Das Endometrium- karzinom - St. Georg
Das Endometrium- karzinom - St. Georg
Das Endometrium- karzinom - St. Georg
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Grün-gelbe<br />
Broschürenreihe<br />
Dr. med. Anne Zaiß<br />
Dr. med. Claudia Wegmann<br />
Dr. med. Tabea-Maria Weigelt<br />
Dipl.-Psych. Pamela Edel<br />
Prof. Dr. med. Uwe Köhler<br />
<strong>Das</strong> <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong><br />
Der Gebärmutterkrebs<br />
1
2<br />
AUTOREN<br />
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des<br />
Klinikums <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> gGmbH, Leipzig<br />
Autoren:<br />
Dr. med. Anne Zaiß, Assistenzärztin<br />
Dr. med. Claudia Wegmann, Assistenzärztin<br />
Dr. med. Tabea-Maria Weigelt, Assistenzärztin<br />
Dipl.-Psych. Pamela Edel, Psychoonkologin<br />
Prof. Dr. med. habil. Uwe Köhler, Chefarzt<br />
ISSN 1869-5728<br />
MiT fREUNdLicHER UNTERSTüTzUNG dER dRV-BUNd UNd dES fREiSTAATES SAcHSEN
iNHALT<br />
1. Einleitung<br />
2. Aufbau und Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane<br />
3. Daten zum <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong><br />
4. Warum entsteht ein <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>? - Ursachen<br />
und Risikofaktoren<br />
5. Gibt es eine Früherkennung?<br />
6. Symptome eines <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>s<br />
7. Die Diagnostik – Welche Möglichkeiten zur<br />
Krebserkennung existieren?<br />
8. Die Klassifikation – histopathologische <strong>St</strong>adieneinteilung<br />
9. Erkrankungsverlauf und Prognosefaktoren<br />
10. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?<br />
11. Mögliche Komplikationen und Spätfolgen einer Therapie<br />
12. Die Anschlussheilbehandlung (AHB)<br />
13. Die Tumornachsorge<br />
14. Leben mit Krebs – Tumorberatungsstellen in Sachsen<br />
15. Fachbegriffe in der Krebsmedizin<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 3<br />
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1. Einleitung<br />
Bösartige Tumoren der Gebärmutter sind die häufigste<br />
Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane.<br />
Unterschieden wird zwischen der Krebserkrankung<br />
des Gebärmutterhalses und der Krebserkrankung des<br />
Gebärmutterkörpers. Karzinome des Gebärmutterkörpers<br />
(Korpus<strong>karzinom</strong>, von lateinisch „corpus“: Körper) haben<br />
ihren Ursprung fast immer in der Gebärmutterschleimhaut<br />
(<strong>Endometrium</strong>), die das Organ im Inneren auskleidet.<br />
Aus diesem Grund wird Krebs des Gebärmutterkörpers<br />
auch als Gebärmutterschleimhautkrebs oder fachsprachig<br />
<strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong> bezeichnet. Die Mehrzahl der<br />
betroffenen Frauen erkrankt nach den Wechseljahren<br />
(Menopause). Jüngere Frauen sind hingegen nur selten von<br />
Gebärmutterkrebs betroffen.<br />
Diese Broschüre soll Ihnen einige Informationen über<br />
die weiblichen Geschlechtsorgane und deren Funktion,<br />
die Risikofaktoren des <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>s sowie<br />
dessen Entstehung, Diagnostik, <strong>St</strong>adieneinteilung und<br />
Behandlungsmöglichkeiten geben.<br />
Im Anhang sind Beratungsstellen der Sächsischen<br />
Krebsgesellschaft aufgeführt.
2. Aufbau und funktion der weiblichen<br />
Geschlechtsorgane<br />
Die inneren Geschlechtsorgane (innere Genitale) bestehen<br />
aus der Scheide (Vagina), der Gebärmutter (Uterus), den<br />
Eileitern (Tuben) und den Eierstöcken (Ovarien).<br />
Quelle: http:ww.eesom.com<br />
Scheide (Vagina)<br />
Die Verbindung zwischen inneren und äußeren<br />
Geschlechtsorganen stellt die Scheide dar. Sie mündet<br />
unten in den Scheidenvorhof und wird oberhalb durch<br />
den Gebärmutterhals (Zervix) abgeschlossen. Am<br />
Gebärmutterhals geht die Scheide in die Gebärmutter über,<br />
den Ort der Einnistung befruchteter Eizellen. Die Produktion<br />
und Reifung der Eizellen erfolgt in den Eierstöcken, von wo<br />
aus sie über die Eileiter in die Gebärmutterhöhle gelangen.<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 5
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Gebärmutterhals (zervix)<br />
Der Gebärmutterhals nimmt das untere Drittel der<br />
Gebärmutter ein und endet mit dem Muttermund<br />
(Portio), welcher in die Scheide hineinragt. Sie ist innen<br />
von einem schleimbildenden Zylinderepithel ausgekleidet.<br />
Der Muttermund wird von Plattenepithel überzogen. Die<br />
Grenze zwischen den beiden Gewebeformen verändert sich<br />
in Abhängigkeit vom Alter und der Anzahl der Geburten.<br />
Mit zunehmendem Alter verschiebt sich die Grenze immer<br />
weiter nach oben in den Gebärmutterhalskanal.<br />
Gebärmutter (Uterus)<br />
Die Gebärmutter ist ein dickwandiges muskelstarkes<br />
Hohlorgan, welches die Form einer Birne hat. Nachbarorgane<br />
der Gebärmutter sind die davor liegende Harnblase,<br />
der dahinter liegende Darm und die davor und seitlich<br />
liegenden Eierstöcke. Seitlich der Gebärmutter liegen<br />
die Beckengefäße, unterhalb liegt der Beckenboden. Der<br />
bindegewebige Halteapparat der Gebärmutter, bestehend<br />
aus mehreren Bändern, wird Parametrium genannt.<br />
Bei einer nicht schwangeren Frau ist die Gebärmutter<br />
höchstens sieben bis neun Zentimeter lang und etwa 50 bis<br />
60 Gramm schwer. Sie besteht aus dem Gebärmutterkörper<br />
(Corpus uteri), welcher an den oberen Ecken in die<br />
Eileiter (Tuben) übergeht, und dem Gebärmutterhals<br />
(Cervix uteri), der den Übergang in die Scheide darstellt.<br />
Die Gebärmutter ist, wie alle Hohlorgane, aus drei<br />
Schichten aufgebaut. Außen liegt das Perimetrium, ein<br />
glatter, glänzender Überzug der Serosa. Den Hauptteil<br />
der Wand bildet eine Schicht aus glatter Muskulatur, das<br />
Myometrium. Die Innenauskleidung ist eine Schleimhaut,<br />
die als <strong>Endometrium</strong> bezeichnet wird. Die innere Höhle<br />
wird Cavum uteri genannt. Die Gebärmutterschleimhaut<br />
wird – im monatlichen Zyklus hormonell gesteuert – auf-<br />
und abgebaut. Kommt es in diesem Zeitraum nicht zur<br />
Befruchtung, erfolgt die Monatsblutung (Menstruation).<br />
Eileiter (Tuben)<br />
Die beiden etwa bleistiftdicken Eileiter münden jeweils<br />
links und rechts in die Ecken der Kuppel der Gebärmutter<br />
und dienen dem Transport der Eizellen von den Eierstöcken<br />
in die Gebärmutterhöhle. Die Enden der Eileiter in Nähe<br />
der Eierstöcke münden frei in die Bauchhöhle und enden
als Trichter, die sich während des Eisprunges über die<br />
Eierstöcke stülpen.<br />
Eierstöcke (Ovarien)<br />
Die Eierstöcke liegen zu beiden Seiten der Gebärmutter und<br />
sind die weiblichen Keimdrüsen. Sie sind etwa pflaumengroß<br />
und wiegen 7 bis 14 g. Sie sind durch bindegewebige<br />
Bänder zwischen Beckenwand und Gebärmutter befestigt.<br />
Die beiden Hauptaufgaben bestehen in der Produktion der<br />
Eizellen, die dann von den Eileitern aufgenommen werden,<br />
und der Produktion von weiblichen Geschlechtshormonen<br />
(Östrogene und Gestagene), welche in die Blutbahn<br />
gelangen.<br />
3. daten zum <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong><br />
Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes erkrankten<br />
im Jahr 2006 ca. 11.140 Frauen an einem Krebs des<br />
Gebärmutterkörpers. Somit stellt das <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong><br />
nach Brustkrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs die<br />
vierthäufigste Krebserkrankung (5,6%) bei Frauen dar.<br />
In der Altersgruppe der 75- bis 79-Jährigen tritt das<br />
<strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong> am häufigsten auf. In Anbetracht<br />
einer immer älter werdenden Bevölkerung könnte sich<br />
der Trend einer steigenden Zahl an Neuerkrankungen vor<br />
allem in höheren Altersgruppen über dem 70. Lebensjahr<br />
fortsetzen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong> hat allerdings insgesamt eine<br />
gute Prognose. Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten<br />
liegen derzeit in Deutschland zwischen 75% und 83%.<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 7
8<br />
4. Warum entsteht ein<br />
<strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>? – Ursachen und<br />
Risikofaktoren<br />
Es gibt verschiedene Einflussfaktoren, die für die Entstehung<br />
eines <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>s verantwortlich gemacht<br />
werden. Einige dieser Risikofaktoren können vermieden<br />
werden.<br />
Man unterscheidet beim <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong> 3 Typen:<br />
• das östrogenabhängige Typ-I-Karzinom (75-80 %)<br />
• das östrogenunabhängige Typ-II-Karzinom<br />
• das hereditäre (erbliche) Typ-III-Karzinom<br />
das östrogenabhängige Typ-i-Karzinom<br />
Als gesicherte Risikofaktoren für die Entstehung des Typ-I-<br />
<strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>s gelten:<br />
• langjährige Östrogenwirkung durch frühes Einsetzen<br />
der ersten Regelblutung und ein spätes Eintreten der<br />
Wechseljahre (Menopause)<br />
• Östrogene als Einzeltherapie gegen<br />
Wechseljahresbeschwerden ohne Gestagenschutz<br />
steigert das Risiko 2-fach. Die Kombination mit<br />
Gestagenen kann dies verhindern.<br />
• ein metabolisches Syndrom, kombiniert aus<br />
Übergewicht, Diabetes mellitus und Bluthochdruck,<br />
wegen der vermehrten Bildung von eigenen<br />
Östrogenen im Fettgewebe<br />
• ein PCO-Syndrom (polyzystische Ovarien) bei jungen<br />
Frauen<br />
• Kinderlosigkeit, Infertilität<br />
• Ein erhöhtes Risiko besteht für Frauen, die bereits<br />
an einem Brust-, Darmkrebs oder einem Krebs der<br />
Eierstöcke erkrankt sind.<br />
• Durch langdauernde Einnahme von Tamoxifen<br />
als Nachbehandlung bei einem Brustkrebs kann<br />
es zur Wucherung der Gebärmutterschleimhaut<br />
(<strong>Endometrium</strong>hyperplasie) und späterer Entartung<br />
kommen.
