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Jahresbericht 2011 - Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

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Pflanzenschutzdienst<br />

<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2011</strong>


Herausgeber<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

- Pflanzenschutzdienst -<br />

Postfach 30 08 64 53188 Bonn<br />

Siebengebirgstrasse 200 53229 Bonn<br />

Telefon 0228 – 703-0<br />

Telefax<br />

Außenstelle Münster<br />

0228 – 703-2102<br />

Nevinghoff 40<br />

48147 Münster<br />

e-Mail pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de<br />

Dienststellenleiter<br />

Prof. Dr. B. Böhmer<br />

Stellvertreter Dr. A. Dissemond<br />

Die namentlich gekennzeichneten Einzelbeiträge dieses Berichts stammen von den<br />

Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Pflanzenschutzdienstes.


I n h a l t s v e r z e i c h n i s<br />

Seite<br />

1 Aufgaben und Organisation des Pflanzenschutzdienstes 1<br />

1.1 Aufgaben 1<br />

1.2 Organisation 4<br />

1.3 Anbaustatistik in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 10<br />

1.3.1 Aufteilung der Ackerfläche in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 10<br />

1.3.2 Anzahl der Betriebe in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 11<br />

2 Pflanzenschäden und Schadursachen 12<br />

2.1 Witterungsverlauf <strong>2011</strong> 12<br />

2.2 Ackerbau 13<br />

2.2.1 Getreide 27<br />

2.2.2 Kartoffeln 27<br />

2.2.3 Raps 35<br />

2.2.4 Mais 36<br />

2.2.5 Zuckerrüben 38<br />

2.2.6 Körnerleguminosen 41<br />

2.2.7 Grünland 42<br />

2.3 Obstbau 43<br />

2.3.1 Kern- und Steinobst 43<br />

2.3.2 Beerenobst und Weinbau 44<br />

2.4 Gemüsebau 45<br />

2.5 Baumschulen 47<br />

2.6 Zierpflanzenbau 51<br />

2.6.1 Topfpflanzen (Eriken, Callunen, Azaleen, Gaultheria,<br />

Kleingehölze)<br />

51<br />

2.6.2 Schnittblumen 54<br />

2.6.3 Beet- und Balkonpflanzen 55<br />

2.6.4 Stauden 57<br />

2.6.5 Grünpflanzen, Orchideen und Poinsettien 58<br />

2.6.6 Lückenindikationen im Zierpflanzenbau und in der Baumschule 60<br />

2.6.7 Friedhöfe 60


2.7 Öffentliches Grün<br />

Seite<br />

61<br />

2.7.1 Parkanlagen und Friedhöfe 61<br />

2.7.2 Rasenflächen und Sportanlagen 62<br />

2.7.3 Straßenbegleitgrün 62<br />

2.8 Haus- und Kleingarten 63<br />

3 Diagnostik 64<br />

3.1 Diagnostik Mykologie 65<br />

3.2 Diagnostik Bakteriologie 66<br />

3.3 Diagnostik Virologie 68<br />

3.4 Diagnostik Entomologie 69<br />

3.5 Diagnostik Nematologie 72<br />

4 Warndienst 74<br />

4.1 Darstellungen im Internet 74<br />

4.1.1 Wetterdaten 77<br />

4.1.2 Prognosemodelle 77<br />

4.2 Schorfwarndienst 78<br />

4.3 Pflanzenschutz-Warndienst - Ackerbau 78<br />

5 Versuche und Erfahrungen 82<br />

5.1 Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln 82<br />

5.1.1 Amtliche Mittelprüfung und Auftragsversuche im Ackerbau 82<br />

5.1.2 Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau 84<br />

5.1.3 Amtliche Mittelprüfung im Gemüsebau 100<br />

5.1.3.1 Wirksamkeitsversuche 100<br />

5.1.3.2 Forschungsprojekt Verringerung von<br />

Höchstmengenüberschreitungen<br />

101<br />

5.1.3.3 Gemüsebau-Feldtag in Köln-Auweiler 103<br />

5.1.3.4 Demonstrations- und Informationsversuche im Gemüsebau 104<br />

5.1.3.4.1 Versuche zu Herbizidstrategien in Möhren und Sellerie 104<br />

5.1.3.4.1.1 Versuche zu Herbizidstrategien in Möhren 104<br />

5.1.3.4.1.2 Versuche zu Herbizidstrategien in Sellerie 107<br />

5.1.5 Amtliche Mittelprüfung im Obstbau 109<br />

5.1.6 Amtliche Mittelprüfung im Zierpflanzenbau 111


6 Forschungsprojekte zum Integrierten Pflanzenschutz<br />

Seite<br />

112<br />

6.1 Biologischer Pflanzenschutz bei Zierpflanzenkulturen unter<br />

Glas<br />

112<br />

6.2 Versuche zur Applikationstechnik 118<br />

6.2.1 Einsatz moderner Düsentechnik im Ackerbau 118<br />

6.2.2 Optimierung der Applikationstechnik im Zierpflanzenbau 118<br />

6.2.3 Gerätereinigung - Ein Instrument für die Umsetzung der<br />

Wasserrahmenrichtlinie<br />

119<br />

6.2.4 Biofilter - Ein Instrument im Umgang mit Waschflüssigkeiten<br />

von Pflanzenschutzgeräten im Zierpflanzenbau<br />

6.2.5 ProGemüse 120<br />

6.2.6 Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) 131<br />

6.3 Maiszünsler Prognosemodell 132<br />

6.4 Integrierter Pflanzenschutz in Zuckerrüben 138<br />

7 Genehmigungen und Kontrollen 140<br />

7.1 Pflanzengesundheitsdienst 140<br />

7.1.1 Importkontrollen 140<br />

7.1.2 Exportkontrollen 141<br />

7.1.3 Handel im Binnenmarkt 142<br />

7.1.4 Allgemeine Kontrollaufgaben 142<br />

7.1.5 Schwerpunktprogramme im Bereich der Quarantäne 142<br />

7.2 Amtliche Geräteprüfung, Feldspritzkontrollen 149<br />

7.3 Beizkontrollen / Saatgutuntersuchungen auf Beizung 149<br />

7.4 Zertifizierung von Anbaumaterial 149<br />

7.5 Kontrollprogramm <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 151<br />

7.5.1 Systematische Kontrollen 151<br />

7.5.2 Weitere Kontrollschwerpunkte 153<br />

7.6 Genehmigungen 156<br />

7.6.1 Genehmigungen nach § 18 b Pflanzenschutzgesetz 156<br />

7.6.2 Genehmigungen nach § 6 Abs. 3 Pflanzenschutzgesetz 156<br />

119


8 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Seite<br />

158<br />

8.1 Veröffentlichungen 158<br />

8.1.1 Veröffentlichungsliste 158<br />

8.1.2 Regelmäßige Veröffentlichungen 164<br />

8.1.3 Warndienst-Informationen 166<br />

8.1.3.1 Warndienst-Beobachtungen 166<br />

8.1.3.2 Pflanzenschutz-Spezial 167<br />

8.1.4 Ackerbau- und Gartenbau-Informationsdienst 167<br />

8.2 Vorträge 168<br />

8.3 Mitarbeit in Symposien und Gremien 182<br />

8.4 Aufklärung 185<br />

8.4.1 Internet 186<br />

8.4.2 Rundfunk, Fernsehen, Presse 190<br />

8.5 Ausbildung, Fortbildung 190<br />

8.5.1 LTA-Ausbildung, Praktikanten, Studenten 192<br />

8.6 Besucher 193


- 1 -<br />

1 Aufgaben und Organisation des Pflanzenschutzdienstes<br />

Maßnahmen des Pflanzenschutzes tragen in erheblichem Maße zur Steigerung und<br />

Sicherung des Ertrags einer qualitativ hochwertigen Pflanzenproduktion bei. Dabei<br />

steht die Integration der verschiedenen Pflanzenschutz-Verfahren mit dem Ziel der<br />

Verringerung chemischer Maßnahmen im Mittelpunkt der Überlegungen. Dies<br />

beinhaltet sowohl das Fernhalten der Schaderreger durch Quarantänemaßnahmen<br />

als auch die Integration pflanzenbaulicher, biologischer, biotechnischer,<br />

physikalischer und chemischer Maßnahmen. Ziel ist der Schutz der Kulturpflanzen,<br />

wie auch der Schutz der Verbraucher und der Umwelt sowie die Erhaltung der<br />

natürlichen Lebensgrundlagen.<br />

1.1 Aufgaben<br />

Die Organisation des Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist geprägt<br />

durch die Aufgaben aus dem Gesetz über die Errichtung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 1 sowie aus dem Pflanzenschutzgesetz 2 gemäß § 34.<br />

• die Überwachung der Pflanzenbestände sowie der Vorräte von Pflanzen und<br />

Pflanzenerzeugnissen auf das Auftreten von Schadorganismen,<br />

• die Überwachung des Beförderns, des Inverkehrbringens, des Lagerns, der<br />

Einfuhr und der Ausfuhr von Pflanzen, Pflanzenerzeugnissen und<br />

Kultursubstraten im Rahmen des Pflanzenschutzes sowie die Ausstellung der für<br />

diese Tätigkeiten erforderlichen Bescheinigungen,<br />

• die Beratung, Aufklärung und Schulung auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes<br />

einschließlich der Durchführung des Warndienstes auch unter Verwendung<br />

eigener Untersuchungen und Versuche,<br />

• die Berichterstattung über das Auftreten und die Verbreitung von<br />

Schadorganismen,<br />

• die Prüfung von Pflanzenschutzmitteln, Pflanzenschutz- Geräten, Verfahren des<br />

Pflanzenschutzes, der Resistenz von Pflanzenarten sowie die Mitwirkung beim<br />

Schließen von Bekämpfungslücken sowie die Durchführung der für die Aufgaben<br />

nach den Nummern 1 bis 5 erforderlichen Untersuchungen und Versuche.<br />

Auf der Grundlage der Untersuchungen und Versuche erarbeiten die Mitarbeiter des<br />

Pflanzenschutzdienstes Leitlinien und grundsätzliche Beratungsempfehlungen. Sie<br />

werden als Spezialberater bei besonderen Problemen sowie als Berater der Berater<br />

tätig. Die produktionstechnische Pflanzenschutzberatung von Landwirten und<br />

Gärtnern wird von den Fachberatern der Referate Landbau und Gartenbau<br />

wahrgenommen. Neben den Problemen der Landwirtschaft nehmen die<br />

gartenbaulichen Fragestellungen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> aufgrund der Vielzahl der<br />

Betriebe mit gartenbaulichen Kulturen sowie der vielen Gattungen und Arten in<br />

diesem Produktionszweig breiten Raum ein.<br />

Über das Qualitätsmanagement der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

hinaus ist der Pflanzenschutzdienst eine amtliche GEP- sowie eine anerkannte GLP-<br />

1<br />

Gesetz über die Errichtung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> vom<br />

17. Dezember 2003, GV NRW, Band 59, 21. Dezember 2003<br />

2<br />

Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz), Neufassung vom<br />

14. Mai 1998, BGBl. Teil I. S. 950


- 2 -<br />

Prüfeinrichtung zur Prüfung der biologischen Wirkung, der Pflanzenverträglichkeit<br />

von Pflanzenschutzmitteln und der Ermittlung des Abbauverhaltens von<br />

Pflanzenschutzmitteln auf der Pflanze. Diese Standards sichern die Qualität der<br />

Arbeit und ermöglichen eine internationale Anerkennung der Versuchsergebnisse.<br />

Die genannten Aufgaben sowie die Problemstellungen der Pflanzenproduktion in der<br />

Region prägen die Organisation des Pflanzenschutzdienstes in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />

Die Bearbeitung der vielschichtigen Probleme erfordert einerseits qualifiziertes<br />

Spezialwissen, andererseits einen intensiven und fachgebietsübergreifenden<br />

Informations- und Innovationsfluss. Der Verknüpfung der Arbeitsbereiche kommt<br />

daher besondere Bedeutung zu, denn Spezialprobleme können oftmals nicht von<br />

einzelnen Wissenschaftlern, sondern erst durch das Zusammenwirken der<br />

Spezialisten erfolgreich geklärt werden.<br />

So ist insbesondere die enge Verflechtung der Diagnose von Schaderregern des<br />

Versuchswesens und der Produktionsberatung die Grundlage für eine effektive<br />

Arbeit zur Lösung der Pflanzenschutzprobleme. Laboruntersuchungen sichern dabei<br />

nicht nur eine exakte Diagnose bei Problemen im Rahmen der Pflanzenproduktion,<br />

sie sind darüber hinaus die Basis hoheitlicher Entscheidungen. Mit der Produktion<br />

von Reinkulturen der verschiedenen Schaderreger stellen sie in vielen Fällen ein<br />

fundiertes Versuchswesen sicher.<br />

Kontrollen in den Betrieben werden vom Pflanzengesundheitsdienst, nicht von der<br />

Beratung durchgeführt. Dennoch sind die Kontrollaufgaben eng mit der Bearbeitung<br />

der praktischen Pflanzenschutzprobleme im Anbau verknüpft, damit das Ergebnis<br />

der Kontrollen zur Weiterentwicklung der Betriebe in Beratungsinhalte münden kann.<br />

Die Verknüpfung der Aufgaben bietet die Chance, nicht nur bei<br />

Pflanzenschutzproblemen in der Praxis eine Änderung der Produktionsverfahren zu<br />

bewirken, sondern auch eine permanente Weiterentwicklung integrierter Verfahren<br />

sicherzustellen. Das Pflanzenschutzgesetz fordert die Umsetzung der Grundsätze<br />

des integrierten Pflanzenschutzes. Dieser ganzheitliche Ansatz, der ökonomische,<br />

ökologische wie auch soziale Aspekte einbezieht und den vorbeugenden<br />

Maßnahmen bei der Schadensabwehr besondere Bedeutung beimisst, stellt das Ziel<br />

des Abwägungsprozesses bei der Wahl der Verfahren zur Gesunderhaltung der<br />

Pflanzenbestände dar.<br />

Die gemäß Pflanzenschutzgesetz vorgeschriebene Aufzeichnung aller im Betreib<br />

eingesetzten Pflanzenschutzmittel sollte nicht nur der Kontrolle dienen. Für eine<br />

klare, zielgerichtete Beratung ist eine übersichtliche Aufzeichnung der<br />

durchgeführten Maßnahmen eine zwingende Voraussetzung. Sie ist die Grundlage<br />

einer regelmäßigen Diskussion im Betrieb, um durchgeführte Maßnahmen beurteilen,<br />

erforderliche Maßnahmen planen und nicht zuletzt auch finanziell bewerten zu<br />

können. Sie ersetzt nicht die gemäß Gefahrstoff-Verordnung im Betrieb zu führende<br />

Liste aller vorhandenen Pflanzenschutzmittel und aller Gefahrstoffe (Kleber, Lacke,<br />

Schmierstoffe etc.).<br />

Seit Inkrafttreten der Indikationszulassung (2001) bestehen Probleme bei der<br />

Absicherung des Pflanzenschutzes in vielen Kulturen mit geringer Anbaufläche und<br />

bei der Bekämpfung nur gelegentlich auftretender Krankheiten und Schädlinge. In<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind besonders Gemüse- und Obstkulturen betroffen. Der<br />

Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> hat sich in die Arbeiten zur Schließung<br />

von Bekämpfungslücken eingebracht. Auch in den kommenden Jahren wird diese


- 3 -<br />

Aufgabe einen großen Stellenwert einnehmen, um die Anbaumöglichkeiten und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Anbaues kleiner Kulturen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zu<br />

ermöglichen.<br />

Die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel wird in großen Teilen der<br />

Bevölkerung, trotz erheblicher Versuchs-, Untersuchungs- und Kontrollarbeiten sowie<br />

alle Anstrengungen der Praxis um einen sorgfältigen Einsatz, nach wie vor sehr<br />

kritisch gesehen. Unter dem Motto „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ ist die<br />

Diskussion um die Möglichkeiten einer Reduzierung nicht nur aus der Sicht des<br />

Verbraucher- und Umweltschutzes, sondern auch aus ökonomischer Sicht im<br />

Rahmen der Pflanzenproduktion zu führen.<br />

Die Weiterentwicklung integrierter Bekämpfungsverfahren sowie die Nutzung der<br />

neuen Kommunikationsmöglichkeiten könnten bei der Reduzierung des chemischen<br />

Pflanzenschutzes eine wichtige Rolle einnehmen. Zu diesem Zweck sollten<br />

Landwirte und Gärtner den Warn- und Hinweisdienst des Pflanzenschutzdienstes<br />

abonnieren und im Wochenblatt verfolgen. Die aktuellen Informationen zum<br />

regionalen Auftreten von Krankheiten und Schädlingen in den Pflanzenbeständen<br />

geben zeitnah eine Empfehlung zur Bekämpfung von Schadorganismen. Die<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat, um den Anbauern aktuellste und schlagbezogene<br />

Informationen zukommen zu lassen, ein Internet-Beratungsangebot entwickelt und<br />

hält dies insbesondere während der Vegetationszeit auf aktuellstem Stand. Es kann<br />

über die Internet-Adressen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

www.landwirtschaftskammer.de, www.pflanzenschutzdienst.de oder www.isip.de<br />

abgerufen werden.<br />

Die aktuellen, schlagspezifischen Informationen zum Auftreten von Krankheiten und<br />

Schädlingen schicken wir auch per SMS auf das Handy des Landwirts. Interessierte<br />

sollten die Berater über die erforderlichen Schritte befragen, damit Sie komfortabel<br />

und schnell die wichtigen Informationen zu Ihren Kulturen erhalten.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurde eine intensive Diskussion zur Änderung des<br />

Pflanzenschutzrechtes, insbesondere des Pflanzenschutzgesetzes, geführt, da eine<br />

Reihe europäischer Richtlinien und Verordnungen in deutsches Recht umgesetzt<br />

werden musste. Daher stand sowohl die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln als<br />

auch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Diskussion. Die<br />

Veränderungen im Pflanzenschutz werden ab 2012 die Maßnahmen im<br />

Pflanzenschutz bestimmen, sie werden kontinuierlich in die Informationen des<br />

Pflanzenschutzdienstes aufgenommen.<br />

(Prof. Dr. B. Böhmer)


1.2 Organisation<br />

- 4 -<br />

Der Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> ist in<br />

10 Fachbereiche gegliedert:<br />

Diagnose Krankheiten<br />

Mykologie, Bakteriologie,<br />

Virologie 32.1<br />

Frau Dr. Heupel<br />

Diagnose Schädlinge<br />

Entomologie,<br />

Nematologie 32.2<br />

Frau Dr. Hakl<br />

Genehmigungen und<br />

Kontrollen 32.3<br />

Herr Müller<br />

Pflanzengesundheits-<br />

dienst, Pflanzenschutz<br />

in der Baumschule 32.4<br />

Dr. Schrage<br />

Dienstsitz: 53229 Bonn, Siebengebirgsstraße 200,<br />

weitere Dienststellen sind in: 48147 Münster, Nevinghoff 40,<br />

in Brakel, Coesfeld, Düsseldorf, Meschede, Straelen, Unna und Viersen<br />

Pflanzenschutzdienst,<br />

Zentrale<br />

Außenstellen<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW Pflanzenschutzdienst<br />

Referatsleiter: Prof. Dr. Böhmer<br />

Stellvertreter: Dr. Dissemond<br />

Straelen<br />

Düsseldorf<br />

Pflanzenschutz im<br />

Ackerbau 32.5<br />

Dr. Dissemond<br />

Frau Dr. Benker<br />

Mittelprüfung<br />

Sachgebiete:<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Grünland, Futterbau,<br />

