Ausstellungskatalog "Von Bach zu Mozart" - Bach-Archiv Leipzig
Ausstellungskatalog "Von Bach zu Mozart" - Bach-Archiv Leipzig
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<strong>Von</strong> <strong>Bach</strong> <strong>zu</strong> Mozart<br />
ausstellung im bach-museum leipzig<br />
in <strong>zu</strong>sammenarbeit mit dem museum für musikinstrumente der universität leipzig
<strong>Von</strong> <strong>Bach</strong> <strong>zu</strong> Mozart<br />
Zum 250. Geburtstag von W. A. Mozart<br />
am 27. Januar 2006
Eine folgenreiche Begegnung in London<br />
Während ihrer großen, fast dreieinhalbjährigen Europareise hielt sich die<br />
Familie Mozart von April 1764 bis August 1765 in London auf, wo der jüngste<br />
Sohn des <strong>Leipzig</strong>er Thomaskantors, Johann Christian <strong>Bach</strong>, als Musikmeister<br />
der englischen Königin Sophie Charlotte und als Opernkomponist auf der<br />
Höhe seines Ruhmes stand. Dass die Mozarts schon wenige Tage nach ihrer<br />
Ankunft Zugang <strong>zu</strong>m königlichen Hofe erhielten, ist möglicherweise dem<br />
Einfluss J. C. <strong>Bach</strong>s <strong>zu</strong> verdanken. Wolfgang Amadeus und seine ältere Schwester<br />
Maria Anna (Nannerl) gaben <strong>zu</strong>sammen mit dem Vater mehrere Konzerte am<br />
Hofe und in bürgerlichen Kreisen. Das achtjährige »Wunderkind« Wolfgang<br />
begeisterte mit seinem Spiel auf dem Cembalo, der Orgel und durch seinen<br />
Gesang, besonders versetzte er die Zuhörer durch seine Improvisationen in<br />
Erstaunen. Bereits nach wenigen Wochen Aufenthalt in London berichtete<br />
der Vater Leopold über seinen Sohn: Mit einem Worte: das was er gewust, da wir<br />
aus Salzburg abgereist, ist ein purer Schatten gegen demjenigen, was er ietzt weis.<br />
Es übersteigt alle Einbildungskraft (Brief an L. Hagenauer, 28. Mai 1764). Wie<br />
sich ein Zeitzeuge, der Universitätsgelehrte Daines Barrington, 1769 erinnerte,<br />
konnte der Knabe ungeachtet seines Genies auch seine Kindlichkeit bewahren.<br />
Während eines Privatvorspiels sei Mozarts Lieblingskatze herein[gekommen],<br />
worauf er sogleich sein Cembalo verließ und wir ihn eine geraume Zeit hindurch<br />
nicht wieder ans Instrument <strong>zu</strong>rückbringen konnten. Zuweilen ritt er auch auf<br />
einem Stock zwischen den Beinen wie auf einem Pferd im Zimmer herum. Über<br />
das gemeinsame Musizieren Mozarts mit J. C. <strong>Bach</strong> vermerkte Barrington u. a.,<br />
dass der Knabe eine von <strong>Bach</strong> begonnene und plötzlich abgebrochene Fuge<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
(1756 – 1791)<br />
Miniatur auf Elfenbein, um 1765<br />
kestner-museum hannover
W. A. Mozart mit Schwester und Vater<br />
Kupferstich von Jean Baptiste Delafosse<br />
nach einer Zeichnung von Louis Carrogis Carmontelle, 1764<br />
germanisches nationalmuseum nürnberg<br />
Nur wenige Wochen vor der Ankunft der Familie Mozart in<br />
England entstand die Darstellung in Paris. Auch in London<br />
konzertierte der Knabe Wolfgang Amadeus <strong>zu</strong>sammen mit<br />
seiner Schwester Maria Anna (Nannerl) und seinem Vater<br />
Leopold am königlichen Hofe.
sogleich in meisterhaftester Art und Weise fortführte. Nannerl erinnerte sich<br />
1792: Herr Johann Christian <strong>Bach</strong> lehrmeister der Königin, nahm den Sohn<br />
[gemeint ist W. A. Mozart] zwischen die Füsse, jener spielte etwelche Tact, dann<br />
fuhr der andre fort, und so spielten sie eine ganze Sonaten und wer solches nicht<br />
sahe, glaubte es wäre solche allein von einem gespielt. Solcher Gleichklang künstlerischer<br />
Intentionen und die Begegnung mit der musikalischen Welt Johann<br />
Christian <strong>Bach</strong>s beeindruckten den Knaben Mozart und gaben wesentliche<br />
Impulse für sein Schaffen. Bei einigen frühen, noch in London entstandenen<br />
Werken wie der Sinfonie D-Dur KV 19, wird dieser Einfluss unmittelbar<br />
spürbar. Zu den Zeugnissen des Studiums der Werke von J. C. <strong>Bach</strong> gehören<br />
auch die Umarbeitungen seiner Klaviersonaten op. V, Nr. 2 – 4 <strong>zu</strong> drei Klavierkonzerten<br />
KV 107. Noch in späteren Jahren schätzte sie Mozart, so fügte er dem<br />
ersten der Konzerte zwei weitere Kadenzen hin<strong>zu</strong>. Nachhaltige Anregungen<br />
erhielt der Knabe auch für sein Opernschaffen. In London erlebte er die<br />
Aufführung der Oper »Adriano in Siria« von J. C. <strong>Bach</strong> und die gefeierten<br />
Sänger Giustino Ferdinando Tenducci und Giovanni Man<strong>zu</strong>oli, von letzterem<br />
erhielt er Gesangsunterricht.<br />
Viele Jahre später begegneten sich Mozart, <strong>Bach</strong> und Tenducci noch<br />
einmal in Paris, worauf Wolfgang Amadeus an den Vater schrieb: seine [<strong>Bach</strong>s]<br />
freüde, und meine freüde als wir uns wieder sahen, können sie sich leicht vorstellen –<br />
vielleicht ist seine freüde nicht so wahrhaft – doch muß man ihm dieses lassen,<br />
daß er ein Ehrlicher Mann ist, und den leüten gerechtigkeit wiederfahren läst; ich<br />
liebe ihn wie sie wohl wissen von ganzem herzen – und habe hochachtung für ihn<br />
(27. August 1778). Zeit seines Lebens verehrte Mozart den 21 Jahre älteren<br />
»Londoner <strong>Bach</strong>« wie keinen anderen zeitgenössischen Komponisten.<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Klavierkonzert D-Dur KV 107, nach einer<br />
Klaviersonate von Johann Christian <strong>Bach</strong><br />
Teilautograph, um 1770<br />
staatsbibliothek <strong>zu</strong> berlin –<br />
preußischer kulturbesitz<br />
musikabteilung mit mendelssohn-archiv<br />
Die Streicherstimmen sind von W. A. Mozart geschrieben<br />
worden. Der Klavierpart, die Generalbassbezifferung,<br />
weitere Bezeichnungen und der Titel stammen von der<br />
Hand des Vaters Leopold.