Als Vorstufen (Präkanzerosen) werden bei den hormonabhängigen<br />
Formen bestimmte Schleimhautveränderungen<br />
angesehen.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet hier<br />
die einfache Hyperplasie (zukünftiges Karzinomrisiko
10<br />
Typen Östrogen-abhängig<br />
Typ I<br />
(low risk)<br />
endometrioides<br />
Adeno<strong>karzinom</strong><br />
• das durchschnittliches Erkrankungsalter liegt bei<br />
45 Jahren<br />
• frühe <strong>St</strong>adien bei Diagnosestellung<br />
• nicht hormonabhängig<br />
• günstige Prognose<br />
• genetische Veränderung (HNPCC)<br />
Die Tabelle fasst die Typen nochmals zusammen, wobei das<br />
Typ-III-Karzinom aufgrund seiner Seltenheit nicht gesondert<br />
mit aufgeführt wird:<br />
Östrogen-unabhängig<br />
Typ II<br />
(high risk)<br />
serös<br />
klarzellig<br />
sonstige<br />
Häufigkeit 80 % 20 % selten<br />
Vorstufe atypische Hyperplasie endometriales intraepitheliales<br />
Karzinom<br />
Prognose sehr gut schlecht -<br />
muzinös<br />
Plattenepithel-<br />
Karzinom<br />
undifferenziert<br />
5. Gibt es eine früherkennung?<br />
Trotz der negativen Diagnose „Krebs“ ist das<br />
<strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong> eine Erkrankung, die<br />
glücklicherweise häufig sehr zeitig erkannt und damit<br />
gut behandelt werden kann. Dazu sollte die Frau ihren<br />
Menstruationszyklus gut kennen und Veränderungen<br />
ernst nehmen. Es gibt keine empfohlene Screening-<br />
Untersuchung, aber Scheimhautveränderungen in der<br />
Gebärmutter können im Ultraschall nachgewiesen und<br />
operativ abgeklärt werden.<br />
6. Symptome eines<br />
<strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>s<br />
Frühes Symptom ist eine uterine Blutung in der<br />
Postmenopause, d. h. ca. 1 Jahr nach Ausbleiben der<br />
normalen Menstruationsblutung oder eine Veränderung der<br />
<strong>St</strong>ärke (Hypermenorrhoe) oder Häufigkeit (Metrorrhagien)<br />
der Menstruationsblutung in der Perimenopause.
<strong>Das</strong> erklärt, dass bei Behandlungsbeginn 75% der operierten<br />
Patientinnen ein <strong>St</strong>adium I aufweisen und deshalb eine sehr<br />
gute Prognose haben.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong> kann außerdem einen<br />
korporalen fluor (Ausfluss) verursachen, noch bevor es zur<br />
Blutung kommt. Oft erzeugt dieser Fluor eine hartnäckige<br />
Kolpitis (Scheidenentzündung).<br />
Der Nachweis einer Pyometra, d. h. einer Ansammlung<br />
von Eiter in der Gebärmutterhöhle, muss auch an ein<br />
<strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong> denken lassen.<br />
7. die diagnostik – Welche Möglichkeiten<br />
zur Krebserkennung existieren?<br />
Da eine Empfehlung für ein Screening fehlt, wird<br />
eine Diagnostik erst eingeleitet, wenn eine Patientin<br />
symptomatisch wird, d. h. Blutungsstörungen aufweist.<br />
Bei jeder postmenopausalen Blutung oder prämenopausalen<br />
Blutungsstörung mit Risikofaktoren (Adipositas, Diabetes<br />
mellitus, bekannte <strong>Endometrium</strong>hyperplasie, PCO-<br />
Syndrom, HNPCC-Syndrom) sollte eine Abklärung erfolgen.<br />
Folgende Untersuchungen sind dabei notwendig:<br />
• Genaue Anamneseerhebung (Befragung zur<br />
Krankengeschichte): Hierbei werden zunächst<br />
Vorerkrankungen, ggf. bereits erfolgte Operationen,<br />
die Familienanamnese, d.h. ob eine nahe Verwandte<br />
ebenfalls Erkrankungen der Gebärmutter aufwies, bzw.<br />
ob Krebserkrankungen in der Familie vorliegen, und<br />
individuelle Risikofaktoren (Medikamenteneinnahme,<br />
Verhütungsmethoden, Hormonsubstitution etc.)<br />
erfragt.<br />
• Gynäkologische vaginale Untersuchung: Dabei sollte<br />
abgeklärt werden, ob die Blutung aus der Gebärmutter<br />
kommt. Differentialdiagnostisch ist auch an Blutungen<br />
aus der Harnblase oder dem Darm zu denken. Weiterhin<br />
muss mittels Tastuntersuchung beurteilt werden, ob<br />
das Karzinom auf die Gebärmutter beschränkt ist oder<br />
über die Gebärmutter hinaus ausgedehnt ist.<br />
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Transvaginale Sonographie: Mittels Ultraschall über die<br />
Vagina kann man die Dicke der Gebärmutterschleimhaut<br />
(<strong>Endometrium</strong>) am besten beurteilen. In der Postmenopause<br />
ist eine Dicke > 5 mm als suspekt anzusehen (s. Abbildung)<br />
und muss weiter abgeklärt werden. Weiterhin kann man<br />
auch andere pathologische Prozesse im weiblichen Becken,<br />
wie Eierstocktumoren und Eileiterprozesse, erkennen.<br />
Abbildung: Gebärmutter im Längsschnitt mit hoch aufgebauter<br />
Schleimhaut (>5mm)<br />
http://universitypublisher.meduniwien.ac.at/radio2wiki/images/b/<br />
b9/Gyn-Abb03b_hochaufgeb_<strong>Endometrium</strong>-neu.jpg<br />
• Hysteroskopie und fraktionierte Abrasio: Durch<br />
diese kleine, in der Regel ambulant durchgeführte<br />
Operation hat der Arzt die Möglichkeit, mittels<br />
Gebärmutterspiegelung einen Überblick über die<br />
Schleimhautverhältnisse in der Gebärmutterhöhle<br />
zu erhalten. Er beurteilt die Schleimhaut im Hals<br />
und Körper der Gebärmutter und schaut sich die<br />
Abgänge der Eileiter von innen an. Manchmal kann<br />
man jetzt schon sagen, dass die Schleimhaut suspekt<br />
für ein Karzinom erscheint. Häufig sind aber auch<br />
Schleimhautpolypen, die gutartig sind, Ursache<br />
für die Blutung. Es gibt jedoch auch Fälle mit einem<br />
kleinen versteckten Karzinom im Polypen, so dass in
jedem Fall eine histologische Abklärung erfolgt. Dazu<br />
wird zunächst die Schleimhaut aus dem Hals der<br />
Gebärmutter und anschließend die Schleimhaut aus<br />
dem Körper der Gebärmutter abgetragen und von den<br />
Pathologen mikroskopisch untersucht.<br />
Vor der geplanten Operation bei nachgewiesenem<br />
<strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong> müssen noch einige<br />
Untersuchungen zur Ausbreitung des Karzinoms erfolgen:<br />
• Röntgen-Thorax in 2 Ebenen: zum Ausschluss einer<br />
Tumorabsiedelung in die Lunge.<br />
• Sonographie des Abdomen: zum Ausschluss einer<br />
Harnstauung oder einer Metastasierung in die<br />
Oberbauchorgane, wie z. B. Leber, Nieren oder Milz.<br />
• Der Nutzen einer computertomographie (cT) oder<br />
einer Magnetresonanz-Tomographie (MRT) in der<br />
Ausbreitungsdiagnostik (<strong>St</strong>aging) ist nicht erwiesen.<br />
Diese Untersuchung kann aber zur Planung einer<br />
primären <strong>St</strong>rahlentherapie bei Patientinnen mit<br />
schweren Nebenerkrankungen hilfreich sein.<br />
• zystoskopie und Rektoskopie: Mittels dieser beiden<br />
Untersuchungen kann man die Schleimhaut in der<br />
