behandelt.<br />

In Abschnitt 2.3 a des Anhangs I zur Richtlinie 96/61/EG sind zwar nur Warmwalzwerke (> 20 t/h)<br />

ausdrücklich genannt, aber Kaltwalzwerke und damit verbundene Prozesse wie Beizen und Entfetten<br />

werden ebenfalls behandelt.<br />

Abschnitt 2.3 c des Anhangs bezieht sich auf das Aufbringen von metallischen Schutzschichten auf<br />

Metalloberflächen mit Hilfe von schmelzflüssigen Bädern (>2 t/h). Dabei wird zwischen dem<br />

kontinuierlichen Feuerverzinken von Stahl und dem Feuerverzinken von Stahlteilen nicht unterschieden.<br />

Deswegen ist das Feuerverzinken von Einzelteilen, das als Stückverzinken bekannt ist, Teil der<br />

Untersuchung<br />

Schmieden und Eisengießereien (Abschnitt 2.3 b und 2.4 von Anhang I) sind ebenso wenig Gegenstand<br />

dieser Untersuchung wie Galvanisieren und das Aufbringen organischer Beschichtungen auf Stahl.<br />

Folgende Hauptarbeitsschritte der kontinuierlichen Verarbeitung werden behandelt:<br />

• Wiedererwärmen und Wärmebehandlung von Einsatzstoffen wie Brammen, Vorblöcke, Knüppel und<br />

Gussblöcke.<br />

• Oberflächenbehandlung und vorbereitende Prozesse:<br />

Flämmen, Schleifen, Entzundern, Entfetten, Beizen<br />

• Formen von Stahl: Vorwalzen, Warmwalzen, Kaltwalzen, Ziehen.<br />

• Verfahren, die spezielle Material- oder Produkteigenschaften ergeben:<br />

Glühen, Nachwalzen/Dressieren.<br />

• Feuerverzinken und Fertigbearbeitung.<br />

Im Hinblick auf das diskontinuierliche Feuerverzinken von Stahlteilen werden folgende Arbeitsschritte<br />

behandelt:<br />

• Oberflächenvorbereitung der Stahlteile: Entfetten, Spülen, Beizen, Behandlung mit Flussmittel,<br />

Trocknen.<br />

• Flüssigmetallbeschichtung.<br />

• Nachbehandlung/Fertigbearbeitung: Abkühlen, Fetten.<br />

Dieses BREF-Dokument umfasst 4 Teile (A – D). Die Teile A bis C behandeln die verschiedenen Sparten<br />

des Stahl verarbeitenden Sektors: A - Warm- und Kaltumformung; B - kontinuierliche Beschichtung; C –<br />

diskontinuierliches Verzinken. Diese Struktur wurde wegen der unterschiedlichen Art und<br />

Größenordnung der unter dem Begriff Stahlverarbeitung zusammengefassten Aktivitäten gewählt.<br />

Teil D behandelt keine Sparte, sondern umfasst die technischen Beschreibungen einer Reihe von<br />

Umweltschutzmaßnahmen, bei denen es sich um <strong>Techniken</strong> handelt, die bei der Bestimmung der <strong>BVT</strong> in<br />

mehr als einer Sparte zu berücksichtigen sind. Auf diese Weise wird die Wiederholung der technischen<br />

Beschreibungen in den drei „Kapiteln 4“ vermieden. Diese Beschreibungen sind stets im Zusammenhang<br />

mit den spezifischeren Informationen zur Anwendung in einzelnen Sparten im jeweiligen Kapitel 4 zu<br />

sehen.<br />

Stahlverarbeitung xxv


Best Available Technique Reference Document on<br />

Ferrous Metals Processing<br />

Zusammenfassung.........................................................................................................................................i<br />

Vorwort .....................................................................................................................................................xxi<br />

Umfang.....................................................................................................................................................xxv<br />

A.1 General Information on <strong>Hot</strong> and Cold Forming ..........................................................................1<br />

A.1.1 <strong>Hot</strong> Rolled Flat Products .......................................................................................................2<br />

A.1.2 <strong>Hot</strong> Rolled Long Products .....................................................................................................3<br />

A.1.3 Tubes .....................................................................................................................................4<br />

A.1.4 Cold Rolled Flat Products......................................................................................................5<br />

A.1.5 Cold Drawn Long Products/ Bright Steel Bars......................................................................8<br />

A.1.6 Wire .......................................................................................................................................8<br />

A.2 Applied Processes and Techniques in <strong>Hot</strong> and Cold Forming ..................................................11<br />

A.2.1 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s.................................................................................................................11<br />

A.2.1.1 Process Overview...........................................................................................................11<br />

A.2.1.1.1 Blooming/Slabbing <strong>Mill</strong>s.......................................................................................13<br />

A.2.1.1.2 <strong>Hot</strong> Strip <strong>Mill</strong>s.......................................................................................................13<br />

A.2.1.1.3 Plate <strong>Mill</strong>s..............................................................................................................16<br />

A.2.1.1.4 Bar and Rod <strong>Mill</strong>s..................................................................................................17<br />

A.2.1.1.5 Structural/Section <strong>Mill</strong>s.........................................................................................19<br />

A.2.1.1.6 Tube <strong>Mill</strong>...............................................................................................................22<br />

A.2.1.2 Surface Rectification and Conditioning of Input ...........................................................25<br />

A.2.1.3 Reheating- and Heat Treatment Furnaces ......................................................................26<br />

A.2.1.3.1 Batch Furnaces ......................................................................................................26<br />

A.2.1.3.2 Continuous Furnaces .............................................................................................27<br />

A.2.1.4 Descaling........................................................................................................................29<br />

A.2.1.5 Edging............................................................................................................................30<br />

A.2.1.6 Roughing........................................................................................................................30<br />

A.2.1.7 Strip <strong>Rolling</strong>/Finishing Train .........................................................................................30<br />

A.2.1.8 Rod <strong>Rolling</strong>/Finishing Train ..........................................................................................30<br />

A.2.1.9 Plate <strong>Rolling</strong>...................................................................................................................31<br />

A.2.1.10 Transport of Roll Stock between <strong>Rolling</strong> Stands ...........................................................31<br />

A.2.1.11 Cooling Lines.................................................................................................................31<br />

A.2.1.12 Sheet and Plate Production.............................................................................................32<br />

A.2.1.13 Plate Heat Treatment......................................................................................................32<br />

A.2.1.14 Roll Shop .......................................................................................................................33<br />

A.2.1.15 Water Circuits / Water Management in <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s ............................................33<br />

A.2.1.16 Waste and By-product Management in <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s.............................................36<br />

A.2.2 Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s ...............................................................................................................38<br />

A.2.2.1 Process Overview...........................................................................................................38<br />

A.2.2.2 Pickling of Low Alloy and Alloy HR Steel ...................................................................40<br />

A.2.2.3 Annealing (I) and Pickling (I) of High Alloy HR Steel .................................................41<br />

A.2.2.4 Cold <strong>Rolling</strong> of the Pickled <strong>Hot</strong> Rolled Strip.................................................................43<br />

A.2.2.4.1 Low Alloy and Alloy Steel....................................................................................43<br />

A.2.2.4.2 High Alloy Steel ....................................................................................................44<br />

A.2.2.5 Annealing of Low Alloy and Alloy Steel.......................................................................45<br />

A.2.2.5.1 Batch Annealing ....................................................................................................45<br />

A.2.2.5.2 Continuous Annealing ...........................................................................................46<br />

A.2.2.6 Annealing (II) and Pickling (II) of High Alloy Steel .....................................................47<br />

A.2.2.7 Tempering of Cold Rolled Strip.....................................................................................48<br />

A.2.2.7.1 Low Alloy and Alloy Steel....................................................................................48<br />

A.2.2.7.2 High Alloy Steel ....................................................................................................48<br />

A.2.2.8 Finishing ........................................................................................................................49<br />

A.2.2.9 Roll Shop .......................................................................................................................49<br />

A.2.2.10 Water and Process Baths Management in Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s .......................................50<br />

A.2.2.10.1 Emulsion System ...................................................................................................50<br />

A.2.2.10.2 Degreasing Solution System..................................................................................51<br />

A.2.2.10.3 Cooling Water Systems .........................................................................................51<br />

A.2.2.10.4 Waste Water Treatment .........................................................................................53<br />

A.2.2.11 Waste and By-product Management in Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s...........................................53<br />

A.2.3 WIRE PLANTS...................................................................................................................54<br />

Stahlverarbeitung xxvii


A.2.3.1 Wire Drawing Process Overview .................................................................................. 54<br />

A.2.3.2 Wire Rod Preparation .................................................................................................... 55<br />

A.2.3.2.1 Mechanical Descaling of Wire Rod ...................................................................... 56<br />

A.2.3.2.2 Chemical Descaling (Pickling) of Wire Rod......................................................... 56<br />

A.2.3.2.3 Application of Soap (Lubricant) Carrier ............................................................... 56<br />

A.2.3.3 Drawing.........................................................................................................................57<br />

A.2.3.3.1 Dry Drawing of Wire ............................................................................................ 57<br />

A.2.3.4 Heat Treatment of Wire................................................................................................. 57<br />

A.2.3.4.1 Batch Annealing of Low Carbon Steel Wire......................................................... 57<br />

A.2.3.4.2 Continuous (In-Line) Annealing of Low Carbon Steel Wire................................ 58<br />

A.2.3.4.3 Continuous (In-Line) Annealing of Stainless Steel Wire...................................... 58<br />

A.2.3.4.4 Patenting ............................................................................................................... 58<br />

A.2.3.4.5 Oil Hardening and Tempering (Oil Tempering) ................................................... 59<br />

A.2.3.4.6 Stress-relieving...................................................................................................... 59<br />

A.2.3.5 In-line Pickling .............................................................................................................. 60<br />

A.3 Present Consumption and Emission Levels for <strong>Hot</strong> and Cold Forming ................................... 61<br />

A.3.1 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s ................................................................................................................ 61<br />

A.3.1.1 Mass Stream Overview.................................................................................................. 61<br />

A.3.1.2 Surface Rectification and Conditioning of Input........................................................... 62<br />

A.3.1.3 Reheating and Heat Treatment Furnaces....................................................................... 63<br />

A.3.1.4 Descaling.......................................................................................................................65<br />

A.3.1.5 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong>.................................................................................................................... 67<br />

A.3.1.6 Roll Shop.......................................................................................................................67<br />

A.3.1.7 Oil, Grease and Hydraulic Oil Flow.............................................................................. 67<br />

A.3.1.8 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong> Waste Water Treatment Plant ............................................................ 69<br />

A.3.1.9 Waste and Recycling ..................................................................................................... 70<br />

A.3.1.10 Noise Issues in <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong>........................................................................................... 71<br />

A.3.1.11 Commissioning and Decommissioning ......................................................................... 71<br />

A.3.2 Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s............................................................................................................... 73<br />

A.3.2.1 Mass Stream Overview.................................................................................................. 73<br />

A.3.2.2 Pickling of Low Alloy, Alloy and High Alloy Steel ..................................................... 74<br />

A.3.2.2.1 Hydrochloric Acid Pickling Line and Regeneration Plant .................................... 75<br />

A.3.2.2.2 Sulphuric Acid Pickling Line and Regeneration Plant.......................................... 77<br />

A.3.2.2.3 Mixed (HNO3-HF) Acid Pickling Line and Acid Recovery ................................. 79<br />

A.3.2.3 Cold <strong>Rolling</strong> .................................................................................................................. 80<br />

A.3.2.3.1 Low Alloy ............................................................................................................. 80<br />

A.3.2.3.2 High Alloy/Reversing <strong>Mill</strong> ................................................................................... 82<br />

A.3.2.4 Annealing of Low Alloy and Alloy Steel ...................................................................... 83<br />

A.3.2.4.1 Batch Annealing.................................................................................................... 83<br />

A.3.2.4.2 Continuous Annealing........................................................................................... 84<br />

A.3.2.5 Annealing and Pickling of High Alloy Steel ................................................................. 85<br />

A.3.2.6 Tempering (Low alloy/High Alloy)............................................................................... 87<br />

A.3.2.7 Finishing (Cutting, Inspection, Packing) ....................................................................... 87<br />

A.3.2.8 Roll Shop.......................................................................................................................88<br />

A.3.2.9 Hydraulic Fluids and Lubricants Management.............................................................. 88<br />

A.3.2.10 Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong> Waste Water Treatment Plant .......................................................... 89<br />

A.3.2.11 Waste and Recycling ..................................................................................................... 91<br />

A.3.2.12 Noise Issues in Cold <strong>Rolling</strong> ......................................................................................... 91<br />

A.3.3 Wire Plant ........................................................................................................................... 93<br />

A.3.3.1 Mass Stream Overview.................................................................................................. 93<br />

A.3.3.2 Wire Rod Preparation .................................................................................................... 94<br />

A.3.3.2.1 Mechanical Descaling of Wire Rod ...................................................................... 94<br />

A.3.3.2.2 Chemical Descaling/Pickling of Wire Rod ........................................................... 94<br />

A.3.3.2.3 Application of Soap Carrier .................................................................................. 95<br />

A.3.3.3 Drawing of Wire............................................................................................................ 96<br />

A.3.3.3.1 Dry Drawing ......................................................................................................... 96<br />

A.3.3.3.2 Wet Drawing......................................................................................................... 97<br />

A.3.3.4 Heat Treatment of Wire................................................................................................. 99<br />

A.3.3.4.1 Batch Annealing/Bell and Pot Furnaces................................................................ 99<br />

A.3.3.4.2 Continuous Annealing/Molten Lead Bath............................................................. 99<br />

A.3.3.4.3 Patenting ............................................................................................................. 100<br />

A.3.3.4.4 Oil Hardening & Tempering ............................................................................... 101<br />

xxviii Stahlverarbeitung


A.3.3.4.5 Annealing of Stainless Steel Wire .......................................................................102<br />

A.3.3.4.6 Stress Relieving ...................................................................................................102<br />

A.3.3.5 Noise Issues in a Wire Plant.........................................................................................102<br />

A.4 Massnahmen, die bei der Festlegung von <strong>BVT</strong> für Warm- und Kaltumformung zu<br />

berücksichtigen sind................................................................................................................105<br />

A.4.1 WARMWALZWERK .......................................................................................................105<br />

A.4.1.1 Lagerung und Umschlag von Roh- und Hilfsstoffen ...................................................105<br />

A.4.1.2 Beseitigung von Oberflächenfehlern und Vorbereitung des Einsatzmaterials .............105<br />

A.4.1.2.1 Kapselung der Flämmanlage mit Reinigung der Abgase.....................................105<br />

A.4.1.2.2 Kapselung der Schleifmaschinen mit Reinigung der Abgase..............................107<br />

A.4.1.2.3 Computergestützte Qualitätskontrolle (CAQC)...................................................109<br />

A.4.1.2.4 Walzen von Brammen mit gewölbten Kanten.....................................................110<br />

A.4.1.2.5 Längsteilen von Brammen...................................................................................110<br />

A.4.1.3 Wärm- und Wärmebehandlungsöfen ...........................................................................111<br />

A.4.1.3.1 Allgemeine Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und für<br />

emissionsarmen Betrieb.......................................................................................111<br />

A.4.1.3.2 Ofenautomatisierung / Ofenregulierung ..............................................................113<br />

A.4.1.3.3 Optimierte Gestaltung der Ofentür ......................................................................115<br />

A.4.1.3.4 Regenerativbrennersystem...................................................................................115<br />

A.4.1.3.5 Wärmetauscher und Rekuperativbrenner.............................................................117<br />

A.4.1.3.6 Oxyfuel Technologie ...........................................................................................118<br />

A.4.1.3.7 NOx-arme Brenner ..............................................................................................118<br />

A.4.1.3.8 Selektive katalytische Reduktion (SCR)..............................................................120<br />

A.4.1.3.9 Selektive nichtkatalytische Reduktion (SNCR)...................................................121<br />

A.4.1.3.10 Externe Abgasrückführung (AGR)......................................................................123<br />

A.4.1.3.11 Abhitzekessel.......................................................................................................124<br />

A.4.1.3.12 Optimiertes Gleitschienen-Design zur Reduzierung von Kühlschatten...............125<br />

A.4.1.3.13 Reduzierung der Energieverluste an Materialvorschub-einrichtungen................126<br />

A.4.1.3.14 Verdampfungskühlung für Ofengleitschienen.....................................................127<br />

A.4.1.3.15 Vorwärmvorrichtung für das Einsatzgut..............................................................128<br />

A.4.1.3.16 Wärmekonservierungkästen / Thermoabdeckung................................................129<br />

A.4.1.3.17 Heißeinsatz / Direktwalzen..................................................................................131<br />

A.4.1.3.18 Endabmessungsnahes Gießen / Dünnbrammengießen ........................................134<br />

A.4.1.3.19 Endabmessungsnahes Gießen/Vorprofil-Gießen (Beam Blank)..........................138<br />

A.4.1.4 Entzunderung ...............................................................................................................138<br />

A.4.1.4.1 Detektoren zur Positionsbestimmung des Walzgutes ..........................................138<br />

A.4.1.4.2 Verwendung von Hochdruck-Vorratstanks .........................................................139<br />

A.4.1.5 Stauchen /Kantenbearbeitung.......................................................................................139<br />

A.4.1.5.1 Automatische Breitenkontrolle mit Kurzhubkontrolle ........................................140<br />

A.4.1.6 Vorstraße......................................................................................................................141<br />

A.4.1.6.1 Prozessautomation...............................................................................................141<br />

A.4.1.7 Transport des vorgewalzten Materials zur Fertigstraße ...............................................141<br />

A.4.1.7.1 Coilbox ................................................................................................................141<br />

A.4.1.7.2 Haspelofen...........................................................................................................142<br />

A.4.1.7.3 Hitzeschilde an Schiebebühnen ...........................................................................143<br />

A.4.1.7.4 Erwärmen der Bandränder...................................................................................143<br />

A.4.1.8 Walzen .........................................................................................................................144<br />

A.4.1.8.1 Schopfoptimierungssystem..................................................................................144<br />

A.4.1.8.2 Schmiersystem der Arbeitswalzen.......................................................................145<br />

A.4.1.8.3 (Beschleunigte) Bandkühlung zwischen den Gerüsten........................................145<br />

A.4.1.8.4 Bandzugkontrolle.................................................................................................146<br />

A.4.1.8.5 Bandprofil- und Planheitskontrolle......................................................................146<br />

A.4.1.8.6 Kühlung der Arbeitswalzen .................................................................................147<br />

A.4.1.8.7 Automatisierung der Fertigwalzstraße (Prozess- und Basisautomation) .............148<br />

A.4.1.8.8 Reduzierung der diffusen Emissionen/Entfernen von Oxidpartikeln ..................148<br />

A.4.1.8.9 Vermeidung von Verunreinigung mit Kohlenwasserstoffen ...............................150<br />

A.4.1.8.10 Hydraulische Bandaufwickler mit Kontrollsystem..............................................150<br />

A.4.1.8.11 Formkontrolliertes Walzen / Querschnittkontrolle ..............................................151<br />

A.4.1.8.12 Prozessgekoppelte Wärmebehandlung (beschleunigte Kühlung)........................151<br />

A.4.1.8.13 Thermo-mechanisches Walzen............................................................................152<br />

A.4.1.9 Kühlstrecke ..................................................................................................................152<br />

A.4.1.9.1 Optimierte Wasserpumpen für Wasservorhänge .................................................152<br />

Stahlverarbeitung xxix


A.4.1.10 Nachgeschaltete Blechproduktion ............................................................................... 152<br />

A.4.1.10.1 Staubabscheidung beim Egalisieren (Richten).................................................... 152<br />

A.4.1.11 Walzendreherei............................................................................................................ 153<br />

A.4.1.11.1 Gute Betriebspaxis in Walzendrehereien (’Good Operational Practice’)............ 153<br />

A.4.1.12 Wasserbehandlung....................................................................................................... 154<br />

A.4.1.12.1 Reduzierung des Wasserverbrauchs und der Einleitungsmengen ....................... 154<br />

A.4.1.12.2 Behandlung von öl- und zunderhaltigem Prozesswasser .................................... 155<br />

A.4.1.12.3 Kühlwasserbehandlung ....................................................................................... 160<br />

A.4.1.13 Behandlung und Wiederverwertung von Abfällen/ Nebenprodukten.......................... 160<br />

A.4.1.13.1 Interne Wiederverwertung von trockenen oder entwässerten Oxiden................. 160<br />

A.4.1.13.2 Wiederverwertungstechnologien für ölhaltigen Walzzunder .............................. 161<br />

A.4.2 KALTWALZWERK......................................................................................................... 163<br />

A.4.2.1 Lagerung und Umschlag von Roh- und Hilfsstoffen................................................... 163<br />

A.4.2.2 Beizen..........................................................................................................................163<br />

A.4.2.2.1 Reduktion der Abwasservolumen und der Schadstoffbelastung ......................... 163<br />

A.4.2.2.2 Reduktion der Staubemissionen beim Abwickeln............................................... 164<br />

A.4.2.2.3 Mechanische Vorentzunderung........................................................................... 164<br />

A.4.2.2.4 Optimierte Spülpraktiken / Kaskadenspülung..................................................... 166<br />

A.4.2.2.5 Beizen mit intensiver Badbewegung / Turbulenzbeizen ..................................... 166<br />

A.4.2.2.6 Reinigung und Wiederverwendung von Beizflüssigkeiten ................................. 167<br />

A.4.2.2.7 Regenerierung von Salzsäure mittels Sprühröstverfahren................................... 168<br />

A.4.2.2.8 Regenerierung von Salzsäure mittels Wirbelschichtverfahren............................ 170<br />

A.4.2.2.9 Abwasserfreie Salzsäure-Bandbeizanlage........................................................... 170<br />

A.4.2.2.10 Rückgewinnung von Schwefelsäure mittels Kühlkristallisation ......................... 172<br />

A.4.2.2.11 Regenerierung von Mischsäuren mittels Sprühröstverfahren ............................. 173<br />

A.4.2.2.12 Rückgewinnung von Mischsäure (HNO3 und HF) durch<br />

Ionenaustauschverfahren..................................................................................... 175<br />

A.4.2.2.13 Rückgewinnung von Mischsäure (HNO3 und HF) durch Diffusionsdialyse...... 175<br />

A.4.2.2.14 Rückgewinnung von Mischsäure durch Eindampfverfahren .............................. 176<br />

A.4.2.2.15 Elektrolytisches Vorbeizen von hochlegierten Stählen....................................... 177<br />

A.4.2.2.16 Reinigung und Wiederverwendung von elektrolytischer Beizflüssigkeit .......... 178<br />

A.4.2.2.17 Externe Wiederverwertung von verbrauchter Beizlösung................................... 178<br />

A.4.2.2.18 Reduktion von Emissionen beim Beizen / geschlossene HCl- und H2SO4-<br />

Beiztanks mit Abgasreinigung ............................................................................ 179<br />

A.4.2.2.19 Reduktion der Emissionen beim Beizen / geschlossene<br />

Mischsäurebeiztanks mit Abgasreinigung........................................................... 180<br />

A.4.2.2.20 NOx-Unterdrückung beim Beizen mit Mischsäure durch Zugabe von H2O2<br />

(oder Harnstoff) zum Beizbad............................................................................. 181<br />

A.4.2.2.21 Reduktion von NOx aus Beizbädern durch selektive katalytische Reduktion .... 182<br />

A.4.2.2.22 Reduzierung von NOx aus Beizbädern durch selektive nicht-katalytische<br />

Reduktion............................................................................................................ 183<br />

A.4.2.2.23 Salpetersäurefreies Beizen von rostfreiem Stahl................................................. 183<br />

A.4.2.2.24 Optimierter Walzölgebrauch für niedriglegierten Stahl und Kohlenstoffstahl.... 183<br />

A.4.2.2.25 Magnetische Pumpen (niedriglegierte Stähle und Kohlenstoffstahl) .................. 184<br />

A.4.2.2.26 Erwärmung der Säure durch Wärmetauscher...................................................... 184<br />

A.4.2.2.27 Erwärmung der Säure durch Tauchbrenner......................................................... 185<br />

A.4.2.2.28 Behandlung von saurem Abwasser ..................................................................... 185<br />

A.4.2.3 Walzen......................................................................................................................... 187<br />

A.4.2.3.1 Kontinuierliches Walzen an Stelle von konventionellem<br />

diskontinuierlichem Walzen von niedriglegierten Stählen und<br />

Kohlenstoffstahl.................................................................................................. 187<br />

A.4.2.3.2 Beizanlage gekoppelt mit einem Tandemwalzwerk............................................ 187<br />

A.4.2.3.3 Optimierte Auswahl von Walzöl und Emulsionssystem ..................................... 188<br />

A.4.2.3.4 Kontinuierliche Überwachung der Emulsionsqualität......................................... 188<br />

A.4.2.3.5 Vermeidung von Verunreinigungen.................................................................... 189<br />

A.4.2.3.6 Optimierter Emulsions-/Ölgebrauch ................................................................... 189<br />

A.4.2.3.7 Reinigung und Wiederverwendung von Emulsionen.......................................... 189<br />

A.4.2.3.8 Behandlung von verbrauchten Emulsionen......................................................... 190<br />

A.4.2.3.9 Absaugen von Öldämpfen und Abscheiden des Öls ........................................... 193<br />

A.4.2.3.10 Kühlwasserkreisläufe / Spezielle Kühlwassersysteme........................................ 194<br />

A.4.2.4 Glühen ......................................................................................................................... 195<br />

A.4.2.4.1 Einsatz von Entfettungsbadkaskaden .................................................................. 195<br />

xxx Stahlverarbeitung


A.4.2.4.2 Vorentfetten mit heißem Wasser .........................................................................195<br />

A.4.2.4.3 Reinigung und Wiederverwendung von Entfettungsbädern ................................195<br />

A.4.2.4.4 Behandlung von verbrauchten Entfettungsbädern und von alkalischem<br />

Abwasser .............................................................................................................196<br />

A.4.2.4.5 Absaugsysteme für Entfettungsanlagen...............................................................197<br />

A.4.2.4.6 Spezielle Kühlwassersysteme und Wiederverwendung des Wassers ..................198<br />

A.4.2.4.7 Haubenglühen unter 100 % Wasserstoff .............................................................198<br />

A.4.2.4.8 Kontinuierliches Glühen an Stelle von Haubenglühen........................................198<br />

A.4.2.4.9 Verbrennungsluftvorwärmung / Einsatz von Regenerativ- und<br />

Rekuperativbrennern in Glühöfen .......................................................................198<br />

A.4.2.4.10 Reduktion von NOx-Emission durch NOx-arme Brenner...................................199<br />

A.4.2.4.11 Vorwärmen des Einsatzgutes...............................................................................200<br />

A.4.2.4.12 Nutzung von Abwärme zum Erwärmen von Entfettungsbädern .........................201<br />

A.4.2.5 Anlassen.......................................................................................................................201<br />

A.4.2.5.1 Optimierung des Emulsionssystems ....................................................................201<br />

A.4.2.5.2 Wechsel zu einem trockenen Dressierprozeß ......................................................201<br />

A.4.2.5.3 Reinigung der Dressieremulsion..........................................................................202<br />

A.4.2.5.4 Reduktion von Öldämpfen und Staub..................................................................202<br />

A.4.2.6 Endbearbeitung ............................................................................................................203<br />

A.4.2.6.1 Erfassen und Abscheiden der Ölnebel beim Einölen...........................................203<br />

A.4.2.6.2 Elektrostatisches Einölen.....................................................................................203<br />

A.4.2.6.3 Optimiertes Sprühölen.........................................................................................204<br />

A.4.2.6.4 Staubreduzierung beim Egalisieren (Richten) und Schweißen............................204<br />

A.4.2.6.5 Optimierte Endbearbeitung..................................................................................205<br />

A.4.2.7 Walzendreherei ............................................................................................................205<br />

A.4.2.7.1 Reinigung und Wiederverwendung von Schleifemulsionen................................205<br />

A.4.2.7.2 Abgassystem (PRETEX/SBT).............................................................................205<br />

A.4.2.7.3 Reduktion und Recycling von Schrott.................................................................205<br />

A.4.3 DRAHTZIEHEREI............................................................................................................206<br />

A.4.3.1 Lagerung und Umschlag von Roh- und Hilfsstoffen ...................................................206<br />

A.4.3.2 Mechanisches Entzundern............................................................................................206<br />

A.4.3.2.1 Externe Wiederverwertung von Zunder ..............................................................206<br />

A.4.3.3 Chemisches Entzundern / Beizen von Walzdraht ........................................................207<br />

A.4.3.3.1 Optimaler Betriebsbereich für Salzsäurebeizen...................................................207<br />

A.4.3.3.2 Absaugsysteme für Beizdämpfe ..........................................................................207<br />

A.4.3.3.3 Behandlung der Abluft von Beizbecken..............................................................208<br />

A.4.3.3.4 Beizkaskaden.......................................................................................................209<br />

A.4.3.3.5 Minimierung der Badverschleppung beim Beizen ..............................................209<br />

A.4.3.3.6 Abtrennung und Wiederverwendung der freien Säure ........................................210<br />

A.4.3.3.7 Regenerierung von verbrauchter Säure................................................................210<br />

A.4.3.3.8 Verwertung von verbrauchter Säure als Sekundärrohstoff ..................................211<br />

A.4.3.3.9 Minimieren des Spülwasserverbrauches durch Kaskadenspülung ......................211<br />

A.4.3.4 Strahlentzunderung: Trennung von Zunder und Strahlmittel.......................................212<br />

A.4.3.5 Trockenziehen..............................................................................................................213<br />

A.4.3.5.1 Reduktion der Emissionen von Ziehmaschinen/Behandlung der<br />

abgesaugten Luft..................................................................................................213<br />

A.4.3.5.2 Geschlossene Kühlwasserkreisläufe....................................................................214<br />

A.4.3.6 Nassziehen ...................................................................................................................214<br />

A.4.3.6.1 Geschlossene Kühlwasserkreisläufe....................................................................214<br />

A.4.3.6.2 Reinigung der Ziehmittel (Öl, Emulsionen) ........................................................214<br />

A.4.3.6.3 Behandlung von Ziehmittel-Abfällen: Öl und Ölemulsionen..............................215<br />

A.4.3.6.4 Behandlung von Ziehmittel-Abfällen: Seifenemulsionen....................................215<br />

A.4.3.7 Diskontinuierliches Glühen von Draht.........................................................................216<br />

A.4.3.7.1 Verbrennen des ausgeblasenen Schutzgases........................................................216<br />

A.4.3.8 Kontinuierliches Glühen von niedriggekohltem Draht ................................................216<br />

A.4.3.8.1 Bleibad: gute Betriebsführung (’Good Housekeeping’) ......................................216<br />

A.4.3.8.2 Verwertung von bleihaltigen Abfällen ................................................................217<br />

A.4.3.8.3 Betrieb von Abschreckbädern und Behandlung von Abwasser aus<br />

Abschreckbädern von kontinuierlichen (inline) Glühöfen...................................218<br />

A.4.3.9 Kontinuierliche Glühöfen für Draht aus rostfreiem Stahl ............................................218<br />

A.4.3.9.1 Verbrennen des ausgeblasene Schutzgases..........................................................218<br />

A.4.3.10 Patentieren/Perlitisieren ...............................................................................................218<br />

Stahlverarbeitung xxxi


A.4.3.10.1 Optimierter Ofenbetrieb...................................................................................... 218<br />

A.4.3.10.2 Bleibad: gute betriebsinterne Maßnahmen.......................................................... 219<br />

A.4.3.10.3 Verwertung von bleihaltigen Abfällen................................................................ 219<br />

A.4.3.10.4 Betrieb von Abschreckbädern und Behandlung von Abwasser aus<br />

Abschreckbädern von Patentieranlagen .............................................................. 219<br />

A.4.3.11 Ölhärtung und Anlassen .............................................................................................. 219<br />

A.4.3.11.1 Verbrennen des ausgeblasene Schutzgases ......................................................... 219<br />

A.4.3.11.2 Absaugung von Öldämpfen aus Abschreckbädern und Abscheidung des Öls.... 219<br />

A.4.3.12 Wärmebehandlung von Draht (verschiedene Prozesse) .............................................. 220<br />

A.4.3.12.1 Induktive Erwärmung des Drahtes...................................................................... 220<br />

A.4.3.13 Inline Beizen................................................................................................................ 221<br />

A.5 <strong>Beste</strong> Verfügbare <strong>Techniken</strong> für Warm- und Kaltumformung ............................................... 223<br />

A.5.1 Warmwalzwerk ................................................................................................................. 224<br />

A.5.2 Kaltwalzwerk ....................................................................................................................229<br />

A.5.3 Drahtzieherei..................................................................................................................... 234<br />

A.6 Emerging Techniques for <strong>Hot</strong> and Cold Forming................................................................... 237<br />

A.6.1 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>................................................................................................................237<br />

A.6.1.1 Scarfing and Grinding ................................................................................................. 237<br />

A.6.1.2 Reheating Furnace....................................................................................................... 237<br />

A.6.1.2.1 Flameless Burner................................................................................................. 237<br />

A.6.1.2.2 Ultra Low-NOx Burner....................................................................................... 237<br />

A.6.1.2.3 Water Injection.................................................................................................... 237<br />

A.6.1.2.4 Shell de-NOx Process ......................................................................................... 238<br />

A.6.1.2.5 Regenerative Active Coal Process ...................................................................... 238<br />

A.6.1.2.6 Degussa H2O2 Process......................................................................................... 238<br />

A.6.1.2.7 Bio–de-NOx Process........................................................................................... 238<br />

A.6.1.3 Descaling..................................................................................................................... 238<br />

A.6.1.3.1 Rotor Descaling................................................................................................... 238<br />

A.6.1.4 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> and Water Treatment ............................................................................... 239<br />

A.6.1.4.1 Endless <strong>Rolling</strong> ................................................................................................... 239<br />

A.6.1.4.2 Strip Casting Procedure....................................................................................... 240<br />

A.6.1.4.3 By-product Recycling ......................................................................................... 243<br />

A.6.2 Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong> .............................................................................................................. 245<br />

A.6.2.1 Pickling........................................................................................................................245<br />

A.6.2.1.1 Hydro-abrasive Pre-descaling (Ishi Clean) ......................................................... 245<br />

A.6.2.1.2 Pre-descaling by Ferromagnetic Abrasive .......................................................... 245<br />

A.6.3 Wire Plant ......................................................................................................................... 246<br />

A.7 Abschiessende Bemerkungen ................................................................................................. 247<br />

xxxii Stahlverarbeitung


List of figures<br />

Figure A.1-1: <strong>Hot</strong> and Cold Formed Products covered by this BREF ......................................................... 1<br />

Figure A.1-2: CR Strip production in 1994.................................................................................................. 7<br />

Figure A.1-3: Slit strip production ............................................................................................................... 8<br />

Figure A.2-1: Overview of <strong>Hot</strong> Rolled Products........................................................................................ 12<br />

Figure A.2-2: Typical designs for <strong>Hot</strong> Strip <strong>Mill</strong>s ..................................................................................... 14<br />

Figure A.2-3: Typical STECKEL <strong>Mill</strong> configuration ................................................................................15<br />

Figure A.2-4: STECKEL <strong>Mill</strong> with coiling furnaces ................................................................................. 15<br />

Figure A.2-5: Planetary <strong>Mill</strong> (SENDZIMIR)............................................................................................. 16<br />

Figure A.2-6: Typical Plate <strong>Mill</strong> configuration.......................................................................................... 17<br />

Figure A.2-7: Typical layout of a Wire Rod <strong>Mill</strong> ...................................................................................... 18<br />

Figure A.2-8: Profiled rolls for sheet piling sections ................................................................................. 19<br />

Figure A.2-9: Universal stands for parallel flanged products..................................................................... 20<br />

Figure A.2-10: Plant layout of a Heavy Section <strong>Mill</strong>................................................................................. 20<br />

Figure A.2-11: Plant layout of a Heavy/Medium Section <strong>Mill</strong> for sheet piling ......................................... 21<br />

Figure A.2-12: Examples of beam blanks cross sections ...........................................................................21<br />

Figure A.2-13: Mandrel mill ...................................................................................................................... 22<br />

Figure A.2-14: Plug mill ............................................................................................................................ 23<br />

Figure A.2-15: Flow sheet for continuous tube production........................................................................24<br />

Figure A.2-16: Tube welding processes..................................................................................................... 25<br />

Figure A.2-17: Pit furnace.......................................................................................................................... 27<br />

Figure A.2-18: Pusher type furnace ........................................................................................................... 28<br />

Figure A.2-19: Walking beam furnace....................................................................................................... 28<br />

Figure A.2-20: Typical design of rotary hearth furnace............................................................................. 29<br />

Figure A.2-21: Roller arrangement of wire rod finishing section .............................................................. 31<br />

Figure A.2-22: Different types of water cooling........................................................................................ 32<br />

Figure A.2-23: Example of a once through water system .......................................................................... 33<br />

Figure A.2-24: Example of semi-closed water circuit................................................................................ 34<br />

Figure A.2-25: Example of closed circuit water system ............................................................................ 35<br />

Figure A.2-26: Water loops for hot strip rolling mill................................................................................. 35<br />

Figure A.2-27: Use of water loops in a hot rolling mill ............................................................................. 36<br />

Figure A.2-28: Typical configurations of cold rolled strip mills................................................................39<br />

Figure A.2-29: Cold rolling process line with continuous annealing......................................................... 40<br />

Figure A.2-30: Schematic of a continuous pickling line............................................................................ 41<br />

Figure A.2-31: Schematic of a hood-type annealing furnace..................................................................... 46<br />

Figure A.2-32: Example of a continuous annealing furnace ...................................................................... 47<br />

Figure A.2-33: General emulsion flow....................................................................................................... 50<br />

Figure A.2-34: Degreasing solution flow (continuous annealing line) ...................................................... 51<br />

Figure A.2-35: Cooling water system for a cold mill................................................................................. 52<br />

Figure A.2-36: Cooling water system for HCl-pickling and batch annealing ............................................ 52<br />

Figure A.2-37: Cooling water system for a continuous annealing line ...................................................... 52<br />

Figure A.2-38: Production of low carbon galvanized wire ........................................................................ 54<br />

Figure A.2-39: Production of high carbon galvanized wire .......................................................................55<br />

Figure A.3-1: Input/output overview for hot rolling mills ......................................................................... 61<br />

Figure A.3-2: Sankey diagram for a typical reheat furnace as reported in [StTimes 6/93]........................ 64<br />

Figure A.3-3: Oily material balance of a typical steel mill as repoted in [DFIU 96] ................................. 68<br />

Figure A.3-4: Input/output overview for cold rolling mills........................................................................ 73<br />

Figure A.3-5: Flow sheet for HCl pickling and acid regeneration ............................................................. 75<br />

Figure A.3-6: Flow sheet for H2SO4 pickling and regeneration................................................................. 77<br />

Figure A.3-7: Flow sheet for stainless steel pickling with HNO3-HF acid (incl. recovery)....................... 79<br />

Bild A.4-1: Ablaufschema der Emissionsabscheidung bei Flämmanlagen (Beispiel mit Nasselektrofilter)<br />

.................................................................................................................................................................. 106<br />

Bild A.4-2: Ablaufschema der Emissionsabscheidung bei Schleifanlagen.............................................. 108<br />

Bild A.4-3: Schematische Darstellung eines Abhitzekessels ................................................................... 124<br />

Bild A.4-4: Typisches Schema einer Verdampfungskühlung für Ofengleitschienen............................... 127<br />

Bild A.4-5: Prinzip der Brammenvorwärmung mittels Abgas ................................................................. 129<br />

Bild A.4-6: Änderung der Lagerung zur Erhöhung der Einsatztemperatur.............................................. 131<br />

Bild A.4-7: Materialfluss für Kalt- und Heißeinsatz ................................................................................ 132<br />

Bild A.4-8: Schema des CSP-Prozeß ....................................................................................................... 135<br />

Bild A.4-9: Schema des ISP-Prozeß......................................................................................................... 135<br />

Bild A.4-10: Betreib einer automatischen Breitenkontrolle..................................................................... 140<br />

Stahlverarbeitung xxxiii


Bild A.4-11: Haspelbox Anordnung.........................................................................................................142<br />

Bild A.4-12: Schopfoptimierungssystem..................................................................................................144<br />

Bild A.4-13: Bespiel eines Wasserkreislaufes für ein Warmwalzwerk ....................................................157<br />

Bild A.4-14: Behandlung von Rückspülwässern ......................................................................................158<br />

Bild A.4-15: Unterschiedliche Beiztankvarianten ....................................................................................167<br />

Bild A.4-16: Abhängigkeit der Spülwasserverwertung vom Eisengehalt.................................................171<br />

Bild A.4-17: Beispiel einer abwasserfreien HCl-Beize mit Säureregeneration ........................................172<br />

Bild A.4-18: Spaltsystem für verbrauchte Emulsion ................................................................................191<br />

Bild A.4-19: Fliessbild für verbrauchte Entfettungslösung (Beispiel einer kontinuierlichen Glühlinie).196<br />

Figure A.6-1: Diagrammatic view of the endless hot strip rolling process...............................................239<br />

Figure A.6-2: Double-roller pilot plant.....................................................................................................240<br />

Figure A.6-3: Casting Pressing <strong>Rolling</strong> (CPR) pilot plant........................................................................241<br />

xxxiv Stahlverarbeitung


List of tables<br />

Table A.1.1: Production of Flat Products in EU 15 in 1996 ........................................................................ 2<br />

Table A.1.2: Size distribution of Flat Product manufacturing facilities....................................................... 2<br />

Table A.1.3: Production of Long Products in EU 15 in 1996 ...................................................................... 3<br />

Table A.1.4: Size distribution of Long Product manufacturing facilities..................................................... 3<br />

Table A.1.5: Steel Tube production, number of plants and employees........................................................ 4<br />

Table A.1.6: Number and size of tube plants in 1994 .................................................................................. 5<br />

Table A.1.7: CR Sheet and Strip production in 1996................................................................................... 5<br />

Table A.1.8: Number and nominal capacity of CR <strong>Mill</strong>s............................................................................. 6<br />

Table A.1.9: Distribution and average company size of Cold <strong>Rolling</strong> Strip plants...................................... 6<br />

Table A.1.10: Production of CR strip and slit strip...................................................................................... 7<br />

Table A.1.11: Wire drawing industry in the EU .......................................................................................... 9<br />

Table A.2.1: Semi-finished product mills .................................................................................................. 13<br />

Table A.3.1: Consumption and emission levels for surface preparation.................................................... 62<br />

Table A.3.2: Consumption and emission levels for reheating/heat treatment furnaces.............................. 65<br />

Table A.3.3: Consumption and emission levels for descaling.................................................................... 66<br />

Table A.3.4: Consumption and emission levels for hot rolling.................................................................. 67<br />

Table A.3.5: Consumption and emission levels of the water treatment plant ............................................ 69<br />

Table A.3.6: Waste generated in hot rolling mills and utilisation rates...................................................... 70<br />

Table A.3.7: Consumption and emission levels for HCl pickling plants (incl. regeneration).................... 76<br />

Table A.3.8: Consumption and emission levels for waste water treatment in HCl-pickling plants ........... 77<br />

Table A.3.9: Consumption and emission levels for H2SO4 pickling plants (incl. regeneration) ................ 78<br />

Table A.3.10: Consumption and emission levels for waste water treatment in H2SO4 pickling plants...... 78<br />

Table A.3.11: Consumption and emission levels for mixed acid pickling and recovery ........................... 80<br />

Table A.3.12: Consumption and emission levels from tandem mills with emulsion system ..................... 81<br />

Table A.3.13: Consumption and emission levels from reversing mills...................................................... 82<br />

Table A.3.14: Consumption and emission levels from reversing mills...................................................... 82<br />

Table A.3.15: Consumption and emission levels from degreasing ............................................................ 83<br />

Table A.3.16: Consumption and emission levels from batch annealing .................................................... 83<br />

Table A.3.17: Consumption and emission levels from continuous annealing............................................ 84<br />

Table A.3.18: Consumption and emission levels of continuous annealing furnaces.................................. 85<br />

Table A.3.19: Consumption and emission levels from Pickling and annealing of high alloy steel............ 86<br />

Table A.3.20: Consumption and emission levels from tempering ............................................................. 87<br />

Table A.3.21: Consumption and emission levels from finishing ............................................................... 87<br />

Table A.3.22: Consumption and emission levels from the roll shop.......................................................... 88<br />

Table A.3.23: Consumption and emission levels from hydraulic fluid and lubricant systems................... 88<br />

Table A.3.24: Waste water discharge from cold rolling mills.................................................................... 89<br />

Table A.3.25: Waste generated in cold rolling mills and utilisation rates.................................................. 91<br />

Table A.3.26: Input/Output balance for a wire mill ................................................................................... 93<br />

Table A.3.27: Consumption and emission levels for mechanical descaling .............................................. 94<br />

Table A.3.28: Consumption and emission levels for chemical descaling .................................................. 95<br />

Table A.3.29: Consumption and emission levels for the application of soap carrier ................................. 96<br />

Table A.3.30: Consumption and emission levels for dry drawing ............................................................. 96<br />

Table A.3.31: Consumption and emission levels for wet drawing............................................................. 97<br />

Table A.3.32: Consumption and emission levels for bell and pot furnaces ............................................... 99<br />

Table A.3.33: Consumption and emission levels for lead baths............................................................... 100<br />

Table A.3.34: Consumption and emission levels for in-line HCl pickling............................................... 100<br />

Table A.3.35: Consumption and emission levels for patenting................................................................ 101<br />

Table A.3.36: Qualitative input / output balance for oil hardening.......................................................... 101<br />

Table A.3.37: Qualitative input / output balance for annealing of stainless steel .................................... 102<br />

Table A.3.38: Qualitative input / output balance for stress relieving....................................................... 102<br />

Tabelle A.4.1: Betriebsdaten und erzielbare Staubemissionswerte für Flämmanlagen............................ 107<br />

Tabelle A.4.2: Betriebsdaten und erzielbare Staubemissionswerte für Schleifmaschinen....................... 108<br />

Tabelle A.4.3: Vergleich der Flämmanteile mit/ohne CAQC .................................................................. 109<br />

Tabelle A.4.4: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für Ofenautomatisierung........................ 114<br />

Tabelle A.4.5: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für Regenerativsysteme ......................... 117<br />

Tabelle A.4.6: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für Rekuperatoren und Rekuperativbrenner<br />

.................................................................................................................................................................. 117<br />

Tabelle A.4.7: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für NOx-arme Brenner........................... 119<br />

Tabelle A.4.8: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für Abhitzekessel................................... 125<br />

Tabelle A.4.9: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für Verdunstungskühlung von<br />

Ofengleitschienen..................................................................................................................................... 128<br />

Stahlverarbeitung xxxv


Tabelle A.4.10: Einfluss von Heißeinsatz auf Brennstoffverbrauch und Verweildauer ...........................133<br />

Tabelle A.4.11: Investitionskosten für Heißeinsatz..................................................................................134<br />

Tabelle A.4.12: Dünnbrammengießanlagen (im Juli 1995)......................................................................136<br />

Tabelle A.4.13: Vergleich der Verbrauchsdaten von konventioneller Produktion und<br />

Dünnbrammenproduktion.........................................................................................................................137<br />

Tabelle A.4.14: Erreichte Emissionswerte und Betriebsdaten für Oxidabscheidsysteme.........................149<br />

Tabelle A.4.15: Typische Reduktion der diffusen Emissionen durch Wassersprühnebel ........................149<br />

Tabelle A.4.16: Typische erreichbare Ablaufwerte für verschiedene Abwasserbehandlungssysteme .....154<br />

Tabelle A.4.17: Geschätzte Kosten für verschiedene Abwasserbehandlungssysteme..............................155<br />

Tabelle A.4.18: Schadstoffkonzentration im Wasserkreislauf..................................................................156<br />

Tabelle A.4.19: Ablaufkonzentrationen der Behandlung von Rückspülwässern......................................158<br />

Tabelle A.4.20: Schadstoffreduktion bei verschiedenen Abwasserbehandlungen....................................159<br />

Tabelle A.4.21: Mit Gewebefiltern erzielte Staubemissionswerte bei Strahlentzunderungsanlagen........165<br />

Tabelle A.4.22: Verbrauchs- und Emissionswerte für HCl-Sprühröstung...............................................169<br />

Tabelle A.4.23: Luftemissionen aus der HCl-Sprühröstung.....................................................................169<br />

Tabelle A.4.24: Verbrauchs- und Emissionswerte für H2SO4-Vakuumkristallisation..............................173<br />

Tabelle A.4.25: Luftemissionen aus der H2SO4-Vakuumkristallisation ...................................................173<br />

Tabelle A.4.26: Verbrauchs- und Emissionswerte für Mischsäureregeneration mit Sprühröstung ..........174<br />

Tabelle A.4.27: Verbrauchs-/Emissionswerte für Mischsäurerückgewinnung mit Ionentauscher ...........175<br />

Tabelle A.4.28: Verbrauchs- und Emissionswerte für Mischsäurerückgewinnung mittels Eindampfung177<br />

Tabelle A.4.29: Mit Absorptionstürmen erzielte Emissionswerte für HCl-Beizen...................................179<br />

Tabelle A.4.30: Mit Absorptionstürmen erzielte Emissionswerte für H2SO4-Beizen...............................180<br />

Tabelle A.4.31: Geschätzte Kosten für Gegenstrom-Füllkörperwäscher..................................................180<br />

Tabelle A.4.32: Mittels H2O2 Injektion erreichbare Emissionswerte .......................................................182<br />

Tabelle A.4.33: Schadstoffkonzentrationen im Abwasser von HCl-Beizen und Regenerierungsanlagen186<br />

Tabelle A.4.34: Schadstoffkonzentrationen im Abwasser von HCl-Beizen und Regenerierungsanlagen186<br />

Tabelle A.4.35: Schadstoffkonzentrationen im Abwasser von H2SO4-Beizen und Regenerierungsanlagen<br />

..................................................................................................................................................................186<br />

Tabelle A.4.36: Betriebsdaten für elektrolytische Emulsionsspaltung .....................................................192<br />

Tabelle A.4.37: Erreichbare Emissionswerte für Emulsionsdampfabscheidung in Walzwerken .............193<br />

Tabelle A.4.38: Verbrauchs- und Emissionswerte für das Kühlwassersystem eines Tandemwalzwerkes<br />

..................................................................................................................................................................194<br />

Tabelle A.4.39: Betriebs- und Abwasserdaten für Entfettungsbadreinigung mittels Ultrafiltration.........196<br />

Tabelle A.4.40: Betriebs- und Abwasserdaten für die Behandlung von basischem Abwasser.................197<br />

Tabelle A.4.41: Erreichbare Emissionswerte für NOx-arme Brenner in Haubenglühöfen.......................200<br />

Tabelle A.4.42: Erreichbare Emissionswerte für NOx-arme Brenner in Durchlaufglühöfen...................200<br />

Tabelle A.4.43: Erreichbare Emissionswerte für Gewebe-Tröpfchenabscheider .....................................202<br />

Table A.6.1: Comparison of selected parameters of different casting technologies.................................240<br />

Table A.6.2: Development projects in strip casting..................................................................................241<br />

xxxvi Stahlverarbeitung


PART A<br />

<strong>Hot</strong> and Cold Forming<br />

(<strong>Rolling</strong> and Drawing of Steel)


Part A/Chapter 1<br />

A.1 GENERAL INFORMATION ON HOT AND COLD<br />

FORMING<br />

The hot and cold forming part of the ferrous metal processing sector comprises different<br />

manufacturing methods, like hot rolling, cold rolling and drawing of steel. A great variety of<br />

semi-finished and finished products with different lines of production is manufactured.<br />

Literature dealing with the ferrous metals sector uses different ways of splitting and structuring<br />

the sector and for delivering data. Some reports distinguish with regard to the forming process:<br />

hot - cold; or with regard to the shape of the final product: flat - long.<br />

Others (e.g. NACE 1 ) separate in groups: iron and steel production (including most of the hot<br />

and cold rolled products as well as continuous coated strip), manufacture of steel tubes and<br />

'other first processing of steel' (cold drawing, cold rolling of narrow strip, wire drawing etc.).<br />

To put together general information on the sector, statistical data (productivity, number/ size of<br />

plants, distribution etc.) and economic information is difficult as most of the available sources<br />

for data use different basis and different splitting of the sector, thus making it impossible to<br />

compare the given data.<br />

To present the general information on the hot and cold forming sector in this BREF, an outline<br />

in accordance with the manufactured products; as is shown in Figure A.1-1, was chosen.<br />

<strong>Hot</strong> Rolled<br />

Flat Products<br />

<strong>Hot</strong> Rolled<br />

Long Products<br />

Tubes<br />

<strong>Hot</strong> and Cold Forming<br />

of Ferrous Metals<br />

Wire<br />

Figure A.1-1: <strong>Hot</strong> and Cold Formed Products covered by this BREF<br />

1 General industrial classification of economic activities within the European Community<br />

Cold Rolled<br />

Flat Products<br />

Cold Drawn<br />

Long Products<br />

Ferrous Metals Processing Industry 1


Part A/Chapter 1<br />

A.1.1 <strong>Hot</strong> Rolled Flat Products<br />

The total production of hot rolled (HR) products in the EU decreased from 131.7 million tonnes<br />

in 1994 [EGKS95] to 127.8 million tonnes in 1996 [Stat97]. Roughly, 62 % of these HR<br />

products fall into the category: flats with an annual production of 79.2 million tonnes. Table<br />

A.1.1 presents production data for individual flat products for each Member State in 1996.<br />

HR Wide Flats<br />

[1000 t]<br />

HR Narrow<br />

Strip<br />

[1000 t]<br />

HR Wide<br />

Strip<br />

[1000 t]<br />

HR Plate<br />

[1000 t]<br />

Total HR Flat<br />

Products<br />

[1000 t]<br />

Austria 0 0 2621 340 2961<br />

Belgium 0 0 9350 566 9916<br />

Denmark 0 0 0 388 388<br />

Finland 0 0 1670 576 2246<br />

France 1 0 9871 845 10717<br />

Germany 103 623 19138 2748 22612<br />

Greece 0 9 346 4 359<br />

Ireland 0 0 0 0 0<br />

Italy 185 48 8061 1385 9679<br />

Luxembourg 0 0 0 0 0<br />

Netherlands 0 0 4136 15 4151<br />

Portugal 0 0 0 0 0<br />

Sweden 46 32 2832 569 3479<br />

Spain 0 190 3385 575 4150<br />

UK 88 145 7396 958 8587<br />

Total 423 1047 68806 8969 79245<br />

Reference year 1996<br />

Table A.1.1: Production of Flat Products in EU 15 in 1996<br />

[Stat97]<br />

Regarding the total production of HR flats, Germany is the largest manufacturer with more than<br />

double the production of the follow-up producers (France, Belgium, Italy and UK). The vast<br />

majority of HR flat products is wide strip.<br />

Beginning of 1993 74 production units for flats were in operation in EU 12. Number and size of<br />

these plants are given in Table A.1.2.<br />

Total number<br />

of plants<br />

Total average hourly<br />

technical capacity<br />

[t/h]<br />

Number of plants with<br />

an average hourly<br />

technical capacity<br />

over 20t/h<br />

Narrow Strip <strong>Mill</strong>s 17 45 15<br />

Wide Strip <strong>Mill</strong>s 25 474 25<br />

Heavy and Medium<br />

Plate <strong>Mill</strong>s<br />

32 109 23<br />

Sheet <strong>Mill</strong>s 7 12<br />

Universal Flat <strong>Mill</strong> 2 31<br />

Re-rolling <strong>Mill</strong>s for<br />

<strong>Hot</strong> Wide Strip<br />

8 677<br />

Table A.1.2: Size distribution of Flat Product manufacturing facilities<br />

[EUROSTAT]<br />

2 Ferrous Metals Processing Industry


A.1.2 <strong>Hot</strong> Rolled Long Products<br />

Part A/Chapter 1<br />

The remaining 38 % of HR products are categorized as long products. Production figures for all<br />

Members States are given in Table A.1.3.<br />

Track<br />

Material<br />

[1000 t]<br />

Heavy sections/<br />

profiles<br />

[1000 t]<br />

Reinforcing<br />

Steel Bars<br />

[1000 t]<br />

Merchant<br />

Bars<br />

[1000 t]<br />

Wire rod<br />

[1000 t]<br />

HR Long<br />

Products<br />

[1000 t]<br />

Austria 238 0 159 90 389 876<br />

Belgium 0 61 8 174 805 1048<br />

Denmark 0 0 58 158 0 216<br />

Finland 1 0 91 210 294 596<br />

France 255 303 923 1215 1766 4462<br />

Germany 243 1914 1566 1287 5268 10278<br />

Greece 0 0 635 56 197 888<br />

Ireland 0 311 0 0 0 311<br />

Italy 106 927 3725 3538 3270 11566<br />

Luxembourg 55 1255 282 260 463 2315<br />

Netherlands 0 0 453 0 152 605<br />

Portugal 0 0 523 0 138 661<br />

Sweden 48 17 128 587 107 887<br />

Spain 64 1180 2315 1381 1883 6823<br />

UK 211 1951 650 2071 2147 7030<br />

Total 1221 7919 11516 11027 16879 48562<br />

Table A.1.3: Production of Long Products in EU 15 in 1996<br />

[Stat97]<br />

The two major manufacturing countries are Italy and Germany followed by UK and Spain. The<br />

largest part of the long products sector in tonnage terms is the production of wire rod which<br />

stands for roughly a third of the total production followed by reinforcing bars and merchant bars<br />

with an approximate share of one quarter of the production each.<br />

Table A.1.4 compiles the size distribution for the long product manufacturing facilities. In 1993<br />

a total of 306 units were in operation.<br />

Hourly technical<br />

capacity (HTC) [t/h]<br />

< 20 20 - 39 40 - 59 60 - 79 80 - 99 100 - 119 120 – 139 >=140 Total<br />

Long Products * 89 56 53 44 28 14 10 12 306<br />

Heavy Sections only 3 2 5 4 3 6 1 3 27<br />

Wire Rod only 4 7 7 8 5 3 2 3 39<br />

Wire rod + reinforcing<br />

bars in coils<br />

0 3 3 2 4 0 4 3 19<br />

HTC [t/h] < 30 30 - 49 50 - 69 70 - 89 >=90 Total<br />

Heavy Sections +<br />

Merchant Bars<br />

3 2 4 3 1 13<br />

HTC [t/h] < 20 20 - 39 40 - 59 60 - 79 80 - 89 >=90 Total<br />

Merchant Bars only 55 12 12 7 2 1 89<br />

HTC [t/h] < 20 20-39 40 - 59 60 - 79 80 - 99 100 - 149 Total<br />

Merchant Bars +<br />

Reinforcing Bars in<br />

length<br />

3 5 4 2 7 2 23<br />

*<br />

except extrusion presses, forging machinery and sheet piling profiling lines.<br />

Table A.1.4: Size distribution of Long Product manufacturing facilities<br />

[EUROSTAT]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 3


Part A/Chapter 1<br />

A.1.3 Tubes<br />

With a production accounting for 20.9 % of the world's total production, the EU is the largest<br />

manufacturer of steel tubes followed by Japan and the U.S. The European steel tube industry<br />

has a highly concentrated structure. Five countries - Germany, Italy, France, United Kingdom<br />

and Spain - account for roughly 90 % of the total EU production. In some countries, a single<br />

company can account for 50 % or more of the national output. In addition to the major<br />

integrated steel tube manufacturers (mainly producing welded tubes), there are a relatively large<br />

number of small and medium-sized firms that are independent. Some manufacturers, often small<br />

in tonnage terms, operating in high value added markets, concentrate on the manufacture of<br />

special dimensions and grades of tubes according to particular customer specifications. At the<br />

end of 1994, there were 280 production units in the EU belonging to an estimated 245<br />

enterprises. Of these, 67 were specialised in cold drawing of seamless or welded tubes. [Pan97]<br />

Statistical information from the European Steel Tube Association -for 1994 and the EU 12 -<br />

refer to 252 production sites belonging to estimated 193 companies. [CEAM]<br />

Steel tubes cover three product categories, which differ considerably in manufacturing process,<br />

raw materials, and investment requirements. These categories are classified as:<br />

• Seamless tubes.<br />

• Welded steel tubes of circular cross-section over 406.4 mm in outside diameter.<br />

• Welded steel tubes of circular cross -section up to and including 406.4 mm in outside<br />

diameter together with welded steel tubes of non-circular cross-section of any perimeter.<br />

It should be noted that sometimes tubes of different categories (e.g. seamless and welded tubes)<br />

and of different grade (e.g. commercial grade, high quality) are manufactured in the same mill.<br />

About 26.4 % of the tubes produced are seamless tubes, of the remaining 73.6 % welded tubes<br />

about 18.9 % are of large diameter. The major part of the total steel tube sector is small<br />

diameter tubes with a share of 54.7 %. [CEAM]<br />

Table A.1.5 shows the steel tube production and number of sites and number of employees for<br />

individual Member States.<br />

Seamless<br />

Steel Tubes<br />

Welded Steel<br />

Tubes<br />

Total Steel<br />

Tubes<br />

Number of<br />

Production<br />

Number of<br />

Employees<br />

2<br />

[1000 t] 1<br />

[1000 t] 1<br />

[1000 t] 1<br />

sites 2<br />

Austria 234 255 489 N/A N/A<br />

Belgium --- 118 118 3 554<br />

Denmark --- 60 60 4 1100<br />

Finland --- 330 330 N/A N/A<br />

France 566 834 1400 32 8785<br />

Germany 1295 1991 3286 65 22774<br />

Greece N/A N/A N/A 26 840<br />

Ireland N/A N/A N/A 1 45<br />

Italy 711 2508 3219 49 9050<br />

Luxembourg --- 95 95 N/A N/A<br />

Netherlands --- 393 393 5 775<br />

Portugal --- --- ---- 2 380<br />

Sweden 131 90 221 N/A N/A<br />

Spain 242 662 904 29 4200<br />

UK 73 1215 1288 36 6325<br />

Total<br />

1<br />

reference year 1996<br />

3252 8551 11803 252 54828<br />

2 reference year 1994<br />

Table A.1.5: Steel Tube production, number of plants and employees<br />

[CEAM]<br />

4 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 1<br />

As can be seen in Table A.1.6, welded steel tube producing plants are predominantly small and<br />

medium sized plants with only 22 out of 161 plants having more than 500 employees. With<br />

seamless tube producing plants this effect is not as obvious, as 13 out of 32 plants can be<br />

characterized as large plants.<br />

Number of Companies<br />

Small Plants<br />

Large Total<br />

(< 100 * Medium<br />

) (100 - 499 * ) (500 - 999*) (>1000*)<br />

Seamless tubes 5 14 6 7 32<br />

Welded Steel<br />

Tubes:<br />

Welded Tubes<br />

78 61 14 8 161<br />

OD> 406.6mm<br />

Welded Tubes<br />

6<br />

17<br />

2<br />

2 27<br />

OD≤ 406.4mm 72<br />

44<br />

12<br />

6 134<br />

Total<br />

*<br />

Number of Employees<br />

83 75 20 15 193<br />

Table A.1.6: Number and size of tube plants in 1994<br />

[CEAM]<br />

A.1.4 Cold Rolled Flat Products<br />

The total production of cold rolled products in 1994 was 39.7 million tonnes in EU 15.<br />

Production of stainless and electrical sheet stood at 2.3 and 1.14 million tonnes respectively,<br />

representing 6.4 % and 3.2 % of the total. [EGKS95]<br />

Cold rolled wide strip<br />

Cold rolled sheets and plates production was 39.6 millions tonnes in 1996. [EUROFER CR]<br />

Table A.1.7 gives the production of cold rolled sheet and strip for individual Member States.<br />

The number and production capacity for different cold rolling mills in the EU is shown in.<br />

Table A.1.8.<br />

Production of Cold Rolled Sheet and Strip<br />

[1000 t]<br />

Austria 1289<br />

Belgium 3852<br />

Denmark 0<br />

Finland 890<br />

France 6296<br />

Germany 10615<br />

Greece 380<br />

Ireland 0<br />

Italy 4271<br />

Luxembourg 336<br />

Netherlands 2088<br />

Portugal 202<br />

Sweden 1174<br />

Spain 3093<br />

UK 4026<br />

Total 38512<br />

Table A.1.7: CR Sheet and Strip production in 1996<br />

[Stat97]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 5


Part A/Chapter 1<br />

Number of<br />

<strong>Mill</strong>s<br />

Average Hourly<br />

Technical capacity<br />

[t/h]<br />

Scheduled for<br />

Close-down after<br />

1993<br />

Wide Strip Tandem <strong>Mill</strong>s 44 138 2<br />

Wide Strip Reversing<br />

Quatro High <strong>Mill</strong>s<br />

36 31 --<br />

Wide Strip Multiple-<br />

Cylinder Cold <strong>Mill</strong>s<br />

43 16 --<br />

Skin Pass <strong>Mill</strong>s 91 63 4<br />

Table A.1.8: Number and nominal capacity of CR <strong>Mill</strong>s<br />

[EUROSTAT]<br />

Cold rolled (narrow) strip<br />

The number of companies declined from 166 in 1989 to 141 in 1995 with 61 plants in Germany,<br />

22 in Italy, 16 in UK, 15 in Belgium/Luxembourg, 13 in France, 10 in Spain, 2 in Greece, 1 in<br />

Portugal and 1 in Netherlands. Production in the EU was 2.98 million t in 1994. [Pan97]<br />

Cold rolled strip production can be divided into different production sectors: cold rolling narrow<br />

hot strip with a width of less than 500 mm (further referred to as CR strip) and cold rolling wide<br />

hot rolled sheet and subsequent slitting (further referred to as slit strip). Around two thirds of<br />

the total narrow strip requirement in the EU is produced by slitting wide sheet. [Bed95]<br />

The cold rolled strip industry in the EU (15) is both concentrated and fragmented. The largest<br />

10 companies account for 50 % of the production while another 140 companies account for the<br />

remaining 50 %. The structure of the sector is marked by national differences in company size<br />

and industry concentration. For example in France, small companies are producing specialist<br />

high value strip products whilst in Spain a significant number of larger companies is producing<br />

lower value strip. Most of the largest companies are situated in Germany, which is dominating<br />

the market with about 57 % of the EU (15) production (1.57 million tonnes in 1994). The<br />

majority of companies, however, can be classified as small or medium-sized enterprises.<br />

[Bed95]<br />

The distribution and average size of companies in the EU is given in Table A.1.9.<br />

Number of CR Average Production per Average Number of<br />

Strip Producers Company [1000 t] Employees<br />

Germany 60 26 167<br />

Italy 22 18 58<br />

UK 16 13 73<br />

Spain 10 18 80<br />

France 13 7 80<br />

Rest of the EU 30 11 70<br />

Total EU (15)<br />

Reference year 1994<br />

151 18 109<br />

Table A.1.9: Distribution and average company size of Cold <strong>Rolling</strong> Strip plants<br />

[Bed95]<br />

The production of cold rolled strip in EU (15) for 1994 was estimated to be 2.77 million tonnes<br />

with<br />

6 Ferrous Metals Processing Industry


• 2.09 million tonne of non-alloy steel strips (C-content < 0.25 %)<br />

• 0.46 million tonne of non-alloy steel strips (C-content > 0.25 %)<br />

• 0.12 million tonnes of coated steel strip.<br />

• 0.10 million tonnes of HSS and other alloy strips.<br />

Part A/Chapter 1<br />

A breakdown of the total strip production (CR rolled strip and slit strip) by countries is given in<br />

Table A.1.10, Figure A.1-2 and Figure A.1-3.<br />

CR Strip Production Slit Strip Production Total Strip production<br />

[1000 t]<br />

[1000 t]<br />

[1000 t]<br />

Germany 1570 1950 3520<br />

Italy 390 900 1290<br />

UK 210 500 710<br />

Spain 180 330 510<br />

France 90 900 990<br />

Rest of EU: 320 970 1290<br />

Sweden 140<br />

Benelux 100<br />

Greece 30<br />

Portugal 30<br />

Finland 10<br />

Austria 10<br />

Total 2760 5550 8310<br />

Reference year 1994<br />

Table A.1.10: Production of CR strip and slit strip<br />

[Bed95]<br />

France<br />

3%<br />

Spain<br />

7%<br />

United Kingdom<br />

8%<br />

Rest of EU:<br />

12%<br />

Italy<br />

14%<br />

Figure A.1-2: CR Strip production in 1994<br />

[Bed95]<br />

CR Strip Production [million tonnes]<br />

Germany<br />

56%<br />

Germany<br />

Italy<br />

United Kingdom<br />

Spain<br />

France<br />

Rest of EU:<br />

Ferrous Metals Processing Industry 7


Part A/Chapter 1<br />

Rest of EU:<br />

17%<br />

France<br />

16%<br />

Spain<br />

6%<br />

United Kingdom<br />

9%<br />

Figure A.1-3: Slit strip production<br />

[Bed95]<br />

Slit Strip Production [million tonnes]<br />

Italy<br />

16%<br />

Germany<br />

36%<br />

A.1.5 Cold Drawn Long Products/ Bright Steel Bars<br />

Germany<br />

Italy<br />

United Kingdom<br />

Spain<br />

France<br />

Rest of EU:<br />

The production of bright steel bars in the EU was about 2.4 million tonnes in 1994. The number<br />

of companies declined from 154 in 1988 to 130 in 1995 with a number of 46 companies in<br />

Germany, 26 in Spain, 25 in Italy, 15 in United Kingdom, 14 in France, 2 in Portugal, 1 in<br />

Denmark and 1 in Belgium. Bright steel bars are used by industries such as the manufacture of<br />

motor vehicles, machinery, electrical goods and other industries, where high quality basic<br />

material is compulsory. [Pan97]<br />

A.1.6 Wire<br />

The European Union has the world largest wire drawing industry, followed by Japan and North<br />

America. It produces about 6 million tonnes of wire per year. Including the various wire<br />

products, like barbed wire, grill, fencing, netting, nails etc, the production of the sector reaches<br />

more than 7 million tonnes per year. The European wire drawing industry is characterised by a<br />

large number of medium sized, specialised companies with an average of 121 employees and an<br />

annual turnover of ECU 13.7 million per company. The industry’s output, however, is<br />

dominated by a few large producers. It is estimated that about 5 % of the companies account for<br />

70 % of the industry’s output (25 % of the companies for 90 %).<br />

Over the past 10 years, independent wire drawing companies have become increasingly<br />

vertically integrated. Downstream wire drawing and producing finished wire products have<br />

shown a high degree of integration, but also upstream there has been some integration between<br />

steel making and wire rod producing industries and wire drawing. Approximately 6 % of the<br />

wire drawers in Europe are integrated producers representing about 75 % of the total production<br />

of steel wire [C.E.T].<br />

The largest producer of steel wire is Germany with 32 % of the wire production followed by<br />

Italy (approx. 22 %), UK, Benelux (mainly Belgium), France and Spain. Other Member States<br />

which have a small wire drawing industry are Sweden, Austria, Greece and Portugal. The<br />

8 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 1<br />

distribution of wire drawing installations in EU, size and number of plants for individual<br />

Member States is given in Table A.1.11.<br />

Wire Production<br />

[1000 t] 1<br />

Wire Products<br />

[1000 t] 1<br />

Number of<br />

plants 2<br />

Average number of<br />

employees per plant 2<br />

Austria 120 115 2 N/A.<br />

Benelux 619 246 20 325<br />

Denmark N/A. N/A. N/A. N/A.<br />

Finland N/A. N/A. N/A. N/A.<br />

France 406 102 36 136<br />

Germany 1908 89 85 125<br />

Greece 140 60 2 N/A.<br />

Ireland N/A. N/A. N/A. N/A.<br />

Italy 1250 300 74 58<br />

Portugal 82 30 2 N/A.<br />

Sweden 135 63 11 85<br />

Spain 463 138 26 N/A.<br />

UK 735 105 25 110<br />

Total<br />

1<br />

reference year 1996<br />

5858 1248 283 121<br />

2 reference year 1994<br />

Table A.1.11: Wire drawing industry in the EU<br />

[C.E.T.] [Euro-Strategy]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 9


Part A/Chapter 2<br />

A.2 APPLIED PROCESSES AND TECHNIQUES IN HOT AND<br />

COLD FORMING<br />

<strong>Hot</strong> and cold forming activities covered in this BREF are hot rolling, cold rolling and drawing<br />

of steel.<br />

A.2.1 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s<br />

A.2.1.1 Process Overview<br />

In hot rolling the size, shape and metallurgical properties of the steel slabs, blooms, billets or<br />

ingots are changed by repeatedly compressing the hot metal (temperature ranging from 1050 to<br />

1300 C o ) between electrically powered rollers. The steel input for hot rolling differs in form<br />

and shape, depending on the process route and on the product to be manufactured:<br />

Cast ingots, predominantly with square cross section, are used for the manufacture of slabs and<br />

blooms on slabbing-/ blooming mills. Slabs and blooms are further processed to plates or strips<br />

on other rolling mills. Nowadays, the use of cast ingots and slabbing/blooming is decreasing as<br />

continuous casting has made this step obsolete. Approximately 93.7 percent (1995) of the crude<br />

steel produced in Europe is cast continuously into semi-finished products such as slabs, blooms<br />

or billets. Only a minor part is cast into discrete moulds to produce ingots for some special<br />

products (e.g. heavy plates).<br />

Slabs (400 up to 2500 mm wide and 40 to 500 mm thick) are semi-finished, continuous cast<br />

products for the rolling of flat products.<br />

Billets (of square or rectangular shape with cross sections of 2500 mm 2 to 14400 mm² (50 x 50<br />

mm to 120 x 120 mm)) and blooms (of square or rectangular shape with cross sections of 14000<br />

mm² up to approx. 100000 mm² (120 x 120 mm up to 250 x 400 mm)) are semi-finished<br />

continuous cast products used for the rolling of long products.<br />

Beam blanks (with dimensions of 170 x 240 mm up to 500 x 1120 mm) are continuously cast<br />

to near net shape. Beam blanks are used for rolling of long products. [EUROFER HR]<br />

<strong>Hot</strong> rolling mills usually comprise the following process steps:<br />

• Conditioning of the input (scarfing, grinding).<br />

• Heating to rolling temperature.<br />

• Descaling.<br />

• <strong>Rolling</strong> (roughing including width reduction, rolling to final dimension and properties).<br />

• Finishing (trimming, slitting, cutting).<br />

Products obtained from hot rolling are usually classified in two basic types according to their<br />

shape: flat and long products. Tubes, are also covered by the term 'long product' in this<br />

document.<br />

Figure A.2-1 shows an overview of products manufactured for various purposes and<br />

applications.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 11


Part A/Chapter 2<br />

Flat Products<br />

Long Products<br />

Tubes<br />

Wide Flats<br />

Plates/Sheets<br />

Strip<br />

Structural Steel<br />

Bars/Merchant<br />

Bars<br />

Sheet Piling<br />

Wire Rod<br />

Seamless Tubes<br />

Welded Tubes<br />

Figure A.2-1: Overview of <strong>Hot</strong> Rolled Products<br />

Heavy Plate<br />

thickness > 3 mm<br />

Metal Sheet<br />

thickness 0.5 … 3<br />

Black Plate/Tinplate<br />

thickness < 0.5 mm<br />

<strong>Hot</strong> Wide Strip<br />

width > 600 mm<br />

(Narrow) Steel Strip<br />

width < 600 mm<br />

Profiles/Sections<br />

height > 80<br />

Rails<br />

height > 80<br />

Special Profiles/Section<br />

height > 80<br />

Profiles<br />

height < 80<br />

Round Bars<br />

Square-/Rectangular Bars/<br />

Bars div. Cross sections<br />

Flat Bars<br />

thick > 5 mm, width < 150<br />

12 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 2<br />

<strong>Hot</strong> rolling mills are classified by the type of product that they produce and by their design<br />

features. The following chapters give an inside on the different mill layouts and manufacturing<br />

sequences. More detailed information on the individual processing steps, which are often<br />

similar in different mills, is given thereafter.<br />

A.2.1.1.1 Blooming/Slabbing <strong>Mill</strong>s<br />

Blooming and slabbing mills are used to roll cast ingots into semi-finished products, like<br />

blooms and slabs, for further processing on other mills. The raw material is heated in soaking<br />

pits to ca. 1300 o C and subsequent formed on heavy two-high reversing stands in 15 - 30 rolling<br />

passes.<br />

The material to be rolled is moved along roller tables, positioned with the aid of manipulators,<br />

and fed into the roll gap. The material is rotated repeatedly by 90 o about its long axis during the<br />

series of passes.<br />

The main difference between blooming and slabbing stands is the greater height of the stands<br />

used for rolling slabs. This is associated with the product characteristics, as slabbing mills are<br />

mainly used to roll flat semi-finished products they require a bigger lift height of the upper rolls.<br />

Another rolling system is the universal slabbing stand. Working pairs of rolls are arranged<br />

horizontally and vertically in succession. The vertical rolls form the narrow sides.<br />

The rolled semi-finished products are cropped with shears at both ends, and divided into<br />

ordered lengths. Surface defects of the product maybe removed by flame deseaming (scarfing).<br />

[Ullmann’s]<br />

With the growth of continuously cast products, the number and importance of slabbing and<br />

blooming mills has decreased. From 1988 the number dropped by 18 to a total of 67 in 1993<br />

(see Table A.2.1)<br />

Number of Plants Average capacity [t/h]<br />

Blooming <strong>Mill</strong>s 13 85<br />

Blooming and billeting 8 84<br />

Blooming and slabbing 13 187<br />

Blooming, slabbing, billeting 6 109<br />

Slabbing (only) mills 5 284<br />

Billeting (only) mills 20 83<br />

Billeting and slabbing mills 2 122<br />

Total 67 122<br />

Table A.2.1: Semi-finished product mills<br />

[EUROSTAT]<br />

A.2.1.1.2 <strong>Hot</strong> Strip <strong>Mill</strong>s<br />

For the production of hot strip, the heated slab - after descaling - passes the roughing mill,<br />

where it is reduced from a thickness of approx. 120 - 300 (500) mm to approx. 20 - 50 mm<br />

(transfer bar). Roughing can also include a reduction in width.<br />

This roughing is done either in several passages through an individual rolling stand by repeated<br />

reversing, or in a continuous passage through several roughing stands. The designations of strip<br />

Ferrous Metals Processing Industry 13


Part A/Chapter 2<br />

mills (semi-continuous hot strip mill, 3/4 continuous hot strip mill and continuous hot strip mill,<br />

see Figure A.2-2) originate from this plant configuration.<br />

E2<br />

Furnaces E1<br />

R F0 F1 F2 F3 F4 F5 F6<br />

Typical configuration of semi-continuous hot strip mill<br />

E2<br />

E3 E4<br />

Furnaces E1 R1<br />

R2 R3 F0 F1 F2 F3 F4 F5 F6<br />

Typical configuration of 3/4 continuous hot strip mill<br />

E2 E3 E4 E5<br />

Furnaces E1 R1 R2 R3 R4 F0 F1 F2 F3 F4 F5 F6<br />

Typical configuration of fully continuous hot strip mill<br />

E= Edger R= Roughing stand F= Finishing stand<br />

Figure A.2-2: Typical designs for <strong>Hot</strong> Strip <strong>Mill</strong>s<br />

[EUROFER HR]<br />

The material reduced to a transfer bar is directed to the finishing train via an intermediate roller<br />

table, which in some cases is combined with a so-called coil box. Before entering a train of<br />

rolling stands for thickness reduction to the final size (between 1.2 and approx. 20 mm) the<br />

transfer bar is cropped. Temperature controlled rolling in the finishing train, involving<br />

controlled strip cooling installed at the delivery roller table, provides the requested<br />

technological parameters (strength, toughness, etc.) of the hot strip. At the end of the rolling<br />

mill the finished product is wound up in a coil.<br />

<strong>Hot</strong> strip, which is not foreseen for further processing in the cold mills is partly sold with rolled<br />

strip edges, but depending on the planned external use the strip has to be conditioned. This coil<br />

finishing includes side trimming, cutting to small bands on slitting lines and cutting into sheets.<br />

[EUROFER HR]<br />

14 Ferrous Metals Processing Industry


Steckel <strong>Mill</strong><br />

Part A/Chapter 2<br />

A special method of hot strip production is rolling in so-called STECKEL mills. Here the<br />

prematerial is usually processed into strip by reversing through a roughing stand and a finishing<br />

stand, in some cases even by reversing through one stand only.<br />

E2<br />

Furnaces E1<br />

R F1<br />

Steckel <strong>Mill</strong><br />

E= Edger R= Roughing stand F= Finishing stand<br />

Figure A.2-3: Typical STECKEL <strong>Mill</strong> configuration<br />

[EUROFER HR]<br />

To keep the heat losses during the rather long forming process within reasonable limits and to<br />

handle the relatively long strip more easily, heated coiling devices referred to as STECKEL<br />

coilers are attached on both sides of the rolling stand (finishing stand), where the rolled stock is<br />

temporarily stored.<br />

Figure A.2-4: STECKEL <strong>Mill</strong> with coiling furnaces<br />

[EUROFER HR]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 15


Part A/Chapter 2<br />

Sendzimir Planetary mill<br />

<strong>Mill</strong>s of this type are characterised by the use of rotating backup rolls which drive the work rolls<br />

so that the surface of the latter move in a direction opposite to that of the workpiece. The work<br />

rolls are held in cages, which rotate around the backup rolls in a synchronised manner. To<br />

facilitate the use of thicker ingoing material (slabs) planetary mills may be assisted by attached<br />

eccentric presses.<br />

Special kinds of planetary mills are the single planetary mill - only the bottom roll set is<br />

designed as planetary type and either a rotating top roll or fixed die is arranged above passline -<br />

and the ‘Krupp-Platzer’ planetary mill where intermediate rolls are arranged between the work<br />

rolls and backup roll. [EUROFER HR]<br />

Work<br />

rolls<br />

Material<br />

travel<br />

Strip<br />

Backup roll<br />

Gas fired furnace<br />

Descaler<br />

Cage<br />

Figure A.2-5: Planetary <strong>Mill</strong> (SENDZIMIR)<br />

[EUROFER HR]<br />

A.2.1.1.3 Plate <strong>Mill</strong>s<br />

Slab<br />

Feed<br />

rolls<br />

Planetary<br />

mill<br />

Tension<br />

roll<br />

Runout<br />

table<br />

Normal flow<br />

of material<br />

Planishing<br />

mill Upcoiler<br />

Production of heavy plates (thickness between 5.0 and 380 mm, width up to 5.2 m) is done by<br />

reversing operation at one mill stand or in tandem operation.<br />

After rolling, the plates are placed on a cooling bed (cross transfer) and cooled to room<br />

temperature and/or temperatures down to max. 500°C for further processing. [EUROFER HR]<br />

16 Ferrous Metals Processing Industry


Edger<br />

Furnaces Plate<br />

<strong>Mill</strong><br />

Stand<br />

turning<br />

turning<br />

<strong>Hot</strong><br />

Leveller<br />

Figure A.2-6: Typical Plate <strong>Mill</strong> configuration<br />

[EUROFER HR]<br />

Coolingbed<br />

Shearing line<br />

Side trimming &<br />

cutting to length<br />

subsequent<br />

treatment<br />

Part A/Chapter 2<br />

In special cases the rolled product is heat treated by water cooling systems (e.g. water curtains)<br />

immediately after hot rolling. <strong>Hot</strong> and/or cold levellers are arranged in front or behind the<br />

cooling bed to straighten the plates.<br />

After the cooling process on the cooling bed, secondary treatment of the sheets is performed in<br />

the finishing shops (shearing, side trimming cutting to length). A part of the production is<br />

subjected to a subsequent heat treatment prior to shipment. Such treatments include annealing,<br />

spherodise annealing, stress relieving, normalising, quenching and tempering.<br />

Clads<br />

Special products such as multi-layer plates (clads) require a separate preparation and rolling<br />

technique (mainly a two-heat rolling operation). In such products, a corrosion-resistant surface<br />

material is permanently bonded to lower-cost, possibly stronger, carbon steel.<br />

The first step involves the fabrication of ‘sandwiches’ which consist of plates of the cladding<br />

and the backing materials with thickness in the exact proportion to produce the required plate<br />

size with the percentage of metals ordered. The assembly is then rolled to the desired gauge,<br />

width and length, with the two materials becoming permanently bonded because of the high<br />

rolling pressure.<br />

In the rolling operation, drafts are usually limited and the finishing temperatures are carefully<br />

controlled. In some cases the sandwiches are rolled in a first stage into slabs, cut to required<br />

sizes and in a second heat, final rolled either on hot strip mills or on the plate mill. Sometimes<br />

heat treatments are required to produce the desired corrosion resistance and physical properties,<br />

the resultant scale being removed by sand- or shot blasting. [EUROFER HR]<br />

A.2.1.1.4 Bar and Rod <strong>Mill</strong>s<br />

Bars and rods (wire rods) constitute hot rolled products of relatively small cross sections<br />

produced in coiled or straight form. For the rolling operation profiled rolls are in use to give the<br />

steel its desired final shape.<br />

Wire rods<br />

Wire rods generally have circular cross sections with a diameter of 5 to 14 mm. Larger cross<br />

sections and different section shapes such as oval, square, hexagonal, octagonal etc. Can also be<br />

rolled on wire rod mills with adequately shaped rollers. <strong>Hot</strong> rolled wire rod is mainly used for<br />

further processing by cold drawing or cold rolling.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 17<br />

Storage<br />

yard


Part A/Chapter 2<br />

Furnace<br />

Roughing mill<br />

6 + 3 stands<br />

Intermediate mill<br />

6 + 4 stands<br />

Finishing blocks<br />

10 stands<br />

Note: Example of a 2 strand, 30 stand wire rod mill with Stelmor controlled cooling<br />

Figure A.2-7: Typical layout of a Wire Rod <strong>Mill</strong><br />

[EUROFER HR]<br />

Cooling line<br />

Coil conveyor /<br />

Retarded cooling<br />

18 Ferrous Metals Processing Industry<br />

Coilers<br />

Coil collectors<br />

The billets fed into rod mills are heated to hot rolling temperature in pusher or walking beam<br />

furnaces. A descaling system is installed between the furnace exit and the first rolling stand.<br />

Rod mills are continuous mills with roughing, intermediate and finishing sections. The rolling<br />

stands are 2-high and their number is generally in excess of 25, depending on the cross section<br />

of the billets feeding the mill (80 to 155 mm). Roughing and intermediate sections may be<br />

multi-strand (up to 4 strands), while finishing sections are always single stranded.<br />

Crop shears are installed between the different sections of the mill and are used to provide a<br />

clean cut for improved introduction into the following roll stand. Crop shears are also used to<br />

cut the bar engaged into the rolling process in case of an incident downstream in the mill.<br />

In-line heat treatment of the wire rod is performed with water cooling ramps located between<br />

the final rolling stands and the coilers, followed by air cooling of the coils laid on conveyor<br />

belts. Controlled air-flow gives the wire rod the desired micro-structure for further processing<br />

(STELMOR ® cooling). [EUROFER HR]<br />

Bars<br />

<strong>Hot</strong> rolled bars include basically two types of steel products, merchant steels or engineering<br />

steels with round, square, rectangular, hexagonal, octagonal, L-shaped, [-shaped, I-shaped<br />

cross sections smaller than 1600 mm 2 and concrete reinforcing bars (re-bars) with round cross<br />

sections, 6 to 40 mm diameter, mostly with ribs on their surface.<br />

Bar rolling mills are similar to the first sections of wire rod rolling mills. They have generally<br />

single strand 2-high mills with roughing, intermediate and finishing groups followed by shears<br />

that cut the hot rolled product to long bars, which are then conveyed to a cooling bed. High<br />

capacity mills are all continuous with alternating horizontal and vertical stands, while the front<br />

groups of lower capacity mills are of the ‘open’ type.<br />

After cooling the bars are cut to commercial lengths and may be straightened at a cold<br />

straightening machine.<br />

Re-bars are often heat-treated in-line by intensive water-cooling to obtain high tensile strength<br />

(TEMPCORE ® process). A different way for increasing the tensile strength of re-bars is a<br />

mechanical treatment after cooling: The bars are deformed by torsion beyond their yield<br />

strength until the desired tensile strength is obtained. [EUROFER HR]


Cold Drawing of Steel Bars<br />

Part A/Chapter 2<br />

Cold drawing concerns the manufacture of steel bars or sections by cold drawing, grinding or<br />

peeling of hot rolled steel bars into so called 'bright steel bars', having form and characteristics<br />

required by the users. Cold finishing during cold drawing operations hardens and increases the<br />

tensile strength of the steel, while at the same time reducing the ductility, which may require an<br />

annealing treatment of the product after drawing. Bright steel bars are mainly of circular,<br />

square, rectangular or hexagonal cross-section, but all kinds of cross-sections can be produced<br />

according to demand. Products are non-alloy steel bars, alloy steel bars of different grades<br />

including high-speed steel and other tool steel and shapes and sections of different steel grades.<br />

[Pan97]<br />

Bright steel bars are used by industries such as the manufacture of motor vehicles, machinery,<br />

electrical goods and other industries, where high quality basic material is compulsory.<br />

A.2.1.1.5 Structural/Section <strong>Mill</strong>s<br />

As most other types of mills, section rolling mills are divided into roughing, intermediate and<br />

finishing stands, preceded by a descaling machine installed between the reheating furnace and<br />

the roughing mill.<br />

Roughing stands are generally reversing, 2-high stands. The rolls have several sets of profiles,<br />

which are used in sequence. The upper roll can be moved vertically in order to progressively<br />

reduce the gap between the rolls and thus to reduce the passing section.<br />

Cropping shears or hot saws are generally installed between the different sections of the mills<br />

and are used to provide a clean cut bar end to facilitate the introduction into the following<br />

rolling stand.<br />

On leaving the finishing stand or train, the bars are divided to cooling bed length or to<br />

commercial length by saws. After cooling on the cooling bed, the bars are straightened on<br />

mechanical or hydraulic straightening machines and cut to length by saws as required.<br />

[EUROFER HR]<br />

To yield the different profile shapes required for sections/structurals, either duo-stands with 2<br />

grooved rolls or ‘universal’ stands with 2 horizontal and 2 vertical rolls are used as shown in<br />

Figure A.2-8 and Figure A.2-9.<br />

Figure A.2-8: Profiled rolls for sheet piling sections<br />

[EUROFER HR]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 19


Part A/Chapter 2<br />

Vertical roll<br />

Horizontal roll<br />

Arrangement of working rolls in a<br />

"Universal" rolling stand<br />

Figure A.2-9: Universal stands for parallel flanged products<br />

[EUROFER HR]<br />

Geometry control is of utmost importance in section rolling since rather tight tolerances are<br />

common for hot rolled sections. Measuring devices applying sophisticated techniques including<br />

laser beam technology and radioactive sources are of common use.<br />

The designs of section mills vary greatly according to the manufacturing programme.<br />

Figure A.2-10 shows the layout of a heavy section mill with universal stands, specialised in<br />

parallel flange H and I beams. It includes in-line heat treatment (QST - Quenching and Self-<br />

Tempering) to obtain an optimal micro-structure for high strength and high ductility<br />

applications.<br />

<strong>Hot</strong> saws<br />

Intermediate stands<br />

QST<br />

Finishing stand<br />

Roughing stand<br />

Walking beam<br />

furnace<br />

Heavy section rolling mill (Grey mill) with one 2-high reversing roughing stand, two<br />

reversing universal intermediate stands and one universal finishing stand.<br />

Figure A.2-10: Plant layout of a Heavy Section <strong>Mill</strong><br />

[EUROFER HR]<br />

20 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 2<br />

Figure A.2-11 shows the layout of a heavy/medium section mill specialised in the rolling of<br />

sheet piling sections. The intermediate stands are of the ‘open’ type with one common drive.<br />

The 2-high finishing stand can be exchanged by a universal stand for the production of parallel<br />

flanged products.<br />

Roughing stand (blooming mill)<br />

Finishing stand<br />

3 intermediate stands<br />

1<br />

2<br />

Cooling beds<br />

Straightening machine<br />

Ferrous Metals Processing Industry 21<br />

3<br />

4<br />

5<br />

<strong>Hot</strong> circular saws<br />

FINISHING SHOP<br />

Heavy/medium section mill with one reversing 2-high roughing stand, three reversing<br />

2-high intermediate stands with a common drive and one reversing finishing stand<br />

Figure A.2-11: Plant layout of a Heavy/Medium Section <strong>Mill</strong> for sheet piling<br />

[EUROFER HR]<br />

Section mills increasingly use near-net-shape, continuously cast semis called beam blanks (see<br />

Figure A.2-12) to increase productivity and decrease energy input.<br />

Beam blanks for different beam sections<br />

Figure A.2-12: Examples of beam blanks cross sections<br />

[EUROFER HR]<br />

If the production rhythm and the manufacturing programme allow, hot charging of continuously<br />

cast semis - from the casting machine run-out area to the reheating furnace of the rolling mill -<br />

is more and more applied. Considerable savings in energy consumption may be achieved, but<br />

this depends on the proximity of the rolling mill to the continuous casting plant.


Part A/Chapter 2<br />

A.2.1.1.6 Tube <strong>Mill</strong><br />

Seamless tube<br />

Seamless tube production consists basically of the following manufacturing steps:<br />

• Heating of the input.<br />

• Piercing (press-piercing or oblique rolling).<br />

• Elongation/Stretching.<br />

• Final <strong>Rolling</strong>.<br />

• Heat Treatment.<br />

The most important types of plants used today are mandrel mills, plug mills, push bench mills<br />

and pilger mills. Figure A.2-13 and Figure A.2-14 show some typical tube mill designs.<br />

Raw material for the production of unalloyed and medium-alloy steel tubes are continuously<br />

cast round billets or blooms, although sometimes billets with square cross sections are used.<br />

The raw material for high-chrome steel tubes are mainly round bars, rolled from cast billets.<br />

The input is heated to rolling temperature in rotary hearth furnaces fired with natural gas or oil.<br />

Then a hollow billet (ingot) is produced by piercing. The most important hole-piercing process<br />

uses inclined rollers. The hole is produced by two inclined rolls rotating in the same direction,<br />

so that the ingot is rolled with a screw motion over a piercer plug to form a hollow bloom. The<br />

piercer plug is fixed to a freely rotating rod supported by a thrust bearing on the exit side.<br />

1 Rotary hearth furnace 5 Re-heating furnace<br />

2 Cross-rolling piercer 6 Stretch-reducing mill (off-set 60 o )<br />

3 Mandrel mill (offset 45 o ) 7 To cooling bed and finishing lines<br />

4 Stripper<br />

Figure A.2-13: Mandrel mill<br />

[Tech Metal]<br />

22 Ferrous Metals Processing Industry


1 Rotary hearth furnace 5 Reeler<br />

2 Cross rolling piercer 6 Sizing mill<br />

3 Cross-rolling elongator 7 Cooling bed<br />

4 Plug mill 8 To finishing shop<br />

Figure A.2-14: Plug mill<br />

[Tech Metal]<br />

Part A/Chapter 2<br />

Longitudinal rolling, transverse rolling, or presses are used for the elongating stage. The most<br />

important one is the continuous tube rolling process, as it is one of the most efficient and<br />

productive processes.<br />

Several rolling stands are used simultaneously, usually 6 -8 two-high stands per group, at an<br />

angle of 90 o to each other. The reduction of the wall thickness takes place between the rolls and<br />

a cylindrical lubricated mandrel.<br />

<strong>Rolling</strong> to the finished size is carried out without an inner mandrel in sizing mills or stretchreducing<br />

mills. Sizing mills have 2 - 10 stands, and can have two or three rolls per stand. As the<br />

circumference is reduced, the wall thickness is increased. In stretch reducing mills, which<br />

normally have three rolls per stand, and up to 30 stands, an increase of wall thickness is<br />

avoided, as tensile forces are applied between the stands during the process.<br />

Tubes for undemanding applications can be shipped immediately after rolling. For more<br />

exacting quality requirements, especially good toughness properties, separate heat treatment is<br />

usually carried out after rolling. This can include normalising and tempering.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 23


Part A/Chapter 2<br />

Welded tubes<br />

Welded tubes are produced from cold rolled or hot rolled steel strip; hot rolled wide strip; or<br />

thick plate. In principal the production sequence comprises bending of the strip or plate to an<br />

open tube and closing the gap by welding. Figure A.1-1 shows a schematic of continuous tube<br />

production (Fretz-Moon process).<br />

Figure A.2-15: Flow sheet for continuous tube production<br />

[HMIP]<br />

In the Fretz-Moon process (pressure welding) coils of hot-rolled strip are heated to a high<br />

temperature in a tunnel furnace. The edges of the strip are heated to welding temperature by<br />

additional burners. The strip is formed into a tube with a longitudinal gap. A two-roll<br />

compression device at 90 o then reduces the gap and presses the edges together so they become<br />

welded.<br />

The semi-finished tube passes without further heating through a stretching mill, where the<br />

dimensions are reduced as required. A flying saw cuts the continuous tube into lengths, which<br />

are then cooled on a cooling bed.<br />

Alternative welding processes are resistance pressure welding, in which the required welding<br />

heat is generated by high-frequency alternating current, conduction or induction. The properties<br />

of the welded seams can be improved, either by continuous heat treatment or by separate heat<br />

treatment of the individual tube. Fusion Welding is mainly used to produce steel pipes with<br />

large diameters (> 457.2 mm). Figure A.2-16 shows the main tube welding processes.<br />

24 Ferrous Metals Processing Industry


a Fretz-Moon welding process<br />

b High-frequency conductive welding<br />

c High-frequency inductive welding<br />

Figure A.2-16: Tube welding processes<br />

[EUROFER HR]<br />

A.2.1.2 Surface Rectification and Conditioning of Input<br />

Part A/Chapter 2<br />

Slabs, blooms and billets can have surface defects, like cracks, folds or seams. Surface<br />

preparation of rolling stock is necessary to ensure flawless surfaces of the rolled product.<br />

Surface defects of semi-finished products, can also be removed by the following processes.<br />

Scarfing<br />

Scarfing removes surface defects of carbon steel grades by an oxy-fuel flame. The flame is used<br />

to rapidly melt and oxidise the steel surface while a separate supply of high pressure oxygen to<br />

the cutter propels the slag product from the surface. Scarfing is either done by hand (for small<br />

lot sizes) or by machine.<br />

The scale from machine scarfing is washed from the steel surface by high pressure water and<br />

led to a water pit where the scale is removed by crane. The water is treated and recirculated.<br />

From manual scarfing operation scrap collection is carried out by means of magnets.<br />

Dust emissions from scarfing operation are collected and, usually, abated by electrostatic<br />

precipitators (wet or dry).<br />

Grinding<br />

For stainless steels and special steel grades, thermal removal of the surface defects is not<br />

possible. Therefore defects have to be eliminated by grinding. The grinding process is either<br />

Ferrous Metals Processing Industry 25


Part A/Chapter 2<br />

carried out manually or by machines. Manual grinding is performed by use of hand held power<br />

tools, in some cases booths equipped with fume extraction to bag filter units. Grinding<br />

machines are equipped with a roller table on which the work piece is supported and on which it<br />

can be moved. The grinding wheel is mounted on a carriage that permits it to be moved back<br />

and forth over the work piece. The unit is positioned in an enclosure, which collects the dust<br />

generated during grinding and ducts it to a bag filter before discharge to atmosphere.<br />

Cutting to-size slabs<br />

In some cases the slabs have to be cut to the appropriate size. Wedge-type slabs, which result<br />

from adjustment of the width in the continuous casting plant (mould adjustment) and from<br />

change of the lot size, have to be conditioned by torch cutting to obtain the desired geometrical<br />

shape.<br />

A.2.1.3 Reheating- and Heat Treatment Furnaces<br />

For hot rolling the steel input has to be heated to appropriate rolling temperature between 1050<br />

and 1300 °C and a uniform temperature distribution has to be ensured.<br />

Depending on the charge material and the hot rolling process, reheating is done in different<br />

types of furnaces such as pit furnaces, pusher type furnaces, walking beam furnaces, rotary<br />

hearth furnaces or others. These furnaces are fired directly, usually by oil, natural gas or plant<br />

gases such as COG and BFG. Depending on the heating media, different waste gas emissions<br />

will occur (mainly SO2 and NOx).<br />

A.2.1.3.1 Batch Furnaces<br />

Batch type furnaces are often used for speciality steels and forgings. A typical example of the<br />

batch type furnace is the soaking pit, used to reheat ingots, slabs and other feedstock. It consists<br />

of refractory lined chambers in which the input is placed vertically (ingots) or horizontally<br />

(slabs). A moveable cover allows the input to be charged and removed for rolling. Cast ingots<br />

can be charged immediately after stripping to conserve energy. The typical soaking pit capacity<br />

is 50 to 170 tonnes with a thermal input of 9.5 MW (Th) and a heating rate of 10.7 t/h.<br />

Soaking pits are no longer in widespread use as more and more steel is continuously cast, a<br />

process, which often bypasses the soaking pits. An example of the soaking pit furnace is shown<br />

in Figure A.2-17. [EUROFER HR]<br />

26 Ferrous Metals Processing Industry


Figure A.2-17: Pit furnace<br />

[ETSU-NP-54]<br />

Part A/Chapter 2<br />

Another type of the batch furnace is the bogie hearth furnace. The stock is carried into the<br />

furnace chamber on a bogie. The furnace chamber is closed by means of a door and the stock is<br />

heated. When the targeted temperature is reached, the door is opened, the bogie with the stock is<br />

removed and the slab or casting is taken away for further use. [EUROFER HR]<br />

A.2.1.3.2 Continuous Furnaces<br />

Larger furnaces are usually fed continuously. The stock is pushed through the furnace by the<br />

following stock (pusher type furnace) or is moved through by walking beams (walking beam<br />

furnaces), a walking hearth or on/between rollers.<br />

Examples of the larger size (> 20 MWTh) furnaces - the pusher and walking beam furnaces –<br />

are shown in Figure A.2-18 and Figure A.2-19. The largest currently in operation are walking<br />

beam furnaces of approx. 125 MW (Th) and pusher furnaces of 200 MW (Th). [EUROFER HR]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 27


Part A/Chapter 2<br />

Entry furnace<br />

door<br />

Pushing direction<br />

Recuperator<br />

Preheating zone Heating zone<br />

Soaking zone<br />

Skid rails<br />

Figure A.2-18: Pusher type furnace<br />

[DFIU98]<br />

Figure A.2-19: Walking beam furnace<br />

[ETSU-G77]<br />

Burner<br />

End burner<br />

Workpiece<br />

(Slabs)<br />

Exit door<br />

In a rotary hearth furnace (see Figure A.2-20) the charge material is placed onto a rotary<br />

hearth. During the furnace campaign (hearth is rotating) the material is heated and, after<br />

completion of a rotation, discharged.<br />

28 Ferrous Metals Processing Industry


Charging<br />

Convection<br />

zone<br />

Hearth rotation<br />

zone 1<br />

Discharging<br />

zone 3<br />

Figure A.2-20: Typical design of rotary hearth furnace<br />

[EUROFER HR]<br />

A.2.1.4 Descaling<br />

Part A/Chapter 2<br />

Prior to rolling adherent scale, which forms during reheating must be removed, in order to avoid<br />

a contamination of the stock surface by scale impressed by the rolls (so-called 'rolled in matter').<br />

Mechanical descaling, where the adherent scale is mechanically broken in a light pass (mostly<br />

in two-high stands) and then sprayed off or mechanically removed (brushing), is rarely applied<br />

any more. Today, a common method of descaling is breaking and spraying off the scale by<br />

means of high-pressure water. Power water with pressures of 120 to 250 bar (exeptionally 600<br />

bar) is applied via flat jet nozzles onto the material surface. For the cleaning effect, the impact<br />

pressure (i.e. the pressure determined by the distance of the descaling nozzles to the rolling<br />

stock) is more important than the system pressure. The following techniques are applied<br />

throughout the whole rolling process:<br />

• Primary descaling in so-called high pressure descalers installed before the entry into the<br />

roughing train and equipped with 1 or 2 pairs, some times adjustable, descaling headers.<br />

• <strong>Mill</strong> stand descaling by means of descaling headers arranged above and below the plate<br />

passage on both sides of reversing stand and on the entry side in case of continuous stands.<br />

• Descaler at entry of the finishing train for removing secondary scale, i.e. the scale formed<br />

on the rough strip at the conveying roller table of the roughing train and finishing train.<br />

• Pairs of mill stand descaling sprays at the entry of the first stand of the finishing train.<br />

[EUROFER HR].<br />

In case of production lines for long products the descaling headers are either designed as spray<br />

rings or as combination of vertical and horizontal headers, sometimes adjustable to material<br />

cross section, for proper descaling of all material surfaces. [EUROFER HR]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 29<br />

zone 2


Part A/Chapter 2<br />

A.2.1.5 Edging<br />

Edging is usually applied in the manufacture of strip and plate. The slabs produced in the<br />

continuous casting plant are supplied in certain defined, stepped dimensions of widths. The<br />

width has to be reduced to the specified dimension of the rolled strip, with a trimming<br />

allowance as narrow as possible (scrap minimization and yield improvement). In most cases,<br />

this width reduction is performed on so-called edgers (vertical rolling stands) - recently even in<br />

slab presses - which are installed in front of the roughing unit. The accuracy of the width<br />

reduction and optimum adherence to the rectangular shape effect the amount of scrap arising<br />

from cropping (head and tail end) in the rolling mill and in the finishing shops (trimming).<br />

A.2.1.6 Roughing<br />

Roughing depicts the first bulk reduction done on the incoming hot roll stock for the production<br />

of strip, rod and sections. Generally, the roughing train consists of one or more horizontal<br />

stands for thickness reduction, including edgers (vertical stands) situated in front of the stand<br />

for width adjustment. Reversing roughing mills are sometimes equipped with edgers on both<br />

ends of the mill stand [EUROFER HR]<br />

A.2.1.7 Strip <strong>Rolling</strong>/Finishing Train<br />

In general, the finishing mill consists of a number of rolling stands positioned after one another.<br />

The stands have staggered roll gaps so that the thickness reduction to the requested final<br />

thickness is done in one pass of the transfer bar. The number of stands depends on the grade and<br />

material thickness of the input (slabs) as well as on the thickness range of the finished strip.<br />

Crop shears arranged in front of the finishing stands serve to cut the ends of the rough strip,<br />

which may have the form of a tongue or fishtail. This ensures safe entry into the finishing train<br />

and avoids damage to the rolls as well as generation of scrap.<br />

In most cases, an additional descaling device (descaling sprays) as described above is installed<br />

between crop shears and finishing train. Sometimes there is also an additional vertical stand,<br />

which is mainly used for strip guidance, but occasionally for minor width adjustments as well.<br />

Coilers<br />

<strong>Hot</strong> strips with length up to 2 km and even more are wound up on so named down (sometimes<br />

up-) coilers at the end of the rolling mill by speeds up to 20 m/s and more. The hot band is<br />

guided around an expandable mandrel by special arranged wrapper rollers. After approx. 3 - 4<br />

windings the wrapper rollers are lifted and the band is coiled onto the expanded mandrel. After<br />

the coiling operation is finished, the mandrel is collapsed and the hot coil is transported to a<br />

strapping station by means of a coil car. [EUROFER HR]<br />

A.2.1.8 Rod <strong>Rolling</strong>/Finishing Train<br />

The finishing train of rod mills usually consists of rolling blocks with up to 10 sets of<br />

alternating horizontal and vertical roller pairs as shown in Figure A.2-21.<br />

<strong>Rolling</strong> speeds of more than 100 m/s are achieved at the final stages. The material used for the<br />

roughing and intermediate rolls is generally hardened steel or cast iron while the finishing rolls<br />

are made of carbide, a particularly wear resistant material. The typical calibration used for wire<br />

rod mills is a sequence of alternating round and oval calibres.<br />

30 Ferrous Metals Processing Industry


6 stand finishing block with 3 vertical and 3 horizontal<br />

pairs of rolls<br />

Figure A.2-21: Roller arrangement of wire rod finishing section<br />

[EUROFER HR]<br />

A.2.1.9 Plate <strong>Rolling</strong><br />

Part A/Chapter 2<br />

Plate rolling by reversing operation is similar to roughing in strip production. The slabs are<br />

formed into plates in the so-called multi-stage rolling operations, where the slabs are stretched,<br />

turned by 90° by means of conical rollers on a special roller table, spread, turned again and<br />

rolled to the requested thickness.<br />

A.2.1.10 Transport of Roll Stock between <strong>Rolling</strong> Stands<br />

Usually, roller tables arranged along the entire strip rolling train are used as a means of<br />

transport for the rolling stock. These roller tables consist of individual metallic hollow and/or<br />

solid rollers with single drive or group drive by means of an electromotor and gear, if necessary.<br />

In special cases, for example later modernisation of a rolling mill including increase of the<br />

weight of single products or installation of additional equipment, the distance between roughing<br />

stand and finishing stand is no longer sufficient to de-couple the two processes. So-called coil<br />

boxes - developed by STELCO, Steel Company of Canada Ltd. - are then inserted as<br />

intermediate storing devices. [EUROFER HR]<br />

A.2.1.11 Cooling Lines<br />

In connection with an appropriate temperature control within the finishing trains, the cooling<br />

line provides the desired mechano-technological parameters to the material. The steel is rapidly<br />

cooled using either water sprays, water walls or laminar flows (see Figure A.2-22).<br />

Ferrous Metals Processing Industry 31


Part A/Chapter 2<br />

a Laminar flows b Water wall c Water sprays<br />

Figure A.2-22: Different types of water cooling<br />

[Tech Metal]<br />

Widest spread nowadays is the use of laminar flow cooling on run out tables. Usually, the spray<br />

headers (arranged on top and bottom of the passline) are grouped into sections, sometimes of<br />

different water flow volume. Each section and/or each header is individually controllable so that<br />

desired cooling temperature may be realised. Cooling lines and the individual sprays are<br />

computer controlled, whereas the spray headers are switched on and off in accordance to<br />

complex mathematical-empirical models, supported by peripheral temperature measurements.<br />

[EUROFER HR]<br />

A.2.1.12 Sheet and Plate Production<br />

For sheet production the hot produced coils are decoiled by means of uncoiling reels and<br />

supplied to a shearing line which is equipped with levellers to straighten the strip. The rolled<br />

sheets with desired length are piled and stored in the storage yard. [EUROFER HR]<br />

Plate production is carried out on shearing lines following the rolling process. The plates are<br />

trimmed on both sides, cropped and cut to desired length. Cutting to size for special blanks is<br />

done by CNC-cutting equipment (torch-, plasma- or laser beam-cutting units). The internal<br />

quality of plates may be determined by ultrasonic techniques. Automatically working devices<br />

may be installed on the shearing line run out table.<br />

Finishing operations are computer controlled in the most installations. Consideration is also<br />

being given to the in-line quenching and heat-treatment of plates following the last rolling pass<br />

as a means of conserving energy. [EUROFER HR]<br />

A.2.1.13 Plate Heat Treatment<br />

Finished plates are partly subject to heat treatment. In annealing steel is heated to a subcritical<br />

temperature to relieve stresses. For normalising steel is heated above its critical temperature<br />

and air-cooled. The purpose is to refine grain sizes and to obtain a carbide distribution, which<br />

will dissolve more readily, austenite. Quenching, tempering and other methods may also be<br />

applied.<br />

Several different types of furnaces are used for these purposes, such as walking beam type,<br />

roller hearth or car bottom furnaces. The heating and combustion system of such furnaces are<br />

32 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 2<br />

comparable with the systems related to stock re-heating. All usually available heating media<br />

may be used for firing the treatment furnaces. [EUROFER HR]<br />

A.2.1.14 Roll Shop<br />

The workrolls as well as the back-up rolls for both finishing and roughing mills are conditioned<br />

according to well-defined specifications, depending on the product to be rolled. Conditioning of<br />

the rolls is performed at the roll shop where typical machine shop techniques are applied, such<br />

as machining and grinding. [EUROFER HR]<br />

A roll shop generally includes the following:<br />

• Cooling area where work rolls are cooled either in open air or by water sprinkling.<br />

• Preparation area where the shocks are dismantled and set-up (In some cases the roll shop<br />

machines allow reconditioning of rolls without prior dismantling).<br />

• Cleaning area where the rolls to be reconditioned are cleaned from deposits and lubricants,<br />

(The cleaning techniques include steam cleaning, application of alkali degreasing solutions,<br />

application of organic solvents).<br />

• Typical machine shop equipment including lathes and grinding machines which have<br />

individual cooling system where the cooling liquid is continuously processed in order to<br />

separate turnings and grinding sludge [EUROFER HR].<br />

A.2.1.15 Water Circuits / Water Management in <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s<br />

Throughout the hot rolling process and linked process steps water is used for cooling and for<br />

technological reasons. Electric motors, re-heating furnaces, control rooms and power systems,<br />

instruments and process control are usually cooled indirectly. The steel, rolls, saws, cropped<br />

ends, coilers and hot run out tables are cooled directly. Water is also used for scale breaking,<br />

flushing scale and for scale transport. Wherever the water is in contact with the rolled material<br />

(process water) and rolling equipment it will be contaminated with scale and oil.<br />

The simplest water feeding system applied is an open system (once-through system) as shown<br />

in Figure A.2-23. The water is taken from natural resources (river, lake or ground water), flows<br />

through the various consumers of the hot mill and is released again to the watercourse.<br />

water inlet<br />

Various consumers<br />

throughout hot<br />

rolling mill<br />

Scale<br />

Figure A.2-23: Example of a once through water system<br />

[EUROFER HR]<br />

Oil<br />

outlet to sewer<br />

and / or watercourse<br />

gravel<br />

filter thickener<br />

Sludge<br />

Disposal to<br />

waste storage<br />

or recycling<br />

by steel production<br />

The polluted cooling and process waters are collected and treated prior to discharge. First<br />

treatment stage is a sedimentation basin in which solids, mainly iron oxides, are allowed to<br />

settle at the bottom of the basin.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 33


Part A/Chapter 2<br />

The sedimented solids are discharged via appropriate devices (scraper, screw, etc.) and, in the<br />

case of integrated steel plants, returned to the production process via the hot metal route. The oil<br />

pollutants floating on the surface are removed by means of suitable skimming devices and are<br />

discharged to the respective collecting basins.<br />

The pre-cleaned overflow is supplied via pipes to the filter batteries whose number, size and<br />

capacity are designed in conformity with the water volume. In most cases these filters are gravel<br />

filters, i.e. the overflowing water is cleaned by passing through gravel beds.<br />

The pollutants in the gravel filters must be removed by back-washing in order to maintain the<br />

function and separation efficiency of the filters. The purified waste water from the filters is<br />

discharged into the sewage system and/or lakes and rivers.<br />

The sludge-bearing waters (mostly containing iron oxide) from the filter batteries are separated<br />

in a thickener. The overflow is recirculated to the cleaning circuit system. The high-quality feed<br />

material contained in the sludge is further dewatered and disposed off or returned to the steel<br />

production process, provided the appropriate technical equipment is available.<br />

In order to reduce or avoid waste water discharge from hot rolling operations semi-closed - and<br />

closed circuits are implemented.<br />

In semi-closed circuits, as shown in Figure A.2-24, the water is treated and partly reused<br />

depending on the temperature. The water treatment devices are the same as for open systems,<br />

but the filtered waste water is not directly disposed off. Instead it is conveyed into a filter water<br />

basin and mixed with cold fresh water, if necessary. Depending on the temperature of the mixed<br />

water, the filtered water is returned to the different consumers in the hot rolling mill and only<br />

the overflow is discharged. Accordingly, the volume of the circulating water depends on the<br />

seasons and the geographical situation.<br />

water inlet<br />

Various consumers<br />

throughout hot<br />

rolling mill<br />

ground water<br />

water outlet to sewer / watercourse<br />

Scale<br />

Figure A.2-24: Example of semi-closed water circuit<br />

[EUROFER HR]<br />

Oil<br />

filter water<br />

tank<br />

gravel<br />

filter thickener<br />

Sludge<br />

Disposal to<br />

waste storage<br />

or recycling<br />

by steel production<br />

With application of closed water circuits (see Figure A.2-25) the purified water is not<br />

discharged, but re-cooled in cooling towers or heat exchangers to required temperature and is<br />

reused in the rolling process. For plants using cooling towers, water consumption is restricted to<br />

additional water (approx. 3 - 5 %) needed to make up for evaporation and for blow down losses.<br />

When heat exchangers are used, large re-circulating volumes of re-cooling water are required.<br />

34 Ferrous Metals Processing Industry


Various consumers<br />

throughout hot<br />

rolling mill<br />

Scale<br />

Oil<br />

Settling basin<br />

evapouration<br />

biocides<br />

(NaOCl)<br />

gravel<br />

filter<br />

cooling<br />

tower<br />

Figure A.2-25: Example of closed circuit water system<br />

[EUROFER HR]<br />

make up water<br />

Part A/Chapter 2<br />

thickener<br />

Disposal to<br />

waste storage<br />

or recycling<br />

by steel pro-<br />

Sludge duction<br />

spray- losses<br />

HCl or NaOH<br />

Deflocculation agent<br />

waste water to sewer<br />

and/or watercourse<br />

Water feeding- and treatment systems in hot rolling mills are usually very complex, with<br />

several, partly interconnected water loops and multiple-stage use of water. In some cases the hot<br />

rolling mill water circuit is coupled with water feeding systems of other iron and steel<br />

production units, as for example continuous casting. Reasons for this connection are the<br />

similarity of the waste water contents and the proximity of the installations.<br />

Notes: 1) Figures given represent water flow in m 3 /h<br />

2) <strong>Mill</strong> capacity: 270000 t per month<br />

Figure A.2-26: Water loops for hot strip rolling mill<br />

[StuE-96-7]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 35


Part A/Chapter 2<br />

Figure A.2-26 shows the water circuit of a hot wide strip mill where 3 water loops are<br />

established. Loop 1, with 8030 m 3 /h, comprises the cogging stand, finishing train and re-heating<br />

furnace; loop 2 (8000 m 3 /h) delivery roller table and loop 3 (2200 m 3 /h) mainly the electrical<br />

equipment. The Loops are connected in a way that water input for loop 2 and 3 is supplied by<br />

the clean waterside of loop 1. Process water of loop 2 and 3 is sent to the treatment facilities of<br />

loop 1 and also blow-down water can be discharged to loop 1.<br />

Figure A.2-27 shows another example of a water management system for hot wide strip mill.<br />

The loops established in this case are for furnace- and engine cooling, for roller stands and for<br />

laminar strip- and roller table cooling.<br />

Furnace cooling<br />

High<br />

pressure<br />

descaling<br />

Engineand<br />

oil cooling<br />

Roller table<br />

cooling<br />

Scalepit<br />

Roughing<br />

mill<br />

cooling<br />

Cooling towers Sandfilter<br />

Cooling<br />

rolls<br />

Horizontal settling<br />

tank<br />

Intermediate<br />

stand strip<br />

cooling<br />

Sand filter<br />

Figure A.2-27: Use of water loops in a hot rolling mill<br />

[DFIU98]<br />

Other<br />

consumers<br />

Horizontal settling<br />

tank<br />

Thickener Buffer Filter<br />

press<br />

36 Ferrous Metals Processing Industry<br />

Cooling<br />

tower<br />

Sandfilter<br />

Cooling<br />

tower<br />

Horizontal<br />

settling tank<br />

Laminar<br />

strip<br />

cooling<br />

Roller table<br />

cooling<br />

The prevention of effluents by using water in loops or in multiple stages is a well-known and<br />

wide spread practice within the steel industry. <strong>Hot</strong> rolling mills offer a high potential for<br />

reduction in water consumption and waste water discharge, because of the large quantities of<br />

water needed.<br />

A.2.1.16 Waste and By-product Management in <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s<br />

Apart from waste water, hot rolling operations generate different kinds of solid and liquid byproducts<br />

and waste.<br />

• Metallic waste and by-products.<br />

• Scarfing scale/swarf.<br />

• Dusts from scarfing and rolling.<br />

• <strong>Mill</strong> scale (oil free and oily).<br />

• Water treatment and mill scale sludge.<br />

• Grinding sludge (roll shop).<br />

• Oil and greases.<br />

Rinsing<br />

loop.ds4


Part A/Chapter 2<br />

Metallic by-products/waste, like scrap, downgrades, crop ends, etc. arising from hot rolling, is<br />

usually rather clean and is easily recycled into metallurgical processes (e.g. BOF).<br />

Oilfree scale and low oil-content (< 1 %) scale, is fed back directly to the metallurgical process,<br />

usually via the sinter plant. Oily, ferrous sludges with up to 80 % FeOn content, like oily mill<br />

scale and grinding sludges, obtained from water treatment plants have to be conditioned before<br />

internal recycling.<br />

Scale is also sold for external use (e.g. to cement manufacturers) or it is supplied to an external<br />

company for treatment (usually thermal treatment to burn the oil content). Thermal treatment<br />

plants can yield a product with an iron-content of about 60 - 70 %. If the thermal treatment plant<br />

is fed with oily mill-scale of about 4.5 % no additional energy supply is required.<br />

Oxide dusts from air cleaning devices, for example from bag filters for oxide removal at the<br />

mill stands, are recyclable to the steel production (e.g. sinter plant) without risks.<br />

Oil and grease, separated and collected at various stages, are energy sources and can be utilized<br />

as secondary fuels, for example by injection into the blast furnace or in the coke making<br />

process. Dewatering might be a precondition. Alternatively, these materials can be used at the<br />

coke ovens to increase coal bulk density prior to carbonisation. [EUROFER HR], [Com2 HR]<br />

Spent emulsion from the roll shop or other consumers can be split into components: oil and<br />

water. The separated oil can be thermally utilized or recycled externally. [Com2 HR]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 37


Part A/Chapter 2<br />

A.2.2 Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s<br />

A.2.2.1 Process Overview<br />

In cold rolling the properties of hot rolled strip products, e.g. thickness, mechanical and<br />

technological characteristics, are changed by compression between rollers without previous<br />

heating of the input. The input is obtained in form of coils from hot rolling mills.<br />

The processing steps and the sequence of processing in a cold rolling mill depends on the<br />

quality of the steel treated. Low alloy and alloy steel (carbon steels) processing usually<br />

follows the order: pickling, rolling, annealing, temper rolling/skin pass rolling and finishing.<br />

The process route for high alloy steel (stainless steel) requires an initial annealing step prior to<br />

pickling due to the hardness of the steel quality and, further more, several additional annealing<br />

and/or pickling steps during rolling may be necessary.<br />

Cold rolled products are mainly strips and sheets (thickness typically 0.16 - 3 mm) with high<br />

quality surface finish and precise metallurgical properties for use in high specification products.<br />

Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s (CR Strip <strong>Mill</strong>s)<br />

Typical layouts for cold rolling mills are shown in (Figure A.2-28), the plants usually comprise:<br />

• Continuous pickling line, where the oxide layer formed during the hot rolling is removed<br />

by pickling with sulphuric, hydrochloric or a mixture of nitric and hydrofluoric acid. A<br />

stretcher leveller or an in-line skin-pass may be used to improve the shape of the strip and<br />

provide mechanical breaking of the oxide layer.<br />

• Cold rolling mill generally consisting of a 4-stand or a 5-stand four-high tandem mill or of<br />

a four-high reversing mill. Cold rolling reduces the initial thickness of the hot rolled strip by<br />

typically 50 to 80 %.<br />

• Annealing facilities to restore the ductility of the steel strip that is lost as the result of work<br />

hardening during the cold rolling.<br />

• Temper mills to give the annealed material the required mechanical properties (prevents<br />

the formation of Lüders lines during drawing). The material is subject to a slight skin pass<br />

rolling typically on a four-high skin pass mill. The roughness of the work rolls of the mill is<br />

transferred to the strip by the roll pressure.<br />

• Inspection and finishing lines, here coils with different length may be welded together to<br />

meet the required weight or may be slit to required width. Also coils are cut into sheets with<br />

required length and width. At the same time defective sections of strip can be discarded.<br />

• Packaging lines for coils or sheets according to the destination and/or the means of<br />

transport.<br />

• Roll shop, where the work rolls and the backup rolls for the cold rolling mill and the temper<br />

mill are prepared.<br />

38 Ferrous Metals Processing Industry


A) Reversing <strong>Mill</strong><br />

B) Tandem <strong>Mill</strong><br />

Figure A.2-28: Typical configurations of cold rolled strip mills<br />

[EUROFER CR]<br />

Part A/Chapter 2<br />

Ferrous Metals Processing Industry 39


Part A/Chapter 2<br />

For electrical steel sheet production the mill design is quite similar to those described above.<br />

The rolling mill usually comprises a four-high reversing mill stand, which is enlarged to rolling<br />

and alternative skin pass rolling operation (rough pass up to 7 % deformation). For higher<br />

Si-contents, flash butt welding of head and tail of the coils to an endless strip has to be replaced<br />

by ‘agraphing’ the ends of the coils.<br />

Technical trends and developments in cold rolled strip production, driven by increasing market<br />

demands and competition from alternative materials, aim at increasing the efficiency and the<br />

output of plants by minimizing the processing time and the consumption of materials and<br />

energy. Simultaneously the environmental impacts of the facilities are reduced. Figure A.2-29<br />

shows as an example a modified plant concept which shortens the process time for annealing<br />

and the following operations from 3- 7 days (2 –3 days when hydrogen is used) to<br />

approximately 10 minutes. [EUROFER CR], [Com VDMA]<br />

Figure A.2-29: Cold rolling process line with continuous annealing<br />

[EUROFER CR]<br />

A.2.2.2 Pickling of Low Alloy and Alloy HR Steel<br />

The entire surface of the hot rolled coil is covered with a thin layer of scale containing oxides,<br />

which must be removed prior to cold rolling. This is done by pickling with hydrochloric acid or<br />

sulphuric acid, at temperatures typically ranging from 75 °C to 95 °C.<br />

Once the strip or sheet is pickled, it must be thoroughly rinsed with de-mineralised (or equal<br />

quality) water and subsequently dried. Oiling is done either with rolling oil or anticorrosive oil.<br />

[EUROFER CR]<br />

Pickling lines<br />

Pickling can be done as a batch (usually for bars, rods or tubes), semi-batch or as a continuous<br />

process and can also involve a number of stages using several acid baths. The following process<br />

description refers to continuous pickling lines on which steel is pickled in coiled shape. Each of<br />

the pickling steps described below can also be performed as an individual batch process.<br />

A typical pickling plant may incorporate:<br />

40 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 2<br />

• Anticoil break equipment on the decoiler to avoid the occurrence of flow lines (Lüders’<br />

lines) on the entering hot rolled coil.<br />

• Welding of the hot rolled coils to continuous strip to ensure defined constant pickling times.<br />

• Straightening equipment prior to the entry of the hot rolled strip into the pickling tanks. The<br />

flatness of the hot rolled strip is increased by straightening, and the capacity for pickling is<br />

improved by the scale breaking effect of straightening.<br />

• Chemical pickling zone; deep tank or shallow tank (turbulent) pickling equipment.<br />

• Rinsing zones to remove remaining acid on the strip surface.<br />

• Trimming of the strip to obtain cut edges and exact widths.<br />

• Inspection of the strip for dimensional tolerances, surface defects and residues.<br />

• Oiling of the strip (Note this may not be required in a combined pickling and rolling line).<br />

The pickling is carried out in totally enclosed equipment or tanks fitted with hoods. In both<br />

cases the units are under continuous extraction to remove any fumes generated.<br />

Modern pickling plant design comprises pickling tanks equipped with external pumps. Instead<br />

of simply passing the steel strip continuously through an acid bath, the acid is pumped via a<br />

circulation system through nozzles mounted in the bath itself. The turbulence resulting from this<br />

promotes the pickling reactions. [EUROFER CR]<br />

Large continuous pickling lines can have capacities of up to 2.4 million t/a. Figure A.2-30<br />

shows the operational steps in continuous pickling lines. [DFIU98]<br />

1<br />

2<br />

1. Uncoiler<br />

2. Crop shear<br />

3. Welding machine<br />

4. Strip tension and guiding<br />

3<br />

4<br />

7<br />

8 4<br />

5. Strip storage<br />

6. Looping car<br />

7. Tension rolls<br />

8. Dancer roll<br />

Figure A.2-30: Schematic of a continuous pickling line<br />

[DFIU98]<br />

5<br />

Ferrous Metals Processing Industry 41<br />

9<br />

6<br />

11<br />

9. Pickling station<br />

10. Strip tension<br />

11. Strip storage<br />

12. Trimming<br />

10<br />

12<br />

13<br />

14<br />

13. Scrap removal<br />

14. Slitting<br />

15. Coiler<br />

A.2.2.3 Annealing (I) and Pickling (I) of High Alloy HR Steel<br />

The coils of stainless steel strip produced by hot rolling are known as ‘hot band’ coils. Due to<br />

the presence of an oxide scale and chromium depleted layer formed during the hot rolling the<br />

steel must also be descaled / pickled prior to cold rolling. In addition, the greater hardness of the<br />

steel compared with carbon steels necessitates an initial annealing (I). The annealing process<br />

has three components, heating to annealing temperature, temperature equalisation and cooling.<br />

Both continuous and batch annealing processes may be used. [EUROFER CR]<br />

15<br />

15


Part A/Chapter 2<br />

Annealing<br />

Ferritic grades are generally annealed as tightly wound coils in a batch heat treatment<br />

facility. Such installations may be used for the full heating, temperature equalisation and<br />

cooling cycles. One or more coils are placed on the furnace base and covered to form a closed<br />

furnace chamber. Heating may be achieved via gas firing or electrical heating. An inert<br />

protective atmosphere (nitrogen/hydrogen) is required for metallurgical reasons. Ferritic steels<br />

are generally annealed at steel temperatures of up to 800 o C. [EUROFER CR]<br />

For continuous annealing of austenitic steels the steel coil is unwound and passed through one<br />

or more heat treatment furnaces. These furnaces typically consist of a refractory (or other form<br />

of insulation) lined steel structure and are usually directly fired by gaseous fuels. An oxidizing<br />

atmosphere is needed to form a scale, which is rich in oxygen to allow a better pickling. The<br />

waste gases are exhausted via flues under natural or forced draft. Strip temperatures typically up<br />

to 1100 o C are necessary for annealing austenitic steels. The steel strip then passes through the<br />

cooling section and may be cooled using gas jets, air, water sprays or water quenching.<br />

Continuous annealing is generally combined with a descaling/pickling plant as described above<br />

to form a continuous annealing and pickling line. [EUROFER CR]<br />

Descaling and Pickling<br />

After annealing the steel is descaled to produce a steel surface suitable for cold rolling.<br />

Mechanical descaling such as shot blasting or scale breaking may be used prior to chemical<br />

pickling to remove the heavy scale burden. However, careful control of such mechanical<br />

processes is necessary to minimize damage to the strip surface, which could affect the final<br />

product quality.<br />

Final scale removal including the removal of the chromium depleted layer beneath the scale is<br />

generally done by pickling in a mixture of nitric and hydrofluoric acids at temperatures of up to<br />

70 o C. The acid concentrations employed depend on the material being processed but are<br />

normally in the range 10 - 18 % nitric acid and 1 - 5 % hydrofluoric acid.<br />

The chemical reactions that take place during the pickling of stainless steels are complex and<br />

involve the removal of the adherent scale layer by the combined action of the acids used. The<br />

dominating chemical reaction during pickling is the dissolution of metals by the nitric acid. As a<br />

by-product of these reactions both nitrogen monoxide and nitrogen dioxide are formed. The<br />

reactions shown below are for the dominant metal iron but similar reactions also occur for the<br />

alloy elements present in the stainless steel such as nickel and chromium.<br />

Fe + 4H + + NO3 - = Fe 3+ + NO + 2H2O<br />

Fe + 6H + + 3NO3 - = Fe 3+ + 3NO2 + 3H2O<br />

The NOx generated is partially soluble in the acid but once the limit of solubility is reached the<br />

NOx fumes transfer to the gaseous phase and are released from the pickling tanks. The rate of<br />

formation of NOx increases with increasing temperature.<br />

The metal ions formed in the dissolution reactions then react with the hydrofluoric acid leading<br />

to the formation of metal complexes.<br />

2HF + Fe 3+ = FeF2 + + 2H +<br />

3HF + Fe 3+ = FeF3 + 3H +<br />

The combination of these two sets of reactions results in the consumption of both nitric and<br />

hydrofluoric acids. To maintain the optimum conditions for descaling regular additions of fresh<br />

42 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 2<br />

acid are made as required. The iron fluoride complexes produced in the dissolution reactions<br />

have a limited solubility and if the concentration of iron is allowed to reach 5 % (40 g/l) then<br />

precipitation of iron fluoride will commence. This precipitation causes the formation of large<br />

quantities of a hard crystalline sludge.<br />

Pickling line design is usually the same as for pickling of low alloy steels. Except, that on exit<br />

from the last pickling tank the steel strip is rinsed with water to remove traces of acid, dried, but<br />

no application of oil is necessary because of the corrosion resistance of the steel.<br />

[EUROFER CR]<br />

A.2.2.4 Cold <strong>Rolling</strong> of the Pickled <strong>Hot</strong> Rolled Strip<br />

A.2.2.4.1 Low Alloy and Alloy Steel<br />

In cold rolling the pickled hot rolled bars, sheets or strips are passed through sets of rolls on<br />

reversing mills or on continuous in-line mills. Low carbon steels which are less hard, are<br />

generally rolled in multi-stand tandem mills due to a higher capacity of these mills. They<br />

consist of a series of four or six-high stands. The strip enters the first stand and undergoes an<br />

initial thickness reduction, further reductions are achieved in each subsequent stand until the<br />

final gauge is attained.<br />

For low carbon strip generally an emulsion of 0.5 to 4 % (10 – 20 % for direct application) of<br />

oil in water is necessary for<br />

• Lubrication.<br />

• Cooling of the strip, work and back-up rolls.<br />

• Removal of Fe-particles.<br />

In the rolling process the wide strip is mainly deformed in a longitudinal direction, with<br />

transverse deformation being practically negligible. The thickness reduction of the material is<br />

obtained by the influence of the rolling forces and the strip tensions (forward and back) applied.<br />

The cold forming process leads to a corresponding hardening of the material. Exact mass flow<br />

control (control of rolling force and/or position), assisted by laser control of the strip speed and<br />

tension, may be used. Additional automatic control loops for flatness (roll bending, zone<br />

cooling, etc.) are used to obtain the required flatness of the strip. The roughness texture of the<br />

strip surface is applied in the last stand of the tandem mill.<br />

For optimum strip surface cleanliness it is important to avoid contamination of the tandem<br />

emulsion by the hydraulic oil, by the Morgoil oil, by grease or by the cooling water (used to<br />

cool the emulsion). Precautions taken to avoid any contamination may include:<br />

• Continuous monitoring of oil levels.<br />

• Monitoring of the oil concentration.<br />

• Regular control of hydraulic equipment and bearings.<br />

• Monitoring of emulsion parameters such as temperature, pH value, saponification index,<br />

acid value, conductivity.<br />

• Filtering of the tandem emulsion (using techniques such as magnetic filters, paper filters,<br />

precoat filters).<br />

To clean the strip and remove any remaining soap or oil, it may be subjected to chemical and/or<br />

electrochemical degreasing. For this purpose, cleaning zones are installed on the entry side of<br />

the downstream processing plants such as hot dip galvanising plants or continuous annealing<br />

plants. [EUROFER CR]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 43


Part A/Chapter 2<br />

Conventional discontinuous rolling<br />

The pickled hot rolled strip is fed into the cold rolling mill coil by coil. This results in a<br />

variation in the strip thickness corresponding to the geometrical conditions of the line at the<br />

strip ends during threading and at the exit of the coil end.<br />

To produce ‘mill clean sheet’, often a thin emulsion with a maximum concentration of 1 % can<br />

be used on the last stands of the tandem mill. The emulsion is usually applied via spray nozzles<br />

onto the rolls and the strip. Sometimes higher concentrations are used in direct application<br />

systems.<br />

Discontinuous rolling offers a high degree of process flexibility to account for variations in<br />

product mix. The technique is preferable for certain steel qualities. [EUROFER CR]<br />

Continuous <strong>Rolling</strong><br />

To achieve the narrowest possible thickness tolerances, maximum output and optimum<br />

productivity figures, a shallow tank turbulence pickling plant can be coupled with a tandem<br />

mill, which is enlarged by one stand. Usually an accumulator and a welding machine before a<br />

tandem has the same good results and a bigger increased capacity. The use of a welding<br />

machine and the accumulator allows coils to be joint and the strip to be fed to the mill<br />

continuously.<br />

On a tandem line, the entering pickled hot rolled strip is reduced to the desired final thickness<br />

on a single pass through the line. Owing to the installation of several separate emulsion systems,<br />

a special emulsion can be applied in the last stand to increase the cleaning effect. For this<br />

purpose, either a detergent or a thin emulsion (1 % oil content) can be used.<br />

Continuous rolling can allow good control of the strip thickness for coil ends and of surface<br />

quality. This can have a beneficial effect on material yield. In addition it allows oil consumption<br />

to be optimised. [EUROFER CR]<br />

A.2.2.4.2 High Alloy Steel<br />

After the initial annealing and pickling the steel is generally rolled to the required thickness on<br />

reversing cluster mills for a number of passes until the desired dimensions are achieved or until<br />

work hardening necessitates further annealing.<br />

The process of cold reduction generates heat, part of which is transferred to the rolling oil which<br />

is sprayed onto the steel and rolls for cooling as well as lubrication. This heat is subsequently<br />

dissipated through heat exchangers to cooling water systems.<br />

Mineral oils are generally used as rolling oil and close control of the oil cleanliness is necessary<br />

for optimum performance. This may be achieved using oil filtration circuits, which incorporate<br />

media element filters or powder pre-coat filter systems. Although the use of mineral oils<br />

predominates, emulsion cooling systems similar to those used for carbon steels may be<br />

employed. In such cases additional precautions must be taken to control oil cleanliness in order<br />

to avoid strip marking.<br />

Collection hoods are fitted to the mill and operate under continuous extraction to remove oil<br />

mist that is generated. [EUROFER CR]<br />

44 Ferrous Metals Processing Industry


A.2.2.5 Annealing of Low Alloy and Alloy Steel<br />

The basic stages of the annealing process comprise:<br />

• Heating to annealing temperature (above 650 °C).<br />

• Holding at annealing temperature.<br />

• Cooling.<br />

Part A/Chapter 2<br />

This annealing process may be carried out in batch furnaces or continuous furnaces. The<br />

annealing cycle has a significant influence on the mechanical properties and, consequently, on<br />

the formability of the steel strip. The main parameter controlling the annealing cycle is the<br />

temperature profile. It varies, depending on whether the annealing is carried out in a continuous<br />

or batch furnace, and depending on the required strength or hardness of the product. The<br />

annealing cycle depends on a number of parameters including the actual material analysis, the<br />

reduction realised during cold rolling, the required mechanical properties and the required<br />

surface cleanliness, the type of protective gas, etc.<br />

Continuous annealing and batch annealing are considered to be complementary processes and<br />

not fully interchangeable. Production related issues are integral to the selection of the annealing<br />

technique.<br />

A.2.2.5.1 Batch Annealing<br />

Degreasing /Cleaning by means of alkali<br />

Prior to the annealing process the strip may be cleaned (degreased) to produce a cleaner surface.<br />

The cleaning serves to remove oil residues from the steel surface. The process is similar to that<br />

used for acid pickling except for the chemicals that are used. The most frequently used cleaning<br />

agents are phosphates, alkaline silicates, caustic soda and soda ash. Electrolytic cleaning and<br />

brushes are also used in some cases to remove iron fines from the strip surface.<br />

The steel sheet is unwound from the coil and passed through cleaning tanks, which may be<br />

stirred to improve the cleaning effect. Subsequently, the steel is rinsed with water and recoiled.<br />

The degreasing solution can be regenerated and recycled.<br />

Annealing<br />

The cold rolled coiled strip is stacked in a hood furnace for annealing (see Figure A.2-31). The<br />

combustion chamber (space between heating and protecting hood) is heated by oil or gas<br />

burners. Heat passes through the protective hood into where the steel coils are stacked. A<br />

circulating fan provides as uniform temperature distribution as possible. The atmosphere in<br />

conventional plants is usually HNX gas (a nitrogen-hydrogen mixture with a hydrogen content<br />

close to the flammability limit). The atmosphere can also be 100 % H2 as in parts of the<br />

working cycle of high convection furnaces.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 45


Part A/Chapter 2<br />

Heating hood<br />

Burner<br />

Off gas<br />

Heating space Circulating fan<br />

Figure A.2-31: Schematic of a hood-type annealing furnace<br />

[DFIU98]<br />

Protecting hood<br />

Circulated<br />

inert gas<br />

The heat passes into the coils through their outer edges, so that these areas are always hotter<br />

than the inner windings, especially during heating up. The heat treatment causes the organic<br />

residues of the emulsion to partly burn off; partly a distillation process takes place. Products of<br />

the reactions taking place are CO/CO2, H2, FeOx and CH4. The strip is heated to recrystallisation<br />

temperature, and annealed at about 700 o C resulting in complete recrystallisation<br />

of the cold rolled steel. For cooling the coils, the heating hood is removed. The<br />

cooling effect can be enhanced by spraying water on the protecting hood; by covering it with a<br />

cooling bell and blowing air on it or by using a cooling by-pass system which cools the<br />

protective atmosphere under the protective hood. The time necessary for annealing depends on<br />

the annealing temperature and the weight of the charge and can take 2 to 7 days.<br />

Annealing in this type of furnace is very slow and also the cooling rate is not suitable for certain<br />

steel grades. Therefore an annealing process in a 100 % hydrogen atmosphere was developed<br />

yielding in shorter annealing times and more rapid cooling.<br />

A.2.2.5.2 Continuous Annealing<br />

For continuous annealing the coils are welded together on the entry side of the plant and<br />

subjected to the following process steps:<br />

• Alkaline/electrolytic cleaning of the strips.<br />

• Heating and holding at the required annealing temperature.<br />

• Cooling (slow jet cooling, high gas jet cooling (using cooling rates up to 150 °C/s, hot water<br />

quench (HOWAQ), overaging, roll cooling, final cooling, misting jet cooling).<br />

The continuous annealing is carried out by passing the steel strip through a multi-zone heating<br />

furnace with heating chamber, annealing chamber, cooling zone, tempering zone and a second<br />

cooling zone. The steel is heated to a range between 650 °C and 830 °C and then cooled by gas<br />

jets, gas-water sprays, contact rolls or water quenching, depending on the desired metallurgical<br />

46 Ferrous Metals Processing Industry<br />

Coils<br />

ann_hood.ds4


Part A/Chapter 2<br />

properties. These furnaces are usually fired by gas (direct or indirect) or electrically heated. The<br />

steel can be protected by an inert gas atmosphere or a reducing gas atmosphere in parts of the<br />

furnace. The principle operational steps for continuous annealing are shown in Figure A.2-32.<br />

1<br />

2 3<br />

1. Uncoiler<br />

2. Crop shears<br />

3. Welding machine<br />

4. Strip cleaning<br />

5. Looping tower<br />

15<br />

4<br />

14<br />

6. Entry looping car<br />

7. Entry section<br />

8. Dancer roll<br />

9. Furnace<br />

10.Cooling section<br />

5<br />

Ferrous Metals Processing Industry 47<br />

6<br />

13<br />

11. Upper top roll<br />

12. Strip exit<br />

13. Exit looping car<br />

14. Crop shears<br />

15. Coiler<br />

Figure A.2-32: Example of a continuous annealing furnace<br />

[DFIU98]<br />

Continuous annealing gives a shorter processing time (about 10 minutes), less intermediate<br />

storage, uniform mechanical properties and a superior surface cleanliness. Continuous annealing<br />

is more appropriate for the production of higher strength steels. The layout of the furnace<br />

facilitates energy recovery from the exhaust gas.<br />

A.2.2.6 Annealing (II) and Pickling (II) of High Alloy Steel<br />

Degreasing<br />

Prior to the final annealing process, degreasing of the strip may be required to remove any<br />

contaminants from the steel surface. This can be achieved using an alkali based cleaning<br />

systems, which may be incorporated in the entry section of continuous annealing lines.<br />

The steel coil is unwound and passed through a series of tanks containing the cleaning<br />

solutions. Agitation of the solution is usually incorporated to enhance the cleaning. Afterwards<br />

the strip is rinsed with water. De-mineralised water can be used for the final rinsing step.<br />

[EUROFER CR]<br />

Annealing<br />

The process route for final annealing and pickling is dictated by the surface finish required.<br />

Examples of this are EN standard finish ‘2R’ which requires a bright annealing treatment and<br />

surface finish ‘2B’ which requires annealing and pickling.<br />

Bright annealing is generally conducted in an electrically heated or gas fired furnace with a<br />

protective inert atmosphere of nitrogen and/or hydrogen. Both batch annealing and continuous<br />

7<br />

8<br />

11<br />

10<br />

9<br />

12


Part A/Chapter 2<br />

annealing may be used. Degreasing of the steel surface is required to prevent surface<br />

discolouration.<br />

Material with a ‘2B’ surface finish is generally processed on continuous annealing and pickling<br />

lines. The furnace design and operation is generally similar to that for the annealing of hot band<br />

material described above. The steel is unwound and passed through one or more furnaces,<br />

which are usually gas fired. Annealing takes place in an oxygen rich atmosphere. This is<br />

necessary to ensure that the scale generated in the furnace is of a composition that is readily<br />

removable by the downstream chemical pickling processes.<br />

Pickling<br />

Unlike the descaling of hot band material described above, mechanical descaling techniques<br />

cannot be employed to assist in the removal of this scale due to the surface damage which<br />

would result for the final cold rolled strip. Therefore only chemical pickling is applied. This is<br />

done in the same manner as described above for hot band pickling.<br />

Scale of high alloy steel, due to the presence of oxides of alloying elements, cannot always be<br />

removed in just a single acid descaling step. Additional treatment or pre-treatment processes<br />

may be necessary. These may include scale removal by an initial electrolytic descaling process<br />

(using e.g. sodium sulfate) installed prior to the mixed acid section. Generally these facilities<br />

operate with neutral salts or acids as the electrolyte. It is appropriate to consider the electrolytic<br />

process as a pre-pickling system as satisfactory descaling cannot be achieved with this section<br />

alone. However the length of mixed acid section required (and hence the acid consumption and<br />

environmental impacts) is considerably reduced. Furthermore the combination of electrolytic<br />

and mixed acid can provide an improved surface finish. [EUROFER CR], [Com2 CR]<br />

A.2.2.7 Tempering of Cold Rolled Strip<br />

A.2.2.7.1 Low Alloy and Alloy Steel<br />

After annealing the surface finish and mechanical properties of the steel are modified in line<br />

with the customer requirements. This is done by temper rolling which consists of subjecting the<br />

strip to a light rolling pass with a thickness reduction between 0.3 and 2 %. Before tempering<br />

the strip temperature must be less than 50 °C.<br />

Temper rolling is carried out in the temper mill which comprises typically one or two four-high<br />

stands, although two-high or six-high stands are also possible. For tin plate production two four<br />

high stands is common. The rolls for these stands have an extremely precise surface finish in<br />

order to control the final roughness of the strip in line with the end use of the finished product.<br />

Tempering also improves strip flatness.<br />

To avoid residues from the rolling process remaining on the strip cleaning agents, (a wet temper<br />

rolling agent), can be used during tempering. The rolls may also be brushed with mechanical<br />

polishing equipment and an associated extraction system. [EUROFER CR]<br />

A.2.2.7.2 High Alloy Steel<br />

Similar to the process route for carbon steels temper rolling or skin pass rolling is completed in<br />

order to attain the desired surface finish on the steel. This cold rolling treatment, comprising a<br />

minimal reduction in gauge (up to 2 %) is generally performed dry without application of oil for<br />

cooling. The temper mill usually comprises a single two or four high stand with precision<br />

ground rolls.<br />

48 Ferrous Metals Processing Industry


A.2.2.8 Finishing<br />

Part A/Chapter 2<br />

Finishing comprises slitting into coils of different width strip and transversal shearing to obtain<br />

sheet. Additional steps such as straightening, sampling, oiling and marking are also completed.<br />

In general the techniques used are similar for both low alloy and high alloy steels, however<br />

oiling is not required for stainless steels.<br />

The finishing process comprises the following operations:<br />

• Dimensional control (width, thickness and length).<br />

• Inspection for surface defects and their removal.<br />

• Sampling to determine the mechanical and technological properties, the strip roughness<br />

structure and the content of residue of particles from roll wear and carbon on the strip<br />

surface (statistical sampling).<br />

• Trimming the coils to exact width.<br />

• Straightening the strips to optimum flatness.<br />

• Oiling the strips with electrostatic oiling machines or with oiling machines equipped with<br />

sprays or rolls oiling machines (anticorrosive oils or prelubes).<br />

• Marking the finished products with coil number, production date, etc.<br />

• Welding of different smaller coils to bigger coils.<br />

In the finishing shops the coil weights used for maximising productivity are cut into the coil<br />

weights ordered by the customers. Defective coil parts are eliminated or if necessary, the<br />

material is subjected to additional treatment for removal of the defects. This can include<br />

additional annealing, temper rolling or straightening. [EUROFER CR]<br />

Strip grinding<br />

Grinding of the steel surface may be used to generate a uniform surface quality as well as<br />

rectifying defects. The strip is usually decoiled on dedicated process lines, sprayed with oil and<br />

ground with belts of varying surface roughness. Mineral oil is generally used for this process<br />

and filtration circuits employed to separate the swarf generated during grinding.<br />

[EUROFER CR]<br />

Packing<br />

The material, now in its final form, is usually packed ready for despatch to the customer. The<br />

packaging is designed to ensure that no damage occurs either during storage or transport to the<br />

end user. Control measures also have to be taken to prevent damage from mechanical and<br />

climatic sources. In addition the lifting and transport equipment in the production plant should<br />

also be designed and operated to minimize damage to the steel. After finishing, packing of the<br />

individual items ordered by the customers is done. The packing materials used includes: steel<br />

bands, paper, plastic, wood, seaworthy packing, special packing. [EUROFER CR]<br />

A.2.2.9 Roll Shop<br />

The activities generally consist of the dismantling of the chocks, the grinding of the rolls, the<br />

texturing of the work rolls and the reassembling of the rolls.<br />

To satisfy the required strip tolerances and surface standards the rolls must be regularly<br />

reground. During this grinding operation the rolls are usually cooled and lubricated with a<br />

grinding emulsion. The spent emulsion can be recirculated and filtered, but partial replacement<br />

is required periodically. In addition, used oil and grinding sludge are produced which require<br />

disposal.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 49


Part A/Chapter 2<br />

The principal roll texturing systems used include:<br />

• SBT (Shot Blast Texturing): This is a mechanical application of the texture onto the roll<br />

using grit blasting.<br />

• EDT (Electron Discharge Texturing): The work rolls are textured by spark generation in an<br />

oil bath.<br />

• EBT (Electron Beam Texturing): In this system the roll is placed in a vacuum chamber and<br />

the texture is applied by means of an electron beam gun.<br />

• Laser Tex (Laser Texturing): The roll is textured to predetermined roughness by Laser gun.<br />

• Pretex (Premium Texturing): The roll is textured by a rough electrolytical chromium<br />

plating. The chromium plating process is fully enclosed and fitted with an exhaust gas<br />

system using a wet scrubber. The whole process operates without an effluent discharge,<br />

because of the evaporative losses [EUROFER CR].<br />

A.2.2.10 Water and Process Baths Management in Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s<br />

Water is used in cold rolling mills to clean the surface of rolling stock, for preparation of<br />

pickling and degreasing baths, for rinsing and for cooling. Pickling and related processes<br />

(rinsing, gas cleaning operations, acid regeneration) cause acidic waste water streams. In case<br />

that degreasing is part of the processing also alkaline waste water arises.<br />

For cooling and lubrication water/oil emulsions are used in the rolling sections, which gives rise<br />

to oil and suspended solid loaded waste water streams. Generally, emulsion and degreasing<br />

solutions are recycled to the process in closed loops. Water used for indirect cooling is also<br />

operated in closed loop circuits. (Classifications and definitions for water circuits are in analogy<br />

to those used in hot rolling, refer to Chapter A.2.1.15)<br />

A.2.2.10.1 Emulsion System<br />

In cold rolling mills normally emulsion cycles, as shown in Figure A.2-33 are installed. To<br />

maintain these loops the circulated liquids have to be treated and conditioned by emulsion<br />

settling and cooling. Measures to maintain the quality of the emulsion and to extend the lifetime<br />

are described in Chapter 4.<br />

COLD ROLLING<br />

STANDS<br />

<strong>Rolling</strong> Oil<br />

EMULSION SETTLING,<br />

COOLING &<br />

RECIRCULATION<br />

Electrical Energy<br />

Acid, Alkali, Salt, Polyelectrolyte<br />

Fresh<br />

Water<br />

FRESH EMULSION<br />

PREPARATION<br />

+DIRECT<br />

APPLICATION<br />

USED EMULSION<br />

SPLITTING<br />

Cleaned<br />

Water<br />

Figure A.2-33: General emulsion flow<br />

[EUROFER CR]<br />

Cooling Water<br />

Oil Sludge<br />

50 Ferrous Metals Processing Industry


A.2.2.10.2 Degreasing Solution System<br />

Part A/Chapter 2<br />

In degreasing solutions systems (see Figure A.2-34) the re-circulation of the solution is enabled<br />

by removing oil and other contamination, e.g. by magnetic filtering or ultrafiltration. Cleaning<br />

measures are described in Chapter 4.<br />

ELECTROLYTIC<br />

DEGREASING<br />

before<br />

CONTIN. ANNEALING<br />

Degreaser<br />

Electrical Energy<br />

'Acid, Alkali, Flocculant, Polyelectrolyte<br />

Fresh FRESH SOLUTION<br />

MAGNETIC FILTERING,<br />

ULTRAFILTRATION<br />

& RECIRCULATION<br />

of<br />

ALKALINE WASTE Cleaned<br />

Water PREPARATION<br />

DEGREASING SOLUTION<br />

WATER TREATMENT Water<br />

Figure A.2-34: Degreasing solution flow (continuous annealing line)<br />

[EUROFER CR]<br />

A.2.2.10.3 Cooling Water Systems<br />

Oil Sludge<br />

In cold rolling mills, cooling water is required to dissipate excessive heat from the rolling<br />

process (rolling energy) and from the annealing furnaces (heating energy). The rolling energy is<br />

mainly transferred via the emulsion and/or the emulsion cooler and partly via the lubricant and<br />

hydraulic cooler to the cooling water. The main cooling water consumers are:<br />

• Emulsion cooling for tandem line.<br />

• Skin pass mill stand installed downstream to batch annealing plant.<br />

• Continuous annealing plant with skin pass mill stand.<br />

• Cooling of transformers and motors.<br />

• Oil lubrication facilities.<br />

The thermally loaded cooling water is recooled with industrial water in plate heat exchangers, if<br />

adequate water supplies are available, or by evaporation in cooling towers. Recooling in heat<br />

exchangers offers the advantage that considerable amounts of chemicals for cooling water (such<br />

as corrosion inhibitors, hardness stabilisers, dispersants and biocides) can be saved and are not<br />

discharged into the sewage system. The cooling water circuits are treated with corrosion<br />

inhibitors, but discharge of a partial flow with a high salt content is not necessary with these<br />

closed circuits. For cooling tower circuits, in contrast, regular discharge of partial flows to a<br />

sewage system is required to counteract salt concentration resulting from evaporation.<br />

Moreover, the formation of water vapour (industrial snow), associated with cooling towers and<br />

sometimes a problem in some areas in Europe, is avoided.<br />

In principle both the use of recooling and evaporative cooling towers are viable system for use<br />

and the choice of system will depend on location and other site specific issues. In some<br />

countries taxes are levied on abstraction and discharging water which can affect the choice of<br />

system used. [Com2 CR]<br />

Figure A.2-35, Figure A.2-36 and Figure A.2-37 show examples of cooling water cycles.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 51


Part A/Chapter 2<br />

River Water HEAT EXCHANGER<br />

TANDEM MILL:<br />

Gear Oil Cooling<br />

Hydraulics Cooling<br />

Motor Cooling<br />

Emulsion Cooling<br />

TEMPER PASS MILL<br />

SLITTING & CUTTING LINE<br />

INSPECTION LINES<br />

ROLL GRINDING MACHINES<br />

TRANSPORT UNIT Hydraulics<br />

Corrosion Inhibitor AIR CONDITIONING:<br />

Main Control Room<br />

Soft Water Electric Rooms<br />

Figure A.2-35: Cooling water system for a cold mill<br />

[EUROFER CR]<br />

River Water<br />

Industrial Water<br />

HEAT EXCHANGER<br />

Figure A.2-36: Cooling water system for HCl-pickling and batch annealing<br />

[EUROFER CR]<br />

HCl-PICKLING LINE:<br />

BATCH ANNEALING<br />

River Water HEAT EXCHANGER<br />

CONTIN. ANNEALING LINE:<br />

Inlet Side<br />

Welding Machine<br />

Precleaning<br />

Furnace<br />

Air Conditioning<br />

Corrosion Inhibitor Tempering <strong>Mill</strong><br />

Demin Water Outlet Side<br />

Figure A.2-37: Cooling water system for a continuous annealing line<br />

[EUROFER CR]<br />

52 Ferrous Metals Processing Industry


A.2.2.10.4 Waste Water Treatment<br />

Part A/Chapter 2<br />

Waste water from cold rolling operations, which cannot be regenerated or used elsewhere in the<br />

production line, has to be treated prior to discharge.<br />

Acidic waste water from rinsing or acid regeneration is usually treated by neutralisation with<br />

agents, such as calcium hydroxide or sodium hydroxide. The dissolved metal ions are<br />

precipitated as hydroxides and then separated by sedimentation techniques including<br />

clarification or filtration. Flocculants are sometimes used to assist the process. The sludge is dewatered,<br />

e.g. by filter presses, to reduce the final volume of sludge.<br />

Where electrolytic chemical pre-pickling processes are used additional effluent treatment steps<br />

may be required. Typically these can incorporate chromium (VI) reduction processes using<br />

sodium bisulphite or iron (II) compounds.<br />

Alkaline waste water streams may be neutralised using HCl, filtered and then discharged.<br />

Spent coolants/lubricants (emulsions) are treated by emulsion breaking, either done thermal,<br />

chemical, mechanical or physical, followed by a separation of water and oily phase<br />

A.2.2.11 Waste and By-product Management in Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s<br />

Cold rolling gives rise to solid residues, such as scrap (cleaning rags, cleaning paper), sludges<br />

from the waste water treatment plants, remainder of packing material and dust.<br />

Scrap is recycled in the works for steel production. The oil-containing sludges from the waste<br />

water treatment plants may be used in blast furnaces.<br />

Acid regeneration sludges can be recycled in steel plants (EAF and blast furnace) or given to<br />

external recycling firms for the production of iron oxides.<br />

The iron sulphate-heptahydrate from the sulphuric acid regeneration plant can be used:<br />

- For the production of complex iron-cyan salts.<br />

- As flocculation agents in waste water treatment plants.<br />

- For the production of gas adsorption mass.<br />

- As chemical amelioration agent.<br />

- For the production of iron oxide pigments, and<br />

- For the production of sulphuric acid [Com D].<br />

The iron oxide from the hydrochloride acid regeneration can be used in several industries as<br />

high quality input, e.g.:<br />

- As input for the production of ferromagnetic materials.<br />

- As input for the production of iron powder, or<br />

- As input for the production of construction material, pigments, glass and ceramics [Com D].<br />

Sludges from oil recovery are externally used, either by incineration or for oil recuperation in<br />

specially dedicated plants.<br />

Only a small part of the sludges from waste water treatment is internally recycled, the vast<br />

majority of is landfilled.<br />

Oily wastes (oil, emulsion, greases) arising are internally or externally used by incineration.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 53


Part A/Chapter 2<br />

A.2.3 WIRE PLANTS<br />

A.2.3.1 Wire Drawing Process Overview<br />

Wire drawing is a process in which wire rods/wires are reduced in size by drawing them<br />

through cone-shaped openings of a smaller cross section, so called dies. The input usually is<br />

wire rod of diameters raging from 5.5 to 16 mm obtained from hot rolling mills in form of coils.<br />

A typical wire drawing process line comprises the following steps:<br />

• Pre-treatment of the wire rod (mechanical descaling, pickling).<br />

• Dry or wet drawing (usually several drafts with decreasing die sizes).<br />

● Heat treatment (continuous-/discontinuos annealing, patenting, oil hardening).<br />

• Finishing.<br />

Wire is manufactured in different grades of steel: low carbon steel with carbon content of up to<br />

0.25 %, high carbon steel with a carbon content of over 0.25 %, stainless and other alloy steel.<br />

Non-alloy steel wire can be uncoated or coated with zinc, copper, brass, tin, nickel, chrome,<br />

plastic or varnish. Wire is send in coil form to further processing, like coating and<br />

manufacturing of finished products (e.g. cable, mesh, barbed wire, wire fencing, grill, springs,<br />

nails). [Bekaert94], [Pan97]<br />

raw material<br />

wire rod preparation<br />

dry drawing<br />

recristallisation<br />

or annealing, depending<br />

on mechanical properties<br />

galvanization *<br />

* galvanization is dealt with in Part B of this BREF<br />

chemical pickling<br />

further internal or external processing<br />

54 Ferrous Metals Processing Industry<br />

rinsing<br />

put soap carrier<br />

heat treat in lead bath<br />

water quench bath<br />

Figure A.2-38: Production of low carbon galvanized wire<br />

[Bekaert98]<br />

wire rod storage<br />

drawing machine<br />

pickling in line<br />

flux bath<br />

zinc bath<br />

cooling<br />

rinsing<br />

evt. waxing<br />

mechanical descaling<br />

pot or bell annealing


aw material<br />

wire rod preparation<br />

dry drawing<br />

patenting<br />

galvanization *<br />

* galvanization is dealt with in Part B of this BREF<br />

chemical pickling<br />

further internal or external processing<br />

Part A/Chapter 2<br />

Ferrous Metals Processing Industry 55<br />

rinsing<br />

put soap carrier<br />

Figure A.2-39: Production of high carbon galvanized wire<br />

[Bekaert98]<br />

wire rod storage<br />

drawing machine<br />

heat treat in oven<br />

heat treat in lead bath<br />

water quench bath<br />

pickling in line<br />

rinsing<br />

flux bath<br />

zinc bath<br />

cooling<br />

mechanical descaling<br />

Because of the huge variety of wire products, many different processing schemes exist, dictated<br />

by wire diameter and required mechanical and other quality specifications. The process schemes<br />

shown in Figure A.2-38 and Figure A.2-39 cover the majority of galvanized wire that is<br />

produced in Europe (and worldwide). A fraction is sold as such; a fraction is processed further<br />

by wet drawing or by processes that fall out of the scope of the BREF, such as welding,<br />

electroplating, weaving, cabling, bunching, painting, plastic coating, cutting to length, etc.<br />

A.2.3.2 Wire Rod Preparation<br />

Air-cooling after rolling produces an iron oxide-layer (scale) on the wire rod surface. This layer<br />

is very hard, brittle and not deformable and must therefore be removed before any further<br />

processing can take place. In most cases, this is done by the wire industry. For stainless steel<br />

however, this is typically done by the steel mill.<br />

Two techniques for descaling wire rods are applied: mechanical descaling and chemical<br />

pickling. Some categories of end products can only be produced from mechanically descaled<br />

wire at a reduced drawing speed (needing more drawing machine capacity, meaning higher<br />

investment costs). The decision on the descaling technique is therefore done by each individual<br />

plant, based on product qualities and economical considerations.