Wiener <strong>Bach</strong>-Freunde<br />
Die Überlieferung der Klavier- und Orgelwerke Johann Sebastian <strong>Bach</strong>s in<br />
Österreich war zwar vielfältig, beispielsweise durch Gottfried Baron van<br />
Swieten (1733 – 1803), Johann Georg Albrechtsberger (1736 – 1809) und<br />
Carl Fürst Lichnowsky (1761 – 1814), doch während seiner Salzburger Zeit<br />
verband Mozart den Namen <strong>Bach</strong> eher mit dem der Söhne Johann Christian<br />
und Carl Philipp Emanuel. Erst in Wien kam Mozart intensiv mit der Musik<br />
Johann Sebastian <strong>Bach</strong>s in Berührung, wobei van Swieten eine Schlüsselrolle<br />
spielte. Der begeisterte Musikliebhaber, einflussreiche Mäzen und spätere<br />
Textdichter der von J. Haydn vertonten Oratorien »Die Jahreszeiten« und<br />
»Die Schöpfung« war 1770 bis 1777 im diplomatischen Dienst in Berlin tätig.<br />
Hier kam er möglicherweise verstärkt mit der Musik J. S. <strong>Bach</strong>s in Berührung.<br />
Van Swieten legte eine umfangreiche Musikaliensammlung an, in der sich<br />
etliche Abschriften von <strong>Bach</strong>-Werken befanden. In Wien veranstaltete er<br />
regelmäßig Privatkonzerte unter Mitwirkung Mozarts, der hier mehrere<br />
Klavierwerke des <strong>Leipzig</strong>er Thomaskantors kennen lernte. Besonders beeindruckten<br />
ihn die Fugenkompositionen aus dem Wohltemperierten Klavier,<br />
von denen er mehrere <strong>zu</strong> Streichquartetten umarbeitete, so KV 405 nach<br />
vierstimmigen Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier BWV 871, 874, 876,<br />
877, 878 (eine sechste Fuge nach BWV 891 gehört wahrscheinlich ebenfalls<br />
<strong>zu</strong> dieser Sammlung). Solche Bearbeitungen waren im Kreis um van Swieten<br />
sehr beliebt. Gelegentlich wurden auch langsame Einleitungen hin<strong>zu</strong>gefügt,<br />
wie das Beispiel der sechs dreistimmigen Fugen von Johann Sebastian und<br />
Wilhelm Friedemann <strong>Bach</strong> in der Fassung für Streichtrio KV 404a zeigt,<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Brief an seine Schwester<br />
Autograph, 20. April 1782<br />
internationale stiftung mozarteum salzburg<br />
Baron van suiten <strong>zu</strong> dem ich alle Sonntage gehe, hat mir alle<br />
Werke des händls und Sebastian <strong>Bach</strong> … nach hause gegeben.
deren Autorschaft Mozarts allerdings umstritten ist. In direktem Zusammenhang<br />
mit den Wiener Konzerten entstand die Fantasie und Fuge KV 394, über<br />
die Mozart am 20. April 1782 an seine Schwester schrieb: hier schicke ich dir<br />
ein Präludio und eine dreystimmige fuge … die ursache daß diese fuge auf die Welt<br />
gekommen ist wirklich Meine liebe konstanze. – Baron van suiten <strong>zu</strong> dem ich alle<br />
Sonntage gehe, hat mir alle Werke des händls und Sebastian <strong>Bach</strong> … nach hause<br />
gegeben. – als die konstanze die fugen hörte, ward sie ganz verliebt darein … und<br />
gab mit bitten nicht nach, bis ich ihr eine fuge aufsezte, und so ward sie.<br />
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts galt im deutschsprachigen Raum<br />
Carl Philipp Emanuel <strong>Bach</strong> als der berühmteste Vertreter seiner Familie.<br />
Einige seiner Kompositionen lernte Mozart bereits als Knabe kennen, so<br />
verwendete er im Alter von elf Jahren das Klavierstück »La Boehmer« von<br />
C. P. E. <strong>Bach</strong> aus der Sammlung Wq 117 als Vorlage für den dritten Satz seines<br />
Klavierkonzerts KV 40. Auch in späteren Jahren schätzte Mozart die Werke<br />
der <strong>Bach</strong>-Familie, von denen er mehrere Abschriften besaß. Am 10. April 1782<br />
teilte er seinem Vater Leopold mit: ich mach mir eben eine Collection von den<br />
<strong>Bach</strong>ischen fugen. – so wohl Sebastian als Emanuel und Friedeman <strong>Bach</strong>. In einem<br />
anderen Brief (24. 12. 1783) äußerte er den Wunsch nach einer Abschrift von<br />
sechs Fugen Carl Philipp Emanuel <strong>Bach</strong>s. Im Februar und März 1788 führte<br />
Mozart die Kantate »Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu« Wq 240 von<br />
C. P. E. <strong>Bach</strong> in Wien auf. Die ersten beiden Aufführungen fanden im Hause<br />
des Grafen Johann Esterhazy statt, die dritte im Königlichen Hoftheater.<br />
Ob es jemals <strong>zu</strong> einer persönlichen Begegnung zwischen C. P. E. <strong>Bach</strong><br />
und Mozart kam, ist allerdings ungewiss. Der Anekdote nach soll Mozart,<br />
Johann Sebastian <strong>Bach</strong><br />
Quittung für den Unterricht des Studenten<br />
Eugen Wenzel Joseph Graf von Wrbna<br />
mit autographer Unterschrift von J. S. <strong>Bach</strong><br />
<strong>Leipzig</strong>, 18. Dezember 1747<br />
stadtarchiv hannover<br />
Graf Wrbna (Würben) wurde von <strong>Bach</strong> unterrichtet und<br />
zahlte für die auf dem Clavier gegebe Lexion anwiederumb<br />
mit Sechs Rthalern.