Harnblase und im Enddarm beurteilen, um dort<br />
einen Tumoreinbruch (<strong>St</strong>adium IV) bei ausgeprägten<br />
Befunden auszuschließen.<br />
8. die Klassifikation – histopathologische<br />
<strong>St</strong>adieneinteilung<br />
Um einen Tumor einstufen zu können, klären Ärzte<br />
vor Behandlungsbeginn zunächst ab, wie weit sich die<br />
Krankheit im Körper bereits ausgebreitet hat. Dafür nutzen<br />
sie die gängigen und für die jeweilige Krebsart sinnvollen<br />
Untersuchungsverfahren. <strong>Das</strong> können körperliche<br />
Untersuchung, bildgebende Verfahren, Endoskopie,<br />
Probeentnahme oder chirurgische Exploration (Operation<br />
zu Untersuchungszwecken) und andere Untersuchungen<br />
sein (siehe oben).<br />
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Die <strong>St</strong>adieneinteilung vor einer Operation erfolgt klinisch<br />
nach der FIGO-Klassifikation oder anhand der klinischen<br />
TNM-Klassifikation (cTNM, c für engl. „clinical“). Nach einer<br />
operativen Behandlung erfolgt die <strong>St</strong>adieneinteilung nach<br />
der pTNM-Klassifikation (pTNM, p für engl. „pathological“),<br />
welche eine histologische Beurteilung durch einen<br />
Pathologen einschließt und in der <strong>St</strong>adienbezeichnung<br />
durch ein vorangestelltes kleines p angezeigt wird.<br />
Die Abkürzung „TNM“ steht für die Kriterien, anhand derer<br />
sich die örtliche (lokale) Ausbreitung der Krebserkrankung<br />
und die eventuelle Ausdehnung auf weitere Körperregionen<br />
beschreiben lässt.<br />
TNM auf einen Blick<br />
T = Tumorausdehnung<br />
N = Lymphknotenbefall/-metastasen (Nodal<br />
befall)<br />
M = Fernmetastasen<br />
G = Differenzierungsgrad der veränderten<br />
Zellen (Grading)<br />
R = Resttumorgewebe<br />
L = Befall des Lymphgefäßsystems<br />
V = Einbruch in die Venen<br />
X = keine Angaben möglich
FIGO-<br />
<strong>St</strong>adium<br />
-<br />
-<br />
0<br />
I<br />
Ia<br />
Ib<br />
II<br />
IIa<br />
IIb<br />
III<br />
IIIa<br />
IIIb<br />
IIIc<br />
IV<br />
IVa<br />
IVb<br />
TNM-<br />
<strong>St</strong>adium<br />
Tx<br />
T0<br />
Tis<br />
T1<br />
T1a<br />
T1b<br />
T2<br />
T2a<br />
T2b<br />
T3<br />
T3a<br />
T3b<br />
N1<br />
T4<br />
M1<br />
Beschreibung<br />
<strong>St</strong>adien nach TNM-Klassifikation und<br />
fiGO (fédération internationale de<br />
Gynécologie et d‘Obstétrique):<br />
Primärtumor kann nicht beurteilt werden<br />
kein Anhalt für Primärtumor<br />
Carcinoma in situ<br />
Tumor begrenzt auf Corpus uteri<br />
Tumor infiltriert <strong>Endometrium</strong> bis innere Hälfte des Myometriums<br />
Tumor infiltriert äußere Hälfte des Myometriums<br />
Tumor infiltriert Cervix<br />
endocervikaler Drüsenbefall<br />
Invasion in das <strong>St</strong>roma der Cervix<br />
lokale und/oder regionale Ausbreitung über den Uterus hinaus<br />
Tumor befällt Serosa und/oder Adnexe (direkt oder Metastasierung) und/oder<br />
Tumorzellen in Ascites oder Peritoneallavage<br />
Befall der Vagina (direkt oder Metastasierung)<br />
Metastasen in Becken- und/oder paraaortalen Lymphknoten<br />
Tumor über das kleine Becken ausgedehnt oder in angrenzende Organe eingebrochen<br />
Tumor infiltriert die Blasen- und/oder Darmschleimhaut<br />
Fernmetastasen, z. B. peritoneale Metastasen – M1<br />
(aber nicht: Metastasen in Vagina, Beckenserosa oder Adnexen, in Leistenlymphknoten<br />
und/oder anderen intraabdominalen sowie paraaortalen Lymphknoten)<br />
Quelle: www.awmf-leitlienien.de<br />
9. Erkrankungsverlauf und<br />
Prognosefaktoren<br />
Die Gebärmutterschleimhaut – das so genannte<br />
<strong>Endometrium</strong> – ist in den meisten Fällen der Ausgangspunkt<br />
für bösartige Tumoren des Gebärmutterkörpers.<br />
Solange der Tumor noch klein ist, beschränkt er sich<br />
auf den Bereich der Gebärmutterschleimhaut und wird<br />
häufig in Zusammenhang mit entarteten Gebärmutterpolypen<br />
entdeckt. Mit zunehmendem Wachstum<br />
kann der Tumor allerdings in die darunter liegende<br />
Muskelschicht des Gebärmutterkörpers eindringen und/<br />
oder sich auf den Gebärmutterhals ausdehnen. Auch<br />
ein Befall von benachbarten Organen, wie den Eileitern<br />
und den Eierstöcken, ist möglich. Durchbricht der Tumor<br />
die gesamte Dicke der Gebärmutterwand, kann er sich<br />
innerhalb der Bauchhöhle auf andere Bauchorgane<br />
ausbreiten. Harnblase, Enddarm und auch die Scheide<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 15
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können davon betroffen sein. Des Weiteren können sich je<br />
nach Aggressivität des Tumors bereits früh oder aber erst in<br />
fortgeschrittenem Verlauf einzelne Krebszellen vom Tumor<br />
lösen und über die Lymphgefäße in die Lymphknoten der<br />
Umgebung gelangen. In einigen Fällen dringen Krebszellen<br />
in die umliegenden Blutgefäße ein und gelangen über<br />
die Blutbahn zu weiter entfernt liegenden Organen<br />
(z. B. Lunge, Knochen, Gehirn und Leber). Dort können sie<br />
Tochtergeschwülste bilden (Fernmetastasen).<br />
Die Prognose des <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>s hängt somit<br />
einerseits von der bereits erfolgten Ausdehnung des<br />
Tumors (Größe des Tumors, Befall von Nachbarorganen,<br />
Lymphbahnen/Lymphknoten und <strong>St</strong>reuung des Tumors<br />
in weit abgelegene Organe) ab. Des Weiteren ist die<br />
Hormonabhängigkeit des Tumors von Östrogenen<br />
(weiblichen Geschlechtshormonen) entscheidend.<br />
Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Prognose ist<br />
die Wachstumstendenz bzw. der Entartungsgrad des<br />
Krebsgewebes – das Grading. Dieses wird durch die<br />
mikroskopische (histopathologische) Untersuchung des<br />
entnommenen Gewebes bestimmt. G1 bedeutet, dass der<br />
Tumor wenig entartet ist und langsam wächst, während ein<br />
G3-Tumor stark entartet ist und sehr schnell bzw. aggressiv<br />
wächst.<br />
10. Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es?<br />
� Therapie von Vorstufen des<br />
<strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>s<br />
Bei prämenopausalen Frauen kann bei<br />
<strong>Endometrium</strong>hyperplasien ohne Atypien (Karzinomrisiko<br />
niedrig: 1 – 3%), eine zyklische Gestagenbehandlung<br />
empfohlen werden. Diese führt in 60 – 80% der Fälle zu einer<br />
Heilung. Bei manchen Patientengruppen ist die Gabe eines<br />
oralen Kontrazeptivums (Anti-Baby-Pille) sinnvoll. Nach<br />
3 bis 6 Monaten ist eine Ultraschallkontrolle notwendig<br />
und bei Auffälligkeiten eine Gebärmutterspiegelung<br />
einschließlich Ausschabung erforderlich.