Part A/Chapter 2<br />

A.2.3.2.1 Mechanical Descaling of Wire Rod<br />

In the most common mechanical descaling method applied: wire bending, the wire is bend to<br />

cause the brittle scale to peel off. Other descaling techniques, like sanding, brushing or shot<br />

blasting, are used as a finishing step after wire bending to remove loose scale or are used as<br />

stand-alone techniques.<br />

Batch shot blasting is a common technique for mechanical descaling of heavy diameter wire rod<br />

(e.g. used for cold heading applications). However mechanical descaling is generally done in a<br />

continuous way.<br />

Depending on the finish of the wire rod and the quality requirements of the product, descaling<br />

by reverse bending is completed or possibly replaced by an abrasive method such as sanding,<br />

brushing, shot blasting or stream descaling. By combining reverse bending with one of these<br />

auxiliary methods, complete removal of the oxide layer can be achieved, reaching a similar<br />

surface cleanliness as with chemical pickling. [Com2 BG]<br />

Compared to chemical pickling of wire rod, mechanical descaling has the advantage that one<br />

production step is eliminated as the descaling unit is normally coupled directly to the drawing<br />

machine. On the other hand, it is difficult to obtain the same level of drawability with<br />

mechanical descaling. [CET-BAT]<br />

A.2.3.2.2 Chemical Descaling (Pickling) of Wire Rod<br />

In chemical descaling the mill scale is removed by dissolving in acid. Acids used are:<br />

• Sulphuric or hydrochloric acid for low carbon wire.<br />

• Hydrochloric acid for high carbon wire.<br />

Pickling is mostly done in a batch process. Each roll of wire rod is immersed in the acid bath.<br />

The acid slowly dissolves the oxide layer by transforming it into iron chlorides or sulphates.<br />

When pickling in HCl an H2-inhibitor is used to suppress the reaction: 2 HCl + Fe -> FeCl2 + H2<br />

and reduce the unwanted loss of iron.<br />

After pickling the wire rod coils are rinsed in water. This is usually done in cascade rinsing (e.g.<br />

rinsing 3 times) to yield maximum rinsing efficiency and minimum water consumption.<br />

[Bekaert94], [Bekaert98]<br />

A.2.3.2.3 Application of Soap (Lubricant) Carrier<br />

In some cases, soap carrier is applied to enhance the adhesion of the lubricant to the wire. A<br />

wide range of soap carriers is available. Selection is made on economical basis and on required<br />

properties in downstream processes. Traditional soap carriers include lime, borax and Znphosphate.<br />

Modern soap carriers are typically mixtures of soluble salts, e.g. sodium and<br />

potassium sulphate, chloride, borax, phosphate or silicate. They are adapted to a particular soap<br />

and a particular drawing situation.<br />

Soap carrier is applied before drawing by dipping the wire in a watery soap carrier solution.<br />

This can be done in a batch process, usually associated with chemical descaling, or continuous<br />

in association with mechanical descaling.<br />

56 Ferrous Metals Processing Industry


A.2.3.3 Drawing<br />

A.2.3.3.1 Dry Drawing of Wire<br />

Part A/Chapter 2<br />

Dry drawing is typically used to draw wire rod (> 5.5 mm) to a product diameter of 1 - 2 mm<br />

and some times even lower. The diameter of wire is reduced by passing it through a series of<br />

dies with diminishing diameter. Before entering the dies, the wire is passed through a dry<br />

lubricant. In most cases, soap-based lubricants are used with the soap formulation depending on<br />

choice of fats from which the soap is produced, choice of fillers or choice of additives. In<br />

exceptional cases (e.g. special steels, wire with special metal coatings) other lubricants like<br />

pastes or oils can be used.<br />

The drawing operation heats both (wire and drawing die) through friction of the wire. Cooling<br />

is done indirectly, by cooling the capstans in contact with the wire with water.<br />

Wet Drawing of Wire<br />

Wet drawing is typically used to draw wire with an intermediate product diameter of 1 - 2 mm<br />

to final diameter. The wire is also passed through a series of dies with diminishing diameter, but<br />

wire, dies and capstans are immersed in a lubricant liquid that provides lubrication and cooling.<br />

Typically, soap or oil emulsions (for some applications plain oil) are used. The heat resulting<br />

from drawing operation is taken up by the lubricant, which is cooled indirectly with water.<br />

A.2.3.4 Heat Treatment of Wire<br />

Heat treatment of wire has different goals. Therefore different types of heat treatment are<br />

available depending on the type of steel (low carbon / high carbon / stainless) and the final use<br />

(desired ductility and strength). Heat treatment also thermally removes soap and lubricant<br />

residues.<br />

A considerable percentage of the output of the wire industry does not need any heat-treatment.<br />

The heavy deformation of the metal crystal structure caused by drawing is mostly a positive<br />

property, as it increases the hardness and the strength of the wire in the axial direction.<br />

A.2.3.4.1 Batch Annealing of Low Carbon Steel Wire<br />

Drawing profoundly deforms the shape of the metal crystals of the wire. Annealing is one of the<br />

different methods to re-obtain a suited crystal shape. Batch annealing, typically used for low<br />

carbon steel wire to obtain a very soft and ductile end product, is done in bell or pot furnaces.<br />

Batch annealing is done by putting coils of drawn wire in chambers (called "pots" or "bells"),<br />

filled with a protective gas. The protective gas is either neutral or reducing. The most common<br />

protective gasses are nitrogen, hydrogen, nitrogen/hydrogen mixtures and partly oxidized<br />

natural gas (or similar fuel). The chambers are heated from outside, typically by gas or fuel.<br />

The warming up from room to peak temperature (roughly 700 °C) takes several hours; also<br />

cooling down again takes several hours. In order to keep an over-pressure in the "pots" or<br />

"bells", a fraction of the protective gas is continuously purged.<br />

In some cases, the wire is oiled immediately after annealing.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 57


Part A/Chapter 2<br />

A.2.3.4.2 Continuous (In-Line) Annealing of Low Carbon Steel Wire<br />

Continuous annealing or strand-annealing has a similar goal as batch annealing: restore a suited<br />

crystal texture to the steel in the wire after drawing. But the desired crystal shape and metal<br />

properties are different from those that are desired when batch-annealing is applied. Continuous<br />

annealing is a typical heat treatment method for low carbon products.<br />

Strand-annealing is a fast continuous process. The wire is heated up to the recrystallisation<br />

temperature (500 - 700 °C), is kept at this temperature for a few seconds, and is cooled down<br />

again by quenching in a water bath.<br />

A typical line is equipped for 15 - 50 wires and is characterised by a particular v x d (wire speed<br />

x wire diameter). This means that wires of different diameters can be processed together at the<br />

same line, but the higher the diameter of a wire, the lower its speed. Modern lines have a v x d<br />

of 100 - 200 m/min x mm (in other words, a 1 mm wire is processed at speeds of 100 - 200<br />

m/min). For specialities, lines with a few or only one wire and/or operating at a lower v x d, are<br />

used. Strand-annealing is often combined in one production line with other unit processes e.g.<br />

with hot-dip coating.<br />

Commonly the wire is heated by passing through a molten lead bath. A fast heat-up is essential<br />

for strand–annealing. Due to a very high heat transfer coefficient of lead (3000 W/m 2 .K)<br />

equilibrium between wire and lead-bath temperature is reached after a few seconds. Other<br />

methods such as an oven or inductive heating are alternatives, only in some niches e.g. one-wire<br />

lines, lines operating at low speed or lines designed to run with only one diameter at a time.<br />

After the heat-treatment, the wire is generally quenched in water. This can be followed by inline<br />

pickling with warm or cold HCl to remove oxides which also partly dissolves the<br />

potentially dragged lead. Other acids or electrolytically assisted pickling can be used as well.<br />

Pickling is followed by a rinsing cascade. At some plants, pickling is done as the first operation<br />

of the next process step. Often pickling is omitted after heat treatment under protective<br />

atmosphere.<br />

A.2.3.4.3 Continuous (In-Line) Annealing of Stainless Steel Wire<br />

Stainless and high alloyed steel wire is continuously annealed to obtain suited metal crystal<br />

properties for (further) drawing operations. For stainless steel, the heat-treatment is done under<br />

a protective gas atmosphere. If no protective atmosphere would be used, the stainless steel wire<br />

would be oxidized; removal of these oxides would require pickling with special acids such as<br />

HNO3, HNO3/HF,... (cfr. production of stainless steel strip). The temperature profile used,<br />

varies with the type -content of Ni, Cr or other alloying elements- of stainless steel that is<br />

processed (700 – 1100 o C).<br />

The wire is passed through tubes or a muffle, under a protective gas. The purge of protective<br />

gas is similar to what is described for batch-annealing. The first part of the tubes or muffle is<br />

placed in an oven (indirect heating of the wire); the second part is cooled indirectly, e.g. by<br />

cooling with water. The heating can be done by electricity (resistance heating, inductive<br />

heating) or by combustion. [CET-BAT]<br />

A.2.3.4.4 Patenting<br />

Patenting is a heat-treatment method typically used for high-carbon and alloyed steel products<br />

to create a special crystal structure, which allows easy further deformation. In contrast to<br />

58 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 2<br />

annealing where iron and iron/carbon compounds tend to be separated, patenting yields a<br />

structure where the carbon is homogeneously distributed in the iron.<br />

Patenting is done by heating the wire to 850 - 1000 °C, then cooling fast to 450 - 600 °C and<br />

keeping the wire for a while a this temperature, and finally quenching in water. Patenting is<br />

usually done continuously and often combined with other unit processes, e.g. hot dip coating.<br />

Heating to 850 - 1000 °C is done in an oven where the wire is in contact with the combustion<br />

gasses. Intermediate cooling and keeping at 450 - 600 °C is done in a lead bath. For small lines<br />

designed for specialities (e.g. fine diameters or mono-wire lines) other heating methods such as<br />

heating under protective gas atmosphere and electric ovens can be used. For the patenting of<br />

thick diameters, sometimes a molten salt bath is used.<br />

In the fuel fired oven, a slight substoichiometric mixture is used in the burners. In this way, all<br />

O2 is excluded from the oven atmosphere, in order to minimize the formation of iron oxides at<br />

the wire surface. Excessive formation of iron oxide leads to high losses of wire material and to<br />

excessive consumption of pickling acid, and leads to excessive dragout of lead.<br />

Final cooling is done by quenching in a water bath followed by the same procedure as in<br />

continuous annealing.<br />

A.2.3.4.5 Oil Hardening and Tempering (Oil Tempering)<br />

Oil hardening and tempering creates a special crystal structure in the steel with a high<br />

percentage of martensite, resulting in increased hardness and wear resistance combined with<br />

good thoughness. First, the wire is heated to 850 – 1000 o C, followed by rapid cooling.<br />

Heating is typically done under protective atmosphere using electricity (radiation, inductive<br />

heating) or combustion. The purge of protective gas is similar to what is described for batchannealing.<br />

Quenching is traditionally done in oil, but also other quenching media can be used<br />

such as water or water with additions. (Note: although it is not unusual to quench in other<br />

media than oil, the normal way of referring to this process step is still oil-hardening).<br />

Oil-hardening is always followed by a tempering or stress-relieving step, in order to remove the<br />

stresses caused by the extremely fast cooling. This is done by heating the wire again to 300 -<br />

500 °C. Typically a normal oven is used, with electrical heating or direct heating with a typical<br />

combustion gas, but also inductive heating can be used.<br />

A.2.3.4.6 Stress-relieving<br />

The goal of stress-relieving is to remove internal stresses in the wire caused by a previous<br />

processing steps, without changing the shape and structure of the steel crystal. The internal<br />

stresses can be caused by deformation (mechanical stresses) or by fast cooling (thermal<br />

stresses). Stress-relieving as a stand-alone heat-treatment step is a typical process step for the<br />

production of PC-strand (wire for prestressed concrete).<br />

Stress-relieving can be done at various temperatures (200 - 500 °C), dependent on the desired<br />

characteristics of the final product. Typically a normal oven is used, with electrical heating or<br />

direct heating with a typical combustion gas, but also inductive heating can be used. After<br />

stress-relieving, the wire is cooled relatively slowly in air or water. [CET-BAT]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 59


Part A/Chapter 2<br />

A.2.3.5 In-line Pickling<br />

In-line pickling is a typical operation after heat-treatment and/or before hot-dip coating of wire.<br />

It is used to clean the wire and to remove metal oxides. The wire is passed continuously through<br />

one or more acid baths. The most common acid is HCl, but other acids can be used. The<br />

pickling takes place in a very short time (a few seconds), therefore the acid is often heated<br />

and/or used in concentrated form. After pickling the wire is rinsed in water.<br />

Finishing of wire includes the application of metallic or non-metallic coatings. Galvanizing of<br />

wire is covered in Part B of this BREF. In-line pickling will also be dealt with in detail in Part B<br />

of the BREF.<br />

60 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 3<br />

A.3 PRESENT CONSUMPTION AND EMISSION LEVELS<br />

FOR HOT AND COLD FORMING<br />

A.3.1 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s<br />

A.3.1.1 Mass Stream Overview<br />

Slabs/Blooms<br />

Billets/Ingots<br />

Energy<br />

Miscellaneous<br />

Natural or Plant Gas (BOF,<br />

BF, COG)<br />

Fuel Oil<br />

Electricity<br />

Steam<br />

Oxygen<br />

Water<br />

By-products and<br />

Waste<br />

Air Emissions<br />

Ferrous Metals Processing Industry 61<br />

Oil<br />

<strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong><br />

Surface rectification Re-heating <strong>Rolling</strong><br />

Finishing Wastewater Treatment Roll Shop<br />

Waste Water<br />

Cooling Water<br />

Process Water<br />

Waste Heat (steam, hot water)<br />

Noise<br />

Figure A.3-1: Input/output overview for hot rolling mills<br />

Grease/Oil<br />

<strong>Rolling</strong> Oil<br />

Miscellaneous<br />

Suspended Solids<br />

Oil, Grease<br />

Water Treatment Sludge<br />

Oxycutting & scarfing slags<br />

Filter Dust<br />

Furnace Scale<br />

<strong>Mill</strong> Scale/<strong>Mill</strong> Scale Sludge<br />

Steel Scrap<br />

Refractory<br />

Detergents<br />

Flocculating Agents<br />

Biocides<br />

Corrosion Inhibitors<br />

Refractories<br />

<strong>Hot</strong> Rolled<br />

Product<br />

Particulates<br />

NOx SO2 CO/CO2 The subsequent chapters present specific input and consumption data, as well as specific output<br />

and emission data for individual operational steps associated with the manufacture of hot rolled<br />

products.<br />

VOC


Part A/Chapter 3<br />

A.3.1.2 Surface Rectification and Conditioning of Input<br />

The consumption of fuel (natural gas, liquefied petroleum or plant gases) and oxygen for<br />

scarfing depends on the dimensions of the rolling stock. Variations of 20 % in consumption and<br />

emissions are possible when the e.g. thickness of a slab is increased from 200 mm to 250 mm.<br />

Typical consumption for automatic scarfing of billets was reported as 5 m 3 oxygen/t and 25 MJ<br />

(propane)/t steel processed. No data available on water consumption for scarfing or on the<br />

amount of waste water, which is generally discharged to the rolling mill or continuous casting<br />

water treatment plant and is reused in the mill water system. [EUROFER HR]<br />

During scarfing wet, corrosive fumes with high proportions of sub-micron particles (size range<br />

from 0.5 to 250 microns) are generated. Samples of this fume, taken at the electrostatic<br />

precipitator inlet, showed concentrations of 60 mg /m 3 for CO, 35 mg /m 3 for NOx and a range<br />

of 230 - 3000 mg /m 3 for dust. [HMIP]<br />

Scarfing:<br />

Input / Consumption Level<br />

Energy n.a.<br />

Oxygen n.a.<br />

Water n.a.<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Dust 1 1 - 80 2 g/t 5 – 115 3 mg/m 3<br />

Filter dust<br />

1.5 - 3.25 2 kg/t<br />

NOx 7<br />

CO 7<br />

n.a.<br />

approx. 35 mg/m<br />

n.a.<br />

approx. 60<br />

3<br />

mg/m 3<br />

Scale n.a.<br />

Waste water no discharge, reused in<br />

mill water system<br />

Grinding:<br />

Input / Consumption Level<br />

Energy no representative data available<br />

Water no representative data available<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Dust: 4<br />

mild steel<br />

< 30 - 100 5, 6 mg/m 3<br />

stainless steel n.a. < 50 5 mg/m 3<br />

Swarf n.a.<br />

Noise<br />

Scarfing, grinding and shot blasting:<br />

n.a.<br />

Scale (dry material) < 0.2 - 35 2 1<br />

Dust emitted in cleaned waste gas<br />

kg/t<br />

2 Source of data: [EC Study]<br />

3 Resulting range from the sources [SIDMAR], [CITEPA] and [EUROFER HR]<br />

4 [CITEPA] reports 1 - 10 mg/m 3 without distinction of mild and stainless steel<br />

5 Source of data [EUROFER HR]<br />

6 Examples, abatement: fabric filter, V= 2.5 and 7 Nm 3 /s<br />

7 [Com HR]<br />

Table A.3.1: Consumption and emission levels for surface preparation<br />

62 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 3<br />

The dust generated by scarfing contains mainly iron oxides with some trace alloying elements<br />

present in steel. Dust emission factors vary significantly, depending on whether scarfing is done<br />

automatic (30 - 60 g/t) or manual (3 g/t). [CITEPA]<br />

Samples of the composition of emitted dust from scarfing show the following metal contents:<br />

Cr 0.5 - 10 g/kg, Ni 1 - 5 g/kg, Mn 5 - 20 g/kg, Pb 1.7 - 2.3 g/kg, Cu 7.5 - 8.6 g/kg. [EC Study]<br />

For dust collected from grinding and shot blasting of stainless steel following contents were<br />

found: Cr 3 - 100 g/kg, Ni 6 - 20 g/kg, Mn 4 - 10 g/kg. [EC Study]<br />

A.3.1.3 Reheating and Heat Treatment Furnaces<br />

Energy consumption<br />

Integrated steel plants try to valorise as much as possible the gases arising within the works for<br />

internal use. Hence blast furnace gas, coke oven gas, BOF gas, natural gas and a lot of different<br />

combinations of these gases (so-called mixed gases) are used in continuous furnaces. The<br />

energy consumption of the furnaces depends on several parameters such as:<br />

• The furnace design (pusher-type, walking beam, etc.).<br />

• Throughput and shift patterns (operating time) [Com UK].<br />

• The designed length of the recuperation zone in the furnace.<br />

• The burner design.<br />

• The use of recuperators or of a regenerating system.<br />

• The production capacity of the furnace.<br />

• The heating zone arrangement.<br />

• The charging temperature of the stock.<br />

• The heating and discharging temperature.<br />

• The accuracy of the thermal regulation, and.<br />

• The degree of insulation of the furnace [EUROFER HR].<br />

Figure A.3-2 shows the energy balance of a typical reheating furnace in form of a sankey<br />

diagram, only half of the energy input is heat to reheat the steel.<br />

Dust (particulates)<br />

Because of the nature of the fuel used (BFG previously dedusted, NG no dust) dust emissions<br />

are low. Some data reported show an average of 13 g dust/ tonne rolled steel and a median of<br />

8 g/t. The highest emission values correspond to the use of fuel oil. [EUROFER HR], [EC<br />

Study]<br />

NOx<br />

The NOx emission level depends mostly on the type of the fuel and on the burner type and<br />

design, e.g. ceiling burners emit less NOx than front or lateral burners. The use of recuperators<br />

or of a regenerative system increases the thermal efficiency of the furnace, but can lead also to a<br />

higher NOx concentration (up to 3500 mg/Nm 3 ). In some countries a higher NOx level is<br />

allowed for higher air preheat temperatures. In conventional burners, high flame temperatures<br />

result in high NOx emission levels. Typical value for the NOx level is 500 mg/Nm³ (natural gas,<br />

3 % O2, combustion air at ambient temperature). The preheating of the combustion air (with<br />

recuperative or regenerative systems) can increase the NOx level exponentially. [EUROFER<br />

HR]<br />

SO2<br />

The SO2 emission level depends on the S-content in the available fuel. Reported SO2 emissions<br />

in dependence on fuel type show a difference in the SO2 emission levels between natural gas,<br />

works arising gas and fuel oil. Average values are 9.7 g SO2/t for natural gas, 452 g SO2/t for<br />

Ferrous Metals Processing Industry 63


Part A/Chapter 3<br />

plant gas (mixed coke oven and blast furnace gas) and 803 g SO2/t for fuel oil.<br />

[EUROFER HR], [EC Study]<br />

Scale<br />

The amount of scale generated in the reheating furnaces depends on discharge temperature,<br />

material, combustion air regulation, type of fuel, furnace type and throughput time. A clear<br />

differentiation between furnace- and mill scale is difficult as the reheated material is descaled in<br />

the mill area and both types of scale are collected together. The typical range for furnace scale is<br />

0.07 to 15 kg/t. [EUROFER HR], [Com I], [Com2 HR]<br />

Light-up<br />

0.03 GJ/t<br />

Shell<br />

0.06 GJ/t<br />

Stored in refractory<br />

0.05 GJ/t<br />

Radiation 0.01 GJ/t<br />

Water Cooling<br />

0.15 GJ/t<br />

Fuel input<br />

1.55 GJ/t<br />

FURNACE<br />

Steel<br />

0.80 GJ/t<br />

Combustion air<br />

0.24 GJ/t<br />

Waste gas<br />

0.45 GJ/t<br />

Figure A.3-2: Sankey diagram for a typical reheat furnace as reported in [StTimes 6/93]<br />

64 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 3<br />

Energy:<br />

Input / Consumption Level<br />

1.1 - 2.2 6,10 GJ/t<br />

Cooling water<br />

closed loop<br />

(for components of the re-heating furnace)<br />

recycled completely<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Dust 1 1 - 10 6, 8 g/t 4 - 20 6 mg/Nm 3<br />

NOx 2,3<br />

80 - 360 6 g/t<br />

Conventional burners 2 - 600 4 g/t<br />

Low-NOx burner 150 - 500 4 g/t<br />

Regenerative burner 1000 - 4000 4 g/t<br />

200 - 700 6 mg/Nm 3<br />

250 11 - 900 5 mg/Nm 3<br />

SO2 3 0.3 - 600 6, 9 g/t 0.6 - 1300 6 mg/Nm 3<br />

CO 5 - 850 5, 7 g/t<br />

Hydrocarbon ( for BFG + NG firing) 0 - 5 5, 7 g/t<br />

Furnace scale<br />

Reversing, 4-high-<strong>Mill</strong>s<br />

<strong>Hot</strong> Strip <strong>Mill</strong>s<br />

Blooming/Billet/ Heavy Section <strong>Mill</strong>s<br />

Light/Medium Bar and Section <strong>Mill</strong>s<br />

Wire Rod <strong>Mill</strong>s<br />

0.5 - 18 4<br />

0.1 - 11 4<br />

0.5 - 47 4<br />

1 - 30 4<br />

0.3 - 20 4<br />

400 - 800 5 mg/Nm 3<br />

100 - 170 5 mg/Nm 3<br />

Waste refractory<br />

1 [CITEPA] reports 200 - 1400 g of dust/t for continuous and 100 g/t for soaking pits with fuel oil firing, cautionary<br />

note: may not be representative.<br />

2 [EC Study] reports an average of 383 g/t for low-NOx burners, 1690 g/t for regenerative burners and 228 g/t for<br />

conventional burners.<br />

3 [CITEPA] reports 5 - 10 g/t for a mixture of blast furnace gas and natural gas, cautionary note: may not be<br />

Ferrous Metals Processing Industry 65<br />

kg/t<br />

kg/t<br />

kg/t<br />

kg/t<br />

kg/t<br />

representative.<br />

4<br />

Source of data [EC Study]<br />

5<br />

Reference [CITEPA]<br />

6<br />

Source of data [EUROFER HR]<br />

7<br />

Cautionary note: may not be representative<br />

8<br />

[DFIU98] reports 0.2 - 30 g/t<br />

9<br />

[DFIU98] reports 0.02 - 900 g/t<br />

10<br />

[ETSU-G76] reports typical energy consumption 2.0 – 3.0 GJ/t, scattering from 0.7 – 6.5 GJ/t<br />

11 [Input-HR-1]<br />

12 [Vercaemst 30.3] reported 2.2 – 63 mg/Nm 3<br />

Table A.3.2: Consumption and emission levels for reheating/heat treatment furnaces<br />

A.3.1.4 Descaling<br />

Waste<br />

<strong>Mill</strong> scale from descaling operations, after the reheating furnace and in-between rolling passes,<br />

consists mainly of iron oxides, like FeO and Fe3O4. The exact composition varies, depending on<br />

the steel grade rolled and the rolling process, but the iron content is usually about 70 % (on an


Part A/Chapter 3<br />

oil and moisture free basis). Chemical analysis of mill scales show an average hydrocarbon<br />

content of 4.6 % with a scattering range of 0.5 - 8.7 %. High hydrocarbon content may limit<br />

recycling. [EC Study] Reported compositions of mill scale sludge show ranges of 25 – 65 % for<br />

solids, 30 – 60 % water and 2 – 15 % for oil. [STuE-114-1]<br />

Due to the use of lubrication oil and grease during rolling, mill scale is contaminated. Oil<br />

contents depend on process operation, technical equipment and, especially, on the quality of<br />

maintenance. Another factor influencing the oil content of mill scale is particle size. The very<br />

fine particle portion of mill scale (referred to as mill scale sludge) consists of particles smaller<br />

than 63 µm, which tend to adsorb oil. [DFIU98]<br />

The typical range of scale generated is reported as 12.7 - 16 kg/t for oil-free scale and 1.9 - 3.5<br />

kg/t for oily scale. [EUROFER HR]<br />

Waste water<br />

The process water used for descaling directly after the furnace is usually oil-free. The process<br />

water used for descaling within the hot rolling section mostly contains oil due to losses and due<br />

to the contact with the rolling equipment. The two waste water streams are usually mixed,<br />

resulting in one oil containing, scale loaded waste water stream. The coarse share of the scale<br />

load can be removed in settling tanks and, due to relatively low oil contents, be recycled to the<br />

metallurgical process.<br />

Water:<br />

Cogging train<br />

before finishing train<br />

after finishing train<br />

Input / Consumption Level<br />

66 Ferrous Metals Processing Industry<br />

n.a.<br />

n.a.<br />

n.a.<br />

m 3 /t<br />

m 3 /t<br />

m 3 /t<br />

0.1 - 0.12 1<br />

0.05 - 0.06 1<br />

0.03 - 0.04 1<br />

Energy n.a.<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste water n.a. m 3 /t<br />

Containing scale and oil n.a.<br />

m 3 /s<br />

m 3 /s<br />

m 3 /s<br />

Oil free scale 3 :<br />

Reversing, 4-high-<strong>Mill</strong>s 1.6 - 23 2<br />

kg/t<br />

<strong>Hot</strong> Strip <strong>Mill</strong>s 10 -20 2<br />

kg/t<br />

Blooming/Billet/Heavy Profile <strong>Mill</strong>s 9 - 38 2<br />

kg/t<br />

Light/Medium Bar and Section <strong>Mill</strong>s 3 - 60 2<br />

kg/t<br />

Wire Rod <strong>Mill</strong>s 5 - 20 2<br />

Oily scale<br />

kg/t<br />

3 :<br />

Reversing, 4-high-<strong>Mill</strong>s 1 - 36 2<br />

kg/t<br />

<strong>Hot</strong> Strip <strong>Mill</strong>s 2.7 - 30 2<br />

kg/t<br />

Blooming/Billet <strong>Mill</strong>s 0.4 - 28 2<br />

kg/t<br />

Light/Medium Bar and Section <strong>Mill</strong>s 0.5 - 20 2<br />

kg/t<br />

Wire Rod <strong>Mill</strong>s 0 - 20 2<br />

1<br />

Source [DFIU98]<br />

2<br />

Source [EC Study]<br />

kg/t<br />

3<br />

Austria reported: Coarse scale 20 – 30 kg/t for flat products, 5 – 10 kg/t for long products, scale sludge (fine scale)<br />

from finishing group 3 – 15 kg/t [Com A]<br />

Table A.3.3: Consumption and emission levels for descaling


A.3.1.5 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong><br />

Part A/Chapter 3<br />

The energy demand for the motor-driven rolls depends on the degree of deformation,<br />

temperature of the work piece and material hardness. Energy is used in form of electricity.<br />

Water consumption and water discharge depend on how the water flow is designed (water<br />

management). Water discharge close to 0 m 3 /t can be achieved by closed circuits. Semi-closed<br />

circuits have discharge rates of typically up to 11 m 3 /t maximum, whereas open systems (oncethrough)<br />

will lead typically to 11 - 22 m 3 /t.<br />

Emissions to air are dust, originating from the mill stands and for strip products from coil<br />

handling lines. Fugitive oil emissions originate from the mill stands (work roll lubrication). The<br />

quantity of dust emissions from hot rolling depends largely on the rolling speed and the product<br />

surface area.<br />

Input / Consumption Level<br />

<strong>Rolling</strong> and lubrication oil<br />

Water<br />

2, 3<br />

1 - 15.5 m 3 Energy:<br />

/t<br />

Deformation energy 72 – 140 2, 4 kWh/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Particulates (oxides, dust)<br />

<strong>Mill</strong> stands: 2 - 40 1<br />

g/t 2 - 50 2 mg/m 3<br />

Coil handling lines ≈ 50 2 mg/m 3<br />

Filter dust (collected from rolling stands) 100 – 7 600 1<br />

g/t<br />

Fugitive oil emissions 5<br />

negligible<br />

Waste water: (containing suspended solids,<br />

oil…)<br />

0.8 -15.3 2 m 3 Sludge from waste water treatment<br />

/t<br />

Metallic by-products: Crops, rolling rejections,<br />

cuttings, etc.<br />

70 – 150 6<br />

1<br />

Source of data [EC Study]<br />

2<br />

Source of data [EUROFER HR]<br />

3 3<br />

[EC Study] reports up to 22 m /t<br />

4<br />

Upper end of range reported by [Com I]<br />

kg/t<br />

5<br />

Generated inside the mill bay, remarkable in near vicinity of emission source only and from that not significant for<br />

releases to air [EUROFER HR]<br />

6<br />

Source [Com A]<br />

Table A.3.4: Consumption and emission levels for hot rolling<br />

A.3.1.6 Roll Shop<br />

�No data available.<br />

A.3.1.7 Oil, Grease and Hydraulic Oil Flow<br />

Oil and greases used for lubrication and hydraulic oil result in oil-bearing waste water and<br />

waste. Large parts of the oil/grease input are carried out of the system by the product, by mill<br />

scale, by the waste water or by emission to air. An estimated 300 g/t flat products and an<br />

estimated 100 - 800 g/t long products is emitted as hydrocarbon to air due to evaporation, e.g.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 67


Part A/Chapter 3<br />

when in contact with the hot metal surface. Figure A.3-3 shows an example of oil and grease<br />

flow in a steel mill. [DFIU 96]<br />

Input (100 %):<br />

Oil<br />

Grease<br />

Hydraulic oil<br />

6 %<br />

3 %<br />

2 %<br />

7 %<br />

6 %<br />

on product<br />

on mill scale<br />

losses during transport<br />

and storage<br />

leackage losses,<br />

piping, filling cleaning<br />

losses due to evaporation,<br />

burn-off<br />

in waste and sludge<br />

in wastewater<br />

collected or skimmed<br />

Miscellanious<br />

5 %<br />

(treated lubricants)<br />

intermediate storage<br />

sinter plant<br />

disposal<br />

68 Ferrous Metals Processing Industry<br />

6 %<br />

5 %<br />

12 %<br />

39 %<br />

wastewater<br />

treatment<br />

used-oil<br />

treatment<br />

Figure A.3-3: Oily material balance of a typical steel mill as repoted in [DFIU 96]<br />

fuel<br />

18 %<br />

8 %<br />

1 %<br />

discharge<br />

sludge<br />

treatment


A.3.1.8 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong> Waste Water Treatment Plant<br />

Part A/Chapter 3<br />

Kind and amount of input depends mainly on the design of the water treatment plant and water<br />

treatment measures applied, e.g. application of flocculate agents or acids. Quality of water input<br />

and the specific water consumption also have an influence.<br />

Waste water from scale removal and flume flushing contains, apart form coarse scale,<br />

suspended solids and emulsified oil. Large amounts of water are used for roll and material<br />

cooling, which also contain oil and suspended solids. The solid concentrations range from 120<br />

to 2000 mg/l (others report 50 to 1000 mg/l [DFIU98]); oil contents from 10 to 200 mg/l<br />

depending on the mill type. [EC Haskoning]<br />

The amount of water discharged from hot rolling mills is reported to range from 0 to 22 m 3 /t<br />

including once-through cooling units. When once-through cooling units are excluded, the<br />

maximum specific water discharge is up to 11 m 3 /t. Once-through cooling systems do not<br />

correspond with 'state of the art'.<br />

Processwater<br />

Flocculating agents<br />

Others<br />

Input / Consumption Level<br />

Discharged water:<br />

Total suspended solids (TSS) 20 - 1065 1<br />

Chemical oxygen demand (COD) 22 - 65<br />

Hydrocarbon content 1 - 3 1<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

g/t 5 - 100 1, 3 mg/l<br />

Ferrous Metals Processing Industry 69<br />

1, 5<br />

g/t 18 - 43 1, 4 mg/l<br />

g/t 0.2 - 10 1 mg/l<br />

Cu 0.009 - 0.26 2, 6 mg/l<br />

Zn<br />

0.004 - 0.35 2 mg/l<br />

Cd<br />

< 0.05 6 mg/l<br />

Al 0.04 - 0.14 2 mg/l<br />

Pb < 0.1 2, 6 mg/l<br />

Cr < 0.18 6 mg/<br />

Cr 6+<br />

0.01 mg/l<br />

Mn 0.04 - 0.26 2 mg/l<br />

Fe 0.3 - 2.0 2 mg/l<br />

Ni 0.01 - 2.0 2, 6 mg/l<br />

Hg < 0.01 mg/l<br />

Free chlorine 0.1 - 0.5 2 Other parameters:<br />

mg/l<br />

pH-value 7 -8.5 1<br />

Temperature 11 - 30 o C 1<br />

Water treatment sludge<br />

1<br />

Source of data [EUROFER HR]<br />

2<br />

Source of data [HMIP]<br />

3<br />

[EC Study] reports an extreme of figure of 200 mg/l<br />

4<br />

[EC Study] reports normal range up to 80 mg/l, with two extreme figures: 200 and 450 mg/l<br />

5<br />

[EC Study] reported data are as high as 300, 800 g/t and more<br />

6<br />

Source of data [EC Study]<br />

Table A.3.5: Consumption and emission levels of the water treatment plant


Part A/Chapter 3<br />

A.3.1.9 Waste and Recycling<br />

In addition to the information on waste generation for the individual sub-process, Table A.3.6<br />

presents an overview of the waste generated in total by hot rolling operations and of the<br />

utilisation potentials. The reference base of the hot rolling mill as a whole was chosen, because<br />

a clear distinction of waste sources and attribution of waste amounts to individual processing<br />

steps is impossible in a number of cases.<br />

Kind of waste or Average Reported Waste<br />

by-product/Source Specific Mass<br />

[kg/t]<br />

1<br />

[t]<br />

(steel production) 2<br />

Utilization Percentage 2<br />

Recycle in-plant 95.9<br />

Externally used 4<br />

Scale<br />

(from scarfing, grinding, 3.5<br />

77900<br />

3.4<br />

shot blasting)<br />

(22 Mt) Landfill 0.7<br />

Recycle in-plant 37.6<br />

Externally used 4<br />

13.4<br />

Externally used 5<br />

Sold<br />

9.7<br />

5 Re-heating<br />

scale<br />

furnace 4<br />

128000<br />

(44.7 Mt)<br />

Landfill<br />

29.0<br />

10.3<br />

Recycle in-plant 74.8<br />

Externally used 4<br />

3.6<br />

Externally used 5<br />

15.1<br />

Sold 5 Oil-free millscale<br />

14.1<br />

517000<br />

(36.8 Mt)<br />

2.9<br />

Landfill 3.6<br />

Recycle in-plant 81.6<br />

Externally used 4<br />

1.6<br />

Externally used 5<br />

Sold<br />

1.5<br />

5 Oily millscale<br />

11.2<br />

692800<br />

(61.7 Mt)<br />

9.7<br />

Landfill 5.6<br />

Recycle in-plant 94.8<br />

Externally used 5<br />

Dust and sludges from air<br />

cleaning devices,<br />

0.23<br />

2363<br />

0.8<br />

Flat products<br />

(10.2 Mt) Landfill 4.4<br />

Recycle in-plant 16.8<br />

Externally used 4<br />

Dust and sludges from air<br />

cleaning devices,<br />

0.71<br />

2492<br />

24.5<br />

Long products<br />

(3.5 Mt) Landfill 58.7<br />

Recycle in-plant 7.7<br />

Externally used 6<br />

25.3<br />

Sold 5<br />

Waste water treatment 3.4<br />

161000<br />

sludges<br />

(11 Mt)<br />

7.6<br />

Landfill 59.4<br />

Recycle 6.0<br />

Externally used 7<br />

7.7<br />

Sold 5 Dismantled refractories 0.5<br />

21900<br />

(46 Mt)<br />

13.8<br />

Landfill 72.5<br />

Note: data based on [EC Study]; figures given on dry weight-basis<br />

1<br />

Submitted as an answer to a questionnaire activity of the EU.<br />

2<br />

Steel production of the companies that provided information on utilisation.<br />

3<br />

Percentage refers to reported mass/ answered questionnaires.<br />

4<br />

Reported by non-integrated plants, recycling in other steel making plants<br />

5<br />

No indication on further use<br />

6<br />

About a quarter is being recycled in other steel plants<br />

7<br />

Principally in refractory plants<br />

Table A.3.6: Waste generated in hot rolling mills and utilisation rates<br />

70 Ferrous Metals Processing Industry


A.3.1.10 Noise Issues in <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong><br />

Part A/Chapter 3<br />

Excessive noise from hot rolling is primarily an internal occupational health issue, with<br />

precautions normally taken to protect employees where it is not practicable to prevent or reduce<br />

the noise at source. In some instances, depending on the location of the process (for example<br />

close to a residential area) and the noise characteristics (intermittent, impact and/or high<br />

frequency noise is more often a source of complaint than continuous low frequency noise) there<br />

can be cause for concern off-site, although this depends on the background noise level and other<br />

noise sources nearby.<br />

The most significant sources of noise in the hot rolling process are associated with product<br />

handling. Other sources, such as high pressure descaling, reheat furnace induced draft fans and<br />

hot/cold sawing can also be significant. The main issues with product handling are associated<br />

with impact noise from large diameter pipes and movement of heavy plates, for example.<br />

Section mill cooling banks can also be a source of high levels of noise as products are moved<br />

during cooling. High pressure descaling (in some cases greater than 250 bar) is another<br />

intermittent noise source. Reheat furnace induced draught fans operate continuously but can be<br />

variable speed and therefore will cause noise of varying frequency and noise level. Long<br />

products, such as sections or rail, are cut to length, on or off line, by either hot or cold saws.<br />

High frequency noise is generated by the cutting action/friction. This can be both intermittent<br />

and high frequency. The absolute noise levels (in decibel) are equipment/plant specific but can<br />

be in excess of 85 dBA.<br />

In terms of product handling, the main method for reducing noise is to devise operating<br />

procedures to minimize the amount of contact between products and material handling<br />

equipment such as cooling bank skids. Most other sources of noise are normally within<br />

buildings and the noise level is moderated to an acceptable level. In the event of specific local<br />

problems, additional measures such as local enclosure and/or building insulation may be<br />

required, but these can be extremely expensive and are not normally considered to be necessary.<br />

A.3.1.11 Commissioning and Decommissioning<br />

The environmental effects of commissioning or the decommissioning in hot rolling mills are<br />

generally not important. Some facilities are available (e.g. N2 purge in reheat furnaces) to assure<br />

safety during commissioning or decommissioning or to permit the installations to be<br />

maintained.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 71


A.3.2 Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong>s<br />

A.3.2.1 Mass Stream Overview<br />

<strong>Hot</strong> Rolled<br />

Coil/Bars<br />

By-products from<br />

Regeneration<br />

( Iron oxide, iron sulphate)<br />

Energy<br />

Water<br />

Natural Gas<br />

Plant Gas<br />

Electrical<br />

Steam<br />

Oil<br />

Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong><br />

Pickling <strong>Rolling</strong> Annealing Tempering Finishing<br />

Acid Regeneration Wastewater Treatment Roll Shop<br />

Sludges<br />

By-products<br />

and Waste<br />

Miscellaneous Noise<br />

Cooling Water<br />

Process Water<br />

Waste heat<br />

Oil/Grease<br />

<strong>Rolling</strong> Oil<br />

Waste Water<br />

Miscellaneous<br />

Air Emissions<br />

Filter Dust<br />

Scrap<br />

Scale/Scale Dust<br />

Packaging material<br />

Suspended Solids<br />

Oil, Grease<br />

Part A/Chapter 3<br />

Cold Rolled<br />

Product<br />

Particulates<br />

Ferrous Metals Processing Industry 73<br />

Acid<br />

Liquid<br />

Waste<br />

Figure A.3-4: Input/output overview for cold rolling mills<br />

Hydrochloric acid<br />

Sulphuric Acid<br />

Mixed Acid<br />

Degreasing Agents<br />

Inert Gas (H2, N2) Lime, NaOH,<br />

Ammonia, Urea<br />

Hydrogen Peroxide<br />

Flocculating Agents<br />

Biocides<br />

Corrosion Inhibitors<br />

Spent Pickle Bath<br />

Acidic Rinse Water<br />

Spent Degreasing Bath<br />

Spent Emulsion<br />

Pickle Tank Sludge<br />

Emulsion Treatment Sludge<br />

Water Treatment Sludge<br />

Scale Sludge<br />

NOx SO2 CO/CO 2<br />

VOC<br />

Acid Aerosol<br />

HF<br />

Alkaline Aerosols<br />

Oil Mist<br />

The subsequent chapters present specific input and consumption data, as well as specific output<br />

and emission data for individual operational steps associated with cold rolling activities.


Part A/Chapter 3<br />

A.3.2.2 Pickling of Low Alloy, Alloy and High Alloy Steel<br />

Hydrochloric, sulphuric and, for stainless steel, a mixture of nitric and hydrofluoric acid are<br />

used as pickling agents. Acid consumption varies obviously depending on whether acid is<br />

regenerated or not. It also depends on the specific surface area pickled and the thickness of the<br />

oxide layer. [EUROFER CR]<br />

Consumption of anticorrosive oil depends on the percentage of oiled products, on the type of<br />

oiling machine used (electrostatic oiling or spraying nozzles) and on the oil weight required by<br />

the customer. [EUROFER CR]<br />

Energy is required in form of steam for heating the pickling bath, as electrical energy for drives,<br />

pumps etc. and as caloric energy (natural gas or LPG) for the regeneration process (HCl). Some<br />

plants do not regenerate the acid or subcontract the regeneration, which in both cases can result<br />

in lower energy consumption. However for these plants all the fresh acid has to be heated to<br />

working temperature. [EUROFER CR]<br />

Additionally, for high alloy steel processing, shot (for the shot blast machine) is needed for hot<br />

band mechanical descaling. For NOx reduction measures either hydrogen peroxide is needed to<br />

be added to the pickling bath to suppress the formation of NOx during pickling or ammonia or<br />

urea is required for SCR installations. [EUROFER CR]<br />

Water is used for rinsing after pickling and to prepare the pickling baths. Three kinds of process<br />

water are created during pickling. These comprise water used for rinsing, spent pickle baths and<br />

others (like water from the fume absorbers of the pickling tank exhaust system and flushing<br />

water from plant cleaning). The main volume of waste water derives from rinsing, whereas the<br />

main load of contamination comes from the continuous or batch exchange of pickle baths.<br />

[EUROFER CR]<br />

A primary aim should be to reduce waste water volume and minimize contaminant loading of<br />

the waste streams by optimisation of the pickling process. The waste water volume can be<br />

reduced by acid regeneration and recycling. Some plants sell spent pickle acid for external use,<br />

e.g. in water treatment. Acidic waste water, e.g. from the rinsing section or the fume scrubbers,<br />

which cannot be used in other processes of the installation have to be treated/neutralised prior to<br />

release. Neutralisation, however, requires the use of additional chemicals, like lime, NaOH or<br />

polyelectrolyte.<br />

Scrap, scale dusts and pickle tank sludge arise during pickling operations. From acid<br />

regeneration 0.05 to 15 kg sludges (ref. dry material) per tonne of steel arise, with an average of<br />

4.2 kg/t. The sludges have an iron content of 55 - 66 % and, in case of stainless steel processing,<br />

5 - 10 % Cr and 3 - 5 % Ni. [EC Study]<br />

By-products generated by acid regeneration are iron oxides or iron sulphate. The average iron<br />

oxide yield from regeneration is 5.5 kg/t. The Fe2O3 content of the by-products is usually<br />

> 99 % with low concentrations of other metals, such as Al < 0.1 %; Pb, Cu < 0.03 %; Cr,<br />

Ni < 0.02 % and Zn < 0.01 %. Chloride contents range from 0.1 to 0.2 %.<br />

Iron sulphate production ranges from 2.5 to 25 kg/t with an average of 17 kg/t. Less than 0.1 %<br />

of the production is reported to be landfilled as the product can be sold to external usage,<br />

including water treatment and chemical industries. [EC Study]<br />

Emissions to air generated by pickling depend partly on the acid used for pickling. They are:<br />

• Acid-fumes from the pickling tanks (HCl, H2SO4), emitted from the outlet chimney of the<br />

pickling tank fume exhaust absorber and from the exhaust gas chimney of the acid<br />

regeneration plant.<br />

• In case of mixed acid pickling: NOx, HF.<br />

74 Ferrous Metals Processing Industry


• Dust, NOx, SOx, H2SO4, HCl from the regeneration plant.<br />

• Gaseous emissions from storage facilities [EUROFER CR].<br />

Part A/Chapter 3<br />

When pre-descaling is applied for stainless steel grades is carried out by electrolytic pickling<br />

with sodium sulfate, chromium containing waste waters and wastes (sludges) may arise.<br />

Many modern pickling lines are operated in association with regeneration plants. Therefore<br />

some of the consumption and emission data presented for the individual pickling processes in<br />

the following chapters include the regeneration process. A distinction was made where possible.<br />

Detailed consumption and emission data for the regeneration plant and the exhaust gas cleaning<br />

from pickling tanks are given in the corresponding chapters for techniques to be considered in<br />

determination of Best Available Techniques.<br />

A.3.2.2.1 Hydrochloric Acid Pickling Line and Regeneration Plant<br />

Regeneration of the pickle liquor is done on- or off site. Figure A.3-5 shows the material flow<br />

for a HCl pickling line in conjunction with acid regeneration.<br />

Exhaust Gas<br />

Fume Exhaust<br />

Absorber<br />

Pickling Loss<br />

Iron Scale Fe2O3 + Fe<br />

Drag Out Drag Out<br />

Pickling Section Fresh Acid Rinsing Section<br />

FeCl2 + HCl + H2O Rinsing<br />

Waste Acid<br />

Fe (Scrap)<br />

Precipitation<br />

HCl + H2O Regen. Acid<br />

Wastewater<br />

Waste Gas<br />

Lime Neutralisation<br />

Ca(OH) 2<br />

Regeneration 2 HCl + FeCl 2 + 2 Ca(OH) 2 -><br />

Iron Oxide Gas, Air Fe(OH) 2 + 2 CaCl 2 + 2 H 2O<br />

Fresh Water<br />

External or internal operations Sludge<br />

Air Fe(OH) 3<br />

Chemical Reactions during HCl-Pickling<br />

FeO + 2 HCl -> FeCl 2 + H 2O<br />

Fe 2O 3 + 6 HCl -> 2 FeCl 3 + 3 H 2O<br />

Fe3O4 + 8 HCl -> 2 FeCl3 + FeCl2 + 4 H2O Fe + 2 HCl -> FeCl2 + H2 FeCl3 + ½ H2 -> FeCl2 + HCl<br />

Fe2O3 + Fe + 6 HCl -> 3 FeCl2 + 3 H2O 2 FeCl2 + 2 H2O + ½ O2 -> Fe2O3 + 4 HCl<br />

HCl + NaOH -> NaCl + H2O FeCl2 + 2 NaOH -> 2 NaCl + Fe(OH) 2<br />

2Fe(OH) 2 + ½ O2 + H2O -> 2 Fe(OH) 3<br />

Figure A.3-5: Flow sheet for HCl pickling and acid regeneration<br />

[EUROFER CR]<br />

½ O2 + H2O Oxidation<br />

Precipitation<br />

Pickling Ca 2+ , Cl - Pickling<br />

, H2O Pickling<br />

Pickling<br />

Cleaned Water<br />

Pickling Permanent T°C<br />

Pickling automatic control Flow Acidity pH.<br />

Regeneration Turbidity<br />

Neutralisation Point of regulatory<br />

Neutralisation control by the national<br />

Oxidation and regional authorities<br />

Ferrous Metals Processing Industry 75


Part A/Chapter 3<br />

<strong>Hot</strong> rolled strip<br />

Pickling agent:<br />

Input / Consumption Level<br />

1.01 - 1.05 t/t<br />

HCl (33 %) with regeneration<br />

0.7 - 0.9 1<br />

kg/t<br />

HCl (33 %) without regeneration 12 - 17.5 kg/t<br />

Anticorrosive oils 0.1 - 0.2 kg/t<br />

Energy: Steam for bath heating 0.03 - 0.07 GJ/t<br />

Electrical energy<br />

0.015 - 0.08<br />

Caloric energy 0.04 - 0.1 GJ/t<br />

Industrial + demineralised water 0.02 - 0.13 m 3 /t<br />

Cooling water 0.5 - 0.8 m 3 Output / Emission Level<br />

/t<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste gas 35 - 100 m 3 /t<br />

Waste air<br />

50 - 400 m 3 /t<br />

Exhaust gas from acid regeneration<br />

24 - 38 m 3 /t<br />

(Dust, SO2, NOx, CO/CO2, HCl, Cl)<br />

Exhaust gas from pickling tanks<br />

Dust 2<br />

HCl 3<br />

25 - 400 m<br />

n.a.<br />

0.258<br />

3 /t<br />

< 5 - 20<br />

g/t 1 - 30<br />

HCl (20 %) recycled 23 - 40 kg/t<br />

Waste water 4<br />

Spent pickle liquor<br />

0.025 - 0.07 m 3 /t<br />

Sludge cake<br />

Pickling tank sludge<br />

Oil contaminated waste<br />

0.043 - 1.2 kg/t<br />

Iron oxide (Fe2O3) 4 - 12 5 Scale dust( collected by dedusting system)<br />

kg/t<br />

Strip head/tail scrap 30 kg/t<br />

Notes: Source of data [EUROFER CR]; Production: 300000 - 2500000 t/a<br />

1<br />

Germany reported fresh HCl consumption as low as 0.01 kg/t for closed circuit pickling line [Com D]<br />

2<br />

[EUROFER CR] reports 10 – 20 mg/Nm³ , [Corus 31.8] reports < 5 mg/Nm³ .<br />

3 3 3<br />

[EUROFER CR] reports emission levels of 10 – 20 mg/m , [EC Study] 1 - 145 mg/m and 2 - 16 g/t and [EPA-<br />

453] achieved levels of 2.7 – 3.5 mg/m 3. , [EUROFER 6.9] reports upper level of 30 mg/Nm³ when including<br />

continuous measurements.<br />

4<br />

In some cases no acid regeneration, but free acid reduction with scrap, FeCl2 (used bath): 19.4 kg/t is sold for<br />

external use<br />

5 Source: [EC Study]<br />

Table A.3.7: Consumption and emission levels for HCl pickling plants (incl. regeneration)<br />

76 Ferrous Metals Processing Industry<br />

GJ/t<br />

mg/m 3<br />

mg/m 3<br />

The acid rinsing water from the pickling plant can be used as wash water for gas scrubbers and<br />

as process water in the regeneration plant. In case acidic water is not or partially not reused as<br />

process water, it is neutralised with lime or NaOH in the neutralisation plant prior to discharge.<br />

The sludge is de-watered in filter presses and then disposed of. Input and output of<br />

neutralisation, sedimentation and filtration, as well as the concentration of pollutants discharged<br />

are given in Table A.3.8.<br />

Although acidic waste water from gas scrubbing and other acidic waste water are often<br />

neutralised and the sludge is being disposed of, there are processes which allow a recycling of<br />

these waste water streams. For hydrochloric acid pickling the possibility of a virtually waste<br />

water free operation was reported. [Com D]


Input / Consumption Level<br />

Raw Waste water 0.025 - 0.07 m 3 /t<br />

Ca(OH)2 (95 %) 0.272 - 0.525 kg/t<br />

Polyelectrolyte 0.22 g/t<br />

Air 0.259 kg/t<br />

Energy (electrical) 1 MJ/t<br />

Output / Emission Level<br />

Sludge Cake<br />

Specific Emission<br />

0.043 - 1.2 kg/t<br />

Waste water<br />

Suspended solids<br />

Fe total<br />

Note: source of data [EUROFER CR]<br />

1<br />

Reduction rate based on mass flow of constituent<br />

0.025 - 0.07<br />

2.86<br />

0.114<br />

Part A/Chapter 3<br />

Table A.3.8: Consumption and emission levels for waste water treatment in HCl-pickling plants<br />

Ferrous Metals Processing Industry 77<br />

m 3 /t<br />

g/t<br />

g/t<br />

A.3.2.2.2 Sulphuric Acid Pickling Line and Regeneration Plant<br />

Exhaust Gas<br />

Pickling Loss<br />

Iron Scale Drag Out Drag Out<br />

Fe2O3 + Fe Pickling Fresh Acid Rinsing<br />

Section Section Fresh Water<br />

FeSO 4 + H 2SO 4 + H 2O H 2SO 4 + H 2O Rinsing Waste Water<br />

Waste Acid Regen. Acid<br />

Iron Sulphate<br />

Cooling Water<br />

Regeneration Vacuum<br />

Exhaust Gas Lime Neutralisation<br />

Ca(OH) 2<br />

Condenser H 2SO 4 + FeSO 4 + 2 Ca(OH) 2 -><br />

Fe(OH) 2 + 2 CaSO 4 + 4 H 2O<br />

Sludge<br />

Cooling Water Air Fe(OH) 3 + CaSO4solid O2 + H2O Oxidation<br />

Precipitation<br />

Chemical Reactions during H2SO4-Pickling FeO + H2SO4 -> FeSO4 + H2O Fe2O3 + 6 H2SO4 -> 2 Fe(SO4) 3 + 3 H2O Ca 2+ Fe3O4 + 4 H2SO4 -> 2 Fe(SO4) 3 + FeSO4 + 4 H2O Fe + H2SO4 -> FeSO4 + H2 2-<br />

, SO4 , H2O<br />

Fe(SO4) 3 + 2 H2 -> FeSO4 + 2 H2SO4 Fe2O3 + Fe + 3 H2SO4 -> 3 FeSO4 + 3 H2O Cleaned Water<br />

H2SO4 + Ca(OH) 2 -> CaSO4 + 2 H2O FeSO4 + Ca(OH) 2 -> CaSO4 + Fe(OH) 2<br />

2Fe(OH) 2 + ½ O2 + H2O -> 2 Fe(OH) 3<br />

Figure A.3-6: Flow sheet for H2SO4 pickling and regeneration<br />

[EUROFER CR]


Part A/Chapter 3<br />

Regeneration of the pickle liquor is done on- or off site. Figure A.3-6 shows the material flow<br />

for a H2SO4 pickling line with acid regeneration.<br />

Input / Consumption Level<br />

<strong>Hot</strong> rolled strip 1.03 - 1.06 t/t<br />

Pickling agent: 96 % sulphuric acid 7 - 10 kg/t<br />

Cooling water 3.84 m 3 /t<br />

Anticorrosive oils 1<br />

0.15 - 0.3 kg/t<br />

Energy:<br />

caloric/steam for bath heating 0.05 - 0.1 GJ/t<br />

electrical energy for drives<br />

Output / Emission Level<br />

0.02 - 0.05 GJ/t<br />

Specific Emission Concentration<br />

FeSO4-heptahydrate (from regeneration) 26 - 30 kg/t<br />

Recycled acid (H2SO4 20 %) 0 - 10 kg/t<br />

Waste gas 100 - 150 m 3 /t<br />

Exhaust gas from pickling tanks<br />

50 - 110 m<br />

H2SO4 0.05 - 0.1<br />

SO2 0.4 - 1<br />

3 /t<br />

g/t<br />

g/t<br />

Exhaust gas from acid regeneration (SO2, H2SO4) 70 - 90 m 3 /t<br />

Waste water 0.2 - 0.5 m 3 /t<br />

Oil contaminated waste 4 - 8 E - 5 m 3 /t<br />

Sludge cake 3<br />

Scale dust (collected by dedusting system)<br />

0.06 - 0.2 kg/t<br />

Scrap (from trimming and head/tail ends of coil) 37 - 45 kg/t<br />

Note: Source of data [EUROFER CR]; Production: 900000 - 1500000 t/a<br />

1<br />

sometimes rolling oil<br />

2 waste = dust + sludge<br />

1- 2<br />

8 - 20<br />

Table A.3.9: Consumption and emission levels for H2SO4 pickling plants (incl. regeneration)<br />

mg/m 3<br />

mg/m 3<br />

In case that cooling water from the condenser (acid regeneration) and acidic rinsing water from<br />

the pickling plant have to be discharged, they are generally neutralised with lime or NaOH. The<br />

sludge is dewatered in filter presses and disposed of. Input and output of neutralisation,<br />

sedimentation and filtration, as well as the concentration of pollutants discharged are given in<br />

Table A.3.10.<br />

Input / Consumption Level<br />

Raw Waste water 0.315 m 3 /t<br />

Ca(OH)2<br />

kg/t<br />

Polyelectrolyte g/t<br />

Air kg/t<br />

Energy (electrical) 1 MJ/t<br />

Output / Emission Level<br />

Sludge cake<br />

Specific Emission<br />

kg/t<br />

Waste water:<br />

0.315 m<br />

Suspended solids<br />

Fe total<br />

16 - 20<br />

0.3 - 0.5<br />

3 /t<br />

g/t<br />

g/t<br />

Note: Source of data [EUROFER CR]<br />

1<br />

Reduction rate based on mass flow of constituent<br />

Table A.3.10: Consumption and emission levels for waste water treatment in H2SO4 pickling plants<br />

78 Ferrous Metals Processing Industry


A.3.2.2.3 Mixed (HNO3-HF) Acid Pickling Line and Acid Recovery<br />

Part A/Chapter 3<br />

Figure A.3-7 shows the material flow for a mixed acid pickling in conjunction with acid<br />

recovery.<br />

Strip<br />

H 2SO 4<br />

Ca(OH) 2<br />

Neutral salt, electrolytic Rinsing HNO 3 / HF Rinsing Drying<br />

Clarification<br />

Chromate<br />

detoxification<br />

Neutralisation<br />

Chromate<br />

detoxification<br />

NaHSO 3 H 2SO 4<br />

NaHSO 3<br />

H 2O H 2O<br />

Regeneration<br />

Ca(OH) 2<br />

Neutralisation<br />

Ca(OH) 2<br />

Continuous<br />

neutralisation<br />

Clarification<br />

Filtration Thickening<br />

Clear water<br />

Evacuation<br />

Figure A.3-7: Flow sheet for stainless steel pickling with HNO3-HF acid (incl. recovery)<br />

[DFIU98]<br />

Absorption<br />

Nitrite<br />

detoxification<br />

Ferrous Metals Processing Industry 79<br />

NaOH<br />

NaOCl<br />

Clear water<br />

flowstai.ds4


Part A/Chapter 3<br />

Annealed strip<br />

Shot 1<br />

Input / Consumption Level<br />

1.5 - 3 kg/t<br />

Nitric acid (HNO3 70 %) 3 - 10 kg/t<br />

Hydrofluoric acid (HF 70 %) 2.5 - 7.5 kg/t<br />

Hydrogen peroxide (H2O2 35 %) 3 -10 kg/t<br />

Water<br />

Energy: steam (acid heating) 0.1 - 0.3 GJ/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Metal oxide and /or scale particles, shot<br />

fragments<br />

Exhaust gas from mechanical descaling<br />

Scale<br />

Spent pickle bath/ mixed acid<br />

Sludge<br />

Acid treatment sludge<br />

Exhaust gas from pickle plant: a<br />

Dust<br />

350 - 450<br />

10 - 20<br />

80 Ferrous Metals Processing Industry<br />

m 3 /t<br />

g/t<br />

< 1 – 25 2<br />

mg/Nm³<br />

HF 0.2 - 3.4 g/t 0.2 – 17<br />

NOx,<br />

SO2<br />

3 - 4000<br />

1<br />

g/t<br />

g/t<br />

3<br />

mg/m<br />

3 - (∼1000)<br />

1 - 10<br />

3<br />

mg/m 3<br />

mg/m 3<br />

Waste water 4 1.0 - 9.0 m 3 Water from neutralisation<br />

(metals, suspended solids)<br />

Gaseous emissions from storage<br />

Note: source of data [EUROFER CR], except a: [EC Study]<br />

1<br />

Shot blasting is only used for hot band (pickling I)<br />

/t<br />

2<br />

15 – 25 mg/Nm³ source [EUROFER CR]; < 1 – 4.5 mg/Nm³ source [FIN 28.3]<br />

3 3<br />

reported range from [EUROFER CR] 350 – 600 mg/Nm with application of hydrogen peroxide injection and<br />

pickling tank fume exhaust absorber<br />

4<br />

Discharged to effluent treatment<br />

Table A.3.11: Consumption and emission levels for mixed acid pickling and recovery<br />

A.3.2.3 Cold <strong>Rolling</strong><br />

A.3.2.3.1 Low Alloy<br />

Tandem <strong>Mill</strong><br />

<strong>Rolling</strong> oil (including additives as required) and demineralised water or equivalent water are<br />

used to prepare the rolling emulsion. Basic oils are usually naphthenic and paraffinic mineral oil<br />

fractions or vegetable fatty oils. To create a oil-in-water emulsion, anionic and nonionic<br />

emulsifier are added. The oil concentration in the emulsion can range from 1 to 25 %. To reduce<br />

friction and wear mineral oils are substituted by synthetic products, containing additional<br />

corrosion inhibitors, anti-foam agents and agents to prevent biological degradation Usual<br />

cooling/lubricant consumption is between 1800 and 3000 m 3 /h.<br />

Energy is required in mill stands, emulsion-, hydraulics- and oil management for drives, fans,<br />

pumps etc.. The consumption of electrical energy is related to the steel grade rolled, the total<br />

reduction and the final gauge of the cold rolled product. Additionally, energy in form of steam


Part A/Chapter 3<br />

maybe needed for heating of the emulsion (if required). Oil consumption depends on the<br />

average final gauge of the cold rolled product.<br />

Cold rolling activities result in the generation waste water which is treated in emulsion splitting<br />

plants. Effluents may contain oil and suspended solids. Oil and oil sludge from emulsion<br />

splitting plants or exhaust air absorber from mill stand are generated. Also particulate emissions<br />

can occur (roll wear or iron dust), which are collected by de-dusting systems.<br />

Pickled steel strip<br />

Input / Consumption Level<br />

1.002 - 1.032 t/t<br />

Cooling water 5 - 6.5<br />

(0.5) 2<br />

m 3 /t<br />

m 3 /t<br />

(River water, soft water, NaOH, inhibitor)<br />

for cooling water system<br />

Industrial + demineralised water 0.014 - 0.04 m 3 /t<br />

<strong>Rolling</strong> oil 1<br />

Other oils (hydaulic, Morgoil…)<br />

Energy:<br />

0.3 - 2.0 kg/t<br />

Steam 0.01 - 0.03 GJ/t<br />

Electrical 0.2 - 0.3 GJ/t<br />

Caloric 0.001 - 0.036 GJ/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Cooling water 5 - 6.5<br />

(0.5) 2<br />

m 3 /t<br />

m 3 /t<br />

Waste water 0.003 - 0.015 m 3 /t<br />

Waste air 1800 - 2000 m 3 /t<br />

Emissions to air: Dust<br />

96 g/t 10 - 50 mg/m<br />

Hydrocarbons<br />

7 g/t 5 - 20<br />

3<br />

mg/m 3<br />

Oil a<br />

0.6 - (∼ 150) 3 g/t 0.1 - 15 (34)<br />

∅ 19.7 g/t<br />

4<br />

Oil contaminated waste (disposed) 0.2 g/t<br />

Emulsion (internally recycled) 5000 - 13200 kg/t<br />

Sludge cake 0.9 -1.5 kg/t<br />

Note: Source of data [EUROFER CR], except: a [EC Study]; Production: 1600000 - 3100000 t/a<br />

1<br />

Consumption of rolling oil in the pickling line is also considered<br />

2 Circulating water<br />

3 from diagram [EC Study]<br />

4 one extreme figure<br />

Table A.3.12: Consumption and emission levels from tandem mills with emulsion system<br />

mg/m 3<br />

Ferrous Metals Processing Industry 81


Part A/Chapter 3<br />

Reversing <strong>Mill</strong><br />

Input / Consumption Level<br />

Pickled steel strip 1.002 t/t<br />

Cooling water 3.2 - 3.5 m 3 /t<br />

Industrial + demineralised water 0.02 - 0.06 m 3 /t<br />

<strong>Rolling</strong> Oil 0.1 - 0.11 kg/t<br />

Energy:<br />

Electrical 240 - 245 MJ/t<br />

Caloric 0.023 - 0.024 MJ/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste air 180 - 850 m 3 /t<br />

Emisions to air HC<br />

Oil a<br />

8.4 - 10.1<br />

0.4 - (∼ 150) 1<br />

∅ 10.8<br />

82 Ferrous Metals Processing Industry<br />

g/t<br />

g/t<br />

g/t<br />

Waste water 0.06 - 0.07 m 3 /t<br />

Sludge cake (disposed) 1.9 -2.0 kg/t<br />

Emulsion (internal recycling) 8.5 - 9.0 m 3 /t<br />

Scrap, off-cuts, etc<br />

Note: Source of data [EUROFER CR], except a [EC Study]; Production: 250000 - 550000 t/a<br />

1 from diagram [EC Study]<br />

Table A.3.13: Consumption and emission levels from reversing mills<br />

A.3.2.3.2 High Alloy/Reversing <strong>Mill</strong><br />

10 - 12<br />

0.1 - (∼ 6) 1<br />

mg/m 3<br />

mg/m 3<br />

As rolling oil usually mineral oil including additives is used. Energy is used on mill stands and<br />

oil circuits for drives, fans, pumps etc. From cleaning operations oil contaminated filter media<br />

(debris from roll wear, dust and steel strip) is generated. The oil from exhaust filtration system<br />

is recovered. [EUROFER CR]<br />

Input / Consumption Level<br />

Stainless annealed strip 1.01 - 1.03 t/t<br />

Cooling water (recirculating) 20 -35 m 3 /t<br />

Oil (mineral) 1.5 - 6.0 l/t<br />

Oil filtration media 1 - 2 kg/t<br />

Energy: electrical 0.6 - 0.8 GJ/t<br />

Output / Emission Level<br />

Waste air (mill stand exhaust air absorber)<br />

Oil<br />

Oil a<br />

Specific Emission Concentration<br />

3000 - 12000<br />

50 - 80<br />

3 - (∼150) 1<br />

∅ 91.7<br />

m 3 /t<br />

g/t<br />

g/t<br />

g/t<br />

Oil contaminated waste filter media 1.8 - 2.8 kg/t<br />

Waste water (suspended solids, salts of iron<br />

and alloy metals, traces of oil)<br />

Scrap, off-cuts, etc<br />

Note: Source of data [EUROFER CR], except a [EC Study]; Production: 40000 - 150000 t/a<br />

1 from diagram [EC Study]<br />

Table A.3.14: Consumption and emission levels from reversing mills<br />

10 - 20<br />

0.1 - 16<br />

mg/m 3<br />

mg/m 3


A.3.2.4 Annealing of Low Alloy and Alloy Steel<br />

A.3.2.4.1 Batch Annealing<br />

Degreasing / Electrolytic Degreasing<br />

Input / Consumption Level<br />

Alkaline cleaners/detergents:<br />

(caustic soda, soda ash, alkaline silicates, phosphates)<br />

Water<br />

Energy<br />

Output / Emission Level<br />

Waste water:<br />

(containing suspended solids, dissolved metals oil)<br />

Alkaline fume<br />

Table A.3.15: Consumption and emission levels from degreasing<br />

Annealing<br />

Part A/Chapter 3<br />

Electrical energy is required for drives, etc. and heating; mixed gas (coke-oven gas/top gas) for<br />

the HNX-hoods and natural gas or LPG for the hydrogen-high convection hoods. For protective<br />

atmosphere in the furnaces inert gas, typically nitrogen with 3 - 7 %-hydrogen or alternatively<br />

100 %-hydrogen, is needed.<br />

Input / Consumption Level<br />

Cold rolled strip<br />

Energy:<br />

1 - 1.01 t/t<br />

Electrical 0.06 - 0.12 GJ/t<br />

Caloric 0.62 - 0.75 GJ/t<br />

Cooling water 5 - 10 m 3 Inert gas (H2, N2)<br />

/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Cooling water 5 - 10 m 3 /t<br />

Oil containing waste (disposed) 2.04 E -4 m 3 /t<br />

Waste gas 200 - 250 m 3 /t<br />

Emissions to air: a SO2 Rev: (∼0) - (∼2) 1<br />

Cont: (∼0) 1 - 41 2<br />

g/t<br />

g/t<br />

NOx Rev: (∼9) - (∼900) 1<br />

Cont: (∼0.5) - (∼250) 1<br />

g/t<br />

g/t<br />

Note: Source of data [EUROFER CR], except a [EC Study]; Production: 175000 - 1500000 t/a<br />

Rev = Reversing mills, no differentiation batch/continuous annealing<br />

Cont = Continuous mills, no differentiation batch/continuous annealing<br />

1<br />

from diagram [EC Study]<br />

2 one extreme figure: 194.4 g/t<br />

Table A.3.16: Consumption and emission levels from batch annealing<br />

Ferrous Metals Processing Industry 83


Part A/Chapter 3<br />

A.3.2.4.2 Continuous Annealing<br />

Chemicals for alkaline and electrolytic pre-cleaning are needed. Furthermore, wet temper<br />

rolling agents for rough passes and anticorrosive oils are consumed. Usually, natural gas, other<br />

(plant) gases or LPG are used for heating the strip. Electrical energy is used for drives, booster,<br />

overaging zone and finishing). Inert gas (nitrogen with typically about 5 %-hydrogen or<br />

alternatively 100 %-hydrogen) is used for protection of surface oxidation.<br />

Continuous annealing mainly produces waste water (oil, suspended solids, COD) and exhaust<br />

gas from annealing furnaces (NOx, SO2, CO, CO2).<br />

Cold rolled strip<br />

Chemicals for alkaline/<br />

electrolytic pre-cleaning<br />

Energy:<br />

Input / Consumption Level<br />

1.007 - 1.030 t/t<br />

Electrical 0.173 - 0.239 GJ/t<br />

Caloric 0.775 - 1.483 GJ/t<br />

Steam 0.119 GJ/t<br />

Cooling water 23.529 m 3 Inert gas (nitrogen/hydrogen)<br />

Wet temper rolling agent<br />

/t<br />

(for rough pass, electrical sheet)<br />

Anticorrosive oils,<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste gas from annealing furnace: 350 - 400 m 3 /t<br />

Emissions to air: a<br />

Rev: ∼0) - (∼2)<br />

SO2<br />

1<br />

Cont: (∼0) 1 - 41 2<br />

g/t<br />

g/t<br />

NOx Rev: (∼9) - (∼900) 1<br />

Cont: (∼0.5) - (∼250) 1<br />

g/t<br />

g/t<br />

Waste heat (steam, can be recovered) 0.037 - 0.078 GJ/t<br />

Waste water (oil, suspended solids…)<br />

Cooling water<br />

0.118<br />

Sludge cake (disposed)<br />

Scale dust<br />

Oil sludge from pre-cleaning<br />

0.018 - 0.47 kg/t<br />

Note: source of data [EUROFER CR], except a [EC Study]; Production: 600000 t/a<br />

Rev = Reversing mills, no differentiation batch/continuous annealing<br />

Cont = Continuous mills, no differentiation batch/continuous annealing<br />

1<br />

from diagram [EC Study]<br />

2 one extreme figure: 194.4 g/t<br />

Table A.3.17: Consumption and emission levels from continuous annealing<br />

84 Ferrous Metals Processing Industry


A.3.2.5 Annealing and Pickling of High Alloy Steel<br />

Part A/Chapter 3<br />

Table A.3.18 presents consumption and emission data of continuous furnaces for annealing hot<br />

rolled strip.<br />

Input / Consumption Level<br />

<strong>Hot</strong> rolled strip 1.01 - 1.02 t/t<br />

Industrial + demineralised water 0.015 – 0.55 m 3 /t<br />

Cooling water 0.15 - 1.1 m 3 /t<br />

Energy:<br />

Electrical 0.3 - 0.4 GJ/t<br />

Caloric (Gas) 1.0 - 1.5 GJ/t<br />

Steam 0.06 - 0.13 MJ/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste gas 550 - 1000 m 3 /t<br />

Emissions to air: a SO2 0 - (∼30) 1 g/t<br />

NOx 0.1 - (∼1500) 1, 2 g/t<br />

Waste water 0.4 - 0.5 m 3 /t<br />

Sludge cake 2.0 - 15.0 kg/t<br />

Note: source of data [EUROFER CR], except a [EC Study]; Production: 56000 - 550000 t/a<br />

1 from diagram [EC Study]<br />

2 one extreme figure: 3820 g/t<br />

Table A.3.18: Consumption and emission levels of continuous annealing furnaces<br />

High alloy steels are mostly treated in combined annealing and pickling lines. The amount of<br />

pickling acid required depends on the strip size (surface, volume) and the thickness of scale<br />

layer. Acid consumption depends also on whether hot band or cold rolled material is processed.<br />

Energy requirements are: natural gas and LPG for annealing furnaces, steam for acid bath<br />

heating and electrical energy for drives, fans, pumps etc<br />

Emissions mainly refer to waste water from neutralisation plants (metals, suspended solids),<br />

exhaust gas from furnaces (combustion products: CO, CO2 NOx), exhaust gas from pickling<br />

plant fume scrubbers (containing NOx HF) and exhaust gas from mechanical descaling<br />

extraction system (dust). [EUROFER CR]<br />

Table A.3.19 gives the consumption and emission from combined pickling and annealing lines.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 85


Part A/Chapter 3<br />

Input / Consumption Level<br />

Stainless steel strip (hot band or cold rolled) 1.03 - 1.08 t/t<br />

Shot 1<br />

1.5 - 3 kg/t<br />

Cooling water (recirculated) 10 -20 m 3 /t<br />

Nitric acid (HNO3 70 %) 3 - 10 kg/t<br />

Hydrofluoric acid (HF 70 %) 2.5 - 7.5 kg/t<br />

Hydrogen peroxide (H2O2 35 %)<br />

Compressed air<br />

3 -10 kg/t<br />

Energy 1 : Electrical 0.15 - 0.30 GJ/t<br />

Caloric (NG) 0.7 - 1.8 GJ/t<br />

Steam (acid heating)<br />

Output / Emission Level<br />

0.1 - 0.3 GJ/t<br />

Specific Emission Concentration<br />

Scale/shot dust<br />

Exhaust gas from mechanical descaling/dust 350 - 450 m 3 /t<br />

Waste water discharged to effluent treatment 1.0 - 9.0 m 3 Spent pickle bath/ mixed acid<br />

Exhaust gas from pickle plant fume scrubbers<br />

Exhaust gas:<br />

/t<br />

Emissions to air from furnace: a SO2 0 - (∼30) 2 g/t<br />

NOx 0.1 - (∼1500) 2, 3 Note: Source of data [EUROFER CR]; Production: 30000 - 300000 t/a)<br />

1<br />

Shot blasting is only done on hot band (pickling I)<br />

g/t<br />

2 from diagram [EC Study]<br />

3 one extreme figure: 3820 g/t<br />

Table A.3.19: Consumption and emission levels from Pickling and annealing of high alloy steel<br />

86 Ferrous Metals Processing Industry


A.3.2.6 Tempering (Low alloy/High Alloy)<br />

Part A/Chapter 3<br />

During rolling operation typically a 5 % -solutions of wet temper rolling agents, which may be<br />

nitrite based, are applied. Energy is required in form of hot water and electrical energy for mill<br />

stand, hydraulics, etc.<br />

Input / Consumption Level<br />

Annealed strip 1.01 - 1.03 t/t<br />

Industrial and demineralised water 0.002 - 0.004 m 3 /t<br />

Cooling water 1.0 - 4.0 m 3 /t<br />

Electrical energy 0.02 - 0.15 GJ/t<br />

Tempering fluid concentrate 0.11- 3 kg/t<br />

Anticorrosive oil<br />

Output / Emission Level<br />

0.04 - 0.05 kg/t<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste air 1 - 100 m 3 /t<br />

Waste water 0.002 - 0.004 m 3 /t<br />

Oil contaminated waste 1<br />

6 - 7.5 E -5 m 3 Tempering<br />

/t<br />

2 /cooling fluid<br />

Sludge cake 2<br />

2.0 - 4.0 kg/t<br />

Leakage oil<br />

Note: source of data [EUROFER CR]; Production: 300000 - 1000000 t/a<br />

1 externally disposed<br />

2 internally recycled<br />

Table A.3.20: Consumption and emission levels from tempering<br />

4 - 5 E -5 m 3 /t<br />

A.3.2.7 Finishing (Cutting, Inspection, Packing)<br />

Input / Consumption Level<br />

Cooling water 0.5 - 0.7 m 3 /t<br />

Anticorrosive oil 0.2 - 0.4 kg/t<br />

Signing ink 0.5 - 80 g/t<br />

Film (clear) 80 -90 g/t<br />

Paper (blue) 9 - 80 g/t<br />

VCI paper 1.5 - 1.7 g/t<br />

FLEX-Stripes 0.05 - 0.06 m 2 /t<br />

Wood 950 - 1050 g/t<br />

Electrical energy 0.02 - 0.04 GJ/t<br />

Waste gas Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Oil contaminated waste 1.4 - 1.6 E -4 m 3 /t<br />

Scrap 25 - 40 kg/t<br />

Note: source of data [EUROFER CR]<br />

Table A.3.21: Consumption and emission levels from finishing<br />

Ferrous Metals Processing Industry 87


Part A/Chapter 3<br />

A.3.2.8 Roll Shop<br />

Main input for the roll shop is water and grinding fluid to prepare fresh emulsions. Output<br />

resulting from grinding: spent grinding emulsions and grinding sludge. [EUROFER CR]<br />

Input / Consumption Level<br />

Cooling water (circulating water)<br />

m 3 /t<br />

Grinding emulsion (fresh) 0.4 -80 g/t<br />

Shot grain (SBT) 40 - 50 g/t<br />

Soluble oil concentrate 5 - 6 g/t<br />

Chromium salt (PRETEX) 2 - 3 g/t<br />

Condensate for chromium acid (PRETEX)<br />

Waste gas Output / Emission Level<br />

140 - 160 g/t<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste gas 1<br />

25 - 70 m<br />

Dust<br />

Cr<br />

3 /t<br />

< 1 mg/m<br />

< 0.1<br />

3<br />

mg/m 3<br />

Grinding sludge 0.1 - 0.2 kg/t<br />

Grinding wheel 0.9 - 1.0 g/t<br />

Waste emulsion 0.035 - 0.08 kg/t<br />

Oil contaminated waste 1.5 - 2.0 E -4 m 3 /t<br />

SBT-dust<br />

Note: source of data [EUROFER CR]<br />

1<br />

Chroming installation<br />

40 - 50 g/t<br />

2 Cold rolled strip is used as reference value for specific consumption figures<br />

Table A.3.22: Consumption and emission levels from the roll shop<br />

A.3.2.9 Hydraulic Fluids and Lubricants Management<br />

On several places of the cold rolling mill, hydraulic systems or oiled and greased components<br />

are in operation. These systems are generally placed in oil-tight bunds or pits to prevent the oil<br />

from penetrating into water or soil in case of leakage.<br />

Input / Consumption Level<br />

Cooling water 9.0 - 10 m 3 /t<br />

Demineralized water 0.05 - 0.12 m 3 /t<br />

Grease, oil, hydraulic oil 1.5 - 1.8 kg/t<br />

<strong>Rolling</strong> oil 0.45 - 2.2 kg/t<br />

Hydraulic + lubrication oils 0.2 - 0.9 kg/t<br />

Energy:<br />

Electrical<br />

0.2 - 0.45 GJ/t<br />

Steam<br />

0.04 - 0.05<br />

Waste gas Output / Emission Level<br />

GJ/t<br />

Specific Emission<br />

Waste (disposed)<br />

Used oil + water + rejects<br />

3.0 - 50 kg/t<br />

Used oil + water<br />

3.2 - 3.5 kg/t<br />

Waste water 0.05 - 0.12 m 3 Note: source of data [EUROFER CR]<br />

/t<br />

Table A.3.23: Consumption and emission levels from hydraulic fluid and lubricant systems<br />

88 Ferrous Metals Processing Industry


A.3.2.10 Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong> Waste Water Treatment Plant<br />

Part A/Chapter 3<br />

The following data refer to water discharge from the cold rolling mill as a whole as available<br />

data often does not distinguish the different sources of waste water.<br />

Specific Waste water<br />

discharge<br />

Waste water discharge<br />

from WW-Treatment<br />

(excl. once -through cooling)<br />

Total Suspended Solids 1<br />

COD 1<br />

Note: Source of data [EC Study]<br />

1 Unit changed from mg/m 3 to mg/l<br />

Continuous C-<br />

Steel<br />

0 - 40<br />

0 - 12<br />

7 - 120<br />

2.7 - 520<br />

19 - 5300<br />

5 - 220<br />

m 3 /t<br />

m 3 /t<br />

mg/l<br />

g/t<br />

mg/l<br />

g/t<br />

Table A.3.24: Waste water discharge from cold rolling mills<br />

Reversing C-Steel Reversing<br />

Stainless Steel<br />

Ferrous Metals Processing Industry 89<br />

0 - 6<br />

(∼0) - 2210<br />

(∼0) - (∼160)<br />

15 - 100<br />

10 - 80<br />

m 3 /t<br />

mg/l<br />

g/t<br />

mg/l<br />

g/t<br />

(∼0) - 35<br />

0 - 60<br />

0 - (∼180)<br />

10 - 2000<br />

10 - 275<br />

m 3 /t<br />

mg/l<br />

g/t<br />

mg/l<br />

g/t


A.3.2.11 Waste and Recycling<br />

Part A/Chapter 3<br />

In addition to the information on waste generation for the individual sub-process, Table A.3.25<br />

presents an overview of the waste generated in total by cold rolling operations and of the<br />

utilisation potentials. The reference base of the hot rolling mill as a whole was chosen, because<br />

a clear distinction of waste sources and attribution of waste amounts to individual processing<br />

steps is impossible in a number of cases.<br />

Kind of waste/Source Average Reported Waste<br />

Specific Mass<br />

[kg/t]<br />

1<br />

[t]<br />

(steel production) 2<br />

Utilization Percentage 3<br />

Recycle in-plant 50.3<br />

Externally used 4 33.7<br />

Sold 5<br />

Oil recovery sludges<br />

1<br />

13150<br />

(14 Mt)<br />

3.6<br />

Landfill 12.4<br />

Recycle in-plant 9.8<br />

6<br />

Externally used 7 9.4<br />

Sold 5 Acid regeneration<br />

sludges<br />

4.2<br />

36200<br />

(8.5 Mt)<br />

46.0<br />

Landfill 35.0<br />

Recycle in-plant 32.5<br />

Externally used<br />

or sold 5<br />

Waste water<br />

treatment sludges<br />

3.3<br />

114000<br />

1<br />

(19.9 Mt)<br />

Landfill 66.5<br />

Recycle in-plant 38.5<br />

Externally used 5 Dry dust from air<br />

cleaning devices<br />

5.4<br />

8200<br />

42<br />

Stainless steel rolling<br />

(1.5 Mt) Landfill 19.5<br />

Oil, emulsion, grease<br />

Recycle 42.8<br />

1.3<br />

17700 Externally 34.4<br />

(8.7 Mt) incineration<br />

Landfill 22.8<br />

Externally used 5 Dismantled<br />

66<br />

refractories<br />

60 Landfill 34<br />

Note: data based on [EC Study]; figures given refer to dry material<br />

1<br />

Submitted as an answer to a questionnaire activity of the EU.<br />

2<br />

Steel production of the companies that provided information on utilisation.<br />

3<br />

Percentage refers to reported mass/ answered questionnaires.<br />

4<br />

56 % incinerated, 44 % oil recuperation in dedicated plant<br />

5 No indication on further use<br />

6 EAF or blast furnace<br />

7 For the production of iron oxides<br />

Table A.3.25: Waste generated in cold rolling mills and utilisation rates<br />

A.3.2.12 Noise Issues in Cold <strong>Rolling</strong><br />

�No specific information for cold rolling submitted.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 91


A.3.3 Wire Plant<br />

A.3.3.1 Mass Stream Overview<br />

Rod<br />

Energy<br />

Water<br />

Natural Gas or LPG<br />

Electricity<br />

Steam<br />

Lubricant<br />

Solid Waste<br />

Miscellaneous<br />

Process Water<br />

Cooling Water<br />

Acid<br />

Wire <strong>Mill</strong><br />

Sludges<br />

Lead<br />

Soap + Additives<br />

Soap Emulsions<br />

Oil Emulsions or Plain Oil<br />

Hydrochloric Acid<br />

Sulfuric Acid<br />

Mixed Acid<br />

Miscellaneous<br />

Descaling Pickling Drawing Heat Treatment<br />

Waste Water<br />

Liquid Waste<br />

Table A.3.26: Input/Output balance for a wire mill<br />

Air Emissions<br />

Part A/Chapter 3<br />

H2 Inhibitors<br />

Soap Carrier<br />

Oil<br />

Protective Gas (H2, N2) Additives for Cooling Water Circuit<br />

Ca(OH) 2 or NaOH (Wastewater Treatment)<br />

Wire<br />

Particulates<br />

NOx, CO/CO2 Suspended Solids<br />

Acid Aerosols<br />

Dissolved Fe<br />

Oil Mist<br />

Traces of Other Metals<br />

Soaps<br />

Spent Pickle Bath<br />

Spent Soap Carrier Bath<br />

Spent Wet Drawing Lubricant<br />

Water Treatment Sludge<br />

FePO4 Sludge<br />

Filter Dust<br />

Scrap<br />

Scale/Scale Dust<br />

Lead Waste<br />

Spent Dry Drawing Lubricant<br />

Ferrous Metals Processing Industry 93


Part A/Chapter 3<br />

The subsequent chapters present input and consumption data, as well as output and emission<br />

data for individual operational steps associated with wire production (wire rod preparation,<br />

drawing, heat treatment process steps). It should be noted that specific consumption and<br />

emission data (expressed per tonne of product) can show huge variations with the wire diameter<br />

produced.<br />

A.3.3.2 Wire Rod Preparation<br />

A.3.3.2.1 Mechanical Descaling of Wire Rod<br />

Mechanical descaling brings about solid waste: scale, mainly consisting of iron oxide (FeO and<br />

Fe3O4) plus traces of other metal oxides, depending on the alloy elements and impurities in the<br />

wire rod. The most common wire descaling technique, wire bending, generates a relatively<br />

coarse scale, which generates only negligible amounts of dust.<br />

Sanding, brushing and shot blasting generate a relatively fine scale and are equipped with a<br />

filter system to capture scale dust. When shot blasting is used, the scale is mixed with the<br />

fraction of the shot blasting media that is not recovered.<br />

Scale is not contaminated with oil or water, in contrast to what is generally the case in the strip<br />

industry. Very fine scale (e.g. filter dust) represents a fire or explosion hazard.<br />

Abrading material<br />

Scale (iron oxide)<br />

Scale dust<br />

Abrasive methods:<br />

Input / Consumption Level<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Wire bending:<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Scale 2 - 5 1<br />

Note: Source od data [Com BG]<br />

1 depending on wire rod diameter and quality<br />

Table A.3.27: Consumption and emission levels for mechanical descaling<br />

A.3.3.2.2 Chemical Descaling/Pickling of Wire Rod<br />

In chemical descaling liquid waste is generated in form of spent HCl or H2SO4 acid, largely<br />

converted to metal salts. Aerosols (small HCl or H2SO4 particles) can from mechanically when<br />

the wire rod is allowed to drip off. Furthermore, fumes evaporate from the HCl bath and H2 can<br />

form unless suppressed by an inhibitor. Acid fumes from the baths are evacuated. Sometimes<br />

scrubbing is needed, depending on type of acid and concentration. [Bekaert98]<br />

94 Ferrous Metals Processing Industry<br />

kg/t


Acid:<br />

HCl (32 %) (no recovery)<br />

HCl (32 %) (with recovery)<br />

H2SO4 (98 %) (no recovery)<br />

H2SO4 (98 %) (with recovery)<br />

Input / Consumption Level<br />

15 – 25<br />

n.a.<br />

10 – 20<br />

2.5 – 5<br />

Part A/Chapter 3<br />

H2 inhibitor<br />

Energy (mainly electricity):<br />

0.01 – 0.1 kg/t<br />

Pumps, ventilation, lifting equipment etc.<br />

n.a.<br />

Heating of acid (only H2SO4)<br />

n.a.<br />

Rinsing water 1<br />

n.a.<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Emissions to air from<br />

HCl pickling (acid vapour, droplets) 6<br />

H2SO4 pickling (aerosols, droplets of acid) 6<br />

n.a.<br />

Spent acid:<br />

n.a.<br />

HCl<br />

total Cl<br />

Fe<br />

H2SO4 3<br />

80 – 90 % 2<br />

200 - 275 g/l<br />

100 - 160 g/l<br />

Rinsing water 10 – 20 % 2<br />

FeSO4 x 7 H2O 4<br />

H2<br />

20 – 35 kg/t<br />

5<br />

Note: Source of data [Com BG]<br />

1<br />

large variations from plant to plant depending on number of rinsing cascades, wire rod diameter and quality<br />

requirements<br />

2<br />

of consumed acid<br />

3<br />

No figures available for spent H2SO4 if recovery by FeSO4-crystallisation is not used<br />

4<br />

from regeneration, 96 – 98 % pure; imureties: H2O, H2SO4 and traces of metals depending on alloy elements in<br />

wire rod<br />

5<br />

Emission of H2 is negligible if a correct H2-inhibitor is used. The use of inhibitors is normally limited to batch<br />

pickling.<br />

6<br />

Source [Stone]<br />

Table A.3.28: Consumption and emission levels for chemical descaling<br />

A.3.3.2.3 Application of Soap Carrier<br />

Consumption and emissions associated with the application of soap carrier vary in dependence<br />

of the type of soap carrier, thickness applied and the wire rod diameter. No quantitative data is<br />

available at the moment.<br />

When Zn-PO4 coating is used, a thick FePO4 sludge or cake is formed containing traces of zinc,<br />

soluble phosphates and chlorate or nitrite coming from the Zn-PO4 bath. Also spent soap carrier<br />

bath may arise as liquid waste. If drying is done in gas - or fuel fired ovens, the usual<br />

combustion products are emitted. [Bekaert98]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 95<br />

kg/t<br />

kg/t<br />

kg/t


Part A/Chapter 3<br />

Lime and equivalent products:<br />

Consumption Emissions<br />

− lime milk (made from lime and process − spent lime milk baths (accumulation of<br />

water)<br />

impurities by dragin)<br />

− steam or natural gas<br />

− possible emmisions from heating.<br />

− water for compensation of heat losses<br />

Alkali-salts and mixtures of alkali salts<br />

Consumption Emissions<br />

− alkali salt (mixture)<br />

− spent soap carrier baths (accumulation of<br />

− water/water for compensation of heat impurities by dragin)<br />

losses<br />

− possibly emissions from heating<br />

− possibly steam<br />

ZnPO4 and equivalent products<br />

Consumption Emissions<br />

− concentrated mixture of Zn, H3PO4 and − FePO4 sludge<br />

additive<br />

− rinsing water<br />

− water/water for compensation of heat −<br />

losses<br />

Bath liquid is normally never discharged.<br />

steam for heating<br />

Table A.3.29: Consumption and emission levels for the application of soap carrier<br />

[Com BG]<br />

A.3.3.3 Drawing of Wire<br />

A.3.3.3.1 Dry Drawing<br />

Dry drawing activities leave spent lubricant, mainly consisting of the drawing soap itself<br />

(typically alkali-salt of natural fatty acid + additives) contaminated by degradation products,<br />

caused by heating of lubrication in the dies, soap carrier and metal particles, like Fe or Zn<br />

depending on the surfaces of the wire). From the drawing activity also soap dust arises, which<br />

can be controlled by proper encapsulation and filtering of the extracted air. Traces of soap may<br />

also contaminate the cooling tower blow down, if the drawing machine is not well maintained.<br />

Furthermore, waste arises in from broken dies. [Bekaert98]<br />

Input / Consumption Level<br />

Dry drawing lubricant<br />

(preformulated alkali soap + additives)<br />

1 - 4 kg/t<br />

Electric energy for drawing machine... 1<br />

n.a.<br />

Cooling water n.a.<br />

(huge variation)<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Spent soap + evt. filter dust of soap filter system 1 - 4 kg/t<br />

Soap dust emission n.a.<br />

Cooling water n.a.<br />

Broken dies<br />

Note: Source of data [Com BG], data per tonne of drawn wire<br />

not significant<br />

1<br />

no figure available, huge variation, dependent on diameter, ratio initial / final diameter and type of steel.<br />

Table A.3.30: Consumption and emission levels for dry drawing<br />

96 Ferrous Metals Processing Industry


A.3.3.3.2 Wet Drawing<br />

Part A/Chapter 3<br />

Wet drawing is done in a watery emulsion of soap or oil. This emulsion is gradually<br />

contaminated by dragin of various products from previous process steps, by dissolution or<br />

abrasion of metal from the wire surface (Fe or other metals if the wire is coated in a previous<br />

step), and by thermal or biological degradation. The result is that the wet drawing lubricant<br />

needs to be replaced from time to time; the replacement frequency can be lowered by<br />

continuous removal of some of the contaminants by decantation or filtration.<br />

Other waste streams are broken dies and cooling tower blowdown, which could be<br />

contaminated by traces of emulsion if the heat exchanger is not properly maintained.<br />

Cooling water contamination occurs much less frequent with wet drawing machines than with<br />

dry drawing machines.<br />

No figures are available for wet drawing in plain oil; the percentage of wire tonnage which is<br />

drawn in oil, is rather small. If wire is drawn in plain oil, oil aerosols do not occur. All moving<br />

parts are submersed in oil; the wire is wiped at the exit of the drawing machine. [Com BG]<br />

Input / Consumption Level<br />

Preformulated concentrated soap emulsion or oil<br />

emulsion<br />

1 - 10 kg/t<br />

Dillution water for wet drawing lubricant 20 - 250 l/t<br />

Electric energy for drawing machine... n.a.<br />

Cooling water n.a.<br />

(huge variation)<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Concentration<br />

Spent Wet Drawing Emulsion<br />

(including sludge removed by filtration / decantation)<br />

Suspended Solids<br />

COD (fatty acid soap or oil, surfactants, other additives)<br />

Metals (Fe for wet drawing of bright wire, other metals<br />

for wet drawing of coated wire)<br />

Cooling water 2<br />

Emission<br />

20 - 250 l/t<br />

20 - 80<br />

0.2 - 1<br />

Broken dies n.a.<br />

Note: Source of data [Com BG], data per tonne of drawn wire<br />

1<br />

no figure available, huge variation, dependent on diameter, ratio initial / final diameter and type of steel.<br />

2<br />

Note: Cooling water contamination occurs much less frequent with wet drawing machines than with dry drawing<br />

machines.<br />

Table A.3.31: Consumption and emission levels for wet drawing<br />

Ferrous Metals Processing Industry 97<br />

n.a.<br />

g/l<br />

g/l


A.3.3.4 Heat Treatment of Wire<br />

A.3.3.4.1 Batch Annealing/Bell and Pot Furnaces<br />

Part A/Chapter 3<br />

Emissions from batch annealing furnaces comprises the combustion products from the firing<br />

and a small flow of the protective atmosphere (purge) containing decomposition products of the<br />

lubricant. These are formed by pyrolisis/cracking of the lubricant molecules; typical<br />

decomposition products are low molecular weight olefins and alkanes.<br />

The cooling water is not contaminated and can be used for cooling of some parts of the furnace.<br />

[Bekaert98], [CET-BAT]<br />

Input / Consumption Level<br />

Energy (gas, fuel, electricity) n.a.<br />

Inert gas<br />

n.a.<br />

(H2, N2, H2/N2-mixture, partially oxidized gas)<br />

Cooling water n.a.<br />

Oil (if applied) n.a.<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Combustion products n.a.<br />

Cooling water n.a.<br />

Spent inert gas 1<br />

Note: No figures are available for annealing of wire, but they are assumed to be similar to those for annealling in a<br />

hood-type furnace used for strip, although the unit size is much smaller in the wire business. [Com BG]<br />

1<br />

Normally all spent protective gas is burnt.<br />

Table A.3.32: Consumption and emission levels for bell and pot furnaces<br />

A.3.3.4.2 Continuous Annealing/Molten Lead Bath<br />

Continuous annealing in a lead bath is composed of a lead bath followed by quenching in water.<br />

This process leads to solid wastes in the form of lead oxides and lead contaminated bath cover<br />

material. Waste water is formed as overflow of the quench bath; this stream contains some of<br />

Pb. Emissions to air occur in form of dust (bath cover material, including small amounts of Pb)<br />

and soap pyrolysis products (VOC, CO, etc.). [Com BG]<br />

Often, this heat-treatment step is followed by continuous pickling in a HCl bath. Due to the<br />

short residence time, heated and concentrated HCl is used. HCl-fumes are removed by<br />

scrubbing from the gaseous outlet streams of the HCl-bath. Liquid waste generated are spent<br />

acids, partially converted to metal salts and contaminated by iron, lead, traces of other metals<br />

and inorganic suspended solids; quench water also contaminated by lead (magnitude mg/l).<br />

Waste waters occur as rinsing water from the rinsing cascade after the HCl-bath and from the<br />

scrubber. [Bekaert98], [Com BG]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 99


Part A/Chapter 3<br />

Lead<br />

Input / Consumption Level<br />

1 – 15 1<br />

kg/t<br />

Energy for heating the lead bath (gas, fuel) n.a.<br />

Quench water 1 - 3 m 3 Output / Emission Level<br />

/t<br />

Specific Emission Concentration<br />

Lead waste (lead oxides + spent bath cover) 1 –15 1 kg/t<br />

Quench water overflow<br />

0.5 – 2.5 m<br />

(containing Pb and suspended solids) SS<br />

Pb<br />

3 /t<br />

n.a.<br />

2 - 20 mg/l<br />

Emissions of lead bath: Pb<br />

0.02 - 5 mg/m<br />

Dust<br />

1 – 30<br />

TOC<br />

1 - 50<br />

3<br />

mg/m 3<br />

mg/m 3<br />

Emissions from heating the lead baths<br />

(typical emissions of standard heating process)<br />

Note: Source of data [Com BG], data per tonne of wire<br />

1<br />

extreme figures apply to fine wire<br />

Table A.3.33: Consumption and emission levels for lead baths<br />

HCl (expressed as 32 % HCl)<br />

Input / Consumption Level<br />

10 - 100 kg/t<br />

Energy for heating the HCl-bath 1<br />

n.a.<br />

Scrubber / rinsing water 0.5 - 5 m 3 /t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Spent HCl 2<br />

5 - 100 l/t<br />

Total Cl<br />

150 – 275 g/l<br />

Fe<br />

60 - 125 g/l<br />

Scrubber/rinsing waste water 0.5 - 5 mg/m 3<br />

HCl (emissions from scrubber) 0 – 30 3 mg/m 3<br />

Lubricant burn-off<br />

Waste water<br />

Dust<br />

Note: Source of data [Com BG], data per tonne of pickled wire; the figures for HCl-pickling are also -/+<br />

representative for other continuous HCl pickling process steps.<br />

1<br />

often the bath is heated by residual heat in the wire<br />

2<br />

spent acid contains Cl, Fe and other contaminants depending on previous processing steps, e.g. soap residues,<br />

pickled soap carrier, Pb…<br />

3<br />

small sources (< 300 g/h) can have higher concentrations, as in most countries, small sources only have to comply<br />

with a limit for mass flow<br />

Table A.3.34: Consumption and emission levels for in-line HCl pickling<br />

A.3.3.4.3 Patenting<br />

For a patenting line consisting of a furnace with direct contact between wire and combustion<br />

gases, a lead bath and a quench bath, wastes and emissions are as follows:<br />

Air emissions arise from the furnace. The furnace is heated to 850 - 1000 °C using natural gas<br />

(or a similar sulphur-free fuel) and with a slight O2-shortage. Fresh air is mixed with the hot<br />

exhaust gas of the oven in order to convert the CO to CO2, prior to emission into the<br />

100 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 3<br />

atmosphere. NOx and SO2 are negligible in this stream: reducing atmosphere/fuel is free of<br />

sulphur.<br />

The lead bath is used for cooling; in contrast to a lead bath used for annealing, there is no<br />

burning of residual lubricant, so the emissions to air are limited to dust (bath cover material,<br />

containing traces of Pb).<br />

Solid waste is generated by the lead bath as lead oxides and spent bath cover material. Waste<br />

water is formed in the quench bath. Some installations need cooling water for cooling of<br />

moving parts that are in contact with the hot wire. [Com BG]<br />

Lead<br />

Input / Consumption Level<br />

1 - 10 kg/t<br />

Energy (for heating the furnace and for heating<br />

the lead bath during start-up and stand-by periods)<br />

n.a.<br />

Quench water 1 - 3 m 3 /t<br />

Cooling water 0 – n.a.<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Lead waste (lead oxides + spent bath cover) 1 - 10 kg/t<br />

Quench water overflow<br />

0.5 – 2.5 m<br />

(containing Pb and suspended solids) SS<br />

Pb<br />

3 /t<br />

n.a.<br />

2 - 20 mg/l<br />

Stack emissions from lead bath: Pb<br />

< 0.02 – 1 mg/m<br />

Dust<br />

1 - 30<br />

3<br />

mg/m 3<br />

Stack emissions from the furnace: CO<br />

50 - 300 mg/m<br />

NOx, SO2<br />

negligible<br />

3<br />

Note: Source of data [Com BG], data per tonne of wire<br />

Table A.3.35: Consumption and emission levels for patenting<br />

[Bekaert98]<br />

A.3.3.4.4 Oil Hardening & Tempering<br />

An oil hardening and tempering line consists of a heating step under protective gas, quenching<br />

in oil or water, and reheating in a temper oven. Waste and emissions are dependent on the<br />

method of heating, the quench medium and the reheating method. This, in combination with<br />

the broad diameter range of products, makes it impossible to present general figures for an oil<br />

hardening and tempering line. [Com BG]<br />

Input / Consumption Level<br />

Energy for heating (electricity, and/or natural gas)<br />

Protective gas<br />

Quenching medium (oil, water, additives)<br />

Lead (if applied)<br />

Cooling water<br />

Output / Emission Level<br />

Using a lead bath: lead waste<br />

Quenching with water: waste water<br />

Quenching with oil: waste quench oil<br />

emission to air of oil aerosols<br />

Heating with natural gas: exhaust gas of normal combustion process<br />

Burnt protective gas stream<br />

Table A.3.36: Qualitative input / output balance for oil hardening<br />

Ferrous Metals Processing Industry 101


Part A/Chapter 3<br />

A.3.3.4.5 Annealing of Stainless Steel Wire<br />

A quantitative mass balance cannot be given (lack of data / small tonnage when compared to<br />

plain steel/high variation due to variation in diameter and stainless steel composition).<br />

Input / Consumption Level<br />

Energy: gas (fuel), electricity<br />

Inert gas: H2, N2, H2/N2-mixture<br />

Cooling water<br />

Output / Emission Level<br />

Combustion products<br />

Cooling water<br />

Source [Com BG]<br />

Note: normally all spent protective gas is burnt<br />

Table A.3.37: Qualitative input / output balance for annealing of stainless steel<br />

A.3.3.4.6 Stress Relieving<br />

The most important application is stress relieving of PC-strand: reinforcement wire that will be<br />

used in prestressed concrete. Normally inductive heating is used as heating technique.<br />

Input / Consumption Level<br />

Electric energy for the inductive heating coil and possibly for a soaking zone<br />

Cooling water for equipment and wire<br />

Output / Emission Level<br />

Cooling water<br />

Source [Com BG]<br />

Table A.3.38: Qualitative input / output balance for stress relieving<br />

A.3.3.5 Noise Issues in a Wire Plant<br />

Excessive noise is primarily an internal occupational health issue, with precautions normally<br />

taken to protect employees where it is not practical to prevent or reduce noise at the source. In<br />

some instances, depending on the location of the process and noise characteristics, depending<br />

on local off-site aspects (other noise sources, nearby residential area,...), and depending on local<br />

plant aspects (noise reduction by the building structure), there can be a concern for noise offsite.<br />

The main sources of noise in wire processes are:<br />

• Rotating equipment, e.g. wet drawing machines; dry drawing machines; take-up units and<br />

pull-through units on coating lines.<br />

• Air-wipes or air-brushes which clean the wire using compressed air can have a high<br />

frequency noise.<br />

• Pay-off units of wire rod have a particular repetitive noise.<br />

• Burners of ovens.<br />

These operations are typically continuous operations and are operated inside a building. In this<br />

way, the impact outside the building is minimized to such an extent, that noise generated by<br />

these operations rarely is an issue when concerning noise off-site.<br />

102 Ferrous Metals Processing Industry


Part A/Chapter 3<br />

Case studies show that non-process sources outside the building, such as ventilation or plant<br />

utilities, are the main concern in wire plants located close to e.g. a residential area. Measures<br />

such as relocation, insulation or local enclosure can be considered for this last category of<br />

sources.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 103


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4 MASSNAHMEN, DIE BEI DER FESTLEGUNG VON <strong>BVT</strong> FÜR<br />

WARM- UND KALTUMFORMUNG ZU BERÜCKSICHTIGEN<br />

SIND<br />

In diesem Kapitel werden Umweltschutz- und Energiesparmaßnahmen für die einzelnen<br />

Prozessschritte präsentiert. Es werden Beschreibungen der einzelnen Maßnahmen, erreichte<br />

(wesentliche) Emissionswerte, Anwendungsmöglichkeiten, Überwachung von Emissionen,<br />

medienübergreifende Effekte, Referenzanlagen, technische und wirtschaftliche Betriebsdaten sowie<br />

wesentliche Motivation für die Implementierung dargestellt, soweit diese Informationen verfügbar und<br />

relevant sind.<br />

Einige der hier dargestellten Maßnahmen zielen vorrangig auf die Verbesserung der Produktqualität<br />

und die Verringerung des Ausschusses ab. Da diese Maßnahmen jedoch auch einen Einfluss auf die<br />

Umwelt haben (reduzierter Schrottanfall, verringerter Energieverbrauch, weniger Emissionen), sind<br />

sie hier ebenfalls aufgeführt, auch wenn ihr Einsparpotential möglicherweise nur gering ist.<br />

A.4.1 WARMWALZWERK<br />

A.4.1.1 Lagerung und Umschlag von Roh- und Hilfsstoffen<br />

Beschreibung:<br />

Öl: Öl kann an Lagertanks und Rohrleitungen austreten. So entstandene Öllachen werden über<br />

Pumpensümpfe abgeleitet und das Öl-Wassergemisch ggf. in Altöllagertanks zwischengelagert. Die<br />

Entsorgung der Tankinhalte erfolgt entweder über spezielle, hierfür autorisierte externe Firmen oder<br />

bei integrierten Hüttenwerken - über werkseigene thermische Behandlungsanlagen, über den<br />

Hochofen oder die Koksöfen.<br />

Unbeabsichtigtes Freisetzen von Kohlenwasserstoffen wird durch regelmäßige Überprüfung und<br />

vorsorgliche Instandsetzung von Verschlüssen, Dichtungen, Pumpen und Rohrleitungen verhindert.<br />

Kontaminiertes Wasser aus der Dränage verschiedener Verbraucher (hydraulische Einrichtungen)<br />

sollte gesammelt und in Zwischenlagertanks gepumpt werden. Das Altöl sollte nach dem Abtrennen<br />

vom Wasser wiederverwendet oder verwertet werden, beispielsweise durch Einblasen in den<br />

Hochofen oder durch externes Recycling. Um eine Wiederverwendung zu ermöglichen, muss das<br />

abgetrennte Öl in ausreichenden Mengen und in geeigneter Form zurückgewonnen werden. Die<br />

chemische Zusammensetzung und die physikalischen Eigenschaften (z.B. Viskosität) müssen denen<br />

von neuem Öl entsprechen. Das abgetrennte Wasser kann in Abwasserbehandlungsanlagen<br />

weiterbehandelt werden, z.B. durch Ultrafiltration oder in Vakuumverdampfern (z.B. von industriellen<br />

Waschanlagen).<br />

Eine hundertprozentige Vermeidung der Verunreinigung von Wasser und Zunder mit<br />

Kohlenwasserstoffen (Öle und Fette) ist auch bei Anwendung von Vorsichtsmaßnahmen nahezu<br />

unmöglich.<br />

A.4.1.2 Beseitigung von Oberflächenfehlern und Vorbereitung des<br />

Einsatzmaterials<br />

A.4.1.2.1 Kapselung der Flämmanlage mit Reinigung der Abgase<br />

Beschreibung:<br />

Wie in Bild A.4-1 gezeigt, wird die Flammstrahlanlage komplett abgeschirmt. Der vom Flammstrahler<br />

erzeugte Rauch und Staub wird durch die Einhausung aufgefangen. Die abgesaugte Luft wird nass<br />

Stahlverarbeitung 105


Teil A/Kapitel 4<br />

oder trocken in Elektrofiltern oder Gewebefiltern gereinigt. Der abgeschiedene Staub wird bei<br />

integrierten Hüttenwerken intern verwertet oder durch autorisierte Firmen entsorgt.<br />

Mittels Wasserstrahl wird die abgelöste Schlacke von der behandelten Oberfläche abgespült. Das<br />

verbrauchte Wasser und die Schlacke werden in einer Abflussrinne unter dem Rollgang aufgefangen<br />

und der Abwasserbehandlung zugeführt.<br />

Stack = Kamin<br />

Fan = Gebläse<br />

Wet Electrostatic Precipitator = Nass-Elektrofilter<br />

RollerTable = Rollgang<br />

Chain Curtain = Kettenvorhang<br />

Fume Hood = Absaughaube<br />

Slag Water Jets = Wasserdüsen<br />

Scarfing Head = Flämmkopf<br />

Slab = Bramme<br />

Flume = Ablaufrinnen<br />

To Water Treatment = zur Abwasserbehandlung<br />

Bild A.4-1: Ablaufschema der Emissionsabscheidung bei Flämmanlagen (Beispiel mit Nasselektrofilter)<br />

[HMIP]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion diffuser Luftemissionen/Staub.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen (Implementierung in bestehenden Anlagen schwierig, da es zu Problemen mit<br />

Gebäudeteilen kommen kann).<br />

• Nicht anwendbar für Flämmen von Hand.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erhöhter Energieverbrauch.<br />

• Anfall von Abfall / Filterstaub oder Schlamm.<br />

• Abfall kann durch internes Recycling reduziert werden.<br />

Referenzanlagen:<br />

SIDMAR, Aceralia (Avilés)<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Beispiel SIDMAR:<br />

Die Flammstrahlanlage ist in einem Spezialgebäude (Abmessungen 32 m x 18 m x 9 m) mit<br />

schallisolierten Seitenwänden untergebracht. Dies führt zu einem maximalen Lärmpegel von 85 dBA<br />

in 1 m Entfernung. Die Luft wird an den 4 Ecken des Daches abgesaugt. Die gesamte Anlage wird mit<br />

Unterdruck und einem Absaugvolumenstrom von 200.000 m³/h betrieben. Die Absaugung wird<br />

automatisch so geregelt, dass 2/3 der Luft über der Arbeitszone – d.h. über der Stelle, die gefämmt<br />

106 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

wird – abgesaugt wird. Die Abluft wird mit Gewebefiltern (Filterfläche 3.576 m 2 ) auf<br />

Staubkonzentrationen von 5 – 10 mg/Nm 3 gereinigt (kontinuierliche optische Messung im Kamin).<br />

Baujahr Abgasvolumenstrom<br />

[m 3 Staubemission<br />

/s] [mg/m 3 ] [kWh/1000m 2 Kosten<br />

EURO<br />

] ‘000<br />

a Nass-EF<br />

(Knüppel-<br />

Flämmanlage)<br />

1973 32 20 - 115<br />

b Nass-EF < 20<br />

c Nass-EF 1988 ungefähr 60 30 - 80 n.v.<br />

a Trocken-EF<br />

(Brammen-<br />

Flämmanlage)<br />

1986 30 20 - 115<br />

b Trocken-EF < 50 420<br />

d Schlauchfilter Daten:<br />

1998<br />

30 < 10<br />

b Schlauchfilter ∅ 42<br />

max. 55<br />

< 20 155 I 2 : 2200<br />

B 1,3 0,058<br />

e Schlauchfilter 55,6 5 - 10<br />

Bemerkung: EF= Elektrofilter; I = Investitionskosten; B = Betriebskosten<br />

a: [EUROFER HR]<br />

b: [CITEPA], Werte sind berichtete <strong>BVT</strong>-Werte der BAT-Note für Luft<br />

c: [Input-HR-1]<br />

d: [DFIU98]<br />

e: Firmen Information SIDMAR<br />

1 2<br />

Bezugsbasis 1000 m -geflämmt<br />

2<br />

Investitionskosten für die Gesamtanlage, inkl. Bauarbeiten, Filter (Filterfläche 3200 m²), Hauben, Gebläse, Motoren<br />

Rohre, Überwachungsgeräte usw.<br />

3<br />

Betriebskosten für volle Kapazität, 60 % Arbeitskraft<br />

Energieverbrauch 1<br />

Tabelle A.4.1: Betriebsdaten und erzielbare Staubemissionswerte für Flämmanlagen<br />

Da der beim Flämmen entstehende Dampf sehr korrosiv ist, ist die Instandhaltung eine wichtige<br />

Voraussetzung für gute Betriebsergebnisse der Abscheideeinrichtung. Daher sind regelmäßige<br />

Inspektionen von Abscheideelektroden, Inneneinrichtungen usw. ratsam, um die Korrosion zu<br />

überwachen.<br />

Bei sehr feuchten Dämpfen kann der Betrieb von Gewebefiltern problematisch sein. [Com HR]<br />

Motivation für die Implementierung: Vermeidung von diffusen Emissionen. [Com HR]<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.2.2 Kapselung der Schleifmaschinen mit Reinigung der Abgase<br />

Beschreibung:<br />

Der beim Schleifen entstehende Staub wird gesammelt und in Gewebefiltern abgeschieden. Manuelles<br />

Schleifen wird in speziellen Kabinen, die mit Absaughauben ausgestattet sind, ausgeführt.<br />

Maschinelles Schleifen wird in schallisolierten, kompletten Einhausungen durchgeführt. In beiden<br />

Fällen kann die Abscheideeinrichtung eine eigenständige oder eine abteilungsbezogene Einrichtung<br />

sein.<br />

Der abgeschiedene Staub wird bei integrierten Hüttenwerken intern verwertet oder durch autorisierte<br />

Firmen entsorgt.<br />

Stahlverarbeitung 107


Teil A/Kapitel 4<br />

Stack = Kamin<br />

Fan = Gebläse<br />

Bag Filter = Gewebefilter<br />

Fume Enclosure = (Dampf)Einhausung<br />

Grinding Wheel = Schleifscheibe<br />

Bild A.4-2: Ablaufschema der Emissionsabscheidung bei Schleifanlagen<br />

[HMIP]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion diffuser Luftemissionen/Staub.<br />

• Lärmminderung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erhöhter Energieverbrauch.<br />

• Anfall von Abfall / Filterstaub.<br />

• Abfall kann durch internes Recycling reduziert werden.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Baujahr Abgasvolumenstrom Staubemission<br />

[m 3 /s] [mg/m 3 ]<br />

a Compact<br />

Cell Filter 2<br />

1980-1989 2,5 20 - 100<br />

a Pulse Jet 1995 7 < 30<br />

Filter 3<br />

a: [EUROFER HR], berichtete, typische Betriebsdaten und Emissionswerte [Com2 HR]<br />

1 2<br />

Bezugsbasis 1000 m -geschliffen<br />

2 Filterfläche 120 m 2<br />

3 Filterfläche 234 m 2<br />

Energieverbrauch<br />

[kWh/1000m 2 ]<br />

Tabelle A.4.2: Betriebsdaten und erzielbare Staubemissionswerte für Schleifmaschinen<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Vermeidung von diffusen Emissionen. [Com HR]<br />

Referenzliteratur:<br />

Kosten<br />

EURO<br />

‘000<br />

108 Stahlverarbeitung


A.4.1.2.3 Computergestützte Qualitätskontrolle (CAQC)<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Computerunterstützte Qualitätskontrolle wird eingesetzt, um die Qualität des Strangguss zu verbessern<br />

und so die Oberflächenfehler des gewalzten Produktes zu verringern. Auf Basis diverser<br />

Randmessungen werden mittels eines Computermodells die Gießbedingungen überwacht und<br />

kontrolliert. Jede Änderung in den Betriebsparametern führt zu einer Neueinstellung der Maschine, um<br />

so einen optimalen Gießprozess zu erzielen. Veränderungen im Gießprozess, die nicht durch den<br />

Kontrollkreis korrigiert werden und die zu Oberflächenfehlern führen könnten, werden durch das<br />

System erkannt und visualisiert, so dass ein möglicher Fehler lokalisiert werden kann. Anschließend<br />

kann die fehlerhafte Stelle selektiv von Hand geflämmt werden, anstatt automatisch die ganze<br />

Bramme zu flämmen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierung der Luftemissionen und der Abfälle beim Flämmen, weil selektives Flämmen<br />

ermöglicht wird.<br />

• Der Energieverbrauch beim Flämmen wird reduziert.<br />

• Verbesserte Oberflächenqualität, weniger Schrott.<br />

Ohne CAQC Mit CAQC<br />

Maschinell geflämmt 32 % 9 %<br />

Inspektion und selektiv geflämmt 68 % 8 %<br />

Ohne Inspektion – ohne Flämmen 83 %<br />

Tabelle A.4.3: Vergleich der Flämmanteile mit/ohne CAQC<br />

[DFIU98]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende Anlagen mit Strangguss. [Com HR]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

• VA Stahl Linz, Österreich.<br />

• EKO Stahl, Deutschland [Com A].<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Es wurden nur wenige wirtschaftliche Daten vorgelegt. Eine Quelle berichtete Investitionskosten von<br />

EUR 4 Mio., Voest [Input-HR-1], während andere Einsparungen von 5 $ pro Tonne Stahl [Com A] in<br />

Verbindung mit der Einführung von CAQC meldeten.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

• Qualitätsverbesserung des warmgewalzten Produktes, erhöhte Ausbeute.<br />

• Reduzierung der Zurichtkosten für Brammen. [Com A]<br />

Referenzliteratur:<br />

Aspects of modern quality control for continuous casting, 3 rd European Conference on Continuous<br />

Casting, Oct. 20 – 23, 1998 [Com A]<br />

Stahlverarbeitung 109


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.1.2.4 Walzen von Brammen mit gewölbten Kanten<br />

Beschreibung:<br />

Brammen mit gewölbten Seiten werden nicht mittels Brennschneider zurechtgeschnitten, sondern<br />

unter speziellen Bedingungen warmgewalzt. Hierbei wird die Auswölbung entweder durch<br />

Stauchtechniken (automatische Breitenkontrolle oder Kalibrierpressen) oder durch Besäumen beim<br />

nachfolgenden Abscheren des Warmbandes eliminiert.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Emissionen und Abfälle, die normalerweise beim Brennschneiden anfallen, werden vermieden.<br />

Anwendungsbereich: Neuanlagen und bestehende Anlagen im Falle wesentlicher<br />

Umbaumaßnahmen. [ComHR]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.2.5 Längsteilen von Brammen<br />

Beschreibung:<br />

Um die Produktivität von Gießern zu erhöhen, werden Brammen oft in Mehrfach-Weiten gegossen.<br />

Die Brammen werden dann vor dem Warmwalzen mittels Längsteileinrichtungen, Walzen oder<br />

Brennern, manuell oder maschinell gespalten. Auf diese Weise werden Brammen mit gewölbten<br />

Seiten vermieden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Emissionen und Abfälle, die beim Korrigieren der Wölbungen entstehen, werden vermieden.<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Zusätzlicher Energieverbrauch. [Com A]<br />

Referenzanlagen:<br />

• Krakatau Steel [Com A].<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Voraussetzung für diese Technologie ist eine gute Seigerung im Innern der Brammen.<br />

Gasverbrauch 1,6 Nm 3 /t-Bramme<br />

Sauerstoffverbrauch 2,7 Nm 3 /t-Bramme<br />

Materialverlust 1,4 – 3,0 % des Brammengewichtes, abhängig von der Brammendimension. [Com<br />

A]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Höhere Gießerkapazität as Zwei- oder Dreistranggießen [Com A]<br />

Referenzliteratur:<br />

110 Stahlverarbeitung


A.4.1.3 Wärm- und Wärmebehandlungsöfen<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.1.3.1 Allgemeine Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und<br />

für emissionsarmen Betrieb<br />

Ofenbauweise<br />

Bauweise und Grad der Wärmedämmung haben einen signifikanten Einfluss auf den thermischen<br />

Wirkungsgrad von Öfen. Der gesamte Ofen, die Anzahl und die installierte Kapazität von Brennern<br />

sollten unter Zuhilfenahme verschiedener realistischer Betriebsszenarien sorgfältig berechnet werden.<br />

Unterschiedliche Temperaturen des Einsatzmaterials, unterschiedliche Produktionsintervalle durch<br />

Änderungen in den Abmessungen des Einsatzmaterials oder als Folge von geänderten<br />

Produktionsprogrammen des Warmwalzwerkes sowie Phasen mit Heiß- oder Direkteinsatz sollten<br />

berücksichtigt werden. [EUROFER HR]<br />

Für den Fall von plötzlichen Betriebsstillständen sollte die notwendige Ausrüstung zur Begrenzung<br />

von Emissionen und Energieverbräuchen vorhanden sein. Das bedeutet, es sollte möglich sein, die<br />

Temperatur in einzelnen Abschnitten des Ofens herunterzufahren oder die Brenner abzustellen. Im<br />

letzteren Fall kann aus Sicherheitsgründen eine N2-Spülung notwendig sein. [EUROFER HR], [Com<br />

HR]<br />

Allgemein sollten die nachfolgenden Empfehlungen – vorzugsweise bereits bei der Auslegung des<br />

Ofens – berücksichtigt werden:<br />

• Integration einer Vorwärmzone in den Ofen; die ungeheizte Vorwärmzone für das Einsatzmaterial<br />

sollte lang genug sein, um eine maximale Rückgewinnung der Wärme aus den Abgasen<br />

sicherzustellen.<br />

• Strahlungsbrenner in der Ofendecke führen wegen schnellerer Wärmeableitung zu geringeren<br />

NOx-Emissionen.<br />

• Rückführung des Abgases in den Brenner beeinflusst die NOx-Emissionen.<br />

• Die Wärmedämmeigenschaften der feuerfesten Ausmauerung sind wichtig; konstruktionelle<br />

Maßnahmen zur Verlängerung der Standzeit von Feuerfestmaterial sollten durchgeführt werden,<br />

da Schäden nicht sofort repariert werden können.<br />

• Die Verwendung von Feuerfestmaterial mit geringer spezifischer Wärmekapazität kann<br />

Energieverluste durch Speicherung in der Ausmauerung, die Energieverbräuche beim Anheizen<br />

des Ofens und die Aufheizzeit reduzieren [ETSU-G76]. Keramische Fasern sind im Allgemeinen<br />

billiger als vorgefertigte, feste Module und haben gute wärmedämmende Eigenschaften. Aber<br />

durch eine Europäische Richtlinie, ist bzw. wird ihr Einsatz beschränkt, da sie bei Inhalation<br />

Krebs verursachen können. Im Neuzustand stauben die Fasern bei der Verarbeitung und können<br />

zu Hautirritationen führen. Nach Erhitzung bildet sich Cristobalit, welches im Verdacht steht<br />

Krebs, zu erzeugen. Aber auch Neufasern werden als verdächtig angesehen [Com2 HR].<br />

• Verbesserte Luft-Dichtheit der Öfen und Einsatz von speziell konstruierten Türen, um die<br />

Falschluftmenge zu reduzieren [ETSU-G76].<br />

• Türflächen und/oder Beschickungs- und Austragstürspalte sollten minimiert werden. Für die<br />

notwendigen Öffnungsphasen der Ofentüren sollten isolierende Feuerfestvorhänge installiert<br />

werden. (Vorausgesetzt, dass eine übermäßige mechanische Beschädigung des Einsatzmaterials<br />

vermieden werden kann.) [ETSU-G76].<br />

• Kühlschatten-Kompensationseinrichtungen oder Gleitschienenversatz sollte eingesetzt werden, um<br />

Kühlschatten zu vermeiden und geringere Erwärmungstemperaturen zu ermöglichen [EUROFER<br />

HR].<br />

Wärmerückgewinnung<br />

Der Wärmeanteil, der den Ofen mit dem Abgas verlässt, stellt normalerweise den größten<br />

Energieverlust dar. Drei prinzipielle Wärmerückgewinnungsoptionen sollten berücksichtigt werden:<br />

(a) Minimierung der Wärmeverluste durch das Abgas.<br />

Stahlverarbeitung 111


Teil A/Kapitel 4<br />

(b) Rückführung des Wärmeinhalts des Abgases in den Ofen.<br />

(c) Nutzung der Abgaswärme für andere Zwecke (extern).<br />

Wie schon unter dem Punkt “Ofenbauweise“ erwähnt, kann der Energieverlust über das Abgas<br />

minimiert werden, indem man einen großen Temperaturgradienten entlang des Ofens einstellt, das<br />

Abgas an der kalten Seite (Austrag) abführt und die enthaltene Restwärme für das Vorwärmen des<br />

Einsatzmaterials verwendet. Eine Nutzung der Abgaswärme außerhalb des Ofens beinhaltet<br />

normalerweise die Erzeugung von Dampf, der an anderen Stellen im Werk genutzt werden kann. Die<br />

Rückführung des Wärmeinhaltes des Abgases in den Ofen umfasst grundsätzlich drei<br />

Rückgewinnungssysteme: Regenerativbrenner, (Eigen-)Rekuperativbrenner und Wärmetauscher, die<br />

später detailliert dargestellt werden. [ETSU-G76]<br />

Betrieb und Instandhaltung<br />

Öfen sollten nach allen Regeln der Kunst ('Good Craftsmanship') betrieben werden. Selbst<br />

hochentwickelte Anlagen weisen hohe Emissionen und schlechte Wirkungsgrade auf, wenn sie nicht<br />

sachgemäß gefahren oder die Anlagen nicht regelmäßig instandgehalten werden. Erfahrungen haben<br />

gezeigt, dass eine gute Betriebsführung (’Good Housekeeping’) zu Energieeinsparungen bis zu 10 %<br />

führen kann. [ETSU-G76]<br />

Verwirbelungen in der Brennerflamme sollten vermieden werden. Forschungen haben gezeigt, dass<br />

die NOx-Produktion bei schwankender Betriebsweise gegenüber einer ruhigen Flammenführung bei<br />

gleicher, mittlerer Temperatur merklich ansteigt. Daher sollte ein angemessenes Regelungssystem<br />

gewählt werden.<br />

Luftüberschuss ist ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Kontrolle von NOx-Emissionen, aber auch<br />

für den Energieverbrauch und bei der Verzunderung. Luftüberschuss sollte minimiert werden, ohne<br />

die CO-Emissionen unnötig zu erhöhen. Besondere Sorgfalt sollte darauf verwendet werden,<br />

Falschluft zu vermeiden, da diese sowohl den Energieverbrauch als auch die NOx-Emissionen erhöht.<br />

Ein Massenspektrometer ist nützlich, um bei Brennstoffen mit variabler oder mit unbekannter<br />

Zusammensetzung das Luft/Gas-Verhältnis richtig einzustellen. [EUROFER HR]<br />

Die im Feuerfestmaterial gespeicherte Wärme wird während des Anheizens und der ersten<br />

Produktionsschicht zugeführt. Bei einem kontinuierlichen Betrieb ist diese Wärmemenge<br />

normalerweise vernachlässigbar. Wenn der Ofen jedoch oft (z.B. an Wochenenden) runtergefahren<br />

oder für Überholungsmaßnahmen abgekühlt wird, kann diese Energiemenge wichtig werden, da sie<br />

beim nächsten Anfahren wieder zugeführt werden muss. In zwei Fällen wurden solche<br />

Speicherenergieverluste mit 0,409 GJ/m 2 und 0,243 GJ/m 2 angegeben.<br />

Während Produktionsstopps und an Wochenenden sollten die Türen geschlossen und abgedichtet<br />

werden, um so die Wärme im Ofen zu erhalten. Die Verwendung von Feuerfestmaterial mit geringer<br />

spezifischer Wärmekapazität verringert die Wiederaufheizzeit, den Energieverbrauch und die<br />

Betriebskosten. [ETSU-G76]<br />

Brennstoffauswahl<br />

Gemischte Hüttenwerke verwenden normalerweise Kokerei-, Hochofen oder Konvertergas, manchmal<br />

gemischt mit Erdgas. Nicht entschwefeltes Kokereigas und schwefelhaltiger Flüssigbrennstoff<br />

[inklusive Flüssiggas und aller Arten von Öl (Destillate und Rückstände) und Emulsionen] sind<br />

wesentliche Quellen für SO2-Emissonen von Wärmöfen. Falls nötig, sollte eine Entschwefelung an<br />

den gasproduzierenden und -liefernden Anlagen (z.B. Kokerei) stattfinden. Die Verwendung von<br />

Flüssigbrennstoff ist manchmal notwendig, wenn die Versorgung mit Gas unterbrochen ist. Dies kann<br />

erhöhte Schwefeloxidemissionen verursachen. Begrenzung des Schwefelgehaltes im Heizöl ist eine<br />

Maßnahme zur Reduzierung der SO2-Emissionen. Wo möglich, sollte die Nutzung von Betriebsgasen<br />

maximiert werden. Dies reduziert den Verbrauch von wertvollen, natürlichen Ressourcen und die<br />

Notwendigkeit, die Betriebsgase abzufackeln.<br />

112 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Die SO2-Emission ist direktproportional zum S-Gehalt im Brennstoff. Aufgrund der unterschiedlichen<br />

Abgasvolumina pro Brenngasvolumen verschiedener Brennstoffe, können vergleichbare S-Gehalte in<br />

verschiedenen Brennstoffen merkliche Unterschiede im SO2-Gehalt des Abgases liefern.<br />

Abhängig vom Brennstoff werden die folgenden SO2-Werte erreicht:<br />

−<br />

Erdgas<br />

3<br />

< 100 mg/Nm<br />

−<br />

Alle anderen Gase und Gasmischungen<br />

3<br />

< 400 mg/Nm<br />

− Heizöl (< 1 % S) bis zu 1700 mg/Nm³<br />

<strong>Techniken</strong> für eine effiziente Verbrennung basieren auf der Brennergestaltung, der<br />

Zerstäubungsmethode und der Kontrolle der Luftzufuhr. Ein Kontrollsystem ist notwendig, um die<br />

Brennstoff- und Luftzufuhr zu regeln, und ist wichtig, um die Emissionen zu kontrollieren. Wichtig<br />

ist, dass die Zerstäubung des Brennstoffs effizient ist, hierbei ist die Viskosität des zugeführten<br />

Brennstoffes zu beachten. [EUROFER HR]<br />

Im Hinblick auf die NOx-Bildung zeigen die verschiedenen Verbrennungsgase ein unterschiedliches<br />

Verhalten; so enthält Abgas aus Kokereigasfeuerungen 50 bis 100 % mehr NOx als das Abgas aus<br />

Erdgasfeuerungen.<br />

Die Flammentemperatur steht im Zusammenhang mit der Brennstoffzusammensetzung. Methan<br />

(Erdgas) brennt relativ langsam im Vergleich zu Brennstoffen mit höherem H2-Gehalt (wie z.B.<br />

Kokereigas), die tendenziell schneller und mit einer höheren NOx-Emission (bis zu 70 % höher)<br />

verbrennen. Der Brennertyp sollte dem/den jeweils zur Verfügung stehenden Brennstoff/Brennstoffen<br />

angepasst sein. [EUROFER HR]<br />

A.4.1.3.2 Ofenautomatisierung / Ofenregulierung<br />

Beschreibung:<br />

Mit Hilfe eines Prozesscomputers wird der Erwärmungsvorgang entsprechend der Materialqualität und<br />

den Abmessungen optimiert. So wird z.B. unnötiges Überhitzen von Brammen bei Unterbrechungen<br />

verhindert und eine genauere Temperaturkontrolle erreicht. Gleichzeitig können Parameter, wie<br />

dieVerbrennungsluftzugabe, genauer eingestellt werden. [EUROFER HR]<br />

Regelung des Ofendrucks: Wenn der Ofendruck kleiner als der Umgebungsdruck ist, wird kalte Luft<br />

durch Türen und Öffnungen in die Ofenkammer gezogen. Ist der Ofendruck hingegen höher, werden<br />

heiße Gase durch die Öffnungen nach draußen gedrückt. Aus Gründen der Energieeffizienz, der<br />

Prozessstetigkeit und der Produktqualität werden Öfen normalerweise mit leichtem Überdruck<br />

betrieben. [ETSU-G76] Die Sicherheit ist ein weiterer Grund für den Betrieb bei leichtem Überdruck.<br />

Durch das Verhindern des Eindringens von Luft wird die Bildung eines explosiven Brennstoff-<br />

/Gasgemisches vermieden, das sich – insbesondere beim Anfahren - entzünden könnte. [Com HR]<br />

Regelung des Luft/Brennstoffverhältnisses: Die Kontrolle des Luft-/Brennstoffverhältnisses ist<br />

notwendig, um die Qualität der Verbrennung zu steuern, da hierdurch die Flammenstabilität und eine<br />

vollständige Verbrennung sichergestellt werden. Eine möglichst stöchiometrische Einstellung des<br />

Luft-/Brennstoffverhältnisses führt zu einer höheren Energieeffizienz und zu verringerten<br />

Abgaswärmeverlusten. Messungen der Sauerstoffkonzentration in den Verbrennungsgasen können als<br />

Steuersignal für das Luft-/Brennstoff-Kontrollsystem dienen. (Oxygen Trim Control). [ETSU-G76]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

• NOx Reduktion.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende kontinuierliche Wärmöfen.<br />

Stahlverarbeitung 113


Teil A/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte: Es sind keine negativen Einflüsse auf andere Medien bekannt.<br />

Referenzanlagen:<br />

Roundwood Coil Bar <strong>Mill</strong>, Rotherham Engineering Steels Ltd, UK<br />

British Steel, Teesside, UK<br />

Benteler AG, Dinslaken, Deutschland [StuE-116-11]<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Beispiel “Oxygen Trim Control“<br />

Im Hubbalkenofen von Rotherham Engineering Steel, der zur Erwärmung von Vierkantknüppeln von<br />

Raumtemperatur auf 1200 o C genutzt wird, sind auf Zirkon basierende Sauerstoffmesszellen installiert.<br />

Der Ofen mit einer Kapazität von 110t/h hat sechs unabhängig voneinander geregelte<br />

Temperaturzonen. Im Normalbetrieb wird Erdgas verfeuert, aber bei Unterbrechungen in der<br />

Gasversorgung kann alternativ Schweröl eingesetzt werden. Die neue Sauerstoffregelung (’Oxygen<br />

trim’) führte im Vergleich zur konventionelle Luft-/Brennstoffregelung zu einem niedrigeren<br />

durchschnittlichen Sauerstoffgehalt im Ofen. Es wurden Energieeinsparungen von 2 % erzielt.<br />

Obwohl die Reduzierung des Sauerstoffgehaltes eigentlich Energiesparungen von 4,7 % hätte ergeben<br />

können, konnte dieses Resultat wegen Temperaturerhöhungen in den Heizzonen nicht erzielt werden.<br />

Zusätzliche Vorteile der neuen Sauerstoffregelung waren eine verbesserte Produktqualität und<br />

reduzierte Instandhaltungskosten. [ETSU-FP15], [ETSU-G77]<br />

Die Energieeinsparung von 2 % entsprach in etwa einer Brennstoffkostenersparnis von ₤ 26.000/Jahr.<br />

Somit hatte sich die Investition von ₤ 26.572 (Basisjahr 1989) schon nach nach gut 1 Jahr ausgezahlt.<br />

[ETSU-FP15]<br />

Beispiel “Computer-Kontrolliertes Ofenmanagement“<br />

Bei zwei Stoßöfen, die zum Erwärmen von kalteingesetzten Brammen bei BS, Teeside eingesetzt<br />

werden, wurde ein computerkontrolliertes Ofenmanagement mit einem Energieeinsparergebnis von 15<br />

% für beide Öfen installiert. Die früher von Hand eingestellten Temperaturzonen wurden auf<br />

Computerkontrolle (mittels mathematischer Online-Modelle) umgestellt, um ein optimales<br />

Erwärmungsprofil einzustellen.<br />

Der Einsatz einer computergesteuerten Ofenkontrolle bei einem deutschen Röhrenhersteller führte zu<br />

Energieeinsparungen von 5 % und zu einer Reduktion der Zunderbildung beim Erwärmen von bis zu<br />

30 %. [StuE-116-11]<br />

Reduktion [%] Investitionskosten [M ECU]<br />

NOx Energie 1 Neuanlagen <strong>Beste</strong>hende<br />

Anlagen<br />

Ofenautomatisierung 2 10 10 2,0 2,0<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER HR]. Basis ist ein erdgasbefeuerter Ofen mit einer Jahreskapazität von 1,5 Mt<br />

mit Standardbrennern und ohne Luftvorwärmung. Investitionskosten können standortbezogen sein<br />

(Platzangebot, Auslegung der bestehenden Anlage, Anzahl der Seiten- und Bodenbrenner)<br />

1 Prozentual entspricht die Energiereduktion einer Reduktion an SO2-, CO- und CO 2-Emissionen<br />

2 Mit Ofenautomatisierung sind alle Maßnahmen gemeint, die eine schnelle Anpassung der Ofenparameter an<br />

Änderungen in der Produktion und eine enge Kontrolle des Luftüberschusses ermöglichen.<br />

Tabelle A.4.4: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für Ofenautomatisierung<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur: [ETSU-FP15], [ETSU-G77], [ETSU-G76]<br />