über das Klavierspiel C. P. E. <strong>Bach</strong>s befragt, geäußert haben: Er ist der Vater;<br />
wir sind die Bub’n (F. Rochlitz, Für Freunde der Tonkunst, 1832).<br />
Eine der direkten Verbindungslinien zwischen Johann Sebastian <strong>Bach</strong> in <strong>Leipzig</strong><br />
und W. A. Mozart in Wien verkörpert Wenzel Joseph Reichsgraf von Wrbna<br />
und Freudenthal (1728 – 1790). Der aus Prag stammende Graf war 1746 nach<br />
<strong>Leipzig</strong> gekommen, um an der Universität <strong>zu</strong> studieren. Hier hatte er Gelegenheit,<br />
die sonntäglichen Aufführungen der Kirchenmusik unter <strong>Bach</strong>s Leitung<br />
<strong>zu</strong> hören und Kontakte <strong>zu</strong>m Thomaskantor <strong>zu</strong> knüpfen. <strong>Von</strong> Mai bis etwa<br />
Ende des Jahres 1747 nahm er Klavierunterricht bei J. S. <strong>Bach</strong>, von dem er sich<br />
auch ein Klavierinstrument auslieh. Später lebte Wrbna in Wien, wo er Mozart<br />
und van Swieten gewiss über seine persönlichen Erfahrungen mit J. S. <strong>Bach</strong><br />
berichtete. Im März 1784 initiierte Mozart drei Privatkonzerte im Wiener<br />
Trattnerhof, <strong>zu</strong> deren Subskribenten auch der Graf von Wrbna zählte.<br />
Der Dom St. Stephan <strong>zu</strong> Wien<br />
Lithographie, 19. Jh.<br />
bach-archiv leipzig<br />
Wolfgang Amadeus Mozart siedelte 1781 von Salzburg nach<br />
Wien über. Seine Eheschließung mit Konstanze Weber fand<br />
am 4. August 1782 im Stephansdom statt.
Mozart in <strong>Leipzig</strong><br />
Bevor Mozart im Frühjahr 1789 von Wien aus <strong>zu</strong> einer Reise nach Berlin /<br />
Potsdam aufbrach, dichtete er für seine Ehefrau Konstanze die Verse Wenn<br />
ich werde nach Berlin ver-Reisen, Hoff`ich mir fürwahr viel Ehr und Ruhm …<br />
Die auch auf Verbesserung seiner wirtschaftlichen Lage gerichteten Hoffnungen<br />
galten zwar in erster Linie dem Besuch am Preußischen Hofe, doch Mozart<br />
konzertierte ebenso während einiger Zwischenaufenthalte. <strong>Von</strong> Dresden<br />
kommend, traf er am 20. April in <strong>Leipzig</strong> ein, wo er sich vorerst etwa drei Tage<br />
aufhielt. Er besuchte die Thomasschule, das Haus, in dem der alte Thomaskantor<br />
Johann Friedrich Doles wohnte und einst auch Johann Sebastian <strong>Bach</strong><br />
10<br />
Partiturabschrift »Singet dem Herrn ein<br />
neues Lied« BWV 225 (Ausschnitt)<br />
mit einem Vermerk von W. A. Mozart<br />
archiv, bibliothek und sammlung der<br />
gesellschaft der musikfreunde in wien<br />
Mozart vermerkte auf der ersten Seite der Partitur:<br />
NB müsste ein ganzes orchestre da<strong>zu</strong> gesezt werden.