Leguminosen<br />

Getreide<br />

Raps, Mais<br />

Pflanzenschutz-<br />

Anwendungstechnik in<br />

Landwirtschaft und<br />

Gartenbau 32.6<br />

Herr Kramer<br />

Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau 32.7<br />

Herr Hennes<br />

Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau,<br />

Warndienst 32.8<br />

Herr Keßler<br />

Pflanzenschutz im<br />

Obst- und Weinbau,<br />

Zertifizierung Obst 32.9<br />

Dr. Engel<br />

Pflanzenschutz im<br />

Öffentlichen Grün, im<br />

Haus- und Kleingarten<br />

Frau Dr. Klug 32.10<br />

Pflanzenschutzdienst NRW<br />

mit Außenstellen<br />

Aufgaben und Organisation Stand: April 2012


- 5 -<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Pflanzenschutzdienst<br />

Leiter: Prof. Dr. B. Böhmer<br />

Stellvertreter: Dr. A. Dissemond<br />

32.0: Frau Frees, Frau Friederichs (0,5), Frau Hopf (0,5), Frau Muck (0,5), Frau Winterscheidt (0,5)<br />

Diagnose<br />

Krankheiten<br />

32.1<br />

Mykologie, Virologie,<br />

Bakteriologie<br />

Frau Dr. M. Heupel BN<br />

Frau Adams BN<br />

Frau Erwes BN<br />

Frau Hasenbach BN<br />

Frau Menden BN<br />

Frau Ropertz-<br />

Krämer (0,5)<br />

BN<br />

Diagnose Pflanzenschädlinge<br />

32.2<br />

Entomologie,<br />

Nematologie<br />

Frau Dr. U. Hakl BN<br />

Frau Breuch (0,5) BN<br />

Frau Nicot (0,5) BN<br />

Frau Schöbel BN<br />

Frau Stanke (0,2) BN<br />

Genehmigungen<br />

und Kontrollen<br />

32.3<br />

Qualitätssicherung GLP<br />

Herr P. Müller BN<br />

Herr Anzil BN<br />

Herr Reichel MS<br />

Frau Schickhoff (0,5) MS<br />

Frau Weigand BN<br />

Herr Welhöner (0,5) BN<br />

Pflanzengesund-<br />

heitsdienst<br />

32.4<br />

Herr Dr. R. Schrage BN<br />

Herr Arenz BN<br />

Frau Hoenig (0,5) BN<br />

Frau Kröger (0,63) BN<br />

Herr Renker BN<br />

Herr Welhöner (0,5) BN<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Coesfeld<br />

Frau Ebbing (0,5)<br />

Herr Lammersmann<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Flughafen Düsseldorf<br />

Herr Nellen<br />

Herr Schopen<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Münster<br />

Frau Albrink (0,75)<br />

Herr Klatt (0,5)<br />

Frau Schröder (0,88)<br />

Herr Vietmeier (0,5)<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Ostwestfalen<br />

Herr Belke (0,5)<br />

Herr Buren<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Straelen<br />

Herr Buschner<br />

Herr Focken<br />

Herr Hillus<br />

Frau Küsters (0,38)<br />

Frau Pfirschke (0,88)<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Unna<br />

Frau Bracke (0,5)<br />

Herr Nennmann(0,5)<br />

Herr Wortmann<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Viersen<br />

Herr Becker<br />

Herr Herfarth<br />

Pflanzenschutz in<br />

Ackerbau und<br />

Grünland<br />

32.5<br />

Herr<br />

Dr. A. Dissemond<br />

BN<br />

Frau Dr. M. Benker BN<br />

Herr Behr BN<br />

Frau Furth (0,8) MS<br />

Frau Gebhard (0,5) BN<br />

Herr Hanhart MS<br />

Herr Heinrichs BN<br />

Frau Kammler (0,75) MS<br />

Herr Klingenhagen MS<br />

Herr Laubrock MS<br />

Frau Röhling MS<br />

Frau<br />

Sonderfeld-Labey<br />

BN<br />

Herr Smeets BN<br />

Frau Tendyck MS<br />

Frau Werschmann MS<br />

Herr Wiesemann BN<br />

Herr Winkelheide BN<br />

Herr Wissen BN<br />

Pflanzenschutz-<br />

Anwendungs-Technik<br />

32.6<br />

Herr H. Kramer MS<br />

Herr Deitmer MS<br />

Frau Kleine-<br />

Hohmann (0,5)<br />

MS<br />

Herr Stuch BN<br />

Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau<br />

32.7<br />

Herr W. Hennes BN<br />

Fr. Althermeler (0,5) MS<br />

Frau Hartung (0,5) BN<br />

Frau Jenniches (0,5) BN<br />

Herr Klatt (0,5) MS<br />

Herr Nennmann(0,5) UN<br />

Frau<br />

Ruisinger (0,75)<br />

STR<br />

Herr Wilke BN<br />

Pflanzenschutz<br />

im Gemüsebau<br />

und Warndienst<br />

32.8<br />

Herr J. Keßler BN<br />

Frau Bischur BN<br />

Frau<br />

Ergezinger (0,5)<br />

BN<br />

Herr Garcia BN<br />

Frau Dr.<br />

Hamacher (0,5)<br />

BN<br />

Frau<br />

Große Wietfeld<br />

MS<br />

Herr Hartung BN<br />

Frau Radtke (0,5) BN<br />

Herr Schenk BN<br />

Frau Scholz-<br />

Döbelin (0,5)<br />

STR<br />

Hr. Vietmeier (0,5) MS<br />

Pflanzenschutz<br />

im Obst- und<br />

Weinbau<br />

32.9<br />

Herr Dr. A. Engel BN<br />

Herr Jung BN<br />

Frau<br />

Kretschmann (0,5)<br />

BN<br />

Frau Lexis (0,5) BN<br />

Frau Peters-Habig<br />

(0,75)<br />

MS<br />

Frau<br />

Rövekamp-Stroop<br />

MS<br />

Herr van der Sant BN<br />

Pflanzenschutz in<br />

Haus- und Klein-<br />

garten, im Öffent-<br />

lichen Grün<br />

32.10<br />

Frau Dr. M. Klug MS<br />

Versuchsfeld<br />

Gartenbau<br />

Bonn<br />

Herr Arnold<br />

Frau Braun<br />

Frau Fricke<br />

Herr Welzel (0,5)<br />

Münster<br />

Herr Leibig


- 6 -<br />

Aufgaben und Organisation Stand: Mai 2012<br />

e-Mail Dienststelle: Pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de<br />

e-Mail: - - - -@lwk.nrw.de<br />

Dienststellenleiter<br />

Prof. Dr. Bernd<br />

Böhmer<br />

bernd.boehmer@...<br />

Vertretung<br />

Dr. Anton Dissemond<br />

anton.dissemond@...<br />

Tel.-Durchwahl Fachauskünfte<br />

0228/703-2100 Grundsatzfragen zum Pflanzen- und Umweltschutz,<br />

Durchführung spezieller gesetzlicher Maßnahmen<br />

0228/703-2140<br />

Diagnose von Pflanzenkrankheiten (Mykologie, Bakteriologie, Virologie)<br />

Dr. Monika Heupel<br />

monika.heupel@...<br />

Ingrid Adams<br />

ingrid.adams@...<br />

0228/703-<br />

2160/2164<br />

Untersuchungen der Probeneinsendungen auf<br />

Krankheitsursachen,<br />

Diagnose Mykologie, Bakteriologie, Virologie,<br />

nichtparasitäre Schäden<br />

0228/703-2162 Untersuchung der Probeneinsendungen auf<br />

Krankheitsursachen,<br />

Ausbildung der LTA und Praktikanten,<br />

Diagnose Mykologie<br />

Diagnose von Pflanzenschädlingen (Entomologie, Nematologie), Vorratsschutz<br />

Dr. Ulrike Hakl<br />

ulrike.hakl@...<br />

Genehmigungen und Kontrollen<br />

Peter Müller<br />

peter.mueller@...<br />

Frank Reichel<br />

frank.reichel@...<br />

Mechthild Schickhoff<br />

mechthild.schickhoff@<br />

Brigitte Weigand<br />

brigitte.weigand@...<br />

Burkhardt Welhöner<br />

burkhardt.welhoener@<br />

0228/703-2130 Diagnose von Insekten, Milben und Nematoden,<br />

Monitoring von Schaderregerpopulationen und<br />

Erstellung von Warndienstprognosen,<br />

Spezialberatung zum Vorratsschutz,<br />

Amtliche Mittelprüfung Vorratschutz<br />

0228/703-2113 Genehmigungen für den Einsatz von Pflanzenschutz-<br />

mitteln, Ordnungswidrigkeiten, Registrierungen<br />

0251/2376-914 Ausnahmegenehmigung, Überwachungsmaßnahmen<br />

nach dem Pflanzenschutzgesetz,<br />

Ordnungswidrigkeiten<br />

0251/2376-630 Sachkundeprüfungen und -lehrgänge,<br />

Anzeigen/Registrierung von Pflanzenschutzmittel-<br />

Anwendern, -Beratern und -Inverkehrbringern<br />

0228/703-2114 Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />

Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten,<br />

Sachkundeprüfungen, GLP-Qualitätssicherung<br />

0228/703-2124 Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />

Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten


- 7 -<br />

Pflanzengesundheitsdienst und Pflanzenschutz in Baumschulen<br />

Dr. Reiner Schrage<br />

reiner.schrage@...<br />

Susanne Bracke<br />

susanne.bracke@...<br />

Katharina Pfirschke<br />

katharina.pfirschke@<br />

Gerhard Renker<br />

gerhard.renker@...<br />

Agnes Schröder<br />

agnes.schröder@...<br />

0228/703-2120 Pflanzengesundheitsdienst (Import-Export-Kontrollen),<br />

Betriebsregistrierung zum Handel von<br />

Vermehrungsmaterial und Pflanzen im<br />

EU-Binnenmarkt,<br />

Spezialberatung Pflanzenschutz in Baumschulen<br />

Unna:<br />

02303/9616187<br />

Straelen:<br />

02834/704-178<br />

Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen,<br />

Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />

Pflanzenschutzgesetz, Sachkundeprüfungen<br />

Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen<br />

und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den<br />

Handel im EU-Binnenmarkt<br />

0228/703-2122 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen<br />

und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den<br />

Handel im EU-Binnenmarkt<br />

0251/2376-719 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen<br />

und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den<br />

Handel im EU-Binnenmarkt<br />

Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland<br />

Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />

Dr. Anton Dissemond 0228/703-2140 Spezialberatung Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />

anton.dissemond@…<br />

Grünland, Warndienst<br />

Karl-Josef Behr<br />

karl-josef.behr@...<br />

Dr. Marianne Benker<br />

marianne.benker@...<br />

Ursula Furth<br />

ursula.furth@...<br />

Hermann Hanhart<br />

hermann.hanhart@...<br />

Christian Heinrichs<br />

christian.heinrichs@...<br />

Günter Klingenhagen<br />

guenter.klingenhagen@<br />

Eugen Winkelheide<br />

eugen.winkelheide@...<br />

0228/703-2143 Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche in<br />

Ackerbau und Grünland<br />

0228/703-2141 Spezialberatung Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />

Grünland sowie Versuche im Ackerbau, Warndienst,<br />

Saatgutaufbereitung und Beizkontrollen<br />

0251/2376-640 Spezialberatung Schädlingsbekämpfung sowie<br />

Versuche im Ackerbau, Warndienst<br />

0251/2376-628 Spezialberatung Krankheitsbekämpfung,<br />

Wachstumsregulierung sowie Versuche in Getreide,<br />

Mais und Raps, Warndienst<br />

0228/703-2147 Spezialberatung Pflanzenschutz und Nematodenbekämpfung,<br />

Versuche in Zuckerrüben, Warndienst<br />

0251/2376-633 Spezialberatung Unkrautbekämpfung sowie Versuche<br />

in Getreide, Mais und Raps, Warndienst<br />

0228/703-2142 Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche in<br />

Grünland, Futterbau, Leguminosen, Warndienst


- 8 -<br />

Pflanzenschutz Anwendungstechnik<br />

Amtliche Prüfung von Pflanzenschutz-Verfahren<br />

Harald Kramer 0251/2376-632 Spezialberatung, Applikationstechnik, Geräteharald.kramer@…<br />

prüfungen, Untersuchungen zur Pflanzenschutz-<br />

Anwendungstechnik, Anwenderschutz, Lagerung von<br />

Pflanzenschutzmitteln, Beizgraduntersuchung<br />

Michael Stuch<br />

michael.stuch@...<br />

0228/703-2146 Spezialfragen, Applikationstechnik, Geräte-<br />

prüfungen, Untersuchungen zur Pflanzenschutz-<br />

Anwendungstechnik, Gerätekontrollen, Anwender-<br />

schutz, Lagerung von Pflanzenschutzmitteln<br />

Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />

Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />

Wilfried Hennes 0228/703-2303 Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau,<br />

wilfried.hennes@…<br />

Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau<br />

Jörg Klatt<br />

joerg.klatt@...<br />

Holger Nennmann<br />

holger.nennmann@...<br />

Marion Ruisinger<br />

marion.ruisinger@...<br />

Rainer Wilke<br />

rainer.wilke@…<br />

0251/2376-654 Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau,<br />

Amtliche Mittelprüfung,<br />

phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen,<br />

Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />

Unna:<br />

02303/9616185<br />

Straelen:<br />

02834/704-179<br />

Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau,<br />

phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen,<br />

Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />

Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau, Warndiensterhebungen<br />

0228/703-2121 Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau,<br />

Amtliche Mittelprüfung<br />

Pflanzenschutz im Gemüsebau, Warndienst,<br />

Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />

Johannes Keßler 0228/703-2180 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />

johannes.kessler@...<br />

Amtliche Mittelprüfung<br />

Dr. Maria Hamacher<br />

maria.hamacher@...<br />

Esther Radtke<br />

esther.radtke@...<br />

Franz-Peter Schenk<br />

franz-peter.schenk@<br />

Heike<br />

Scholz-Döbelin<br />

heike.scholz-doebelin@<br />

Andreas Vietmeier<br />

andreas.vietmeier@...<br />

0228/703-2180 GLP-Prüfleitung,<br />

Prüfung von Pflanzenschutzmitteln zur Verringerung<br />

von Höchstmengenüberschreitungen<br />

0228/703-2351 Forschungsprojekt ProGemüse<br />

0228/703-2182 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />

Amtliche Mittelprüfung<br />

Straelen:<br />

02834/704-178<br />

0178/3638133<br />

Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau,<br />

Warndiensterhebungen<br />

0251/2376-638 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />

Amtliche Mittelprüfung,<br />

phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen,<br />

Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt


- 9 -<br />

Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, Zertifizierung Obst<br />

Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />

Dr. Adrian Engel 0228/703-2150 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />

adrian.engel@...<br />

Weinbau,<br />

Virustestung von Obstgehölzen,<br />

Bienenschutz, GEP-Anerkennung<br />

Ralf Jung<br />

ralf.jung@...<br />

Wiebke Kretschmann<br />

wiebke.kretschmann@<br />

Ulrike Lexis<br />

ulrike.lexis@...<br />

Isabel Rövekamp-<br />

Stroop<br />

isabel.roevekamp@...<br />

0228/703-2152 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />

Amtliche Mittelprüfung,<br />

Klein- und Hobbygärtner-Beratung<br />

0228/703-2151<br />

Viruskontrolle, Virustestung und Zertifizierung von<br />

Obstgehölzen, Einsatz computergestützter<br />

Expertenmodelle (z.B. Feuerbrand und Schorf),<br />

Validierung von Wetterdaten für Prognosen<br />

0228/703-2151 Viruskontrolle, Virustestung und Zertifizierung von<br />

Obstgehölzen, Einsatz computergestützter<br />

Expertenmodelle (z.B. Feuerbrand und Schorf),<br />

Validierung von Wetterdaten für Prognosen<br />

0251/2376-651 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />

Amtliche Mittelprüfung,<br />

Klein- und Hobbygärtner-Beratung,<br />

phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen,<br />

Exporten sowie für den Handel im<br />

EU-Binnenmarkt<br />

Pflanzenschutz im öffentlichen Grün sowie in Haus- und Kleingarten<br />

Dr. Marianne Klug<br />

marianne.klug@...<br />

0251/2376-657 Spezialberatung im öffentlichen Grün sowie in<br />

Haus- und Kleingärten;<br />

Bereitstellung von Hinweisen für Fernsehen, Funk,<br />

Presse, Industrie


- 10 -<br />

1.3 Anbaustatistik in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

1.3.1 Aufteilung der Ackerfläche in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Nutzung der Anbaufläche (ha)<br />

Landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />

Waldfläche<br />

Ackerland<br />

Getreide (61% der AF)<br />

Weizen (23-32 % je Landesteil)<br />

Triticale<br />

Roggen<br />

Wintergerste<br />

Hafer<br />

Sommergerste<br />

Mais<br />

Hackfrüchte<br />

Kartoffeln<br />

Zuckerrüben<br />

1 679 435<br />

870 727<br />

1 065 416<br />

555 362<br />

291 338<br />

59 631<br />

15 724<br />

166 043<br />

11 897<br />

9 598<br />

209 657<br />

86 995<br />

31 580<br />

53 319<br />

Handelsgewächse 71 442<br />

Raps, Rübsen 68 876<br />

Hülsenfrüchte 4 502<br />

Futterpflanzen 182 990<br />

Silomais 159 339<br />

Gartengewächse 27 585<br />

Gemüse unter Glas ( Tomaten, Gurken, Salate) 219<br />

Freilandgemüse (30 % Vertragsanbau) 16 910<br />

Spargel (3409), Spinat (1602) 5 011<br />

Möhren, Karotten 1 972<br />

Kohl gesamt (923 Blumenkohl) 5 163<br />

Bohnen gesamt 1 769<br />

Erdbeeren 2 967<br />

Zierpflanzen unter Glas 898<br />

Zierpflanzen im Freiland 2 355<br />

Obstanlagen 6 932<br />

Baumschulen 3 870<br />

Rebland 19<br />

Weihnachtsbaumkulturen, Pappelanlagen, Korbweiden 4 471<br />

Dauergrünland 424 252<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

2)<br />

2)<br />

2)<br />

2)<br />

2)<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

3)<br />

3)


- 11 -<br />

1.3.2 Anzahl der Betriebe in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe - nach betriebs-<br />

wirtschaftlicher Ausrichtung (landwirtschaftliche Systematik)<br />

47 511 3)<br />

Ackerbau 10 344 3)<br />

Gartenbau (mit Dauerkulturbetrieben) 3 337 3)<br />

Dauerkulturen 520<br />

Futterbau 19 281 3)<br />

Veredlung 3 501 3)<br />

Pflanzenbau-Verbund 887 3)<br />

Viehhaltungs-Verbund 2 926 3)<br />

Pflanzenbau-Viehhaltungs-Verbund 7 235 3)<br />

Statistische Kennzahl aus LDS 2005; zum Vergleich Anzahl Betriebe mit gartenbaulichen Sparten<br />

Gemüsebau 1 768 1)<br />

Quelle:<br />

Obstbau 965 1)<br />

Baumschule 714 1)<br />

Zierpflanzenbau 2 291 1)<br />

1) Gartenbauerhebung in NRW 2005, LDS<br />

2) Gemüseanbauerhebung 2008, LDS<br />

3) LDS NRW<br />

Flächennutzung in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> auf Regierungsbezirksebene<br />

