MINT-PdM-Mar2009-Loesung-Alles im grünen Bereich_mod-ZMK
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<strong>MINT</strong> / Chemie:<br />
Problem des Monats<br />
Lösung für März 2009<br />
<strong>Alles</strong> <strong>im</strong> <strong>grünen</strong> <strong>Bereich</strong><br />
zu 1.) Recherche zu Chromatographie:<br />
Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet "mit Farbe<br />
schreiben" (chroma = Farbe, graphein = schreiben). In der Chemie bezeichnet dieser Begriff<br />
best<strong>im</strong>mte Techniken zur analytischen Trennung von Stoffen. Man unterscheidet: Papier-,<br />
Dünnschicht- und Gaschromatographie. Bei der Papierchromatographie werden<br />
Stoffgemische aufgrund der unterschiedlichen Löslichkeit in Wasser oder anderen Lösungsmitteln<br />
und der Haftung (Adsorption) am Papier in ihre Komponenten aufgetrennt.<br />
Da das Verhalten der Reinstoffe bei einer Trennung durch z.B. Papierchromatographie<br />
unter Einhaltung konstanter Bedingungen <strong>im</strong>mer zu denselben Ergebnissen führt, dient<br />
das Verfahren der Chromatographie auch zur Identifikation von Stoffen.<br />
Der russische Biologe M. Tswett verwendete zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmalig<br />
das Verfahren der Chromatographie zur Trennung von Pflanzenfarbstoffen. In den 40er<br />
Jahren leistete E. Chargaff mittels chromatographischer Untersuchungen einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Aufklärung der Struktur der Erbsubstanz (DNA).<br />
zu 2.) Beobachtung:<br />
Alle drei Stoffe (Smarties-Farbstoff, Eierfarbe, Blattfarbstoff) sind zunächst grün. Nach Auftrag<br />
auf das Papier liegen hier mehr oder weniger intensiv grün gefärbt Flecken vor, die<br />
zunächst verlaufen, sobald das Wasser / das Gemisch aus Wasser und Brennspiritus in<br />
das Filterpapier aufgesaugt wird.<br />
Mit Wasser entstehen bei Smarties- und Eierfarben ein gelblicher, mehr zur Mitte hin gelegener<br />
Farbring und ein bläulicher Farbring, der weit zum Rand des Filterpapiers gelegen<br />
ist. Wenn die Chromatographie beendet ist, ist der grüne Farbstoff nicht mehr sichtbar.<br />
[Bei manchen Schokolinsen, die nicht mit synthetischen Farbstoffen, sondern mit Pflanzenfarbstoffen<br />
gefärbt sind, entsteht nur ein weiter ausgedehnter grüner Farbring.] Bei<br />
dem aus den Spinatblättern gewonnenen <strong>grünen</strong> Farbstoff lässt sich bei diesem Exper<strong>im</strong>ent<br />
ebenfalls nur eine Ausweitung des aufgetragenen Flecks beobachten.<br />
In den Exper<strong>im</strong>enten mit dem Brennspiritus-Wassergemisch st<strong>im</strong>men die Beobachtungen<br />
bei den Farbstoffen der Smarties- / Eierfarbe weitgehend mit denen des ersten Exper<strong>im</strong>ents<br />
überein. Be<strong>im</strong> Farbstoff des Spinatblattes entstehen mit dem Brennspiritus-<br />
Wassergemisch ein zur Mitte hin gelegener gelber Farbring und nach außen hin ein grünlicher,<br />
der teils am äußersten Rand eine Blaugrünfärbung aufweist. (Diese verblasst aber<br />
innerhalb von wenigen Stunden).<br />
© 2009 Landrat-Lucas-Gymnasium, Leverkusen
zu 3.) Auswertung:<br />
<strong>MINT</strong> / Chemie:<br />
Problem des Monats<br />
Lösung für März 2009<br />
Die <strong>grünen</strong> Farbstoffe sind keine Reinstoffe, sondern Gemische aus gelben und blauen<br />
(Smarties- / Eierfarbe) bzw. gelben und <strong>grünen</strong> Farbstoffen (Blattfarbstoff). Diese Gemische<br />
werden mithilfe der Chromatographie getrennt. Farbstoffe, die gut in Wasser löslich<br />
sind, werden schnell mit dem Wasser, was durch das Papier zum Rand gesaugt wird, mitgerissen.<br />
Stoffe, die besser am Papier haften, werden dort länger festgehalten. So kommt<br />
es zur Trennung.<br />
Bei der Verwendung alternativer Lösungsmittel (hier Brennspiritus-Wassergemisch) verändert<br />
sich das Verhalten der Stoffe. Solche, die in Brennspiritus löslich sind, werden nun<br />
durch diesen aus dem Gemisch heraus gelöst und werden <strong>im</strong> Lösungsmittel an den Papierfasern<br />
entlang transportiert, ohne intensiv an ihnen zu haften. Durch die Veränderung<br />
des Lösungsmittels kann man also zu einer weiteren Auftrennung von Stoffgemischen<br />
kommen.<br />
zu 4.) Recherche:<br />
Chlorophyll stammt aus dem Griechischen und bedeutet frisches Blatt (chloros = frisch<br />
phyllon = Blatt). Chlorophyll ist der Farbstoff, durch den die Blätter und übrigen <strong>grünen</strong><br />
Pflanzenteile ihre Färbung erhalten. Er kommt in den Chloroplasten der Pflanzenzellen vor<br />
und ist hier von besonderer Bedeutung für die Fotosynthese. Mithilfe dieses Farbstoffs<br />
nutzen die Pflanzen die Sonnenenergie, um aus den energiearmen anorganischen Stoffen<br />
Kohlenstoffdioxid und Wasser energiereiche organische Substanzen (Zucker) aufzubauen.<br />
Die hierfür notwendige Energie wird vom Chlorophyll aus dem Sonnenlicht aufgenommen,<br />
umgewandelt und an die Orte der Synthese weitergeleitet.<br />
© 2009 Landrat-Lucas-Gymnasium, Leverkusen