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Häusliche Senioren- und Krankenpflege - Kreiskrankenhaus ...

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Kinaesthetics<br />

A U S D E R P R A X I S<br />

HoldingReporter 4-2009 l 7<br />

Fortbildung in der Pflege Was ist Kinaesthetics?<br />

Die Teilnehmer des Kinaesthetics-Kurses April/Mai 2009 von Frau Martina Huth.<br />

Über 4 Tage erstreckte sich<br />

die Ausbildung im Gr<strong>und</strong>kurs<br />

„Kinaesthetics“ am<br />

<strong>Kreiskrankenhaus</strong> Eschwege.<br />

Die Teilnehmer waren sehr motiviert<br />

<strong>und</strong> wollten mehr wissen<br />

über Bewegung <strong>und</strong> Transfer in<br />

der Pflege. Am Krankenbett wird<br />

dieses Konzept immer wichtiger,<br />

da die Patienten immer älter werden<br />

<strong>und</strong> in ihren Bewegungsabläufen<br />

stark eingeschränkt sind.<br />

Hier wollen wir ansetzen, um ges<strong>und</strong>e<br />

Bewegungsmuster zu erzielen.<br />

Die Bewegungsabläufe werden<br />

gemeinsam mit dem Patienten<br />

entwickelt. Wichtiger Aspekt ist<br />

dabei die Sinneswahrnehmung. In<br />

der Gestaltung einer Pflegeplanung<br />

kann man sich die einzelnen<br />

Punkte erarbeiten:<br />

- Was ist das Problem?<br />

- Was möchte ich erreichen?<br />

- Wie kann ich es umsetzen?<br />

Die Planung der einzelnen Bewegungsabläufe<br />

setzt theoretisches<br />

<strong>und</strong> praktisches Wissen voraus. Es<br />

werden in Kinaesthetics 6 Kon-<br />

zepte angeboten, um Situationen<br />

besser analysieren zu können. Pfleger<br />

<strong>und</strong> das gesamte therapeutische<br />

Team sollten gemeinsam<br />

danach arbeiten.<br />

Auch der Patient wird dadurch<br />

seine eigenen Fähigkeiten wieder<br />

neu entdecken, man muss diese<br />

Fähigkeiten nur erkennen <strong>und</strong> aktivieren.<br />

Die Kursleiterin Frau Martina<br />

Huth zeigte den Teilnehmern Bewegungsmuster,<br />

die nicht nur dem<br />

Patienten gut tun, sondern auch<br />

dem eigenen Rücken. Auch der eigene<br />

Bewegungsablauf wurde kritisch<br />

betrachtet. Es wurden Ideen<br />

entwickelt, ausgetauscht <strong>und</strong> alte<br />

Muster verändert. Dieser Gr<strong>und</strong>kurs<br />

wird auch den <strong>Krankenpflege</strong>schülern<br />

vermittelt, damit in der<br />

Zukunft ein ges<strong>und</strong>es Bewegungsmuster<br />

entsteht <strong>und</strong> die Förderung<br />

der Eigenaktivität des Patienten sicher<br />

gestellt wird.<br />

Der Kurs April/Mai 2009 bedankt<br />

sich ganz herzlich bei der Trainerin<br />

Frau Martina Huth.<br />

Marion Frenzel<br />

Die Kinaesthetics ist ein Instrument zur Analyse von menschlichen Bewegungsmustern,<br />

das in den USA entwickelt wurde. Die Bezeichnung<br />

„Kinaesthetics“ ist eine Kombination der beiden griechischen Wörter<br />

„kinesis“ (Bewegung) <strong>und</strong> „aesthesie“ (Wahrnehmung). Ganz allgemein<br />

formuliert befasst sich die Kinaesthetics mit dem Studium der menschlichen<br />

Bewegung, die für die Ausübung der Aktivitäten des täglichen<br />

Lebens erforderlich ist.<br />

Für viele Pflegende ist der Wunsch, Menschen zu helfen, Ausgangspunkt<br />

für ihre Berufswahl im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialbereich. Der Beruf<br />

der <strong>Krankenpflege</strong> ist also ein „helfender Beruf“ <strong>und</strong> erfordert hohe<br />

persönliche Qualifikation von jeder Pflegekraft. Denn oft stehen Pflegende<br />

<strong>und</strong> Patienten in direktem persönlichem Austausch zu einander,<br />

welcher für die Ges<strong>und</strong>heit des Patienten erforderlich <strong>und</strong> notwendig<br />

ist. Diese persönliche Qualifikation muss ebenso wie medizinisches<br />

Fachwissen erlernt <strong>und</strong> erworben werden. Die Kinaesthetics versucht<br />

den Pflegenden zu vermitteln, wie die Fähigkeit zum Helfen in der pflegerischen<br />

Arbeit entwickelt <strong>und</strong> erweitert werden kann.<br />

Z U R<br />

P E R S O N<br />

Martina Huth (Dipl.-Berufspädagogin / FH <strong>und</strong> Kinaesthetics-Gr<strong>und</strong>kurstrainerin)<br />

ist seit Oktober 2007 als Lehrkraft am IfGK Witzenhausen<br />

angestellt. Nebenher arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

für die European Kinaesthetics Association (EKA) <strong>und</strong> engagiert sich als<br />

Fachautorin für die Stiftung Lebensqualität.<br />

Die gelernte Krankenschwester, welche gebürtig aus Hannover kommt,<br />

wurde 2003 während ihres Studiums in Bielefeld auf das Konzept aufmerksam.<br />

Gemeinsam mit ihren Kommilitonen nahm sie dort an einem<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Aufbaukurs teil. Die Neugierde auf die Hintergründe dieses<br />

Konzeptes führte Martina Huth 2005 in die Trainerausbildung, welche<br />

sie Ende 2007 erfolgreich als Gr<strong>und</strong>kurstrainerin/Pflege abschloss.<br />

In dieser Zeit hospitierte sie in verschiedenen Einrichtungen der stationären<br />

<strong>und</strong> ambulanten Versorgung in Deutschland <strong>und</strong> der Schweiz,<br />

um praktische Erfahrungen in verschiedenen Kontexten zu sammeln.<br />

Dass sich das Kinaesthetics Know-how nicht nur im beruflichen Feld<br />

nutzen lässt, entdeckte die begeisterte Reitsportlerin ziemlich schnell:<br />

durch gezielte Bewegungsanleitungen auf dem Pferdrücken kann man<br />

Anfängern die Gr<strong>und</strong>lagen durch eine Verbesserung des Körpergefühls<br />

näher bringen.

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