(Prof. Dr. B. Böhmer)


- 12 -<br />

2 Pflanzenschäden und Schadursachen<br />

2.1 Witterungsverlauf <strong>2011</strong><br />

Durchschnittstemperatur und Niederschläge<br />

Bonn/Köln<br />

Münster-Greven<br />

<strong>2011</strong> Niederschlags-Ereignisse (grün) und Abweichungen der Tages-Temperaturen<br />

(blau kälter, rot wärmer) vom Mittel ab 1994,<br />

gemessen an den DWD-Stationen Köln/Bonn (oben) und Münster-Greven (unten)


- 13 -<br />

Der Witterungsverlauf der Vegetationsperiode 2010/<strong>2011</strong> war geprägt von sehr<br />

unterschiedlichen Witterungsperioden, die aus ackerbaulicher Sicht, insbesondere im<br />

Hinblick auf Getreide, sehr ungünstige Konstellationen aufwiesen. Dem langen kalten<br />

Winter folgte ein trocken-warmes Frühjahr. Der Sommer mit erstem Regen Anfang<br />

Juni und wenigen Trockenphasen wurde vom verregneten August abgeschlossen.<br />

Hiervon profitierten der Mais und die Zuckerrüben, letztere lieferten eine<br />

Rekordernte. Nach einem kurzen Herbst begann dann Ende November der nächste<br />

Winter.<br />

Die Jahresmitteltemperatur (Münster-Greven 10,6 °C, Köln-Bonn 11,3 °C) lag wie<br />

2007 auf hohem Niveau und deutlich wärmer als 2010.<br />

Die Niederschläge lagen in Münster-Greven mit 550 mm fast 200 mm niedriger als<br />

im Vorjahr (734 mm), in Köln-Bonn mit 747 mm ebenfalls niedriger als 2010<br />

(815 mm).<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden lediglich drei (Bonn) bzw. sechs (Münster) Eistage ermittelt, an<br />

denen die Temperaturen den Gefrierpunkt nicht überschritten. Sommertage mit<br />

Temperaturen über 25 °C waren in Bonn 41 Mal und in Münster 30 Mal zu<br />

verzeichnen.<br />

Siebengebirge im Dezember 2010<br />

2.2 Ackerbau<br />

vernässter Acker nach der Schneeschmelze<br />

(Dr. A. Dissemond)<br />

Der Herbst 2010 begann im September es etwas kühler und feuchter als im Vorjahr<br />

mit gut verteilten Niederschlägen, die oft 5-10 mm erreichten. Im August war<br />

aufgrund der Niederschläge vielfach nicht an die Rapsausaat zu denken, erst im<br />

September herrschte geeignete Witterung. Dementsprechend litten früher gesäte<br />

Bestände insbesondere auf gepflügten, schluffigen Standorten unter<br />

Verschlämmungen und Auflaufproblemen, zudem war mit Schäden durch die im<br />

Vorauflauf eingesetzten Herbizide zu rechnen. Aufgrund der vorangegangenen<br />

Feuchte musste unbedingt auf Schnecken geachtet werden. Diese förderte auch den<br />

Befall der auflaufenden Rapspflanzen mit Phoma. Vereinzelt starben sehr früh<br />

infizierte Pflanzen unter Rotfärbung ab. Insgesamt hatten sich die meisten<br />

Rapsbestände vor Winter doch noch ordentlich entwickelt.


Winterraps Ende September 2010<br />

- 14 -<br />

Wintergerste Ende September 2010<br />

Die Maisabreife verzögerte sich bis in den recht trockenen Oktober, dann konnten<br />

die meisten Bestände aber zügig geerntet werden. Auf den besseren,<br />

wasserführenden Standorten konnten Trockenmassenerträge wie im Vorjahr<br />

realisiert werden, dabei fielen jedoch die Energie- und Stärkeerträge etwas ab.<br />

Die Aussaat des Wintergetreides war in der Regel problemlos möglich, denn ab<br />

September bis in den November ließen sich passende Witterungsabschnitte finden.<br />

Im Winter 2010/<strong>2011</strong> war ein kontinuierlicher Temperaturrückgang zu verzeichnen.<br />

„Der Winter schickt seine Vorboten“ lautete am 18. Oktober 2010 die Schlagzeile,<br />

denn Mitte Oktober trat erster Nachtfrost auf, danach blieben die Temperaturen auf<br />

niedrigem Niveau. Ab Ende November herrschte weitgehend Vegetationsruhe, denn<br />

dann bestimmten winterliche Bedingungen mit häufigen Schneefällen bis über den<br />

Jahreswechsel das Geschehen. Diese winterlichen Verhältnisse erforderten die<br />

Abdeckung der Zuckerrübenmieten am Feldrand, um sie vor Frostschäden zu<br />

schützen. Zudem konnten einige Rübenbestände nicht rechtzeitig geerntet werden.<br />

Im Dezember lagen die Temperaturen an mehreren Tage unter -10 °C, dabei wurde<br />

tagsüber die Frostgrenze nicht überschritten (insgesamt 13 Eistage). Auch in der<br />

ersten Januarwoche war häufig Frost zu verzeichnen, allerdings wurden auch an<br />

einigen Tagen frühlingshafte Temperaturen gemessen. Mit der darauf folgenden<br />

Schneeschmelze traten dann größere Schäden durch Feldmäuse auf dem Grünland<br />

zu Tage. Die Mäuse hatten sich unter der schützenden Schneedecke ungehindert<br />

vermehrt. Während auf dem Ackerland hauptsächlich Feldmäuse auftreten, so<br />

kamen auf dem Grünland zusätzlich Schermäuse dazu, die bei stärkerem Auftreten<br />

bis zu Totalausfällen der Grünlandnarbe führen.<br />

Winterraps, Wintergerste und früh, bis zum Schneeeinbruch Anfang Dezember,<br />

gesäter Winterweizen präsentierten sich Mitte Februar sehr gut. Das neue Wachstum<br />

hatte da schon begonnen. Die schützende und geschlossene Schneedecke hatte in<br />

diesen Kulturen die Auswinterung verhindert. Bis Ende Januar gesäter Winterweizen<br />

befand sich im Auflaufen. Wo noch keine Einsaat erfolgt war, konnte auf<br />

Sommerweizen, Hafer oder Ackerbohnen umgeschwenkt werden.<br />

Senf- und Oelrettichzwischenfrüchte auf Mulchsaatflächen waren erfroren. Da die<br />

Zwischenfruchtbestände weit zusammengebrochen waren und sehr erdnah lagen,<br />

war ein Häckseln in vielen Fällen nicht möglich. Da dies bei der Aussaat zu<br />

Verstopfungsproblemen an Sägeräten führen kann, war ein flacher Einsatz von


- 15 -<br />

Scheibeneggen zur Zerschneidung und Einmischung der Restpflanzen erforderlich,<br />

konnte aber nur bei abgetrockneten Flächen erfolgen.<br />

Die meisten Winterrapsbestände hatten den Winter gut überstanden, aber die<br />

Kahlfröste Ende Januar und Mitte Februar ließen etliche Bestände in den östlichen<br />

Landesteilen deutlich „zurückgehen“. Bis März waren dann Umbrüche und Aufgabe<br />

von Praxis- und Versuchsflächen nicht selten.<br />

Rapsbestand in Kerpen-Buir Ende März <strong>2011</strong><br />

Rapsbestand in Bielefeld Ende März <strong>2011</strong><br />

Erste einzelne Kohltriebrüssler im Winterraps hatte der Pflanzenschutzdienst am<br />

22. Februar bis 01. März <strong>2011</strong> in den Gelbschalen in der Voreifel und im Raum<br />

Krefeld gefunden.<br />

Mitte März waren in der Gerste weitverbreitet Symptome des Gelbmosaikvirus-Typ 2<br />

in nicht resistenten Sorten zu beobachten. Neben Virus-Typ 2 waren in<br />

verschiedenen Sorten auch Frostschäden zu beobachten. Oft waren nur kleine<br />

Teilflächen oder einzelne Pflanzen betroffen, vornehmlich auf sehr feuchten Stellen,<br />

wo das Wasser zusätzlich zur Schwächung beigetragen hat. Die Symptome sind<br />

schnell mit Manganmangel zu verwechseln. Frostgeschädigte Pflanzen zeigen noch<br />

festsitzende Wurzeln und treiben eventuell wieder aus. Mangangeschädigte Gerste<br />

hat kaum Wurzeln und lässt sich leicht aus dem Boden ziehen.<br />

Der Weizen war nach den leichten Niederschlägen wiederergrünt. Auf sehr<br />

schweren Böden waren vielfach die Pflanzen hoch gefroren. Nachdem der Boden<br />

ausreichend abgetrocknet ist, konnte Anwalzen wieder Bodenschluss herstellen.<br />

Winterweizen März <strong>2011</strong><br />

Wintergerste März <strong>2011</strong>


- 16 -<br />

Nachdem Bodenzustand und Witterung eine Aussaat zuließen, wurden Ende März<br />

die ersten Zuckerrüben gelegt. Zwei bis drei Wochen vor dem sonst üblichen<br />

Aussaattermin konnte in den nordrhein-westfälischen Anbaugebieten die<br />

Zuckerrübensaat begonnen und auch schon weitgehend abgeschlossen werden.<br />

Insgesamt herrschten trotz des frühen Termins durchweg gute bis sehr gute<br />

Saatbedingungen. Nach den, wenn auch teilweise nur geringen Regenfällen kamen<br />

die Rüben, aber auch das Unkraut, bei den hohen Temperaturen schnell zur<br />

Keimung.<br />

Gegen Ende März war vielfach Regen schon nötig. Das strahlungsreiche Wetter<br />

sorgte für stabiles Wachstum. Unterschiede in Bewurzelung und Konstitution der<br />

Pflanzen wurden nun allerdings auch sehr deutlich. Durch Nässe und Frost<br />

vorgeschädigte Getreidepflanzen fielen unter diesen Bedingungen noch aus. Der<br />

Zuflug von Rapsschädlingen wurde durch die kalte Witterungsphase unterbrochen,<br />

nahm aber bei Erwärmung wieder zu.<br />

Auf Flächen im Kreis Höxter und im<br />

südlichen Rheinland (in exponierten<br />

Lagen der Rheinschiene,<br />

Vorgebirge) wurden die<br />

Schadschwellen für Rüssler in<br />

Winterraps bereits Mitte März<br />

überschritten, so dass<br />

Behandlungen erforderlich waren.<br />

Die weiterhin trockene Frühjahrswitterung im April war nicht günstig für Phoma. In<br />

vielen Beständen war auch die Sicherung der Standfestigkeit zu vernachlässigen, so<br />

dass der Einsatz von Fungiziden wenig wirtschaftlich war. Die Wetterprognose<br />

versprach auch über die nächsten zwei Wochen wenig Regen. Während der Raps in<br />

Höhenlagen Mitte April nur verhalten in die Höhe wuchs, standen Rapsschläge in<br />

den wärmeren Lagen des Rheinlandes schon in der Blüte. Viele Bestände waren<br />

allerdings wenig verzweigt. Mit den Niederschlägen wuchsen Nebentriebe nach, so<br />

dass der Raps dann doch länger blühte. Auf den guten Standorten waren vermehrt<br />

Apothezien von Sclerotinia vorhanden.<br />

Die meisten Rüben liefen gut auf. Gleichzeitig kamen aber auch die ersten Unkräuter<br />

mit ihren Keimblättern aus dem Boden. Auf Grund der fast sommerlich warmen<br />

Witterung lief auch das Bingelkraut zeitgleich mit den Rüben auf. Fehlende<br />

Niederschläge sorgten dafür, dass die Wirkung der Bodenherbizide in Zuckerrüben<br />

deutlich geringer ausfiel. Da die Unkräuter durch die trockene Witterung eine starke<br />

Wachsschicht gebildet hatten, war die Zugabe eines Additivs (z.B. bei Öl 0,5-1,0 l/ha)<br />

angebracht. Zudem verbesserte die Behandlung in den frühen Morgenstunden bei<br />

Tau die Wirksamkeit. Weil es weiter trocken blieb, war ein Verschieben der<br />

Unkrautbekämpfung nicht ratsam. Im Nachhinein wurde klar, dass der 1. NAK die<br />

größte Bedeutung beizumessen war. Wurde damit sehr gut aufgeräumt und mit<br />

Bodenwirkstoffen nicht gespart, war damit die Basis für die nachfolgenden


- 17 -<br />

Behandlungen geschaffen. Weiterhin musste auf optimale Applikationstechnik zur<br />

Benetzung und möglichst hohe Wasseraufwandmengen Wert gelegt werden.<br />

Am Niederrhein wurde auf etlichen Rübenflächen massiver Befall mit Tipula, der<br />

Larve der Sumpfschnake bzw. Kohlschnake, beobachtet. Betroffen waren nicht nur<br />

Mulchsaatflächen, sondern auch spät gepflügte Parzellen, auf denen im Herbst die<br />

Eiablage der Schnaken erfolgen konnte. Einzelne Flächen mussten umgebrochen<br />

werden.<br />

Puppenhülle und Adulte<br />

(Foto: F. Herfarth)<br />

Tipulalarve im Größenvergleich<br />

(Foto: A. Gehlen)<br />

Angefressene Rübenkeimblätter<br />

(Foto: H. Fechner)<br />

Die ca. ein bis zwei cm großen, dunklen Larven fressen zunächst am Hypokotyl des<br />

Keimlings, so dass die Bestände sehr lückig auflaufen. In der Nacht kommen die<br />

Larven an die Bodenoberfläche und fressen auch oberirdisch an den Keim- und<br />

Laubblättern der Zuckerrüben. Befallsfördernd wirken humose Böden,<br />

Grünlandumbruch, Ackergras als Vorfrucht, Zwischenfrüchte, Mulchsaaten, große<br />

Mengen organischer Dünger sowie feuchter Boden. Erfolgversprechende<br />

Bekämpfungsansätze gibt es bisher nicht. Wirksame Insektizide sind zurzeit nicht<br />

zugelassen, allerdings ist eine chemische Bekämpfung der Larven im Boden selbst<br />

bei hohen Wasseraufwandmengen kaum möglich.<br />

Bereits Anfang April kam der erste Mais unter trockenen, wenn auch kühlen<br />

Bedingungen in die Erde. Die Bodentemperaturen reichten für einen zügigen<br />

Feldaufgang aber nicht immer aus. Der Auflauf und die Jugendentwicklung<br />

verzögerten sich aufgrund nachfolgender Kälte und Trockenheit. Wenn noch<br />

Spätfröste dazu kamen, waren auch Pflanzenausfälle möglich. Die meisten<br />

Kartoffelsorten wurden ab April in trockenen Boden gepflanzt,<br />

Im Rheinland, im westlichen Münsterland und im südwestlichen Teil von <strong>Westfalen</strong><br />

wurde in einigen Weizenbeständen Mehltau gefunden. Hier waren bereits am 13.<br />

und 14. März optimale Infektionsbedingungen gegeben. In Triticale war auf Gelbrost<br />

zu achten.


Winterweizen mit Mehltau Ende März <strong>2011</strong><br />

- 18 -<br />

Gelbrostnest in Triticale <strong>2011</strong><br />

Auf verschiedenen Winterweizenflächen war das Schadsymptom der Brachfliege zu<br />

finden. Der abgestorbene Trieb lässt sich leicht herausziehen. Streift man diesen<br />

Trieb von oben nach unten zwischen zwei Fingernägel, wird die Made der<br />

Brachfliege herausgedrückt. In der Regel lohnten sich in gut bestocktem Weizen<br />

keine Gegenmaßnahmen mehr. In typischen Befallslagen kann eine Beizung des<br />

Weizens vor der Aussaat sinnvoll sein.<br />

Winterweizen mit Brachfliegensymptom<br />

Made der Brachfliege<br />

Durch die sehr warme Witterung über Ostern kam die Gerste voran, im Sauerland<br />

wurde EC 31/32 erreicht, in warmen Lagen des Rheinlands standen Gerste und<br />

Roggen kurz vor dem Ährenschieben. Die warme sonnige Witterung mit mäßiger<br />

Taubildung führte zu einer Braunrostverbreitung. Grundsätzlich war im normalen<br />

Weizen noch keine Eile geboten, auch nicht gegen Braunrost. Nur wo Mehltau zu<br />

zusätzlichem Stress führte, waren gezielte Behandlungen angeraten. Erster<br />

Gelbrostbefall wurde vom Niederrhein und aus dem Rhein-Sieg-Kreis gemeldet.


Weißer Gänsefuß und Bingelkraut<br />

- 19 -<br />

Waren noch durchgegangene Unkräuter<br />

in Zuckerrüben zu bekämpfen, musste<br />

bei der vorherrschenden trockenen<br />

Witterung sehr auf Blattaktivität geachtet<br />

werden, auch wenn die bisher<br />

erforderlichen Herbizidmengen der Rübe<br />

schon zugesetzt hatten. Besonders<br />

Weißer Gänsefuß (Melde) und<br />

Bingelkraut bereiteten<br />

Bekämpfungsprobleme.<br />

Anfang Mai litt der Raps gebietsweise stark unter den Witterungsverhältnissen.<br />

Auffällig waren schwach blühende Bestände. Bei näherer Betrachtung zeigte sich,<br />

dass Knospenanlagen vor der Blüte abgestorben und dann abgefallen waren.<br />

Knospenfall im April <strong>2011</strong><br />

(Foto: G. Klingenhagen)<br />

Auch die Knospenanlagen in den<br />

Nebentrieben waren weiß bis hellgelb<br />

verfärbt und teils schon abgestorben.<br />

Da über viele Pflanzen und auch<br />

Schläge eine bestimme Etage ohne<br />

Schotenansatz geblieben war, wurden<br />

Nachtfröste und witterungsbedingter<br />

Stress ursächlich für den<br />

Knospenabwurf vermutet.<br />

Symptomatisch für den<br />

witterungsbedingten Knospenverlust<br />

waren die gleichmäßig kurzen<br />

Schotenstängel am Haupttrieb. Sind die<br />

Stängel- bzw. Schotenansätze dagegen<br />

unregelmäßig, ist der Schaden auf<br />

Rapglanzkäfer zurückzuführen.<br />

Da Herbizidbehandlungen in Mais erst erfolgen sollten, wenn die Nachttemperaturen<br />

über 8 °C liegen, war es nicht einfach, entsprechende Termine zu finden. Nach den<br />

Niederschlägen Ende April waren kurzfristig optimale Bedingungen für erste<br />

Herbizidbehandlungen gegeben, die teils auch genutzt wurden. In der folgenden<br />

wieder trockenen und kalten Phase war es kaum möglich, eine nachhaltige Wirkung<br />

zu erreichen. Erst mit Erwärmung Mitte Mai ergaben sich bessere<br />

Wachstumsbedingungen.<br />

Der Frosteinbruch Anfang Mai verursachte auch an den aufgelaufenen Kartoffeln<br />

zum Teil sehr starke Schäden. Besonders sehr weite Bestände auf leichten,<br />

freiliegenden Flächen waren stärker betroffen. Wenige Tage später bildeten sich<br />

daraus Vergilbungen, Verbräunungen und Nekrosen. Diese Schadsymptome wurden<br />

manchmal mit Krautfäule oder Alternaria verwechselt.