gewohnt hatte. Erstmals hörte Mozart hier eine Motette von <strong>Bach</strong>, »Singet<br />
dem Herrn ein neues Lied«, deren Aufführung von Doles veranlasst, die<br />
Leitung jedoch wahrscheinlich von dem Präfekten Johann Friedrich Suckow<br />
übernommen wurde. Der <strong>Leipzig</strong>er Musikschriftsteller und Augenzeuge<br />
Friedrich Rochlitz berichtete einige Jahre später über dieses denkwürdige<br />
Ereignis:<br />
Auf Veranstaltung des damaligen Kantors an der Thomasschule … Doles,<br />
überraschte Mozarten das Chor mit der Aufführung der zweychörigen Motette:<br />
Singet dem Herrn ein neues Lied … Kaum hatte das Chor einige Takte gesungen,<br />
so stuzte Mozart – noch einige Takte, da rief er: Was ist das? – und nun schien<br />
seine ganze Seele in seinen Ohren <strong>zu</strong> seyn. Als der Gesang geendigt war, rief er voll<br />
Freude: Das ist doch einmal etwas, woraus sich was lernen lässt! … er ließ sich also<br />
die ausgeschriebenen Stimmen geben – und nun war es für den stillen Beobachter<br />
eine Freude <strong>zu</strong> sehen, wie eifrig sich Mozart setzte, die Stimmen um sich herum,<br />
in beide Hände, auf die Kniee, auf die nächsten Stühle vertheilte, und, alles andere<br />
vergessend, nicht eher aufstand, bis er alles, was von Sebastian <strong>Bach</strong> da war, durchgesehen<br />
hatte. Er erbat sich eine Kopie,[und] hielt diese sehr hoch … (Allgemeine<br />
Musikalische Zeitung, <strong>Leipzig</strong> 1798). Auf der ersten Seite dieser Abschrift<br />
fügte Mozart die Bemerkung hin<strong>zu</strong>: NB müsste ein ganzes Orchestre da<strong>zu</strong> gesezt<br />
werden. Vielleicht veranlasste Mozart dieses tiefgreifende Erlebnis, in der<br />
Thomaskirche spontan ein Orgelkonzert <strong>zu</strong> geben.<br />
Am 22. April [1789] ließ er [Mozart] sich ohne vorausgehende Ankündigung<br />
und unentgeltlich auf der Orgel in der Thomaskirche hören. Er spielte da eine<br />
Stunde lang schön und kunstreich vor vielen Zuhörern. Der damalige Organist<br />
Görner und der … Cantor Doles waren neben ihm, und zogen Register. Ich sah ihn<br />
Prospekt der Orgel in der Thomaskirche<br />
Aquarell von Carl Benjamin Schwarz, um 1775<br />
stadtarchiv leipzig<br />
An der Orgel konzertierte Mozart im April 1789.<br />
11
selbst, einen jungen modisch gekleideten Mann, von Mittelgröße. Doles war ganz<br />
entzückt über des Künstlers Spiel, und glaubte den alten Seb. <strong>Bach</strong> (seinen Lehrer)<br />
… wieder auferstanden. Mozart hatte mit sehr gutem Anstande, und mit der<br />
größten Leichtigkeit alle harmonischen Künste angebracht, und die Themate, unter<br />
andern den Choral ›Jesu meine Zuversicht‹ aufs Herrlichste aus dem Stegereife<br />
durchgeführt (Berlinische Musikalische Zeitung, 1805).<br />
Mozart gab auch mehrfach in privaten Kreisen Konzerte, beispielsweise<br />
bei den Professoren der Medizin Ernst Platner und Christian Friedrich Ludwig.<br />
Ein enges freundschaftliches Verhältnis verband ihn <strong>zu</strong>dem mit dem Organisten<br />
der Schlosskapelle in der Pleißenburg Carl Immanuel Engel. Für ihn<br />
komponierte Mozart die so genannte »<strong>Leipzig</strong>er Gigue« KV 574. Bereits seit<br />
Beginn der Reise ist Mozart von dem musikbegeisterten, fünf Jahre jüngeren<br />
Schüler und Logenbruder Carl Fürst Lichnowsky begleitet worden. Da dieser<br />
beabsichtigte, Gespräche am Preußischen Hof <strong>zu</strong> führen, hatte er Mozart die<br />
Mitreise angeboten. Lichnowsky pflegte einst als Student in Göttingen gute<br />
Kontakte <strong>zu</strong> dem <strong>Bach</strong>-Verehrer Johann Nikolaus Forkel, aus dessen Umkreis<br />
er sich mehrere Abschriften von Werken J. S. <strong>Bach</strong>s anfertigen ließ. Es ist<br />
durchaus denkbar, dass Mozart über diese Verbindungen <strong>Bach</strong>-Werke kennen<br />
lernte, und dass der Besuch in <strong>Leipzig</strong> <strong>zu</strong> manchen Gesprächen über den<br />
ehemaligen Thomaskantor anregte. Nachdem Lichnowsky und Mozart weiter<br />
nach Potsdam gereist waren, wo sie sich fast zwei Wochen aufhielten, kehrten<br />
sie um den 8. Mai nochmals nach <strong>Leipzig</strong> <strong>zu</strong>rück. Am 12. Mai leitete Mozart<br />
hier ein Konzert im Gewandhaus mit eigenen Werken und wirkte selbst als<br />
Solist mit. Wahrscheinlich wurden folgende Werke aufgeführt: der erste Satz<br />
der Prager Sinfonie KV 504, die Szene mit Rondo »Ch’io mi scordi di te«<br />
1<br />
Programm des Konzerts im Gewandhaus unter<br />
der Leitung von W. A. Mozart, 12. Mai 1789<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig<br />
Die Academie … war von Seiten des beyfalls und der Ehre<br />
glänzend genug, desto mägerer aber die Einnahme betreffend,<br />
schrieb Mozart am 16. Mai 1789 an seine Frau Konstanze.