Bei <strong>Endometrium</strong>hyperplasien mit Atypien ist bei<br />
prämenopausalen Frauen mit abgeschlossener<br />
Familienplanung und aufgrund des hohen Entartungsrisikos<br />
von bis zu 30% eine Gebärmutterentfernung zu empfehlen.<br />
Postmenopausal kann bei <strong>Endometrium</strong>hyperplasien<br />
ohne Atypien im Gespräch mit der Patientin die<br />
Gebärmutterentfernung mit ggf. beidseitiger Entfernung<br />
der Eierstöcke bzw. die konsequente Überwachung erwogen<br />
werden. Hier sollte ein hormonproduzierender Tumor<br />
der Eierstöcke ausgeschlossen sein. Des Weiteren ist eine<br />
Gewichtsreduktion bei stark übergewichtigen Patientinnen<br />
zu empfehlen, da im Fettgewebe Hormone produziert<br />
werden und deshalb mit der Entwicklung von atypischen<br />
Hyperplasien zu rechnen ist. Sind atypische Hyperplasien<br />
histologisch gesichert, sollte die Gebärmutterentfernung<br />
mit gleichzeitiger Eierstockentfernung erfolgen.<br />
Bei Frauen mit Kinderwunsch und bei Patientinnen mit<br />
einem erhöhten Operationsrisiko ist ein konservatives<br />
Vorgehen unter den gleichen Voraussetzungen wie bei<br />
einem gut differenzierten (G1) endometrioiden Karzinom<br />
ohne Infiltration der Gebärmuttermuskulatur (s. u.)<br />
möglich.<br />
Die Gestagentherapie sollte bei Hyperplasien mit Atypien<br />
höher dosiert sein. Möglich ist auch die Anwendung einer<br />
gestagenhaltigen Spirale (Mirena). Ist die histologische<br />
Kontrolle nach 3 und 9 Monaten unauffällig, kann eine<br />
Schwangerschaft angestrebt werden. Bei noch nicht<br />
aktuellem Kinderwunsch sollte die Gestagentherapie<br />
unter Ultraschallkontrolle fortgeführt werden. Bei<br />
gleichbleibender oder fortschreitender morphologischer<br />
Veränderung des Gebärmuttergewebes oder bei Erfüllung<br />
bzw. Aufgabe des Kinderwunsches ist eine Hysterektomie<br />
zu empfehlen.<br />
� Therapie des <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>s<br />
Nachdem die Diagnose <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong> gestellt und<br />
das Ausmaß der Krebsausbreitung festgestellt wurde, folgt<br />
nun die eigentliche Therapie dieser Erkrankung.<br />
Hierzu gibt es verschiedene Therapieansätze, die allein oder<br />
in Kombination für Sie in Frage kommen können.<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 17
18<br />
Die Behandlung ist von verschiedenen Faktoren abhängig,<br />
z. B.<br />
• vom Krankheits- bzw. Ausbreitungsstadium<br />
• dem Gesundheitszustand<br />
• dem Alter der Patientin<br />
• von möglichem Kinderwunsch<br />
• dem Patientenwunsch<br />
Deshalb ist es sinnvoll, Therapieziele und Therapieprinzipien<br />
für jede Patientin individuell festzulegen.<br />
Therapieziele werden in kurativ und palliativ unterschieden.<br />
Bei der kurativen Therapie wird eine Heilung der<br />
Erkrankung angestrebt. Die palliative Therapie bei weit<br />
fortgeschrittener Erkrankung setzt auf die Eindämmung,<br />
die Verzögerung des Erkrankungsfortschreitens unter Erhalt<br />
guter Lebensqualität. Eine Heilung ist in einer palliativen<br />
Situation nicht mehr möglich.<br />
Kurative Therapieprinzipien werden in adjuvant und<br />
neoadjuvant gegliedert. Eine adjuvante Therapie erfolgt nach<br />
der Operation, um eventuell noch vorhandene Krebszellen<br />
zu zerstören und die Heilungschancen zu verbessern.<br />
Demgegenüber wird eine neoadjuvante Therapie vor der<br />
Operation durchgeführt, um beispielsweise den Tumor<br />
zu verkleinern, damit bessere Operationsmöglichkeiten<br />
zu schaffen und günstigere postoperative Ergebnisse zu<br />
erzielen.<br />
Ihr Arzt wird, wenn notwendig, folgende Therapieformen<br />
ausführlich mit Ihnen besprechen:<br />
• die Operation<br />
• die <strong>St</strong>rahlentherapie<br />
• die Chemotherapie<br />
• die Hormontherapie<br />
• die Supportivtherapie<br />
• die psychoonkologische Begleitung<br />
10.1 die Operation<br />
Die operative Behandlung des <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>s<br />
sollte die Entnahme einer Zytologie (Flüssigkeit mit Zellen)<br />
aus der Bauchhöhle, die Gebärmutterentfernung mit
eidseitiger Entfernung der Eileiter und Eierstöcke, sowie<br />
die pelvine (im Becken befindlich) und paraaortale (entlang<br />
der Körperschlagader) Lymphknotenentfernung umfassen.<br />
In frühen <strong>St</strong>adien (pT1a und Vorliegen von G1 oder G2) ist<br />
die Lymphknotenentfernung nicht zwingend notwendig.<br />
Bei fortgeschrittenen Tumorstadien müssen gegebenenfalls<br />
die Parametrien (Gewebe um die Gebärmutter herum –<br />
so genannter Halteapparat), der obere Anteil der Scheide<br />
und bei Übergreifen des Tumors auf Nachbarorgane<br />
(Blase/Darm) eventuell auch diese zum Teil oder in Ihrer<br />
Gesamtheit entfernt werden. In fortgeschrittenen <strong>St</strong>adien<br />
ist es wichtig, eine möglichst komplette Entfernung des<br />
Tumors zu erreichen, um die Effizienz der nachfolgenden<br />
Therapie (Chemotherapie oder Bestrahlung) zu verbessern.<br />
Wird der Tumor in einem sehr frühen <strong>St</strong>adium entdeckt,<br />
ist die Operation als alleinige Therapie in der Regel<br />
ausreichend.<br />
Beim Vorliegen von serösen oder klarzelligen<br />
Gebärmutterkrebsarten (sehr aggressiv) sollten zusätzlich<br />
Probeentnahmen vom Bauchfell sowie die Entfernung des<br />
großen Netzes (Omentum majus – lymphatisches Organ)<br />
erfolgen.<br />
Ein Tumorrezidiv (wiederaufgetretener Tumor) sollte<br />
möglichst operativ behandelt werden. Ist der Tumor<br />
nicht operabel, sollte eine <strong>St</strong>rahlentherapie und/oder<br />
Chemotherapie erfolgen.<br />
10.2 die <strong>St</strong>rahlentherapie<br />
Ist die Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose bereits<br />
weiter fortgeschritten oder ist der Tumor sehr aggressiv<br />
(G3 – schnell wachsend), so ist nicht die Operation<br />
allein, sondern die Kombination der Operation<br />
und der Bestrahlung die Therapieform der Wahl.<br />
Eine Bestrahlung kann aber auch an <strong>St</strong>elle einer Operation<br />
erfolgen, wenn diese z. B. aus gesundheitlichen Gründen<br />
nicht möglich oder nicht erwünscht ist.<br />
Die <strong>St</strong>rahlentherapie soll das Risiko eines Krankheitsrückfalls<br />
(Rezidiv) senken (adjuvante <strong>St</strong>rahlentherapie). Ziel der<br />
<strong>St</strong>rahlentherapie ist es, bösartige Zellen zu vernichten. Um<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 19
20<br />
dies zu erreichen, erfolgt die Bestrahlung meist kombiniert<br />
von innen und von außen:<br />
Bei der so genannten Kurzdistanzbestrahlung<br />
(Brachytherapie) wird eine <strong>St</strong>rahlenquelle in das<br />
Scheidengewölbe oder – wenn nicht operiert wurde – in<br />
die Gebärmutterhöhle eingebracht und dort für kurze Zeit<br />
belassen, bis die gewünschte <strong>St</strong>rahlendosis erreicht ist. Die<br />
Bestrahlung bleibt dabei lokal begrenzt und schont so die<br />
Nachbarorgane. Die Bestrahlung von innen wird bei den<br />
meisten Patientinnen zur Verhütung von Rückfällen im<br />
Scheidenbereich eingesetzt.<br />
Ergänzend dazu kann der gesamte Beckenraum eventuell<br />
auch an den großen Blutgefäßen von außen bestrahlt<br />
werden (externe oder perkutane Bestrahlung). Dies erfolgt<br />
insbesondere bei Befall vieler Lymphknoten oder bei sehr<br />
weit fortgeschrittenem Tumor.<br />
10.3 die chemotherapie<br />
Die Chemotherapie zielt darauf ab, Krebszellen im ganzen<br />
Körper durch zellwachstums-hemmende Medikamente<br />
(Zytostatika) abzutöten. Zytostatika wirken sehr gut<br />
gegen rasch wachsende Zellen, eine Eigenschaft,<br />
die in besonderem Maße auf Krebszellen zutrifft.<br />
Der Gebärmutterkörperkrebs spricht allerdings<br />
aufgrund seiner Eigenschaften nicht immer gut auf eine<br />
Chemotherapie an. Die Chemotherapie kann bei<br />
fortgeschrittenen <strong>St</strong>adien eine Alternative zur<br />
<strong>St</strong>rahlentherapie darstellen. Sie dient aber vor allem der<br />
Behandlung von Tochtergeschwülsten (Metastasen),<br />
Rezidiven und der Linderung von Beschwerden (palliative<br />
Behandlung) bei dem hormonrezeptor-negativen<br />
<strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong>.<br />
Eine Kombination aus <strong>St</strong>rahlen- und Chemotherapie wird<br />
bei dieser Tumorerkrankung nur selten empfohlen.