- 20 -<br />

Schadsymptome nicht verwechseln! (Fotos: M. Benker)<br />

Frostschaden<br />

Krautfäule<br />

Frostschaden<br />

Alternaria<br />

Die strahlungsreiche Witterung im April hatte zu einer guten Stabilität der<br />

Getreidebestände geführt. Pilzkrankheiten kamen auch im Mai nicht zum Zuge und<br />

unter den kühlen Bedingungen ging das weitere Wachstum langsam vonstatten. In<br />

günstigen Lagen begann die Koloniebildung der Blattläuse. Auch Getreidehähnchen<br />

wurden vermehrt gefunden. Ende Mai begannen die Weizenbestände mit dem<br />

Ährenschieben (EC 51) und damit auch der Blüte. Der Weizen war vergleichsweise<br />

immer noch sehr gesund.<br />

Bei Pflanzenkontrollen wurden Erbsenblattläuse gefunden. Sie sitzt hautsächlich an<br />

den Triebspitzen und können sich explosionsartig vermehren. Auch in den<br />

Ackerbohnen fand die Koloniebildung der Schwarzen Bohnenläuse statt. In einigen<br />

Beständen wurden Kartoffelkäfer und erste Eigelege gefunden. In unseren<br />

Stängeldepots bildeten sich die ersten Maiszünslerpuppen.<br />

In Kartoffeln bewegte sich der Krautfäuleinfektionsdruck durch die warme und<br />

trockene Witterung bis Mitte Juni auf niedrigem Niveau. Zwar wurden schon erste<br />

Krautfäulesymptome gefunden, aber erst durch die unbeständigen Witterung Ende<br />

Juli und August entwickelte sich Krautfäule, die aber gut bekämpfbar blieb.


typischer Regenverlauf Mai <strong>2011</strong><br />

- 21 -<br />

in Kartoffeln blieb der Krautfäuledruck im Mai gering<br />

Mittlerweile war es im gesamten Land deutlich zu trocken, so dass die Meldungen zu<br />

Trockenstress und Wassermangel zunahmen, bis dann endlich der erste<br />

nennenswerte Regen seit drei Monaten fiel. Der Sommer wurde anschließend<br />

feuchter und kühler. Bis dahin brachten aber die ersten beiden Grünlandschnitte<br />

katastrophal schlechte Erträge.<br />

am 31.05.<strong>2011</strong> kam der erste Regen<br />

der Krautfäuledruck stieg im Juni an<br />

Durch die warmen Temperaturen und die Niederschläge im Juni trat in vielen frühen<br />

Kartoffelbeständen vermehrt Schwarzbeinigkeit auf. Daraus ergaben sich zum Teil<br />

massive Probleme bei der Lagerung. In ersten Kartoffelsorten wurden stippige<br />

Knollen gefunden. Diese viröse Eisenfleckigkeit (Tobacco Rattle Virus) wurde durch<br />

im Boden freilebenden Nematoden (Trichodorus) übertragen.<br />

Der Maiszünsler kam Anfang Juni bereits gut voran. Puppen waren in verbliebenen<br />

Stoppelresten zu finden und erste Falter gingen bald in die Falle. Erfahrungsgemäß<br />

war es aber möglich, diese ersten Tiere außer Acht zu lassen und zum Hauptzuflug<br />

eine Behandlung durchzuführen. Die feucht kühle Witterung Mitte Juni behagt dann


- 22 -<br />

den Maiszünslern offensichtlich nicht. Der Neuzuflug war für Tage praktisch zum<br />

Erliegen gekommen. Auch die Larven in den um die Monatswende Mai/Juni<br />

abgesetzten Eigelegen entwickelten sich schlecht. Erst mit den sommerlichen<br />

Temperaturen Ende Juni war stärkerer Zuflug von Maiszünslern zu beobachten.<br />

Somit lag ein optimaler Bekämpfungstermin eher um den 10. Juli.<br />

Der Maiszünsler hat sich seit 1990 bis an den südlichen Rand des Niederrheins<br />

verbreitet (siehe Karte mit bisherigen Fundstellen und neuem Auftreten in <strong>2011</strong>),<br />

stärkerer Befall (über 10 % bef. Pflanzen) tritt in der Zülpicher Börde und der Voreifel<br />

auf.<br />

Ausbreitung des Maiszünslers <strong>2011</strong><br />

Mittlerweile ist der Befall auch im<br />

Bergischen und Oberbergischen<br />

Land verbreitet und dehnt sich<br />

langsam nach Nordosten aus.<br />

Der Befall hat sich bis 2010 in<br />

<strong>Westfalen</strong> deutlich ausgebreitet,<br />

in <strong>2011</strong> stagnierte die<br />

Ausbreitung etwas. Die<br />

betroffenen Felder in <strong>Westfalen</strong>-<br />

Lippe zeigen regional<br />

zunehmende Befallstärken, dabei<br />

sind 50-60 % befallene Pflanzen<br />

in den seit 2008 bekannten<br />

Gebieten keine Seltenheit mehr.<br />

In den Ausbreitungsgebieten lag<br />

die Anzahl Pflanzen mit Larven<br />

unter 1-5 %, nur in Einzelfällen<br />

darüber.<br />

Nach den Niederschlägen und der schwül-warmen Witterung ab Mitte Juli traten<br />

pilzliche Blattflecken in Zuckerrüben verbreitet auf, allerdings nahmen Cercospora<br />

und Mehltau meist nur verhalten zu. Mitte August war dann jedoch verstärkt Rost zu<br />

beobachten, bei den anfälligen Sorten blieb Mehltau die dominierende Krankheit. Mit<br />

dem einsetzenden Reifeprozess der Rüben war auf fast allen Schlägen Mehltau und<br />

vor allem Rost zu finden.<br />

links Ditylenchus, rechts Rhizoctonia<br />

Der Befall mit Rhizoctonia solani<br />

trat <strong>2011</strong> wiederum nesterweise<br />

auf. Auffällig war neben der<br />

Fäule ein starkes horizontale<br />

Aufplatzen der Rübenkörper.<br />

Bei Ditylenchus dipsaci hatte die<br />

Frühjahrstrockenheit die<br />

Massenvermehrung der<br />

Nematoden gehemmt, so dass<br />

die Symptome im August nur<br />

schwer zu erkennen waren. Noch<br />

intakte Leitbündel ließen den<br />

Blattapparat der Rübe und damit<br />

den Bestand oft noch gesund<br />

erscheinen.


- 23 -<br />

Bei intensiven Kontrollen fand man aber auf den bekannten Befallsflächen<br />

Rübenkörper mit weißem Luftgewebe unterhalb des Blattansatzes. Im weiteren<br />

Krankheitsverlauf löst sich das Abschlussgewebe auf und es kommt zu einer<br />

Nassfäule im Kopfbereich der Rübe.<br />

Besonders in der Köln-Aachener-Bucht wurde erst ab August in vielen<br />

Rübenbeständen Bormangel als Herz- und Trockenfäule auch auf bisher<br />

problemfreien Parzellen entdeckt. Ursache war die Frühjahrstrockenheit. Bis auf<br />

wenige Ausnahmen wird der Mangel nicht durch zu wenig Bor im Boden ausgelöst,<br />

sondern durch seine Festlegung im Boden bei Trockenheit.<br />

zur Ernte kann zusätzlich eine Flankenfäule<br />

durch Bormangel auftreten<br />

am aufgeschnittenen Rübenkörper zeigt das ganze<br />

Ausmaß der Herz- und Trockenfäule<br />

Auf Flächen mit hohen pH-Werten verstärkt sich dieser Vorgang noch. Dabei zeigt<br />

Bormangel nicht nur die klassische Herz- und Trockenfäule. Zuerst tritt eine<br />

frühzeitige Alterung aktiver Blätter auf. Sie hellen dabei auf und zeigen Nekrosen, die<br />

an den Blatträndern beginnen. Fast gleichzeitig zeigen sich auf der Innenseite der<br />

Blattstiele Verbräunungen und Querrisse. Weiterhin stellen die Herzblätter der Rübe<br />

ihr Wachstum ein und sterben ab und die typische Fäule beginnt. Die Fäule dringt<br />

dabei tief in den Rübenkopf hinein. Bei fortschreitendem Mangel ist zusätzlich eine<br />

stärke Flankenfäule an den Rübenkörpern zu beobachten, die oft mit starker<br />

Schimmelbildung verbunden ist. Letztlich fault die ganze Pflanze und stirbt ab.<br />

Schadbild der Rübenmotte<br />

Fraßgänge im Blattstiel mit Raupe<br />

Im Zuge der Ernte wurden wiederum Schäden durch die Rübenmotte sichtbar.<br />

Während sich der Befall 2010 noch auf das Kreisgebiet Euskirchen mit Schwerpunkt<br />

Weilerswist/Zülpich beschränkte, lagen in diesem Jahr Befallsmeldungen aus dem<br />

gesamten südlichen Rheinland vor.


Rotfäule (Rhizoctonia violacea)<br />

- 24 -<br />

Eine seltene Besonderheit war das<br />

diesjährige Auftreten von Rhizoctonia<br />

violacea, einem Pilz, der oberflächliche<br />

Fäulen mit rötlicher Färbung am<br />

Rübenkörper verursacht. Die Rotfäule ist<br />

im Rübenbestand nur schwer zu erkennen,<br />

da Welkesymptome an den Blättern, wenn<br />

überhaupt, erst sehr spät auftreten. Die<br />

Fäule dringt zunächst nur flach in die Rübe<br />

ein, kann später aber durch sekundäre<br />

Fäulniserreger den gesamten Rübenkörper<br />

erfassen. Solange die Fäulnis nur an der<br />

Rübenoberfläche bleibt, sinkt der<br />

Rübenertrag nur wenig. Dagegen nehmen<br />

der Zuckergehalt und die Amino-N-Werte<br />

deutlich ab. Sortenunterschiede sind im<br />

Gegensatz zu Rhizoctinia solani, der<br />

Späten Rübenfäule, bislang nicht bekannt,<br />

Die Getreideernte war „nichts für schwache Nerven“, da die Haupterntezeit verregnet<br />

war. Sie konnte nicht begeistern, insgesamt fiel sie aber noch besser als zeitweise<br />

befürchtet aus und erreichte das Vorjahresniveau. Das lag allerdings auch schon fast<br />

4 % niedriger als der Schnitt von 2005-2010. Auffällig waren die boden- und<br />

witterungsbedingten großen Schwankungen zwischen den Getreidearten, den<br />

Regionen und auch den einzelnen Flächen. Beim Weizen zeigte sich, dass die<br />

frühreifen Sorten anders als im Vorjahr eher unter den späten Niederschlägen<br />

gelitten hat als die spätreifen Sorten. Zur Risikostreuung ist es daher unbedingt<br />

erforderlich, Weizensorten aus den verschiedenen Sortimenten zu nutzen, anstatt<br />

alles auf eine Karte zu setzen. Am stärksten hatten die Sommergetreidearten unter<br />

dem trockenen Frühjahr gelitten, dementsprechend fielen die Erträge in der Praxis<br />

schwach aus, in den Versuchen wurden durchweg bessere Ergebnisse erzielt.<br />

Blattstielminierfliege im Rapsblatt<br />

flächendeckender Befall mit<br />

Helminthosporium turcicum (Foto: H. Hanhart)<br />

Im Herbst 2012 war beim Raps schon in Neuansaaten auf Mäusenester und<br />

Schnecken zu achten, der Besatz hatte in einigen Regionen deutlich zu genommen.<br />

Die feuchten Witterungsverhältnisse im August und auch in den ersten


- 25 -<br />

Septemberwochen begünstigten die Pseudothezienbildung (Fruchtkörper auf der<br />

alten Rapsstoppel) von Phoma und eine schnelle Reifung der Askosporen. Auf<br />

Einzelflächen vor allem in Ostwestfalen trat die Blattstielminierfliege auf. Der<br />

Fraßschaden ist an einem weißlich Fleck auf den Blättern zu erkennen. Meist bleibt<br />

der Schaden gering.<br />

Im Mais wurde Mitte September Befall mit Blattflecken (Helminthosporium turcicum)<br />

gefunden, allerdings mit stark unterschiedlicher Ausprägung auf den Einzelschlägen.<br />

Infektionswitterung um Ende August bei sehr warmer und feuchter Witterung hatte zu<br />

Anfangsbefall geführt. Die warme feuchte Witterung im September erlaubte dann<br />

neue Infektionen. Nur wenige Einzelschläge, oft Mais nach Mais, zeigen starken<br />

flächendeckenden Befall. Für die Maisabreife ergaben sich ab Mitte September bis<br />

Oktober günstige Bedingungen und sorgten sowohl in Silomais als auch in<br />

Körnermais für hohe Erträge, die bis zu 10 % über Vorjahresniveau lagen. Auch die<br />

Höhenlagen konnten gut mithalten, allerdings musste dort auf frühreife Sorten Wert<br />

gelegt werden, damit die Qualität stimmte. In anfälligen Sorten war Befall mit<br />

Stängelfäule zu beobachten, auch Blattflecken hatten sich in verschiedenen<br />

Beständen ausgebreitet.<br />

Erst Ende September waren gute Bedingungen für die Aussaat des Wintergetreides<br />

gegeben. Zu der Zeit zeigten einige Stoppelflächen deutlichen Befall der<br />

Ausfallgerste mit Gelbverzwergungsvirus und Netzflecken.<br />

Ausfallgerste mit gelbverfärbten Pflanzen Befallsnest des Gelbverzwergungungsvirus<br />

Gelbverzwergung und Netzflecken streifenförmig aufgehellte jüngste Blätter


- 26 -<br />

Die Ausfallgerste muss vor der Aussaat des neuen Getreides in der Nachbarschaft<br />

beseitigt werden, denn ansonsten übertragen infizierte Blattläuse das Virus auf die<br />

Neuansaaten. In wärmeren Lagen der Köln-Aachener Bucht bzw. am Niederrhein lag<br />

der Läusebesatz teils oberhalb der Bekämpfungsschwelle.<br />

Die warme Witterung im Oktober führte zu enormem Wachstum des Getreides.<br />

Frühsaaten entwickelten das neunte bis zehnte Blatt, Spätsaaten waren nun eher<br />

Normalsaaten und erreichten vielfach schon das 6-Blattstadium.<br />

Besonders auf dem Grünland, aber auch auf Ackerflächen, wurde zunehmendes<br />

Auftreten von Feld- und Schermäusen beobachtet. Das üppige Futterangebot<br />

begünstigte die Populationsentwicklung.<br />

Zuckerrüben auf hohem Ertragsniveau: Die frühe Saat mit hohen Feldaufgängen und<br />

einer zügigen Jugendentwicklung legten <strong>2011</strong> den Grundstein für die sehr gute<br />

Rübenernte mit fast 15 t/ha bereinigter Zuckerertrag. Neben hohen Erträgen und<br />

guten Zuckergehalten erreichten auch die Standardmelasseverluste erfreulich<br />

niedrige Werte (SMV um 1,2-1,3 %). Regional bremste die ausgeprägte Trockenheit<br />

den Ertragszuwachs. Bis in den Dezember konnten Ernte, Transport und<br />

Verarbeitung unter guten Bedingungen erfolgen.<br />

Am 21. Oktober <strong>2011</strong> trat erster Frost (Roleber bis -2,5 °C) auf und ließ den Winter<br />

2012 beginnen.<br />

Mit sinkenden Temperaturen nahm die Gefahr, dass die Bestände von Läusen<br />

beflogen werden, weiter ab. Der Schädlingsdruck in Winterraps blieb sehr gering.<br />

Am 29. November <strong>2011</strong> fiel der erste Schnee im Bergischen Land und Sauerland<br />

und sorgte für das „erste Winterweiß“, einen Monat später bedeckte auch leichter<br />

Schnee die Niederungslagen.<br />

Das neue Jahr begann so, wie das alte endete - ungewöhnlich mild, windig und nass.<br />

ausgewinterte Getreideflächen in Ostwestfalen im März 2012<br />

Erst im Februar 2012 traten über zwei Wochen eisige Temperaturen mit Kahlfrösten<br />

auf, die in Verbindung mit anschließenden kalten, trockenen Ostwinden für große<br />

Kulturschäden sorgten. Bis in den April hinein mussten noch Getreide-, zum Teil<br />

auch Rapsbestände umgebrochen werden.<br />

(Dr. A. Dissemond)


2.2.1 Getreide<br />

- 27 -<br />

Bedingt durch die überdurchschnittlich hohen Temperaturen im März und April<br />

blieben unter den gleichzeitig sehr trockenen Verhältnissen Pilzkrankheiten lange<br />

Zeit aus. Die Verhältnisse waren aber offensichtlich sehr günstig für Schädlinge. So<br />

war großräumig starkes Auftreten von Getreidehähnchen in allen Getreidearten zu<br />

beobachten. Auch für die Sattelmücke passte alles. Als typischer<br />

Fruchtfolgeschädling fand sich Befall allerdings nur dort wo mehrjährig Getreide nach<br />

Getreide angebaut worden ist. Hier war der Befall allerdings extrem. Teils so stark,<br />

dass die Bestände vorzeitig als Ganzpflanzensilage für Biogasanlagen geerntet<br />

werden mussten.<br />

Extremer Sattelmückenbefall Larven des Getreidehähnchens<br />

2.2.2 Kartoffeln<br />

(G. Klingenhagen)<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> mussten sich die Kartoffelanbauer in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wiederum<br />

großen Herausforderungen stellen. Nachdem zunächst ein frühes und<br />

trockenwarmes Frühjahr mit günstigen Bestellbedingungen ein zügiges Pflanzen<br />

erlaubte, woraufhin häufig mehr gepflanzt wurde als ursprünglich geplant war,<br />

bereitete die lange Trockenperiode von April bis Mai auf Betrieben ohne Beregnung<br />

massive Probleme. Aber auch auf Beregnungsflächen gab es Schwierigkeiten. Da in<br />

diesem Jahr das unterirdische Wachstum dem oberirdischen voraus eilte, wurde die<br />

frühere Knollenansatzphase oft nicht bemerkt und deswegen häufig zu spät<br />

beregnet. Als Folge davon wiesen die meisten unberegneten, aber auch viele zu spät<br />

beregnete Flächen einen schlechten Knollenansatz auf, wenige aber dicke Knollen<br />

wurden ausgebildet.<br />

Und … die Probleme zogen sich weiter durch das Jahr, Frost- und Hagelschäden,<br />

Herbizidschäden, frühe Alternaria, viele Blattläuse, Schwarzbeinigkeit, viröse<br />

Eisenfleckigkeit, Erntebeschädigungen, Übergrößen, hohe Stärkegehalte,<br />

Nassfäulen und eine frühzeitige Keimung haben das Kartoffeljahr <strong>2011</strong> nicht<br />

langweilig werden lassen.


