Englisch in der Volksschule - Lehrmittelverlag Zuerich

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14.01.2013 Aufrufe

8 Lernen lernen Sprachbewusstsein und Sprachreflexion 9 Ein Teil der Lernarbeit, die beim Erwerb einer ersten Fremdsprache geleistet wird, kann für späteres Lernen genutzt werden. Wenn Schülerinnen und Schüler im Englischunterricht zum Beispiel er - fahren, wie sie am besten Wörter lernen und behalten, werden sie diese Technik sicher auch beim Lernen von Französisch oder Spanisch anwenden. Umgekehrt können aber auch Fertigkeiten aus anderen Sprachen im Englischunterricht genutzt werden. Informationen aus Bildern herbeiziehen, etwas Schwieriges wiederholen, eine Wortbedeutung mimisch darstellen oder einen Text nach bereits bekannten Wörtern absuchen: das alles sind Lernstrategien, auf die die Schülerinnen und Schüler aufmerksam gemacht werden. Im zeitgemässen Unterricht können die Schülerinnen und Schüler immer wieder Strategien anwenden, die das Lernen und Sichverständigen erleichtern. Anfänglich werden sie schriftlich an Strategien erinnert. Wenn sich deren Gebrauch automatisiert hat, fällt diese Gedankenstütze weg. Damit werden die Lernenden allmählich selbstständiger und sind für den realen Sprachgebrauch im Kontakt mit englisch sprechenden Personen vorbereitet. • Mit Englisch als erster Fremdsprache bauen die Lernenden zugleich Strategien fürs weitere Sprachenlernen auf. • Die Verwendung von Strategien im Englischunterricht bereitet die Lernenden auf die Verständigung in realen Situationen vor. Beim Englischlernen entwickeln die Lernenden ein Bewusstsein für Sprache, das sowohl für das Weiterentwickeln der Muttersprache als auch für den Erwerb von weiteren Fremdsprachen (z. B. Französisch) genutzt werden kann. Sprachbewusstsein wird durch handelndes Erforschen gefördert, indem die Lernenden beispielsweise über Sprachen und Dialekte nachdenken, Fragen formulieren und beantworten oder Vergleiche anstellen. Auf diese Weise entdecken sie Zusammenhänge und erkennen Eigenheiten von Sprachen. Dies wiederum unterstützt die Fähigkeit, sich in verschiedenen Sprachen auszudrücken. Dabei kann die in vielen Klassenzimmern vorhandene Sprachenvielfalt genutzt werden, und die Lernenden bauen eine wertschätzende Haltung und eine Sensibilität gegenüber fremden Sprachen und Dialekten auf. Ab der Mittelstufe wird eine gezielte Sprachreflexion in den Bereichen Wortschatz und Grammatik möglich. Die Lernenden vergleichen beispielsweise, wie in verschiedenen Sprachen Fragen gestellt werden: Wie sieht die Reihenfolge der Wörter aus? Wo ist das Verb? Oder sie untersuchen, wie die Wochentage in verschiedenen Sprachen heissen (lundi, lunedì, Monday, Montag usw.). Dabei werden Verbindungen zwischen den Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch und weiteren Muttersprachen) geschaffen, was sich positiv auf das Lernen von Fremdsprachen auswirkt. • Sprachbewusstsein dient dem Weiterentwickeln der Muttersprache und unterstützt den Erwerb von Fremdsprachen. • Sprachreflexion schafft Einsichten in wichtige Muster innerhalb einer Sprache und über Sprachen hinweg.

10 Einsatz von Englisch und Deutsch Korrektheit und Verständlichkeit 11 Der Unterricht findet nach Möglichkeit in Englisch statt, wobei die Lehrperson auf der Primarstufe das Verständnis durch Gesten und den Gebrauch von Bildern unterstützt. Das Ziel ist, dass die Lernenden Englisch als gemeinsames Verständigungsmittel erfahren und merken, dass sie auch mit wenigen Mitteln erfolgreich kommunizieren können. Am Anfang des Englischunterrichts wird es vermehrt vorkommen, dass Phasen des Unterrichts auf Deutsch durchgeführt werden. Dazu gehören sprachlich anspruchsvolle Aktivitäten wie zum Beispiel Diskussionen oder Sprachbetrachtung, aber auch gewisse Erklärungen der Lehrperson. Grundsätzlich nimmt die Verwendung von Deutsch im Englischunterricht im Verlauf der Primarschule ab. Auf der Sekundarstufe ist die Unterrichtssprache generell Englisch. Die Lehrperson passt sich zwar punkto Komplexität den Bedürfnissen der Klasse an, spricht aber durchwegs Englisch. Auch die Lernenden verwenden sowohl im Klassengespräch wie auch bei Partner- und Gruppenarbeiten stets Englisch. • Der Unterricht findet in der Regel in Englisch statt. • Anspruchsvolle Tätigkeiten können in der Primarschule auf Deutsch durchgeführt werden. Fehler machen ist natürlich und gehört zum Lernen einer Fremdsprache. Der positive Umgang mit Fehlern ist entscheidend, damit angstfreies Fremdsprachenlernen möglich ist. Die Lehrperson zeigt entsprechend ein Korrekturverhalten, welches das vorhandene Wissen und Können der Lernenden hervorhebt, welches sie unterstützt und in ihrem individuellen Lernprozess weiterbringt. Die Lehrperson unterscheidet dabei zwischen unterschiedlichen Lernsituationen und Aufgabenstellungen: Wenn es darum geht, sprachliche Mittel zu lernen und zu festigen, erwartet sie einen höheren Grad der Genauigkeit. Bei kommunikativen Aufgaben dagegen geht es vor allem um Verständlichkeit und Inhalt. Die Lehrperson korrigiert also nicht immer gleich, sondern berücksichtigt die Situation und den individuellen Lernprozess der Lernenden. Auf der Sekundarstufe wird vor allem von stärkeren Lernenden ein zunehmend korrekter Sprachgebrauch erwartet. Auch hier unterscheidet die Lehrperson in ihrem Korrekturverhalten jedoch zwischen gravierenden Fehlern, welche die Kommuni ka - tion be einträchtigen, und wenig bedeutungsvollen Fehlern. • Fehler machen ist Teil des Fremdsprachenlernens. • Beim Korrigieren unterscheidet die Lehrperson zwischen unterschiedlichen Lernsituationen und Aufgabenstellungen.

