Evaluationsbericht quint-essenz (pdf)

8. Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Die vergangene Phase diente der Konsolidierung von quint-essenz. Der Bekanntheitsgrad
des Modells ist seit 2003 konstant hoch, die Kenntnis der Inhalte hat sich etwas vertieft und
die Qualitätskriterien und das Ergebnismodell sind heute von grösserer Relevanz. 30% der
Nutzer/-innen brauchen das Modell relativ häufig, aber nur vereinzelte nutzen es als ganzheitliches
Tool. Die weitaus grösste Gruppe der punktuellen Nutzer/-innen (60%) setzen
quint-essenz vor allem als Wissenstool und zur Projektplanung ein. quint-essenz kann
schlecht via Webseite allein „gelernt“ werden, der persönliche Kontakt mit quint-essenz Experten
in Schulung und Beratung oder mit geübten Fachkollegen ist für eine nachhaltige Benutzung
beinahe Voraussetzung. Die Bereitschaft, quint-essenz einzusetzen, ist aufgrund
der allgemein gestiegenen Erwartungen an Qualität heute grösser. quint-essenz hat einen
guten Namen, ist in seinem Markt einzigartig und wird in der Praxis erfolgreich eingesetzt.
Regelmässige quint-essenz Nutzer/-innen sind häufig eigentliche Fans, gelegentliche Nutzer/-innen
sind von der unübersichtlichen Webseite und dem für sie komplizierten Gesuchsprozedere
bei Gesundheitsförderung Schweiz häufig überfordert, die Unterstützungsangebote
sind ihnen schlecht bekannt, die Beratungspraxis unklar.
quint-essenz ist ein organisch gewachsenes Produkt und enthält heute sowohl inhaltlich als
auch strukturell sehr viele Elemente. Auf beiden Ebenen bestehen Unschärfen, die geklärt
werden müssen, um zukünftige Verbreitungsmassnahmen klar zu fokussieren. Inhaltlich ist
unklar, was quint-essenz eigentlich bedeutet. Ist damit das Modell mit seinem Unterstützungsangebot
gemeint oder ist es die Webseite; sind es die Qualitätskriterien, das Ergebnismodell,
die Hauptinstrumente (und in Zukunft auch noch das in Entwicklung befindliche
„Tool“)?
Strukturell besteht Unklarheit zur Verbindung von quint-essenz mit den Projektanträgen bei
Gesundheitsförderung Schweiz und zur Beratungspraxis. Bei der Beratungspraxis stellt sich
eventuell auch die Frage eines gewissen Interessenskonfliktes.
Empfehlungen
1. Abklärungen
Für die weitere Verbreitung von quint-essenz ist die Klärung folgender Fragen unabdinglich:
Was meinen wir mit quint-essenz? Welche Elemente sind gegebenenfalls für welches Zielpublikum
bestimmt? Auf welchem Weg werden diese Elemente den verschiedenen Zielgruppen
näher gebracht? Hierhin gehört auch die Frage der Verknüpfung von quint-essenz mit
den Projektanträgen bei Gesundheitsförderung Schweiz. Intern ist die Aufteilung der Beratung
zwischen den Abteilungen Bildung, Evaluation und den Bereichsleitungen auf seine
Praxistauglichkeit hin zu prüfen.
2. Einbindung des „Fanclubs“
Das Vertrauen, das quint-essenz bei seinen überzeugten Nutzer/-innen geniesst, muss für
die weitere Verbreitung genutzt werden. Ihre Multiplikatorenfunktion muss jetzt zum Tragen
kommen und vom Team mit Kräften unterstützt werden.
• Wichtige Nutzer/-innen an strategischen Schlüsselpositionen 47 sollten zusammen mit
Gesundheitsförderung Schweiz für die Koordination der Projektbeurteilungen anhand der
Qualitätskriterien bei nationalen und kantonalen Institutionen eintreten.
• Überzeugte Programmleitende werden gezielt unterstützt, ihren Institutionen und Projektleitenden
die Praxisgerechtigkeit und Nützlichkeit des Modells zu vermitteln.
47 Solche wurden beispielsweise beim BAG und beim BASPO identifiziert.
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