114 Stahlverarbeitung


A.4.1.3.3 Optimierte Gestaltung der Ofentür<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Herkömmliche (einteilige) Ofentüren lassen neben dem Einsatzmaterial Lücken, durch die Ofengase<br />

entweichen können oder Falschluft in den Ofen gesaugt werden kann (siehe negative Auswirkungen<br />

von Luftüberschuss). Im Falle der entweichenden Ofengase kommt es nicht nur zu unkontrollierten<br />

(diffusen) Emissionen, sondern auch zum Verlust von Abgas, das ansonsten bei der Vorwärmung für<br />

Verbrennungsluft genutzt werden könnte. Der Rekuperationswirkungsgrad ist somit reduziert.<br />

Moderne Ofentüren bestehen aus einer großen Anzahl von Einzeltüren (z.B. 64 Türen auf einer Breite<br />

von 15,6 m), die links und rechts neben dem Einsatzmaterial bis auf die Feuerfestauskleidung<br />

heruntergefahren werden können. [STuE-117-5]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende kontinuierliche Wärmöfen.<br />

Medienübergreifende Effekte: Es sind keine negativen Einflüsse auf andere Medien bekannt.<br />

Referenzanlagen: Stahlwerke Bremen<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Der Wechsel der Ofentürbauweise (bei einem Hubbalkenofen) führte zu einem Anstieg der<br />

Luftvorwärmtemperatur (Rekuperation) von 60 ° und einem um 0,05 GJ/t reduzierten<br />

Energieverbrauch. [STuE-117-5]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Bei dem angegebenen reduzierten Energieverbrauch von 0,05 GJ/t, und Investitionskosten von DEM<br />

1 Mio. für 2 Türen (Basisjahr 1997) und einer Produktion von ca. 3,5 Mt, hatte sich die Investition<br />

schon nach ca. 1 Jahr ausgezahlt. [STuE-117-5]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.3.4 Regenerativbrennersystem<br />

Beschreibung: siehe Kapitel D.2.1<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

• Reduktion des Gesamtabgasvolumens.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen, vorausgesetzt genügend Platz ist vorhanden.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Höhere NOx-Emissionskonzentrationen können auftreten. [EUROFER HR]<br />

• Verminderter Energieverbrauch hat einen positiven Einfluss auf SO2 und CO2 Emissionen.<br />

Referenzanlagen: ein kleiner Teil der Wärmöfen.<br />

Stahlverarbeitung 115


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Beispiel A:<br />

Ein Werk in Großbritannien wechselte die Befeuerung seines Hubbalkenofens, der zum Erwärmen<br />

von diversen Größen unlegierter Stahlrohre (bis 200 mm Durchmesser und 15 m Länge) von<br />

Raumtemperatur auf 1050<br />

o C eingesetzt wurde, auf Regenerativbrenner. Die 44 alten,<br />

unterschiedlichen Brenner wurden durch 12 Paare Regenerativbrenner ersetzt. Gleichzeitig wurde das<br />

Deckenprofil verändert, um eine bessere Kontrolle der Zonen und eine bessere Heißgaszirkulation zu<br />

ermöglichen. Das Ergebnis der Anlagenmodifikation war eine Reduktion des spezifischen<br />

Energieverbrauchs von typischen 3,55 GJ/t auf 1,7 GJ/t und damit eine Einsparung von 52 % beim<br />

Brennstoffverbrauch. Das Produktivitätspotential wurde um 14 % verbessert. In weniger als drei<br />

Jahren hatte sich die Investition ausgezahlt. [ETSU-G77]<br />

Beispiel B:<br />

Im Jahr 1987 rüstete Rotherham Engineering Steels die Tieföfen seiner Wärmeinheiten auf<br />

regenerative NOx-arme Brenner (Dual-Brennstoff) um. Die ursprünglichen Tieföfen lieferten die<br />

Rohblöcke für das Knüppelwalzwerk, wobei pro Beladung ca. 100 t auf 1300 °C erhitzt wurden. Etwa<br />

80 % des Materials wurden mit ca. 750 °C heißeingesetzt, 20 % wurden kalteingesetzt (keine<br />

Mischung von heißem und kaltem Material). Die Gruben wurden mit Erdgas oder Schweröl mit einem<br />

6,5 MW Hauptbrenner im oberen Teil einer Stirnwand und einer 750 kW Zusatzeinheit, unmittelbar<br />

darunter befeuert.<br />

Ein (Rohr-)Wärmetauscher versorgte lediglich den Hauptbrenner mit vorgewärmter Verbrennungsluft.<br />

Im Vergleich zur alten Anlage wurde nur das Brennersystem geändert. Bauweise, Einsatzmengen und<br />

thermische Eigenschaften blieben im Wesentlichen unverändert. Je zwei Regenerativbrenner wurden<br />

pro Grube, jeweils an den Enden, installiert. Langzeitmessungen zeigten Energieeinsparungen von 40<br />

% bei Ölfeuerung. Kurzzeitmessungen für Ölfeuerung bestätigten diese Einsparungen. Die Kosten für<br />

den Umbau betrugen ₤ 170.000 (inklusive ₤ 21.500 Brennerentwicklung vor Ort), die<br />

Amortisationszeit betrug 2,4 Jahre (2,1 Jahre ohne Einbeziehung der Brennerentwicklung). [ETSU-<br />

NP-54]<br />

Vor- und Nachteile:<br />

Höhere NOx-Emissionen können auftreten (der typische Wert liegt bei 350 mg/Nm³), aber in<br />

Verbindung mit geringeren Energieverbräuchen und geringerem Abgasvolumenstrom sind die<br />

spezifischen NOX-Emissionen (in g/t-Stahl) ähnlich denen anderer Systeme. [EUROFER HR]<br />

Ein Nachteil regenerativer System ist ihre Staubempfindlichkeit. Wenn der Erwärmungsprozess große<br />

Mengen an Staub produziert, verringert sich die Durchlässigkeit der keramischen Füllungen rasch und<br />

das Füllmaterial muss entsprechend schnell ausgewechselt werden. Aber dies scheint kein<br />

wesentliches Problem bei Wärmöfen in Stahlwerken zu sein. [EUROFER HR]<br />

Regenerativbrenner sind in der Regel größer als konventionelle Brenner. Daher kann bei bestehenden<br />

Anlagen Platzmangel ein Hindernis bei der Installation sein. Bis heute können Regenerativbrenner<br />

nicht als Deckenbrenner eingesetzt werden. [EUROFER HR]<br />

Regenerative Systeme können beim Bau von neuen Wärmöfen eingesetzt werden, wenn durch die<br />

Auslegung der (bestehenden) Anlage die Länge des Wärmofens eingeschränkt ist. Ebenso kann durch<br />

ein regeneratives Brennersystem die Produktivität eines bestehenden Ofens erhöht werden, ohne die<br />

Länge zu vergrößern (die in den meisten Fällen fest vorgegeben ist). [EUROFER HR]<br />

Dieses System ist besonders interessant für diskontinuierliche Öfen, da diese in der Regel keine<br />

Vorwärmzone haben. Bei kontinuierlichen Öfen mit einem zentralen Wärmetauschersystem kann ein<br />

ähnlicher thermischer Wirkungsgrad durch eine lange ungeheizte Vorwärmzone, in der die Wärme des<br />

Abgases über Konvektion an das kalte Einsatzmaterial abgegeben wird, erzielt werden. Thermische<br />

Wirkungsgrade von 80 % können erreicht werden. [EUROFER HR]<br />

116 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Höhere Investitionskosten durch das Regeneratorsystem und teurere Brenner können durch die<br />

verkürzte Ofenlänge (bei Neuanlagen) und durch gesteigerte Brennstoffeffizienz ausgeglichen werden.<br />

[EUROFER HR]<br />

Reduktion [%] Investitionskosten [Mio. ECU]<br />

NOx Energie 1 Neuanlagen <strong>Beste</strong>hende<br />

Anlagen<br />

Regenerativsysteme 50 40 4,0 4,5<br />

Bemerkungen: Datenquelle [EUROFER HR]. Basis ist ein erdgasbefeuerter Ofen mit einer Jahreskapazität von 1,5<br />

Mt mit Standardbrennern und ohne Luftvorwärmung. Investitionskosten können standortbezogen sein<br />

(Platzangebot, Auslegung der bestehenden Anlage, Anzahl der Seiten- und Bodenbrenner)<br />

1 Prozentual entspricht die Energiereduktion einer Reduktion an SO2-, CO- und CO 2-Emissionen<br />

Tabelle A.4.5: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für Regenerativsysteme<br />

Motivation für die Implementierung: verbesserter thermischer Wirkungsgrad und<br />

Kosteneinsparungen.<br />

Referenzliteratur: [ETSU-G76], [ETSU-G77]<br />

A.4.1.3.5 Wärmetauscher und Rekuperativbrenner<br />

Beschreibung: siehe Kapitel D.2.2<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion des Brennstoff-/Energieverbrauches.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen im Falle wesentlicher Umbaumaßnahmen. [Com HR]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• NOx-Emissionskonzentrationen steigen mit zunehmender Luftvorwärmtemperatur.<br />

• Verminderter Energieverbrauch hat einen positiven Einfluss auf SO2 und CO2 Emissionen.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Reduktion [%] Investitionskosten [M ECU]<br />

NOx Energie 1 Neuanlagen <strong>Beste</strong>hende<br />

Rekuperator mit NOx-armen<br />

Anlagen<br />

Brennern (2. Generation) 50 25 1,0 2,2<br />

Rekuperativbrenner<br />

30 25 4,5 5,0<br />

Bemerkungen: Datenquelle [EUROFER HR]. Basis ist ein erdgasbefeuerter Ofen mit einer Jahreskapazität von 1,5<br />

Mt mit Standardbrennern und ohne Luftvorwärmung. Investitionskosten können standortbezogen sein<br />

(Platzangebot, Auslegung der bestehenden Anlage, Anzahl der Seiten- und Bodenbrenner)<br />

1 Prozentual entspricht die Energiereduktion einer Reduktion an SO2-, CO- und CO 2-Emissionen<br />

Tabelle A.4.6: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für Rekuperatoren und<br />

Rekuperativbrenner<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 117


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.1.3.6 Oxyfuel Technologie<br />

Beschreibung:<br />

Normale Verbrennungsluft wird durch industriellen Sauerstoff ersetzt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch und CO2 Emissionen.<br />

• CO-Reduktion und insgesamt reduzierte NOx-Emissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue Öfen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen im Falle wesentlicher Umbaumaßnahmen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Höhere NOx-Konzentrationen, obwohl insgesamt NOx-Emissionen reduziert werden.<br />

• Potentielles Sicherheitsrisiko durch die Verwendung von reinem Sauerstoff.<br />

Referenzanlagen: diverse Fallstudien (meistens im Bereich Rostfreier Stahl)<br />

Mindestens 50 Einheiten sind im normalen Produktionseinsatz; Tieföfen, Herdwagenöfen, Kastenöfen,<br />

Bandöfen, Drehherdöfen, Rollenherdöfen usw. Mindestens 6 neue Anlagen sind in Schweden in<br />

Betrieb.<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

• Geringe Investitionskosten.<br />

• Hohe Betriebskosten, wenn nicht gleichzeitig die Produktion erhöht wird.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

• Erhöhte Produktivität.<br />

• Brennstoffeinsparung.<br />

• Insgesamt reduzierte NOx-Emissionen.<br />

Referenzliteratur:<br />

"All Oxy-Fuel in heating furnaces", Dr. Joachim von Schéele und Dipl. Ing. Tomas Ekman, "Nordic<br />

Steel and Mining Review 2000", Seite 100.<br />

A.4.1.3.7 NOx-arme Brenner<br />

Beschreibung: siehe Kapitel D.2.1<br />

Heutzutage stehen Brenner zur Verfügung, die NOx-armes Design und Luftvorwärmung miteinander<br />

kombinieren, z.B. regenerative NOx-arme Brenner.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der NOx-Emissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue Öfen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen im Falle wesentlicher Umbaumaßnahmen (es kann beim Ersatz alter Brenner<br />

Probleme wegen der Größe geben). [Com HR] <strong>Beste</strong>hende konventionelle Brenner können im<br />

Allgemeinen in NOx-arme Brenner der 1. Generation umgebaut werden, in dem man die<br />

Abschirmplatte des Brenners und den Brennerkopf verändert. Ein Umbau zu Brennern der 2.<br />

Generation ist etwas schwieriger und erfordert die Änderung der Ofenausmauerung. [EUROFER<br />

HR]<br />

118 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Die interne Abgasrückführung, die für NOx-arme Brenner charakteristisch ist, reduziert die NOx-<br />

Emissionen, kann aber zu höheren Energieverbräuchen führen.<br />

Referenzanlagen:<br />

EKO Stahl, Aceralia, Voest Alpine, Preussag, usw.<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Bei NOx-armen Brennern ist die NOx-Konzentration weniger abhängig von der<br />

Luftvorwärmtemperatur. In der industriellen Praxis weisen NOx-arme Brenner hinsichtlich NOx-<br />

Emissionen nicht immer die besten Resultate auf. Dies zeigt, dass der NOx-Ausstoß durch eine Reihe<br />

anderer Parameter, wie z.B. Ofenbauweise, Brennstoff, Heiztemperatur, Betriebsart und<br />

Instandhaltung, beeinflusst wird. [EUROFER HR] Besondere Sorgfalt ist daher bei den<br />

Betriebsbedingungen und der Betriebsüberwachung notwendig.<br />

Im Vergleich zu konventionellen Brennern können NOx-Emissionsreduktionen von ungefähr 30 %<br />

erzielt werden. Der typische Wert für Erdgas liegt bei 300 mg NOx /Nm³.<br />

Es wurden zwei Anlagen gemeldet, die mit Kokereigas und Schweröl betrieben werden und bei denen<br />

die garantierten Emissionswerte bei 330 mg NOx/m 3 (trockenes Abgas bei 5 % O2) liegen. [DFIU]<br />

Beispiele<br />

Voest Alpine betreibt 2 Stoßöfen (350 t/h) und 2 Wärmebehandlungsöfen. Eine Reduktion der NOx-<br />

Werte wird nur bei Brennerkapazitäten über 20 % erreicht. Während betriebsbedingter Verzögerungen<br />

oder unvorhergesehener Betriebsstörungen (Brennerkapazität < 20 %) können die NOx-Werte doppelt<br />

so hoch sein (oder noch höher). Die gemeldeten Investitionskosten beliefen sich auf EUR 1 Mio./Ofen<br />

(350 t/h). [Input-HR-1]<br />

EKO Stahl betreibt einen Hubbalkenofen mit einer Kapazität von 200 t/h. Der Ofen ist mit NOxarmen<br />

Brennern ausgestattet und wird mit Erdgas und einer Luftvorwärmtemperatur von 450° C<br />

(Abgasvolumenstrom 140.000 m 3 /h) betrieben. Werte von 400 mg/m 3 für NOx und von


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.1.3.8 Selektive katalytische Reduktion (SCR)<br />

Beschreibung:<br />

Eine Sekundärmaßnahme zur Reduktion von NOx-Emissionen ist die selektive katalytische Reduktion<br />

(SCR). Kapitel D.2.4. enthält die allgemeine technische Beschreibung.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der NOx-Emissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Einsatz von Ammoniak (Transport und Lagerung können gefährlich sein und unterliegen strengen<br />

Sicherheitsbestimmungen).<br />

• Risiko der Luftverschmutzung durch Ammoniak (Ammoniakschlupf).<br />

• Möglicher Anstieg des Energieverbrauches. [Vercaemst 27.7]<br />

• Möglicher Mehranfall von Abfall durch verbrauchten Katalysator, der aber vom Hersteller<br />

wiederverarbeitet werden kann. Der Abfallanfall ist voraussichtlich sehr gering. [Vercaemst 27.7],<br />

[Oekopol 7.9]<br />

Referenzanlagen:<br />

Hoogovens Steel, Hubbalkenofen [Com NL]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel Corus/Hoogovens Warmwalzwerk Nr. 2 in IJmuiden:<br />

In IJmuiden wird die SCR-Technologie bei einem Hubbalkenofen mit einer Produktionskapazität von<br />

jährlich 2,3 <strong>Mill</strong>ionen Tonnen warmgewalzter Stahl eingesetzt. Aufgrund der speziellen Konstruktion<br />

der Abgasleitung war es möglich, einen herkömmlichen Katalysator in die bestehende Leitung<br />

einzubauen. Der Katalysator ist für den Einsatz im Temperaturbereich von 270 - 450 °C ausgelegt.<br />

Kurzzeitige Temperaturen von bis zu 500 °C schaden dem Katalysator nicht. Mit dieser Anlage wird<br />

eine Gesamtreduktionsrate von über 80 % erreicht. Die Anlagengenehmigung schreibt eine Reduktion<br />

von 800 mg/Nm 3 auf 320 mg/Nm 3 und eine Reduktionsrate von über 85 % vor, die wahrscheinlich<br />

eingehalten werden kann. Die Kostenquote für die SCR für den Hubbalkenofen bei Corus/Hoogovens<br />

liegt bei NLG 4,20 pro kg NOx-Reduktion. [EUROFER 31.3] [EUROFER 3.4]<br />

Noch wird in IJmuiden keine SCR hinter einem Stoßofen betrieben, befindet sich aber im Bau. Der<br />

Betriebsstart ist für Juni 2000 geplant. Für einen zweiten Stoßofen ist der Einbau einer SCR für<br />

Anfang nächsten Jahres geplant. Die Resultate dieser Anlagen werden wahrscheinlich viel schlechter<br />

sein als beim Hubbalkenofen. Aufgrund der hohen Temperaturen des Abgases (75 % über 520°C)<br />

muss ein noch nicht erprobter Katalysatortyp eingesetzt werden. Dieser funktioniert jedoch nur im<br />

Temperaturbereich 300 - 520°C richtig. Bei Temperaturen über 520° kann wegen einer möglichen<br />

Beschädigung des Katalysators kein Ammoniak mehr eingeblasen werden. Für den Fall, dass es nicht<br />

möglichsein sollte mit den hohen Temperaturen fertig zu werden, d.h. technische Lösungen zu finden<br />

oder zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, wird die NOx-Reduktion vermutlich nicht mehr als 30 %<br />

betragen. [EUROFER 31.3]<br />

Es wurden einige kritische Anmerkungen hinsichtlich der technischen Durchführbarkeit von SCR<br />

gemacht, die ihre Anwendbarkeit bei Wärmöfen einschränken könnte:<br />

• Es werden einige praktische Probleme bei der Anwendung von SCR bei Stahlwärm- und<br />

Behandlungsöfen erwartet, weil die Produktionsrate (und damit die Wärmezufuhr) und die<br />

Temperaturprofile nicht stationär sind. Um einen übermäßigen Ammoniakschlupf oder überhöhte<br />

NOx-Werte im Abgas zu vermeiden, muss die Ammoniak-Einblasrate kontrolliert und den sich<br />

120 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

schnell ändernden Abgasvolumenströmen und NOx-Konzentrationen angepasst werden. [ETSU-<br />

GIR-45]<br />

• Die SCR-Technologie erfordert gewissen Grenzen für Temperatur und Volumenströme, die<br />

möglicherweise von einigen Anlagen nicht eingehalten werden können. [DK 30.6]<br />

• Die für SCR erforderlichen Abgastemperaturen sind möglicherweise nicht immer realisierbar.<br />

Wenn die Temperaturen zu hoch liegen, müsste Verdünnungsluft zur Kühlung zugefügt werden,<br />

was möglicherweise nicht akzeptabel ist. [ETSU-GIR-45]<br />

• Bei regenerativen Brennern wäre der Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung beeinflusst, es sei<br />

denn, die SCR könnte auf halber Strecke im Regeneratorbett eingebaut werden, d.h. das<br />

Regeneratorbett müsste geteilt werden. [ETSU-GIR-45]<br />

• Viele Anlagen betreiben aus Gründen der Energieeffizienz eine Wärmerückgewinnung. Das<br />

Abgas hat dannach eine Temperatur zwischen 150 – 210 °C und müsste wieder erwärmt werden,<br />

damit der Katalysator der SCR richtig funktionieren kann; zusätzliche Energie wäre nötig.<br />

[EUROFER 2.7]<br />

• Da nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von SCR bei Wärmöfen vorliegen (nur<br />

eine Anlage und nur ein Hubbalkenofen), ist nicht sicher, ob die Technik unter allen Temperatur-<br />

und Luftverhältnissen funktioniert. [EUROFER 30.6]<br />

• Bei höheren Staubkonzentrationen im Abgas, z.B. wenn Schweröl als Brennstoff verwendet wird,<br />

könnten Entstaubungsmaßnahmen zum Schutz des Katalysators notwendig sein. [EUROFER 2.7]<br />

• Bei integrierten Hüttenwerken werden werkseigene Gase (Gichtgas, Konvertergas, Kokereigas)<br />

als Brennstoff eingesetzt. Diese enthalten normalerweise vernachlässigbare Spuren von Zink oder<br />

anderen Metallen, sie könnten den Katalysator aber vergiften und so seinen Wirkungsgrad und<br />

seine Standzeit reduzieren. [EUROFER 2.7]<br />

• Ein Problem könnte die Bildung von sauren Ammoniumsulphat- oder Bisulphatpartikeln<br />

[(NH4)2SO4 bzw. (NH4) HSO4] sein. Diese können durch Reaktion von überschüssigem, aus dem<br />

Katalysator ausgeschlepptem Ammoniak mit SO2 und SO3 in nachfolgenden, kühleren<br />

Abgaszonen entstehen. Ablagerung dieser Partikel können Anbackungen, Erosion und Korrosion<br />

an nachfolgenden Anlagenteilen verursachen. Die Bildung von Ammoniumsulphat wird durch<br />

leicht unterstöchiometrische Zugabe von NH3 (0,9 – 1,0 Mol pro Mol NOx) zur Vermeidung von<br />

Ammoniakverschleppungen minimiert. [HMIP-95-003], [ETSU-GIR-45]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: NLG 4,20 pro kg NOx-Reduktion [EUROFER 3.4]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur: [HMIP-95-003], [ETSU-GIR-45], [EUROFER 31.3]<br />

A.4.1.3.9 Selektive nichtkatalytische Reduktion (SNCR)<br />

Beschreibung:<br />

Kapitel D.2.5 enthält die allgemeine technische Beschreibung.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der NOx-Emissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Einsatz von Ammoniak (Transport und Lagerung können gefährlich sein und unterliegen strengen<br />

Sicherheitsbestimmungen).<br />

• Risiko der Luftverschmutzung durch Ammoniakverschleppung (Ammoniakschlupf).<br />

Referenzanlagen:<br />

Avesta Sheffield, Hubbalkenofen<br />

Stahlverarbeitung 121


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel Avesta Sheffield:<br />

Im Walmwalzwerk werden beim Walzen von rostfreien Stahlbändern aus Brammen zwei<br />

Hubbalkenöfen eingesetzt. Diese haben jeweils eine Kapazität von 100 t/h und werden mit<br />

Propan/Butan befeuert. Ofen A (geliefert von Stein Heurty) wurde 1992, Ofen B (geliefert von<br />

Italimpianti) 1996 in Betrieb genommen.<br />

Da diese Öfen die größte Punktquelle für NOx-Emissionen darstellten, wurden Maßnahmen ergriffen,<br />

diese durch den Einsatz von SNCR zu reduzieren. Die SNCR-Einheit umfasst im Wesentlichen einen<br />

Ammoniaklagertank (25 % Wasserlösung), Pumpen, Rohrleitungen, Einblaslanzen und ein<br />

computergesteuertes Mess- und Regelsystem. Über dieses System wird Ammoniak entsprechend der<br />

kontinuierlichen Messung der NOx-Konzentration in den Abgasstrom jeden Ofens zugegeben. Die<br />

Anlage wurde im Oktober 1999 in Betrieb genommen und im Laufe des Herbstes eingefahren.<br />

Emissionsmessungen im Januar 2000 lieferten die folgenden Ergebnisse (NOx gemessen als NO2):<br />

NOx-Konzentration Reduktion NOx<br />

[mg/MJ Brennstoff] [%] [mg/Nm 3 ]<br />

Ofen A 74 70 205<br />

Ofen B 62 30 172 (Ammoniakverschleppung 5 mg/Nm 3 )<br />

Die Werte sind das Ergebnis von kontinuierlichen Messungen über 32 Stunden bei Ofen A und 42<br />

Stunden bei Ofen B. Sie gelten als normal und es wird erwartet, dass sie auch während des<br />

Dauerbetriebes auf diesem Level bleiben.<br />

Der Grund für die geringere Reduktion bei Ofen B ist die Tatsache, dass der Stickoxidgehalt ohne<br />

Ammoniak geringer ist als bei Ofen A.<br />

Folgende Kosten wurden dem schwedischen ’Environment Court’ im Dezember 1999 im Rahmen<br />

eines Berichtes über die Möglichkeiten der NOx-Reduktion bei diesen Öfen mitgeteilt:<br />

Investitionskosten (Einbau sowie alle Einfahrkosten und Kosten für die gesamten Geräte):<br />

SEK 6,3 Mio. (EUR 0,76 Mio.) 2<br />

Betriebskosten (im Wesentlichen für Ammoniak und Instandhaltung):<br />

SEK 1,4 Mio. pro Jahr (EUR 0,169 Mio. pro Jahr)<br />

Kapital- und Betriebskosten gesamt: SEK 3,3 Mio. pro Jahr (EUR 0,40 Mio. pro Jahr)<br />

Mit der oben dargestellten NOx-Reduktion können die NOx-Emissionen um 60 Tonnen pro Jahr<br />

reduziert werden, dies entspricht spezifischen Kosten von SEK 55 (EUR 6,63) pro kg NOx-Reduktion<br />

(gemessen als NO2). [EUROFER 17.4]<br />

Andere Quellen berichten Wirkungsgrade für die NOx-Minderung mittels SNCR von typischerweise<br />

50 – 60 % mit einer Ammoniakverschleppung von 20 - 30 ppm [ETSU-GIR-45], aber auch höhere<br />

Reduktionsraten von bis zu 85 % wurden gemeldet, und zwar für Ammoniakeindüsung bei einem<br />

erdgasbefeuerten Regenerativbrenner. Weitere Quellen berichteten von der Eindüsung von Ammoniak<br />

und Harnstoff in das Abgas eines mit Gicht- und Kokereigas betriebenen Brenners (betrieben mit einer<br />

Luftvorwärmtemperatur von 900 ºC). Bei beiden Zugabestoffen lag die maximale Reduktion in der<br />

Größenordnung von 80 %. Diese Daten stammen von einem Testofen (Tiefofen im Maßstab 1:3) mit<br />

weniger als 600 kWth. [HMIP-95-003]<br />

2 Die Umrechnung der Kosten in EUR erfolgte mit einem Wechselkurs von EUR 0,12 für 1 SEK.<br />

122 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Es wurden einige kritische Anmerkungen hinsichtlich der technischen Durchführbarkeit von SNCR<br />

gemacht, die ihre Anwendbarkeit bei Wärmöfen einschränken könnte. Die Probleme beim Einsatz von<br />

SNCR bei Wärmöfen hinsichtlich zu großer Schwankungen in den Prozessbedingungen<br />

(Abgastemperatur, Volumenstrom usw.) und der Nichtverfügbarkeit eines geeigneten<br />

Temperaturfensters sind wahrscheinlich dieselben wie beim Einsatz der SCR (s. oben):<br />

• Das Temperaturfenster für SNCR ist in etwa 850 – 1100 ºC (abhängig von der eingedüsten<br />

Substanz). Bei Regenerativsystemen mit Ofentemperaturen von weit mehr als 1000 ºC ist die<br />

Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass dieser Temperaturbereich mitten im Regeneratorbett liegt, was<br />

gegen den Einsatz dieser Methode sprechen würde. Die Regelung des Prozesses würde sehr<br />

schwierig, wenn man einem Temperaturfenster „folgen“ wollte, dessen Lage im Ofen/Brenner mit<br />

Wärmezufuhr und Produktionsrate wechselt. [HMIP-95-003], [EUROFER HR]<br />

• Nachteil der SNCR-Technologie ist die Bildung von Ammoniumsulphat durch ausgetragenes,<br />

überschüssiges NH3. Durch Verwendung von sauberen gasförmigen Brennstoffen in Verbindung<br />

mit SNCR sollten die angedeuteten möglichen Probleme mit Anbackungen und korrosiven<br />

Verbindungen vermieden werden können. [HMIP-95-003]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Die Kostendaten der schwedischen Anlagen zeigten, dass die<br />

spezifischen Kosten von EUR 6,63 pro kg NOx-Reduktion zu zusätzlichen Kosten in Höhe von EUR<br />

0,33 bei der Herstellung von 1 Tonne Walzstahl führten. Bei einem Preis von etwa EUR 400 pro<br />

Tonne Warmbreitband liegt die Kostensteigerung somit bei 0,08 %. Die Jahresproduktion der beiden<br />

untersuchten Anlagen lag bei ca. 1,2 <strong>Mill</strong>ion Tonnen Walzstahl. [Germany 7.4]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Lokale regulatorische Aspekte haben zum Einbau der SNCR-Einheitengeführt, denn dem Werk war<br />

ein Grenzwert für die jährliche NOx-Emissionsfracht gesetzt worden. Eine gewünschte<br />

Produktionserhöhung konnte nur durchgeführt werden, wenn gleichzeitig die<br />

Emissionskonzentrationen reduziert wurden. Hierfür war SNCR als beste Lösung angesehen worden.<br />

Referenzliteratur: [HMIP-95-003], [ETSU-GIR-45], [EUROFER 17.4]<br />

A.4.1.3.10 Externe Abgasrückführung (AGR)<br />

Beschreibung: siehe Kapitel D.2.3<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der NOx-Emissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

• In Praxis kann es bei Nachrüstungen Probleme bei der Installation von Leitungen geben, weil<br />

Anlagenteile/-stellen schwer erreichbar sind.<br />

• Möglicherweise schwer regelbar, wenn die Abgaszusammensetzung und somit die Abgasvolumen<br />

variieren (z.B. bei integrierten Werken in denen gemischte betriebseigene Gase verwendet<br />

werden).<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Möglicherweise erhöhter Brennstoffverbrauch (so lange Abgasvolumenstrom und Temperatur<br />

nicht durch die AGR geändert werden, bleiben Verbrennungseffizienz und Brennstoffverbrauch<br />

gleich, aber dies beinhaltet eine Erhöhung der Luftvorwärmtemperatur).<br />

Referenzanlagen:<br />

Stahlverarbeitung 123


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Für einen kokereigas-betriebenen Brammenwärmofen mit einer Kapazität von mindestens 140 t/h<br />

wurden NOx-Reduktionen von 51,4 %, 69,4 % und 79,8 % (Basislevel 657 mg/m 3 ) für 10 %, 20 %,<br />

und 30 % Abgasrückführung berichtet. [ETSU-GIR-45]<br />

Berichtete Daten über einen Anstieg des Brennstoffverbrauchs (und damit der CO2-Emissionen)<br />

verschiedener Brennerarten lagen zwischen 1,1 und 9,9 % (die Abgasrückführung lag zwischen 10<br />

und 50 %). [ETSU-GIR-45]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.3.11 Abhitzekessel<br />

Beschreibung:<br />

Abhitzekessel können zwischen dem Ofenaustritt und dem Kamin - dies reduziert den Wirkungsgrad<br />

des Wärmetauschersystems - oder zwischen dem Wärmetauscher und dem Kamin eingebaut werden.<br />

Im Abhitzekessel wird die im Abgas enthaltene Wärme zur Erzeugung von Dampf verwendet. Die<br />

Abgastemperatur hinter dem Abhitzekessel wird auf ca. 200 °C abgesenkt. Der so an dieser Stelle<br />

erzeugte Dampf erspart den Energieeinsatz an andere Stelle (z.B. im Kraftwerk oder in Heizstationen).<br />

Dadurch können große Energie- und Emissionseinsparungen erzielt werden.<br />

Der so erzeugte Dampf kann innerhalb des Walzwerks in Heizsystemen oder außerhalb zur Erzeugung<br />

von Strom in Kraftwerken oder in kommunalen Fernwärmesystemen genutzt werden. [EUROFER<br />

HR]<br />

To saturated steam net To overheated<br />

Steam drum<br />

steam net<br />

Make up water<br />

Flue gas from Furnace<br />

Steam drum = Dampffass<br />

To saturated steam net = zum Netz für gesättigten Dampf<br />

To overheated steam net = zum Netz für überhitzten Dampf<br />

Economiser = Vorwärmer<br />

Evaporiser = Verdampfer<br />

Economiser<br />

Evaporiser<br />

Waste heat<br />

boiler<br />

Overheater<br />

Bild A.4-3: Schematische Darstellung eines Abhitzekessels<br />

[EUROFER HR]<br />

Waste heat boiler = Abhitzekessel<br />

Overheater = Überhitzer<br />

Flue gas from Furnace = Abgas vom Ofen<br />

Make up water = Frischwasserzugabe<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Effiziente Energienutzung.<br />

• Ressourcenschonung, da Brennstoff an anderen Stellen eingespart wird; Emissionsreduktion.<br />

124 Stahlverarbeitung


Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen, vorausgesetzt der benötigte Platz ist vorhanden.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Voest Alpine (2 Kessel), Svenskt Stål AB<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beispiel Voest:<br />

Dampftemperatur: 320 o C<br />

Dampfdruck: 18 bar<br />

Abgastemperatur nach dem Kessel: 200 o C<br />

Energierückgewinnung: 0,17 GJ/t (12 % des Brennstoffverbrauches)<br />

Investitionskosten: 4,5 M Euro/ Kessel (65t/h)<br />

Abhitzekessel<br />

Reduktion 1 [%] Investitionskosten [M ECU]<br />

NOx Energie 2 Neuanlagen <strong>Beste</strong>hende<br />

Anlagen<br />

15 15 4,0 4,0<br />

Bemerkungen: Datenquelle [EUROFER HR]. Basis ist ein erdgasbefeuerter Ofen mit einer Jahreskapazität von 1,5<br />

Mt mit Standardbrennern und ohne Luftvorwärmung. Investitionskosten können standortbezogen sein<br />

(Platzangebot, Auslegung der bestehenden Anlage, Anzahl der Seiten- und Bodenbrenner)<br />

1 Der Effekt von Abhitzekesseln ist in Kombination mit Rekuperatoren oder Regenerativbrennern vernachlässigbar.<br />

2 Prozentual entspricht die Energiereduktion einer Reduktion an SO2-, CO- und CO 2-Emissionen.<br />

Tabelle A.4.8: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für Abhitzekessel<br />

Die Installation eines Abhitzekessels macht nur Sinn, wenn auch der entsprechende Bedarf (d.h.<br />

Verbraucher) für Dampf vorhanden ist. Nur geringe Effekte werden erzielt, wenn der Abhitzekessel in<br />

Kombination mit einer effektiven Wärmerückgewinnung durch Wärmetauscher oder<br />

Regenerativsysteme und mit einem geeignetem Ofendesign installiert wird. [EUROFER HR]<br />

Motivation für die Implementierung: - Verminderter Energieverbrauch, finanzieller Vorteil.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.3.12 Optimiertes Gleitschienen-Design zur Reduzierung von<br />

Kühlschatten<br />

Beschreibung:<br />

Kühlschatten-Kompensationseinrichtung<br />

Brammen, die im Stoßofen erwärmt werden, liegen auf wassergekühlten Gleitschienen, die lokale<br />

Unterkühlungen (Kühlschatten) am Boden der Brammen verursachen. Diese müssen während der<br />

Verweilzeit im Ausgleichsherd kompensiert werden, um Dickenunterschiede im fertigen Produkt zu<br />

vermeiden.<br />

Die Haltedauer kann reduziert werden, wenn Kühlschatten durch Einsatz geeigneter Methoden, z.B.<br />

induktive Erwärmung (Kühlschatten-Kompensationseinrichtung) vermieden werden. Verluste durch<br />

die Kühlsysteme und die Ofenwand sind konstant und unabhängig davon, ob der Ofen unter Voll- oder<br />

Teillast gefahren wird.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile: Die Reduzierung der Verweildauer im Ausgleichsherd und damit<br />

der Gesamtdurchlaufzeit resultiert in Energieeinsparungen. Es wurde aber auch berichtet, dass<br />

Stahlverarbeitung 125


Teil A/Kapitel 4<br />

Kühlschatten-Kompensationseinrichtungen hohe Energieverbräuche für das induktive Heizen<br />

aufweisen. [Com2 HR]<br />

Gleitschienen-Aufsätze<br />

Eine zusätzliche Maßnahme zur Verringerung von Kühlschatten ist die Verwendung so genannter<br />

Gleitschienen-Aufsätze. Diese Aufspannvorrichtungen für die wassergekühlten Gleitschienen sind aus<br />

speziellem Material (Metall-Legierungen oder Keramik), das die Wärmeableitung vermindert.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile: Wie bei der Kühlschattenkompensation ist eine Reduzierung der<br />

Verweildauer im Ausgleichsherd und damit einhergehend ein größerer Durchsatz und ein verminderter<br />

Energieverbrauch möglich.<br />

Gleitschienenversatz<br />

In modernen Hubbalkenöfen sind die materialtragenden Teile im Ofen nicht in einer Linie angeordnet,<br />

sondern – besonders zum Austragsende des Ofens hin – seitlich versetzt. So werden die<br />

Unterkühlungsstellen verteilt und Kühlschatten vermindert.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile: Qualitätsverbesserung und Abfallreduktion.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Gleitschienenaufsätze und seitlich versetzte Schienen sind nur für Neuanlagen anwendbar, da sie<br />

in der Designphase bereits berücksichtigt werden müssen.<br />

• Kühlschatten-Kompensationseinrichtungen: Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Die gemeldete Reduktionen für Schienenversatz, Kühlschatten-Kompensationseinrichtungen oder<br />

Gleitschienenaufsätze betrugen 1 % für den Energieverbrauch und 1 % für die NOx-Emissionen.<br />

[EUROFER HR]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.3.13 Reduzierung der Energieverluste an Materialvorschubeinrichtungen<br />

Beschreibung:<br />

In Wärmöfen werden einige Bauteile durch Wasserkühlung geschützt, umso ihre physikalischen<br />

Eigenschaften zu erhalten. Zu diesen Bauteilen zählen u.a. Türen, Stürze,<br />

Brammentransportmechanismen und -trageeinrichtungen. Wassergekühlte Bauteile führen zu großen<br />

Energieverlusten. So können bei kontinuierlichen Öfen (Hubbalkenöfen) unter normalen<br />

Betriebsbedingungen die Verluste durch das Brammentransportsystem 6 bis 12 % des<br />

Brennstoffeinsatzes ausmachen. Gegen Ende der Ofenreise, wenn die Isolierung der gekühlten<br />

Komponenten sich verschlechtert, können die Verluste sogar 20 bis 25 % ausmachen. [ETSU-G76],<br />

[Com2 HR]<br />

Verluste durch Brammenträgersysteme können in der Designphase minimiert werden, indem die<br />

Anzahl der gekühlten Träger und Stützen optimiert/reduziert und eine geeignete Isolierung<br />

gewählt wird. [ETSU-G76]<br />

126 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Es wurde eine Reduktion der Kühlungsverluste in Höhe von 26,7 GJ/h (dies entspricht einer<br />

Brennstoffeinsparung von 44,5 GJ/h) berichtet. [ETSU-G76]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende Öfen.<br />

• Bei bestehenden Öfen können Optimierungsmaßnahmen während Instandhaltungsarbeiten an der<br />

Feuerfestauskleidung ausgeführt werden. [Com2 HR]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Reduktion der Abwassermenge (46 %). [ETSU-G76]<br />

• Verminderter Energieverbrauch der Einstoßvorrichtungen. [ETSU-G76]<br />

• Reduzierung der Kühlschatten, verbesserte Qualität. [ETSU-G76]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.3.14 Verdampfungskühlung für Ofengleitschienen<br />

Beschreibung:<br />

Energieverluste bei der Gleitschienenkühlung können durch Installation eines geschlossenen<br />

Druckkühlungskreislaufs, bei dem eine Mischung aus ca. 95 % Wasser und 5 % gesättigtem Dampf<br />

zirkuliert zur Erzeugung von Dampf genutzt werden. Der bei der Kühlung der Gleitschienen oder<br />

Stützträger erzeugte Dampf wird aus dem Kreislauf ausgeschleust und anderen Verbrauchern<br />

zugeführt. [EUROFER HR]<br />

Water steam circulation<br />

Furnace<br />

Steam produced<br />

Water supply<br />

Furnace skid system<br />

Steam produced = produzierter Dampf<br />

Steam drum = Dampffaß<br />

Recirculation Pump = Zirkulationspumpe<br />

Furnace skid system = Gleitschienensystem des Ofens<br />

Steam drum<br />

Recirculation<br />

Pump<br />

Furnace = Ofen<br />

Water steam circulation = Wasserdampfzirkulation<br />

Water supply = Wasserversorgung<br />

Bild A.4-4: Typisches Schema einer Verdampfungskühlung für Ofengleitschienen<br />

[EUROFER HR]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Effiziente Energienutzung, dadurch Ressourcenschonung, da an anderer Stelle Brennstoff zur<br />

Dampferzeugung eingespart wird; Emissionen werden reduziert.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Stahlverarbeitung 127


Teil A/Kapitel 4<br />

• Nur sinnvoll, wenn Bedarf an Dampf besteht. [ETSU-G76]<br />

Medienübergreifende Effekte: Es sind keine negativen Einflüsse auf andere Medien bekannt.<br />

Referenzanlagen: Svenskt Stål AB, EKO Stahl<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Beispiel EKO Stahl [Input-HR-1]<br />

- durchschnittlicher Arbeitsdruck im Kessel 23 bar<br />

- durchschnittliche Temperatur des Kühlwassers 222 o C (bei23 bar)<br />

- mögliche Dampfproduktion für die Turbine: 10 – 41 t/h (abhängig vom Zustand des<br />

Feuerfestmaterials und der Betriebs-bedingungen<br />

des Ofens)<br />

- Generatorkapazität: 4,16 MW<br />

- Dampfproduktion (Kalteinsatz): Ø 18 t/h<br />

- Dampfproduktion (Heißeinsatz): Ø 22 t/h<br />

- Energierückgewinnung: n.a.<br />

Die folgenden allgemeinen Reduktionspotentiale und Kostendaten wurden berichtet:<br />

Verdunstungskühlung von<br />

Reduktion 1 [%] Investitionskosten [M ECU]<br />

NOx Energie 2 Neuanlagen <strong>Beste</strong>hende<br />

Anlagen<br />

Ofengleitschienen 7 7 4,0 4,0<br />

Bemerkungen: Datenquelle [EUROFER HR]. Basis ist ein erdgasbefeuerter Ofen mit einer Jahreskapazität von 1,5<br />

Mt mit Standardbrennern und ohne Luftvorwärmung. Investitionskosten können standortbezogen sein<br />

(Platzangebot, Auslegung der bestehenden Anlage, Anzahl der Seiten- und Bodenbrenner)<br />

1<br />

Der Effekt von Verdunstungskühlung für Ofengleitschienen ist in Kombination mit Rekuperatoren oder<br />

Regenerativbrennern vernachlässigbar.<br />

2<br />

Prozentual entspricht die Energiereduktion einer Reduktion an SO2-, CO- und CO2-Emissionen. Tabelle A.4.9: Typische erreichbare Reduktionen und Kosten für Verdunstungskühlung von<br />

Ofengleitschienen<br />

Nur geringe Effekte sind zu erwarten, wenn Verdampfungskühlung von Ofengleitschienen mit guter<br />

Isolierung der Schienen kombiniert wird.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.3.15 Vorwärmvorrichtung für das Einsatzgut<br />

Beschreibung:<br />

Die im Abgas von Wärmöfen enthaltene Wärme kann genutzt werden, um das Einsatzmaterial<br />

vorzuwärmen, indem man das heiße Abgas von oben und unten auf die Brammen bläst. Sogar nach<br />

Regenerativbrennern und einem Abhitzekessel kann das Abgas noch genügend Wärme beinhalten, um<br />

Brammen auf 400 °C zu erwärmen. Bild A.4-5 zeigt als Beispiel eine vorgeschaltete<br />

Brammenvorwärmung bei einem Stoßofen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch bei Wärmöfen (20 %).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende kontinuierliche Wärmöfen (in den Fällen, wo eine Vorwärmzone für das<br />

Einsatzmaterial nicht schon in den Ofen integriert ist).<br />

Medienübergreifende Effekte: Es sind keine negativen Einflüsse auf andere Medien bekannt.<br />

128 Stahlverarbeitung


Referenzanlagen: Preussag Stahl, Salzgitter<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel:<br />

Die in Bild A.4-5 gezeigte Brammenvorwärmung ist zwei Stoßöfen vorgelagert, die jeweils eine<br />

Kapazität von 300 t/h haben und über Regenerativbrenner befeuert werden. Die Wärme des Abgases<br />

wird zunächst in einem Abhitzekessel genutzt. Danach hat das Abgas immer noch eine Temperatur<br />

von 500 – 600 °C und wird eingesetzt, um im Vorwärmer die Brammen auf bis zu 400 °C zu<br />

erwärmen. Das Abgas, das den Vorwärmer verlässt, hat noch eine Temperatur von 300 °C und wird<br />

verwendet, um die Verbrennungsluft der Regenerativbrenner des Ofens mittels Ölwärmetauscher auf<br />

150 °C zu erwärmen. Das Abgas wird mit einer Temperatur von 200 °C abgeleitet. [StuE-113-10]<br />

Waste Gas/Oil = Abgas/Öl<br />

Waste Gas =Abgas<br />

Flap clossed = Klappe geschlossen<br />

Waste Heat Boiler Steam = Abhitzekesseldampf<br />

Air = Luft<br />

Bild A.4-5: Prinzip der Brammenvorwärmung mittels Abgas<br />

[StuE-113-10]<br />

Pusher-type Furnace = Stoßofen<br />

<strong>Hot</strong> Charging = Heißeinsatz<br />

from Continuous Casting = vom Strangguß<br />

Slab Preheating Installation = Brammenvorwärmanlage<br />

Cold Charging = Kalteinsatz<br />

Alternativ zu Vorwärmern kann die Wärme des Abgases bei sehr langen Hubbalkenöfen auch in einer<br />

unbefeuerten langen Vorwärmzone genutzt werden. [StuE-113-10]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.3.16 Wärmekonservierungkästen / Thermoabdeckung<br />

Beschreibung:<br />

Wärmekonservierungskästen oder isolierte Kammern werden eingesetzt, um die Wärmespeicherung<br />

im Stahl zu erhöhen und um die Quelle des Heißeinsatzmaterials mit dem Ofen zu verbinden.<br />

Halbzeug, das aufgrund des Walzprogramms oder aufgrund von Betriebsunterbrechungen nicht sofort<br />

chargiert werden kann, wird nicht in einem offenen Lager, sondern in den ungeheizten,<br />

wärmeisolierten Kästen zwischengelagert. Der Wärmeverlust der Brammen wird reduziert und die<br />

Einsatztemperatur auf einem hohen Niveau gehalten. Im Durchschnitt beträgt die Lagerzeit von<br />

Stahlverarbeitung 129


Teil A/Kapitel 4<br />

Brammen acht Stunden. Die Temperatur von isoliert gelagerten Brammen ist etwa 220 °C höher als<br />

die von offen gelagerten Brammen. [EUROFER HR], [ETSU-G76]<br />

Eine andere Methode, die Wärmeverluste von Brammen zwischen dem Ofen und dem Walzgerüst zu<br />

verringern und somit die Betriebstemperatur von Öfen zu reduzieren, besteht in der Anbringung von<br />

isolierten Wärmeschutzschilden (Thermoabdeckungen).<br />

Der Wärmeverlust zwischen Strangguss und Wärmofen kann auf die gleiche Weise reduziert werden.<br />

[DFIU98], [ETSU-G76]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch bei Erwärmen.<br />

• Thermoabdeckungen für den Transport von Brammen vom Strangguss zum Wärmofen können ca.<br />

0,33GJ/t einsparen. [DFIU98]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

• Alle Stranggussanlagen mit nachfolgendem Walzwerk. [Com A]<br />

• Einschränkungen ähnlich denen bei Heißeinsatz. [Input-HR-1]<br />

Medienübergreifende Effekte: Es sind keine negativen Einflüsse auf andere Medien bekannt.<br />

Referenzanlagen:<br />

• VA Stahl Linz, (max. 5000 t), Österreich [Input-HR-1].<br />

• HADEED, Saudi Arabien [Com A].<br />

• Stahlwerke Bremen [STuE-117-5].<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel<br />

Eine Studie (mittels numerischer Modelle) über potentielle Maßnahmen zur Erhöhung der Temperatur<br />

von stranggegossenen Brammen beim Einsatz in den Wärmofen wurde bei den Stahlwerken Bremen<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse der Computersimulation und von Messungen an der Anlage zeigten,<br />

dass die Kerntemperatur der Brammen direkt nach dem Giessen bei ca. 950 °C lag. Schon während<br />

des Transportes ins Lager kühlten sie um 200 ° auf 750 °C ab. Während der Lagerungszeit von 24 h<br />

sank die Temperatur der Brammen weiter ab, so dass die verbleibende Einsatztemperatur schließlich<br />

bei 350 °C lag. Durch Optimierung der Synchronisation des Stranggusses und des Walzprogramms<br />

konnte die Zwischenlagerzeit auf ein Drittel reduziert werden. Zusätzlich wurden die Brammen mit<br />

Wärmeabdeckungen mit 50 mm Mineralwoll-Isolierschichten versehen. Es wurde nachgewiesen, dass<br />

während einer 8-stündigen Lagerung, ausgehend von 750 °C, eine Einsatztemperatur von 700 °C<br />

erhalten werden konnte. Im Vergleich zur alten Chargierpraxis (350 °C) stellt dies einen zusätzlichen<br />

Energieeintrag in den Ofen von 0,26 GJ/t dar, der zur Hälfte der kürzeren Lagerzeit und zur Hälfte den<br />

Thermoabdeckungen zugerechnet werden kann. [StuE-117-5]<br />

130 Stahlverarbeitung


Heat Contents = Wärmeinhalt<br />

Labeling = Beschriftung<br />

<strong>Hot</strong> Storage = Heißlagerung<br />

Bild A.4-6: Änderung der Lagerung zur Erhöhung der Einsatztemperatur<br />

[StuE-117-5]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Amortisationszeit: 1 Jahr bei VA Stahl Linz [ComA].<br />

Investitionskosten: EUR 2 Mio, Voest [Input-HR-1].<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

• Erhöhte Ofen- und Walzwerkskapazität.<br />

• Erhöhte Heißeinsatzrate in Verbindung mit CAQC. [Com A]<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Referenzliteratur:<br />

Ideas and Concepts for <strong>Hot</strong> or Direct Charging, Paper No. 50, 7 th International Continuous Casting<br />

Conference, May 20 – 22, 1996 [Com A].<br />

A.4.1.3.17 Heißeinsatz / Direktwalzen<br />

Beschreibung:<br />

Im Gegensatz zum konventionellen Prozessablauf (Lagerung und Abkühlen des Einsatzmaterials) wird<br />

die Restwärme in kontinuierlich gegossenen Brammen, Blöcken, Trägervorprofilen und Knüppeln<br />

genutzt, wenn sie direkt (d.h. mit der enthaltenen Restwärme des Gießprozesses) in den Wärmeofen<br />

chargiert werden. Mit ’Heißeinsatz’ bezeichnet man den Vorgang, wenn das Material bei<br />

Temperaturen zwischen 300 und 600 o C eingesetzt wird, mit ’Direktwalzen’, wenn die<br />

Einsatztemperatur zwischen 900 und 1000 o C liegt. Diese <strong>Techniken</strong> können nur eingesetzt werden,<br />

wenn die Oberflächenqualität gut genug ist, so dass ein Kühlen und Flämmen nicht notwendig ist und<br />

wenn die Produktionsprogramme im Stahl- und im Walzwerk entsprechend abgestimmt werden<br />

können. Prozesscomputer werden eingesetzt, um die Arbeitsabläufe in beiden Abteilungen<br />

entsprechend den Kundenbestellungen aufeinander abzustimmen und Walzprogramme zu erstellen.<br />

Bild A.4-7 zeigt ein Beispiel für den Materialfluss in einem Werk, bei dem sowohl Kalt- als auch<br />

Heißeinsatz möglich ist. Eine optimierte Produktionsplanung und die Synchronisation der<br />

Produktionsabläufe eines Stahl- und Walzwerkes können Heißeinsatzraten von mehr als 60 % bei etwa<br />

800°C erzielen. Es könnte allerdings ein Ausgleichsofen vor dem Walzwerk notwendig sein.<br />

Stahlverarbeitung 131


Teil A/Kapitel 4<br />

12<br />

1<br />

10<br />

11<br />

2<br />

13<br />

Bild A.4-7: Materialfluss für Kalt- und Heißeinsatz<br />

[DFIU98]<br />

6<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion des Energieverbrauches (Brennstoffeinsparung).<br />

• Reduktion der SO2-, CO- und CO2-Emissionen.<br />

7<br />

3<br />

6<br />

5<br />

8<br />

132 Stahlverarbeitung<br />

4<br />

9<br />

Materialfluß mit Heiß- und Kalteinsatz<br />

1. Brennschneidanlage<br />

2. Rollgang<br />

3. Quertransportt<br />

4. Verteiler / Rollgang<br />

Kalteinsatz<br />

Heißeinsatz<br />

10. Blockdrücker<br />

11. Lagerrost<br />

12. Kaltes Material<br />

13. Beschickungsrost<br />

6. Rollgang<br />

7. Hubbalkenofen<br />

8. Blocktransfer<br />

9. Vorwalzgerüst<br />

5. Blocktransfer<br />

6. Rollgang<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

• Bei einigen Anlagen kann die Anwendung aufgrund von Anlagenauslegung und Betriebslogistik<br />

eingeschränkt sein. Wichtige technische Parameter sind Walzwerkstyp und Konfiguration,<br />

Entfernung zwischen Strangguss und Walzwerk (Zeit, die zum Transport zwischen beiden<br />

benötigt wird) sowie die Stahlspezifikationen. Manchmal ist die Anwendung bei Öfen mit<br />

ungeheizter Vorwärmzone nicht möglich. Darüber hinaus hängt die Realisierung des<br />

Heißeinsatzes von der Installation von <strong>Techniken</strong> ab, die einen höheren Ofendurchsatz und eine<br />

Temperaturnormalisierung (z.B. Seitenerwärmer) erlauben; außerdem spielen<br />

Walzprogrammflexibilität, Möglichkeiten der Anpassung der Betriebsprogramme von Stahl- und<br />

Walzwerk, Brammenqualität (Oberflächenqualität) usw. eine wichtige Rolle. [DFIU98], [ETSU-<br />

G77]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Reduzierte Verweilzeit im Ofen.<br />

• Höhere Produktionsraten (z.B. 10 - 25 %).<br />

• Verbesserte Ausbringung und Produktqualität wegen verringerter Verzunderung und Entkohlung.<br />

• Abfallreduktion in nachfolgenden Prozessen, z.B. beim Entzundern.<br />

• Temperatur des Abgases kann ansteigen. [ETSU-G77]<br />

Referenzanlagen:<br />

EKO Stahl, [Input-HR-1]<br />

Rotherham Engineering Steels, [ETSU-CS-263]<br />

Stahlwerke Thüringen [StuE-118-2]


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Tabelle A.1-10 verdeutlicht den Einfluss von Heißeinsatz auf den Energieverbrauch und die<br />

Produktionszeit. Bei den aufgeführten Beispielen wurde bei einer Heißeinsatztemperatur von 400 °C<br />

die Produktionsrate um 10 %, bei 700 °C um 25 % erzielt.<br />

Einsatztemperatur<br />

20 o C 400 o C 700 o C<br />

Spezifischer<br />

Energieverbrauch<br />

(Brennstoff)<br />

1,55 GJ/t 1,25 GJ/t 0,94 GJ/t<br />

Prozentuale Reduktion 0 % 19 % 39 %<br />

Wärmezufuhr Stahl 0,80 GJ/t 0,56 GJ/t 0,37 GJ/t<br />

Verweildauer im Ofen 1<br />

100 min 90 min 75 min<br />

1 o<br />

Basis für Beispiel: Knüppel, unlegierter Stahl, deckenbefeuerter Stoßofen, Austragtemperatur 1200 C<br />

Tabelle A.4.10: Einfluss von Heißeinsatz auf Brennstoffverbrauch und Verweildauer<br />

[ETSU-G77]<br />

Beispiele<br />

EKO Stahl Heißeinsatz von Brammen [Input-HR-1]<br />

- Prozentualer Anteil des Heißeinsatzes: 4,63 – 31,65 %, Ø in 1998 14,64 %<br />

- Durchschnittliche Einsatztemperatur der Brammen: 700 – 900 o C<br />

- Brennstoffverbrauch (Erdgas): 17 Nm 3 /t<br />

- Energieeinsparung: 0,6 GJ/t<br />

Rotherham Engineering Steels Heißeinsatz von Blöcken [ETSU-CS-263]<br />

- Prozentualer Anteil des Heißeinsatzes: 66.4 %<br />

- Einsatztemperatur der Blöcke: ~ 700 o C<br />

- Spezifischer Energieverbrauch (SEV): 1,1 GJ/t während Produktionsphasen<br />

1,23 GJ/t inklusive Anheizenergie<br />

Energieeinsparung: ~ 0,67 GJ/t (verglichen mit einem<br />

Hubbalkenofen mit ähnlichem Konstruktionsverlusten,<br />

Wirkungsgrad 67 % und SEV 1,9 GJ/t)<br />

Stahlwerke Thüringen Heißeinsatz von Trägervorprofilen [StuE-118-2]<br />

- Prozentualer Anteil des Heißeinsatzes: > 60 %<br />

British Steel, Scunthorpe Heißeinsatz von kontinuierlich gegossenen Blöcken [Input-HR-1]<br />

- Einsatztemperatur der Blöcke: Raum- bis Concast-Austrittstemperatur ~ 1300 o C<br />

- Energieeinsparung: ungefähr 33 %<br />

- Spezifischer Energieverbrauch (SEV): 1,35 GJ/t (2,1 GJ/t ohne Heißeinsatz)<br />

Energieeinsparungen von 15 % für Heißeinsatz bei 300 °C wurden gemeldet [EUROFER HR].<br />

Imatra Steel, Imatra Heißeinsatz von Blöcken<br />

- Baustahlgüten, Knüppel / schwere Stäbe 74 / 26 %<br />

- Prozentualer Anteil des Heißeinsatzes 91 – 93 %<br />

- Direkt-Heißeinsatz 700 – 900 °C<br />

- Einsatz über Heißpuffer (Erdgas gefeuert) 700 °C<br />

- Durchwärmtemperatur 1.250 – 1.290 °C<br />

- Spezifischer Energieverbrauch (SEV) 0,87 GJ/t (Durchschnitt für Produktion 1998 (98<br />

% Erdgas + 2 % Elektrizität) inklusive Heißpuffer, Kalteinsatz,<br />

Wochenenden und Anheizenergie).<br />

Stahlverarbeitung 133


Teil A/Kapitel 4<br />

Heißpuffer wird eingesetzt:<br />

- um kurze Unterbrechungen im Walzwerk zu überbrücken<br />

- um Unterscheide in der Produktionsgeschwindigkeit auszugleichen, wenn Stäbe<br />

gewalzt werden (Gießgeschwindigkeit kann nicht reduziert und der<br />

Geschwindigkeit des alten Walzwerkes angepasst werden<br />

- zum langsamen Vorwärmen von kalten Blöcken nach Wochenende.<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Art der Investition Investitionskosten<br />

Neuanlagen<br />

<strong>Beste</strong>hende Anlagen<br />

(M ECU)<br />

(M ECU)<br />

Heißeinsatz (bei 300 °C) 1,5 2,0<br />

Bemerkungen: Datenquelle [EUROFER HR]. Basis ist ein erdgasbefeuerter Ofen mit einer Jahreskapazität von 1,5 Mt mit<br />

Standardbrennern und ohne Luftvorwärmung. Investitionskosten können standortbezogen sein (Platzangebot,<br />

Auslegung der bestehenden Anlage, Anzahl der Seiten- und Bodenbrenner)<br />

Tabelle A.4.11: Investitionskosten für Heißeinsatz<br />

[EUROFER HR]<br />

Motivation für die Implementierung: - Verminderter Energieverbrauch.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.3.18 Endabmessungsnahes Gießen / Dünnbrammengießen<br />

Beschreibung:<br />

“Endabmessungsnahes Gießen“ oder “Dünnbrammengießen“ beinhaltet verbesserte<br />

Stranggusstechniken, bei denen die Dicke der produzierten Brammen so weit wie möglich der<br />

Endproduktabmessung angenähert ist.<br />

Die zur Verfügung stehenden <strong>Techniken</strong> unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Dicke der<br />

Brammen (sie variiert zwischen 15 und 80 mm, während die konventionelle Dicke zwischen 150 und<br />

300 mm liegt), durch die Wärmtechnologie und durch die Art der Verbindung zwischen Gießer und<br />

Warmwalzwerk. Die zur Verfügung stehenden Dünnbrammengießtechniken sind:<br />

• Compact Strip Produktion (CSP): mit trichterförmigen Kokillen und einer Gießdicke von<br />

ungefähr 50 mm.<br />

• Inline Strip Production (ISP): der ca. 60 mm dicke Gießstrang wird bei noch flüssigem Kern<br />

durch Walzen unterhalb der Kokille leicht gewalzt, gefolgt von Formgebung nach Erstarrung,<br />

erzielte Dicke 15 mm.<br />

• Continuous Thin Slab Casting and <strong>Rolling</strong> (CONROLL): mit geraden parallelen Kokillen und<br />

mit einer Gießdicke von 70 - 80 mm.<br />

• Direct Strip Production (DSP): 90 mm Gießkokille und leichter Dickenreduktion auf 70 mm.<br />

Die Gießmaschinen können mit allen wesentlichen Einheiten eines Fertigwarmwalzwerkes verbunden<br />

werden, z.B. Fertigwalzgerüst, Planetenwalzwerk, Steckel-Walzwerk usw.<br />

Bild A.4-8 und Bild A.4-9 zeigen beispielhaft die Schemata für CSP- und ISP.<br />

Verschiedene Arten von Öfen, die eine einheitliche Brammentemperatur erzielen sollen, bilden die<br />

Verbindung vom Gießer zum Warmwalzwerk. Je nach Art der Dünnbrammenproduktionsanlage<br />

werden Tunnelöfen oder Cremona-Kästen verwendet. Hauptziel dieser Anlagen ist es, die Temperatur<br />

der stranggegossenen Brammen mit unterschiedlichen Querschnitten und Längen (von 50 m bis<br />

heutzutage erzielbaren 300 m), auszugleichen und zu vereinhaitlichen [Com2 HR] sowie die Zufuhr<br />

von Walzgut zum Fertigwalzwerk zu regulieren. Je nach Anzahl der Gießstränge sind ein oder zwei -<br />

durch einen Transfermechanimus verbundene - Öfen installiert. Die Feuerung und die<br />

134 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Verbrennungssysteme der kontinuierlichen Öfen sind im Allgemeinen mit herkömmlichen Wärmöfen<br />

vergleichbar.<br />

Ladle<br />

Tundish<br />

Mould<br />

Soaking furnace<br />

Bild A.4-8: Schema des CSP-Prozeß<br />

[DFIU98]<br />

Ladle<br />

Tundish<br />

Mould<br />

HRM (hot reduction<br />

mill)<br />

Bild A.4-9: Schema des ISP-Prozeß<br />

[DFIU-99]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

<strong>Rolling</strong> mill<br />

Coilbox<br />

<strong>Rolling</strong> mill<br />

Furnace<br />

Cooling line<br />

Coiler<br />

Cooling line<br />

Coiler<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Anwendbar für Neuanlagen.<br />

• Für die Produktion von niedriglegierten Stählen, hochfesten unlegierten und mikrolegierten<br />

Baustählen und C-Stahl > 0,22 %. [STuE-118-5]<br />

• Für die Produktion von rostfreiem Edelstahl (austenitische, ferritische sowie martensitische<br />

Stahlgüten. (BHM, 142Jg. 1997, Heft 5, 210 – 214)) [Com A]<br />

Medienübergreifende Effekte: Es sind keine negativen Einflüsse auf andere Medien bekannt.<br />

Stahlverarbeitung 135<br />

CSP.ds4<br />

ISP.ds4<br />

Ladle = Pfanne<br />

Tundish =Gießwanne<br />

Mould = Kokille<br />

Soaking furnace = Durchwärmofen<br />

<strong>Rolling</strong> mill = Walzwerk<br />

Cooling line = Kühlstrecke<br />

Coiler = Haspel<br />

Ladle = Pfanne<br />

Tundish = Gießwanne<br />

Mould = Kokille<br />

HRM (hot reduction mill) =<br />

Heißreduzierunganlage<br />

Furnace = Ofen<br />

Coilbox = Haspelbox<br />

<strong>Rolling</strong> mill = Walzwerk<br />

Cooling line = Kühlstrecke<br />

Coiler = Haspel


Teil A/Kapitel 4<br />

Referenzanlagen:<br />

Brammenabmessungen Kapazität Walzdicke Start-<br />

[mm]<br />

[Mt/a] [mm] datum<br />

Nucor<br />

’Compact Strip Production’<br />

50 x 900 - 1350 0,8 1,6 7/89<br />

Crawfordsville, USA<br />

50 x 500 – 1350 1 1,6 4/94<br />

Nucor<br />

50(75) x 1220 – 1560 1 1,5 8/92<br />

Hickman, USA<br />

50(75) x 1220 – 1560 1 1,5 5/94<br />

Nucor, Berkeley County, USA 50 x 1680 1,5 1,2 3/97<br />

Geneva Steel<br />

150-250 x 3200 max or 50 1,9 Blech 7/94 – 95<br />

Provo, USA<br />

x 1880 max<br />

AST, Terni, Italien 50 x 1000 – 1560 - - 12/92<br />

Hylba SA, Monterrey, Mexiko 50 x 790 – 1350 0,75 1,2 11/94<br />

Hanbo Steel<br />

50 x 900 – 1560 1 1,5 6/95<br />

Asan Bay, Korea<br />

50 x 900 – 1560 1 1,5 12/95<br />

Gailatin Steel, Warsaw, USA 50 x 1000 – 1560 1 2,1 2/95<br />

Steel Dynamics, Butler, USA 40-70 x 990 – 1560 1,2 1,2 1/96<br />

Nippon Denro lspal<br />

Calcutta, Indien<br />

50 x 900 – 1560 1,2 1,2 8/96<br />

Amalgamated Steel <strong>Mill</strong>s<br />

Malaysia<br />

50 x 900 – 1560 2 1,2 10/96<br />

Ac. Compacta Bizkaya<br />

Bilbao, Spanien<br />

53 x 790 – 1560 0,91 1,3 7/96<br />

Acme Metals<br />

Riverdale, USA<br />

50 x 900 – 1560 0,9/1,8 1,25 10/96<br />

’Inine Strip Production’ (Gießwalzen)<br />

Arvedi ISP Works<br />

60<br />

Cremona, Italien<br />

* x 1070 - 1250<br />

0,5 1,2 1/92<br />

*<br />

(Reduzierung auf 40<br />

Posco, Kwangyang, Korea<br />

während der Erstarrung)<br />

75 * x 900 - 1350<br />

1 1,0 1996<br />

*<br />

(Reduzierung auf 60 0,8 1,0 1996<br />

während der Erstarrung)<br />

Nusantara Steel Corp<br />

Malaysia<br />

?<br />

Saldanha, Südafrika (1,4) 1<br />

?<br />

Ipsco, USA (1) 1<br />

?<br />

Pohang Iron and Steel<br />

South Korea<br />

(2) 1<br />

Hoogovens Staal 2<br />

Ijmuiden, NL<br />

70 – 90 x ??<br />

CONROLL<br />

(1,3) 1 – 2,5<br />

Avesta, Schweden 80-200 x 660–2100 - - 12/88<br />

Armco, Mansfield, USA 75-125 x 635-1283 0,7/1,1 1,7 4/95<br />

Voest Alpine, Linz, Österreich<br />

’Direct Strip Production’<br />

?<br />

Algoma, CAN 3<br />

90 * x 200<br />

1 11/97<br />

*<br />

(Reduzierung auf 60<br />

während der Erstarrung)<br />

Bemerkung: Datenquelle [Jahrbuch Stahl 1996], Basisjahr für die Informationen1995<br />

1<br />

Quelle [StuE-116-11], bestellte Anlagen, Basisjahr für die Informationen1996<br />

2 Quelle [Steel News, März 1998]<br />

3 Quelle [algoma.com]<br />

Tabelle A.4.12: Dünnbrammengießanlagen (im Juli 1995)<br />

136 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Die Produktion von 1 bis 3 mm dickem Warmband mittels konventioneller Brammengießtechnik – mit<br />

einer Einsatztemperatur von 20 ºC und einer Austragstemperatur von 1200 o C – erfordert einen<br />

spezifischen Energieeinsatz von 1,67 GJ/t. Eine Dünnbrammengießanlage – mit einer<br />

Einsatztemperatur für den Ofen von 960 ºC und einer Austragstemperatur von 1150 o C – hat einen<br />

spezifischen Energieverbrauch von 0,50 GJ/t.<br />

Mittels Dünnbrammengießen hergestellte Stahlgüten (kommerzielle Produktion):<br />

- einfache unlegierte Stähle außerhalb des peritektischen Bereiches (CSP).<br />

(0,065 – 0,15 %C) (CSP).<br />

- hochlegierte und rostfreie Stähle (CSP).<br />

- unlegierte Baustähle (ISP).<br />

- legierte Baustähle (ISP).<br />

- Großrohrstahl (HSLA) (ISP).<br />

- Stahl für Ölpipelines/-rohre(ISP).<br />

- Hochlegierte austenitisch und ferritische Stähle (ISP)<br />

- Rostfreie Stähle CONROLL [Near-Net-Shape].<br />

- kohlenstoffarme und ultra-kohlenstoffarme Stähle (CSP) [StuE-118-5], [AC-Kolloq].<br />

- C-Stahlgüten > 0,22 %.<br />

- hochfeste (mikro- und unlegierter) Baustähle.<br />

- Tiefziehgüten.<br />

- Mikrolegierte Nb-Stähle.<br />

- Cu legierte Baustähle [Near-Net-Shape].<br />

Elektrische Energie 1<br />

(Umformenergie)<br />

Wärmenergie<br />

(Brennstoffverbrauch) 2<br />

Konventionelle Produktionslinie<br />

Typische Verbrauchswerte<br />

72 - 115 kWh/t<br />

Durchschnitt 94 kWh/t (berichtet<br />

durch die Mitglieder der Shadow<br />

Group)<br />

ungefähr 1300 - 1900 MJ/t<br />

Dünnbrammen-Produktionslinie<br />

Typische Verbrauchswerte<br />

ungefähr 70 kWh/t (nur Umformung)<br />

ungefähr 77 kWh/t (incl. Coilkasten)<br />

ungefähr 300 - 650 MJ/t<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER HR]<br />

1 Abhängig vom Grad der Verformung, Temperatur des Zwischenproduktes, Materialhärte.<br />

2 Brennstoffverbrauch ist abhängig von Ofendesign und Dicke der eingesetzten Brammen.<br />

Tabelle A.4.13: Vergleich der Verbrauchsdaten von konventioneller Produktion und<br />

Dünnbrammenproduktion<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Die Dünnbrammengießtechnologie hat den Markt für Flachstahl Elektrostahlwerke geöffnet, die zuvor<br />

mehr oder weniger auf Langprodukte festgelegt waren. Der Einsatz dieser Technologie verkleinert die<br />

Gießanlagen und macht Vorwalzwerke überflüssig, wodurch sich die Investitionskosten reduzieren.<br />

Warmband, im Marktsegment unkritischer Oberflächengüten, kann nun mit Kapazitäten von 0,8 – 1,0<br />

Mt/Jahr (Einstang-Gießer) ökonomisch produziert werden.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Ökonomische/finanzielle Vorteile aufgrund von Energieeinsparungen und verkürzter Produktionszeit.<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 137


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.1.3.19 Endabmessungsnahes Gießen/Vorprofil-Gießen (Beam Blank)<br />

Beschreibung:<br />

Eine andere, weiter verbreitete Form des endabmessungsnahem Giessens wird im Bereich der<br />

Langprodukte (Baustähle) eingesetzt. Anstelle von traditionellen Blöcken mit rechteckigem oder<br />

quadratischem Querschnitt produziert der Gießer H-, I- oder Doppel-T-Vorprofile.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verringerter Energieeinsatz beim Wärmen und Walzen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen im Falle wesentlicher Umbaumaßnahmen.<br />

Medienübergreifende Effekte: Es sind keine negativen Einflüsse auf andere Medien bekannt.<br />

Referenzanlagen:<br />

Northwestern Steel & Wire, USA [StuE-114-8]<br />

Chaparral Steel, USA [StuE-114-8]<br />

Kawasaki Steel, Nucor-Yamato, Yamato Steel Tung Ho Steel [StuE-114-9]<br />

Stahlwerke Thüringen [StuE-118-2]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

• Erhöhte Ausbeute im Strangguss, weil weniger Materialverluste durch Abschneiden.<br />

• Erhöhter spezifischer Wärmeeintrag in denWärmofen.<br />

• Reduzierte Walzzeit, erhöhte Produktivität. [Com HR]<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.4 Entzunderung<br />

A.4.1.4.1 Detektoren zur Positionsbestimmung des Walzgutes<br />

Beschreibung:<br />

Die Automatisierung der entsprechenden Walzstraßenzonen und seitliche Detektoren ermöglichen<br />

eine genaue Bestimmung des Ein- und Austritts des Walzgutes in die Entzunderung.<br />

Dementsprechend können die Druckwasserventile geöffnet/geschlossen werden und so die<br />

Wasserdurchflussmenge kontinuierlich an die tatsächlichen Gegebenheiten angepasst werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Wasserverbrauch.<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Vor- und Fertigwalzen, Grobblechwerk.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachstahl.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

138 Stahlverarbeitung


A.4.1.4.2 Verwendung von Hochdruck-Vorratstanks<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Angemessen dimensionierte Hochdruck-Vorrattanks werden verwendet, um zeitweise<br />

Hochdruckwasser zu speichern und so die Anfahrphase von Hochleistungspumpen zu verringern.<br />

Zusätzlich kann auf diese Weise der Druck konstantgehalten werden, wenn gleichzeitig mehrere<br />

Entzunderungsanlagen betrieben werden. Durch diese Methode wird der Energieverbrauch in Grenzen<br />

gehalten und außerdem, bei mehreren Entzunderungsanlagen, eine optimale Reinigungsleistung und<br />

eine hohe Produktqualität durch den konstanten Systemdruck sichergestellt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Entzunderungsanlagen von Vor-, Fertig- und Blechwalzwerk.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.5 Stauchen /Kantenbearbeitung<br />

Kalibrierpresse<br />

Beschreibung:<br />

Beim konventionellen vertikalen Walzen ist die Breitenreduktion auf die Brammenränder beschränkt<br />

und hat nur wenig Einfluss auf das Zentrum der Brammen. Die Materialdicke erhöht sich an den<br />

Rändern, so dass sich hundeknochen-förmige Querschnitte bilden. Im nachfolgenden horizontalen<br />

Walzgang erfolgt wieder eine wesentliche Verbreiterung, so dass der Wirkungsgrad der<br />

Breitenreduktion nur gering ist. In der Walzlinie integrierte Kalibrierpressen vergrößern durch ihren<br />

schmiedenden Effekt auch die Materialdicke in der Mitte der Brammen. Der Querschnitt bleibt nahezu<br />

rechteckig und die Seitenverbreiterung während des Horizontalwalzens wird verringert.<br />

Durch die Installation von Kalibrierpressen vor dem Vorwalzwerk können die Breitenintervalle des<br />

Gießers reduziert werden und auch die Anzahl von Brammen mit gewölbten Seiten wird verringert.<br />

Die Produktionsrate der Gießanlage und die Heißeinsatzrate werden hierdurch erhöht. [EUROFER<br />

HR]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

• Reduktion von Besäumungs- und Schopfverlusten.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Vorwalz- und Blechwalzwerk.<br />

• Neue Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

• Mit Einschränkungen für bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Sollac Fos, Thyssen Bruckhausen<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Stahlverarbeitung 139


Teil A/Kapitel 4<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.5.1 Automatische Breitenkontrolle mit Kurzhubkontrolle<br />

Beschreibung:<br />

Beim konventionellen Stauchen erfolgt die Breitenreduktion der Bramme unabhängig von der<br />

tatsächlichen Breite und der Temperatur des Materials, was zu Breitenschwankungen über die Länge<br />

des Vorbandes, insbesondere bei großen Breitenreduktionen führt. Mit Hilfe eines automatischen<br />

Breiten-Kontrollsystems (ABK) wird der Stauchvorgang computergesteuert durchgeführt. Für die<br />

Bandend-Stücke (Bandanfang und –ende) wird die Stauchung verringert und so die Bildung von<br />

’Zungen’ und/oder ’Fischschwänzen’, wie sie beim konventionellen Walzen an den Enden entstehen,<br />

reduziert.<br />

a) a) Ohne Without automatische AWC- and Breitenkontrolle short stroke function und Kurzhubfunktion<br />

Constant position<br />

Skid marks<br />

Dog bone<br />

Position control<br />

Bad shape<br />

Improved shape (rectangularity)<br />

Skid marks Dog bone<br />

b) With AWC- and short stroke function<br />

b) Mit automatischer Breitenkontrolle und Kurzhubfunktion<br />

Constantant position = konstante Position<br />

Skid marks = Kühlschatten<br />

Dog bone = Hundeknochen<br />

Bad shape = schlechte Form<br />

Bild A.4-10: Betreib einer automatischen Breitenkontrolle<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion von Besäumungs- und Schopfverlusten.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Vor-, Fertig- und Blechwalzwerk.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Position control = Positionskontrolle<br />

Improved shape (rectangularity) = verbesserte Form (rechteckiger<br />

Querschnitt)<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Verbesserte Produktqualität, erhöhte Ausbringung, weniger Material, das rezirkuliert werden<br />

muss, Energieverbrauch und Emissionen werden reduziert.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

140 Stahlverarbeitung


A.4.1.6 Vorstraße<br />

A.4.1.6.1 Prozessautomation<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Der Einsatz von Computern ermöglicht es, bei jedem Walzstich die Dickenreduktion individuell<br />

einzustellen. Mit anderen Worten, Brammen und Blöcke werden mit der geringstmöglichen Anzahl an<br />

Walzstichen zu einem Vorband reduziert - auch bei kurzen Unterbrechungen, die einen<br />

Temperaturverlust im Material verursachen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

• Ofenaustragstemperatur kann reduziert werden.<br />

• Anzahl der Walzstiche ist optimiert.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Vor- und Blechwalzwerk.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.7 Transport des vorgewalzten Materials zur Fertigstraße<br />

A.4.1.7.1 Coilbox<br />

Beschreibung:<br />

Das Zwischenprodukt der Vorwalzstrasse, das Vorband, wird ohne Dorn mit Hilfe von geeignet<br />

angeordneten, elektrisch angetriebenen Klemm-, Biege- und Ablagerollen zu einem Coil aufgewickelt.<br />

Nach dem Aufhaspeln wird das Coil auf einer Abwickelvorrichtung plaziert, abgewickelt und in die<br />

Fertigstrasse geleitet. Während des Abhaspelns und Fertigwalzens ist die Aufwickelvorrichtung bereit,<br />

das nächste Vorband aufzunehmen; so werden Engpässe im Produktionsfluss vermieden.<br />

Diese Einrichtung hat den Vorteil, dass die Temperaturverteilung über die Länge des Vorbandes<br />

konstant bleibt und die Walzdrücke bei Fertigwalzen reduziert werden. Andererseits muss der<br />

zusätzliche Energieaufwand für die Auf- und Abwicklung berücksichtigt werden. Bei einer<br />

Modernisierung von bestehenden Walzwerken kann die Produktpalette erweitert werden.<br />

Im Falle von Störungen im Walzbetrieb in nachfolgenden Prozessen, kann ein aufgehaspeltes Vorband<br />

länger als sonst möglich zurückgehalten werden. Bei längeren Betriebsstörungen kann ein Coil im so<br />

genannten ’Haspelofen’ aufbewahrt werden.<br />

Beide hier genannten Maßnahmen erhöhen die Ausbringung.<br />

Stahlverarbeitung 141


Teil A/Kapitel 4<br />

Rougher = Vorgerüst<br />

Coilbox = Haspelbox<br />

Bild A.4-11: Haspelbox Anordnung<br />

[EUROFER HR]<br />

Shear = Scherer<br />

Finishers = Fertiggerüst<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

• Geringere Walzkraft ist erforderlich (weil die Temperatur im Einsatzmaterial höher und<br />

gleichmäßiger ist).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Auslaufrollgang des Vorwalzwerkes.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

In einigen Fällen können Coilkästen die maximale Walzwerksproduktion begrenzen. [Com HR]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.7.2 Haspelofen<br />

Beschreibung:<br />

Haspelöfen wurden zusätzlich zu Coilkästen entwickelt, um im Falle von längeren<br />

Walzunterbrechungen die Coils wieder auf Walztemperatur zu bringen und wieder in den Walzprozess<br />

einzubringen. Hierdurch wird die Ausbringung erhöht, die Temperaturverluste minimiert, und<br />

Unterbrechungen von bis zu zwei Stunden können überbrückt werden.<br />

Wärm- und Kühltemperaturmodelle bestimmen unter Berücksichtigung des Temperaturprofils zu<br />

Beginn der Erwärmung den richtigen Erwärmungszyklus für jedes Coil. Dieses Profil wird aus Daten<br />

des Walzwerkscomputers über Temperatur des Vorwalzstiches, vor und nach dem Aufhaspeln<br />

vergangener Zeit, Bandgröße und Sorte erstellt. Coils die mittels Haspelofen gerettet werden, können<br />

zu qualitativ hochwertigem Band gewalzt werden, falls sie binnen zwei Stunden gewalzt werden.<br />

Coils, die nach mehr als zwei Stunden gewalzt werden, werden zu Produkten mit ‚nicht-kritischen’<br />

Oberflächen verarbeitet. (Die Öfen können mit einer Schutzgaseinrichtung versehen werden.)<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

142 Stahlverarbeitung


Anwendungsbereich:<br />

• In Kombination mit Coilkästen an Vorwalzgerüsten.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.7.3 Hitzeschilde an Schiebebühnen<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Um den Temperaturverlust der Vorbänder beim Transport vom Vorwalz- zum Fertigwalzgerüst zu<br />

minimieren und die Temperaturdifferenz zwischen Bandanfang und –ende zu reduzieren, kann der<br />

Transferrollgang mit Hitzeschilden ausgestattet werden. Dies sind isolierte Abdeckungen, die am<br />

Beförderer angebracht werden. In Fällen, in denen die Größe der gewalzten Produkte die Kapazität der<br />

Walzstraße erreicht, können die Schilde zu einer geringeren Walzbeschickung führen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

• Reduzierter Temperaturverlust.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Transportrollgang zwischen Vorwalz- und Fertigwalzwerk.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Hitzeschilde an Transferrollgängen beinhalten hohe Instandhaltungskosten, da die Schilde bei<br />

Fehlwalzungen schnell beschädigt werden. [Com2 HR]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.7.4 Erwärmen der Bandränder<br />

Beschreibung:<br />

Um die Temperatur der kühleren Bandränder auf das Gesamttemperatur-Niveau zu bringen und um<br />

ein gleichmäßigeres Temperaturprofil über die Breite des Bandes zu erzielen, werden<br />

Transferrollgänge mit zusätzlichen gasbefeuerten oder induktiven Heizeinrichtungen versehen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch beim Fertigwalzen.<br />

• Geringere Abnutzung der Arbeitswalzen (weniger Schleifschlämme).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Transportrollgang zwischen Vor- und Fertigwalzwerk.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Stahlverarbeitung 143


Teil A/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Energieverbrauch für die Erwärmung des Randes.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.8 Walzen<br />

A.4.1.8.1 Schopfoptimierungssystem<br />

Beschreibung:<br />

Mit computergesteuerten Digitalkameras (CCD-Kameras) und einer hinter dem Vorwalzwerk<br />

installierten Breitenmessvorrichtung wird die tatsächliche Form des Bandanfangs identifiziert. Ein<br />

automatisches System stellt sicher, dass lediglich Bandteile außerhalb der rechteckigen Fläche des<br />

Vorbandes abgeschnitten werden.<br />

Crop shear<br />

Shape measurement<br />

Crop shear = Schopfschere<br />

Shape measurement = Formbestimmung<br />

Bild A.4-12: Schopfoptimierungssystem<br />

[EUROFER HR]<br />

cutting line<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Schrottmenge (Schopfenden).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Eingangsseite des Fertigwalzwerkes.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

cutting line = Schnittlinie<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Sidmar<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

144 Stahlverarbeitung


A.4.1.8.2 Schmiersystem der Arbeitswalzen<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Walzöl wird über eine Düse in den Walzspalt gegeben, um die Reibung zwischen Walzmaterial und<br />

Walzen zu verringern, damit die Antriebskraft für die Walzen reduziert, die Walzdrücke verringert und<br />

die Oberflächenqualität des gewalzten Materials verbessert werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch wegen des verminderten Walzdrucks.<br />

• Reduzierte Abnutzung der Walzen (insbesondere im Bereich der Bandränder), dies führt zu einer<br />

Standzeitverlängerung der Walzen und zu geringeren Schleifschlammmengen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Fertigwalzgerüst.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Verunreinigung der Wassersysteme mit Walzöl.<br />

Referenzanlagen: große Anzahl von Anlagen.<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Erhöhte Produktivität des Walzwerkes und erhöhter Beizdurchsatz.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.8.3 (Beschleunigte) Bandkühlung zwischen den Gerüsten<br />

Beschreibung:<br />

Um eine Geschwindigkeitserhöhung der Fertigstraße bei gleichbleibender Endtemperatur zu erreichen,<br />

wird das Band zwischen den Walzgerüsten mittels Wassernebel oder Wasservorhängen gekühlt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Die Bildung von Zunder und Oxiddampf wird unterdrückt.<br />

• verringerte Abnutzung der Arbeitswalzen in nachfolgenden Produktionsschritten und reduzierte<br />

Schleifschlammmengen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Zwischen Fertigwalzgerüsten.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Führt zu Abwasser.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 145


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.1.8.4 Bandzugkontrolle<br />

Beschreibung:<br />

Üblicherweise werden Schlingenheber eingesetzt, um den Bandzug zwischen den Fertiggerüsten zu<br />

kontrollieren. Verschiedene Schlingenspannerdesigns (hydraulische Schlingenspanner,<br />

Spannungsmessvorrichtungen/Tensometer) stehen zur Verfügung. Zusätzlich wurden so genannte<br />

schlingenlose Technologien entwickelt, aber deren erfolgreicher Betrieb hängt von der<br />

Messgenauigkeit der Prozessparameter ab. Verbesserte Schlingensysteme in Kombination mit<br />

Computermodellen zur Berechnung des Bandzuges und geeignete elektronische Kontrolleinríchtungen<br />

ermöglichen es, unabhängig Spannung und Schlingenhöhe voneinander zu kontrollieren. Hierdurch<br />

werden Bandeinschnürungen nach dem Einfädeln und nach Betriebsunterbrechungen vermieden.<br />

Automatische Systeme zur Kontrolle der Bandbreite beim Verlassen der Fertigstraße und/oder beim<br />

Eintritt in die Aufwickelvorrichtungen (mit Rückkopplung zu den Computern der Fertigstraße)<br />

unterstützen das Bandzugkontrollsystem.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Schrottmenge beim Besäumen wird reduziert, weil Bandeinschnürungen während des Einfädelns<br />

und während Betriebsstörungen reduziert werden.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Fertigstraße.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte (Teil des Walzwerkautomatisierungssystems).<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.8.5 Bandprofil- und Planheitskontrolle<br />

Beschreibung:<br />

Das Querschnittprofil und die Planheit des Warmbandes sind von großer Bedeutung für die<br />

nachfolgenden Prozessschritte und hängen von einer Reihe von Betriebsbedingungen inklusive der<br />

Stichfolge ab.<br />

Generelle Zielsetzung der Bandprofil- und Planheitskontrolle ist es, das gewünschte Bandprofil zu<br />

erzielen, ohne die Toleranzen bei der Planheit zu überschreiten. Bei ihrer Anwendung in<br />

Warmwalzwerken werden Bandprofil- und Planheitskontrollsysteme gewöhnlich entworfen, um die<br />

folgenden Ziele zu erreichen:<br />

• Bandwölbungskontrollbereich von ungefähr 0 - 75 µm.<br />

• Bandwölbungstoleranzen.<br />

• Bandplanheit von ungefähr 10 I-Einheiten (I-Einheit: ∆L/L= 10 -5 m).<br />

• Verringerung der Bandkantenschärfung.<br />

Pro Walzstich sind nur gewisse maximale Veränderungen im Verhältnis von Bandwölbung und Dicke<br />

möglich, um eine gute Bandplanheit sicherzustellen; ansonsten entstehen Fehler in der Planheit,<br />

bekannt als 'Flatness Deadband'. Verschiedene technische Lösungen wurden entwickelt, um eine<br />

opimale Einstellung von Bandprofil und Planheit zu erreichen:<br />

146 Stahlverarbeitung


• Biegesysteme für Arbeits- und Stützwalzen.<br />

• verstellbare, ballige Walzen mit flexiblem Walzenkörper.<br />

• verstellbare, ballige Walzen mit flexiblem Rand.<br />

• kreuzende/schrägstehende Walzen.<br />

• Axial versetzte nicht-zylindrische Walzen<br />

• Axial versetzte zylindrische Walzen.<br />

• Automatische Walzspaltkontrolle.<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

In Warmwalzwerken sind die einzelnen Walzgerüste normalerweise mit Walzenbiegevorrichtungen<br />

versehen, die entweder nach außen oder nach innen gewölbt oder beides zugleich sind. Reicht die<br />

Biegevorrichtung nicht aus, um die gewünschte Wölbung zu erzielen, können die Walzgerüste mit<br />

zusätzlichen Stellantrieben, wie CVC-Walzen, UPS-Walzen, sich kreuzenden Walzen u.a. versehen<br />

werden. Ein Computermodell, manchmal mit neuronalen Netzwerken, errechnet unter Einbeziehung<br />

der Walzendurchbiegung aufgrund der erhöhten Temperatur die erforderlichen Profil- und<br />

Planheitsparameter, um so die gewünschte Bandwölbung und Planheit zu erzielen.<br />

Nach dem Walzgerüst sind Profilmesseinrichtungen installiert, um die tatsächliche Bandwölbung zu<br />

kontrollieren. Die ermittelte Wölbung wird mit dem Sollwert verglichen. Entsprechend der<br />

Abweichungen werden die notwendigen Änderungen der aufzubringenden Walzenbiegekraft<br />

bestimmt. Planheitskontrollsysteme führen zu nahezu konstanten Verhältnissen von Bandwölbung zu<br />

Dicke. Einrichtungen zur Formbestimmung sind entweder am Ende der Fertigstraße oder zwischen<br />

den Walzgerüsten installiert, um die Planheit zu kontrollieren. Festgestellte Planheitsfehler dienen<br />

wiederum der Einstellung der Walzenbiegekräfte.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Schrottanfall.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Fertig- und Blechwalzwerk.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte (Teil des Walzwerkautomatisierungssystems).<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.8.6 Kühlung der Arbeitswalzen<br />

Beschreibung:<br />

Bei Walzgerüsten werden die verschiedensten Wasserdüsentypen und Sprühkopfanordnungen zur<br />

Kühlung der Arbeitswalzen eingesetzt. Dies ist wichtig, um Beschädigungen an und Risse in den<br />

Walzen zu vermeiden, was widerum weniger Schleifschlämme und Abfall bedeutet, und es verringert<br />

die Zunderbildung.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Zunderbildung.<br />

• Reduzierte Walzenabnutzung und reduzierter Anfall an Schleifschlamm.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Vor-, Fertig- und Blechwalzwerk.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Stahlverarbeitung 147


Teil A/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.8.7 Automatisierung der Fertigwalzstraße (Prozess- und Basisautomation)<br />

Beschreibung:<br />

Durch den Einsatz von Prozesscomputern in der Produktionsplannung und der Steuerung von Öfen<br />

und Vorwalzwerken und durch angemessene Kontrollschleifen (Basisautomation Stufe I), können<br />

hochqualitative Produkte erzeugt werden.<br />

Falls es zu kurzen Walzunterbrechungen kommt, erlauben installierte flexible Softwareprogramme,<br />

den Stichplan noch bis zum letzten Moment (kurz vor Eintritt des Bandes ins erste Walzgerüst) zu<br />

ändern<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Schrottanfall bei kurzen Walzunterbrechungen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Fertigwalzstraße.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.8.8 Reduzierung der diffusen Emissionen/Entfernen von Oxidpartikeln<br />

Beschreibung:<br />

Während des Walzens werden Oxidpartikel freigesetzt. Diese luftgetragenen Teilchen werden<br />

hauptsächlich am Austragsende der Walzgerüste, wo die Geschwindigkeit der Walzgerüste am<br />

höchsten ist, als diffuse Emissionen emittiert. Diese können durch Wassersprühnebel unterdrückt<br />

oder mit Hilfe von Absaugsystemen (Absaughauben, Entstaubungshauben, Absaugleitungen) entfernt<br />

werden.<br />

Wassersprühnebel<br />

Mit dem Sprühwasser werden die unterdrückten Oxide in die Abflussrinne des Rollgangs gespült und<br />

von dort weiter in die Abwasserbehandlung, wo sie in Absetzbecken oder Filtern zurückgewonnen<br />

werden.<br />

Absaugsysteme<br />

Eine andere Methode zur Reduzierung der Oxidemissionen ist die Installation von Absaugsystemen,<br />

bei denen Entstaubungshauben zwischen den einzelnen Walzgerüsten (im Wesentlichen hinter den<br />

letzten drei Fertiggerüsten) installiert werden, um Staub und Oxide zu erfassen. Über Absaugleitungen<br />

wird das Staub-Oxid-Gemisch abgezogen und Gewebwfiltern oder Nassabscheidern zugeführt.<br />

Abgeschiedener Staub und Oxide werden mit Schneckenförderern in Auffangkübel befördert. In<br />

integrierten Stahlwerken werden abgeschiedener Staub und Oxide rezirkuliert.<br />

148 Stahlverarbeitung


Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Diffuse Staubemissionen werden reduziert.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Fertigwalzwerke.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Einsatz von Wassersprühnebeln führt zu Abwasser, die Oxide müssen aus dem Abwasser<br />

abgeschieden werden.<br />

• Trockene Systeme (wie Absaugeinrichtungen/Gewebefilter) verbrauchen Energie, aber haben den<br />

Vorteil, dass die abgeschiedenen Oxide nicht vom Abwasser getrennt werden müssen und dass der<br />

abgeschieden Staub direkt intern verwertet werden kann. [Com2 HR]<br />

Referenzanlagen:<br />

Wassersprühnebel WSM Avilés, Aceralia; Sidmar, Hoogovens<br />

Absaugsysteme Voest Alpine<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

a Wassersprühnebel<br />

a Hauben und<br />

Schlauchfilter 1<br />

a: [CITEPA], BAT-Wert der Luft-BAT-Note<br />

IK: Investitionskosten<br />

Staubemission<br />

[mg/m 3 Kapazität Kosten<br />

]<br />

[Mt/a] EURO ‘000<br />

IK: 50<br />

< 50 3 IK: 280<br />

Tabelle A.4.14: Erreichte Emissionswerte und Betriebsdaten für Oxidabscheidsysteme<br />

Beispiel Wassersprühnebel:<br />

Am letzten Walzgerüst einer Fertigstraße wurden Wassersprühnebel installiert. Die Vorrichtung<br />

besteht aus sechs Düsen im oberen und acht Düsen im unteren Teil des Walzgerüstes. Das Wasser<br />

wird mit 22 l/min und einem Druck von 8 bar versprüht. Der Gesamtwasserfluss des Sprühsystems<br />

beträgt 35 m 3 /h. Die im Jahr 1994 angefallenen Kosten wurden mit 50.000 ECU angegeben.<br />

Probenentnahmestelle<br />

Staubkonzentration<br />

Probendauer: 3 h Ohne Sprühnebel Mit Sprühnebel<br />

Über Fertigwalzwerk 6,02 mg/Nm 3 2,35 mg/Nm 3<br />

Dach 2,77 mg/Nm 3 0,63 mg/Nm 3<br />

Tabelle A.4.15: Typische Reduktion der diffusen Emissionen durch Wassersprühnebel<br />

[Input-HR-1]<br />

Das Messverfahren entsprach keinen Standards, da die Emissionen mehr oder weniger diffus waren.<br />

Die Probenentnahmestellen wurden danach ausgewählt, woher die Emissionen kamen. Hierbei wurde<br />

die Absaugung der Werkshalle berücksichtig, da es keine gut definierten Ströme gab.<br />

Beispiel Absaugsystem:<br />

In [Input-HR-1] wurden Investitionskosten von EUR 1 Mio. (Voest) gemeldet. Andere Quellen<br />

berichten [EUROFER HR] Investitionskosten von ungefähr ECU 1,45 Mio. und Betriebskosten von<br />

ECU 0,15 Mio./t für die Absaugung an einer Fertigstraße, wobei Schlamm- und<br />

Staubentsorgung/Deponierung nicht eingeschlossen waren.<br />

Motivation für die Implementierung: Reduktion von Eisenoxidemissionen. [Input-HR-1]<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 149


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.1.8.9 Vermeidung von Verunreinigung mit Kohlenwasserstoffen<br />

Beschreibung:<br />

Die Verminderung von Öl- und Schmierstoffverlusten ist eine Vorsorgemaßnahme, um die<br />

Verunreinigung von Wasser und darin enthaltenem Zunder zu verhindern. Der Einsatz von modernen<br />

Lagern und Lagerdichtungen für Arbeits- und Stützwalzen sowie die Installation von Leckagemeldern<br />

an den Schmierstoffleitungen (Druckkontrollausrüstungen, z.B. an hydrostatischen Lagern) können<br />

den Kohlenwasserstoffgehalt (Öl) im Zunder und im Abwasser und den Ölverbrauch um 50 bis 70 %<br />

reduzieren. [EUROFER HR]<br />

Verunreinigtes Wasser aus der Dänage verschiedener Verbraucher, d.h. hydraulischer Anlagen, sollte<br />

gesammelt und in Zwischentanks gepumpt werden. Nach der Trennung von Wasser und Altöl kann<br />

letzteres als Reduktionsmittel im Hochofen eingesetzt oder außerhalb des Werkes recycelt werden.<br />

Das abgetrennte Wasser wird entweder in der Abwasserbehandlungsanlage weiter gereinigt oder in<br />

Aufbereitungsanlagen durch Ultrafiltration oder Vakuumverdampfer nachbehandelt. [Com2 HR]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Vermeidung der Öl-/Kohlenwasserstoff-Kontamination von Wasser und Zunder.<br />

• Reduzierte Menge an ölhaltigem Zunder.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen im Falle wesentlicher Umbaumaßnahmen (weniger<br />

einsetzbar bei älteren Anlagen).<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.8.10 Hydraulische Bandaufwickler mit Kontrollsystem<br />

Beschreibung:<br />

Beim konventionellen Aufhaspeln ist das Band während mindestens drei Umdrehungen des Dorns in<br />

Kontakt mit den Bandandrückwalzen. Diese Bereiche des Warmbandes müssen vor der<br />

Weiterverarbeitung im Kaltwalzwerk entfernt werden.<br />

Hydraulisch betriebene Haspler mit eingebautem Kontrollsystem heben die Bandandrückwalzen,<br />

durch Sensoren gesteuert, automatisch an, wenn der Bandanfang die jeweilige Walze passiert.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Die Menge an Schopfenden im nachfolgenden Prozess wird reduziert.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Warmbandwerk.<br />

• Neue und bestehende Warmwalzwerke für Flachprodukte.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

150 Stahlverarbeitung


A.4.1.8.11 Formkontrolliertes Walzen / Querschnittkontrolle<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Beim herkömmlichen Blechwalzen findet, durch die Beibehaltung einer konstanten Blechdicke bei<br />

jedem Walzstich eine gewisse Verformung statt. Der Querschnitt des Bleches bleibt nicht rechteckig.<br />

Durch formkontrolliertes Walzen entstehen Querschnittsverjüngungen oder Hundeknochenprofile.<br />

Unterstützt durch Messungen (Belastung oder Form) wird das richtige Maß an Verjüngung oder<br />

Hundeknochenbildung errechnet und an das Walzrollenadjustiersystem gemeldet. Die<br />

Querschnittkontrolle wird meistens zusätzlich zu einer automatischen Walzspaltkontrolle eingesetzt.<br />

Der Begriff “formkontrolliertes Walzen oder Querschnittkontrolle“ umfasst diverse <strong>Techniken</strong>, die in<br />

den letzten Jahren entwickelt wurden. Allen ist gemeinsam, dass Bleche, die mit variabler Dicke in<br />

den Zwischenwalzschritten erzeugt werden, am Ende nahezu rechteckige Blechquerschnitte aufweisen<br />

und so der Schrottanfall beim Besäumen verringert wird.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Schrottmenge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Blechwalzwerk.<br />

• Neuanlagen und mit Einschränkungen bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung: Verbesserte Ausbringung.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.8.12 Prozessgekoppelte Wärmebehandlung (beschleunigte Kühlung)<br />

Beschreibung:<br />

Hinter Walzgerüsten werden die verschiedensten Kühleinrichtungen (z.B. Wasservorhänge,<br />

Wasserkissen usw.) eingesetzt. Durch die Kontrolle des Kühlwasservolumenstroms unter<br />

Berücksichtigung der Feinblechtemperatur können Wärmebehandlungen, wie Normalisieren oder<br />

Abschrecken, in einem durchgeführt werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch und verminderte Emissionen aus nachfolgenden<br />

Wärmebehandlungsöfen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Blechwalzwerk.<br />

• Neuanlagen und mit Einschränkungen bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 151


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.1.8.13 Thermo-mechanisches Walzen<br />

Beschreibung:<br />

Während des thermo-mechanischen Walzens werden die Eigenschaften von warmgewalzten Blechen<br />

und Formstahl so beeinflusst, dass die Notwendigkeit von nachfolgenden Wärmebehandlungen<br />

minimiert wird. Brammen oder Blöcke/Vorprofile aus den Wärmöfen werden zunächst auf eine<br />

Zwischendicke gewalzt. Während einer nachfolgenden Haltezeit (während der ggf. auch eine<br />

Wasserkühlung erfolgen kann) kühlt das Walzgut auf die gewünschte Temperatur ab, um dann<br />

fertiggewalzt zu werden. Thermo-mechanisches Walzen erzeugt technologische<br />

Werkstoffeigenschaften, die normalerweise mit kleineren Korngrößen verbunden sind, aber mit<br />

weniger Legierungszusätzen und ohne oder mit reduziertem Aufwand für nachfolgende<br />

Wärmebehandlungen (wie Glühen).<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

• Reduktion von Emissionen aus der Wärmebehandlung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Blech- und Formstahlwalzwerke.<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen, vorausgesetzt ausreichende Walzkaft steht zur Verfügung.<br />

[Com HR]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.9 Kühlstrecke<br />

A.4.1.9.1 Optimierte Wasserpumpen für Wasservorhänge<br />

Beschreibung:<br />

�Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

A.4.1.10 Nachgeschaltete Blechproduktion<br />

A.4.1.10.1 Staubabscheidung beim Egalisieren (Richten)<br />

Beschreibung:<br />

Durch die Biegung des Bleches beim Richten platzt Zunder von der Bandoberfläche ab, und diffuse<br />

Staubemissionen entstehen. Es können Absaughauben installiert werden, die die Luftschadstoffe in der<br />

Nähe der Richtwalzen erfassen und über Rohrleitungen normalerweise mit Gewebefiltern<br />

ausgestatteten Filteranlage zuführt. [Com HR]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion von diffusen Staubemissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Abscher- und Umwickelanlagen<br />

• Neuanlagen für Weiterverarbeitung von Flachprodukten.<br />

152 Stahlverarbeitung


Medienübergreifende Effekte:<br />

• Entstehung von Abfall.<br />

• Abgeschiedener Staub wird ins Stahlwerk zurückgeführt.<br />

• Erhöhter Energieverbrauch. [Com2 HR]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.11 Walzendreherei<br />

A.4.1.11.1 Gute Betriebspaxis in Walzendrehereien (’Good Operational<br />

Practice’)<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Einsatz von Lösungsmitteln<br />

- So weit die technischen Anforderungen an die Sauberkeit es erlauben, sollte Entfettung auf<br />

Wasserbasis durchgeführt werden.<br />

- Beim Einsatz von organischen Lösungsmitteln sollte nicht-chlorierten Lösungsmitteln der Vorzug<br />

gegeben werden.<br />

Abfälle<br />

- Das aus den Walzenritzeln entfernte Fett wird gesammelt und ordnungsgemäß (z.B. durch<br />

Verbrennung ) entsorgt.<br />

- Schleifschlamm wird mit Magnetabscheidern behandelt, um Metallpartikel zu entfernen, die dann<br />

in den Stahlerzeugungsprozess zurückgeführt werden.<br />

- Mineralische Reststoffe von Schleifscheiben werden deponiert.<br />

- Stahl- und Eisendrehspäne werden in den Stahlerzeugungsprozess zurückgeführt.<br />

- Abgenutzte Schleifscheiben werden deponiert.<br />

- Abgenutzte Walzen, die nicht wieder aufgearbeitet werden können, werden in den<br />

Stahlerzeugungsprozess zurückgeführt oder an den Hersteller zurückgegeben.<br />

- Kühlflüssigkeiten und Schneidemulsionen werden zwecks Trennung von Öl und Wasser behandelt.<br />

Ölhaltige Reststoffe werden ordnungsgemäß (z.B. durch Verbrennung) entsorgt.<br />

- Wasser aus der Kühlung, der Entfettung und der Emulsionsaufarbeitung wird in der<br />

Abwasserbehandlungsanlage des Warmwalzwerkes zurückgewonnen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Allgemeine Reduktion der Umwelteinflüsse.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende Walzendrehereien.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 153


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.1.12 Wasserbehandlung<br />

A.4.1.12.1 Reduzierung des Wasserverbrauchs und der Einleitungsmengen<br />

Beschreibung:<br />

Einführung von halbgeschlossenen und geschlossenen Wasserkreisläufen mit möglichst geringen<br />

Ableitungsmengen. Weitere Beschreibung siehe Kapitel A.2.1.15.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Abwassermenge und der Schadstoffeinleitung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• In einigen Fällen, dann nämlich, wenn nicht genügend Platz zur Verfügung steht, um eine voll<br />

ausgerüstete Wasserbehandlung zu ökonomisch vertretbaren Kosten zu installieren, kann eine<br />

Umrüstung von bestehenden, nassen Anlagen (Durchlaufanlagen) zu Anlagen mit<br />

halbgeschlossenen oder geschlossenen Kreisläufen unmöglich sein.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erhöhter Energieverbrauch und Verbrauch von Chemikalien.<br />

• Anfall von Abfall (Schlamm).<br />

Referenzanlagen:<br />

Halbgeschlossenen: ….<br />

Geschlossen: Stahlwerke Bremen, …<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Tabelle A.4-16 zeigt Emissionswerte, die mit halbgeschlossenen und geschlossenen Wasserkreisläufen<br />

erzielt werden können. Zum Vergleich werden auch die entsprechenden Werte für offene Systeme<br />

angegeben.<br />

Parameter Offener Halb geschlossener Geschlossener<br />

Kreislauf Kreislauf<br />

Kreislauf<br />

Schwebstoffe (SS) ≤ 40 mg/l ≤ 40 mg/l ≤ 40 mg/l<br />

Spezifische<br />

Schwebstoffemission<br />

ca. 800 g/t ca. 480 g/t 0 - 40 g/t<br />

Wasserverbrauch 100 % ca. 60 % 1<br />

ca. 5 % 1<br />

CSB (O2) ≤40 mg/l ≤ 40 mg/l ≤ 40 mg/l<br />

Spezifische CSB-Emission ca. 800 g/t ca. 480 g/t ca. 38 g/t<br />

Kohlenwasserstoffe (KW)<br />

(bezogen auf Mineralöl)<br />

≤ 5 mg/l ≤ 5 mg/l ≤ 5 mg/l<br />

Spezifische KW-Emission ca. 100 g/t ca. 60 g/t ca. 5 g/t<br />

Bemerkungen: Datenquelle [EUROFER HR]. Bezogen auf eine Produktion von ungefähr 3,0 Mt.<br />

Abwasserbehandlung besteht aus einer Kombination von verschiedenen Maßnahmen, wie im folgenden Kapitel<br />

beschrieben (keine näheren Informationen verfügbar).<br />

1<br />

Verglichen mit einem offenen Kreislauf, Absolutwerte für Wasserverbrauch sind abhängig von der jeweiligen<br />

Anlagensituation.<br />

Tabelle A.4.16: Typische erreichbare Ablaufwerte für verschiedene Abwasserbehandlungssysteme<br />

154 Stahlverarbeitung


Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Abwasserbehandlung Investitionskosten Betriebskosten Wasservolumenstrom/<br />

-verbrauch<br />

Offener Kreislauf ECU 9,4 – 14,4 Mio. ECU 0,5 – 0,65/t 4000 m³/h<br />

Halbgeschlossener ECU 13,0 – 14,5 Mio. ECU 0,6 – 1,15/t 2500 m³/h<br />

Kreislauf<br />

Geschlossener<br />

Kreislauf<br />

•mit Kühlturm<br />

•mit Wärmetauscher<br />

ECU 25,0 - 40,0 Mio.<br />

ECU 43,2 Mio.<br />

ECU 1,45/t<br />

ECU 1,6 – 1,75/t<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Stahlverarbeitung 155<br />

m³/h<br />

zusätzlicher Wasserverbrauch<br />

(Kühlturm) und/<br />

oder große Mengen Kühlwasser<br />

für Wärmetauscher<br />

Bemerkungen: Datenquelle [HR]. Bezogen auf eine Produktion von ungefähr 3,0 Mt warmgewalzter Stahl pro Jahr.<br />

Investitionskosten ohne Kosten für Grunderwerb und Werkstätten, aber inklusive notwendiger Infrastruktur.<br />

Betriebskosten sind lediglich typische Beispiele; Schlamm- und Staubentsorgung nicht berücksichtigt.<br />

Tabelle A.4.17: Geschätzte Kosten für verschiedene Abwasserbehandlungssysteme<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.12.2 Behandlung von öl- und zunderhaltigem Prozesswasser<br />

Beschreibung:<br />

Zunder- und ölhaltiges Abwasser aus Warmwalzwerken wird - oft zusammen mit dem Abwasser aus<br />

Stranggussanlagen - durch eine Abfolge von unterschiedlichen Reinigungsprozessen (z.B.<br />

Zundergruben, Absetzbecken, Zyklonen, Filtrationen usw.), die ein ziemlich komplexes<br />

Abwasserbehandlungssystem bilden, gereinigt. Die erste Stufe ist normalerweise eine Zundergrube, in<br />

der der Grobzunder durch Sedimentation abgeschieden wird. Es folgen diverse sekundäre<br />

Reinigungsstufen oder Feinreinigungen, die darauf abzielen, das Öl und den verbleibenden Zunder<br />

abzutrennen und abzuscheiden.<br />

Für eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Behandlungseinrichtungen s. Kapitel D.9.1.<br />

Da es zahllose Möglichkeiten für die Kombination der einzelnen Reinigungseinrichtungen gibt, wird<br />

die Behandlung von öl- und zunderhaltigem Prozesswasser anhand von Beispielen von<br />

Behandlungsanlagen, die in Warmwalzwerken installiert sind, dargestellt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Schadstoffeinleitung, insbesondere von Schwebstoffen, Öl, Fett usw.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Öl und Schlamm fällen als Abfall bei der Abwasserbehandlung an. [Com D]<br />

Referenzanlagen:<br />

Stahlwerke Bremen (D), SSAB (S), BSW (D).<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel A: SSAB


Teil A/Kapitel 4<br />

Der größte Teil des Zunders und des Öls wird in zwei Zundergruben in der Nähe des Walzwerkes<br />

abgetrennt. Die Wasserbehandlungsanlage hat drei Becken für die Schwerkraftabscheidung von<br />

Zunder und die Oberflächenabscheidung von Öl und Fett. Die Endreinigung wird in 10 Sandfiltern<br />

durchgeführt. Die Menge des im Kreislauf geführten Wassers wurde in den letzten Jahren schrittweise<br />

erhöht, so dass die Ableitungsmenge nun unter 200 m 3 /h liegt (früher: 3500 m 3 /h, Kreislaufführung<br />

ungefähr >95 %). Zusätzlich wurden Primärmaßnahmen zur Reduktion von Leckagen von Fett,<br />

Schmierstoffen und Hydraulikölen der Maschinen durchgeführt. Schläuche wurden ersetzt, bessere<br />

Verbindungsstücke eingesetzt und es werden Routineinspektionen durchgeführt. [SSAB]<br />

Die erreichten Ablaufwerte sind: 0,4 mg/l für Öl (0,7 t/a) und 3,8 mg/l für Schwebstoffe (6t/a)<br />

(Basisjahr 1994, Monatsmittelwert?) [SSAB]<br />

Beispiel B: Stahlwerke Bremen<br />

Bild A.4-13 zeigt den Wasserkreislauf und die Wasserbehandlungsanlage der Stahlwerke Bremen. Die<br />

Anlage behandelt einen durchschnittlichen Wasserstrom von 18.000 m 3 /h; etwa 3.500 m 3 /h davon<br />

stammen aus dem Vorwalzwerk und 14.500 m 3 /h aus der Fertigstrasse (inklusive Wasser vom<br />

Auslaufrollgang, des Hasplers und der Dampfabsaugung). Der Grobzunder des Vorwalzwerks wird in<br />

Zundergruben aus dem Prozesswasser abgeschieden, bevor es zusammen mit dem Abwasser der<br />

Fertigstrasse in belüfteten Feinzunderfängen, gefolgt von Absetzbecken, weiterbehandelt wird. Bevor<br />

das Wasser rezirkuliert und in verschiedene Qualitätsströme aufgeteilt wird, wird es noch in<br />

Sandfiltern gereinigt. Diese bestehen aus drei Gruppen von Druckfiltern. Bei voller Auslastung der<br />

Produktionskapazität beträgt die Filtergeschwindigkeit 21,4 m/h. Die reduzierten Konzentrationen für<br />

Schwebstoffe, Eisen und Kohlenwasserstoffe zeigt Tabelle A.4.18. [Dammann], [UBA-Kloeckner-82]<br />

Zundergrube, belüfteter<br />

Feinzunderfang, Absetzbecken<br />

Sand-/Kiesfilter<br />

Ablauf Einlauf 1 Ablauf Reduktion<br />

[mg/l] [mg/l] [mg/l] [%]<br />

Substanz<br />

Schwebstoffe 40 – 70 36 3,5 ~ 3,8 90<br />

Eisen 10 – 20 7,7 0,85 90<br />

Kohlenwasserstoffe 1 - 2 1,7 0,5 ~ 0,6 65<br />

Bemerkung: Datenquelle [UBA-Kloechner-82]<br />

1<br />

durchschnittliche Einlaufkonzentration<br />

Tabelle A.4.18: Schadstoffkonzentration im Wasserkreislauf<br />

156 Stahlverarbeitung


Delivery Roller Table = Auslaufrollgang<br />

Finishing train = Fertigstrasse<br />

Roughing <strong>Mill</strong> = Vorwalzwerk<br />

Scarfing = Flämmen<br />

Scale Pit = Zundergrube<br />

Aerated Fine Scale Trap = belüfteter Feinzunderfang<br />

Oil Separator = Ölabscheider<br />

Post Treatment = Nachbehandlung<br />

Strom I: 4600 m 3 /h für Maschinenkühlung (höchste Qualität, Öl < 10 mg/l)<br />

Strom II: 7400 m 3 /h Vor- und Fertigwalzwerk (mittlere Qualität, Öl ~15 mg/l)<br />

Strom III: 6000 m 3 /h Auslaufrollgang (geringste Qualität, Öl < 20 mg/l)<br />

Bild A.4-13: Bespiel eines Wasserkreislaufes für ein Warmwalzwerk<br />

[UBA-CS-8007]<br />

Wasser<br />

Schlamm<br />

Ölhaltiger Schlamm<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Elutriation = Abschlämmung<br />

Sludge De-watering = Schlammentwässerung<br />

Settling Tank = Absetzbecken<br />

Make-up Water = Frischwasserzugabe<br />

Warm Water tank = Warmwassertank<br />

Treatment Back-wash Water = Behandlung von Rückspülwasser<br />

Cooling Tower = Kühlturm<br />

Stahlverarbeitung 157


Teil A/Kapitel 4<br />

Um Verdampfungsverluste und Abschlämmwasser zu ersetzen, wird Wasser aus der LD-Anlage oder<br />

– im Falle von Produktionsunterbrechungen – grobgefiltertes Flusswasser dem System zugeführt. Die<br />

Menge des Abschlämmwassers, das ausgeschleust werden muss, um eine Aufsalzung zu vermeiden,<br />

wird durch den Einsatz des Wassers zum Rückspülen von Filtern und durch den teilweisen Einsatz in<br />

der Schlackengranulation minimiert. [Dammann], [UBA-Kloeckner-82]<br />

Beim Rückspülen der Filter fallen ca. 750 m 3 /h an, die wie in Bild A.4-14 gezeigt, behandelt werden.<br />

Ungefähr 92 % der Feststoffe werden im Sedimentationsschritt abgeschieden, die verbleibenden<br />

Schwebstoffe (ca. 50 mg/l) und die Kohlenwasserstoffe (durchschnittlich 1,5 mg/l) mittels<br />

Ausflockung und Flotation behandelt. Danach wird das Wasser in den Wasserkreislauf<br />

zurückgegeben. Der auszuschleusende Teil wird in Zwei-Schicht-Filtern gereinigt. Die<br />

Konzentrationen von Schwebstoffen und Kohlenwasserstoffen liegen weit unter den behördlich<br />

festgelegten Werten (10 mg/l SS und 1 mg/l KW). Die erreichten Emissionswerte sind in Tabelle A.4-<br />

19 aufgeführt.<br />

Um den Kreislauf aufrechtzuerhalten, werden Biozide, Korrosionshemmer und Dispersionsmittel<br />

zugegeben. Falls notwendig wird (z.B. einmal täglich) eine Stoßchlorierung durchgeführt.<br />

Sedimentation = Sedimentation<br />

Flocculator = Ausflocker<br />

to rolling mill = zum Walzwerk<br />

Two-layer filter = 2 Schichtfilter<br />

Elutriation = Abschlämmung<br />

Chamber Filter Press = Kammerfilterpresse<br />

Bild A.4-14: Behandlung von Rückspülwässern<br />

[UBA-CS-8007]<br />

Thickener = Eindicker<br />

Sludge container = Schlammkontainer<br />

Back-wash water = Rückspülwasser<br />

FA = Flockungsmittel<br />

FAA = Filtrationshilfmittel<br />

Substanz Konzentration Probenart Messungen in 1998<br />

[mg/l]<br />

Betreiber/Behörde<br />

Fe 0,13 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Öl < 0,1 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Schwebstoffe < 3 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Cr < 0,01 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Ni 0,02 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Zn 0,03 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Bemerkung: Datenquelle: Senator für Bau und Umwelt Bremen. Anlage: Stahlwerke Bremen.<br />

Mittelwerte der qualifizierten Stichproben von 1998. Abwasservolumen: 1620404 m 3<br />

Tabelle A.4.19: Ablaufkonzentrationen der Behandlung von Rückspülwässern<br />

[Com2 D]<br />

158 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Beispiel C: SIDMAR<br />

Der bei Sidmar installierte Wasserkreislauf besteht im Wesentlichen aus drei Systemen: einem 3-bar-<br />

System zur Kühlung der Stützwalzen, des Rollgangs und der Motoren; einem 12-bar-System zur<br />

Kühlung der Arbeitswalzen und Speisung des Pumpensystems der Entzunderung sowie einem 150bar-System<br />

zur Entzunderung am Ofenausgang, im Vorwalz- und im Fertigwalzwerk. Der<br />

Gesamtwasserdurchfluss beträgt bis zu 13.000 m 3 /h.<br />

Öl- und zunderhaltiges Wasser des 150-bar-Systems wird in einem ersten Schritt in Zundergruben<br />

gereinigt, gefolgt von Schwerkraftsandfiltern. Das Wasser des Vorwalzwerks enthält hauptsächlich<br />

Grobzunder, weniger als 20 % der verbrauchten Öl- und Fettmenge und muss nicht gekühlt werden.<br />

Es kann ohne weitere Behandlung im 3-bar-System wiederverwendet werden. Das Wasser aus der<br />

Fertigstraße enthält Feinzunder und mehr als 80 % der verbrauchten Öl- und Fettmenge. Nach der<br />

Dekantierung und nach den Sandfiltern muss dieses Wasser gekühlt werden, bevor es im 3-bar-System<br />

eingesetzt werden kann. Das wiederverwendete Wasser aus den Rinnen enthält weniger als 5 mg/l<br />

Schwebstoffe und weniger als 0,2 mg/l Kohlenwasserstoffe.<br />

Aufgrund von Verdampfungsverlusten und hohen Gehalten an Na, Cl etc., müssen etwa 500 m 3 /h<br />

Frischwasser, das aus dem Kaltwalzwerk stammt, zugeführt werden. Das Abschlämmwasser wird im<br />

Stahlwerk eingesetzt.<br />

Die Rezirkulationsrate des beschriebenen Systems beträgt mehr als 95 %.<br />

Der Wirkungsgrad einer Abwasserbehandlung und damit die emittierte Schadstoffmenge hängen u.a.<br />

von der Kombination der individuellen Reinigungsstufen ab. Tabelle A.4-20 listet weitere Beispiele<br />

von Wasserbehandlungssequenzen und die hierbei erzielten Emissionswerte auf.<br />

Ergebnisse der Abwasserbehandlung<br />

Vor Behandlung Behandlung<br />

Beispiel E<br />

Nach Behandlung [mg/l]<br />

Sedimentation + Flockung, Öl: 50<br />

Öl/Fett:<br />

10 -200 mg/l<br />

0,7 - 2,73 kg/t<br />

Schwebstoffe (SS):<br />

120 – 2000 mg/l<br />

0,13 - 4,57 kg/t<br />

Flotation + Sandfilter<br />

Beispiel F<br />

Sedimentation + Flockung +<br />

Kühlung + Sandfilter<br />

Beispiel G<br />

Sedimentation + Flockung +<br />

Kühlung + Magnetfiltration 1<br />

Beispiel B’<br />

Sedimentation + belüftete<br />

Zunderentfernung + Flotation +<br />

Sandfilter, Abschlämmung:<br />

biologische Nachreinigung<br />

Beispiel H<br />

Zyklone, Absetzbecken,<br />

Sandfilter, Kühltürme<br />

Bemerkung: Datenquelle [EC Haskoning]<br />

1 Konzentration vor Behandlung: 30 - 100 mg Schwebstoffe/l<br />

SS: 50<br />

SS: < 10<br />

Öl: 63 µm): > 99 %<br />

31 < SS


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.1.12.3 Kühlwasserbehandlung<br />

Beschreibung:<br />

Um geschlossene Kühlkreisläufe betreiben zu können, muss das Wasser rückgekühlt und behandelt<br />

werden.<br />

Gekühlt wird entweder durch Verdampfung in Kühltürmen oder mittels Wärmetauscher. In<br />

druckgekühlten Gegenstrom-Kühltürmen wird das zu kühlende Wasser auf Gitter in den<br />

Kühlturmzellen gesprüht und fließt über Blöcke in das Auffangbecken des Turms. Seitlich oder oben<br />

angeordnete Gebläse ziehen Luft ab, die im Gegenstrom über das Wasser streicht. Die Kühlung erfolgt<br />

so durch Verdampfen des Wassers. Der Kühlungseffekt wird über die Luftmenge geregelt. Die<br />

Entsalzung wird über Messungen der Leitfähigkeit geregelt. Falls notwendig, wird die erforderliche<br />

Menge an Dispersionsmitteln, Natriumhypochlorit und Bioziden (zur Vermeidung von Bakterien- und<br />

Pilzwachstum) sowie Säure oder Basen (zur Einstellung des pH-Wertes) zugegeben.<br />

In Platten-Wärmetauschern werden Platten mit Durchflusskanälen zu Paketen verschraubt. In jeder<br />

der Platten wird abwechselnd heißes Abwasser und kaltes Kühlwasser durch die Kanäle gepumpt. Der<br />

Wärmeaustausch erfolgt über die Plattenwandungen.<br />

In Hybrid-Kühltürmen wird ein Plattenwärmetauscher im oberen Teil des Kühlturmes installiert. Im<br />

unteren Teil erfolgt die Kühlung über Verdampfung. Durch den Wärmetauscher, wird die zu 100% mit<br />

Feuchtigkeit gesättigte Luft erwärmt und kondensiert später und mit weniger Intensität.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Wasserverbrauch, da das Wasser im Prozess wieder verwendet werden kann.<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Zusatz von Dispersionsmitteln und Bioziden. [Com HR]<br />

• Erhöhter Energieverbrauch, resultierend aus dem Einsatz von Zirkulationspumpen. [Com2 HR]<br />

Bei der Planung und Installation von Wasserkreisläufen und Wasserbehandlungsanlagen mit<br />

Kühltürmen müssen die geographische Gegebenheiten einer Anlage berücksichtigt werden. Durch die<br />

Wasserverdampfung bei der Rückkühlung können klimatisch Bedingungen durch permanente<br />

Nebelbildung und durch so genannten industriellen Schnee, besonders in Mitteleuropa beeinflusst<br />

werden.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten: Siehe Tabelle A.4-16 [Com2 HR]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.13 Behandlung und Wiederverwertung von Abfällen/ Nebenprodukten<br />

A.4.1.13.1 Interne Wiederverwertung von trockenen oder entwässerten<br />

Oxiden<br />

Beschreibung:<br />

Trockene oder entwässerte Oxide, die zum größten Teil aus groben Anteilen bestehen– d.h. die aus<br />

dem Betrieb von Schleif- oder Flämmanlagen stammen, können durch magnetische oder mechanische<br />

Separatoren (Siebe) selektiv recycelt werden. So kann ein Teil der Oxide wieder direkt in der<br />

Sinteranlage, im Hochofen oder im Stahlwerk eingesetzt werden.<br />

160 Stahlverarbeitung


Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfallmenge.<br />

• Nutzung des Eisenanteils.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Einige Recyclingvarianten erfordern eine Vorbehandlung durch Brikettierung. [Com D]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.1.13.2 Wiederverwertungstechnologien für ölhaltigen Walzzunder<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Die direkte Verwendung von ölhaltigem Zunder in metallurgischen Prozessen ist durch den Ölgehalt<br />

begrenzt. Grobzunder mit einer Teilchengröße von 0,5 – 5 mm und einem Ölgehalt von weniger als 1<br />

% kann ohne jede Vorbehandlung über die Sinteranlage zurückgeführt werden. Hohe Ölgehalte (> 3<br />

%) führen zu erhöhten VOC-Emissionen und möglicherweise zu Dioxinemissionen. außerdem können<br />

sie zu Problemen im Abgasreinigungssystem (Glimmbrände im Elektrofilter). Daher müssen<br />

Reststoffe und Abfälle vor der Wiederverwertung behandelt werden. Feinzunderschlamm besteht<br />

hauptsächlich aus sehr kleinen Zunderpartikeln (< 0,1 mm). Da diese feinen Partikel Öl in besonders<br />

hohem Maße absorbieren (5 – 20 %), muss dieser Zunder normalerweise vor einem Recycling in der<br />

Sinteranlage vorbehandelt werden. Die hohen Ölgehalte in Kombination mit einem unvollständigen<br />

Ausbrand können zur Bildung von Öldämpfen führen, die wiederum zu Bränden im<br />

Abgasreinigungssystem führen können. [Com A]<br />

Beispiele für die Behandlung von ölhaltigem Walzzunder:<br />

Brikettierung und Einsatz im Konverter<br />

Der Zunder enthaltende Schlamm wird unter Zusatz von Additiven brikettiert. Die Formkörper haben<br />

die richtige Konsistenz zum Einsatz in den Konverter. Die Kühlung durch die Briketts ist ausreichend<br />

für den Konverter. Es können auch Additive wie Anthrazit mit eingebunden werden, um die Briketts<br />

thermisch neutral zu machen.<br />

CARBOFER<br />

Ölhaltiger Walzzunderschlamm wird mit Kalk und Kohlestaub - optional auch mit kohlenstoffhaltigen<br />

Filterstäuben – vermischt, um eine trockene Mischung zu erzeugen, die für das pneumatische<br />

Einblasen in den Eisen- und Stahlerzeugungsprozess (z.B. im Hochofen oder im Elektroofen) geeignet<br />

ist. Eine vollständige Rückgewinnung des eingeblasenen Materials kann erwartet werden. [Com HR]<br />

Waschen (PREUSSAG-Methode/Entölung)<br />

Der vorbereitete Schlamm (Zunder, Öl, Wasser) wird unter Zugabe von Waschadditiven in eine<br />

Rührvorrichtung gegeben. Nach dem Abspülen werden die entstandene Suspension, die Feststoffe, das<br />

Wasser und das Öl getrennt. Das Ergebnis ist ölfreies (≤ 0,2 %) Eisenmaterial.<br />

Flotation (THYSSEN-Methode/Entölung)<br />

Zunderhaltiger Schlamm wird mit Reagenzien konditioniert und in einem 3-stufigen Flotationsprozess<br />

entölt. Das Ergebnis ist ein Eisenprodukt, ein öliges Produkt und eine Mischung aus beiden.<br />

Drehrohrofen (Entölung)<br />

Stahlverarbeitung 161


Teil A/Kapitel 4<br />

Öl- und wasserhaltiger Zunder wird entwässert und bei Temperaturen von ungefähr 450 - 470 °C<br />

entölt. Der Ofen ist entweder direkt oder indirekt befeuert. Unter Erzeugung von Luftemissionen<br />

durch zusätzlichen Energieverbrauch wird ein ölfreies Eisenprodukt (~ 0,1 %) erzielt.<br />

2-Schicht-Sinterung<br />

Prozesschritte:<br />

- Voreinstellung des Einsatzmaterials (Walzzunder, Flugstaub etc.).<br />

- Vormischen der Charge im Bunker, gefolgt von intensiven Mischprozeduren.<br />

- Aufgabe der Abfallmischung – ungefähr 10 m nach der Zündung – auf die schon gesinterte<br />

Primärcharge; es erfolgt eine sekundär Zündung.<br />

Dirkteinsatz im Hochofen (VOEST-ALPINE STAHL-Methode)<br />

Der Zunder wird am Boden des Hochofens über eine Lanze eingeblasen. Dies ist ein besonders<br />

ökonomischer Weg, die Energie der enthaltenen Kohlenstoffe zu nutzen und das Eisenoxid (Zunder)<br />

ohne die Notwendigkeit eines zusätzlichen Ofens und ohne zusätzliche Umweltbelastung zu<br />

reduzieren. Dieses Verfahren ist aber nur bei Hochöfen möglich, die mit einer Schlamm- oder Altöl-<br />

Verbrennungslanze ausgerüstet sind. Es ist wichtig, den Schlamm am Boden und nicht oben<br />

aufzugeben, um sicherzustellen, dass die Kohlenwasserstoffe verbrannt und nicht nur verdampft<br />

werden. Besondere Aufmerksamkeit muss den Emissionen gewidmet werden; dennes muss<br />

kontrolliert werden, dass die Kohlenwasserstoffe vollständig verbrannt sind und dass die<br />

Mitverbrennung des Abfalls im Hochofen nicht zu erhöhten Emissionen führt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfallmenge.<br />

• Nutzung der Eisenanteile als Rohstoff.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Entölungsmethoden verbrauchen Waschadditive oder Flockungsmittel und führen zu ölhaltigem<br />

Abwasser oder Flotationsreststoffen.<br />

• Thermische Behandlung verursacht Luftemissionen und erhöhten Energieverbrauch.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

162 Stahlverarbeitung


A.4.2 KALTWALZWERK<br />

A.4.2.1 Lagerung und Umschlag von Roh- und Hilfsstoffen<br />

A.4.2.2 Beizen<br />

A.4.2.2.1 Reduktion der Abwasservolumen und der Schadstoffbelastung<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Folgende allgemeine <strong>Techniken</strong> dienen der Reduktion von Abwassermengen und<br />

Schadstoffbelastungen:<br />

- Reduktion der Eisenoxidbildung während des Warmwalzens und während der Handhabung von<br />

Stahl (z.B. durch Hochdruck-Entzunderung, schnelles Abkühlen, kurze Lagerzeiten,<br />

korrosionsfreie Lagerung und Transport). Der Säureverbrauch beim Beizen ist proportional zur<br />

Menge an Eisenoxiden, die von der Oberfläche entfernt werden müssen. Obwohl das<br />

Vermeidungspotenial für Oxidbildung gering ist, kann durch eine kontrollierte Kühlrate die<br />

Struktur des Zunders beeinflusst werden. Dies kann die Beizgeschwindigkeit und damit den<br />

Energieverbrauch des Prozesses beeinflussen. Ein schnelles Abkühlen der Stahlbänder kann jedoch<br />

aus Qualitätsgründen eingeschränkt sein.<br />

- Teilweise oder vollständiger Ersatz von nassen Beizprozessen durch abwasserfreie mechanische<br />

Behandlung (mechanisches Entzundern). Bei Edelstahl ist mechanisches Enzundern lediglich in<br />

einem Teil des Prozesses anwendbar und nur teilweiser Ersatz ist möglich [Com2 CR]. Es muss<br />

jedoch angemerkt werden, dass die mechanischen Entzunderungsanlagen auch Energie<br />

verbrauchen.<br />

- Reduktion des Säureverbrauchs und der Regenerierungskosten durch den Einsatz von geeigneten<br />

Chemikalien (Inhibitoren) beim Beizen von legiertem und niedriglegiertem Stahl (nicht anwendbar<br />

bei Edelstahl). Die Inhibitoren können jedoch (wegen der Rostbildung) einen nachteiligen Effekt<br />

auf die Oberflächenqualtität haben.<br />

- Reduktion der Säurekonzentration durch Erhöhung der Beiztemperatur. Allerdings muss eine<br />

Balance zwischen der Säurekonzentration und der Beiztemperatur gefunden werden. Das Optimum<br />

ist abhängig vom Säureverlust, vom Beizwirkungsgrad und vom Energieverbrauch. Beim Beizen<br />

von Edelstahl führt eine Erhöhung der Beiztemperatur zu einem Anstieg der NOx-Emissionen.<br />

Hier muss der Aspekt der Vermeidung von übermäßigen NOx-Emissionen bei der Bilanzierung<br />

berücksichtigt werden.<br />

- Reduktion der Säurekonzentration durch den Einsatz von elektrischen Prozessen.<br />

- Minimierung der Abwassermengen durch den Einsatz von Kaskaden.<br />

- Minimierung der Abwassermengen durch den Einsatz verbesserter Beiz- und Spültechniken:<br />

mechanische Vorbehandlung, geschlossene Tanks zur Reduzierung der Abwässer von Wäschern,<br />

Sprühbehandlungen an Stelle von Tauchverfahren und Abquetschrollen zur Entfernung von<br />

anhaftenden Prozessflüssigkeiten, um die Ausschleppung von Beizflüssigkeit und Spülwasser zu<br />

verringern etc.<br />

- Interne Rückführung und mechanische Filtrierung von Beizflüssigkeiten und Spülwasser zur<br />

Verlängerung der Lebensdauer.<br />

- Regenerierung der Beizsäure. Die Regenerierung von verbrauchter Beizsäure reduziert die<br />

Abfallmenge, die neutralisiert werden muss. Die Altsäure muss jedoch in einer gewissen<br />

Konzentration und Mengeanfallen, damit sie sich zur Regenerierung eignet.<br />

- Teilstrombehandlung mittels Ionenaustauscher oder Elektrodialyse zur Badregeneration.<br />

- Sorgfältige Auswahl der Rohstoffe, um Verunreinigungen der Abfallströme zu minimieren.<br />

Stahlverarbeitung 163


Teil A/Kapitel 4<br />

- Reduktion der Oxidstaubbildung (beim Abhaspeln, Richten oder Eintritt in den Akkumulator)<br />

durch den Einsatz geeigneter Absaugungen.<br />

- Indirekte Erwärmung der Säure. Am weitesten verbreitet ist der Einsatz von Wärmetauschern, um<br />

Säure zu erwärmen. Direkte Erwärmung mittels Einblasen von Dampf führt zu verdünnter<br />

Altsäure, die dann nicht mehr regeneriert werden kann.<br />

A.4.2.2.2 Reduktion der Staubemissionen beim Abwickeln<br />

Beschreibung:<br />

Eisenoxidstaub entsteht beim Abwickeln durch das Strecken des Bandes. Die Bildung von Staub kann<br />

durch den Einsatz von Wassersprühnebeln vermieden werden. Diese Nassmethode erfordert<br />

Abscheidevorrichtungen, um das Eisenoxid aus dem Sprühwasser zu entfernen. Die Abtrennung<br />

erfolgt entweder in einem eigenständigen System oder ist in das allgemeine<br />

Abwasserbehandlungssystem der Anlage integriert.<br />

In einigen Fällen führt die Wassersprühmethode zu unerwünschten Anbackungen auf den Walzen in<br />

der Beizlinie und somit zu Walzfehlern auf dem Band. In solchen Fällen kann alternativ ein<br />

Absaugsystem mit Gewebefiltern eingesetzt werden, um die Verbreitung von Staub zu verhindern.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Vermeidung diffuser Staubemissionen.<br />

• Reduktion der Luftemissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Energieverbrauch.<br />

• Anfall von Abwasser oder Abfall (Filterstaub).<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Es wurden Investitionskosten in Höhe von EUR 50.000 für Wassersprühnebel und EUR 280.000 für<br />

Absaugsysteme mit Gewebefiltern (für eine 3 Mt/Jahr Anlage) gemeldet. [CITEPA]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.3 Mechanische Vorentzunderung<br />

Beschreibung:<br />

Mechanische Entzunderungstechniken, wie Strahlen, Streckrichten, Dressierwalzen oder Richten,<br />

werden eingesetzt, um den größten Teil des Walzzunders zu brechen und zu entfernen. Hierdurch wird<br />

die Menge an Eisenoxid, die in der chemischen Beize von der Stahloberfläche entfernt werden muss,<br />

reduziert und somit auch der Säureverbrauch.<br />

Mechanische Entzunderungsanlagen sind mit Absaug- und Abscheideeinrichtungen (im Allgemeinen<br />

Gewebefilter) zur Eindämmung der Staubemissionen versehen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Säureverbrauch.<br />

164 Stahlverarbeitung


• Erhöhte Wirksamkeit des Beizvorgangs.<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und - mit Einschränkungen wegen des zur Verfügung stehenden Platzes für -<br />

bestehende Anlagen.<br />

• Mechanische Entzunderung kann bei Edelstahlsorten nur vor dem ersten Beizschritt eingesetzt<br />

werden. Denn bei späteren Beizschritten würde die Oberflächenqualität des fertigen Produktes<br />

beeinflusst werden.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erhöhter Energieverbrauch.<br />

• Erzeugung von Staubemissionen, die erfasst und abgeschieden werden müssen.<br />

• Anfall von Abfall (Filterstaub).<br />

• Aufgrund der erhöhten Effektivität des Beizvorgangs, kann die Beiztemperatur gesenkt werden.<br />

Dies resultiert in geringeren Verdampfungsverlusten. Die Reduktion der in der Beize zu<br />

entfernenden Oxidschicht und die damit einhergehende die Reduktion des Säureverbrauches,<br />

vermindert ebenfalls den Anfall von sauren Abfällen.<br />

Referenzanlagen:<br />

Thyssen Stahl, Krefeld, Deutschland (horizontale Strahlentzunderung für Warm- und Kaltband,<br />

Gewebefilter) [Met-Plant-Int-1-94]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Konzentration<br />

[mg/Nm 3 ]<br />

Spezifische Emission<br />

[kg/t Produkt]<br />

Reduktions-<br />

rate 1 [%]<br />

Abgasvolumen Analysenmethode<br />

Beispiel A: Strahlentzunderung eines Edelstahlwerkes<br />

Staub 15 – 25 1<br />

0,01 - 0,02 > 95 350 – 450 m 3 /t BS 3405<br />

Cr, Unterhalb des<br />

Mn, Grenzwertes<br />

Ni<br />

3 2<br />

von 5 mg/m<br />

Beispiel B: Strahlentzunderung einer Glüh- und Beizanlage für Warmband<br />

4,5/< 1/2,6 13800/15200/18200<br />

Nm 3 /h<br />

Bemerkung: Datenquelle für Beispiel A [EUROFER CR]; Beispiel B [FIN 28.3]<br />

1 3 3<br />

[CITEPA] berichtet kleiner 20 mg/m für V=135000 m /h und max. Kapazität von 225 t/h.<br />

2 Datenquelle [Met-Plant-Int-1-94]<br />

Tabelle A.4.21: Mit Gewebefiltern erzielte Staubemissionswerte bei Strahlentzunderungsanlagen<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 165


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.2.2.4 Optimierte Spülpraktiken / Kaskadenspülung<br />

Beschreibung: Siehe auch Kapitel D.8<br />

Ein optimiertes Spülsystem hat die Reduktion der entstehenden Abwassermenge und der<br />

Schadstoffbelastung zum Ziel. Eine gebräuchliche Methode zur Reduzierung der Abwassermengen<br />

und Schlämme aus der Abwasserbehandlung ist die Installation von (Gegenstrom-)<br />

Kaskadenspülsystemen in Kombination mit Abquetschrollen in der Spülsektion. Darüber hinaus kann<br />

Spülwasser in anderen Teilen der Anlage wieder verwendet werde, z.B. als Auffüllwasser für<br />

Beizbäder.<br />

Abquetsch- und Abstreifrollen werden hinter den Beizbädern und sowohl vor als auch hinter den<br />

Spülbädern installiert. Mit deren Hilfe wird anhaftende Flüssigkeit aus den Prozessbädern entfernt,<br />

und die Verschleppung von Beizsäure und aufkonzentriertem Spülwasser von einem Kaskadenschritt<br />

in den folgenden reduziert.<br />

Eine typische Kaskadenspülung besteht aus drei bis sechs Abteilungen mit Abstreifrollen zur<br />

Verminderung der Ausschleppung zwischen den einzelnen Abteilungen. Frisch- oder<br />

Kondensatwasser wird der letzten Spülabteilung zugegeben, während die anderen Spülabteilungen<br />

jeweils mit dem Überlauf des nachfolgenden Beckens gespeist werden. Das überschüssige Wasser, das<br />

z.B. durch Ausschleppung anfällt, fließt vom ersten Spülbehälter in einen Lagertank, von dem aus es<br />

üblicherweise der Regenerierungsanlage zugeführt wird. Ein Teil des Wassers aus den<br />

Zwischenspülschritten wird in den Absorptionskolonnen der Regenerierungsanlage zur<br />

Säuredampfabsorption oder zur Verdünnung der Frischsäure in den Beiztanks verwendet.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Wasserverbrauch.<br />

• Reduktion der Abwassermengen und der Schlämme aus der Abwasserbehandlung.<br />

• Reduzierter Säureverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Jenn An, Taiwan<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.5 Beizen mit intensiver Badbewegung / Turbulenzbeizen<br />

Beschreibung:<br />

Die neuesten Entwicklungen in der Beiztechnologie dienten im Wesentlichen der Verbesserung des<br />

Prozesses selbst. Ziel war eine Erhöhung der Effizienz, der Beizgeschwindigkeit und der Qualität<br />

sowie eine Verbesserung der Kontrollierbarkeit des Beizvorgangs. Bild A.4-15 zeigt die Entwicklung<br />

von tiefen Beiztauchbecken über Flachbeizbecken hin zu Beizen mit bewegten Bädern, in denen die<br />

Säure im engen Spalt zwischen den einzelnen Beizsektionen auf das Stahlband gesprüht wird.<br />

166 Stahlverarbeitung


Tieftauchbad Flachbeizbecken Sprühbeize/Turbulenzbeize<br />

Bild A.4-15: Unterschiedliche Beiztankvarianten<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Erhöhte Effizienz.<br />

• Reduzierter Energieverbrauch, reduzierter Säureverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue Beizanlagen und bestehende Anlagen im Falle wesentlicher Umbaumaßnahmen.<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Da der Prozess effektiver ist, sind niedrigere Beiztemperaturen möglich, der Säureverbrauch ist<br />

reduziert. [Metall94]<br />

• Turbulenzbeizen sind einfacher zu kontrollieren (und können mit zusätzlichen Prozessregelungen<br />

ausgerüstet werden), eine effektivere Regelung des Beizresultates ist möglich, dies führt zu<br />

weniger Überbeizung und geringeren Beizverlusten (20 – 30 %, entsprechend 0,8 – 1,2 kg/t).<br />

[Metall94]<br />

• Frischsäureverbrauch und/oder erforderliche Regenerationskapazitäten für verbrauchte Säuren<br />

sind geringer. [Metall94]<br />

Referenzanlagen:<br />

Stahlwerke Bochum AG (Deutschland); BHP (Australien); Sumitomo Metals (Japan); Sidmar<br />

(Belgien); Thyssen Stahl (Deutschland); ILVA (Italien); ALZ (Belgien), Avesta (Schweden);<br />

Allegheny Ludlum (USA) [Metall94]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: reduzierte Investitions- und Betriebskosten.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Verbesserung der Beizeffizienz, verbesserte Qualität, finanzieller Vorteil.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.6 Reinigung und Wiederverwendung von Beizflüssigkeiten<br />

Beschreibung:<br />

Mechanische Filterung, Säurerückgewinnung und interne Rückführung von Teilströmen können zur<br />

Reinigung und Verlängerung der Lebensdauer von Beizbädern eingesetzt werden. Die Beizflüssigkeit<br />

wird, z.B. in Tiefenfiltern, gereinigt, um Feststoffe zu entfernen. Gegebenenfalls kann eine Kühlung<br />

der Säure in Wärmetauschern vor Adsorptionsanlagen, in denen physiko-chemische Adsorptionsmittel<br />

(wie Harz) die freie Säure aus dem verbrauchten Strom herausholen, notwendig sein. Wenn die<br />

Adsorptionseinheit gesättigt ist, wird die freie Säure mit Frischwasser desorbiert und in den<br />

Beizprozess zurückgeführt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Säureverbrauch (Abwassermenge und Schlamm).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Stahlverarbeitung 167


Teil A/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erhöhter Energieverbrauch.<br />

Referenzanlagen:<br />

Allegheny Ludlum, USA<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.7 Regenerierung von Salzsäure mittels Sprühröstverfahren<br />

Beschreibung:<br />

Siehe Kapitel D.6.10.1.2 für die Beschreibung des Regenerierungsprozesses und Kapitel D.6.3 für<br />

Emissionsminderung.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Frischsäureverbrauch (von 12 – 17,5 kg/t auf 0,7 – 0,9 kg/t; 33 %ige HCl).<br />

• Reduzierte Abwasser- und Schlamm-Menge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen abhängig von der Größe.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Verbrauch von Energie und Wasser.<br />

• Entstehung von Luftemissionen (Verbrennungsprodukte und Säure), die z.B. mit Nasswäschern<br />

abgeschieden werden müssen.<br />

• Entstehung von Abwasser, das behandelt werden muss (siehe A.4.2.2.28).<br />

• Spezifische Schwebstoffemission von 2,86 g/t Produkt (im behandelten Abwasser).<br />

• Reduktion der Menge an Frischsäure, die produziert werden muss (Lieferant/Hersteller).<br />

• Produktion eines verkaufsfähigen Nebenproduktes: Eisenoxid, das in der Ferritindustrie oder in<br />

der Farben- und Glasproduktion verwendet werden kann.<br />

Referenzanlagen: [Karner-1]<br />

Firma Auftrags- Kapazität Bemerkung<br />

jahr [l/h]<br />

Hoesch Stahl AG; Dortmund, FRG 1989 9000<br />

Ornatube Enterprise; Kaohsiung; Taiwan 1989 900<br />

Shanghai Cold Strip; China 1989 2900<br />

China Steel; Kaohsiung, Taiwan 1989 1900<br />

Sidmar S.A.; Gent, Belgien 1990 11000<br />

Anshan Iron & Steel; China 1991 2 x 6000 hochreines Oxid<br />

Benxi Iron & Steel; China 1992 5000<br />

Karaganda Met. Komb.; Kazakhstan 1992 2 x 10000<br />

MMK; Magnitogorsk, Russland 1993 11000<br />

Baoshan Iron & Steel; China 1994 2 x 2900 hochreines Oxid<br />

Hanbo Steel; Korea 1994 11000<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Tabelle A.4-22 und Tabelle A.4-23 zeigen die mit HCl-Sprühröstung verbundenen Verbrauchs- und<br />

Emissionswerte.<br />

168 Stahlverarbeitung


Einsatz / Verbrauchswerte<br />

Verbrauchte Säure 0,7 - 0,9 kg/t<br />

Kühlwasser (rein) 0,07 - 0,09 m 3 /t<br />

Industrielles + demineralisiertes Wasser 0,09 - 0,15 m 3 Energie:<br />

/t<br />

Elektrische Energie<br />

4 - 15 MJ/t<br />

Kalorische Energie (Erdgas)<br />

Ausbringung / Emissionswerte<br />

102 - 119 MJ/t<br />

Spezifische Emission<br />

Festes Nebenprodukt: Fe2O3 5,1 - 5,4 (5,6 Sidmar) kg/t<br />

Rezirkulierte Säure(20 %) 23 - 40 kg/t<br />

Kühlwasser (raus) 0,07 - 0,09 m 3 /t<br />

Abgas 24 -38 m 3 /t<br />

Abwasser (Ableitung)<br />

0,04 - 0,07 m 3 Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

/t<br />

Tabelle A.4.22: Verbrauchs- und Emissionswerte für HCl-Sprühröstung<br />

Konzentration<br />

[mg/Nm 3 ]<br />

Spezifische<br />

Emission<br />

[kg/t Produkt]<br />

Reduktionsrate 1<br />

[%]<br />

Analysenmethode<br />

Staub 20 - 50 n.a. n.a. EPA<br />

SO2 50 - 100 n.a. n.a. SO4 Ionenchromatographie<br />

(NBN T95-202)<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

300 - 370 0,014 > 90 NO3 Ionenchromatographie<br />

(NBN T95-301), Luminiszenz<br />

CO 150 0,006 > 90 Umwelt-BA EM-K1<br />

CO2 180000 6855 > 90 Infrarot<br />

HCl 8 - 30 3,05 E-4 > 98 Ionenchromotographie<br />

(ASTM D 4327-84),<br />

Potentiometrische Titration<br />

(NEN 6476)<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

1 Reduktionsrate basiert auf Massenfluss des Inhaltstoffes vor/nach Abscheidevorrichtung<br />

NO2 2<br />

2 (3 % O2)<br />

Tabelle A.4.23: Luftemissionen aus der HCl-Sprühröstung<br />

Nach Angaben von Anlagenherstellern liegen die Konzentrationswerte für HCl und freies Cl2<br />

bei unter 2 mg/m 3 . [Karner-1]<br />

Für einen Gegenstrom-Füllkörperwasserwäscher mit basischer Schlusswäsche wurden HCl-<br />