10 E<strong>in</strong>satz von <strong>Englisch</strong> und Deutsch<br />

Korrektheit und Verständlichkeit<br />

11<br />

Der Unterricht f<strong>in</strong>det nach Möglichkeit <strong>in</strong> <strong>Englisch</strong> statt, wobei<br />

die Lehrperson auf <strong>der</strong> Primarstufe das Verständnis durch Gesten<br />

und den Gebrauch von Bil<strong>der</strong>n unterstützt. Das Ziel ist, dass die<br />

Lernenden <strong>Englisch</strong> als geme<strong>in</strong>sames Verständigungsmittel erfahren<br />

und merken, dass sie auch mit wenigen Mitteln erfolgreich kommunizieren<br />

können.<br />

Am Anfang des <strong>Englisch</strong>unterrichts wird es vermehrt vorkommen,<br />

dass Phasen des Unterrichts auf Deutsch durchgeführt werden.<br />

Dazu gehören sprachlich anspruchsvolle Aktivitäten wie zum Beispiel<br />

Diskussionen o<strong>der</strong> Sprachbetrachtung, aber auch gewisse Erklärungen<br />

<strong>der</strong> Lehrperson. Grundsätzlich nimmt die Verwendung von<br />

Deutsch im <strong>Englisch</strong>unterricht im Verlauf <strong>der</strong> Primarschule ab.<br />

Auf <strong>der</strong> Sekundarstufe ist die Unterrichtssprache generell <strong>Englisch</strong>.<br />

Die Lehrperson passt sich zwar punkto Komplexität den Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Klasse an, spricht aber durchwegs <strong>Englisch</strong>. Auch die Lernenden<br />

verwenden sowohl im Klassengespräch wie auch bei Partner- und<br />

Gruppenarbeiten stets <strong>Englisch</strong>.<br />

• Der Unterricht f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> <strong>Englisch</strong> statt.<br />

• Anspruchsvolle Tätigkeiten können <strong>in</strong> <strong>der</strong> Primarschule auf Deutsch<br />

durchgeführt werden.<br />

Fehler machen ist natürlich und gehört zum Lernen e<strong>in</strong>er Fremdsprache.<br />

Der positive Umgang mit Fehlern ist entscheidend,<br />

damit angstfreies Fremdsprachenlernen möglich ist. Die Lehrperson<br />

zeigt entsprechend e<strong>in</strong> Korrekturverhalten, welches<br />

das vorhandene Wissen und Können <strong>der</strong> Lernenden hervorhebt,<br />

welches sie unterstützt und <strong>in</strong> ihrem <strong>in</strong>dividuellen Lernprozess<br />

weiterbr<strong>in</strong>gt.<br />

Die Lehrperson unterscheidet dabei zwischen unterschiedlichen<br />

Lernsituationen und Aufgabenstellungen: Wenn es darum geht,<br />

sprachliche Mittel zu lernen und zu festigen, erwartet sie e<strong>in</strong>en<br />

höheren Grad <strong>der</strong> Genauigkeit. Bei kommunikativen Aufgaben<br />

dagegen geht es vor allem um Verständlichkeit und Inhalt. Die<br />

Lehrperson korrigiert also nicht immer gleich, son<strong>der</strong>n berücksichtigt<br />

die Situation und den <strong>in</strong>dividuellen Lernprozess <strong>der</strong><br />

Lernenden.<br />

Auf <strong>der</strong> Sekundarstufe wird vor allem von stärkeren Lernenden<br />

e<strong>in</strong> zunehmend korrekter Sprachgebrauch erwartet. Auch<br />

hier unterscheidet die Lehrperson <strong>in</strong> ihrem Korrekturverhalten<br />

jedoch zwischen gravierenden Fehlern, welche die Kommuni ka -<br />

tion be e<strong>in</strong>trächtigen, und wenig bedeutungsvollen Fehlern.<br />

• Fehler machen ist Teil des Fremdsprachenlernens.<br />

• Beim Korrigieren unterscheidet die Lehrperson zwischen unterschiedlichen<br />

Lernsituationen und Aufgabenstellungen.

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