- 28 -<br />

Unkräuter - Nachauflaufbehandlungen notwendig<br />

Auf Grund der Frühjahrstrockenheit erzielte die erste Herbizidbehandlung im<br />

Vorauflauf häufig schlechte Wirkungsgrade, da die Bodenherbizide auf Grund der<br />

fehlenden Bodenfeuchte keine ausreichende Wirkung erzielten, wodurch<br />

Nachauflaufbehandlungen notwendig wurden. Durch die schnelle<br />

Pflanzenentwicklung waren die Kartoffeln zum Zeitpunkt der zweiten Behandlung<br />

häufig schon zu weit. Außerdem wirkten, als endlich Niederschläge fielen, die<br />

Bodenherbizide teilsweise doch noch nach, so dass besonders empfindliche Sorten<br />

vermehrt Herbizidschäden aufwiesen. Auf etlichen Flächen war das Unkraut aber<br />

nicht beherrschbar, wodurch es zu Verunkrautung mit Melde, Nachtschatten,<br />

Knöterich u.a. kam.<br />

Frosteinbruch Anfang Mai<br />

Nach der zügigen Auflaufphase, die Anschlusssorten liefen schon Ende April/Anfang<br />

Mai auf, folgte in der Nacht vom 03./04. Mai ein Frosteinbruch, der zum Teil starke<br />

Schäden verursachte. Aus den Kreisen Borken, Warendorf, Heinsberg/Viersen und<br />

Kleve wurden Schäden von 10 bis 65 % gemeldet. Besonders sehr weite Bestände<br />

auf leichten, freiliegenden Flächen waren stärker betroffen. Wenige Tage später<br />

bildeten sich daraus Verbräunungen und Nekrosen. Während viele nicht so stark<br />

geschädigte Bestände die Frostschäden durch neues, vermehrtes Blattwachstum<br />

kompensierten, führten die stärkeren Schäden zu Ertragsverlusten. Entspannter war<br />

die Situation für die Landwirte, die gegen Frostschäden versichert waren und einen<br />

Schadensersatz erhielten.<br />

Frostschaden: Sorte Fresco,<br />

flächendeckender Schaden<br />

auf leichtem Sandstandort<br />

im Kreis Borken<br />

Frostschaden:<br />

Schadsymptome am Morgen<br />

danach<br />

Kartoffelkäfer und Blattläuse - Bienenschutz wichtig!<br />

Frostschaden:<br />

Symptomausprägung wenige<br />

Tage später (Fotos: Benker)<br />

Durch die warme Witterung wurden in einigen Beständen Kartoffelkäfer und erste<br />

Eigelege schon Mitte Mai gefunden. Eine zweite Generation Kartoffelkäfer folgte<br />

einige Wochen später. Anfang Juni traten in vielen Beständen zahlreiche Blattläuse<br />

auf. Bis Ende Juni setzten die Blattläuse den Kartoffelbeständen weiter zu. Zu<br />

diesem Zeitpunkt saßen diese vermehrt auf den unteren Blattetagen und wurden bei<br />

den Insektizidspritzungen häufig nicht ausreichend erfasst. Deswegen wiesen einige<br />

Bestände Honigtau auf, wodurch die Bekämpfung erschwert wurde. Ein weiteres<br />

Problem war vielerorts die unzureichende Unkrautbekämpfung. Bei Vorhandensein<br />

von blühenden Unkräutern dürfen ebenfalls keine bienengefährlichen Produkte


- 29 -<br />

ausgebracht werden. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> hat mehrfach<br />

auf die Problematik Honigtau, blühende Unkräuter und Bienenschutz hingewiesen.<br />

Leider kam es in der Region Aachen trotzdem zu Bienenschäden. Bienenschutz<br />

muss aber immer oberste Priorität haben!<br />

Durch die oft unzureichende Blattlausbekämpfung, die im Jahr <strong>2011</strong> unter<br />

erschwerten Bedingungen erfolgte, traten vermehrt Viruspflanzen in den Beständen<br />

auf. Erste Untersuchungen zeigen, dass im Jahr 2012 mit einer höheren<br />

Virusbelastung im Pflanzgut, besonders im Nachbau, zu rechnen ist.<br />

blühendes Unkraut in Kartoffeln<br />

Bienenschutzauflagen beachten!<br />

Früher und starker Alternariabefall<br />

Honigtaubildung unbedingt<br />

vermeiden! Blattlausbekämpfung<br />

konsequent durchführen!<br />

Honigtau ist nicht nur attraktiv<br />

für Bienen, Schwärzepilze<br />

können sich ansiedeln und zum<br />

Absterben der Kartoffelblätter<br />

führen (Fotos: Benker)<br />

Durch die schnelle Jugendentwicklung waren die Kartoffeln Ende April/Anfang Mai<br />

aufgelaufen. Die ersten Alternaria-Blattflecken wurden schon Ende Mai/Anfang Juni<br />

in den anfälligen Sorten (Markies, Agria) auf Versuchs- und Praxisflächen gefunden,<br />

wobei es sich zu diesem Zeitpunkt um die Alternaria-Sprühflecken (Labornachweis)<br />

handelte. Diese kleineren Sprühflecken wurden auf den noch grünen Blättern der<br />

unteren Blattetagen gefunden und der Erreger wanderte dann innerhalb von zehn<br />

Tagen von unten auf die oberen Blattetagen.<br />

Alternaria ist ein Schwächeparasit, der unter Stress deutlich zunimmt. Die<br />

trockenwarme Witterung der voran gegangenen Wochen hatte die Kartoffelpflanzen<br />

in zweierlei Hinsicht gestresst, zum einen durch das Wasserdefizit, zum anderen war<br />

durch die fehlenden Niederschläge die Nährstoffversorgung der Pflanzen<br />

beeinträchtigt, teilweise waren Mangelsymptome sichtbar. Zusätzlich förderten die<br />

Niederschläge nach der langen Trockenperiode die Ausbildung von Alternaria.<br />

Auf Grund dieses sehr frühen Befalls wurde für <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> der Einsatz von<br />

Mancozeb-haltigen Produkten im wöchentlichen Abstand, beginnend mit der ersten<br />

Krautfäulespritzung empfohlen.<br />

Die Firmenempfehlung die Spezialfungizide Ortiva und Signum sieben bis acht<br />

Wochen nach dem Auflauf erstmalig einzusetzen, passte in diesem Jahr für<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nicht. Dieser Einsatzzeitpunkt war bei einem so früh<br />

auftretenden Befall einfach zu spät. Dies spiegeln die Ergebnisse der<br />

kammereigenen Versuche an den Standorten in Buir, Waldniel und Borken, die


- 30 -<br />

Praxisbeobachtungen der Regionalberater sowie auch das Prognosemodell<br />

Weihenstephan wider. Schon Anfang Mai stieg der Infektionsdruck auf „mittel“<br />

(Abbildung: Alternariainfektionsdruck am Standort Nörvenich <strong>2011</strong> - Prognosemodell<br />

Weihenstephan). Ab diesem Zeitpunkt, etwa fünf Wochen nach Auflauf, hätten die<br />

ersten Fungizidspritzungen mit den Spezialfungiziden in den anfälligen Sorten<br />

erfolgen müssen.<br />

Wesentlich später, etwa Ende Juni/Anfang Juli, trat auf den Versuchsflächen<br />

Alternaria solani (Labornachweis), die Dürrfleckenkrankheit mit den großen<br />

nekrotischen Blattflecken auf den unteren, vergilbten Blättern auf.<br />

Alternaria alternata<br />

Sprühflecken<br />

Wetterstation NOERVENICH<br />

Stand der Berechnung: 17.09.<strong>2011</strong><br />

Alternaria solani<br />

(Fotos: Benker)<br />

Alternariainfektionsdruck am Standort Nörvenich <strong>2011</strong> - Prognosemodell Weihenstephan


Krautfäule verhalten und spät<br />

- 31 -<br />

Durch die lang anhaltende Trockenheit bewegte sich der Krautfäuledruck bis etwa<br />

Mitte Juni auf einem niedrigen Niveau (siehe Abbildung Phytophthora-<br />

Prognosemodell Weihenstephan, Standort Nörvenich <strong>2011</strong>). Die Niederschläge Ende<br />

Mai/Anfang Juni führten zu einem Anstieg des Infektionsdruck, der allerdings,<br />

bedingt durch den anschließend fehlenden Regen im Juli wieder abfiel. Erst durch<br />

die Niederschlagsereignisse Ende Juli und im August verbesserten sich die<br />

Bedingungen für die Krautfäule.<br />

Die Frühkartoffeln wiesen eine etwa zwei bis drei Wochen schnellere Entwicklung als<br />

in normalen Jahren auf. Deswegen wurden in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> die ersten<br />

Fungizidspritzungen teilweise schon Anfang Mai durchgeführt, da die Pflanzen zu<br />

diesem Zeitpunkt den Reihenschluss schon erreicht hatten.<br />

Ähnlich verhielt es sich bei den Anschlusssorten. Trotz des geringen Infektionsdrucks<br />

wurden die ersten Krautfäuleapplikationen Ende Mai/Anfang Juni bei Reihenschluss<br />

durchgeführt. Nur so konnte gewährleistet werden, dass auch die unteren<br />

Blattetagen einen ausreichenden Fungizidschutz erhielten. Bedingt durch das<br />

wechselhafte Wetter mit gelegentlichen Regenfällen und vereinzelten Gewittern<br />

wurden für die Start- und Folgespritzungen ab Mitte Juni systemische oder<br />

lokalsystemische Fungizide plus sporiziden Partner empfohlen.<br />

Die erste Krautfäule wurde Mitte Juni gefunden. In Warendorf traten in mehreren<br />

Frühkartoffelbeständen erste Symptome auf und im Kreis Borken war eine<br />

Beregnungsfläche großflächig befallen. Im Rheinland wurden Krautfäulesymptome<br />

aber erst etwa drei Wochen später gefunden. Die anschließende unbeständige<br />

Witterung ab Mitte Juli bot regional gute Bedingungen für die Krautfäule, bereitete<br />

den Landwirten aber keine unlösbaren Probleme.<br />

Wetterstation NOERVENICH<br />

Stand der Berechnung: 17.09.<strong>2011</strong><br />

Krautfäuleinfektionsdruck am Standort Nörvenich <strong>2011</strong> - Phytophthora-Prognosemodell Weihenstephan


Botrytis oft mit Krautfäule verwechselt<br />

- 32 -<br />

Aber nicht für alle braunen Blattflecken ist die Krautfäule verantwortlich. Durch das<br />

feucht-kühle Wetter trat Ende Juli/Anfang August vermehrt Grauschimmel (Botrytis)<br />

in den Beständen auf. Im Gegensatz zu den schokoladenbraunen, oft wässrigen<br />

Flecken der Krautfäule, zeichnet sich der Grauschimmel durch dunkelbraune,<br />

schwärzliche Flecken aus, die oft von der Blattspitze her beginnen und häufig von<br />

einem gelben Hof umgeben sind. Bei der Krautfäule ist dieser Hof hellgrün. Bei<br />

günstigen Bedingungen kann sich auf der Blattunterseite beim Grauschimmel ein<br />

dunkelgrauer Myzel-Rasen bilden, während bei der Krautfäule in den frühen<br />

Morgenstunden zwischen dem Übergang vom gesunden zum kranken Gewebe ein<br />

weißlicher Saum zu sehen ist.<br />

Gegen Botrytis ist kein Fungizid in Kartoffeln zugelassen. Allerdings spielt der<br />

Botrytis-Grauschimmel in Deutschland keine wirtschaftlich bedeutende Rolle und<br />

muss nicht chemisch bekämpft werden. Weiterhin haben die in einigen Krautfäule-<br />

und Alternariamittel enthaltenen Wirkstoffe Fluazinam, Azoxystrobin und<br />

Chlorthalonil eine Wirkung auf Grauschimmel.<br />

Krautfäule:<br />

Schokoladenbraune Flecken<br />

mit hellgrünem Hof<br />

Krautfäule:<br />

Weißer Myzel-Rasen auf der<br />

Blattunterseite<br />

Grauschimmel:<br />

Dunkelbraune bis schwärzliche<br />

Flecken mit gelbem Hof von der<br />

Blattspritze ausgehend<br />

Grauschimmel:<br />

Dunkelgrauer Myzel-Rasen auf<br />

der Blattunterseite<br />

(Fotos: Benker)


Früher Durch- und Zwiewuchs<br />

- 33 -<br />

Schon Anfang/Mitte Juni wurden erste Flächen mit Durch- und<br />

Zwiewuchssymptomen gemeldet. Besonders die Sorten Cilena, Bintje, Allians und<br />

Laura waren auffällig. Der Einsatz von ITCAN war zu diesem Zeitpunkt aber oft nicht<br />

empfehlenswert, da die Knollen noch nicht die ausreichende Größe erzielt hatten und<br />

Ertragsverluste wahrscheinlich waren. Durch den Wetterwechsel im Verlauf der<br />

weiteren Vegetation spielten Durch- und Zwiewuchs aber anschließend keine<br />

bedeutende Rolle mehr.<br />

Hagelschäden<br />

Mitte Juni schädigten lokal auftretende Hagelschauer die Kartoffelbestände teilweise<br />

massiv. Nach dem Hagelschlag regenerierte sich der Blattapparat zwar schnell<br />

wieder, indem aus den Blattachseln intakter Stängel neue Blätter austrieben, aber in<br />

dieser Regenerationsphase blieb das Knollenwachstum stehen, da die Pflanze all<br />

ihre Energie in den Blattaufbau steckte, Ertragsverluste waren zum Teil die Folge.<br />

Schwarzbeinigkeit und Nassfäule<br />

Hagelschaden , Foto: Benker<br />

Bedingt durch die feuchtwarme Witterung trat ab Ende Juni in vielen Beständen<br />

Schwarzbeinigkeit auf, die sich im Verlauf der weiteren Wochen im Feld ausbreitete.<br />

Nassfäuleprobleme bei der Lagerhaltung waren die Folge. Gerade bei den frühen<br />

Ernteterminen im August gab es Schwierigkeiten, da die zu diesem Zeitpunkt<br />

vorherrschenden hohen Temperaturen das Lagermanagement erschwerten und sich<br />

die Nassfäuleerreger im Lager vermehren konnten.<br />

Schwarzbeinigkeit Nassfäulen (Fotos: Benker)


Viröse Eisenfleckigkeit<br />

- 34 -<br />

In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> spielte die viröse Eisenfleckigkeit <strong>2011</strong> in anfälligen Sorten<br />

eine bedeutende Rolle. Ende Juli wurden erste eisenfleckige Kartoffeln in den Sorten<br />

Innovator und Zorba, später auch in Laura und Ambassador gefunden. Der Befall<br />

nahm bis Ende August weiter zu. Neben Eisenflecken wurden auch Ringnekrosen<br />

auf der Oberfläche und Pfropfenbildung im Inneren gefunden. Als Hauptursache für<br />

diese Symptome ist das Tobacco Rattle Virus (TRV) verantwortlich. Übertragen wird<br />

das Virus durch im Boden freilebende Nematoden (Trichodorus u.a.). Die<br />

feuchtwarmen Bedingungen in Juni und Juli sorgten für optimale<br />

Entwicklungsbedingungen für Bodennematoden, wodurch auch eine erhöhte<br />

Virusübertragung möglich war. Direkte Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es zurzeit<br />

nicht. Auf belasteten Böden, oft leichtere, sandige Standorte, sollte eine weitgestellte<br />

Fruchtfolge eingehalten und weniger anfällige Sorten angebaut werden.<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> bietet einen Test auf Tobacco<br />

Rattle Virus an. Durch Untersuchung einer Bodenprobe kann festgestellt werden, ob<br />

auf einer Fläche das Risiko einer virösen Eisenfleckigkeit besteht, also ob Kartoffeln<br />

dort angebaut werden sollten oder nicht.<br />

Probleme bei der Krautregulierung<br />

viröse Eisenfleckigkeit Pfropfenbildung (Fotos: Benker)<br />

Wie schon erwähnt, waren viele Kartoffelbestände in ihrer Entwicklung etwa drei<br />

Wochen früher als in normalen Jahren. Allerdings war die Grünphase der Bestände,<br />

der Zeitraum vom Auflaufen bis zur Gelbfärbung der Bestände, <strong>2011</strong> wesentlich<br />

länger als 2010 und die langsame Abreife bot gute Bedingungen zur Ertrags- und<br />

Stärkebildung. Bedingt durch die übergroßen Kartoffeln und den hohen<br />

Stärkegehalten, musste die Krautregulierung oftmals vor dem optimalen<br />

Abtötungstermin erfolgen. Die ersten Bestände wurden schon Mitte Juli behandelt.<br />

Dies führte zu Problemen bei der Krautregulierung, die Bestände waren manchmal<br />

einfach nicht „tot zu kriegen“, mehrfache Behandlungen waren erforderlich.<br />

Erntebeschädigungen - „Blaue“<br />

Auf Grund der im September vorherrschenden sehr trockenen Erntebedingungen<br />

kam es teilweise zu Erntebeschädigungen in Form von „Blaufleckigkeit“. Generell gilt,<br />

je größer die Knollen und je höher der Stärkegehalt, desto beschädigungsanfälliger<br />

sind sie. Beides traf in <strong>2011</strong> zu, deswegen musste besonders viel Wert auf eine<br />

schonende Beerntung gelegt werden.


Frühe Einlagerung<br />

- 35 -<br />

Bedingt durch die Übergrößen und die hohen Stärkegehalte wurden erste Bestände<br />

schon Mitte Juli reifegefördert. Da die Verweildauer reifegeförderter Knollen im<br />

Boden aus Qualitätsgründen (Vermeidung von z.B. Silberschorf, Teerflecken, Dry<br />

core, Drahtwurmfraß, Stippe) auf drei bis vier Wochen begrenzt sein sollte, wurden<br />

erste Bestände schon Mitte August eingelagert werden. Diese frühe Einlagerung<br />

bereitete Probleme bei der Lagerhaltung, da die zu diesem Zeitpunkt<br />

vorherrschenden zu warmen Tag- und Nachttemperaturen das Abkühlen und<br />

Abtrocknen der Knollen erschwerten.<br />

Frühe Keimung im Lager<br />

Die Witterung <strong>2011</strong>, d.h. das sehr frühe, warme Frühjahr mit dem zügigen Auflauf,<br />

die lange Trockenphase danach sowie die sehr lange Grünphase der Pflanzen<br />

führten dazu, dass die Knollen zum Erntezeitpunkt physiologisch älter waren.<br />

Deswegen begannen schon Anfang November in vielen Lagern die Kartoffeln zu<br />

keimen, wodurch frühzeitige Nachbehandlungen mit CIPC notwendig wurden.<br />

Fazit<br />

Das Kartoffelanbaujahr <strong>2011</strong> war wiederum ein extremes Jahr mit einem<br />

außergewöhnlichen Witterungsverlauf, der die Kartoffelanbauer vor große<br />

Herausforderungen stellte. Durch die Absatzprobleme der Übergrößen bei den<br />

Speisekartoffeln sowie die insgesamt sehr niedrigen Kartoffelpreise wurden die<br />

Anbauer doppelt bestraft.<br />

(Dr. M. Benker)<br />

2.2.3 Raps<br />

Auch im Raps hat der „Sommer im April“ zu einem nicht für möglich gehaltenen<br />

Schädlingsbefall geführt. Dies gilt besonders für das Auftreten der Rüsselkäfer.<br />

Offensichtlich waren die Bedingungen für Eiablage und Larvenschlupf so günstig,<br />

dass geringe Käferzahlen je Gelbschale ausreichend waren um extreme<br />

Larvenzahlen zu produzieren. Dort, wo nicht oder zu spät gegen die Käfer behandelt<br />

wurde, fanden sich oft mehr als 30 Larven je Pflanze. Die Ertragschäden durch<br />

diesen Besatz fielen je nach Standort unterschiedlich aus. Auf schwächeren Böden<br />

lagen Sie im Bereich von 15-20 %.<br />

Versuchsfeld im Raps Kohltriebrüsslerlarven<br />

(G. Klingenhagen)


2.2.4 Mais<br />

- 36 -<br />

Mit Strobilurinen Fusariumtoxine im Mais reduzieren?<br />

Im Rahmen unserer Versuchsarbeit zur Kontrolle von Krankheiten im Mais haben wir<br />