Emissionen von < 15 mg/m 3 bei Investitionskosten von 1.175 kECU und Betriebskosten von<br />

6 kECU/Jahr (Elektrizität 300 kWh, V=10.000 m 3 /h) gemeldet. [CITEPA]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 169


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.2.2.8 Regenerierung von Salzsäure mittels Wirbelschichtverfahren<br />

Beschreibung:<br />

Siehe Kapitel D.5.10.1.1 für die Beschreibung des Regenerierungsprozesses und Kapitel D.5.3 für<br />

Emissionsminderung.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Frischsäureverbrauch.<br />

• Reduzierte Abwasser- und Schlamm-Menge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen abhängig von der Größe.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Die Wirtschaftlichkeit einer modernen Beizanlage, das Wirbelschichtverfahren eingeschlossen,<br />

umfasst die folgenden Faktoren:<br />

• Frischsäureverbrauch.<br />

• Wiederverwertung von Spül- und Wäscherwasser.<br />

• Produktion von sauberer eisenfreier Salzsäure.<br />

• Produktion von Eisenoxid, das in verschiedenen Industriezweigen genutzt werden kann.<br />

Im Allgemeinen sind die Investitionskosten für eine Beizanlage inklusive einer Wirbelschicht-<br />

Regenerationsanlage günstig, wenn man Betriebskosten und die resultierenden Vorteile berücksichtigt.<br />

Die Gesamtbetriebswirtschaftsdaten schwanken von Anlage zu Anlage, wegen der lokalen<br />

Unterschiede in Säure- und Altsäureregenerierungskosten sowie der unterschiedlichen Kosten für eine<br />

Modernisierung bestehender Anlagen bzw. den Bau von Neuanlagen. [Rituper-1]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.9 Abwasserfreie Salzsäure-Bandbeizanlage<br />

Beschreibung:<br />

Bei der Bestimmung des Abwassers aus dem Beizbetrieb müssen verbrauchte Säure, Spülabwasser<br />

und Wasser der Wäscher mit berücksichtigt werden. Beim Einsatz des Wirbelschichtverfahrens führt<br />

die fast vollständige Rückführung der Säure zwischen Beize und Regeneration, abgesehen von<br />

kleineren Verdampfungsverlusten, zu einem gegen Null gehenden Frischsäureverbrauch. [Rituper-1]<br />

Da das Wirbelschichtverfahren bei ungefähr 850 ºC betrieben wird, kann zusätzliches Spül- und<br />

Wäscherwasser in der Regenerierungsanlage verwertet werden. Gemäß der Energiebilanz des<br />

Venturiwäschers wird ein gewisser Teil des Wassers benötigt, um das Reaktorabgas durch<br />

Verdampfung zu kühlen. [Rituper-1]<br />

Die Menge des Spül- und Wäscherwassers die im Wirbelschichtverfahren verwertet werden kann,<br />

hängt vom Eisengehalt der Beizlösung ab. Ein Beispiel für die Verwertung von Spülwasser ist in Bild<br />

A.4-16 gezeigt. Ein Teil des Spülwassers wird für die Absorption genutzt. Das restliche Wasser wird<br />

dem Venturiwäscher zugegeben. [Rituper-1]<br />

170 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Bei dem in Bild A.4-16 gezeigten Beispiel können insgesamt 5.943 l/h Spülwasser für die Absorption<br />

eingesetzt werden. Je nach Eisengehalt der Beizlösung können bei 105 g Fe ++ /l ungefähr 500 Liter<br />

Spülwasser und bei 130 g Fe ++ /l ungefähr 1.750 Liter zusätzlich verwertet werden.<br />

7000<br />

6500<br />

6000<br />

5500<br />

5000<br />

Basismenge Spülwasser<br />

Zusätzliches Spülwasser<br />

Verbrauchte Beizsäure<br />

4500<br />

100 110 120 130<br />

140<br />

Bild A.4-16: Abhängigkeit der Spülwasserverwertung vom Eisengehalt<br />

[Rituper-1]<br />

Dieses Beispiel zeigt, dass eine ökonomische abwasserfreie Beizline bei Berücksichtigung der<br />

verbrauchten Säure- und Spülwassermengen sowie der Konzentrationen, erreicht werden kann.<br />

Mit diesem Verfahren ist eine geschlossene, abwasserfreie Beizanlage möglich und wurde bereits in<br />

mehreren modernen Anlagen installiert. Diese Anlagen arbeiten mit Salzsäureverbräuchen von<br />

weniger als 0,2 kg Säure/Tonne gebeiztes Material. Ein Beispiel für eine abwasserfreie, in Betrieb<br />

befindliche Beizlinie ist in Bild A.4-17 dargestellt. [Rituper-1]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Keine Wasserableitung/Verschmutzung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen abhängig von der Größe.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 171


Teil A/Kapitel 4<br />

Wasser<br />

7400 l/h<br />

zu beizender Stahl<br />

Verbrauchte Säure<br />

7345 l/h<br />

200 g/l HCl<br />

100 g/l Fe<br />

Frische Säure<br />

< 0.2 kg/t<br />

Säureabfall<br />

7345 l/h<br />

200 g/l HCl<br />

100 g/l Fe<br />

Wasser<br />

3.550 l/h<br />

Erdgas<br />

645 m 3 /h<br />

Wäscher<br />

Beizlinie<br />

Regenerierte<br />

Säure<br />

7730 l/h<br />

190 g/l HCl<br />

2 g/l Fe<br />

Tanklager<br />

Regenerierte<br />

Säure<br />

7730 l/h<br />

190 g/l HCl<br />

2 g/l Fe<br />

Wirbelschichtverfahren<br />

Eisenoxid<br />

1050 kg/h<br />

Bild A.4-17: Beispiel einer abwasserfreien HCl-Beize mit Säureregeneration<br />

[Rituper-1]<br />

A.4.2.2.10 Rückgewinnung von Schwefelsäure mittels Kühlkristallisation<br />

Beschreibung: siehe Kapitel D.6.9.1 und D.6.3 Reduzierung der Luftemissionen (Wäscher).<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Frischsäureverbrauch.<br />

• Reduzierte Abwasser- und Schlamm-Menge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen abhängig von der Größe.<br />

Spülsäure<br />

6900 l/h<br />

16 g/l HCl<br />

0.4 g/l Fe<br />

Spülsäure<br />

6900 l/h<br />

16 g/l HCl<br />

0.4 g/l Fe<br />

172 Stahlverarbeitung<br />

Abluft<br />

15000 m 3 /h<br />

< 10 mg HCl /m 3<br />

890 l Wasser/h<br />

gebeizter Stahl<br />

Abgas<br />

39800 m 3 /h<br />

< 30 mg HCl /m 3<br />

< 50 mg Staub/m 3


Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erhöhter Energieverbrauch.<br />

• Luftemissionen aus der Rückgewinnung.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Tabelle A.4-35 zeigt die mit H2SO4- Vakuumkristallisation verbundenen Verbrauchs- und<br />

Emissionswerte.<br />

Einsatz / Verbrauchswerte<br />

Verbrauchte Säure 7 - 10 kg/t<br />

Kühlwasser (rein) 2 - 3,5 m 3 /t<br />

Industrielles + demineralisiertes Wasser 0,2 - 0,4 m 3 Energie:<br />

/t<br />

Elektrische Energie<br />

1 - 20 MJ/t<br />

Kalorische Energie 100 - 200 MJ/t<br />

Ausbringung / Emissionswerte<br />

Spezifische Emission<br />

Festes Nebenprodukt: Fe-Sulphat 26 - 30 kg/t<br />

Rezirkulierte Säure(20 %) 0 -10 kg/t<br />

Kühlwasser (raus) 2 - 3,5 m 3 /t<br />

Abgas 70 - 90 m 3 /t<br />

Abwasser (Ableitung)<br />

0,2 - 0,4 m 3 Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

/t<br />

Tabelle A.4.24: Verbrauchs- und Emissionswerte für H2SO4-Vakuumkristallisation<br />

Konzentration<br />

[mg/Nm 3 Spezifische Emission<br />

Analysenmethode<br />

] [g/t Produkt] [%]<br />

SO2 8 - 20 0,5 - 1,5 > 95 Infrarot<br />

H2SO4 5 - 10 0,3 - 0,6 > 95 Titration<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

1<br />

Reduktionsrate basiert auf Massenfluss des Inhaltstoffes vor/nach Abscheidevorrichtung<br />

Reduktionsrate 1<br />

Tabelle A.4.25: Luftemissionen aus der H2SO4-Vakuumkristallisation<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.11 Regenerierung von Mischsäuren mittels Sprühröstverfahren<br />

Beschreibung: siehe Kapitel D.5.10.1.2 und D.5.3<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion des Frischsäureverbrauches (von 2,5 -7 kg/t HF und 3 - 10 kg/t HNO3 auf 0,8 – 1,2 kg/t<br />

HF), Reduktion der Menge Frischsäure, die produziert werden muss (Lieferant/Hersteller). [Com<br />

Karner]<br />

• Reduktion des Neutralisierungsschlamms. [Com Karner]<br />

Stahlverarbeitung 173


Teil A/Kapitel 4<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen. [Com Karner]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Verbrauch von Energie und Chemikalien.<br />

• Entstehung von Luftemissionen, die erfasst/abgeschieden werden müssen.<br />

• Anfall von Abwasser, das behandelt werden muss.<br />

• Produktion eines verwertbaren Nebenprodukte: Mischoxid. [Com Karner]<br />

Referenzanlagen: [Com Karner]<br />

Firma Kapazität [l/h] Inbetriebnahmejahr<br />

Acerinox, Spanien 3000 1992<br />

Yieh United, Taiwan 4500 1994<br />

Posco, Korea 4500 1994<br />

Columbus, Südafrika 4500 1995<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Tabelle A.4-26 zeigt die mit Mischsäure-Sprühröstung verbundenen Verbrauchs- und Emissionswerte.<br />

Verbrauchte Säure<br />

Einsatz / Verbrauchswerte<br />

25 - 100 kg/t<br />

Kühlwasser (rein) 1,5 - 9 m 3 /t<br />

Harnstoff (für Denox)<br />

Ätznatron<br />

Energie:<br />

0,4 - 1 kg/t<br />

Elektrische Energie 5 - 20 MJ/t<br />

Kalorische Energie (Erdgas) 60 - 230 MJ/t<br />

Ausbringung / Emissionswerte<br />

Festes Nebenprodukt: mixed oxide 1,7 - 5 kg/t<br />

Rezirkulierte Säure(HF 6 %, HNO3 10 %) 26 - 108 kg/t<br />

Kühlwasser (out) 1,5 - 9 m 3 /t<br />

Abgas: 25 - 100 m 3 /t<br />

NOx < 100 ppm<br />

(= 200 mg/m 3 HF<br />

als NO2)<br />

< 2 mg/Nm 3<br />

Staub < 10 mg/Nm 3<br />

Abwasser 0,003 - 0,01 m 3 Bemerkung: Datenquelle [Com-Karner], Beispiel Pyromars<br />

/t<br />

Tabelle A.4.26: Verbrauchs- und Emissionswerte für Mischsäureregeneration mit Sprühröstung<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Einsparungen aufgrund des reduzierten Säureverbrauchs und durch<br />

ein verkaufsfähiges Nebenprodukt.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

W. Karner, W.Hofkirchner, Modern pickling and acid regeneration technology, MPT- Metallurgical<br />

Plant and Technology No.2, 1996, 92 -100<br />

174 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.2.2.12 Rückgewinnung von Mischsäure (HNO3 und HF) durch<br />

Ionenaustauschverfahren<br />

Beschreibung: siehe Kapitel D.5.9.3<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Abfallmenge und des Frischsäureverbrauchs.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Einsatz / Verbrauchswerte<br />

Verbrauchte Mischsäure 0,05 - 0,2 m 3 /t<br />

Wasser 0,05 - 0,2 m 3 Energie:<br />

/t<br />

Elektrische Energie<br />

2 - 5 MJ/t<br />

Ausbringung / Emissionswerte<br />

Spezifische Emission<br />

Zurückgewonnene Mischsäure 0,05 - 0,2 m 3 /t<br />

Rückgewinnungsrate für freie HF: 75 - 85 %<br />

Rückgewinnungsrate für freie HNO3: 80 - 85 %<br />

Entfernungsrate für Metalle: 50 - 55 %<br />

Metallhaltige schwache Säurelösung 0,05 - 0,2 m 3 /t<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

Tabelle A.4.27: Verbrauchs-/Emissionswerte für Mischsäurerückgewinnung mit Ionentauscher<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.13 Rückgewinnung von Mischsäure (HNO3 und HF) durch<br />

Diffusionsdialyse<br />

Beschreibung: siehe D.5.9.4<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Abfallmenge und des Frischsäureverbrauchs.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Schwedische Anlage.<br />

Stahlverarbeitung 175


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel<br />

Dank der Filterung der verbrauchten Säuren ist eine Reinigung der Membranen nur selten notwendig.<br />

Durch die entsprechende Vorreinigung der Prozesslösungen wurde erreicht, dass die 1989 in<br />

Schweden zur Regenerierung von Edelstahlbeize (HF/HNO3, 300 l/h) installierte Diffusionsdialyse-<br />

Anlage bis heute (1993) ohne Membranreinigung mit perfekten Ergebnissen in Betrieb ist.<br />

[OSMOTA]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.14 Rückgewinnung von Mischsäure durch Eindampfverfahren<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.10.4 und D.5.10.5.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion des Frischsäureverbrauches durch Recycling der freien und der gebundenen HNO3 und<br />

HF.<br />

• Keine Nitrate im Abwasser.<br />

• Keine Staubemissionen. [Com2 FIN]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Energieverbrauch und H2SO4-Verbrauch.<br />

• Entstehung von Metallsulfaten, die zu Metallhydroxiden neutralisiert werden müssen. [Com2 FIN]<br />

Referenzanlagen:<br />

Firma Kapazität (l/h) Inbetriebnahmejahr<br />

Outokumpu, Finnland 1500 1984<br />

Outokumpu, Finnland 3000 1997<br />

176 Stahlverarbeitung


Technische Betriebsdaten:<br />

Einsatz / Verbrauchswerte<br />

Verbrauchte Säure 15 – 30 Liter / t<br />

H2SO4 (95 %) 4,0 – 6,0 kg / t<br />

Kühlwasser<br />

Energie:<br />

3,8 – 5,8 kg / t<br />

Elektrizität 2,3 – 3,5 MJ / t<br />

Dampf 16 – 24 kg / t<br />

Propan 3,2 – 4,8 MJ / t<br />

Kühlwasser<br />

Ausbringung / Emissionswerte<br />

3,8 – 5,8 kg / t<br />

Rezirkulierte Säure:<br />

130 g/l HNO3<br />

55 g/l HF<br />

14 – 20 Liter / t<br />

Metallsulphat: 5,0 – 7,6 kg / t<br />

Fe 0,6 – 0,8 kg / t<br />

Cr 0,09 – 0,13 kg / t<br />

Ni 0,08 – 0,12 kg / t<br />

SO4<br />

1,9 – 2,9 kg / t<br />

H2SO4<br />

Abgas:<br />

1,7 – 2,5 kg / t<br />

Staub kein<br />

HF < 2 mg / l<br />

NO2<br />

< 100 mg / l<br />

Die o.g. Daten basieren auf Betriebsmessungen.<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Tabelle A.4.28: Verbrauchs- und Emissionswerte für Mischsäurerückgewinnung mittels Eindampfung<br />

[Com2 FIN]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

• Einsparungen aufgrund des reduzierten Säureverbrauchs.<br />

• Einfaches Einstellen konstanter Säurenzusammensetzungen.<br />

• Säureneutralisation nicht notwendig. [Com2 FIN]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

• Vollständige Regeneration der Säuren. [Com2 FIN]<br />

Referenzliteratur:<br />

B.Nyman, T.Koivunen, The Outokumpu process for pickling acid recovery, Iron Control in<br />

Hydrometallurgy, Toronto, 19 - 22 Oct 1986, p 519-536, John Wiley &Sons.<br />

A.4.2.2.15 Elektrolytisches Vorbeizen von hochlegierten Stählen<br />

Beschreibung:<br />

In einem, den Mischsäurebecken vorgeschalteten, neutralen Elektrolysetank wird in einer wässrigen<br />

Natriumsulfatlösung (Na2SO4) bei einer Temperatur von max. 80 ºC vorgebeizt. Elektrolytische<br />

Vorbeizen sind geschlossen, Dämpfe werden abgesaugt und vor der Ableitung über einen Wäscher<br />

gereinigt.<br />

Neuere Entwicklungen beinhalten auch alkalische, elektrolytische Vorbeizen in Kombination mit<br />

neutralen Vorbeizen und sauren Beizen/sauren Elektrolysen. [Hitachi]<br />

Stahlverarbeitung 177


Teil A/Kapitel 4<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierung des Beizerfordernisses in der Mischsäurebeize und damit Reduzierung der NOx- und<br />

Nitratemissionen.<br />

• Im Allgemeinen werden Nassreinigungen mittels Füllkörperwäscher zur Reduktion der<br />

Luftemissionen von Vorbeizanlagen angewendet.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue Beizanlagen und bestehende Anlagen im Falle wesentlicher Umbaumaßnahmen<br />

vorausgesetzt genügend Platz ist vorhanden.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Allegheny Ludlum, USA<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.16 Reinigung und Wiederverwendung von elektrolytischer<br />

Beizflüssigkeit<br />

Beschreibung:<br />

Während des Beizvorgangs werden unlösliche Salze und Metallverbindungen gebildet, die aus der<br />

Elektrolytlösung entfernt werden müssen, um einen einwandfreien Betrieb zu gewährleisten.<br />

Dazu wird ein kleiner Teilstrom des Elektrolyten gereinigt. In der Lösung enthaltene Feststoffe<br />

werden mittels Schräglamellen-Filter durch die Schwerkraft abgetrennt. Die gereinigte Lösung wird in<br />

die Elektrolyse zurückgeführt und der Schlamm einer Chromreduktion unterzogen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verlängerte Elektrolyt-Lebensdauer, reduzierter Abfallanfall.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Allegheny Ludlum, USA<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.17 Externe Wiederverwertung von verbrauchter Beizlösung<br />

Beschreibung:<br />

Verkauf zur externen Regenerierung/ Verkauf zum Einsatz in der Abwasserbehandlung.<br />

�Es wurden keine Informationen eingereicht.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

178 Stahlverarbeitung


Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.2.2.18 Reduktion von Emissionen beim Beizen / geschlossene HCl- und<br />

H2SO4-Beiztanks mit Abgasreinigung<br />

Beschreibung: siehe Kapitel D.5.2 und D.5.3 ff<br />

Die verschiedenen Arbeitsschritte beim Beizen werden in komplett geschlossenen Anlagen oder in<br />

Anlagen, die mit Absaughauben ausgerüstet sind, durchgeführt. Die entstehenden Säuredämpfe<br />

werden abgesaugt und Gaswäschern (Absorptionkolonnen) zur Reinigung zugeführt. Rezirkuliertes<br />

Wasser, z.B. aus der Spülung, wird als Absorbens verwendet. Ein Teil des Waschwassers muss über<br />

eine Neutralisationseinrichtung ausgeschleust werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Luftemissionen, insbesondere diffuser Säuredämpfe.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erhöhter Energieverbrauch.<br />

• Entstehung von saurem Abwasser, das entweder im Prozess wiederverwendet werden kann, z.B.<br />

als Spülwasser in der HCL-Regeneration, oder das eine Neutralisierung und Behandlung erfordert<br />

(mit den verbundenen Verbrauch an Chemikalien und Entstehung von Schlämmen).<br />

Referenzanlagen: Jenn An, Taiwan [Danieli].<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

HCl Beizen<br />

Staub<br />

HCl Beizen<br />

HCl<br />

Spezifisches Abgasvolumen [m 3 /t] 25 - 400<br />

Energieverbrauch [MJ/t] 0,5 - 1,5<br />

Konzentration [mg/Nm³] 10 - 20 10 - 30 1<br />

Spezifische Emission [g/t] 0,258<br />

Reduktionsrate 2 > 98 %<br />

Analysenmethode<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

EPA Ionenchromotographie (ASTM D 4327-84)<br />

Potentiometrische Titration (NEN 6476)<br />

1<br />

[EUROFER 6.9] meldet obere Grenze von 30 mg/Nm³ wenn kontinuierliche Messungen berücksichtigt<br />

werden.<br />

2<br />

Reduktionsrate basiert auf Massenfluss des Inhaltstoffes vor/nach Abscheidevorrichtung<br />

Tabelle A.4.29: Mit Absorptionstürmen erzielte Emissionswerte für HCl-Beizen<br />

Andere Quellen berichteten die folgenden erzielten Emissionswerte:<br />

USA [EPA-453]<br />

Füllkörperwäscher + (Gewebe)Tröpfchenabscheider:<br />

HCl-Emissionswerte: 2,7 / 2,8 / 21,2 mg/m 3 , dies entspricht 99,5 / 97,8 / 97,0 % Wirkungsgrad.<br />

Stahlverarbeitung 179


Teil A/Kapitel 4<br />

Platenwäscher + (Gewebe)Tröpfchenabscheider:<br />

HCl-Emissionswerte: 3,5 mg/m 3 , dies entspricht 99,96 % Wirkungsgrad.<br />

Platenwäscher + (Chevron)Tröpfchenabscheider:<br />

HCl-Emissionswerte: 12,9 / 13,4 mg/m 3 , dies entspricht 99,0 % Wirkungsgrad.<br />

[Co-or] meldete niedrigste HCl-Emissionswerte von 1 mg/m 3 , mit einem Durchschnitt von 15,4 und<br />

einem Maximum von 30 mg/m 3<br />

[CITEPA]:<br />

Wasservorhang + Nebelabscheider:<br />

HCl-Emissionen 10 – 15 mg/m 3 , Investitionskosten: 450 kECU, Betriebskosten: 14 kECU/Jahr,<br />

Stromverbrauch pro Stunde: 100 kWh.<br />

Gegenstrom-Füllkörperwäscher (Wasser): HCl-Emissionen 10 – 15 mg/m 3 , Investitionskosten: 625<br />

kECU, Betriebskosten: 14 kECU/Jahr, Strom 80 kWh.<br />

[Rituper] berichtet Emissionswerte von < 10 mg/m 3 .<br />

H2SO4 Beizen<br />

H2SO4 Beizen<br />

SO2 H2SO4<br />

Spezifisches Abgasvolumen [m 3 /t] 50 - 110<br />

Energieverbrauch [MJ/t] 1 -2<br />

Konzentration [mg/Nm³] 8 - 20 1 - 2<br />

Spezifische Emission [g/t] 0,4 0,05<br />

Reduktionsrate 1 > 95 % > 95 %<br />

Analysenmethode Infrarot Titration<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

Tabelle A.4.30: Mit Absorptionstürmen erzielte Emissionswerte für H2SO4-Beizen<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Gegenstrom-Füllkörperwäscher<br />

Produktionskapazität 900000 t/a<br />

Energieverbrauch (elektrisch) 0,68 kWh/t<br />

Volumenstrom 10,6 Nm 3 /s<br />

Investitionskosten 625 EUR ‘000<br />

Betriebskosten 14 EUR ‘000<br />

Tabelle A.4.31: Geschätzte Kosten für Gegenstrom-Füllkörperwäscher<br />

[CITEPA]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.19 Reduktion der Emissionen beim Beizen / geschlossene<br />

Mischsäurebeiztanks mit Abgasreinigung<br />

Beschreibung: siehe Kapitel D.5.2, D.5.3 (Gewebefilter) und D.5.8.3. Wäscher mit H2O2, NaOH,<br />

Harnstoff …<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Luftemissionen, insbesondere diffuser Säuredämpfe (HF und NOx).<br />

180 Stahlverarbeitung


Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Waschen mit H2O2 resultiert in einem Salpetersäure-Nebenprodukt mit einer Konzentration, die<br />

ein Recycling im Beizprozess ermöglicht.<br />

• Reduktion des Verbrauchs an Salpetersäure.<br />

• Reduzierte Abwassermenge und Schlämme aus der Abwasserbehandlung.<br />

• Im Falle der H2O2- oder Harnstoffeindüsung ins Beizbad, kann Waschwasser zur Auffrischung in<br />

den Beiztanks verwertet werden.<br />

• Waschen mit Natriumhydroxate führt zu einem Natriumnitrat Abfall, der entsorgt werden muss.<br />

Referenzanlagen:<br />

Thyssen Stahl, Krefeld, Deutschland [Met-Plant-Int-1-94]<br />

Allegheny Ludlum, USA<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Von [CITEPA] berichtete Emissionen liegen zwischen 0,2 und 2 mg/m 3 (max. 17 mg/m 3 ) für HF und<br />

zwischen 5 und 1.000 mg/m 3 für NOx.<br />

Von der Industrie wurde die untere Grenze des Emissionsintervalls für NOx mit 350 mg/Nm 3<br />

angegeben. [Com2 CR]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.20 NOx-Unterdrückung beim Beizen mit Mischsäure durch Zugabe von<br />

H2O2 (oder Harnstoff) zum Beizbad<br />

Beschreibung: siehe Kapitel D.5.8.1<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der NOx-Emissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Reduzierter Säureverbrauch.<br />

• Verbrauch an Wasserstoffperoxid (3 bis 10 kg/t).<br />

Referenzanlagen:<br />

Thyssen Stahl, Krefeld, Deutschland (Harnstoffzugabe) [Met-Plant-Int-1-94]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Die Zugabe von Wasserstoffperoxid unterdrückt die Bildung von gasförmigen NOx-Emissionen durch<br />

Rückbildung von HNO3 im Beiztank. So ist es möglich, den Säureanteil wiederzuverwerten, was zu<br />

einem um 25 % reduzierten Säureverbrauch führt.<br />

Stahlverarbeitung 181


Teil A/Kapitel 4<br />

Konzentration<br />

[mg/Nm 3 Spezifische Emission<br />

Analysenmethode<br />

] [g/t Produkt]<br />

[%]<br />

NOx 350 - 600 80 - 300 75 - 85 Chemilumineszenz<br />

HF 2 - 7 1 - 1,5 70 - 80 Titration<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

1<br />

Reduktionsrate umfasst Reduktion durch H2O2 Injektion und Absorptionssystem.<br />

Reduktionsrate 1<br />

Tabelle A.4.32: Mittels H2O2 Injektion erreichbare Emissionswerte<br />

Für die NOx-Unterdrückung mittels Harnstoffzugabe zum Beizbad (plus Gaswäscher) wurden<br />

Emissionen, die sicher unter einem NOx-Limit von 850 mg/m 3 liegen, gemeldet. Höhere<br />

Ammoniakgehalte im Abwasser wurden durch Belüftung reduziert. [Met-Plant-Int-1-94]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Für eine 70%ige Reduktion von NOx, liegen die berichteten Kosten für die Zugabe von<br />

Wasserstoffperoxid bei 4 kECU/kg NOx. [CITEPA]<br />

Für das Beizen in flachen Tanks mit intensiver Badbewegung kann sich die erforderliche<br />

Wasserstoffperoxid-Zudosierung drastisch erhöhen. [Com2 CR] Daher können für große Beizanlagen,<br />

bei denen extreme Zugaben erforderlich wären, andere NOx-Reduktionsmaßnahmen (z.B. SCR-<br />

Systeme) geeigneter sein.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.21 Reduktion von NOx aus Beizbädern durch selektive katalytische<br />

Reduktion<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.2.4 für eine detaillierte Beschreibung.<br />

Die selektive katalytische Reduktion (SCR) kann für die Emissionen von Mischsäurebeizen<br />

angewendet werden. Diese Technik beinhaltet die Erwärmung der NOx-haltigen Abgase aus den<br />

Beiztanks auf 280 - 450 o C und das Einblasen von Ammoniak oder Harnstoff. Der Gasstrom wird über<br />

einen Katalysator geführt. Hier reagiert das NOx mit dem Ammoniak und bildet Stickstoff und<br />

Wasser.<br />

SCR kann mit einem zusätzlichen HF-Reduktionschritt gekoppelt werden, der entweder aus einer<br />

nassen Absorption oder einer Kalkbehandlung besteht. [Com CR] Bei letzterer wird das Abgas vor der<br />

SCR mit Kalk behandelt, wobei HF mit dem Kalk zu Flußspat reagiert, der aufgrund seiner hohen<br />

Reinheit als Sekundärrohstoff verwertet werden kann. [CITEPA]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion von NOx. Der Reduktionswirkungsgrad beträgt bis zu 95 % mit einem typischen<br />

Bereich von 70 – 90 %. Die erreichten NOx-Werte hängen von der Ausgangskonzentration ab.<br />

• Reduktion der HF-Emissionen, wenn kombiniert mit Kalkbehandlung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bei wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: 3 Einheiten in der Outokumpu Tornio Anlage, Finnland [Com2 FIN]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Hohe Investitionskosten, daher nur für große Anlagen. [Com CR]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

182 Stahlverarbeitung


Referenzliteratur:<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.2.2.22 Reduzierung von NOx aus Beizbädern durch selektive nichtkatalytische<br />

Reduktion<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.2.5 für eine detaillierte Beschreibung.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion von NOx-Emissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bei wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Energieverbrauch, um Abgas auf Betriebstemperatur für SNCR zu heizen.<br />

Referenzanlagen: nicht angewendet bei Mischsäurebeizen.<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Das Aufheizen der Abgase von Umgebungstemperatur auf die für SNCR erforderliche Temperatur (im<br />

Bereich 900 - 1000 o C) bedingt sehr hohe Betriebskosten. Darüber hinaus ist der Wirkungsgrad<br />

geringer als der des SCR-Verfahrens, dessen erforderliche Temperatur etwa 500 - 600 o C weniger<br />

beträgt als die für SNCR. [Com3 EUROFER] Da andere NOx-Reduktionsmaßnahmen zur Verfügung<br />

stehen, die geeigneter und effektiver sind, wurde SNCR nicht als <strong>BVT</strong> für die NOx-Reduktion bei<br />

Mischsäurebeizen gewählt.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.23 Salpetersäurefreies Beizen von rostfreiem Stahl<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.8.2 für eine detaillierte Beschreibung.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion von NOx-Emissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bei wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: nicht angewendet bei Bandbeizen [Com2 CR]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.24 Optimierter Walzölgebrauch für niedriglegierten Stahl und<br />

Kohlenstoffstahl<br />

Beschreibung:<br />

Beim Einölen des Bandes (mit Walzöl oder Korrosionsschutzöl) führt eine Optimierung der<br />

Ölsprühkammern oder der Ölungsmaschinen zu einer Reduktion im Ölverbrauch. Elektrostatische<br />

Stahlverarbeitung 183


Teil A/Kapitel 4<br />

Ölmaschinen haben den Vorteil, dass der Ölfluss kontinuierlich der bei der entsprechenden<br />

Bandgeschwindigkeit erforderlichen Ölfilmdicke angepasst werden kann.<br />

Wenn das gebeizte Band (Produkt) im Kaltwalzwerk eingesetzt werden soll, kann ein Ölen in der<br />

Beizlinie überflüssig sein. Ebenso ist der Einsatz von Korrosionsschutzöl nicht notwendig, wenn der<br />

nächste Bearbeitungsschritt unmittelbar folgt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.25 Magnetische Pumpen (niedriglegierte Stähle und Kohlenstoffstahl)<br />

Beschreibung:<br />

Mechanische Pumpen benötigen einen konstanten Wasserfluss auf den mechanischen Dichtungen. Der<br />

Ersatz von mechanischen Pumpen durch magnetische reduziert den Wasserverbrauch.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Wasserverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.26 Erwärmung der Säure durch Wärmetauscher<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.6<br />

Der Einsatz von Wärmetauschern verhindert die Verdünnung der Beizsäure, wie sie beim direkten<br />

Einblasen von Dampf stattfindet.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

184 Stahlverarbeitung


A.4.2.2.27 Erwärmung der Säure durch Tauchbrenner<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.6<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.2.28 Behandlung von saurem Abwasser<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Saures Abwasser aus der Spülung und aus den Absorbern des Beiztankabgasreinigungssystems –<br />

soweit es nicht im Beiztank wiederverwendet werden kann – erfordert ebenso wie das Abwasser aus<br />

Spülvorgängen (Anlagenreinigung) eine Behandlung, bevor es abgeleitet werden kann. Das Abwasser<br />

wird neutralisiert (z.B. mit basischem Abwasser aus anderen Abteilungen der Anlage). Gelöste<br />

Metallionen werden in Hydroxide oder schwerlösliche Salze überführt und anschließend durch<br />

Sedimentation (in manchen Fällen durch Zugabe von Flockungsmitteln) abgeschieden. Der<br />

abgeschiedene metallhaltige Schlamm wird in Filterpressen entwässert und dann entsorgt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Abwassermenge und der Schadstoffbelastung<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Entstehung großer Mengen Schlamm.<br />

• Der Schlamm, der hauptsächlich aus Eisenhydroxid und Wasser besteht, kann in die<br />

Eisenproduktion zurückgeführt werden, solange er nicht durch unerwünschte Metalle (z.B. Zink)<br />

oder andere Bestandteile verunreinigt ist. Das Mischen von unterschiedlichen Abwasserströmen<br />

und Schlämmen sollte vermieden werden, da hierdurch die Wiederverwertung erschwert wird.<br />

• Neutralisation erzeugt ebenfalls große Mengen an Neutralsalzen (z.B. NaCl, CaCl2, Na2SO4,<br />

CaSO4), von denen die meisten sehr gut in Wasser löslich sind und mit dem behandelten Wasser<br />

emittiert werden. Eine Behandlung ist nur mit sehr speziellen und in den meisten Fällen<br />

unwirtschaftlichen <strong>Techniken</strong> (Umkehrosmose, Elektrodialyse oder Verdampfung, gefolgt von<br />

Ionenaustauschern und Konzentrateindampfung mit Salztrocknung) möglich. Auch wenn die<br />

Neutralsalze aus dem Abwasser entfernt werden, ist ihre Verwertung durch die gemischte<br />

Zusammensetzung behindert und ihre Deponierfähigkeit kann aufgrund der Löslichkeit<br />

eingeschränkt sein.<br />

Referenzanlagen:<br />

Stahlverarbeitung 185


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Konzentration Spezifische Emission<br />

Analysenmethode<br />

[mg/l]<br />

[g/t Produkt]<br />

[%]<br />

Schwebstoffe 50 2,86 > 90 DIN 38409-H2<br />

Fe gesamt 2 0,114 > 90 DIN 38406<br />

Zn gesamt 0,06 - 1 "<br />

Ni gesamt 0,1 - 0,5 "<br />

Cr gesamt 0,02 -<br />

0,5<br />

"<br />

Cr VI<br />

0,01 -<br />

0,1<br />

"<br />

Temperatur < 30 o C Thermometer<br />

pH 6,5 - 9,5 DIN38404-C5<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]. Daten basieren auf wöchentlicher, volumenproportionaler 24 h<br />

Probennahme.<br />

1<br />

Reduktionsrate basiert auf Massenfluss des Inhaltstoffes vor/nach Abscheidevorrichtung<br />

Reduktionsrate 1<br />

Tabelle A.4.33: Schadstoffkonzentrationen im Abwasser von HCl-Beizen und Regenerierungsanlagen<br />

[EUROFER CR]<br />

Substanz Konzentration<br />

[mg/l] 1)<br />

Probenart Messungen in 1998<br />

Betreiber/Behörde<br />

Fe 0,41 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Öl < 0,28 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Schwebstoffe < 10 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Cr < 0,01 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Ni 0,03 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Zn 0,02 Qualifizierte Stichprobe 12/6<br />

Bemerkung: Datenquelle: Senator für Bau und Umwelt Bremen. Plant: Stahlwerke Bremen.<br />

1) 3<br />

Mittelwerte der qualifizierten Stichproben von 1998. Abwasservolumen: 264528 m<br />

Tabelle A.4.34: Schadstoffkonzentrationen im Abwasser von HCl-Beizen und Regenerierungsanlagen<br />

[Com2 D]<br />

Konzentration Spezifische Emission<br />

Analysenmethode<br />

[mg/l]<br />

[g/t Produkt]<br />

[%]<br />

Schwebstoffe 40 - 50 16 - 20 > 90 DIN 38409-H2<br />

Fe gesamt 1,4 - 2 0,3 - 0,5 > 95 DIN 38406<br />

Zn gesamt 0,15 - 1 "<br />

Ni gesamt 0,1 - 0,5 "<br />

Cr gesamt 0,5 "<br />

Cr VI<br />

0,01 - 0,1 "<br />

Temperatur < 30 o C Thermometer<br />

pH 6,5 - 9,5 DIN38404-C5<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]. Daten basieren auf wöchentlicher, volumenproportionaler 24 h<br />

Probennahme.<br />

1<br />

Reduktionsrate basiert auf Massenfluss des Inhaltstoffes vor/nach Abscheidevorrichtung<br />

Reduktionsrate 1<br />

Tabelle A.4.35: Schadstoffkonzentrationen im Abwasser von H2SO4-Beizen und Regenerierungsanlagen<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

186 Stahlverarbeitung


A.4.2.3 Walzen<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.2.3.1 Kontinuierliches Walzen an Stelle von konventionellem<br />

diskontinuierlichem Walzen von niedriglegierten Stählen und<br />

Kohlenstoffstahl<br />

Beschreibung: siehe Kapitel A.2 kontinuierliches Walzen<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Ölverbrauch.<br />

• Reduzierter Stromverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Anwendbar für Anlagen mit großer Produktionskapazität und gleichartigen Produkten.<br />

• Neuanlagen und bei wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

• Gekoppeltes oder vollkontinuierliches Walzen kann gegenüber dem diskontinuierlichen Walzen<br />

viele Vorteile haben.<br />

• Verbesserte Materialausbringung aufgrund einer besseren Kontrolle der Abmessungen am Ende<br />

der Coils.<br />

• Verbesserung der erzielten Qualität.<br />

• Reduzierte Frequenz der Rollenwechsel.<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

• Verbesserte Qualität und erhöhte Ausbeute.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.3.2 Beizanlage gekoppelt mit einem Tandemwalzwerk<br />

Beschreibung:<br />

Die Verbindung einer bestehenden Beizlinie mit einem bestehenden Tandemgerüst ist nur von Vorteil,<br />

wenn die Kapazitäten der beiden Anlagen miteinander harmonieren.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Schrottanfall (Fehlerminimierung).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bei wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

• Reduzierte Produktionszeit, minimierte Defekte, erhöhte Ausbeute.<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 187


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.2.3.3 Optimierte Auswahl von Walzöl und Emulsionssystem<br />

Beschreibung:<br />

Die Richtige Wahl des Walzöls für das Tandemwalzwerk ist aus Qualitätsgründen (gute<br />

Destillationseigenschaften, einfache Entfernung in Entfettungslinien) wichtig. Darüber hinaus muss<br />

ein Walzöl, um den Ölverbrauch in Grenzen zu halten, eine Reihe von Leistungskriterien erfüllen:<br />

- Gute Schmiereigenschaften, um den Ölverbrauch zu reduzieren.<br />

- Leichte Abtrennung im Falle von Leckagen des Hydrauliksystems oder der Morgöl-Lager. Falls<br />

eine vollständige oder teilweise Abtrennung nicht möglich ist, muss sonst die gesamte Emulsion<br />

ausgewechselt werden.<br />

- Tatsächliche Prozessparameter (Kaltreduktion, Abmessung, Walzkraft, Geschwindigkeit,<br />

Unebenheit) und die vorhandene Emulsionspräparation bestimmen die Erfordernisse an die<br />

Stabilität der Emulsion und an die Verteilung des Öls in der Emulsion.<br />

- Die Qualität des Öls darf durch längere Produktionsstillstände nicht beeinflusst werden (Stabilität<br />

der Emulsion, Bakterienwachstum), da die Emulsion sonst vorzeitig verworfen werden muss.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Ölverbrauch.<br />

• Reduktion zu entsorgender Altemulsion.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.3.4 Kontinuierliche Überwachung der Emulsionsqualität<br />

Beschreibung:<br />

Die Qualität der Emulsion kann durch verschiedene schwer zu überwachende Zwischenfälle reduziert<br />

werden: Verschleppung von Säure aus der Beizlinie, Verunreinigung durch Emulsionskühlwasser,<br />

Verunreinigung mit Hydraulik- oder Morgöl, Zerstörung der Eigenschaften durch Bakterien oder<br />

Aufkonzentrierung von feinen Eisenteilchen. Solche Zwischenfälle führen oft zu einem partiellen oder<br />

vollständigen Austausch der Tandememulsion.<br />

Eine regelmäßige oder, wenn möglich, kontinuierliche Kontrolle der wesentlichen<br />

Emulsionseigenschaften (Ölkonzentration, pH-Wert, Verseifungsfaktor, Säuregehalt, Konzentration<br />

möglicher Verunreinigungen, Konzentration feiner Eisenteilchen usw.) bietet die Möglichkeit,<br />

Störungen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Öl-/Emulsionsverbrauch.<br />

• Reduktion der Altemulsionsmenge, die behandelt und entsorgt werden muss.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

188 Stahlverarbeitung


Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.3.5 Vermeidung von Verunreinigungen<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Regelmäßige Kontrolle der Dichtungen und Leitungen hilft, Leckagen zu vermeiden und so eine<br />

Verunreinigung des Walzöls mit Hydraulik- oder Morgöl zu verhindern.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Ölverbrauch.<br />

• Reduzierte Abwasserbehandlung und –einleitung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.3.6 Optimierter Emulsions-/Ölgebrauch<br />

Beschreibung:<br />

Die auf dem das Walzgerüst verlassendem Band verbleibende Ölmenge, die einen wesentlichen Teil<br />

des Ölverbrauchs ausmacht, ist abhängig von der Ölkonzentration im letzten Walzgerüst. Daher sollte<br />

die Ölkonzentration im letzten Gerüst auf das für die Schmierung erforderliche Minimum beschränkt<br />

werden. Außerdem sollte die Verschleppung von Emulsion aus vorhergehenden Walzstichen, in denen<br />

die Konzentration höher ist, geringer als die minimale Arbeitskonzentration sein. Die möglichen<br />

Maßnahmen (Trennung der Emulsionswannen, Abschirmung der einzelnen Walzgerüste) sind<br />

spezifisch für jede einzelne Anlage.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Ölverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.3.7 Reinigung und Wiederverwendung von Emulsionen<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.3.1<br />

Die Walzemulsion wird zum Zwecke der Kühlung, Schmierung und Reinigung auf die Walzen<br />

gesprüht. Eine Verunreinigung der Emulsion erfolgt durch Aufnahme von Feststoffen, Stahlsplittern,<br />

Zunder und Staub. Heutzutage werden Emulsionen als geschlossene Kreislaufsysteme gefahren, in<br />

Stahlverarbeitung 189


Teil A/Kapitel 4<br />

denen Reinigungsvorrichtungen installiert sind, um die Emulsionsqualität zu erhalten und so<br />

Beschädigungen der Oberflächenbeschaffenheit des Bandes zu minimieren.<br />

Zur Entfernung von Verunreinigungen werden Absetzbecken, Trennanlagen, Maschenfilter,<br />

Magnetfilter usw. eingesetzt. Nur ein kleiner Teil der Emulsion muss aus dem Kreislauf ausgeschleust<br />

werden. Dieser wird vor Ableitung in Emulsionsspaltanlagen behandelt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Verbrauch an neuer Kaltwalzemulsion.<br />

• Reduzierte Abwassermenge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.3.8 Behandlung von verbrauchten Emulsionen<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.3.2<br />

Der Teilstrom des Emulsionskreislaufs, der entsorgt wird, wird zuvor in Emulsionsspaltanlagen entölt<br />

und/oder in Ölschlamm und Wasser getrennt. Das gereinigte Wasser wird dann abgeleitet. Der<br />

abgetrennte ölhaltige Schlamm kann beispielsweise bei integrierten Hüttenwerken im Hochofen<br />

verwendet werden.<br />

Bild A.4-18 zeigt ein Beispiel für ein Emulsionsspaltsystem, bei dem elektrolytisches Spalten einsetzt<br />

wird.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Emissionen ins Wasser.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Thermische Behandlung:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Hoher Energieverbrauch.<br />

• Abgasreinigung ist erforderlich.<br />

• Geringer CSB im Abwasser. [Woll]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Chemische Behandlung:<br />

190 Stahlverarbeitung


Medienübergreifende Effekte:<br />

• Entstehung zusätzlicher ölhaltiger Neutralisationsschlämme. [Com D]<br />

• Verbrauch von Chemikalien. [Woll]<br />

• CSB im Abwasser. [Woll]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Elektrolytische Behandlung:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Verbrauchte<br />

Emuslion<br />

Abgetrenntes Öl<br />

LAGERUNG<br />

VERBRAUCHTER<br />

EMULSION<br />

ABSTREIFEN<br />

Frischwasser<br />

Elektrische<br />

Energie<br />

Zentriefuge<br />

Elektrische Energie<br />

ölhaltige Reststoffe Polyelektrolyte<br />

Bild A.4-18: Spaltsystem für verbrauchte Emulsion<br />

[EUROFER CR]<br />

Abgetrenntes Öl<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Salz, Säure SPALTUNG<br />

&<br />

ABSETZEN<br />

Elektrische Energie<br />

Basen, Polyelektrolyte<br />

Gereinigtes<br />

Wasser<br />

MISCHTANK<br />

SPALTUNG &<br />

ABSETZEN<br />

SPALTUNG<br />

&<br />

ABSETZEN<br />

Rückgeführtes Wasser<br />

In der Anlage rezirkuliert<br />

In Hochofen oder externe Behandlung<br />

Ölschlamm<br />

Ölschlamm<br />

SCHLAMM-<br />

ABSETZBECKEN<br />

Ölschlamm<br />

Stahlverarbeitung 191


Teil A/Kapitel 4<br />

Einsatz / Verbrauchswerte<br />

Tandemwalzwerk Reversiergerüst<br />

Verbrauchte Emulsion 5 -13 kg/t 0,06 m 3 /t<br />

Industrielles Wasser 0,5 - 1 kg/t kg/t<br />

Salz 0,025 - 0,05 kg/t 0,125 (NaCl) kg/t<br />

Polyelektrolyte 0,003 - 0,005 kg/t 0,012 kg/t<br />

Al-Anoden 0,003 - 0,006 kg/t 0,012 kg/t<br />

Elektrische Energie 5 - 10 MJ/t 3 - 3,5 MJ/t<br />

Ausbringung / Emissionswerte<br />

Gereinigtes Abwasser 5 - 13 kg/t 0,06 m 3 Wasser (-> Kokerei)<br />

/t<br />

Ölhaltiger Schlamm (Entsorgung) 0,1 - 0,3 kg/t 1,9 kg/t<br />

Ölhaltiger Schlamm (interne 2,5 - 3,5 kg/t<br />

Wiederverwertung)<br />

Öl (+/- 20 % Wasser,<br />

� Hochofen)<br />

1,3 - 2 kg/t<br />

Konzentration Spezifische Emission Reduktionsrate 1<br />

Analysenmethode<br />

[mg/l]<br />

[kg/t Produkt]<br />

Fällbare Feststoffe 7 - 10 5,8 - 8 E -5 > 90 DIN 38409-H9<br />

Σ Kohlenwasserstoffe 6 - 18 5,2 - 18 E -5 > 90 DIN 38409-H18<br />

Chloride 800 -1400 6,7 - 10 E -3 DIN 38405-D1<br />

Sulfide 0,004 -<br />

0,4<br />

3,3 - 330 E -8 DIN 38405-D26<br />

NO2 -<br />

8 -10 8 - 9 E -5 DIN 38405-D19<br />

Pb gesamt 0,03 - 0,3 2,65 - 27 E -7 > 90 DIN 38406<br />

As gesamt 0,075 -<br />

0,1<br />

6,2 - 7,5 E -7 > 90 DIN 38406<br />

Zn gesamt 0,08 - 1,6 6,6 - 132 E -7 > 90 DIN 38406<br />

Ni gesamt 0,4 - 0,5 3,3 - 4 E -6 > 90 DIN 38406<br />

Cr gesamt 0,008 -<br />

0,4<br />

6,6 - 2500 E -8 > 90 DIN 38406<br />

Cu gesamt 0,06 - 0,4 5 - 33 E -7 > 90 DIN 38406<br />

AOX 0,1 - 0,4 8,3 - 32 E -7 DIN 38409-H14<br />

BTX 0,02 - 1,7 - 6,6 E -7 DIN 38407-F9<br />

0,08<br />

Temperatur 28 o C Thermometer<br />

pH 7,6 DIN 38405-C5<br />

Bemerkungen:<br />

- Datenquelle [EUROFER CR]<br />

- Daten basieren auf wöchentlicher, volumenproportionaler 24 h Probennahme.<br />

Tabelle A.4.36: Betriebsdaten für elektrolytische Emulsionsspaltung<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Ultrafiltration:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Keine Chemikalien notwendig. [SIDMAR]<br />

• Kein ölhaltiger Schlamm. [SIDMAR]<br />

• Nahezu 100 %ige Ölentfernung, unabhängig von der Eingangsölkonzentration. [SIDMAR]<br />

Referenzanlagen: SIDMAR<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

192 Stahlverarbeitung<br />

[%]


Wirtschaftliche Betriebsdaten: Kostenersparnis.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.3.9 Absaugen von Öldämpfen und Abscheiden des Öls<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Emulsionsdämpfe von Walzgerüsten werden abgesaugt und über Abscheider gereinigt. Die<br />

Abtrenneinrichtungen enthalten Bleche und Aufprallbleche oder Maschenpolster, um das Öl aus dem<br />

Luftstrom abzutrennen. In einigen Fällen werden Elektrofilter verwendet. Die abgetrennte Emulsion<br />

kann ins Emulsionssystem zurückgeführt werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Emulsionsdämpfe, Wirkungsgrad > 90 %.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Walzen und Bandschleifanlagen.<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Öl, das in den Abscheidern abgetrennt wird kann zurückgeführt werde, in machen Fällen ist dies<br />

jedoch aufgrund der schlechten Qualität des Öls (Bakterien) nicht möglich. [Com HR]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Tandemwalzwerk Reversiergerüst Reversiergerüst<br />

Niedriglegiert Hochlegiert<br />

Abscheider für<br />

Stahlgewebe- Stahlgewebe-<br />

Emulsionsdämpfe<br />

n.a.<br />

Tröpfchenabscheider Tröpfchenabscheider<br />

Volumen [m 3 /t] 1850 - 2000 175 - 850 3000 - 12000<br />

Energieverbrauch [MJ/t] 5 -10 12 - 13 n.a.<br />

Erreichte Emissionswerte<br />

Schadstoff Staub 2 KohlenwasserKohlenwasser- Öl<br />

stoffe 1<br />

stoffe 1<br />

Konzentration [mg/m 3]<br />

10 -50 5 - 20 10 - 12 10 - 20<br />

Spezifische<br />

Emission<br />

[g/t] 96 7 8,4 - 10,1 50 - 80<br />

Reduktionsrate 3<br />

[%] > 90 > 90 > 90 n,a.<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

1<br />

als organischer Kohlenstoff, Analysenmethode Umwelt-BA EM-K1, EPA S 008<br />

2<br />

Analysenmethode EPA<br />

3<br />

Reduktionsrate bezogen auf Massenfluss der Inhaltsstoffes.<br />

Tabelle A.4.37: Erreichbare Emissionswerte für Emulsionsdampfabscheidung in Walzwerken<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 193


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.2.3.10 Kühlwasserkreisläufe / Spezielle Kühlwassersysteme<br />

Beschreibung:<br />

Wärme, die beim Kaltwalzen entsteht, wird üblicherweise über Plattenwärmetauscher an den<br />

Kühlwasserkreislauf abgegeben. Das Wasser dieser Kreisläufe kann zurückgeführt werden und der<br />

Wasserverbrauch von Verdampfungskühltürmen oder Sekundärkühlkreisläufen minimiert werden.<br />

Spezielle separate Kühlwasserkreisläufe:<br />

Das Risiko einer Verunreinigung des Kühlwassers mit Öl kann minimiert werden.<br />

Wiederverwendung des Kühlwassers:<br />

Einsparung von Ressourcen und Energie im Kühlwasserreinigungssystem.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Kühlwassersystem<br />

Einsatz / Verbrauchswerte<br />

Kühlwasser (re-zikulierend) 8400 m 3 /t<br />

Flusswasser 7000 m 3 /t<br />

Weiches Wasser 1<br />

2,5 E -4 m 3 /t<br />

NaOH 1,25 E -8 m 3 /t<br />

Inhibitor 2,5 E -7 m 3 Energie:<br />

/t<br />

Elektrisch 0,004 GJ/t<br />

Kalorisch 2<br />

0,282 GJ/t<br />

Ausbringung / Emissionswerte<br />

Spezifische Emission Konzentration<br />

Kühlwasser (rückgeführt) 8400 m 3 /t<br />

Abwasser (Ablauf) 2,5 E -4 m 3 /t<br />

Fällbare Feststoffe (Volumen) 2 - 5 ml/l<br />

Kohlenwasserstoffe (Öl, Fett) 2 - 5 mg/l 0,5 - 1,25 mg/t<br />

Chloride 50 mg/l 12,5 mg/t<br />

Fe gesamt 2 mg/l 0,5 mg/t<br />

Temperatur 35<br />

pH 6,5 - 9,5<br />

Elektrische Leitfähigkeit 1,1 mS/cm<br />

Bemerkungen: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

Daten basieren auf wöchentlicher, volumenproportionaler 24 h Probennahme.<br />

1 Nur im Falle von Entwässerung.<br />

2 Energieverluste des Tandemwalzwerkes aufgrund von Kühlwasser.<br />

Tabelle A.4.38: Verbrauchs- und Emissionswerte für das Kühlwassersystem eines Tandemwalzwerkes<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

194 Stahlverarbeitung<br />

o C


A.4.2.4 Glühen<br />

A.4.2.4.1 Einsatz von Entfettungsbadkaskaden<br />

�Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

A.4.2.4.2 Vorentfetten mit heißem Wasser<br />

� Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

A.4.2.4.3 Reinigung und Wiederverwendung von Entfettungsbädern<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.4.3<br />

Hohe Ölgehalte machen Entfettungslösungen unbrauchbar: Daher werden Reinigungsmaßnahmen<br />

angewendet, um die Lebensdauer der Bäder zu erhöhen. Zu den durchgeführten Maßnahmen gehören:<br />

Magnetische Abscheider zur Entfernung von feinen Eisenteilchen und Öl.<br />

Mechanische Reinigung<br />

Normalerweise sind die Emulsionen von Entfettungsmitteln und Öl/Fett von der Metalloberfläche<br />

instabil und schwimmen nach kurzer Zeit an der Badoberfläche auf. Sie können dann durch Abstreifer<br />

entfernt werden. Schwebstoffe werden in Sedimentationsstufen mit Hilfe der Schwerkraft entfernt.<br />

Eine mechanische Reinigung kann die Lebensdauer von Entfettungsbädern auf das 2 - 4fache<br />

verlängern.<br />

Adsorption von Tensiden und Öl (Fällung mit anschließender Filtration).<br />

Ultrafiltration<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verbrauch an Chemikalien für neue alkalische Bäder kann drastisch reduziert werden.<br />

• Reduktion der Abwasserbehandlung und -einleitung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Bei der Reinigung von Entfettungsbädern fallen Öle und Fette als Abfall an. Diese Abfälle können<br />

energetisch genutzt werden oder durch Verbrennung entsorgt werden.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Tabelle A.4-39 zeigt die Verbrauchs-/Emissionsdaten und die Ablaufwerte für den<br />

Entfettungskreislauf einer kontinuierlichen Glühlinie, der mittels Ultrafiltration gereinigt wird.<br />

Stahlverarbeitung 195


Teil A/Kapitel 4<br />

Einsatz / Verbrauchswerte<br />

Entfettungslösung 50 - 60 kg/t<br />

Demineralisiertes Wasser 0,3 - 0,4 kg/t<br />

Entfetter 0,04 - 0,05 kg/t<br />

Konzentrierte Dressierlösung 0,15 - 0,2 kg/t<br />

Elektrische Energie<br />

Ausbringung / Emissionswerte<br />

4 -5 MJ/t<br />

Gereinigte Entfettungslösung 40 - 50 kg/t<br />

Schlamm 0,4 - 0,5 kg/t<br />

Konzentration Spezifische Emission Reduktionsrate<br />

[mg/l] [g/t Produkt]<br />

1<br />

Analysenmethode<br />

[%]<br />

Schwebstoffe<br />

(abfiltrierbar)<br />

20 - 40 2,35 - 4,7 E -4 > 90 DIN 38409-H2<br />

Σ Kohlenwasserstoffe 5 - 8 5,9 - 9,4 E -5 > 90 DIN 38409-H18<br />

(Öl, Fett)<br />

Fe gesamt 1 -2 1,2 - 2,4 E -5 > 90 DIN 38406<br />

Temperatur 30 o C Thermometer<br />

pH 6,5 - 9,5<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]. Daten basieren auf wöchentlicher, volumenproportionaler 24 h<br />

Probennahme.<br />

1 Reduktionsrate bezogen auf Massenfluss der Inhaltsstoffes.<br />

Tabelle A.4.39: Betriebs- und Abwasserdaten für Entfettungsbadreinigung mittels Ultrafiltration<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.4.4 Behandlung von verbrauchten Entfettungsbädern und von<br />

alkalischem Abwasser<br />

Beschreibung: Siehe auch Kapitel D.4.4 und D.4.5<br />

Zu entsorgende Teilströme aus dem Entfettungskreislauf, Spülwasser aus der elektrolytischen<br />

Entfettung und Abwasser vom Dressierwalzgerüst, das nicht im Walzwerk wieder verwendet werden<br />

kann, müssen vor der Ableitung behandelt werden. Bevor die Abwässer mit Flockungsmitteln<br />

behandelt werden, wird der Ölanteil (z.B. mittels Ultrafiltration) entfernt. [Com2 D] Dann werden die<br />

Abwässer normalerweise in einer Neutralisationsstufe mit Kalk oder HCl neutralisiert und danach<br />

abgeleitet. Der Schlamm wird in Filterpressen entwässert und entsorgt. Der Ölschlamm aus der<br />

Ultrafiltration kann im Hochofen genutzt werden. [EUROFER CR]<br />

Spülwasser aus der Entfettung<br />

&<br />

Wasser vom Dressiergerüst<br />

Entfettungs-<br />

lösung<br />

LAGERTANK FÜR<br />

VERBRAUCHTE<br />

ENTFETTUNGS-<br />

LÖSUNG<br />

Pumpenergie<br />

ULTRAFILTRATION<br />

Filtrat<br />

RÜCKFÜHRTANK<br />

Rückführwasser<br />

Konzentrat<br />

(ölhaltiger Abfall)<br />

Säure, Kalk, Gerinnungsmittel, Polyelektrolyte<br />

WASSERSPEICHER,<br />

NEUTRALISATION,<br />

SEDIMENTATION,<br />

FILTARTION<br />

Schlamm<br />

SCHLAMMENT-<br />

WÄSSERUNG<br />

Filterkuchen<br />

Gereinigtes<br />

Wasser<br />

Bild A.4-19: Fliessbild für verbrauchte Entfettungslösung (Beispiel einer kontinuierlichen Glühlinie)<br />

[EUROFER CR]<br />

196 Stahlverarbeitung


Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Emissionen, insbesondere Öl, uns Wasser.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Energie- und Rohstoffverbrauch.<br />

Referenzanlagen:<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Tabelle A.4-40 zeigt die Verbrauchs-/Emissionsdaten und die Ablaufwerte für die Behandlung von<br />

basischem Abwasser (Entfettung) mittels Ultrafiltration (Kontinuierliche Glühlinie).<br />

Einsatz / Verbrauchswerte<br />

Unbehandeltes Abwasser 12 - 15 kg/t<br />

Zitronensäure gelegentlich kg/t<br />

Elektrische Energie 1 - 1,5 MJ/t<br />

Ausbringung / Emissionswerte<br />

Gereinigtes Abwasser 12 - 15 kg/t<br />

Schlamm kg/t<br />

Konzentration Spezifische Emission Reduktionsrate<br />

[mg/l] [g/t Produkt]<br />

1<br />

Analysenmethode<br />

[%]<br />

Schwebstoffe<br />

(abfiltrierbar)<br />

20 - 40 2,35 - 4,7 E -4 > 90 DIN 38409-H2<br />

Σ Kohlenwasserstoffe 5 - 8 5,9 - 9,4 E -5 > 90 DIN 38409-H18<br />

(Öl, Fett)<br />

COB 5000 - 6000 5,9 - 7,1 E -5 > 50 DIN 38409-H44<br />

Temperatur 30 o C Thermometer<br />

pH 6,5 - 9,5<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]. Daten basieren auf wöchentlicher, volumenproportionaler 24 h<br />

Probennahme.<br />

1 Reduktionsrate bezogen auf Massenfluss der Inhaltsstoffes.<br />

Tabelle A.4.40: Betriebs- und Abwasserdaten für die Behandlung von basischem Abwasser<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.4.5 Absaugsysteme für Entfettungsanlagen<br />

Beschreibung:<br />

Dämpfe aus den Entfettungsbädern und den Vorreinigungsabteilungen von kontinuierlichen<br />

Glühlinien werden abgesaugt und über Gaswäscher gereinigt. Rezirkuliertes Wasser wird als<br />

Absorbens eingesetzt. Ein Teil des Waschwassers muss über die Abwasserbehandlungsanlage der<br />

Entfettungslinie oder der zugehörigen Konti-Glühe abgeleitet werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der diffusen Entfettungsdampf-Emissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Stahlverarbeitung 197


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.4.6 Spezielle Kühlwassersysteme und Wiederverwendung des Wassers<br />

� Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

A.4.2.4.7 Haubenglühen unter 100 % Wasserstoff<br />

Beschreibung:<br />

Beim Haubenglühen kann anstelle eines Wasserstoff/Stickstoff-Gemisches 100 % Wasserstoff<br />

eingesetzt werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion des spezifischen Energieverbrauches (von 700 MJ/t beim Glühen unter H2/N2 auf 422<br />

MJ/t unter 100 % Wasserstoffatmosphäre). [EUROFER CR]<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.4.8 Kontinuierliches Glühen an Stelle von Haubenglühen<br />

Beschreibung:<br />

Für einen Teil der Produktionspalette kann kontinuierliches Glühen an Stelle von konventionellem<br />

Haubenglühen eingesetzt werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Neuanlagen und bei wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.4.9 Verbrennungsluftvorwärmung / Einsatz von Regenerativ- und<br />

Rekuperativbrennern in Glühöfen<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.1.1 und D.1.2<br />

198 Stahlverarbeitung


Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Energieverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende Öfen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Möglicher Anstieg der NOx-Emissionswerte (Konzentrationen).<br />

Referenzanlagen: - British Steel Stainless, Sheffield.<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel<br />

Der ursprüngliche Glühofen für Edelstahlband wurde mit drei individuell kontrollierten Zonen, jedoch<br />

bei gleicher Temperatur von 1.100 °C betrieben. Geheizt wurde der Ofen durch elektrische Elemente<br />

in den Seitenwänden. Der maximale Durchsatz betrug 1 t/h.<br />

1989 wurden strukturelle Maßnahmen durchgeführt, um die Kapazität zu erhöhen und die Zirkulation<br />

des Ofengases zu verbessern. Die drei Zonen wurden beibehalten, aber die ersten beiden wurden mit<br />

zwei Brennerpaaren mit integrierten Wärmetauschern (5,5 therm/h) ausgestattet. In der dritten Zone<br />

wurde ein (Selbst-)Rekuperativ-Brenner installiert.<br />

NOx-Emissionen wurden bei Brenner-Feuerleistungen von 21 % bis maximal 84 % gemessen und<br />

lagen bei 225 – 317 ppm, korrigiert auf 3 % Sauerstoffgehalt (460 – 650 mg/m 3 ).<br />

Einen Durchsatz von 100 t/Woche bei 46 Produktionswochen pro Jahr unterstellt, wurde der<br />

Primärenergieeinsatz um 50,6 % reduziert. Hierbei wurde der Primärenergieverbrauch im Kraftwerk,<br />

der für die ursprüngliche elektrische Beheizung nötig war, berücksichtigt. Die Amortisationszeit in<br />

dieser Fallstudie belief sich auf 5,5 Jahre, doch die Amortisationszeit hängt stark von den<br />

Energiekosten (Brennstoff, Gas, Elektrizität usw.) ab. Die für andere Szenarien errechneten<br />

Amortisationszeiten betrugen 2,5 Jahre bei ₤ 2,93/GJ Gas und ₤ 11,77/GJ elektrische Energie. [ETSU-<br />

FP-64]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.4.10 Reduktion von NOx-Emission durch NOx-arme Brenner<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.2.1<br />

NOx aus der Verbrennung kann durch NOx-arme Brenner reduziert werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte NOx-Emissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende Öfen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Stahlverarbeitung 199


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Konzentration Emission<br />

Analysenmethode<br />

[mg/m³] [kg/t Produkt] [%]<br />

Staub 5 - 10 EPA<br />

SO2 60 - 100 9 - 14 E -03 Infrarot, UV-Fluoreszenz<br />

NO2 2<br />

150 - 380 25 - 110 E -02 60 Chemilumineszenz<br />

(NBN T94-303)<br />

CO 40 - 100 15 - 40 E -03 87 Umweltbundesamt-EM-K1,<br />

IR-Spektrometrie<br />

CO2 200000 - 220000 31200 0 IR-Absorptionsspektrometrie<br />

Bemerkungen: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

m³ bezogen auf Standardbedingungen; (Abgas 10000 – 16000 m 3 /h, 200 - 250 m 3 /t)<br />

1<br />

Reduktionsrate bezogen auf Massenfluss der Inhaltsstoffes.<br />

2 Bezug 3 % O2, mg/m³ trocken.<br />

Reduktion 1<br />

Tabelle A.4.41: Erreichbare Emissionswerte für NOx-arme Brenner in Haubenglühöfen<br />

Konzentration Emission<br />

Analysenmethode<br />

[mg/m³] [kg/t Produkt] [%]<br />

Staub 10 - 20 0,16 – 0,32 EPA<br />

SO2 50 - 100 0,08 – 1,6 Infrarot, UV-Fluoreszenz<br />

NO2 2<br />

400 - 650 0,14 - 0,22 60 Chemilumineszenz<br />

(NBN T94-303)<br />

CO 50 - 120 0,08 - 0,2 87 Umweltbundesamt-EM-K1,<br />

IR-Spektrometrie<br />

CO2 180000 - 250000 62,5 - 86,8 0 IR-Absorptionsspektrometrie<br />

Bemerkungen: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

m³ ³ bezogen auf Standardbedingungen; (Abgas 350 – 400 m 3 /t)<br />

1<br />

Reduktionsrate bezogen auf Massenfluss der Inhaltsstoffes.<br />

2 Bezug 3 % O2, mg/m³ trocken.<br />

Reduktion 1<br />

Tabelle A.4.42: Erreichbare Emissionswerte für NOx-arme Brenner in Durchlaufglühöfen<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Investitionskosten von 100 kECU (für kontinuierliche Glühöfen, Kapazität: 540000 t/a) wurden<br />

berichtet. [CITEPA]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.4.11 Vorwärmen des Einsatzgutes<br />

Beschreibung:<br />

Vorwärmung des Einsatzmaterials kontinuierlicher Glühlinien durch Abgas:<br />

Die Vorwärmung kann entweder direkt durch den Kontakt der Abgase mit dem Material oder indirekt<br />

über ein Schutzgas, das in einem Wärmetauscher durch das Abgas erwärmt wurde, erfolgen. Der<br />

direkte Kontakt ist nur unter bestimmten, kontrollierten Bedingungen (Temperatur des Gases und des<br />

Bandes, Oxidationspotential des Gases, Feuchtegehalt, Verunreinigung des Gases mit Feststoffen)<br />

möglich. Das Resultat ist eine Reduktion des Energieverbrauchs.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verminderter Energieverbrauch.<br />

200 Stahlverarbeitung


Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.2.4.12 Nutzung von Abwärme zum Erwärmen von Entfettungsbädern<br />

� Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

A.4.2.5 Anlassen<br />

A.4.2.5.1 Optimierung des Emulsionssystems<br />

Beschreibung:<br />

a) Einsatz von Niedrigdruck-Sprühvorrichtungen für die Emulsion<br />

Die Atomisierung der Dressieremulsion sollte durch die Wahl geeigneter Sprühdüsen und Drücke<br />

minimiert werden.<br />

b) Anpassung der Sprühdüsen an die Bandbreite<br />

Da Dressieremulsion nicht im Kreislauf gefahren wird, reduziert die Optimierung des Einölvorgangs<br />

den Emulsionsverbrauch.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• a) Reduzierte Ölemissionen.<br />

• b) Reduzierter Ölverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.5.2 Wechsel zu einem trockenen Dressierprozeß<br />

Beschreibung:<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Kein Ölverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erzeugt Luftemissionen.<br />

• Erfordert ein Absaugsystem und erzeugt Abfall (Filterstaub).<br />

Referenzanlagen:<br />

Stahlverarbeitung 201


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.5.3 Reinigung der Dressieremulsion<br />

Beschreibung:<br />

Verbrauchte Dressieremulsion muss vor der Entsorgung gereinigt werden. Sie wird im Allgemeinen<br />

zusammen mit der Tandememulsion und den anderen ölhaltigen Reststoffen in einer<br />

Emulsionsbehandlung behandelt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Emissionen ins Wasser.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Energie- und Rohstoffverbrauch.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.5.4 Reduktion von Öldämpfen und Staub<br />

Beschreibung:<br />

Ölnebel und Staub werden über Absaugsysteme, die mit Nass- oder Trockenfiltern ausgestattet sind,<br />

abgezogen. Auch mechanische Ölnebelabscheider und Zyklone werden eingesetzt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Ölemissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Konzentration<br />

[mg/Nm 3 Spezifische Emission Reduktionsrate<br />

] [g/t Produkt]<br />

1<br />

Specifisches<br />

Volumen<br />

[%] [m 3 Analysenmethode<br />

/t]<br />

Beispiel: Stahlgewebe-Tröpfchenabscheider<br />

Kohlen-<br />

5 - 15 0,273 > 90 90 - 110 Umwelt-BA<br />

wasserstoffe<br />

EM-K1<br />

Bemerkung: Datenquelle [EUROFER CR]<br />

Tabelle A.4.43: Erreichbare Emissionswerte für Gewebe-Tröpfchenabscheider<br />

202 Stahlverarbeitung


In [CITEPA] berichtete Ölnebelemissionen: ~ 10 mg/m 3<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Ölnebelabscheider:<br />

Investitionskosten: 375 kECU (125 für Ölabscheidung, 250 für Staub), Betriebskosten: 6 kECU/a,<br />

elektrische Energie: 70 kWh [CITEPA]<br />

Zyklone:<br />

Investitionskosten: 25 kECU, Betriebskosten: 2.5 kECU/a, elektrische Energie: 45 kWh [CITEPA]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.6 Endbearbeitung<br />

A.4.2.6.1 Erfassen und Abscheiden der Ölnebel beim Einölen<br />

Beschreibung:<br />

Ölemissionen, die beim Einölen/Sprühen zum Schutz des Bandes entstehen, können durch<br />

Absaughauben, gefolgt von Nebelabscheidern und Elektrofiltern reduziert werden. Das abgeschiedene<br />

Öl kann in den Einölprozess zurückgeführt werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der diffusen Ölnebelemissionen.<br />

• Reduzierter Ölverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Stahlwerke Bremen.<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel<br />

Mit der beschriebenen Maßnahme ist es möglich, die Ölnebel vom Einölen nahezu vollständig zu<br />

erfassen (visuelle Beurteilung, alle sichtbaren Emissionen werden erfasst). Der Wirkungsgrad der<br />

Ölnebelabscheider wurde mit 72 % angegeben. Messungen im Abgas zeigten Konzentrationen von<br />

Öltröpfchen nach den Ölnebelabscheidern, aber noch vor den Elektrofiltern von bis zu 296 mg/m 3<br />

(durchschnittlich 104 mg/m 3 ). Die maximale Konzentration, gemessen nach dem Elektrofilter, lag bei<br />

6,3 mg/m 3 mit einem durchschnittlichen Emissionswert von 3,0 mg/m 3 . Der Wirkungsgrad des E-<br />

Filters lag zwischen 97 und 98 %. Der Kohlenstoffgehalt des ungereinigten Abgases wurde mit 17,5<br />

bis 21,3 mg/m 3 gemessen; nach dem E-Filter lag er zwischen 10,6 und 11,9 mg/m 3 . [UBA-Kloeckner-<br />

82]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.6.2 Elektrostatisches Einölen<br />

� Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

Stahlverarbeitung 203


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.2.6.3 Optimiertes Sprühölen<br />

� Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Ölverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.6.4 Staubreduzierung beim Egalisieren (Richten) und Schweißen<br />

Beschreibung:<br />

Die beim Schweißen und Richten entstehenden Staubemissionen werden durch Absaughauben erfasst<br />

und in Gewebefiltern abgeschieden. [CITEPA]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Luftemissionen, insbesondere diffuser Staubemissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erhöhter Energieverbrauch.<br />

• Anfall von Abfall (Filterstaub).<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten::<br />

In [CITEPA] wurden für eine Anlage, die kontinuierlich den Staub einer Richtmaschine und während<br />

5 % der Betriebszeit die Emissionen von Schweißoperationen (diskontinuierlich) behandelt,<br />

Staubemissionen von 5 – 30 mg/m 3 berichtet. Der Stromverbrauch pro Stunde betrug 110 kWh (0,64<br />

kWh/t). [CITEPA] Die Investitionskosten für die Erfassungseinrichtungen, Rohre, Filter, Gebläse,<br />

elektrische Ausrüstungen, Motoren, Hauben etc. betrugen 625 kECU Die Betriebskosten lagen bei 10<br />

kECU. [CITEPA]<br />

Andere Quellen [Vanroosb 3.4] berichteten von einer Anlage, die das Abgas einer Streckmaschine,<br />

Schweißanlage und Haspelanlage reinigt. Die folgenden Staubgehalte wurden erzielt: 16 - 7 - 39 - 22 -<br />

(Filterwechsel) - 24 - 29 - 35 - 39 mg/Nm³.<br />

Jeder Emissionswert ist das Ergebnis von sechs isokinetisch genommene Proben an sechs<br />

verschiedenen, über den Kaminquerschnitt verteilten Probenahmestellen, daher stehen 2 Probenahmen<br />

in 90 ° zueinander. Jede Probenahmekampagne dauerte sechs Stunden. Die Probennahmehäufigkeit ist<br />

etwa 6-mal pro Jahr.<br />

Anlagendaten:<br />

Filterfläche 687 m²<br />

Anzahl der Filtersäcke 441<br />

Abmessungen der Filtersäcke Durchmesser 120 mm, Länge 4030 mm<br />

204 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Art der Filtersäcke PE/PE, Gewicht 550 g/m², Dicke 1,9 mm, Dichte 0,29 g/cm³,<br />

Luftdurchlässigkeit 150 l/dm²; min. bei 196 Pa (20 mm<br />

Wassersäule)<br />

Anzahl Gebläse 3 x 55 kW - 1470 U/min<br />

Gasvolumenstrom (Design) 90000 m³/h<br />

Druckverlust (Design 120 dPa<br />

Reinigungszyklus 50 msec bei einem Druck von 4 - 6 bar [Vanroosb 3.4]<br />

Filterwechsel erfolgen, wenn festgestellt wird, dass einer der Filter einen Riss hat. Der Wechsel<br />

erfordert etwa 50 Mannstunden und einen Stopp der Beizlinie von mindestens 2 Schichten; die Kosten<br />

hierfür liegen bei etwa 400.000 BEF (10.000 EUR). [Vanroosb 3.4]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.6.5 Optimierte Endbearbeitung<br />

� Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Schrottanfall<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.2.7 Walzendreherei<br />

A.4.2.7.1 Reinigung und Wiederverwendung von Schleifemulsionen<br />

� Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht<br />

A.4.2.7.2 Abgassystem (PRETEX/SBT)<br />

� Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

A.4.2.7.3 Reduktion und Recycling von Schrott<br />

�Keine wurden keine weiteren Informationen eingereicht.<br />

Beschreibung:<br />

Möglichkeiten zum internen Recycling von Schrott (aus Besäumen und Endbearbeitung usw.).<br />

Eine gute Prozesskontrolle hilft Materialverluste zu reduzieren. [Com D]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Stahlverarbeitung 205


Teil A/Kapitel 4<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3 DRAHTZIEHEREI<br />

A.4.3.1 Lagerung und Umschlag von Roh- und Hilfsstoffen<br />

Beschreibung:<br />

Alle Lagertanks für frische und verbrauchte Säure müssen mit einem wirksamen, dichten<br />

Sekundärbehälter (einer Wanne) und, falls erforderlich, mit Schutzschilden ausgestattet sein. Die<br />

Auffangwannen müssen komplett säurebeständig beschichtet sein und regelmäßig auf potentielle<br />

Beschädigungen und Risse kontrolliert werden.<br />

Darüber hinaus müssen Be- und Entladezonen für Säure derart gestaltet sein, dass eventuelle Leckagen<br />

direkt der Abwasserbehandlung zugeführt oder separat aufgefangen werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.2 Mechanisches Entzundern<br />

A.4.3.2.1 Externe Wiederverwertung von Zunder<br />

Beschreibung:<br />

Der größte Teil des Entzunderns in der Drahtindustrie erfolgt durch Hin- und Herbiegen. Der<br />

anfallende Zunder besteht hauptsächlich aus Metalloxiden und ist frei von Öl und Wasser. Durch das<br />

Biegen und Verdrehen bricht der Zunder auf und fällt in Sammelcontainer. In allen Drahtziehereien ist<br />

es möglich, den Zunder von anderen Abfällen getrennt zu halten und so die Verwertung in der<br />

Primäreisen- und Stahlindustrie zu ermöglichen. Ob ein Recycling erfolgt, hängt zum größten Teil von<br />

der lokalen Eisen- und Stahlindustrie und von deren Interesse an der Verwertung kleiner Mengen<br />

dieses eher schwer zu verarbeitenden Sekundärrohstoffs ab. [CET-BAT]<br />

In einigen Ausnahmefällen, in denen Strahlmittel (z.B. zum Strahlen, Sandstrahlen usw.) eingesetzt<br />

werden, wird der Zunder mit anderen Produkten vermischt. Eine Rückgewinnung der Strahlmittel ist<br />

aus ökonomischen Gründen (geringerer Verbrauch) und ökologischen Gründen (weniger Abfall)<br />

üblich. Jedoch ist eine unendliche Wiederverwertung weder möglich noch erwünscht (Qualitätsverlust,<br />

größere Staubentwicklung). [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

● Reduzierte Abfallmenge. [CET-BAT]<br />

Anwendungsbereich:<br />

● Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

● Technisch möglich für allen Zunder aus mechanischer Entzunderung von Walzdraht.<br />

● Einschränkung der Verwertungsmöglichkeit nicht aufgrund von technischen Gründen, sondern<br />

aufgrund der (nicht) Akzeptanz durch potentielle Verwerter. [CET-BAT]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

206 Stahlverarbeitung


Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.3 Chemisches Entzundern / Beizen von Walzdraht<br />

A.4.3.3.1 Optimaler Betriebsbereich für Salzsäurebeizen<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.1<br />

Da chemisches Beizen von Walzdraht - wie das Beizen in Feuerverzinkereien - meistens<br />

diskontinuierlich durchgeführt wird, können im Prinzip die gleichen guten Betriebsführungs- und<br />

Reduktionsmaßnahmen angewendet werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Säureemissionen in die Luft.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Die nach der VDI-Richtlinie bestimmte Säurekonzentration ist im Allgemeinen geringer als die<br />

üblicherweise beim Beizen von Walzdraht eingesetzte Konzentrationen (siehe Kapitel A.3.3.2.2. für<br />

typische Prozessbedingungen). Die Folge ist:<br />

• Geringere Umsetzung der Säure von HCl zu FeCl2, was höhere Frischsäureverbräuche beinhaltet.<br />

[Com2 BG]<br />

• Wiederverwertung der Säure als Sekundärrohstoff wird erschwert; denn zur Wiederverwertung in<br />

der FeCl3-Produktion ist eine Minimiumkonzentration von 10 % Fe erforderlich, so hohe Fe-<br />

Gehalte werden jedoch nur mit einer hohen Umwandlung von HCl und mit hohen<br />

Anfangskonzentrationen der Säure erreicht. [Com2 BG]<br />

• Verlängerte Beizzeit, die Investitionen für mehr und/oder größere Beiztanks nach sich zieht. Eine<br />

vergrößerte Badoberfläche erhöht die Säureverdampfung (g/h). [Com2 BG]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Aufgrund einer verlängerten Beizzeit können Investitionen für mehr<br />

und/oder größere Beiztanks notwendig sein. [Com2 BG]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.3.2 Absaugsysteme für Beizdämpfe<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.2<br />

Dämpfe und Aerosole aus den Beiztanks können durch eine Vielzahl von Systemen erfasst werden,<br />

z.B. durch seitliche Absaugvorrichtungen oder Hauben sowie durch Abdeckungen, die über oder um<br />

Einzelbeizbecken oder Gruppen von Beizbecken installiert sind. Die Luft über den Beizbecken wird<br />

abgesaugt und abgeleitet. Bei kontinuierlichen (inline) Beizanlagen können dieselben Maßnahmen wie<br />

in Kaltwalzwerken angewendet werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der diffusen Emissionen von Beizbädern (Säuredämpfe und Aerosole).<br />

Stahlverarbeitung 207


Teil A/Kapitel 4<br />

Anwendungsbereich:<br />

Hauben<br />

• Neue Beizanlagen und bestehende Anlagen im Falle wesentlicher Umbaumaßnahmen.<br />

• Nachrüstung von bestehenden offenen Beizbädern durch Abdeckungen oder Hauben über einem<br />

oder einer Gruppe von Beizbädern ist nur zu extrem hohen Kosten möglich. Es erfordert ein<br />

komplett neues innerbetriebliches Transportsystem und Änderungen in der Fahrweise des<br />

Beizprozesses, denn da derjenige, der die Anlage bedient, keinen Sichtkontakt mehr hat, wird eine<br />

automatische Prozesssteuerung notwendig.Außerdem werden im Allgemeinen Änderungen am<br />

Gebäude und der Infrastruktur erforderlich.<br />

Seitenabsaugung<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Absaugung (große Volumina) kann zu erhöhten Emissionen führen, da entsprechend dem<br />

Gasdruck, der abgesaugte Dampf ersetzt wird, um ein Gleichgewicht zu erreichen.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Verbesserung der Arbeitsplatzbedingungen, Schutz der Installationen und Einrichtungen.<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.3.3 Behandlung der Abluft von Beizbecken<br />

Beschreibung:<br />

Art und Notwendigkeit der Behandlung hängen stark von der verwendeten Säure (HCl, H2SO4,<br />

andere…) und von der Art, wie das Beizbad betrieben wird (erwärmt oder nicht errwärmt,<br />

Verwendung von Beizhemmern oder Tensiden, Intensität der Badbewegung) ab. Verfügbare<br />

Abscheidetechniken sind Füllkörperwäscher oder Plattenwäscher und Tropfenabscheider.<br />

Der Dampfdruck bei H2SO4- oder H3PO4-Bädern ist auch bei erhöhten Temperaturen sehr gering;<br />

daher ist eine Behandlung der abgesaugten Luft nur notwendig, wenn Tröpfchen emittiert werden. In<br />

diesem Fall können die mitgerissenen Säuretröpfchen durch trockene Dampffilter abgeschieden<br />

werden. Die abgeschiedene Säure kann in den Beiztank zurückgegeben werden. Nur wenig Wasser ist<br />

notwendig, um gelegentlich das Filtermaterial zu reinigen. [CET-BAT]<br />

Bei HCl-Beizbädern werden abhängig von der Säurekonzentration, der Badtemperatur, der Anzahl<br />

von Walzdrahtcoils, die pro Zeiteinheit behandelt werden, und der Verwendung von Additiven<br />

Nasswäscher eingesetzt, um die Emissionen von HCl-Dampf und HCl-Aerosolen zu reduzieren.<br />

Plattenwäscher können im Vergleich zu Füllkörperwäschern mit geringen Wassermengen betrieben<br />

werden und führen zu geringen Mengen relativ stark konzentrierter saurer Abwässer. Diese können in<br />

den Beiztank zurückgeführt werden. [CET-BAT], [N.Stone 2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Emission von Säuredämpfen, -tröpfchen und –aerosolen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neu- und Altanlagen mit Beiztankabsaugung.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Die meisten Beizanlagen für Walzdraht, die in den letzten 10 Jahren gebaut wurden, haben Wäscher<br />

im Abgasstrom ihrer HCl-Beizen installiert. [CET-BAT]<br />

208 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Typische Emissionswerte liegen bei < 20 bis < 30 mg/Nm 3 . Diese Werte können ohne Schwierigkeiten<br />

durch Tröpfchenabscheider (für H2SO4) oder mit Wäschern (für HCl) erreicht werden. [CET-BAT]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.3.4 Beizkaskaden<br />

Beschreibung:<br />

Bei Beizkaskaden werden zwei oder mehr Bäder in Reihe geschaltet. Die Säure fließt, kontinuierlich<br />

oder diskontinuierlich, im Gegenstrom zum Beizgut von einem Becken ins nächste. Dies ermöglicht<br />

eine sehr gute Ausnutzung der Säure bei guter Beizqualität. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Frischsäureverbrauch.<br />

• Reduktion der Menge verbrauchter Säure (Abfall).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

• Bei bestehenden Anlagen kann der zur Verfügung stehende Platz ein limitierender Faktor sein.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Die Kosten beinhalten:<br />

- größeres Gebäude, inklusive säurebeständiger Bodenoberfläche und größerer Auffangbecken<br />

- zusätzlicher Tank, Umwälzpumpe und möglicherweise zusätzliches Absaugsystem<br />

- komplexere Prozesskontrollsoftware, um die Badzusammensetzung und –höhe zu verfolgen<br />

- unterschiedliche Walzdrahtsorten erfordern oft unterschiedliche Kontaktzeiten. In diesem Fall ist<br />

ebenfalls eine spezielle Prozess-Software, zur Planung der Beizvorgänge und Verfolgung der<br />

unterschiedlichen Drahtcoils, notwendig.<br />

Schätzung: EUR 0,2 – 0,4 Mio. je nach Kapazität.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.3.5 Minimierung der Badverschleppung beim Beizen<br />

Beschreibung:<br />

Minimierung von Badverschleppungen beinhaltet, dass genügend Zeit gewährt wird, dass die Säure<br />

von den Drahtwicklungen abtropfen kann. Dies kann erreicht werden, wenn das Drahtcoil langsam aus<br />

dem letzten Säurebad der Beizkaskade gehoben und einige Sekunden zum Abtropfen über dem Bad<br />

gehalten wird, bevor es in das erste Bad der Spülkaskade weitertransportiert wird. Der Abtropfvorgang<br />

kann, z.B. durch Vibration, beschleunigt werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Verschleppung aus dem Säurebad, Reduzierter Verbrauch an Frischsäure.<br />

• Reduktion der Menge verbrauchter Säure (Abfall).<br />

• Reduzierter Beizverlust.<br />

Stahlverarbeitung 209


Teil A/Kapitel 4<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.3.6 Abtrennung und Wiederverwendung der freien Säure<br />

Beschreibung: Siehe auch Kapitel D.5.9<br />

Es stehen verschiedene Methoden zur Trennung von freier und gebundener Säure zur Verfügung. Die<br />

freie Säure wird im Beizprozess wieder verwertet. Beim Einsatz von Beizkaskaden ist diese Methode<br />

kaum von Nutzen, da mittels Beizkaskaden nahezu die gesamte Säure zu Metallsalzen umgewandelt<br />

wird und somit keine oder nur sehr geringe Mengen freier Säure verbleiben. Mit anderen Worten, die<br />

Abtrennung und Wiederverwertung von freier Säure ist eine Alternative zu den Beizkaskaden (siehe<br />

A.4.3.2.2).<br />

Für H2SO4: (Vakuum-)Kristallisation von FeSO4x7H2O und Verwendung der flüssigen (H2SO4haltigen)<br />

Phase ist eine gebräuchliche Technik, die ökonomisch vertretbar ist, wenn FeSO4x7H2O als<br />

Nebenprodukt vermarktet werden kann.<br />

Für HCl: Eindampfung von HCl ist technisch möglich, wird aber wegen der wesentlichen<br />

Investitionen und der Energiekosten selten angewendet.<br />

Andere Methoden, die in der Literatur beschrieben werden, wie Säure-Retardation oder<br />

Membranprozesse, sind im Allgemeinen nicht anwendbar. Die gründe hierfür sind die kurze<br />

Lebensdauer der Membranen beim Einsatz von Säurezusätzen, die Verunreinigungen in der<br />

(technischen) Säure sowie die Verstopfung der Membranporen durch FeCl2.<br />

Lösemittelextraktion ist als Trennungsmethode wegen der gefährlichen Chemikalien, die bei der<br />

Extraktion eingesetzt werden, nicht angebracht. Jede Fehlfunktion in der Rückgewinnungsanlage führt<br />

dazu, dass Lösemittel in Anlagenteilengelangt, in denen es nicht erwünscht ist. Dies führt zu<br />

gefährlichen Abfällen oder Schadstoffen im Abwasser, die in einer normalen Abwasserbehandlung<br />

nicht entfernt werden. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

● Reduzierter Frischsäureverbrauch.<br />

● Reduktion der Menge verbrauchter Säure (Abfall).<br />

Anwendungsbereich:<br />

● Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.3.7 Regenerierung von verbrauchter Säure<br />

Beschreibung: Siehe auch D.5.10<br />

210 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

(Sprüh-)Röstung von Salzsäure: Erhitzen von verbrauchter Säure unter Sauerstoff,<br />

Dampfphasenprozess bei erhöhter Temperatur. Die gesamte Säure wird zu freier Säure und Metalle zu<br />

Metalloxiden umgesetzt. Die Oxidationskammer und die Säurerückgewinnung müssen aus extrem<br />

korrosionsbeständigem Material sein. HCl kann in einer Qualität erzeugt werden, die für chemisches<br />

Beizen geeignet ist; die Metalloxide werden entweder deponiert oder als Sekundärrohstoff verwendet.<br />

[CET-BAT]<br />

Realisierbare Röstanlagen erfordern eine Mindestkapazität, die etwa eine Größenordnung größer ist<br />

als der Altsäureanfall in einer typischen Drahtzieherei. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

● Reduktion der sauren Abfälle.<br />

Anwendungsbereich:<br />

● Regenerieranlagen erfordern eine Minimalkapazität, d.h. einen minimalen Altsäureanfall, der<br />

größer als der einer einzelnen Drahtzieherei ist.<br />

● Drahtindustrie ist abhängig von externen Firmen für das Recycling von verbrauchter Säure.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.3.8 Verwertung von verbrauchter Säure als Sekundärrohstoff<br />

Beschreibung:<br />

Die chemische Industrie verwendet verbrauchte Säure als Sekundärrohstoff für die Herstellung von<br />

FeCl3 und zu einem kleinen Teil auch für die Herstellung von Pigmenten. Die Möglichkeit zum<br />

Einsatz von verbrauchter Säure für die Produktion von wertvollen Chemikalien ist in vielen Regionen<br />

Europas gegeben. Einige Verwerter verlangen eine strikte Begrenzung bestimmter<br />

Metallverunreinigungen in der Altsäure (oder müssen dies verlangen). Einige Verwerter haben in<br />

neuerer Zeit spezielle, patentierte Verfahren entwickelt, um beispielsweise Zn oder Pb aus Säuren zu<br />

entfernen. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

● Reduktion der sauren Abfälle.<br />

Anwendungsbereich:<br />

● Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.3.9 Minimieren des Spülwasserverbrauches durch Kaskadenspülung<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.8<br />

Das Walzdrahtcoil wird in diversen separaten Tanks mit jeweils sauberem Wasser, gespült. Nur dem<br />

letzten Spülbad wird Frischwasser zugegeben. Jeder Tank läuft über in den nächsten.<br />

Stahlverarbeitung 211


Teil A/Kapitel 4<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

● Reduktion des Wasserverbrauchs (eine Größenordnung geringer als bei einstufigen<br />

Spülprozessen). [CET-BAT]<br />

Anwendungsbereich:<br />

● Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.4 Strahlentzunderung: Trennung von Zunder und Strahlmittel<br />

Beschreibung:<br />

Das Strahlen kann kontinuierlich (inline) oder diskontinuierlich Prozess durchgeführt werden. Hierbei<br />

werden tausende Stahlteilchen pro Sekunde auf die Oberfläche geschleudert. Dadurch wird der Zunder<br />

aufgebrochen und fällt ab. Ein Strahlsystem besteht aus folgenden Einheiten:<br />

1. Kammer, in der die Entzunderung stattfindet.<br />

2. Reihe von Blasrädern mit unterschiedlicher Leistung je nach den erforderlichen Geschwindigkeiten<br />

der Anlage, den Produktionserfordernissen usw.<br />

3. Auffangsystem, um gebrauchtes Strahlmittel zurückzuführen.<br />

4. Recyclingsystem, in dem das Strahlmittel gereinigt wird und kleine Staubpartikel und Zunder<br />

entfernt werden.<br />

5. Vorratsbehälter für Strahlmittel, Bevorratung für die Blasräder.<br />

6. Stauberfassungssystem.<br />

Die Strahlkammer ist eine geschlossene Einhausung, in der die Entzunderung stattfindet.<br />

Unterschiedliche Blasräder schleudern das Strahlmittel, für gewöhnlich Stahlgranulat, mittels<br />

Zentrifugalkraft auf den Draht.<br />

Das Auffangsystem sammelt das Strahlmittel und den Staub und führt beides dem<br />

Rückgewinnungssystem zu. Hier wird das wieder verwertbare Strahlmittel von Verunreinigungen und<br />

Staub getrennt, indem die Mischung über einen Luftstromseparator geführt wird. In diesem werden<br />

feiner Staub und kleine Bestandteile durch einen Vakuumeffekt aus dem System gesogen, und<br />

zurückbleibt das gereinigte Strahlmittel, das in den Vorratsbehälter zurückgegeben wird. Aus diesem<br />

Vorratsbehälter wird das Strahlmittel über eine Reihe von Regelvorrichtungen und Ventilen zum<br />

Blasrad transportiert. Durch eine Synchronisation des gesamten Systems wird ein kontinuierlicher<br />

Strahlmittelstrom auf das zu bearbeitende Teil geführt, um so das erwünschte Resultat am effektivsten<br />

zu erzielen.<br />

Stromentzunderung<br />

Diese Methode beinhaltet eine Vorentzunderung des Walzdrahtes durch Biegen und Verdrehen, damit<br />

der Zunder mobilisiert wird. In einer Spezialkammer wird der mobilisierte Zunder mittels Pumpdüsen<br />

und Druckluft auf die Walzdrahtoberfläche geblasen. Der Walzdraht wird dadurch bis auf die<br />

metallische Oberfläche entzundert. Der Zunder wird mit der Druckluft in ein Entstaubungssystem<br />

(Zyklone, Gewebefilter) getragen. Grobzunder wird in die Pumpdüsen zurückgeführt und wieder<br />

benutzt. Der Feinzunder wird in der Farbenproduktion eingesetzt.<br />

Es wurde berichtet, dass diese Methode für unlegierten und hochgekohlten Stahlwalzdraht anwendbar<br />

ist. Die Investitionskosten und das Platzerfordernis wurden als sehr gering eingeschätzt. Ein weiterer<br />

Vorteil besteht darin, dass kein zusätzliches Strahlmittel benötigt wird.<br />

212 Stahlverarbeitung


Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Zunder wird getrennt gesammelt und kann wieder verwertet werden.<br />

• Verbrauch an Strahlmittel ist reduziert.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Teil A/Kapitel 4<br />

Referenzanlagen:<br />

Stromentzunderung: Drahtfabrik in Gliwice, Polen, kohlenstoffarmer Stahldraht, reduzierte<br />

Produktionskosten (geplant oder angewendet?)<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur: Stromentzunderung: 'A new Method of mechanical Descaling of Carbon Steel<br />

Wire Rods', Conference Proceedings – Wire association International Incororated, 65 th Annual<br />

Convention Atlanta, 1995.<br />

A.4.3.5 Trockenziehen<br />

A.4.3.5.1 Reduktion der Emissionen von Ziehmaschinen/Behandlung der<br />

abgesaugten Luft<br />

Beschreibung:<br />

Hauben oder Abdeckungen werden über den Teilen der Ziehmaschine installiert, die mit dem Draht in<br />

Kontakt kommen. Die Abdeckungen müssen so ausgelegt sein, dass sie für häufig anfallende Arbeiten<br />

(wie Drahteinfädelung, Reparaturen von kaputtem Draht, Adjustage und Ersatz von Ziehsteinen oder<br />

Seifenzugabe) leicht entfernt werden können.<br />

Die abgesaugte Luft kann in Filtern oder ähnlichen Einrichtungen zur Seifenabscheidung behandelt<br />

werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Luftemissionen, insbesondere diffuser Seifenstaubemissionen. [CET-BAT]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

• Aus Designgründen ist bei bestehenden Anlagen mit technischen Problemen zu rechnen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Alle neueren Trockenziehmaschinen sind zum größten Teil geschlossen. [CET-BAT]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Ziel ist es, die Verteilung des Schmierstoffstaubes in der Umgebung der Ziehmaschine zu begrenzen.<br />

Eine 100%ige Eindämmung ist jedoch nicht möglich (so verlässt z.B. Seifenstaub die Anlage mit dem<br />

gezogenen Draht). Sie wird hauptsächlich zur Verbesserung der Arbeitsplatzbedingungen<br />

vorgenommen. [CET-BAT]<br />

Stahlverarbeitung 213


Teil A/Kapitel 4<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.5.2 Geschlossene Kühlwasserkreisläufe<br />

Beschreibung:<br />

Während des Ziehprozesses werden sowohl der Draht als auch die Ziehsteine durch die Reibung<br />

erwärmt. Daher werden beide (indirekt durch Kühlung der Ziehtrommeln, die mit dem Draht in<br />

Kontakt sind) mit Wasser gekühlt. Um das Wasser wieder verwenden zu können, ist der Kühlkreislauf<br />

mit einem Kühlturm, einem Luftkühler oder einer ähnlichen Einrichtung versehen. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Wasserverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.6 Nassziehen<br />

A.4.3.6.1 Geschlossene Kühlwasserkreisläufe<br />

Beschreibung:<br />

Während des Ziehprozesses wird sowohl der Draht als auch Ziehsteine durch die Reibung erwärmt.<br />

Die Wärme wird durch das Schmiermittel, das seinerseits oftmals in indirekten Kühlanlagen mit<br />

Wasser gekühlt wird, abgeführt. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Wasserverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.6.2 Reinigung der Ziehmittel (Öl, Emulsionen)<br />

Beschreibung: Siehe auch Kapitel D.3.1<br />

Während des Betriebes sammeln sich in den Drahtzieh-Schmiermitteln, wassermischbare<br />

Ölemulsionen oder reines Öl, feine Metallteilchen an. Mit steigender Konzentration dieser Feinteile<br />

entstehen Betriebsprobleme wie Drahtbrüche, Abnutzung der Ziehtrommel und schlechte<br />

214 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Drahtqualität, was zu einem Ersatz des Schmiermittels führt. Filternde Abscheider und/oder<br />

Zentrifugen werden zur Reinigung und Verlängerung der Lebensdauer eingesetzt. [El-Hindi]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion des verbrauchten Ziehschmiermittels. [El-Hindi]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Anfall von verbrauchtem Filtermaterial. [El-Hindi]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Reinigungsmaßnahmen für das Ziehmittel können das Betriebsverhalten so verbessern, dass weniger<br />

Drahtbrüche auftreten und die Drahtqualität erhöht wird; dies reduziert wiederum Störfälle in den<br />

nachfolgenden Prozessschritten. [El-Hindi]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur: [El-Hindi]<br />

A.4.3.6.3 Behandlung von Ziehmittel-Abfällen: Öl und Ölemulsionen<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.3.2<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduziertes Volumen zur Deponierung.<br />

• Im Falle von Verbrennung , thermische Verwertung des Abfalls.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

• Reduzierte Abfallentsorgungskosten.<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.6.4 Behandlung von Ziehmittel-Abfällen: Seifenemulsionen<br />

Beschreibung:<br />

Bei Seifenemulsionen, die auf alkalischen Fettsäure-Seifen basieren, hängt die Art der Behandlung<br />

von der anfallenden Menge ab. In Fällen, in denen die anfallende Menge im Vergleich zu anderen<br />

Abwässern gering ist, wird die Seifenemulsion mit anderen Abwässern vermischt. Die Seifen werden<br />

in fast allen gängigen Abwasserbehandlungseinrichtungen für saures Abwasser im Filterkuchen<br />

gebunden. In biologischen Reinigungsstufen werden die Seifen biologisch abgebaut. [CET-BAT]<br />

Stahlverarbeitung 215


Teil A/Kapitel 4<br />

Sind die anfallenden Mengen relativ groß, wird das verbrauchte Ziehmittel durch Koagulation und<br />

Fällung, Koagulation und Flotation, Membranfiltration, Eindampfung oder andere geeignete<br />

Verfahren, separat behandelt. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Emissionen ins Wasser.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Entstehung von Schlamm und Filterkuchen aus der Abwasserbehandlung.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.7 Diskontinuierliches Glühen von Draht<br />

A.4.3.7.1 Verbrennen des ausgeblasenen Schutzgases<br />

Beschreibung:<br />

Um Topf- und Haubenglühöfen unter Überdruck zu halten, wird ständig mit Schutzgas gespült. Dieser<br />

Gasstrom enthält abgesehen von den Bestandteilen des Schutzgases auch Zersetzungsprodukte des<br />

Ziehmittels. Diese werden durch Pyrolyse/Spaltung der Ziehmittelmoleküle gebildet. Typische<br />

Zersetzungsprodukte sind Olefine und Alkane mit niedrigem Molekulargewicht. Diese leichtflüchtigen<br />

Komponenten und die brennbaren Bestandteile mancher Schutzgasarten (CO, H2), sollten in harmlose<br />

Verbindungen umgewandelt werden. Da die Menge des Spülgases gering ist, kann dies durch eine<br />

offene Flamme geschehen. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Luftemissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.8 Kontinuierliches Glühen von niedriggekohltem Draht<br />

A.4.3.8.1 Bleibad: gute Betriebsführung (’Good Housekeeping’)<br />

Beschreibung:<br />

Die wichtigsten Punkte einer guten Betriebsführung sind:<br />

− Schutzschicht (Feststoff) oder eine Abdeckung für das Bleibad, um Bleiverluste durch Oxidation<br />

zu minimieren und die Energieverluste drastisch zu senken.<br />

216 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

− Vermeidung von Staubbildung beim Entfernen von Verunreinigungen von der Badoberfläche.<br />

− Separate Lagerung der bleihaltigen Abfälle; diese Abfälle sollten vor Wind und Regen geschützt<br />

werden.<br />

− Minimierung der durch den Draht verursachten Bleiverschleppung durch Einhaltung einer<br />

geeigneten Oberflächenbeschaffenheit der Halbprodukte (ökonomisch und ökologisch attraktiv).<br />

− Minimierung der durch den Draht verursachten Bleiverschleppung durch Installation einer<br />

Abstreifvorrichtung (mit Anthrazitkies) oder einer ähnlichen Einrichtung hinter dem Bleibad.<br />

− Anwendung von Maßnahmen zur Reduzierung und/oder Vermeidung der Ausbreitung von<br />

Bleistaub, der möglicherweise vom Draht mitgerissen wird. In vielen Anlagen wird dies durch die<br />

Kopplung der Inline-Wärmebehandlung mit der Inline-Beize erreicht. Andere Methoden sind<br />

Beschichten des Drahtes mit geeigneten Substanzen oder (umstellen) des Einpackens des Drahtes.<br />

[CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Emissionen vom Bleibad (Pb aus dem Bad selbst, CO und organischer Kohlenstoff aus<br />

unvollständiger Verbrennung der auf dem Draht haftenden Restsubstanzen). [CET-BAT]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Durch eine gute Betriebsführung ist es möglich ein Bleibad mit sehr geringen Emissionen von unter 5<br />

mg Pb/Nm 3 , 100 mg CO /Nm 3 und 50 mg Corg./Nm 3 zu betreiben [CET-BAT]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.8.2 Verwertung von bleihaltigen Abfällen<br />

Beschreibung:<br />

Einige bleihaltige Reststoffe stammen aus dem Bleibad (verbrauchtes Abdeckmaterial, Bleioxide).<br />

Diese Reststoffe müssen separat gelagert und vor Wind und Regen geschützt werden. Für die<br />

Deponierung oder Wiederverwertung dieser Reststoffe ist die Drahtindustrie auf Fremdfirmen<br />

angewiesen. Normalerweise werden bleihaltige Abfälle in der Nichteisen-Metallindustrie verwertet<br />

(Bleihütten). [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfalldeponierung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 217


Teil A/Kapitel 4<br />

A.4.3.8.3 Betrieb von Abschreckbädern und Behandlung von Abwasser aus<br />

Abschreckbädern von kontinuierlichen (inline) Glühöfen<br />

Beschreibung:<br />

Da die Anforderungen an die Wasserqualität dieser Bäder im Allgemeinen gering ist wird empfohlen,<br />

für diesen Zweck zurückgewonnenes Wasser zu verwenden oder die Abschreckbäder im<br />

geschlossenen Kreislauf zu betreiben. [CET-BAT]<br />

Abwasser aus den Abschreckbädern sollte so behandelt werden, dass Schadstoffe (hauptsächlich<br />

unlösliches Pb(OH)2 und PbCO3) vor der Ableitung in zufrieden stellendem Maße entfernt werden.<br />

[CET-BAT]<br />

Bemerkung:<br />

1) Jedes Werk muss seine Abwasserbehandlungsanlage so zusammenstellen, dass die Mischung von<br />

Abwässern, wie sie in dieser Anlage anfallen, angemessen behandelt werden kann. Die<br />

Zusammenstellung ist für jedes Werk unterschiedlich und hängt sehr stark von der Produktpalette<br />

(also davon, ob Säure eingesetzt wird oder nicht, ob Rückgewinnungseinrichtungen für verbrauchte<br />

Säure zur Verfügung stehen, ob Nassziehemulsionen verwendet werden, ob plattiert wird und wenn ja,<br />

in welchen Bädern) und von den lokalen Umweltanforderungen ab.<br />

2) Wenn die Wärmebehandlung ohne Schutzgas erfolgt (z.B. Wärmebehandlung mittels flüssiger<br />

Bleibäder), wird auch Säurebeizen eingesetzt ⇒ zu mindest das verbrauchte, säure- und eisenhaltige<br />

Spülwasser muss behandelt werden. In diesen Fällen setzen Drahtwerke traditionelle physikochemische<br />

Abwasserbehandlungsverfahren, also Neutralisation mit Kalkmilch, gefolgt von Fällung<br />

von Fe und Pb und anderer Schwermetalle, gefolgt von Dekantierung und Filterpressen, ein. [Com<br />

BG2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Emissionen ins Wasser.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Entstehung von Abfällen/Schlämmen aus der Abwasserbehandlung.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.9 Kontinuierliche Glühöfen für Draht aus rostfreiem Stahl<br />

A.4.3.9.1 Verbrennen des ausgeblasene Schutzgases<br />

Siehe auch A.4.3.5.1<br />

A.4.3.10 Patentieren/Perlitisieren<br />

A.4.3.10.1 Optimierter Ofenbetrieb<br />

Beschreibung:<br />

In den Brennern wird eine leicht unterstöchiometrische Mischung verwendet, wodurch der<br />

Ofenatmosphäre alles O2 entzogen und die Bildung von Eisenoxid auf der Drahtoberfläche minimiert<br />

218 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

wird. Übermäßige Oxidbildung führt zu großen Materialverlusten, zu hohen Beizsäureverbräuchen<br />

und übermäßiger Verschleppung von Blei. [CET-BAT]<br />

Überschüssiges CO muss zu CO2 umgewandelt werden, indem man kontrolliert Luft in das heiße<br />

Abgas des Ofens gibt. Der CO-Gehalt der Ofenatmosphäre und des Abgases muss regelmäßig<br />

kontrolliert werden, so z.B. nach jedem wesentlichen Wechsel im Produktmix, zumindest aber einmal<br />

im Monat. [CET-BAT]<br />

Aufgrund der Heizmethode ist NOx-Bildung hier kein Thema. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Verbrauch in den nachfolgenden Produktionsschritten (z.B. Säure).<br />

• Reduzierter CO-Gehalt.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.10.2 Bleibad: gute betriebsinterne Maßnahmen<br />

Siehe A.4.3.6.1<br />

A.4.3.10.3 Verwertung von bleihaltigen Abfällen<br />

Siehe A.4.3.6.2<br />

A.4.3.10.4 Betrieb von Abschreckbädern und Behandlung von Abwasser aus<br />

Abschreckbädern von Patentieranlagen<br />

Siehe A.4.3.6.3<br />

A.4.3.11 Ölhärtung und Anlassen<br />

A.4.3.11.1 Verbrennen des ausgeblasene Schutzgases<br />

Siehe auch A.4.3.5.1<br />

A.4.3.11.2 Absaugung von Öldämpfen aus Abschreckbädern und<br />

Abscheidung des Öls<br />

Beschreibung:<br />

Absaugung der Ölnebel und Abscheidung der Ölnebel aus der abgesaugten Luft.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der diffusen Luftemissionen, insbesondere der Ölemissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Stahlverarbeitung 219


Teil A/Kapitel 4<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

A.4.3.12 Wärmebehandlung von Draht (verschiedene Prozesse)<br />

A.4.3.12.1 Induktive Erwärmung des Drahtes<br />

Beschreibung:<br />

Der zu erhitzende Draht wird durch eine Spule geführt, in der ein Magnetfeld erzeugt wird.<br />

Typischerweise werden Frequenzen zwischen 5 und 50 kHz (Mittelfrequenzerwärmung) eingesetzt. In<br />

Ausnahmefällen wird die Hochfrequenzerwärmung (weit über 50 kHz) angewendet. Das Magnetfeld<br />

induziert in dem Draht eine elektrische Spannung, die ihn erhitzt. Die induzierte Spannung existiert<br />

hauptsächlich in einer dünnen Randschicht des Drahtes (’Randschicht-Effekt’).<br />

Die Anwendbarkeit von induktiven Erwärmungsverfahren hängt sehr stark vom Material und vom<br />

Durchmesser des Drahtes sowie von der erforderlichen Temperaturerhöhung ab:<br />

• das Material sollte vorzugsweise magnetisch sein.<br />

Stahl und einige Stahllegierungen sind magnetisch, während die meisten Edelstahlsorten und<br />

Metallbeschichtungen es nicht sind.<br />

• der Drahtdurchmesser sollte möglichst groß sein, z.B. größer als 2 - 3 mm.<br />

Je kleiner der Durchmesser, desto höher muss die Frequenz sein, um einen ausreichenden<br />

’Randschicht-Effekt’ zu erzielen.<br />

• Oberhalb der "Curie-Temperatur" verlieren ansonsten magnetische Werkstoffe ihre magnetische<br />

Eigenschaft. Bei Stahl liegt diese Temperatur bei ungefähr 760 °C.<br />

Anwendungen außerhalb der zuvor genannten Vorgaben sind möglich, jedoch müssen dann teure<br />

Hochfrequenztechniken eingesetzt werden und der energetische Wirkungsgrad ist im Durchschnitt<br />

geringer.<br />

Der weitaus größte Teil der Anwendung von induktiver Erwärmung findet sich bei Einzel-Drahtlinien.<br />

Bei diesen kann die induktive Erwärmung für die Austenitisierung und zum Anlassen verwendet<br />

werden. Austenitisierung ist die erste von vielen Wärmebehandlungsschritten, zu denen<br />

Patentierung/Perlitisieren (siehe A.2.3.4.4), Ölhärtung (siehe A.2.3.4.5) und Anlassen (beschrieben in<br />

A.2.3.4.5. und A.2.3.4.6) zählen. Bei diesen thermischen Behandlungen ist eine exakte Kontrolle der<br />

Drahttemperatur notwendig.<br />

Bei Mehrfach-Drahtlinien kann induktive Erwärmung zur Vorerwärmung des Drahtes (z.B. bis zur<br />

Curie-Temperatur) verwendet werden. Eine andere Anwendungsmöglichkeit ist die Verteilung einer<br />

Cu- und Zn-Beschichtung, um einen messingbeschichteten Draht zu erhalten.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Luftemissionen aus Verbrennungsprozessen in der Anlage werden vermieden.<br />

Anwendungsbereich:<br />

Anwendungsmöglichkeiten bei Einzel-Drahtlinien sind weit gefächert und beinhalten Anwendungen,<br />

bei denen exakte Temperaturkontrolle erforderlich ist.<br />

Bei Mehrfach-Drahtlinien ist die Anwendung auf Bereiche beschränkt, in denen keine exakte<br />

Temperaturkontrolle notwendig ist (z.B. Vorwärmen). Die Anwendbarkeit hängt von den<br />

Drahteigenschaften ab (siehe oben).<br />

220 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Der Verbrauch von Brennstoffen (typischerweise Erdgas oder Flüssiggas) wird durch den Verbrauch<br />

von Elektrizität ersetzt. Bei Berücksichtigung des Brennstoffeinsatzes zur Stromerzeugung ist dieser<br />

medienübergreifende Effekt vernachlässigbar.<br />

Typische elektrische Wirkungsgrade liegen bei der Mittelfrequenzerwärmung im Bereich von<br />

60 - 85 %, typische energetische Wirkungsgrade bei Erdgasfeuerung und ähnlicher Anwendung<br />

zwischen 25 - 45 %. Berücksichtigt man einen Wirkungsgrad von 50 – 55 % bei der Stromerzeugung,<br />

ergibt sich kaum ein Unterschied im Primärenergieeinsatz.<br />

Zur Kühlung der Induktionsspule wird Wasser benötigt.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Nicht genügend Informationen, um eine <strong>BVT</strong>-Entscheidung zu fällen?<br />

A.4.3.13 Inline Beizen<br />

Siehe Teil B<br />

Stahlverarbeitung 221


Teil A/Kapitel 5<br />

A.5 BESTE VERFÜGBARE TECHNIKEN FÜR WARM- UND<br />

KALTUMFORMUNG<br />

Zum Verständnis dieses Kapitels und seines Inhalts möge der Leser zum Vorwort dieses Dokuments<br />

zurückkehren, insbesondere zum fünften Abschnitt: „Anleitung zum Verständnis und zur Benutzung<br />

des Dokuments“. Die Bewertung der in diesem Kapitel vorgestellten Verfahren und der damit<br />

verbundenen Emissions- und/oder Verbrauchswerte oder Wertebereiche erfolgte iterativ in folgenden<br />

Schritten:<br />

• Ermittlung der wichtigsten Umweltprobleme bei der Warm- und Kaltumformung; die<br />

Vielfältigkeit der Prozessschritte in diesem Teil des eisen- und stahlverarbeitenden Sektors führt<br />

dazu, dass alle Medien betroffen sind. Unter den wichtigsten Aspekten sind Luftemissionen<br />

(speziell NOx) von den Öfen, Energieverbräuche der Öfen, öl- und feststoffhaltige Abwässer,<br />

saure Abfälle und Abwässer, Säure- und Ölnebel sowie ölhaltige Abfälle.<br />

• Prüfung der wichtigsten Verfahren zur Behandlung dieser Umweltprobleme;<br />

• Ermittlung der besten Umweltschutzleistungen auf der Grundlage der in der Europäischen Union<br />

und weltweit <strong>verfügbare</strong>n Daten;<br />

• Prüfung der Bedingungen, unter denen diese Leistungen erreicht wurden, wie Kosten,<br />

medienübergreifende Wirkungen, wichtigste treibende Kräfte bei der Umsetzung dieser<br />

Verfahren;<br />

• Auswahl der besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> (<strong>BVT</strong>) und der damit verbundenen Emissions-<br />

und/oder Verbrauchswerte für diese Branche im Allgemeinen gemäß Artikel 2 Absatz 11 und<br />

Anhang IV der Richtlinie.<br />

Die Beurteilung durch Sachverständige des Europäischen IPPC Büros und der einschlägigen<br />

technischen Arbeitsgruppe (TWG) hat bei jedem dieser Schritte und der Wahl der Darstellungsform<br />

eine Schlüsselrolle gespielt.<br />

Auf Grundlage dieser Beurteilung werden in diesem Kapitel <strong>Techniken</strong> und - soweit dies möglich ist –<br />

die mit der Anwendung von <strong>BVT</strong> verbundenen Emissions- und Verbrauchswerte dargestellt , die<br />

insgesamt für den Sektor als geeignet angesehen werden und in vielen Fällen die derzeitigen<br />

Leistungen einiger Anlagen in diesem Industriezweig widerspiegeln. Sofern „mit den besten<br />

<strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> verbundene“ Emissions- oder Verbrauchswerte angegeben werden, ist dies so<br />

zu verstehen, dass diese Werte die Umweltschutzleistung darstellen, die als Ergebnis der Anwendung<br />

der beschriebenen <strong>Techniken</strong> in dieser Branche zu erwarten wäre. Dabei ist das mit der Definition von<br />

<strong>BVT</strong> verbundene Kosten-/Nutzen-Verhältnis bereits berücksichtigt. Es handelt sich jedoch nicht um<br />

Emissions- und Verbrauchsgrenzwerte, und sie sollten nicht als solche aufgefasst werden. In einigen<br />

Fällen mag es technisch möglich sein, bessere Emissions- oder Verbrauchswerte zu erreichen, aber<br />

wegen der damit verbundenen Kosten oder medienübergreifenden Erwägungen werden sie nicht als<br />

geeignete <strong>BVT</strong> für die gesamte Branche angesehen. Doch können solche Werte in bestimmten Fällen<br />

gerechtfertigt sein, wenn besondere Umstände dies fordern.<br />

Die mit den <strong>BVT</strong> verbundenen Emissions- und Verbrauchswerte müssen gemeinsam mit den<br />

angegebenen Referenzbedingungen (z.B. Mittelungszeiträume) betrachtet werden.<br />

Das oben beschriebene Konzept der „mit den <strong>BVT</strong> verbundenen Werte” ist von dem an anderer Stelle<br />

in diesem Dokument verwandten Begriff „erreichbarer Wert“ zu unterscheiden. Wird ein<br />

Wert bei Verwendung einer bestimmten Technik oder einer Kombination von <strong>Techniken</strong> als<br />

,,erreichbar” beschrieben, so ist dies so zu verstehen, dass die Einhaltung dieses Wertes über einen<br />

längeren Zeitraum in einer gut gewarteten und betriebenen Anlage bzw. einem Prozess unter<br />

Verwendung dieser <strong>Techniken</strong> erwartet werden kann.<br />

Stahlverarbeitung 223


Teil A/Kapitel 5<br />

Wo Kostendaten verfügbar waren, wurden sie zusammen mit der Beschreibung der im vorigen Kapitel<br />

vorgestellten <strong>Techniken</strong> genannt. Sie geben einen groben Hinweis auf die Größenordnung der damit<br />

verbunden Kosten. Die tatsächlichen Kosten der Anwendung einer Technik hängen jedoch stark vom<br />

Einzelfall ab, z.B. von Steuern, Gebühren und den technischen Merkmalen der betreffenden Anlage.<br />

Solche standortspezifischen Faktoren können in diesem Dokument nicht erschöpfend behandelt<br />

werden. Liegen keine Kostendaten vor, dann beruhen die Schlussfolgerungen über die wirtschaftliche<br />

Vertretbarkeit der <strong>Techniken</strong> auf Beobachtungen bei bestehenden Anlagen.<br />

Die allgemeinen <strong>BVT</strong> in diesem Kapitel sollen künftig als Referenz dienen, auf die sich die<br />

Leistungsbeurteilung einer bestehenden Anlage oder einer geplanten neuen Anlage bezieht. Auf diese<br />

Weise helfen sie bei der Festsetzung geeigneter, „<strong>BVT</strong>-gestützter“ Bedingungen für die Anlage oder<br />

bei der Festlegung allgemeiner bindender Vorschriften gemäß Artikel 9 Absatz 8. Voraussichtlich<br />

können Neuanlagen so geplant werden, dass sie zumindest die hier vorgestellten <strong>BVT</strong>-Werte oder<br />

sogar bessere Werte einhalten. Es ist auch bedacht, dass sich bestehende Anlagen in Richtung der<br />

allgemeinen <strong>BVT</strong>-Werte hinbewegen oder darüber hinausgehen können, je nach der im Einzelfall<br />

gegebenen technischen und wirtschaftlichen Anwendbarkeit.<br />

Die <strong>BVT</strong>-Referenzdokumente setzen zwar keine gesetzlich bindenden Normen fest, doch sollen sie<br />

der Wirtschaft, den Mitgliedstaaten und der Öffentlichkeit als Richtschnur dafür dienen, welche<br />

Emissions- und Verbrauchswerte mit dem Einsatz spezieller <strong>Techniken</strong> zu erzielen sind. Geeignete<br />

Grenzwerte für jeden Einzelfall müssen unter Berücksichtigung der Ziele der Richtlinie über die<br />

integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung und lokaler Erwägungen<br />

ermittelt werden.<br />

In diesem Kapitel werden die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> zur Verminderung der Umwelteinflüsse<br />

durch Warm- und Kaltumformung diskutiert. So weit wie möglich folgt die Struktur des Kapitels der<br />

Reihenfolge der Produktionslinie und identifiziert <strong>BVT</strong> für die einzelnen Prozessstufen. Jedoch<br />

können einige Maßnahmen, speziell Primär- oder Vorsorgemaßnahmen, nicht nur einem einzelnen<br />

Prozessschritt zu geordnet werden und werden daher der Gesamtanlage zugeordnet. Wo dies möglich<br />

ist und wo die vorhandenen Daten es zuliessen, werden Emissionswerte, Wirkungsgrade oder<br />

Rezirkulierungsraten angegeben, als Indikation, welche Verbesserung durch den Einsatz der<br />

Maßnahme zu erwarten ist. Für einige der <strong>Techniken</strong> konnte der offensichtliche positive Effekt nicht<br />

durch einen exakten, numerischen Wert angegeben werden, dennoch wurden einige dieser <strong>Techniken</strong><br />

als <strong>BVT</strong> ausgewählt.<br />

Soweit nicht anders angegeben sind die im folgenden <strong>BVT</strong>-Kapitel gemachten Emissionsangaben<br />

Tagesmittelwerte. Für Luftemissionen beziehen sich die Werte auf Standardkonditionen von 273 K,<br />

101.3 kPa, trockenes Abgas.<br />

Emissionen ins Wasser werden angegeben als Tagesmittelwert einer Durchflussmengen bezogenen<br />

24-Stunden-Mischprobe oder als durchflussmengenbezogene Mischprobe über die tatsächliche<br />

Betriebszeit (bei Anlagen, die nicht im 3-Schichtbetrieb arbeiten.)<br />

A.5.1 Warmwalzwerk<br />

Für die Lagerung und Umschlag von Roh- und Hilfsstoffen werden die folgenden <strong>Techniken</strong> als<br />

<strong>BVT</strong> angesehen:<br />

• Auffangen von verschütteten und ausgetretenen Stoffen durch geeignete Maßnahmen, z.B.<br />

Sicherheitswannen oder Dränagen.<br />

• Abscheiden des Öls vom verunreinigten Wasser und Wiederverwendung des zurückgewonnenen<br />

Öls.<br />

• Behandlung des abgeschiedenen Wassers in der Abwasserbehandlungsanlage.<br />

224 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 5<br />

Generell ist der beste Weg zur Reduzierung der Umwelteinflüsse aus Prozessen zur Beseitigung von<br />

Oberflächenfehlern und zur Vorbereitung des Einsatzmaterials die Notwendigkeit von<br />

Korrekturen zu verhindern. Die Verbesserung der Oberflächenqualität des Einsatzmaterials (gegossene<br />

Halbzeuge) wird daher als <strong>BVT</strong> angesehen.<br />

Darüber hinaus wurden die folgenden Maßnahmen als <strong>BVT</strong> für die Beseitigung von<br />

Oberflächenfehlern und zur Vorbereitung des Einsatzmaterials identifiziert:<br />

Für maschinelles Flämmen:<br />

• Kapselung der Flämmanlage und Staubabscheidung durch Gewebefilter.<br />

Es herrschte Einigkeit, dass diese Technik <strong>BVT</strong> ist, jedoch gab es unterschiedliche Meinungen<br />

über die mit dieser Technik verbundenen Emissionswerte, und die TWG protokollierte die<br />

unterschiedlichen Auffassungen. Eine Anlage hatte erreichbare Staubemissionen von 5 - 10 mg/m³<br />

gemeldet. Einige Mitgliedstaaten vertraten die Auffassung (ohne unterstützende Emissionsdaten<br />

für diese Anlagenart), dass Gewebefilter generell Werte von unter 5 mg/Nm³ erreichen und dass<br />

dies der mit der <strong>BVT</strong> verbundene Emissionswert sei. Andere vertraten hingegen die Meinung,<br />

dass < 20 mg/Nm³ der angemessene Wert sei.<br />

• Einsatz elektrostatischer Filter, wenn Gewebefilter wegen eines zu hohen Feuchtegehaltes im<br />

Abgas nicht eingesetzt werden können. Es standen keine Emissionsdaten für Einzelanlagen zur<br />

Verfügung, aber die gemeldeten gegenwärtigen Emissionswerte waren < 20 mg/Nm³ und 20 - 115<br />

mg/m³. Auf Basis der von TWG-Mitgliedern gemeldeten, generell mit elektrostatischen Filtern 3<br />

bei der Abscheidung von Oxiden und Staub im FMP Sektor erreichbaren Staubwerte, wurden mit<br />

<strong>BVT</strong> verbundene Emissionswerte von 15 – 20 mg/Nm³ vom EIPPCB vorgeschlagen. Von einer<br />

industriellen NRO wurde eingewendet, mit <strong>BVT</strong> verbundene Emissionswerte seien 20 - 50 mg/m³.<br />

Einige Mitgliedsstaaten vertraten jedoch den Standpunkt, dass mit elektrostatischen Filtern<br />

generell Werte unter 10 mg/Nm³ erreicht würden, und dass dies der mit <strong>BVT</strong> verbundene<br />

Emissionswert sei. Die TWG konnte sich nicht auf einen mit <strong>BVT</strong> verbundenen Emissionswert<br />

einigen und protokollierte die unterschiedlichen Auffassungen.<br />

• Getrennte Erfassung von Zunder-/Flämmspänen. Ölfreier Zunder sollte von ölhaltigem<br />

Walzzunder getrennt gehalten werden, da dies die Verwertung in metallurgischen Prozessen<br />

erleichtert.<br />

Für Schleifen:<br />

• Kapselung beim maschinellen Schleifen und spezielle Kabinen mit Abzugshauben beim Schleifen<br />

von Hand und Staubabscheidung durch Gewebefilter.<br />

Es herrschte Einigkeit unter den TWG-Mitgliedern, dass diese <strong>Techniken</strong> <strong>BVT</strong> sind, aber es<br />

wurde kein Einvernehmen erzieht, was die verbundenen Emissionswerte sind. Emissionsdaten aus<br />

unterschiedlichen Quellen lieferten 1 – 100 mg Staub/m³ beim Schleifen als derzeitige<br />

Gesamtemissionsbandbreite. Die Industrie hatte Werte von < 30 mg/Nm³ beim Einsatz von<br />

Gewebefiltern und 20 – 100 mg/Nm³ für andere Filtertypen gemeldet. Unter Berücksichtigung des<br />

besseren Endes der Bandbreite und der von TWG-Mitgliedern vorgelegten Informationen über<br />

generell mit Gewebefiltern 4 für Oxide und Staub im FMP-Sektor erreichbaren Staubwerte, wurde<br />

ein mit <strong>BVT</strong> verbundener Wert von < 20 mg/Nm³ vorgeschlagen. Einige Mitgliedstaaten lehnten<br />

dies ab, mit der Begründung, dass Gewebefilter im allgemeinen Werte von unter 5 mg/Nm³<br />

erreichen (nur durch begrenztes Datenmaterial belegt) und dass dies der mit <strong>BVT</strong> verbundene<br />

Emissionswert sei.<br />

Zusätzlich für alle Oberflächenbehandlungsprozesse:<br />

• Aufbereitung und Wiederverwendung des bei Oberflächenbehandlungsprozessen anfallenden<br />

Abwassers (Abtrennen der Feststoffe).<br />

3<br />

Wirkungsgrad der Abscheidung 95 – 99 %, Korngröße > 0,1 µm und Eintrittsstaubgehalt bis zu 100 mg/Nm³; Staubemissionswerte für<br />

Elektrofilter 15 – 20 mg/Nm³ [EUROFER HR].<br />

4 Wirkungsgrad der Abscheidung 95 – 99 %, Korngröße (> 0,1 µm) > 0,5 µm und Eintrittsstaubgehalt bis zu 500 mg/Nm³;<br />

Staubemissionswerte für Gewebefilter 1 – 20 mg/Nm³ [EUROFER HR].<br />

Stahlverarbeitung 225


Teil A/Kapitel 5<br />

• Betriebsinterne oder externe Verwertung von Zunder, Schleifstaub und Staub.<br />

Luftemissionen von Wärm- und Wärmebehandlungsöfen umfassen im Wesentlichen NOx, SO2 und<br />

Staub. Für Staub werden keine speziellen Minderungsmaßnahmen durchgeführt. Generell liegen die<br />

Staubemissionen im Bereich 4 – 20 mg/m³, aber auch so geringe Werte wie 2,2 mg/Nm³ sind gemeldet<br />

worden.<br />

Zur Reduzierung der Luftemissionen, insbesondere NOx von Wärm- und Wärmebehandlungsöfen und<br />

zur Reduzierung des Energieverbrauchs sollten die in Kapitel A.4.1.3.1 beschriebenen allgemeinen<br />

Maßnahmen beim Bau berücksichtigt werden. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Energieeffizienz<br />

und der Wärmerückgewinnung (z.B. durch geeignete Wärmeisolierung des Ofens, Wärmeisolierung<br />

der Gleitschienen, angemessene Vorwärmzonen für das Einsatzmaterial usw.) sowie der Reduktion<br />

der Luftemissionen (z.B. durch die Wahl und Platzierung der Brenner) gewidmet werden.<br />

Darüber hinaus stellen die folgenden Maßnahmen, die auch bei bestehenden Öfen angewendet werden<br />

können, <strong>BVT</strong> dar:<br />

• Vermeiden von übermäßiger Luftzufuhr und von Wärmeverlusten während der Beschickung durch<br />

entsprechende Bedienungsmaßnahmen (Tür nicht weiter als für die Beschickung unbedingt<br />

notwendig öffnen) oder durch Bauteile (Einbau dicht schließender mehrteiliger Türen).<br />

• Sorgfältige Auswahl des Brennstoffs (in einigen Fällen, z.B. bei Kokereigas, kann eine<br />

Entschwefelung notwendig sein) und Einführung von Ofenautomatisierung und -kontrolle zur<br />

Optimierung der Feuerungsbedingungen. Je nach dem verwendeten Brennstoff, sind die folgenden<br />

SO2-Werte mit <strong>BVT</strong> verbunden:<br />

− für Erdgas < 100 mg/Nm 3<br />

− für alle anderen Gase und Gasmischungen < 400 mg/Nm 3<br />

− für Heizöl (< 1 % S) bis zu 1.700 mg/Nm³<br />

Es bestanden unterschiedliche Auffassungen, ob eine Begrenzung des Schwefelgehaltes im Heizöl<br />

auf < 1 % als <strong>BVT</strong> angesehen werden kann. Einige Experten vertraten die Meinung, dies sei<br />

ausreichend, um <strong>BVT</strong> darzustellen, während andere der Meinung waren, dass die resultierenden<br />

Emissionen mit bis zu 1.700 mg SO2/Nm³ nicht <strong>BVT</strong> entsprächen. Sie waren der Meinung, ein<br />

niedrigerer Schwefelgehalt oder die Anwendung zusätzlicher SO2-Minderungsmaßnahmen sei<br />

<strong>BVT</strong>.<br />

• Wärmerückgewinnung aus dem Abgas durch<br />

- Vorwärmendes Einsatzmaterials<br />

- Regenerativ- oder Rekuperativbrennersysteme<br />

- Abhitzekessel oder Verdampfungskühlung der<br />

Gleitschienen (wenn Dampf benötigt wird)<br />

Mit regenerativen Brennern können Energieeinsparungen von 40 - 50 % mit gemeldeten NOx-<br />

Minderungspotentialen von bis zu 50 % erzielt werden. Die Energieeinsparungen mit<br />

rekuperativen Brennern liegen bei 25 % mit gemeldeten NOx-Minderungen von etwa 30 % (50 %<br />

in Kombination mit NOx-armen Brennern).<br />

• NOx-arme Brenner der 2. Generation mit verbundenen NOx-Emissionswerten von<br />

250 - 400 mg/Nm³ (3 % O2) ohne Luftvorwärmung und gemeldetem NOx-Minderungspotential<br />

von ca. 65 % im Vergleich zu konventionellen Brennern. Es muss hier angemerkt werden, dass es<br />

wichtig ist, bei der Bestimmung der Wirksamkeit von NOx-Minderungsmaßnahmen das<br />

Augenmerk auch auf die spezifischen Emissionswerte und nicht nur auf die erzielten<br />

Konzentrationen zu richten. In einigen Fällen können die NOx-Konzentrationen höher sein, aber<br />

die NOx-Fracht ist gleich oder sogar geringer. Leider stehen z.Zt. nur begrenzte Daten zu NOx-<br />

Konzentrationen und spezifischen Emissionen zur Verfügung.<br />

226 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 5<br />

Beim An- und Runterfahren sind die Betriebskonditionen in Wärm- und Wärmebehandlungsöfen<br />

nicht stabil, in diesen Phasen können die Emissionswerte ansteigen.<br />

• Begrenzung der Luftvorwärmtemperatur.<br />

Höhere NOx-Konzentrationen können auch bei Öfen auftreten, die mit einer<br />

Verbrennungsluftvorwärmung betrieben werden. Es wurden nur begrenzt Daten zu NOx-<br />

Konzentrationen in Abhängigkeit von der Vorwärmung zur Verfügung gestellt. Die folgenden<br />

Daten aus <strong>verfügbare</strong>n britischen Berichten 5 geben einen Hinweis auf die NOx-Emissionen, die<br />

mit steigender Luftvorwärmung zu erwarten sind (siehe auch Teil D.2.2):<br />

Luftvorwärmtemperatur [ o C] NOx [mg/Nm³] 6<br />

100 - 200 < 400<br />

300 up to 450<br />

400 up to 600<br />

500 up to 800<br />

700 up to 1500<br />

800 up to 2300<br />

900 up to 3500<br />

1000 up to 5300<br />

Mit steigender Luftvorwärmtemperatur ist ein signifikanter Anstieg der NOx-Konzentrationen<br />

unvermeidlich. Die Begrenzung der Vorwärmtemperatur ist daher eine mögliche NOx-<br />

Minderungsmaßnahme. Die Vorteile eines verminderten Energieverbrauchs und einer Reduktion<br />

von SO2, CO2 und CO müssen gegen den möglichen Anstieg von NOx-Emissionen abgewogen<br />

werden.<br />

Hinsichtlich weiterer NOx-Minderungsmaßnahmen wurden Informationen über die tatsächliche<br />

Anwendung von SCR und SNCR bei Wärmöfen erst sehr spät eingereicht. Es wurde bestätigt, dass in<br />

einer Anlage, eine SCR bei einem Hubbalkenofen in Betrieb ist, mit NOx-Werten unter 320 mg/Nm 3<br />

und einer Reduktionsrate von etwa 80 %. In einer anderen Anlage ist eine SNCR bei einem<br />

Hubbalkenofen in Betrieb, mit erreichten NOx-Werten von 205 mg/Nm 3 (~ 70 % Reduktionsrate) und<br />

172 mg/Nm 3 (~30 % Reduktionsrate) bei einem Ammoniakschlupf von 5 mg/Nm 3 .<br />

Basierend auf diesen Informationen entschieden einige TWG-Mitglieder, diese <strong>Techniken</strong> seien <strong>BVT</strong>,<br />

während andere fanden, dass die <strong>verfügbare</strong>n technischen Details und wirtschaftlichen Betriebsdaten<br />

für eine abschließende Entscheidung, ob SCR und SNCR <strong>BVT</strong> seien, nicht ausreichten. Die<br />

unterschiedlichen Auffassungen wurden protokolliert.<br />

Des Weiteren werden die folgenden Energieminderungsmaßnahmen als <strong>BVT</strong> angesehen:<br />

• Verringerung des Wärmeverlustes der Zwischenprodukte durch Minimierung der Lagerzeit und<br />

Isolierung der Brammen/Walzblöcke (Wärmeschutzbox oder Thermoabdeckungen) in<br />

Abhängigkeit von der innerbetrieblichen Produktionsgestaltung.<br />

• Änderung der Logistik und der Zwischenlagerung zur größtmöglichen Steigerung des Anteils des<br />

Warmeinsatzes, der direkten Chargierung oder des direkten Walzens (die Höchstrate hängt von den<br />

Fertigungsprojekten und der Produktqualität ab).<br />

Für Neuanlagen ist endabmessungsnahes Giessen und Dünnbrammengießen, sofern das zu walzende<br />

Produkt mit dieser Technik hergestellt werden kann, <strong>BVT</strong>. Eine große Anzahl von Qualitäten wird<br />

schon mit dieser Technik hergestellt, und die Entwicklung schreitet fort. Daher sollte die in Kapitel<br />

A.4.1.3.16 wiedergegebene Liste nicht als abschließende Liste gesehen werden.<br />

5 Siehe auch Teil D.2.2, für weiterführende Informationen siehe Referenzliteratur [HMIP-95-003] [ETSU-GIR-45]<br />

6 Grobschätzung da aus Diagramm abgelesen, 3 % Sauerstoffgehalt, trockenes Gas, Standardbedingungen<br />

Stahlverarbeitung 227


Teil A/Kapitel 5<br />

Detektoren zur Positionsbestimmung des Walzgutes werden zur Reduzierung der Wasser- und<br />

Energieverbräuche beim Entzundern als <strong>BVT</strong> angesehen.<br />

Große Teile der in stranggegossenen Produkten oder in Zwischenprodukten enthaltenen Wärme gehen<br />

während des Transportes und der Lagerung verloren. Eine Reduzierung des unerwünschten<br />

Energieverlustes beim Walzguttransport durch die Installation von Boxen und<br />

Wärmerückgewinnungsöfen für Coils und von Hitzeschilden für zu transportierende Brammen ist<br />

<strong>BVT</strong>, obwohl ein möglicherweise erhöhtes Risiko für Oberflächenfehler (eingewalzter Zunder) und<br />

mögliche Beschädigungen des Vorbandes durch Wärmeschutzschilde berichtet wurden. Coilboxen<br />

könnten ebenfalls zu einem Anstieg der Oberflächenfehler führen.<br />

Während des Walzens in der Fertigwalzstraße treten diffuse Staubemissionen auf. Zwei <strong>Techniken</strong><br />

wurden als <strong>BVT</strong> zur Reduzierung dieser Emissionen identifiziert:<br />

• Wassereindüsung mit anschließender Abwasseraufbereitung, bei der die Feststoffe (Eisenoxide)<br />

abgeschieden und zur Verwertung des Eisenanteils genutzt werden.<br />

• Absaugeinrichtungen mit Abluftbehandlung mittels Gewebefiltern und Verwertung des<br />

gesammelten Staubes. Die für diesen Prozess gemeldete derzeitige Emissionsbandbreite war 2 – 50<br />

mg/Nm 3 . Unter Berücksichtigung des besseren Endes der Bandbreite und der von TWG-<br />

Mitgliedern vorgelegten Informationen über generell mit Gewebefiltern 7 für Oxide und Staub im<br />

FMP-Sektor erreichbaren Staubwerte wurde ein mit <strong>BVT</strong> verbundener Wert von < 20 mg/Nm³<br />

vorgeschlagen. Einige Mitgliedstaaten lehnten dies mit der Begründung ab, dass Gewebefilter im<br />

Allgemeinen Werte von unter 5 mg/Nm³ erreichen (ohne Datenmaterial vorzulegen) und dies der<br />

mit <strong>BVT</strong> verbundene Emissionswert sei. Die TWG konnte keine Einigung erzielen und die<br />

unterschiedlichen Auffassungen wurden protokolliert.<br />

Für Rohrwalzwerke werden Erfassungssysteme für diffuse Emissionen der Walzgerüste und<br />

Gewebefilter nicht als <strong>BVT</strong> angesehen, weil wegen der geringen Walzgeschwindigkeit die Emissionen<br />

geringer sind.<br />

Für die Reduzierung von diffusen Staubemissionen beim Richten und Schweißen wurden<br />

Absaughauben und anschließende Staubabscheidung in Gewebefiltern als <strong>BVT</strong> identifiziert. Es gab<br />

keine Daten für die erreichbaren Emissionen beim Richten und Schweißen, jedoch wurde unter<br />

Bezugnahme auf den Wert, der nach Informationen der Industrie generell mit Gewebefiltern erreichbar<br />

ist (siehe oben), ein mit <strong>BVT</strong> verbundener Wert von < 20 mg/Nm³ vorgeschlagen. Einige<br />

Mitgliedstaaten lehnten dies mit der Begründung ab, dass Gewebefilter im allgemeinen Werte von<br />

unter 5 mg/Nm³ erreichen (ohne Datenmaterial vorzulegen) und dies der mit <strong>BVT</strong> verbundene<br />

Emissionswert sei. Die TWG konnte keine Einigung erzielen und die unterschiedlichen Auffassungen<br />

wurden protokolliert.<br />

Die besten Betriebs- und Wartungstechniken für Walzendrehereien sind:<br />

• Nutzung wässriger Entfettungssysteme, soweit dies für den erforderlichen Reinheitsgrad aus<br />

technischer Sicht vertretbar ist.<br />

• Falls organische Lösemittel verwendet werden müssen, sind nichtchlorierte Lösemittel zu<br />

bevorzugen.<br />

• Erfassung des Schmierfetts, das von den Lagerzapfen der Walzen entfernt wird, und<br />

ordnungsgemäße Entsorgung, beispielsweise durch Verbrennen.<br />

• Behandlung des Schleifschlamms durch Magnetabscheidung zur Rückgewinnung der<br />

Metallpartikel und deren Wiederverwendung bei der Stahlherstellung.<br />

• Entsorgung der öl- und schmiermittelhaltigen Rückstände von Schleifscheiben, beispielsweise<br />

durch Verbrennen.<br />

7 Wirkungsgrad der Abscheidung 95 – 99 %, Korngröße (> 0,1 µm) > 0,5 µm und Eintrittsstaubgehalt bis zu 500 mg/Nm³;<br />

Staubemissionswerte für Gewebefilter 1 – 20 mg/Nm³ [EUROFER HR].<br />

228 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 5<br />

• Entsorgung der mineralischen Schleifscheibenrückstände bzw. der abgenutzten Schleifscheiben auf<br />

Deponien.<br />

• Behandlung von Kühlflüssigkeiten und Schneidemulsionen zwecks Trennung von Öl und Wasser.<br />

Ordnungsgemäße Entsorgung der ölhaltigen Rückstände, beispielsweise durch Verbrennen.<br />

• Behandlung des beim Kühlen und Entfetten sowie bei der Emulsionstrennung anfallenden<br />

Abwassers in der Wasseraufbereitungsanlage des Warmwalzwerkes.<br />

• Verwertung von Stahl- und Eisendrehspänen bei der Stahlherstellung.<br />

Für die Kühlung (von Maschinen usw.) sind getrennte Kühlwassersysteme in geschlossenen<br />

Kreisläufen <strong>BVT</strong>.<br />

Beim Warmwalzen entstehen große Mengen an öl- und zunderhaltigem Prozesswasser. <strong>BVT</strong> ist hier<br />

die Nutzung von geschlossenen Kreisläufen mit einer Rückführungsrate von > 95 % zur Minimierung<br />

des Verbrauchs und der Ableitmenge.<br />

Die Behandlung des Prozesswassers und die Reduzierung der Schadstoffbelastung des Abwassers (wie<br />

in Kapitel A.4.1.12.2 beschrieben) oder durch eine Kombination der Einzelbehandlungsverfahren (wie<br />

in D.10.1 dargestellt) ist <strong>BVT</strong>. Die folgenden Emissionswerte sind mit <strong>BVT</strong> verbunden:<br />

SS: < 20 mg/l<br />

Öl: < 5 mg/l (Öl basiert auf Stichprobenmessungen)<br />

Fe: < 10 mg/l<br />

Crges: < 0,2 mg/l (für rostfreien Stahl < 0,5 mg/l)<br />

Ni: < 0,2 mg/l (für rostfreien Stahl < 0,5 mg/l)<br />

Zn: < 2 mg/l<br />

Da das Abwasser und die Schadstoffbelastung im Abwasser von Rohrwalzwerken dem anderer<br />

Warmwalzwerke sehr ähnlich ist, wurde festgehalten, dass dieselben <strong>Techniken</strong> und verbundenen<br />

<strong>BVT</strong>-Werte für Rohrwalzwerke gelten.<br />

Die Rückführung des in der Abwasserbehandlung gesammelten Walzzunders in den metallurgischen<br />

Prozess ist <strong>BVT</strong>. Die <strong>Techniken</strong> sind in Kapitel A.4.1.13.2 beschrieben. Je nach Ölgehalt kann eine<br />

zusätzliche Behandlung erforderlich sein. Alle ölhaltigen Abfälle/-schlämme sollten<br />

entwässert werden, um eine thermische Verwertung oder sichere Deponierung zu ermöglichen.<br />

Die folgenden für die Gesamtanlage identifizierten Maßnahmen zur Vermeidung der Verunreinigung<br />

von Wasser durch Kohlenwasserstoffe werden als <strong>BVT</strong> angesehen:<br />

• Regelmäßige vorbeugende Kontrolle und Wartung von Dichtungselementen, Dichtungen, Pumpen<br />

und Rohrleitungen.<br />

• Verwendung moderner Lager und Lagerdichtungen für Arbeits- und Stützwalzen, Einbau von<br />

Leckagemeldern in den Schmierstoffleitungen (z.B. bei Hydrauliklagern). Dies reduziert den<br />

Ölverbrauch um 50 - 70 %.<br />

• Auffangen und Behandlung des Wassers aus der Dränage der verschiedenen Verbraucher<br />

(Hydraulikaggregate), Abtrennung und Verwendung der Ölfraktion (beispielsweise thermische<br />

Verwertung durch Eindüsen in den Hochofen). Weitere Behandlung des abgeschiedenen<br />

Abwassers entweder in der Abwasserbehandlungsanlage oder in Aufbereitungsanlagen mit<br />

Ultrafiltration oder Vakuumverdampfung.<br />

A.5.2 Kaltwalzwerk<br />

Auf der Eintrittsseite der Beizlinie führt das Abhaspeln des warmgewalzten Bandes zu diffusen<br />

Staubemissionen. Für die Reduktion dieser Emissionen wurden zwei <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong> identifiziert:<br />

Stahlverarbeitung 229


Teil A/Kapitel 5<br />

• Absauganlagen mit Abluftbehandlung mittels Gewebefiltern und Verwertung des gesammelten<br />

Staubs. Es gab keine Daten für die beim Abhaspeln erreichbaren Emissionen, jedoch wurde unter<br />

Bezugnahme auf den Wert, der nach Informationen der Industrie generell mit Gewebefiltern<br />

erreichbar ist (siehe oben), ein mit <strong>BVT</strong> verbundener Wert von < 20 mg/Nm³ vorgeschlagen.<br />

Einige Mitgliedstaaten lehnten dies mit der Begründung ab, dass Gewebefilter im allgemeinen<br />

Werte von unter 5 mg/Nm³ erreichen (ohne Datenmaterial vorzulegen) und dies der mit <strong>BVT</strong><br />

verbundene Emissionswert sei. Die TWG konnte keine Einigung erzielen und die unterschiedlichen<br />

Auffassungen wurden protokolliert.<br />

Um die Umwelteinflüsse durch das Beizen zu reduzieren, sollten die in Kapitel A.4.2.2.1.<br />

beschriebenen generellen Maßnahmen zur Verminderung des Säureverbrauchs und des<br />

Altsäureanfalls, so weit wie möglich angewendet werden und am besten bereits in der Designphase<br />

berücksichtigt werden. Insbesondere die folgenden Maßnahmen sind <strong>BVT</strong>:<br />

• Vermeidung der Stahlkorrosion durch geeignete(n) Lagerung, Transport, Kühlung usw.<br />

• Mechanisches Vorentzundern, um das Beizerfordernis im Säurebeizbad zu reduzieren. Wenn<br />

mechanisches Vorentzundern angewendet wird, ist <strong>BVT</strong> eine geschlossene Entzunderungskammer,<br />

die mit Absaugung und Gewebefilter ausgestattet ist. Für Strahlanlagen wurden Emissionswerte<br />

von < 1 mg/Nm³, 2,6 mg/Nm³ und 4,5 mg/Nm³ erzielt. [FIN 28.3]<br />

• Einsatz des elektrolytischen Vorbeizens.<br />

• Einsatz moderner, optimierter Beizeinrichtungen (Spitzbeizen oder Beizen mit intensiver<br />

Badbewegung anstelle von Tauchbeizen).<br />

• Filtration und Recycling der Beizlösungen zur Verlängerung der Nutzungsdauer.<br />

• Einsatz von Ionenaustauschverfahren oder Elektrodialyse (für Mischsäure) oder eine andere<br />

Methode zur Rückgewinnung von freier Säure (wie in Kapitel D.6.9 beschrieben) zur<br />

Regenerierung des Beizbades im Teilstrom.<br />

<strong>BVT</strong> für HCl-Beizen ist:<br />

• Verwertung verbrauchter HCl-Beizen.<br />

oder<br />

• Regenerierung der verbrauchten HCl-Beizen durch Sprühröst- oder Wirbelschichtverfahren (oder<br />

ein anderes äquivalentes Verfahren) unter Wiederverwendung der regenerierten Säure im<br />

Beizprozess. Je nach lokalen Gegebenheiten, können hohe Säureverbräuche und große Mengen<br />

von Altsäure und die finanziellen Einsparungen, die sich i.d.R. durch eine Regeneration ergeben,<br />

die Investition in eine Säureregenerierung rechtfertigen. Die Säureregenerieranlage muss mit<br />

einem Abgaswaschsystem zur Reduktion der Emissionen, speziell Säureemissionen, ausgestattet<br />

werden (wie in Kapitel 4 beschrieben). Erreichbare Reduktionsraten von > 98 % wurden<br />

berichtet. Einige Quellen berichteten durch alkalische Wäscher erzielte HCl-Konzentrationswerte<br />

von < 2 mg/Nm³. Die TWG einigte sich auf die folgenden mit der Säureregeneration<br />

(Abgasreinigung durch Wäscher oder Adsorptionskolonnen) verbundenen Emissionswerte:<br />

