Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland

Detail eines zur Hälfte ausgegrabenen
Gerberbottichs. Gut erkennbar sind die
Holzreste des Eichenfasses.
60 Grabungen und Bauuntersuchungen
inklusive Ankerbalken des Stuhls verliefen in der
Längsrichtung des Hauptbaus. Das zweigeschossige
Dachwerk aus liegendem Stuhl mit Sparren stammt
noch aus der Bauzeit des Gebäudes. Der Nachweis
von Trocknungsvorrichtungen für die Tierhäute
liess sich aber weder für den Dachraum des Hauptbaus
noch für den Laubenanbau erbringen.
Über dem Fassboden zeichnen sich im
Mörtelbett die Negative der Ruten ab, die als
Fassreifen dienten.
Das Meisterbuch der Rotgerber liefert für den
Zeitraum von 1655–1809 interessante Details zum
Liestaler Gerberhandwerk. So sind für die Mitte des
17. Jahrhunderts in Liestal sechs Meister bekannt.
Immer wieder versuchte die städtische Gerber-
Zunft, die Gerbereien auf der Landschaft zu verbieten
oder zumindest ihre Tätigkeit auf ein Minimum
Wie der Negativabdruck in der Bildmitte
zeigt, waren die Ruten ihrerseits umwickelt,
damit sie sich nicht lösen konnten.