KV 505, das Klavierkonzert B-Dur KV 456 und die weiteren Sätze aus der<br />
Prager Sinfonie. Nach der Pause erklangen wohl das Klavierkonzert C-Dur<br />
KV 503, die Konzertarie »Bella mia fiamma« KV 528, eine Fantasie (improvisiert<br />
oder KV 457) und die Jupiter-Sinfonie KV 551.<br />
In der Probe soll Mozart den ersten Satz der Sinfonie sehr, sehr schnell<br />
genommen haben. Als die Musiker dennoch ins Schleppen gerieten, habe er<br />
den Takt gestampft. Schließlich seien die Musiker unwillig geworden auf das<br />
kleine todtenblasse Männchen, das sie so hudelte, arbeiteten erbittert darauf los und<br />
nun ging es. Alles Folgende nahm er gemässigt (F. Rochlitz, Allgemeine Musikalische<br />
Zeitung, 1798).<br />
Obwohl das Konzert mehrmals in den »<strong>Leipzig</strong>er Zeitungen« angekündigt<br />
wurde, war das Interesse an diesem Ereignis nicht sehr groß. Es fanden<br />
sich nur wenige Besucher ein, davon war die Hälfte mit Freibilletts ausgestattet,<br />
die Mozart großzügig vergeben hatte. An seine Frau Konstanze schrieb<br />
er: die Academie … war von Seiten des beyfalls und der Ehre glänzend genug,<br />
desto mägerer aber die Einnahme betreffend (16. Mai 1789). Mozart konnte in<br />
<strong>Leipzig</strong> durchaus mit einer gewissen Popularität rechnen, denn zwei seiner<br />
Sinfonien waren bereits im Gewandhaus gespielt und mehrere der Opern<br />
erfolgreich am Theater aufgeführt worden. Nach A. Dörffel soll jedoch<br />
am 12. Mai 1789 »Die Hochzeit des Figaro« gespielt worden sein, womit<br />
Mozart sein eigener Konkurrent gewesen wäre (Die Gewandhauskonzerte<br />
<strong>zu</strong> <strong>Leipzig</strong>, 1884).<br />
<strong>Von</strong> <strong>Leipzig</strong> aus reiste Mozart – nun ohne Lichnowsky – nochmals nach<br />
Preußen, um am 19. Mai in Berlin eine Vorstellung seiner Oper »Die Entführung<br />
aus dem Serail« mit<strong>zu</strong>erleben. Am 26. Mai gab er ein Konzert im<br />
Gewandhaus <strong>zu</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Kupferstich von Carl Benjamin Schwarz, 1784<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig<br />
Der erste Gewandhaus-Konzertsaal befand sich in der<br />
Innenstadt (Universitätsstraße, zwischen dem Gewandgässchen<br />
und der Kupfergasse). Er wurde 1781 im zweiten<br />
Obergeschoss, über den von Tuchmachern genutzten<br />
Räumen, eingerichtet.<br />
1
Berliner Schloss – die Hoffnungen auf wesentliche Einnahmen oder Auftragswerke<br />
hatten sich allerdings nicht erfüllt.<br />
Im <strong>Leipzig</strong>er Thomaskantorat hinterließ der Besuch Mozarts manche<br />
Erinnerungen, und es folgten mehrere Aufführungen seiner Werke. Unter<br />
Johann Adam Hiller erklang beispielsweise 1796 das Requiem; auch der ab<br />
1800 wirkende Thomaskantor August Eberhard Müller schätzte ihn sehr. Er<br />
schuf Kompositionen über Themen von Mozart, Kadenzen <strong>zu</strong> seinen Klavierkonzerten,<br />
und er veröffentlichte Anweisungen <strong>zu</strong> deren Vortrag. Müller war<br />
ehemals ein Schüler von Johann Christoph Friedrich <strong>Bach</strong> in Bückeburg. Als<br />
Thomaskantor führte er seit vielen Jahren erstmals wieder mehrere Kantaten<br />
von J. S. <strong>Bach</strong> auf, so dass das Motto »<strong>Von</strong> <strong>Bach</strong> <strong>zu</strong> Mozart« auch sein künstlerisches<br />
Schaffen kennzeichnete.<br />
Maria Hübner<br />
Soweit nicht anders angegeben, sind die Zitate entnommen aus:<br />
Mozart, Die Dokumente seines Lebens, gesammelt und erläutert<br />
von Otto Erich Deutsch, <strong>Leipzig</strong> 1961;<br />
Mozart, Wolfgang Amadeus, Briefe und Aufzeichnungen,<br />
Gesamtausgabe, Kassel u. a., 1962 / 63<br />
1
Musikinstrumente <strong>zu</strong>m Üben und Konzertieren<br />
Wolfgang Amadeus Mozart erlebte während seiner schmerzlich kurzen<br />
Lebenszeit einen tiefgreifenden Wandel des instrumentalen Klanges sowohl<br />
hinsichtlich der Orchesterbeset<strong>zu</strong>ng als auch der Instrumente selbst. Die wohl<br />
deutlichsten Veränderungen ihrer Konstruktion und musikalischen Anwendung<br />
erfuhren in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Klarinetteninstrumente<br />
und die besaiteten Tasteninstrumente.<br />
Das Clavichord begleitete Mozart lebenslang. Ein kleines, glücklicherweise<br />
erhalten gebliebenes Übe- und Komponierinstrument, ein artiges Clavierl,<br />
wurde für die große Konzertreise der Jahre 1763 bis 1766 von Johann Andreas<br />
Stein erworben – von jenem Augsburger Orgel- und Instrumentenbaumeister,<br />
der gut zehn Jahre später seine neu entwickelten Hammerflügel vorführte.<br />
Mozart spielte Steins gebundenes Clavichord mindestens bis 1781 und komponierte<br />
darauf einen Großteil seiner Jugendwerke, so die Sonaten KV 10 – 15<br />
und die Variationen KV 179. Seit 1770 stand der Familie Mozart <strong>zu</strong>m Üben<br />