10.4 die Hormontherapie<br />
Eine Hormontherapie mit Gestagenen (Gegenspieler des<br />
Östrogens) oder mit Antihormonen (Raloxifen, Tamoxifen<br />
etc.) soll ein Wachstum von hormonsensitiven Tumorzellen<br />
verhindern und im besten Falle sogar zum Zelltod führen.<br />
Die Hormontherapie mit Gestagenen sollte derzeit nur<br />
bei hormonsensiblen <strong>Endometrium</strong>-Karzinomen in der<br />
Palliativsituation (keine Heilung mehr möglich) eingesetzt<br />
werden.<br />
Die Ansprechrate ist mit 35% nicht zufriedenstellend,<br />
aber angesichts des günstigen Nebenwirkungsprofils ist<br />
ein Therapieversuch zur Verbesserung der Lebensqualität<br />
und Reduktion von tumorbedingten Komplikationen<br />
erstrebenswert und wird im Arzt-Patienten-Gespräch mit<br />
Ihnen zusammen erwogen.<br />
10.5 die Supportivtherapie<br />
Hiermit werden Therapieformen bezeichnet, die<br />
Nebenwirkungen anderer Therapien oder den<br />
Erkrankungsverlauf lindern sollen. Es kommt zum Beispiel<br />
bei der Durchführung von Chemotherapien häufig zu<br />
Übelkeit und Erbrechen. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen<br />
ggf. bereits prophylaktisch Medikamente gegen diese<br />
Chemotherapienebenwirkung verabreichen.<br />
Sollten bei Ihnen Therapienebenwirkungen auftreten,<br />
wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt / Ihre Ärztin und<br />
berichten Sie Ihm oder Ihr davon. Sicher sind Sie nicht die<br />
einzige Patientin mit einem bestimmten Problem und es<br />
lässt sich gemeinsam eine Lösung finden.<br />
10.6 die psychoonkologische Begleitung<br />
Jedes Jahr werden über 400. 000 Menschen mit der Diagnose<br />
Krebs konfrontiert. <strong>Das</strong> Leben, wie es die Betroffenen bisher<br />
geführt haben, scheint von einem Moment zum anderen in<br />
Frage gestellt. Doch was kann man dagegen tun, damit der<br />
oder die Betroffene nicht ins Bodenlose fällt?<br />
Ziel der Psychoonkologie (Lehre von den psychosozialen<br />
Auswirkungen von Krebs) ist es, Krebspatienten bei der<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 21
22<br />
seelischen Bewältigung ihrer Krankheit beizustehen.<br />
Dazu gehören die Verarbeitung von Diagnoseschock und<br />
Todesangst, die Begleitung während der oft strapaziösen,<br />
meist mit Nebenwirkungen verbundenen Behandlung<br />
und die Unterstützung bei der Rückkehr in ein möglichst<br />
normales Leben. Heutzutage kann jeder zweite Krebspatient<br />
als geheilt entlassen werden. Doch durch die Erkrankung<br />
ist meist eine Neuorientierung im Alltag erforderlich. Auch<br />
dabei kann ein Psychoonkologe behilflich sein. Wenden sie<br />
sich an ihren behandelnden Arzt, um Kontakt zu einem<br />
Psychoonkologen herzustellen.<br />
Ängste und Depressionen erkennen und behandeln<br />
Es steht außer Frage: Ein Tumorleiden belastet nicht nur<br />
den Körper, sondern auch die Seele. Doch während einige<br />
Menschen recht gut mit der Erkrankung zu Rande kommen,<br />
geraten andere regelrecht in eine schwere Krise, die ohne<br />
fremde Hilfe kaum zu bewältigen ist.<br />
Fast alle Krebspatienten reagieren im Verlauf ihrer<br />
Erkrankung mit Ängsten. Die Ängste sind sehr vielschichtig<br />
und können sich auf ganz unterschiedliche Bereiche<br />
beziehen: vor allem die Angst, an der Erkrankung sterben<br />
zu müssen, vor Wiederauftreten oder Voranschreiten der<br />
Erkrankung, aber auch Angst vor dem „Ausgeliefertsein“,<br />
vor entstellenden Eingriffen und sozialer Isolation, Angst<br />
vor Schmerzen und Leiden. Wird die Angst so stark,<br />
dass sie selbst zu einer großen Belastung wird, kann<br />
Unterstützung von außen behilflich sein. In Gesprächen<br />
und Therapien können Betroffene lernen, mit diesen<br />
Ängsten und Gefühlen umzugehen.<br />
Andere Patienten entwickeln im Verlauf ihrer Krebs-<br />
Erkrankung eine Depression. Diese sollte keineswegs als<br />
„Befindlichkeitsstörung“ abgetan werden, sondern als<br />
Erkrankung ernst genommen und behandelt werden.<br />
<strong>Das</strong> kann einerseits durch eine Psychotherapie, zum<br />
anderen durch spezielle Medikamente – so genannte<br />
Antidepressiva – erfolgen.<br />
Angehörige einbeziehen und unterstützen<br />
Die Sächsische Krebsgesellschaft e.V. unterstützt die Arbeit<br />
und die Forschung auf dem Gebiet der psychosozialen<br />
Onkologie. Davon profitieren nicht nur die Patienten,<br />
sondern auch deren Angehörige. Diese sind oftmals
von der Diagnose und den Folgen für die Angehörigen<br />
genauso überfordert und hilflos wie der Patient selbst.<br />
Auch hier liegt ein Aufgabengebiet des Psychoonkologen,<br />
der mit Beratungsgesprächen und Therapien Angehörige<br />
unterstützen kann.<br />
Ohne Frage: Die Diagnose Krebs ist meist mit vielen<br />
Veränderungen im Leben eines Menschen verbunden.<br />
Wer jedoch rechtzeitig professionelle Hilfe sucht, kann<br />
schweren seelischen <strong>St</strong>örungen vorbeugen und wertvolle<br />
Unterstützung finden, um die anstehenden Belastungen<br />
besser zu verkraften, an Lebensqualität gewinnen und so<br />
dem Krebs seinen Schrecken nehmen.<br />
Was können Sie selbst tun?<br />
Sie selbst können aktiv werden, um zur Verbesserung ihrer<br />
Lebenssituation beizutragen. Hier einige Tipps:<br />
• Versuchen Sie die Krebserkrankung als schicksalhaftes<br />
Ereignis zu sehen und grübeln Sie nicht zu viel über die<br />
„Warum-gerade-ich?“-Frage.<br />
• Versuchen Sie Vertrauen zu den Ärzten und deren<br />
Behandlung aufzubauen. Falls Sie Fragen oder<br />
Unklarheiten haben, trauen Sie sich, alles für Sie<br />
Wichtige zu fragen, machen Sie sich vielleicht einen<br />
<strong>St</strong>ichpunktzettel oder nehmen Sie einen Angehörigen<br />
mit zum Gespräch.<br />
• Gehen Sie offen mit Ihrer Erkrankung, Ihren Sorgen und<br />
Ängsten um, vor allem innerhalb ihrer Partnerschaft.<br />
Im gemeinsamen Austausch trägt sich die Last leichter.<br />
Halten Sie ganz bewusst Kontakt zu ihrer Familie<br />
und ihren Freunden, das lenkt ab, gibt Ihnen Kraft,<br />
unterstützt sie und sie werden feststellen, dass Ihr<br />
Leben nicht ausschließlich aus einer Krebserkrankung<br />
und deren Behandlung besteht.<br />
• Treiben Sie, soweit es Ihnen möglich ist, Sport, gehen<br />
Sie regelmäßig spazieren, genießen Sie die Umwelt<br />
und die Natur.<br />
• Ernähren Sie sich gesund: Obst und Gemüse können<br />
ihre Abwehrkräfte stärken.<br />
• Wer sich mit Betroffenen austauschen möchte, sollte<br />
sich eine Selbsthilfegruppe suchen. Auch hier erfährt<br />
man Unterstützung und Hilfe.<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 23
24<br />
Sie werden erkennen, dass das Leben trotz schwieriger<br />
Zeiten lebenswert ist.<br />
11. Mögliche Komplikationen und<br />
Spätfolgen einer Therapie<br />
Die Beschwerden, die nach einer Operation zur Behandlung<br />
von Gebärmutterkrebs auftreten können, hängen davon<br />
ab, wie umfangreich die Operation sein musste. Es gilt:<br />
Je umfangreicher die Operation, desto eher kann es zu<br />
Beschwerden kommen.<br />
Als allgemeine Operationsrisiken sind Blutungen,<br />
Blutergüsse, Infektionen, Wundheilungs-<strong>St</strong>örungen,<br />
Thrombosen oder Embolien zu nennen. Selten sind auch<br />
Bluttransfusionen bei hohem Blutverlust während der<br />
Operation notwendig. Eine Eigenblutspende kommt bei<br />
Krebserkrankungen generell nicht in Frage.<br />
Postoperative Schmerzen können mittels Schmerztabletten,<br />
-infusionen oder z. B. mit Hilfe eines periduralen<br />
(rückenmarksnahen) Schmerzkatheters mit angeschlos-<br />
senem Pumpensystem, über welche die Patientin Schmerzmittelgaben<br />
selbst dosieren kann, behandelt werden.<br />
Durch Irritation oder Verletzung von Nerven während der<br />
Operation können Entleerungs-<strong>St</strong>örungen der Blase oder<br />
des Darms auftreten. Diese bessern sich meist spontan,<br />
können aber auch sehr selten über Wochen oder Monate<br />
andauern. Während dieser Zeit muss z. B. die Blase mit<br />
Hilfe eines Katheters regelmäßig vollständig entleert<br />
werden. Manchmal muss ein Katheter über die Bauchdecke<br />
in die Blase eingeführt werden (suprapubischer Katheter).<br />
Wichtig ist hierbei auch, die Funktion der Nieren zu<br />
beachten, da es bei der Operation zu Verletzungen des<br />
Harnleiters kommen kann. Deshalb werden die Nieren vor<br />
und nach der Operation mittels Ultraschall, ggf. mittels<br />
Röntgentechnik untersucht, um frühzeitig Veränderungen<br />
festzustellen.<br />
Weitere Folgen der Operation können Verwachsungen<br />
im Operationsbereich sein, die beim Geschlechtsverkehr,
eim <strong>St</strong>uhlgang oder beim Wasserlassen unangenehme<br />
Empfindungen oder Schmerzen verursachen können.<br />
Wenn Sie unter solchen Beschwerden leiden: Sprechen Sie<br />
mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt, damit eventuell Abhilfe<br />
geschaffen werden kann!<br />
Durch die Entfernung der Lymphknoten können<br />
sogenannte Lymphzysten im Bauchraum entstehen,<br />
diese sollten zunächst beobachtet werden. Führen sie zu<br />
Komplikationen, ist eine Behandlung notwendig. Eine<br />
infizierte Zyste muss antibiotisch behandelt werden, eine zu<br />
große Zyste mit Druckschmerzen sollte punktiert werden.<br />
Beinschwellungen (Lymphödeme) können ebenfalls<br />
aufgrund einer Lymphknotenentfernung auftreten. Es sollte<br />
zur Verbesserung des Lymphabflusses aus den Beinen eine<br />
konsequente physiotherapeutische Entstauungstherapie<br />
(Lymphdrainage) erfolgen.<br />
Durch die Entfernung bzw. Bestrahlung der Eierstöcke im<br />
Rahmen der Gebärmutteroperation werden Sie, wenn Sie<br />
vor dem Eingriff noch Monatsblutungen hatten, in die<br />
Wechseljahre (Menopause) versetzt. Die Folge können<br />
Wechseljahresbeschwerden sein, welche durch die<br />
Einnahme von Hormonpräparaten gelindert werden können.<br />
Allerdings ist die Gabe solcher Hormonmedikamente bei<br />
Vorliegen einer Krebserkrankung der Gebärmutter nicht<br />
immer möglich, sprechen Sie hierzu unbedingt mit Ihrem<br />
Arzt. Bei Frauen, die durch eine Therapie vorzeitig in die<br />
Wechseljahre kommen, sollte in der Nachsorge auf den<br />
Knochenstoffwechsel zur Vorbeugung einer Osteoporose<br />
geachtet werden.<br />
Auch die Hormonbehandlung kann mit unerwünschten<br />
Nebenwirkungen einhergehen. Gewichtszunahme und<br />
Übelkeit sind am häufigsten. Daneben steht die Erhöhung<br />
des Risikos für eine Thrombose und Lungenembolie. Die<br />
Nebenwirkungen bilden sich nach Therapieende zurück<br />
und sind insgesamt weniger belastend als dies bei anderen<br />
Behandlungsverfahren der Fall ist.<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 25
26<br />
Aufgrund der schädigenden Wirkung der <strong>St</strong>rahlen auf<br />
die Schleimhäute können vor allem Entzündungen der<br />
Blase und des Darms auftreten, die aber meist innerhalb<br />
weniger Wochen wieder abklingen. Seltener entwickeln<br />
sich chronische Entzündungen. Auch das Scheidengewebe<br />
ist nach der Bestrahlung empfindlicher und anfälliger für<br />
Infektionen. Diese Nebenwirkungen können jedoch mit<br />
Hilfe von Medikamenten gelindert werden.<br />
Durch die chemotherapeutische Behandlung wird leider<br />
auch gesundes Gewebe, das sich relativ rasch erneuert, in<br />
Mitleidenschaft gezogen. Davon betroffen sind in erster<br />
Linie die Schleimhäute von Magen und Darm, das Blut<br />
bildende System im Knochenmark und die Haarwurzeln.<br />
Mögliche Begleiterscheinungen der Chemotherapie sind<br />
daher Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Haarausfall und<br />
eine erhöhte Infektanfälligkeit. Die Nebenwirkungen lassen<br />
sich zum größten Teil gut medikamentös lindern und<br />
verschwinden in der Regel wieder, wenn keine Zytostatika<br />
mehr verabreicht werden.<br />
Kommt für Sie eine Chemotherapie in Frage, so erfolgt vor<br />
Therapiebeginn ein ausführliches Gespräch, welches die<br />
möglichen Nebenwirkungen Ihrer speziellen Chemotherapie<br />
beinhaltet. Es können je nach ausgewähltem Chemotherapeutikum<br />
andere Nebenwirkungen im Vordergrund<br />
stehen. Insgesamt ist bei modernen Chemotherapieverfahren<br />
das Auftreten schwerer Nebenwirkungen selten. Sollten<br />
Nebenwirkungen vorhanden sein, so sind diese zumeist<br />
sehr gut behandelbar.