Staub 20 -50 mg/Nm³<br />

HCl 2 – 30 mg/Nm³<br />

SO2 50 - 100 mg/Nm³<br />

CO 150 mg/Nm³<br />

CO2 180000 mg/Nm³<br />

NO2 300 - 370 mg/Nm³<br />

Das gewonnene Nebenprodukt Fe2O3 ist ein vermarktbares Produkt und wird extern wieder<br />

verwertet.<br />

Für den H2SO4-Beizprozess wird die Rückgewinnung der ungebundenen Säure durch Kühl-<br />

Kristallisation als <strong>BVT</strong> angesehen. Die Rückgewinnungsanlagen müssen mit Abluftwäschern<br />

ausgerüstet werden. Die mit dieser Technik verbundenen Emissionswerte sind:<br />

H2SO4 5 - 10 mg/Nm³<br />

SO2 8 - 20 mg/Nm³.<br />

230 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 5<br />

Für das Beizen mit Mischsäuren ist die Rückgewinnung der freien Säure (durch Ionenaustausch- oder<br />

Dialyseverfahren im Teilstrom) oder die Säureregeneration durch Sprühröst- oder<br />

Eindampfungsverfahren <strong>BVT</strong>. Während die Rückgewinnung der freien Säure nahezu bei allen<br />

Anlagen angewendet werden kann, ist die Anwendung von Säureregenerierverfahren aus<br />

anlagenspezifischen Gründen begrenzt. Die mit <strong>BVT</strong> verbundenen Emissionen sind:<br />

Sprührösten Eindampfung Rückgewinnung von<br />

freier Säure<br />

Staub < 10 mg/Nm³ keine<br />

HF 95 %)<br />

Beim Beizen von rostfreiem Stahl mittels Mischsäure ist zusätzlich zu der geschlossenern<br />

Anlagenbauweise bzw. den Abzugshauben und Wäschern noch eine weitere NOx-Reduktion<br />

erforderlich. Die folgenden <strong>Techniken</strong> werden als <strong>BVT</strong> angesehen:<br />

• Waschen mit H2O2, Harnstoff usw..<br />

oder<br />

• Unterdrückung der NOx-Bildung durch Zugabe von H2O2 oder Harnstoff zum Beizbad.<br />

oder<br />

• SCR.<br />

Emissionswerte von 200 - 650 mg/Nm³ für NOx (Reduktion 75 - 85 %) und 2 – 7 mg/Nm³ für HF<br />

(Reduktion 70 - 80 %) sind mit diesen <strong>Techniken</strong> verbunden. Einige Quellen berichteten erreichbare<br />

Emissionswerte von < 2 mg/Nm³ für HF, allerdings wurde der Umstand berücksichtigt, dass es<br />

insbesondere im Bereich geringer Konzentrationen Probleme mit der Messbarkeit von HF gibt. Daher<br />

wurden die mit <strong>BVT</strong> verbundenen Emissionen wie oben angegeben gewählt.<br />

Stahlverarbeitung 231


Teil A/Kapitel 5<br />

Alternativ wird die Anwendung von salpeterfreien Beizbädern (z.B. auf H2O2-Basis) in gekapselten<br />

Anlagen oder Anlagen, die mit Abzugshauben ausgerüstet sind, und Abgaswäsche als <strong>BVT</strong><br />

angesehen. Allerdings ist diese Technik nicht in allen Fällen anwendbar.<br />

Das direkte Einblasen von Dampf in die Säure zum Erwärmen der Säure ist nicht <strong>BVT</strong>, da es zu<br />

unnötiger Verdünnung der Säure führt. <strong>BVT</strong> ist die indirekte Erwärmung durch Wärmetauscher oder,<br />

falls für die Wärmetauscher Dampf extra erzeugt werden muss, durch Tauchbrenner.<br />

Die folgenden Maßnahmen wurden als <strong>BVT</strong> zur Minimierung des sauren Abwassers identifiziert:<br />

• Kaskadenspülsysteme mit Wiederverwendung des Überlaufs (beispielsweise in Beizbädern oder<br />

Abgaswäschern).<br />

• Sorgfältige Einstellung und Abstimmung des aus Beizprozess, Säureregeneration und Spülung<br />

bestehenden Systems. Einige Quellen berichteten von der Möglichkeit eines abwasserfreien<br />

Betriebes.<br />

• In den Fällen, in denen der Anfall von säurehaltigem Abwasser nicht verhindert werden kann, ist<br />

eine Behandlung (Neutralisation, Flockung usw.) erforderlich. Die verbundenen Ablaufwerte der<br />

Abwasserbehandlung sind:<br />

SS: < 20 mg/l<br />

Öl: < 5 mg/l (Öl basiert auf Stichprobenmessungen)<br />

Fe: < 10 mg/l<br />

Crges:< 0,2 mg/l (für rostfreien Stahl < 0,5 mg/l)<br />

Ni: < 0,2 mg/l (für rostfreien Stahl < 0,5 mg/l)<br />

Zn: < 2 mg/l<br />

Die TWG war sich einig, dass es in Ausnahmefällen bei rostfreiem Stahl nicht möglich ist, bei Crges<br />

und Ni unter 0,5 mg/l zu bleiben.<br />

Bei Emulsionssystemen werden die folgenden <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong> angesehen:<br />

• Vermeidung des Eintrags von Verunreinigungen durch regelmäßige Kontrolle von Dichtungen,<br />

Rohrleitungen und Kontrolle auf Leckagen.<br />

• Kontinuierliche Überwachung der Emulsionsqualität.<br />

• Einsatz von Emulsionskreisläufen mit Reinigung der Emulsion zur Verlängerung der<br />

Nutzungsdauer.<br />

• Behandlung der verbrauchten Emulsionen, beispielsweise durch Ultrafiltration oder elektrolytische<br />

Spaltung zur Abtrennung des Öls.<br />

Beim Walzen und Anlassen können diffuse Emulsionsdämpfe auftreten. Die besten zur Verfügung<br />

stehenden <strong>Techniken</strong> zur Erfassung und Reduktion dieser Emissionen sind Absaugeinrichtungen mit<br />

Abluftbehandlung durch Nebel-/Tropfenabscheider. Reduktionsraten von > 90 % und Emissionswerte<br />

für Kohlenwasserstoffe von 5 - 15 mg/Nm³ sind hiermit verbunden.<br />

Für Anlagen, die eine Entfettung betreiben, sind die folgenden <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong> anzusehen:<br />

• Reinigung in geschlossenen Kreisläufen unter Wiederverwendung der Entfettungsmittel. Geeignete<br />

Reinigungsmaßnahmen sind mechanische Verfahren und Membranfiltration, wie in Kapitel A.4.<br />

beschrieben.<br />

• Behandlung der verbrauchten Entfettungsbäder durch elektrolytische Emulsionsspaltung oder<br />

Ultrafiltration zur Senkung des Ölgehalts. Die abgetrennte Ölfraktion sollte wieder verwendet<br />

werden, z.B. thermisch; die abgetrennte Wasserphase erfordert vor dem Ableiten eine Behandlung<br />

(Neutralisation usw.).<br />

232 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 5<br />

• Absaugsysteme zur Erfassung der Dämpfe aus der Entfettung und Reinigung der abgesaugten Luft.<br />

Die wesentlichen Umweltaspekte bei Glühöfen sind die Luftemissionen aus dem<br />

Verbrennungsprozess und die Energieeffizienz. Die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> zur Reduzierung<br />

der Emissionen von kontinuierlichen Glühöfen sind NOx-arme Brenner mit Reduktionsraten von 60 %<br />

für NOx (und 87 % für CO) und mit <strong>BVT</strong> verbundenen Emissionswerten von 250 – 400 mg/Nm³<br />

(ohne Luftvorwärmung, 3 % O2). Für Haubenglühöfen liegen die NOx-Emissionen ohne die<br />

Anwendung NOx-armer Brenner und ohne Luftvorwärmung im Bereich 150 – 380 mg/Nm³ (3 % O2).<br />

Generell ist mit den folgenden Emissionswerten bei Glühöfen zu rechnen:<br />

Haubenglühöfen Kontinuierliche Glühöfen<br />

Staub 5 - 10 10 - 20 mg/Nm³.<br />

SO2 60 - 100 50 - 100 mg/Nm³.<br />

NOx 150 - 380 250 - 400 mg/Nm³.<br />

CO 40 - 100 50 - 120 mg/Nm³.<br />

CO2 200.000 – 220.000 180.000 – 250.000 mg/Nm³.<br />

Sauerstoffbasis 3 %<br />

Die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> zur Steigerung der Energieeffizienz sind:<br />

• Vorwärmen der Verbrennungsluft durch Regenerativ- oder Rekuperativbrenner.<br />

Höhere NOx-Konzentrationen können bei Glühöfen, die mit einer Verbrennungsluftvorwärmung<br />

betrieben werden, auftreten. Es wurden keine Daten zu NOx-Konzentrationen in Abhängigkeit von<br />

der Vorwärmung zur Verfügung gestellt, aber die Daten, die für Wärmöfen aufgeführt werden,<br />

können als Anhaltspunkt dienen. Eine Begrenzung der Vorwärmtemperatur ist eine mögliche NOx-<br />

Minderungsmaßnahme. Allerdings müssen die Vorteile eines verminderten Energieverbrauchs und<br />

der Reduktion von SO2, CO2 und CO gegen den möglichen Anstieg von NOx-Emissionen<br />

abgewogen werden.<br />

oder<br />

• Vorwärmen des Einsatzgutes durch Nutzung der Abgaswärme.<br />

Bei der Fertigbearbeitung kann das Stahlband zum Schutz vor Korrosion eingeölt werden, dies kann<br />

zu Ölnebeln führen. Die besten <strong>Techniken</strong> zur Reduktion dieser Emissionen sind:<br />

• Abzugshauben mit anschließenden Tröpfchenabscheidern und/oder Elektrofiltern. Die vorgelegten<br />

Daten einer Anlage zeigten durch Einsatz eines Tröpfchenabscheiders und eines elektrostatischen<br />

Filters erreichbaren Öltröpfchen- Konzentrationen von 3,0 mg/Nm 3 .<br />

oder<br />

• Elektrostatisches Ölen.<br />

Andere Fertigbearbeitungsschritte wie Egalisieren und Schweissen, erzeugen diffuse<br />

Staubemissionen. <strong>BVT</strong> zur Reduktion dieser Emissionen sind Abzugshauben mit Staubabscheidung<br />

durch Gewebefilter. Die <strong>verfügbare</strong>n Emissionsdaten einer Anlage lagen bei 7 – 39 mg/Nm³; die<br />

Daten einer anderen – nur zeitweise betriebenen – Anlage lagen im Bereich 5 – 30 mg/Nm³. Unter<br />

Berücksichtigung des besseren Endes der Bandbreite und der von TWG-Mitgliedern vorgelegten<br />

Informationen über generell mit Gewebefiltern 8 für Oxide und Staub im FMP-Sektor erreichbaren<br />

Staubwerte wurde ein mit <strong>BVT</strong> verbundener Wert von < 20 mg/Nm³ vorgeschlagen. Einige<br />

Mitgliedstaaten lehnten dies mit der Begründung ab, dass Gewebefilter im Allgemeinen Werte von<br />

unter 5 mg/Nm³ erreichen (ohne Datenmaterial vorzulegen) und dies der mit <strong>BVT</strong> verbundene<br />

Emissionswert sei. Die TWG konnte keine Einigung erzielen und die unterschiedlichen Auffassungen<br />

wurden protokolliert.<br />

8 Wirkungsgrad der Abscheidung 95 – 99 %, Korngröße (> 0,1 µm) > 0,5 µm und Eintrittsstaubgehalt bis zu 500 mg/Nm³;<br />

Staubemissionswerte für Gewebefilter 1 – 20 mg/Nm³ [EUROFER HR].<br />

Stahlverarbeitung 233


Teil A/Kapitel 5<br />

Für die Kühlung (von Maschinen usw.) sind getrennte Kühlwassersysteme in geschlossenen<br />

Kreisläufen <strong>BVT</strong>.<br />

Für Walzendrehereien in Kaltwalzwerken werden dieselben <strong>Techniken</strong> wie in Warmwalzwerken als<br />

<strong>BVT</strong> angesehen.<br />

Hinsichtlich der metallischen Nebenprodukte ist die Erfassung des beim Schneiden anfallenden<br />

Schrotts sowie der Bandanfänge und -enden und deren Rückführung in den metallurgischen Prozess<br />

<strong>BVT</strong>.<br />

A.5.3 Drahtzieherei<br />

Das Beizen, insbesondere wenn konzentrierte oder erwärmte Säure verwendet wird, führt zur<br />

Emission von Säuredämpfen. <strong>Techniken</strong> zur Reduzierung der Emissionen hängen von der<br />

verwendeten Säure und von der Art, wie gebeizt wird (kontinuierlich oder diskontinuierlich) ab. Auf<br />

das diskontinuierliche Beizen, das normalerweise zur Bearbeitung von Walzdraht eingesetzt wird,<br />

wird im Folgenden näher eingegangen. Kontinuierliches Beizen von Draht wird typischerweise mit<br />

anderen Prozessen (wie Feuerverzinken von Draht) durchgeführt. Siehe B.5.4.<br />

Für bundweises Beizen werden die folgenden <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong> angesehen:<br />

• HCl-Beizen: Genaue Überwachung der Badparameter Temperatur und Konzentration sowie<br />

Fahrweise innerhalb der in Teil D/Kapitel D.6.1 ‘Fahrweise offener Beizbäder’ genannten Grenzen.<br />

Ist ein Betrieb gemäß den Bedingungen in D.6.1 nicht möglich, so sind Absaugung und<br />

Abgaswäsche als <strong>BVT</strong> angesehen.<br />

• Bei Beizbädern mit starker Dampfemission, beispielsweise Bäder mit erwärmter oder<br />

konzentrierter HCl, wird der Einbau von Seitenabsaugungen und eventuell Abluftbehandlung<br />

sowohl für Neu- als auch Altanlagen als <strong>BVT</strong> angesehen. Die mit <strong>BVT</strong> verbundenen Werte<br />

betragen 2 – 30 mg/Nm³.<br />

Zur Reduzierung des Säureverbrauchs, der sauren Abfälle und des Abwassers sind die folgenden<br />

<strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong> angesehen:<br />

• Kaskadenbeizen (Kapazität >15.000 t Walzdraht pro Jahr). Bei kleinen Anlagen sind die<br />

Investitionen für einen zweiten Beiztank, Rohrleitungen und Prozesskontrolleinrichtungen nicht<br />

gerechtfertigt.<br />

oder<br />

• Rückgewinnung der freien Säure und deren Wiederverwendung in der Beizanlage.<br />

• Externe Regeneration der verbrauchten Säure. Eine betriebsinterne Regenerierung von verbrauchter<br />

Säure, wie sie für Warm- und Kaltwalzwerke als <strong>BVT</strong> angesehen wird (siehe Sektion A.5.2), ist für<br />

Drahtbeizanlagen nicht durchführbar. Diese Regenerieranlagen erfordern einen gewissen Durchsatz<br />

an verbrauchter Säure, um ökonomisch zu sein. Die beim Beizen von Draht anfallenden Mengen<br />

liegen weit unterhalb der für einen wirtschaftlichen Betrieb notwendigen Mengen.<br />

• Verwertung der verbrauchten Säure als Sekundärrohstoff.<br />

• Entzundern ohne Säure, beispielsweise durch Sandstrahlen, wenn die qualitativen Anforderungen<br />

dies zulassen.<br />

• Gegenstrom-Kaskadenspülen [CET-BAT]<br />

Zur Reduzierung der diffusen Seifenstaubemissionen beim Trockenzug wird die Kapselung der<br />

Ziehmaschine (und ggf. der Anschluss an einen Filter oder eine ähnliche Vorrichtung) für alle neuen<br />

Maschinen mit einer Ziehgeschwindigkeit ≥ 4 m/s angesehen.<br />

234 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 5<br />

Bei einigen Drahtziehmaschinen, bei denen die Ziehgeschwindigkeit begrenzt ist (< 4 m/s), ist die<br />

Ausbreitung von Ziehmittelstaub auch ohne Abdeckung begrenzt. In diesen Fällen ist die<br />

Verbesserung für die Umwelt durch zusätzliche Hauben oder Abdeckungen nur gering. Es handelt sich<br />

bei diesen Ziehmaschinen um Anlagen mit nur einem Ziehkopf und Mehrfach-Ziehmaschinen, die mit<br />

anderen Prozessen gekoppelt sind.<br />

Eine Nachrüstung von bestehenden Anlagen mit Abdeckungen, die eine akzeptable Stauberfassung<br />

aufweisen und gleichzeitig einen effizienten Betrieb und eine effiziente Wartung der Maschine<br />

erlauben, ist aus Gründen der Maschinenauslegung technisch nicht möglich.<br />

Für die Schmiermittel beim Nasszug gelten die folgenden <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong>:<br />

• Reinigung und erneute Nutzung des Ziehschmiermittels.<br />

• Behandlung der verbrauchten Emulsion zur Verringerung des Ölgehalts im Abwasser und/oder<br />

Verringerung des Abfallvolumens, beispielsweise durch chemische oder elektrolytische<br />

Emulsionsspaltung sowie Ultrafiltration<br />

• Behandlung der Abwasserfraktion.<br />

Der Verzicht auf eine Durchlaufkühlung wird als <strong>BVT</strong> angesehen. Die besten zur Verfügung<br />

stehenden <strong>Techniken</strong> zur Reduzierung des Kühlwasserverbrauchs bei Trocken- und Nasszug sind<br />

geschlossene Kühlkreisläufe.<br />

Verbrennen des zum Ausblasen genutzten Schutzgases ist <strong>BVT</strong> für alle diskontinuierliche Glühöfen,<br />

kontinuierliche Glühöfen für rostfreien Stahl und Öfen, die für Ölhärten und Anlassen<br />

eingesetzt werden.<br />

Beim kontinuierlichen Glühen und Patentieren von niedriggekohltem Draht sind die folgenden<br />

<strong>Techniken</strong> <strong>BVT</strong>:<br />

• Gute betriebsinterne Maßnahmen, wie in Kapitel A.4.3.7 für das Bleibad beschrieben, mit<br />

verbundenen Emissionswerten von Pb < 5 mg/Nm³, CO < 100 mg/Nm³ und Corg. < 50 mg/Nm³.<br />

• Getrennte, vor Regen und Wind geschützte Lagerung Pb-haltiger Abfälle.<br />

• Verwertung Pb-haltiger Abfälle in der Nichteisen-Metallindustrie.<br />

• Betrieb des Abschreckbades im geschlossenen Kreislauf.<br />

Beim Ölhärten wird die Absaugung der Ölnebel der Abschreckbäder und ggf. Abscheidung des Öls als<br />

<strong>BVT</strong> angesehen.<br />

Stahlverarbeitung 235


Part A/Chapter 6<br />

A.6 EMERGING TECHNIQUES FOR HOT AND COLD<br />

FORMING<br />

A.6.1 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong><br />

A.6.1.1 Scarfing and Grinding<br />

Stainless Steel<br />

• Increased power for grinding machines (speeding up the process and therefore reducing<br />

emission/t steel processed).<br />

• In line installations within the casting plant to reduce energy consumption by grinding when<br />

hot charging [HR].<br />

A.6.1.2 Reheating Furnace<br />

A.6.1.2.1 Flameless Burner<br />

The “flameless burner” or “diffused flame” is the most recent development. In this burner<br />

type the burner only provides the air supply. The gas is supplied via separate inlets in the<br />

furnace. Maximum recirculation of the flue gases is achieved.<br />

A NOx emission level of approximately 100 mg/Nm³ could be realised. Until now no industrial<br />

realisation of the flameless burner exists in a reheating furnace. Combustion control may be a<br />

problem. [HR]<br />

A.6.1.2.2 Ultra Low-NOx Burner<br />

In the ultra low-NOx burners a high gas flow is achieved. The complete mixing of the fuel and<br />

the combustion air (and the flue gases) takes place in the furnace, which has the effect that there<br />

is no anchoring of the flame to the burner. As a result this type of burners can only be used at<br />

furnace temperatures beyond the spontaneous ignition temperature of the fuel/air mixture.<br />

NOx levels of 100 - 200 mg/Nm³ can be achieved. The NOx levels are less dependent of the air<br />

preheat temperature. [HR]<br />

A.6.1.2.3 Water Injection<br />

The objective of diluent addition as a means of NOx control is to ensure that temperatures are<br />

reduced significantly in the pollutant forming regions so as to lmit formation by the thermal<br />

mechanism. In principle, various species can be employed as diluents depending on their<br />

availability. In practice, water injection is the most viable diluent for reheating and heat<br />

treatment furnaces. The quality of water required for use on reheating furnaces is very much<br />

lower than that needed for NOx reduction on gas turbines. Steam or nitrogen may be available<br />

at some sites but these are likely to be more expensive than water in terms of additional capital<br />

costs and less effective in terms of the required diluent/fuel mass ratio.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 237


Part A/Chapter 6<br />

The most effective method of water injection is usually one in which the water is mixed with<br />

the fuel immediately prior to combustion; this being more easily engineered and better able to<br />

achieve uniform flame temperatures than methods which seek to dilute the air supply.<br />

A system which limits NOx formation by using water injection to limit peak flame temperatures<br />

in regenerative burners has been described by Wills and Volgt (1993). In this arrangement,<br />

water and air are supplied through the centre of the fuel gas inlet pipe, which is concentric with<br />

the hot combustion air supply from the regenerator. A 'two fluid' atomiser sprays fine water<br />

droplets into the gas before the end of the supply pipe, and shortly after the combustion of the<br />

gas/water mist/hot air mixture is initiated and then stabilised.<br />

At least one burner manufacturer (Stordy Combustion Engineering, 1994) would offer water<br />

injection as a NOx control technique, and there may well be other suppliers.<br />

Data on the performance of water injection systems on laboratory test rigs for natural gas and<br />

BFG/COG showed reductions up to 60 – 80 %.<br />

In principle, diluent injection could be widely applicable as a retrofit method provided intimate<br />

mixing of diluent and either fuel or combustion air is possible. At present, information on the<br />

application of diluent injection seems confined to short duration experiments on test rigs.<br />

It is possible that flame stability win be reduced, as will flame thrust. The increase in water<br />

vapour content of the combustion products could affect scaling of steel being heated.<br />

There will be additional capital costs over and above those of the basic burner. These will<br />

certainly include pipework, pumps, injectors and a Water injection control system. Depending<br />

on the source of water, there may be a requirement for treatment plant and storage. For other<br />

diluents there will be similar requirements for pipework and controls.<br />

A.6.1.2.4 Shell de-NOx Process<br />

Description: SCR with catalyst operation at lower temperatures 120 ºC [Com NL].<br />

A.6.1.2.5 Regenerative Active Coal Process<br />

No information submitted.<br />

A.6.1.2.6 Degussa H2O2 Process<br />

No information submitted.<br />

A.6.1.2.7 Bio–de-NOx Process<br />

No information submitted.<br />

A.6.1.3 Descaling<br />

A.6.1.3.1 Rotor Descaling<br />

Instead of descaling headers (rings) equipped with nozzles, rotary heads equipped with 1 to 2<br />

nozzles are used. Due to the rotation of the head, combined with the advance movement of the<br />

rolling stock, a good cleaning effect is achieved with low water volumes. However, this method<br />

is up to now more or less only as test installation available and not really proved in practical<br />

operation.<br />

238 Ferrous Metals Processing Industry


Main achieved environmental benefits:<br />

• Reduced water consumption.<br />

• Reduced energy consumption.<br />

Applicability:<br />

• Roughing, finishing and plate mills.<br />

• New and existing hot rolling mills for flat products.<br />

Installations:<br />

Boehler Edelstahl (97?)<br />

Huta Bailden, Polen (98?)<br />

A.6.1.4 <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> and Water Treatment<br />

A.6.1.4.1 Endless <strong>Rolling</strong><br />

Part A/Chapter 6<br />

The hot strip production of gauges ≤ 1.0 mm by means of the conventional rolling mill concepts<br />

will be difficult. The final rolling speeds which are necessary to ensure the desired final rolling<br />

temperature increases by the decrease of final strip thickness and that by a decrease of the<br />

allowable transport speed on the run out table.<br />

One procedure to overcome these problems is the so called „endless rolling“ where the transfer<br />

bars are welded together before they enter the finishing train in order to form an endless strip<br />

and divided to desired specific coil weight after the finishing mill. [HR]<br />

This process has been implemented in one plant in Japan. It has the potential to increase the<br />

overall productivity of the mill, to reduce yield losses and improve the steel quality leading to<br />

an overall reduction in specific energy use. The implementation of endless rolling requires<br />

particular care in order to join the bars properly in an economic manner. Also the control<br />

systems need to be adapted to new tasks, as mill idle times for pre-setting are no longer<br />

provided. Figure A.6-1 shows a diagrammatic view of the endless hot rolling process at<br />

Kawasaki Steel Chiba Works. [DFIU-99]<br />

High speed furnace<br />

Carriage speed: 2 m/min<br />

Extractor: 40 sec/cycle<br />

R1<br />

Fine control mill placing<br />

Rougher rolling harmonized<br />

with finisher rolling time<br />

Coil box<br />

Continuous bar supply<br />

Recoiling min. pitch: 40 sec.<br />

Sheet bar joining machine<br />

Induction heating and upset joining<br />

Self driving with sheet bar carriage<br />

R2 R3 F1 F2 F3 F4 F5 F6 F7<br />

Deburring machine<br />

Rotary cutter type<br />

Figure A.6-1: Diagrammatic view of the endless hot strip rolling process<br />

High speed strip shear<br />

Flying type shear<br />

Cut speed: max. 1150 m/min<br />

High speed down coiler<br />

High speed winding<br />

High speed coiler changing<br />

Reported benefits at the plant mentioned have been an increase in strip quality (slight thickness<br />

change over the entire length of strip, a slight width change over the entire length of strip:<br />

± 3 - 6 mm, little coiling temperature fluctuation over the entire length of strip: deviation<br />

± 15 - 30 °C), an increase in productivity (increase 20 %, decrease in unexpected roll change<br />

Ferrous Metals Processing Industry 239<br />

Endless.ds4


Part A/Chapter 6<br />

time of 90 %) and an increase in yield (decrease in shape rejects from head and tail end of 80 %<br />

and decrease in surface defects due to pincher marks of 90 %).[DFIU-99]<br />

A.6.1.4.2 Strip Casting Procedure<br />

Over the last years several companies have been working on the development of technologies<br />

for strip casting. While thin slab casting and directly connected rolling technologies are<br />

basically an improvement of the conventional rolling technology, the direct strip casting is anew<br />

technology. By direct casting of strip, which can be subsequently cold rolled, the process chain<br />

from liquid steel to the final product can be shortened substantially. Table A.6.1 lists a<br />

comparison of characteristic parameters for the slab casting, thin slab casting and strip casting<br />

process.<br />

Technology Continuous casting Thin slab casting Strip casting<br />

Product thickness 150 - 300mm 20 - 60mm 2 - 4mm<br />

Solidification time >600s about 60s 10m >5m 5000kg about 800kg


5,5 m/min<br />

8,3 m/min<br />

Squeezing<br />

Mould<br />

Descaling<br />

Pressing<br />

Induction furnace<br />

<strong>Mill</strong> stand<br />

Figure A.6-3: Casting Pressing <strong>Rolling</strong> (CPR) pilot plant<br />

[DFIU-99]<br />

Cooling line<br />

Coiler<br />

20,5 m/min CPRplant.ds4<br />

Part A/Chapter 6<br />

Typ 1 Stand 2 Thickness Width Year of Remarks<br />

[mm] [mm] Start<br />

BHP, Mulgrave, Aus<br />

R/B HM 1 - 2 160 1995<br />

BHP, IHI, Port Kembla, AUS 2-R Pilot 2<br />

1900<br />

Voest Alpine, Linz, A 1½-R HM 1.15 330 1986 slanted &<br />

vertical<br />

CRNC-IMI, Boucherville, CAN 2-2 HM 3<br />

100 1990 horizontal<br />

CRNC-Projet Bessemer, 2-R HM 2-5 200 (steel) feeding<br />

Boucherville, CAN<br />

1992 vertical<br />

feeding<br />

Shanghai Metal<br />

2-R HM<br />

Research Inst. Shanghai, CHN<br />

Clecim, Le Creusol, F<br />

1½-R HM 12 200 1968-1974 stopped<br />

IRSID, Maizières, F<br />

2-R HM 2-5 200<br />

IRSID, Maizières, F<br />

1-R HM 0.2<br />

2.5<br />

200<br />

Myosotis, lsbergues, F<br />

2-6 865<br />

ZFW, Dresden, D<br />

2-R HM 0.15-2 30-110<br />

stopped<br />

Thyssen, Oberhausen, D 1-R HM 0.10-0.30 270<br />

RWTH/Thyssen, Aachen, D 2-R HM 0.3-2.5 150<br />

Max Planck, Düsseldorf, D 2-R HM 13 110<br />

Krupp Stahl, Siegen, D 1½-R HM<br />

stopped<br />

Krupp Stahl, Unna, D<br />

1½-R In-pilot 1.5-4.5 700-1050<br />

stopped<br />

Clausthal Uni. Clausthal, D<br />

CSM, Rome, I<br />

CSM, Terni, I<br />

B<br />

2-R<br />

2-R<br />

HM<br />

HM<br />

Pilot<br />

Table A.6.2: Development projects in strip casting<br />

[Jahrbuch Stahl 1996]<br />

5-10<br />

3-25<br />

2-5<br />

150-300<br />

150<br />

400<br />

750-800<br />

1989-1995<br />

Ferrous Metals Processing Industry 241


Part A/Chapter 6<br />

NSC/MHI, Kawasaki, JAP<br />

NSC/MHI, Hikari, JAP<br />

Kawasaki, Chiba, JAP<br />

Kawasaki, Chiba, JAP<br />

Kobe, Kakogawa, JAP<br />

Nippon Metal, Sagamihara, JAP<br />

Nippon, Naoetsu, JAP<br />

Stainless Nippon Yakin,<br />

Kawasaki, JAP<br />

Nisshin + Hitachi, Yamaguchi,<br />

JAP<br />

Nisshin + Hitachi, Hitachi, JAP<br />

Nisshin + Hitachi, Hitachi, JAP<br />

Pacific Metals, Hachinoe, JAP<br />

Pacific Metals, Hachinoe, JAP<br />

Waseda Uni.,Tokyo, JAP<br />

POSCO RIST Davy, Pohang,<br />

KOR<br />

POSCO RIST, Davy, Pohang,<br />

KOR<br />

Inst. of Ind. Sc. & Techn.<br />

Pohang, KOR<br />

VNIIMETMACH, Moscow,<br />

RUS<br />

MEFOS, Lulea, S<br />

ASEA-Royal Institute,<br />

Stockholm, S<br />

British Steel, Teesside, UK<br />

BS-Avesta, Sheffield, Teesside,<br />

UK<br />

British Steel, Teesside, UK<br />

Consortium<br />

USA<br />

3)<br />

, Bethelehem,<br />

ARMCO-Westinghouse,<br />

Middletown, USA<br />

National-Batelle, Columbus,<br />

USA<br />

Allegheny/VA, Breckenridge,<br />

Lockport, USA<br />

2-R<br />

2-R<br />

2-R<br />

2-R<br />

2-R<br />

1½-R<br />

1-R<br />

2-R<br />

2-R<br />

2-R<br />

2-R<br />

2-R<br />

2-R<br />

2-R<br />

2-R<br />

HM<br />

In-Pilot<br />

HM<br />

Pilot<br />

HM<br />

HM<br />

HM<br />

Pilot<br />

HM<br />

HM<br />

HM<br />

Pilot<br />

HM<br />

HM<br />

0.5-3<br />

1.5-6<br />

0.2/0.8<br />

1-3<br />

1.5/5<br />

242 Ferrous Metals Processing Industry<br />

1-4<br />

1-2.5<br />

0.8/5<br />

2.1<br />

2.3<br />

2-7<br />

2-6<br />

100<br />

1330<br />

250-500<br />

100<br />

300<br />

650<br />

600<br />

300<br />

600<br />

80<br />

200<br />

1050<br />

350<br />

2-R Pilot 3<br />

1050-<br />

1300<br />

2-R HM 1-5<br />

250-350<br />

2-R 0.1-0.35 150<br />

6<br />

2-R<br />

2 R<br />

2 R<br />

2 R<br />

2-R<br />

1-R<br />

1-R<br />

1-R<br />

Pilot<br />

HM<br />

HM<br />

Pilot<br />

Indust.<br />

pilot<br />

HM<br />

HM<br />

HM<br />

Pilot<br />

5-10 450<br />

(900)<br />

1-3<br />

2.3-5.5<br />

2-7<br />

0.5-2<br />

0.5-0.8<br />

1.25-1.75<br />

1-3<br />

Table A.6-2 cont.: Development projects in strip casting<br />

[Jahrbuch Stahl 1996]<br />

76<br />

400<br />

1550<br />

300<br />

75<br />

(25 µm)-<br />

1.75<br />

660-1220<br />

1994<br />

1991<br />

1986<br />

1990<br />

under<br />

study<br />

1982<br />


A.6.1.4.3 By-product Recycling<br />

Technologies for Recycling without Deoiling<br />

Part A/Chapter 6<br />

Blast furnace injection<br />

Process steps:<br />

Sludge and scale dewatering (drying) at low temperatures, thus the hydrocarbons remain in the<br />

dried substance.<br />

Adding of granulators to bring the mixture into a friable condition.<br />

BF injection via special designed equipment. Oily sludges can also be injected in liquid form.<br />

Deoiling Techniques<br />

Thermocon process (Thermal physical Process for deoiling *)<br />

Oily sludges are batchwise (40 - 45 t/charge) processed.<br />

The materials are charged into a special container and heated up to approx. 130 °C.<br />

The actually chemical-physical effect utilized, is steam distillation.<br />

Steam including water and hydrocarbons sucked from the container is heated up to approx.<br />

500 °C and afterwards burned by approx. 1000 °C.<br />

CED - process (Chemnitzer Entsorgungsdienst) (*)<br />

The process is based on the thermal deoiling principle.<br />

Contrary to the thermocon method, CED is a continuous process.<br />

The scale is transported through heated pipes by means of screws.<br />

Moistness with oil is distilled and afterwards condensed.<br />

DCR - process (Dispersion by Chemical Reaction) (*)<br />

Scale with liquid additive and the DCR reagent (e.g. quicklime) is homogenised within a<br />

mixing apparatus. The hydrocarbons are bounded by the generated Ca(OH)2. Pulverised oil is<br />

separated from the ferrous material via combined sieving and sorting device.<br />

TRF process (Tubular-Rotor Filter) (*)<br />

Cleaning of the oily scale in a washing device by a water-tenside-emulsion.<br />

The waste washing water is cleaned from tenside- / oilmixture by using the so called Tubular-<br />

Rotorfilter.<br />

The fractionated oil is thermal utilized.<br />

HD - process (High pressure method) (*)<br />

Scale is cleaned from oil by shooting a water scale mixture under high pressure (approx.<br />

150 - 180 bar) and from a short distance (200 - 400 mm) onto a baffle plate.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 243


A.6.2 Cold <strong>Rolling</strong> <strong>Mill</strong><br />

A.6.2.1 Pickling<br />

A.6.2.1.1 Hydro-abrasive Pre-descaling (Ishi Clean)<br />

Part A/Chapter 6<br />

Iron containing sludge is mixed with a circulating high pressure water jet and is sprayed onto<br />

the strip surface to remove the scale.<br />

A.6.2.1.2 Pre-descaling by Ferromagnetic Abrasive<br />

Splintered, ferromagnetic abrasive material is aligned by a magnetic field and is mechanically<br />

pressed onto the strip surface.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 245


Part A/Chapter 6<br />

A.6.3 Wire Plant<br />

Acid regeneration process such as electrodialysis / bipolar membrane technology are under<br />

development or being tested. This technology which converts all acid again to free acid and<br />

metals to hydroxides is much too young / not proven / too expensive<br />

From analogy with more traditional membrane processes, a short membrane life is expected.<br />

246 Ferrous Metals Processing Industry


- Keine autorisierte Übersetzung -<br />

(Übersetzung der Europäischen Kommission)<br />

A.7 ABSCHIESSENDE BEMERKUNGEN<br />

Teil A/Kapitel 7<br />

Die folgenden Schlussfolgerungen und Empfehlungen betreffen den zeitlichen Ablauf der<br />

Untersuchungen, die Informationsquellen, die Verfügbarkeit und Qualität der Daten, den Konsens<br />

unter den Sachverständigen der technischen Arbeitsgruppe und Empfehlungen für die künftige Arbeit.<br />

Zeitlicher Ablauf der Arbeiten<br />

Die Erarbeitung des vorliegenden BREF-Dokuments nahm etwa zweieinhalb Jahre in Anspruch. Die<br />

wichtigsten Schritte waren dabei folgende:<br />

• Erstes Treffen der technischen Arbeitsgruppe (Kick-off-Meeting) 11. – 12.12.97<br />

• Vorlage sachbezogener Informationen und Daten durch die<br />

technische Arbeitsgruppe: für die Kapitel 2 Februar – Oktober 1998<br />

für die Kapitel 3 April – Oktober 1998<br />

für die Kapitel 4 Juli – Oktober 1998<br />

• Erster Entwurf Dezember 1998<br />

• Erste Konsultationsrunde 16.12.98 – 12.2.99<br />

• Auswertung der Bemerkungen und Überarbeitung des<br />

Entwurfs: Mai – Juli 1999<br />

(Beantwortung der Bemerkungen, Klarstellungen und<br />

Bitte um zusätzliche Informationen)<br />

• Einreichung fehlender Informationen/Daten: September-November 1999<br />

• Zweiter Entwurf Dezember 1999<br />

• Zweite Konsultationsrunde 17.12.99 - 17.02.00<br />

• Zweites Treffen der technischen Arbeitsgruppe 22.- 24.03.00<br />

• Vorlagen zu strittigen Fragen, die beim 2. Treffen<br />

der technischen Arbeitsgruppe angeschnitten wurden: 28.03.00 – 19.07.00<br />

• Konsultation zu ‘neuen’ Kapiteln (überarbeitete Kapitel 5, 21.07.00 – 18.08.00<br />

Kapitel 7 Abschließende Bemerkungen und<br />

Empfehlungen, Zusammenfassung Kapitel 4: SCR und SNCR)<br />

• Endgültiger Entwurf<br />

Informationsquellen<br />

Insgesamt wurden 65 Berichte zu den verschiedenen Problemfeldern des Stahl verarbeitenden Sektors<br />

eingereicht. Diese Berichte enthalten sehr unterschiedliche Arten von Informationen (statistische<br />

Daten, Beschreibung von Herstellungstechnologien, Informationen zu bestimmten<br />

Umweltschutzmaßnahmen, darunter Fallstudien und Emissions-/Verbrauchsdaten). Bei ihrer<br />

Erarbeitung ging man von verschiedenen Standpunkten aus; die Mehrzahl von ihnen konzentriert sich<br />

nur auf einen Aspekt oder ein Medium, nur wenige behandeln alle umweltrelevanten Aspekte.<br />

Von der Industrie zusammengestellte Unterarbeitsgruppen für Warmwalzen, Kaltwalzen und<br />

kontinuierliches Beschichten sowie die Europäische Vereinigung für Stückverzinkung (EGGA)<br />

brachten während der Arbeit am BREF-Dokument zur Stahlverarbeitung Berichte und Papiere über<br />

ihre Sektoren ein, in denen die eingesetzten Herstellungsverfahren und einige umweltrelevante<br />

Maßnahmen behandelt wurden. Deutschland legte einen Bericht über “<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> in<br />

der deutschen Stahl verarbeitenden Industrie” vor.<br />

Stahlverarbeitung 247


Teil A/Kapitel 7<br />

Solche Unterlagen sind für die Qualität des Dokuments von entscheidender Bedeutung, aber wenn sie<br />

nicht bereits frühzeitig im Prozess eingereicht werden, ist ihr Nutzen möglicherweise begrenzt.<br />

Verzögerungen bei der Vorlage wichtiger Informationen, insbesondere über die bei der Festlegung der<br />

<strong>BVT</strong> zu berücksichtigen <strong>Techniken</strong>, führten zu Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Entwürfe<br />

dieses BREF-Dokuments.<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong><br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> (<strong>BVT</strong>) wurden für alle drei Sparten der Stahlverarbeitung und für die<br />

einzelnen Produktionsschritte herausgearbeitet. Sie werden im Einzelnen in den drei Kapiteln 5<br />

beschrieben, in denen auch Hintergrundinformationen und gegebenenfalls Begründungen für die<br />

Auswahl als <strong>BVT</strong> und für die gemeldeten, mit <strong>BVT</strong> erzielbaren Emissionswerte gegeben werden. Die<br />

Zusammenfassung enthält sämtliche <strong>BVT</strong> betreffenden Schlussfolgerungen.<br />

Grad des Konsenses<br />

In Teil A dieses BREF-Dokuments finden sich an mehreren Stellen unterschiedliche Auffassungen. Zu<br />

drei Bereichen konnte die technische Arbeitsgruppe keinen gemeinsamen Standpunkt formulieren:<br />

• Mit <strong>BVT</strong> realisierbare Staubwerte für den Einsatz von Gewebefiltern/Elektrofiltern<br />

• SCR und SNCR NOx–Reduzierungsmaßnahmen für Nachwärmöfen<br />

• S-Gehalt im Heizöl<br />

Was die Staubemissionen betrifft, so war sich die technische Arbeitsgruppe darin einig, dass<br />

Entstaubung und der Einsatz von Gewebefiltern <strong>BVT</strong> sind, aber es gab zwei Meinungen über die mit<br />

Gewebefiltern erreichbaren Werte. Ausgehend von ihren Erfahrungen und ihrer Kenntnis der erzielten<br />

Staubwerte schlugen Vertreter der Branche den höheren Wert von<br />

20 mg/Nm³ vor. Einige Mitgliedstaaten und umweltpolitische NRO betrachteten einen Wert unter 5<br />

mg/Nm³ als den geeigneten mit <strong>BVT</strong> erreichbaren Wert für Gewebefilter; aber es lag kaum<br />

Zahlenmaterial vor, und für die meisten Anwendungsgebiete wurden keinen Daten zur Untermauerung<br />

dieser Auffassung präsentiert (siehe auch Empfehlungen für die künftige Arbeit).<br />

Angaben und Daten zu SCR und SNCR in Nachwärmöfen wurden erst zu einem sehr späten Zeitpunkt<br />

zur Verfügung gestellt, nämlich während und nach dem zweiten Treffen der technischen<br />

Arbeitsgruppe. Einige Mitglieder der Arbeitsgruppe betrachteten diese <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong>, während<br />

andere die Ansicht vertraten, dass die <strong>verfügbare</strong>n Angaben über technische Einzelheiten und<br />

Wirtschaftlichkeit nicht ausreichten, um eine endgültige Entscheidung darüber zu treffen, ob SCR und<br />

SNCR als <strong>BVT</strong> gelten sollen oder nicht. Da diese Meinungsverschiedenheiten erst gegen Ende der<br />

Untersuchungen auftraten, reichte die Zeit zur Lösung der offen gebliebenen Fragen nicht aus (siehe<br />

auch Empfehlungen für die künftige Arbeit).<br />

Die Frage der Begrenzung des S-Gehalts im Heizöl war ein weiterer Streitpunkt. Obwohl ein<br />

Grenzwert von S < 1% zu Emissionen von bis zu 1700 mg SO2 /Nm 3 führen kann, sprachen sich einige<br />

Mitglieder der Arbeitsgruppe dafür aus, diesen Wert als <strong>BVT</strong> einzustufen. Andere vertraten die<br />

Ansicht, dass ein niedrigerer Grenzwert für Schwefel oder zusätzliche Maßnahmen zur Verminderung<br />

von SO2 als <strong>BVT</strong> gelten sollte.<br />

Über Teil B und C dieses BREF-Dokuments besteht weit reichende Übereinstimmung. Hier brauchte<br />

nicht auf unterschiedliche Auffassungen verwiesen zu werden. Alle am Informationsaustauschprozess<br />

beteiligten Parteien betrachten die Ergebnisse als vertretbar.<br />

Empfehlungen für die künftige Arbeit<br />

Fehlende Daten und Angaben zur Leistung der bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigenden<br />

<strong>Techniken</strong>, insbesondere über die erreichen Emissions- und Verbrauchswerte und die<br />

Wirtschaftlichkeit, wurden als Mangel dieses BREF-Dokuments bezeichnet. Alle Mitglieder der<br />

technischen Arbeitsgruppe und die interessierten Kreise sollten für künftige BREF-Überprüfungen<br />

weiterhin diese Daten und Angaben sammeln und sie zu einem möglichst frühen Zeitpunkt im Prozess<br />

zur Verfügung stellen.<br />

248 Stahlverarbeitung


Teil A/Kapitel 7<br />

Für eine beträchtliche Anzahl der bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigenden <strong>Techniken</strong><br />

stehen keine Informationen oder nur technische Beschreibungen zur Verfügung. Angaben zu<br />

Referenzanlagen und konkrete Leistungsdaten sind kaum vorhanden. Die fehlenden Angaben sollten<br />

für die Überarbeitung dieses Dokuments zur Verfügung gestellt werden. Einige der in Frage<br />

kommenden <strong>Techniken</strong> werden nachstehend genannt:<br />

Teil A:<br />

− Optimierte Wasserpumpen für Wasservorhänge<br />

− Einsatz von Entfettungsbad-Kaskaden<br />

− Vorentfettung mittels Heißwasser<br />

− Nutzung der Abwärme zum Erwärmen des Entfettungsbades<br />

− Elektrostatisches Ölen<br />

− Optimierung des Ölsprays<br />

− Optimierte Fertigbearbeitung<br />

− Reinigung und Wiederverwendung der Schleifemulsion<br />

− Abzugsystem (PRETEX/SBT)<br />

− Verwendung der verbrauchten sauren Beizflüssigkeit außerhalb des Unternehmens<br />

Teil C:<br />

− Lagerung und Transport von Roh- und Hilfsstoffen<br />

− Auffangen/Behandlung der bei der Fertigbearbeitung von Rohren entstehenden Emissionen<br />

Teil D:<br />

− Einsatz von Entfettungsbad-Kaskaden<br />

− Vorentfettung mittels Heißwasser<br />

− Adsorption von Tensiden und Öl (Ausfällen mit nachfolgender Filtration)<br />

− Elektrolytisches Beizen<br />

− Spülwasseraufbereitung mittels Ionenaustausch, elektrolytische Entfernung von Eisen,<br />

Umkehrosmose, oxidative Entfernung von Eisen.<br />

In den Kapiteln 6 ‘In der Entwicklung befindliche <strong>Techniken</strong>’ werden mehrere <strong>Techniken</strong> vorgestellt.<br />

Die weitere Entwicklung und die Eignung dieser <strong>Techniken</strong> für die Stahlverarbeitung sind zu prüfen,<br />

bevor diese <strong>Techniken</strong> eventuell in Kapitel 4 ‘Bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigende<br />

<strong>Techniken</strong>’ und/oder Kapitel 5 ‘<strong>Beste</strong> Verfügbare <strong>Techniken</strong>’ einbezogen werden.<br />

Kritisch angemerkt wurde die zu positive Darstellung einiger <strong>Techniken</strong>, da sie in erster Linie auf<br />

Informationen der Anbieter beruhten und nur die Vorteile hervorhoben. Dies gilt vor allem für die<br />

Rückgewinnung und Regenerierung der verbrauchten Behandlungsbäder, beispielsweise für die<br />

verbrauchten Beizflüssigkeiten oder die verbrauchten Entfettungs- und Flussmittelbäder. Die Industrie<br />

wird ersucht, Informationen sowie die mit bestimmten <strong>Techniken</strong> erzielten Ergebnisse zur Verfügung<br />

zu stellen und etwaige Probleme zu beschreiben.<br />

Generell sind mehr Emissions- und Verbrauchsdaten notwendig, aber von besonderem Interesse sind<br />

Zahlen über die NOx-Emissionen (Konzentrationen und spezifische Emissionen) für Öfen mit und<br />

ohne Luftvorwärmer. Diese Angaben würden eine gründlichere Beurteilung der Effizienz der zur<br />

Verringerung von NOx durchgeführten Maßnahmen und die Abwägung der Vorteile und Nachteile der<br />

Energieeinsparungen gegenüber den NOx-Emissionen ermöglichen.<br />

Benötigt werden mehr Angaben zu den erzielten Staubemissionswerten in den verschiedenen<br />

Produktionsschritten beim Warm- und Kaltwalzen (Teil A), bei denen im BREF-Dokument auf<br />

unterschiedliche Auffassungen zu dem mit <strong>BVT</strong> realisierbaren Staubwert hingewiesen werden musste.<br />

So sollten insbesondere die Parteien, die den niedrigeren Wert von 5 mg/Nm³ befürworten, ihren<br />

Standpunkt mit Daten untermauern.<br />

Stahlverarbeitung 249


Teil A/Kapitel 7<br />

Es heißt, dass sich die Anzahl der mit SCR ausgerüsteten Anlagen (Stoßöfen) wahrscheinlich erhöhen<br />

wird. Bei der Überarbeitung des vorliegenden BREF-Dokuments sollten weitere Informationen über<br />

die Leistung und Anwendbarkeit von SCR und SNCR in Nachwärmöfen zur Verfügung stehen. Bei<br />

vorhandenen SCR- und SNCR-Anlagen kann man sich auf längere Einsatzzeiten stützen und so die<br />

Kritik ausräumen, dass die bereitgestellten Informationen auf einer zu kurzen Einsatzzeit beruhten.<br />

Dann können auch eventuelle Meinungsverschiedenheiten darüber, ob diese <strong>Techniken</strong> <strong>BVT</strong><br />

darstellen oder nicht, beseitigt werden.<br />

Beim zweiten Treffen der Arbeitsgruppe wurde die Meinung geäußert, dass induktive Erwärmung für<br />

verschiedene Anwendungen in Öfen als <strong>BVT</strong> anzusehen sei. Im vorliegenden BREF-Dokument wird<br />

die Induktionserwärmung als eine zu berücksichtigende Technik eingestuft, aber es wurde darauf<br />

hingewiesen, dass die zur Verfügung gestellten Informationen nicht ausreichen um zu entscheiden, ob<br />

die Technik als <strong>BVT</strong> gelten kann. Weitere Informationen und Angaben sollten zusammengetragen<br />

werden, um diese Entscheidung zu ermöglichen.<br />

Weiterhin wurden der Dioxingehalt des beim diskontinuierlichen Verzinken anfallenden Staubes und<br />

mögliche Risiken der Dioxinanreicherung bei der Verwertung des Staubs angesprochen. Die<br />

Bemühungen um die Beschaffung von Informationen und Angaben über den tatsächlichen<br />

Dioxingehalt des bei normalem Anlagenbetrieb entstehenden Staubes sollten fortgesetzt werden.<br />

Vorhandene Daten sollten dem IPPCB und der technischen Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt<br />

werden, damit sie dieses Problem beurteilen und das mögliche Risiko einschätzen können.<br />

Es wird empfohlen, dieses BREF-Dokument im Jahr 2005 zu überprüfen.<br />

250 Stahlverarbeitung


PART B<br />

Continuous <strong>Hot</strong> Dip Coating Lines


Best Available Technique Reference Document on<br />

Ferrous Metals Processing<br />

B.1 General Information on Continuous <strong>Hot</strong> Dip Coating Lines...................................................257<br />

B.2 Applied Processes and Techniques in Continuous <strong>Hot</strong> Dip Coating Lines.............................259<br />

B.2.1 Continuous <strong>Hot</strong> Dip Coating Process Overview ...............................................................259<br />

B.2.2 Galvanizing of Sheet (Zinc and Zinc Alloy Coating)........................................................260<br />

B.2.3 Aluminizing of Sheet.........................................................................................................269<br />

B.2.4 Lead-Tin Coating of Sheet ................................................................................................270<br />

B.2.5 Wire <strong>Hot</strong> Dip Coating........................................................................................................273<br />

B.3 Present Consumption and Emission Levels for Continuous Coating Lines ............................275<br />

B.3.1 Continuous Coating Mass Stream Overview.....................................................................275<br />

B.3.2 Galvanizing of Steel ..........................................................................................................277<br />

B.3.3 Aluminizing of Sheet.........................................................................................................281<br />

B.3.4 Lead-Tin Coating of Sheet ................................................................................................282<br />

B.3.5 Wire <strong>Hot</strong> Dip Coating (Galvanizing) ................................................................................285<br />

B.4 Massnahmen, die bei der Festlegung von <strong>BVT</strong> für kontinuierliche Schmelztauchverfahren<br />

zu berücksichtigen sind...........................................................................................287<br />

B.4.1 Bandverzinken...................................................................................................................287<br />

B.4.2 Feueraluminieren und Beschichten mit Blei-Zinn-Legierungen (Tern) ............................303<br />

B.4.3 Drahtverzinken (Feuerverzinken)......................................................................................305<br />

B.5 <strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> für kontinuierliche Schmelztauch-beschichtungsanlagen..........313<br />

B.5.1 Bandverzinken...................................................................................................................314<br />

B.5.2 Feueraluminieren von Blech..............................................................................................316<br />

B.5.3 Beschichten von Blech mit Blei-Zinn-Legierungen ..........................................................316<br />

B.5.4 Verzinken von Draht .........................................................................................................317<br />

B.6 Emerging Techniques for Continuous Coating Lines .............................................................319<br />

B.6.1 Coating of Sheet ................................................................................................................319<br />

B.6.2 Coating of Wire .................................................................................................................321<br />

B.7 Abschliessende Bemerkungen...........................................................................................................323<br />

Stahlverarbeitung 253


List of figures<br />

Figure B.1-1: Production share for different hot dip coatings ................................................................. 257<br />

Figure B.2-1: Degreasing line layouts..................................................................................................... 260<br />

Figure B.2-2: Typical layout for a hot dip zinc coating line....................................................................261<br />

Figure B.2-3: Schematic Coating Section of a Galvannealing Line ........................................................ 264<br />

Figure B.2-4: Typical configuration of a cooling loop with cooling towers............................................ 267<br />

Figure B.2-5: Cooling water system with heat exchangers ..................................................................... 268<br />

Figure B.2-6: Aluminium coating process............................................................................................... 270<br />

Figure B.2-7: Ternex process .................................................................................................................. 272<br />

Figure B.3-1: Input/Output balance for continuous hot dip (sheet)coating lines..................................... 275<br />

Figure B.3-2: Consumption and emission levels for lead-tin coating...................................................... 282<br />

Bild B.4-1: Beispiel eines Rückführungssystems für Entfettungslösung ................................................ 289<br />

Bild B.4-2: Chemische Behandlungsabteilung einer Bandverzinkungsanlage (Beispiel) ....................... 292<br />

Bild B.4-3: Schema eines Rückgewinnungssystems für Zink aus Krätze ............................................... 295<br />

254 Stahlverarbeitung


List of tables<br />

Table B.1-1: Number of continuous coating lines in EU 15 ....................................................................257<br />

Table B.1-2: <strong>Hot</strong>-dip galvanizing companies and their production .........................................................258<br />

Table B.1-3: Main consuming industries for galvanized products...........................................................258<br />

Table B.2-1: Main hot dip coatings for steel sheet...................................................................................259<br />

Table B.3-1: Consumption and emission levels for the total coating line................................................276<br />

Table B.3-2: Consumption and emission levels for pickling ...................................................................277<br />

Table B.3-3: Consumption and emission levels for degreasing ...............................................................277<br />

Table B.3-4: Consumption and emission levels for heat treatment..........................................................278<br />

Table B.3-5: Consumption and emission levels for galvanizing..............................................................279<br />

Table B.3-6: Consumption and emission levels for galvannealing ..........................................................279<br />

Table B.3-7: Consumption and emission levels for finishing ..................................................................280<br />

Table B.3-8: Consumption and emission levels for waste water treatment .............................................281<br />

Table B.3-9: Consumption and emission levels for pickling of wire.......................................................285<br />

Table B.3-10: Consumption and emission levels for fluxing of wire ......................................................285<br />

Table B.3-11: Consumption and emission levels for hot dipping of wire................................................286<br />

Tabelle B.4-1: Schadstoffkonzentrationen im Abwasser von Bandverzinkungsanlagen ........................302<br />

Stahlverarbeitung 255


Part B/Chapter 1<br />

B.1 GENERAL INFORMATION ON CONTINUOUS HOT DIP<br />

COATING LINES<br />

The production of continuous hot dip coating lines in EU 15 was 15 Mt in 1997. The number of<br />

continuous plants in EU Member States - operating, under construction and planned - is shown<br />

in Table 1-1.<br />

Number of Continuous Coating Lines<br />

Austria 4<br />

Belgium 6<br />

Denmark -<br />

Finland 2 (+ 1 under construction)<br />

France 14<br />

Germany 10<br />

Greece 1<br />

Ireland -<br />

Italy 8<br />

Luxembourg 3<br />

Netherlands 1 (+1 projected)<br />

Portugal 1<br />

Sweden 2<br />

Spain 4 (2 under construction)<br />

United Kingdom 7<br />

Total<br />

Note: Source of data [EUROFER CC]<br />

Table 1-1: Number of continuous coating lines in EU 15<br />

The vast majority of coatings applied, as shown in Figure 1-1, was zinc. Aluminium coatings<br />

and, especially terne coatings, played only a minor role.<br />

Galvannealed<br />

steel<br />

4%<br />

Galfan<br />

4%<br />

Aluminized steel<br />

5%<br />

Note: Source of data [EUROFER CC]<br />

Aluzinc<br />

5%<br />

Ternex<br />

1%<br />

Figure 1-1: Production share for different hot dip coatings<br />

63<br />

Galvanized steel<br />

81%<br />

Ferrous Metals Processing Industry 257


Part B/Chapter 1<br />

The hot dip galvanizing production for western European companies in 1997 is shown in<br />

Table 1-2.<br />

Company Production<br />

[1000 t]<br />

Usinor 2124.7<br />

Cockerill Sambre 1917.1<br />

Thyssen 1661.2<br />

British Steel S.P. 1568.0<br />

Krupp-Hoesch 1310.0<br />

Riva 1024.0<br />

Aceralia 722.5<br />

Arbed 680.8<br />

Hoogovens Ijmuiden 375.0<br />

Lucchini 600.0<br />

Rautaruukki 572.5<br />

Voest-Alpine 520.0<br />

Preussag 520.0<br />

SSAB 505.0<br />

Others 595.5<br />

TOTAL<br />

Note: Source of data [EUROFER CC]<br />

Table 1-2: <strong>Hot</strong>-dip galvanizing companies and their production<br />

14696.3<br />

Table 1-3 shows the shares of galvanised products consuming industries in EU.<br />

Sector Consumption<br />

[1000 t]<br />

Transport 2570<br />

Construction 4759<br />

White Lines 364<br />

Others 4547<br />

Total 12231<br />

Note: Source of data [EUROFER CC]<br />

Table 1-3: Main consuming industries for galvanized products<br />

258 Ferrous Metals Processing Industry


B.2 APPLIED PROCESSES AND TECHNIQUES IN<br />

CONTINUOUS HOT DIP COATING LINES<br />

B.2.1 Continuous <strong>Hot</strong> Dip Coating Process Overview<br />

Part B/Chapter 2<br />

In the hot dip coating process, the steel is continuously passed through molten metal. An<br />

alloying reaction between the two metals takes place, leading to a good bond between coating<br />

and substrate.<br />

Metals suitable for the use in hot dip coating are those, which have a melting point low enough<br />

to avoid any thermal changes in the steel product, like for example aluminium, lead, tin, and<br />

zinc.<br />

The principal hot dip coatings for steel sheet are shown in Table 2-1. Wire is hot dip coated with<br />

zinc (galvanized) or tin. Zinc coating is mainly applied as corrosion protection. Tin gives the<br />

wire a shine appearance and also provides a solder adhesive layer.<br />

Coating Base Bath Coating<br />

Zinc base Zn<br />

Zn<br />

Aluminium<br />

Base<br />

Zn<br />

Zn-Al<br />

Zn-Al<br />

Al-Zn<br />

Al<br />

Al-Si<br />

Zn<br />

Zn-Fe<br />

Lead free<br />

99 %Zn, 1 %Al<br />

95 %Zn, 5 %Al<br />

Lead base Pb-Sn 8.25 % Sn<br />

75 - 92 % Pb<br />

Note: Source of data [EUROFER CC], [Com-CC-2]<br />

Type Name<br />

Galvanised<br />

Galvannealed<br />

55 %Al, 43.5 %Zn, 1.5 % Si<br />

Al<br />

Al 87 %, Si 13 %<br />

Table 2-1: Main hot dip coatings for steel sheet<br />

Crackfree<br />

Galfan<br />

Galvalume<br />

Type I<br />

Type II<br />

Terne<br />

In general continuous coating lines for sheet comprise the following steps:<br />

• Surface cleaning by means of chemical and/or thermal treatment.<br />

• Heat treatment.<br />

• Immersion in a bath of molten metal.<br />

• Finishing treatment.<br />

Continuous wire galvanizing plants involve the following steps:<br />

• Pickling.<br />

• Fluxing.<br />

• Galvanizing.<br />

• Finishing.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 259


Part B/Chapter 2<br />

B.2.2 Galvanizing of Sheet (Zinc and Zinc Alloy Coating)<br />

In continuous hot dip galvanizing steel strip is coated with a zinc or zinc alloy layer as corrosion<br />

protection. Figure 2-2 shows the layout of a continuous galvanizing line (without pickling).<br />

Plant layouts may vary in the design of the entry section (with/without pickling or alkaline<br />

degreasing), in the design of the annealing furnaces (vertical or horizontal) or the post-dipping<br />

treatment (galvannealing etc.)<br />

<strong>Hot</strong> dip galvanizing of cold rolled strip is more common than galvanizing hot rolled strip. The<br />

processing is similar, except that for hot rolled products additional descaling (pickling) is<br />

necessary.<br />

B.2.2.1 Pickling<br />

Pickling operation for descaling is only necessary for galvanizing hot rolled products to remove<br />

hot mill scale. Pickling of unannealed cold rolled coil is done for activation. Both processes are<br />

done in hydrochloric acid, followed by rinsing. The technology is the same as the pickling<br />

process described in the cold rolling section of this BREF.<br />

B.2.2.2 Degreasing<br />

It is essential that the surface of the steel coil is free of impurities such as grease, oil or abraded<br />

iron fines to ensure the entire surface is exposed to the coating product and strong adherence is<br />

achieved. Although degreasing is not necessary when the strip is subsequently heat treated, it is<br />

often applied in any case. The cleaning process involves several or all of the following steps:<br />

• Alkaline degreasing via immersion or by spraying; maybe coupled with brushing.<br />

• Alkaline degreasing by an electrolytic system; maybe coupled with brushing.<br />

• Rinsing with water with intermediate brushing between rinsing tanks.<br />

• Drying.<br />

Figure 2-1 show two possible layouts for modern degreasing lines.<br />

Cleaning section Rinsing section<br />

Spray cleaning Brushing machine Spray cleaning Brushing machine Cascade rinsing<br />

Spray cleaning<br />

(Dip cleaning)<br />

Brushing machine<br />

Figure 2-1: Degreasing line layouts<br />

[DFIU]<br />

Cleaning section Rinsing section<br />

Elektrolytic cleaning<br />

cell<br />

Brushing maschine Cascade rinsing<br />

260 Ferrous Metals Processing Industry<br />

R-Linie.dsf


Figure 2-2: Typical layout for a hot dip zinc coating line<br />

[Com-CC-2]<br />

Part B/Chapter 2<br />

Ferrous Metals Processing Industry 261


Part B/Chapter 2<br />

The degreasing agent is usually a non-siliceous alkaline solution with a concentration of 25 g/l<br />

and a temperature between 70 and 95 o C. Aqueous systems are now standard and solvent<br />

degreasing is obsolete. [ERM95], [Com-CC-2]<br />

The same aqueous solution containing mainly sodium hydroxides, orthophosphates and<br />

surfactant compounds is used in spray degreasing and in electrolytic degreasing. Once the<br />

solution in the electrolytic degreasing section has reached a certain oil level, it is re-used on the<br />

spraying section (cascade use). It is also possible that the solution is treated in an emulsion<br />

separation centre and then biological treated [Com-CC-2] When the solution has reached the<br />

maximum oil content it is regenerated, usually off-site. [EUROFER CC]<br />

Fumes generated in degreasing and brushing are collected and scrubbed prior to release, using<br />

water or caustic soda solution and/or led through a demister for cleaning. [Com-CC-2] Spent<br />

degreasing agent and waste water from the rinsing and brushing operations are sent to waste<br />

water treatment before release. [EUROFER CC]<br />

B.2.2.3 Heat Treatment<br />

<strong>Hot</strong> and cold rolled steel coil are passed through a furnace with controlled atmosphere prior to<br />

galvanization to degrease and dry the surface, to improve the adhesive properties of the surface,<br />

to obtain the required mechanical properties of the steel and to allow the steel to reach the<br />

required temperature before dipping. The following types of furnaces are used:<br />

Sendzimir Furnace<br />

This type of furnace is no longer used in modern coating lines, but some older plants might still<br />

operate this horizontal continuous furnace, which comprises a directly heated preheating<br />

furnace (oxidizing zone) and indirectly heated reduction and holding zones with reducing H2/N2<br />

atmospheres, followed by cooling zones. In the preheating part of the furnace, the temperature<br />

is 450 - 550 o C. The strip is cleaned by burning off the oil the oil emulsion residues. In the<br />

reduction zone, at a temperature of 980 o C and in an inert atmosphere the oxides are reduced.<br />

The holding zone allows for recrystallisation and normalisation. The strip is then cooled to a<br />

temperature slightly above that of the molten metal (ca. 500 o C) and is fed into the zinc bath,<br />

under protective gas, by means of a so-called snout.<br />

Direct Flame Furnace (D.F.F)<br />

The direct flame furnace (Non Oxidizing Type) can be divided into different sections:<br />

− A warming-up section where the strip is preheated using the gas flow coming from the<br />

furnace, temperature raises from 20 o C to approximately 250 o C).<br />

− The furnace itself, where the coil is heated directly by means of a naked flame, reaching a<br />

temperature between 560º- 750 ºC.<br />

− The annealing zone where electric or radiant elements heat the strip up to 830 ºC and<br />

maintain this temperature under reducing atmosphere (HNx atmosphere, 3 –20 % hydrogen).<br />

− Two cooling areas, with different cooling rates, where the temperature of the steel is reduced<br />

by jet cooling down to 450º- 480 ºC.<br />

− The exit area where the steel goes towards the galvanising bath.<br />

This type of furnace cleans the coil surface and does not require any prior degreasing of the metal,<br />

but air emissions are generated as the remaining oil from the surface is burnt. Furthermore<br />

combustion products, H2 and N2 arise from the furnace (fired by natural gas or desulphurised coke<br />

gas). [EUROFER CC], [Com-CC-2]<br />

262 Ferrous Metals Processing Industry


Radiant Tube Furnace (R.T.F.)<br />

Part B/Chapter 2<br />

The radiant tube furnace is a variation with indirect heating. The combustion gases circulate<br />

through radiant tubes and do not get in contact with the strip. The soaking zone can be fitted<br />

with radiant tubes or electric heating. Alkaline degreasing and radiant tubes or electric heating<br />

are required for very high quality standards and for improving the adherence of the following<br />

metallic coating. The fast cooling areas are similar to those of a D.F.F. The annealing furnace is<br />

combined with an alkaline degreasing equipment. [EUROFER CC], [Com-CC-2], [Com2 CC]<br />

Fuels used are desulphured coke oven gas and natural gas. Energy conservation is a primary<br />

consideration in modern furnace designs. Recuperative features, such as infrared waste gas<br />

preheaters, preheating of combustion air in direct fired and radiant tube furnace burners,<br />

preheating of furnace atmosphere gas and installation of waste heat boilers are generally<br />

incorporated when feasible.<br />

B.2.2.4 <strong>Hot</strong> Dipping (Galvanizing)<br />

The galvanizing bath consists of one or more tanks, usually made of ceramic material. These<br />

pots, which can be either fixed or mobile, contain the molten metal at a temperature of 440º -<br />

490 ºC, through which the strip is passed. The bath contains zinc and any other required<br />

additive (i.e. antimony, lead or aluminium). The bath contains a sufficient amount of molten<br />

zinc in order to prevent the wide fluctuations in the operating temperature that may appear<br />

under maximum operating conditions. Most pots are nowadays heated by electrical induction<br />

systems. However, natural gas as fuel for heating the pots is an alternative when considering the<br />

environment as a whole and taking environmental aspects of power generation into account.<br />

[EUROFER CC], [Com-CC-2]<br />

As the steel passes through the molten zinc bath the surface is coated, to some extent with layers<br />

of different iron-zinc alloys, but due to the high speed of the steel strip (max. 180 m/min) and<br />

the short exposure time, the coating mainly consist of zinc.<br />

Temperature control of the bath is essential, as a high temperature will increase the rate of<br />

oxidation at the surface of the molten bath, resulting in increased ash generation. A low bath<br />

temperature will increase the viscosity of the molten coating metal, thus inhibiting the formation<br />

of a thin coating layer. The bath temperature is therefore optimized to meet the individual<br />

quality requirements of the final coated product.<br />

The strip leaves the bath with some amount of liquid zinc on the surface. In order to achieve the<br />

exact thickness of coating required, the strip passes through a series of jets placed above the<br />

surface of the bath. By blowing air or nitrogen the excess of zinc is removed from the steel. The<br />

system is usually controlled by an automatic gauge, which measures the thickness of the coating<br />

using X-ray measurement technology or a similar technique.<br />

Special galvanising processes to produce one-sided coatings are also applied. Examples are the<br />

Monogal process in which the zinc coating after normal galvanising is brushed off by rotating<br />

metal brushes and processes in which the zinc is applied by carrier rolls.<br />

On leaving the bath, the strip is gradually cooled by air coolers, followed by a water quench<br />

tank and a drier.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 263


Part B/Chapter 2<br />

B.2.2.5 Galvannealing<br />

Galvannealing is a special post-treatment applied in some installations in which the strip, after<br />

galvanizing, is heated to a temperature that allows the formation of a zinc-iron alloy (10 %<br />

iron). Galvannealing yields in a particularly smooth appearance of the product.<br />

Galvannealing is the alloying of the zinc layer by the diffusion of iron (Fe) from the steel<br />

substrate. The Fe diffusion is obtained by maintaining the steel at a temperature of about<br />

500 °C, for low carbon steel, to a temperature of about 540°C, for new generation High Strength<br />

Steel, during a sufficient time. Such furnaces are divided in two zones: a heating zone and a<br />

soaking zone. The available space for the furnace is limited. For a same available surface, a<br />

very quick heating from the zinc bath temperature (460°C) to the soaking temperature allows to<br />

apply a longer soaking time. Some furnaces are equipped with induction heating system in the<br />

heating zone and electrical elements or radiant tubes in the soaking zone. Induction heating<br />

technique is characterised by a short heating time, a short reaction time, and an accurate<br />

regulation of the temperature and no emissions on the site. The alloying and surface qualities<br />

are improved.<br />

Other galvannealing furnaces are equipped in the heating zone and in the soaking zone with<br />

radiant tubes characterised by a longer heating time. In that case the site emissions and the<br />

energy consumption are improved by the use of low-NOx burners and regenerative or<br />

recuperative burner systems. [Com2 CC]<br />

Figure 2-3 shows the schematic of view of the coating section and the galvannealing furnace.<br />

Annealing furnace<br />

Zincbath<br />

Cooling zone<br />

Soaking zone<br />

Heating zone<br />

Jet (air-knives)<br />

Galvannealingfurnace<br />

Figure 2-3: Schematic Coating Section of a Galvannealing Line<br />

[DFIU 99]<br />

<strong>Hot</strong> dip galvanising<br />

264 Ferrous Metals Processing Industry


B.2.2.6 Post Treatments<br />

Part B/Chapter 2<br />

Following the coating, the steel strips are usually subjected to post-treatment in order to prevent<br />

surface damages and flaws, like white rust caused by water condensation in case of insufficient<br />

air access. Voluminous corrosion products as zinc hydroxides (white rust) affect further<br />

processing, such as e.g. painting. The formation of condensate during transportation and storage<br />

is to be generally prevented. [Com-CC-2]<br />

The resistance against white rust is considerably increased by the application of post treatment,<br />

like oiling, passivation, phosphating, organic coating or a combination of such treatment. In<br />

addition, the processing properties are significantly improved depending on application (e.g.<br />

oiling: deformation aid, phosphating: direct painting ensured, in combination with oiling:<br />

deformation aid). [Com-CC-2]<br />

Oiling<br />

To apply a wet film of oil on the surface of the strip dip spray, wingrolls or electrostatic oiling<br />

machines are used. The oiling coat is between 0.25 - 3 g/m2/side [Com-CC-2]<br />

Passivation<br />

Passivation is a treatment with solvents containing chromic acids, applied by spraying or<br />

applicator-rolls. For hot dip metal-coated strip, a coat of 10 - 35 mg/m² per side is applied. Coat<br />

thickness is therefore extremely thin (few nanometer only). During passivation, Cr 6+ is mainly<br />

conversed to Cr 3+ . Almost all of the installations have a little heater after the treatment to make<br />

sure that the temperature rise over 120 ºC which is necessary for a chemical reaction of excess<br />

Cr 6+ with the additives of the passiving solution and become into Cr 3+ . The strip is treated with<br />

solutions between 0.5 – 2 % of Cr 6+ and temperatures between 70-120 ºC. [Com-CC-2],<br />

[Com2 D]<br />

Phosphating<br />

In phosphating a phosphate coat of approx. 1 - 1.8 g/m² is applied. The phosphating procedure<br />

is more or less a precipitation reaction of zinc phosphate crystals at the surface of the metal coat<br />

caused by an increase in pH-value at the metal surface due to a pickling reaction. Tri-cation<br />

phosphation process could be used (the hopeite crystal Zn3(PO4)2 ⋅ 4 H2O incorporates approx.<br />

1 % Ni and 5 % Mn). Thus, this process forms the same chemical structure of the phosphate<br />

coat as the high-quality phosphating processes for cars and household appliances do.<br />

[Com-CC-2]<br />

B.2.2.7 Finishing<br />

To give the steel a special surface appearance, smoothness etc. as required by the customers or<br />

to meet width tolerances, the following operations may be applied:<br />

Mini or No Spangle Treatment<br />

If the cooling rate of the top layer of pure zinc is sufficiently low, large crystals will form<br />

resulting in a ‘spangled’ appearance. Sometimes smaller zinc spangles or even no-spangle effect<br />

is requested. In that case the strip is either cooled more rapidly or the number of points of<br />

spangling are increased by steam spraying, steam spraying with a chemical additive (usually<br />

phosphate based) or spraying with zinc powder. [ERM95]<br />

Mat <strong>Mill</strong><br />

The strip is skin-passed to obtain a mat finish surface.<br />

Skin pass treatment can be done in three different ways: dry, wet (only water) or wet (with<br />

water and detergent). The 'temper mill' solution generated in the later process must be collected<br />

and sent to a waste water treatment plant when it is spent.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 265


Part B/Chapter 2<br />

Edge cutting<br />

For certain applications, an edge cutting must be done in order to obtain the width tolerance<br />

needed and to avoid little dog bone defects. There are two places to realise this process:<br />

In the pickling line before cold rolling.<br />

In the hot dip coating process.<br />

A perfect product schedule tries to reduce this process to the minimum to increase the line yield.<br />

[Com-CC-2]<br />

B.2.2.8 Cooling Water Circuits<br />

In coating plants, cooling water is required to discharge excessive heat from furnaces. Part of<br />

the heat energy is emitted directly to the air (with the waste gases), via the coated strip or the<br />

shop air. The rest is transferred to the cooling water. The main cooling water consumers are the<br />

furnace (roll bearings) and final cooling of the strip.<br />

A coating plant is supplied with cooling water re-circulated from central cooling water systems.<br />

In these systems, pumps convey the cooling water to the consumers; the heated water is<br />

returned and re-cooled again in plate heat exchangers with industrial water (e.g. from the river).<br />

Due to the insertion of the closed re-cooling water circuits, the industrial water, even in case of<br />

leakage of a cooler, does not get into touch with the equipment of the consumers; so that,<br />

penetration of chemicals or oil into the industrial water and pollution of the sewage system is<br />

prevented.<br />

There are several variants of re-cooling, two of them are:<br />

− re-cooling with industrial water in heat exchangers and<br />

− re-cooling by evaporation in cooling towers.<br />

Compared to re-cooling in towers, re-cooling in plate exchangers offers the advantage that<br />

considerable amounts of chemicals for cooling water treatment (such as corrosion inhibitors,<br />

hardness stabilisers, dispersants and biocides) can be saved, and are not discharged into the<br />

sewage system. Another advantageous feature is that it is not necessary to do discharges of<br />

partial flow with a high salt content caused by the evaporation, as it happened in the case of<br />

cooling towers. [EUROFER CC]<br />

Typical configuration of a cooling loop with cooling towers<br />

The little discharge that is necessary for keeping low salt concentration of water to the sewer<br />

system is mostly made continuously. Algaecide (for avoiding the saturation of the contact zone<br />

between the water and the air) is dosed. The frequency is variable depending on the weather<br />

(between 1 and 3 times per week).<br />

Other chemicals could be necessaries depending on the composition of the water used in the<br />

circuit (hardness, etc).<br />

266 Ferrous Metals Processing Industry


Suppletion of<br />

river water<br />

evaporation<br />

conditioning<br />

pumps<br />

cooling tower<br />

conditioning with<br />

hypochlorite<br />

Discharge to sewer<br />

system<br />

Indirect furnaces<br />

Indirect zinc pot<br />

Airco computer room<br />

Airco zinc pot cellar<br />

Hydraulic units<br />

N2 + H2 heat<br />

exchangers<br />

Figure 2-4: Typical configuration of a cooling loop with cooling towers<br />

[CC 11/99]<br />

Indirect quench tank<br />

Part B/Chapter 2<br />

Configuration for recycling water using plate heat exchanger:<br />

Cooling water is recirculated in several closed cooling systems and heated by the heat expelled<br />

from the process (machine cooling, gas cooling, etc.). The cooling water is recooled by river<br />

water in heat exchangers. The river water on the secondary side of the heat exchanger is never<br />

in contact with the strip or harmful media and is therefore not contaminated. The water becomes<br />

only heat loaded and can be drained back to the river. The main cooling water consumers are<br />

the preheating and annealing furnaces, the zinc pots, several roll coolings, the immersed water<br />

coolers, the activation section, the electrical equipment, the hydraulics and air conditioning.<br />

All heat which is not removed by the cooling water has to be discharged either by waste gas or<br />

to the ambient air.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 267


Part B/Chapter 2<br />

With this system, addition of algaecide and scale-prevender is avoided. The outlet water is only<br />

thermal loaded. This could be advantageous if the water of the system has no contact with<br />

pollution. There are discharges in case of system drain only.<br />

HOT DIP GALVANIZING LINE<br />

Inlet Side<br />

Welding Machine<br />

Furnaces<br />

River Water<br />

HEAT<br />

EXCHANGERS<br />

Strip Cooling<br />

Zinc Pot<br />

Water Cooler<br />

Activation<br />

Outlet Side<br />

Corrosion Inhibitor Hydraulics Cooling<br />

Air Conditioning<br />

Make-up Water Electrics<br />

Figure 2-5: Cooling water system with heat exchangers<br />

[CC 11/99]<br />

B.2.2.9 Water Circuits/Water Management<br />

Process water is water which is used for make-up of chemical solutions or which is in direct<br />

contact with the strip (e.g. water for direct strip cooling). It may be contaminated by the process<br />

and has then to be treated as waste water. The following process water streams are used at<br />

galvanizing lines and are finally discharged as waste water:<br />

− Make-up water (usually deionized water) for concentrate preparation of the chemical strip<br />

treatment sections (pre-treatment, electrolytic treatment, post treatment). The different<br />

concentrates are sprayed onto strip or the strip is running through the concentrate bath. The<br />

concentrates are usually recirculated by pumps. They are clarified or filtered in recycling<br />

plants during recirculation. Only a small flow is discharged as high concentrated waste water<br />

to the water treatment plant.<br />

− Rinsing water (usually deionized water) for chemical treatment sections (pretreatment,<br />

electrolytic treatment, post treatment). The rinsing water is used for removing of remaining<br />

concentrate from the strip. The water sprayed onto strip in a cascade of rinsing sections, with<br />

the water flowing countercurrently to the strip. It is finally discharged as low concentrated<br />

waste water to the water treatment plant.<br />

− Make-up water for the water cooler. In the water cooler the strip is cooled first by<br />

recirculated spray water and finally by running through a water bath with an immersed turn<br />

back roll. The water will be contaminated by abrasion dust and has to be discharged from<br />

time to time to the skin pass mill water treatment plant.<br />

− Spray water for the skin pass mill. The water is used for keeping the working rolls clean. It is<br />

sprayed onto the rolls and contaminated by Zn-containing abrasion dust and lubricating oil<br />

and is discharged to the skin pass mill water treatment plant.<br />

268 Ferrous Metals Processing Industry


B.2.3 Aluminizing of Sheet<br />

Part B/Chapter 2<br />

Most aluminium coated steel coil is produced by some variation on the hot dip galvanizing<br />

process. Figure 2-6 shows the schematic line of production for applying aluminium coatings.<br />

The production line usually includes a passivation section, which is either in-line or is off line in<br />

a separate process unit.<br />

Due to affinity of aluminium for oxygen it is extremely important to ensure against the<br />

formation of an oxide layer which would prevent diffusion of the aluminium into the steel<br />

substrate. The steel is sometimes spray or chloride gas pickled prior to annealing [ERM95]. The<br />

formation of an oxide layer can then be prevented by using a number of methods, like:<br />

− Passing the washed and pickled steel through a furnace with a hydrogen atmosphere to<br />

eliminate oxygen (the absorbed hydrogen further protects the substrate as it passes into the<br />

molten aluminium bath).<br />

− Dipping the pickled steel in a molten aluminium bath that is kept saturated with hydrogen<br />

injected by submerged jets.<br />

The aluminium bath is generally maintained at temperatures of about 690 o C. The coated coil<br />

can then be further heat treated at 820 - 930 ºC, which converts the aluminium coating<br />

completely to steel-aluminium alloy if required. [ERM95]<br />

Following the coating the strips may be subjected to post-treatment in order to prevent surface<br />

damages and flaws, as white rust caused by condensation in case of insufficient air access.<br />

Passivation: spray treatment with solvents containing chromic acids. For hot dip metal-coated<br />

strip, a coat of 10 - 35 mg/m² per side is applied. Coat thickness is therefore extremely thin (few<br />

nanometer only). During passivation Cr 6+ is partly conversed to Cr 3+ . The strip is treated with<br />

solutions between 0.5 – 2 % of Cr 6+ and temperatures between 50 -120 ºC.<br />

Anti-finger print: wringer rolls treatment of a polymer base coating on the strip surface. A coat<br />

weight (after drying) of < 1.5 g / m² per side is applied.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 269


Part B/Chapter 2<br />

Figure 2-6: Aluminium coating process<br />

[EUROFER CC]<br />

B.2.4 Lead-Tin Coating of Sheet<br />

Pure lead is never used as coating material for steel due to the fact that it is not possible to<br />

produce a lead-steel alloy and obtain an adhesive coating. However, steel coils are coated with a<br />

lead-tin alloy containing 8 - 25 % tin, called 'terne' metal. The terne metal can also contain up to<br />

3 % antimony. Tin and antimony first form alloys with the steel substrate, which provides the<br />

adhesion for the lead/tin surface coating.<br />

Terne coating provides a high degree of external corrosion resistance. The coating keeps its<br />

integrity during deep drawing and forming, and it also acts as lubricant during same operations.<br />

Terne coatings have excellent solderability and are usually welded. It is widely used in the<br />

automotive industry for the manufacture of petrol tanks and for different applications such as<br />

gas meters.<br />

270 Ferrous Metals Processing Industry


Part B/Chapter 2<br />

A flow sheet for lead-tin coating (ternex process) is shown in Figure 2-7. First, the cold reduced<br />

substrate is cleaned by (electrolytical) degreasing and pickled, usually in warm, diluted<br />

hydrochloric or nitric acid. Then, in cases of nickel flash terne coating, a thin nickel coating is<br />

applied electrolytically. This improves wetting of the substrate by the alloy in the following hot<br />

dip stage and yields continuous and uniform coatings. [ERM95]<br />

The continuous film of nickel on both surfaces of the steel strip will readily alloy with tin to<br />

form the basis for a discontinuity free layer of terne metal. The strip is passed through plating<br />

cells, containing titanium baskets filled with nickel pellets. An electrolyte consisting of Watts<br />

solution (nickel sulphate/ chloride) is heated and recirculated through the plating cell and is<br />

maintained at 65 ºC with a pH of 2.5 - 5.0. [Com-CC-2]<br />

In the following step, the steel enters the molten terne bath at a temperature of 310 ºC through a<br />

zinc ammonium chloride flux. To control coating thickness air knives are used nowadays. These<br />

provide a wiping action to remove surplus lead from the strips surface. Oil baths, which have<br />

been used before in coating thickness control, have been replaced due to bad environmental<br />

performance. After cooling, the coil can be post-treated for protection either by oiling or<br />

passivation.<br />

Passivation<br />

To seal the surface of the strip and passivate any pores or exposed areas of substrate against<br />

oxidation, the strip is led through a dip tank with the passivation agent, usually chromic acid<br />

based. A squeegee roll system on the exit of the tank stops any carry over from the tank and<br />

controls the film thickness. If required a drier can be used to raise the temperature of the strip<br />

and cure the chromate film on the surface of the strip.<br />

Oiling<br />

To apply a wet film of oil on the surface of the strip roller coater systems, spray systems or<br />

electrostatic oiling machines can be used<br />

Ferrous Metals Processing Industry 271


Part B/Chapter 2<br />

Figure 2-7: Ternex process<br />

[EUROFER CC]<br />

272 Ferrous Metals Processing Industry


B.2.5 Wire <strong>Hot</strong> Dip Coating<br />

Part B/Chapter 2<br />

Wire is hot dip coated mainly with zinc and zinc alloys (e.g. Galfan 95 % Zn, 5 % Al); the main<br />

function of these types of coating is corrosion protection. Other coatings that are applied by hot<br />

dipping are tin and aluminium. Aluminium is used for some corrosion protection on niche<br />

products. Tin gives a shiny appearance and also provides a solder adhesive layer. The<br />

application processes for these hot dip coatings are basicily the same.<br />

A continuous hot-dip coating line for wire consists of following production steps: the wire is<br />

pickled, rinsed, dipped in a flux-bath, dried, passed through the molten metal bath and cooled<br />

again. Eventually a water based protective coating (so-called wax) can be applied after the hot<br />

dip coating step. [Com BG]<br />

B.2.5.1 Continuous Pickling of Wire<br />

Following heat treatment (see also Chapter A.2.3.5) or as a starting step for hot dip coating, the<br />

wire is pickled to remove surface debris to improve its appearance or to prepare the surface for<br />

the application of coatings. This is usually done in-line either by immersing the wire in an acid<br />

bath or by subjecting it to a neutral salt bipolar electrolysis cell.<br />

In acid pickling the wire is cleaned by passing it continuously through one or more hydrochloric<br />

acid baths; sometimes H2SO4 is used. Due to the short residence times, the HCl acid is often<br />

heated (up to 60 °C) or is used in concentrated form.. The type of impurities that are removed<br />

in this bath depend on the previous process step:<br />

− For heat treated wire: metal oxides, residues of soap carrier, possibly traces of lead.<br />

− For drawn wire: residues of soap, oil or other lubricant and traces of rust. Sometimes a<br />

degreasing agent is added to the HCl-bath to enhance removal of these substances.<br />

[Com BG]<br />

Faster pickling and higher wire speeds are realised by increasing the length of the bath, by<br />

increasing temperature of HCl, by increasing the concentration of the bath or by applying<br />

electrolytic assisted pickling. HCl-fumes from the pickling baths are collected and removed by<br />

scrubbing.<br />

After pickling, the wire is passed through a rinsing cascade. [Com BG]<br />

B.2.5.2 Fluxing<br />

For good adhesion of the zinc coating, the wire is passed through a flux bath, a heated watery<br />

solution of ZnCl2 and NH4Cl. (pure ZnCl2 is used for tin coating). Excess flux is removed from<br />

the wire by wiping. Prior to coating, the wire is dried; this can be done in a furnace or with the<br />

internal heat of the wire. With high wire diameters and/or efficient wipers, the internal heat of<br />

the wire (due to the heating in the flux bath) is sufficient to secure a dry wire. The wire must be<br />

dry before entering the flux bath to prevent squirting at the inlet of the zinc bath.<br />

The same flux media are used as for batch galvanizing, however the concentration is generally<br />

much lower. For zinc coatings usually a ZnCl2/NH4Cl mixture is used (pure ZnCl2 is used for<br />

tin coating). [Com BG]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 273


Part B/Chapter 2<br />

B.2.5.3 <strong>Hot</strong> Dipping (Galvanizing)<br />

The wire is passed through a molten zinc bath (430 - 470 °C). In the zinc bath, an iron - zinc<br />

diffusion layer is formed, consisting of sublayers of several Fe-Zn alloys. A zinc layer is<br />

formed on top of this, at the moment the wire leaves the zinc bath. Galvanizing can be divided<br />

in heavy (vertical) galvanizing (high coating thickness; coating mainly consists of the<br />

withdrawn zinc) and regular (horizontal) galvanizing (low coating thickness; the coating is<br />

mainly iron-zinc alloy layer). [Com2 BG]<br />

Most zinc baths are heated through the bottom and the side walls with natural gas or other fuel.<br />

Exceptionally electric heating is used and/or heating is done from above the zinc bath.<br />

A protective layer of particulate material or a bath cover can be applied on (a part of) the zinc<br />

bath, in order to minimize formation of zinc oxides and energy losses.<br />

After the zinc bath, the wire is cooled to near ambient temperature using air and cooling water.<br />

<strong>Hot</strong> dipping in other metals or alloys is done in the same way. [Com BG]<br />

B.2.5.4 Finishing<br />

Eventually, a wax layer is applied for protection against formation of so-called white rust<br />

(superficial corrosion of the zinc layer).<br />

274 Ferrous Metals Processing Industry


Part B/Chapter 3<br />

B.3 PRESENT CONSUMPTION AND EMISSION LEVELS<br />

FOR CONTINUOUS COATING LINES<br />

B.3.1 Continuous Coating Mass Stream Overview<br />

CR / HR Strip<br />

Cold Drawn Wire<br />

Energy<br />

Miscellaneous<br />

Electrical<br />

By-Products<br />

and Waste<br />

Natural Gas<br />

Desulphurised Coke gas<br />

Coating Metal Zinc<br />

Water<br />

Acid<br />

Continuous Coating Line<br />

Pickling Fluxing Degreasing Heat Treatment<br />

Dipping Galvannealing Finishing<br />

Waste Water<br />

Scrap<br />

Dross<br />

Aluminium<br />

Zn-Al-Alloy<br />

Lead-Tin<br />

Cooling<br />

Rinsing<br />

Scrubbers<br />

Oily sludge<br />

Miscellaneous<br />

Air Emissions<br />

Suspended Solids<br />

Oil, Grease<br />

Water Treatment Sludge<br />

Furnace Scale<br />

Refractory Material<br />

Hydrochloric Acid<br />

Nitric Acid<br />

Liquid Waste Spent Flux<br />

Noise<br />

Visual Amenity<br />

Spent Pickle Liquor<br />

Spent Degreasing Agent<br />

Chromate Wastes<br />

Note: Pickling only for HR band and wire coating; Fluxing for wire coating<br />

Figure 3-1: Input/Output balance for continuous hot dip (sheet)coating lines<br />

Oil/Grease<br />

<strong>Rolling</strong> Emulsion<br />

Alkaline Degreasing Agents<br />

Corrosion inhibitors,<br />

Biocides, Flocculating agents<br />

Inert Gas, Compressed Air<br />

Ni-electrolyte<br />

Flux<br />

Zinc Powder, Zn-chloride<br />

Soap Carrier<br />

Particles<br />

Coated Strip<br />

Coated Wire<br />

Combustion Products<br />

Oil Burn-off<br />

Oil Mist<br />

Acid Aerosols<br />

Chrome<br />

Cooling Tower Emissions<br />

Ferrous Metals Processing Industry 275


Part B/Chapter 3<br />

Input / Consumption Level<br />

Zinc (coating metal) 1<br />

Energy:<br />

25 – 48 kg/t<br />

natural gas<br />

800 - 1300 MJ/t<br />

electrical<br />

44 - 140 MJ/t<br />

hot water 20 - 44 MJ/t<br />

Hydrogen<br />

0.75 – 2.5 Nm 3 /t<br />

Nitrogen<br />

13 - 80 Nm 3 /t<br />

Water 2<br />

entry section: 8 -10 m 3 /h<br />

coating section: 0.5 - 10.5 m 3 /h<br />

exit section: 0.5 - 6 m 3 /h<br />

Water total (added to the system) 0.167 – 0.4 Nm 3 /t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste air from combustion heating<br />

Chromium 4<br />

SO2 4<br />

NOx 4<br />

0 - 100<br />

0 - 100<br />

g/t<br />

g/t<br />

0 - 80<br />

0.5 - 700<br />

(from chemical treatment zone)<br />

Acid aerosols<br />

0.001 - 0.360 g/t < 0.08 - 1.7<br />

Waste water 4<br />

(∼0.002) - (∼5) m<br />

Total Suspended Solids 0.04 - 11<br />

COD 5 - 150 g/t<br />

3 /t<br />

g/t 0.2 - 25<br />

Waste<br />

23 - 750<br />

3 :<br />

Oily sludge 0.004 –0.3 6 kg/t<br />

Sludge from waste water<br />

treatment<br />

0.1 - 1.5 kg/t<br />

Plate scrap 1<br />

1.5 - 36 kg/t<br />

Zn containing material 4<br />

(scum, surfaces mattes, slags, dust )<br />

Dross<br />

1<br />

Source of data [Com-CC-2]<br />

2<br />

Source [EUROFER CC]<br />

3<br />

Single plant data, [EUROFER CC]<br />

0 - 4.5 kg/t<br />

4<br />

Source of [EC Study], including untreated discharge, lower end of scattering range from [Com-CC-2]<br />

5 3<br />

Unit changed from mg/m to mg/l<br />

6<br />

data from 3 plants, included are spills of lubricants and hydraulic, for disposal or internal recycling<br />

Table 3-1: Consumption and emission levels for the total coating line<br />

mg/m 3<br />

mg/m 3<br />

mg/m 3<br />

mg/l 5<br />

mg/l<br />

276 Ferrous Metals Processing Industry


B.3.2 Galvanizing of Steel<br />

B.3.2.1 Pickling of Steel Sheet<br />

Data from pickling in cold rolling mills also apply for this sector.<br />

Part B/Chapter 3<br />

Input / Consumption Level<br />

HCl kg/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste gas 1 :<br />

HCl 0.12 g/t<br />

Note: Source of data [EUROFER CC]<br />

1 Single plant data<br />

Table 3-2: Consumption and emission levels for pickling<br />

B.3.2.2 Degreasing<br />

Fumes generated in degreasing and brushing are collected and scrubbed, using water or caustic<br />

soda solution or led via a demister without scrubbing.<br />

Spent degreasing agent and waste water from the rinsing and brushing operations are sent to<br />

waste water treatment before release. Degreasing solution is generally regenerated and recirculated<br />

to the degreasing baths. Oils are separated from the baths and the composition of the<br />

alkali solution is re-adjusted.<br />

Sometimes the solution is treated in an emulsion separation centre and then biologically treated.<br />

[Com-CC-2]<br />

Oil separated from the alkali solution is used as fuel for the production of heat.<br />

Input / Consumption Level<br />

Water 0.063 – 0.25 m 3 /t<br />

Detergents < 0.45 kg/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Air:<br />

Waste water:<br />

Oil<br />

Waste:<br />

NaOH,<br />

(PO4) 2-<br />

NaOH,<br />

(PO4) 2-<br />

0.05 g/t<br />

0.45 kg/t<br />

Oily sludge 0.18 kg/t<br />

Fe2O3, Fe SO4<br />

Source of data [Com-CC-2], single plant data<br />

Table 3-3: Consumption and emission levels for degreasing<br />

Ferrous Metals Processing Industry 277


Part B/Chapter 3<br />

B.3.2.3 Heat Treatment<br />

Non-oxidizing type (D.F.F.):<br />

Natural gas and coke gas, previously in some cases desulphurised, are used for firing. The naked<br />

flame in this type of furnace is directly heating the strip surface. No degreasing of the strip is<br />

necessary, as the oil is burnt in the furnace. However, additional air emissions, apart from the fuel<br />

combustion products, are generated by the combustion of the oil. The pollutants released are: CO2,<br />

CO and NOx. As the furnace is operated under reducing conditions by use of inert gases the waste<br />

gas also contains H2, and N2.<br />

If coke gas is used as fuel, SO2 will also be generated, with a concentration depending on the<br />

sulphur content in the fuel.<br />

Radiant type (R.T.F.):<br />

Since there is no contact between the flame and the surface of the strip, air emissions are only<br />

generated by gas combustion, consisting mainly of CO2/CO, NOx and SO2, if coke gas is used as<br />

fuel.<br />

Hydrogen<br />

Nitrogen<br />

NH3 (dissociated) 1<br />

Input / Consumption Level<br />

0.75 – 2.5 Nm 3 /t<br />

13 - 80 Nm 3 /t<br />

0.7 Nm 3 /t<br />

Energy<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste gas:<br />

Heat Treatment Furnace(R.T.F) 1<br />

Carbon monoxide (CO) 1.21 – 23.3 g/t<br />

Nitrogen oxides (NOx)<br />

Note: Source of data [EUROFER CC], [Com-CC-2]<br />

1<br />

Data from 3 plants<br />

55.4 - 105 g/t<br />

Table 3-4: Consumption and emission levels for heat treatment<br />

B.3.2.4 <strong>Hot</strong> Dipping (Galvanizing)<br />

In modern facilities, the molten bath is heated by means of an electric induction systems. Older<br />

facilities using fuel-oil or gas produce the typical emissions (fumes corresponding to each<br />

different type of fuel). CO2, CO, NOx,; if fuel-oil or coke gas is burnt, also SO2 are emitted.<br />

Waste generated by galvanizing are bath splashes and dross formed in the bath.<br />

278 Ferrous Metals Processing Industry


Part B/Chapter 3<br />

Input / Consumption Level<br />

Zinc (coating metal) a<br />

Energy:<br />

25 – 48 kg/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission<br />

Waste gas from heating the zinc bath<br />

Concentration<br />

1 :<br />

CO 5 - 10 g/t<br />

NOx 2<br />

20 - 40 g/t<br />

SO2 2<br />

0.2 - 0.5 g/t<br />

Hydrocarbons 0.1 - 0.2 g/t<br />

Soot 0.1 – 0.2 g/t<br />

Plate scrap a<br />

1.5 - 36 kg/t<br />

Zn containing material a<br />

0 - 4.5 kg/t<br />

Note: source of data [ERM95]; a: Source of data [Com-CC-2]<br />

1 Does not apply when electrically heated.<br />

2 when using 0.3 % sulphur fuel oil: 110 g NOx /t and 36 gSO2/t [ERM95]<br />

Table 3-5: Consumption and emission levels for galvanizing<br />

B.3.2.5 Galvannealing<br />

In modern facilities, the strip is reheated in an induction furnace. When reheating is done in<br />

conventional gas-fired furnaces, waste gas with a composition that depends on the type of gas used<br />

is generated.<br />

Energy<br />

Waste gas 1 :<br />

Input / Consumption Level<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Carbon monoxide (CO) 0.84 g/t<br />

Nitrogen oxides (NOx) 0.93 g/t<br />

Note: Source of data [Com-CC-2]<br />

1 when oil-fired, single plant data<br />

Table 3-6: Consumption and emission levels for galvannealing<br />

B.3.2.6 Post Treatments<br />

Oiling<br />

Nowadays, the oily protection is mainly applied by electrostatic oily machines, which produce<br />

negligible emission levels.<br />

Passivation<br />

Cr emission data are already enclosed in the table B.3-1 on the page 254.<br />

Phosphating<br />

� No information submitted.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 279


Part B/Chapter 3<br />

B.3.2.7 Finishing<br />

The water + detergent method produces a temper mill emulsion that, when spent, must be collected<br />

and sent to the waste water treatment plant. Not all installations use emulsions, some use solution<br />

or nothing. [Com-CC-2]<br />

Emulsion<br />

Energy<br />

Input / Consumption Level<br />

Effluent from skin pass mill 1 :<br />

(previous to the treatment)<br />

SS (filterable)<br />

COD<br />

Sum of hydrocarbons<br />

(oil + grease)<br />

Note: Source of data [Com-CC-2]<br />

1 single plant data<br />

Zn total<br />

Table 3-7: Consumption and emission levels for finishing<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

30<br />

60<br />

8.0<br />

1<br />

mg/l<br />

mg/l<br />

mg/l<br />

280 Ferrous Metals Processing Industry<br />

mg/l


B.3.2.8 Waste Water Treatment<br />

Part B/Chapter 3<br />

The following concentrations for selected waste water pollutants after treatment were reported:<br />

Input / Consumption Level<br />

Corrosion inhibitors, partly Zn-based<br />

Biocides: sodium hypochlorite, sodium bromide<br />

Flocculating agents:<br />

Aluminium sulphate, polymers<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste water discharge 0.43 c m 3 Waste water<br />

/t<br />

1,2 :<br />

suspended solids 3 0.04 c – 2.91 b<br />

g/t 0.2 – 25 c mg/l<br />

Iron 0.09 – 0.54 b<br />

g/t 0.01 – 6 c mg/l<br />

Nickel 0.04 - 0.004 b<br />

g/t 0.02 c mg/l<br />

Zinc 0.05 - 0.005 b<br />

g/t 0.02 a – 1.23 c mg/l<br />

Lead 0.0084 a<br />

g/t 0.03 a mg/l<br />

Chromium<br />

Cr 6+<br />


Part B/Chapter 3<br />

B.3.4 Lead-Tin Coating of Sheet<br />

There are no emissions of lead from the terne bath (380 - 450 ºC working temperature) as it has<br />

been proved by extensive surveys on the environment in working places. [EUROFER CC]<br />

From heating the terne metal and maybe the treatment baths, emissions to air (combustion<br />

products) arise.<br />

Emissions from the oil bath and extractors on the exit of the terne pot are extracted and passed<br />

through a catalytic oxidizer. This oxidizes a range of hydrocarbons with molecular weights varying<br />

from 50 to over 250 and also removes odour from the fume. Fumes from cleaners, pickling, nickel<br />

plating and fluxing sections are passed through a water scrubber prior to emission. [ERM95]<br />

There has been some information that oil baths (and also catalytic oxidizers) are no longer used<br />

and that nowadays air knives are used to control coating thickness. [Com-CC-2]<br />

Other outputs to be expected from the process are solid wastes and by-products, like spent flux<br />

or dross, and waste water. [EUROFER CC]<br />

Input / Consumption Level<br />

Energy: Electricity<br />

2.43 kWh/t<br />

Gas<br />

1490 MJ/t<br />

Water 3.0 m 3 /t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Waste water discharge:<br />

(after effluent treatment)<br />

Suspended solids 30.0 g/t<br />

mg/l<br />

COD 90.0 g/t<br />

mg/l<br />

Chromium<br />

Cr 6+<br />

0.028 g/t<br />

mg/l<br />

n.a.<br />

mg/l<br />

Copper 0.014<br />

Lead 0.155 g/t<br />

mg/l<br />

Nickel 0.565 g/t<br />

mg/l<br />

Zinc 0.266 g/t<br />

mg/l<br />

Iron<br />

Emissions to Air:<br />

9.86 g/t<br />

NO2 27.58 g/t<br />

HCl 10.38 g/t<br />

SOx negligible when gas fired<br />

Particulate negligible when gas fired<br />

CO2 42.0 kg/t<br />

Waste:<br />

Filter Cake (effluent treatment) 7.52 kg/t<br />

Caustic Waste 1.47 kg/t<br />

Zinc Chloride 1.96 kg/t<br />

Chromate 0.73 kgt<br />

Oil 0.49 kg/t<br />

Waste Sludge<br />

Note: source of data [Com-CC-2], single plant data<br />

10.5 kg/t<br />

Figure 3-2: Consumption and emission levels for lead-tin coating<br />

282 Ferrous Metals Processing Industry


Data available for one plant [UK-5/98]:<br />

Emissions to air: particulates<br />

VOC<br />

all metalls<br />

acid gases<br />

Waste water: SS<br />

COD<br />

Fe<br />

Cr<br />

Cu<br />

Ni<br />

Pb<br />

Zn<br />

pH<br />

With air knife / wet<br />

scrubber<br />

(after revamp)<br />

< 1 mg/m 3<br />

< 1 mg/m 3<br />

< 1 mg/m 3<br />

30 mg/m 3<br />

400 mg/l<br />

600 mg/l<br />

250 mg/l<br />

5 mg/l<br />

2 mg/l<br />

5 mg/l<br />

2 mg/l<br />

5 mg/l<br />

6 - 11<br />

Part B/Chapter 3<br />

Cooling and gauge control<br />

using oil / catalytic oxidizer<br />

('Old system')<br />

150 mg/m 3<br />

100 mg/m 3<br />

Waste: iron-rich filter cake from effluent treatment,<br />

with high chlorine content<br />

Ferrous Metals Processing Industry 283


B.3.5 Wire <strong>Hot</strong> Dip Coating (Galvanizing)<br />

B.3.5.1 Continuous Pickling of Wire<br />

Part B/Chapter 3<br />

Pickling is done in partially diluted HCl. The HCl bath is heated with a steam- or hot-water<br />

coil. Water is consumed in the form of rinsing water and scrubbing water and leaves the<br />

installation ultimately as waste water. [Com BG]<br />

HCl (expressed as 32 % HCl)<br />

Input / Consumption Level<br />

10 - 100 kg/t<br />

Energy for heating the HCl-bath 1<br />

no figure available<br />

Scrubber / rinsing water 0.5 - 5 m 3 /t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Spent HCl containing 2 :<br />

5 - 100 l/t<br />

Total Cl<br />

150 – 275<br />

Fe<br />

60 - 125<br />

Waste water from scrubber / rinsing 0.5 - 5 m 3 /t no representative<br />

figure available 3<br />

Emissions from scrubber:<br />

HCl<br />

0 – 30<br />

Note: source of data [Com BG], reference is tonnage of pickled wire<br />

1<br />

often the bath is heated by residual heat in the wire<br />

2<br />

other contaminants depending on previous steps, e.g. soap residues, pickled soap carrier, Pb...<br />

3 huge variations<br />

Table 3-9: Consumption and emission levels for pickling of wire<br />

B.3.5.2 Fluxing<br />

g/l<br />

g/l<br />

mg/m 3<br />

The flux bath is heated with a steam- or hot water coil. Drying of the wire after the flux bath<br />

can be done in an oven or through the residual heat in the wire. Often, the oven is heated with<br />

the residual heat of the exhaust gas of the zinc bath heating. [Com BG]<br />

Input / Consumption Level<br />

Flux salt 0.2 - 2.5 kg/t<br />

Energy for heating the flux-bath n.a.<br />

Water (make-up/replace evaporation losses) 1<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Spent flux negligible<br />

Note: source of data [Com BG], reference is tonnage of fluxed wire<br />

1 negligible to rinsing and cooling water consumption<br />

Table 3-10: Consumption and emission levels for fluxing of wire<br />

B.3.5.3 <strong>Hot</strong> Dipping (Galvanizing)<br />

The zinc bath is heated through the walls and bottom using natural gas or other fuel. Tiles of<br />

zinc are added to the zinc bath. Through drag-in of traces of Fe, and through oxidation, dross is<br />

formed, which has to be removed.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 285


Part B/Chapter 3<br />

Following the zinc bath, the wire is cooled with water. [Com BG]<br />

Zinc<br />

Input / Consumption Level<br />

15 - 150 kg/t<br />

Energy for heating of the zinc-bath n.a.<br />

Cooling water 0.2 - 1 m 3 /t<br />

Bath cover material<br />

Output / Emission Level<br />

n.a.<br />

Specific Emission Concentration<br />

Zinc-containing residues (top-dross, 5 - 25 kg/t<br />

bottom dross, waste bath cover material)<br />

Exhaust gas of zinc bath heating 1<br />

Emissions of zinc bath:<br />

Zn 2<br />

Dust 2<br />

0 – 1 mg/m<br />

0 – 15<br />

3<br />

mg/m 3<br />

Note: source of data [Com BG]<br />

1<br />

typical emissions of natural gas fired furnace (unless other energy carrier is used<br />

2<br />

small sources can have higher concentrations, as in most countries, small sources only have to comply with a limit<br />

for mass flow<br />

Table 3-11: Consumption and emission levels for hot dipping of wire<br />

B.3.5.4 Noise Issues in a Wire Plant<br />

Excessive noise is primarily an internal occupational health issue, with precautions normally<br />

taken to protect employees where it is not practical to prevent or reduce noise at the source. In<br />

some instances, depending on the location of the process and noise characteristics, depending<br />

on local off-site aspects (other noise sources, nearby residential area,...), and depending on local<br />

plant aspects (noise reduction by the building structure), there can be a concern for noise offsite.<br />

The main sources of noise in wire processes are:<br />

• Rotating equipment, e.g. wet drawing machines; dry drawing machines; take-up units and<br />

pull-through units on coating lines.<br />

• Air-wipes or air-brushes which clean the wire using compressed air can have a high<br />

frequency noise.<br />

• Pay-off units of wire rod have a particular repetitive noise.<br />

• Burners of ovens.<br />

These operations are typically continuous operations and are operated inside a building. In this<br />

way, the impact outside the building is minimized to such an extent, that noise generated by<br />

these operations rarely is an issue when concerning noise off-site.<br />

Case studies show that non-process sources outside the building, such as ventilation or plant<br />

utilities, are the main concern in wire plants located close to e.g. a residential area. Measures<br />

such as relocation, insulation or local enclosure can be considered for this last category of<br />

sources.<br />

286 Ferrous Metals Processing Industry


Teil B/Kapitel 4<br />

B.4 MASSNAHMEN, DIE BEI DER FESTLEGUNG VON <strong>BVT</strong> FÜR<br />

KONTINUIERLICHE SCHMELZTAUCH-VERFAHREN ZU<br />

BERÜCKSICHTIGEN SIND<br />

B.4.1 Bandverzinken<br />

B.4.1.1 Allgemeine Maßnahmen/Gesamtanlage<br />

B.4.1.1.1 Öl-undurchlässige Auffangwannen oder Keller<br />

Beschreibung:<br />

Feuerverzinkungsanlagen sind mit einer Reihe hydraulischer und ölgeschmierter oder gefetteter<br />

Anlagen ausgerüstet. Diese befinden sich normalerweise in dichten Ölwannen oder ähnlichen dichten<br />

Auffangvorrichtungen damit bei Leckagen austretendes Öl nicht in den Boden gelangen kann. [Com-<br />

CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Minimierung des Risikos von Bodenkontamination. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte: Keine [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitions- und Betriebskosten sind gering [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung: Umweltvorschriften [Com-CC-2]<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.1.2 Recycling von ölhaltigen Abfällen<br />

Beschreibung:<br />

Ölhaltige Abfälle wie Öl, das in Wannen und Sümpfen anfällt, oder Schlamm, der bei der<br />

Abwasserbehandlung in Ölabscheidern anfällt, sollten getrennt von anderen Abfällen gesammelt und<br />

gelagert werden. Anstatt diese ölhaltigen Abfälle zu deponieren, können sie (bei integrierten<br />

Stahlwerken) als Brennstoff im Hochofen eingesetzt werden. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfallmengen.[Com-CC-2]<br />

• Erhöhte Recyclingrate. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich: Neuanlagen und bestehende Anlagen. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte: Keine [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen: Viele Anlagen [Com-CC-2]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Mittlere Investitions- und Betriebskosten [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung: Umweltvorschriften [Com-CC-2]<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 287


Teil B/Kapitel 4<br />

B.4.1.2 Beizen von Stahlblech<br />

Die <strong>Techniken</strong>, die bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> beim Beizen in Bandverzinkungsanlagen zu<br />

berücksichtigen sind, sind die gleichen wie beim Beizen in Kaltwerken. Für Beschreibungen und<br />

Kommentare zu diesen <strong>Techniken</strong> siehe Teil A, Kapitel A.4.2.1.1, A.4.2.1.4, A.4.2.1.5 bis A.4.2.1.10,<br />

A.4.2.1.16, A.4.2.1.1 und A.4.2.1.22 bis A.4.2.1.25.<br />

B.4.1.3 Entfettung<br />

B.4.1.3.1 Mehrfachnutzung von Entfettungsbädern (Entfettungskaskaden)<br />

Beschreibung:<br />

Die Lösung aus der elektrolytischen Entfettungsstufe wird in der Sprühentfettungszone eingesetzt, sobald<br />

ein gewisser Ölgehalt erreicht wird. Die verbrauchte Entfettungslösung aus der Sprühzone wird zur<br />

Regenerierung verbracht. Ölhaltige Rückstände der Regenerierung werden außerhalb der Anlage<br />

verbrannt. Die Spülwässer werden in der Hauptabwasserreinigungsanlage behandelt. Leckagen und<br />

verschüttete Lösung werden gesammelt und behandelt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Entfettungslösungsverbrauch (Frischwasserverbrauch).<br />

• Reduzierte Abwassermenge und Schlammanfall bei der Abwasserbehandlung. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen, vorausgesetzt es ist genügend Platz vorhanden. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Gesteigerter Energieverbrauch. [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen: - einige Anlagen [Com-CC-2].<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Es werden 15 m 3 /h demineralisiertes Wasser benötigt. (Bei Material, das diese Qualität benötigt, bei<br />

einer Produktion von 68 t/h). [Com-CC-2]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Die Investitionskosten sind mittel, die Betriebskosten gering. [Com-<br />

CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.3.2 Reinigung und Wiederverwendung von Entfettungsbädern<br />

Beschreibung: Detailliertere Informationen siehe Kapitel D.4.3<br />

Verbrauchte Entfettungslösungen werden z.B. mittels Ultrafiltration oder Magnetabscheidern<br />

gereinigt. Die ölhaltigen Schlämme können im Hochofen als Reduktionsmittel eingesetzt werden. Die<br />

behandelte Entfettungslösung wird zurückgeführt. Bild 4-1 zeigt ein Beispiel eines Kreislaufs für<br />

Entfettungslösungen.<br />

288 Stahlverarbeitung


Stahlband <br />

Frischwasser<br />

Entfettungsmittel<br />

AUFBEREITUNG der<br />

FRISCHLÖSUNG<br />

ALKALISCHE<br />

&<br />

ELEKTROLYTISCHE<br />

ENTFETT UNG<br />

REZIRCULATION<br />

der<br />

ENTFETTUNGSLÖSUNG<br />

MAGNET-<br />

FILTER<br />

Rückspülwasser<br />

SEPARATOR<br />

Bild 4-1: Beispiel eines Rückführungssystems für Entfettungslösung<br />

[CC 11/99]<br />

Teil B/Kapitel 4<br />

Stahlba<br />

nd<br />

Ablauf<br />

Wasser zur zentr alen<br />

Abwasserbehandlung<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Verbrauch an alkalischen Chemikalien. [Com-CC-2]<br />

• Reduziertes Abwasservolumen und reduzierte Schlammmenge in der<br />

Abwasserbehandlungsanlage. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen, wenn keine Platzprobleme mit Pumpen, Rohrleitungen,<br />

Tank usw. auftreten. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Gesteigerter Energieverbrauch. [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen:<br />

Voest-Alpine Line 1 und 2, Aceralia Linie 2, Galtec 1 und andere [Com-CC-2]<br />

Technische Betriebsdaten: Wasserverbrauch 5 m 3 /h mit den gleichen Anmerken wie oben. [Com-<br />

CC-2]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Hohe Investitions- und Betriebskosten [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung: Umweltvorschriften [Com-CC-2]<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.3.3 Entfettung durch Abbrennen des Öls im Wärmebehandlungsofen<br />

Beschreibung:<br />

Im Wärmebehandlungsofen wird das auf der Stahloberfläche befindliche Öl verbrannt. Eine alkalische<br />

Entfettung wird überflüssig.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Keine Emissionen ins Abwasser. [Com-CC-2]<br />

• Kein Anfall von Abfall. [Com-CC-2]<br />

• Luftemissionen sind geringer als bei alkalischer Entfettung. [EUROFER CC]<br />

Stahlverarbeitung 289


Teil B/Kapitel 4<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

• Wenn die Anforderungen an die Oberflächensauberkeit und Zinkanhaftung nicht sehr hoch sind.<br />

[Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte: Luftemissionen durch Verbrennen der Ölreste. [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen: Galtec 1 [Com-CC-2]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

In einigen Fällen kann eine Entfettungseinheit für hochqualitative Anwendungen weiterhin notwendig<br />

sein. Der Ofen ist nicht so einfach zu regeln, wie ein Ofen mit Stahlheizrohren und es entstehen<br />

Emissionen durch den Ofen. [Com-CC-2]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Investitions- und Betriebskosten werden reduziert, weil eine vorgeschaltete Entfettungsstufe<br />

überflüssig wird. [Com E] Betrieb und Installation sind billig. [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.3.4 Behandlung von verbrauchten Entfettungsbädern<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.4.4<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfallmenge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.3.5 Behandlung von alkalischem Abwasser<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.4.5<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Emissionen ins Abwasser.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

290 Stahlverarbeitung


B.4.1.3.6 Absaugsysteme und Abgasreinigung für Entfettungsbäder<br />

Teil B/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Dämpfe, die bei der Entfettung entstehen, werden abgesaugt und über Wäscher oder Nebelabscheider<br />

gereinigt. Das anfallende Abwasser wird in der Abwasserbehandlungsanlage gereinigt.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion diffuser Emissionen.<br />

• Reduzierte Emission von Entfettungsdämpfen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen mit Entfettungsanlagen. [Com-CC-2]<br />

• Bei bestehenden Anlagen, wenn kein Platzproblem vorhanden ist. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Wäscher: Wasserverbrauch (Verdunstung) und Schlammanfall in der<br />

Abwasserbehandlungsanlage. [Com-CC-2]<br />

• Nebelabscheider: in Abhängigkeit von der Reinigungstechnik, Behandlung von Sprühwasser oder<br />

Lösemitteln. [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen: - diverse [Com-CC-2], Jenn An, Taiwan [Danieli]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

5 m 3 /h Kreislaufwasser (Verdampfung) bei einer Produktion von 66 t/h .[Com-CC-2]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Mittel [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Lokale Bestimmungen oder Anforderungen der örtlichen Behörden [Com-CC-2]<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.3.7 Einsatz von Abquetschrollen<br />

Beschreibung:<br />

Am Stahlband anhaftende Entfettungslösung oder Spülwasser wird durch Abquetschrollen beim<br />

Verlassen der jeweiligen Behandlungssektion entfernt. Hierdurch werden Ausschleppung und<br />

Verschleppung von Prozesslösungen in nachfolgende Prozessbäder und die Verunreinigung von<br />

Spülwasser minimiert. [Com-CC-2]<br />

Bild 4-2 zeigt das Beispiel einer chemischen Vorbehandlungsabteilung einer kontinuierlichen<br />

Bandverzinkung mit Abquetschrollen und Kaskadenspülung (für effizienten Wassereinsatz).<br />

Stahlverarbeitung 291


Teil B/Kapitel 4<br />

Band<br />

1 Alkalische Entfettung<br />

2 Elektrolytische Entfettung<br />

3 Bürsten 4 Spüle 1<br />

5 Spüle 2<br />

6 Spüle 3<br />

Abquetschrollen<br />

Alkalische Entfettung Elektrolytische Entfettung Bürsten Spülen<br />

1 2<br />

Frische Lösung<br />

Recycling-<br />

Einheit<br />

Abwasser,<br />

Slchlamm<br />

3<br />

4<br />

Abwasser<br />

5 6<br />

Bild 4-2: Chemische Behandlungsabteilung einer Bandverzinkungsanlage (Beispiel)<br />

[CC 11/99]<br />

Frischwasser<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Rohstoffverbrauch. [Com-CC-2]<br />

• Reduzierte Abwassermenge und Schlammanfall bei der Abwasserbehandlung. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen mit Entfettungs- und Spüleinheiten. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte: Keine [Com-CC-2].<br />

Referenzanlagen: viele Anlagen [Com-CC-2].<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Die Investitionskosten sind nicht sehr hoch und Betriebskosten sind gering. [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.4 Wärmebehandlung<br />

B.4.1.4.1 NOx-arme Brenner<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.2.1<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Geringere CO- und NOx-Emissionen. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen, manchmal nicht möglich, wenn das Gas mit Gas vorgeheizt<br />

wird. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Gesteigerter Energieverbrauch.<br />

Referenzanlagen:<br />

Voest- Alpine HDG Linen 1- 2, Aceralia Line 2, Galtec 1 und viele andere. [Com-CC-2]<br />

292 Stahlverarbeitung<br />

Band


Teil B/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Konzentrationen zwischen 300 und 500 mg/Nm 3 für NOx und zwischen 10 und 20 mg/m 3 für CO<br />

werden erreicht. [Com-CC-2]<br />

Andere Quellen berichteten (für NOx) 250 – 400 mg/Nm 3 . [Com2 A]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Teure Technik aufgrund von Betriebskosten (höhere Verbräuche)<br />

und Investitionskosten. [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.4.2 Vorwärmen der Verbrennungsluft mit Abgasabwärme<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.1.1 und D.1.2<br />

Die Restwärme des Abgases wird in Wärmetauschern (regenerative Brenner, rekuperative Brenner<br />

oder externe Rekuperatoren, siehe Teil D) zurückgewonnen und teilweise an die Verbrennungsluft<br />

abgegeben. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Energieverbrauch. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bei wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Anlagen. [Com-<br />

CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Anstieg der NOx-Emissionen [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitionskosten: mittel, Betriebskosten: gering [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.4.3 Vorwärmen des Bandes mit Abgasabwärme<br />

Beschreibung:<br />

Nach dem Eingangsbandspeicher durchläuft das Band beim Überbrücken der zum Verschweißen<br />

nötigen Zeit eine Vorwärmzone, in der die Restwärme des Abgases genutzt wird. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Energieverbrauch. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bei wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Anlagen;<br />

abhängig von der im Abgas noch enthaltenen Wärme. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitionskosten: mittel, Betriebskosten: gering [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 293


Teil B/Kapitel 4<br />

B.4.1.4.4 Dampferzeugung mit Abgasabwärme<br />

Beschreibung:<br />

Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Energieverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bei wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Anlagen;<br />

abhängig von der im Abgas noch enthaltenen Wärme. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten: Anstieg des Korrosionsrisikos durch mögliche Kondensation von Wasser.<br />

Wichtig ist die Nähe eines Abnehmers für den erzeugten Dampf.<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitionskosten: hoch, Betriebskosten: mittel [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.4.5 Induktive Heizsysteme<br />

Beschreibung:<br />

Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.5 Tauchbeschichtung (Feuerverzinken)<br />

B.4.1.5.1 Behandlung von Krätze<br />

Beschreibung:<br />

In Bandverzinkungsanlagen fallen mehr als 10 % des verbrauchten metallischen Zinks als Krätze, im<br />

Wesentlichen Zn und ZnO, an der Oberfläche des geschmolzenen Zinkbades an. Wegen der<br />

möglichen negativen Einflüsse auf die Qualität des verzinkten Stahlproduktes wird die Krätze manuell<br />

entfernt. Der entstehende Reststoff kann direkt an Zinkproduzenten abgegeben werden oder wird in<br />

der Anlage weiterbehandelt, um eine Zinkasche zu erzeugen, die nur noch 20 % des Volumens hat und<br />

für einen höheren Preis an die Zinkindustrie abgegeben werden kann. Bild B.4-3 zeigt das Schema<br />

einer Zinkrückgewinnungsanlage. [DFIU]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfallmenge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

294 Stahlverarbeitung


Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Kessel<br />

-wand<br />

Krätze-Aufgabe<br />

Fluxmittel-Aufgabe<br />

Reaktor<br />

Bild 4-3: Schema eines Rückgewinnungssystems für Zink aus Krätze<br />

[DFIU-99]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfallmenge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.5.2 Externe Verwertung von Zinkschlacke<br />

Teil B/Kapitel 4<br />

Abgas<br />

(Wäscher)<br />

Rückgewonnene<br />

Zinkoxide<br />

Recovery.dsf<br />

Beschreibung:<br />

Zinkschlacke wird gesammelt und an Zinklieferanten zur Rückgewinnung des Zinkgehaltes<br />

abgegeben. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfallmenge. [Com-CC-2]<br />

• Ressourcenschonung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte: Keine [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Stahlverarbeitung 295


Teil B/Kapitel 4<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitions- und Betriebskosten sind gering. [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Ökologische und ökonomische Beweggründe [Com-CC-2]<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.6 Galvannealing<br />

B.4.1.6.1 Induktive elektrische Öfen<br />

Beschreibung:<br />

Induktive elektrische Öfen sind eine relativ neue Technologie, die bei Schmelztauchverfahren<br />

angewendet wird. Sie kann beim Galvannealing, aber auch beim Trocknen von organisch<br />

beschichtetem Band eingesetzt werden. Die Technik ist im eigentlichen Sinne nicht neu, sie existiert<br />

seit etwa 5 Jahren, aber sie wird kontinuierlich verändert (z.B. Änderungen in der Frequenz o.ä.)<br />

Die Anwendung kann die Emissionssituation von konventionellen Öfen verbessern, da keine<br />

Luftemissionen am Ofen entstehen. Mitunter kann der Strompreis jedoch zu hoch sein. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Luftemissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.7 Nachbehandlung<br />

B.4.1.7.1 Abdeckung für die Bandeinölmaschine<br />

Beschreibung:<br />

Es wurden keine Beschreibung und keine technischen Informationen eingereicht.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Ölnebelemissionen in die Luft. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen mit Bandeinölvorrichtungen. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitionskosten: mittel, Betriebskosten: gering [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

296 Stahlverarbeitung


B.4.1.7.2 Elektrostatisches Einölen<br />

Teil B/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Leicht erwärmtes Öl (Korrosionsschutz- oder Tiefziehöl) wird elektrostatisch auf der Zinkoberfläche<br />

niedergeschlagen. Die Maschine ist gekapselt und überschüssiges Öl wird gesammelt und<br />

zurückgeführt. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Ölverbrauch.<br />

• Reduzierte Ölemissionen. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte: Keine [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen: alle Anlagen bei SIDMAR. [Com-CC-2]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Es können keine trockenen Schmiermittel/Schutzschichten aufgetragen werden. [Com-CC-2]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitionskosten: hoch, Betriebskosten: mittel [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.7.3 Reinigung und Wiederverwendung von Phosphatierlösung<br />

Beschreibung:<br />

Die Phosphatierlösung wird bei der Rückführung gefiltert. Nur ein kleiner Teil der verbrauchten<br />

Lösung wird von Zeit zu Zeit ausgeschleust und extern behandelt. Das Abwasser der Spülsektion wird<br />

ebenfalls in einer Abwasserbehandlungsanlage gereinigt. Dies kann ggf. auch extern – außerhalb der<br />

Anlage - erfolgen. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Verbrauch an Phosphatierungschemikalien. [Com-CC-2]<br />

• Reduzierte Abwassermenge/-ableitung und Schlammanfall bei der Abwasserbehandlung. [Com-<br />

CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen, wenn genügend Platz für die Nachrüstung vorhanden ist.<br />

[Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Energieverbrauch. [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen: Voest-Alpine [Com-CC-2]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitionskosten: mittel, Betriebskosten: mittel [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur: Voest Alpine, internes Dokument. [Com-CC-2]<br />

B.4.1.7.4 Reinigung und Wiederverwendung von Chromatierlösungen<br />

Beschreibung:<br />

Die Chromatierlösung wird bei der Rückführung gefiltert. Nur ein kleiner Teil der verbrauchten<br />

Lösung wird von Zeit zu Zeit ausgeschleust und extern behandelt. Das Abwasser der Spülsektion wird<br />

Stahlverarbeitung 297


Teil B/Kapitel 4<br />

ebenfalls in einer Abwasserbehandlungsanlage gereinigt. Dies kann ggf. auch extern – außerhalb der<br />

Anlage - erfolgen. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Verbrauch an Chromatierungschemikalien. [Com-CC-2]<br />

• Reduzierte Abwassermenge/-ableitung und Schlammanfall bei der Abwasserbehandlung. [Com-<br />

CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen, wenn genügend Platz für die Nachrüstung vorhanden ist.<br />

[Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Energieverbrauch [Com-CC-2].<br />

Referenzanlagen: Voest Alpine [Com-CC-2]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitionskosten: mittel, Betriebskosten: mittel [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur: Voest Alpine, internes Dokument. [Com-CC-2]<br />

B.4.1.7.5 Abdeckungen für Prozessbäder und Lagertanks<br />

Beschreibung:<br />

Lagertanks und Tanks für die chemische Behandlung werden abgedeckt (Absaugsysteme), um die<br />

Abgase und aggressiven Dämpfe zu erfassen. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Vermeidung von diffusen Emissionen von Chemikaliendämpfen. [Com-CC-2]<br />

• Reduktion des abgesaugten Luftvolumens. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Voest-Alpine Line 1 und 2, Aceralia Line 2 [Com-CC-2]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitionskosten: mittel, Betriebskosten: gering [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.7.6 Einsatz von Abquetschrollen<br />

Beschreibung:<br />

Am Stahlband anhaftende Prozesslösungen werden durch Abquetschrollen beim Verlassen der<br />

jeweiligen Behandlungssektion entfernt. Hierdurch werden Ausschleppung und Verschleppung von<br />

Prozesslösungen in nachfolgende Sektionen und der Verlust von Chemikalien minimiert. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Rohstoffverbrauch. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen mit Passivierung. [Com-CC-2]<br />

298 Stahlverarbeitung


Medienübergreifende Effekte: Keine [Com-CC-2]<br />

Referenzanlagen: viele Anlagen [Com-CC-2]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Die Investitionskosten sind nicht sehr hoch und Betriebskosten sind gering. [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Teil B/Kapitel 4<br />

B.4.1.7.7 Erzeugung von deionisiertem Wasser mittels Umkehrosmose<br />

Beschreibung:<br />

Zur Bereitung von Prozesslösungen und zum Spülen wird deionisiertes Wasser benötigt. Dies wurde<br />

(früher) durch Entsalzung in Ionenaustauschfiltern erzeugt. Diese Filter benötigen jedoch Chemikalien<br />

und Wasser zur Regenerierung und erzeugten Salzlösungen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Chemikalienverbrauch und Vermeidung von Abwasseremissionen.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen, wenn die Deionisieranlage ersetzt werden muss.<br />

Referenzanlagen: Voest- Alpine Line 1 und 2<br />

Medienübergreifende Effekte: Keine<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Die Investitionskosten sind hoch, aber die Betriebskosten sind mittel.<br />

Motivation für die Implementierung: Ökologische und ökonomische Beweggründe.<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.8 Fertigbearbeitung<br />

B.4.1.8.1 Auffangen und Behandlung von Dressieremulsionen<br />

Beschreibung:<br />

Verbrauchte Lösungen, die Zinkpartikel und Korrosionsschutzmittel enthalten, werden in der<br />

Abwasserbehandlungsanlage gereinigt. Das Wasser kann in den Prozess zurückgeführt werden oder in<br />

einem anderen verwendet werden. Verbrauchte Emulsionen des Dressiergerüstes sollten aufgefangen<br />

und der Abwasserbehandlung zugeführt werden. [EUROFER CC]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abwasserbelastung (95 %.) [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen mit Dressieranlagen. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte: Keine<br />

Referenzanlagen: Galtec, Aceralia Line 2, Voest-Alpine HDG 1 und 2 [Com-CC-2]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Die Investitionskosten sind hoch, die Betriebskosten mittel. [Com-CC-2]<br />

Stahlverarbeitung 299


Teil B/Kapitel 4<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Umweltanforderungen, Kostensenkung, Erhöhung der Ausbringung und Qualitätsanforderungen<br />

[Com-CC-2]<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.9 Abwasserbehandlung<br />

Üblicherweise wird in den Abwasserbehandlungsanlagen nicht nur das Abwasser aus der<br />

Bandverzinkung behandelt, sondern auch das aus anderen Walzwerkseinheiten. Normalerweise<br />

bestehen die Anlagen aus drei verschiedenen Kreisläufen für chromhaltiges, ölhaltiges und<br />

allgemeines Abwasser.<br />

B.4.1.9.1 Chromhaltiges Abwasser<br />

Beschreibung:<br />

Aufgabe der Behandlung von chromhaltigem Abwasser ist die Entfernung von Chrom-Ionen,<br />

hauptsächlich von Cr(VI) - wegen seiner höheren Toxizität - und von Cr(III). In der<br />

Behandlungsanlage wird Cr(VI) mit Natriumbisulfit oder Eisen(III)chlorid zu Cr(III) reduziert.<br />

Eisen(III)chlorid wird hierbei wegen der günstigeren pH-Wertbedingungen bevorzugt. Die Reaktionen<br />

mit Natriumbisulfit erfordern einen viel niedrigeren pH-Wert und haben daher einen höheren<br />

Säureverbrauch. [EUROFER CC]<br />

Es findet die folgende Reaktion statt: Cr 6 + 3 Fe 2+ ----------> Cr 3 + 3 Fe 3+<br />

In der folgenden Stufe wird durch Zugabe von Löschkalk und dem damit verbundenen Anstieg des<br />

pH-Wertes Cr 3+ ausgeschieden: Cr 3+ + 3 OH - ----------> 3 Cr(OH)3<br />

Gleichzeitig mit dem Chromhydroxid wird das Eisenhydroxid ausgeschieden. Der entstehende<br />

Schlicker wird in einem Dekantiergefäß behandelt, mit Kalkmilch inertisiert und anschließend in einer<br />

Filterpresse entwässert. Eine Behandlung mit Polymeren, um eine Flockung zu erzielen, ist ebenfalls<br />

möglich. [EUROFER CC], [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Chromemissionen ins Abwasser.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.9.2 Ölhaltiges Abwasser<br />

Beschreibung:<br />

Abwasser aus den Entfettungsanlagen wird durch Zugabe von Salzsäure neutralisiert. Steht saures<br />

Abwasser aus anderen Prozessschritten (z.B. saures Spülwasser) zur Verfügung und kann dieses nicht<br />

rezirkuliert werden, so kann auch dieses zur Neutralisation verwendet werden. [Weigel] Danach wird<br />

das Abwasser zunächst in einem Tank homogenisiert, gefolgt von einem Koagulationsprozess und<br />

einer Flockungsstufe [EUROFER CC].<br />

300 Stahlverarbeitung


Teil B/Kapitel 4<br />

Zur Koagulation werden Eisenchlorid und Salzsäure zudosiert. Zur Flockung erfolgt eine Behandlung<br />

mit Polymeren, wie Aluminiumpolychlorid und anderen Polyelektrolyten. [EUROFER CC]<br />

Nach der Flockung wird das Abwasser in einen Flotationstank geleitet, in dem drei Phasen getrennt<br />

werden:<br />

a) ausgeflockte ölhaltige Schlämme<br />

b) Sedimentschlämme<br />

c) Wasser (das zurückgeführt werden kann).<br />

Ausgeflockte Ölschlämme schwimmen durch das Eindüsen von unter Druck stehendem (mit Luft<br />

gesättigtem) Wasser durch den Boden des Flotationsbeckens als Schaum an die Oberfläche. Die im<br />

Wasser absorbierte Luft wird freigesetzt und bildet kleine Bläschen, die an dem ausgeflockten<br />

Ölschlamm anhaften und für den Auftrieb sorgen. An der Oberfläche kann der Schaum durch<br />

geeignete <strong>Techniken</strong> abgezogen werden. [EUROFER CC]<br />

Andere Optionen / Behandlung von verbrauchter Entfettungslösung<br />

Basische Emulsionen könnten auch in einer zentralen Anlage behandelt werden. Zunächst erfolgt<br />

mittels Schwerkraft eine Trennung in drei Phasen. Die oberste Schicht wird in einer Ölabteilung<br />

behandelt, während die mittlere Phase in einer Emulsionseinheit weiterbehandelt wird. Der Bodensatz<br />

besteht aus Schlamm und wird separat behandelt. Durch Ultrafiltration wird die Emulsion in Wasser<br />

und Öl aufgetrennt. Der Wasseranteil wird zur Reduzierung des CSB in einer konventionellen<br />

biologischen Reinigungsstufe behandelt. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion von Ölemissionen im Abwasser.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitions- und Betriebskosten sind hoch, jedoch sind die<br />

Reduktionspotentiale ebenfalls hoch. [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung: Umweltvorschriften [Com-CC-2].<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.9.3 Allgemeines Abwasser<br />

Beschreibung:<br />

Die Behandlung besteht aus einer Flockung, gefolgt von Filtration und Kühlung. Zur Verbesserung<br />

der Abscheidung von Öl und Feststoffen werden kleine Mengen an Koagulationsmitteln und<br />

Polyelektrolyten zugegeben (Mikroflockung). Wasser und Flockungshilfsmittel werden über 2-<br />

Schicht-Sandfilter und Anthrazitfilter geleitet, die die gebildeten Stoffe zurückhalten. Das gefilterte<br />

Wasser wird in Kühltürmen gekühlt. Die in den Filtern zurückgehaltenen Schlämme werden entfernt<br />

und in Filterpressen für die Verwertung entwässert. [EUROFER CC]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion von Schadstoffen im Abwasser.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Stahlverarbeitung 301


Teil B/Kapitel 4<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Substanz Konzentration<br />

[mg/l] 1<br />

Probenart Messungen in 1998<br />

Betreiber/Behörde<br />

Fe 1,5 Qualifizierte Stichprobe 28/5<br />

Öl 0,2 Qualifizierte Stichprobe 28/5<br />

Schwebstoffe 10 Qualifizierte Stichprobe 28/5<br />

Cr < 0,006 Qualifizierte Stichprobe 28/5<br />

Ni 0,01 Qualifizierte Stichprobe 28/5<br />

Zn 0,04 Qualifizierte Stichprobe 28/5<br />

Bemerkung: Datenquelle: Senator für Bau und Umwelt, Bremen. Anlage: BREGAL, in Bremen.<br />

1) 3<br />

Mittelwerte der qualifizierten Stichproben von 1998. Abwasservolumen: 135549 m<br />

Tabelle 4-1: Schadstoffkonzentrationen im Abwasser von Bandverzinkungsanlagen [Com2 D]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.10 Kühlwassersysteme<br />

B.4.1.10.1 Geschlossene Kühlwasserkreisläufe<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.9.2<br />

Separate und geschlossene Kühlkreisläufe mit Rückkühlung über Kühltürme oder<br />

Plattenwärmetauscher.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Ressourcenschonung [Com-CC-2].<br />

• Reduzierter Energieverbrauch. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bei wesentlichen Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Anlagen. [Com-<br />

CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitionskosten: hoch, Betriebskosten: gering [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung: Standortspezifische Aspekte bestimmen die Wahl des<br />

Kühlsystems und die Anwendbarkeit bei bestehenden Anlagen. [Com-CC-2]<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.1.10.2 Wiederverwendung von Kühlwasser<br />

Beschreibung:<br />

Implementierung eines Wasserkreislaufes, um das Kühlwasser in den Prozess zurückzuführen oder in<br />

einem anderen Prozess zu verwenden. [Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Ressourcenschonung [Com-CC-2].<br />

• Reduzierter Energieverbrauch. [Com-CC-2]<br />

302 Stahlverarbeitung


Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen. [Com-CC-2]<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Viele Anlagen [Com-CC-2]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Die Rezirkulationsrate des Kühlwassers kann leicht 90 % übersteigen. [Com-CC-2]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Investitionskosten: hoch, Betriebskosten: mittel [Com-CC-2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.2 Feueraluminieren und Beschichten mit Blei-Zinn-<br />

Legierungen (Tern)<br />

Teil B/Kapitel 4<br />

Die <strong>Techniken</strong>, die bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigen sind, sind im Wesentlichen die<br />

gleichen wie beim Bandverzinken, wenn die gleichen Prozesse angewendet werden (z.B. Beizen,<br />

Passivieren usw.). Einige zusätzliche Maßnahmen, die beim Beschichten mit Blei-Zinn-Legierungen<br />

zu berücksichtigen sind, werden nachfolgend dargestellt:<br />

B.4.2.1 Vernickeln<br />

Beschreibung:<br />

Die elektrolytische Vernickeleinheit ist gekapselt und das Abgas wird über Nasswäscher gereinigt.<br />

[Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion von Luftemissionen, speziell von diffusen Emissionen<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.2.2 Tauchbeschichten<br />

B.4.2.2.1 Luftmesser zur Regelung der Beschichtungsdicke<br />

Beschreibung:<br />

Zur Kontrolle der Beschichtungsdicke werden Luftmesser (gerichteter Luftstrahl aus einer breiten<br />

Flachdüse) eingesetzt, die überschüssiges Blei von der Oberfläche des Bandes entfernen (abblasen).<br />

[Com-CC-2]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Keine Emissionen von VOC und Kohlenwasserstoffen in die Luft (wie ansonsten bei Ölbädern).<br />

[Com-CC-2]<br />

• Kein Anfall von Ölabfall. [Com-CC-2]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Stahlverarbeitung 303


Teil B/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: British Steel, Brierley Hill, UK<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Reduktion von VOC von 150 mg/m 3 auf < 1 mg/m 3 [UK 5/98]<br />

Nachverbrennung der Emissionen ist nicht erforderlich. [Com-CC-2]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

304 Stahlverarbeitung


B.4.3 Drahtverzinken (Feuerverzinken)<br />

B.4.3.1 Kontinuierliches Beizen von Draht<br />

B.4.3.1.1 Geschlossene Beiztanks / Behandlung der abgesaugten Luft<br />

Teil B/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Die Säurebäder müssen mit Hauben oder Abdeckungen versehen sein und unter Unterdruck stehen,<br />

oder es müssen vergleichbare Kapselungen installiert sein. Die abgesaugte Luft kann durch Waschen<br />

mit Wasser in Füllkörper- oder Plattenwäschern gereinigt werden. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

● Reduktion der diffusen Emissionen aus Beizprozessen (Säuredämpfe und Aerosole).<br />

● Reduktion von Säuredämpfen und Aerosolen durch Wäsche.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen, insbesondere, bei Einsatz von erhitzter und konzentrierter<br />

Säure.<br />

• Ebenfalls anwendbar bei kontinuierlichen Anlagen zum Glühen und Patentieren mit HCl-Inline-<br />

Reinigung.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Die meisten Anlagen, die kontinuierlich bei hohen Temperaturen oder mit hohen HCl-<br />

Konzentrationen beizen, sind mit Wäschern ausgestattet. [CET-BAT]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Typische Emissionsgrenzen (Konzentrationen) liegen bei: < 20 bis < 30 mg HCl/Nm3. Diese Werte<br />

können mit Wasser als Waschmedium erzielt werden (eine Zugabe von NaOH ist nicht notwendig).<br />

[CET-BAT]<br />

Plattenwäscher erzielen < 30 mg HCl/Nm 3 . Sie haben einen geringeren Wasserverbrauch und damit<br />

auch einen geringeren Abwasseranfall. Bei einigen Anwendungen (z.B. bei hohem Säureverbrauch,<br />

hoher Säuretemperatur) ist eine komplette Wiederverwertung des Wäscherabwassers zur Verdünnung<br />

von Frischsäure möglich. [Com BG2]<br />

Füllkörperwäscher erzielen < 20 mg HCl/Nm 3 , aber mit einem höheren Wasserverbrauch als<br />

Plattenwäscher. Dies führt zu einer größeren Abwassermenge. [Com BG2]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.3.1.2 Beizkaskaden<br />

Beschreibung:<br />

Beizkaskaden bestehen aus zwei oder mehreren hintereinander geschalteten Beizbecken. Die Säure<br />

fließt (kontinuierlich oder diskontinuierlich) im Gegenstrom von einem Becken ins nächste. Dies<br />

ermöglicht eine effektive Säureausnutzung bei guten Beizergebnissen. Auf diese Weise wird eine<br />

höhere Umwandlung der Säure zu Metallsalzen erzielt, was zu einem geringeren Säureverbrauch führt.<br />

[CET-BAT]<br />

Stahlverarbeitung 305


Teil B/Kapitel 4<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

● Reduzierter Frischsäureverbrauch.<br />

● Reduzierter Anfall von Altsäure (Abfall).<br />

Anwendungsbereich:<br />

● Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

● Bei bestehenden Anlagen kann die Verfügbarkeit von Platz ein begrenzender Faktor sein.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Bei Beizkaskaden sind zusätzliche Beiztanks notwendig, es reicht nicht aus, einen bestehenden Tank<br />

in zwei Sektionen zu teilen. Das Gebäude, in dem die Beize steht, muss ausreichend dimensioniert<br />

(Extragebäude) und mit säurebeständigen Fußböden, Auffangwannen und einem eigenen<br />

Pumpensystem ausgestattet sein. Abhängig von der Anwendung sind für die Kaskade eine zusätzliche<br />

Abdeckung, ein Absaugsystem und ein Wäscher erforderlich. [Com BG2]<br />

Die Zusatzkosten hängen stark von der Kapazität der Beizlinie ab, geschätzt werden 0,2 – 0,5<br />

<strong>Mill</strong>ionen Euro. [Com BG2]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.3.1.3 Eindampfverfahren zur Rückgewinnung von Salzsäure<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.9.2<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion des Frischsäureverbrauches, reduzierte Frischsäureproduktion (Ressourcen, Energie).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Für HCl ist Rückgewinnung mittels Eindampfverfahren zwar ein technisch<br />

<strong>verfügbare</strong>s Verfahren, wird jedoch wegen der wesentlichen Investitionen und der Energiekosten<br />

selten angewendet.<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

B.4.3.1.4 Rückgewinnung der ungebundenen Säure<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.9.1<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

● Reduzierter Frischsäureverbrauch.<br />

● Reduzierter Anfall von Altsäure (Abfall).<br />

Anwendungsbereich:<br />

● Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

306 Ferrous Metals Processing Industry


Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.3.1.5 (Externe) Regenerierung von verbrauchter Säure<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.10<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

● Reduktion von Säureabfall.<br />

Teil B/Kapitel 4<br />

Anwendungsbereich:<br />

● Regenerierungsanlagen erfordern einen Mindestdurchsatz, d.h. eine Mindestmenge an<br />

verbrauchter Säure, die behandelt wird, die weit über dem liegt was in einer einzelnen<br />

Drahtverzinkerei anfällt.<br />

● Die Drahtindustrie ist bei der Regenerierung von Säure von externen Firmen abhängig.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.3.1.6 Verwertung von verbrauchter Säure als Sekundärrohstoff<br />

Beschreibung:<br />

Die chemische Industrie verwendet verbrauchte Beizsäure als Sekundärrohstoff zur Herstellung von<br />

FeCl3 und zu einem kleineren Teil für die Herstellung von Pigmenten. Die Möglichkeit einer<br />

Verwertung von verbrauchter Säure bei der Herstellung wertvoller Chemikalien ist in vielen Gebieten<br />

Europas gegeben. Einige Verwerterfirmen stellen (oder müssen stellen) strikte Anforderungen<br />

hinsichtlich der Grenzen der Verunreinigung der Säuren mit einigen Metallen. Einige Firmen haben<br />

vor kurzem spezielle Verfahren entwickelt und patentieren lassen, um z.B. Zn oder Pb aus Säuren zu<br />

entfernen. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

● Reduktion von Säureabfall.<br />

Anwendungsbereich:<br />

● Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 307


Teil B/Kapitel 4<br />

B.4.3.1.7 Optimierte Spülpraktiken und Kaskadenspülung<br />

Beschreibung:<br />

Gegenstrom-Spülkaskaden in Kombination mit Maßnahmen zur Minimierung von<br />

Badverschleppungen durch geeignete Abstreifer (Luftmesser, Tupfer, Abtropfleisten usw.);<br />

kontinuierliche Überwachung der Wasserqualität, Wiederverwendung von Wasser/Verwertung von<br />

Spülwasser in anderen Prozessen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Wasserverbrauch, geringere Kosten für die Wasserbehandlung. [Com BG2]<br />

• Reduzierte Verschleppung von Eisen-Ionen ins Flussmittelbad (verlängerte Standzeit des<br />

Flussmittelbades, reduzierte Verschleppung von Fe ins Zinkbad).<br />

Anwendungsbereich:<br />

● Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

● Bei bestehenden Anlagen kann die Verfügbarkeit von Platz ein begrenzender Faktor sein.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.3.2 Fluxen<br />

B.4.3.2.1 Gute Betriebsführung (’Good Housekeeping’) und Badpflege<br />

Beschreibung:<br />

Eine übermäßig hohe Eisenkonzentration im Flussmittelbad verursacht eine Verschleppung von Fe ins<br />

Zinkbad. Jedes Kilo Eisen, das ins Zinkbad gelangt, verursacht den Verlust von 25 bis 30 kg Zn durch<br />

die Bildung von Krätze. Daher sollte der Eisengehalt so gering wie möglich gehalten werden, z.B.<br />

durch geeignete Spül- und Abstreiftechniken in der Spülsektion, und sorgfältig kontrolliert werden.<br />

[CET-BAT]<br />

Ein Flussmittelbecken sollte keinen Überlauf haben. Abwasser aus dem Flussmittelbad sollte auf einen<br />

oder einige wenige Badwechsel im Jahr zur Instandhaltung und Reinigung beschränkt sein. Dies ist<br />

leicht durch eine Minimierung der Ausschleppung von Spülwasser zu erreichen. So wird verhindert,<br />

dass Ammoniak in die Abwasserbehandlung gelangt. (Anmerkung: Ammoniak wird durch die<br />

typischen physikalisch-chemischen Abwasserbehandlungsverfahren in einer Drahtverzinkerei nicht<br />

entfernt.) [CET-BAT]<br />

Der Verbrauch an Flussmittel kann durch eine gute Drahtvorbereitung, häufige Kontrolle der<br />

Flussmittelsalzkonzentration im Flussmittelbad etc. optimiert werden. Da es viel einfacher ist,<br />

kontinuierlich eine gerade ausreichende Menge an Flussmittel auf einen Draht aufzutragen, als dies bei<br />

komplexem Verzinkungsgut der Fall ist, liegen die Verbräuche bei Drahtverzinkereien viel niedriger<br />

als in Stückverzinkereien. Als Resultat können in einer gut geführten Drahtverzinkerei übermäßige<br />

Bildung von Staub und Flussmitteldämpfen vermieden und geringe Staub- und Metallemissionen auch<br />

ohne einen Filter realisiert werden. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Verlängerte Standzeit von Flussmittelbädern.<br />

• Reduzierter Abfallanfall (Krätze) und reduzierte Emissionen beim nachfolgenden<br />

Tauchbeschichtungsvorgang.<br />

308 Ferrous Metals Processing Industry


Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.3.2.2 Regenerierung von Flussmittelbädern (innerbetrieblich)<br />

Teil B/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Durch Einschleppung von Spülwasser und durch Korrosion des Drahtes gelangt Fe(II) in das<br />

Flussmittelbad. Durch Sauerstoff, der aus der Umgebungsluft absorbiert wird, wird Fe(II) zu Fe(III)<br />

oxidiert. Dieses fällt als Fe(OH)3 aus. Nach ein paar Wochen oder Monaten wird die Produktionslinie<br />

gestoppt und das Fe(OH)3 kann sich absetzen. Der entstehende Schlamm wird entfernt und deponiert.<br />