und Konzertieren ein Cembalo von Christian Ernst Friederici aus Gera <strong>zu</strong>r<br />
Verfügung. Weder dieses Instrument noch das bundfreie Clavichord des<br />
gleichen Meisters aus dem Jahre 1772 blieben erhalten. Nur das Aussehen<br />
dieses zweimanualigen Cembalos ist auf dem berühmten Bild von J. N. della<br />
Croce (1780 /1781) festgehalten, auf dem die Mozartkinder am Cembalo und<br />
Leopold Mozart mit der Geige abgebildet sind.<br />
Das wichtigste Konzertinstrument für W. A. Mozart blieb zwar das<br />
Cembalo, doch seit den 1770er Jahren verfolgte er die Ereignisse im Fortepianobau<br />
und nahm jede Gelegenheit wahr, ein solches Instrument <strong>zu</strong> spielen.<br />
Violine<br />
David Hopf<br />
Klingenthal, Ende 18. Jh.<br />
museum für musikinstrumente<br />
der universität leipzig<br />
inv. nr.: 4094<br />
1
Den Hammerflügeln von J. A. Stein begegnete er während seines zweiwöchigen<br />
Augsburger Aufenthaltes im Oktober 1777. Mehrmals gab es Gelegenheit,<br />
dem berühmten Klavierbauer Besuche ab<strong>zu</strong>statten und seine Instrumente<br />
genauestens <strong>zu</strong> prüfen. In einem Brief an seinen Vater vom 23. Oktober 1777<br />
äußerte sich Mozart detailliert und in höchstem Lob über Steins Hammerflügel.<br />
Und wenige Tage später notierte er: Auf die Nacht beim souper spielte<br />
ich das Straßburger Konzert: es ging wie Öl, alles lobte den schönen reinen Ton.<br />
J. A. Steins Instrumente spielte er 1777 /78 in Mannheim, 1781 in Wien, 1783<br />
in Linz und 1787 in Prag. Einen eigenen Hammerflügel konnte Mozart erst<br />
1782 von Gabriel Anton Walther in Wien erwerben. Diesen spielte er fortan<br />
in allen seinen Wiener Konzerten.<br />
Der Sächsische Kurfürst, Friedrich August der Gerechte, soll zwar zeitlebens<br />
das Cembalo als Instrument für den eigenen Gebrauch bevor<strong>zu</strong>gt<br />
haben. Doch erklang wahrscheinlich ein Instrument mit Hammermechanik<br />
aus der Werkstatt des Dresdner Instrumentenbauers Graebner am Abend des<br />
14. Aprils 1789 in Ihr. Durchl. Der Churfürstin Zimmer Concert, wobey sich …<br />
Mozzart auf dem Flügel, H. Prinz auf der Flöte und ein kleiner 9jähriger Knabe,<br />
Kraft, auf dem Violoncello mit vielem Beyfall hören ließen.<br />
Einen Monat später, am 12. Mai 1789, spielte Mozart in <strong>Leipzig</strong>. Auf<br />
dem Programm standen drei als Sinfonie bezeichnete Stücke sowie Concerte<br />
auf dem Pianoforte. Die Orchesterbeset<strong>zu</strong>ng dieses Konzertes, bei dem erstmalig<br />
ausschließlich Werke von Mozart im Gewandhaus erklangen, können<br />
wir nur erahnen. Höchstwahrscheinlich aber spielte Mozart einen Hammerflügel<br />
von J. A. Stein, der bereits sieben Jahre <strong>zu</strong>vor hier erklungen war –<br />
übrigens im gleichen Jahr, in dem J. A. Hiller eine Sinfonie W. A. Mozarts<br />
1<br />
Oboe und Querflöte<br />
sächsisch, Mitte 18. Jh.<br />
museum für musikinstrumente<br />
der universität leipzig<br />
inv. nr.: 1239 und 1323
(wahrscheinlich die Sinfonie D-Dur KV 338) <strong>zu</strong>m ersten Mal in <strong>Leipzig</strong><br />
dirigierte.<br />
Über eine Probe für das Konzert im Mai 1789 berichtete Johann Friedrich<br />
Rochlitz, dass die meisten Musiker schon ziemlich bejahrte Leute wahren und<br />
Schwierigkeiten mit der Einhaltung der Tempi hatten. Dennoch war es von<br />
Seiten des beyfalls und der Ehre glänzend genug, desto mägerer aber die Einnahmen,<br />
schrieb Mozart anschließend seiner Konstanze.<br />
Als im Jahre 1783 in <strong>Leipzig</strong> »Die Entführung aus dem Serail« <strong>zu</strong>m ersten<br />
Mal aufgeführt wurde, musste das Orchester mit <strong>zu</strong>sätzlich engagierten<br />
Klarinettisten ergänzt werden. Mangels ausreichender Dokumente bleibt<br />
jedoch ungewiss, ob diese in der g-Moll Arie auch die <strong>zu</strong>r Untermalung der<br />
Traurigkeit vorgeschriebenen Bassetthörner bliesen – eine um etwa 1770 in<br />
Passau erfundene und in der Folgezeit verbesserte große Klarinettenart in F<br />
mit einem metallenen Schallbecher. Mozart setzte das Bassetthorn im Laufe<br />
der 1780er Jahre nicht nur in der »Entführung«, der »Zauberflöte«, im<br />
»Titus«, und im »Requiem« etc. ein, sondern schrieb für dieses inzwischen<br />
auch unter Dilettanten beliebte Instrument 25 Divertimenti und weitere<br />
Notturni.<br />
Eszter Fontana Bassetthorn<br />
Friedrich Gabriel August Kirst<br />
Potsdam, Ende 18. Jh.<br />
museum für musikinstrumente<br />
der universität leipzig<br />
inv.-nr. 1528<br />
1
Ausstellungsstücke<br />
W. A. Mozart und J. C. <strong>Bach</strong><br />
W. A. Mozart mit Schwester<br />
Anna Maria und Vater Leopold*<br />
Kupferstich von Jean Baptiste Delafosse, 1764<br />
nach einer Zeichnung von Louis Carrogis<br />