12. die Anschlussheilbehandlung (AHB)<br />
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus und<br />
Beendigung der Primärtherapie wird Ihnen eine<br />
Anschlussheilbehandlung angeboten, um den Erholungs-<br />
und Genesungsprozess zu beschleunigen. Dafür gibt es<br />
speziell eingerichtete Nachsorgekliniken, in denen Sie<br />
wieder zu Kräften kommen können und in denen ganz<br />
gezielt auf ihre Situation eingegangen wird. Sie erhalten<br />
dort auch Hilfestellung bei der Bewältigung psychischer<br />
oder sozialer Probleme. Die AHB ist innerhalb von ca. zwei<br />
Wochen anzutreten.<br />
Alternativ kann auch zusätzlich eine so genannte<br />
Regelheilbehandlung innerhalb der ersten zwei Jahre<br />
über die gesetzliche Renten- oder Krankenversicherung<br />
beantragt und genehmigt werden. Hilfestellung beim<br />
Ausfüllen der Anträge erhalten Sie bei den Sozialdiensten<br />
des behandelnden Krankenhauses, über den behandelnden<br />
niedergelassenen Facharzt bzw. bei Tumorberatungsstellen.<br />
13. die Tumornachsorge<br />
Nachdem die medizinische Behandlung der Tumorerkrankung<br />
abgeschlossen ist, beginnt die Zeit, die als „Nachsorge“<br />
bezeichnet wird. Die Nachsorge hat zur Aufgabe:<br />
• ein Wiederauftreten der Krebskrankheit rechtzeitig zu<br />
erkennen und zu behandeln;<br />
• Begleiterkrankungen festzustellen, zu behandeln und<br />
gegebenenfalls zu lindern;<br />
• der Patientin bei körperlichen, seelischen und sozialen<br />
Problemen behilflich zu sein.<br />
Die Nachsorgeuntersuchungen bei <strong>Endometrium</strong><strong>karzinom</strong><br />
finden in den ersten zwei bis drei Jahren in der Regel alle<br />
drei bis vier Monate, in den folgenden zwei bis drei Jahren<br />
alle sechs Monate statt.<br />
Bitte denken Sie daran, die vereinbarten Termine<br />
wahrzunehmen!<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 27
28<br />
Die regelmäßige Kontrolle gibt Ihnen die Sicherheit,<br />
dass gegen eine erneute Tumorbildung, aber auch<br />
gegen mögliche Begleit- und Folgeerkrankungen schnell<br />
eingeschritten werden kann. Obwohl man nach fünf<br />
Jahren von einer Heilung spricht, sollten Sie weiterhin<br />
jährlich die Frauenärztin bzw. -arzt aufsuchen, auch wenn<br />
eine Totaloperation vorgenommen werden musste. Denn:<br />
Frauen, die an Gebärmutterschleimhautkrebs erkrankt<br />
waren, haben z. B. auch ein höheres Risiko, Darm- oder<br />
Brustkrebs zu bekommen! Die Wahrscheinlichkeit einen<br />
zweiten Krebs zu bekommen, liegt bei ca. 6 – 10%.<br />
Auch Art und Umfang der Nachsorgeuntersuchungen<br />
stimmt die Ärztin bzw. der Arzt auf die individuelle<br />
Situation ab. Es wird dabei vor allem berücksichtigt,<br />
wie weit der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose bereits<br />
fortgeschritten war, welche Tumorart vorlag und welche<br />
Behandlung durchgeführt wurde. Im Mittelpunkt der<br />
Nachsorgeuntersuchungen stehen immer das Gespräch<br />
mit der Patientin, Fragen nach dem bisherigen Verlauf der<br />
Erkrankung und nach dem körperlichen Befinden.<br />
die wichtigsten Nachsorgeuntersuchungen sind:<br />
• die umfassende körperliche Untersuchung (inklusive<br />
gynäkologische Tast- und Spekulumuntersuchung,<br />
rektale Untersuchung, ggf. Ultraschall),<br />
• Blut- und Urinuntersuchungen,<br />
• der Zellabstrich (Pap-Test).<br />
Halbjährlich werden ferner per Ultraschall der Bauchraum,<br />
die Nieren und das Becken untersucht. Bei Beschwerden<br />
werden Röntgenuntersuchungen der Lunge und der<br />
ableitenden Harnwege durchgeführt. Weiterführende<br />
Untersuchungen sind nur bei Patientinnen mit Symptomen<br />
erforderlich.<br />
Die Nachsorge soll außerdem helfen, die Krankheit<br />
zu verarbeiten und die vielfältigen Probleme, die im<br />
Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung auftreten,<br />
zu bewältigen. Spätfolgen oder Nebenwirkungen von<br />
stattgehabten oder noch laufenden Therapien sollten<br />
ebenfalls in der Nachsorge angesprochen und bei Bedarf<br />
behandelt werden.