überraschend neue Erkenntnisse zur Bekämpfung von Fusarium bzw. zur Reduktion<br />

von Mykotoxinen erarbeitet.<br />

In den Versuchen wurden ursächlich zielgerichtet Strobilurin-Azolkombinationen zur<br />

Kontrolle von Helminthosporiumarten zu unterschiedlichen Entwicklungsstadien im<br />

Mais eingesetzt. Nun stellte sich in der Diskussion die Frage nach dem Einfluss von<br />

Strobilurinen auf die Toxinbildung beim Mais. Daraufhin haben wir die Körnermais<br />

Ernteproben der D-I-Versuche erstmals in 2010 und wiederholt die aus <strong>2011</strong> auf<br />

Toxine untersucht. Die Ergebnisse sind detailliert in den Grafiken 1 und 2 dargestellt.<br />

Lang anhaltendes feuchtes Wetter in der Abreifephase ließ in 2010 Fusariumbefall<br />

schon am Kolben erkennen und im Vorfeld auch entsprechende Toxinwerte<br />

erwarten. Tatsächlich konnten dann mit der ELISA-Testung an den Standorten<br />

unterschiedliche zum Teil extrem hohe Werte wie am Standort in Soest von 7,5 mg<br />

DON/kg Mais nachgewiesen werden. Hier nicht dargestellt und nur für die<br />

Kontrollparzellen untersucht traten auch hohe Werte für das Toxin Zearalenon auf.<br />

Auch auf das oft im Mais vorhandene Toxin Fumosin wurde untersucht, aber in<br />

unseren Versuchen nicht nachgewiesen.<br />

Im Durchschnitt der vier Versuche in 2010 wurden 3,0 mg DON in der Kontrolle<br />

ermittelt. Die Blütenbehandlung mit Retengo Plus blieb nahezu ohne Einfluss.<br />

Überraschend war dann aber die deutliche Reduktion um 50 % mit der Behandlung<br />

bei 120 cm Wuchshöhe zu einem Entwicklungsstadium, wo der Maiskolben noch<br />

nicht zu erkennen ist. In <strong>2011</strong> traten wiederum in allen Ernteproben Toxine auf,<br />

allerdings auf einem deutlich geringeren Niveau. Genauso wie in 2010 zeigte die<br />

Behandlung bei 120 Wuchshöhe wiederum die beste Reduktion mit 57 % in der<br />

Sorte Bombastic und mit 36 % Wirkungsgrad in der Sorte Sulexa.<br />

Auf der Suche nach einer Erklärung haben wir nachfolgende Zusammenhänge<br />

beobachtet: Wenn man im August die Blätter unterhalb der Kolben vom Maisstängel<br />

trennt, findet man in den nicht behandelten Parzellen bräunlich bis rötlich durch<br />

Dreck und Wasser verfärbte Blattscheiden. Die organische Substanz stammt aus<br />

Blütenblättchen, die nach der Blüte über die Blätter in die Blattachseln und mit<br />

Wasser in die stängelumfassenden Blattscheiden transportiert werden. Bei immer<br />

ausreichender Feuchtigkeit in der Pflanze bilden sich dann vermutlich verschiedene<br />

Fusariumarten, die durch den Stängel bis in den Kolben wachsen. Auf die Blätter<br />

appliziertes Fungizid wird wie die Blütenblättchen mit Tau und Regen ebenso über<br />

die Blattachsel in die Blattscheiden eingewaschen und verhindert dort die Ausbildung<br />

von Fusariumpilzen. In den behandelten Parzellen, vornehmlich zum Stadium bei<br />

120 Wuchshöhe, findet man fast ausschließlich saubere Blattscheiden (siehe Bilder).<br />

Der geringere Fusariumbefall führt dann zu deutlich reduzierten Toxingehalten.<br />

Letztendlich dürfte damit bewiesen sein, dass neben der klassischen Infektion über<br />

die Nabelfäden beim Mais Fusarium auch durch die Pflanze hoch wachsen und<br />

infizieren kann.<br />

Projektbezogene Untersuchungen an der Universität Kiel zeigen auch für Silomais in<br />

Abhängigkeit von der Jahreswitterung massive Toxinbelastungen im Erntegut. Auch<br />

hier gelang mit Behandlungen zu unterschiedlichen Terminen eine deutliche<br />

Reduktion der Toxine. Letztendlich sind weitere, vor allem auch wissenschaftliche


- 37 -<br />

Untersuchungen zur Klärung von Gesamtzusammenhängen dringend erforderlich.<br />

Gerade beim Mais werden oft noch viel zu hohe Toxingehalte toleriert, auch deshalb<br />

weil bis dato nur eine bedingte Einflussnahme über das Anbaumanagement möglich<br />

ist.<br />

DON-Untersuchungen 2010 mg DON/kg ELISA<br />

Variante COE WAF WES SO Ø<br />

Kontrolle 2,7 1,1 0,7 7,5<br />

Rentengo<br />

50 cm<br />

Rentengo<br />

120 cm<br />

Rentengo<br />

Blüte<br />

2,4 1,6 0,3 4,5<br />

1,4 0,8 0,9 2,9<br />

2,2 1,5 1,0 7,4<br />

PSD H. Hanhart<br />

DON-Untersuchungen <strong>2011</strong> mg DON/kg ELISA<br />

Variante COE WAF WES SO Ø<br />

Kontrolle<br />

Bombastic<br />

Sulexa<br />

Rentengo<br />

120 cm<br />

Bombastic<br />

Sulexa<br />

Rentengo<br />

Blüte<br />

Bombastic<br />

Sulexa<br />

0,6<br />

1,0<br />

0,4<br />

0,9<br />

0,8<br />

1,0<br />

0,3<br />

1,1<br />

< 0,1<br />

0,5<br />

< 0,1<br />

0,4<br />

3,0<br />

2,2<br />

1,5<br />

PSD H. Hanhart<br />

0,4<br />

0,3<br />

< 0,1<br />

< 0,1<br />

< 0,1<br />

0,2<br />

0,3<br />

< 0,1<br />

< 0,1<br />

< 0,1<br />

< 0,1<br />

0,4<br />

3,0<br />

0,4<br />

0,63<br />

0,17<br />

57 %<br />

0,4<br />

36 %<br />

0,27<br />

32 %<br />

0,5<br />

21%


PSD<br />

Kontrolle<br />

2.2.5 Zuckerrüben<br />

- 38 -<br />

PSD<br />

bei 120 Wuchshöhe<br />

mit Retengo Plus behandelt<br />

(H. Hanhart)<br />

Der winterliche und kalte Jahreswechsel mit viel Schnee und ergiebigen Regenfällen<br />

bis in den Februar hinein sorgte auf den Parzellen, die für die Rübensaat bereit<br />

lagen, für eine natürliche Schädlingsbekämpfung und gute Vorzeichen für die<br />

kommende Vegetationszeit. Mit dem Monatswechsel stellte sich ab März eine stabile<br />

Schönwetterperiode ein. Nachdem Bodenzustand und Witterung eine Aussaat<br />

zuließen, wurden ab der dritten Märzwoche die ersten Zuckerrüben gelegt. Neben<br />

den Vorteilen, die eine frühe Aussaat vor allem wegen der längeren Vegetationszeit<br />

hat, dürfen aber auch mögliche Risiken nicht außer Acht gelassen werden. Trotz der<br />

vielen Sonnenstunden ist der Boden noch kalt. Aufgang und Jugendentwicklung<br />

werden daher sehr langsam erfolgen. Dies erhöht die Gefahr, dass die Saatpillen vor<br />

allem von der Waldmaus auf der Suche nach Nahrung geknackt werden. Um die<br />

Mäuse von den Rübensamen abzuhalten, bietet sich eine Ablenkungsfütterung mit<br />

Futtergerste an. Alle 20-50 m eine Handvoll auf den Feldrand gestreut, ist für die<br />

Mäuse attraktiver, als mühsam die Rübenpillen zu suchen. Die Zugabe von<br />

Sonnenblumenkernen erhöht dabei die Attraktivität.<br />

Hohe Temperaturen ab Ende März brachten eine rasche Bodenerwärmung, so dass<br />

die Rüben im Durchschnitt bereits nach neun Tagen gleichmäßig aufliefen (dies galt<br />

auch für die Unkräuter). Fehlende Niederschläge nach der Aussaat stellte die<br />

Anbauer dann vor große Probleme bei der Unkrautregulierung. Die Wirkung der<br />

Bodenherbizide fiel deutlich geringer aus, vor allem wenn mit der ersten Behandlung<br />

zu lange gewartet wurde und dadurch noch vorhandene Restfeuchte im Boden nicht<br />

genutzt werden konnte. Die weitere Witterung (Trockenheit, Wind,<br />

Sonneneinstrahlung etc.) führte zu einer Unempfindlichkeit der Pflanzen (Unkräuter<br />

und Zuckerrübe) gegenüber den Herbiziden. Dies bedeutete, dass die blattaktiven<br />

Wirkstoffe deutlich erhöht werden mussten, um die Unkräuter sicher zu erfassen.<br />

Weiterhin war, anders als in feuchten Jahren, die Zugabe von Additiven angebracht<br />

um weitere Wirkungssicherheit zu erhalten. Auch Behandlungen in den frühen<br />

Morgenstunden bei Tau wurden zur Verbesserung der Wirksamkeit empfohlen. Da


- 39 -<br />

die jungen Rübenpflänzchen dann natürlich auch empfindlicher sind, war das jedoch<br />

immer eine Entscheidung, die im Einzelfall getroffen werden musste. Trotz hoher<br />

Mittelaufwendungen und teilweise vier Behandlungen konnte nicht immer ein<br />

befriedigendes Ergebnis erzielt werden, so dass hier eine aufwändige<br />

Unkrautbeseitigung (vor allem bei Gänsefuß und Melde) von Hand erfolgen musste.<br />

Im Rheinland wurde als Auflaufschädling erstmals Tipula, die Larve der<br />

Sumpfschnake bzw. Kohlschnake, beobachtet. Der Befall war vereinzelt so massiv,<br />

dass einzelne Flächen sogar umgebrochen und neu bestellt werden mussten. Die<br />

dunklen Larven fressen zunächst am Hypokotyl des Keimlings, so dass die Bestände<br />

sehr lückig auflaufen. In der Nacht kommen die Larven an die Bodenoberfläche und<br />

fressen auch oberirdisch an den Keim- und Laubblättern der Zuckerrüben. Betroffen<br />

sind nicht nur Mulchsaatflächen, sondern auch spät gepflügte Parzellen, auf denen<br />

im Herbst die Eiablage der Schnaken erfolgen konnte. Befallsfördernd wirken zudem<br />

humose Böden, Grünlandumbruch, Ackergras als Vorfrucht, Zwischenfrüchte, große<br />

Mengen organischer Dünger sowie feuchte Böden.<br />

Insgesamt entwickelten sich aber die Rüben im warmen und sonnenreichen April<br />

und Mai trotz fehlender Niederschläge sehr gut, so dass bereits ab Ende Mai der<br />

Reihenschluss einsetzte. Auf Grund der Trockenheit war das dann auch der richtige<br />

Zeitpunkt zur Platzierung einer Blattdüngung mit Bor. Auf bekannten Bor-<br />

Mangelstandorten (leichte Böden, hohe pH-Werte) ist eine Bordüngung eine<br />

bewährte Maßnahme. Bei der anhaltenden Trockenheit, die die Bor-Verfügbarkeit<br />

stark eingeschränkte, war im Jahr <strong>2011</strong> auf nahezu allen Standorten eine<br />

Bordüngung sinnvoll, um die Herz- und Trockenfäule der Rübe zu vermeiden.<br />

Auch die pilzlichen Blattkrankheiten traten früh auf. Schon Anfang Juli konnte auf den<br />

Monitoringflächen ein erster Befall mit Cercospora-Blattfecken sowie Mehltau<br />

bonitiert werden. Mitte Juli wurde dann auch die Bekämpfungsschwelle von 5 %<br />

befallenen Blättern überschritten. Da es bei einer frühen Bekämpfung auf eine lange<br />

Wirkungsdauer ankommt, wurden Wirkstoffkombination von Azolen und Strobilurinen<br />

bevorzugt eingesetzt. Dies wurde auch auf der Internetplattform der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> unter www.isip.de gezielt kommuniziert. Mit dem Einsetzen<br />

einer lang anhaltenden kühlen und feuchten Sommerwitterung (deutlich kühler als im<br />

langjährigen Mittel) bis in den September hinein, wurden auch die<br />

Infektionsbedingungen für Cercospora-Blattflecken deutlich schlechter, so dass<br />

letztlich alle Blattkrankheiten gut zu beherrschen waren.<br />

Die lange Trockenheit sorgte auch dafür, dass der Vermehrungszyklus des<br />

Rübenkopfälchens verlangsamte. Nur bei intensiven Kontrollen auf bekannten<br />

Befallsflächen fand man Mitte August erste Rübenkörper mit weißem Luftgewebe<br />

unterhalb des Blattansatzes. Im weiteren Verlauf löst sich dann das<br />

Abschlussgewebe auf und es kommt zu einer starken Nassfäule im Kopfbereich und<br />

die Rübe stirbt ab. Solche Symptomausprägungen waren aber <strong>2011</strong> äußerst selten<br />

und auch eine Ausdehnung von Befallsflächen war nicht zu beobachten.<br />

Ein Schädling, der im südlichen Rheinland weiter Fuß gefasst hat, ist die<br />

Rübenmotte. Während sich der Befall 2010 noch auf das Kreisgebiet Euskirchen mit<br />

Schwerpunkt Weilerswist/Zülpich beschränkte, kamen <strong>2011</strong> Befallsmeldungen aus<br />

dem gesamten südlichen Rheinland. Der ausgewachsene Schmetterling ist<br />

unscheinbar, erreicht eine Größe von ca. 1 cm und ist durch seine graubraune<br />

Färbung gut getarnt. Die Raupe kann kurz vor der Verpuppung bis zu 1,5 cm lang<br />

werden und ist sehr beweglich. Das Schadbild, das durch den Raupenfraß ausgelöst<br />

wird, ist leicht mit Bormangel (Herz- und Trockenfäule) zu verwechseln. In den<br />

Blattstielen der Herzblätter sind oft noch die Mottenlarven zu finden. Fraßgänge der<br />

Raupe können bis tief in der Rübenkopf hineinreichen. Da sie stark mit Kot


- 40 -<br />

durchsetzt sind, tritt Fäulnis auf, die einen Blattneuaustrieb verhindert und später zu<br />

einer regelrechten Kopffäule führen kann. Trockenes und warmes Wetter wirkt sich<br />

befallsfördernd aus. Dass die Schäden in diesem Jahr nicht höher ausfielen, ist der<br />

kühlen Witterung ab Mitte Juli und August zu verdanken. Die zweite Faltergeneration<br />

wurde dadurch bei der Eiablage gestört und die Befallsentwicklung verlangsamte<br />

sich deutlich. Da der Schädling in den Blättern oder im Kopf der Rüben sitzt, sind<br />

Insektizidbehandlungen nahezu wirkungslos. Es kann daher nur vorbeugend<br />

gehandelt werden, um den Schädling zurückzudrängen. In den süddeutschen<br />

Befallsgebieten, wo die Rübenmotte schon länger als Schaderreger auftritt, werden<br />

zur Minimierung der Schäden in der Fruchtfolge befallene Schläge möglichst tief<br />

umgebrochen. Dadurch wird erreicht, dass es den normalerweise in bis zu 5 cm<br />

Bodentiefe in oder an Pflanzenteilen überwinternden Puppen nicht gelingt im<br />

nächsten Frühjahr an die Bodenoberfläche zu gelangen. Die Falterpopulation<br />

verringert sich dadurch drastisch und die Schäden können so in Grenzen gehalten<br />

werden.<br />

Bei der Rübenernte zeigte sich neben Rhizoctonia solani (verstärkt am Niederrhein)<br />

ein weiterer Fäulniserreger am Rübenkörper. Im Diagnoselabor häuften sich Proben,<br />

bei denen die Rübenkörper von einem dunkel violetten Pilzmyzel überzogen waren.<br />

Als Schadursache konnte zweifelsfrei Rhizoctonia violacea identifiziert werden.<br />

Dieser Schadpilz ist wärme liebend und bevorzugt vor allem im Wachstum gestörte<br />

bzw. auffällige Pflanzen, die ihm gute Eintrittspforten bieten. Zu nennen wären hier<br />

jahresbedingt durch die schnelle Jugendentwicklung starke Wachstumsrisse aber<br />

auch ein verdeckter Bormangel. Anders als bei Rhizoctonia solani bleibt die Fäule an<br />

der Oberfläche der Rübenkörper und dringt nicht in tieferes Gewebe ein. Wird bei<br />

fortlaufendem Befall trotzdem der ganze Rübenkörper faul, sind hierfür sekundäre<br />

Schaderreger (Schimmelpilze, Hefen usw.) verantwortlich, die über Eintrittspforten,<br />

welche von der Rotfäule verursacht wurden, in die Rübe gelangen. Neu im Jahr <strong>2011</strong><br />

war, dass der Befall nicht wie bisher nur einzelne Rüben erfasste sondern<br />

flächendeckend auf belasteten Parzellen auftrat. Bisher gibt es für diesen nur<br />

sporadisch aufgetretenen Schaderreger keinerlei Bekämpfungsmöglichkeiten. Da es<br />

sich um einen Bodenpilz handelt, werden Fungizide, ähnlich wie bei Rhizoctonia<br />

solani, nur schwerlich eine Lösung bringen und ob es bei den Zuckerrübensorten<br />

Toleranzen gibt, muss noch über Versuche geklärt werden.<br />

Die Rübenernte verlief weitgehend problemlos. Die trockenen Rodebedingungen<br />

sorgten für eine optimale äußere Qualität des Ernteguts. Da es zudem keine<br />

Frosttage bis zur Rübenanlieferung in die Fabrik gab, mussten auch keine<br />

Lagermieten abgedeckt werden.<br />

Fazit<br />

<strong>2011</strong> war bestimmt kein einfaches Anbaujahr für die Zuckerrübe. Trotzdem haben es<br />

die Anbauer in engem Kontakt mit der Beratung geschafft, Spitzenerträge zu<br />

erzielen. Mit rund 77 t/ha konnte der bisher höchste Rübenertrag aus der Ernte 2009<br />

nochmals um 5 t/ha übertroffen werden. Die Zuckerrübe stellt sich damit auch <strong>2011</strong><br />

wieder als die ertragsstabilste Ackerkultur dar.


2.2.6 Körnerleguminosen<br />

- 41 -<br />

Schadbilder Rübenmotte<br />

Schadbilder Rotfäule Rhizoctonia violacea<br />

(C. Heinrichs)<br />

Die Leguminosen konnten aufgrund des langen, schneereichen Winters erst Ende<br />

März gesät werden. Höhere Bodentemperaturen und ausreichende Bodenfeuchte<br />

führten zu einem schnellen Auflaufen, so dass Auflaufkrankheiten durch<br />

bodenbürtige Pilze nicht auftraten. Trotz der nach der Saat längeren Trockenheit<br />

konnten die Herbizide gut wirken. Es gab keine Probleme mit der<br />

Herbizidverträglichkeit, wenn die Körner ausreichend mit Erde bedeckt waren. Die<br />

seltenen Niederschläge bis Mitte Blüte hatten auf die Blattgesundheit aber keine<br />

Wirkung. Blattkrankheiten wie Grauschimmel, Schokoladenflecken und Roste<br />

konnten sich nicht entwickeln.<br />

Der Läusedruck in Ackerbohnen war in der Regel gering. Dort reichte eine einmalige<br />

Bekämpfung zum Termin der Kolonienbildung in der Regel immer aus.<br />

In Futtererbsen herrschte jedoch ein größerer Läusedruck. Diese Tierchen<br />

vermehrten sich explosionsartig und verursachten so Saugschäden, die zu<br />

Mindererträgen führten. In Versuchen, die den Hintergrund Einsatz verschiedener<br />

Insektizide zu verschiedenen Anwendungsterminen hatten, konnten hochgerechnet<br />

pro m² bis zu 2.500 Läuse gezählt werden. Diese Versuche zeigten, dass nur die<br />

Kombination der Präparate Pirimor (mit Dampfphase) und Karate Zeon (als Kontakt<br />

und Fraßgift) die besten Wirkungsgrade erreicht. Die Einzelprodukte waren nicht so<br />

Leistungsstark.