Carmontelle<br />
germanisches nationalmuseum nürnberg<br />
Wolfgang Amadeus Mozart und<br />
Schwester Anna Maria<br />
Miniaturen auf Elfenbein, um 1765<br />
kestner-museum hannover<br />
Johann Christian <strong>Bach</strong> (1735 – 1782)<br />
Bleistiftzeichnung, 18. Jh.<br />
bachhaus eisenach /<br />
neue bachgesellschaft e.v.<br />
London<br />
Radierung von Thomas Bowles, 1750<br />
händel-haus halle<br />
Wolfgang Amadeus Mozart*<br />
Drei Konzerte nach Klaviersonaten<br />
von Johann Christian <strong>Bach</strong> KV 107<br />
Teilautograph, um 1770<br />
staatsbibliothek <strong>zu</strong> berlin –<br />
preußischer kulturbesitz<br />
musikabteilung mit mendelssohn-archiv<br />
1<br />
Wolfgang Amadeus Mozart*<br />
Brief an den Vater über das Wiedersehen<br />
mit J. C. <strong>Bach</strong> in Paris<br />
Autograph, 27. August 1778<br />
internationale stiftung mozarteum<br />
salzburg<br />
Mozart in <strong>Leipzig</strong><br />
»Singet dem Herrn ein neues Lied«<br />
BWV 225 mit einem Vermerk von<br />
W. A. Mozart<br />
Repro der Partiturabschrift<br />
archiv, bibliothek und sammlung der<br />
gesellschaft der musikfreunde in wien<br />
Der Thomaskirchhof mit der<br />
Thomasschule<br />
Lithographie von Adolph Werl, um 1860<br />
bach-archiv leipzig<br />
Carl Fürst Lichnowsky (1761 – 1814)<br />
Repro nach einem Gemälde<br />
archiv, bibliothek und sammlung der<br />
gesellschaft der musikfreunde in wien<br />
Allgemeine Musikalische Zeitung, 1798<br />
mit Berichten von F. Rochlitz über<br />
Mozarts Besuch<br />
bach-archiv leipzig<br />
Prospekt der Orgel in der Thomaskirche*<br />
Aquarell von Carl Benjamin Schwarz, um 1775<br />
stadtarchiv leipzig<br />
<strong>Leipzig</strong>er Adressbuch, 1789<br />
stadtarchiv leipzig<br />
Ernst Platner (1744 – 1818)<br />
Radierung von Christian Gottlieb Geyser<br />
nach einem Gemälde von Anton Graff, um 1789<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig<br />
Schachers Haus (Wohnhaus von<br />
E. Platner)<br />
Kupferstich, um 1722<br />
bach-archiv leipzig<br />
Christian Friedrich Ludwig (1751 – 1823)<br />
Radierung nach Laux, um 1790<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig<br />
Ankündigung des Konzerts im Gewandhaus<br />
unter der Leitung W. A. Mozarts<br />
in: <strong>Leipzig</strong>er Zeitungen, 12. Mai 1789<br />
stadtarchiv leipzig<br />
Programm des Konzerts im Gewandhaus<br />
unter der Leitung von W. A. Mozart<br />
12. Mai 1789, Repro<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig
Josepha Duschek (1754 – 1824)<br />
Radierung von Johann Friedrich August Clar, 1796<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig<br />
Gewandhaus <strong>zu</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Kupferstich von Carl Benjamin Schwarz, 1784<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig<br />
Entwurf des Deckengemäldes im<br />
Alten Gewandhaus <strong>zu</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
nach Adam Friedrich Oeser<br />
Aquarell von C. F. Wiegand, 1781<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig<br />
Wiener <strong>Bach</strong>-Freunde<br />
Gottfried Baron van Swieten (1733 – 1803)<br />
Repro eines Kupferstiches von Mansfeld<br />
nach J. C. Lakner<br />
archiv, bibliothek und sammlung der<br />
gesellschaft der musikfreunde in wien<br />
Wolfgang Amadeus Mozart*<br />
Brief an seine Schwester Nannerl<br />
Autograph, 20. April 1782<br />
internationale stiftung mozarteum<br />
salzburg<br />
Der Stephansdom <strong>zu</strong> Wien<br />
Lithographie, 19. Jh.<br />
bach-archiv leipzig<br />
Dreistimmige Fugen und Sonatensätze<br />
von Johann Sebastian <strong>Bach</strong> und<br />
Wilhelm Friedemann <strong>Bach</strong>, bearbeitet<br />
für Streichtrio aus dem Umkreis<br />
Baron van Swietens, auch W. A. Mozart<br />
<strong>zu</strong>geschrieben KV 404a<br />
Partiturabschrift, 1. Hälfte 19. Jh.<br />
staatsbibliothek <strong>zu</strong> berlin –<br />
preußischer kulturbesitz<br />
musikabteilung mit mendelssohn-archiv<br />
Eugen Wenzel Joseph Reichsgraf<br />
von Wrbna (1728 – 1790)<br />
Repro des Kupferstiches von<br />
Johann Ernst Mansfeld<br />
archiv, bibliothek und sammlung der<br />
gesellschaft der musikfreunde in wien<br />
Johann Sebastian <strong>Bach</strong><br />
Quittung für den Unterricht des<br />
Studenten Eugen Wenzel Joseph<br />
Graf von Wrbna<br />
mit autographer Unterschrift von J. S. <strong>Bach</strong><br />
<strong>Leipzig</strong>, 18. Dezember 1747<br />
stadtarchiv hannover<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Notiz<br />
Autograph, o. J.<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig<br />
Carl Philipp Emanuel <strong>Bach</strong> (1714 – 1788)<br />
Kupferstich von Johann Heinrich Lips<br />
bach-archiv leipzig<br />
Carl Philipp Emanuel <strong>Bach</strong><br />