14. Leben mit Krebs –<br />
Tumorberatungsstellen in Sachsen<br />
Für manche Patientinnen ist es darüber hinaus hilfreich, sich<br />
über einen gewissen Zeitraum auch Unterstützung bei einer<br />
Beratungsstelle zu holen. Psychosoziale Beratungsstellen<br />
gibt es in vielen <strong>St</strong>ädten und Gemeinden. Sie bieten<br />
Krebspatientinnen und ihren Angehörigen Information und<br />
Rat zu Nachsorge, Kur- und Rentenangelegenheiten. Auch<br />
der Kontakt zu ebenfalls Betroffenen, zum Beispiel in einer<br />
Selbsthilfegruppe, kann eine große Hilfe sein, da diese<br />
Menschen die Probleme aus eigener Erfahrung kennen und<br />
mit Rat und Tat helfen können.<br />
Sachsenweite telefonische psychosoziale Beratung<br />
durch die Sächsische Krebsgesellschaft<br />
Schlobigplatz 23, 08056 Zwickau<br />
Tel: 0375 – 281405<br />
Beratungszeiten:<br />
Montag bis Freitag 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr<br />
Beratung außerhalb der Öffnungszeiten:<br />
Dienstag/Donnerstag 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr<br />
Samstag 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr<br />
Landkreis Bautzen<br />
Tumorberatung Bautzen<br />
Bahnhofstraße 5<br />
02625 Bautzen<br />
Ansprechpartner: Frau Kreher<br />
03591- 525 153 110<br />
hannelore.kreher@lra-bautzen.de<br />
Tumorberatung Hoyerswerda<br />
Schloßplatz 2<br />
02977 Hoyerswerda<br />
Ansprechpartner: Frau Kreher<br />
03591- 525 153 110<br />
hannelore.kreher@lra-bautzen.de<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 29
30<br />
Tumorberatung Kamenz<br />
Gesundheitsamt<br />
Macherstr. 55<br />
01917 Kamenz<br />
Ansprechpartner: Frau Vogel<br />
03578 7871-53107<br />
simona.vogel@lra-bautzen.de<br />
Tumorberatung Radeberg<br />
Gesundheitsamt<br />
Heidestraße 5<br />
01454 Radeberg<br />
Ansprechpartner: Frau Vogel<br />
03578 7871-53107<br />
simona.vogel@lra-bautzen.de<br />
Chemnitz<br />
Tumorberatung chemnitz<br />
Gesundheitsamt<br />
Am Rathaus 8<br />
09111 Chemnitz<br />
Ansprechpartner: Frau Koch, Frau Trommer<br />
0371 488-53 85 oder -53 83<br />
gesundheitsamt@stadt-chemnitz.de<br />
Dresden<br />
Psychosoziale Beratungsstelle der Sächsischen<br />
Krebsgesellschaft<br />
Dr.-Friedrich-Wolf-<strong>St</strong>r. 2<br />
01097 Dresden<br />
0351 279 597 01<br />
info@skg-ev.de<br />
Psychosoziale Beratungsstelle am Tumorzentrum<br />
dresden e.V.<br />
Löscherstraße 18<br />
01309 Dresden<br />
Ansprechpartner: Frau Kranz<br />
0351 317 73 04<br />
kranz@tumorzentrum-dresden.de
Psychosoziale Beratungsstelle im Gesundheitsamt<br />
Braunsdorfer <strong>St</strong>r. 13<br />
01159 Dresden<br />
Ansprechpartner: Frau Hübner, Frau Börner<br />
0351 42 40 330<br />
uhuebner@dresden.de<br />
jboerner1@dresden.de<br />
Erzgebirgskreis<br />
Tumorberatung Annaberg<br />
Klosterstraße 7<br />
09456 Annaberg-Buchholz<br />
Ansprechpartner: Frau Richter<br />
03733 831 3224<br />
gabriele.richter@kreis-erz.de<br />
Tumorberatung Aue<br />
Gesundheitsamt<br />
Wettiner <strong>St</strong>raße 61<br />
08280 Aue<br />
Ansprechpartner: Frau Becher, Frau Baumann<br />
03771 277-3332 oder -3333<br />
regina.becher@kreis-erz.de<br />
gabi.baumann@kreis-erz.de<br />
Tumorberatung <strong>St</strong>ollberg<br />
Gesundheitsamt<br />
Dorfstraße 13<br />
09366 Niederdorf<br />
Ansprechpartner: Frau Deutschendorf, Frau Müller<br />
03796 591-3208 und 591-3245<br />
a.deutschendorf@kreis-erz.de<br />
m.mueller@kreis-erz.de<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 31
32<br />
Landkreis Görlitz<br />
Psychosoziale Beratungsstelle für Tumorerkrankte und<br />
Angehörige<br />
Reichertstraße 112<br />
02826 Görlitz<br />
Ansprechpartner: Frau Richter<br />
03581 663 2722<br />
angela.richter@kreis-gr.de<br />
Leipzig<br />
Psychosoziale Beratungsstelle der Uni Leipzig<br />
Philipp-Rosenthal-<strong>St</strong>r. 55<br />
04103 Leipzig<br />
Ansprechpartner: Frau Liebing<br />
0341 97 15 407<br />
krebsberatung@medizin.uni-leipzig.de<br />
Haus Leben Leipzig<br />
Friesenstr. 8<br />
04177 Leipzig<br />
0341 444 23 16<br />
hausleben-leipzig@sanktgeorg.de<br />
Tumorberatungsstelle des Klinikums <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> gGmbH<br />
Haus 8 (Wartebereich <strong>St</strong>rahlentherapie)<br />
Delitzscher <strong>St</strong>r. 141<br />
04129 Leipzig<br />
Ansprechpartner: Frau Mimus<br />
0341 909-2850<br />
tumorberatung@sanktgeorg.de<br />
Landkreis Leipzig<br />
Tumorberatung Borna<br />
<strong>St</strong>auffenbergstr. 4<br />
04552 Borna<br />
Ansprechpartner: Frau Severin<br />
03433 241 24 66<br />
kathrin.severin@lk-l.de
Tumorberatung Grimma<br />
Gesundheitsamt<br />
Leipziger <strong>St</strong>r. 42<br />
04668 Grimma<br />
Ansprechpartner: Frau Worm<br />
03437 984 24 13<br />
marina.worm@lk-l.de<br />
Landkreis Meißen<br />
Tumorberatung Großenhain<br />
Hermannstr. 30-34<br />
01558 Großenhain<br />
Ansprechpartner: Frau Groß<br />
03525 165 36<br />
gabriele.gross@kreis-meissen.de<br />
Tumorberatung Meißen<br />
Gesundheitsamt<br />
Dresdner <strong>St</strong>r. 25<br />
01662 Meißen<br />
Ansprechpartner: Frau Seifert<br />
03521 725 3444<br />
bettina.seifert@kreis-meissen.de<br />
Tumorberatung Riesa<br />
Heinrich-Heine-<strong>St</strong>r. 1<br />
01587 Riesa<br />
Ansprechpartner: Frau Groß<br />
03525 165 36<br />
gabriele.gross@kreis-meissen.de<br />
Landkreis Mittelsachsen<br />
Tumorberatung döbeln<br />
Mastener <strong>St</strong>r. 5<br />
04720 Döbeln<br />
Ansprechpartner: Frau Scharf<br />
03431 742 102<br />
ilka.scharf@landkreis-mittelsachsen.de<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 33
34<br />
Tumorberatung freiberg<br />
Frauensteiner <strong>St</strong>r. 43<br />
09599 Freiberg<br />
Ansprechpartner: Frau Richter<br />
03731 799 38 34<br />
cornelia.richter@landkreis-mittelsachsen.de<br />
Tumorberatung Mittweida<br />
Mastener <strong>St</strong>r. 5<br />
04720 Döbeln<br />
Ansprechpartner: Frau Thalheim<br />
03727 950 62 52<br />
birgit.thalheim@landkreis-mittelsachsen.de<br />
Landkreis Nordsachsen<br />
Tumorberatung delitzsch<br />
Richard-Wagner-<strong>St</strong>r. 7a<br />
04509 Delitzsch<br />
Ansprechpartner: Frau Nebel<br />
034202 988 6333<br />
konstanze.nebel@lra-nordsachsen.de<br />
Tumorberatung Oschatz<br />
Friedrich-Naumann-Promenade 9<br />
04758 Oschatz<br />
Ansprechpartner: Frau Loerzer<br />
03421 758 6414<br />
margit.loerzer@lra-nordsachsen.de<br />
Tumorberatung Torgau<br />
Südring 17<br />
04860 Torgau<br />
Ansprechpartner: Frau Bößneck<br />
03421 758 6414<br />
anita.boessneck@lra-nordsachsen.de
Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge<br />
Tumorberatung dippoldiswalde<br />
Weißeritzstraße 7<br />
01744 Dippoldiswalde<br />
Ansprechpartner: Frau Bretschneider<br />
03504 620 24 26<br />
evelyn.bretschneider@landratsamt-pirna.de<br />
Tumorberatung freital<br />
Hüttenstraße 14<br />
01705 Freital<br />
Ansprechpartner: Frau Bretschneider<br />
0351 648 53 43<br />
evelyn.bretschneider@landratsamt-pirna.de<br />
Tumorberatung Pirna<br />
Ernst-Thälmann-Platz 1<br />
01796 Pirna<br />
Ansprechpartner: Frau Hyronimus<br />
03501 515 826<br />
anja.hyronimus@landratsamt-pirna.de<br />
Vogtlandkreis<br />
Tumorberatung Auerbach<br />
Gesundheitsamt<br />
Siegelplatz 4<br />
08209 Auerbach<br />
Ansprechpartner: Frau Riedel<br />
03744 254 3497<br />
elke.riedel@vogtlandkreis.de<br />
Tumorberatung Plauen<br />
Gesundheitsamt<br />
Unterer Graben 1<br />
08523 Plauen<br />
Ansprechpartner: Frau Riedel<br />
03741 392 3557<br />
elke.riedel@vogtlandkreis.de<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 35
36<br />
Tumorberatung Reichenbach<br />
Marienstraße 1<br />
08468 Reichenbach<br />
Ansprechpartner: Frau Brückner<br />
03765 53 35 88<br />
karin.brueckner@vogtlandkreis.de<br />
Landkreis Zwickau<br />
Beratungsstelle Glauchau der Sächsischen<br />
Krebsgesellschaft<br />
Markt 1<br />
08371 Glauchau<br />
0375 28 14 05
15. fachbegriffe in der Krebsmedizin<br />
Abdomen<br />
Bauch, Ober-/Unterleib<br />
Abrasio<br />
Ausschabung; Entnahme von Gewebe (Schleimhaut) aus der Gebärmutterhöhle und/oder<br />
dem Gebärmutterhals für die feingewebliche Untersuchung<br />
Abstrich<br />
Entnahme von abgeschilferten Zellen von Haut- oder Schleimhautoberflächen zur Untersuchung<br />
Adeno<strong>karzinom</strong><br />
Karzinom<br />
Anamnese<br />
Krankengeschichte; Erfassung der aktuellen Beschwerden, der Vorerkrankungen und Voroperationen,<br />
aber auch der familiären Erkrankungen<br />
Anästhesie<br />
Empfindungslosigkeit, Narkose<br />
Atypien<br />
ein Abweichen von der Norm, im engeren Sinne ein Abweichen von der Norm von Zellen<br />
oder Geweben (Zellatypie bzw. Gewebsatypie)<br />
benigne<br />
gutartig<br />
Biopsie<br />
Entnahme einer Gewebeprobe mit einem Instrument zur weiteren feingeweblichen Untersuchung<br />