100<br />

Kontrolle 143 Läuse 27.05.11<br />

Erbsenblattlaus Anz. Tiere/Din A4<br />

80<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

20<br />

0<br />

- 42 -<br />

D & I Futtererbsen Köln-Rath Ernte <strong>2011</strong><br />

Pflanzenschutzdienst<br />

2.2.7 Grünland<br />

T1 11.05. (49-51)<br />

T2 25.05. (63)<br />

T2 Karate Zeon 75 ml/ha<br />

+ Ortiva 1,0 l<br />

T1 Karate Zeon 75 ml<br />

T1 Pirimor 300 g<br />

T1 Karate Zeon 75m<br />

+ Pirimor 300g<br />

T2 Karate Z. 75ml<br />

+ Pirimor 300g + Ortiva 1,0 l<br />

Ertrag 41dt/ha<br />

GD 5% 5,4 dt/ha<br />

-5 0 5<br />

dt/ha<br />

10 15<br />

(E. Winkelheide)<br />

Der Winter 2010/11 war für unsere Region recht ungewöhnlich. Schon im Dezember<br />

2010 fiel in vielen Gebieten Schnee, der auch noch lange bis in den Februar hinein<br />

liegen blieb.<br />

Es gab noch wenige Kaltfröste mit hohen Minustemperaturen. Das führte dazu, dass<br />

die Grünlandflächen größtenteils gut über den Winter kamen.<br />

Mancherorts jedoch machte der Befall mit Mäusen wieder große Probleme. In der<br />

Hauptsache waren dies Feld- und Schermäuse, die unter dem Schnee ihr Unwesen<br />

trieben. Jetzt wurden die Schäden deutlich. Für dieses Problem gibt es immer noch<br />

keine Lösung. Es kann nur vorbeugende Maßnahmen, wie z.B. die Förderung<br />

natürlicher Feinde, die Pflege der Grünlandnarbe, die Nachmahd und das Entfernen<br />

von Restaufwuchs versucht werden, einem weiteren Aufbau der Mäusepopulation


- 43 -<br />

entgegen zu wirken. Das Ausbringen von Molluskiziden bringt nur etwas, wenn in<br />

Notzeiten der Tiere früh wird damit begonnen.<br />

Die wirtschaftliche Lage der Milchviehbetriebe war durch mangelnde Erlöse recht<br />

schlecht. Vielerorts ist die Grünlandpflege zu kurz gekommen. Es bleibt abzuwarten,<br />

in welche Richtung sich das Grünland in der Narbenzusammensetzung und der<br />

Verunkrautung entwickelt. Leistungsfähige Grünlandnarben zeichnen sich durch eine<br />

dichte Narbe. Um dieses zu erreichen, muss auch ins Grünland investiert werden.<br />

Eine ausgeglichene Düngung Nutzung, eine der Nutzung angepassten Pflege,<br />

Nachsaaten und Unkrautbekämpfung sind wichtige Vorraussetzungen das Ziel zu<br />

erreichen.<br />

In ganz wenigen Flächen in unserer Region trat ein Befall mit Tipulalarven auf.<br />

Dieses ist an nesterweisen Kahlstellen im Frühjahr und im Herbst zu erkennen. Als<br />

erstes werden Klee, später auch die Gräser, kurz oberhalb der Bodenoberfläche<br />

abgefressen. Der Schaden wird durch graue, walzenförmige, bis zu 4 cm lange und<br />

beinlose Larven verursacht. Die Tiere sind insbesondere in der Dunkelheit aktiv.<br />

Tipulalarven schlüpfen aus den Eiern der Sumpf- und Wiesenschnake.<br />

Eine Zulassung zur Verwendung von Insektiziden zur Bekämpfung von Tipulalarven<br />

gibt es zurzeit nicht.<br />

(E. Winkelheide)<br />

2.3 Obstbau<br />

2.3.1 Kern- und Steinobst<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> zeichnete sich durch ein trockenes, warmes Frühjahr aus. Anfang Mai<br />

gab es einen Kälteeinbruch, der zu schweren Frostschäden in den Kernobstgebieten<br />

des Landes führten. Für die Bekämpfung des Schorfs bei Apfel und Birne waren nur<br />

wenige Termine entscheidend. Hier bewährten sich wieder der Schorfwarndienst und<br />

der Einsatz der Simulationsmodelle. Der echte Mehltau war wieder in vielen<br />

Obstkulturen das pilzliche Hauptproblem. Auf Grund der Sommerwitterung bauten<br />

sich auch die Populationen an Spinn- und Rostmilben massiv auf. Der Besatz an<br />

Raubmilben reichte für eine natürliche Kontrolle nicht aus. Die Bekämpfung des<br />

Apfelwicklers spielte in diesem Jahr keine Rolle, dazu im Gegensatz gestaltete sich<br />

die Regulierung der Blutlaus sehr schwierig. Der Besatz mit Blutlauszehrwespe war<br />

gering und die Parasitierung setzte spät ein. Einmal mehr wurde die Bedeutung der<br />

Zehrwespe im integrierten Pflanzenschutz im Obstbau deutlich.<br />

Dank der Witterung kam es zu keinem nennenswerten Befall mit Feuerbrand in<br />

Erwerbsanlagen. Die Ausnahmegenehmigung für den Einsatz von<br />

Plantomycinhaltigen Pflanzenschutzmitteln in Einzellagen der westfälischen<br />

Regierungsbezirke brauchte nicht genutzt zu werden. Auch der<br />

Obstreisermuttergarten blieb <strong>2011</strong> befallsfrei. Wenige Befallsfälle mit Feuerbrand in<br />

Erwerbsanlagen, Begleitgrün und Hausgärten wurden durch Teilrodung und<br />

Rückschnitt beseitigt.<br />

Für die Regulierung der Kirschenfruchtfliege im Süßkirschanbau standen, neben<br />

dem zugelassenen Wirkstoff Acetamiprid, zwei Dimethoat-Produkte mit befristeter<br />

Genehmigung und strengen Auflagen zur Verfügung. In Erwerbsanlage konnte eine<br />

zufriedenstellende Bekämpfung durchgeführt werden. In aufgelassen Anlagen und in<br />

Hausgärten konnte dagegen nicht selten 100 % Befall beobachtet werden.


- 44 -<br />

In der Zusammenarbeit mit der Lebensmittelüberwachung mussten erfreulicherweise<br />

nur wenige Beanstandungen an unerlaubte und erhöhte Rückstände in Obst und<br />

Gemüse bearbeitet werden. Der Beratungsaufwand zahlte sich auch in diesem<br />

Bereich aus.<br />

Information und Untersuchungen aus den Bereichen Erwerbsobstbau, Weinbau,<br />

Haus- und Hobbygarten wurden gut nachgefragt. Vielfach wurden die Informationen<br />

und Beratung telefonisch geklärt. In den Erwerbsbereichen erfolgt die<br />

Pflanzenschutzberatung großteils über die Kollegen/innen der Betriebsberatung der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>, die mit dem Pflanzenschutzdienst<br />

ständig im Dialog stehen. Die Diagnose von eingesandtem erkranktem<br />

Pflanzenmaterial wurde in den speziellen Abteilungen des Pflanzenschutzdienstes<br />

durchgeführt. Im Fachbereich Obstbau wurden zu den Untersuchungsergebnissen<br />

die schriftlichen Erläuterungen gegeben. Die meisten Aufträge erfolgen zu<br />

Bodenuntersuchungen auf Verticillium und Nematodenbefall. Besonders<br />

Beerenobstbetriebe und Baumschulen erhielten durch diese Untersuchungen<br />

wertvolle Hinweise, um einen möglichen späteren Befall der Kulturpflanzen zu<br />

verhindern.<br />

Informationen aus Warndienstbeobachtungen und Simulationsmodellen konnten den<br />

Beziehern über die Pflanzenschutz-Spezialhinweise (Brief, Fax, E-Mail), den Schorf-<br />

Spezialhinweis, den Informationsdienst Gartenbau (Baumobst, Beerenobst,<br />

geschützter Beerenanbau), bei Feldbegehungen mit den Betriebsberatern, in<br />

Abendveranstaltungen, durch Vorträge, Veröffentlichungen, Rundbriefe, telefonische<br />

Information, IP-Gruppentreffen vor Ort und über Mitteilungen in der Fachpresse<br />

vermittelt werden. Eine größere Bedeutung erlangt auch für den Gartenbau ISIP, die<br />

Internetplattform der Pflanzenschutzdienste (siehe Schorfwarndienst).<br />

Im Obstbau konnte in 13. Auflage die umfangreiche Broschüre „Obstbau,<br />

Kulturführung und Pflanzenschutz“ für die Beratungskunden zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

(Dr. A. Engel)<br />

2.3.2 Beerenobst und Weinbau<br />

In der Erdbeerensaison spielten die Fruchtfäulen wieder in den verfrühten Kulturen<br />

eine große Rolle. In diesem Jahr führte die Grauschimmelfäule zu großen Verlusten.<br />

Nur, wenn neben chemischen, auch andere integrierte Maßnahmen durchgeführt<br />

wurden, konnte die Situation beherrscht werden. Zurzeit sind nur spezifische<br />

Wirkstoffe in diesem Bereich zugelassen, die alle, mehr oder weniger, für<br />

Resistenzbildung anfällig sind. Hier wird dringend ein „Multisite“-Wirkstoff gebraucht.<br />

Bei den Strauchbeeren konnten die Schaderreger in den meisten Fällen<br />

zufriedenstellend bekämpft werden.<br />

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) trat in Süddeutschland in <strong>2011</strong> als neuer,<br />

gefährlicher Schaderreger im Obstbau auf. In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wurde ein<br />

entsprechendes Monitoring durchgeführt, doch der Schädling konnte bisher zum<br />

Glück noch nicht in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nachgewiesen werden. Die<br />

Überwachungsarbeiten werden in 2012 weiter intensiviert.<br />

Im kleinen Weinbaugebiet am Siebengebirge wurden die Wicklerarten vom<br />

Pflanzenschutzdienst beobachtet und die Betriebe beraten. Trotz der Maifröste<br />

konnte im Siebengebirge wieder ein guter Jahrgang eingefahren werden.<br />

(Dr. A. Engel)


2.4 Gemüsebau<br />

- 45 -<br />

Beim Witterungsverlauf wich, wie auch bereits im Jahr 2010, besonders der<br />

Niederschlag wesentlich vom langjährigen Mittelwert ab. Sowohl im rheinischen wie<br />

auch im westfälischen Landesteil fielen in den Monaten März bis Mai über 100 mm<br />

weniger Niederschlag im Gegensatz zum längjährigen Mittel. In den Monaten Juni<br />

bis August, den Monaten mit dem Hauptwachstum, fiel dagegen deutlich mehr<br />

Niederschlag, bezogen auf das langjährige Mittel. Die anschließenden Monate<br />

September bis November zeigten wieder deutlich zu wenig Niederschlag auf. Der<br />

Temperaturverlauf hingegen war, abgesehen von einer leichten Erhöhung des<br />

Jahresmittelwertes, parallel zum Mittel des Verlaufs der Jahre 2000–2010.<br />

Auf das Auftreten von gemüsebaulich relevanten Schadinsekten hatte der<br />

Witterungsverlauf wenig Einfluss. Sowohl aus den Warndiensterhebungen wie auch<br />

aus den Mitteilungen der Gemüsebauberatung und der Praxis wurden keine<br />

besonderen Auffälligkeiten mitgeteilt.<br />

Eine der regionalen Hauptschadinsekten, die Kleine Kohlfliege (Delia radicum),<br />

bildete im Jahresverlauf drei Generationen aus. Die Flugaktivität begann mit einer<br />

landesweit sehr schwachen ersten Generation. Die folgende zweite Generation<br />

zeigte einen sehr starken, aber kurzen Verlauf mit einen massiven Eiablage auf. Die<br />

dritte Generation der Kleinen Kohlfliege verzettelte sich und setzte sich nicht deutlich<br />

von der zweiten Generation ab. Durch eine Kombination von geeigneten<br />

Maßnahmen aus Jungpflanzen- bzw. Saatgutbehandlung mit Insektiziden und<br />

nachfolgenden geeigneten Pflanzenschutzmaßnahmen sowie einem zunehmenden<br />

Einsatz von Kulturschutznetzen ließ sich der Schaderreger ausreichend kontrollieren.<br />

Ein weiterer wichtiger Schädling für das Landesgebiet, die Möhrenfliege (Psila<br />

rosae), zeigt im Flugverlauf vier deutlich voneinander abgegrenzte Generationen auf.<br />

Hierbei waren eine sehr starke dritte sowie eine schwache, nicht an allen Standorten<br />

auftretende, vierte Generation besonders auffällig.<br />

Die Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus (Aleurodes protella) stellt die Praxis im<br />

Freiland seit Jahren vor große Probleme. So war dieses Insekt auch in <strong>2011</strong> ein nur<br />

sehr schwer, auf einigen Flächen auch nicht mehr zu kontrollierender Schädling im<br />

Gemüseanbau.<br />

Im Rahmen von einem überregionalen Monitoring durch das Julius Kühn Institut<br />

wurde im Frühjahr der Ausgangsbefall an überwinternden Wirtspflanzen<br />

(Gemüsekulturen, Begleitgrün und Unkräuter) festgehalten. Die hierzu<br />

durchgeführten Erhebungen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wurden durch die Mitarbeit des<br />

Pflanzenschutzdienstes unterstützt. Hierbei konnte ein erheblicher Ausgangsbefall<br />

sowohl an Eiern, Larven aber auch Adulten Tieren an den Winterwirten festgestellt<br />

werden.<br />

Sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus fehlen nach wie vor geeignete<br />

Pflanzenschutzmittel, um die blattunterseits schwer zu erreichenden Schadinsekten<br />

zu bekämpfen. Seitens der Beratung wurde daher intensiv darauf hingewiesen, die<br />

den Betrieben zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht prophylaktisch, sondern<br />

sehr gezielt einzusetzen. Besonders auf die im Freiland unverzichtbare Feldhygiene<br />

wurde verstärkt hingewiesen. Dabei steht das Vernichten von Altbeständen mit<br />

einem hohen Schaderregerpotential ganz oben bei den Maßnahmen zur weiteren<br />

Ausbreitung der Kohlmottenschildlaus.


- 46 -<br />

Die intensiv im Warndienst beobachtete Tomatenminiermotte (Tuta absoluta) konnte<br />

in Pheromonfallen nur am Großmarkt Köln, hier aber regelmäßig, gefunden werden.<br />

In den Tomaten anbauenden Betrieben trat dieser Schädling bisher nicht<br />

nennenswert auf. Die Betriebe wurden auf diesen neuen Schädling und dessen<br />

Gefährlichkeit hingewiesen und angehalten, eigene intensive Bestandskontrollen mit<br />

geeigneten Pheromonfallen durch zu führen.<br />

Der seit 2005 in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> als Schaderreger für den Möhrenanbau<br />

festgestellte Flügelzahnfalter (Epermenia chareophyllella) trat auch in <strong>2011</strong> auf,<br />

konnte aber durch die hohe Sensibilisierung der Betreibe mit den in Möhren<br />

ausgewiesenen Insektiziden frühzeitig und sehr gut kontrolliert werden.<br />

In den Gemüsekulturen findet zunehmend auch der Rapsglanzkäfer ein Zuhause.<br />

Mittlerweile frisst er nicht nur an den Blumen von Brokkoli und Blumenkohl, sondern<br />

auch an den Blättern aller Kohlarten. Besonders die Fraßschädigungen an Kohlrabi<br />

können zu enormen Verlusten führen, da die Ware durch die Fraßtätigkeit, mit<br />

nachfolgendem Platzen der Knolle, zumeist nicht mehr vermarktungsfähig ist. Da im<br />

Gemüsebau, im Gegensatz zum Ackerbau, kaum wirksame Produkte zur Verfügung<br />

stehen, scheint sich hier ein weiteres Problem anzubahnen.<br />

Bei den Pilzkrankheiten zeichnete sich der Einfluss der Niederschlagsverteilung<br />

wieder. Ähnlich des Befallsaufkommens wie in 2010, zeigte sich auch in <strong>2011</strong> ein<br />

sehr geringes Befallsaufkommen an Pilzkrankheiten allgemein. Mit einsetzen<br />

vermehrten Niederschläge zu Mitte des Jahres stieg auch das Schadpilzaufkommen.<br />

Insgesamt war aber der Befallsdruck bei fast allen Pilzkrankheiten geringer wie in<br />

den Vorjahren.<br />

Ein besonderes Augenmerk galt in <strong>2011</strong> dem Falschen Mehltau (Peronospora<br />

belbahrii) in Basilikum. Dieser, vorwiegend mit dem Saatgut in die Betriebe<br />

eingeschleppt, verhält sich vollkommen anders als heimische Falsche Mehltaupilze.<br />

Da der Erreger vermutlich aus Afrika stammt, tritt er besonders stark bei hohen<br />

Temperaturen im Sommer auf. Im Frühjahr und Herbst ist er zumeist kein Problem.<br />

Da der Erreger sich auch im Saatkorn befinden kann, helfen die Beizen oftmals nicht<br />

weiter. So kommt es im Sommer sehr häufig vor, dass ganze Bestände schlagartig<br />

befallen sind. Aus Rückstandsgründen lassen sich Fungizide nicht einsetzen. Hohe<br />

Ausfälle sind dadurch im Sommer sehr häufig die Folge. Da auch durchgeführte<br />

Heißwasserbeizen keine Gewähr für einen Nichtbefall bieten, herrscht bei den<br />

Anbauern große Unzufriedenheit. Eine akzeptable Lösung ist bisher nicht in Sicht.<br />

Die üblicherweise zum Jahresende vermehrten Meldungen über das Auftreten von<br />

Bakterienerkrankungen blieben, bis auf wenige Meldungen beim Kopfsalat, fast völlig<br />

aus. Auch hier spielt der Witterungsverlauf, mit den sehr geringen Niederschlägen in<br />

den Monaten September bis November, eine große Rolle. Durch den wenigen Regen<br />

blieben die Bestände über lange Zeiten trocken und bildeten so schlechte<br />

Infektionsbedingungen für Bakteriosen.<br />

Problematischer zeigte sich in <strong>2011</strong> die Situation in der Unkrautbekämpfung. Da in<br />

vielen Gemüsekulturen Bodenherbizide die Basis der Unkrautbekämpfung bilden,<br />

diese aber durch Mangel an Bodenfeuchtigkeit in den ersten Monaten der<br />

Hauptproduktion schlecht oder nicht ausreichend ihre Wirkung zeigten, konnten in


- 47 -<br />

vielen Kulturen die ersten Unkrautwellen nicht ausreichend kontrolliert werden. Je<br />

nach Kultur und Möglichkeit wurden dort im Nachhinein vermehrt blattaktive Produkte<br />

eingesetzt. Mit nachfolgenden Niederschlägen hatte dies vielfach mehrere Probleme<br />

zur Folge. Ein Großteil der bodenwirksamen Wirkstoffe entfaltete verspätet ihre<br />

Wirkung. Hierdurch war zum Teil, in Kombination mit den anschließend<br />

ausgebrachten Blattaktiven Wirkstoffen, die Verträglichkeit der Kulturen nicht mehr<br />

immer gegeben. Zum anderen wurden, durch das verspätete Freisetzen der<br />

Bodenwirkstoffe, diese später oder schlechter abgebaut, so dass zum Teil die<br />

Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels nicht immer eingehalten werden<br />

konnten.<br />

(J. Keßler, F.-P. Schenk)<br />

2.5 Baumschulen<br />

Krankheiten und Schädlinge in der Baumschule<br />

Auch die im Jahr <strong>2011</strong> aufgetretenen Schadbilder waren wieder sehr stark durch die<br />

extremen Witterungsverläufe in den Jahreszeiten geprägt. Durch den extrem<br />

schneereichen Winter 2010/11 entstanden teilweise massive Schäden durch Frost<br />

und Schneedruck. In Folge wurde starker Wildverbiss in den Quartieren beobachtet.<br />

Tierische Schaderreger wurden durch den Winter kaum beeinflusst. Während der<br />

Vegetationsperiode <strong>2011</strong> wurde die Pflanzenschutzberatung im Bereich Baumschule<br />

intensiv aus dem Bereich der pilzlichen Schaderreger geprägt. An einer Vielzahl von<br />

Wirtspflanzen waren die Echten Mehltaupilze (Erysiphaceae) ein besonderes<br />

Problem. In der Kultur von Kirschlorbeer Prunus laurocerasus war ein ungewöhnlich<br />

hoher Befallsdruck durch Echten Mehltau zu beobachten.