Kantate »Die Auferstehung und<br />
Himmelfahrt Jesu« Wq 240<br />
Partitur, <strong>Leipzig</strong> 1787<br />
stadt leipzig – stadtbibliothek leipzig –<br />
musikbibliothek<br />
Weitere Darstellungen und Ansichten<br />
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)<br />
Kupferstich von A. Kohl, 1793<br />
universitätsbibliothek leipzig<br />
Mozart-Büste<br />
1848<br />
porzellan-manufaktur meißen<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Stahlstich nach einem Gemälde von<br />
Anton Wilhelm Tischbein, um 1850<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig<br />
Die Zauberflöte<br />
Theaterfigurinen <strong>zu</strong>r <strong>Leipzig</strong>er Aufführung<br />
Radierungen von Salomon Richter, 1793<br />
stadtgeschichtliches museum leipzig<br />
1
Das Theater am Ranstädter Tor<br />
Radierung, um 1800<br />
bach-archiv leipzig<br />
Die Thomaskirche von der Alleeseite<br />
Kolorierte Radierung von<br />
Carl Benjamin Schwarz, 1804<br />
bach-archiv leipzig<br />
Musikinstrumente<br />
Bassetthorn<br />
Friedrich Gabriel August Kirst<br />
Potsdam, Ende 18. Jh.<br />
museum für musikinstrumente<br />
der universität leipzig<br />
inv.-nr. 1528<br />
Querflöte / Traversflöte<br />
Griesling & Schlott<br />
Berlin, um 1810<br />
mit Wechselstücken <strong>zu</strong>m Spiel in<br />
verschiedenen Stimmtonhöhen<br />
museum für musikinstrumente<br />
der universität leipzig<br />
inv.-nr. 3024<br />
Oboe<br />
August Grenser<br />
Dresden, um 1790<br />
museum für musikinstrumente<br />
der universität leipzig<br />
inv.-nr. 1316<br />
0<br />
A-Klarinette<br />
signiert »Grimm«<br />
Vogtland, um 1785<br />
museum für musikinstrumente<br />
der universität leipzig<br />
inv.-nr. 3917<br />
Inventionshorn<br />
Ferdinand Korn<br />
Mainz, um 1830<br />
mit 5 Aufsteckbögen für G-, F-, E-,<br />
Es-, D-Stimmung<br />
museum für musikinstrumente<br />
der universität leipzig<br />
inv.-nr. 3473<br />
Violine<br />
Johann Christian Schlosser I<br />
Klingenthal, um 1780<br />
museum für musikinstrumente<br />
der universität leipzig<br />
inv.-nr. 3278<br />
Violoncello<br />
sächsisch, zweite Hälfte 18. Jh.<br />
museum für musikinstrumente<br />
der universität leipzig<br />
inv.-nr. 926<br />
*Das Exponat muss im Laufe der Ausstellung<br />
aus konservatorischen Gründen durch eine<br />
Kopie ersetzt werden.<br />
Wir danken den Leihgebern für die freundliche<br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ng.
Autographenausstellung <strong>zu</strong>m <strong>Bach</strong>-Fest 2006<br />
In einer weiteren Sonderausstellung des <strong>Bach</strong>-Museums werden vom 11. Mai<br />
bis <strong>zu</strong>m 5. Juni 2006 wertvolle Originalhandschriften von Werken gezeigt,<br />
die während des <strong>Bach</strong>-Festes <strong>zu</strong>r Aufführung gelangen:<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Messe c-Moll KV 427, autographe Skizze <strong>zu</strong>m<br />
»Cum Santo Spiritu«<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem d-Moll KV 626, autographe Skizzen<br />
Johann Sebastian <strong>Bach</strong>: Magnificat D-Dur BWV 243, autographe Partitur<br />
Carl Philipp Emanuel <strong>Bach</strong>: Magnificat D-Dur Wq 215, autographe Partitur<br />
Carl Philipp Emanuel <strong>Bach</strong>: Konzert für Violoncello und Streicher a-Moll<br />
Wq 170, autographe Partitur<br />
Carl Philipp Emanuel <strong>Bach</strong>: Osterkantate »Jauchzet, frohlocket« Wq 242,<br />
Originalstimme<br />
Impressum<br />
<strong>Von</strong> <strong>Bach</strong> <strong>zu</strong> Mozart<br />
Kabinettausstellung im <strong>Bach</strong>-Museum <strong>Leipzig</strong><br />
Vom 19. Januar bis 13. September 2006<br />
Hrsg.: <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong> [Katalog erarb. von Maria Hübner, Eszter Fontana] –<br />
<strong>Leipzig</strong> 2005<br />
Ausstellungs- und Katalogkonzeption: Maria Hübner, Eszter Fontana<br />
Grafik: KOCMOC.NET | Druck: Thomas Druck, <strong>Leipzig</strong> | Auflage: 500<br />
© <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Titelbild: Wolfgang Amadeus Mozart, Kupferstich von A. Kohl, 1793
Gefördert aus Mitteln der Stadt <strong>Leipzig</strong>, der Bundesrepublik<br />
Deutschland und des Freistaates Sachsen.<br />
Mit freundlicher Unterstüt<strong>zu</strong>ng des Scheide Fonds der Stiftung<br />
<strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>.<br />
Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten, werden Sie Mitglied<br />
der »Vereinigung der Freunde des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s <strong>Leipzig</strong> e. V.«<br />
<strong>Bach</strong>-Museum <strong>Leipzig</strong><br />
Thomaskirchhof 16 | 04109 <strong>Leipzig</strong><br />
Tel. 0341.913 72 02 | Fax 0341.913 72 05<br />
E-Mail: museum@bach-leipzig.de | www.bach-leipzig.de