carcinoma in situ<br />
Vorstufe einer Krebserkrankung<br />
cervix uteri<br />
Gebärmutterhals<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 37
chemotherapie<br />
medikamentöse Therapie zur Behandlung von Krebszellen, die die Krebszellen abtötet oder<br />
in ihrem Wachstum hemmt<br />
computertomographie (cT)<br />
Untersuchung, bei der der Körper von einer Röntgenröhre und den zugehörigen Detektoren<br />
umkreist wird. Aus den gewonnenen Daten lassen sich anschließend Schnittbilder des<br />
menschlichen Körpers herstellen, die ein Abbild des untersuchten Gebietes zeigen.<br />
diagnostik<br />
Sammelbegriff für alle Untersuchungen, die durchgeführt werden, um eine Krankheit festzustellen<br />
Endoskopie<br />
„In das Innere sehen“, Spiegelung, Betrachtung von Körperhöhlen oder Hohlorganen<br />
fluor<br />
Vaginaler Ausfluss<br />
Gestagen<br />
Hormon des weiblichen Eierstocks, Gelbkörperhormon, wichtig z. B. für die Umwandlung<br />
der Gebärmutterschleimhaut oder den Erhalt einer Schwangerschaft<br />
Grading<br />
Kriterium zur Beurteilung der Bösartigkeit von Tumorzellen, Betrachtung des Differenzierungsgrades<br />
von Tumorgewebe, d. h. des Grades der Abweichung vom normalen Gewebebild.<br />
<strong>Das</strong> Grading liefert – gemeinsam mit der TNM-Klassifikation – wichtige Informationen<br />
für die Therapie und die Prognose einer Tumorerkrankung<br />
Histologie<br />
Untersuchung mikroskopischer Gewebsschnitte mittels besonderer Färbetechniken, um<br />
eine Beurteilung des Ursprungsgewebes von Tumorzellen oder der Benignität bzw. Malignität<br />
(Gut- oder Bösartigkeit) von Geweben zu erhalten<br />
Hormone<br />
Signal- und Botenstoffe des Körpers, die der Regulation der verschiedenen Körperfunktionen<br />
dienen. Sie können von hormonbildenden Zellen in das umliegende Gewebe oder in<br />
die Blutgefäße abgegeben werden.<br />
38
Hormontherapie<br />
Behandlung, bei der man das hormonabhängige Wachstum von Tumorzellen ausnutzt, indem<br />
durch Arzneimittel entweder die Bildung des entsprechenden Hormons unterbunden<br />
oder die Empfangszellen auf den Tumorzellen (Rezeptoren) blockiert werden<br />
Hyperplasie<br />
Vergrößerung eines Gewebes oder Organs durch vermehrte Zellteilung<br />
Hysterektomie<br />
Gebärmutterentfernung<br />
Hysteroskopie<br />
Gebärmutterspiegelung<br />
infiltrieren<br />
eindringen, einsickern, einwandern<br />
inkontinenz<br />
Unfähigkeit, Harn oder <strong>St</strong>uhl zurückzuhalten<br />
interne Bestrahlung<br />
Einbringen des radioaktiven Materials in/an den Tumor mit dem Ziel, diesen zu zerstören<br />
intravenös<br />
Gabe von Arzneimitteln direkt über die Vene<br />
Karzinom<br />
Eine bösartige Geschwulst, welche vom Deckgewebe (Plattenepithelkarziom) oder vom<br />
Drüsengewebe (Adeno<strong>karzinom</strong>) ausgeht. Hinsichtlich Gewebeaufbau und Wachstum<br />
sind viele Formen möglich. Kann in benachbarte Organe eindringen oder sich durch Blutstrom<br />
oder Lymphflüssigkeit in andere Körperteile ausbreiten.<br />
Kernspintomographie,<br />
Magnetresonanztomographie (MRT)<br />
Bildgebendes Verfahren, welches mittels Magnet- und Radiowellen ein Schnittbild des Körpers<br />
erzeugt. Verwendet keine Röntgenstrahlen wie bei der Computertomographie.<br />
Klassifizierung<br />
etwas in Klassen einteilen, einordnen<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 39
Lymphknoten<br />
Teil des Immunsystems, linsen- bis bohnengroße <strong>St</strong>rukuren, dienen als „Filterstation“ für<br />
die Lymphe (Gewebswasser). Jeder Lymphknoten ist für die Aufnahme und Filtration der<br />
Lymphe einer Körperregion zuständig.<br />
maligne<br />
bösartig, krebsartig<br />
Menopause<br />
der Zeitpunkt der letzten Menstruation bei der Frau, der meist um das 50. Lebensjahr<br />
(46 - 52) herum eintritt<br />
Menstruation<br />
monatliche Regelblutung<br />
metabolisches Syndrom<br />
Kombination aus Übergewicht, Diabetes mellitus und Bluthochdruck<br />
Metastase<br />
Tochtergeschwulst, die durch Absiedlung von lebensfähigen Tumorzellen in anderen Geweben<br />
entstehen kann<br />
Östrogen<br />
weibliches Geschlechtshormon, Bildung vorwiegend im Eierstock oder Fettgewebe, wichtig<br />
z. B. für Wachstum von Gebärmutterschleimhaut und Brustdrüse<br />
Ovar (Mehrzahl: Ovarien)<br />
Eierstock, produzieren die weiblichen Geschlechtshormone<br />
Ovarektomie<br />
operative Entfernung der Eierstöcke<br />
palliativ<br />
vom lateinischen pallium = der Mantel abgeleitet, bezeichnet therapeutische Maßnahmen,<br />
die nicht auf die Heilung einer Erkrankung, sondern auf die Linderung der durch sie<br />
ausgelösten Beschwerden ausgerichtet sind<br />
physisch<br />
körperlich<br />
Plattenepithel<strong>karzinom</strong> Karzinom<br />
40
Primärtumor<br />
bezeichnet die zuerst entstandene Geschwulst, aus der Metastasen hervorgehen können<br />
Prognose<br />
Heilungsaussicht, Vorhersage des wahrscheinlichen Krankheitsverlaufs<br />
psychisch<br />
seelisch<br />
Radiotherapie (Radiatio)<br />
<strong>St</strong>rahlentherapie<br />
Rektoskopie<br />
eine endoskopische Untersuchung des Rektums (Enddarmes)<br />
Rezidiv<br />
Rückfall, Wiederauftreten einer Krankheit nach ihrer vermeintlichen Abheilung<br />
Serosa<br />
häutiger, glatt-glänzender Überzug aller inneren Organe bzw. Auskleidung der verschiedenen<br />
Körperhöhlen (das Bauchfell – Peritoneum, das Brustfell – Pleura, die Herzbeutelumhüllung<br />
– Pericard<br />
Sonographie<br />
Ultraschalluntersuchung<br />
Speculum<br />
Metall-oder Glasspatel zur Untersuchung der Scheide und des Gebärmutterhalses<br />
<strong>St</strong>adieneinteilung (<strong>St</strong>aging)<br />
Die Einschätzung des Ausmaßes einer in der Regel malignen Tumorerkrankung.<br />
<strong>Das</strong> Ausmaß wird in erster Linie oft anhand von Größe und Lokalisation beurteilt,<br />
allerdings spielen auch weitere Faktoren eine wichtige Rolle, die im Rahmen der<br />
TNM-Klassifikation erfasst werden.<br />
Die Kenntnis über ein Tumor-“<strong>St</strong>adium“ ist entscheidend für die Therapieplanung und die<br />
Prognose bei einer malignen Tumorerkrankung.<br />
<strong>St</strong>rahlentherapie (Radiatio)<br />
Die gezielte Bestrahlung mit ionisierenden hochenergetischen <strong>St</strong>rahlen zu therapeutischen<br />
oder palliativen Zwecken bei einer Krebserkrankung. Unterscheidung in interne <strong>St</strong>rahlentherapie<br />
(Einbringen der radioaktiven Elemente in Köperhöhlen z. B. Afterloading) und<br />
externe <strong>St</strong>rahlentherapie (Bestrahlung bestimmter Körperregionen von außen)<br />
2012 Sächsische Krebsgesellschaft e.V. 41
systemische Therapie<br />
Behandlung von Krebszellen im gesamten Körper<br />
Symptom<br />
Krankheitszeichen<br />
Therapie<br />
Behandlung einer Krankheit<br />
TNM-Klassifikation<br />
<strong>St</strong>adieneinteilung bösartiger Tumoren nach ihrer Ausbreitung<br />
T = Größe/ Ausdehnung des Primärumors; N = Lymphknotenbefall , M = Fernmetastasen<br />
Tubus (Mehrzahl: Tuben)<br />
Eileiter<br />
Tumor<br />
Allgemein jede Schwellung oder Raumforderung eines Gewebes, im engeren Sinne eine<br />
benigne (gutartige) oder maligne (bösartige) Neubildung von Körpergewebe, die durch<br />
eine Fehlregulation des Zellwachstums entsteht. Bösartige Tumoren werden als Krebs bezeichnet.<br />
Uterus<br />
Gebärmutter<br />
Urethra<br />
Harnröhre<br />
Vagina<br />
Scheide<br />
zylinderepithel<br />
Anordnung aus länglichen, säulenförmigen Zellen, die Barriere- und Transportfunktionen<br />
wahrnehmen (z. B. Transport der Eizelle durch den Eileiter in die Gebärmutter)<br />
42<br />
zystoskopie<br />
endoskopische Untersuchung der Harnröhre und der Blase; Blasenspiegelung<br />
zytostatika<br />
Medikamente, die im Rahmen der Chemotherapie eingesetzt werden. Sie stören, verzögern<br />
oder verhindern den Zellzyklus und verhindern somit, dass Tumorzellen sich teilen<br />
und verbreiten.
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Datum, Unterschrift<br />
<strong>St</strong>empel Ihrer Bank/Sparkasse<br />
Konto-Nr. des Kontoinhabers<br />
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08056 Zwickau<br />
Kontoinhaber: Name, Vorname/Firma, Ort (max. 27 <strong>St</strong>ellen, keine <strong>St</strong>raßen- oder Postfachangaben)<br />
noch Verwendungszweck (insgesamt max. 2 Zeilen à 27 <strong>St</strong>ellen)<br />
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Betrag<br />
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C O M M E R Z B A N K Z W I C K A U<br />
EUR<br />
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und dabei Kästchen beachten!<br />
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Internet: www.skg-ev.de<br />
<strong>St</strong>euer-Nr.: 227/141/02471<br />
ISSN 1869-5728<br />
gedruckt 06/2012