Die flüssige Phase kann ins Flussmittelbad zurückgeführt werden.<br />

Wenn die Oxidation durch den Sauerstoff der Umgebungsluft nicht ausreicht, kann entweder die<br />

Einschleppung von Fe(II) reduziert werden (siehe B.4.3.1.7) oder es können andere<br />

Oxidationsverfahren angewendet werden (H2O2 siehe D.7.1.1 oder elektrolytische Oxidation siehe<br />

D.7.1.2).<br />

Wenn die Bildung von Fe(OH)3 zu schnell erfolgt und durch gelegentliches Anhalten der Anlage und<br />

Abziehen nicht unter Kontrolle gehalten werden kann, kann der Schlamm auch kontinuierlich in einem<br />

Absetzbecken abgezogen werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Anfall von verbrauchtem Flussmittelbad.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Ziel ist es, den Anfall von verbrauchtem Flussmittel zu minimieren oder ganz zu verhindern. Viele<br />

Drahtverzinker erreichen dies durch reine Vermeidung der Einschleppung von Fe(II), nicht durch<br />

Investitionen in Regenerationsverfahren. Ein Vergleich von Flussmittelbädern in typischen<br />

Stückverzinkereien und Drahtverzinkereien zeigt, dass die Einschlepprate für Fe(II) pro m 2 verzinkter<br />

Ware in Drahtverzinkereien etwa 2 - 5 % der Rate in Stückverzinkereien ausmacht. In den Fällen, in<br />

denen durch Vermeidung der Einschleppung die Menge an verbrauchtem Flussmittel sehr gering<br />

gehalten werden kann, ist die Investition in eine Regenerationseinheit nicht gerechtfertigt.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 309


Teil B/Kapitel 4<br />

B.4.3.2.3 Wiederverwertung von verbrauchtem Flussmittel (extern)<br />

Beschreibung:<br />

Verbrauchte Flussmittelbäder werden zum Recycling an externe Firmen, normalerweise<br />

Flussmittellieferanten, abgegeben. Die Salze der verbrauchten Lösung können zur Herstellung von<br />

Flussmitteln verwendet werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Th. Goldschmidt, Deutschland<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.3.2.4 Geschlossene Flussmittelbäder<br />

Ein Flussmittelbad, eine erwärmte, wässrige Lösung von ZnCl2, NH4Cl und ggf. anderer Salze,<br />

emittiert nur Wasserdampf. Flussmittelbäder könnten mit einer Haube oder Abdeckung versehen<br />

werden. Dies hätte den Vorteil Wärmeverluste bei erwärmten Flussmittelbädern zu verringern. [CET-<br />

BAT]<br />

Geschlossene Flussmittelbäder werden jedoch nicht als <strong>BVT</strong> angesehen, weil die entstehenden<br />

Dämpfe ungefährlich sind und die Vorteile für die Umwelt im Vergleich zu den Kosten zu klein sind.<br />

[Com2 B]<br />

B.4.3.3 Schmelztauchbeschichtung (Feuerverzinken)<br />

B.4.3.3.1 Zinkbad: Gute Betriebsführung (’Good Housekeeping’)<br />

Beschreibung:<br />

Die wichtigsten Maßnahmen einer guten Betriebsführung sind:<br />

• Bildung einer Schutzschicht auf dem Zinkbad (Feststoffe) oder Verwendung einer Abdeckung für<br />

das Bad. Dies minimiert die Zinkverluste durch Oxidation, minimiert die Entstehung von<br />

Flussmitteldämpfen und reduziert drastisch die Wärmeverluste des Zinkbades.<br />

• Feuchtigkeit, die ins Zinkbad gerät, verdampft explosionsartig. Diese Quelle für<br />

Zinkstaubemissionen kann eliminiert werden, wenn der Draht bei Eintritt in das Zinkbad trocken<br />

ist. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Durch gute Betriebsführung ist es möglich, ein Feuerverzinkungsbad mit sehr niedrigen Zink- und<br />

Staubemissionen zu fahren (weniger als 5 mg/Nm 3 Zn, weniger als 10 mg/Nm 3 Staub). [CET-BAT]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

310 Ferrous Metals Processing Industry


B.4.3.3.2 Emissionserfassung und Behandlung der abgesaugten Luft<br />

Teil B/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Wenn eine gute Betriebsführung aus irgendeinem Grund nicht ausreicht, um geringe Zink- und<br />

Staubemissionen zu erzielen, können Hauben oder Abdeckungen über dem Bad und Absaugsysteme<br />

mit Filtern installiert werden. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.3.3.3 Rauchreduzierte Flussmittel<br />

Beschreibung:<br />

In rauchreduzierten Flussmitteln ist Ammoniumchlorid teilweise durch andere Alkalichloride ersetzt<br />

(z.B. Kaliumchlorid).<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Luftemissionen.<br />

• Reduktion von Hartzink.<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.3.3.4 Lagerung zinkhaltiger Reststoffe<br />

Beschreibung:<br />

Zinkabfälle stammen aus dem Zinkbad (Zinkoberschlacke, Zinkunterschlacke, verbrauchte<br />

Badabdeckung). Diese Reststoffe sollten getrennt gelagert und vor Regen und Wind geschützt werden.<br />

Hinsichtlich einer Verwertung oder endgültigen Deponierung dieser Reststoffe ist die Drahtindustrie<br />

von externen Firmen abhängig. Normalerweise werden diese zinkhaltigen Abfälle von der Ne-<br />

Metallindustrie (Zinkproduzenten) verwertet. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

B.4.3.3.5 Kühlwasser nach dem Zinkbad<br />

Stahlverarbeitung 311


Teil B/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Kühlwasser kann, unter Verwendung von Kühltürmen, Luftkühlern oder ähnlichen Einrichtungen, in<br />

geschlossenen Kreisläufen gefahren werden. Da die Qualität dieses Wassers sehr hoch ist, könnte<br />

Abwasser aus diesen Kreisläufen wieder verwertet werden.<br />

Um Kontaminationen (hauptsächlich gelöstes Zn) vor einer Ableitung zu entfernen, sollte jegliches<br />

Abwasser aus diesen Kühlwassersystemen behandelt. [CET-BAT]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

312 Ferrous Metals Processing Industry


B.5 BESTE VERFÜGBARE TECHNIKEN FÜR<br />

KONTINUIERLICHE SCHMELZTAUCH-<br />

BESCHICHTUNGSANLAGEN<br />

Teil B/Kapitel 5<br />

Zum Verständnis dieses Kapitels und seines Inhalts möge der Leser zum Vorwort dieses Dokuments<br />

zurückkehren, insbesondere zum fünften Abschnitt: „Anleitung zum Verständnis und zur Benutzung<br />

des Dokuments“. Die Bewertung der in diesem Kapitel vorgestellten Verfahren und der damit<br />

verbundenen Emissions- und/oder Verbrauchswerte oder Wertebereiche erfolgte iterativ in folgenden<br />

Schritten:<br />

• Ermittlung der wichtigsten Umweltprobleme bei kontinuierlichen Schmelztauch-<br />

Beschichtungsanlagen. Zu den wichtigsten Aspekten zählen säurehaltige Luftemissionen, Abfälle<br />

und Abwasser, Luftemissionen von den Öfen, Energieverbrauch der Öfen, zinkhaltige Reststoffe<br />

und öl- und chromhaltiges Abwasser;<br />

• Prüfung der wichtigsten Verfahren zur Behandlung dieser Umweltprobleme;<br />

• Ermittlung der besten Umweltschutzleistungen auf der Grundlage der in der Europäischen Union<br />

und weltweit <strong>verfügbare</strong>n Daten;<br />

• Prüfung der Bedingungen, unter denen diese Leistungen erreicht wurden, wie Kosten,<br />

medienübergreifende Wirkungen, wichtigste treibende Kräfte bei der Umsetzung dieser<br />

Verfahren;<br />

• Auswahl der besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> (<strong>BVT</strong>) und der damit verbundenen Emissions-<br />

und/oder Verbrauchswerte für diese Branche im Allgemeinen gemäß Artikel 2 Absatz 11 und<br />

Anhang IV der Richtlinie.<br />

Die Beurteilung durch Sachverständige des Europäischen IPPC Büros und der einschlägigen<br />

technischen Arbeitsgruppe (TWG) hat bei jedem dieser Schritte und der Wahl der Darstellungsform<br />

eine Schlüsselrolle gespielt.<br />

Auf Grundlage dieser Beurteilung werden in diesem Kapitel <strong>Techniken</strong> und - soweit dies möglich ist –<br />

die mit der Anwendung von <strong>BVT</strong> verbundenen Emissions- und Verbrauchswerte dargestellt, die<br />

insgesamt für den Sektor als geeignet angesehen werden und in vielen Fällen die derzeitigen<br />

Leistungen einiger Anlagen in diesem Industriezweig widerspiegeln. Sofern „mit den besten<br />

<strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> verbundene“ Emissions- oder Verbrauchswerte angegeben werden, ist dies so<br />

zu verstehen, dass diese Werte die Umweltschutzleistung darstellen, die als Ergebnis der Anwendung<br />

der beschriebenen <strong>Techniken</strong> in dieser Branche zu erwarten wäre. Dabei ist das mit der Definition von<br />

<strong>BVT</strong> verbundene Kosten-/Nutzen-Verhältnis bereits berücksichtigt. Es handelt sich jedoch nicht um<br />

Emissions- und Verbrauchsgrenzwerte, und sie sollten nicht als solche aufgefasst werden. In einigen<br />

Fällen mag es technisch möglich sein, bessere Emissions- oder Verbrauchswerte zu erreichen, aber<br />

wegen der damit verbundenen Kosten oder medienübergreifenden Erwägungen werden sie nicht als<br />

geeignete <strong>BVT</strong> für die gesamte Branche angesehen. Doch können solche Werte in bestimmten Fällen<br />

gerechtfertigt sein, wenn besondere Umstände dies fordern.<br />

Die mit den <strong>BVT</strong> verbundenen Emissions- und Verbrauchswerte müssen gemeinsam mit den<br />

angegebenen Referenzbedingungen (z.B. Mittelungszeiträume) betrachtet werden.<br />

Das oben beschriebene Konzept der „mit den <strong>BVT</strong> verbundenen Werte” ist von dem an anderer Stelle<br />

in diesem Dokument verwandten Begriff „erreichbarer Wert“ zu unterscheiden. Wird ein Wert bei<br />

Verwendung einer bestimmten Technik oder einer Kombination von <strong>Techniken</strong> als ,,erreichbar”<br />

beschrieben, so ist dies so zu verstehen, dass die Einhaltung dieses Wertes über einen längeren<br />

Zeitraum in einer gut gewarteten und betriebenen Anlage bzw. einem Prozess unter Verwendung<br />

dieser <strong>Techniken</strong> erwartet werden kann.<br />

Wo Kostendaten verfügbar waren, wurden sie zusammen mit der Beschreibung der im vorigen Kapitel<br />

vorgestellten <strong>Techniken</strong> genannt. Sie geben einen groben Hinweis auf die Größenordnung der damit<br />

Stahlverarbeitung 313


Teil B/Kapitel 5<br />

verbunden Kosten. Die tatsächlichen Kosten der Anwendung einer Technik hängen jedoch stark vom<br />

Einzelfall ab, z.B. von Steuern, Gebühren und den technischen Merkmalen der betreffenden Anlage.<br />

Solche standortspezifischen Faktoren können in diesem Dokument nicht erschöpfend behandelt<br />

werden. Liegen keine Kostendaten vor, dann beruhen die Schlussfolgerungen über die wirtschaftliche<br />

Vertretbarkeit der <strong>Techniken</strong> auf Beobachtungen bei bestehenden Anlagen.<br />

Die allgemeinen <strong>BVT</strong> in diesem Kapitel sollen künftig als Referenz dienen, auf die sich die<br />

Leistungsbeurteilung einer bestehenden Anlage oder einer geplanten neuen Anlage bezieht. Auf diese<br />

Weise helfen sie bei der Festsetzung geeigneter, „<strong>BVT</strong>-gestützter“ Bedingungen für die Anlage oder<br />

bei der Festlegung allgemeiner bindender Vorschriften gemäß Artikel 9 Absatz 8. Voraussichtlich<br />

können Neuanlagen so geplant werden, dass sie zumindest die hier vorgestellten <strong>BVT</strong>-Werte oder<br />

sogar bessere Werte einhalten. Es ist auch bedacht, dass sich bestehende Anlagen in Richtung der<br />

allgemeinen <strong>BVT</strong>-Werte hinbewegen oder darüber hinausgehen können, je nach der im Einzelfall<br />

gegebenen technischen und wirtschaftlichen Anwendbarkeit.<br />

Die <strong>BVT</strong>-Referenzdokumente setzen zwar keine gesetzlich bindenden Normen fest, doch sollen sie<br />

der Wirtschaft, den Mitgliedstaaten und der Öffentlichkeit als Richtschnur dafür dienen, welche<br />

Emissions- und Verbrauchswerte mit dem Einsatz spezieller <strong>Techniken</strong> zu erzielen sind. Geeignete<br />

Grenzwerte für jeden Einzelfall müssen unter Berücksichtigung der Ziele der Richtlinie über die<br />

integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung und lokaler Erwägungen<br />

ermittelt werden.<br />

In diesem Kapitel werden die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> zur Verminderung der Umwelteinflüsse<br />

durch kontinuierliche Schmelztauchbeschichtungsanlagen diskutiert. So weit wie möglich folgt die<br />

Struktur des Kapitels der Reihenfolge der Produktionslinie und identifiziert <strong>BVT</strong> für die einzelnen<br />

Prozessstufen. Jedoch können einige Maßnahmen, speziell Primär- oder Vorsorgemaßnahmen, nicht<br />

nur einem einzelnen Prozessschritt zu geordnet werden und werden daher der Gesamtanlage<br />

zugeordnet. Wo dies möglich ist und wo die vorhandenen Daten es zuliessen, werden Emissionswerte,<br />

Wirkungsgrade oder Rezirkulierungsraten angegeben, als Indikation, welche Verbesserung durch den<br />

Einsatz der Maßnahme zu erwarten ist. Für einige der <strong>Techniken</strong> konnte der offensichtliche positive<br />

Effekt nicht durch einen exakten, numerischen Wert angegeben werden, dennoch wurden einige dieser<br />

<strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong> ausgewählt.<br />

Soweit nicht anders angegeben sind die im folgenden <strong>BVT</strong>-Kapitel gemachten Emissionsangaben<br />

Tagesmittelwerte. Für Luftemissionen beziehen sich die Werte auf Standardkonditionen von 273 K,<br />

101.3 kPa, trockenes Abgas.<br />

Emissionen ins Wasser werden angegeben als Tagesmittelwert einer Durchflussmengen bezogenen<br />

24-Stunden-Mischprobe oder als durchflussmengenbezogene Mischprobe über die tatsächliche<br />

Betriebszeit (bei Anlagen, die nicht im 3-Schichtbetrieb arbeiten.)<br />

B.5.1 Bandverzinken<br />

Zu den besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> für das Beizen siehe <strong>BVT</strong>-Kapitel in Teil A/Kaltwalzwerke.<br />

Für Entfettungsprozesse in kontinuierlichen Schmelztauchbeschichtungsanlagen werden die<br />

folgenden <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong> angesehen:<br />

• Kaskadenentfettung.<br />

• Reinigung und Rückführung der Entfettungslösung. Geeignete Maßnahmen zur Reinigung sind<br />

mechanische Verfahren und Membranfiltration, wie in Kapitel A.4 beschrieben.<br />

• Behandlung der verbrauchten Entfettungslösung durch elektrolytische Emulsionsspaltung oder<br />

Ultrafiltration zur Verringerung des Ölgehalts; die abgetrennte Ölfraktion sollte verwertet werden<br />

(z.B. thermisch); Behandlung (Neutralisation usw.) der abgeschiedenen Wasserphase.<br />

314 Stahlverarbeitung


Teil B/Kapitel 5<br />

• Abgedeckte Behälter mit Absaugung und Abluftreinigung mittels Wäscher oder<br />

Tröpfchenabscheider.<br />

• Einsatz von Abquetschrollen zur Minimierung der Ausschleppung.<br />

Als beste <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> zur Reduktion der Emissionen und des Energieverbrauchs bei<br />

Wärmebehandlungsöfen werden angesehen:<br />

• NOx-arme Brenner mit verbundenen Emissionswerten von 250 - 400 mg/Nm³ für NOx (3 % O2)<br />

ohne Luftvorwärmung und 100 - 200 mg/Nm³ für CO.<br />

• Luftvorwärmung durch Regenerativ- oder Rekuperativbrenner.<br />

Es wurden keine Daten über NOx-Konzentrationen in Verbindung mit Luftvorwärmung geliefert,<br />

aber die Werte für Wärmöfen (Teil A) können als Anhaltspunkt dienen. Eine Begrenzung der<br />

Luftvorwärmung kann als NOx-Reduktionsmaßnahme angesehen werden, jedoch müssen die<br />

Vorteile des reduzierten Energieverbrauches und der Reduktion an SO2, CO2 und CO gegenüber<br />

dem Nachteil möglicherweise gesteigerter NOx-Emissionen durch Luftvorwärmung abgewogen<br />

werden.<br />

oder<br />

• Vorwärmen des Bandes.<br />

• Nutzung der Wärme des Abgases zur Dampferzeugung.<br />

Das Zinkbad beim Schmelztauchbeschichten ist eine Quelle für zinkhaltige Reststoffe, Krätze und<br />

Hartzink. <strong>BVT</strong> für diese Reststoffe sind die separate Sammlung und externe Verwertung in der NE-<br />

Metallindustrie.<br />

<strong>BVT</strong> für Anlagen in denen so genanntes Galvannealing durchgeführt wird, d.h. für Anlagen, in denen<br />

nach der Verzinkung noch eine spezielle Wärmebehandlung erfolgt, sind:<br />

• NOx-arme Brenner mit verbundenen Emissionswerten von 250 - 400 mg/Nm³ für NOx (3 % O2)<br />

ohne Luftvorwärmung.<br />

• Regenerativ- oder Rekuperativbrenner.<br />

• Es wurden keine Daten über NOx-Konzentrationen in Verbindung mit Luftvorwärmung geliefert,<br />

aber die Werte für Wärmöfen (Teil A) können als Anhaltspunkt dienen. Eine Begrenzung der<br />

Luftvorwärmung kann als NOx-Reduktionsmaßnahme angesehen werden, jedoch müssen die<br />

Vorteile des reduzierten Energieverbrauches und der Reduktion an SO2, CO2 und CO gegenüber<br />

dem Nachteil möglicherweise gesteigerter NOx-Emissionen durch Luftvorwärmung abgewogen<br />

werden.<br />

Die Nachbehandlung von Stahl durch Einölen, Phosphatisieren und Chromatisieren erfolgt zum<br />

Schutz. Beim Einölen entstehen Öldämpfe, die am besten reduziert werden durch:<br />

• Abdecken der Bandölmaschine<br />

oder<br />

• Elektrostatisches Ölen.<br />

Die Umweltauswirkungen von Phosphatierung und Passivierung/Chromatierung werden am besten<br />

reduziert durch die folgenden <strong>BVT</strong>:<br />

• Abdecken der Prozessbäder.<br />

• Reinigung und Wiederverwendung der Phosphatierungslösung.<br />

• Reinigung und Wiederverwendung der Passivierungslösung.<br />

• Einsatz von Abquetschrollen.<br />

• Auffangen der Dressier-/Nachwalzlösung und deren Behandlung in der<br />

Abwasserbehandlungsanlage<br />

Beim Kühlen (von Maschinen usw.) sind separate Kühlwassersysteme in geschlossenen Kreisläufen<br />

<strong>BVT</strong>.<br />

Stahlverarbeitung 315


Teil B/Kapitel 5<br />

Abwasser fällt bei Bandverzinkungsanlagen in den chemischen Behandlungsanlagen und beim Spülen<br />

an. Bei der Kühlung des Bandes fällt Abwasser an, das durch Abrieb verunreinigt ist. Durch das<br />

Sprühwasser, mit dem die Arbeitsrollen des Dressiergerüstes gesäubert werden, fällt Abwasser an, das<br />

zinkhaltigen Abrieb und Schmieröl enthält. Diese Abwasserströme müssen durch eine Kombination<br />

von Sedimentation, Filtration und/oder Flotation/Fällung/Flockung behandelt werden. Als <strong>BVT</strong><br />

werden hier die in Kapitel 4 beschriebenen <strong>Techniken</strong> oder Kombinationen von<br />

Einzelbehandlungsmaßnahmen (wie in Teil D beschrieben) mit gleicher Wirkung angesehen. Die<br />

verbundenen Emissionswerte sind:<br />

SS: < 20 mg/l<br />

Fe: < 10 mg/l<br />

Zn: < 2 mg/l<br />

Ni: < 0,2 mg/l<br />

Crges: < 0,2 mg/l<br />

Pb: < 0,5 mg/l<br />

Sn: < 2 mg/l<br />

Mit einigen bestehenden kontinuierlichen Abwasserbehandlungsanlagen kann lediglich ein<br />

Zinkemissionswert von < 4 mg/l erreicht werden. In diesen Fällen ist es das <strong>Beste</strong>, auf<br />

diskontinuierliche Abwasserbehandlung umzustellen.<br />

B.5.2 Feueraluminieren von Blech<br />

Die meisten <strong>BVT</strong> sind die gleichen wie beim Feuerverzinken. Allerdings besteht keine Notwendigkeit<br />

für eine Abwasserbehandlungsanlage, da lediglich Kühlwasser anfällt.<br />

<strong>BVT</strong> für die Erwärmung sind:<br />

Gasfeuerung und Kontrollsysteme für die Verbrennung.<br />

B.5.3 Beschichten von Blech mit Blei-Zinn-Legierungen<br />

Die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> für Blei-Zinn-Beschichtungsanlagen sind:<br />

• Beiztanks müssen geschlossen sein, und das Abgas muss über Füllkörperwäscher mit pH-<br />

Wertkontrolle gereinigt werden. Die erreichten HCl-Emissionen liegen weit unter 30 mg/Nm³.<br />

Abwässer des Wäschers und der Beiztanks müssen in der Abwasserbehandlungsanlage gereinigt<br />

werden.<br />

• Gekapselte Vernickelung mit Abgasabführung über Nasswäscher.<br />

• Beim Schmelztauchen ist der Einsatz von Luftmessern zur Schichtdickenkontrolle als <strong>BVT</strong><br />

anzusehen; dies führt zu keinen Emissionen.<br />

• Bei der Passivierung ist <strong>BVT</strong> ein spülungsfreies System; dadurch fällt kein<br />

behandlungsbedürftiges Abwasser an. Falls ein Trockner notwendig ist, sollte dies ein<br />

gasgefeuerter Ofen sein. Es fallen keine Abwässer an.<br />

• Ölen: elektrostatische Ölmaschine.<br />

• Zur Behandlung der Prozessabwässer, z.B. Beizsäuren oder Abwasser von Wäschern, ist eine<br />

Abwasserbehandlungsanlage notwendig. <strong>BVT</strong> für diese Anlagen ist eine zweistufige<br />

Neutralisationseinheit, in der unter automatischer pH-Wertkontrolle Natronlauge zugegeben wird.<br />

Anschließend erfolgt die Ausscheidung von Feststoffen in einem Absetzbecken unter Zugabe<br />

316 Stahlverarbeitung


Teil B/Kapitel 5<br />

eines Flockungsmittels zur Unterstützung des Prozesses. Die klare Flüssigkeit wird abgeleitet. Die<br />

abgesetzten Stoffe werden in einer Filterpresse entwässert und der Filterkuchen deponiert. Eine<br />

Verwertung des Filterkuchens wäre <strong>BVT</strong>, jedoch gibt es bis heute noch keine Verwertungswege<br />

für dieses Material.<br />

B.5.4 Verzinken von Draht<br />

Um die Luftemissionen aus Inline-Beizanlagen zu reduzieren, sind gekapselte oder mit<br />

Absaugeinrichtungen versehene Anlagen und Abgaswäsche <strong>BVT</strong>. Die mit <strong>BVT</strong> verbundenen HCl-<br />

Emissionswerte liegen zwischen 2 und 30 mg/Nm³.<br />

Zur Reduktion des Säureverbrauches der Beizlinien werden die folgenden <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong><br />

angesehen:<br />

• Kaskadenspülung für Neuanlagen über einer bestimmten Kapazität. Bei kleinen Anlagen wäre die<br />

Investition in einen zweiten Beiztank, Rohrleitungen und Prozesskontrollanlagen nicht<br />

gerechtfertigt. Eine Kapazitätsgrenze von 15 000 t/Jahr pro Linie wird vorgeschlagen.<br />

Der Umbau von bestehenden Beizlinien mit einem Bad zu Kaskadenbeizen ist sehr teuer. Die<br />

Kosten sind verglichen mit den Vorteilen wahrscheinlich zu hoch.<br />

• Rückgewinnung der freien Säure.<br />

• Externe Regeneration der verbrauchten Säure für alle Anlagen.<br />

• Verwertung der verbrauchten Säure als Sekundärrohstoff.<br />

Zur Reduzierung des Wasserverbrauches werden die folgenden <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong> angesehen:<br />

• Kaskadenspülung, in Kombination mit anderen Methoden zur Minimierung des Wasserverbrauchs<br />

bei allen Neu- und Großanlagen (> 15 000 t/Jahr).<br />

Bei kleineren Anlagen sind die meisten Neuanlagen mit Kaskadenspülung ausgestattet, u. U. in<br />

Kombination mit anderen Methoden zur Minimierung des Spülwasserverbrauchs. Bei bestehenden<br />

Anlagen sind die Möglichkeiten beschränkt, z.B. können zusätzliche Spülkaskadenstufen aufgrund<br />

von Platzmangel unmöglich sein.<br />

Für alles restliche Abwasser ist eine Behandlung erforderlich. <strong>BVT</strong> für die Abwasserbehandlung in<br />

Drahtverzinkereien (inkl. damit verbundene Prozesse) ist eine physikalisch-chemische Behandlung<br />

(Neutralisation, Flockung usw.). Die verbundenen Schadstoffkonzentrationen im Abwasser sind:<br />

SS: < 20 mg/l<br />

Fe: < 10 mg/l<br />

Zn: < 2 mg/l<br />

Ni: < 0,2 mg/l<br />

Crges: < 0,2 mg/l<br />

Pb: < 0,5 mg/l<br />

Sn: < 2 mg/l [Com BG3]<br />

Beim Fluxen werden zur Reduzierung von Abfällen und verbrauchten Flussmittellösungen die<br />

folgenden <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong> angesehen:<br />

• Gute Betriebsführung, die insbesondere auf die Reduzierung des Eisenaustrags und die Wartung<br />

des Prozessbades ausgerichtet ist.<br />

• Betriebsinterne Regenerierung von Flussmittelbädern durch Entfernung des Eisens im<br />

Teilstromverfahren.<br />

• Externe Wiederverwertung der verbrauchten Flussmittellösung.<br />

Stahlverarbeitung 317


Teil B/Kapitel 5<br />

Grundsätzlich sind die in Kapitel B.4 beschriebenen Maßnahmen einer guten Betriebsführung auch<br />

<strong>BVT</strong> für das Schmelztauchbeschichten. Die mit diesen <strong>BVT</strong> verbundenen Emissionswerte sind für<br />

Staub < 10 mg/Nm³ und für Zn < 5 mg/Nm³. Darüber hinaus sind die getrennte Sammlung von<br />

zinkhaltigen Abfällen, die separate Lagerung und der Schutz vor Regen und Wind sowie die<br />

Verwertung in der NE-Metallindustrie <strong>BVT</strong>.<br />

Wenn Kühlwasser nach Verzinkungsbädern verwendet wird, sind geschlossene Kreisläufe oder<br />

Nutzung dieses sehr sauberen Wassers zum Auffrischen anderer Prozessbäder <strong>BVT</strong>.<br />

318 Stahlverarbeitung


Part B/Chapter 6<br />

B.6 EMERGING TECHNIQUES FOR CONTINUOUS COATING<br />

LINES<br />

B.6.1 Coating of Sheet<br />

B.6.1.1 Roll Coaters<br />

These are rolls for applying organic coatings or paintings that are nowadays replacing to the<br />

chromating surface treatment. If compatible with the high speed in galvanising, this application<br />

improves notably the environmental performance in the finish stage, because there are not effluents<br />

with chromic products. [Com-CC-2]<br />

B.6.1.2 Vacuum Vapour Deposition<br />

This coating method is a physical process to deposit evaporated metal on base metal in a<br />

vacuum (< 50 Pa). Metallic vapour is produced, mainly, by one of two processes: resistant<br />

heating and electron-beam bombardment.<br />

A production line with zinc vapour deposition was developed by Nisshing Steel Company and<br />

Mitsubishi Heavey Industry Company in Japan, and commercial products have been produced<br />

since 1987. This production line works with a resistence heating system.<br />

The production process is as follows: pre-treatment furnace, seal roll, coating chamber and<br />

evaporation bath. In the production line, the reducing furnace system of the galvanising line is<br />

adopted as a pretreatment process. [Com-CC-2]<br />

Physical Vapour Deposition (PVD)<br />

Strictly speaking the above process belong to this one. But nowadays several different processes<br />

coming from PVD are being investigated.<br />

The PVD process can be used for the deposition of pure ceramic coatings (as well as metals and<br />

alloys). At least one of the constituents is physically evaporated from solid within the vacuum<br />

chamber. In the most advanced processes the sample to be coated is made the cathode in a glow<br />

discharge of the evaporated metal and gas atomic species. Thus, for example, titanium can be<br />

evaporated in nitrogen to produce titanium nitride. The benefit of the ionisation which results in<br />

the glow discharge is that the positively charged depositing species are accelerated to the<br />

sample surface and arrive with high energy, producing a dense, well adhered deposit. Also,<br />

since the energy is imparted at the surface, where it is needed, the process can be carried out at<br />

comparatively low bulk substrate temperatures (


Part B/Chapter 6<br />

passiving solutions. The behaviour of alternatives has been good as primer (previous to an<br />

organic coating), but not so good as definitive protection. [Com-CC-2]<br />

B.6.1.4 Air-knives with Variable Profile<br />

This technique consists on a device with several metallic lamellas with an independent heating<br />

system. These can change the gap of the air-knives by means of a differential temperature in<br />

each part of the air-knives thus the coating profile is better controlled. This technique would<br />

produce a reduction of the consumption of the coating material, and improving of the quality in<br />

the thickness of the metallic layer and, then, and increase of the yield. [Com-CC-2]<br />

B.6.1.5 Application of the Fuzzy-logic for the Controlling of the Airknives<br />

With an Artificial Neural Networks (ANN) software, the thickness gage would feedback the gap<br />

of the air-knives to optimize the coating. The system is designed as knowledge based system to<br />

learn from its previous experience. This technique would produce a reduction of the<br />

consumption of the coating material, and improving of the quality in the thickness of the<br />

metallic layer and, then, and increase of the yield. This is equivalent to a better energy<br />

efficiency. [Com-CC-2]<br />

B.6.1.6 Removing the Pot-roll (Catenary)<br />

When the strip leaves the snout, if it would be possible a strict control of the catenary traced by<br />

the strip, the pot-roll could be avoided.<br />

Removing the top-roll (air-cushion)<br />

After the bath, the strip go up to the cooling zone. In the first stage is advisable to avoid the<br />

contact of the strip anywhere whit other devices, because the coating temperature is still too<br />

high and could be marked the surface easily. This system consists on an air cushion on the top<br />

at the beginning of the cooling zone for this purpose. Thus, there are an increase of the quality<br />

and yield of the line. [Com-CC-2]<br />

B.6.1.7 Core-less Pot<br />

This pot is an induction system itself.<br />

B.6.1.8 Cooling by Micro Water Sprayed at the Cooling Tower<br />

With this device we can reduce the size of the cooling tower. This implies a reduction of the<br />

mechanical parts, rolls, etc. In the same way, there are a reduction of the probabilities of marks,<br />

oil-leaks, etc.<br />

320 Ferrous Metals Processing Industry


B.6.2 Coating of Wire<br />

B.6.2.1.1 Ultrasound Cleaning<br />

Part B/Chapter 6<br />

For removing smut from over-etched high carbon steel wire, smut = fine particle carbon<br />

compounds layer on surface, leading to rejection of the wire --- waste<br />

B.6.2.1.2 Combined Electrolytic and Ultrasound Cleaning for Scale<br />

Removal<br />

Emerging:<br />

as alternative to acid pickling<br />

using neutral aqueous solutions of sodium sulphate, sodium chloride and sodium<br />

tripolyphosphate, with Anodic or cathodic D.C. electrolysis or P.R. (periodic current reversal)<br />

Ferrous Metals Processing Industry 321


- Keine autorisierte Übersetzung -<br />

(Übersetzung der Europäischen Kommission)<br />

B.7 ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN<br />

Teil B/Kapitel 7<br />

Die folgenden Schlussfolgerungen und Empfehlungen betreffen den zeitlichen Ablauf der<br />

Untersuchungen, die Informationsquellen, die Verfügbarkeit und Qualität der Daten, den<br />

Konsens unter den Sachverständigen der technischen Arbeitsgruppe und Empfehlungen für die<br />

künftige Arbeit.<br />

Zeitlicher Ablauf der Arbeiten<br />

Die Erarbeitung des vorliegenden BREF-Dokuments nahm etwa zweieinhalb Jahre in<br />

Anspruch. Die wichtigsten Schritte waren dabei folgende:<br />

• Erstes Treffen der technischen Arbeitsgruppe (Kickup-Meeting) 11. – 12.12.97<br />

• Vorlage sachbezogener Informationen und Daten durch die technische Arbeitsgruppe:<br />

für die Kapitel 2 Februar – Oktober 1998<br />

für die Kapitel 3 April – Oktober 1998<br />

für die Kapitel 4 Juli – Oktober 1998<br />

• Erster Entwurf Dezember 1998<br />

• Erste Konsultationsrunde 16.12.98 – 12.2.99<br />

• Auswertung der Bemerkungen und Überarbeitung des<br />

Entwurfs: Mai – Juli 1999<br />

(Beantwortung der Bemerkungen, Klarstellungen und<br />

Bitte um zusätzliche Informationen)<br />

• Einreichung fehlender Informationen/Daten: September – November 1999<br />

• Zweiter Entwurf Dezember 1999<br />

• Zweite Konsultationsrunde 17.12.99 - 17.02.00<br />

• Zweites Treffen der technischen Arbeitsgruppe 22.- 24.03.00<br />

• Vorlagen zu strittigen Fragen, die beim 2. Treffen<br />

der technischen Arbeitsgruppe angeschnitten wurden: 28.03.00 – 19.07.00<br />

• Konsultation zu ‘neuen’ Kapiteln (überarbeitete Kapi- 21.07.00 – 18.08.00<br />

tel 5, Kapitel 7 Abschließende Bemerkungen und<br />

Empfehlungen, Zusammenfassung Kapitel 4: SCR und SNCR)<br />

• Endgültiger Entwurf<br />

Informationsquellen<br />

Insgesamt wurden 65 Berichte zu den verschiedenen Problemfeldern des Stahl verarbeitenden<br />

Sektors eingereicht. Diese Berichte enthalten sehr unterschiedliche Arten von Informationen<br />

(statistische Daten, Beschreibung von Herstellungstechnologien, Informationen zu bestimmten<br />

Umweltschutzmaßnahmen, darunter Fallstudien und Emissions-/Verbrauchsdaten). Bei ihrer<br />

Erarbeitung ging man von verschiedenen Standpunkten aus; die Mehrzahl von ihnen<br />

konzentriert sich nur auf einen Aspekt oder ein Medium, nur wenige behandeln alle<br />

umweltrelevanten Aspekte.<br />

Von der Industrie zusammengestellte Unterarbeitsgruppen für Warmwalzen, Kaltwalzen und<br />

kontinuierliches Beschichten sowie die Europäische Vereinigung für Stückverzinkung (EGGA)<br />

brachten während der Arbeit am BREF-Dokument zur Stahlverarbeitung Berichte und Papiere<br />

über ihre Sektoren ein, in denen die eingesetzten Herstellungsverfahren und einige<br />

umweltrelevante Maßnahmen behandelt wurden. Deutschland legte einen Bericht über “<strong>Beste</strong><br />

<strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> in der deutschen Stahl verarbeitenden Industrie” vor.<br />

Stahlverarbeitung 323


Teil B/Kapitel 7<br />

Solche Unterlagen sind für die Qualität des Dokuments von entscheidender Bedeutung, aber<br />

wenn sie nicht bereits frühzeitig im Prozess eingereicht werden, ist ihr Nutzen möglicherweise<br />

begrenzt. Verzögerungen bei der Vorlage wichtiger Informationen, insbesondere über die bei<br />

der Festlegung der <strong>BVT</strong> zu berücksichtigen <strong>Techniken</strong>, führten zu Verzögerungen bei der<br />

Veröffentlichung der Entwürfe dieses BREF-Dokuments.<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong><br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> (<strong>BVT</strong>) wurden für alle drei Sparten der Stahlverarbeitung und für<br />

die einzelnen Produktionsschritte herausgearbeitet. Sie werden im Einzelnen in den drei<br />

Kapiteln 5 beschrieben, in denen auch Hintergrundinformationen und gegebenenfalls<br />

Begründungen für die Auswahl als <strong>BVT</strong> und für die gemeldeten, mit <strong>BVT</strong> erzielbaren<br />

Emissionswerte gegeben werden. Die Zusammenfassung enthält sämtliche <strong>BVT</strong> betreffenden<br />

Schlussfolgerungen.<br />

Grad des Konsenses<br />

In Teil A dieses BREF-Dokuments finden sich an mehreren Stellen unterschiedliche<br />

Auffassungen. Zu drei Bereichen konnte die technische Arbeitsgruppe keinen gemeinsamen<br />

Standpunkt formulieren:<br />

• Mit <strong>BVT</strong> realisierbare Staubwerte für den Einsatz von Gewebefiltern/Elektrofiltern<br />

• SCR und SNCR NOx–Reduzierungsmaßnahmen für Nachwärmöfen<br />

• S-Gehalt im Heizöl<br />

Was die Staubemissionen betrifft, so war sich die technische Arbeitsgruppe darin einig, dass<br />

Entstaubung und der Einsatz von Gewebefiltern <strong>BVT</strong> sind, aber es gab zwei Meinungen über<br />

die mit Gewebefiltern erreichbaren Werte. Ausgehend von ihren Erfahrungen und ihrer<br />

Kenntnis der erzielten Staubwerte schlugen Vertreter der Branche den höheren Wert von<br />

20 mg/Nm³ vor. Einige Mitgliedstaaten und umweltpolitische NRO betrachteten einen Wert<br />

unter 5 mg/Nm³ als den geeigneten mit <strong>BVT</strong> erreichbaren Wert für Gewebefilter; aber es lag<br />

kaum Zahlenmaterial vor, und für die meisten Anwendungsgebiete wurden keinen Daten zur<br />

Untermauerung dieser Auffassung präsentiert (siehe auch Empfehlungen für die künftige<br />

Arbeit).<br />

Angaben und Daten zu SCR und SNCR in Nachwärmöfen wurden erst zu einem sehr späten<br />

Zeitpunkt zur Verfügung gestellt, nämlich während und nach dem zweiten Treffen der<br />

technischen Arbeitsgruppe. Einige Mitglieder der Arbeitsgruppe betrachteten diese <strong>Techniken</strong><br />

als <strong>BVT</strong>, während andere die Ansicht vertraten, dass die <strong>verfügbare</strong>n Angaben über technische<br />

Einzelheiten und Wirtschaftlichkeit nicht ausreichten, um eine endgültige Entscheidung darüber<br />

zu treffen, ob SCR und SNCR als <strong>BVT</strong> gelten sollen oder nicht. Da diese<br />

Meinungsverschiedenheiten erst gegen Ende der Untersuchungen auftraten, reichte die Zeit zur<br />

Lösung der offen gebliebenen Fragen nicht aus (siehe auch Empfehlungen für die künftige<br />

Arbeit).<br />

Die Frage der Begrenzung des S-Gehalts im Heizöl war ein weiterer Streitpunkt. Obwohl ein<br />

Grenzwert von S < 1% zu Emissionen von bis zu 1700 mg SO2 /Nm 3 führen kann, sprachen sich<br />

einige Mitglieder der Arbeitsgruppe dafür aus, diesen Wert als <strong>BVT</strong> einzustufen. Andere<br />

vertraten die Ansicht, dass ein niedrigerer Grenzwert für Schwefel oder zusätzliche Maßnahmen<br />

zur Verminderung von SO2 als <strong>BVT</strong> gelten sollte.<br />

Über Teil B und C dieses BREF-Dokuments besteht weit reichende Übereinstimmung. Hier<br />

brauchte nicht auf unterschiedliche Auffassungen verwiesen zu werden. Alle am<br />

Informationsaustauschprozess beteiligten Parteien betrachten die Ergebnisse als vertretbar.<br />

Empfehlungen für die künftige Arbeit<br />

Fehlende Daten und Angaben zur Leistung der bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu<br />

berücksichtigenden <strong>Techniken</strong>, insbesondere über die erreichen Emissions- und<br />

Verbrauchswerte und die Wirtschaftlichkeit, wurden als Mangel dieses BREF-Dokuments<br />

324 Stahlverarbeitung


Teil B/Kapitel 7<br />

bezeichnet. Alle Mitglieder der technischen Arbeitsgruppe und die interessierten Kreise sollten<br />

für künftige BREF-Überprüfungen weiterhin diese Daten und Angaben sammeln und sie zu<br />

einem möglichst frühen Zeitpunkt im Prozess zur Verfügung stellen.<br />

Für eine beträchtliche Anzahl der bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigenden<br />

<strong>Techniken</strong> stehen keine Informationen oder nur technische Beschreibungen zur Verfügung.<br />

Angaben zu Referenzanlagen und konkrete Leistungsdaten sind kaum vorhanden. Die fehlenden<br />

Angaben sollten für die Überarbeitung dieses Dokuments zur Verfügung gestellt werden. Einige<br />

der in Frage kommenden <strong>Techniken</strong> werden nachstehend genannt:<br />

Teil A:<br />

− Optimierte Wasserpumpen für Wasservorhänge<br />

− Einsatz von Entfettungsbad-Kaskaden<br />

− Vorentfettung mittels Heißwasser<br />

− Nutzung der Abwärme zum Erwärmen des Entfettungsbades<br />

− Elektrostatisches Ölen<br />

− Optimierung des Ölsprays<br />

− Optimierte Fertigbearbeitung<br />

− Reinigung und Wiederverwendung der Schleifemulsion<br />

− Abzugsystem (PRETEX/SBT)<br />

− Verwendung der verbrauchten sauren Beizflüssigkeit außerhalb des Unternehmens<br />

Teil C:<br />

− Lagerung und Transport von Roh- und Hilfsstoffen<br />

− Auffangen/Behandlung der bei der Fertigbearbeitung von Rohren entstehenden Emissionen<br />

Teil D:<br />

− Einsatz von Entfettungsbad-Kaskaden<br />

− Vorentfettung mittels Heißwasser<br />

− Adsorption von Tensiden und Öl (Ausfällen mit nachfolgender Filtration)<br />

− Elektrolytisches Beizen<br />

− Spülwasseraufbereitung mittels Ionenaustausch, elektrolytische Entfernung von Eisen,<br />

Umkehrosmose, oxidative Entfernung von Eisen.<br />

In den Kapiteln 6 ‘In der Entwicklung befindliche <strong>Techniken</strong>’ werden mehrere <strong>Techniken</strong><br />

vorgestellt. Die weitere Entwicklung und die Eignung dieser <strong>Techniken</strong> für die<br />

Stahlverarbeitung sind zu prüfen, bevor diese <strong>Techniken</strong> eventuell in Kapitel 4 ‘Bei der<br />

Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigende <strong>Techniken</strong>’ und/oder Kapitel 5 ‘<strong>Beste</strong> Verfügbare<br />

<strong>Techniken</strong>’ einbezogen werden.<br />

Kritisch angemerkt wurde die zu positive Darstellung einiger <strong>Techniken</strong>, da sie in erster Linie<br />

auf Informationen der Anbieter beruhten und nur die Vorteile hervorhoben. Dies gilt vor allem<br />

für die Rückgewinnung und Regenerierung der verbrauchten Behandlungsbäder, beispielsweise<br />

für die verbrauchten Beizflüssigkeiten oder die verbrauchten Entfettungs- und Flussmittelbäder.<br />

Die Industrie wird ersucht, Informationen sowie die mit bestimmten <strong>Techniken</strong> erzielten<br />

Ergebnisse zur Verfügung zu stellen und etwaige Probleme zu beschreiben.<br />

Generell sind mehr Emissions- und Verbrauchsdaten notwendig, aber von besonderem Interesse<br />

sind Zahlen über die NOx-Emissionen (Konzentrationen und spezifische Emissionen) für Öfen<br />

mit und ohne Luftvorwärmer. Diese Angaben würden eine gründlichere Beurteilung der<br />

Effizienz der zur Verringerung von NOx durchgeführten Maßnahmen und die Abwägung der<br />

Vorteile und Nachteile der Energieeinsparungen gegenüber den NOx-Emissionen ermöglichen.<br />

Benötigt werden mehr Angaben zu den erzielten Staubemissionswerten in den verschiedenen<br />

Produktionsschritten beim Warm- und Kaltwalzen (Teil A), bei denen im BREF-Dokument auf<br />

unterschiedliche Auffassungen zu dem mit <strong>BVT</strong> realisierbaren Staubwert hingewiesen werden<br />

Stahlverarbeitung 325


Teil B/Kapitel 7<br />

musste. So sollten insbesondere die Parteien, die den niedrigeren Wert von 5 mg/Nm³<br />

befürworten, ihren Standpunkt mit Daten untermauern.<br />

Es heißt, dass sich die Anzahl der mit SCR ausgerüsteten Anlagen (Stoßöfen) wahrscheinlich<br />

erhöhen wird. Bei der Überarbeitung des vorliegenden BREF-Dokuments sollten weitere<br />

Informationen über die Leistung und Anwendbarkeit von SCR und SNCR in Nachwärmöfen<br />

zur Verfügung stehen. Bei vorhandenen SCR- und SNCR-Anlagen kann man sich auf längere<br />

Einsatzzeiten stützen und so die Kritik ausräumen, dass die bereitgestellten Informationen auf<br />

einer zu kurzen Einsatzzeit beruhten. Dann können auch eventuelle Meinungsverschiedenheiten<br />

darüber, ob diese <strong>Techniken</strong> <strong>BVT</strong> darstellen oder nicht, beseitigt werden.<br />

Beim zweiten Treffen der Arbeitsgruppe wurde die Meinung geäußert, dass induktive<br />

Erwärmung für verschiedene Anwendungen in Öfen als <strong>BVT</strong> anzusehen sei. Im vorliegenden<br />

BREF-Dokument wird die Induktionserwärmung als eine zu berücksichtigende Technik<br />

eingestuft, aber es wurde darauf hingewiesen, dass die zur Verfügung gestellten Informationen<br />

nicht ausreichen um zu entscheiden, ob die Technik als <strong>BVT</strong> gelten kann. Weitere<br />

Informationen und Angaben sollten zusammengetragen werden, um diese Entscheidung zu<br />

ermöglichen.<br />

Weiterhin wurden der Dioxingehalt des beim diskontinuierlichen Verzinken anfallenden<br />

Staubes und mögliche Risiken der Dioxinanreicherung bei der Verwertung des Staubs<br />

angesprochen. Die Bemühungen um die Beschaffung von Informationen und Angaben über den<br />

tatsächlichen Dioxingehalt des bei normalem Anlagenbetrieb entstehenden Staubes sollten<br />

fortgesetzt werden. Vorhandene Daten sollten dem IPPCB und der technischen Arbeitsgruppe<br />

zur Verfügung gestellt werden, damit sie dieses Problem beurteilen und das mögliche Risiko<br />

einschätzen können.<br />

Es wird empfohlen, dieses BREF-Dokument im Jahr 2005 zu überprüfen.<br />

326 Stahlverarbeitung


PART C<br />

Batch Galvanizing


Best Available Technique Reference Document on<br />

Ferrous Metals Processing<br />

C.1. General Information on Batch Galvanizing ............................................................................333<br />

C.2. Applied Processes and Techniques in Batch Galvanizing ......................................................335<br />

C.2.1 Batch <strong>Hot</strong> Dip Coating Overview .....................................................................................335<br />

C.2.2 Raw Material Handling .....................................................................................................337<br />

C.2.3 Preparation of the Input.....................................................................................................337<br />

C.2.4 Degreasing.........................................................................................................................337<br />

C.2.5 Pickling..............................................................................................................................338<br />

C.2.6 Stripping ............................................................................................................................338<br />

C.2.7 Rinsing...............................................................................................................................338<br />

C.2.8 Fluxing ..............................................................................................................................339<br />

C.2.9 <strong>Hot</strong> Dipping.......................................................................................................................340<br />

C.2.10 Finishing............................................................................................................................341<br />

C.3. Present Emission and Consumption Levels in Batch Galvanizing .........................................343<br />

C.3.1 Degreasing.........................................................................................................................344<br />

C.3.2 Pickling..............................................................................................................................345<br />

C.3.3 Stripping ............................................................................................................................346<br />

C.3.4 Fluxing ..............................................................................................................................347<br />

C.3.5 Rinsing I + II .....................................................................................................................348<br />

C.3.6 <strong>Hot</strong> Dipping.......................................................................................................................348<br />

C.3.7 Finishing............................................................................................................................350<br />

C.4. Massnahmen, die bei der festlegung von bvt für diskontinuierliche Feuerverzinkereien zu<br />

berücksichtigen sind................................................................................................................351<br />

C.4.1 Lagerung und Umschlag von Roh- und Hilfsstoffen.........................................................351<br />

C.4.2 Entfettung ..........................................................................................................................351<br />

C.4.2.1 Minimierung des Öl und Fetteintrags ..........................................................................351<br />

C.4.2.2 Optimierung des Badbetriebes.....................................................................................351<br />

C.4.2.3 Instandhaltung und Reinigung von Entfettungsbäder..................................................352<br />

C.4.2.4 Kontinuierliche biologische Reinigung von Entfettungsbädern ('Biologische<br />

Entfettung') ..................................................................................................................353<br />

C.4.2.5 Verwertung von ölhaltigen Schlämmen und Konzentraten .........................................355<br />

C.4.2.6 Reduzierung von Einschleppungen in Säurebäder ......................................................355<br />

C.4.3 Beizen und Entzinken........................................................................................................356<br />

C.4.3.1 Optimierung des Badbetriebes und der Kontrolle........................................................356<br />

C.4.3.2 Minimierung der Menge verbrauchter Beizlösung durch den Einsatz von<br />

Beizinhibitoren.............................................................................................................356<br />

C.4.3.3 Aktiviertes Beizen........................................................................................................357<br />

C.4.3.4 HCl-Rückgewinnung aus verbrauchten Beizbädern....................................................359<br />

C.4.3.5 Externe Regenerierung von verbrauchtem HCl-Beizbad.............................................361<br />

C.4.3.6 Getrennte Säurewirtschaft / Getrenntes Beizen und Entzinken ...................................361<br />

C.4.3.7 Reduzierung des Zink-Eisen-Verhältnisses .................................................................362<br />

C.4.3.8 Rückgewinnung von verbrauchter Mischsäure durch Lösemittelextraktion ...............362<br />

C.4.3.9 Wiederverwendung von verbrauchter Mischsäure ......................................................365<br />

C.4.3.10 Neutralisation von verbrauchter Säure.........................................................................367<br />

C.4.3.11 Betriebsbandbreite für Säurebäder...............................................................................367<br />

C.4.3.12 Erfassung und Abscheidung der Emissionen aus Beiztanks........................................367<br />

C.4.3.13 Geschlossene Vorbehandlungssektion (Entfetten/Beizen)/ Luftabsaugung und<br />

Abscheidung ................................................................................................................368<br />

C.4.4 Spülen................................................................................................................................368<br />

C.4.4.1 Installation von Spülbädern/Standspülen.....................................................................368<br />

C.4.4.2 Spülkaskade .................................................................................................................369<br />

C.4.5 Fluxen................................................................................................................................371<br />

C.4.5.1 Instandhaltung des Bades.............................................................................................371<br />

C.4.5.2 Entfernung von Eisen aus dem Flussmittelbad durch Belüftung und Fällung von Eisen<br />

.....................................................................................................................................371<br />

C.4.5.3 Entfernung von Eisen aus dem Flussmittelbad durch Oxidation mit H2O2 .................372<br />

C.4.5.4 Entfernung von Eisen aus dem Flussmittelbad durch elektrolytische Oxidation.........375<br />

Stahlverarbeitung 329


C.4.5.5 Entfernung von Eisen aus dem Flussmittelbad durch Ionenaustauschkolonnen......... 376<br />

C.4.5.6 Wiederverwertung /Regenerierung von verbrauchtem Flussmittel-bad (extern) ........ 377<br />

C.4.6 Schmelztauchbeschichtung (Feuerverzinken)................................................................... 377<br />

C.4.6.1 Geschlossene Verzinkungskessel................................................................................ 377<br />

C.4.6.2 Randabsaugung bei Verzinkungskesseln .................................................................... 379<br />

C.4.6.3 Raucharme Flussmittel ................................................................................................ 381<br />

C.4.6.4 Wiederverwertung von Filterstaub.............................................................................. 382<br />

C.4.6.5 Reduzierung des Hartzinkanfalls................................................................................. 383<br />

C.4.6.6 Reduzierung von Spritzern.......................................................................................... 383<br />

C.4.6.7 Wiederverwertung von Zinkasche .............................................................................. 383<br />

C.4.6.8 Wärmerückgewinnung bei der Feuerung des Verzinkungskessels ............................. 384<br />

C.4.6.9 Wirkungsgrad der Kesselfeuerung/Kontrolle.............................................................. 385<br />

C.4.6.10 Erfassung/Behandlung von Emissionen aus der Endbearbeitung von Rohren............ 386<br />

C.5. <strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> techniken für diskontinuierliche Feuerverzinkereien ................................. 387<br />

C.6. Emerging Techniques for Batch Galvanizing......................................................................... 391<br />

C.7. Abschliessende Bemerkungen................................................................................................ 393<br />

330 Stahlverarbeitung


List of figures<br />

Figure C.2-1: Typical process flow for a general galvanizing plant......................................................335<br />

Figure C.2-2: Principle of tube galvanizing...........................................................................................336<br />

Figure C.3-1: Material flow sheet for general galvanizing plants.......................................................... 343<br />

Bild C.4-1: Fließschema für biologische Entfettung (Beispiel CAMEX)..............................................354<br />

Bild C.4-2: Fließschema für aktiviertes Beizen .....................................................................................358<br />

Bild C.4-3: Beispiel eines Fließschemas für Rückgewinnung von HCl durch Verdampfungs-<br />

Verfahren in einer Feuerverzinkerei basierend auf [Cullivan-IG-97]...................................................... 360<br />

Bild C.4-4: Massenbilanz für Rückgewinnung mittels Verdampfungsverfahren (Beispiel) .................360<br />

Bild C.4-5: Schema des Lösemittelextraktionsverfahrens .....................................................................363<br />

Bild C.4-6: Fließschema für die Entfernung von Zink aus Beizbädern .................................................366<br />

Bild C.4-7: Kaskadenspülung in einer Feuerverzinkerei .......................................................................370<br />

Bild C.4-8: Stationäre Einhausung.........................................................................................................377<br />

Bild C.4-9: Bewegliche Einhausung mit vertikal beweglichen Seitenwänden ......................................378<br />

Bild C.4-10: Zweiseitige Randabsaugung mit Hilfseinrichtungen ........................................................380<br />

Stahlverarbeitung 331


List of tables<br />

Table C.1-1: Distribution of galvanizing plants in the EU.................................................................... 333<br />

Table C.1-2: Market segmentation for Galvanized Steel ...................................................................... 333<br />

Table C.3-1: Consumption and emissions from degreasing activities................................................... 345<br />

Table C.3-2: Composition ranges of spent pickle baths........................................................................ 346<br />

Table C.3-3: Consumption and emissions from pickling ...................................................................... 346<br />

Table C.3-4: Composition range of spent stripping baths ..................................................................... 347<br />

Table C.3-5: Consumption and emissions from stripping ..................................................................... 347<br />

Table C.3-6: Consumption and emissions from fluxing........................................................................ 348<br />

Table C.3-7: Consumption and emissions from the zinc kettle............................................................. 350<br />

Tabelle C.4-1: Typische spezifische Verbräuche/Produktion und Kosten/Einsparungen für<br />

Flussmittelregeneration ............................................................................................................................374<br />

Tabelle C.4-2: Zusammenfassung der Einsparungen und Kosten......................................................... 375<br />

Tabelle C.4-3: Emissionskonzentration bei Verzinkungskesseln.......................................................... 379<br />

Tabelle C.4-4: Emissionskonzentration bei Verzinkungskesseln.......................................................... 379<br />

Tabelle C.4-5: Beispiele von Emissionen.............................................................................................. 381<br />

Tabelle C.4-6: Emissionsvergleich von herkömmlichen und raucharmen Flussmitteln........................ 382<br />

332 Stahlverarbeitung


C.1. GENERAL INFORMATION ON BATCH GALVANIZING<br />

Part C/Chapter 1<br />

General galvanizing is a service industry, offering the application of zinc coating corrosion<br />

protection to steel fabricators or the users of fabricated steel products. The sector operates with<br />

short lead times and short order books to give enhanced service to customers. Distribution<br />

issues are important, and so plants are located close to market concentrations. Consequently, the<br />

industry consists of a relatively large number of plants, servicing regional markets in order to<br />

minimize distribution costs and increase economic efficiency. Only a few ‘niche’ operators are<br />

prepared to transport certain classes of fabrication for longer distances in order to exploit their<br />

special expertise or plant capability. Opportunities for these specialist operators are limited.<br />

About 600 galvanizing plants with more than 30000 employees are distributed throughout the<br />

EU, as shown in Table C.2-1.<br />

Member State Number of plants in 1997 Steel Galvanized [t/a]<br />

Austria 17 132916<br />

Belgium 22 263268<br />

Denmark 17 122500<br />

Finland 19 73360<br />

France 69 690105<br />

Germany 185 1428610<br />

Greece 4 n.a<br />

Italy 74 810716<br />

Luxembourg 1 n.a.<br />

Netherlands 21 242717<br />

Portugal 9 42368<br />

Spain 35 314509<br />

Sweden 34 120000<br />

United Kingdom (+ Ireland) 88 738928<br />

Total: 595 4979997<br />

Note: Source of data [EGGA5/98], [EGGA/99]<br />

Table C.1-1: Distribution of galvanizing plants in the EU<br />

The zinc consumption of the EU galvanizing industry (excluding Greece and Luxembourg) in<br />

1997 was 381188 t. The main galvanizing countries are Germany with of 27.5 % of the<br />

production, Italy with 15.6 %, UK/Ireland with 14.2 % and France with 13.3 %. [EGGA/99]<br />

In recent years the markets for galvanized steel have grown more rapidly than previously. The<br />

share of total market accounted for by various market sectors is shown in Table C.2-2.<br />

Market Tonnage [t] Percentage [%]<br />

Construction 2022886 39.0<br />

Infrastructure and highways 832634 16.1<br />

Power transmission 531042 10.2<br />

Agriculture 524586 10.1<br />

Transport 308786 6.0<br />

Fasteners 254056 4.9<br />

Other 712264 13.7<br />

Total 5186254 100.0<br />

Note: Source of data [EGGA/99];<br />

Table C.1-2: Market segmentation for Galvanized Steel<br />

Industry turnover is estimated at EUR 1800 million per year. The capacities of the most<br />

economic operating units are related to the size of the steel fabrications to be treated and to the<br />

Ferrous Metals Processing Industry 333


Part C/Chapter 1<br />

demand in the accessible market. Most companies in the sector are small or medium sized<br />

enterprises financed by private capital. Integration into the zinc production or steel fabrication<br />

industry is very unlikely. About half of the European capacity is in the hands of businesses that<br />

own one or two plants. Larger companies, owing up to 20 plants, have emerged in some<br />

Member States. Even so, the assets of these groups are widely distributed in order to service<br />

regional markets and the opportunity for concentration of productive capacity is limited.<br />

[EGGA5/98]<br />

In recent years the cost of entry has risen, reflecting greater capital intensity arising from use of<br />

improved technology and increased environmental control. This has discouraged the entry of<br />

poor quality, short life operators. On the other hand, the sector is highly competitive as to price<br />

and quality of service. [EGGA5/98]<br />

In general, the sector enjoys reasonable economic success but it is occasionally subject to price<br />

pressures because of over-capacities in some markets and variations in the price of zinc.<br />

A significant part of recent investment has been spent on emission control measures. The hot<br />

dip galvanizing process gives rise to zinc-containing waste/by-products such as zinc skimmings<br />

and dross. These are recycled as raw material to the secondary zinc industry for the recovery of<br />

the valuable zinc. Aqueous process streams which contain zinc are either treated on-site for the<br />

extraction of metals before the aqueous stream is discarded, or aqueous blow down is removed<br />

from site by specialist contractors for further recovery treatment. [EGGA5/98]<br />

334 Ferrous Metals Processing Industry


C.2. APPLIED PROCESSES AND TECHNIQUES IN BATCH<br />

GALVANIZING<br />

C.2.1 Batch <strong>Hot</strong> Dip Coating Overview<br />

Part C/Chapter 2<br />

<strong>Hot</strong> dip galvanizing is a corrosion protection process in which iron and steel fabrications are<br />

protected from corrosion by coating them with zinc. Prevalent in batch hot dip galvanizing is<br />

job galvanizing - also referred to as general galvanizing - in which a great variety of input<br />

materials is treated for different customers. Size, amount and nature of the inputs can differ<br />

significantly. The galvanizing of pipes or tubes, which is carried out in semi- or fully-automatic<br />

special galvanizing plants, is usually not covered by the term job galvanizing.<br />

The items to be coated in batch galvanizing plants are steel fabrications, such as nails, screws<br />

and other very small items; lattice grates, construction parts, structural components, light poles<br />

and many more. Tubes are sometimes also galvanized in conventional batch coating plants.<br />

Galvanized steel is used in construction, transport, agriculture, power transmission and<br />

everywhere that good corrosion protection and long life are essential. [EGGA5/98]<br />

Figure C.3-1 shows the sequence of operations in a batch galvanizing, which usually comprises<br />

the following process steps:<br />

• Degreasing.<br />

• Pickling.<br />

• Fluxing.<br />

• Galvanizing (melt metal coating).<br />

• Finishing.<br />

A galvanizing plant essentially consists of a series of treatment or process baths. The steel is<br />

moved between tanks and dipped into the baths by overhead cranes.<br />

Figure C.2-1: Typical process flow for a general galvanizing plant<br />

[Galva94-1]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 335


Part C/Chapter 2<br />

There are two basic plant layouts, distinguished by the design of the pre-treatment section:<br />

open- and closed pre-treatment.<br />

Galvanizing plants with open pre-treatment locate pre-treatment vats and the other process<br />

operations in one bay. In these cases pickling baths are operated at room temperature to avoid<br />

air emissions (acid fume) and the associated corrosion of installations.<br />

Galvanizing plants with dedicated, tightly enclosed pre-treatment sections are designed to<br />

operate pickling baths at elevated temperatures and thus reduce the number of pickling vats and<br />

the pickling time. Fume generated from the acid vats is collected and, in some cases, cleaned by<br />

suitable abatement devices.<br />

For some special applications the galvanizing bath can be operated at elevated temperature<br />

using ceramic lined kettles instead of steel kettles; this process variation is referred to as 'high<br />

temperature galvanizing'.<br />

Installations for tube galvanizing represent a special type of galvanizing plant, in which tubes<br />

are quasi-continuously coated. The handling of tubes in these plants is partly or fully automated.<br />

Figure C.3-2 shows the dipping principle of such plants.<br />

Figure C.2-2: Principle of tube galvanizing<br />

[Welzel]<br />

The principal pre-treatment steps are the same as for general gavanizing, but following the<br />

coating the excess zinc is removed from the outside of the tubes by blowing with compressed<br />

air. The excess zinc on the inside is removed by watersteam pressure pulse.<br />

Although the basic technological principles have remained unchanged over the past 150 years,<br />

some developments have taken place mainly to improve the coating quality of reactive steels or<br />

small parts. Research has been done on adding V and Ti to the molten zinc bath and on<br />

developing a zinc-tin coating. Technigalva, with the addition of approximately 0.03 to 0.08 %<br />

Ni to the zinc bath, has been applied for some time now at full industrial scale. Zinkopal, in<br />

which a zinc-aluminium coating for small parts is used, was developed in Germany, where one<br />

plant is in operation. [Galva-97-1], [Com EGGA]<br />

336 Ferrous Metals Processing Industry


C.2.2 Raw Material Handling<br />

Part C/Chapter 2<br />

Zinc is received in bulk form and stored close to the galvanizing process. Chemicals, principally<br />

28 % HCl, an input to the pickling process, are received in plastic or glass containers or by road<br />

tanker, and are stored according to manufacturers' directions. Other agents, such as mist<br />

suppressants and degreasing fluids, are similarly received in drums and stored according to<br />

manufacturers' directions. Materials for processing, consisting of a wide variety of steel<br />

fabrications, are received on site, usually by road haulage, and are unloaded by forklift truck or<br />

crane. [EGGA5/98]<br />

C.2.3 Preparation of the Input<br />

Steel fabrications are inspected to ensure they are suitable for galvanizing. Iron and steel<br />

castings and some threaded components are abrasive blast cleaned before pickling. To handle<br />

fabrications throughout the galvanizing process they are attached to jigs or strongbacks by<br />

means of hooks or steel wire. Fasteners and other small components are loaded into perforated<br />

baskets, which are attached to the jigs. [EGGA5/98]<br />

C.2.4 Degreasing<br />

To guarantee satisfactory galvanizing and to enhance the performance of filtering separators, a<br />

degreasing step is used to remove traces of coolants and lubricants from the fabricated steel.<br />

This is commonly done using alkaline degreasing baths. These baths contain surfactants,<br />

which remove oil and grease from the metal surface by emulsifying. The resulting unstable<br />

emulsions float on the surface of the bath and can be removed by gravitational separators,<br />

skimmers, micro- or ultrafiltration etc.<br />

Concentration, bath temperature and immersion time of the work-pieces determine the<br />

efficiency of the degreasing baths. The normal temperature range for indirectly heated<br />

degreasing baths is 30 - 70 o C, although in some cases hot degreasing is applied at a temperature<br />

of about 85 o C. The baths consists of a sodium-hydroxide solution (1 - 10 %) plus other<br />

alkaline reagents, such as soda, sodium silicate, condensed alkaline phosphates and borax, and<br />

specific surfactants, emulsifying agents and dispersion agents.<br />

An alternative method is acidic degreasing. Degreasing baths consist of diluted, strong<br />

inorganic acids, like hydrochloric acid and/or phosphoric acid with additives. Acidic degreasing<br />

agents usually form stable oil emulsions which obstruct bath maintenance measures such as<br />

skimming, separating, centrifuging or ultrafiltration. [ABAG]<br />

When degreasing is skipped or when insufficiently degreased work-pieces enter the process<br />

flow, there is a risk of organic pollutants being carried over to subsequent process steps,<br />

possibly leading to organic pollution in the flux fume arising from the galvanizing kettle during<br />

dipping. Organic pollutants in the waste gas lead to operational problems with filtering<br />

precipitators (clogging etc.) and make the recycling of precipitated dusts difficult or even<br />

impossible. [EGGA5/98], [ABAG]<br />

Degreasing may only be omitted if the input material is oil-free, which is the exception rather<br />

than the rule in batch galvanizing.<br />

After degreasing, rinsing is necessary to prevent carry-over of degreasing agents which would<br />

shorten the life of pickling baths and reduce the re-usability of the bath.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 337


Part C/Chapter 2<br />

C.2.5 Pickling<br />

To remove casting skin, roll skin, grid or scale the items are pickled in diluted hydrochloric<br />

acid. Therefore a galvanizing plant usually comprises a series of pickling baths with different<br />

acid concentrations ranging from 2 - 16 %, normally 12 – 16 % when freshly prepared. To<br />

prevent excessive pickling of steel items, especially in pickling high tensile steels, and to protect<br />

the steel pickling vats, pickling inhibitors (e.g. hexamethylenetetramine) are added to the bath.<br />

[EGGA5/98], [ABAG], [Com EGGA]<br />

During operation the iron content of the pickling bath increases, while the amount of free acid<br />

decreases, making it necessary to top up the bath occasionally by adding fresh acid. Iron-(II)chloride<br />

has a limited solubility in HCl. When this maximum is reached, pickling becomes<br />

impossible, but usually the pickling bath has to be replaced even sooner at lower FeCl2<br />

concentrations. Discarding concentrations of 170 g FeCl2/l (=75 g Fe 2+ /l) and 100 to 120 g Fe/l<br />

have been reported. [EGGA5/98], [ABAG], [Com EGGA], [Com DK]<br />

Raising the temperature of the pickling bath can enable its use at relatively high concentrations<br />

of FeCl2, e.g. 175 to 200 g/l with the bath at 35 o C, with some increase in emissions. [Com2<br />

EGGA]<br />

Operators sometimes degrease articles with less heavy deposits of oil in the pickle tank. This<br />

practice may lead to an increased pickling time, greater volumes in discarded pickling bath per<br />

tonne of product and increased consumption of zinc. This practice cannot be considered as<br />

environmentally friendly.<br />

Pickling in plants with open pre-treatment is usually done at ambient air temperature; plants<br />

with an enclosed pre-treatment sometimes operate with higher acid temperatures. Gaseous<br />

emissions of the pickling agent can arise from the pickling baths, depending on concentration<br />

and temperature of the bath, and from the pickled items. Hydrogen vesicles formed during the<br />

pickling process can also contain acid droplets. [EGGA5/98], [VDI-RL 2579]<br />

C.2.6 Stripping<br />

Sometimes it is necessary to clean the suspension devices of zinc coatings, to remove faulty<br />

coatings from steel fabrications or to de-zinc fabrications whose coatings have to be renewed.<br />

This is commonly done by dipping in diluted pickle acid.<br />

When pickling and stripping are carried out in the same treatment vat, pickle liquors are created<br />

which contain iron- and zinc chloride. Some galvanizers operate separate pickling and stripping<br />

baths because in their technical and economic environment, this favours recycling of the zinc<br />

contained in them. Spent stripping liquor can be either treated on site for zinc recovery or sent<br />

off-site to a contractor for zinc recovery.<br />

In some cases spent stripping liquor is send for neutralisation and disposal by external<br />

contractors. [Com2 Wedge]<br />

C.2.7 Rinsing<br />

Rinsing is a very important step in the galvanizing process as it prolongs the life of subsequent<br />

treatment baths, reduces the generation of waste and increases the re-usability of by-products.<br />

After degreasing and pickling the fabricated steel is therefore rinsed/dipped in water baths,<br />

which are sometimes heated.<br />

Carry-over of solution between baths depends on the type of work (i.e. its capacity for fluid<br />

retention) and the way in which it is handled, especially the drainage time permitted above a<br />

338 Ferrous Metals Processing Industry


Part C/Chapter 2<br />

bath before the work is moved. The quantity of liquid carried-over can vary between 5 and 20 l/t<br />

black steel. Carry-over of degreasing solution into the pickling baths eventually leads to<br />

neutralisation of the bath; carry-over of acids and iron salts from pickling into the flux baths and<br />

further to the galvanizing pot would increase both the generation of hard zinc (dross) and the<br />

consumption of zinc. A carry-over of 1 g of iron results in about 25 g of hard zinc. [Com<br />

EGGA], [ABAG], [Com2 EGGA]<br />

Water from rinsing can be used to prepare fresh pickling or degreasing baths as a way of<br />

recycling water and minimising aqueous blowdown.<br />

C.2.8 Fluxing<br />

The purpose of fluxing is to enable liquid zinc to wet the surface of the steel, a necessary<br />

prerequisite for the galvanizing reaction, and with ammonium chloride-containing fluxes, to<br />

provide additional pickling (cleaning of the surface) during hot dipping. At temperatures of<br />

above 200 o C the ammonium chloride in the flux decomposes into NH3 and HCl, which results<br />

in an additional pickling effect. [EGGA5/98], [ABAG]<br />

Fluxing is carried out in two different ways: dry and wet.<br />

In dry fluxing, the steel is immersed in a fluxing bath, usually an aqueous solution of zinc<br />

chloride and ammonium chloride, typically maintained at 40 - 80 o C. Cold fluxing is possible<br />

but reduces the potential for air-drying of the work after removal from the flux bath. Typical<br />

bath characteristics are: ZnCl2 150 - 300 g/l<br />

NH4Cl 150 - 300 g/l<br />

Density: 1.15 – 1.30 g/ml<br />

Dissolved iron: < 2 g/l<br />

The pH-value of flux baths is normally adjusted to approximately 4.5 to secure precipitation of<br />

iron ions as iron(III)-hydroxide; but the pH of flux baths may be in the range of 1 to 5.0.<br />

The total concentration of flux salt (sum of zinc chloride and ammonium chloride) and the ratio<br />

of the zinc chloride to ammonium chloride are both very important. Ammonium chloride in a<br />

typical good flux often accounts for 40 – 60 % of the total flux salt. [Com DK]<br />

Ammonium chloride provides quick drying and better removal of iron oxides from the surfaces<br />

of the items, but also causes more fume, ash and dross formation during the coating process.<br />

When the pre-treatment of the workpieces is insufficient, more ammonium chloride is required.<br />

Zinc chloride prevents oxidation of the work-piece surfaces. This is particularly important when<br />

the drying time is long. Altogether, the optimum flux concentration and composition must be<br />

adjusted to the particular circumstances. [Com DK]<br />

The iron content of the flux bath is extremely important for process control, economy and<br />

environment. A high concentration of iron in the flux (originating from drag-out from the<br />

pickling bath) will also influence the quality of the zinc coating. Iron carry-over from the flux<br />

bath to the zinc kettle will generate dross and may also increase the final thickness of the zinc<br />

layer for many steel grades. [Com DK]<br />

To reduce the environmental impact of ammonium chloride during dipping, some galvanizers<br />

have changed to 'smoke-reduced' fluxes in which ammonium chloride has partly or completely<br />

been substituted by potassium chloride. [ABAG]<br />

After withdrawing the work-pieces from the flux bath, some of the water from the adhering<br />

fluxing fluid evaporates. The extent of evaporation depends on the temperature of the flux bath<br />

and, if the bath is hot, the rate of removal of work from the bath (slower removal gives more<br />

evaporation). Further drying is sometimes achieved in dedicated drying. Exhaust gases from the<br />

Ferrous Metals Processing Industry 339


Part C/Chapter 2<br />

galvanizing kettle can sometimes be a useful indirect source of heat to such a drying unit,<br />

although ancillary burners are often also used. Drying of the work helps reduce splashing and<br />

ejection of metal from the zinc bath as the work is dipped, a benefit which is increased if the<br />

work retains heat after leaving the dryer, i.e. if preheat is applied. [Com2 EGGA]<br />

A small number of galvanizing works, especially those with exceptionally demanding fluxing<br />

requirements for intricate parts, operate an alternative process, called wet fluxing. In this<br />

process the fluxing agents flow as a layer of molten salt on the surface of the galvanizing bath.<br />

Steel parts to be galvanized are passed through the flux layer into the zinc bath. Then the molten<br />

salt layer is drawn back from the surface by means of a rake to allow the steel parts to be<br />

withdrawn from the galvanizing bath without further contact with the flux. [EGGA5/98]<br />

C.2.9 <strong>Hot</strong> Dipping<br />

The fluxed steel fabrications are slowly lowered into a bath of molten zinc. With very long<br />

items, which do not fit in the kettle, double dipping has to be applied to cover the whole surface.<br />

The steel reacts with the zinc to form a coating consisting of a series of zinc-iron alloy layers<br />

topped by a layer of pure zinc when the parts are withdrawn from the bath. The period of<br />

immersion varies from several minutes for relatively light steelwork up to 30 minutes for the<br />

heaviest structural parts. [EGGA5/98]<br />

The molten zinc has a temperature of 440 - 475 o C. Kettle dimensions vary greatly, depending<br />

on the market served and the type of fabrication treated. Typical dimensions are 7 m long by 1.4<br />

m wide by 2.6 m deep, but kettles as long as 20m and as deep as 4 m are in use. The kettle,<br />

enclosed by the furnace casing, is installed in a pit or at floor level with access platforms. The<br />

kettle is normally heated externally, commonly by gas or oil-fired burners. Heating by<br />

immersion burners or by canopy heaters is used when the zinc temperature is above about<br />

460 o C (and a steel kettle cannot be used) or where there is insufficient kettle wall surface to<br />

transfer heat into the melt. Where economically viable, electrical heating is used, usually via<br />

radiation from the sides or top, occasionally also by induction or resistance. [EGGA5/98],<br />

[Com2 EGGA], [Com2 Fin]<br />

The zinc bath usually also contains very small amounts of other metals, which either are<br />

impurities of the zinc input or are added as alloying elements. A typical bath composition is:<br />

• Zinc 98.9 wt-%<br />

• Lead 1.0 wt-%<br />

• Iron 0.03 wt-%<br />

• Aluminium 0.002 wt-%<br />

• Cadmium 0.02 wt-%<br />

• Traces of other metals (e.g. tin, copper)<br />

Aluminium and lead are added because of their influence on the thickness and the appearance of<br />

the coating. The addition of lead (from 0.1 to 0.15 per cent) has an influence on the physical<br />

properties of zinc, especially viscosity and surface tension. It helps to wet the steel before<br />

galvanizing and the zinc to flow from the surface after galvanizing. Lead can also be used to<br />

protect the kettle. In this case the molten zinc floats on a layer of molten lead on the bottom of<br />

the kettle. The thickness of the kettle's steel walls is measured on a regular basis to prevent<br />

breaking. [ABAG], [Com2 EGGA]<br />

Where steel kettles are used, it is important that the kettle material (typically low-carbon steel<br />

with minimal additions of reactive elements such as silicon) is correctly chosen so as to reduce<br />

the effect of zinc attack, and that it is manufactured to withstand the high hydrostatic loads and<br />

thermal stresses generated during heat-up to operating temperature. Steel kettles internally clad<br />

to resist zinc attack can be obtained, but are significantly more expensive. [Com2 EGGA]<br />

340 Ferrous Metals Processing Industry


Part C/Chapter 2<br />

A small number of plants carry out 'high temperature galvanizing' using refractory lined vessels,<br />

which allow the zinc bath to be operated at higher temperatures, usually about 530 o C. This<br />

process is required to treat certain classes of steel (steel grades) and specific types of<br />

components. [EGGA5/98]<br />

Ammonium chloride, a component of the flux agent, has a sublimation temperature below the<br />

zinc bath temperature, and this, together with the other reactions taking place, cause fumes to be<br />

generated during hot dipping. Galvanizing kettles are generally contained in a vented enclosure<br />

or ventilated by a lip extraction system. Commonly, the ventilation air is cleaned in bag filters<br />

and the precipitated dust is shipped off-site for recovery of valuable substances, namely flux<br />

agent. In some cases the precipitated dust is sent for landfill [Com2 Wedge] Some operators<br />

apply venturi scrubbers and use the scrubber blowdown for flux solution make-up.<br />

[EGGA5/98], [Com2 EGGA]<br />

Reactions of zinc with steel, either from the fabrications that are being galvanized or from the<br />

kettle itself, lead to a build-up of zinc-iron alloy in the bath, which is known as hard zinc or<br />

dross. Dross can adhere to the walls of the bath, but mostly accumulates at the bottom where it<br />

is periodically removed using a submerged scoop or grab. Excess dross may interfere with<br />

galvanizing and may cause over-heating of an externally-heated kettle. The material removed is<br />

returned to the secondary zinc industry for recovery of the zinc content or to the zinc chemicals<br />

industry for the manufacture of zinc oxide. [EGGA5/98], [Com EGGA], [Com2 EGGA]<br />

Zinc ash is formed at the surface of the zinc bath due to the reaction of zinc with oxygen in the<br />

air and with the flux. The oxidized material is removed and is reused directly in the plant or<br />

returned to the secondary zinc industry for recovery. [EGGA5/98], [GE6], [Com2 FIN]<br />

C.2.10 Finishing<br />

Steel fabrications are withdrawn from the zinc bath; excessive zinc is removed by wiping or, in<br />

some cases, by rattling. The fabrications are then cooled and inspected. Small surface<br />

imperfections are repaired and the fabrications are removed from the jigs and made ready for<br />

dispatch. After hot dip coating some steel products are quenched in water to give them special<br />

properties. As protection against white rust, the products may be covered with oil emulsions or<br />

may be chromated.<br />

In galvanizing fasteners and small components, a perforated steel basket containing the<br />

components is immersed in liquid zinc in the usual way. When the basket is withdrawn from the<br />

liquid zinc it is placed into a centrifuge system. Excess zinc coating is removed by centrifugal<br />

force. The galvanized components are ejected from the basket and cooled, while the basket is<br />

returned to the process. Proprietary and custom built systems are known. [Com2 EGGA]<br />

When galvanizing tubes and pipes, the outside is blown-off with compressed air, the inside with<br />

steam to remove excess zinc after withdrawal from the zinc bath. During removal of excess zinc<br />

with steam, zinc dust is emitted, but the zinc particles can be collected and returned to the zinc<br />

baths or be utilized in the secondary zinc industry for zinc recovery. [EGGA5/98], [GE6]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 341


C.3. PRESENT EMISSION AND CONSUMPTION LEVELS IN<br />

BATCH GALVANIZING<br />

STRIP<br />

WIRES &<br />

TAGS<br />

CONC. DEGREASE<br />

(ALK. OR ACID)<br />

RINSE<br />

WATER<br />

WATER<br />

CONC.<br />

HCl.<br />

RINS E<br />

WATER<br />

ZnCl 2<br />

NH 4Cl<br />

DRY<br />

AIR<br />

ZINC<br />

INGOTS<br />

REJECTS FOR RE-PROCESSING<br />

& EMPTY JIGS FOR CLEANING<br />

S TE EL ITEM S FOR<br />

PROCESSING<br />

RECEIPT<br />

D EGR EASE<br />

RINSE<br />

PICKLE<br />

room temp.<br />

RINSE<br />

PREF LUX<br />

DRYING<br />

BLACK WORK<br />

HOT DIP<br />

GALVANIZING<br />

INSPECTION<br />

GALVANIZED PRODUCT<br />

WA TER<br />

VAPOU R<br />

WATER<br />

VAPOUR<br />

ZnCl 2 solution recycled to<br />

preflux<br />

FUME<br />

WHITE WORK WATER<br />

VAPOUR<br />

QUENCH<br />

USED WIRE<br />

& TAGS<br />

FUME<br />

TREATMENT<br />

AC ID WASTE (L)<br />

FOR REMOVAL<br />

DEPOSIT S (L)<br />

FOR REMOVAL<br />

DEPOSITS (L)<br />

FOR REMOVAL<br />

Water vapour<br />

MOIST<br />

AIR (G)<br />

FILTERED<br />

AIR (G)<br />

1) Waste streams denoted: S: solid, L: liquid, G: gas or vapour<br />

2) Inflow to degrease, pickle and preflux include small quantities of inhibitors, surfactants, etc.<br />

Figure C.3-1: Material flow sheet for general galvanizing plants<br />

Part C/Chapter 3<br />

FUME DEPOSITS<br />

FOR REMOVAL (S)<br />

ASH TO RECYCLE<br />

PLANT (S)<br />

DROSS TO RECYCLE<br />

PLANT (S)<br />

DEPOSITS (L.S)<br />

FOR REMOVAL<br />

Ferrous Metals Processing Industry 343


Part C/Chapter 3<br />

Many different factors influence the consumption of resources and the emission of pollutants<br />

and wastes for general galvanizing plants. Variations between plants are caused by: variations in<br />

the nature of the steel inputs such as size, shape and most of all, cleanness; the type of kettle<br />

used; the heating devices; the process flow and the degree of regeneration and reuse of materials<br />

in the process.<br />

Environmental impacts to be expected from general galvanizing are emissions to air and the<br />

generation of waste, in most cases classified as hazardous. Waste water and emissions to water<br />

are a declining problem, as it is possible nowadays to run general galvanizing plants almost<br />

waste water free. [DK-EPA-93] Finland reported waste water discharge from water baths and<br />

floor washing with zinc contents of 5 – 25 mg/l and pH-value of 6 – 10. [Com FIN] Although<br />

waste water discharge is only a minor issue, zinc in surface water run off might have to be<br />

considered.<br />

Sources of emissions to air are: the pre-treatment section, mainly from pickling operations; the<br />

molten zinc surface, especially during the dipping process, and the firing/combustion systems<br />

for heating of the zinc kettle or other treatment vats.<br />

Wastes and by-products arising from batch galvanizing are zinc-containing dross and ash as<br />

well as spent treatment liquors and sludges from the maintenance of the baths. [DK-EPA-93]<br />

During transportation of the fabrications from one treatment bath to the other, fluids (acid, flux<br />

etc.) may drop from the work-pieces. This spillage is usually caught by drip pans and can either<br />

be recycled or collected as chemical waste.<br />

The overall energy consumption for galvanizing fabricated steel is 300 - 900 kWh per tonne of<br />

product with the major part being spent on heating the zinc melt. [DK-EPA-93] The following<br />

chapters give more detailed information on consumption of resources and emissions from the<br />

characteristic processing steps of general galvanizing.<br />

C.3.1 Degreasing<br />

Degreasing baths are made up of degreasing agents and water. The energy needed for heating<br />

the baths to operating temperature is supplied by oil or gas or as electrical energy, depending on<br />

local conditions for each individual plant. In many cases the degreasing systems are heated by<br />

waste heat recovery and heat exchange.<br />

Degreasing results in chemical waste in the form of discarded baths and sludge. The amount of<br />

spent degreasing liquor to be discarded depends on the quantity of steel degreased and the<br />

degree of pollution. It correlates with the maximum working lifetime of the degreasing solution,<br />

which is usually 1 - 2 years. [ABAG] Other sources report a maximum lifetime of degreasing<br />

baths of up to 7 years. [Com EGGA], [Com2 EGGA]<br />

Used alkaline degreasing baths contain sodium hydroxide, carbonates, phosphates, silicates,<br />

surfactants and free and emulsified oil and grease. Used acidic degreasing baths contain, apart<br />

from free and emulsified oil and grease, diluted hydrochloric and/or phosphoric acid,<br />

emulsifiers and corrosion protection inhibitors.<br />

Spent degreasing baths are usually chemically and physically treated by special contractors<br />

(disposal companies). The emulsion is split into an oil-rich and an oil-poor phase. The aqueous,<br />

low-oil part is further treated, while the oil-rich part has to be disposed according to waste<br />

regulations. [ABAG]<br />

Input / Consumption Level<br />

344 Ferrous Metals Processing Industry


Part C/Chapter 3<br />

Degreasing agent 0 - 4 kg/t<br />

Water 0 - 20 l/t<br />

Energy 0 - 44.6 kWh/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Liquor and sludge 1,2<br />

0 - 5.4 kg/t<br />

Oily sludge 3<br />

0.16 kg/t<br />

Discarded degreasing bath<br />

Note: Source of data [EGGA5/98], [DK-EPA-93]<br />

1<br />

Contains discarded degreasing bath.<br />

2<br />

Typically 30 - 40 % solids.<br />

1 - 2 kg/t<br />

3<br />

Sludge periodically withdrawn from degreasing bath, single plant data [ABAG]<br />

Table C.3-1: Consumption and emissions from degreasing activities<br />

C.3.2 Pickling<br />

Pickling baths are set up by diluting HCl, which is usually delivered at a concentration of<br />

28 - 32 % w/w (or approx. 320 – 425 g/l HCl) to working concentration, typically 15 % w/w (or<br />

approx. 160 g/l HCl). In some cases pickling inhibitors are added. Average consumption of acid<br />

is about 20 kg per tonne product, but it is affected by the quality of the steel input: very low<br />

consumption rates (e.g. less than 10 kg/t) can be achieved for clean fabrications as against high<br />

consumption rates (up to 40 kg/t) for rusty parts. Pickling baths are usually operated at ambient<br />

air temperatures, so no energy is needed for heating. In the case of enclosed pre-treatment<br />

pickling, the solution temperature may be up to approximately 40 o C. In this case the baths must<br />

be heated. Other energy consumptions in the pickling process result from the operation of<br />

auxiliary equipment such as pumps and cranes, although this may be considered negligible.<br />

[EGGA5/98], [Com2 EGGA]<br />

Hydrogen chloride emissions arise from the pickling baths in different quantities, depending on<br />

the temperature and the concentration of the bath. These acid fumes are usually diffuse<br />

emissions. Extraction measures (e.g. lip extraction) or flue scrubbing are generally not applied,<br />

as general plant ventilation keeps the concentration of HCl in the workplace air below permitted<br />

limits [ABAG]. Special cases are plants operating enclosed pre-treatment sections, which<br />

sometimes operate with higher acid temperatures. Here the enclosure is extracted and the waste<br />

gas is usually scrubbed.<br />

Wastes generated in pickling are spent pickle liquor and sludge. Spent pickle liquor consists of<br />

free acid, iron chloride (up to 140 - 170 g Fe/t), zinc chloride, alloying elements of the pickled<br />

steel and, sometimes, pickling inhibitors. Where stripping and pickling are done in the same<br />

bath, mixed pickle liquor is generated, with high zinc and iron contents. If degreasing is done in<br />

the pickling bath, free and emulsified oil and grease are present as well. The average<br />

composition of spent pickling baths are given in Table C.4-2.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 345


Part C/Chapter 3<br />

Pickling Pickling (including stripping)<br />

Iron (as FeCl2) 1<br />

< 140 g/l < 140 g/l<br />

Zinc 5 - 10 g/l 2<br />

20 - 40 g/l<br />

HCl (free acid) 30 - 50 g/l 30 - 50 g/l<br />

Pickle inhibitor approx. 50 ppm (1 l inhibitor per 20 m 3 pickle liquor)<br />

Oil, grease, surfactants<br />

Note: Source of data [ABAG]<br />

n.a. (carry-over from degreasing baths)<br />

1<br />

Ratio of FeCl3: FeCl2 is about 1:50 according to [ABAG], while [Com DK] reports the ratio of FeCl3: FeCl2 is <<br />

1:1000.<br />

2<br />

Requirements set by recycling companies are usually more stringent.<br />

Table C.3-2: Composition ranges of spent pickle baths<br />

Input / Consumption Level<br />

Hydrochloric acid 1<br />

9.2 – 40 2<br />

kg/t<br />

Inhibitor 0 - 0.2 kg/t<br />

Water 3<br />

0 - 35 l/t<br />

Energy 4<br />

0 - 25 kWh/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Emissions to air: a<br />

Hydrogen chloride<br />

0.1 – 5 mg/m<br />

Dust<br />

1<br />

3<br />

mg/m 3<br />

Waste acid and sludge 5,6,7<br />

Discarded pickle liquor<br />

Note: Source of data [EGGA5/98], except a: [DK-EPA-93]<br />

1<br />

Consumption refers to 30 % HCl<br />

10 - 40 l/t<br />

2<br />

[Flem BAT] reports up to 70 kg/t without reference to acid concentration<br />

3<br />

Lower end of the range represents cases in which the acid is delivered in lower concentrations or in end<br />

concentration (~ 16 %)<br />

4<br />

Energy needed for acid heating in enclosed pre-treatment plants.<br />

5<br />

Includes discarded spent pickle bath<br />

6 Containing about 140 g Fe/l-spent bath as FeCl2<br />

7 Acid waste reported by DK: 15 – 50 kg/t.[DK-EPA-93]<br />

Table C.3-3: Consumption and emissions from pickling<br />

C.3.3 Stripping<br />

The amount of items to be stripped, rejected galvanized items, suspension devices and<br />

fabrications whose coatings need to be renewed, ranges 1 -15 kg/t.<br />

Stripping of workpieces is done using hydrochloric acid baths usually with lower concentrations<br />

and reactivity similar to those required for pickling. Some operators use partly spent pickle<br />

liquors or use the pickling bath for stripping but, as described later on, this leads to a number of<br />

environmental disadvantages.<br />

Stripping operation using hydrochloric acid also generates waste acids, but with a different<br />

composition from those originating from pickling. If stripping is carried out in an acidic bath<br />

separate from the pickling baths then zinc chloride relatively uncontaminated by iron chloride is<br />

generated in the stripping bath. This solution can be recycled to the preflux (zinc ammonium<br />

chloride) bath. [Com FIN], [Com2 EGGA]<br />

346 Ferrous Metals Processing Industry


Part C/Chapter 3<br />

Iron chloride- and zinc chloride-containing solutions from combined pickling and stripping can<br />

be used in the fertilizer industry. Although attention has to be payed to zinc addition to<br />

agricultural soils and the fact that statutory limits are not exceeded. [Com FIN], [Com2 UK<br />

Galv]<br />

Stripping<br />

Iron (as FeCl2) < 10 % of zinc content 1<br />

Zinc (as ZnCl2) 160 - 200 g/l<br />

HCl (free acid) < 10 g/l<br />

Pickle inhibitor approx. 50 ppm (1 l inhibitor per 20 m 3 pickle liquor)<br />

Oil, grease, surfactants n.a. (carry-over from degreasing baths)<br />

Note: Source of data [ABAG]<br />

1 Required by recycling company, can only be achieved by use of pickle inhibitors.<br />

Table C.3-4: Composition range of spent stripping baths<br />

Input / Consumption Level<br />

Hydrochloric acid 0 - 6 kg/t<br />

Water 1 0 - 7 l/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Spent strip liquor 2<br />

Note: Source of data [EGGA5/98]<br />

1.2 -15 kg/t<br />

1<br />

For adjusting pickle bath concentrations.<br />

2<br />

Example composition: zinc 200 g/l, iron 130 g/l, 10 g/l [DK-EPA-93]<br />

Table C.3-5: Consumption and emissions from stripping<br />

C.3.4 Fluxing<br />

The flux bath is made up of the flux agent (usually ZnCl2 x NH4Cl) and a certain amount of<br />

water to yield the right concentration. The flux agent is sometimes formed using KCl in place<br />

of some or all of the NH4Cl. In most cases, energy is needed to heat the flux baths, for which<br />

some operators use recovered heat.<br />

Air emissions from fluxing baths are considered negligible, as the bath does not contain volatile<br />

compounds and the main emission is water vapour. Waste arising from fluxing operation<br />

includes discarded fluxing liquor and sludge. [DK-EPA-93]<br />

Flux baths which are not continuously regenerated increase in acidity and iron content as they<br />

are used. They contain (depending on the flux agent) ammonia chloride, zinc chloride and /or<br />

potassium chloride. Batch recycling of preflux solution is common practice. In some cases used<br />

solution is returned to the preflux producer on a regular basis. [Com EGGA], [Com2 EGGA]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 347


Part C/Chapter 3<br />

Input / Consumption Level<br />

Flux agent 0 - 3 kg/t<br />

Water 1<br />

0 - 20 l/t<br />

Energy kWh/t<br />

Output / Emission Level<br />

Spent flux 1 - 6 kg/t<br />

Waste water and sludge 1<br />

Iron hydroxide sludge<br />

0 - 20 l/t<br />

2<br />

Note: Source of data [EGGA5/98]<br />

1<br />

Lower end of the range refers to wet fluxing.<br />

2<br />

From continuous flux bath regeneration.<br />

Table C.3-6: Consumption and emissions from fluxing<br />

Dryers located downstream of the preflux bath consume energy in heating the drying air. Some<br />

or all of this energy may be supplied from the flue of the galvanizing furnace. Moist air leaving<br />

the dryer to atmosphere (either inside or outside the factory) carries chlorides with it. Surplus<br />

preflux solution drips off the work into the dryer where it dries into crystalline form and is<br />

periodically removed. Where large fans are used to blow air through dryers they may require<br />

significant amounts of electrical energy and may cause noise. [Com2 EGGA]<br />

C.3.5 Rinsing I + II<br />

General galvanizing plants consume 0 to 20 l/t of galvanized steel for rinsing operations,<br />

resulting in about the same amount of waste water and sludge. [EGGA5/98]<br />

C.3.6 <strong>Hot</strong> Dipping<br />

The main raw material input for the dipping process is, of course, the coating metal zinc. The<br />

average consumption of zinc for 1 t of galvanized steel is 75 kg. Extreme figures in zinc<br />

consumption - high or low - can be attributed to the shape of the fabricated steel and the quality<br />

of the coating. Zinc consumption is, of course, proportional to the surface coated and the<br />

thickness of the coating. [EGGA5/98]<br />

Gas, oil or electric energy provides the energy necessary for melting the zinc and maintaining<br />

the temperature of the zinc bath.<br />

The galvanizing kettle is one of the major sources of emissions to air. During dipping, vapour,<br />

gas and particulate pollutants rise from the zinc bath and can be seen as a white cloud.<br />

Depending on the fluxes, the emissions comprise extremely fine sublimation and vaporisation<br />

products including ions of chlorine, ammonia and zinc, as well as the compounds zinc oxide,<br />

zinc chloride and ammonium chloride.<br />

The kind and amount of emissions depend on the consumption of the flux, its composition and<br />

additional factors determined by the parts to be galvanized (kind, number, surface area/quality)<br />

and their pre-treatment (degreasing, pickling, rinsing, drying). Some sources reported the size of<br />

hygroscopic particles to be very small, mostly < 1 micron. While others reported that the<br />

average particle size was 30 microns and only about 5 % being < 1 micron [Com2 FIN].<br />

According to some recently completed investigations on the distribution of particle sizes in<br />

airborne particulate emissions from the galvanizing bath following dipping of steel, there are no<br />

health concerns over particle size and mass of emissions to which galvanizing operators may be<br />

exposed during the process of galvanizing. The investigation showed that the personal exposure<br />

348 Ferrous Metals Processing Industry


Part C/Chapter 3<br />

monitoring data of the operators is both low in total mass, especially so in the case of 'low -<br />

fuming fluxes' or 'smoke reduced fluxes' and that the mass of small particles of less than 1<br />

micron diameter is the same for both normal fluxes and 'low fuming fluxes'. Therefore there are<br />

no health concerns between the different flux types and no concerns over the size of the<br />

airborne particulate in any event. [Piat 19.9]<br />

Less than 10% of the total mass ,itself less that 1.5 mg/m3 in total, of<br />

the particulate is les than 1 micron.<br />

In summary all health concerns are of not an issue.<br />

The amount of dust emitted is closely related to the consumption of flux agent. Some<br />

investigations have shown that at a flux consumption of 2 kg/t the dust emission was between<br />

0.2 and 0.3 kg/t, while the emission of dust with a flux consumption of 4 kg/t was<br />

approximately 1.2 kg/t of product. The dust concentration in the crude waste gas from dry<br />

galvanizing often reaches more than 100 mg/m 3 . With wet galvanizing the figures are even<br />

higher; a typical range is 80 to 180 mg/m 3 . If, as a result of process upset, the degreasing<br />

operation is inefficient, it is possible for oil or grease to enter the zinc bath and be subject to low<br />

temperature combustion. In this case the filter dust may contain up to 10 % grease and dioxins<br />

may be detected. [ABAG], [DK-EPA-93], [Galva94-1], [Com EGGA]<br />

The waste gas is either treated in fabric filters, resulting in filter dust, or is scrubbed, giving rise<br />

to aqueous effluent which is normally treated. In addition to dust, small volumes of gaseous<br />

substances such as hydrogen chloride and ammonia are emitted, originating from the<br />

decomposition of the flux agent and recombination of ammonium chloride as airborne<br />

particulate [Com2 UK Galv]. Furthermore, the combustion of fuels to heat the galvanizing<br />

furnace results in emission of combustion products such as CO, CO2, and NOx (also, with oil<br />

combustion, SOx). Combustion air fans and burners may produce noise. [DK-EPA-93], [Com2<br />

EGGA]<br />

During dipping, zinc-containing solid by-products such as hard zinc, ash and squirts arise. Hard<br />

zinc (or dross) is enriched in the zinc bath during operation and originates from the galvanized<br />

work-pieces, from the vessel walls (reaction product of iron in the steel with the molten zinc)<br />

and from reaction of iron salts carried over from pickling and fluxing. Because of its higher<br />

density hard zinc collects at the bottom of the kettle from where it is periodically removed.<br />

Because of the high zinc content (95 to 98 %) the dross is sold to recycling companies for<br />

recovery.<br />

Zinc ash with a lower density, floating on the surface of the galvanizing bath, consists mainly<br />

of zinc oxide and zinc chloride, with some aluminium oxide if alloyed to the metal bath. Ash is<br />

skimmed off before removing the dipped work-pieces, usually carrying large amounts of zinc<br />

out as well. Zinc content is 40 to 90 % and makes it valuable for recycling either directly in the<br />

plant by secondary zinc industry. [ABAG], [Com2 Wedge], [Com2 FIN]<br />

From time to time small amounts of metallic zinc are ejected from the kettle, as a result of<br />

evaporation of moisture from the surface of the steel. They mostly adhere to the fume extraction<br />

equipment (if existing) from which they are removed for recovery of their metallic content.<br />

[Com EGGA] Splashed zinc can be remelted directly in the galvanizing bath or be sent for<br />

recovery off site. It may contain zinc oxide and/or be contaminated by hitting the floor if the<br />

kettle is not enclosed. [ABAG]<br />

Ferrous Metals Processing Industry 349


Part C/Chapter 3<br />

Input / Consumption Level<br />

Zinc 20 – 200 (1)<br />

kg/t<br />

Recovered Zinc (zinc ash) 0 - 15 kg/t<br />

Energy (2)<br />

180 - 1000 kWh/t<br />

Output / Emission Level<br />

Specific Emission Concentration<br />

Extracted gas from kettle (2)<br />

(suction hoods, encapsulation etc.)<br />

1500 - -12000 (3) m 3 Emissions to air from zinc pot:<br />

/t<br />

a<br />

Dust<br />

40 –600 g/t 10–100<br />

Zinc<br />

Hydrogen chloride<br />

Lead negligible<br />

(4)<br />

2 – 20 (5)<br />

mg/m<br />

1 - 2<br />

3<br />

mg/m 3<br />

mg/m 3<br />

Ash 4 - 25 kg/t<br />

Dross 5 - 30 kg/t<br />

Combustion gas: 500 - 3250 m 3 (NOx, CO/CO2, SO2)<br />

/t<br />

Filter dust (6)<br />

Note: Source of data [EGGA5/98], except a: [DK-EPA-93]<br />

0.1 - 0.6 kg/t<br />

1<br />

extremely high Zn consumption maybe referred to galvanizing of very small parts, like bolts. Average: 73.4 kg/t<br />

2<br />

usually no abatement techniques applied, discharge via a stack<br />

3 3<br />

some data from DK state 20000 – 40000 m /t<br />

4 3<br />

Other sources report 1- 3 mg/m [Flatt/Knupp]<br />

5 3<br />

DK reports one example of a manual production line where 60 mg/m of zinc where measured at a volume flow of<br />

1500 m 3 /h. [DK-EPA-93]<br />

6<br />

Composition depends on flux agent, but basically it is ammonia chloride, zinc chloride and possibly Al, Fe, and<br />

organic compounds<br />

Table C.3-7: Consumption and emissions from the zinc kettle<br />

C.3.7 Finishing<br />

Tube Galvanising<br />

The removal of excess zinc from tube surfaces, by blowing compressed air or watersteam, leads<br />

to emissions of zinc and zinc containing dusts. The steam pressure pulse may also be a source of<br />

noise. Therefore the zinc blow-off is done into soundproofed collecting containers.<br />

In those cases where quenching of galvanized work-pieces is inevitable, water consumption is<br />

up to 10 l/t of galvanized steel. The water is partly evaporated, partly re-used for making up<br />

process baths.<br />

350 Ferrous Metals Processing Industry


Teil C/Kapitel 4<br />

C.4. MASSNAHMEN, DIE BEI DER FESTLEGUNG VON <strong>BVT</strong> FÜR<br />

DISKONTINUIERLICHE FEUERVERZINKEREIEN ZU<br />

BERÜCKSICHTIGEN SIND<br />

C.4.1 Lagerung und Umschlag von Roh- und Hilfsstoffen<br />

� Es wurden keine Informationen eingereicht.<br />

C.4.2 Entfettung<br />

C.4.2.1 Minimierung des Öl und Fetteintrags<br />

Beschreibung:<br />

Zur Verminderung des Öl- und Fetteintrags sollte der Verzinker versuchen auf die Kunden<br />

dahingehend einzuwirken, dass zu verzinkende Werkstücke möglichst fettfrei oder nur mit geringen<br />

Fettanteilen versehen sind. Die Reduktion des Öl-/Fetteintrags ist eine billige, einfache aber effektive<br />

Maßnahme, um die Standzeit von Entfettungsbädern zu verlängern und so die anfallenden<br />

Abfallmengen (verbrauchtes Bad und ölhaltiger Schlamm) zu reduzieren.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion verbrauchter Entfettungslösung.<br />

• Reduzierte Abwasser- und Schlamm-Menge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende Anlagen (der Einfluss des Verzinkers auf den Zustand des Einsatzgutes kann<br />

bei Auftragsverzinkereien beschränkt sein).<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.2.2 Optimierung des Badbetriebes<br />

Beschreibung:<br />

Zur Optimierung des Entfettungsvorgangs können allgemeine Maßnahmen zur Kontrolle von<br />

Entfettungsbädern durch Überwachung von Parametern, wie Temperatur und Konzentration,<br />

eingesetzt werden, um das Entfettungsbad effizient zu nutzen. Darüber hinaus kann der Wirkungsgrad<br />

der Entfettung durch Verbesserung des Kontaktes der Flüssigkeit mit der Ware erhöht werden, z.B.<br />

durch Bewegen des Verzinkungsgutes, Bewegung des Bades (Rühren) oder durch Ultraschall.<br />

Entfettungskaskaden können ebenfalls den Vorgang verbessern und Umweltauswirkungen reduzieren.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion verbrauchter Entfettungslösung.<br />

• Reduzierte Abwasser- und Schlamm-Menge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Stahlverarbeitung 351


Teil C/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.2.3 Instandhaltung und Reinigung von Entfettungsbäder<br />

Beschreibung: Siehe auch Kapitel D.4.3<br />

Bei alkalischer Entfettung sind die gebildeten Emulsionen instabil. Öle und Fette konglomerieren und<br />

bilden eine Schicht, die in ruhigen, strömungsfreien Badzonen an der Oberfläche schwimmt. Hier<br />

kann die Ölschicht abgetrennt und durch Abstreifer, Ablaufrinnen oder Wehre usw. entfernt<br />

werden. Mit diesen einfachen Maßnahmen, einfach unter Ausnutzung der Schwerkraft (Abtrennzeit:<br />

mehrere Stunden), kann die Standzeit von Entfettungsbädern um das 2- bis 4-fache verlängert werden.<br />

Der abgezogene Schlamm enthält Öle, Fette, Entfettungsmittel, Zunder, Rost etc. und wird<br />

normalerweise deponiert. [ABAG]<br />

Die Abtrennung ist effektiver, wenn Zentrifugen verwendet werden, die Öl und Wasserphasen<br />

innerhalb von Sekunden trennen. Sehr kleine Öl- und Fetttröpfchen sind einfacher abzuscheiden, die<br />

Ölphase enthält nur 5 - 10 % Wasser und ein unerwünschter Austrag von Entfettungsmittel wird<br />

vermieden. Die Standzeit des Bades kann so bis auf das 16-fache verlängert werden. [ABAG]<br />

Bei Mikro- and Ultrafiltration wird die Entfettungslösung durch Membranen gepumpt (3 - 8 bar), in<br />

denen Öl, Fett und verbrauchte Entfettungsmittel aufgrund ihrer Molekülgröße zurückgehalten<br />

werden. Zum Schutz der Membranen wird die Lösung vorher in einem Absetzbecken von Feststoffen<br />

gereinigt. Mikro- und Ultrafiltration verlängern die Standzeit auf das 10- bis 20-fache. Die<br />

Investitionskosten für Mikro-/Ultrafiltrationsanlagen mit ausreichender Kapazität für<br />

Stückverzinkereien werden auf 80.000 bis 100.000 DM geschätzt. Die Membranen müssen an die<br />

Gegebenheiten des Entfettungsbades angepasst werden (Porengröße) und müssen den jeweiligen<br />

Reinigungsanforderungen entsprechen. Durch die in Auftragsverzinkereien üblichen wechselnden<br />

Betriebsbedingungen (Schwankungen in Zusammensetzung, Entfettungsmitteln, Ölen, Fetten usw.)<br />

kann es zu Betriebsstörungen, wie Verstopfen, Faulung und Beschädigung der Membranen, kommen.<br />

[ABAG] Entsprechende Membranen und spezielle Chemie der Bäder müssen noch entwickelt werden,<br />

um eine Anwendung in diskontinuierlichen Feuerverzinkereien zu ermöglichen. [Com2 D]<br />

Alle oben beschriebenen Maßnahmen zur Verlängerung der Standzeit von alkalischen<br />

Entfettungsbädern können ebenfalls für saure Entfettungsbäder angewendet werden. Aufgrund der<br />

Bildung von stabileren Emulsionen ist der Wirkungsgrad geringer. [ABAG]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion verbrauchter Entfettungslösung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erzeugt ölhaltige Schlämme/Konzentrate (siehe auch C.4.2.5).<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

352 Stahlverarbeitung


C.4.2.4 Kontinuierliche biologische Reinigung von Entfettungsbädern<br />

('Biologische Entfettung')<br />

Teil C/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Öl und Fette, die sich im Entfettungsbad ansammeln, werden durch Mikroorganismen zersetzt. Das<br />

Abfallprodukt, ein biologischer Schlamm, wird täglich aus dem Bad entfernt. Die Standzeit des<br />

Entfettungsbades ist unbegrenzt, das Bad erzielt jederzeit eine optimale Entfettung. [DK-EPA-93]<br />

Die Entfettungslösung basiert auf Alkali, Phosphaten, Silikaten und nichtionischen und<br />

kationenaktiven Tensiden. Ein Konzentrat dieser Chemikalien und Mikroorganismen wird<br />

kontinuierlich gemischt. Im Entfettungstank wird Luft zugeführt, um den biologischen Prozess in<br />

Gang zu halten. Wasser wird ebenfalls zugegeben, um Verdampfungsverluste auszugleichen, da das<br />

Bad auf einer optimalen Betriebstemperatur von 37 ºC gehalten wird. Die Lösung aus dem<br />

Entfettungstank wird über einen Lamellenabscheider mit ca. 1 m 3 /h im Kreis geführt. Im<br />

Lammellenabscheider wird der angesammelte Schlamm, bestehend aus lebenden und toten<br />

Mikroorganismen (Bioschlamm) abgetrennt. Es fallen ca. 10 Liter/Tag an, die über ein Ventil im<br />

Boden abgezogen werden. Die Zugabe von Chemikalien erfolgt stromabwärts des<br />

Lammelenabscheiders über Dosierungspumpen. Eine genaue Dosierung kann schwierig sein,<br />

Überdosierung (überhöhter Verbrauch) ist wahrscheinlich. Die Zudosierung erfolgt automatisch, so<br />

dass ein pH-Wert von 9,13 eingehalten wird. [DK-EPA-93]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Abfall (verbrauchtes Entfettungsbad) und damit weniger Schlamm aus der<br />

Abwasserbehandlung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende Feuerverzinkungsanlage.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Næstved Varmforzinkning ApS (Erfahrungszeitraum: 6 Jahre) [DK-EPA-93]; Frankreich; Verzinkerei<br />

Dieren, NL; 1 oder 2 Anlagen in Deutschland<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Beispiel Næstved Varmforzinkning<br />

Næstved Varmforzinkning hat dieses Verfahren 1987 eingeführt und die Betriebserfahrungen sind<br />

sehr positiv (siehe Bild C.4-1). Heute ist die Entfettung viel effizienter und gleichmäßiger als noch zu<br />

Zeiten, in denen mit warmer Natronlauge entfettet wurde. Das Ergebnis ist ein schneller Beizvorgang<br />

mit weniger Angriff auf das Basismetall. Sowohl der Beizsäureverbrauch als auch die Abfallmengen<br />

sind reduziert. Nach dem Beizen sind die Oberflächen glatter und gleichmäßiger. Hierdurch wurde der<br />

Zinkverbrauch beim Schmelztauchen selbst verringert. Durch die neue Entfettung konnte der<br />

Zinkgehalt im Beizbad von 10 – 15 % auf 4 – 8 % gesenkt werden, was zu wesentlichen<br />

Verbesserungen hinsichtlich der Arbeitsplatzbelastung in der Halle geführt hat. Der übliche<br />

Säuregeruch ist verschwunden. In der Praxis war der Verbrauch von Camex Bio 104 etwa 6mal so<br />

hoch wie ursprünglich erwartet. Ursache hierfür ist wohl eine Überdosierung und ein erhöhter Bedarf<br />

aufgrund der stark geölten Teile, die in der Anlage verzinkt werden. Darüber hinaus haben die Teile<br />

eine sehr hohe spezifische Oberfläche, was ebenfalls den Chemikalienbedarf pro Tonne Produkt<br />

erhöht. Die Anlage selbst ist etwa 3 - 6mal größer als für Næstved Varmgalvanisering notwendig<br />

wäre, aber dies war die kleinste biologische Entfettungsanlage, die von der schwedischen Firma<br />

Camex verkauft wird. [DK-EPA-93]<br />

Stahlverarbeitung 353


Teil C/Kapitel 4<br />

Luft<br />

Wasser<br />

Wärme<br />

Entfettungsbad<br />

9 m 3 – 37°C<br />

1 m 3 /h<br />

Camex Bio 104-10<br />

Camex Bio 104<br />

Bild C.4-1: Fließschema für biologische Entfettung (Beispiel CAMEX)<br />

[DK-EPA-93]<br />

Lamellenabscheider<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Anlagenkosten (1987) inkl. Installation, aber ohne Entfettungstank: DKK 325000<br />

Betriebskosten: Camex Bio 104: 1550 kg für DKK 26 DKK 40300<br />

Camex Bio 104 - 10: 100 kg für DKK 26 DKK 2600<br />

2,5 Tonnen Schlamm für DKK 2440 DKK 6100<br />

Gesamt pro Jahr, ohne Stunden und Strom DKK 49000<br />

Es ist schwer die finanziellen Vorteile der Anlage gegenüber dem früheren Verfahren mit warmer<br />

Natronlauge zu beziffern. Die Verbräuche an Säure und Zink sind erheblich gesunken und es fällt seit<br />

der Umstellung weniger Ausschuss an. Allerdings wurden die Kosten auch durch andere Produkt- und<br />

Verfahrensänderungen während der fraglichen Zeit hervorgerufen. Daher ist es schwer zu sagen,<br />

welcher Anteil auf die neue Entfettung fällt. [DK-EPA-93]<br />

Beispiel Verzinkerei, Deutschland [ABAG-Bio]<br />

Diese Anlage stellte in der Zeit von Dezember 1994 bis April 1995 von saurer Entfettung auf<br />

biologische Entfettung um. Die ursprüngliche Anlage umfasste ein saures Entfettungsbad, bestehend<br />

aus verdünnter Phosphorsäure, HCl, Tensiden und Korrosionshemmern, gefolgt von einer Spüle. Die<br />

Badqualität wurde durch Entfernen des Öls von der Badoberfläche und Nachschärfen der Säurelösung<br />

gesichert. Umgestellt wurde auf alkalische Entfettung, gefolgt von einer Spüle mit biologischer<br />

Entfettung. Die berichteten Vorteile der Umstellung waren:<br />

− Reduzierte Beizzeit (20 – 25 %).<br />

− Verbesserte Beizqualität.<br />

− Reduzierter Frischsäureverbrauch.<br />

− Reduzierter Ausschuss.<br />

− Reduzierte Mengen ölhaltigen Schlammes.<br />

Die Investitionskosten für die Verfahrensumstellung (ohne Kosten für Behandlungstanks) wurden mit<br />

181.000 DM für eine Verzinkerei mit einer Kapazität von 10.000 Tonnen pro Jahr angegeben. Der<br />

Energieverbrauch (höhere Temperaturen im Entfettungsbad und in der Spüle, Betrieb von Pumpen)<br />

und die Mannstunden zum Betrieb der Anlage sind gestiegen. Trotzdem wurde für diese Fallstudie ein<br />

Einsparpotential von 250.000 DM berichtet und die Amortisationszeit mit 0,8 Jahren angegeben.<br />

[ABAG-Bio]<br />

354 Stahlverarbeitung<br />

pH<br />

Schlamm


Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur: [DK-EPA-93], [ABAG-Bio]<br />

C.4.2.5 Verwertung von ölhaltigen Schlämmen und Konzentraten<br />

Teil C/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Eine Reihe von Verfahren wird angewendet, um ölhaltige Schlämme aus dem Entfettungsbad zu<br />

entfernen. Diese Schlämme enthalten Feststoffe und eine Bandbreite von Ölen und Fetten. Je nach<br />

Schadstoffbelastung und Brennwert können diese zur Energiegewinnung verbrannt werden. Die<br />

ölhaltigen Schlämme werden durch spezielle Firmen einer ordentlichen Deponierung oder einer<br />

Verwertung zur Rückgewinnung des Ölanteils zugeführt. In einigen Fällen, wenn der Wassergehalt<br />

niedrig ist, kann der Schlamm zur Deckung des Brennstoffbedarfs bei der Erzeugung von Dampf oder<br />

zu Erwärmungszwecken verwendet werden. [Com EGGA]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierung ölhaltigen Abfalls.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.2.6 Reduzierung von Einschleppungen in Säurebäder<br />

Beschreibung:<br />

Die Menge an Lösung, die aus dem Entfettungsbad in den nachfolgenden Beizprozess eingeschleppt<br />

wird, kann durch eine ausreichende Abtropfzeit reduziert werden. Noch wirkungsvoller ist die<br />

Einführung einer Spülstufe (detailliertere Informationen in Kapitel C.4.4).<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Verbrauch von Entfettungslösung.<br />

• Verlängerte Standzeit von Beizbädern, daher reduzierter Säureverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Stahlverarbeitung 355


Teil C/Kapitel 4<br />

C.4.3 Beizen und Entzinken<br />

C.4.3.1 Optimierung des Badbetriebes und der Kontrolle<br />

Beschreibung:<br />

Die Beizwirkung und damit die erforderliche Beizdauer ändern sich mit der Standzeit des Bades. Mit<br />

der Zeit steigt die Konzentration an Eisen sehr stark an und weniger freie Säure ist erforderlich, um die<br />

anfängliche Beizgeschwindigkeit aufrechtzuhalten. Drastische Änderungen der Beizlösung, z.B. durch<br />

Austausch großer Badmengen, könnten zu unbekannten Beizbedingungen und zur Überbeizung<br />

führen.<br />

Sorgfältige Überwachung der Badparameter (Säurekonzentration, Eisengehalt usw.) können helfen,<br />

die Betriebsweise des Bades zu optimieren, indem Änderungen frühzeitig aufgezeigt werden und<br />

Änderungen im Arbeitsablauf, wie verkürzte Beizzeiten zur Vermeidung von Überbeizung,<br />

vorgenommen werden können. Die Entsorgung von verbrauchter Beizlösung und die Zugabe von<br />

frischer Säure sollten häufiger, aber in kleineren Mengen erfolgen, um große Schwankungen in den<br />

Badparametern zu vermeiden und den Betrieb zu vergleichmäßigen.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Säureverbrauch.<br />

• Weniger Überbeizen (damit verbunden weniger Abfall).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.2 Minimierung der Menge verbrauchter Beizlösung durch den Einsatz von<br />

Beizinhibitoren<br />

Beschreibung:<br />

Um Teile des Werkstückes, die bereits metallisch sauber sind, vor Überbeizung zu schützen, werden<br />

der Beizlösung Beizinhibitoren (Beizhemmer) zugegeben. Beizhemmer können den Materialverlust<br />

um bis zu 98 % reduzieren und den Säureverbrauch verringern. Jedoch können diese organischen<br />

Beizhemmer einen negativen Einfluss auf nachfolgende Säure-Recyclingprozesse haben. Der Einsatz<br />

von Beizhemmern zur Reduktion des Säureverbrauchs sollte daher sorgfältig überlegt werden.<br />

[ABAG]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Säureverbrauch.<br />

• Reduzierter Säureabfall.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Einige Beizinhibitoren reduzieren die Wiederverwertbarkeit von verbrauchter Säure.<br />

Referenzanlagen:<br />

Weitgehende Mehrheit (> 90 %) aller Feuerverzinker verwenden Beizinhibitoren. [EGGA8/99]<br />

356 Stahlverarbeitung


Technische Betriebsdaten:<br />

Geschätzte Reduktion des Säureverbrauchs 10 – 20 %. [EGGA8/99]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Positiv, Einsparung von Kosten [EGGA7/99]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

• Verbesserte Produktqualität.<br />

• Reduzierte Betriebskosten.<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.3 Aktiviertes Beizen<br />

Teil C/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Das Beizen in Salzsäure mit geringem Säureanteil und hohem Eisenanteil wird ’aktiviertes Beizen’<br />

genannt. Normalerweise liegt beim Beizen in Salzsäure der Säuregehalt im Bereich 10 - 12 %, um eine<br />

vernünftige Beizgeschwindigkeit zu erzielen. Jedoch ist bei diesem Prozentsatz die Bildung von<br />

Chlorwasserstoff sehr stark. Bei aktiviertem Beizen kann die Konzentration fast halbiert werden, ohne<br />

die Beizgeschwindigkeit negativ zu beeinflussen, vorausgesetzt, dass die Eisenkonzentration im<br />

Bereich 120 - 180 g/1 und die Temperatur zwischen 20 – 25 ºC gehalten wird.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Säureverbrauch.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

FJ Varmforzinkning A/S, (Erfahrungszeitraum: 5 Jahre) [DK-EPA-93]<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Beispiel Ferritslev Jernvarefabrik (FJ )<br />

Bei Ferritslev Jernvarefabrik (FJ) wird ’aktiviertes Beizen’ eingesetzt; außerdem wird das Beizbad<br />

nahezu zinkfrei gehalten. Die verbrauchten Beizlösungen können in Fällungsprozessen in der<br />

kommunalen Abwasserbehandlungsanlage eingesetzt werden. FJ Varmforzinkning muss lediglich für<br />

die Transportkosten aufkommen. [DK-EPA-93]<br />

Stahlverarbeitung 357


Teil C/Kapitel 4<br />

Biologische<br />

Entfettung<br />

ca. 37ºC<br />

Activierte Beize<br />

HCl = 4 -6 %, 20 – 25 ºC<br />

Eisen: 120 - 180 g/l<br />

“Sparspüle”<br />

Eisen: 30 - 40 g/l<br />

Flussmittelbad<br />

ZnCl2 +NH4Cl<br />

Bild C.4-2: Fließschema für aktiviertes Beizen<br />

[DK-EPA-93]<br />

Auffrischen<br />

Reinigung<br />

des Bades<br />

Erwärmung<br />

Reinigung<br />

des Bades<br />

Abfall<br />

Abfall<br />

Nach der biologischen Entfettung werden die Werkstücke direkt in einem aktivierten Beizbad mit 4 -<br />

6 % Salzsäure und einem Eisengehalt von 120 - 180 g/1 getaucht. Die Teile hängen an<br />

Schwarzstahldraht, der nur ein Mal verwendet wird. So wird verhindert, dass zinkbeschichtete<br />

Aufhängungen ins Beizbad getaucht werden. Außerdem werden fehlerhafte Teile, die erneut verzinkt<br />

werden müssen, zuerst in einem speziellen Entzinkungssäurebad (4 - 7 % Salzsäure) entzinkt. So wird<br />

der Zinkgehalt im Beizbad auf sehr niedrigem Niveau gehalten. [DK-EPA-93]<br />

Die Firma betreibt 4 Beiztanks mit je 100 m 3 . 10 m 3 /h aus jedem Tank werden abgepumpt, vermischt<br />

und in einem Wärmetauscher erwärmt, bevor sie über ein Verteilersystem in die einzelnen Tanks<br />

zurückgepumpt werden. So ist nicht nur für die Erwärmung des Bades, sondern auch für ausreichendes<br />

Umwälzen der Flüssigkeit gesorgt. [DK-EPA-93]<br />

Es ist wichtig, zwischen der biologischen Entfettung und dem Beizbad nicht zu spülen.<br />

Mitgeschleppte Chemikalien aus der Entfettung dienen in der Beize als Inhibitoren, so wird der<br />

Säureangriff auf das Basismetall vermieden. [DK-EPA-93]<br />

Nach dem Beizen wird in einer sog. Sparspüle gespült, die als Ergänzungswasser für das Beizbad<br />

dient, wenn sie entsorgt werden muss. Typischerweise hat die Sparspüle einen Eisengehalt von 30 - 40<br />

g/1 und reduziert somit erheblich den Eiseneintrag in das Flussmittelbad. [DK-EPA-93]<br />

Die zu entsorgende Entzinkungssäure wird wie üblich an Kommunekemi abgegeben. Zu entsorgende<br />

Beizsäure wird an eine Firma abgegeben, die sie als Fällungsmittel in der kommunalen Kläranlage<br />

verwendet. Zum Badwechsel werden üblicherweise 20 m 3 des Bades abgelassen und durch 10 m 3<br />

Salzsäure und 10 m 3 aus der Sparspüle ersetzt. [DK-EPA-93]<br />

Die Entstehung von Chlorwasserstoff in der Werkshalle ist so gering, dass auch ohne Absaugung der<br />

Gehalt 11 – 20mal unterhalb der vorgeschriebenen Arbeitsplatzgrenzwerte bleibt. Messungen in der<br />

Halle zeigten Chlorwasserstoffkonzentrationen von 0,32 – 0,65 mg/m 3 . Dies sind nur 5 - 9 % des<br />

dänischen Grenzwertes von 7 mg/m 3 .<br />

Da das aktivierte Beizen zur selben Zeit, wie die biologische Entfettung und die<br />

Flussmittelregenerierung eingeführt wurde, ist eine genaue Zuordnung der finanziellen Vorteile<br />

schwierig. Mit dem neuen Verfahren kann jedoch auf eine Absaugung und eventuelle Abgasreinigung<br />

verzichtet werden.<br />

358 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 4<br />

Die Standzeit des Säurebades verlängert sich um etwa 50 % durch aktiviertes Beizen, da ein<br />

Auswechseln erst bei einem Eisengehalt von 180 g/l, verglichen mit sonst üblichen 120 g/1, erfolgt.<br />

Solange die Beizlösung nicht wesentlich mit Zink belastet ist, ist die Entsorgung relativ preiswert, da<br />

lediglich die Transportkosten nach Kemira MiIjø in Esbjerg, wo die Lösung als Fällungsmittel<br />

verwertet wird, anfallen. [DK-EPA-93]<br />

Allerdings ist für aktiviertes Beizen ein Heizsystem notwendig, was gegenüber dem herkömmlichen<br />

Verfahren zusätzliche Kosten verursacht.<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.4 HCl-Rückgewinnung aus verbrauchten Beizbädern<br />

C.4.3.4.1 Eindampfverfahren zur Rückgewinnung (HCl)<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.9.2<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Frischsäureverbrauch, reduzierte Frischsäureproduktion (Ressourcen, Energie)<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Hoher Energieverbrauch. [Com2 D]<br />

• Erzeugung von Eisenchloridlösung (Konzentrat), geeignet für Wiederverwertung?<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Bild C.4-3 und Bild C.4-4 zeigen Beispiele eines Fließschemas und einer Massenbilanz für eine<br />

Feuerverzinkerei.<br />

Die zurückgewonnene Säure wird in den Beiztank zurückgeführt. Zusätzliche frische Säure, die dem<br />

Beiztank zugegeben wird ersetzt die Verluste durch Entfernung von Eisenchloridlösung und Wasser.<br />

Das zurückgewonnene Wasser kann in der Spüle, in der Beize oder im Flussmittelbad verwendet<br />

werden. [Cullivan-IG-97]<br />

Der Gesamtenergieverbrauch der Anlage beträgt 230kWh/1000 Liter (behandelte Lösung); die netto<br />

Energierückgewinnung ist 150kW durch den Einsatz eines speziellen Wärmetauschers. [Com2 EGGA]<br />

Stahlverarbeitung 359


Teil C/Kapitel 4<br />

Evaporationsystem = Eindampfsystem<br />

HCl pickle = HCl-Beize<br />

Strip/pickle = Entzinkung/Beize<br />

Rinse = Spüle<br />

Rinse holding tank = Spülwasserauffangtank<br />

Recovered rinse water = zurückgewonnenes Spülwasser<br />

Work flow = Arbeitsablauf<br />

Bild C.4-3: Beispiel eines Fließschemas für Rückgewinnung von HCl durch Verdampfungs-Verfahren in<br />

einer Feuerverzinkerei basierend auf [Cullivan-IG-97]<br />

Verbrauchte HCl<br />

1000 Liter<br />

8 % Salzsäure<br />

80 g/1 Eisen, 40 g/1 Zink<br />

Spez. Gewicht: 1.2 g/cm³<br />

Abscheider<br />

Konzentrat 320 Liter<br />

193 kg FeCl2<br />

83.4 kg ZnCl2<br />

4.8 kg HCI<br />

Spez.Gewicht: 1.45 g/cm³<br />

Bild C.4-4: Massenbilanz für Rückgewinnung mittels Verdampfungsverfahren (Beispiel)<br />

[Cullivan-IG-97]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

Rückgewonnene HCl<br />

542 Liter<br />

14 % HCI Gew./Vol<br />


C.4.3.5 Externe Regenerierung von verbrauchtem HCl-Beizbad<br />

C.4.3.5.1 Wirbelschichtverfahren und Sprühröstung<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.10.1<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Frischsäureverbrauch.<br />

• Reduzierte Abwasser- und Schlamm-Menge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Teil C/Kapitel 4<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirbelschichtverfahren und Sprühröstung sind nur für die HCl-Rückgewinnung bei Lösungen, die<br />

Eisen, aber kein Zink enthalten, geeignet. Die Wahrscheinlichkeit von Prozessstörungen, wenn Zink<br />

mit dem Einsatzmaterial in den Prozess gelangt, ist sehr hoch. Obwohl einige Quellen einen<br />

maximalen Eintrag von 2 - 3g/l Zink für verträglich halten, scheint das Problem von Zink im<br />

Einsatzmaterial noch nicht gelöst zu sein. Um Betriebsstörungen durch Zink zu vermeiden, könnte<br />

eine Vorbehandlung zur Entfernung des Zinkes vor der Regenerierung nötig sein. Bislang wird<br />

Sprühröstung nicht für die Regenerierung bei diskontinuierlichen Feuerverzinkungsanlagen eingesetzt.<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Diese Prozesse sind in kleinem Maßstab nicht praktikabel und daher in Feuerverzinkereien allgemein<br />

nicht anzutreffen. [Com EGGA]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.6 Getrennte Säurewirtschaft / Getrenntes Beizen und Entzinken<br />

Beschreibung:<br />

Im Allgemeinen sind Mischsäuren mit hohen Gehalten an Eisen und Zink nur sehr schwer<br />

wiederzuverwenden oder zu verwerten. Durch das Beizen und Entzinken in getrennten Tanks kann der<br />

Zinkgehalt in Eisenbeizen so gering wie möglich gehalten werden. Außerdem sollten Aufhängungen<br />

nach Möglichkeit nur ein Mal verwendet werden; bei Mehrfachnutzung sollten die Aufhängungen<br />

vorher entzinkt werden. [ABAG]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Abfall.<br />

• Trennung der Abfallströme ermöglicht eine Verwertung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

• Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendung durch Platzprobleme (für zusätzliche Becken)<br />

eingeschränkt sein.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Otto, Kreuztal, Deutschland [Com2 D]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Zur Reduzierung der Abwassermenge wird Abschreckwasser oft beim Ansetzen oder Auffrischen von<br />

Beizsäure verwendet. Hierdurch können jedoch große Mengen an Zink in das Beizbad eingetragen<br />

Stahlverarbeitung 361


Teil C/Kapitel 4<br />

werden. Durch sorgfältiges Säuremanagement können Zinkgehalte von 5 bis 10 g/l in Eisenbeizbädern<br />

erzielt werden. [ABAG]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.7 Reduzierung des Zink-Eisen-Verhältnisses<br />

Beschreibung:<br />

Verbrauchte Beizbäder können bis zu 5 % freie Säure enthalten. Durch Zugabe von Eisenspänen kann<br />

die Restsäure in Eisenchlorid umgewandelt werden. In Mischsäuren mit geringen Zinkgehalten<br />

können so Zink-Eisen-Verhältnisse erzielt werden, die eine Regenerierung der Mischsäure, z.B. durch<br />

Sprühröstung, ermöglichen. Spuren von Verunreinigungen mit Cadmium, Blei, Silizium und anderen<br />

Legierungsmetallen werden abgeschieden und entfernt. ‚Abgeschwächte’ Säure liefert bei der<br />

thermischen Regenerierung normalerweise höhere Qualitäten an Eisenoxiden, die sich leichter<br />

verkaufen lassen. [ABAG]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: In der Praxis nicht angewendet. [EGGA]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.7.1 Vorbehandlung zur Verbesserung der Wiederverwertbarkeit<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.9.3 und D.5.9.4<br />

Vorbehandlung durch Diffusionsdialyse oder Retardation.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Abfall.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Beide <strong>Techniken</strong> (Diffusionsdialyse und Retardation) erfordern den Einsatz von Wasser und<br />

bringen daher zusätzliches Wasser in den Prozess ein. Dies könnte zu Konflikten mit der<br />

Zielsetzung ’abwasserfreie Feuerverzinkerei’ führen. [Com2 D]<br />

Referenzanlagen: Diffusionsdialysis ist in deutschen Feuerverzinkereien ausprobiert worden. War in<br />

diesen Anwendungen aber nicht erfolgreich. [Com EGGA]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.8 Rückgewinnung von verbrauchter Mischsäure durch<br />

Lösemittelextraktion<br />

362 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 4<br />

Beschreibung:<br />

Lösemittelextraktion zur selektiven Zinkentfernung aus HCl-Beizen arbeitet mit dem Extraktionsmittel<br />

Tributylphosphat (TBP) und basiert auf der folgenden vereinfachten Reaktion: TBP + n<br />

ZnCl2 + m HCl TBP x n ZnCl2 x m HCl<br />

ZnCl2 aus dem flüssigen Einsatzmaterial wird zusammen mit der HCl als Chloridkomplex durch den<br />

organischen Stoff gebunden. Da dieser leichter ist als Wasser, kann er durch Dekantieren abgetrennt<br />

werden. Durch intensiven Kontakt des beladenen organischen Materias mit neuer wässriger Lösung<br />

wird die komplexbildende Reaktion umgekehrt (Re-Extraktion). Das ‚gestrippte’ organische<br />

Extraktionsmittel kann wieder verwendet werden. Die entstehende verdünnte wässrige ZnCl2-Lösung<br />

wird durch Eindampfen weiter aufkonzentriert. Das Kondensat wird in die Extraktionsstufe<br />

zurückgeführt; das Konzentrat wird verkauft. Bild C.4-5 zeigt ein Schema des gesamten Prozesses.<br />

Spent acid = verbrauchte Säure<br />

Zinc extraction = Zinkextraktion<br />

Zink stripping = Zinkstrippung<br />

Strip Solution = Strippungslösung<br />

Evaporation = Verdampfung<br />

Bild C.4-5: Schema des Lösemittelextraktionsverfahrens<br />

Concentrate = Konzentrat<br />

Energy = Energie<br />

Steam = Dampf<br />

Condensation = Kondensation<br />

Cooling water = Kühlwasser<br />

Verbrauchte Säure, die in einem speziellen Tank gelagert wird oder aus dem Beiztank kommt, wird<br />

über einen Filter gereinigt, um feste Partikel (wie Metallspäne, Zunder, unlösliche Öle, Schmutz usw.),<br />

zu entfernen. Über eine Puffereinrichtung kommt das Filtrat in die erste von drei konventionellen<br />

Misch-Absetzeinheiten zur Extraktion des Zinks mittels TBP. Das Zink wird zusammen mit einem<br />

Teil freier HCl und FeCl3 extrahiert. Das zinkbeladene organische Material verlässt die<br />

Extraktionssektion nach drei Gegenstrom-Kontakten mit verbrauchter Säure. Es sind auch mehr oder<br />

weniger Stufen möglich, die Anzahl hängt von der Zinkkonzentration ab. Das organische Material die<br />

Stahlverarbeitung 363


Teil C/Kapitel 4<br />

weniger dicht ist als die Lösung, wird über ein Wehr, das die Phasengrenze und das Verhältnis von<br />

organischem Material zu Lösung festlegt, aus der Absetzeinheit ausgetragen.<br />

Das zinkfreie FeCl2-Raffinat verlässt die letzte (dritte) Extraktionsstufe am Boden, und in einem<br />

Koaleszenzabscheider wird das verbliebene organische Material abgetrennt. Dann wird das Raffinat in<br />

einen Vorratsbehälter gepumpt. Dies kann ein feststehende Tank oder ein Tankwagen sein. Die<br />

zinkbeladene organische Phase wird in die Re-Extraktionsstufe (gleicher Container), bestehend aus<br />

drei weiteren Misch-Absetzeinheiten, gepumpt. Hier wird durch intensiven Kontakt mit<br />

Leitungswasser und mit dem Kondensat der Verdampfungseinheit ZnCl2, FeCl3-Spuren und HCl aus<br />

dem Extraktionsmittel entfernt. Das Extraktionsmittel kann anschließend in die Extraktionseinheit<br />

zurückgeführt werden. Die wässrige Lösung (Waschlösung/Stripplösung) wird über einen<br />

Koaleszenzabscheider in die Verdampfung geleitet.<br />

Die Waschlösung weist nur sehr geringe Zinkgehalte auf und kann normalerweise nicht<br />

weiterverwendet werden. Daher wird sie auf 300 g Zink pro Liter aufkonzentriert. Jede andere<br />

gewünschte Konzentration kann ebenfalls erzielt werden.<br />

Die Eindampfung findet in einem mit Dampf beheizten Verdampfer aus PVDF statt.<br />

Die Zinkkonzentration der belasteten Lösung ist für den Extraktionsprozess unwichtig. Die<br />

Waschlösung sollte idealerweise etwa 30 g/1 enthalten. Je geringer die Zinkkonzentration in der<br />

verbrauchten Säure ist, desto höher ist - wegen des höheren Flüssigkeit/Organik-Verhältnisses - der<br />

nominale Durchsatz von Säure. Jedoch steigen mit der Zinkkonzentration im Einsatz die<br />

Behandlungskosten.<br />

Die Wärme für die Eindampfung wird durch zwei kleine Dampferzeuger generiert. Diese werden mit<br />

Erdgas oder Propan befeuert und haben eine hohe Umwandlungseffizienz. Der Dampf wird unter<br />

Druck in die PVDF-Röhren geleitet und so an die Waschlösung abgegeben.<br />

Der Dampf wird über einen mit salzfreiem Leitungswasser gekühlten Kondenser geleitet. Hierdurch ist<br />

eine vollständige Rückgewinnung des verdampften Wassers und der HCl möglich.<br />

Die Dampfkondensierung kann in zwei Schritten erfolgen. Im ersten Schritt wird der Anteil mit wenig<br />

freier HCl (< 5 g/1 im Gesamtvolumen) erfasst. Dieser Teil macht etwa 85 bis 95 % des gesamten<br />

Kondensats aus. Dann wird der Tank gewechselt, und der säurereiche Rest des Kondensats wird<br />

aufgefangen. Eine Endkonzentration von 15 - 18 %, die zum Beizen geeignet ist, sollte erreicht<br />

werden. Die Säure kann innerbetrieblich verwendet werden. Aufgrund von technischen Problemen mit<br />

der selektiven HCl-Rückgewinnung war dies im Projektrahmen jedoch nicht möglich.<br />

Die Eindampfung kann mehr oder weniger kontinuierlich erfolgen. Sie ist abgeschlossen, wenn die<br />

Zinkkonzentration im Einsatz des Eindampfers 300 g/1 erreicht. Die Endkonzentration kann je nach<br />

den Anforderungen der Kunden variieren.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Wiederverwendung von (zinkhaltiger) Mischsäure.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Chemikalienverbrauch/Lösungsmittel.<br />

Referenzanlagen:<br />

Eine Flüssig-Flüssig-Extraktionsanlage zur Rückgewinnung von zink- und eisenhaltiger Säure ist bei<br />

Norsk Hydro in Oberhausen, Deutschland in Betrieb.<br />

364 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 4<br />

Untersuchungen und Versuche mit einer mobilen Anlage wurden bei der Berliner<br />

Großverzinkerei/Metaleurop durchgeführt. Inzwischen wurde die mobile Anlage in eine stationäre<br />

Anlage umgewandelt [Com2 D]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.9 Wiederverwendung von verbrauchter Mischsäure<br />

C.4.3.9.1 Entfernung von Eisen und Wiederverwendung als Flussmittel<br />

Beschreibung:<br />

Verbrauchte Salzsäure aus kombinierten Beiz- und Entzinkungsprozessen mit hohen Gehalten an<br />

Eisen und Zink kann, wie Flussmittelbäder behandelt und zurückgewonnen werden (siehe Kapitel<br />

D.7.1.1). Nach Oxidation durch Wasserstoffperoxid und Neutralisation mit Ammoniak wird der<br />

Eisenhydroxidschlamm abgetrennt. Die verbleibende Flüssigkeit enthält hohe Konzentrationen an<br />

Zinkchlorid und Ammoniumchlorid und kann als Flussmittellösung verwendet werden. [Com DK]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfallmenge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.9.2 Zinkentfernung aus Salzsäurebeizbädern<br />

Beschreibung:<br />

Der Prozess (siehe Bild C.4-6) ist in vier Stufen unterteilt:<br />

• Zinkentfernung.<br />

• Spülen I (Elution I).<br />

• Strippung und Regenerierung.<br />

• Spülen II.<br />

In der ersten Stufe wird die Beizsäure aus dem Bad zur Abtrennung von Feststoffen über einen<br />

Plattenfilter in die Kolonnen geleitet. In den Kolonnen wird das Zink durch Absorption am<br />

Ionenaustauschmaterial aus der Beizsäure entfernt. Nach den Kolonnen wird das zinkfreie Flüssigkeit<br />

ins Beizbad zurückgepumpt. Die Säure muss nicht zurückgepumpt werden, sie kann auch in einen<br />

Lagertank gepumpt werden (Einmal-Durchlaufprozess). Die Behandlung kann auch chargenweise<br />

erfolgen; dann wird die Beizsäure aus dem Bad zunächst in einen Zwischentank gepumpt, bevor sie in<br />

die Kolonnen geleitet wird.<br />

Stahlverarbeitung 365


Teil C/Kapitel 4<br />

From pickling bath= vom Beizbad<br />

Rinsing liquid= Spülflüssigkeit<br />

Stripping solution= Stripplösung<br />

Column with ion exchanger = Ionenaustauschkolonne<br />

Bild C.4-6: Fließschema für die Entfernung von Zink aus Beizbädern<br />

[Sprang-IG-97]<br />

Storage = Lagerung<br />

To pickling bath = zum Beizbad<br />

Return to pickling bath = zurück zum Beizbad<br />

Double salt solution= Doppel-Salzlösung<br />

In der zweiten Stufe wird die Kolonne - nachdem das Ionenaustauschmaterial mit Zink gesättigt ist -<br />

gespült, um die Säure zu entfernen. Die Waschflüssigkeit wird aus dem Vorratsbehälter über die<br />

Kolonne in einen separaten Lagertank gepumpt. Die so erhaltene HCl-Lösung kann eingesetzt werden,<br />

um die Stärke des Beizbades einzustellen.<br />

In der dritten Stufe wird das Ionenaustauschmaterial mit einer alkalischen Lösung ‚gestrippt’, um das<br />

Zink zu entfernen. Ohne den Spülvorgang der zweiten Stufe würde Eisenhydroxid ausgefällt werden,<br />

was den Prozess stören würde. Die ‚Stripplösung’ kann mehrfach verwendet werden, bevor sie zu<br />

konzentriert ist. Da sie lediglich aus ZnCl2 und NH4Cl besteht, kann die Stripplösung, wenn sie<br />

gesättigt ist, eingesetzt werden, um die Zusammensetzung des Flussmittelbades einzustellen. Nach<br />

Strippung und Regenerierung des Ionenaustauschmaterials müssen die letzten Reste der Lösung<br />

entfernt werden. Dies geschieht in einer vierten Stufe durch Spülen mit Leitungswasser. Ohne diesen<br />

Spülvorgang würde die Beizsäure mit NH4 + verunreinigt und, obwohl das ursprüngliche Problem der<br />

Zinkverunreinigung gelöst wäre, entstünde ein Neues ( (NH4 + Verschmutzung).<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfallmenge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten: Es wurde kommentiert, dass diese Technik hohe Anlagen- und<br />

Betriebskosten verursacht und dass die für einen ökonomischen Betrieb notwendige Größenordnung<br />

von den typischen Feuerverzinkereien nicht erreicht werden würde. [Com2 UK Galv]<br />

366 Stahlverarbeitung


Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.10 Neutralisation von verbrauchter Säure<br />

Beschreibung: Es wurden keine Informationen eingereicht.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Neutraler Schlamm anstelle von flüssigem Säureabfall.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Teil C/Kapitel 4<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Große Mengen an nicht wiederverwertbaren gemischten Zink- und Eisenhydroxidschlämmen.<br />

[Com2 D]<br />

• Keine Rückgewinnung oder Regenerierung von Säure, Frischsäure notwenig.<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.11 Betriebsbandbreite für Säurebäder<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.1<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Luftemissionen, insbesondere Säuredämpfe.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.12 Erfassung und Abscheidung der Emissionen aus Beiztanks<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.2 und D.5.3<br />

Erfassung der Emissionen durch Dach-, Wand- oder Randabsaugung oder durch Seitenhauben in<br />

Kombination mit Platten- oder Füllkörperwäschern. Die Waschflüssigkeit kann in das Beizbad<br />

zurückgeführt werden.<br />

Stahlverarbeitung 367


Teil C/Kapitel 4<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Luftemissionen, insbesondere Säuredämpfe.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen mit gewissen Einschränkungen wegen Platzerfordernis.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten: Wäscher erzielen HCl-Emissionswerte von unter 10 mg/m 3 .<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.3.13 Geschlossene Vorbehandlungssektion (Entfetten/Beizen)/<br />

Luftabsaugung und Abscheidung<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.5.3<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der Luftemissionen, insbesondere Säuredämpfe und Dämpfe aus der Entfettung.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.4 Spülen<br />

C.4.4.1 Installation von Spülbädern/Standspülen<br />

Beschreibung:<br />

Nach dem Beizen werden die Werkstücke in einer Standspüle gespült (dasselbe Verfahren kann auch<br />

nach der Entfettung angewendet werden). Wenn das Wasser zu sehr kontaminiert ist, um einen<br />

ausreichenden Spüleffekt sicherzustellen, kann es in vorhergehenden Prozessbädern als Ergänzung für<br />

Verdampfungsverluste und Ausschleppungen dienen. Bei sorgfältiger Auslegung und Betriebsführung<br />

kann das gesamte Spülwasser innerhalb der Feuerverzinkerei genutzt werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Abwasserfreier Betrieb.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen, vorausgesetzt Platz für Spülbecken ist vorhanden.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

368 Stahlverarbeitung


Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.4.2 Spülkaskade<br />

Beschreibung:<br />

Gegenstrom-Spülung (siehe unten für die Beschreibung eines Beispiels).<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Verunreinigung des Flussmittelbades. [DK-EPA-93]<br />

• Abwasserfreier Betrieb.<br />

Teil C/Kapitel 4<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen, wenn Platz vorhanden ist (weil mehr als 1 zusätzlicher Tank erforderlich ist,<br />

sehr begrenzt).<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Herning Varmforzinkning A/S, (Erfahrungszeitraum: 1,5 Jahre) [DK-EPA-93]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel Herning Varmforzinkning:<br />

3-stufiges geschlossenes Spülsystem nach dem Beizen<br />

Bei Herning Varmforzinkning werden nach der Beize 3 Spültanks ohne Abwasserableitung betrieben.<br />

Die Verschmutzung des Flussmittelbades konnte um 85 - 90 % reduziert werden, was zu einer<br />

längeren Standzeit des Bades und zu weniger Flussmittelabfall führt. Das Wasser wird so zur<br />

Verdünnung von Frischsäurebädern genutzt, dass alle 3 Spültanks gleichmäßig verdünnt werden. Das<br />

Wasser aus dem ersten Tank wird direkt zur Verdünnung des Beizsäurebades genommen. Danach wird<br />

der erste Tank mit Wasser aus dem zweiten Tank aufgefüllt, der wiederum aus dem dritten Tank<br />

aufgefüllt wird. Der dritte und letzte Tank wird mit Leitungswasser aufgefüllt. [DK-EPA-93]<br />

Stahlverarbeitung 369


Teil C/Kapitel 4<br />

Auffrischen<br />

Leitungswasser<br />

Produkte rein<br />

2 Beizentfetter<br />

6 Beizbäder<br />

1. “Sparspüle”<br />

2. “Sparspüle”<br />

3. “Sparspüle”<br />

Flussmittelbad<br />

Zinkschmelze<br />

Produkte raus<br />

Bild C.4-7: Kaskadenspülung in einer Feuerverzinkerei<br />

[DK-EPA-93]<br />

Auffrischen<br />

Auffrischen<br />

Alle Werkstücke werden für mindestens 10 Minuten in einer so genannten Beizentfettung, in der<br />

gleichzeitig gebeizt und entfettet wird, gebeizt. Diese besteht aus einer 10 %igen Salzsäure mit<br />

zugegebenem Entfettungsmittel. Anschließend wird über einen längeren Zeitraum in normaler<br />

Salzsäure gebeizt. Nach dem letzten Beizschritt wird in drei aufeinander folgende. Sparspülen gespült.<br />

Anschließend erfolgen die Flussmittelbehandlung und die Tauchbeschichtung. [DK-EPA-93]<br />

Es gibt zwei Beizentfettungsbäder mit je 23 m 3 , in denen die Lösung ausgetauscht wird, wenn der<br />

Eisengehalt 129 g/1 erreicht hat (etwa nach 6 Monaten). Dann wird ein neues Beizentfettungsbad mit<br />

12 - 15 m 3 Wasser der ersten Sparspüle und 8 - 11 m 3 30 %iger Salzsäure angesetzt. [DK-EPA-93]<br />

Es gibt sechs Beiztanks mit reiner Salzsäurebeizlösung (à 23 m 3 ) mit einem Gehalt an freier Säure von<br />

etwa 10 %. Diese Beizbäder werden erst ersetzt, wenn der Eisengehalt 100 g/1 übersteigt. Dies ist<br />

bislang noch nicht erfolgt (das System wurde am 1. Dezember 1991 eingeführt). Die Beizbäder haben<br />

eine längere Standzeit als die Beizentfettungsbäder, da das Grobbeizen schon in der Beizentfettung<br />

erfolgt, diese wird relativ schnell mit Eisen gesättigt. Die reinen Beizbäder haben eine erwartete<br />

Standzeit von 1,5 – 2,0 Jahren. Neue Beizbäder werden zur Hälfte aus Wasser der Sparspüle und zur<br />

Hälfte aus 30 %iger frischer Salzsäure angesetzt. [DK-EPA-93]<br />

Die folgenden durchschnittlichen Eisengehalte wurden in den Beizbädern, Spültanks und dem<br />

Flussmittelbad gemessen: [DK-EPA-93]<br />

• Beizbad: Eisen = 75 - 85 g/l<br />

• 1. Sparspüle: Eisen = 40 - 50 g/1<br />

• 2. Sparspüle: Eisen = 25 - 35 g/1<br />

• 3. Sparspüle: Eisen = ca. 10 g/1<br />

• Flussmittelbad: Eisen = ca. 5 g/1<br />

Wenn die Eisenkonzentration im Flussmittelbad 10 g/l erreicht, wird das Bad in einen Tankwagen<br />

gepumpt und zur Firma Vildbjerg gebracht, wo eine Reinigungs- und Regenerierungsanlage für<br />

Flussmittel betrieben wird. Der Tankwagen kehrt mit 23 m 3 gereinigtem Flussmittelbad zurück, so<br />

dass die Produktion bei Herning sofort weitergehen kann. [DK-EPA-93]<br />

Anfänglich hatten die Betreiber gehofft, dass die reinen Beizbäder von Zink freigehalten werden<br />

könnten, doch dies stellte sich in der Praxis als unmöglich heraus. Die Zinkgehalte im<br />

370 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 4<br />

Beizentfettungsbad sind so hoch, dass Verschleppungen in die reinen Beiztanks zu erheblichen<br />

Zinkverunreinigungen führen. [DK-EPA-93]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Bei der Anlage von Herning sind drei Spültanks von je 23 m 3 erforderlich im Gegensatz zum direkten<br />

Übergangvom Beizen ins Flussmittelbad. Ein Vorteil ist, dass das Flussmittelbad nicht so schnell<br />

verschmutzt wird. Das Flussmittelbad wird in der firmeneigenen Aufbereitungsanlage einer anderen<br />

Verzinkerei der Firma, die sich in der Nähe (in Vildbjerg) befindet, behandelt. Es ist schwierig, die<br />

Einsparungen zu quantifizieren. [DK-EPA-93]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.5 Fluxen<br />

C.4.5.1 Instandhaltung des Bades<br />

Beschreibung:<br />

Um Ausschleppverluste auszugleichen und die Konzentration des Flussmittelbades konstant zu halten,<br />

werden regelmäßig Flussmittel und Wasser zugegeben. Zur Vermeidung von Eiseneinschleppungen<br />

aus dem Beizbad sollten die Werkstücke vor dem Fluxen gründlich gespült werden. Eine sorgfältige<br />

Überwachung der Eisenkonzentration ist wichtig. Dennoch, eine totale Vermeidung eines Ansteigens<br />

des Eisengehaltes ist nicht möglich, so dass die Flussmittellösung periodisch ausgetauscht oder<br />

regeneriert werden muss.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Abfall, vorzeitiges Verwerfen von Flussmittelbädern wird vermieden.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.5.2 Entfernung von Eisen aus dem Flussmittelbad durch Belüftung und<br />

Fällung von Eisen<br />

Beschreibung:<br />

Zur Verbesserung der Eisenfällung wird die Flussmittellösung belüftet. Danach wird die Lösung<br />

dekantiert, um den entstehenden Schlamm am Boden des Beckens zu entfernen. Hierdurch kann der<br />

Eisengehalt reduziert werden, wenn auch nicht auf sehr geringe Werte. [Com2 Wedge]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Abfall.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Stahlverarbeitung 371


Teil C/Kapitel 4<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.5.3 Entfernung von Eisen aus dem Flussmittelbad durch Oxidation mit<br />

H2O2<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.7.1.1<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Abfall (verbrauchtes Flussmittel).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen, wenn Platz vorhanden ist.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Erzeugt Eisenhydroxidschlamm (60 % Wasser, 6,5 % Zink, 20 % Eisen), der entsorgt werden<br />

muss.<br />

Referenzanlagen: CM Jernvarer A/S, (Erfahrungszeitraum: 0,5 Jahre) [DK-EPA-93]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel CM Jernvarer AIS:<br />

CM Jernvarer AIS hat ein Regenerierungssystem für Flussmittelbäder installiert, das es der Firma<br />

ermöglicht, die Eisenverunreinigungen kontinuierlich aus dem Bad zu entfernen. Im<br />

Reinigungsverfahren wird Salzsäure neutralisiert, so dass Ammoniumchlorid, eine der beiden<br />

Komponenten des Bades, anfällt. Die optimale Badzusammensetzung wird durch eine berechnete<br />

Zugabe von zusätzlichem Zink- und Ammoniumchlorid auf Basis von chemischen Analysen erzielt.<br />

[DK-EPA-93]<br />

Das System wurde auf kontinuierliche Reinigung von Flussmittellösung ausgelegt und reinigt etwa<br />

5.000 Liter täglich. Mit dieser Kapazität könnte die Anlage eine Verunreinigung von Flussmittel durch<br />

Eisen reinigen, die in etwa einer Produktion von 10.000 Tonnen pro Jahr entspricht. Das Bad wird in<br />

einen Reaktor gepumpt, in dem über eine Redox- und pH-Wert-Kontrolle Wasserstoffperoxid und<br />

Ammoniakwasser zugegeben werden. Das Eisen wird oxidiert und als Eisenhydroxidschlamm<br />

ausgefällt. Das schlammhaltige Flussmittelbad wird in einem Schlamm-Eindicker gesammelt, in dem<br />

der Schlamm abgetrennt wird. Der Schlamm wird dann in einer Filterpresse entwässert, das Filtrat und<br />

das dekantierte Wasser aus dem Eindicker werden in einem Vorratstank aufgefangen und dann im<br />

Flussmittelbad wieder verwendet. Auch Flussmittelbäder mit sehr hohen Eisengehalten können in<br />

diesem System gereinigt werden. Es wird entweder langsam - vermischt mit weniger stark<br />

kontaminiertem Flussmittel - aufgegeben oder separat, in mehreren Behandlungsumläufen<br />

hintereinander gereinigt.<br />

Verbrauchte Stripplösung kann ebenfalls behandelt werden. In diesem Fall ist eine Reduktion der<br />

Einsatzmenge notwendig, um nicht zu hohe Schlammkonzentrationen in der Flüssigkeit zu erhalten.<br />

Die Stripplösung enthält große Mengen an Zinkchlorid, das dem Flussmittelbad zudosiert wird. Da<br />

aber ein bestimmtes Verhältnis von Ammoniumchlorid zu Zinkchlorid im Flussmittelbad<br />

aufrechterhalten werden muss, kann es sein, dass der Einsatz von Stripplösung mengenmäßig begrenzt<br />

werden muss, um den Zinkchloridgehalt im optimalen Bereich zu halten. [DK-EPA-93]<br />

Bei der Reinigung alter Flussmittellösungen wurde kein Ammoniumwasser zudosiert, da der pH-Wert<br />

bei dem gewünschten Wert von 4,5 blieb. Normalerweise liegt der Ammoniakverbrauch bei 2,4<br />

Gramm 25 %iges Ammoniakwasser pro Gramm Eisen II (gelöstes Eisen). Dies entspricht einem<br />

Verbrauch von 1.800 kg Ammoniakwasser für die Regenerierung von 50 m 3 Flussmittellösung.<br />

372 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 4<br />

Während der Einfahrphase gab es keine wesentlichen Probleme, und nach einigen geringfügigen<br />

Einstellungsänderungen läuft das System heute wie geplant mit minimalem Aufwand für Betrieb und<br />

Instandhaltung. Nach der Reinigung von alten Flussmittellösungen ist das System nun mit den in der<br />

Produktion genutzten Flussmittelbädern verbunden und wird dazu genutzt, bei diesen den Eisengehalt<br />

so gering wie möglich zu halten. Bislang wurden noch keine ausrangierten Stripplösungen in dem<br />

System aufgearbeitet. [DK-EPA-93]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Das System kostete DKK 310.000 inklusive Ausrüstungsteilen, Installation, Inbetriebnahme und<br />

Beratung, aber ohne die zwei Lagertanks für gereinigte und noch nicht gereinigte Flussmittelbäder.<br />

Die Anlage wurde in den bestehenden Gebäuden untergebracht. In den ersten drei Betriebsmonaten<br />

wurden 50 m 3 alter Flussmittellösung mit hohem Eisengehalt (14 - 15 g/1) aufgearbeitet. Die Kosten<br />

betrugen:<br />

270 l 35 %iges Wasserstoffperoxid à DKK 7,00 DKK 1.890<br />

Entsorgung 4 Tonnen Filterkuchen à DKK 1.500 DKK 6.000<br />

Strom DKK 1.000<br />

Gesamt DKK 8.890<br />

Direkte Einsparung gegenüber der Abgabe an Kommunekemi:<br />

50 m 3 altes Flussmittelbad nach Kommunekemi DKK 75.000<br />

Flussmittelchemikalien: 20 Tonnen zu DKK 8.800 DKK 176.000<br />

Gesamt DKK 251.000<br />

In der Praxis betrugen die Einsparungen nur etwa DKK 100.000, da das Flussmittelbad ansonsten<br />

manuell gereinigt und lediglich der Bodenschlamm an Kommunekemi abgegeben worden wäre. Es<br />

gibt auch eine Menge indirekter Einsparungen, die schwer zu quantifizieren sind. Der Zinkverbrauch<br />

wird stark sinken (5 – 10 %), wenn ein Flussmittelbad mit geringerem Eisengehalt verwendet wird,<br />

und die Bildung von Hartzink und Zinkasche wird reduziert werden. Die Amortisationszeit wird<br />

voraussichtlich weniger als 1 Jahr betragen. [DK-EPA-93]<br />

Beispiel Galva 45:<br />

Die Ergebnisse (Januar - April 1993) der Flussmittelregeneration bei Galva 45 in Frankreich waren<br />

wie folgt:<br />

Erste Linie Neue automatisierte Linie<br />

(7m Bad)<br />

(3,5m Bad)<br />

Gesamtsalzgehalt (g/l) 461 450<br />

ZnCl2% - NH4Cl% 55 - 45 57 - 43<br />

Temperatur (ºC) 46 50<br />

Fe (g/l) 0,9 0,38<br />

ZnCl2 oder NH4Cl-Zugabe 0<br />

Vorteile im gereinigten Flussmittelbad<br />

- Qualitätsverbesserung: Durch Einhalten eines sehr geringen Eisen- und Säuregehaltes im<br />

Flussmittelbad (unter 1 g/l), könnte die Krätzebildung stark reduziert und damit auch der Anfall<br />

von Fehlverzinkungen, die durch Krätzeeinschlüsse im Zink verursacht werden, verringert<br />

werden. Eine gleichmäßigere, glänzendere Zinkschicht könnte erzielt werden. Eine geringere<br />

Anzahl von Fehlverzinkungen würde dazu führen, dass weniger Teile erneut verzinkt werden<br />

müssten.<br />

- Reduktion des Zinkverbrauchs: Die Zinkaufnahme würde reduziert und die Bildung von Asche<br />

und Krätze verringert, was zu einer Reduktion des Zinkverbrauches führen würde.<br />

- Erhöhung der betriebsinternen Rentabilität: Durch die Flussmittelproduktion und die Reduktion<br />

von Abwasser wurden die Kosten für Chemikalien und die Entsorgung der Eisenrückstände<br />

Stahlverarbeitung 373


Teil C/Kapitel 4<br />

kompensiert. Die direkten Einsparungen beliefen sich auf etwa 1,7 ECU pro Tonne verzinktes<br />

Gut.<br />

- Ökologischer Prozess: Es wurde eine deutliche Reduktion in den Reststoffen festgestellt, da die<br />

Menge an verbrauchten Lösungen, die zur Flussmittelproduktion verwendet wurden, die Menge an<br />

neuen, festen Eisenreststoffen übersteigt.<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Betriebskosten können von Anlage zu Anlage schwanken. Sie hängen ebenfalls von der jeweiligen<br />

Produktion und insbesondere von der chemischen Zusammensetzung der Beizflüssigkeiten und der<br />

Spüllösungen, der Temperatur und der erforderlichen Zusammensetzung des Flussmittels ab. Der<br />

geschätzte Nutzen für den Einsatz von Flussmittelregenerierung in konventionellen<br />

Feuerverzinkereien ist in Tabelle C.4-1 aufgeführt.<br />

Verbräuche<br />

NH4OH<br />

H2O2<br />

Krätze<br />

Verbrauchte<br />

Beizlösung<br />

Produktion<br />

Flussmittel<br />

Einheit Spezifischer<br />

Verbrauch oder<br />

Produktion<br />

(Einheit/Tonne Fe)<br />

l<br />

l<br />

kg<br />

kg<br />

0,920<br />

0,345<br />

0,310<br />

8,330<br />

Spezifische<br />

Einsparung (+)<br />

oder Kosten (-)<br />

(ECU/Einheit)<br />

-0,183<br />

-0,731<br />

-0,519<br />

+0,094<br />

Spezifische<br />

Einsparung (+)<br />

oder Kosten (-)<br />

(ECU/Tonne Fe)<br />

-0,168<br />

-0,252<br />

-0,161<br />

+0,783<br />

kg<br />

1800<br />

+0,926<br />

+1,667<br />

Fe-Filterkuchen kg<br />

0,770<br />

-0,192<br />

-0,148<br />

GESAMT +1,721<br />

Bemerkung: Datenquelle [?] Diese Daten basieren auf Betriebsdaten von Januar bis April 1993 der<br />

Feuerverzinkungs-linie von Galva 45. Die spezifischen Verbrauchs-/Produktionsdaten,<br />

wie Chemikalienkosten, können von Anlage zu Anlage variieren.<br />

Tabelle C.4-1: Typische spezifische Verbräuche/Produktion und Kosten/Einsparungen für<br />

Flussmittelregeneration<br />

Die Einsparungen aufgrund der Produktion von Flussmittelsalzen, des verringerten Zinkverbrauchs,<br />

der geringeren Anzahl von erneut zu verzinkenden Werkstücken und der verminderten Kosten für die<br />

Behandlung von verbrauchten Flussmittelbädern werden auf 13,79 ECU pro Tonne Verzinkungsgut<br />

geschätzt. Mit geschätzten Arbeitskosten von 0,74 ECU/t, wäre der Nettogewinn etwa 13,0 ECU/t. Für<br />

eine Feuerverzinkerei mit einer Jahresproduktion von 20.000 t lägen die jährlichen Einsparungen bei<br />

261.000 ECU.<br />

Die Einsparungen bei den Entsorgungskosten für verbrauchte Beizlösung berücksichtigen eine zeitlich<br />

begrenzte 30 %ige Subvention durch den französischen Staat. Unter normalen Bedingungen - ohne<br />

Unterstützung - wären die Einsparungen noch höher.<br />

374 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 4<br />

Einsparungen ECU/Tonne<br />

(1) Flussmittelproduktion inkl. Chemikalienkosten und Abwasserreduktion 1,72<br />

(2) Reduzierter Zinkverbrauch 9,11<br />

(3) Reduktion erneut zu verzinkender Teile 2,28<br />

(4) Vermeidung der Kosten für Behandlung von verbrauchtem Flussmittelbad 0,68<br />

GESAMT: 13,79<br />

Kosten:<br />

(5) Arbeit 0,74<br />

Netto Gewinn 13,05<br />

Bemerkung: Datenquelle [PURIFLUX]. Die Einsparungen sind geschätzte Werte, die bei der Anwendung des<br />

Regenerierungsprozesses in einer konventionellen Feuerverzinkerei mit 20000 t/Jahr erwartet werden.<br />

Sie können von Anlage zu Anlage variieren.<br />

Tabelle C.4-2: Zusammenfassung der Einsparungen und Kosten<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.5.4 Entfernung von Eisen aus dem Flussmittelbad durch elektrolytische<br />

Oxidation<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.7.1.2<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Abfall (verbrauchtes Flussmittel).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen, wenn Platz vorhanden ist.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische und wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Beispiel Industrial Galvanizers Corporation:<br />

Die Anlage verzinkt 10.000 – 12.000 Tonnen pro Jahr, darunter einen erheblichen Anteil an Rohren<br />

und Serienprodukten. Die durchschnittliche Stahldicke, die in der Anlage behandelt wird, liegt bei<br />

etwa 3mm. [CEPT]<br />

Die drei Betriebskostenarten, die der Verunreinigung des Flussmittelbades mit Eisen zugeordnet<br />

werden können, sind: Abwasserentsorgung, Zinkverbrauch und Chemikalienkosten. Die Kosten<br />

können von Anlage zu Anlage und auch innerhalb der Anlage variieren, je nach der Methode, die zur<br />

Kontrolle der Prefluxlösung eingesetzt wird. In der Fallstudie wurde ein Spülsystem zur Verringerung<br />

der Einschleppung von Säure und Eisen in die Preluxlösung eingesetzt. [CEPT]<br />

Eine Untersuchung der Betriebskosten vor und nach der Einführung der Regeneration zeigte die<br />

folgenden Kosteneinsparungen:<br />

Abwasserentsorgung 20,2 %<br />

Krätzeproduktion 27,6 %<br />

Chemikalien 10,5 %<br />

Ascheproduktion 39,0 %<br />

Zink 10,4 % [CEPT]<br />

Stahlverarbeitung 375


Teil C/Kapitel 4<br />

Vorteile:<br />

- Kein Überlauf aus der Spüle mehr; keine Notwendigkeit für eine Behandlung der Spüllösung.<br />

- Minimierung der Menge Schlamm aus konventioneller Flussmittelbehandlung, die entsorgt<br />

werden muss.<br />

Die Einsparungen haben die Erwartungen übertroffen. Sie kamen in den Bereichen<br />

Abwasserentsorgung, Zink- und Chemikalienverbrauch zum Tragen und beliefen sich in dieser<br />

Fallstudie auf mehr als A$ 12,50 pro Tonne getauchter Stahl. Die ursprünglichen Vorhersagen über<br />

Kosteneinsparungen, die zur Rechtfertigung der Anlage herangezogen wurden, gingen von einer<br />

Amortisationszeit von 12 bis 24 Monaten aus. In der Praxis wurden die Vorhersagen weit übertroffen<br />

und die Amortisationsdauer lag bei 6 bis 9 Monaten. [CEPT]<br />

Es wird angenommen, dass die zusätzlichen Einsparungen das Ergebnis von Verbesserungen im<br />

Anlagenmanagement sind, die bei der ursprünglichen Berechnung nicht berücksichtigt wurden. Die<br />

Verbesserungen sind vermutlich auf eine größere Aufmerksamkeit gegenüber Details im Arbeitsablauf<br />

zurückzuführen. Diese gesteigerte Aufmerksamkeit war eine direkte Folge der neuen Technologie.<br />

Somit hat die Regenerierungsanlage - zusammen mit der Überwachung der Bedingungen im<br />

Prefluxbad bewiesen - dass sie ein nützliches Instrument zur Überwachung von<br />

Metallverarbeitungslinien ist. [CEPT]<br />

Nachteile:<br />

Es wurde kommentiert, dass das System einen hohen operativen Aufwand mit sich bringt und dass es<br />

zu Problemen bei der Beschaffung von Ersatzteilen kommen kann (Lieferung aus Australien). [Com2<br />

EGGA]<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.5.5 Entfernung von Eisen aus dem Flussmittelbad durch<br />

Ionenaustauschkolonnen<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.7.1.3<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Abfall (verbrauchtes Flussmittel).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen.<br />

• <strong>Beste</strong>hende Anlagen, wenn Platz vorhanden ist.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel Anlage in den Niederlanden:<br />

Vorteile:<br />

• Reduzierte Zinkaufnahme von 9,5 auf < 7 %.<br />

• Höhere Produktivität – Anstieg über 10 %.<br />

• Geringere Produktion von Zinkasche.<br />

• Geringere Rauchbildung.<br />

• Verringerter Krätzeanfall von 8 t/2 Wochen auf 2 t/6 Wochen.<br />

• Verbesserte Produktqualität. [Sprang-IG-97]<br />

376 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 4<br />

C.4.5.6 Wiederverwertung /Regenerierung von verbrauchtem Flussmittel-bad<br />

(extern)<br />

Beschreibung: Siehe Kapitel D.7.2<br />

Verbrauchte Flussmittelbäder werden zur Verwertung an Externe, normalerweise<br />

Flussmittelproduzenten abgegeben. Die Salze in der verbrauchten Flussmittellösung können zur<br />

erneuten Flussmittelproduktion verwendet werden.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: Th. Goldschmidt, Deutschland<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.6 Schmelztauchbeschichtung (Feuerverzinken)<br />

C.4.6.1 Geschlossene Verzinkungskessel<br />

Beschreibung:<br />

Einhausungen in Kombination mit Wäschern oder Gewebefiltern. Bild C.4-8 und Bild C.4-9 zeigen<br />

Beispiele für Einhausungen.<br />

Türen<br />

Bild C.4-8: Stationäre Einhausung<br />

[Galva-94-1]<br />

Abgas<br />

Fenster<br />

Zinkkessel mit<br />

geschmolzenem<br />

Zink<br />

Stahlverarbeitung 377


Teil C/Kapitel 4<br />

Bild C.4-9: Bewegliche Einhausung mit vertikal beweglichen Seitenwänden<br />

[Galva-94-1]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduktion der diffusen Luftemissionen (berichtet wurden 95 – 98 % Erfassung von Staub und<br />

anderen Emissionen [Com2 B]).<br />

• Reduktion von Spritzern.<br />

• Energieeinsparung durch reduzierten spezifischen Wärmeverlust des Verzinkungsbades. [Com2<br />

EGGA]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

• Längsbeschickung des Zinkbades.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Energieverbrauch (elektrische Energie wird für die Absaugung, Filterreinigung und ggf.<br />

Filtererwärmung benötigt), aber im Vergleich zu anderen Absaugungen sind schwächere<br />

Absaugsysteme erforderlich (dies bedeutet, dass weniger Energie benötigt wird). [Com2 B]<br />

• Nasswäscher: erzeugen Abwässer, die behandelt werden muss; es gibt weniger<br />

Recyclingmöglichkeiten als bei trockenem Filterstaub.<br />

Referenzanlagen: Verzinkerei Rhein-Main GmbH, Groß-Rohrheim, Deutschland<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Abgas<br />

Zinkkessel mit<br />

geschmolzenem<br />

Zink<br />

Tabelle C.4-3 vergleicht Beispiele für Staubemissionen und Dämpfe aus Verzinkungskesseln mit<br />

verschiedenen Abscheidetechniken.<br />

378 Stahlverarbeitung


Schadstoff Emission [mg/m 3 ] Emission [mg/m<br />

Keine Abscheidung<br />

3 ]<br />

Nasswäscher (1,2)<br />

Emission [mg/m 3 ]<br />

Gewebefilter (3)<br />

Staub 20 < 1,7 4,2 - 4,6<br />

Zink 2,3 0,11 - 0,38 0,49 - 0,52<br />

ZnCl n.a. 0,16 - 0,34 n.a.<br />

NH4Cl 7,4 0,02 - 0,05 n.a.<br />

NH3 2,6 n.a n.a.<br />

HCl 23 n.a. n.a.<br />

Bemerkung: Datenquelle [Dan-EPA]<br />

1 3<br />

Volumenstrom = 39500 m<br />

2 3<br />

Pb-Gehalt: 0,005 - 0,007 mg/m<br />

Cd-Gehalt: < 0,0002 mg/m 3<br />

3 3<br />

Volumenstrom = 13400 m<br />

Tabelle C.4-3: Emissionskonzentration bei Verzinkungskesseln<br />

Beispiele Verzinkerei Rhein-Main GmbH<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Teil C/Kapitel 4<br />

Schadstoff Emission 1) in mg/m 3<br />

Staub < 1<br />

Zink 0,03<br />

ZnCl 0,1<br />

NH4Cl 32<br />

HCl < 10<br />

Bemerkung: Datenquelle [UBA-Hoesch-87];Volumenstrom = 23400 m 3 /h; Abscheidesystem: Gewebefilter<br />

1) Mittelwerte von 8 Einzelmessungen; durchschnittliche Messdauer 32 Minuten, gerechnet als absolute Tauchzeit<br />

mit jeweils 5 bis 8 Tauchvorgängen<br />

Tabelle C.4-4: Emissionskonzentration bei Verzinkungskesseln<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Bei der Verzinkerei Rhein-Main betrugen die Investitionskosten DM 1.634.167 und die<br />

Betriebskosten DM 309.000 in 1985 für die Einhausung und den Gewebefilter. Die Betriebskosten<br />

beinhalten DM 259.000 für Kapitaldienste. [UBA-Hoesch-87]<br />

Andere Quellen berichteten Staubemissionen beim Tauchprozess von 1 – 3 mg/m 3 bei Einsatz eines<br />

Gewebefilters. [Flatt/Knupp]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.6.2 Randabsaugung bei Verzinkungskesseln<br />

Beschreibung:<br />

Randabsaugung in Kombination mit Wäschern oder Gewebefiltern<br />

Stahlverarbeitung 379


Teil C/Kapitel 4<br />

Girder covering = Trägerabdeckung<br />

to filter = zum Filter<br />

Double walled = doppelwandig<br />

Swing wing = Flügeltüren<br />

Suction slot = Absaugschlitze<br />

Bild C.4-10: Zweiseitige Randabsaugung mit Hilfseinrichtungen<br />

[Galva-94-1]<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Energieverbrauch (elektrische Energie wird für die Absaugung, Filterreinigung und ggf.<br />

Filtererwärmung benötigt), aber im Vergleich zu anderen Absaugungen sind schwächere<br />

Absaugsysteme erforderlich (dies bedeutet, dass weniger Energie benötigt wird). [Com2 B]<br />

• Nasswäscher: erzeugen Abwässer, die behandelt werden muss; es gibt weniger<br />

Recyclingmöglichkeiten als bei trockenem Filterstaub.<br />

Referenzanlagen: Fa. Wilhelm Hähn, Kreuztal-Ferndorf, Deutschland<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Beispiel Wilhelm Hähn, Deutschland<br />

Tabellle C.4.-5 zeigt einige Beispiele von Emissionen aus Verzinkungskesseln unter verschiedenen<br />

Bedingungen.<br />

380 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 4<br />

Messpunkt As 3+<br />

[µg/m 3 ]<br />

Cd 3+<br />

[µg/m 3 ]<br />

Pb 2+<br />

[µg/m 3 ]<br />

Zn 2+<br />

[mg/m 3 ]<br />

NH4 +<br />

[mg/m 3 ]<br />

Cl -<br />

[mg/m 3 ]<br />

Staub<br />

[mg/m 3 Über der<br />

]<br />

Zinkoberfläche<br />

ohne<br />

Absaugung<br />

Über der<br />

106,9 117,2 125,3 44,5 197,9 14,3 384,6<br />

Zinkoberfläche<br />

mit Absaugung<br />

1,4 2,9 53,1 0,9 0,2 1,2 0,5<br />

Rohgas 3,6 5,1 49,0 6,2 17,5 7,4 24,1<br />

Reingas 0,1 0,1 1,8 0,017 9,0 2,7 0,1<br />

Bemerkung: Datenquelle [UBA-Hähn-83]<br />

Basierend auf einer Fallstudie: Randabsaugung, 3380 m 3 /m 2. h = 32958 m 3 /h, Abscheidung: Gewebefilter<br />

Tabelle C.4-5: Beispiele von Emissionen<br />

Die Emissionswerte sind Mittelwerte von sechs Einzelmessungen mit einer durchschnittlichen<br />

Messdauer von 18 Minuten, gerechnet als absolute Tauchzeit mit 2 - 4 Tauchvorgängen.<br />

Wiederholungsmessungen im Jahre 1996 bestätigen diese Resultate mit Werten für Staub


Teil C/Kapitel 4<br />

Flussmittel<br />

ZnCl2: 89 %<br />

Emission Werkstück Zinkasche<br />

NH4Cl: 11 %<br />

Salzgehalt: 170 g/l<br />

ZnCl2: 32 %<br />

33 %<br />

2 %<br />

65 %<br />

KCl: 68 %<br />

Salzgehalt: 170 g/l<br />

Bemerkung: Datenquelle [ABAG]<br />

19 %<br />

1 %<br />

80 %<br />

Tabelle C.4-6: Emissionsvergleich von herkömmlichen und raucharmen Flussmitteln<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

• Anfall von Zinkaschen kann steigen (dies wurde von einigen Quellen berichtet).<br />

• Raucharme Flussmittel erzeugen weniger sichtbaren Rauch. Die Sichtbarkeit bei Rauch ist jedoch<br />

abhängig von der Partikelgröße. Es besteht die Gefahr von kleineren und dafür weniger sichtbaren<br />

Rauchpartikeln mit größerem Gesundheitsrisiko durch lungengängigen Staub. [Com2 UK Galv].<br />

Neuere Nachforschungen zeigten jedoch hinsichtlich der verschiedenen Flussmittel keine<br />

gesundheitlichen Bedenken und auch keine Bedenken hinsichtlich der Partikelgröße. [Piat 19.9]<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Flussmittel auf Basis von Zinkchlorid/Alkalichlorid erzeugen keinen zusätzlichen Beizeffekt beim<br />

Schmelztauchen und lösen somit nicht noch mehr Eisen. Hierdurch wird der Anfall von Hartzink<br />

reduziert, erfordert jedoch optimales Beizen in der Vorbehandlungsabteilung, um qualitativ<br />

hochwertige Beschichtungen zu erzielen. [ABAG]<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.6.4 Wiederverwertung von Filterstaub<br />

Beschreibung:<br />

Der in den Gewebefiltern abgeschiedene Staub besteht im Wesentlichen aus Ammoniumchlorid und<br />

Zinkchlorid (Flussmittel). Er wird gesammelt, abgepackt und in regelmäßigen Abständen an<br />

Flussmittelhersteller zur Wiederverwertung abgegeben. Die Wiederverwertung kann durch Öl- und<br />

Fettgehalte (weniger als 3 % ist notwendig) oder durch Dioxingehalte limitiert sein.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Abfall.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neue und bestehende Anlagen mit Gewebefiltern.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

382 Stahlverarbeitung


C.4.6.5 Reduzierung des Hartzinkanfalls<br />

Beschreibung:<br />

Durch die folgenden Maßnahmen wird die Bildung von Hartzink reduziert:<br />

Teil C/Kapitel 4<br />

- Ausreichendes Spülen nach der Beize.<br />

- Kontinuierliche Regeneration des Flussmittelbades.<br />

- Einsatz von Flussmitteln mit geringem Ammoniumchloridgehalt, die einen geringen Beizeffekt<br />

haben (Abtrag von Eisen).<br />

- Vermeidung von lokaler Überhitzung in den extern geheizten Zinkkesseln (Reaktion mit der<br />

Kesselwand [Com D], [Com2 EGGA].<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Weniger Abfall, effizientere Nutzung von Rohstoffen (Recycling von Hartzink nicht notwendig).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.6.6 Reduzierung von Spritzern<br />

Beschreibung:<br />

Durch die folgenden Maßnahmen werden Spritzer reduziert:<br />

- Ausreichendes Trocknen nach der Flussmittelbehandlung.<br />

- Umgebung des Zinkkessels muss sauber gehalten werden, damit ein zur Rückgewinnung<br />

geeigneter Reststoff mit möglichst geringer Verunreinigung anfällt. [Com D]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Weniger Abfall, effizientere Nutzung von Rohstoffen (Recycling von Spritzern zur<br />

Zinkrückgewinnung nicht notwendig).<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.6.7 Wiederverwertung von Zinkasche<br />

Beschreibung:<br />

Zinkkörner können durch Schmelzen aus der Zinkasche gewonnen und in den Zinkkessel<br />

zurückgegeben werden. Die Reduktion beträgt 60 – 70 %. Die verbleibende Zinkasche kann von<br />

speziellen Firmen weiter aufbereitet werden. [Com FIN]<br />

Stahlverarbeitung 383


Teil C/Kapitel 4<br />

- Spezielle Schmelztiegel werden zur Sammlung der Zinkasche verwendet.<br />

- Die Zinkasche wird bei etwa 520 ? C unter Rotationsbewegungen im Ofen geschmolzen. Das<br />

geschmolzene Zink (60 - 65 Gew.-%) wird in den Zinkkessel zurückgegeben. Die verleibende<br />

Zinkasche wird gemahlen und an die Sekundärzinkindustrie verkauft.<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierte Abfallmenge.<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen: 4 Verzinkungsanlagen in Finnland, z.B. KS-Sinkki Oy, Lievestuore, Finnland<br />

[Com2 FIN]<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Mit der beschriebenen Technologie beträgt der zurückgewonnene Zinkanteil 11,5 kg/t<br />

Verzinkungsgut. Der Preis der Anlage liegt bei etwa 200.000 FIM. Zusätzliche Kosten fallen für die<br />

Mahlanlage für Zinkasche in Höhe von etwa 60.000 FIM an. Der Nettogewinn, wenn alle Kosten<br />

außer den Investitionskosten eingeschlossen werden, liegt bei etwa 2,20 – 2,80 FIM/kg<br />

rückgewonnenes Zink je nach dem Marktpreis für Zn.<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.6.8 Wärmerückgewinnung bei der Feuerung des Verzinkungskessels<br />

Beschreibung:<br />

Verzinkungskessel können mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen befeuert werden. Die am<br />

häufigsten verwendete Methode zur Wärmerückgewinnung ist die Übertragung der Wärme der<br />

Verbrennungsgase auf Luft oder Wasser. Hierzu werden normalerweise Wärmetauscher mit<br />

Edelstahlrohren eingesetzt. Die Verbrennungsgase befinden sich auf der Rohrseite. Die Abgase<br />

werden bei 500 bis 700 o C, wenn der Ofen die volle Produktionskapazität fährt, eingeleitet. Der<br />

Wärmetauscher kann direkt in die Abgasleitung gesetzt werden, aber ohne (künstliche) Absaugung der<br />

Abgase können nur geringe Druckverluste zugelassen werden. Hierdurch wird der Wärmeübergang<br />

eingeschränkt.<br />

Mantel- oder Röhrenwärmetauscher können zum Wärmetransfer auf Wasser oder Dampf eingesetzt<br />

werden, wobei das Abgas auf der Mantelseite ist. Eine gebräuchliche Variante sind Rippenrohre, die<br />

im Abgasstrom platziert werden. In diesem Fall ist das Wasser auf der Röhrenseite.<br />

Es besteht die Möglichkeit, die Gase mit einem Gebläse durch den Wärmetauscher zu ziehen, was den<br />

Gesamtkoeffizient erhöht. Dies ist bei Gas-Wasser-Wärmetauschern üblich. Sowohl Wärmetauscher<br />

als auch Gebläse befinden sich in einer Leitung parallel zur Hauptabgasleitung, um Druckrückstau-<br />

Effekte auf den Ofen zu vermeiden. Das Gebläse hat einen geringen Energieverbrauch.<br />

In einigen wenigen Fällen werden die Abgase in direkten Kontakt mit der Außenwand von<br />

Vorbehandlungsbecken gebracht, um die Wärme durch Strahlung und Konvektion abzugeben.<br />

Wärmetauscher für Ölbrennstoffe und für oberflächenbeheizte Bäder erfordern, wegen des<br />

Vorhandenseins von SO2 und Asche im Abgas ein spezielles Design. [Com2 EGGA]<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

• Reduzierter Brennstoffverbrauch.<br />

384 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 4<br />

Anwendungsbereich:<br />

• Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

• Kann im Prinzip bei allen Anlagen eingesetzt werden, abhängig von einer ökonomischen Analyse,<br />

die abhängt von Brennstoffkosten, thermischer Bewertung des Ofens und Bedarf für Abwärme.<br />

• bei Zwei-Brenner-Systemen (kleine Kessel) normalerweise nicht interessant, da der<br />

Abwärmegehalt zu gering ist. Abwärmenutzung ist sehr häufig installiert bei 4- und 6-Brenner-<br />

Systemen.<br />

Medienübergreifende Aspekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Energieeinsparung im Bereich 15 – 45 kWh/t ‚schwarzer Stahl’.<br />

Motivation für die Implementierung: Kosten für Brennstoff.<br />

Referenzliteratur: Handelsliteratur.<br />

C.4.6.9 Wirkungsgrad der Kesselfeuerung/Kontrolle<br />

Beschreibung:<br />

Die Betrachtung der Effizienz der Kesselfeuerung hat zwei Aspekte. Als erstes ist die Effizienz der<br />

Übertragung der Wärme von der Primärwärmequelle auf den Kessel zu betrachten, als zweites, wie die<br />

übertragene Wärme genutzt wird, um die Temperatur des Zinkkessels zu halten.<br />

Der Wirkungsgrad der Wärmeübertragung auf den Kessel wird durch die grundlegenden Prinzipien<br />

der Wärmeübertragung und Verbrennungstechnik bestimmt. Die Verbrennung von Gasen und Ölen<br />

resultiert in einem Strom von Verbrennungsgasen, die fühlbare und latente Wärme beinhalten. Dies<br />

entspricht typischerweise 45 – 55 % des kalorischen Eintrags des Brennstoffes bei maximalem Input.<br />

Ein kleiner Teil elektrischer Energie ist zum Betrieb der Gebläse, Pumpen oder Kompressoren, die bei<br />

Ölbeheizung gebraucht werden, notwendig. Der Einsatz von elektrischer Energie zu Heizzwecken<br />

beinhaltet aufgrund von Widerstandsverlusten und oft auch wegen der Kühlung von<br />

hitzeempfindlichen Teilen des Heizsystems Energieverluste. Die Verluste können bis etwa 15 % der<br />

gemessenen Energie betragen. Bei allen Feuerungsarten gibt es ebenfalls einen Wärmeverlust durch<br />

den Ofenmantel. Bei gut isolierten Öfen ist dieser Verlust gering, üblicherweise 2 % des<br />

Energieeinsatzes. Die Wärmeverluste steigen mit zunehmendem Energieeinsatz.<br />

Wärmeverluste entstehen auch durch Strahlung und Konvektion an der Oberfläche der Metallschmelze<br />

und an herausragenden Teilen des Bades (z.B. am oberen Rand des Stahlkessels). Die Größe der<br />

Verluste hängt von der Oberfläche, den Umgebungsbedingungen und der Temperatur ab und liegt<br />

üblicherweise im Bereich von 15 bis 25 % der ursprünglich ins Bad eingetragenen Energie.<br />

Die Wärmeverluste durch das Abgas können durch Optimierung des Verbrennungssystems und des<br />

Luftüberschusses sowie durch Reduzierung des Lufteintrittes in die Ofenummantelung verringert<br />

werden. Das niedrige Temperaturniveau, bei dem die Verzinkung stattfindet, bietet nur geringes<br />

Potential für eine Energieeinsparung durch Reduzierung der Wärmeverluste. Die Brenner müssen<br />

einen Regelbereich von ungefähr 15:1 gewährleisten.<br />

Oberflächenverluste während des Betriebes können durch Badeinhausungen (abhängig von einer<br />

angemessenen Entlüftung) oder durch Begrenzung der offenen Badfläche auf das zum Tauchen nötige<br />

Maß reduziert werden. Wenn der Ofen mit der heißen Schmelze in Wartestellung ist, kann der<br />

Wärmeverlust durch isolierte Badabdeckungen reduziert werden. Eine Reduzierung der Badtemperatur<br />

bei Öfen in Wartestellung spart in den seltensten Fällen große Energiemengen ein, und bei<br />

Stahlkesseln führen zyklischen Temperaturschwankungen zu negativen Einflüssen auf den Zink-<br />

Eisen-Legierungsschutz und damit zu verringerten Standzeiten des Kessels.<br />

Stahlverarbeitung 385


Teil C/Kapitel 4<br />

Der Wirkungsgrad des Ofens wird auch durch das Steuerungssystem (das Kontrollsystem) bestimmt.<br />

Die höchsten Wirkungsgrade werden mit Regelungssystemen erzielt, die die Wärmezufuhr möglichst<br />

genau dem Wärmebedarf anpassen. Die Bestimmung des Wärme-Inputs erfolgt über die Temperatur<br />

des Zinkbades. Diese wird durch Thermoelemente bestimmt, die entweder in das Zinkbad eintauchen<br />

oder – bei Stahlkesseln - in der Kesselwand sitzen.<br />

Abhängig von der Flexibilität des Heizsystems erfolgt die Regelung oft über PID (Proportional<br />

Integral Derivative) oder eine andere Kotrolllogistik, um die Zinktemperatur so konstant wie möglich<br />

zu halten.<br />

Zu den <strong>verfügbare</strong>n Verbrennungssystemen gehören Hoch/Tief-Varianten (Maximal- oder<br />

Minimalwärmezufuhr über einen gewissen Zeitraum), Modulation (die Wärmezufuhr variiert<br />

permanent zwischen Maximum und Minimum) oder pulsierende Varianten (eine kontinuierliche<br />

Abfolge von Maximum- und Minimumwärmezufuhr, die in einer mittleren Nettowärmezufuhr<br />

resultiert).<br />

Wesentliche ökologische Vorteile:<br />

Anwendungsbereich:<br />

Medienübergreifende Effekte:<br />

Referenzanlagen:<br />

Technische Betriebsdaten:<br />

Wirtschaftliche Betriebsdaten:<br />

Motivation für die Implementierung:<br />

Referenzliteratur:<br />

C.4.6.10 Erfassung/Behandlung von Emissionen aus der Endbearbeitung von<br />

Rohren<br />

� Es wurden keine Informationen eingereicht.<br />

386 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 5<br />

C.5. BESTE VERFÜGBARE TECHNIKEN FÜR DISKONTINUIERLICHE<br />

FEUERVERZINKEREIEN<br />

Zum Verständnis dieses Kapitels und seines Inhalts möge der Leser zum Vorwort dieses Dokuments<br />

zurückkehren, insbesondere zum fünften Abschnitt: „Anleitung zum Verständnis und zur Benutzung<br />

des Dokuments“. Die Bewertung der in diesem Kapitel vorgestellten Verfahren und der damit<br />

verbundenen Emissions- und/oder Verbrauchswerte oder Wertebereiche erfolgte iterativ in folgenden<br />

Schritten:<br />

• Ermittlung der wichtigsten Umweltprobleme bei diskontinuierlichen Feuerverzinkereien. Unter<br />

den wichtigsten Aspekten sind Luftemissionen (HCl aus Beizen und Staub und gasförmige<br />

Emissionen aus dem Zinkkessel); verbrauchte Prozessbäder (Entfettungslösungen, Beiz- und<br />

Flussmittelbäder); ölhaltige Abfälle (z.B. aus der Reinigung von Entfettungsbädern) und<br />

zinkhaltige Reststoffe (Filterstaub, Zinkasche, Hartzink).<br />

• Prüfung der wichtigsten Verfahren zur Behandlung dieser Umweltprobleme;<br />

• Ermittlung der besten Umweltschutzleistungen auf der Grundlage der in der Europäischen Union<br />

und weltweit <strong>verfügbare</strong>n Daten;<br />

• Prüfung der Bedingungen, unter denen diese Leistungen erreicht wurden, wie Kosten,<br />

medienübergreifende Wirkungen, wichtigste treibende Kräfte bei der Umsetzung dieser<br />

Verfahren;<br />

• Auswahl der besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> (<strong>BVT</strong>) und der damit verbundenen Emissions-<br />

und/oder Verbrauchswerte für diese Branche im Allgemeinen gemäß Artikel 2 Absatz 11 und<br />

Anhang IV der Richtlinie.<br />

Die Beurteilung durch Sachverständige des Europäischen IPPC Büros und der einschlägigen<br />

technischen Arbeitsgruppe (TWG) hat bei jedem dieser Schritte und der Wahl der Darstellungsform<br />

eine Schlüsselrolle gespielt.<br />

Auf Grundlage dieser Beurteilung werden in diesem Kapitel <strong>Techniken</strong> und – soweit dies möglich ist<br />

– die mit der Anwendung von <strong>BVT</strong> verbundenen Emissions- und Verbrauchswerte dargestellt , die<br />

insgesamt für den Sektor als geeignet angesehen werden und in vielen Fällen die derzeitigen<br />

Leistungen einiger Anlagen in diesem Industriezweig widerspiegeln. Sofern „mit den besten<br />

<strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> verbundene“ Emissions- oder Verbrauchswerte angegeben werden, ist dies so<br />

zu verstehen, dass diese Werte die Umweltschutzleistung darstellen, die als Ergebnis der Anwendung<br />

der beschriebenen <strong>Techniken</strong> in dieser Branche zu erwarten wäre. Dabei ist das mit der Definition von<br />

<strong>BVT</strong> verbundene Kosten-/Nutzen-Verhältnis bereits berücksichtigt. Es handelt sich jedoch nicht um<br />

Emissions- und Verbrauchsgrenzwerte, und sie sollten nicht als solche aufgefasst werden. In einigen<br />

Fällen mag es technisch möglich sein, bessere Emissions- oder Verbrauchswerte zu erreichen, aber<br />

wegen der damit verbundenen Kosten oder medienübergreifenden Erwägungen werden sie nicht als<br />

geeignete <strong>BVT</strong> für die gesamte Branche angesehen. Doch können solche Werte in bestimmten Fällen<br />

gerechtfertigt sein, wenn besondere Umstände dies fordern.<br />

Die mit den <strong>BVT</strong> verbundenen Emissions- und Verbrauchswerte müssen gemeinsam mit den<br />

angegebenen Referenzbedingungen (z.B. Mittelungszeiträume) betrachtet werden.<br />

Das oben beschriebene Konzept der „mit den <strong>BVT</strong> verbundenen Werte” ist von dem an anderer Stelle<br />

in diesem Dokument verwandten Begriff „erreichbarer Wert“ zu unterscheiden. Wird ein<br />

Wert bei Verwendung einer bestimmten Technik oder einer Kombination von <strong>Techniken</strong> als<br />

,,erreichbar” beschrieben, so ist dies so zu verstehen, dass die Einhaltung dieses Wertes über einen<br />

längeren Zeitraum in einer gut gewarteten und betriebenen Anlage bzw. einem Prozess unter<br />

Verwendung dieser <strong>Techniken</strong> erwartet werden kann.<br />

Stahlverarbeitung 387


Teil C/Kapitel 5<br />

Wo Kostendaten verfügbar waren, wurden sie zusammen mit der Beschreibung der im vorigen Kapitel<br />

vorgestellten <strong>Techniken</strong> genannt. Sie geben einen groben Hinweis auf die Größenordnung der damit<br />

verbunden Kosten. Die tatsächlichen Kosten der Anwendung einer Technik hängen jedoch stark vom<br />

Einzelfall ab, z.B. von Steuern, Gebühren und den technischen Merkmalen der betreffenden Anlage.<br />

Solche standortspezifischen Faktoren können in diesem Dokument nicht erschöpfend behandelt<br />

werden. Liegen keine Kostendaten vor, dann beruhen die Schlussfolgerungen über die wirtschaftliche<br />

Vertretbarkeit der <strong>Techniken</strong> auf Beobachtungen bei bestehenden Anlagen.<br />

Die allgemeinen <strong>BVT</strong> in diesem Kapitel sollen künftig als Referenz dienen, auf die sich die<br />

Leistungsbeurteilung einer bestehenden Anlage oder einer geplanten neuen Anlage bezieht. Auf diese<br />

Weise helfen sie bei der Festsetzung geeigneter, „<strong>BVT</strong>-gestützter“ Bedingungen für die Anlage oder<br />

bei der Festlegung allgemeiner bindender Vorschriften gemäß Artikel 9 Absatz 8. Voraussichtlich<br />

können Neuanlagen so geplant werden, dass sie zumindest die hier vorgestellten <strong>BVT</strong>-Werte oder<br />

sogar bessere Werte einhalten. Es ist auch bedacht, dass sich bestehende Anlagen in Richtung der<br />

allgemeinen <strong>BVT</strong>-Werte hinbewegen oder darüber hinausgehen können, je nach der im Einzelfall<br />

gegebenen technischen und wirtschaftlichen Anwendbarkeit.<br />

Die <strong>BVT</strong>-Referenzdokumente setzen zwar keine gesetzlich bindenden Normen fest, doch sollen sie<br />

der Wirtschaft, den Mitgliedstaaten und der Öffentlichkeit als Richtschnur dafür dienen, welche<br />

Emissions- und Verbrauchswerte mit dem Einsatz spezieller <strong>Techniken</strong> zu erzielen sind. Geeignete<br />

Grenzwerte für jeden Einzelfall müssen unter Berücksichtigung der Ziele der Richtlinie über die<br />

integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung und lokaler Erwägungen<br />

ermittelt werden.<br />

In diesem Kapitel werden die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong> zur Verminderung der Umwelteinflüsse<br />

durch diskontinuierliche Feuerverzinkereien diskutiert. So weit wie möglich folgt die Struktur des<br />

Kapitels der Reihenfolge der Produktionslinie und identifiziert <strong>BVT</strong> für die einzelnen Prozessstufen.<br />

Jedoch können einige Maßnahmen, speziell Primär- oder Vorsorgemaßnahmen, nicht nur einem<br />

einzelnen Prozessschritt zu geordnet werden und werden daher der Gesamtanlage zugeordnet. Wo dies<br />

möglich ist und wo die vorhandenen Daten es zuliessen, werden Emissionswerte, Wirkungsgrade oder<br />

Rezirkulierungsraten angegeben, als Indikation, welche Verbesserung durch den Einsatz der<br />

Maßnahme zu erwarten ist. Für einige der <strong>Techniken</strong> konnte der offensichtliche positive Effekt nicht<br />

durch einen exakten, numerischen Wert angegeben werden, dennoch wurden einige dieser <strong>Techniken</strong><br />

als <strong>BVT</strong> ausgewählt.<br />

Soweit nicht anders angegeben sind die im folgenden <strong>BVT</strong>-Kapitel gemachten Emissionsangaben<br />

Tagesmittelwerte. Für Luftemissionen beziehen sich die Werte auf Standardkonditionen von 273 K,<br />

101.3 kPa, trockenes Abgas.<br />

Emissionen ins Wasser werden angegeben als Tagesmittelwert einer Durchflussmengen bezogenen 24-<br />

Stunden-Mischprobe oder als durchflussmengenbezogene Mischprobe über die tatsächliche<br />

Betriebszeit (bei Anlagen, die nicht im 3-Schichtbetrieb arbeiten.)<br />

Für Entfettungsprozesse in diskontinuierlichen Feuerverzinkereien sind die folgenden <strong>Techniken</strong><br />

<strong>BVT</strong>:<br />

• Sofern die Werkstücke nicht völlig fettfrei sind, Einschaltung einer Entfettungsstufe.<br />

• Optimale Betriebweise des Bades zur Steigerung der Effizienz, beispielsweise durch intensive<br />

Badbewegung.<br />

• Reinigung der Entfettungslösungen (durch Abskimmen, Zentrifugieren usw.) und Rückführung<br />

zwecks Verlängerung der Standzeit; Verwertung des ölhaltigen Schlammes (z.B. thermisch).<br />

oder<br />

• 'Biologische Entfettung’ mit 'In situ'-Reinigung (Entfernen von Fett und Öl aus der<br />

Entfettungslösung) durch Bakterien<br />

Primäre Maßnahme zur Minimierung der Umwelteinflüsse durch Beizen und Entzinken ist es, beide<br />

Arbeitsschritte in getrennten Behandlungstanks durchzuführen, da ‚Mischsäuren’ (mit hohem Eisen-<br />

388 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 5<br />

und hohem Zinkgehalt) schwer zu regenerieren und zu verwerten sind. Solange es keine geeigneten<br />

Behandlungsverfahren für Mischsäuren gibt, ist das getrennte Beizen und Entzinken mit einer<br />

Wiederverwertung der verbrauchten Entzinkungslösung (extern oder betriebsintern, z.B. zur<br />

Rückgewinnung der Flussmittel) <strong>BVT</strong> für Neuanlagen und bestehende Anlagen.<br />

Wenn eine Trennung von Beizen und Entzinken nicht möglich ist, z.B. wenn der vorhandene Platz<br />

nicht ausreicht, zusätzliche Beiz-/Entzinkungstanks aufzustellen, ist eine externe Verwertung der<br />

Mischsäuren zur Flussmittelproduktion <strong>BVT</strong>.<br />

Es wurde von einer zentralen Behandlungsanlage für verbrauchte Mischsäuren mittels<br />

Lösemittelextraktion und von einer Feuerverzinkerei, die dieses Verfahren einsetzt, berichtet (siehe<br />

Kapitel C.4.3.8). Wo solche (externen) Behandlungsanlagen zur Verfügung stehen, wird die<br />

Rückgewinnung von HCl aus verbrauchten Mischsäuren mittels Lösemittelextraktion als eine<br />

mögliche Alternative zur Flussmittelrückgewinnung (siehe oben) angesehen.<br />

Bei HCl-Beizen werden die folgenden <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong> zur Reduzierung von Umwelteinflüssen<br />

angesehen:<br />

• Genaue Überwachung der Badparameter: Temperatur und Konzentration und Fahrweise im<br />

Bereich der in Teil D/Kapitel D.6.1 ‘Fahrweise offener Beizbäder’ genannten Grenzen.<br />

• Falls ein Betrieb außerhalb der in D.6.1 genannten Grenzen erwünscht ist, z.B. wenn erwärmte<br />

oder höherkonzentrierte HCl-Bäder genutzt werden, wird der Einbau einer Absauganlage und<br />

Behandlung der Abluft (beispielsweise durch Waschen) als <strong>BVT</strong> angesehen. Die verbundenen<br />

HCl-Emissionswerte liegen im Bereich 2 – 30 mg/Nm³.<br />

• Besondere Aufmerksamkeit ist der tatsächlichen Beizwirkung des Bades und der Verwendung von<br />

Inhibitoren zur Vermeidung von Überbeizung zu schenken.<br />

• Rückgewinnung der freien Säure aus der verbrauchten Beizlösung<br />

oder<br />

• externe Regeneration der Beizlösung.<br />

• Entfernen von Zn aus der Säure.<br />

• Nutzung der verbrauchten Beizlösung zur Flussmittelproduktion.<br />

Neutralisation von verbrauchter Beizsäure und der Einsatz von verbrauchter Beizsäure zur<br />

Emulsionsspaltung werden nicht als <strong>BVT</strong> angesehen.<br />

Generell ist es angeraten, zwischen den verschiedenen Vorbehandlungsbädern die Lösung gut<br />

abtropfen zu lassen. Darüber hinaus ist Spülen nach dem Entfetten und nach dem Beizen zur<br />

Vermeidung von Verschleppungen in das folgende Prozessbad und damit zur Verlängerung der<br />

Standzeiten dieser Bäder essentiell. <strong>BVT</strong> sind:<br />

• Standspülen oder Spülkaskaden.<br />

• Wiederverwendung des Spülwassers zum Auffüllen der vorgeschalteten Prozessbäder.<br />

• Abwasserfreie Fahrweise (wenn in Ausnahmefällen Abwasser entsteht, ist eine<br />

Abwasserbehandlung erforderlich).<br />

Bei der Flussmittelbehandlung sind eine Kontrolle der Badparameter und die Optimierung der<br />

Flussmittelmenge für die Minderung der Emissionen der nachfolgenden Verfahrensschritte wichtig.<br />

Für das Flussmittelbad selbst ist eine Regenerierung im Teilstrom (z.B. mittels H2O2, elektrolytischer<br />

Oxidation oder Ionenaustausch) oder, wenn die Installation einer Regenerierungsanlage nicht möglich<br />

ist, eine externe Regenerierung möglich. Sowohl betriebsinterne als auch externe<br />

Flussmittelregeneration wird als <strong>BVT</strong> angesehen.<br />

Das Hauptproblem beim Schmelztauchvorgang sind die Luftemissionen, die durch die Reaktion des<br />

Flussmittels beim Tauchen entstehen. Die folgenden <strong>Techniken</strong> werden als <strong>BVT</strong> angesehen:<br />

Stahlverarbeitung 389


Teil C/Kapitel 5<br />

• Erfassen der beim Schmelztauchen entstehenden Emissionen durch Einhausung des<br />

Verzinkungskessels oder durch Randabsaugung sowie Staubabscheidung (z.B. mittels<br />

Gewebefilter oder Nassabscheider). Die hiermit verbundenen Staubemissionswerte sind < 5<br />

mg/Nm³.<br />

• Betriebsinterne oder externe Wiederverwertung des Staubes zur Flussmittelherstellung. Diese<br />

Stäube können gelegentlich Dioxine in geringen Konzentrationen enthalten, hervorgerufen durch<br />

Betriebsstörungen (wenn schlecht entfettete Werkstücke getaucht werden). Nur<br />

Rückgewinnungsprozesse, die dioxinfreie Flussmittel liefern, sind <strong>BVT</strong><br />

Obwohl die Möglichkeiten für eine Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung bei den<br />

Verzinkungskesseln wegen der geringen Volumenströme und der niedrigen Temperaturen (450 o C)<br />

gering ist, entspricht es einer guten Betriebspraxis, diese Wärme zur Erzeugung von Warmwasser, das<br />

anderswo in der Anlage genutzt werden kann, oder für Trocknungsprozesse zu nutzen.<br />

Für alle zinkhaltigen Abfälle (Krätze, Hartzink und Spritzer) ist eine separate Lagerung und der<br />

Schutz vor Regen und Wind sowie die Wiederverwertung in der Nichteisenmetallindustrie oder einem<br />

anderen Sektor zur Rückgewinnung der wertvollen Inhaltsstoffe <strong>BVT</strong>.<br />

.<br />

390 Stahlverarbeitung


C.6. EMERGING TECHNIQUES FOR BATCH GALVANIZING<br />

Part C/Chapter 6<br />

The process of galvanizing requires steel articles to be exposed to liquid zinc for sufficient time<br />

for the zinc and steel to react to form the galvanized coating. The thickness and nature of the<br />

coating are controlled by European standard. In recent years the quality of assets in the industry<br />

has improved markedly, but the fundamental nature of the process has not changed due to the<br />

limitations imposed by the need to expose heavy steel items to liquid zinc. There is, therefore,<br />

no emerging technique which is based on fundamentally different principles.<br />

However, substantial efforts have been made, and continue to be made, to improve performance<br />

in the control of emissions to water and air.<br />

The separation of Zn and Fe from mixed content pickle liquors has been a subject of interest for<br />

some time. Several processes have been developed and reported in the open literature. These<br />

techniques meet the requirements of BAT insofar as they maximise the recovery and recycling<br />

of contained values while continuing to limit emissions. Overall, the water balance of the<br />

galvanizing process is such that substantial make-up is required. In all cases reviewed by<br />

EGGA aqueous blow-down is recycled internally as part of make-up water. Build-up of<br />

unwanted constituents does not appear to be a difficulty. A variety of BAT-compliant processes<br />

is likely to emerge in the near to medium term future.<br />

Similarly, investigations into the reduction of fume emissions at source, either by the use of low<br />

fume fluxes based on current fluxes or by the use of novel fluxing systems, are under way. The<br />

promised benefit of fume reduction at source is the possible substitution of the fabric filter by a<br />

simpler device such as a drop-out box with significant reduction in pressure drop and thus<br />

power requirement. These investigations are recent and reported in the open literature only to a<br />

limited extent. Early indications are that the technique produces a low but, nevertheless, slightly<br />

higher particulate emission than the standard flux / fabric filter system, but requires<br />

significantly less power. It is possible that judgement about the balance of on-site particulate<br />

emissions and power plant greenhouse gas emissions will be such that the technique could be<br />

regarded as BAT compliant. [EGGA 7/00]<br />

Developments on a novel flux formulation (thermaflux, US patent) which calim a reduction of<br />

lead content in the galvanizing bath and reduction of metal spatting during dipping, were<br />

reported. Technical feasibility has still to be proofed; no application of this technique in batch<br />

galvanizing is known.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 391


- Keine autorisierte Übersetzung -<br />

(Übersetzung der Europäischen Kommission)<br />

C.7. ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN<br />

Teil C/Kapitel 7<br />

Die folgenden Schlussfolgerungen und Empfehlungen betreffen den zeitlichen Ablauf der<br />

Untersuchungen, die Informationsquellen, die Verfügbarkeit und Qualität der Daten, den Konsens<br />

unter den Sachverständigen der technischen Arbeitsgruppe und Empfehlungen für die künftige Arbeit.<br />

Zeitlicher Ablauf der Arbeiten<br />

Die Erarbeitung des vorliegenden BREF-Dokuments nahm etwa zweieinhalb Jahre in Anspruch. Die<br />

wichtigsten Schritte waren dabei folgende:<br />

• Erstes Treffen der technischen Arbeitsgruppe (Kickup-Meeting) 11. – 12.12.97<br />

• Vorlage sachbezogener Informationen und Daten durch die technische Arbeitsgruppe:<br />

für die Kapitel 2 Februar – Oktober 1998<br />

für die Kapitel 3 April – Oktober 1998<br />

für die Kapitel 4 Juli – Oktober 1998<br />

• Erster Entwurf Dezember 1998<br />

• Erste Konsultationsrunde 16.12.98 – 12.2.99<br />

• Auswertung der Bemerkungen und Überarbeitung des<br />

Entwurfs: Mai – Juli 1999<br />

(Beantwortung der Bemerkungen, Klarstellungen und<br />

Bitte um zusätzliche Informationen)<br />

• Einreichung fehlender Informationen/Daten: September – November 1999<br />

• Zweiter Entwurf Dezember 1999<br />

• Zweite Konsultationsrunde 17.12.99 - 17.02.00<br />

• Zweites Treffen der technischen Arbeitsgruppe 22.- 24.03.00<br />

• Vorlagen zu strittigen Fragen, die beim 2. Treffen<br />

der technischen Arbeitsgruppe angeschnitten wurden: 28.03.00 – 19.07.00<br />

• Konsultation zu ‘neuen’ Kapiteln (überarbeitete Kapi- 21.07.00 – 18.08.00<br />

tel 5, Kapitel 7 Abschließende Bemerkungen und<br />

Empfehlungen, Zusammenfassung Kapitel 4: SCR und SNCR)<br />

• Endgültiger Entwurf<br />

Informationsquellen<br />

Insgesamt wurden 65 Berichte zu den verschiedenen Problemfeldern des Stahl verarbeitenden Sektors<br />

eingereicht. Diese Berichte enthalten sehr unterschiedliche Arten von Informationen (statistische<br />

Daten, Beschreibung von Herstellungstechnologien, Informationen zu bestimmten<br />

Umweltschutzmaßnahmen, darunter Fallstudien und Emissions-/Verbrauchsdaten). Bei ihrer<br />

Erarbeitung ging man von verschiedenen Standpunkten aus; die Mehrzahl von ihnen konzentriert sich<br />

nur auf einen Aspekt oder ein Medium, nur wenige behandeln alle umweltrelevanten Aspekte.<br />

Von der Industrie zusammengestellte Unterarbeitsgruppen für Warmwalzen, Kaltwalzen und<br />

kontinuierliches Beschichten sowie die Europäische Vereinigung für Stückverzinkung (EGGA)<br />

brachten während der Arbeit am BREF-Dokument zur Stahlverarbeitung Berichte und Papiere über<br />

ihre Sektoren ein, in denen die eingesetzten Herstellungsverfahren und einige umweltrelevante<br />

Maßnahmen behandelt wurden. Deutschland legte einen Bericht über “<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> in<br />

der deutschen Stahl verarbeitenden Industrie” vor.<br />

Solche Unterlagen sind für die Qualität des Dokuments von entscheidender Bedeutung, aber wenn sie<br />

nicht bereits frühzeitig im Prozess eingereicht werden, ist ihr Nutzen möglicherweise begrenzt.<br />

Stahlverarbeitung 393


Teil C/Kapitel 7<br />

Verzögerungen bei der Vorlage wichtiger Informationen, insbesondere über die bei der Festlegung der<br />

<strong>BVT</strong> zu berücksichtigen <strong>Techniken</strong>, führten zu Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Entwürfe<br />

dieses BREF-Dokuments.<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong><br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> (<strong>BVT</strong>) wurden für alle drei Sparten der Stahlverarbeitung und für die<br />

einzelnen Produktionsschritte herausgearbeitet. Sie werden im Einzelnen in den drei Kapiteln 5<br />

beschrieben, in denen auch Hintergrundinformationen und gegebenenfalls Begründungen für die<br />

Auswahl als <strong>BVT</strong> und für die gemeldeten, mit <strong>BVT</strong> erzielbaren Emissionswerte gegeben werden. Die<br />

Zusammenfassung enthält sämtliche <strong>BVT</strong> betreffenden Schlussfolgerungen.<br />

Grad des Konsenses<br />

In Teil A dieses BREF-Dokuments finden sich an mehreren Stellen unterschiedliche Auffassungen. Zu<br />

drei Bereichen konnte die technische Arbeitsgruppe keinen gemeinsamen Standpunkt formulieren:<br />

• Mit <strong>BVT</strong> realisierbare Staubwerte für den Einsatz von Gewebefiltern/Elektrofiltern<br />

• SCR und SNCR NOx–Reduzierungsmaßnahmen für Nachwärmöfen<br />

• S-Gehalt im Heizöl<br />

Was die Staubemissionen betrifft, so war sich die technische Arbeitsgruppe darin einig, dass<br />

Entstaubung und der Einsatz von Gewebefiltern <strong>BVT</strong> sind, aber es gab zwei Meinungen über die mit<br />

Gewebefiltern erreichbaren Werte. Ausgehend von ihren Erfahrungen und ihrer Kenntnis der erzielten<br />

Staubwerte schlugen Vertreter der Branche den höheren Wert von 20 mg/Nm³ vor. Einige<br />

Mitgliedstaaten und umweltpolitische NRO betrachteten einen Wert unter 5 mg/Nm³ als den<br />

geeigneten mit <strong>BVT</strong> erreichbaren Wert für Gewebefilter; aber es lag kaum Zahlenmaterial vor, und für<br />

die meisten Anwendungsgebiete wurden keinen Daten zur Untermauerung dieser Auffassung<br />

präsentiert (siehe auch Empfehlungen für die künftige Arbeit).<br />

Angaben und Daten zu SCR und SNCR in Nachwärmöfen wurden erst zu einem sehr späten Zeitpunkt<br />

zur Verfügung gestellt, nämlich während und nach dem zweiten Treffen der technischen<br />

Arbeitsgruppe. Einige Mitglieder der Arbeitsgruppe betrachteten diese <strong>Techniken</strong> als <strong>BVT</strong>, während<br />

andere die Ansicht vertraten, dass die <strong>verfügbare</strong>n Angaben über technische Einzelheiten und<br />

Wirtschaftlichkeit nicht ausreichten, um eine endgültige Entscheidung darüber zu treffen, ob SCR und<br />

SNCR als <strong>BVT</strong> gelten sollen oder nicht. Da diese Meinungsverschiedenheiten erst gegen Ende der<br />

Untersuchungen auftraten, reichte die Zeit zur Lösung der offen gebliebenen Fragen nicht aus (siehe<br />

auch Empfehlungen für die künftige Arbeit).<br />

Die Frage der Begrenzung des S-Gehalts im Heizöl war ein weiterer Streitpunkt. Obwohl ein<br />

Grenzwert von S < 1% zu Emissionen von bis zu 1700 mg SO2 /Nm 3 führen kann, sprachen sich einige<br />

Mitglieder der Arbeitsgruppe dafür aus, diesen Wert als <strong>BVT</strong> einzustufen. Andere vertraten die<br />

Ansicht, dass ein niedrigerer Grenzwert für Schwefel oder zusätzliche Maßnahmen zur Verminderung<br />

von SO2 als <strong>BVT</strong> gelten sollte.<br />

Über Teil B und C dieses BREF-Dokuments besteht weit reichende Übereinstimmung. Hier brauchte<br />

nicht auf unterschiedliche Auffassungen verwiesen zu werden. Alle am Informationsaustauschprozess<br />

beteiligten Parteien betrachten die Ergebnisse als vertretbar.<br />

Empfehlungen für die künftige Arbeit<br />

Fehlende Daten und Angaben zur Leistung der bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigenden<br />

<strong>Techniken</strong>, insbesondere über die erreichen Emissions- und Verbrauchswerte und die<br />

Wirtschaftlichkeit, wurden als Mangel dieses BREF-Dokuments bezeichnet. Alle Mitglieder der<br />

technischen Arbeitsgruppe und die interessierten Kreise sollten für künftige BREF-Überprüfungen<br />

weiterhin diese Daten und Angaben sammeln und sie zu einem möglichst frühen Zeitpunkt im Prozess<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Für eine beträchtliche Anzahl der bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigenden <strong>Techniken</strong><br />

stehen keine Informationen oder nur technische Beschreibungen zur Verfügung. Angaben zu<br />

394 Stahlverarbeitung


Teil C/Kapitel 7<br />

Referenzanlagen und konkrete Leistungsdaten sind kaum vorhanden. Die fehlenden Angaben sollten<br />

für die Überarbeitung dieses Dokuments zur Verfügung gestellt werden. Einige der in Frage<br />

kommenden <strong>Techniken</strong> werden nachstehend genannt:<br />

Teil A:<br />

− Optimierte Wasserpumpen für Wasservorhänge<br />

− Einsatz von Entfettungsbad-Kaskaden<br />

− Vorentfettung mittels Heißwasser<br />

− Nutzung der Abwärme zum Erwärmen des Entfettungsbades<br />

− Elektrostatisches Ölen<br />

− Optimierung des Ölsprays<br />

− Optimierte Fertigbearbeitung<br />

− Reinigung und Wiederverwendung der Schleifemulsion<br />

− Abzugsystem (PRETEX/SBT)<br />

− Verwendung der verbrauchten sauren Beizflüssigkeit außerhalb des Unternehmens<br />

Teil C:<br />

− Lagerung und Transport von Roh- und Hilfsstoffen<br />

− Auffangen/Behandlung der bei der Fertigbearbeitung von Rohren entstehenden Emissionen<br />

Teil D:<br />

− Einsatz von Entfettungsbad-Kaskaden<br />

− Vorentfettung mittels Heißwasser<br />

− Adsorption von Tensiden und Öl (Ausfällen mit nachfolgender Filtration)<br />

− Elektrolytisches Beizen<br />

− Spülwasseraufbereitung mittels Ionenaustausch, elektrolytische Entfernung von Eisen,<br />

Umkehrosmose, oxidative Entfernung von Eisen.<br />

In den Kapiteln 6 ‘In der Entwicklung befindliche <strong>Techniken</strong>’ werden mehrere <strong>Techniken</strong> vorgestellt.<br />

Die weitere Entwicklung und die Eignung dieser <strong>Techniken</strong> für die Stahlverarbeitung sind zu prüfen,<br />

bevor diese <strong>Techniken</strong> eventuell in Kapitel 4 ‘Bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigende<br />

<strong>Techniken</strong>’ und/oder Kapitel 5 ‘<strong>Beste</strong> Verfügbare <strong>Techniken</strong>’ einbezogen werden.<br />

Kritisch angemerkt wurde die zu positive Darstellung einiger <strong>Techniken</strong>, da sie in erster Linie auf<br />

Informationen der Anbieter beruhten und nur die Vorteile hervorhoben. Dies gilt vor allem für die<br />

Rückgewinnung und Regenerierung der verbrauchten Behandlungsbäder, beispielsweise für die<br />

verbrauchten Beizflüssigkeiten oder die verbrauchten Entfettungs- und Flussmittelbäder. Die Industrie<br />

wird ersucht, Informationen sowie die mit bestimmten <strong>Techniken</strong> erzielten Ergebnisse zur Verfügung<br />

zu stellen und etwaige Probleme zu beschreiben.<br />

Generell sind mehr Emissions- und Verbrauchsdaten notwendig, aber von besonderem Interesse sind<br />

Zahlen über die NOx-Emissionen (Konzentrationen und spezifische Emissionen) für Öfen mit und<br />

ohne Luftvorwärmer. Diese Angaben würden eine gründlichere Beurteilung der Effizienz der zur<br />

Verringerung von NOx durchgeführten Maßnahmen und die Abwägung der Vorteile und Nachteile der<br />

Energieeinsparungen gegenüber den NOx-Emissionen ermöglichen.<br />

Benötigt werden mehr Angaben zu den erzielten Staubemissionswerten in den verschiedenen<br />

Produktionsschritten beim Warm- und Kaltwalzen (Teil A), bei denen im BREF-Dokument auf<br />

unterschiedliche Auffassungen zu dem mit <strong>BVT</strong> realisierbaren Staubwert hingewiesen werden musste.<br />

So sollten insbesondere die Parteien, die den niedrigeren Wert von 5 mg/Nm³ befürworten, ihren<br />

Standpunkt mit Daten untermauern.<br />

Es heißt, dass sich die Anzahl der mit SCR ausgerüsteten Anlagen (Stoßöfen) wahrscheinlich erhöhen<br />

wird. Bei der Überarbeitung des vorliegenden BREF-Dokuments sollten weitere Informationen über<br />

die Leistung und Anwendbarkeit von SCR und SNCR in Nachwärmöfen zur Verfügung stehen. Bei<br />

vorhandenen SCR- und SNCR-Anlagen kann man sich auf längere Einsatzzeiten stützen und so die<br />

Stahlverarbeitung 395


Teil C/Kapitel 7<br />

Kritik ausräumen, dass die bereitgestellten Informationen auf einer zu kurzen Einsatzzeit beruhten.<br />

Dann können auch eventuelle Meinungsverschiedenheiten darüber, ob diese <strong>Techniken</strong> <strong>BVT</strong><br />

darstellen oder nicht, beseitigt werden.<br />

Beim zweiten Treffen der Arbeitsgruppe wurde die Meinung geäußert, dass induktive Erwärmung für<br />

verschiedene Anwendungen in Öfen als <strong>BVT</strong> anzusehen sei. Im vorliegenden BREF-Dokument wird<br />

die Induktionserwärmung als eine zu berücksichtigende Technik eingestuft, aber es wurde darauf<br />

hingewiesen, dass die zur Verfügung gestellten Informationen nicht ausreichen um zu entscheiden, ob<br />

die Technik als <strong>BVT</strong> gelten kann. Weitere Informationen und Angaben sollten zusammengetragen<br />

werden, um diese Entscheidung zu ermöglichen.<br />

Weiterhin wurden der Dioxingehalt des beim diskontinuierlichen Verzinken anfallenden Staubes und<br />

mögliche Risiken der Dioxinanreicherung bei der Verwertung des Staubs angesprochen. Die<br />

Bemühungen um die Beschaffung von Informationen und Angaben über den tatsächlichen<br />

Dioxingehalt des bei normalem Anlagenbetrieb entstehenden Staubes sollten fortgesetzt werden.<br />

Vorhandene Daten sollten dem IPPCB und der technischen Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt<br />

werden, damit sie dieses Problem beurteilen und das mögliche Risiko einschätzen können.<br />

Es wird empfohlen, dieses BREF-Dokument im Jahr 2005 zu überprüfen.<br />

396 Stahlverarbeitung


Teil D<br />

<strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

<strong>Techniken</strong>, die in mehr als einem Untersektor bei der Bestimmung von<br />

<strong>BVT</strong> zu berücksichtigen sind<br />

Um die Wiederholung von Beschreibungen gewisser <strong>Techniken</strong>, die bei der Bestimmung von <strong>BVT</strong> zu<br />

berücksichtigen sind, zu vermeiden, werden in Teil D detaillierte technische Beschreibungen und<br />

Informationen zu <strong>Techniken</strong> geliefert, die in mehreren Untersektoren zur Anwendung kommen<br />

können. Sektorenspezifische Aspekte der <strong>Techniken</strong> (wesentliche ökologische Vorteile,<br />

Anwendungsbereich, medienübergreifende Aspekte, Referenzanlagen, technische und wirtschaftliche<br />

Betriebsdaten, Motivation für die Implementierung und Referenzliteratur) werden in den<br />

entsprechenden Teilen (A, B, C) dieses Dokumentes dargestellt. In diesen Teilen erfolgen, falls<br />

erforderlich, Querverweise auf Teil D.<br />

Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Best Available Technique Reference Document on<br />

Ferrous Metals Processing<br />

D.1 Öfen: Thermischer Wirkungsgrad ...........................................................................................403<br />

D.1.1 Regenerativbrenner............................................................................................................403<br />

D.1.2 Rekuperatoren und rekuperative Brenner ..........................................................................404<br />

D.2 Öfen: NOx Minderungsmaßnahmen ........................................................................................406<br />

D.2.1 NOx-arme Brenner.............................................................................................................406<br />

D.2.2 Begrenzung der Luftvorwärmtemperaturen.......................................................................408<br />

D.2.3 Externe Abgasrückführung (AGR) ....................................................................................410<br />

D.2.4 Selektive Katalytische Reduktion (SCR)...........................................................................411<br />

D.2.5 Selektive Nicht-Katalytische Reduktion (SNCR)..............................................................412<br />

D.2.6 Vergleich der NOx-Minderungsmaßnahmen für Öfen ......................................................413<br />

D.3 Ölemulsionen...........................................................................................................................415<br />

D.3.1 Reinigung und Wiederverwendung von Emulsionen.........................................................415<br />

D.3.2 Behandlung von verbrauchten Emulsionen/Emulsions-spaltung.......................................415<br />

D.3.3 Absaugung von Ölnebeln/Emulsionsdämpfen und Ölabscheidung ...................................418<br />

D.4 Basische Entfettung.................................................................................................................418<br />

D.4.1 Einsatz von Entfettungskaskaden.......................................................................................418<br />

D.4.2 Vorentfettung mit heißem Wasser .....................................................................................418<br />

D.4.3 Instandhaltung und Reinigung der Entfettungsbäder .........................................................418<br />

D.4.4 Behandlung von verbrauchten Entfettungsbädern .............................................................420<br />

D.4.5 Behandlung von basischem Abwasser...............................................................................421<br />

D.4.6 Erfassung und Behandlung von Dämpfen aus Entfettungsbädern .....................................421<br />

D.5 Beizen......................................................................................................................................421<br />

D.5.1 Betrieb von offenen Beiztanks...........................................................................................421<br />

D.5.2 Erfassung der Emissionen aus Beiztanks...........................................................................422<br />

D.5.3 Abscheidetechniken für Säuregase, Dämpfe und Aerosole aus Beizen (und Säureregeneration)<br />

...........................................................................................................................................424<br />

D.5.4 Beizen mit Salzsäure..........................................................................................................428<br />

D.5.5 Beizen mit Schwefelsäure..................................................................................................428<br />

D.5.6 Elektrolytisches Beizen......................................................................................................429<br />

D.5.7 Beizen mit Mischsäure.......................................................................................................429<br />

D.5.8 NOx-Minderungsmaßnahmen für das Beizen mit Mischsäure...........................................429<br />

D.5.9 Rückgewinnung der ungebundenen Säure.........................................................................437<br />

D.5.10 Säureregeneration ..............................................................................................................441<br />

D.5.11 Behandlung von sauren Abfällen / saurem Abwasser........................................................451<br />

D.6 Erwärmen von Prozesslösungen (säuren, emulsionen…)........................................................452<br />

D.7 Fluxen......................................................................................................................................454<br />

D.7.1 Innerbetriebliche Regenerierung von Flussmittel-bädern (Eisenentfernung) ....................454<br />

D.7.2 Externe Wiederverwertung von verbrauchter Flussmittellösung.......................................456<br />

D.8 SPülen......................................................................................................................................457<br />

D.8.1 Effizienter (Mehrfach-) Einsatz von Spülwasser ...............................................................457<br />

D.8.2 Behandlung von Spülwasser ..............................................................................................459<br />

D.9 Prozesswasser- und Abwasserbehandlung...............................................................................459<br />

D.9.1 Behandlung von öl- und zunderhaltigem Abwasser ..........................................................459<br />

D.9.2 Kühlsysteme und Kühlwasserbehandlung .........................................................................465<br />

Stahlverarbeitung 399


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Liste der Bilder<br />

Bild D.1-1: Potentielle Brennstoffeinsparung durch Vorwärmung der Verbrennungsluft ..................................403<br />

Bild D.1-2: Schematische Darstellung eines Regenerativbrennersystems...........................................................404<br />

Bild D.1-3: Schematische Darstellung eines rekuperativen Brenners .................................................................405<br />

Bild D.1-4: Typische Abgasrekuperatoren ..........................................................................................................405<br />

Bild D.2-1: Schema eines NOx-armen Brenners mit interner Abgasrückführung...............................................407<br />

Bild D.2-2: Beispielschema eines NOx-armen Brenners mit Luftstufung...........................................................408<br />

Bild D.2-3: Einfluss der Luftvorwärmtemperaturen (im unteren Bereich) auf NOx-Emissionen .......................409<br />

Bild D.2-4: Einfluss der Luftvorwärmtemperaturen (im oberen Bereich) auf NOx-Emissionen ........................409<br />

Bild D.2-5: Einfluss der Abgasrückführung auf NOx-Emissionen......................................................................410<br />

Bild D.3-1: Prinzip der Ultrafiltration .................................................................................................................418<br />

Bild D.4-1: Beispielhaftes Fließschema für die Filtration von Entfettungslösungen mittels Keramikmembran.420<br />

Bild D.5-1: Begrenzungskurve für den Betrieb von offenen Beiztanks ..............................................................421<br />

Bild D.5-2: Verschiedene Absaugsysteme ..........................................................................................................423<br />

Bild D.5-3: Bauweisen geschlossener Beiztanks.................................................................................................423<br />

Bild D.5-4: Funktionsprinzip eines Füllkörperwäschers .....................................................................................424<br />

Bild D.5-5: Funktionsprinzip eines querdurchströmten Füllkörperwäschers ......................................................426<br />

Bild D.5-6: Funktionsprinzip eines Plattenwäschers ...........................................................................................426<br />

Bild D.5-7: Funktionsprinzip eines Dampffilters ................................................................................................428<br />

Bild D.5-8: Schema der H2O2-Eindüsung in die zurückgeführte Beizsäure ........................................................431<br />

Bild D.5-9: Schema für H2O2-Eindüsung ins Beizbad über ein Lochrohr [WireInd-10-97] ...............................431<br />

Bild D.5-10: Vakuumkristallisationsverfahren für H2SO4...................................................................................437<br />

Bild D.5-11: Eindampfverfahren zur Rückgewinnung von Säure .......................................................................438<br />

Bild D.5-12: Prinzip der Diffusiondialyse...........................................................................................................440<br />

Bild D.5-13: HCl-Regeneration mittels Wirbelschichtverfahren.........................................................................441<br />

Bild D.5-14: HCl-Regeneration mittels Sprühröstverfahren ...............................................................................443<br />

Bild D.5-15: Fließschema des Prozesses zu Erzeugung von hoch-reinen Oxiden...............................................444<br />

Bild D.5-16: Sprühröstverfahren für Mischsäureaufbereitung ............................................................................445<br />

Bild D.5-17: Prinzip der Salzspaltung mittels bipolarer Membran......................................................................446<br />

Bild D.5-18: Verdampfungsprozess für Mischsäureregeneration [Com2 Fin] ....................................................448<br />

Bild D.6-1: Prinzip eines Wärmetauschers..........................................................................................................452<br />

Bild D.6-2: Prinzip eines Tauchbrenners.............................................................................................................453<br />

Bild D.7-1: Fließschema für Flussmittelregeneration..........................................................................................454<br />

Bild D.7-2: Schema des elektrolytischen Oxidationsverfahrens..........................................................................455<br />

Bild D.8-1: Spülsysteme......................................................................................................................................457<br />

Bild D.9-1: Vertikaldurchströmtes Rundabsetzbecken........................................................................................459<br />

Bild D.9-2: Horizontaldurchströmtes Absetzbecken ...........................................................................................460<br />

Bild D.9-3: Schema eines Lamellenklärers .........................................................................................................460<br />

Bild D.9-4: Schneckenklärer ...............................................................................................................................461<br />

Bild D.9-5: Beispiel eines Kieselfilters mit Andeutung des Rückspülvorgangs..................................................462<br />

Bild D.9-6: Beispiel eines Drahtgewebefilters mit Andeutung des Rückspülvorgangs.......................................463<br />

Bild D.9-7: Belüfteter Feinzunderfang ................................................................................................................464<br />

Bild D.9-8: Magnetabscheider (Beispiel eines Hochgradienten MA) .................................................................465<br />

400 Stahlverarbeitung


Liste der Tabellen<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Tabelle D.2-1: Errechneter prozentualer Anstieg des Brennstoffverbrauches durch reduzierte Luftvorwärmung<br />

[ETSU-45]........................................................................................................................................................... 410<br />

Tabelle D.2-2: Vergleich von NOx-Reduktionsmaßnahmen............................................................................... 413<br />

Tabelle D.2-3: Geschätzte Kosten für NOx-Reduktionsmaßnahmen für einen 50 MW Ofen............................. 414<br />

Tabelle D.5-1: Vergleich verschiedener NOx-Minderungsmaßnahmen für das Beizen mit Mischsäure............ 435<br />

Tabelle D.5-2: Überblick über Regenerierungs- und Rückgewinnungsprozesse ................................................ 449<br />

Tabelle D.8-1: Vergleich der Spülwasserverbräuche unterschiedlicher Spülsysteme......................................... 458<br />

Tabelle D.9-1: Beispiel der mit belüfteten Feinzunderfängen erreichten Emissionswerte.................................. 464<br />

Stahlverarbeitung 401


D.1 ÖFEN: THERMISCHER WIRKUNGSGRAD<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Um den thermischen Wirkungsgrad von Öfen zu erhöhen, können die Abgase des Ofens zur<br />

Vorwärmung der Verbrennungsluft genutzt werden. Der thermische Wirkungsgrad nimmt mit<br />

steigender Luftvorwärmtemperatur zu. Der thermische Wirkungsgrad nimmt mit fallender Vorwärm-<br />

und Abgastemperatur ab. Das Diagramm in Bild D.1-1 zeigt die mögliche Brennstoffeinsparung durch<br />

Verbrennungsluftvorwärmung. Die tatsächlichen Werte können von diesen theoretischen Werten<br />

abweichen, da sie noch einer Reihe von anderen Einflüssen unterliegen.<br />

Brennstoffeinspar<br />

ung im Vergleich<br />

zu kalter Luft, %<br />

Bild D.1-1: Potentielle Brennstoffeinsparung durch Vorwärmung der Verbrennungsluft<br />

[ETSU-G76]<br />

Generell existieren zwei Systeme: regenerative und rekuperative Systeme/Brenner.<br />

D.1.1 Regenerativbrenner<br />

Basis: Verbrennung von Erdgas mit 15 %<br />

Luftüberschuss und 3 % Sauerstoff<br />

(trocken) im Abgas<br />

1000 °C<br />

Abgastemperatur<br />

Verbrennungsluftvorwärmtemperatur, °C<br />

1300 °C<br />

Abgastemperatur<br />

Regenerative Systeme arbeiten mit zwei Wärmetauschern, die z.B. mit Gittersteinen oder<br />

Keramikkugeln gefüllt sind. Bild D.1-2 zeigt ein Beispiel für ein solches Regenerativbrennersystem.<br />

Während der eine Brenner im Feuerungsmodus betrieben wird, wird der Wärmetauscher des anderen<br />

Brenners durch den direkten Kontakt mit den Abgasen erwärmt. Der Wärmetauscher des ersten<br />

Brenners erwärmt die eintretende Verbrennungsluft. Nach einer gewissen Zeit wird der Prozess<br />

umgeschaltet, so dass nun der andere Brenner feuert. Solche Systeme können<br />

Luftvorwärmtemperaturen von bis zu 1100 °C (und 1300 °C) erreichen, aber die tatsächlich erreichten<br />

Temperaturen hängen von der Abgaseintrittstemperatur ab. Aufgrund der Luftvorwärmung können<br />

NOx-Emissionen bis zu 3000 mg/m 3 auftreten. [CITEPA]<br />

Eine spezielle Art von Regenerativbrennern sind Brenner mit eingebautem Wärmetauscher, deren<br />

Bauweise aufgrund des im Brenner integrierten Regeneratorbettes viel kompakter ist. Diese Brenner<br />

Stahlverarbeitung 403


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

eignen sich besonders für kleine Öfen und für den nachträglichen Einbau in Öfen, bei denen<br />

Platzmangel ein Problem darstellt.<br />

Regenerative Systeme werden bevorzugt bei hohen Abgastemperaturen eingesetzt und erzielen<br />

Vorwärmtemperaturen von über 600 °C. Die Vorwärmtemperatur wird durch die Prozesstemperatur<br />

begrenzt und liegt im Allgemeinen 150 bis 200 °C unter der Prozesstemperatur. Für den Ofen können<br />

thermische Wirkungsgrade von 80 % und Brennstoffeinsparungen von bis zu 60 % erreicht werden.<br />

[EUROFER HR], [EUROFER CR]<br />

Gaseinlass<br />

Regenerator<br />

Kermikfüllung<br />

Brenner in<br />

Abgasstellung<br />

Brenner in<br />

Feuerungsmodus Regenerator<br />

Umschaltventil<br />

Bild D.1-2: Schematische Darstellung eines Regenerativbrennersystems<br />

[ETSU-G76]<br />

Regenerative Systeme sind besonders attraktiv für diskontinuierliche Prozesse, da diese im<br />

Allgemeinen keine Vorwärmzone enthalten. In kontinuierlichen Öfen mit einem zentralen<br />

Rekuperatorsystem können ähnliche thermische Wirkungsgrade durch eine lange, ungeheizte<br />

Vorwärmzone, in der die Wärme des Abgases durch Konvektion an das kalte Einsatzmaterial<br />

abgegeben wird, erzielt werden. [EUROFER HR]<br />

D.1.2 Rekuperatoren und rekuperative Brenner<br />

Ein Rekuperator ist ein Wärmetauscher in der Abgasleitung, der es ermöglicht, dass die Wärme<br />

kontinuierlich an die einströmende Verbrennungsluft abgegeben wird. Verschiedene Bauweisen stehen<br />

zur Verfügung. (Selbst-)Rekuperative Brenner haben einen integrierten Wärmetauscher zur<br />

Vorwärmung der Luft.<br />

404 Stahlverarbeitung<br />

Abgas<br />

Verbrennungsluft


Erdgas<br />

Bild D.1-3: Schematische Darstellung eines rekuperativen Brenners<br />

[ETSU-G76]<br />

Heißes<br />

Rohgas<br />

Abgasableitung<br />

Verbrennungsluft<br />

Heißluftauslass<br />

Feuerfeste Isolierung<br />

Luftspalt<br />

Kaltlufteinlass<br />

(a) Doppelmantel-Strahlungsrekuperator<br />

Bild D.1-4: Typische Abgasrekuperatoren<br />

[ETSU-G76]<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

heiße<br />

Verbrennungsgase<br />

heiße<br />

Verbrennungsgase<br />

Verbrennungsgase<br />

(b) Konvektionsrekuperator<br />

Abgas<br />

Rekuperative Systeme ermöglichen – je nach Prozesstemperatur - Luftvorwärmtemperaturen von bis<br />

zu 550 oder 620 °C. Höhere Vorwärmtemperaturen sind technisch möglich, aber beinhalten erhöhte<br />

Kosten wegen der hitzeresistenten Materialien, die erforderlich wären. Ein thermischer Wirkungsgrad<br />

von ungefähr 65 % kann erreicht werden. [EUROFER HR]<br />

Stahlverarbeitung 405<br />

Luft


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

D.2 ÖFEN: NOX MINDERUNGSMAßNAHMEN<br />

Die einfachste Methode zur Reduzierung von NOx-Emissionen ist der Wechsel von ‚schmutzigem’ zu<br />

‚sauberem’ Brennstoff; dies bedeutet: Wechsel zu Gas. Dies kann jedoch bei bestehenden Anlagen<br />

unmöglich sein, und in der Realität bestimmen vorhandene Betriebsgase, welcher Brennstoff für die<br />

Öfen eingesetzt wird. Auch ist für flüssige und feste Brennstoffe der Schwefelgehalt oft ein größeres<br />

Problem als der Stickstoff. [HMIP-95-003]<br />

Eine andere einfache Methode ist es, die Luftvorwärmung einzuschränken. Dies senkt die NOx-<br />

Emissionen im Abgas, resultiert aber auch in höheren Brennstoffverbräuchen und verursacht höhere<br />

CO2-Emissionen. In diesem Fall muss ein ausgewogener Kompromiss zwischen Energieeffizienz und<br />

Emissionsminderung gefunden werden.<br />

NOx-Minderungsmaßnahmen werden in primäre und sekundäre Maßnahmen unterteilt. Primäre<br />

Methoden modifizieren den Verbrennungsprozess selbst, so dass die Entstehung von NOx in der<br />

Brennkammer begrenzt wird. Dies geschieht normalerweise durch Kontrolle des zur Verfügung<br />

stehenden Sauerstoffes und/oder der maximalen Flammentemperatur. Solch eine Kontrolle kann am<br />

einfachsten erreicht werden durch eine Nachrüstung mit NOx-armen Brennern, in denen Brennstoff-<br />

und Luftzufuhr sorgfältig geregelt werden, um eine gestufte Verbrennung zu erzielen. Andere<br />

Methoden, die so genannte flammenlose Brenner, externe Abgasrückführung oder Wassereindüsung<br />

einschließen, befinden sich noch in der Entwicklung und werden in Kapitel 6 beschrieben. [HMIP-95-<br />

003]<br />

Sekundärmaßnahmen reinigen das Abgas durch Zerstörung des NOx, das während der Verbrennung<br />

gebildet wurde. Methoden zur Entfernung von NOx (NO und NO2) aus dem Abgas werden in zwei<br />

Kategorien eingeteilt. Trockene Prozesse beinhalten die Umwandlung von NOx zu N2 durch Eindüsen<br />

eines Reduktionsmittels und können mit oder ohne Katalysator arbeiten. Die meisten Verfahren sind<br />

selektiv, d.h. sie entfernen nur NOx, aber einige wenige Verfahren entfernen auch SO2. Bei nassen<br />

Verfahren wird das Abgas durch eine wässrige Lösung geführt, die normalerweise NOx und SO2<br />

gleichzeitig entfernt. [HMIP-95-003]<br />

Das Problem von nassen Methoden ist die Entstehung großer Mengen von Abwasser, die vor einer<br />

Ableitung behandelt werden müssen. Im Gegensatz dazu generieren trockene Verfahren - außer<br />

verbrauchten Katalysatoren - keine Nebenprodukte, die deponiert werden müssen, und sind generell<br />

einfacher und ökonomischer als nasse Verfahren. Jedoch sind einige trockene Verfahren empfindlich<br />

gegenüber SO2 und Staub im Abgasstrom. [HMIP-95-003]<br />

D.2.1 NOx-arme Brenner<br />

’NOx-arme Brenner’ ist der Sammelbegriff für eine Reihe von neuen Brennern, die gewisse<br />

Baumerkmale zur Reduzierung von NOx-Emissionen beinhalten. Die Hauptmerkmale dieser Brenner<br />

sind eine Reduktion der maximalen Flammentemperatur, eine reduzierte Verweildauer in der<br />

Hochtemperaturzone und eine Reduzierung der Sauerstoffverfügbarkeit in der Verbrennungszone.<br />

Dies wird generell durch Luftstufung, Brennstoffstufung und/oder interne Abgasrückführung erreicht.<br />

[HMIP-95-003] Da es eine Vielzahl von unterschiedlichen Brennerbauarten gibt, die auch von<br />

Anbieter zu Anbieter variieren, zeigen Bild D.2-1 und Bild D.2-2 nur eine Auswahl der verschiedenen<br />

NOx-armen Brenner, die verfügbar sind.<br />

Die Abgasrückführung aus dem Ofen in die Flamme kann, wie in Bild D.2-1 dargestellt, durch die<br />

Bauweise des Brenners unterstützt werden. Dies reduziert die O2-Konzentration im Luft/Brennstoff-<br />

Gemisch und führt zu einer ruhigeren Flamme mit geringerer Temperatur. Die Rückführung resultiert<br />

auch in einer chemischen Reduktion des NOx im Abgas durch die Kohlenwasserstoffe im Brennstoff.<br />

[EUROFER HR]<br />

406 Stahlverarbeitung


Pre-heated air = Vorgewärmte Luft<br />

Furnace wall = Ofenwand<br />

Air jet = Luftstrahl<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Reaction zone = Reaktionszone<br />

Flue gas = Abgas<br />

Bild D.2-1: Schema eines NOx-armen Brenners mit interner Abgasrückführung<br />

[ETSU-45]<br />

Eine weitere Reduktion der NOx-Werte und der Abhängigkeit der Werte von der<br />

Luftvorwärmtemperatur kann durch Brenner erzielt werden, die eine höhere<br />

Strömungsgeschwindigkeit haben und bei denen die Flamme oft nicht mehr mit dem Brennerstein<br />

verbunden ist oder die einen getrennten Eintritt für Gas und Verbrennungsluft haben. [EUROFER HR]<br />

Eine Gemeinsamkeit NOx-armer Brenner ist die Bildung einer brennstoffreichen Zone innerhalb der<br />

Flamme. Diese begünstigt die Umwandlung des chemischgebundenen Brennstoffstickstoffs zu N2. Sie<br />

reduziert außerdem die maximale Flammentemperatur. Sowohl brennstoffbedingte als auch<br />

thermische NOx-Bildungsmechanismen werden verzögert und so NOx reduziert. Es gibt zwei<br />

Haupttypen von NOx-armen Brennern, die beide mit gestaffelter Verbrennung arbeiten, um NOx zu<br />

reduzieren und zwar Brenner mit Luftstufung und Brenner mit Brennstoffstufung.<br />

Bei Brennern mit Luftstufung erfolgt die erste Stufe der Verbrennung in einer brennstoffreichen<br />

Zone bei einem für die Umwandlung des Brennstoffstickstoffs zu N2 optimalen Brennstoff/Luft-<br />

Verhältnis (1,1 – 1,3). Eine zweite, brennstoffarme Verbrennungsstufe wird durch Zugabe von<br />

Sekundärverbrennungsluft in einer Weise betrieben, dass mit sorgfältiger Temperaturregelung zur<br />

Minimierung der Bildung von thermischen NO in dieser Zone eine vollständige Verbrennung<br />

stattfindet.<br />

Es gibt verschiedene Designvarianten für luftgestufte Brenner, die sich in der Art der Erzeugung der<br />

beiden Verbrennungszonen unterscheiden. Bei aerodynamisch gestuften Brennern tritt die<br />

Verbrennungsluft durch eine Öffnung ein und die erste, brennstoffreiche Zone bildet sich durch die<br />

Strömungsdynamik. Bei extern gestuften Brennern sorgt ein separater Luftstrom für die vollständige<br />

Verbrennung. Bei gestuften Vorverbrennungsbrennern wird die brennstoffreiche Zone in einer<br />

separaten Vorverbrennersektion erzeugt. Die wesentlichen Designfaktoren, die die Effektivität der<br />

Brenner mit Luftstufung bestimmen, sind die Temperatur und die Verweilzeit in der jeweiligen Zone.<br />

Nach Herstellerangaben beträgt die Reduktion an NOx durch die Luftstufung50 – 60 % im Rohgas.<br />

[HMIP-95-003]<br />

Bei Brennern mit Brennstoffstufung wird die Bildung von NO in der primären Verbrennungszone<br />

zugelassen, aber in der sekundären, brennstoffreichen Zone - auch ‘Wiederverbrennungszone’ genannt<br />

- wird Brennstoff eingedüst, um das NO zu N2 zu reduzieren. Weitere Luft wird in einer folgenden,<br />

tertiären Verbrennungszone zugegeben, um den überschüssigen Brennstoff zu verbrennen. Auch<br />

hierbei erfolgt eine sorgfältige Temperaturregelung, um die Bildung von thermischem NO zu<br />

minimieren. Zur Verbrennung in der sekundären Brennzone wird Erdgas oder Kohle eingesetzt.<br />

Stahlverarbeitung 407


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Gas tube = Gasleitung<br />

Oil lance = Öllanze<br />

Primary air passage = primäre Verbrennungsluft<br />

Bild D.2-2: Beispielschema eines NOx-armen Brenners mit Luftstufung<br />

[HMIP-95-003]<br />

Secondary air passage = sekundäre Verbrennungsluft<br />

End view of quarl = Endansicht des Brennersteins<br />

Bei beiden Typen von NOx-armen Brennern sind die Schlüsselreaktionen bei der Umwandlung von<br />

NO zu N2 in den brennstoffreichen Zonen diejenigen von NO und kleinen kohlenwasserstoff- und<br />

stickstoffhaltigen Radikalen (wie CH, CH2, NH, NH2, NCO), die unter den speziellen Gegebenheiten<br />

vorhanden sind. Die Mechanismen der NOx-Chemie sind komplex und der Wirkungsgrad der hier<br />

beschriebenen NOx-Reduktionsmaßnahmen hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Hierzu zählen<br />

u.a. Brennerdesign, Betrieb, Brennstoffqualität (speziell der Gehalt an flüchtigen Bestandteilen und<br />

Stickstoff im Brennstoff), Partikelgröße (besonders bei flüssigen und festen Brennstoffen) und<br />

Größenordnung der Anwendung.<br />

Gestufte NOx-arme Verbrennungseinheiten sind die am häufigsten eingesetzten Maßnahmen bei<br />

industriellen Öfen und bereiten kaum Schwierigkeiten bei der Installation. Einige, aber nicht alle<br />

Designarten weisen geringere Brenneraustrittgeschwindigkeiten auf, was die Aerodynamik des Ofens<br />

verändern und zu Problemen mit der Wärmeverteilung führen kann. Ebenso kann sich die Flamme<br />

verlängern, was eine Erhöhung des Luftüberschusses notwendig machen würde, damit ein Kontakt der<br />

Flamme mit dem zu erhitzenden Material verhindert wird. [HMIP-95-003]<br />

NOx-arme Brenner können komplexer und/oder größer sein als konventionelle Brenner und können<br />

hierdurch Probleme bei der Auslegung der Öfen oder bei Nachrüstungen verursachen.<br />

Investitionskosten für Nachrüstungen hängen von der Art und Größe des Ofens und davon, wieweit<br />

die neuen Brenner mit den vorhandenen Verbrennungseinrichtungen kompatibel sind, ab. Eine<br />

Erhöhung der Betriebskosten ist mit NOx-armen Brennern nicht verbunden. ETSU-45]<br />

D.2.2 Begrenzung der Luftvorwärmtemperaturen<br />

Die NOx-Emissionswerte nehmen mit steigender Vorwärmtemperatur, wie in Bild D.2-3 und Bild<br />

D.2-4 gezeigt, zu. Daher ist eine Begrenzung der Vorwärmtemperatur eine NOx-<br />

Minderungsmaßnahme.<br />

Auf der anderen Seite ist das Vorwärmen von Verbrennungsluft eine gebräuchliche Maßnahme zur<br />

Steigerung der Energieeffizienz von Öfen und zur Brennstoffeinsparung, wie in Kapitel D.2<br />

beschrieben. Den Anstieg des Brennstoffverbrauches, der durch reduzierte Luftvorwärmung zu<br />

erwarten ist, zeigt Tabelle D.2-1.<br />

408 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Im Allgemeinen haben Anlagenbetreiber ein Interesse daran, den Brennstoffverbrauch zu reduzieren,<br />

da dies einen finanziellen Vorteil beinhaltet; zusätzlich senkt die Reduktion des Brennstoffverbrauches<br />

die Emissionen an Luftschadstoffen wie CO2, SO2 und Staub. Daher muss eine Abwägung erfolgen<br />

zwischen der Energieeffizienz und der Reduktion an SO2 und CO2 auf der einen und dem Anstieg der<br />

NOx-Emissionen auf der anderen Seite. Bei einer Beibehaltung hoher Luftvorwärmtemperaturen<br />

können sekundäre NOx-Minderungsmaßnahmen notwendig sein.<br />

Bild D.2-3: Einfluss der Luftvorwärmtemperaturen (im unteren Bereich) auf NOx-Emissionen 1<br />

[ETSU-45]<br />

NOX (mg/m 3 )<br />

NOX (mg/m 3 )<br />

Brenner<br />

Obere Grenze<br />

der Daten<br />

Luftvorwärmung (°C)<br />

Luftvorwärmung (°C)<br />

Untere Grenze<br />

der Daten<br />

Bild D.2-4: Einfluss der Luftvorwärmtemperaturen (im oberen Bereich) auf NOx-Emissionen 2<br />

[ETSU-45]<br />

1 NOx Konzentrationen ausgedrückt als mg/m 3 , korrigiert auf 3 % Sauerstoff, trockenes Abgas, 0°C und 101,3 kPa<br />

2 NOx Konzentrationen ausgedrückt als mg/m 3 , korrigiert auf 3 % Sauerstoff, trockenes Abgas, 0°C und 101,3 kPa<br />

Stahlverarbeitung 409


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Anfangsluftvorwärmung [°C]<br />

Endluftvorwärmung [°C]<br />

1000 900 800 700 600 500 400 300 200<br />

1000 0.0 6.0 12.6 19.9 28.3 37.7 48.6 60.4 74.5<br />

900 0.0 6.3 13.1 21.1 30.0 40.3 51.4 64.7<br />

800 0.0 6.4 13.9 22.2 31.9 42.3 54.9<br />

700 0.0 7.0 14.9 24.0 33.8 45.6<br />

600 0.0 7.4 15.9 25.0 36.0<br />

500 0.0 7.9 16.4 26.7<br />

400 0.0 8.4 17.4<br />

300 0.0 8.8<br />

200 0.0<br />

Tabelle D.2-1: Errechneter prozentualer Anstieg des Brennstoffverbrauches durch reduzierte<br />

Luftvorwärmung [ETSU-45]<br />

D.2.3 Externe Abgasrückführung (AGR)<br />

Abgasrückführung (AGR) reduziert die maximale Flammentemperatur. Die Rückführung der Abgase<br />

in die Verbrennungsluft senkt den Sauerstoffgehalt auf 17 bis 19 %, reduziert die Flammentemperatur<br />

und damit auch die thermische NOx-Bildung. [HMIP-95-003], [HR]<br />

Die NOx-Minderungen, die mit AGR erzielt werden können, sind in Bild D.2-5 dargestellt. Das<br />

Diagramm basiert auf einer Reihe von Testdaten.<br />

NOx reduction = NOx-Reduktion<br />

Extrapolated data = hochgerechnete Werte<br />

Data for Natural gas = Werte für Erdgas<br />

Bild D.2-5: Einfluss der Abgasrückführung auf NOx-Emissionen<br />

[ETSU-45]<br />

Data for oils = Werte für Öl<br />

Flue gas recirculation = Abgasrückführung<br />

Daten aus verschiedenen Testreihen zeigten NOx-Reduktionen von fast 70 – 80 % abhängig vom<br />

Anteil der Abgasrückführung (AGR 20 bis 30 %), von der Temperatur der rückgeführten Abgase und<br />

davon, ob die AGR bei einem NOx-armen Brennersystem eingesetzt wurde. Die anteiligen<br />

410 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Reduktionen sind - verglichen mit Brennern mit gestufter Verbrennung – gering, aber die<br />

Gesamtreduktion hinsichtlich des Basislevel sollte größer sein. Allerdings liegen nicht genügend<br />

experimentelle Ergebnisse vor, um dies für Hochtemperatur-Industriebrenner zu quantifizieren.<br />

[HMIP-95-003]<br />

Im Prinzip lässt sich eine AGR bei den meisten Öfen einbauen. Es kann jedoch in der Praxis beim<br />

Nachrüsten bestehender Anlagen wegen Platzmangel und erschwerten Zugangsmöglichkeiten zu<br />

Schwierigkeiten beim Einbau der erforderlichen Rohrleitungen kommen. [HMIP-95-003]<br />

Es gibt mindestens einen Hersteller, der AGR in Verbindung mit seinen NOx-armen Brennern<br />

anbietet.<br />

Hinsichtlich des Betriebes gibt es Bedenken, dass es beim Herunterfahren der Öfen zu Instabilitäten<br />

der Flamme kommen könnte und dass ein erhöhter Wassergehalt in den Verbrennungsprodukten die<br />

Zunderbildung am Einsatzmaterial erhöhen könnte. [HMIP-95-003]<br />

Einige Zweifel bestehen wie AGR bei Mehrfach-Brenner-Systemen angewendet werden kann.<br />

Außerdem könnte die variable Zusammensetzung von Brennstoffen (und damit der<br />

Abgasvolumenströme) zu Problemen in der Regelung des Verbrennungsprozesses führen. [EUROFER<br />

HR]<br />

D.2.4 Selektive Katalytische Reduktion (SCR)<br />

Das SCR-Verfahren ist die am weitesten entwickelte und verbreitetste Methode zur Abscheidung von<br />

NOx aus dem Abgas. Der Prozess beinhaltet die Reduktion von NO und NOx mit Ammoniak und<br />

einem Katalysator zu N2. Die Gesamtreaktionen sind:<br />

4 NO + 4 NH3 + O2 → 4 N2 + 6 H2O<br />

6 NO2 + 8 NH3 → 7 N2 + 12 H2O.<br />

Das optimale Temperaturfenster für diese Reaktionen liegt bei 300 – 400 o C. Normalerweise wird<br />

Ammoniak leicht unterstoichiometrisch (0,9 – 1,0 Mol pro Mol NOx) zugegeben, um eine<br />

Verschleppung zu unterdrücken. [HMIP-95-003], [ETSU-45], [HMIP-95-003]<br />

Der effektivste und am weitesten verbreitete Katalysator ist Vanadiumpentoxid (V2O5) auf einem<br />

TiO2-Träger. Andere Substanzen mit katalytischen Eigenschaften sind Fe2O3 und CuO, die<br />

Edelmetalle Pt, Pd, Ru, Rh, Oxide der Metalle W, Mo, Cr, Co und Ni, einige Zeolite und Aktivkohle.<br />

Katalysatoren weisen die unterschiedlichsten Strukturen und Konfigurationen auf, um Verstopfungen<br />

durch Feststoffteilchen zu verringern – je nach dem, wie schwerwiegend das Problem ist.<br />

Katalysatoren in Form einer Honigwabe eignen sich in Festbettkonfigurationen, weil sie<br />

Feststoffpartikel durchlassen, ohne zu verstopfen. Eine Konfiguration mit beweglichem<br />

Katalysatorbett ermöglicht es, verbrauchtes oder verstopftes Katalysatormaterial fortlaufend zu<br />

regenerieren. Parallele Anordnungen sind ebenfalls geeignet. [HMIP-95-003]<br />

Eine Deaktivierung durch ‚Vergiftung’ (Na, K, As), Abnutzung oder Verunreinigung durch Feststoffe<br />

kann die Lebenszeit eines Katalysators beschränken. [EUROFER HR]<br />

Der Wirkungsgrad der NOx-Reduktion durch SCR hängt vom verwendeten Katalysator und von der<br />

Eingangskonzentration des NOx ab. Werte von bis zu 95 % wurden berichtet, der typische Bereich lag<br />

zwischen 70 und 90 % [HMIP-95-003], [ETSU-gir-45]<br />

Stahlverarbeitung 411


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

D.2.5 Selektive Nicht-Katalytische Reduktion (SNCR)<br />

Bei diesem Verfahren, das auch als ’thermischer DeNOx-Prozeß’ bekannt ist, wird Ammoniak bei<br />

höheren Temperaturen direkt in das Abgas eingedüst, um NO ohne den Einsatz eines Katalysators zu<br />

N2 zu reduzieren. Für eine maximale NOx-Reduktion ist es notwendig, das Reduktionsmittel an einem<br />

Punkt im Prozess einzudüsen, wo die Temperatur des Abgases im erforderlichen Bereich ist. Für<br />

Ammoniak liegt dieser Bereich zwischen 850 ºC und 1000 ºC; für Harnstoff zwischen 950 ºC und<br />

1100 ºC. Die Gesamtreaktion lautet:<br />

4 NH3 + 4 NO + O2 → 4 N2 + 6 H2O<br />

Für diese Reaktion ist ein Überschuss an Sauerstoff im Abgas notwendig sowie eine Verweilzeit von<br />

0,1 bis 0,4 Sekunden. Die Wirksamkeit in einem nur sehr engen Temperaturfenster ist charakteristisch<br />

für diesen Prozess. [HMIP-95-003]<br />

Die Hauptschritte dieses Gasphasenreaktionsmechanismus sind:<br />

NH 2 + NO<br />

N 2 + H 2 0 (a)<br />

N 2+H+OH (b)<br />

Die Reaktionskette (b), die Radikale erzeugt, ist wichtig, um die Reaktion in Gang zu halten.<br />

Ansonsten würde die Reaktionskette schnell enden. Die Reaktion steht in Konkurrenz zu Reaktionen<br />

von NH2 mit oxidierenden Radikalen (O, OH) zu NO. Diese Konkurrenz erklärt das enge<br />

Temperaturfenster für die SNCR. Bei Temperaturen unterhalb des optimalen Bereichs wird die NOx-<br />

Reduktion beschränkt, weil die Radikale erzeugende Reaktionskette zum Erliegen kommt. Bei<br />

Temperaturen oberhalb des optimalen Bereichs überwiegt sie und es kommt unter dem Strich zu einer<br />

NO-Erhöhung. Additive können - durch Verschiebung des Gleichgewichtes der Reaktionen - den<br />

Temperaturbereich beeinflussen. [HMIP-95-003]<br />

Ammoniak birgt ein Explosionsrisiko und eine sichere Lagerung ist mit finanziellen Auswirkungen<br />

verbunden. [HMIP-95-003]<br />

412 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

D.2.6 Vergleich der NOx-Minderungsmaßnahmen für Öfen<br />

Technik Vorteile • Nachteile<br />

NOx-arme<br />

Brenner<br />

Begrenzung<br />

der Luftvorwärmung <br />

Abgasrückführung<br />

• Mittlere bis hohe NOx-Reduktion<br />

• Brennstoffverbrauch unverändert<br />

• Keine oder geringe Erhöhung der<br />

Betriebskosten<br />

• Kann einfach sein, ohne oder nur<br />

mit geringen Anlagenkosten<br />

• Mittlere bis hohe NOx-Reduktion<br />

• Hohe Anlagenkosten<br />

• Längere Flamme (?)<br />

• Schlechtere Flammenform (?)<br />

• Reduzierte Flammengeschwindigkeit (?)<br />

• Schlechte/ungleichmäßige<br />

Temperaturverteilung (?)<br />

• Reduzierte Flammenstabitität (?)<br />

• Grosse Brenner (?)<br />

• Schlecht runterzufahren (?)<br />

• Erhöhte Brennstoffkosten<br />

• Effizienzminderung des<br />

Verbrennungssystems<br />

• Reduzierte Flammenstabitität<br />

• Reduzierte Flammengeschwindigkeit,<br />

daher ungleichmäßige (?)<br />

Ofentemperatur<br />

• Mittlere bis hohe NOx-Reduktion • Hohe Anlagenkosten (falls Änderungen<br />

• Vergleichmäßigung der<br />

im Verbrennungssystem notwendig)<br />

Temperaturverteilung (?) • Erhöhte Brennstoff- und<br />

• Mittlere Anlagenkosten (falls keine Elektrizitätskosten<br />

Änderungen im<br />

• Mehr Platz erforderlich (insbesondere,<br />

Verbrennungssystem notwendig) wenn Aufrüstung des<br />

Verbrennungssystems notwendig)<br />

• Reduzierte Flammenstabilität<br />

• Effizienzminderung des<br />

SCR • Hohe NOx-Reduktion<br />

• Verbrennungssystem nicht negativ<br />

beeinflusst<br />

SNCR • Mittlere bis hohe NOx-Reduktion<br />

• Verbrennungssystem nicht negativ<br />

beeinflusst<br />

Bemerkung: Quelle [ETSU-gir-45]<br />

(?) indiziert möglichen oder wahrscheinlichen Effekt<br />

Tabelle D.2-2: Vergleich von NOx-Reduktionsmaßnahmen<br />

(wie in [ETSU-gir-45] berichtet)<br />

Verbrennungssystems<br />

• Sehr hohe Anlagenkosten<br />

• Erhöhte Energie- und Betriebskosten<br />

• Ammoniakschlupf<br />

• Probleme bei Lagerung von Ammoniak<br />

• Empfindlich gegenüber Schwankungen<br />

in Temperatur/Volumenstrom<br />

• Erfordert spezielle Abgastemperatur<br />

• Hohe Anlagenkosten<br />

• Erhöhte Energie- und Betriebskosten<br />

• Ammoniakschlupf<br />

• Probleme bei Lagerung von Ammoniak<br />

(falls nicht Harnstoff verwendet wird)<br />

• Empfindlich gegenüber Schwankungen<br />

in Temperatur/Volumenstrom/<br />

Stöchiometrie<br />

• Erfordert spezielle Ofentemperatur<br />

Stahlverarbeitung 413


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Technik Typische<br />

Bandbreite der<br />

NOx-Reduktion<br />

Anfängliche<br />

Anlagenkosten<br />

(GBP ‘000)<br />

Betriebskosten<br />

(GBP/GJ)<br />

Gesamtkosten für das Verfahren<br />

(GBP ‘000/Jahr für 50 MW Ofen)<br />

2000 3000 4000 5000 6000 8000<br />

h/a h/a h/a h/a h/a h/a<br />

NOx-arme<br />

Brenner<br />

bis zu 97 328 0,0 53,7 53,7 53,7 53,7 53,7 53,7<br />

Begrenzung<br />

n.v. 0,0257 92,5 139 185 231 278 370<br />

der Luftvor-<br />

für 50 %<br />

wärmung<br />

NOx Reduktion<br />

Abgasrück- bis zu 93<br />

75,6<br />

0,098 47,6 65,2 82,9 101 118 153<br />

führung (44,74 15 % FGR) (631)* (0,072)* (129)* (142)* (154)* (167)* (180)* (206)*<br />

SCR bis zu 95<br />

(Typisch 70 - 90)<br />

1100 - 2530 0,0722 205 - 438 218 - 451 231 - 464 244 - 477 257 - 490 283 - 516<br />

SNCR<br />

Bis zu 85 350 - 650 0,0361 69,9 - 119 76,4 - 125 82,9 - 132 89,4 - 138 95,9 - 145 109 - 158<br />

(mit NH3) (Typisch 50 - 60)<br />

Bemerkung: Quelle der Daten [ETSU-45]<br />

n.v. nicht verfügbar und in der Kalkulation als gering angesetzt gegenüber Betriebskosten.<br />

* Zahlen in Klammern beziehen sich auf Fälle, wo Brenner und Regenerator aufgerüstet werden mussten.<br />

NB1 Kosten bei Abgasrückführung bezogen auf 15 % FGR.<br />

Geschätzte Mehrkosten für Brennstoff = 3,2 %<br />

Erhöhte Betriebskosten für Gebläse (bezogen auf regenerative Brenner) = 1,6 % der Brennstoffkosten (0,32 % wenn Brenner/Regeneratoren aufgerüstet wurden.).<br />

NB2 Kosten für Wassereindüsung bezogen auf 15 kg (Wasser)/GJ (Brennstoff):<br />

Geschätzte Mehrkosten für Brennstoff = 11,8 %<br />

Kosten für Wasser nicht eingeschlossen.<br />

Tabelle D.2-3: Geschätzte Kosten für NOx-Reduktionsmaßnahmen für einen 50 MW Ofen<br />

(wie in [ETSU-gir-45] berichtet)<br />

414 Stahlverarbeitung


D.3 ÖLEMULSIONEN<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

D.3.1 Reinigung und Wiederverwendung von Emulsionen<br />

Während des Betriebes nehmen Walzöle, Schmiermittel usw. Feststoffe, wie Stahlsplitter, Zunder und<br />

Staub auf. Mit zunehmender Verunreinigung beeinflussen diese Störstoffe die Qualität der Produkte<br />

und führen zu Betriebsstörungen. Damit die Emulsionen im geschlossenen Kreislauf gefahren werden<br />

können und um die Standzeit zu verlängern, wird die Kontaminierung genau kontrolliert.<br />

Feststoffe können aus den Emulsionen mittels Schwerkraft in Klärbecken, in Abscheidern,<br />

Maschenfiltern, magnetischen Abscheidern usw. entfernt werden.<br />

In Zentrifugen wird zur Entfernung von Feststoffen die Zentrifugalkraft ausgenutzt. Die verunreinigte<br />

Flüssigkeit wird in einen rotierenden Behälter gegeben und durch die Rotation an die Außenwand des<br />

Behälters gedrückt. Die Feststoffe sammeln sich an der Außenwand und verbleiben im Behälter,<br />

während die Flüssigkeit durch neu einströmende Flüssigkeit ersetzt wird. Wenn die maximale<br />

Beladung des Behälters mit Feststoffen erreicht ist, wird ein automatischer Reinigungsvorgang<br />

aktiviert. Die Zufuhr von verunreinigter Emulsion und die Rotation des Behälters werden gestoppt.<br />

Durch eine interne Kratzvorrichtung werden die Feststoffe von der Wand des Behälters gelöst und<br />

fallen in einen Vorratstrichter. [El-Hindi]<br />

Je nach Korngröße der Feststoffe werden auch Maschenfilter oder Filtrationsmedien (Wegwerfpapier)<br />

verwendet. Die Flüssigkeit wird hierbei durch Schwerkraft, Druck oder Vakuum durch das<br />

Filtermedium, das die Feststoffe aufnimmt, gezwungen.<br />

Trotz Reinigung kann ein teilweises Ausschleusen der Emulsion notwendig sein, um die Qualität zu<br />

erhalten.<br />

D.3.2 Behandlung von verbrauchten Emulsionen/Emulsionsspaltung<br />

Der Teilstrom, der ausgeschleust werden muss, muss vor Ableitung behandelt werden. Diese<br />

Behandlung stellt im Wesentlichen eine Trennung der wässrigen und ölhaltigen Phasen dar. Das<br />

gereinigte Wasser wird abgeleitet. Das abgetrennte Öl oder der ölhaltige Schlamm können, z.B.<br />

thermisch durch Verbrennung, verwertet werden Es gibt diverse Emulsionsspaltverfahren, von denen<br />

jedes aus mehreren Prozessschritten besteht. Die zur Verfügung stehenden Behandlungsverfahren<br />

umfassen:<br />

- Thermisch: Verdampfung und Spaltung mit chemischen Zusätzen.<br />

- Chemisch: Spaltung durch Säure, Spaltung durch Salz, kombinierte Zugabe von<br />

Gerinnungsmitteln und Polyelektrolyten.<br />

- Flotation.<br />

- Adsorption.<br />

- Elektrolytische Verfahren.<br />

- Membranfiltration (Ultrafiltration, Umkehrosmose).<br />

D.3.2.1 Thermische Behandlung/Thermische Emulsionsspaltung/<br />

Verdampfung<br />

Beim thermischen Aufbrechen von Emulsionen wird eine Wärmequelle, z.B. ein internes Heizrohr<br />

oder ein Tauchbrenner verwendet, um die Temperatur der Emulsion zu steigern, so die<br />

Stahlverarbeitung 415


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Verdampfungsrate zu erhöhen und das Wasser auszutreiben. Dieses tritt als Wasserdampf aus; zurück<br />

bleibt eine aufkonzentrierte Ölphase. [El-Hindi]<br />

Die mit Wasserdampf gesättigte Luft wird über Flüssigkeitsabscheider (Koaleszenzabscheider)<br />

geleitet, um in der Luft noch enthaltene Tröpfchen des Kühlmittels zurückzuhalten. Optional kann in<br />

den Abgasstrom ein Kühler mit einer wassergekühlten Kühlschlange eingebaut werden, um das<br />

Wasser als Kondensat zurückzugewinnen. Das so zurückgewonnene Wasser kann zur Auffrischung in<br />

das Emulsionssystem zurückgegeben werden. [El-Hindi]<br />

Das zurückbleibende, aufkonzentrierte Öl wird weiter eingekocht, um noch mehr Wasser auszutreiben.<br />

Durch thermische Spaltung können Emulsionen mit einer Anfangskonzentration von 5 bis 7 % auf 90<br />

% Ölgehalt (10 % Wasser) eingedampft werden. Je mehr Wasser entfernt wird, desto geringer werden<br />

das zu entsorgende Volumen und die Kosten. Mit steigendem Ölgehalt steigt auch die Möglichkeit<br />

einer Verwertung durch Verbrennung. [El-Hindi]<br />

D.3.2.2 Chemische Behandlung von Emulsionen<br />

Beim Spalten mit Säure /Salz wird das emulgierte Öl weitestgehend im Schlamm adsorbiert und wird<br />

nicht als Ölphase abgetrennt. Durch die Zugabe von Säure, Eisen-/Aluminiumsalzen oder<br />

Polyelektrolyten wird die Emulsion destabilisiert, weil die Ladung der Kolloidölpartikel neutralisiert<br />

wird. Das Spalten von Emulsionen mit Säure oder Salzen ist, wegen der großen Mengen an<br />

Neutralisationsschlamm und der Verunreinigung des Abwassers mit Salzen, nicht Stand der Technik.<br />

Säure/Salze können als Nachbehandlung in kombinierten Prozessen eingesetzt werden, wenn nur noch<br />

geringe Ölmengen entfernt werden müssen.<br />

Polyelektrolyte, die in der Ölphase löslich sind (so genannte ‚organische Spalter’, z.B. drei- oder<br />

vierwertige Polyamide), führen während des Spaltprozesses nicht zur Schlammbildung, sondern<br />

liefern eine flüssige Ölphase, die entfernt und verwertet werden kann. Dieser Prozess kann für die<br />

Behandlung von Emulsionen mit hohem Ölgehalt eingesetzt werden (eine gut geeignete<br />

Vorbehandlung, wenn in Kombination mit anderen Prozessen). Polyelektrolyte (oft in Verbindung mit<br />

Absorbens), durch die das emulgierte Öl in Flocken gebunden wird und als Schlamm entfernt werden<br />

kann (Flotation oder Sedimentation), sollten nur bei geringen Ölgehalten (weniger als 300 mg/l)<br />

eingesetzt werden, um den Verbrauch an Flockungsmitteln und das entstehende Schlammvolumen und<br />

damit auch die Kosten zu reduzieren. Wenn eine Kombination von Behandlungsschritten angewendet<br />

wird, kann eine Flotation als Nachbehandlung eingesetzt werden. [Com2 D]<br />

D.3.2.3 Flotation<br />

Flotation ist ein Gravitationsabscheideverfahren, das die unterschiedliche Dichte zweier Medien<br />

ausnutzt. In Becken mit wenig Badbewegung sammelt sich die leichtere Substanz (z.B. Öl) an der<br />

Oberfläche der schwereren Substanz (z.B. Wasser). Auch schwerere Substanzen (z.B. Flocken)<br />

können an der Wasseroberfläche gesammelt werden, wenn sie durch anhaftende Luftblasen leichter<br />

gemacht werden. Die Bläschen müssen kleiner sein als die Flocken, da sie sonst nicht an diesen<br />

haften. Kleine Bläschen werden normalerweise durch gemeinsames Einleiten von unter Druck<br />

stehendem Wasser und Gas (Entspannungsflotation), elektrolytisch (Wasserspaltung in Wasserstoff<br />

und Sauerstoffbläschen) oder durch große Scherkräfte (mechanische Dispergierung von Gas in<br />

Wasser) erzeugt. [Com2 A]<br />

Das Aufbrechen von Emulsionen mittels Flotation beinhaltet normalerweise zwei Schritte: zunächst<br />

chemisches Aufbrechen der Emulsion (durch Zugabe von Säure, Flockungsmitteln und<br />

Polyelektrolyten oder elektrochemisch durch Auflösen der Anode), gefolgt von der Flotation zur<br />

Abtrennung der Flocken und des Wassers. [Com2 A]<br />

416 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Der aufschwimmende Flotationsschlamm (Flotat) wird mechanisch von der Oberfläche entfernt.<br />

Flotationsverfahren können u.a. nach der Art der Erzeugung der Gasbläschen unterschieden werden:<br />

- Entspannungsflotation (Einleiten von luftgesättigtem, unter Druck stehendem Wasser).<br />

- Elektroflotation (elektrolytisches Zersetzen von Wasser mit Bildung von Wasserstoff- und<br />

Sauerstoffbläschen).<br />

- Dispersionsflotation (Erzeugung von Mikrobläschen durch das Eindüsen von Wasser durch ein<br />

Hohlrohr).<br />

Wenn für die Emulsionsspaltung Polyelektrolyte anstelle von Säuren/Salzen eingesetzt werden,<br />

entsteht keine zusätzliche Feststoffmenge. [Com2 D]<br />

D.3.2.4 Adsorption<br />

Adsorption beinhaltet das Anhaften von Ölpartikeln an einem festen oder semifesten<br />

Adsorptionsmittel. Das Adsorptionsmedium kann ein stabiles Feststoffbett (z.B. Aktivkohle), durch<br />

das die Emulsion fließt, sein oder pulverförmige Feststoffe (z.B. Aktivkohle) oder semifeste Flocken<br />

(z.B. Eisenhydroxid), die in der Flüssigkeit verteilt werden. Pulver oder Flocken müssen am Ende<br />

durch Sedimentation, Flotation oder Filtration aus der Flüssigkeit entfernt werden. [Com2 A]<br />

Das mit Öl belastete Adsorptionsmittel muss, wenn es verbraucht ist, entsorgt werden und wie<br />

Schlamm behandelt oder verbrannt werden (in manchen Fällen bei Festbettadsorbern kann es auch<br />

regeneriert werden).<br />

Festbettadsorber und pulverförmige Adsorber sind nur praktikabel bei geringen Ölgehalten, da das<br />

Adsorptionsmittel ansonsten zu schnell verbraucht und das Verfahren somit zu teuer wird. Solche<br />

Adsorber sind als Hauptemulsionsbehandlung nicht gebräuchlich, sondern werden als<br />

Nachbehandlung bei anderen Emulsionsbehandlungsverfahren eingesetzt. [Com2 A]<br />

Eine besondere Art Adsorber sind Koaleszenzabscheider. Diese Filter bestehen aus regelmäßigen oder<br />

unregelmäßigen Maschennetzen oder Keramikfüllungen, die kleine Tropfen dazu bringen, sich zu<br />

verbinden und an der Füllung zu haften. Wenn das gesammelte Ölvolumen steigt, lösen sich (größere)<br />

Öltropfen und bewegen sich an die Oberfläche, von wo sie abgeschöpft werden können.<br />

Koaleszenzabscheider werden gelegentlich als Vorabscheider eingesetzt, um freie Öltröpfchen aus<br />

Emulsionen zu entfernen. [Com2 A]<br />

Beim Einsatz von Adsorbern zur Behandlung von verbrauchten Emulsionen werden große Mengen an<br />

Chemikalien benötigt und beachtliche Mengen an ölhaltigen Schlämmen erzeugt. [Com2 D]<br />

D.3.2.5 Elektrolytische Emulsionsspaltung<br />

Bei elektrolytischer Emulsionsspaltung wird eine Aluminiumanode aufgelöst, die entstehenden<br />

Schlammflocken binden das Öl und schwimmen auf. Um die Abtrennung zu verbessern, können<br />

Polyelektrolyte zugegeben werden; hierdurch erfolgt zusätzlich die Einstellung des pH-Wertes und der<br />

elektrischen Leitfähigkeit.<br />

Das gesamte enthaltene Öl wird als Schlamm entfernt. Es wird keine verwertbare Ölphase erzeugt.<br />

[Com2 D]<br />

D.3.2.6 Ultrafiltration<br />

Eine erfolgreiche Alternative für Emulsionen mit geringem Anfangsölgehalt (< 2 %) ist der Einsatz<br />

von Ultrafiltration (UF), siehe Bild D.3-1, um auf mechanischem Weg Öle oder Seifen abzutrennen.<br />

Stahlverarbeitung 417


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Das Öl wird beim Durchgang durch eine Membran auf molekularem Level abgetrennt. Die Membran<br />

hält Ölmoleküle zurück, während Wassermoleküle ungehindert passieren können. Das durchtretende<br />

Wasser wird ’Permeat’, das zurückbleibende Öl ’Konzentrat’ genannt. Üblicherweise liegt die<br />

Ölkonzentration im Konzentrat unter 25 %, limitierender Faktor ist die Verstopfung der<br />

Membranporen. Wegen der Verstopfung müssen die Filterpatronen der Ultrafiltration regelmäßig<br />

rückgespült werden. [El-Hindi]<br />

Die durchschnittliche Abtrennungsleistung einer UF in Bezug auf normales Industriewasser beträgt ca.<br />

40 l/h pro m 2 Filterfläche. [EUROFER HR]<br />

Supporting tube = Trägerrohr<br />

Concentrate = Konzentrat<br />

Bild D.3-1: Prinzip der Ultrafiltration<br />

[Fichtner]<br />

Water = Wasser<br />

D.3.3 Absaugung von Ölnebeln/Emulsionsdämpfen und<br />

Ölabscheidung<br />

Emulsionsdämpfe von Walzgerüsten werden abgesaugt und über Abscheider gereinigt. Es werden mit<br />

Blechen und Prallplatten ausgerüstete Abscheider oder Maschenpolster zur Abtrennung des Öls aus<br />

der abgesaugten Luft und in manchen Fällen auch Elektrofilter verwendet. Der Wirkungsgrad der<br />

Abscheidung beträgt > 90 %.<br />

D.4 BASISCHE ENTFETTUNG<br />

D.4.1 Einsatz von Entfettungskaskaden<br />

� Es wurden keine Informationen eingereicht.<br />

D.4.2 Vorentfettung mit heißem Wasser<br />

(Entfetten mit heißem Wasser (60–80 o C) kann 99 % des Öls entfernen.)<br />

� Es wurden keine weiteren Informationen eingereicht.<br />

D.4.3 Instandhaltung und Reinigung der Entfettungsbäder<br />

Hohe Ölgehalte machen Entfettungslösungen unbrauchbar. Daher werden Reinigungsmaßnahmen zur<br />

Verlängerung der Standzeit durchgeführt. Die folgenden Methoden werden eingesetzt:<br />

418 Stahlverarbeitung


D.4.3.1 Mechanische Reinigung<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Schlamm, eine Mischung aus Öl, anderen Verunreinigungen und verbrauchtem Entfetter, sammelt sich<br />

am Boden von Entfettungsbädern und kann mit Kratzern entfernt werden. Schwebstoffe können<br />

durch Sedimentation in Schwerkraftabscheidern entfernt werden.<br />

Da die Emulsionen, die von den Entfettungsmitteln und den Ölen/Fetten von der Metalloberfläche<br />

gebildet werden, in der Regel instabil sind, schwimmt das Öl/Fett nach einiger Zeit in den ruhigen<br />

Zonen des Bades auf. Solche ruhigen Zonen können durch das Design des Entfettungsbeckens<br />

geschaffen werden oder wenn dies nicht möglich ist, z.B. wenn die Entfettungslösung gesprüht wird,<br />

durch die Installation eines Extratanks, in dem sich das Öl/Fett absetzen kann, realisiert werden. Das<br />

aufschwimmende Öl/Fett wird durch Abschöpfer, Ablaufrinnen usw. entfernt.<br />

Mit diesen Methoden, die einfach die Schwerkraft ausnutzen (Abtrennzeit: einige Stunden), kann die<br />

Standzeit von Entfettungsbädern auf das 2- bis 4-fache verlängert werden. Der abgezogene Schlamm<br />

enthält Öl, Fett, Entfettungsmittel, Zunder, Rost, Staub etc. und wird normalerweise deponiert.<br />

[ABAG], [Fichtner]<br />

Eine effektivere Abtrennung wird durch den Einsatz von Zentrifugen oder Hydrozyklonen, die Öl<br />

und Wasser innerhalb von Sekunden trennen, erzielt. Sehr kleine Öl- und Fetttröpfchen werden<br />

leichter abgetrennt; die ölreiche Phase enthält nur 5 - 10 % Wasser und der unerwünschte Austrag von<br />

Entfettungschemikalien wird vermieden. Die Standzeit von Entfettungsbädern kann so bis zu 16-fach<br />

verlängert werden. [ABAG]<br />

D.4.3.2 Magnetabscheider / Magnetfilter<br />

Magnetabscheider können eingesetzt werden, um die Mischung aus feinen Eisenteilchen und Öl aus<br />

Entfettungsbädern zu entfernen.<br />

� Es wurden keine weiteren Informationen eingereicht.<br />

D.4.3.3 Adsorption von Tensiden und Öl (Fällung gefolgt von Filtration)<br />

� Es wurden keine Informationen eingereicht.<br />

D.4.3.4 Membranfiltration<br />

Bei Mikro- und Ultrafiltration (siehe auch Bild D.3-1: Prinzip der Ultrafiltration) wird die<br />

Entfettungslösung durch Membranen gepumpt (3 - 8 bar) in denen Öl, Fett und verbrauchte Tenside<br />

aufgrund ihrer Molekülgröße zurückgehalten werden. Zum Schutz der Membranen wird die<br />

Entfettungslösung in Absetzbecken oder durch andere Verfahren vorher von Feststoffen gereinigt.<br />

Mikro- und Ultrafiltration verlängern die Standzeit von Entfettungsbädern um das 10- bis 20-fache.<br />

[ABAG]<br />

Bild D.4-1 zeigt das Fließschema einer solchen Filtrationsanlage. Im Normalbetrieb wird die<br />

Entfettungslösung aus dem Bad in einen Standardplattenfilter gepumpt, wo alle Feststoffe entfernt<br />

werden. Das Filtrat kommt dann in einen Vorratsbehälter, auch als Rückführungsbehälter bekannt. Der<br />

Kessel enthält die konzentrierte Entfettungslösung. [Sprang-IG-97]<br />

Stahlverarbeitung 419


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Water tank = Wassertank<br />

Circulating pump = Zirkulationspumpe<br />

Demineralisiering plant = Demineralisierungsanlage<br />

Decant = Abschlämmung<br />

Heat exchanger = Wärmetauscher<br />

Process vessel = Prozesskessel<br />

Water heater = Wassererhitzung<br />

Waste water = Abwasser<br />

Demineralised water tem. = Temperatur des demineralisierten Wassers Plate filter = Plattenfilter<br />

Optional 2nd membrane = Optionale 2te Membran<br />

Pump = Pumpe<br />

Ceramic membrane = Keramikmembran<br />

Degreasing tank = Entfettungsbad<br />

Bild D.4-1: Beispielhaftes Fließschema für die Filtration von Entfettungslösungen mittels<br />

Keramikmembran<br />

[Sprang-IG-97]<br />

Eine zweite Pumpe zwingt die Entfettungslösung mit hoher Geschwindigkeit und unter hohem Druck<br />

(ungefähr 2,5 bar) durch die Membransektion. Das freie Öl und das durch Tenside gelöste Öl werden<br />

durch die Membran herausgefiltert, während die klare Flüssigkeit und die freien Tenside<br />

hindurchströmen und ins Entfettungsbad zurückgeführt werden. So wird anfallendes Öl während des<br />

normalen Betriebes entfernt. Die Entfettungslösung wird über den Vorratsbehälter im Kreis gefahren<br />

und mit der Zeit steigt die Ölkonzentration. Ist die Ölkonzentration hoch genug, wird die Einheit<br />

abgeschaltet und die Flüssigkeit im Vorratsbehälter kann sich absetzen (Öl und Wasser). Nach einiger<br />

Zeit wird ein Zwei-Stufen-Prozess eingeleitet. Zunächst wird das Öl vom Wasser getrennt. Um die<br />

aktiven Tenside, eine Basiskomponente des Entfettungsbades, zurückzugewinnen, wird im zweiten<br />

Schritt ein Thermoschock eingesetzt. Durch diesen Schock setzen die Tenside noch eingeschlossenes<br />

Öl frei, das sich in einer zweiten Phase absetzt. Die Abtrennung ist sehr effektiv und hochwertiges Öl<br />

wird zurückgewonnen. [Sprang-IG-97]<br />

D.4.4 Behandlung von verbrauchten Entfettungsbädern<br />

Obwohl Entfettungsbäder gereinigt werden und die Entfettungslösung über einen gewissen Zeitraum<br />

im Kreis gefahren/wiederverwendet werden kann, müssen Entfettungsbäder irgendwann entsorgt oder<br />

Teilströme kontinuierlich ausgeschleust werden, um die Entfettungsqualität aufrechtzuerhalten. Zur<br />

Reduzierung der Ölbelastungen können dieselben Maßnahmen, wie beim Brechen und Spalten von<br />

Emulsionen beschrieben, angewendet werden (siehe vorheriges Kapitel).<br />

Der anfallende ölhaltige Abfall kann je nach Ölgehalt verwertet werden, z.B. durch Verbrennung. Das<br />

Filtrat oder die bereits entölte Wasserphase wird in der Abwasserbehandlung weiter gereinigt (siehe<br />

folgendes Kapitel D.4.5).<br />

420 Stahlverarbeitung


D.4.5 Behandlung von basischem Abwasser<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Teilströme aus der Entfettungsbadreinigung, Spülwasser aus der elektrolytischen Entfettung und<br />

Abwasser vom Dressiergerüst, das nicht im Walzwerk wiederverwendet werden kann, müssen vor<br />

einer Ableitung behandelt werden. Diese Abwässer werden normalerweise mit Kalk oder HCl<br />

neutralisiert, gefiltert und abgeleitet. Der Schlamm wird in Filterpressen entwässert und deponiert.<br />

D.4.6 Erfassung und Behandlung von Dämpfen aus<br />

Entfettungsbädern<br />

Dämpfe, die beim Entfetten entstehen, werden mit den üblichen Einrichtungen, wie geschlossenen<br />

Entfettungstanks, Absaughauben usw., erfasst und abgesaugt. Die abgesaugte Luft wird mittels<br />

Nebelabscheider gereinigt. Die Abscheidung basiert auf der Trägheit der Masse. Partikel (flüssig oder<br />

fest) mit einer gewissen Masse und Geschwindigkeit tendieren dazu ihre Richtung beizubehalten.<br />

Wenn sie auf Hindernisse stoßen, werden sie aufgrund ihrer Trägheit vom Trägergasstrom getrennt.<br />

Die Hindernisse werden durch einfache Wände, Füllungen (Drahtmaschen), Labyrinte usw. gebildet.<br />

[Com-CC-2]<br />

D.5 BEIZEN<br />

D.5.1 Betrieb von offenen Beiztanks<br />

Der Chlorwasserstoffgehalt in der Gasphase über einem Salzsäurebeizbad hängt zum größten Teil von<br />

der Badtemperatur und von der Konzentration ab und ist durch das thermodynamische Gleichgewicht<br />

und den Dampfdruck der Säure bestimmt.<br />

Temperature [ºC]<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />

HCl mass content [ % ]<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180<br />

HCl concentration [ g/l ]<br />

Mass content = Massengehalt Concentration = Konzentration<br />

Bild D.5-1: Begrenzungskurve für den Betrieb von offenen Beiztanks<br />

[VDI-RL-2579], [Galv-BAT-E]<br />

Stahlverarbeitung 421


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Bild D.5-1 zeigt die Begrenzungskurve für den Betrieb offener Salzsäurebeiztanks, wie in [VDI-RL-<br />

2579] 1 vorgegeben.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Chlorwasserstoff-Emissionen aus den Beizbädern unter 10 mg/m 3<br />

liegen, wenn der Betriebspunkt (Temperatur und Konzentration der HCl) im schattierten Bereich des<br />

Diagramms liegt. [VDI-RL-2579] Durch genaue Kontrolle der Prozessparameter (Temperatur,<br />

Konzentration) und durch Sicherstellung, dass die Badparameter innerhalb der vorgegebenen Grenzen<br />

liegen, können Dampfabsaugeinrichtungen und Abscheidesysteme überflüssig werden.<br />

Während des Betriebes steigt die Konzentration an Eisenchlorid im Beizbad. Dies verstärkt den<br />

Beizeffekt. Gleichzeitig beeinflusst Eisenchlorid in der Salzsäure den Dampfdruck der Säure genauso,<br />

als wenn die Konzentration der Säure erhöht wird. Verglichen mit einer 10%igen Säurelösung zeigt<br />

eine Beizsäure mit 1 % HCl und 6 % Eisen bei 140 °F (60 o C) den 5fachen Dampfdruck. [Esco 3]<br />

Daher muss bei der Bestimmung des optimalen Betriebsbereiches hinsichtlich der<br />

Emissionsreduzierung die Eisenchloridkonzentration berücksichtigt werden.<br />

Ein anderer Aspekt, der die Menge des Säuredampfes über dem Beizbad beeinflusst, ist die<br />

Luftbewegung über dem Bad. Unter der Annahme, dass die Luft über dem Beizbad absolut stillsteht,<br />

käme die Verdampfung aus der Säure zu einem Halt, sobald das durch den Dampfdruck bestimmte<br />

Gleichgewicht erreicht ist. Ein mehr oder weniger starker und konstanter Luftzug über dem Beizbad<br />

trägt den Säuredampf fort und hält den Verdampfungsprozess in Gang. Die Konsequenz ist nicht nur<br />

ein erhöhter Säureverbrauch, sondern auch eine erhöhte Säureemission. Die Luftbewegung und - im<br />

Falle von Absaugsystemen - die Absaugrate sollten daher so gering wie möglich gehalten werden.<br />

D.5.2 Erfassung der Emissionen aus Beiztanks<br />

Zur Erfassung von Luftemissionen aus Beizbädern und/oder anderen Prozessbädern stehen eine Reihe<br />

von unterschiedlichen Designs und <strong>Techniken</strong> zur Verfügung. Bild D.5-2 zeigt eine Auswahl<br />

verschiedener Absaugsysteme, wie sie bei konventionellen offenen Beiztanks eingesetzt werden.<br />

Je offener und je weiter entfernt die Absaugeinrichtung von der eigentlichen Emissionsquelle ist, desto<br />

kleiner ist die Erfassungsrate und desto größer müssen die abgesaugten Volumina sein, um einen<br />

akzeptablen Wirkungsgrad der Erfassung zu erzielen. Decken- und Wandabsaugungen sind in der<br />

Regel einfacher zu installieren und billiger, führen aber zu großen Volumenströmen, großen Absaug-<br />

und Abscheideeinrichtungen. Darüber hinaus dienen das Gebäude selbst und das Dach als<br />

Sammelhauben für Säureemissionen und verschleißen dementsprechend schnell. Dies gilt auch für alle<br />

Anlagenteile, Kräne und Hebevorrichtungen in der Nähe der Beiztanks und im Gebäude.<br />

Rand- und Querabsaugungen sind so angelegt, dass nur der Raum über dem Beizbad abgesaugt wird,<br />

und führen so zu viel geringeren Volumenströmen.<br />

Diskontinuierliche Prozesse erfordern normalerweise offene, leicht zugängliche Tanks, um die<br />

Werkstücke ins Bad zu tauchen und herauszuheben. Daher sind hier nur die erstgenannten<br />

Maßnahmen anwendbar.<br />

Die effektivste Art der Erfassung von Emissionen von Beizbädern sind jedoch vollständig<br />

geschlossene/verschlossene Tanks, wie in Bild D.5-3 gezeigt. Diese Tanks können bei<br />

kontinuierlichen Prozessen (z.B. Beizen von Band und Draht) eingesetzt werden, wo der Stahl/Draht<br />

durch eine schmale Öffnung in den Beiztank geleitet wird. Die Tanks werden unter leichtem<br />

Unterdruck gehalten, um ein Austreten von Dämpfen zu vermeiden.<br />

1 VDI-Richtlinie zur Reinhaltung der Luft für Feuerverzinkereien, (VDI Verein Deutscher Ingenieure)<br />

422 Stahlverarbeitung


A<br />

C<br />

AIR FLOW<br />

Luftstrom<br />

Flansch<br />

AIR FLOW<br />

FLANGE Luftstrom<br />

TANK<br />

Tank<br />

Tanks TANKS<br />

EXHAUST<br />

Abzug<br />

SLOTS<br />

Schlitze<br />

EACH<br />

an<br />

SIDE<br />

jeder Seite<br />

CRANE<br />

Kran<br />

A: Dachabsaugung B: Wandabsaugung<br />

C: Randabsaugung D: Seiten-/Querabsaugung<br />

Bild D.5-2: Verschiedene Absaugsysteme<br />

basierend auf [Stone]<br />

STEEL Stahl<br />

Stahl STEEL<br />

Luft AIR<br />

Luft AIR<br />

AIR FLOW<br />

Luftstrom<br />

EXHAUST<br />

Absaugleitungen<br />

SUCTION<br />

jeweils<br />

DUCTS<br />

ANY<br />

an<br />

TWO<br />

beiden<br />

OPPOSITE<br />

Seiten<br />

SIDES<br />

Bild D.5-3: Bauweisen geschlossener Beiztanks<br />

[ESCO x]<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Stahlverarbeitung 423<br />

B<br />

D<br />

AIR Luftstrom FLOW<br />

AIR Luftstrom FLOW<br />

PUSH Blasluft AIR<br />

SUPPLY -zufuhr<br />

Tanks TANKS<br />

CRANE Kranweg TRAVEL HOOD Haube<br />

TANK<br />

Tank<br />

EXHAUST Abluft AIR<br />

Luft AIR<br />

EXHAUST Abluft AIR<br />

AIR Luft<br />

Kran CRANE<br />

EXHAUST Abzug<br />

EXHAUST Abzug


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

D.5.3 Abscheidetechniken für Säuregase, Dämpfe und Aerosole<br />

aus Beizen (und Säureregeneration)<br />

Nasswäschersysteme werden eingesetzt, um Säuregase, Aerosole oder Dämpfe aus dem Abgas zu<br />

entfernen. Die Gase oder Flüssigkeiten werden durch intensiven Kontakt mit dem Waschmedium von<br />

diesem absorbiert. Absorptionssysteme arbeiten mit Wasser oder nichtwässrigen Waschmedien. Die<br />

Auswahl des geeigneten Waschreagenzes hängt dabei von den Eigenschaften des abzuscheidenden<br />

Schadstoffes ab.<br />

Wasser eignet sich zur Absorption von löslichen Säuren, wie Salzsäure und Flußsäure, und auch für<br />

Ammoniak. Alkalische Lösungen eignen sich für weniger lösliche, saure Gase, wie Schwefeldioxid,<br />

Schwefelwasserstoff und Chlor. [Martin]<br />

Gasabsorber benötigen eine große Flüssigkeit/Gas-Kontaktfläche über die die Absorption stattfinden<br />

kann. Diese wird normalerweise durch mit Flüssigkeit beschichtetes Füllmaterial oder durch Tropfen-<br />

/Blasenbildung erzielt. Außerdem muss neues Absorbens nachgeliefert werden können, um die<br />

Absorptionsgeschwindigkeit hoch zu halten.<br />

Die Größe der Kontaktfläche und der Konzentrationsgradient (Antriebskraft für die Reaktion) sind<br />

wichtige Designparameter für die Gasabsorption. Die Reaktionsfläche wird durch das Füllmaterial<br />

oder die Tröpfchengröße bestimmt. Gas- und Flüssigkeitsvolumenfluss und der Druckverlust über den<br />

Absorber beeinflussen den Reaktionsantrieb, den Wirkungsgrad und in einigen Fällen auch die<br />

Reaktionsfläche (Tröpfchenbildung). In den folgenden Abschnitten werden die Nasswäschersysteme,<br />

die zur Reinigung von Abgas aus Säurebeizen verwendet werden, beschrieben.<br />

Füllkörperwäscher (Bild D.5-4) bestehen im Wesentlichen aus einem Füllkörperbett auf Stützgittern,<br />

Vorrichtungen zur Flüssigkeitsverteilung, Ein- und Ableitungen für Gas und Flüssigkeit und einem<br />

Nebelabscheider.<br />

Bild D.5-4: Funktionsprinzip eines Füllkörperwäschers<br />

[ESCO 2]<br />

Air in = Lufteintritt<br />

Packing support = Träger für die Füllung<br />

Packing = Füllung<br />

Water header = Wasserverteiler<br />

Demister = Nebelabscheider<br />

Air out = Luftaustritt<br />

Water in = Wassereinlass<br />

Circulating pump = Zirkulationspumpe<br />

Acid out = Säureaustrag<br />

Das Waschwasser wird üblicherweise von oben auf die Füllkörper gegeben und fließt infolge der<br />

Schwerkraft über die Füllkörper nach unten, während das Gas von unten in den Wäscher geleitet und<br />

auf dem Weg nach oben durch die Füllkörper gewaschen wird. Bei diesem Gegenstrom-Design ist das<br />

Gas mit der größten Schadstoffkonzentration in Kontakt mit dem am meisten verunreinigten<br />

Waschwasser und das saubere Abgas mit dem sauberen Waschwasser. Andere Bauweisen, bei denen<br />

424 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Flüssigkeit und Gas in die gleiche Richtung oder quer zueinander strömen, sind ebenfalls möglich.<br />

[ESCO 2]<br />

Um einen gleichmäßigen Fluss und guten Kontakt von Luft und Wasser zu erzielen, muss das Wasser<br />

gleichmäßig über die Füllung verteilt werden. Dies geschieht über Verteilerköpfe mit Sprühdüsen. Um<br />

den Fluss des Gases durch das gesamte Füllbett zu gewährleisten, wird dieses durch<br />

Stützvorkehrungen gehalten. Diese Stützen müssen offen genug sein, damit das Wasser und die Luft<br />

ohne großen Druckverlust hindurchströmen können, aber stark genug, um die Füllung zu halten, auch<br />

wenn sie belastet und mit Wasser gefüllt ist. [ESCO 2]<br />

Ein Nachteil von Füllkörperwäschern ist ihr hoher Wasserbedarf. Um richtig funktionieren zu können,<br />

benötigen sie etwa 200 gpm Wasser für 20000 cfm Luft (dies entspricht 1,34 l/m 3 ). Daher arbeiten die<br />

meisten Füllkörperwäscher mit einer Rezirkulationspumpe, die - anstelle von Frischwasser - das<br />

Wasser vom Boden des Wäschers wieder nach oben pumpt. Ein kleiner Anteil von Frischwasser wird<br />

kontinuierlich zugegeben, um die aus der Luft entfernte Säure mit dem Überlauf abzuführen. Die<br />

Nachteile dieses Verfahrens sind: [ESCO 2]<br />

• Die Pumpe muss gewartet werden.<br />

• Das Wasser, das von oben auf den Wäscher gegeben wird, ist bereits kontaminiert, so dass die<br />

Vorteile eines Gegenstromwäschers nicht mehr gegeben sind.<br />

• Im Wasser enthaltener Schmutz wird zurückgepumpt auf die Füllung, wo er sich absetzen und die<br />

Verteilerköpfe verstopfen kann. [ESCO 2]<br />

Im Vergleich zu Plattenwäschern erzeugen Füllkörperwäscher einen großen Volumenstrom schwach<br />

konzentrierter Säure.<br />

Höhere Wirkungsgrade können in Füllkörperwäschern durch Erhöhung der Bauhöhe erzielt werden.<br />

[ESCO 2]<br />

Die Stärke von Füllkörperwäschern ist ihre einfache Bauweise, ihre Unempfindlichkeit gegenüber<br />

schlechter Installation und ihre Fähigkeit, große Schwankungen im Gasvolumenstrom verarbeiten zu<br />

können. Dennoch, zur Aufrechterhaltung des Designwirkungsgrades eines Füllkörperwäschers (im<br />

Gegensatz zum einfach-in-Betrieb-halten, wobei das Abgas einfach nur hindurchströmt) bedarf es<br />

einer sorgfältigen Instandhaltung, um die Zirkulationspumpe in Gang, die Wasserverteilung<br />

gleichmäßig und die Füllung sauber zu halten. [ESCO 2]<br />

Konventionelle Füllkörperwäscher sind vertikale Türme, in denen die Luft von unten nach oben strömt<br />

und das Wasser von oben nach unten. Eine Variante sind Querstromwäscher (Bild D.5-5). In ihnen<br />

fließt das Abgas horizontal durch die Füllung, während die Waschflüssigkeit von oben nach unten,<br />

quer zum Gasstrom fließt. Das Funktionsprinzip ist das gleiche wie beim konventionellen Wäscher;<br />

eine Zirkulationspumpe wird weiterhin benötigt, um die Füllung nass zu halten. [ESCO 2]<br />

Vorteile von querdurchströmten Wäschern sind die geringere Bauhöhe und die Tatsache, dass die<br />

Rohrleitungen für gewöhnlich einfacher und billiger sind als bei vertikalen Wäschern. Allerdings ist<br />

der Wirkungsgrad querdurchströmter Wäscher bei der Entfernung von löslichen Gasen geringfügig<br />

schlechter als bei vertikalen Gegenstromwäschern. [ESCO 2]<br />

Eine Weiterentwicklung des Querstromwäschers bedient sich des Mehrstufen-Waschprinzipes von<br />

Plattenwäschern. Mehrere Füllkörperpackungen, jede mit einem eigenen Wasserkreislauf, werden<br />

hintereinander geschaltet. Die Packungen sind eher strukturiert (geordnet) als unregelmäßig. Diese<br />

weiterentwickelten Wäscher haben einen hohen Druckabfall und werden derzeit nicht bei Beizanlagen<br />

eingesetzt. Einfache Querstromwäscher mit unregelmäßiger Füllung sind hingegen weit verbreitet.<br />

[ESCO 2]<br />

Stahlverarbeitung 425


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Air in = Lufteinlass<br />

Packing = Füllung<br />

Water in = Wassereinlass<br />

Demister = Nebelabscheider<br />

Air out = Luftaustritt<br />

Circulating pump = Zirkulationspumpe<br />

Acid out = Säureaustrag<br />

Bild D.5-5: Funktionsprinzip eines querdurchströmten Füllkörperwäschers<br />

[ESCO 2]<br />

Plattenwäscher (Bild D.5-6) bestehen aus einem vertikalen Turm mit verschiedenen horizontalen,<br />

perforierten Plattformen (Siebplatten). Dicht über den Öffnungen in den Platten sind Prallbleche<br />

angebracht. Die Waschflüssigkeit wird oben in den Wäscher geleitet und fließt über die einzelnen<br />

Bleche. Das zu reinigende Gas wird von unten in den Wäscher geleitet und strömt durch die Löcher der<br />

Platten nach oben. Die Geschwindigkeit des Gases ist ausreichend, um das Auslaufen der<br />

Waschflüssigkeit zu verhindern. [Martin]<br />

Bild D.5-6: Funktionsprinzip eines Plattenwäschers<br />

[ESCO 2]<br />

Air in = Lufteinlass<br />

Downcomer pipes = Fallrohre<br />

Plates = Platten<br />

Demister = Nebelabscheider<br />

Air out = Luftaustritt<br />

Water in = Wassereinlass<br />

Acid out = Säureaustrag<br />

Der Wirkungsgrad der Absorption kann durch eine Erhöhung der Plattenanzahl (Vergrößern der<br />

Bauhöhe) und durch eine Steigerung der Durchflussrate der Waschflüssigkeit erhöht werden. [Martin]<br />

426 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Da das Wasser auf jeder Platte stehende Pfützen bildet, wird nur ein geringer Wasserfluss für<br />

effektiven Kontakt benötigt. Ein gewisser Wasserstrom ist notwendig, um die gelösten Schadstoffe<br />

auszuschleusen und einen gewissen Flüssigkeitsverlust durch die Öffnungen (aufgrund von<br />

Oberflächenspanungseffekten) auszugleichen. Im Allgemeinen sind bei diesen Wäschern<br />

Zirkulationspumpen unnötig. Außerdem arbeiten sie im echten Gegenstrom. [ESCO 2]<br />

Plattenwäscher sind einfach und enthalten keine beweglichen Teile, aber erfordern eine sorgfältige<br />

Installation, um sicherzustellen, dass die Platten horizontal sind, und um einen gleichmäßigen Fluss zu<br />

gewährleisten. [ESCO 2] Sie sind anfällig für Verstopfen und Anbacken und eignen sich nicht für<br />

schäumende Flüssigkeiten. [Martin]<br />

Die Vorteile von Plattenwäschern liegen in ihrem geringen Instandhaltungsaufwand und ihrem<br />

(geringen) Durchlaufwasserstrom, der hochkonzentrierte Lösungen erzeugt, die sich zur Rückführung<br />

in den Beiztank eignen. Allerdings ist die Installation aufwendig (Ausrichtung der Platten), und die<br />

Wäscher können nur begrenzte Schwankungen im Volumenstrom verkraften. [ESCO 2]<br />

Um den Auslegungswirkungsgrad bei einem Plattenwäscher aufrechtzuhalten, bedarf es lediglich<br />

eines ausreichenden Wasserflusses auf die oberste Platte und eines Gasvolumenstroms innerhalb der<br />

vorgesehenen Bandbreite. Die berichteten Wasserverbräuche lagen zwischen 0,06 und 0,13 l/m 3 .<br />

[ESCO 2]<br />

Schlüsselelemente von Wäschern – wie oben gezeigt – sind Nebelabscheider (Tröpfchen-<br />

/Flüssigkeitsabscheider). Diese stellen sicher, dass die aus dem Wäscher austretende Luft von<br />

jeglichen Wassertropfen frei ist. [ESCO 2]<br />

Nebelabscheider arbeiten alle nach dem Prinzip, dass Luft die Richtung schneller ändern kann als<br />

Wassertropfen. Die Luft wird durch Kanäle oder Gänge mit vielen Richtungswechseln geleitet; die<br />

Wassertropfen setzen sich an der Oberfläche ab, wo sie sich zu größeren Tropfen vereinigen, die zu<br />

schwer sind, um mit der Luft ausgetragen zu werden. [ESCO 2]<br />

Es gibt zwei Hauptbauarten von Nebelabscheidern: mit gewirkten Netzwerken (knitted mesh) und mit<br />

Zickzack-Prallblechen (chevron baffles).<br />

Nebelabscheider mit Netzwerken sind einfach zu installieren und zu handhaben und trennen das<br />

Wasser durch Agglomeration an feinen Kunststofffasern ab. Nachteilig ist, dass sie auch Staub<br />

abscheiden und die feinen Kunststofffasern mit der Zeit verschleißen. Am Ende (nach 3 bis 5 Jahren)<br />

verstopfen abgeschiedener Staub und Faserabrieb den Nebelabscheider und er muss ersetzt werden.<br />

[ESCO 2]<br />

Nebelabscheider mit Prallblechen bestehen aus einem Satz von parallelen, S-förmigen, dünnen Platten,<br />

durch die das Abgas geleitet wird; das Wasser wird durch Kontakt mit den Platten abgeschieden.<br />

Diese Art von Abscheidern ist unempfindlich gegen Verstopfen und hat eine fast unbegrenzte<br />

Standzeit. [ESCO 2]<br />

Beide Bauarten entfernen über 99,99 % der im Wäscher erzeugten Tröpfchen. [ESCO 2]<br />

In einem Dampfabscheider (siehe Bild D.5-7) wird die Luft mit geringer Geschwindigkeit durch ein<br />

kompaktiertes Faserbett geleitet. Dabei treffen die Tröpfchen auf die Fasern, agglomerieren und<br />

werden letztendlich so groß, dass sie, der Schwerkraft folgend, herausfließen. Da diese Filter auch<br />

Staub aus der Luft abscheiden, ist von Zeit zu Zeit ein Waschzyklus zur Reinigung notwendig. Jedoch<br />

verbraucht dieser Filter im Gegensatz zu Füllkörper- und Plattenwäschern, die normalerweise<br />

kontinuierlich einige Gallonen pro Minute Wasser verbrauchen, lediglich 30 - 50 Gallonen/Tag<br />

(entsprechend 114 – 190 Liter/Tag) für Spülvorgänge, und dieses Wasser kann in den Beiztank<br />

zurückgeführt werden (‚abwasserfreier’ Wäscher). [ESCO 2]<br />

Stahlverarbeitung 427


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Acid fumes in = Eintrag der Säuredämpfe<br />

Clean air = gereinigte Luft<br />

Filter box = Filterkasten<br />

Bild D.5-7: Funktionsprinzip eines Dampffilters<br />

[ESCO 2]<br />

D.5.4 Beizen mit Salzsäure<br />

Recovered Acid = zurückgewonnene Säure<br />

Rinse water (occasional) = Spülwasser (gelegentlich)<br />

Fan = Gebläse<br />

Bei Salzsäurebeizen sind Füllkörper- und Plattenwäscher weit verbreitete und geeignete<br />

Abgasreinigungseinrichtungen, jedoch haben Plattenwäscher den Vorteil, dass sie geringe Mengen an<br />

relativ stark konzentrierter Säure erzeugen, die in den Beiztank zurückgeführt werden kann. So wird<br />

Säure zurückgewonnen, die ansonsten verloren wäre und entsorgt werden müsste. Hierdurch werden<br />

auch die Entsorgungskosten reduziert. [ESCO 2]<br />

Ein Problem, das manchmal bei HCl-Beizen auftritt ist die Bildung von Aerosolen. Dies sind sehr<br />

feine Flüssigkeitströpfchen, die sich wie ein Gas verhalten jedoch bereits Flüssigkeit sind. Sie<br />

passieren konventionelle Wäscher ungehindert. Die Entstehung solcher Aerosole ist nicht genau<br />

geklärt, aber sie scheinen sich zu bilden, wenn das Abgas der Beizlinie sehr warm ist und plötzlich<br />

gekühlt wird (z.B. durch Vermischung mit anderen, kälteren Luftströmen). Dies passiert<br />

normalerweise nur in Hochtemperatur-Bandbeizanlagen, die sehr dichte Badabdeckungen haben, oder<br />

in Säureregenerationsanlagen. [ESCO 2]<br />

Die Prozessbedingungen sollten so gewählt werden, dass eine HCl-Aerosolbildung vermieden wird.<br />

Ist dies nicht möglich, so ist die Installation von Sprühzonen oder der Einsatz von<br />

Hochenergiewäschern (wie z.B. Venturiwäschern), ein Kühlwäscher oder ein Agglomerationsfilter<br />

notwendig. [ESCO 2], [Rituper-93]<br />

Füllkörperwäscher erzielen HCl-Emissionen von unter 10 mg/m 3 [Rituper-93]<br />

D.5.5 Beizen mit Schwefelsäure<br />

Schwefelsäurebeiztanks emittieren keine Säuredämpfe, jedoch erzeugen sie sehr feine Tröpfchen –<br />

von fast Aerosolgröße. Diese Tröpfchen entstehen durch das Zerplatzen von feinen<br />

Wasserstoffbläschen, die beim Beizprozess durch Reaktion der Säure mit dem Stahl des Beiztanks<br />

entstehen. Die Tröpfchen bilden den Säurenebel, der in der Nähe von Schwefelsäurebeizbädern<br />

gerochen werden kann. [ESCO 2]<br />

428 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Die Tröpfchen sind nicht fein genug, um echte Aerosole zu sein, aber sie sind fein genug, um in<br />

konventionellen Tröpfchenabscheidern nicht abgeschieden zu werden. Eine Abscheidung dieser<br />

Tröpfchen erfolgt auf rein mechanischem Weg – die Säuretröpfchen müssen auf eine Oberfläche<br />

treffen und dort agglomerieren, bis sie groß genug sind, um sich von der Luft zu trennen. Füllkörper-<br />

und Plattenwäscher sind hierfür erfolgreich eingesetzt worden, und Querstrom-Wäscher sind genauso<br />

effektiv wie vertikale Gegenstromwäscher. Ein anderer Abscheider, der erfolgreich für<br />

Schwefelsäureabtrennung eingesetzt wurde, ist der Dampffilter. [ESCO 2]<br />

Eine Kombination von Intensivsprühzone und Tröpfchenabscheider (Nebelabscheider) erzielt H2SO4-<br />

Emissionswerte von 5 – 10 mg/m 3 . [Rituper]<br />

D.5.6 Elektrolytisches Beizen<br />

� Es wurden keine Informationen eingereicht.<br />

D.5.7 Beizen mit Mischsäure<br />

Edelstahl wird in einer Mischung aus Salpetersäure und Flußsäure gebeizt. Salpetersäure ist eine<br />

Flüssigkeit mit niedrigem Siedepunkt, während Flußsäure (HF) ein Gas (wie HCl) ist; daher emittieren<br />

Mischsäurebeiztanks Dämpfe. Darüber hinaus emittieren sie Tröpfchen, die durch das Zerplatzen von<br />

Stickstoffoxidblasen entstehen. Jedoch sind diese Tröpfchen nicht so fein wie die<br />

Schwefelsäuretropfen beim Beizen von Kohlenstoffstahl, und sie stellen ein kleineres Problem dar.<br />

[ESCO 2]<br />

Salpetersäuredämpfe sowie Flußsäuredämpfe und –tröpfchen können leicht mittels Füllkörper- oder<br />

Plattenwäscher unter Einsatz von geringen Wassermengen abgeschieden werden. [ESCO 2] Sollten<br />

jedoch Aerosole vorhanden sein, kann für eine effektive Aerosolabscheidung eine intensive Sprühzone<br />

notwendig sein. [DFIU]<br />

NOx-Gase sind jedoch nicht leicht zu entfernen, da sie keine hohe Löslichkeit in Wasser haben (siehe<br />

Kapitel D.6.8.3 – D.6.8.5 für NOx-Minderungsmaßnahmen). [ESCO 2]<br />

Ein Problem, das bei HF-Wäschern auftreten kann, sind Anbackungen, die durch Ablagerung von<br />

unlöslichen Kalziumfluoriden entstehen. Diese entstehen durch Reaktion von hartem<br />

(kalziumhaltigem) Wasser mit der Flußsäure und können die Absorberfüllung, Auslaufrohre, Fallrohre<br />

oder Rezirkulationsleitungen verstopfen. Die beste Möglichkeit, dies zu verhindern, ist die Installation<br />

eines Wasserenthärters zur Entfernung von Kalzium aus dem Waschwasser. [ESCO 2]<br />

D.5.8 NOx-Minderungsmaßnahmen für das Beizen mit<br />

Mischsäure<br />

Beim Beizen von Edelstahl mit Mischsäure reagiert die Salpetersäure mit dem Metall oder mit den<br />

Metalloxiden und wird zu salpetriger Säure (HNO2) reduziert, die wiederum im Gleichgewicht steht<br />

mit einer Mischung aus Stickoxiden.<br />

2 HNO2 � NO2↑ + NO↑ + H2O<br />

Im Falle von diskontinuierlichen Beizprozessen (z.B. bei Edelstahlrohren) wird bei Raumtemperatur<br />

gebeizt. Diskontinuierliche Prozesse verwenden normalerweise offene Tanks, bei denen durch<br />

geringere Temperaturen und längere Beizzeiten (z.B. 60 – 90 Minuten) die Emissionsrate an NOx-<br />

Dämpfen reduziert wird.<br />

Stahlverarbeitung 429


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Das Beizen von Band, Blechen oder Draht, wenn kontinuierlich durchgeführt, erfordert höhere<br />

Säuretemperaturen, um ein effektives Beizergebnis in kurzer Zeit (normalerweise 2 - 4 Minuten) zu<br />

erzielen. Im Folgenden werden die zur NOx-Unterdrückung und -minderung zur Verfügung stehenden<br />

Maßnahmen beschrieben.<br />

D.5.8.1 NOx-Unterdrückung durch Eindüsen von Wasserstoffperoxid (oder<br />

Harnstoff)<br />

Die Reaktion von Wasserstoffperoxid (H2O2) und NOx findet in der flüssigen Phase statt, in der NOx<br />

mit Wasser zu salpetriger Säure reagiert (HNO2).<br />

HNO2 ist relativ instabil und zersetzt sich sogleich zu NO2, NO und H2O. Das NOx würde aus dem<br />

Prozess emittiert werden, jedoch in Anwesenheit von H2O2 oxidiert das HNO2 schnell zum stabileren<br />

HNO3. So wird die Rückreaktion und Emission von NOx vermieden. Dieser Vorgang wird durch die<br />

folgenden chemischen Reaktionen beschrieben:<br />

NO2<br />

4NO2 (g) � N2O4 (g) N2O4 (fl)<br />

N2O4 (fl) + H2O� HNO2 + HNO3<br />

HNO2 + H2O2 � HNO3 + H2O<br />

ie 2NO2 + H2O2 � 2HNO3<br />

NO/NO2<br />

2NO + 2NO2 � N2O3 (g) + N2O3 (fl)<br />

N2O3 (fl) + H2O � 2HNO2<br />

2HNO2+ 2H2O2 � 2HNO3 + 2H2O<br />

ie NO + NO2 + 2H2O2 � 2HNO3 + H2O<br />

NO<br />

NO (g) � NO (fl)<br />

3NO + 3H2O2 � 3NO2 (fl) + 3H2O<br />

3NO2 (fl) + H2O � 2HNO3 + NO<br />

ie 2NO + 3H2O2 � 2HNO3 + 2H2O<br />

Der Schlüssel zu einem optimalen Einsatz von Wasserstoffperoxid bei der NOx-Unterdrückung durch<br />

Zugabe zum Beizbad besteht in einer effektiven Mischung.<br />

Wenn Wasserstoffperoxid in eine Beizflüssigkeit gegeben wird, die sowohl Stickstoffoxide als auch<br />

Übergangsmetallionen enthält, wird es entweder das NOx gemäß der oben angegebenen Reaktionen<br />

oxidieren, oder es wird durch Reaktion mit den Metallionen selbst katalytisch zersetzt.<br />

NOx-Unterdrückung durch H2O2-Eindüsung in den Rezirkulationskreislauf<br />

Austenitische Stähle reagieren im Allgemeinen endothermisch beim Beizen, während ferritsche Stähle<br />

aufgrund der Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung exotherm sind. Daher wird eine<br />

Temperaturkontrolle installiert. Ein übliches Verfahren ist ein Rezirkulationskreislauf, bei dem die<br />

Beizflüssigkeit entweder über eine Heizeinrichtung oder einen Kühler zurückgeführt wird.<br />

Eine effektive Methode, H2O2 und die Beizflüssigkeit zu mischen, ist die Injektion des<br />

Wasserstoffperoxids in die rückgeführte Beizlösung. Der Beiztankinhalt wird mit einer<br />

Geschwindigkeit im Kreis gepumpt, dass das Bad bis zu zehnmal in der Stunde ausgetauscht wird.<br />

Wasserstoffperoxid (35 %) wird, abhängig von den jeweiligen Prozessbedingungen, mit bis zu 1 Liter<br />

pro Minute zudosiert. Ein Schema dieses Verfahrens ist in Bild D.5-8 gegeben.<br />

Durchgeführte Versuche haben für die NOx-Unterdrückung mit dieser Methode Wirkungsgrade von<br />

über 90 % gezeigt.<br />

430 Stahlverarbeitung


Steel Entrance = Stahleintritt<br />

to Wet Scrubber = zum Nasswäscher<br />

Cover = Abdeckung<br />

Bild D.5-8: Schema der H2O2-Eindüsung in die zurückgeführte Beizsäure<br />

[WireInd-10-97]<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Steel Exit = Stahlaustritt<br />

Pickling Solution = Beizlösung<br />

Recirculating Liquor = Beizlösungsrückführung<br />

NOx-Unterdrückung durch H2O2-Eindüsung ins Beizbad über ein Lochrohr<br />

Die Anlagenkosten für die Installation eines Rezirkulationskreislaufs können sehr hoch sein, wenn<br />

lediglich ein statisches Beizbad vorhanden ist. Daher ist eine Alternative der H2O2-Zugabe die<br />

unmittelbare Zugabe ins Beizbad durch direktes Eindüsen über ein gegabeltes Lochrohr. Dabei wird<br />

ein einfaches Tauchrohr aus Polypropylen mit 30 mm Durchmesser und mit 3-mm-Bohrungen im<br />

Abstand von 150 mm ins Bad eingelassen. [WireInd-10-97]<br />

Aufgrund der großen Menge an unlöslichen Bestandteilen, die sich in der Beize bildet, wird das<br />

Tauchrohr mit den Bohrungen so angeordnet, dass diese im 45 º Winkel nach unten zeigen, um ein<br />

Verstopfen zu verhindern. Das Tauchrohr wird auf der Stahleintrittsseite des Bades, gleich unterhalb<br />

des Stahlbandes positioniert, um Berührungen mit dem Band zu vermeiden und um die durch das<br />

Band verursachten Strömungen zur Durchmischung des H2O2 und der Säure zu nutzen. Ein Schema<br />

dieses Verfahrens ist in Bild D.5-9 wiedergegeben.<br />

Durchgeführte Versuche haben für die NOx-Unterdrückung mit dieser Methode Wirkungsgrade von<br />

über 90 % gezeigt. [WireInd-10-97]<br />

Steel Entrance = Stahleintritt<br />

to Wet Scrubber = zum Nasswäscher<br />

Cover = Abdeckung<br />

Steel Exit = Stahlaustritt<br />

in-line valve = Inline-Ventil<br />

3 mm holes drilled every 30 cm = 3mm-Bohrungen alle 30 cm<br />

Bild D.5-9: Schema für H2O2-Eindüsung ins Beizbad über ein Lochrohr [WireInd-10-97]<br />

Stahlverarbeitung 431


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

NOx-Unterdrückung durch H2O2-Eindüsung in eine Sprühbeize<br />

Ein weiteres Beispiel für die NOx-Unterdrückung mittels Wasserstoffperoxid ist die Anwendung in<br />

der Sprühkammer beim Sprühbeizen von Edelstahlblechen. Die salpeter- und flußsäurehaltige<br />

Beizflüssigkeit wird von beiden Seiten auf das Edelstahlblech gesprüht. Die Beizlösung wird dann aus<br />

der Sprühkammer in den Vorratsbehälter zurückgeführt, von wo sie wieder zum Beizen eingesetzt<br />

wird. [WireInd-10-97]<br />

An einer Anlage wurde ein Pilotversuch durchgeführt, bei dem Wasserstoffperoxid in die<br />

Säurerückführung eingedüst wurde. Es zeigte sich, dass mehr als 90 % der NOx-Emissionen innerhalb<br />

von 10 Minuten nach Wasserstoffperoxideindüsung unterdrückt wurden. Dies zeigt, dass die<br />

Unterdrückungsreaktion am Ort der NOx-Entstehung ansetzt. [WireInd-10-97] Andere Quellen<br />

berichteten von bis zu 70 % NOx-Reduktion [fmp012].<br />

Die NOx-Unterdrückung mittels Wasserstoffperoxid hat keinen negativen Einfluss auf die Qualität des<br />

Edelstahlproduktes. [WireInd-10-97]<br />

Vorteile der NOx-Unterdrückung durch Wasserstoffperoxid:<br />

- Wasserstoffperoxid wandelt NOx in situ in Salpetersäure um; dadurch wird der<br />

Salpetersäureverbrauch reduziert (in einigen Fällen um 20 – 30 %).<br />

- Es sind keine größeren anlagentechnischen Veränderungen notwendig.<br />

- <strong>Beste</strong>hende Wäscher für Flußsäure können ohne Neutralisation der Waschflüssigkeit betrieben<br />

werden, da die entstehende schwache Flußsäure in den Prozess zurückgeführt werden kann.<br />

D.5.8.2 Salpetersäurefreies Beizen von Edelstahl<br />

Beim Beizen mit Mischsäure liefert die Salpetersäure eine Säure und ein Oxidationsmittel für den<br />

Beizprozess. Theoretisch kann die Säurewirkung durch Schwefelsäure und das Oxidationsmittel durch<br />

Wasserstoffperoxid ersetzt werden so, dass eine salpeterfreie Beizlösung entsteht.<br />

In Europa wurden Versuche in verschiedenen Stahlwerken durchgeführt, bei denen diese Technik<br />

erfolgreich zum Beizen von Edelstahl eingesetzt wurde. [WireInd-10-97]<br />

Dieses Verfahren basiert auf der oxidierenden Wirkung von dreiwertigen Eisenionen. Der Gehalt an<br />

dreiwertigen Eisenionen in der Beizlösung wird auf einem Minimum von 15 g/l gehalten. Dies wird<br />

durch Zugabe eines Oxidationsmittels zur Oxidierung der während des Beizvorgangs entstehenden<br />

zweiwertigen Eisenionen (Fe 2+ ) zu dreiwertigen Ionen (Fe 3+ ) erzielt.<br />

Als Oxidationsmittel wird normalerweise Wasserstoffperoxid gewählt, da es keine Fremdionen ins<br />

Beizbad einführt. Die Zugabeverfahren sind im Wesentlichen dieselben, wie bei der NOx-<br />

Unterdrückung. Diese Behandlung kann bei allen Produktionsverfahren angewendet werden, d.h. beim<br />

kontinuierlichen ebenso wie beim diskontinuierlichen Beizen. [WireInd-10-97]<br />

Die Reaktionen von HF/H2O2-Mischungen mit Edelstahl sind bei hohen Beiztemperaturen (ca. 50 –<br />

60 ºC) viel weniger aggressiv als die von HF/HNO3. Beim Beizen bei Raumtemperatur (20 – 25 ºC) ist<br />

allerdings das Gegenteil der Fall. [WireInd-10-97]<br />

Zusätze, wie nicht-ionische Tenside und Korrosionsbeschleuniger, werden dem Beizbad zugegeben,<br />

um den Beizwirkungsgrad aufrechtzuerhalten. Stabilisatoren werden zugegeben, um die Lebensdauer<br />

von Wasserstoffperoxid im Beizbad zu verlängern. [WireInd-10-97]<br />

Durchgeführte Pilotversuche haben gezeigt, dass salpeterfreies Beizen gegenüber dem konventionellen<br />

Salpetersäure/Flußsäurebeizen eine Reihe von Vorteilen hat. [WireInd-10-97]<br />

Berichtete Vorteile von salpeterfreiem Beizen auf Basis von Wasserstoffperoxid<br />

- In einigen Fällen kürzere Beizzeiten.<br />

432 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

- Reduzierter Schlammanfall.<br />

- Längere Badstandzeiten.<br />

- Weitestgehend reduzierte Korngrenzenkorrosion.<br />

- Weniger aggressives Beizen, was bedeutet, dass der Angriff auf die Metalloberfläche und der<br />

Beizverlust reduziert sind.<br />

- Reduzierte NOx-Emissionen und reduzierte Nitrate im Abwasser (in der Tat gibt es eine<br />

Reduzierung der Abwassermenge pro Tonne Produkt pro Bad).<br />

- Fällung des Abwassers kann mit Kalk erfolgen.<br />

- Meistens sind keine wesentlichen Modifikationen erforderlich, um den bestehenden Beizprozess<br />

anzupassen. Mit Ausnahme von einfachen Kontrollsystemen sind keine wesentlichen Ausrüstungen<br />

erforderlich.<br />

- Die Auflösung des Produktes ist reduziert, und es gibt die Chance einer Verbesserung der<br />

Produktqualität.<br />

Salpeterfreies Beizen auf Basis von Wasserstoffperoxid kann bei niedrigen Temperaturen effektiv<br />

angewendet werden. Im Vergleich zum konventionellen Mischsäurebeizen, das Betriebstemperaturen<br />

von ungefähr 60 ºC benötigt, um effektiv zu sein, ergeben sich daher Einsparungen bei den<br />

Heizkosten. [WireInd-10-97]<br />

D.5.8.3 Absorptionswäscher<br />

Nasswäscher, wie in Kapitel D.6.3 beschrieben, werden eingesetzt, um NOx-Dämpfe aus<br />

Mischsäurebeizen abzuscheiden. Da NO und NO2 in Wasser unlöslich oder nur schwer löslich sind,<br />

werden andere Waschflüssigkeiten, wie NaOH, H2O2 oder Harnstoff, eingesetzt.<br />

Der Wirkungsgrad von NaOH-Wäschern hängt von der NOx-Konzentration und vom NO:NO2-<br />

Verhältnis im Abgas ab. Um befriedigende Reduktionen zu erzielen, sind lange Oxidationszeiten oder<br />

mehrstufige Wäscher erforderlich.<br />

Zur Verbesserung des Wirkungsgrades der NOx-Abscheidung werden zwei oder mehr Kolonnen<br />

installiert. Ein Teil fungiert als Reduktionskolonnen, ein anderer als Oxidationskolonnen. Die<br />

Reduktionskolonnen werden im Gegenstrom mit NaOH und einem Reduktionsmittel,<br />

Natriumhydrosulfid (NaHS), betrieben. Das Reduktionsmittel (zusammen mit dem hohen pH-Wert)<br />

reduziert das am Boden der Kolonne eingeleitete NO2 zu Stickstoff und wäscht und neutralisiert ggf.<br />

freie Säure, die im Abgas enthalten ist. Frisches NaOH und NaHS werden der Waschflüssigkeit<br />

entsprechend dem pH-Wert und dem Redox-Potential zugegeben. [LUDL]<br />

Der Gasstrom der Reduktionskolonne wird dann in die Oxidationskolonne geleitet, wo NO zu NO2<br />

oxidiert wird. Das Gas tritt von oben ein und strömt bei einem niedrigen pH-Wert im Gleichstrom mit<br />

der Oxidationsflüssigkeit (z.B. Natriumchlorit - NaClO2). Das Natriumchlorit bildet Chlordioxid<br />

(ClO2), das das NO oxidiert. Frischsäure und NaClO2 werden entsprechend dem pH-Wert und dem<br />

Redox-Potential zugegeben. Der Reduktions-/Oxidationszyklus kann wiederholt werden, um<br />

ausreichende Reduktionsraten zu erzielen. [LUDL]<br />

Wenn H2O2 zum Waschen eingesetzt wird, besteht die Waschflüssigkeit üblicherweise aus einer<br />

Mischung von HNO3 und H2O2 mit typischen Konzentrationen von 20 Gew.-% und 0,5 Gew.-%.<br />

Vorteil des Einsatzes von H2O2 ist, dass als Nebenprodukt des Waschprozesses Salpetersäure anstelle<br />

von Natriumnitrat (beim Einsatz mit Natronlauge) entsteht. Diese fällt in ausreichend starker<br />

Konzentration an und kann in den Beizprozess zurückgeführt werden. Dadurch wird nicht nur der<br />

Anfall an Natriumnitratabfall, der deponiert werden muss, sondern auch der Verbrauch an<br />

Salpetersäure reduziert. [CITEPA]<br />

D.5.8.4 Selektive Katalytische Reduktion (SCR)<br />

�Beschreibung siehe Kapitel D.2.4.<br />

Stahlverarbeitung 433


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

D.5.8.5 Selektive Nicht-katalytische Reduktion (SNCR)<br />

� Beschreibung siehe Kapitel D.2.5.<br />

D.5.8.6 Vergleich der NOx-Minderungsmaßnahmen für das Beizen mit<br />

Mischsäure<br />

Tabelle D.5-1 vergleicht die unterschiedlichen NOx-Minderungsmaßnahmen und gibt einen Überblick<br />

über die Kosten.<br />

434 Stahlverarbeitung


NOx Unterdrückung durch<br />

Eindüsung<br />

H2O2<br />

Harnstoff 1<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Salpetersäurefreies<br />

Beizen<br />

von Edelstahl 2<br />

Absorptive Wäscher Selektive<br />

Katalytische<br />

Reduktion<br />

NaOH H2O2<br />

Anlagenkosten niedrig niedrig hoch hoch sehr hoch<br />

Variable Kosten hoch niedrig niedrig hoch niedrig<br />

HNO3 Verbrauch niedriger höher kein Einfluss niedriger kein Einfluss<br />

NOx Reduktion sehr hoch sehr hoch niedrig sehr hoch sehr hoch<br />

Nebenprodukte zurückgewonnen kein Problem schwer zu entsorgen zurückgewonnen kein Problem<br />

Oberflächenqualität besser 3<br />

besser 3<br />

kein Einfluss kein Einfluss kein Einfluss<br />

des Stahls<br />

1 Kommentar: Harnstoffeindüsung kann zu Ammoniakverbindungen im Abwasser führen [Com2 CR]<br />

2 Kommentar: nur begrenzte Anwendungsmöglichkeit [Com2 CR]<br />

3 Kommentar: weder Harnstoff- noch Wasserstoffperoxideindüsung verbessern die Oberflächequalität [Com2 CR]<br />

Tabelle D.5-1: Vergleich verschiedener NOx-Minderungsmaßnahmen für das Beizen mit Mischsäure<br />

(wie in [CITEPA] berichtet)<br />

Selektive Nichtkatalytische<br />

Reduktion<br />

Stahlverarbeiutung 435


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

436 Stahlverarbeitung


D.5.9 Rückgewinnung der ungebundenen Säure<br />

D.5.9.1 Kühl-Kristallisationsverfahren (H2SO4)<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Die Rückgewinnung von Schwefelsäure durch das Kristallisationsverfahren basiert auf den<br />

Löslichkeitsverhältnissen von Wasser, Schwefelsäure und Eisensulfat. Eisensulfat ist bei höheren<br />

Temperaturen löslicher und kristallisiert beim Abkühlen aus der gesättigten Lösung aus. Zur<br />

Rückgewinnung von freier Schwefelsäure aus verbrauchten H2SO4-Beizbädern wird in der Industrie<br />

normalerweise das Heptahydrat-Kristallisationsverfahren, das zur Bildung von FeSO4x7H2O führt,<br />

eingesetzt. Was die Kühlungsmethode betrifft, stehen Kristallisationsverfahren mit indirekter<br />

Kühlung, Zyklonkristallisation und Vakuumkühlkristallisation zur Regenerierung zur Verfügung.<br />

Durch die Behandlung von verbrauchter Beizlösung mittels Kristallisationsverfahren entfällt die<br />

Notwendigkeit, die restliche freie Säure zu neutralisieren. Außerdem wird das Eisen als Heptahydrat<br />

abgeschieden und muss ebenfalls nicht neutralisiert werden. Durch das Kristallisationsverfahren wird<br />

eine signifikante Verbesserung im Abwasserbereich und eine Reduktion der Salzbelastung erreicht.<br />

Als Beispiel zeigt Bild D.5-10 das Vakuumkristallisationsverfahren.<br />

1 1<br />

1 1<br />

1. Kristallisierer 5. Eindicker<br />

2. Vorkühler 6. Rundsortierer<br />

3. Säurekondensierung 7. Sulphatvorrat<br />

4. Nebenkondensierung<br />

Bild D.5-10: Vakuumkristallisationsverfahren für H2SO4<br />

[DFIU98]<br />

3<br />

2<br />

12<br />

D.5.9.2 Eindampfverfahren zur Rückgewinnung von Salzsäure<br />

4<br />

4<br />

Das Eindampfverfahren zur Rückgewinnung von HCl ist ein Blitz-Verdampfungsprozess mit<br />

kontrollierter zwei-stufiger Kondensation/Separation. Die verbrauchte Säure wird sehr stark erhitzt<br />

(überhitzt), um die Säure und das Wasser vom verbrauchten Teil zu trennen. Es bleibt eine<br />

konzentrierte Eisenchloridlösung zurück.<br />

Die verbrauchte Säurelösung wird über einen Filter und einen vorgeschalteten Wärmetauscher der<br />

Rückgewinnungseinheit zugeführt. Im Wärmetauscher wird die Restwärme der Säure- und<br />

Wasserdämpfe aus dem Verdampfungsprozess zur Vorwärmung genutzt. Die vorgewärmte<br />

Stahlverarbeitung 437<br />

5<br />

7<br />

7<br />

Vakuum.ds4<br />

6<br />

6


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

verbrauchte Säurelösung wird schnell über den Hauptwärmetauscher in den Separationskessel geleitet,<br />

wo das Wasser und die Säure verdampfen. Säure und Wasserdampf werden kontinuierlich aus der<br />

verbrauchten Lösung ausgetrieben, bis die Lösung eine Temperatur von 110 ºC erreicht. Bei dieser<br />

Temperatur hat die Lösung den Sättigungspunkt erreicht und wird aus dem Separator entfernt. Eine<br />

programmierbare Kontrolleinheit regelt automatisch den Zufluss von verbrauchter Lösung in den<br />

Prozess und die Austragsmenge von Eisenchloridkonzentrat, das aus dem Prozess entfernt und in<br />

einem Vorratsbehälter gesammelt wird. [Cullivan-IG-97]<br />

Aufgrund der Ausdehnung der Dämpfe im Separator strömen die Säure- und Wasserdämpfe durch den<br />

vorgeschalteten Wärmetauscher in den Säurekondensator. Auf ihrem Weg nach unten durch den<br />

Kondensator kondensieren die Säure und ein Teil des Wasserdampfes aus. Die Konzentration der<br />

Säure wird kontrolliert, um die richtige Qualität in den Beizprozess zurückzuführen. Der verbleibende<br />

Wasserdampf wird über einen Wasserkondensator geleitet, wo er abgekühlt und mittels Wäscher von<br />

Restsäure befreit wird. Da die verbleibenden Dämpfe gekühlt und auskondensiert werden, verlassen<br />

keine Dämpfe den Prozess. Das Kondensat kann wiederverwendet werden, z.B. als Spülwasser im<br />

Beizprozess.<br />

FeCl2 out = FeCl2-Austrag<br />

Condensate = Kondensat<br />

Steam in = Dampf eine<br />

Main exchanger = Hauptwärmetauscher<br />

Separator = Abscheider<br />

Feed exchanger = Wärmetauscher für Einsatz<br />

Bild D.5-11: Eindampfverfahren zur Rückgewinnung von Säure<br />

[Cullivan-IG-97]<br />

Acid conden. = Säurekondensierung<br />

Acid collection tank = Säuresammeltank<br />

Water conden. = Wasserkondensierung<br />

Recovered water = rückgewonnenes Wasser<br />

Recovered acid = rückgewonnene Säure<br />

Spent acid feed = Einspeisung verbrauchter Säure<br />

Mit Hilfe eines optionalen Heizkreislaufs im Bereich der Säurekondensation kann jede gewünschte<br />

Säurekonzentration erzeugt werden. Da die zurückgewonnene Säure aber typischerweise im<br />

Konzentrationsbereich von 5 bis 15 % anfällt, sind die zusätzlichen Kosten normalerweise nicht<br />

gerechtfertigt. Die zurückgewonnene Säure ist stark genug für den Beizprozess und wird beim<br />

Nachschärfen mit höher konzentrierter HCl gemischt. [Cullivan-IG-97]<br />

438 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Der Prozess ist einfach zu betreiben. Da nur wenige bewegliche Teile notwendig sind und die<br />

Säuredämpfe das System im Wesentlichen während des Betriebs reinigen, sind Stillstandzeiten für<br />

Wartungsmaßnahmen an den Wärmetauschern und Reaktionsbehältern erwiesenermaßen selten.<br />

Normale Instandhaltung umfasst den Austausch von Filtern, Wartung von Pumpen und Überprüfung<br />

von Reaktionsbehältern und Kühlturmkreisläufen, um eine optimale Funktion sicherzustellen.<br />

[Cullivan-IG-97]<br />

D.5.9.3 Retardationsverfahren (HCl, H2SO4, HF/HNO3)<br />

Das Funktionsprinzip beruht auf der Adsorption von freier, nicht dissoziierter Säure an<br />

Ionenaustauscherharzen, während die gelösten Metalle das Harzbett passieren. In Rückspülprozessen<br />

mit Wasser wird die adsorbierte Säure wegen des unterschiedlichen osmotischen Druckes wieder<br />

freigesetzt. Die Rückgewinnungsraten für freie Säure betragen für Salzsäure und Schwefelsäure 80 –<br />

90 %. Die Vorteile des Verfahrens liegen im geringen apparativen Aufwand und Platzerfordernis. Der<br />

Energieverbrauch der Regenerierungsprozesse beschränkt sich auf elektrische Energie und variiert,<br />

abhängig vom Durchsatz, zwischen ca. 0,25 und 0,40 kWh/kg Eisen. Der Bedarf an demineralisiertem<br />

Wasser liegt bei etwa 1 m 3 /m 3 regenerierter Beizlösung. [Com D], [Fichtner]<br />

Der Einsatz von Retardationsverfahren ist möglich, wenn der Säureverbrauch mindestens 40 l/h<br />

beträgt. Der durchschnittliche Metallgehalt der Beizlösung sollte 50 - 60 g/l nicht überschreiten. Der<br />

entstehende Abfall, bestehend aus einer Metallsalzlösung, kann verwertet werden. [Com D], [Fichtner]<br />

D.5.9.4 Diffusiondialyse (HCl, H2SO4, HF/HNO3)<br />

Die Diffusionsdialyse nutzt Ionenaustauschmembranen, die die beiden unterschiedlichen<br />

Flüssigkeiten, verbrauchte Säure und demineralisiertes Wasser, voneinander trennen. Antriebskraft für<br />

den Prozess ist das Konzentrationsgefälle in den beiden Lösungen. Spezielle<br />

Anionenaustauschmembranen mit einer positiv geladenen Oberfläche in ihrer Polymerstruktur<br />

ermöglichen die Diffusion der dissoziierten Säure (Anionen) durch die Membran, während Kationen<br />

(Metalle) durch ihre positive Ladung zurückgehalten werden. Das Wasserstoffion ist eine Ausnahme.<br />

Aufgrund seiner geringen Größe diffundiert es mit den Anionen durch die Membran. [OSMOTA]<br />

Die Membranen werden ähnlich wie in einer Filterpresse nebeneinander angeordnet. Die übliche<br />

spezifische Kapazität liegt bei 0,5 - 2 l/hm 2 . Das demineralisierte Wasser und die verbrauchte Säure<br />

werden im Gegenstrom durch die Zellen geleitet, wobei das demineralisierte Wasser die freie Säure<br />

aufnimmt. Das so entstandene ’Diffusat’ wird in den Beizprozess zurückgeführt. Der andere Teilstrom<br />

– ’Dialysat’ – wird in den meisten Fällen der Neutralisation zugeführt. In einigen Fällen kann dieser<br />

Teilstrom auch rezirkuliert oder weiterbehandelt werden. [OSMOTA]<br />

Seit Jahren wird die Diffusionsdialyse erfolgreich für H2SO4, HCl, HNO3 und HF eingesetzt. Es ist<br />

möglich, 80 – 85 % der freien Säure von verbrauchten Beizbädern zurückzugewinnen und in einer<br />

gereinigten Form mit ca. 5 % Metallverunreinigung zurückzuführen. [OSMOTA]<br />

Die Lebensdauer der Membranen beträgt normalerweise 3 - 5 Jahre, aber sie kann durch oxidierende<br />

Substanzen, wie Wasserstoffperoxid, Chromsäure, Salpetersäure mit Konzentrationen über 20 %<br />

sowie durch Temperaturen über 45 ºC und durch organische Substanzen, wie Tenside, Öle, Fette,<br />

Lösungsmittel oder Reiniger reduziert werden. In den meisten Fällen, in denen organische Substanzen<br />

zum Faulen der Membranen führen, kann eine Vorbehandlung der Rohlösung mit Aktivkohle helfen.<br />

[OSMOTA]<br />

Stahlverarbeitung 439


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

zur<br />

Neutralisation<br />

verbrauchte Säure<br />

aus dem Beizbad<br />

Säure<br />

M = Membran<br />

Bild D.5-12: Prinzip der Diffusiondialyse<br />

[Fichtner]<br />

M M M M M<br />

Säure<br />

gelöstes<br />

Metall l<br />

Säure<br />

Säure<br />

Säure<br />

gelöstes<br />

Metall<br />

Säure<br />

gelöstes<br />

Metall<br />

Wassser<br />

Vorteile der Diffusionsdialyse sind der geringe Bedarf an Apparaten und Platz und die geringen<br />

Betriebskosten. Der Energiebedarf beschränkt sich auf die Elektrizität für die Pumpen und liegt<br />

zwischen 0,1 und 0,23 kWh pro kg entferntes Eisen. Der Bedarf an demineralisiertem Spülwasser liegt<br />

bei ungefähr 1 m 3 /m 3 regenerierter Beizlösung. Die Diffusionsdialyse kann eingesetzt werden, wenn<br />

der Säureverbrauch mindestens 60 l/h beträgt. Der durchschnittliche Metallgehalt in den Beizlösungen<br />

sollte 50 - 60 g/l nicht überschreiten. [Com D], [Fichtner]<br />

Weitere berichtete Vorteile des Verfahrens:<br />

• Geringer Energiebedarf.<br />

• Erhebliche Reduzierung des Frischsäurebedarfs, sowie der Neutralisationserfordernis und der<br />

Entsorgungskosten.<br />

• Geringe Instandhaltungskosten.<br />

• Lange Standzeit der Membran.<br />

• Kurze Amortisationszeit. [OSMOTA].<br />

440 Stahlverarbeitung<br />

Säure<br />

Säure<br />

Säure<br />

zum Beizbad<br />

rückgewonnene Säure


D.5.10 Säureregeneration<br />

D.5.10.1 Pyrohydrolyse<br />

D.5.10.1.1 Wirbelschichtverfahren (HCl)<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Basis dieses Prozesses ist die thermische Zersetzung der verbrauchten Lösung, die bei hohen<br />

Temperaturen in Gegenwart von Wasserdampf und Sauerstoff zu Salzsäure und Eisenoxid<br />

umgewandelt wird:<br />

4 FeCl2 + 4 H2O + O2 → 8 HCl ↑ + 2 Fe2O3 (1)<br />

Bild D.5-13 zeigt die wesentlichen Teilprozesse der Säureregenerierung mittels<br />

Wirbelschichtverfahren. Die verbrauchte Beizlösung wird in einen Separationskessel gepumpt und<br />

wird dann in einem Venturi-Kreislauf durch heiße Gase des Reaktors aufkonzentriert. Ein Teil der<br />

konzentrierten Beizlösung wird aus diesem Kreislauf kontinuierlich ausgeschleust und dem<br />

Wirbelschichtreaktor zugeführt. In der Wirbelschicht, die aus Eisenoxidgranulat besteht, werden Säure<br />

und Wasser bei Temperaturen von etwa 850°C verdampft und Eisenchlorid wird gemäß der<br />

Reaktionsgleichung (1) in Eisenoxid und Salzsäuregas umgewandelt.<br />

1<br />

10<br />

2<br />

3<br />

Fresh water<br />

Rinsing water<br />

Regen. pickling acid<br />

Spent pickle<br />

Stahlverarbeitung 441<br />

6<br />

4<br />

5<br />

7<br />

hclfluid.ds4<br />

1. Wirbelschichtreaktor 6. Nasswäscher Fresh water = Frischwasser<br />

2. Zyklon 7. Abgasventilator Rinsing water = Spühlwasser<br />

3. Venturi-Wäscher 8. Kamin Regen. pickling acid = Regenerierte Beizsäure<br />

4. Abtrennkessel 9. Nebelabscheider Spent pickle = Verbrauchte Beizsäure<br />

5. Absorber 10. Gebläse<br />

Bild D.5-13: HCl-Regeneration mittels Wirbelschichtverfahren<br />

[DFIU98]<br />

Wachstum und Neubildung von Eisenoxidkörnern in der Wirbelschicht werden so kontrolliert, dass<br />

ein staubfreies Granulat mit einer Korngröße von 1 bis 2 mm und mit einer Schüttdichte von 3,5 t/m 3<br />

entsteht. Das Granulat wird kontinuierlich am Boden des Reaktors abgezogen und mittels vibrierender<br />

gekühlter Rutschen und vibrierender Schneckenförderer in den Oxidvorratsbehälter transportiert.<br />

8<br />

9


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Die heißen Abgase des Reaktors enthalten Salzsäuregas, überhitzten Dampf, Verbrennungsprodukte<br />

und kleine Mengen an Eisenoxidstaub, der in Zyklonen abgeschieden und in die Wirbelschicht<br />

zurückgeführt wird. Das Abgas wird anschließend in einem Venturiwäscher auf eine Temperatur von<br />

etwa 100°C gekühlt. Die thermische Energie des Abgases wird genutzt, um die verbrauchte<br />

Beizlösung aufzukonzentrieren, bevor sie in den Reaktor chargiert wird. Sehr feine Staubpartikel<br />

werden mittels Wäscher aus dem Gasstrom entfernt.<br />

Vom Venturiwäscher wird der gekühlte Gasstrom den Absorbern zugeführt, wo HCl adiabatisch in<br />

einer Mischung aus Spülwasser der Beize und Frischwasser absorbiert wird. Die Salzsäure, die so<br />

produziert wird, hat eine Konzentration von ungefähr 18 Gew.-% und wird entweder direkt in die<br />

Beize zurückgeführt oder in einem Vorratsbehälter gelagert. Nach dem Wäscher und einem<br />

Nebelabscheider ist das Abgas HCl-frei und wird an die Atmosphäre abgegeben.<br />

Das Eisenoxidgranulat kann als Rohstoff in verschiedenen Industrien eingesetzt werden. Die<br />

wichtigsten Verwertungswege sind hierbei: die Produktion von magnetischen Materialien (z.B. Hart-<br />

und Weichferrite), die Herstellung von Eisenpulver für die Produktion von gesinterten Teilen und<br />

geschweißten Elektroden und der Zusatz bei der Produktion von Magnetbändern, Strahlmitteln,<br />

Kacheln, Glas, Kosmetika und Farben.<br />

Der beschriebene Wirbelschichtprozess für die HCl-Regeneration kann verbrauchte Beizlösungen mit<br />

jeglicher Eisenkonzentration verarbeiten. Auch bei den hohen Eisenkonzentrationen der<br />

vorkonzentrierten Beizflüssigkeit (bis zu 250 g/l) verstopfen die Leitungen nicht. Sogar verbrauchte<br />

Beizlösung mit einem hohen Schlammgehalt (z.B. aus Beizen für Siliziumstahl) kann dank eines<br />

speziellen Eindüsungssystems ohne Schwierigkeiten verarbeitet werden.<br />

Der Wirkungsgrad ist hier wesentlich höher als 99 %, da die zurückgewonnene Säure im Gegensatz zu<br />

anderen Regenerierungsverfahren, bei denen bis zu 10 g Fe ++ /Liter anfallen, nahezu Fe ++ -frei ist.<br />

[Rituper-1]<br />

D.5.10.1.2 Sprühröstung (HCl, HF/HNO3 )<br />

Eine andere Regenerierungsmöglichkeit für Salzsäure ist das Sprühröstverfahren. Das Prinzip des<br />

Verfahrens ist für alle Sprühröstverfahren gleich, jedoch unterscheiden sich die technischen<br />

Ausrüstungen. Ein Beispiel ist in Bild D.5-14 gezeigt. Die pyrohydrolytische Trennung von<br />

Eisenchlorid und Wasser erfolgt bei einer Temperatur von ungefähr 450°C (Reaktionstemperatur bei<br />

Sidmar: 600 o C) im Sprühröstreaktor. Die verbrauchte Säure wird in einen Venturirekuperator<br />

gegeben, in dem die Abgase vom Reaktor gekühlt werden und die Säure vorkonzentriert wird. Das<br />

Konzentrat wird dann von oben direkt in den befeuerten Reaktor gesprüht. Die heißen Gase lassen die<br />

feinen Tröpfchen auf dem Weg nach unten verdampfen. Das Eisenchlorid wird durch Dampf und<br />

Sauerstoff gemäß der folgenden Reaktionsgleichung (1) in HCl-Gas und Eisenoxid gespalten:<br />

4 FeCl2 + 4 H2O + O2 ? 8 HCl ↑ + 2 Fe2O3 (1)<br />

Das so gebildete Eisenoxid wird am Boden des Reaktors gesammelt und pneumatisch in einen<br />

Eisenoxidbehälter gefördert. Das Schüttgewicht des Pulvers liegt zwischen 0,3 – 0,4 t/m 3 (0,48 – 0,6<br />

bei Sidmar). Das Oxid ist ein wertvoller Rohstoff für die Produktion von magnetischen Materialien<br />

(wie z.B. Hart- und Weichferrite).<br />

442 Stahlverarbeitung


Oxide station = Oxidbehälter<br />

Air = Luft<br />

Reactor = Reaktor<br />

Venturi = Venturi-Wäscher<br />

Bild D.5-14: HCl-Regeneration mittels Sprühröstverfahren<br />

[Karner-1]<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Rinse water = Spülwasser<br />

Waste acid = verbrauchte Säure<br />

Absorption column = Adsoprtionsturm<br />

Fume stack = Abgaskamin<br />

Salzsäuregas, Dampf und Verbrennungsgase werden über den Vorverdampfer einem Absorber<br />

zugeleitet. Das Abgas wird mittels Alkaliwäsche gereinigt und dann in die Atmosphäre abgeleitet. Das<br />

entstehende Eisenoxid wird gemäß seiner Qualität verwertet.<br />

HCl-haltige Gase werden in adiabatischen Waschtürmen absorbiert. Als Waschmedium kann Wasser<br />

aus der Beizlinie verwendet werden. Die anfallende HCl (ca. 18%ig) kann in den Beizprozess<br />

zurückgeführt werden. Das Abgas der Absorptionseinheit wird in alkalischen Wäschern unter Zugabe<br />

von Natriumthiosulfat gereinigt. Die erzielten Emissionswerte liegen für HCl und freies Cl2 unter 2<br />

mg/m 3 .<br />

Für die in der Ferritindustrie eingesetzten Eisenoxidnebenprodukte entstand in den letzten Jahren ein<br />

Bedarf an sehr hohen Qualitäten. Neben den physikalischen Eigenschaften, wie spezifische<br />

Oberfläche, Korngröße und Dichte, die für die Feststoffreaktionen von Eisenoxid mit Mangan-,<br />

Nickel- und Zinkoxid maßgebend sind, ist auch der Reinheitsgrad überaus wichtig. Daher wurde ein<br />

Prozess entwickelt zur Herstellung von hochreinem Eisenoxid mit besonders niedrigem Gehalt an<br />

Silizium, Phosphor und Schwermetallen (wie Chrom, Nickel oder Kupfer). Dieser Prozess ist in Bild<br />

D.5-15 dargestellt und besteht aus den folgenden Prozessschritten:<br />

- Reduktion der freien Säure durch Schrott und Zementierung der Schwermetalle.<br />

- Anheben des pH-Wertes durch Ammoniakzugabe.<br />

- Teilweise Oxidation von Fe2 + zu Fe3 + , was zu einer spezifischen Adsorption von Si und P zu<br />

Ferrit- und Aluminiumhydroxid führt.<br />

- Filtration, um den Hydroxidschlamm zu entfernen.<br />

Stahlverarbeitung 443


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Scrap = Schrott<br />

Exhaust fume = Abgas<br />

Cooler = Kühler<br />

Demineralized water = demineralisiertes Wasser<br />

Flocculant = Flockungsmittel<br />

NH3 bin = NH3-Behälter<br />

Oxidation bin = Oxidationsbehälter<br />

Air = Luft<br />

Reaction bin = Reaktionsbehälter<br />

Steam = Dampf<br />

Leaching column = Laugungskolonne<br />

Preparation bin = Vorbereitungsbehälter<br />

storage bin = Vorratsbehälter<br />

Sedimentation bin = Absetzbecken<br />

Filter press = Filterpresse<br />

Sludge = Schlamm<br />

Collecting bin = Sammelbehälter<br />

storage tank = behandelte Säure<br />

NH3 storage tank = NH3 Lagertank<br />

Treated acid = behandelte Säure<br />

Waste acid = verbrauchte Säure<br />

Bild D.5-15: Fließschema des Prozesses zu Erzeugung von hoch-reinen Oxiden<br />

[Karner-1]<br />

Der Sprühröstprozess für die Regenerierung von Mischsäuren aus Edelstahlbeizen ist dem der<br />

Salzsäure sehr ähnlich, beinhaltet allerdings noch einen isothermen Absorptionsschritt und eine<br />

Abgasreinigung für NOx mit katalytischem Konverter. Die verbrauchte Beizlösung, die<br />

Fluoridkomplexe von Eisen, Chrom, Nickel und NebenMetalle sowie freie Fluß- und Salpetersäure<br />

enthält, wird zunächst in einen Vorverdampfer geleitet, wo sie durch die heißen Abgase des Reaktors<br />

zum Teil eingedampft wird. Die vorkonzentrierte Beizlösung wird über Düsen in den Reaktor<br />

chargiert. Dort findet gemäß den folgenden Reaktionsgleichungen die Zersetzung statt:<br />

2 FeF3 + 3 H2O → Fe2O3 + 6 HF<br />

2 CrF3 + 3 H2O → Cr2O3 + 6 HF<br />

NiF2 + H2O → NiO + 2 HF<br />

Zusätzlich wird Salpetersäure teilweise zu Stickoxiden zersetzt:<br />

2 HNO3→ NO + NO2 +H2O + O2<br />

Der Reaktor wird durch Erdgasbrenner (oder mit anderen Gasen betriebene Brenner) direkt befeuert.<br />

Die gemischten Metalloxide werden am Boden des Reaktors gesammelt und dort bei 500 bis 600 °C<br />

gehalten, um den Fluoridgehalt auf unter 1,5 % zu senken. Die Oxide werden normalerweise pelletiert<br />

und können in einem Elektrolichtbogenofen verwertet werden. [Karner-1], [Com-Karner]<br />

444 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Die Reaktorabgase, die Wasserdampf, Verbrennungsgase, HF, HNO3 und NOx enthalten, werden über<br />

eine zweistufige Absorptionseinheit gereinigt, in der gekühlte rezirkulierte Säure als Absorbens<br />

genutzt wird. Wasserstoffperoxid wird in der zweiten Kolonne zugegeben, um NO zu NO2 zu<br />

oxidieren, das leichter absorbierbar ist. Im Gegensatz zur Salzsäureregeneration erfolgt die Absorption<br />

isotherm, d.h. die Flüssigkeit in Kolonne 2 wird rückgeführt und über externe Wärmetauscher gekühlt.<br />

In den Absorptionskolonnen wird eine Säure erzeugt, die die gesamte freie und gebundene Flußsäure<br />

und bis zu 85 % der Salpetersäure enthält. Sie kann wieder im Beizprozess eingesetzt werden.<br />

[Karner-1], [Com-Karner]<br />

Nach den Absorptionskolonnen wird das Abgas zunächst in alkalischen Wäschern gereinigt, um die<br />

Spuren von Flußsäure zu entfernen. Die Restgase, die immer noch NOx der Salpetersäure enthalten,<br />

werden durch selektive katalytische Reduktion mit NH3, Harnstoff oder Ammoniakverbindungen<br />

gereinigt. So wird NOx zu harmlosem Stickstoff und Wasser umgewandelt. Bild D.5-16 zeigt das<br />

Fließschema eines solchen Sprühröstverfahrens für Mischsäuren (Pyromars-Verfahren). [Karner-1],<br />

[Com-Karner]<br />

Oxide station = Oxidbehälter<br />

Fume stack = Abgaskamin<br />

Air = Luft<br />

Reactor = Reaktor<br />

Waste acid = verbrauchte Säure<br />

Absorption column = Absorptionskolonne<br />

Bild D.5-16: Sprühröstverfahren für Mischsäureaufbereitung<br />

[Karner-1]<br />

D.5.10.2 Elektrolytische Regeneration (HCl, H2SO4)<br />

Caustic scrubber = kaustischer Wäscher<br />

Catalytic Converter = katalytische Umwandlung<br />

Effluent = Abwasser<br />

Heat exch. = Wärmetauscher<br />

Regenerated acid = regenerierte Säure<br />

Die elektrolytische Regeneration beruht auf der Eisenausscheidung an der Kathode einer<br />

Elektrolysezelle und der Wasserspaltung und Säure(rück)bildung an der Anode.<br />

Für HCl ist eine Rückgewinnung der freien und an Eisen gebundenen Säure möglich, aber gleichzeitig<br />

wird mit der Wasserspaltung an der Anode Chlorgas gebildet. Dies macht eine Abgasabsaugung und –<br />

reinigungseinrichtung notwendig.<br />

Stahlverarbeitung 445


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Bei der Regenerierung von H2SO4 wird ein zusätzlicher Elektrolyt (Ammoniumsulfat) eingesetzt und<br />

Kathode und Anode sind durch eine Ionenaustauschmembran getrennt. Eisen wird auf den<br />

kathodischen Edelstahlplatten abgeschieden, während die Sulfationen im anodischen Teil wieder<br />

H2SO4 bilden, das in den Beizprozess zurückgeführt werden kann.<br />

D.5.10.3 Bipolare Membran (HF/HNO3)<br />

Die Säureregeneration mit bipolaren Membranen umfasst eine Kombination von Verfahrensschritten.<br />

Zunächst wird die freie Säure zurückgewonnen, z.B. durch Diffusionsdialyse. Dann wird die<br />

verbleibende gebundene Säurelösung mit Kalilauge (KOH) neutralisiert. Hierbei entstehen<br />

Metallhydroxide und –salze, wie Kaliumchlorid (KCl) oder – bei Mischsäuren - Kaliumfluorid (KF).<br />

Die Metallhydroxide werden als Schlamm ausgefällt und weiter behandelt, z.B. entwässert. Durch<br />

gründliches Waschen der Metallhydroxide werden nahezu alle Chloride und Fluoride in Lösung<br />

überführt. Die KCl/KF-haltige Salzlösung wird durch Elektrodialyse weiter aufkonzentriert; das<br />

hierbei anfallende Wasser kann zum Waschen der Metallhydroxide eingesetzt werden. [Fichtner]<br />

Das Verfahren mittels der bipolaren Membran ist ein elektrisch bedingtes Membranverfahren ähnlich<br />

der Elektrodialyse. Es verwendet ebenso eine Ionenaustauschmembran, um selektiv die<br />

unterschiedlich geladenen Ionen der Lösung zu trennen, aber es unterscheidet sich in den<br />

Eigenschaften der Wassertrennung durch die bipolare Membran. [EC Haskoning]<br />

Die Membranen bestehen aus zwei getrennten, entgegengesetzt geladenen Ionenaustauschmembranen.<br />

Durch Anlegen einer elektrischen Spannung wandern die Kationen der Salzlösung (Kalium) durch die<br />

Kationenaustauschmembran in einen parallelen Wasserstrom. Die Anionen (Chloride, Fluoride)<br />

passieren die Kationenaustauschmembran in einen anderen parallelen Wasserstrom. Aufgrund der<br />

bipolaren Membran dissoziiert das Wasser kontinuierlich in H + und OH ¯ . Mit den Anionen und<br />

Kationen der Salzlösung werden Säure und Base, in diesem Fall KOH, gebildet. Die Säure wird in den<br />

Beizprozess zurückgeführt, die KOH der Neutralisation zugeführt. [Fichtner]<br />

Anode Kathode<br />

+<br />

OH -<br />

Säure<br />

H +<br />

X -<br />

BipM AAM KAM<br />

BipM<br />

Salz<br />

BipM= bipolare Membran KAM=Kationenaustauschmembran AAM = Anionenaustauschmembran<br />

M +<br />

X -<br />

446 Stahlverarbeitung<br />

Base<br />

M +<br />

OH -<br />

Bild D.5-17: Prinzip der Salzspaltung mittels bipolarer Membran<br />

[Fichtner]<br />

H +<br />

-


D.5.10.4 Eindampfverfahren für HF/HNO3<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Bei diesem Eindampfverfahren wird die verbrauchte Beizlösung zusammen mit Schwefelsäure bei 80<br />

°C unter Vakuum aufkonzentriert, um HNO3 und HF auszutreiben, die dann auskondensiert und<br />

rezirkuliert werden. Das ausgeschiedene Metallsalz wird mit Ca(OH)2 (Kalkmilch) neutralisiert.<br />

Die verbrauchte Beizlösung wird zusammen mit Schwefelsäure, die im Kreislauf geführt wird, in<br />

einen Vakuumverdampfer gegeben. Hier wird die Mischsäure auf 80 °C aufgeheizt. Schwefelsäure<br />

wird solange zugegeben, bis eine Konzentration von mindestens 60 % erreicht wird. Diese<br />

Konzentration stellt eine hohe Ausbringung an rückgewonnener Säure sicher. Metallfluoride und<br />

Nitrate bilden Metallsulfate und freigesetzte Säure. Die Reaktionen laufen gemäß den folgenden<br />

Reaktionsgleichungen ab:<br />

2 FeF2 + + 2 NO3 - + 3 H2SO4 � Fe2(SO4)3 + 4 HF + 2 HNO3<br />

2 CrF2 + + 2 NO3 - + 3 H2SO4 � Cr2(SO4)3 + 4 HF + 2 HNO3<br />

NiNO3 + + NO3 - + H2SO4 � NiSO4 + 2 HNO3<br />

Wasser, HF und HNO3 werden verdampft und dann kondensiert. Der Überlauf des Kondensators wird<br />

in den Produkttank geleitet.<br />

Die Metalle bilden in starker Schwefelsäurelösung komplexe Sulfatketten, die zu einer<br />

unvollständigen Kristallisation der Metallsulfate führen. Die Komplexe werden durch Erhöhung der<br />

Temperatur und der H2SO4-Konzentration zerstör, was zur Ausscheidung der Metalle und zur<br />

Verdampfung der Säurereste (HF und HNO3) führt. Dieser Prozess erfolgt in Verdampfern mit<br />

Tauchbrennern.<br />

Durch eine lange Verweilzeit im Verdampfungs-Kristallisationskreislauf werden die<br />

Filtereigenschaften der bei 80 °C gebildeten Sulfatsalze verbessert. Der Sulfatschlamm aus dem<br />

Kristallisationstank wird in einen konischen Eindicker gepumpt. Der Unterlauf des Eindickers wird<br />

zur Abtrennung der Metallsulfate in einer Filterpresse entwässert. Das Filtrat wird in den Kristallisator<br />

zurückgepumpt, der Sulfatfilterkuchen in einem Neutralisationsreaktor mit Kalk vermischt.<br />

Die Wärmebehandlung erfolgt in einem Verdampfer mit Tauchbrenner, bei dem Verbrennungsgase<br />

durch ein Tauchrohr unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche eingeleitet werden. Eine<br />

Schwefelsäurekonzentration von 80 % wird bei 150 °C erreicht. Die Verbrennungsabgase werden zur<br />

Rückgewinnung von HF und HNO3 in Venturiwäschern gewaschen. Diese Lösung wird mit dem<br />

Hauptbeizsäurestrom vermischt, der im Vakuumverdampfer kondensiert wird. Der Unterlauf des<br />

Tauchbrennerverdampfers wird in den Kristallisationstank geleitet.<br />

Eine positive Eigenschaft dieses Verfahrens ist, dass die Konzentration der Fluoride und Nitrate in den<br />

rückgewonnenen Säuren kaum verändert wird. Ein leichter Anstieg der Konzentrationen stellt eine<br />

ausgewogene Wasserbilanz der Beizlinie sicher.<br />

Für die Prozessanlagen müssen hochqualitative Materialien verwendet werden. Spezielle<br />

korrosionsresistente Stähle und Fluorcarbonpolymere werden am häufigsten eingesetzt. Das<br />

Fließschema des Outokumpu Prozesses zur Säurerückgewinnung ist in Bild D.5-18 dargestellt.<br />

Stahlverarbeitung 447


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

H 2SO 4<br />

Beize<br />

HF, HNO 3 , Me<br />

Kristallisationseinheit<br />

Metallsulfat-<br />

Filterkuchen<br />

MeSO 4<br />

H 2SO 4<br />

H 2SO 4<br />

H 2 SO 4<br />

HF , HNO 3<br />

Vakuum-<br />

Verdampfer<br />

Eindicker<br />

Metallsulfat-<br />

Abtrennung<br />

Bild D.5-18: Verdampfungsprozess für Mischsäureregeneration [Com2 Fin]<br />

Absorber<br />

Kondensator<br />

Schlammwärmebehandlung<br />

D.5.10.5 Überblick über Regenerations- und Rückgewinnungsverfahren<br />

Die folgende Tabelle D.5-2 gibt einen Überblick über die <strong>Techniken</strong>, die für die Säureregeneration<br />

und Säurerückgewinnung zur Verfügung stehen.<br />

448 Stahlverarbeitung


Prozesse zur Rückgewinnung und Regeneration von verbrauchter Säuren aus HCl Beizanlagen<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Pyrohydrolyse Retardation Dialyse Elektrolytische Elektrolytische Fe- Chemische Oxidation Ionenaustausch<br />

Oxidation<br />

Ausscheidung<br />

1. Prozessprinzip Regeneration Rückgewinnung freier Rückgewinnung freier Umwandlung von FeCl2 Regeneration von HCl Umwandlung von FeCl2 Rückgewinnung freier<br />

HCl<br />

HCl<br />

zu FeCl3<br />

Elektrolyse<br />

zu FeCl3<br />

HCl<br />

2. Andere Produkte Eisenoxide - - FeCl3 Eisengranulat FeCl3 FeCl3<br />

Abfälle zur Entsorgung - Saure FeCl2-Lösung Saure FeCl2-Lösung - - -<br />

3. Regenerationsrate<br />

Säure gesamt<br />

> 99 % Zur Neutralisation Zur Neutralisation > 95 % > 95 % > 95 %<br />

freie Säure 75 - 90 % 75 - 90 % 50 - 70 %<br />

4. Einsatzmittel bei der - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie<br />

Regeneration<br />

- Erdgas<br />

- VE-Wasser<br />

- VE- Wasser<br />

- Salzsäure<br />

- HCI + Luft oder Cl2 - VE- Wasser<br />

- Frisch- und Abwasser<br />

oder HCI + H2O2 - Oxidationsmittel wie für<br />

chemische Oxidation<br />

5. Anwendungsgebiet l/h > 300 > 40 > 60 > 20 > 20 > 20 > 40<br />

6. Komplexität der Anlage Hoch Niedrig Mittel Niedrig Mittel Mittel Hoch<br />

7. Platzbedarf Groß Gering Mittel Gering Gering Mittel Mittel<br />

8. Nutzen-/<br />

Kostenverhältnis<br />

Hoch Mittel Mittel Mittel Mittel Niedrig Niedrig<br />

1<br />

9. # Anlagen ca. 250 ca. 15 ca. 5 2 ??? ??? 1<br />

Kristallisation<br />

(indirekt zyklon- oder<br />

vakuumgekühlt)<br />

1. Prozessprinzip Rückgewinnung freier<br />

H2SO4<br />

Prozesse zur Rückgewinnung und Regeneration von verbrauchter Säuren aus H2SO4 Beizanlagen<br />

Retardation Dialyse Elektrolytische<br />

Oxidation<br />

Prozess mit HCI und<br />

Pyrolyse<br />

Kristallisation und<br />

Röstung<br />

Ausscheidung mit<br />

Lösungsmitteln<br />

Rückgewinnung freier Rückgewinnung freier Regeneration Regeneration Regeneration Rückgewinnung freier<br />

H2SO4<br />

H2SO4<br />

H2SO4<br />

2. Andere Produkte FeSO4; 7H2O - - Eisengranulat Eisenoxid Eisenoxid Eisenoxid<br />

Abfälle zur Entsorgung (wenn Cr, Ni, Zn Saures FeSO4 zur Saures FeSO4 zur<br />

- - - (wenn Cr, Ni, Zn<br />

vorhanden sind)<br />

Neutralisation Neutralisation<br />

vorhanden sind)<br />

3. Regenerationsrate<br />

Säure gesamt<br />

> 99 % > 95 % > 95 %<br />

freie Säure > 99 % 80 - 90 % 75 - 85 % > 99 %<br />

4. Einsatzmittel bei der - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie<br />

Regeneration<br />

- Dampf<br />

- VE-Wasser<br />

- VE- Wasser<br />

- zusätzliche Elektrolyte - Erdgas<br />

- Dampf<br />

- Dampf<br />

- Kühlwasser<br />

im Kreislauf - Kühlwasser<br />

- Erdgas<br />

- Kühlwasser<br />

- HCl im Kreislauf durch - Kühlwasser<br />

- Lösemittel in Kreisläufen<br />

Frisch- und Spülwasser - Frisch- und Spülwasser<br />

5. Anwendungsgebiet l/h > 200 > 40 > 60 > 20 > 500 > 500 > 200<br />

6. Komplexität der Anlage Mittel/ Hoch Niedrig Mittel Mittel Hoch Hoch Hoch<br />

7. Platzbedarf Mittel/ Groß Gering Mittel Mittel Groß Groß Mittel<br />

8. Nutzen-/<br />

Kostenverhältnis<br />

Mittel Mittel Mittel Mittel Niedrig Niedrig Niedrig<br />

9. # Anlagen 1 ca. 80 ca. 30 ca. 5 2 1 1 n.a.<br />

Tabelle D.5-2: Überblick über Regenerierungs- und Rückgewinnungsprozesse<br />

(wie von [DFIU99] berichtet)<br />

Stahlverarbeitung 449


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Prozesse zur Rückgewinnung und Regeneration von verbrauchter Säuren aus HNO3 / HF Beizanlagen<br />

Extraktion mit Retardation Dialyse Kristallisation Pyrohydrolyse Bipolare<br />

Outokumpu Prozess<br />

Lösungsmitteln<br />

Membranen<br />

2<br />

Kawasaki<br />

Prozess<br />

1. Prozessprinzip Vollständige Regeneration freier Regeneration freier Regeneration freier Vollständige Vollständige Vollständige<br />

Vollständige<br />

Regeneration<br />

Säuren<br />

Säuren<br />

Säuren<br />

Regeneration Regeneration Regeneration Regeneration<br />

2. Regenerat / reg. Säure Gesamtes HNO3 und Freies HNO3 und HF Freies HNO3 und HF Freies HNO3 und HF Gesamtes HNO3 Gesamtes HNO3 Gesamtes HNO3 und Gesamtes HNO3 und<br />

HF<br />

und HF<br />

und HF<br />

HF<br />

HF<br />

3. Andere Produkte - Metallfluoride Metalloxide Metallhydroxide Ni(OH) 2 Eisenoxid<br />

Abfälle zur Entsorgung Metallsalz-Lösung Metallsalz-Lösung Metallsalz-Lösung Metallhydroxide Metallsalz-Lösung<br />

3. Regenerationsrate HNO3 80 - 95 %<br />

HNO3 80 - 90 % HNO3 90 - 95 % HNO3 > 97 % HNO3 75 - 90 %<br />

Säure gesamt HF 50 - 65 %<br />

HF 90 - 99 % HF 90 - 97 % HF 99 % HF 85 - 95 %<br />

freie Säure HNO3 80 - 95 % HNO3 85 - 95 % HNO3 80 - 95 %<br />

HF 80 - 90 % HF 80 - 90 % HF 50 - 55 %<br />

4. Einsatzmittel bei der - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische Energie - Elektrische - Elektrische - Elektrische Energie - Elektrische Energie<br />

Regeneration<br />

- H2SO4<br />

- VE-Wasser<br />

- VE- Wasser<br />

- Kühlwasser<br />

Energie<br />

Energie - H2SO4 im Kreislauf - Extraktionsmittel<br />

- Kühlwasser<br />

- Erdgas<br />

- Ätzkalilösung im - Propan<br />

TBP und D2EHPA<br />

- TBP im Kreislauf<br />

- Kühlwasser Kreislauf - Kalkstein<br />

im Kreislauf<br />

- Aktivkohle<br />

- Frisch- und - Kieselerde - Dampf<br />

- NH4HF2 im Kreislauf<br />

Abwasser<br />

- Kühlwasser<br />

- Erdgas,<br />

- H2O2 o. ä.<br />

- Frischwasser<br />

5. Anwendungsgebiet l/h >300 >40 >60 >300 >500 >100 4500 >1000<br />

6. Komplexität der Anlage Mittel Niedrig Mittel Mittel Hoch Hoch Mittel Sehr hoch<br />

7. Platzbedarf Mittel Gering Mittel Mittel Groß Mittel Mittel Sehr groß<br />

8. Nutzen-/<br />

Kostenverhältnis<br />

Mittel Mittel Mittel Niedrig Mittel Mittel Mittel Mittel<br />

9. # Anlagen 1 2 ca. 30 ca. 5 1 2 2 2 1<br />

1<br />

weltweit, im Jahr 1990, Produktions- und Pilotanlagen<br />

2 Datenquelle [Com2 FIN]<br />

Fortsetzung Tabelle D.5-2: Überblick über Regenerierungs- und Rückgewinnungsprozesse<br />

(wie von [DFIU99] berichtet)<br />

450 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

D.5.11 Behandlung von sauren Abfällen / saurem Abwasser<br />

D.5.11.1 Neutralisation von saurem Abwasser<br />

Saures Abwasser aus der Spülung, aus den Wäschern der Abgasreinigung der Beiztanks oder aus<br />

Reinigungsprozessen (Säuberung der Anlage), das nicht in anderen Prozessen der Anlage verwertet<br />

werden kann, wird neutralisiert (z.B. durch Zugabe von alkalischem Abwasser aus anderen Bereichen)<br />

und zur Reduktion der Schadstoffbelastung behandelt, bevor es abgeleitet wird. Gelöste Metallionen<br />

werden in Hydroxide oder wenig lösliche Salze überführt und in einer nachfolgenden Sedimentation,<br />

manchmal unter Zugabe von Flockungsmitteln, abgeschieden. Der abgeschiedene Metallschlamm<br />

wird in Filterpressen entwässert und dann deponiert.<br />

Die Neutralisation von verbrauchten Beizbädern erzeugt große Mengen an Schlamm. Dieser Schlamm<br />

besteht zum größten Teil aus Eisenhydroxid und Wasser und kann, solange keine unerwünschten<br />

Metalle (z.B. Zink) oder andere Bestandteile enthalten sind, in der Eisenproduktion verwertet werden.<br />

Eine Vermischung von Abwasserströmen und Schlämmen, die eine Verwertung erschwert, sollte<br />

vermieden werden.<br />

Die Neutralisation kann auch große Mengen an Neutralsalzen (wie z.B. NaCl, CaCl2, Na2SO4, CaSO4)<br />

erzeugen, von denen die meisten eine sehr hohe Löslichkeit in Wasser besitzen und die mit dem<br />

behandelten Abwasser emittiert werden. Eine Abtrennung aus dem Abwasser ist nur mit sehr<br />

speziellen und in den meisten Fällen unökonomischen Anlagen (Umkehrosmose, Elektrodialyse oder<br />

Verdampfung, gefolgt von Ionentauschern und Konzentrateindampfung mit Salztrocknung) möglich.<br />

Auch wenn diese Salze abgeschieden werden, ist ihre Verwertbarkeit durch die<br />

Mischzusammensetzung begrenzt und die Deponierung kann aufgrund der Löslichkeit beschränkt<br />

sein. [EUROFER CR]<br />

Es muss zwischen Neutralisationsschlämmen aus Edelstahlbeizen und aus Beizanlagen für unlegierten<br />

Stahl unterschieden werden. Schlämme aus der Neutralisation von Mischsäureabfällen werden<br />

normalerweise deponiert, da eine Verwertung nicht möglich ist. [Com2 CR]<br />

Stahlverarbeitung 451


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

D.6 ERWÄRMEN VON PROZESSLÖSUNGEN (SÄUREN,<br />

EMULSIONEN…)<br />

Das Erwärmen von Prozesslösungen ist an verschiedenen Stellen bei der Eisenmetallverarbeitung<br />

notwendig, z.B. beim Erwärmen von Beizsäure, bei Emulsionsspaltung oder bei der<br />

Reduzierung/Eindampfung von Abwasser. Im Prinzip stehen zwei <strong>Techniken</strong> zur Verfügung:<br />

Wärmetauscher und Tauchbrenner. Das jeweilige Funktionsprinzip für Wärmetauscher und<br />

Tauchbrenner ist in Bild D.6-1 bzw. Bild D.6-2 dargestellt.<br />

Die früher eingesetzte Technik des Eindüsens von Dampf (z.B. zur Erwärmung von Beizsäure) wird<br />

hier nicht näher betrachtet, da diese zu einer unnötigen Verdünnung des Prozessbades führt.<br />

In Wärmetauschern sind das Heizmedium und die zu heizende Flüssigkeit voneinander getrennt, es<br />

findet keine Durchmischung (oder Kontamination) statt. Bei Tauchbrennern wird das Heizmedium,<br />

heiße Verbrennungsgase, direkt in die zu heizende Flüssigkeit geleitet, und beide werden vermischt.<br />

Beide Heizmethoden haben Vor- und Nachteile, ihre Anwendung hängt bis zu einem gewissen Grad<br />

von den individuellen Gegebenheiten der jeweiligen Anlage ab.<br />

In den Fällen, in denen Abwärme in Form von Dampf oder eines anderen Heizmediums (mit<br />

geringerer Temperatur) zur Verfügung steht, werden üblicherweise Wärmetauscher eingesetzt. Es gibt<br />

verschiedene Bauarten für Wärmetauscher (Röhren oder Platten), je nach den chemischen<br />

Eigenschaften des zu heizenden Produktes und/oder des Heizmediums müssen qualitativ hochwertige<br />

Materialien verwendet werden. Wärmetauscher benötigen eine große Oberfläche für den<br />

Wärmeübergang.<br />

Steht Brenngas in ausreichendem Maße zur Verfügung oder müsste Dampf erst noch erzeugt werden,<br />

kann es sinnvoll sein, den Brenner direkt zum Aufheizen zu verwenden und so den Wirkungsgrad zu<br />

erhöhen. Ein Nachteil ist, dass das Produkt mit CO2, SO2, NOx etc. kontaminiert wird, was zu<br />

Problemen führen kann. Außerdem könnten Teile des Produktes (z.B. Säuredampf, Tröpfchen) mit<br />

dem Abgas ausgetragen werden und somit eine Abgasbehandlung notwendig machen. [VOEST]<br />

Heating medium = Heizmedium<br />

Flue gas = Abgas<br />

Steam = Dampf<br />

Water = Wasser<br />

Bild D.6-1: Prinzip eines Wärmetauschers<br />

[VOEST]<br />

Oil = Öl<br />

Acid = Säure<br />

Waste water = Abwasser<br />

452 Stahlverarbeitung


Fuel gas = Brenngas<br />

Air = Luft<br />

Flame = Flamme<br />

Bild D.6-2: Prinzip eines Tauchbrenners<br />

[VOEST]<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Product = Produkt<br />

Acid = Säure<br />

Waste water = Abwasser<br />

Es wurden einige Vorteile von Tauchbrennern berichtet: Neben finanziellen Einsparungen wurde<br />

geringerer Energie- und Säureverbrauch angeführt.<br />

Stahlverarbeitung 453


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

D.7 FLUXEN<br />

D.7.1 Innerbetriebliche Regenerierung von Flussmittel-bädern<br />

(Eisenentfernung)<br />

Während des Betriebes steigt die Eisenkonzentration in Flussmittelbädern an. Ab einem bestimmten<br />

Wert werden die Flussmittellösungen unbrauchbar. Um die Flussmittellösung zurückführen zu<br />

können, muss das Eisen entfernt werden. Dies erfolgt kontinuierlich oder chargenweise.<br />

D.7.1.1 Eisenentfernung mittels Ammoniak und H2O2-Oxidation<br />

Durch Zugabe von Ammoniak (zur Einstellung des pH-Wertes) und H2O2 (als Oxidationsmittel) wird<br />

Eisen als Fe(OH)3 abgeschieden und NH4Cl wird gemäß den folgenden Reaktionsgleichungen<br />

gebildet:<br />

HCI + NH4OH → NH4Cl + H2O<br />

2FeCl2 + H2O2 + 4NH4OH → 2Fe(OH)3 + 4NH4Cl<br />

Der abgeschiedene Eisenhydroxidschlamm wird abgezogen und deponiert.<br />

gereinigte<br />

Fluxlösung<br />

Filterpresse<br />

Filterkuchen<br />

Fluxbad<br />

ZnCl2 + NH4Cl<br />

Wasserstoffperoxid<br />

Ammoniumwasser<br />

Bild D.7-1: Fließschema für Flussmittelregeneration<br />

[DK-BAT-93]<br />

Zink, das ursprünglich in der Lösung enthalten oder durch Verzinkungsgut, welches mit Lösungen aus<br />

der Spüle oder dem Beizbad benetzt ist, eingetragen wird, verbleibt als ZnCl2.<br />

Normalerweise ist das erzeugte Verhältnis von NH4Cl zu ZnCl2 größer als es von den meisten<br />

Galvanisierern benötigt wird, und die erzeugte Salzmenge reicht nicht aus, den Verbrauch von<br />

Flussmittel zu ersetzen. Dieses kann durch verbrauchte Beizlösung oder durch Entzinkungslösung, die<br />

eine Erhöhung der Flussmittelsalze verursacht, ersetzt werden. Eine andere Möglichkeit, das<br />

NH4Cl/ZnCl2-Verhältnis der erzeugten Salze zu beeinflussen, ist eine Vorreaktion der verbrauchten<br />

Beizlösung oder der verbrauchten Entzinkungslösung mit Krätze oder Asche, um ZnCl2 anstelle von<br />

NH4Cl zu erzeugen.<br />

2HCl + Zn (Krätze) → ZnCl2 + H2 ↑<br />

2HCl + ZnO (Asche) → ZnCl2 + H2O ↑<br />

Reaktor<br />

Schlammeindicker<br />

Schlammtank<br />

454 Stahlverarbeitung


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Eine automatische pH-Wert- und Redox-Kontrolle ermöglicht eine selektive Eisenausscheidung (mit<br />

ca. 50 % Eisen in den Feststoffen) und ein geringes Oxidierungspotential, was eine Zerstörung<br />

organischer Additive im Flussmittelbad verhindert. Um eine maximale Eindickung und<br />

Filtrationswirkung zu erhalten, wird ein selektives Flockungsmittel zugegeben, das zu einer großen<br />

Absetzrate für Feststoffe, Klarheit des Überlaufs und verbesserte Filtration des Ablaufs führt. Ein<br />

Feststoffgehalt des Filterkuchens von ungefähr 50 % ist erreichbar.<br />

Es ist möglich, eine Flussmittellösung zu erzeugen, die den Erfordernissen beim Galvanisieren<br />

entspricht. Für eine optimale Zusammensetzung kann eine Zugabe von Zinkchlorid oder<br />

Ammoniumchlorid notwendig sein. [DK-BAT-93]<br />

D.7.1.2 Eisenentfernung mittels elektrolytischer Oxidation<br />

Das elektrolytische Oxidationsverfahren besteht aus einem oder mehreren Reaktionsmodulen für die<br />

elektrolytische Oxidation des gelösten Eisens und einer Reihe von Sedimentationstanks zum<br />

Ausscheiden des Fällungsproduktes. Ein Fließschema ist in Bild D.7-1 gezeigt.<br />

Centrifugal pump = Kreiselpumpe<br />

Upper/ lower manifold = oberes/unteres Verteilerrohr<br />

Reactor = Reaktor<br />

Bild D.7-2: Schema des elektrolytischen Oxidationsverfahrens<br />

[Choice/Barr-IG-94]<br />

Recirculation & Sedimentation Tank=Rezirkulations-&<br />

Absetzbecken<br />

Primary/Secondary= Primär/sekundär<br />

Pump= Pumpe<br />

Im Reaktor werden zweiwertige Eisen(II)-Ionen zu dreiwertigen Eisen(III)-Ionen oxidiert und als<br />

Hydroxid ausgefällt. Dabei wird Säure gebildet. Als Ergebnis dieser Änderungen sinkt die<br />

Konzentration des gelösten Eisens und die Säurekapazität der Lösung, welche den Reaktor verlässt.<br />

Hierdurch und durch das kontinuierlich Eingetragen von Spülwasser oder Beizlösung in den<br />

Hauptflussmitteltank sind Eisen und Säurekapazität im Rezirkulationstank geringer als im Haupttank.<br />

Das Verhältnis der Konzentrationen in den beiden Tanks hängt von einer Reihe von Faktoren ab, aber<br />

Konzentrationen von praktisch Null Gramm im Rezirkulationstank und von weniger als 2 Gramm pro<br />

Stahlverarbeitung 455


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Liter im Haupttank können leicht erreicht werden; sogar Konzentrationen von 1 g/l oder weniger sind<br />

bei sorgfältigem Betrieb möglich. [Choice/Barr-IG-94]<br />

· Das System basiert auf der Chloridbilanz, und alle aus der Spülung in den Flussmitteltank<br />

eingetragenen Chloride werden zur Bildung/Auffrischung von Zinkammoniumchlorid verwendet.<br />

· Eisen wird entfernt.<br />

· eine Abwasserbehandlung ist nicht erforderlich.<br />

· eine Weiterleitung des Spülwassers in die Beiztanks ermöglicht signifikante Einsparungen bei<br />

den Kosten für Säure.<br />

· Wasserverbrauch und Kosten werden minimiert. [Choice/Barr-IG-94]<br />

Es wurden mögliche Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Ersatzteilen angeführt, da der Lieferant<br />

in Australien sitzt. [Com2 EGGA]<br />

D.7.1.3 Eisenentfernung mittels Ionenaustauscher<br />

Beim Ionenaustauschverfahren werden Harze eingesetzt, um das Eisen zu absorbieren. Da dieses<br />

Verfahren empfindlich auf Feststoffpartikel reagiert, muss die Flussmittellösung zunächst gefiltert<br />

werden. Dies kann in Standardplattenfiltern erfolgen. Durch Zugabe von konzentrierter NaOH wird<br />

der pH-Wert eingestellt. Durch ständiges Rühren in der Neutralisationseinrichtung wird eine<br />

homogene Mischung erzeugt, die dann durch die Ionenaustauschkolonnen gepumpt wird, wo das<br />

Eisen absorbiert wird. Anschließend wird die Flüssigkeit in das Spülbad/Flussmittelbad<br />

zurückgepumpt. Wenn die Harze mit Eisen gesättigt sind, müssen sie ‚gestrippt’ und regeneriert<br />

werden. Die Strippungs-/Regenerierungslösung wird aus einem Vorratsbehälter über die Kolonnen in<br />

einen anderen Behälter umgepumpt, wobei in der Kolonne ein Austausch von Eisen und Säure<br />

stattfindet. Eisen wird in HCl gelöst, während die Säure am Harz absorbiert wird. [Sprang-IG-97]<br />

D.7.2 Externe Wiederverwertung von verbrauchter<br />

Flussmittellösung<br />

D.7.2.1 NH3 Entfernung, Ausscheidung und teilweise Verwertung zur<br />

Produktion von frischer Flussmittellösung<br />

� Keine wurden keine Informationen eingereicht.<br />

D.7.2.2 H2O2 Oxidation und Verwertung zur Produktion von frischer<br />

Flussmittellösung<br />

� Keine wurden keine Informationen eingereicht.<br />

456 Stahlverarbeitung


D.8 SPÜLEN<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

D.8.1 Effizienter (Mehrfach-) Einsatz von Spülwasser<br />

Bild D.8-1 zeigt die Varianten der gängigen Spültechniken, von überholten Durchlaufspülen bis hin zu<br />

komplizierten kombinierten Spülsystemen. Die zugehörigen Wasserverbräuche sind in Tabelle D.8-1<br />

wiedergegeben. Aufgrund des hohen Wasserverbrauches bei (Einmal-) Durchlaufspülen ist diese<br />

Technik nicht mehr akzeptabel. Mehrfachspülen (Kaskaden) und Standspülen führen zu ausreichend<br />

hohen Konzentrationen, die eine Verwertung in vorgeschalteten Prozessbädern oder einen Einsatz<br />

von Regenerierungs- und Rückgewinnungsmaßnahmen erlauben.<br />

Items to be pickled = Beizgut<br />

Pickling = Beize<br />

Rinsing = Spülung<br />

Single rinse /flow rinse = (einmal) Durchlaufspüle<br />

Mutliple rinse = Mehrfachspülung<br />

Bild D.8-1: Spülsysteme<br />

[Rituper93]<br />

2/4-step cascade = Kaskade mit 2/4 Stufen<br />

Static rinse (tank) = Standspüle<br />

Spray rinse = Sprühspüle<br />

Combined rinse system = kombiniertes Spülsystem<br />

Stahlverarbeitung 457


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Konzentration im Beizbad<br />

[g/l]<br />

100 200 600<br />

Restkonzentration im letzen Spülbad<br />

[mg/l]<br />

5 10 20 50 5 10 20 50 5 10 20 50<br />

Spülkriterium 2 10 4 10 4 5 10 3 2 10 3 4 10 4 2 10 4 10 4 4 10 3 1,2 10 5 6 10 4 3 10 4 1,2 10 4<br />

Spülsystem Anzahl der Bäder Spülwasserverbrauch [m 3 /h] Spülwasserverbrauch [m 3 /h] Spülwasserverbrauch [m 3 /h]<br />

Durchlaufspüle 1 2000 1000 500 200 4000 2000 1000 400 12000 6000 3000 1200<br />

2-Stufen Kaskade 2 14,1 10 7,1 4,5 20 14,1 10 6,3 34,6 24,5 17,3 11<br />

3-Stufen Kaskade 3 2,7 2,1 1,7 1,3 3,4 2,7 2,1 1,6 5,0 4,0 3,1 2,3<br />

4-Stufen Kaskade 4 1,2 1,0 0,9 0,7 l,4 1,2 1,0 0,8 1,9 1,6 1,3 1,0<br />

Stand- und<br />

Durchlaufspüle<br />

2 400 200 100 40 800 400 200 80 2400 1200 600 240<br />

Standspüle<br />

2-Stufen Kaskade<br />

3 6,3 4,5 3,2 2,0 9,0 6,3 4,5 2,9 15,5 11,0 7,7 4,9<br />

Standspüle<br />

3-Stufen Kaskade<br />

4 1,6 1,3 1,0 0,7 2,0 1,6 1,3 0,9 2,9 2,3 1,8 1,3<br />

Sprühspüle<br />

Wirkungsgrad 100 %<br />

1 9,9 9,2 8,5 7,6 10,6 9,9 9,2 8,3 11,7 11,0 10,3 9,4<br />

Sprühspüle<br />

Wirkungsgrad 30 %<br />

1 3,3 3,1 2,9 2,6 3,6 3,3 3,1 2,8 4,0 3,7 3,5 3,2<br />

Bemerkung: Ausschleppung 100 l/h<br />

Tabelle D.8-1: Vergleich der Spülwasserverbräuche unterschiedlicher Spülsysteme<br />

[Rituper93]<br />

458 Stahlverarbeitung


D.8.2 Behandlung von Spülwasser<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Ionenaustauscher, elektrolytische Eisenentfernung, Umkehrosmose, oxidierende<br />

Eisenentfernung<br />

� Es wurden keine Informationen eingereicht.<br />

D.9 PROZESSWASSER- UND ABWASSERBEHANDLUNG<br />

D.9.1 Behandlung von öl- und zunderhaltigem Abwasser<br />

In den meisten Fällen wird Grobzunder gleich am Anfallort in Zundergruben (kleine<br />

Gravitationsabscheider) abgeschieden, um Anlagen vor Beschädigung zu schützen, z.B. wenn das<br />

zunderhaltige Abwasser mittels Pumpen befördert werden muss. Zundergruben können den<br />

Schwebstoffgehalt im Abwasser (Durchfluss 20 - 40 m 3 /(m 2 h)) von 200 - 800 mg/l bis auf 60 - 100<br />

mg/l reduzieren. Der Vorteil von dezentralisierten Zunderfängen ist, dass keine Sedimentation<br />

/Ablagerung in den Spülrinnen und damit weniger Korrosion stattfindet.<br />

Zur weiteren Behandlung (Zwischenbehandlung) wird das Wasser normalerweise physikalisch in<br />

Absetzbecken behandelt, um Grobzunder und Öl abzutrennen. Es stehen verschiedene Bauarten,<br />

vertikal und horizontal durchströmte Absetzbecken, zur Verfügung. Bild D.9-1 und Bild D.9-2 zeigen<br />

Beispiele solcher Schwerkraftabscheider.<br />

Das Prinzip dieser Abscheider ist, dass grobe, schwere Partikel sich am Boden des Beckens absetzen,<br />

während der größte Teil des dispergierten Öls an die Oberfläche steigt. Das Wasser wird über einen<br />

Überlauf mit einer Ölbarriere, die verhindert, dass mit dem gereinigten Wasser Öl ausgetragen wird,<br />

abgeleitet. Die abgeschiedenen Feststoffe werden mit Bodenräumern in einen Sammeltrichter<br />

befördert, von wo aus sie - mittels Pumpen oder Absaugleitungen - ausgetragen werden können.<br />

5<br />

4<br />

1<br />

3<br />

2<br />

7<br />

Stahlverarbeitung 459<br />

8<br />

6<br />

round.ds4<br />

1 Abwasserzulauf 5 Reinwassersammelleitung<br />

2 Wasserverteiler 6 Reinwasserablauf<br />

3 Absetzbecken Reservoir 7 Schlammsammeltrichter<br />

4 Reinwasserüberlauf 8 Bodenräumer<br />

(Absaugleitungen für Schlammaustrag sind nicht gezeigt)<br />

Bild D.9-1: Vertikaldurchströmtes Rundabsetzbecken<br />

[DFIU98]


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

1<br />

3<br />

2<br />

1 Abwasserzulauf 4 Reinwasserablauf<br />

2 für Sedimentation nutzbarer Raum 5 Schlammkratzer<br />

3 Schlammsammeltrichter<br />

Bild D.9-2: Horizontaldurchströmtes Absetzbecken<br />

[DFIU98]<br />

5<br />

460 Stahlverarbeitung<br />

4<br />

settling.ds4<br />

Die erreichbare Reduktion hängt von der Tankgröße, der Korngrößenverteilung, der Zugabe von<br />

Flockungsmitteln und dem Ölgehalt ab. Absetzbecken können Schwebstoffgehalte von 40 - 80 mg/l<br />

auf 20 - 35 mg/l reduzieren (Durchfluss 4 - 15 m 3 /(m 2 h)).<br />

Eine andere Art von Schwerkraftabscheidern sind Schneckenklärer (Schneckenentwässerer) und<br />

Lamellenklärer, die im Vergleich zu Absetzbecken eine kompaktere Bauweise haben. In<br />

Lamellenklärern (Bild D.9-3) wird das einströmende Wasser über eine Reihe von schrägstehenden<br />

Blechen (Lamellen) geleitet. Die Absetzhöhe ist viel geringer. Die abgeschiedenen Feststoffe rutschen<br />

entlang der Platten herunter, während das Öl an der Unterseite der Bleche nach oben steigt und dort<br />

durch Skimmer abgesammelt wird. Das gereinigte Wasser wird über ein Überlaufwehr abgeleitet. Die<br />

Sedimente werden am Boden, z.B. durch Förderschnecken ausgetragen.<br />

Schneckenklärer (siehe Bild D.9-4) sind im Wesentlichen Tanks mit einem schrägen Boden. Die<br />

Feststoffe, die sich aufgrund der Schwerkraft absetzen, werden durch die rotierende Schraube, die<br />

teilweise in die Sedimente hineinragt, ausgetragen.<br />

Clean water = saubere Wasser<br />

Sludge = Schlamm<br />

Bild D.9-3: Schema eines Lamellenklärers<br />

[Fichtner]<br />

Oil = Öl<br />

Inlet = Einlauf


Overflow weir = Überlaufwehr<br />

Mudguard = Schlammabscheider<br />

Skimmer = Abschöpfer<br />

Bild D.9-4: Schneckenklärer<br />

[BSW-WWT-90]<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Feed distributor = Einlaufverteiler<br />

Discharge launder = Austrag<br />

In Zentrifugalabscheidern werden Zunderpartikel durch die Zentrifugalkraft an die Wand gepresst.<br />

An der Wand der Abscheidekammer sinken die Zunderpartikel nach unten in einen Auffangbehälter.<br />

Wenn dieser voll ist, setzt ein automatischer Austragvorgang ein. Nachteil dieses Verfahrens ist, dass<br />

keine Ölabtrennung möglich ist.<br />

Öl, das an der Oberfläche schwimmt, wird durch Ölabschöpfer (Skimmer) entfernt. Das Öl haftet an<br />

Endlosbändern oder Schläuchen, die im Bad hängen. Mit diesen Bändern und Schläuchen wird das Öl<br />

zu Ablaufrinnen außerhalb des Absetzbeckens befördert und abgestreift. Anstelle eines Endlosbandes<br />

kann auch ein Rad eingesetzt werden.<br />

Die Feinreinigung findet in Kies- oder Sandfiltern statt (Bild D.9-5). Das Wasser fließt von oben<br />

nach unten durch das Filtermedium, und so werden große Mengen an Zunder, Schlamm und Öl<br />

zurückgehalten. Je nach Reinigungssystem können diese Filter alle Stoffe bis zu einer Korngröße von<br />

1 Mikron aus dem Wasser entfernen. Das gereinigte, aber immer noch thermisch belastete Wasser,<br />

wird in Kühltürmen auf die erforderliche Rezirkulationstemperatur gekühlt. Kies- und Sandfilter<br />

müssen gereinigt werden, um Feststoffe und Kohlenwasserstoffe zu entfernen. Die Filter werden in<br />

definierten Zeitabständen, oder wenn ein vorgegebener Filterwiderstand erreicht wird, rückgespült.<br />

Die Rückspülung erfolgt mit Wasser oder Luft. Das zur Rückspülung benötigte Wasser beträgt in etwa<br />

1 – 3 % des gereinigten Wassers.<br />

Einige Sandfilter werden kontinuierlich rückgespült. Dabei fließt das Wasser von unten nach oben<br />

durch das Filtermedium. Kontinuierlich wird Sand nach oben befördert und gewaschen. Der gereinigte<br />

Sand fällt oben auf das Filtersandbett.<br />

Rückspülwasser ist normalerweise hoch belastet und wird entweder in den Vorbehandlungsanlagen,<br />

wenn nötig unter Zugabe von Flockungsmitteln, oder getrennt in separaten<br />

Schlammbehandlungseinheiten behandelt.<br />

Stahlverarbeitung 461


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Zur Behandlung von Rückspülwässern der Sandfilter wird das Wasser durch Zugabe von<br />

Flockungsmitteln eingedickt und in Sedimentationsstufen geklärt. Das Flockungsmittel wird dem<br />

Rückspülwasser in einer Vorreaktionskammer zugegeben und vermischt. In der zentralen Kammer<br />

setzt sich der Schlamm ab. Das gereinigte Wasser wird über ein Überlaufwehr abgeleitet und wieder<br />

dem Sandfiltersystem zugeführt. Mit Kratzvorrichtungen wird der Schlamm am Boden eingesammelt<br />

und abgezogen.<br />

Wenn der anfallende Schlamm zu viel Wasser enthält, wird eine Presse zur Entwässerung eingesetzt.<br />

Solch eine Presse kann als Filterpresse, Membranfilterpresse oder als Zentrifuge ausgebildet sein. Das<br />

gefilterte Wasser wird in den Eindicker zurückgeleitet. [EUROFER HR]<br />

Rinsing = Spülen<br />

Gravel filter = Kiesfilter<br />

Filter packing = Filterschüttung<br />

Tuyere bottom= Stützboden<br />

Filtrate = Filtrat<br />

rinsing air entry = Spüllufteinlass<br />

crude water entry = Rohwassereintritt<br />

sludge exit = Schlammaustrag<br />

Venting = Belüftung<br />

Clean water exit = Reinwasseraustrag<br />

rinse water entry = Spülwassereinleitung<br />

Filter gravel = Fliterkies<br />

Nozzle = Düse<br />

Nozzle bottom = Düsenboden<br />

Rinsing air = Spülluft<br />

Filter nozzle = Filterdüse<br />

Rinse water = Spülwasser<br />

Bild D.9-5: Beispiel eines Kieselfilters mit Andeutung des Rückspülvorgangs<br />

[Theobald]<br />

Eine weitere Option zur Feinreinigung von vorgeklärten Abwässern sind Filter, die aus zylindrischen<br />

Drahtgeflechtfilterelementen bestehen (siehe Bild D.9-6).<br />

462 Stahlverarbeitung


Water = Wasser<br />

Filter additives = Filteradditive<br />

Filtrate = Filtrat<br />

Compressed air = Druckluft<br />

Filtering fabric= Filtergewebe<br />

Supporting fabric= Stützgewebe<br />

Spacer = Abstandhalter<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Filtration process = Filtrationsprozess<br />

Detaching = Ablösung<br />

Regeneration = Regenerierung<br />

Sludge drying= Schlammtrocknung<br />

Wire-netting filter = Drahtgewebefilter<br />

Storage tank = Vorratstank<br />

Bild D.9-6: Beispiel eines Drahtgewebefilters mit Andeutung des Rückspülvorgangs<br />

[Theobald]<br />

Die Betriebsphasen dieser Filter werden unterschieden in<br />

• Startphase, während der sich eine Filterhilfsschicht auf dem Maschengewebe aufbaut.<br />

• Filtrationsphase, während der weiteres Filterhilfsmittel aufgeschichtet wird, um Filtrat und<br />

Schlammschicht durchlässig zu halten.<br />

• Rückspülphase, während der die Filter durch Umkehrung der Fließrichtung gereinigt werden.<br />

Schlamm aus der Rückspülung kann direkt entwässert werden und muss vor der Verwertung (z.B. in<br />

der Sinteranlage) nur speziell behandelt werden, wenn die Ölgehalte zu hoch sind. [Theobald]<br />

Für eine effizientere Zwischenreinigung und für eine verbesserte Abtrennung von Zunder und Öl<br />

wurden so genannte belüftete Feinzunderfänge, wie in Bild D.9-7 gezeigt, entwickelt. Diese<br />

vereinigen die Prinzipien der Sedimentation und der Flotation. Feststoffe setzen sich am Boden ab und<br />

werden durch Kratzvorrichtungen entfernt, während Luft eingedüst wird (Luftbläschen), die das<br />

Aufschwimmen des Öls verbessern.<br />

Stahlverarbeitung 463


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Bodenräumer<br />

Bild D.9-7: Belüfteter Feinzunderfang<br />

[DFIU 98]<br />

Ölabtrennzone<br />

Lufteinlassröhren<br />

Durch die Bewegung wird das vom Feinzunder absorbierte Öl abgewaschen. Die verbesserte<br />

Trennung von Öl und Zunder und der dadurch gesenkte Ölgehalt im Zunder, verbessern die<br />

Wiederverwertungsmöglichkeiten. Mit Verweilzeiten von 15 bis 30 Minuten und Durchflussmengen<br />

von 15 - 20 m 3 /(m 2 h) können belüftete Feinzunderfänge Reduktionsraten von 99 % für Partikel > 63<br />

µm und 20 - 80 % für Partikel zwischen 31 - 63 µm (abhängig von der Korngrößenverteilung)<br />

erzielen. [DFIU98], [Theobald],<br />

Einlass<br />

Auslass<br />

Reduktion<br />

[mg/l]<br />

[mg/l]<br />

[%]<br />

Schwebstoffe 32,3 25,8 20,1<br />

Sinkstoffe 95,5 44,2 53,7<br />

Fe gesamt 43,5 24,6 43,4<br />

Kohlenwasserstoffe 1 2,0 1,3 35,0<br />

Bemerkung: Datenquelle [StuE-111-3]<br />

1<br />

Bestimmt gemäß DIN 38 409, Teil 18, 1981<br />

Tabelle D.9-1: Beispiel der mit belüfteten Feinzunderfängen erreichten Emissionswerte<br />

Eine Reduzierung der Öl- und Fettgehalte durch Einsatz von belüfteten Feinzunderfängen als<br />

Vorreinigungsstufe vor Kies- oder Sandfilter kann den Betrieb der Filter verbessern. Die Intervalle für<br />

die Rückspülung werden durch die geringere Belastung verlängert, und die Verstopfung der Filter<br />

durch Öl und Fette wird minimiert. [UBA-Kloeckner-82]<br />

Walzzunder kann wegen seiner ferro-magnetischen Eigenschaften auch durch Magnetfilter (siehe<br />

Beispiel in Bild D.9-8) entfernt werden. Eine Spule erzeugt ein Magnetfeld, in dem das Stahlgehäuse<br />

des Filters und die Matrix aus Fasern magnetisiert werden (Verstärkung). Aufgrund des hohen<br />

Gradienten werden auch kleine ferro-magnetische Partikel, wie Feinzunder, angezogen.<br />

464 Stahlverarbeitung


Matrix fiber = Matrixfasern<br />

Bild D.9-8: Magnetabscheider (Beispiel eines Hochgradienten MA)<br />

[Svedala]<br />

D.9.2 Kühlsysteme und Kühlwasserbehandlung<br />

Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

Um Kühlwasserkreisläufe geschlossen betreiben und so den Wasserverbrauch reduzieren zu können,<br />

muss das Kühlwasser rückgekühlt und behandelt werden.<br />

Die Kühlung erfolgt entweder durch Verdampfung in Kühltürmen, durch Wärmetauscher oder in<br />

Hybrid-Kühltürmen (Mischformen). In zwangsbelüfteten Gegenstrom-Kühltürmen wird das Wasser<br />

auf Gitter in den Zellen des Turms gesprüht und fließt über die Blöcke in das Auffangbecken. Seitlich<br />

oder oben angebrachte Gebläse saugen Umgebungsluft an, die dann im Gegenstrom an dem Wasser<br />

vorbeistreicht und dieses kühlt. Durch Kontrolle des Luftstroms wird die Kühlwirkung gesteuert. Die<br />

Entsalzung wird über Messungen der elektrischen Leitfähigkeit geregelt. Falls notwendig werden<br />

Dispergierungsmittel, Natriumhypochlorit und Biozide (zur Vermeidung von Bakterien- und<br />

Pilzwachstum) sowie Säure oder Basen (pH-Wert) zugegeben. [EUROFER HR]<br />

Platten-Wärmetauscher bestehen aus Platten mit Durchflusskanälen, die zu Paketen<br />

zusammengefasst werden. Durch die Platten wird alternierend warmes Abwasser und kaltes<br />

Kühlwasser gepumpt. Der Wärmeübergang findet durch die Wände der Platten statt. [EUROFER HR]<br />

In Hybrid-Kühltürmen ist im oberen Teil des Kühlturms ein Plattenwärmetauscher installiert. Im<br />

unteren Teil wird das Wasser durch Verdunstung gekühlt. Durch den Wärmetauschers wird die zu<br />

100 % gesättigte feuchte Luft erwärmt und kondensiert später und weniger intensiv.<br />

Bei Planung und Bau von Kreislaufwasserbehandlungen mit Kühltürmen müssen die geographischen<br />

Gegebenheiten einer Anlage berücksichtigt werden. Wegen der Verdampfung bei der Rückkühlung<br />

kann es, insbesondere in Zentraleuropa, zu permanenter Nebelbildung (sog. Industrieschnee) kommen.<br />

[EUROFER HR]<br />

Stahlverarbeitung 465


Teil D / <strong>Techniken</strong> aus mehreren Untersektoren<br />

466 Stahlverarbeitung


ANNEXES


Best Available Technique Reference Document on<br />

Ferrous Metals Processing<br />

Annex I. Monitoring............................................................................................................................471<br />

Annex II. Legislation............................................................................................................................473<br />

Glossary ..............................................................................................................................................483<br />

References ..............................................................................................................................................487<br />

Ferrous Metals Processing Industry 469


ANNEX I. MONITORING<br />

Annexes<br />

On issues specific to the ferrous metals processing sector, it was reported during the 2 nd TWG<br />

meeting that there are difficulties in measuring acid fumes (especially HF and in low<br />

concentration ranges) and on measuring fugitive emissions.<br />

It was also mentioned that for discontinuous sampling, the sampling period and number of<br />

samples taken should be sufficient to demonstrate that the results are reflective of the actual<br />

performance.<br />

No further information on monitoring was submitted.<br />

Ferrous Metals Processing Industry 471


ANNEX II. LEGISLATION<br />

Annexes<br />

No other information on legislation regarding the ferrous metals processing than that presented<br />

in this annex was submitted. In cases where the legislation of certain Member States is missing,<br />

that information was not made available to the Bureau.<br />

1. HELCOM and PARCOM Recommendations<br />

In the following HELCOM and PARCOM recommendations regarding ferrous metals processes<br />

are summarized:<br />

HELCOM Recommendation 11/7<br />

1. As of January 1st 1995 dust emissions from processes (including rolling, furnaces in rolling<br />

mills and cutting) in the iron and steel industry should be avoided or collected and filtered<br />

before being allowed to enter into the atmosphere.<br />

2. Fugitive emissions from all processes should be avoided as far as technically feasible e.g.<br />

by encapsulation, evacuation hoods combined with good housekeeping practices.<br />

3. Fabric filters or technology environmentally equivalent should be used for dust cleaning<br />

e.g. in sintering plants, for secondary gases from blast furnaces and basic oxygen furnaces,<br />

in electric arc furnaces and at cutting and grinding operations.<br />

When these technologies are used the particulate matter content of the filtered gases should,<br />

as a guiding value, not exceed 10 mg/m 3 (ndg). In any case, the particulate matter content of<br />

the filtered gases should not exceed 50 mg/m 3 (ndg).<br />

4. A good process and device control and regular monitoring should be maintained in order to<br />

keep emissions low. From 1987 dust emissions shall be continuously monitored if the<br />

particulate emission is 5 kg/h or more or the cadmium emission is 5 g/h or more and that<br />

installations with a particulate emission of 2 to 5 kg/h shall be equipped with measuring<br />

instruments which continuously determine waste gas opacity, e.g. optical transmission.<br />

HELCOM Recommendation 17/5<br />

1. General requirements<br />

• process water, polluted cooling water and polluted stormwater should be treated separately<br />

from unpolluted cooling water at each plant<br />

• installation of closed water systems should be developed for process water and polluted<br />

cooling water in order to reach a circulation rate of at least 95 %<br />

• production processes, utilization of by-products, waste- and storm-water treatment<br />

technology should be developed in order to minimise discharges<br />

• internal and external measures should be taken to minimise accidental discharges (e.g.<br />

installation of sufficient storage capacity for untreated waste waters)<br />

• sludges should be disposed of in a manner causing minimal environmental hazard,<br />

preferably by treating and entering the sludges to the blast furnace, sintering plant or<br />

electric arc furnace<br />

2. Requirements to the effluent of the plant<br />

After having fulfilled the general requirements under 1, the following limit values should not be<br />

exceeded as annual mean values:<br />

Ferrous Metals Processing Industry 473


Annexes<br />

<strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong>: Suspended Solids 50 g/t (or 1 t/a) Oil 10 g/t (or 0.2 t/a for existing plants only)<br />

Cold <strong>Rolling</strong>: Suspended Solids 10 g/t Oil 5 g/t<br />

HELCOM Recommendation 13/6<br />

Definition of best environmental practice<br />

PARCOM Recommendation 92/3 concerning limitation of pollution from new secondary<br />

steel production and rolling mills<br />

Contracting parties to the convention for the prevention of marine pollution from land-based<br />

sources agree that:<br />

Measures should be taken to reduce NOx emissions at pickling plants where nitric acid is used<br />

and NOx emissions (as NO2) exceed 5 tonnes /year. The measures should aim at a reduction rate<br />

of at least 70 %.<br />

At least 95 % process water (i.e. water from direct cooling) should be recirculated from hot<br />

rolling and continuous casting machines.<br />

The discharges of suspended solids (s.s.) and oil in bleed from process water systems from hot<br />

rolling should not exceed 50 g/tonne processed steel for suspended solids and 10 g/tonne for oil.<br />

Before discharging spent oil emulsions from cold rolling, treatment by e.g. ultrafiltration should<br />

be carried out. The discharges from cold rolling should not exceed 10 g/tonne for s.s. and 5<br />

g/tonne processed steel for oil. For plants with integrated waste water systems the total annual<br />

discharge should not exceed the sum of the annual production multiplied with the values above<br />

for each process.<br />

Waste water flow from pickling should be reduced as far as possible. Discharges of metals from<br />

pickling plants should be limited as follows:<br />

Ni 1 mg/l<br />

Cr-tot 1 mg/l<br />

Cr (VI) 0.1 mg/l<br />

Zn 2 mg/l<br />

Cd 0.2 mg/l<br />

(maximum concentration of metals in effluent water in unfiltered samples)<br />

In pickling plants using more than 20 tonnes of nitric acid per year, measures should be taken in<br />

order to reduce the nitrate discharges by applying acid regeneration, or equally efficient method.<br />

Recovery of metals from all zinc-rich (zn concentration above 16 %) filter dust and filterdust<br />

from all stainless steel production should be carried out.<br />

PARCOM Recommendation 90/1 of 14 June 1990 on the definition of the bestavailable<br />

technology for secondary iron and steel plants<br />

The Paris Commission agrees that as a minimum the following measures constitute the best<br />

available technology for secondary iron and steel plants:<br />

• Fabric filters for dust cleaning or equally efficient arrestment system at cutting, grinding<br />

and scarfing operations<br />

• Regeneration of pickling baths and closing of rinse water systems<br />

• Addition of hydrogen peroxide to pickling baths containing nitric acid or any equivalent<br />

measure which enables reduction on NOx to the atmosphere<br />

474 Ferrous Metals Processing Industry


Annexes<br />

• Sedimentation combined with filtration of waste water from continuous casting and rolling.<br />

Recirculation or re-use of the water.<br />

• Metal recovery from filter dust.<br />

2. GENERAL AUSTRIAN EMISSION LIMITS VALUES INTO AIR<br />

(see also ordinance Nr. 160)<br />

2.1. Installations for Heating / Reheating / Heat Treatment<br />

(see BGBl. II Nr. 160, page 727, para. 5)<br />

SO2 emission limit value, using coke oven gas 300 mg/Nm 3<br />

NOx emission limit value, using preheated air 750 mg/Nm 3 NOx emission limit value, not using preheated air<br />

(calc. as NO2)<br />

500 mg/Nm 3 (calc. as NO2)<br />

O2 reference value for gas or liquid fuels is 5 % (details see page 726 of the ordinance)<br />

2.2 Installations for Acid Surface Treatment<br />

(see BGBl. II Nr. 160, page 727, para. 7)<br />

SO2 emission limit value 300 mg/Nm 3<br />

NOx emission limit value 500 mg/Nm 3 (calc. as NO2)<br />

O2 reference value for gas or liquid fuels is 3 %, for solid fuels 6 % (details see page 726 of the<br />

ordinance)<br />

The above limit value are half hourly mean values and have to be applied to new plants. Old<br />

plants have to reach these values 5 years later, after this ordinance is entering into force, that<br />

means in June 2002. More details are listed in the ordinance.<br />

2.3 General Austrian Emission Limits into Water<br />

Waste water Emission Limit Values for hot / cold metal treatment (rolling, forging, pressing,<br />

drawing,..); for more details see page 2835 – 2838 of the ordinance (BGBl. 345/1997)<br />

<strong>Hot</strong> forming (pp. 2835) Cold forming (pp. 2836)<br />

running water public discharge<br />

channel<br />

running water public discharge<br />

channel<br />

General Parameter<br />

Temperature 30 °C 35 °C 30 °C 35 °C<br />

Fish toxicity GF 2 no affect on bio- 4 no affect on biological<br />

degradation<br />

logical degradation<br />

Filter out matter 50 mg/l 200 mg/l 50 200<br />

pH value 6.5 – 8.5 6.5 – 9.5 6.5 – 8.5 6.5 – 9.5<br />

Inorganic parameter mg/l mg/l mg/l mg/l<br />

Chromium as Cr 0.5 0.5 0.5 0.5<br />

Chromium-VI as Cr 0.1 0.1<br />

Iron as Fe 2.0 2.0 2.0 2.0<br />

Copper as Cu 0.5 0.5<br />

Nickel as Ni 0.5 0.5 0.5 0.5<br />

Zinc as Zn 1.0 1.0 1.0 1.0<br />

Fluoride as F 30 30<br />

Nitrate as N 20 -<br />

Nitride as N 1.5 10<br />

Ammonium as N 5.0 5.0 -<br />

Phosphor as P 2.0 2.0 -<br />

Organic parameter mg/l mg/l mg/l mg/l<br />

Chem. Oxygen demand,<br />

CSB calc. as O2<br />

75 200 -<br />

Sum of organic comp. 10 20 10 20<br />

Table 2-1: Waste water Emission Limit Values<br />

Ferrous Metals Processing Industry 475


Annexes<br />

This ordinance was entering into force in 1998 for new plants. Old plants have to fulfil the<br />

requirements within the next 7 years, which means until 2005. For further information related to<br />

monitoring see §3 and 4 of the ordinance.<br />

3. CURRENT GERMAN LEGISLATION RELEVANT FOR FERROUS<br />

METAL PROCESSING ACTIVITIES<br />

Important regulations relevant to ferrous metals processing activities in Germany are laid down<br />

in the BImSchG (Federal Immission Control Act), the WHG (Federal Water Act) and the KrW-<br />

/AbfG (Waste Avoidance, Recycling and Disposal Act for the Promotion of Closed Substance<br />

Waste Management and Ensuring Environmental Compatible Waste Disposal). Germany uses a<br />

segregated media licensing system for different environmental media, but the final decision on<br />

an installation is reached by the assessment of environmental impacts to all media by the local<br />

authorities. Also noise requirements are considered in the licensing procedure. Germany aims at<br />

favouring pollution prevention in the licensing procedure. The „precautionary principle“ has a<br />

legal status which permitts the setting of standards. Legal standards are not subject to any<br />

negotiation in the licensing process in Germany.<br />

In compliance with the federal structure of Germany, the implementation of environmental laws<br />

and decrees is under the responsibility of the federal states (Bundesländer), which may<br />

implement the administrative procedure differently. For new plants, that are regarded as<br />

relevant with respect to emissions and releases into the environment, also an environmental<br />

impact assessment is required during the licensing procedure (cf. Gesetz über die<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung, UVPG).<br />

Area Legal Basis Regulations and ordinances<br />

Transport Verkehrsrecht Gefahrgutverordnung Straße<br />

Gefahrgutverordnung Schiene<br />

Gefahrgutverordnung Binnenschifffahrt<br />

Health and safety at work Chemikaliengesetz (ChemG) Chemikalienverbotsordnung<br />

Gefahrstoffverordnung<br />

Gewerbeordnung TA Lärm<br />

Emissions Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />

(BImSchG)<br />

Arbeitsstättenverordung und -richtlinien<br />

Bundes-Immissionsschutzverordnungen<br />

Bundes-<br />

Immissionsschutzverwaltungsvorschriften<br />

TA Luft<br />

TA Lärm<br />

Wasserhaushaltsgesetz (WHG) Katalog wassergefährdender Stoffe<br />

Abwasserverwaltungsvorschriften<br />

Indirekteinleiterverordnungen der Länder<br />

Waste Abfallgesetz (AbfG) Abfall- und Reststoffüberwachungsverordnung<br />

Abfallbestimmungsverordnung<br />

Reststoffbestimmungsverordnung<br />

TA Abfall<br />

TA Siedlungsabfall<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrW.-/AbfG)<br />

Table 3-1: Legal basis and regulations alongside the product line<br />

Table 3-1 gives an overview of the German legal basis and regulations for environmental<br />

protection in Germany alongside the product line. In the following, a selection of most<br />

important acts, regulations and requirements concerning air and water quality for ferrous mteals<br />

processing activities is presented.<br />

476 Ferrous Metals Processing Industry


3.1 German regulations concerning air quality<br />

Annexes<br />

The basic law for air pollution control and noise abatement in Germany is the Federal<br />

Immission Control Act (Bundes-Immissionsschutzgesetz, BImSchG). It primarily aims towards<br />

the protection of the medium air, but it also applies to the media water and land in case<br />

pollution is introduced via the air. The BImSchG is complemented by 21 ordinances and the<br />

Technical Instructions on Air Quality (TA Luft). Especially the TA Luft specifies in more detail<br />

requirements to be met by installations subject to licensing. The next sections present important<br />

acts and ordinances of German air pollution prevention in more detail.<br />

3.1.1 Federal Immission Control Act (Bundes-Immissionsschutz-gesetz, BImSchG)<br />

The BImSchG is the legal instrument for monitoring air pollution. Immission as defined within<br />

the law comprises air pollutants, and also noise, vibration, light, heat, radiation and associated<br />

factors affecting humans as well as animals, plants or other things. This concept already<br />

implements the idea of cross-media effects to a certain extent. The BImSchG requires federal<br />

authorities to issue ordinances identifying the types of facilities, which are subject to licensing,<br />

set licensing requirements for these facilities, and impose emission limit values and technical<br />

control requirements for all facilities, whether licensed or not.<br />

Especially article 5(1)3 BImSchG aims at the avoidance and minimisation of wastes and<br />

residues. The paragraph emphasises the cross-media effects of industrial production.<br />

The concept of "state of the art technology" defined in the BImSchG is similar to the one of<br />

BAT:<br />

State of the art as used herein shall mean the state of development of advanced processes of<br />

facilities or modes of operation which is deemed to indicate the practical suitability of a<br />

particular technique for restricting emission levels. When determining the state of the art,<br />

special consideration shall be given to comparable processes, facilities or modes of operation<br />

that have been successfully proven in practical operation. (Article 3 paragraph 6 BImSchG)<br />

In principle, "state of the art technology" is stated in terms of emission limits set by the<br />

licensing authority, the choice of technology to comply with the emission limit levels is left to<br />

industry. Necessary precautions against harmful effects on the environment are to be taken in<br />

particular by using control measures corresponding to the state of the art. Depending on the<br />

mass flow, some substances have to be measured continuously (eg. SOx, NOx, and particulates).<br />

Some relevant ordinances as well as selected requirements of the BImSchG are briefly<br />

presented in the following.<br />

3.1.1.1 Ordinance on installations subject to licensing (4. BImSchV)<br />

The 4. BImSchV (Ordinance on installations subject to licensing) lists all installations that are<br />

subject to licensing under the BImSchG. According to this ordinance (cf. Annex, row 1, N° 3.5<br />

and 3.6) installations for the rolling of metals and for scarfing have to undergo a formal<br />

licensing procedure, regardless if they are new installations or substantial alterations to location,<br />

nature or operation of existing installations.<br />

3.1.1.2 Technical Instructions on Air Quality (TA Luft)<br />

The Technical Instructions on Air Quality (TA Luft) have been set up as general administrative<br />

regulations related to §48 BImSchG . The TA Luft further specifies the requirements to be met<br />

by installations subject to licensing. It prescribes limit values for most air pollutants as well as<br />

structural and operational requirements designed to limit diffuse emissions. Specific regulations<br />

for ferrous metals processing activities by the TA Luft, directing at the avoidance and<br />

minimisation of air pollution, are laid down in N° 3.3.3.6.1 (plants for rolling metals, heating<br />

and heat treatment furnaces) in N° 3.3.3.9.1. (galvanising installations), and in N° 3.3.3.10.1<br />

Ferrous Metals Processing Industry 477


Annexes<br />

(installation for surface treatment of metalls using HNO3). Requirements set out are listed in<br />

Table 3-2.<br />

N° in TA Luft Reference Specification<br />

3.3.3.6.1 (rolling) Reference quantity Emissions values refer to a volume content of oxygen in<br />

waste gas of 5 out of 100<br />

3.3.3.6.1 (rolling) Nitrogen oxides *) Emissions of nitrogen monoxide and nitrogen dioxide in<br />

the waste gas of plants operating air preheating of<br />

200°C or more must not exceed the mass concentration<br />

given in the figure below (Fig. 8-1), given as nitrogen<br />

dioxide; possibilities, to control emissions by fuel<br />

engineering and other state of the art measures are to be<br />

employed.<br />

3.3.3.6.1 (rolling) Sulphur oxides If burnable gases are used in an interrelated production<br />

between an iron and steel works and a coking plant,<br />

sulphur oxide emissions may not exceed the emission<br />

value according to enclosure 1 to §16, 13 th BImSchV.<br />

3.3.3.9.1 (galvanising) Waste gas cleaning Installations for galvanising, using fluxes, are to be<br />

equipped with waste gas capturing devices like<br />

encapsulation or hoods; waste gases need to be ducted<br />

to a waste gas cleaning facility.<br />

3.3.3.9.1 (galvanising) Dust Dustlike emissions in waste gases must not exceed<br />

10mg/m 3 (STP).<br />

3.3.3.9.1 (galvanising) Chlorine compounds Emissions of gaseous inorganic chlorine compounds in<br />

waste gas must not exceed 20mg/m 3 (STP), given as<br />

hydrogen chloride.<br />

3.3.3.9.1 (galvanising) Emission measurements The result of a single measurement is to be determined<br />

by several dipping processes; measuring time<br />

corresponds to the sum of single dipping times and shall<br />

cover usually ½ hour; dipping time is the period<br />

between the 1 st and the last contact of the galvanised<br />

piece with the galvanising bath.<br />

Table 3-2: Technical requirements<br />

Mass concentration of NO and NO2(stated as NO2)<br />

g/m 3<br />

1,30<br />

1,20<br />

1,10<br />

1,00<br />

0,90<br />

0,80<br />

0,70<br />

0,60<br />

0,50<br />

200 300 400 500 600 700<br />

Air peheating in °C<br />

Figure 3-1: NOx emission limits TA Luft<br />

478 Ferrous Metals Processing Industry


Annexes<br />

*): The German Länderausschuß für Immissionsschutz (LAI) agreed on the 6 th and 8 th Mai of<br />

1991 in Bayreuth to put in concrete terms the making dynamic of the TA Luft for heating and<br />

heat treatment furnaces and settled the following emission values for NOx:<br />

new plants - 500mg/m 3<br />

existing plants with combustion air preheating<br />

- up to 450°C: 500mg/m 3<br />

- over 450°C: target value 500mg/m 3<br />

In case of using coke oven gas:<br />

- investigation of the individual case with a target value of 500mg/m 3<br />

Since the TA Luft was enacted in 1986, local authorities sometimes demand stricter emission<br />

limit values.<br />

3.1.1.3 Technical Instruction on Noise Abatement (TA Lärm)<br />

The Technical Instruction on Noise Abatement (TA Lärm) sets limits for noise emissions by the<br />

operation of a facility, specified for various areas. The construction, operation or altering of a<br />

facility is granted only if the emission limits allowed for a specific area are not exceeded and if<br />

state-of-the-art noise protection measures are employed.<br />

3.1.2 German regulations concerning the water quality<br />

With respect to water management, each discharge, wherever it is located, has to comply with<br />

the Federal Water Act (Wasserhaushaltsgesetz, WHG). The WHG is the legal instrument for<br />

water pollution control, analogous to the BImschG for control of air pollution. Regulations of<br />

the WHG cover waste water streams generated by various industrial processes, including<br />

ferrous metals processing activities. According to the WHG, the use of surface, coastal, and<br />

ground waters requires approval of the competent authority. Water protection legislation in<br />

Germany is implemented by the Ordinance on Waste Water (Abwasserverordnung, AbwV) and<br />

by general administrative regulations concerning minimum requirements to be met by<br />

discharges, irrespective of the quality of the receiving medium. Generally, frame regulations for<br />

water protection are provided on a federal level, but the federal states also add to water<br />

legislation by complementary regulations. The WHG is furthermore complemented by the<br />

discharge levy act (Abwasserabgabengesetz: AbwAG). Tariffs are related to the mass and<br />

possible hazard of the discharged waste water according to Table 8-3. For discharge of sewage,<br />

that exceeds the mentioned threshold values for concentrations or annual freights, the<br />

discharging party has to pay a fee related to the given units of measurement.<br />

Hazardous Substances Units of measurement Threshold values<br />

(relating to a unit of hazard) Concentrations Annual freights<br />

Oxydizable substances 50 kg Oxygen 20 mg/l 250 kg<br />

(given as COD)<br />

Phosphor 3 kg 0.1 mg/l 15 kg<br />

Nitrogen 25 kg 5 mg/l 125 kg<br />

Organic Halogen 2 kg Halogen, calculated as Cl 100 µg/l 10 kg<br />

compounds as AOX<br />

Mercury & compounds. 20 g 1 µg/l 0.1 kg<br />

Cadmium & compounds 100 g 5 µg/l 0.5 kg<br />

Chromium & compounds 500 g 50 µg/l 2.5 kg<br />

Nickel & compounds 500 g 50 µg/l 2.5 kg<br />

Lead & compounds 500 g 50 µg/l 2.5 kg<br />

Copper & compounds 1000 g 100 µg/l 5 kg<br />

Fish toxicity 3,000 m 3 discharges / GF GF =2 (dilution factor for non-lethality for<br />

fishes of the discharge)<br />

Table 3-4: Thresholds according to the discharge levy act<br />

Ferrous Metals Processing Industry 479


Annexes<br />

Minimum requirements are placed on sewage lines from certain legally fixed sources. Annex<br />

24a of the AbWV (Abwasserverordnung, AbWV) deals inter alia with ferrous metals processing<br />

activities. This Annex applies inter alia to waste water generated by the following processes:<br />

continuous casting, hot forming, hot production of tubes, cold production of strip, cold<br />

production of tubes, sections, bright steel, wire, continuous surface treatment of semi finished<br />

and finished steel products. In section 2.1.2 of that Annex requirements are stated to minimise<br />

the level of harmful substances in the waste water. Table 8-7 provides important restrictions<br />

established by the AbWV, especially for warm and cold forming. Excluded from this regulation<br />

is waste water from cooling systems for the indirect cooling of industrial processes and process<br />

water treatment. Waste water obtained by these activities is subject to the provisions laid down<br />

in Annex 31, AbWV. Table 8-8 gives relevant requirements to discharges of this Annex 31. If<br />

the stated values are not observed, approval for the discharge of waste water will be denied.<br />

Effluents of batch galvanising installations also need to comply with the provisions of Annex<br />

40, AbWV.<br />

Hazardous Substances /<br />

Process<br />

<strong>Hot</strong><br />

forming<br />

<strong>Hot</strong><br />

production<br />

of tubes<br />

Cold<br />

production<br />

of strip<br />

Cold<br />

production<br />

of tubes, ...<br />

Cont.<br />

surface<br />

treatment<br />

Chemical Oxygen Demand COD 40 mg/l 200 mg/l 200 mg/l 300 mg/l 300 mg/l<br />

Iron 5 mg/l 5 mg/l 3 mg/l 5 mg/l 5 mg/l<br />

Hydrocarbons 5 mg/l 10 mg/l 10 mg/l 10 mg/l 5<br />

Nitrogen from nitrite (NO2-N) - - 5 mg/l 5 mg/l -<br />

Total phosphorus - - 2 mg/l 2 mg/l 2 mg/l<br />

Fluoride - - 30 mg/l 30 mg/l -<br />

Lead - - - - 0.5 mg/l<br />

Chromium, total 0.2 mg/l 0.5 mg/l 0.5 mg/l 0.5 mg/l 0.5 mg/l<br />

Chromium VI - - 0.1 mg/l 0.1 mg/l 0.1 mg/l<br />

Copper - - - - 0.5<br />

Nickel 0.2 mg/l 0.5 mg/l 0.5 mg/l 0.5 mg/l 0.5 mg/l<br />

Zinc 2 mg/l 2 mg/l 2 mg/l 2 mg/l 2 mg/l<br />

Tin - - - - 2 mg/l<br />

Cyanide - - - - 0.2 mg/l<br />

Fish toxicity as thinning factor 2 2 6 6 6<br />

AOX - - - - 1 mg/l<br />

Table 3-5: Requirements to discharges from the iron and steel production (Annex 24,AbwV)<br />

Most federal state constituted complementary regulations for indirect discharges. These<br />

Directives usually are applicable to industrial plants, as long as no federal regulations are<br />

provided. However, as most plants concerned are directly discharging waste water and therefore<br />

have to comply with the corresponding regulations for direct discharge, the Directives on<br />

Indirect Discharges are of minor interest.<br />

Hazardous Substances Minimal Requirements<br />

Chemical Oxygen Demand COD 40 mg/l<br />

Phosphor compounds, given as P 3 mg/l<br />

Zinc 4 mg/l<br />

AOX 0.15 mg/l<br />

Available residual chlorine 0.3 mg/l<br />

Chromium compounds must not be contained<br />

Mercury compounds must not be contained<br />

Nitrite must not be contained<br />

Metal organic Compounds (Metal-Carbon-Compound) must not be contained<br />

Table 3-6: Requirements to discharges from cooling systems of industrial processes (Annex 31,<br />

AbwV)<br />

480 Ferrous Metals Processing Industry


Annexes<br />

3.1.3 German regulations concerning the waste management and disposal of<br />

hazardous materials<br />

Waste legislation in Germany is laid down in the Act on Waste Prevention and Treatment<br />

(Abfallgesetz, AbfG). It is applied to the use and storage of waste, i.e. to substances to be<br />

disposed of by the processor or to substances whose proper treatment is necessary to protect the<br />

environment. Additional requirements refer to waste from particular installations.<br />

Legislation laying down measures aiming towards „avoidance, utilisation and disposal“ of<br />

waste is set down in the Recycling and Waste Management Act (Kreislaufwirtschafts- und<br />

Abfallgesetz, KrW-/AbfG), which came into force in October 1996 and is the most important<br />

part of the new AbfG. It broadens the entire national waste concept and sets new priorities with<br />

regard to the avoidance of and the duty to utilise waste. The KrW-/AbfG also codifies<br />

manufacturer’s product responsibility.<br />

For administrational procedures, technical guidelines on waste (TA Abfall) and on municipal<br />

waste (TA Siedlungsabfall) are of relevance. Furthermore, an administrative instruction,<br />

technical guideline on special wastes (TA Sonderabfall), regulates the handling of special waste.<br />

Facilities for treating waste have to fulfil requirements regulated in special decrees, based on<br />

Art. 5 BImSchG.<br />

A working group of the federal states on waste (Länderarbeitsgemeinschaft Abfall, LAGA)<br />

issued a categorisation of waste types, comprising 589 types of waste, of which 333 have<br />

priority for control (LAGA-Abfallartenkatalog). This catalogue was valid till 12/31/1998 and<br />

has been replaced by the European waste catalogue (EWC) in the following. To facilitate the<br />

change from the LAGA catalogue to the EWC, the German LAGA worked out an interim<br />

catalogue (LAGA-Umsteigekatalog). Table 8-9 summarises the classification of selected<br />

relevant substances generated within ferrous metals activities.<br />

Type of Waste LAGA Waste Key 1 EWC Waste Key / remarks<br />

Scale 351 02 120199<br />

Dismantled refractories 31103 100206<br />

Eisenhaltiger Staub ohne schädl. Beim. 35101 120102<br />

Ferrous scrap 35103 170405<br />

Zinc dross 35309 170404<br />

Iron hydroxide 51309 110104, 190201<br />

Iron chloride (FeCl3) 51519 060305<br />

Spent pickle 52102 060101, 060102, 060103,<br />

060105, 110105<br />

Cooling agents 54401 120110<br />

<strong>Rolling</strong> mill sludge 54701 130501<br />

Sludge from oil separation 54703 130502<br />

Table 3-7: Selected LAGA/EWC numbers for wastes resulting from selected FMP activities<br />

1 Classification with reservation<br />

Ferrous Metals Processing Industry 481


GLOSSARY<br />

Ca<br />

Ca(OH)2<br />

CaCl2<br />

Cd<br />

CO<br />

CO2<br />

Cr<br />

Cu<br />

Fe<br />

FeCl2<br />

Fe2O3<br />

FeOx<br />

HCl<br />

HF<br />

Hg<br />

H2SO4<br />

Mn<br />

N2<br />

NaCl<br />

NO2 -<br />

NOx<br />

Na2SO4<br />

Ni<br />

NH3<br />

NH4Cl<br />

NO<br />

NO2<br />

Pb<br />

SO2<br />

Zn<br />

ZnCl2<br />

Calcium<br />

Calcium hydroxide<br />

Calcium chloride<br />

Cadmium<br />

Carbon monoxide<br />

Carbon dioxide<br />

Chromium<br />

Copper<br />

Iron<br />

Iron chloride<br />

Iron oxide, ferric oxide<br />

Hydrochloric Acid<br />

Hydrofluoric Acid<br />

Mercury<br />

Sulphuric acid<br />

Manganese<br />

Molecular nitrogen<br />

Sodium chloride<br />

Nitrite<br />

Nitrogen Oxides<br />

Sodium sulphate<br />

Nickel<br />

Ammonia<br />

Nitric oxide<br />

Nitrogen dioxide<br />

Lead<br />

Sulphur dioxide<br />

Zinc<br />

Zinc chloride<br />

Substances<br />

Glossary<br />

Ferrous Metals Processing Industry 483


Glossary<br />

euro<br />

Pa<br />

°C<br />

g<br />

kg<br />

t<br />

min<br />

mm<br />

cm<br />

m<br />

m 2<br />

m 3<br />

Nm 3<br />

kWh<br />

kWth<br />

J<br />

s<br />

h<br />

d<br />

y<br />

t/d<br />

t/y<br />

bar<br />

l<br />

vol%<br />

Mt/a<br />

µ<br />

m<br />

c<br />

k<br />

M<br />

G<br />

Units<br />

currency unit of EU (participating Member States)<br />

Pascal<br />

Degree centigrade/Celsius<br />

gram<br />

kilogram<br />

metric tonne (1000kg)<br />

minutes<br />

millimetre<br />

centimetre<br />

metre<br />

square metre<br />

cubic metre<br />

m 3 at 273K, 101.3kPa, dry<br />

kilowatt hour<br />

kilowatt thermal<br />

joule<br />

second<br />

hour<br />

day<br />

year<br />

tonnes per day<br />

tonnes per year<br />

10 5 Pa<br />

litre<br />

Percentage of the volume<br />

<strong>Mill</strong>ion of tonnes per annum<br />

micro 10 -6<br />

milli 10 -3<br />

centi 10 -2<br />

kilo 10 3<br />

mega 10 6<br />

giga 10 9<br />

Prefixes<br />

484 Ferrous Metals Processing Industry


∅<br />

BAT<br />

BF<br />

BFG<br />

BOF<br />

BREF<br />

CC<br />

COD<br />

COG<br />

CR<br />

EIPPCB<br />

EP<br />

€ or EUR<br />

FF<br />

FMP<br />

HC<br />

HNx gas<br />

HOWAQ<br />

HR<br />

HTC<br />

H2O2<br />

IEF<br />

n.a.<br />

NG<br />

PCDD/F<br />

ppm<br />

SCR<br />

SNCR<br />

SS<br />

TSS<br />

TWG<br />

VOC<br />

Mixed acid/mixed<br />

liquor<br />

Mixed acid<br />

Stripping<br />

Abbreviations<br />

Glossary<br />

Average<br />

Best available technique as defined in Article 2(11) of the IPPC Directive<br />

Blast Furnace<br />

Blast Furnace Gas<br />

Basic Oxygen Furnace<br />

BAT reference document<br />

Continuous coating/continuos coated<br />

Chemical oxygen demand indicating the amount of chemically oxidisable organic<br />

matter in the waste waters<br />

Coke Oven Gas<br />

Cold rolling/cold rolled<br />

European Integrated Pollution Prevention and Control Bureau<br />

Electrostatic Precipitator<br />

European currency unit<br />

Fabric Filter<br />

Ferrous metals processing<br />

Hydrocarbon<br />

Nitrogen-hydrogen mixture<br />

<strong>Hot</strong> water quench<br />

<strong>Hot</strong> rolling/hot rolled<br />

Hourly technical capacity<br />

Hydrogen peroxide<br />

Information exchange forum<br />

Not available<br />

Natural gas<br />

Polychlorinated Dibenzo-p-Dioxins/Furans<br />

Parts per million<br />

Selective non-catalytic reduction<br />

Selective non-catalytic reduction<br />

Suspended solids (in waste water)<br />

Total suspended solids (in wastewater)<br />

Technical working group<br />

Volatile organic compounds<br />

Definitions of terms<br />

HCl used for pickling of steel and for stripping of galvanized steel<br />

A mixture of nitric and hydrofluoric acids, used to pickle stainless steel<br />

De-zincing of steel by immersion in acid (HCl)<br />

Ferrous Metals Processing Industry 485


REFERENCES<br />

References<br />

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ABAG (Magdalena Sordo, Dominik Toussaint), 1993<br />

Vermeidung von Abfällen durch abfallarme Produktionsverfahre – Feuerverzinkereien -<br />

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Kunz, P. 1996<br />

Reststoffvermeidung durch ein biologisches Entfettungsspülbad in einer Feuerverzinkerei<br />

[ABAG-Flux]<br />

Frauenhofer Institut, ISI (D)<br />

Toussaint, D.; Rotter, U. 1995<br />

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J. Schultes, R. Degel<br />

Moderne Prozeβroute zur Erzeugung neuer Flachprodukte (Vortrag 23)<br />

12. Aachener Stahl Kolloquium 19.-20.6.1997<br />

[algoma.com]<br />

Website, 1998<br />

Direct Strip Production Complex (DSPC)<br />

[Bed-95]<br />

Beddows & Company, 1995<br />

The EU Cold Rolled Strip Industry<br />

[Bekaert94]<br />

N.V. Bekaert S.A., 1994<br />

Company Information on Wire Technology<br />

[Bekaert98]<br />

Bekaert, Bert Gielen, 1998<br />

Personal Information from Bert Gielen on Purpose an short description of processes in<br />

Wire Industry<br />

[BG-Com]<br />

Personal communication Mr. Gielen, Bekaert<br />

[BGielen 31.3]<br />

Personal communication Mr. Gielen, Bekaert<br />

[BSW-WWT-90]<br />

Prof. Dr. Schwandtner, 1990<br />

BSW. Abwasserbehandlung (Stand Mai 1990)<br />

Badische Stahlwerke Aktiengesellschaft<br />

[CC-11/99]<br />

Input from CC-Shadow Group. EUROFER<br />

[CEAM]<br />

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Ferrous Metals Processing Industry 487


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[Choice-Barr]<br />

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[CITEPA]<br />

CITEPA, 1994<br />

Technical Note on BAT to reduce emissions of pollutants into the air from hot and cold<br />

rolling mills in iron and steel industry,<br />

[Com A]<br />

Comments on 1 st draft FMP from Austria<br />

[Com2 A]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from Austria<br />

[Com2 B]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from Belgium<br />

[Com BG]<br />

Comments on 1st draft FMP from Bert Gielen<br />

[Com2 BG]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from Bert Gielen<br />

[Com BG2]<br />

Comments on 1 st draft FMP from Bert Gielen, additional<br />

[Com BG3]<br />

Comments on 1 st draft FMP from Bert Gielen, additional<br />

[Com-CC-2]<br />

Comments on 1 st draft FMP from Continuous Coating Shadow Group<br />

[Com2 CC]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from Continuous Coating Shadow Group<br />

[Com CR]<br />

Comments on 1st draft FMP from Cold <strong>Rolling</strong> Shadow Group<br />

[Com2 CR]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from Cold <strong>Rolling</strong> Shadow Group<br />

[Com D]<br />

Comments on 1st draft FMP from Germany<br />

[Com2 D]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from Germany<br />

488 Ferrous Metals Processing Industry


[Com DK]<br />

Comments on 1 st draft FMP from Denmark<br />

[Com E]<br />

Comments on 1 st draft FMP from Spain<br />

[Com EGGA]<br />

Comments on 1 st draft FMP from EGGA<br />

[Com2 EGGA]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from EGGA<br />

[Com FIN]<br />

Comments on 1 st draft FMP from Finland<br />

[Com2 FIN]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from Finland<br />

[Com HR]<br />

Comments on 1 st draft FMP from <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> Shadow Group<br />

[Com2 HR]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from <strong>Hot</strong> <strong>Rolling</strong> Shadow Group<br />

[Com I]<br />

Comments on 1 st draft FMP from Italy<br />

[Com Karner]<br />

Comments on 1 st draft FMP, e-mail from Karner<br />

[Com NL]<br />

Comments on 1 st draft FMP from Netherland<br />

[Com UK]<br />

Comments on 1 st draft FMP from UK<br />

[Com2 UK Galv]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from UK Galvanisers<br />

[Com VDMA]<br />

Comments on 1 st draft FMP from VDMA<br />

[Com2 Wedge]<br />

Comments on 2 nd draft FMP from Wedge Group<br />

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498 Ferrous Metals Processing Industry

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