- 48 -<br />

Auch weitere Pilzkrankheiten, wie Schrotschuss (Stigmina carpophila) oder<br />

Sprühfleckenkrankheit (Phoeosporella padi) traten relativ stark an Kirschlorbeer auf.<br />

und erforderten nachhaltige Bekämpfungskonzepte bzw. Beratung. Viele Betriebe<br />

hatten größere Probleme mit Phytopthora cactorum an Rhododendron catawbiense<br />

u.a. Der Feuerbranderreger Erwinia amylovora wurde im Monitoring des<br />

Pflanzenschutzdienstes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> <strong>2011</strong> verhältnismäßig selten<br />

beobachtet und auch in Latenzproben nur vereinzelt isoliert. Ursächlich für den<br />

geringen Befallsdruck waren die zu niedrigen Temperaturen im Sommer und die<br />

trockene, warme Witterung während der Blütezeit.<br />

Mit „Eigendynamik“ verbreitet sich derzeit ein weiterer Erreger an Kastanien:<br />

Pseudomonas syringae var. aesculi, eine Bakteriose, die bereits an vielen<br />

Standorten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nachgewiesen wurde und zum Absterben der<br />

Bäume in wenigen Jahren führt. Bislang traten die Schäden primär im<br />

Verwendungsbereich an größeren, älteren Bäumen auf; Infektionen in<br />

Produktionsbeständen sind allerdings aus den Niederlanden bekannt. Erwartet wird<br />

auch hier eine weitere Verbreitung.<br />

Durch das extrem trockene Frühjahr fand ein erhöhter Befallsdruck mit<br />

Blattlausarten, Blattsaugern und Spinnmilben statt. Die Bekämpfung hatte in den<br />

meisten Fällen unter Einhaltung der Spritztermine Erfolg.


- 49 -<br />

Ein weiterer Schaderreger mit steigender Bedeutung ist (Stephanitis takeyai), die<br />

Andromeda Netzwanze.<br />

Meist beobachtet man diesen Schädling an immergrünen Gehölzen wie Pieris,<br />

Rhododendron Arten, Ilex crenata u.a.. Sie verbreitet sich zunehmend in den<br />

Kulturen. Die Schädlinge treten mit nur einer Generation pro Jahr auf und<br />

bevorzugen trocken-warme Bedingungen. Das Schadbild wurde mit dem der<br />

Rhododendron-Netzwanze leicht verwechselt. An immergrünen Gehölzen wurde ein<br />

erheblicher Anstieg des Befalls mit Woll- (Pseudococcidae) und Schildlausarten<br />

(Coccidae) festgestellt.<br />

Primär beobachtete man den Befall an Berberis, Euonymus, Skimmia, Ilex sowie an<br />

Koniferenarten wie Taxus, Pinus und Thuja.


Weiterhin beobachtete man verstärkten<br />

Borkenkäferbefall. Borkenkäfer<br />

kommen weltweit und an allen Laub-<br />

und Nadelbäumen vor. Viele Arten<br />

befallen nur eine oder wenige<br />

Wirtsbaumarten, andere haben ein<br />

sehr breites Wirtsspektrum. Der Befall<br />

konzentrierte sich diesjährig auf<br />

Birnenprachtkäfer an Crataegus,<br />

Eichensplintkäfer, Borkenkäfer an<br />

Thuja und Chamaecyparis.<br />

Am Niederrhein führte der<br />

Pflanzenschutzdienst ein intensives<br />

Monitoring mittels Alkoholfallen in<br />

Baumschulen durch, um das<br />

Befallsrisiko richtig einzuschätzen,<br />

rechtzeitig und mit den richtigen<br />

Maßnahmen reagieren zu können.<br />

- 50 -<br />

Abiotische Schäden, durch extrem hohe UV-Einstrahlung mit mehr erheblichen<br />

Blattschäden werden immer häufiger beobachtet.<br />

(F. Herfarth)


2.6 Zierpflanzenbau<br />

- 51 -<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war geprägt von einem ungewöhnlichen Witterungsverlauf. Auf einen<br />

langen und schneereichen Winter folgte ein warmes Frühjahr gefolgt von einem eher<br />

mäßig warmen Sommer. Der Herbst war dann wieder bis in den November warm<br />

und trocken. Entsprechend niedrig war der Befallsdruck mit pilzliche Erregern in der<br />

ersten Jahreshälfte. Ab August traten mit zunehmend feuchter Witterung vor allem<br />

Probleme mit Phytophthora und pilzlichen Blattfleckenerreger auf. Insgesamt gab es<br />

aber deutlich weniger Schäden als in den Vorjahren.<br />

Tierische Schaderreger spielten dagegen eine große Rolle in <strong>2011</strong>. Im Frühjahr war<br />

in vielen Kulturen im Freiland ein starker Befall mit Blattläusen zu verzeichnen,<br />

insbesondere mit der „Kleinen Pflaumenlaus“ Brachycaudus helichrysi.<br />

Im Gewächshaus stellten Thrips und Weiße Fliege die wichtigsten Schädlinge.<br />

Insbesondere die Bekämpfung des Kalifornischen Blütenthrips stellte die Anbauer<br />

aufgrund der Resistenz gegenüber viele Pflanzenschutzmittel vor große Probleme.<br />

Am stärksten von Thrips betroffen waren Gewächshausrosen. Auch in Cyclamen und<br />

Chrysanthemen kam es teilweise zu starken Schäden.<br />

(W. Hennes)<br />

2.6.1 Topfpflanzen (Eriken, Callunen, Azaleen, Gaultheria,<br />

Kleingehölze)<br />

Die kalte Winterwitterung hat aufgrund von Fliesabdeckungen und einer langen<br />

Schneedecke nur vereinzelt zu starken Frostschäden im Freiland geführt.<br />

Unter der anschließenden trocken-warmen Frühjahrswitterung haben besonders<br />

Calluna vulgaris und Erica gracilis gelitten. Daher waren verstärkt nachfolgend<br />

Ausfälle durch Cylindrocladium scoparium und Phytophthora cinnamomi im Freiland<br />

im Sommer zu verzeichnen.<br />

Einzeltriebsterben weist auf einen Befall<br />

mit Cylindrocladium scoparium hin<br />

Erica gracilis:<br />

Triebwelke durch Trockenheit


- 52 -<br />

Bei Erica carnea und Erica x darleyensis trat im Sommer <strong>2011</strong> örtlich zum Teil<br />

stärkeres Einzeltriebsterben auf. Der hier häufiger nachgewiesene Pilz Pestalotia sp.<br />

kann aufgrund der bisherigen Erkenntnisse nicht als einzige Ursache in Betracht<br />

kommen. Probleme sind aus den vergangenen Jahren in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

bekannt.<br />

nicht ausreichend geklärtes Einzeltriebsterben<br />

(hier bei Erica carnea)<br />

Colletotrichum gloeosporioides konnte sich an Gaultheria procumbens im<br />

2. Kulturjahr bzw. bei Pflanzen aus Kurzkultur u.a. aufgrund der trockenen<br />

Frühjahrswitterung nicht stark entwickeln. Bei Jungpflanzen (je nach Herkunft) waren<br />

bei Sommertopfung dagegen wieder verstärkt Ausfälle durch Colletotrichum<br />

gloeosporioides zu beobachten. Die feucht-warme Witterung erwies sich als günstig<br />

für die Pilzentwicklung.<br />

starker Ausfall durch Colletotrichum gloeosporioides an<br />

Gaultheria procumbens-Jungpflanzen im August <strong>2011</strong><br />

(Sommertopfung)<br />

Bei Rhododendron simsii hat die trocken-warme Frühjahrswitterung die Entwicklung<br />

von Weichhautmilben (Tarsonemus pallidus u.a.) schon früh im Jahr gefördert. Die<br />

Bekämpfung war das ganze Jahr über sehr schwierig.


- 53 -<br />

löffelartig deformierte Blätter deuten bei<br />

Rhododendron simsii auf einen Befall mit der<br />

Triebspitzenmilbe Tarsonemus pallidus hin<br />

Der Einsatz von Vorauflaufherbiziden auf Stellflächen für Erica gracilis, Erica carnea,<br />

Erica x darleyensis und Calluna vulgaris war aufgrund der trockenen<br />

Frühjahrswitterung nicht optimal. Oftmals verzögerte sich die Wirkung der Herbizide<br />

so, dass Unkrautsamen bereits vor der Flächenbelegung im Mai/Juni auflief, was<br />

örtlich eine Nachbehandlung erforderlich machte.<br />

Ausfälle durch die Botrytis-Knospenfäule an Hortensien während der Kühllagerung<br />

hatten <strong>2011</strong> nur noch eine Randbedeutung. Durch die intensive Versuchsarbeit der<br />

letzten Jahre konnten der Praxis Bekämpfungsstrategien an die Hand gegeben<br />

werden, mit deren Hilfe diese Krankheit kontrolliert werden kann.<br />

Problematischer war da schon das Auftreten des Schaderregers Rhizoctonia solani<br />

an Hortensien. Schon seit geraumer Zeit wurden immer mal wieder ungewöhnliche<br />

Ausfälle bei der Rohware-Produktion durch Rhizoctonia beobachtet. Ungewöhnlich<br />

deshalb, weil Anastomosegruppenbestimmungen ergaben, dass es sich hier lediglich<br />

um Stämme aus den Gruppen I und II handelte. Diese sind dafür bekannt, dass sie in<br />

der Lage sind, empfindliche Jungpflanzen des Zierpflanzen- und des Gemüsebaus<br />

anzugreifen. Befall von bereits verholztem Pflanzenmaterial, wie es bei<br />

ausgewachsener Rohware von Hortensien der Fall ist, trat bisher nicht in<br />

Erscheinung. Im Jahre <strong>2011</strong> spitzte sich die Situation in der Praxis dermaßen zu,<br />

dass in manchen Betrieben empfindliche wirtschaftliche Einbußen hingenommen<br />

werden mussten. Auffällig ist, dass nahezu alle betroffenen Bestände direkt oder<br />

indirekt ihren Ursprung in französischen Jungpflanzenlieferungen hatten.<br />

Bekämpfungsmaßnahmen mit den zugelassenen Fungiziden lösen das Problem<br />

nicht immer zufriedenstellend. In Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzamt<br />

Niedersachsen werden Bekämpfungsstrategien entwickelt, mit denen diese<br />

hartnäckige Krankheit unter Kontrolle gebracht werden kann.<br />

Knospenschäden mit unbekannter Ursache traten in den zurückliegenden Jahren<br />

gelegentlich an Hortensien auf, ohne dass Notiz von ihnen genommen wurde. Durch<br />

Veränderung des Sortenspektrums scheinen sie sich aber zu einem echten Problem<br />

zu entwickeln. Neuere Sorten, wie Hot Red, Early Blue u.a. waren in letzter Zeit bis<br />

zur Unverkäuflichkeit davon betroffen. Das Schadbild äußert sich dadurch, dass<br />

Triebe im Wachstum zurückbleiben, knospennahe Blätter verhärtet sind und dass<br />

aus den geschädigten Knospen deformierte oder gar keine Blüten entstehen.<br />

Während das bei den alten Sorten nicht sonderlich auffällt, weil bei ihnen die


- 54 -<br />

Fähigkeit vorhanden ist, die Lücken mit tiefer liegenden Knospen zweiter Ordnung zu<br />

schließen, ist das bei marktwichtigen neueren Sorten anders. Nach den<br />

Untersuchungen der vergangenen Jahre konnten Krankheiten und tierische<br />

Schädlinge ausgeschlossen werden.<br />

Aufgrund der neuerlichen Aktualität ist die Forschungstätigkeit zu dieser Thematik<br />

neu belebt worden. Gemeinsam mit dem Pflanzenschutzamt Niedersachsen laufen<br />

derzeit verschiedene Untersuchungen, die darauf abzielen, die Ursache<br />

einzugrenzen. Demnach zählen zu den möglichern Verursachern des Symptome<br />

Weichhautmilben, Telmatoscopus-Larven und, oder damit kombiniert,<br />

Überkopfdüngungen.<br />

(J. Klatt, R. Wilke)<br />

2.6.2 Schnittblumen<br />

Freilandschnittblumen hatten unter der anfangs kalten und später trockenen<br />

Frühjahrswitterung zu leiden. Besonders Freilandrosen zeigten je nach Lage stärkere<br />

Spätfrostschäden. Außerdem trat in vielen Beständen ungewöhnlich früh ein Befall<br />

mit Rostpilzen auf. In Pfingstrosen traten aufgrund des schnellen Wachstums im<br />

Frühjahr und dadurch verursachtes weiches Gewebe vermehrt Schäden durch<br />

Pflanzenschutzmittel auf.<br />

Im Sommer waren in vielen Schnittblumenkulturen aufgrund der feucht-warmen<br />

Witterung Blattfleckenpilze, Rostkrankheiten und Falsche Mehltaupilze zu<br />

verzeichnen. Deren Bekämpfung war zu diesem Zeitpunkt teilweise sehr schwierig.<br />

Blattläuse konnten in allen Kulturen das ganze Jahr festgestellt werden und ließen<br />

sich nicht immer nachhaltig eliminieren. Trockenheit begünstigte sogenannte<br />

Sekundärschaderreger wie zum Aulacapsis rosae (Rosenschildlaus) an<br />

geschwächten Pflanzenbeständen.<br />

Auf Flächen, wo Herbizide aufgrund der trockenen Frühjahrswitterung nicht optimal<br />

zur Wirkung kamen, konnte im Sommer bereits eine stärkere Unkrautentwicklung<br />

festgestellt werden.<br />

Bei Gewächshausschnittblumen (hier besonders Rosen) erwies sich vor allem im<br />

Sommer die Bekämpfung von Spinnmilben (vor allem Tetranychus urticae;<br />

Tetranychus cinnabarinus) und Thripsen (vor allem Frankliniella spp.) als schwierig.<br />

Die trockene Witterung im Frühjahr führte örtlich zu Problemen mit Phytophthora sp.-<br />

Stängelgrunderkrankungen (Systemschnittrosen, Containerschnitthortensien etc.).<br />

An Chrysanthemum-Indicum-Hybriden trat im Sommer/Herbst vereinzelt stärker der<br />

Chrysanthemen-Weißrost (Puccinia horiana) auf, der dann in dichten Beständen<br />

nicht mehr erfolgreich bekämpft werden konnte. Die trockene Herbstwitterung hatte<br />

weiterhin an einzelnen Allerheiligen-Chrysanthemum-Beständen eine stärkere<br />

Spinnmilbenentwicklung an Blüten zur Folge. Nur eine frühzeitige Bekämpfung kann<br />

erfahrungsgemäß die Beeinträchtigung der Blüte verhindern.


Aulacapsis rosae<br />

- 55 -<br />

2.6.3 Beet- und Balkonpflanzen<br />

Spätfrostschäden an Freilandrosen<br />

(W. Hennes, R. Wilke)<br />

Das trocken-warme Frühjahr förderte früh tierische Schaderreger wie Blattläuse,<br />

Weiße Fliege und Thripse.<br />

Der Befallsdruck mit dem kalifornischen Blütenthrips Frankliniella occidentalis und<br />

anderen Thripsarten hat beim Anbau von Beet- und Balkonpflanzen erneut<br />

zugenommen. Viele Betriebe hatten extreme Schwierigkeiten bei der Bekämpfung.<br />

Insbesondere bei Verbenen und Pelargonium peltatum konnte die meist zu spät<br />

einsetzende Bekämpfung den Schaden nur noch unter der sichtbaren Grenze halten.<br />

Das Problem setzte sich dann in den Folgekulturen fort und Sommerkulturen, wie<br />

Topfchrysanthemen und Cyclamen litten ebenfalls unter sehr starkem Befall. Die<br />

Kulturfolge Pelargonium peltatum (Frühanbau) und Cyclamen schien in dieser<br />

Hinsicht verhängnisvoll zu sein und resultierte nicht selten in einem Massenbefall.<br />

Besonders in Gärtnereien mit schlechter Bestandsüberwachung konnten<br />

Thripspopulationen sich ungestört vermehren, bis dann kurz vor dem Erreichen des<br />

Verkaufsstadiums massive Schädigungen in Form von starken Blatt- und<br />

Blütenschäden förmlich ins Auge sprangen. Als potentielle Überträger der<br />

Viruskrankheiten TSWV (Tomatenbronceflecken-Virus) und INSV (Impatiensnekrose-<br />

Virus) ging eine weitere große Gefahr von ihnen aus.<br />

Betriebe, die ausschließlich chemischen Pflanzenschutz betreibe, hatten große<br />

Probleme mit der Bekämpfung der Thripse. In ihren Betrieben konnten sich Stämme<br />

etablierten, die mit den zugelassenen Wirkstoffen nur noch unzureichend bekämpft<br />

werden konnten.<br />

Betriebe, die kaum von Thripsproblemen hatten, waren meist diejenigen, die schon<br />

über mehrere Jahre Erfahrungen im biologischen Pflanzenschutz verfügen. Aber<br />

auch Neueinsteiger waren damit teilweise erfolgreich. Nach wie vor bildete dabei die<br />

Raubmilbe Amblyseius cucumeris das Fundament der biologischen<br />

Thripsbekämpfung.


- 56 -<br />

Viren waren in einzelnen Beständen zum Teil sehr früh zu erkennen. Wie in den<br />

letzten Jahren traten vor allem Tospoviren, Tomatenbronzefleckenvirus,<br />

Impatiensnekrosefleckenvirus an verschiedensten Beet- und Balkonpflanzen auf. In<br />

Calibrachoa-Lieferungen konnte verstärkt eine Mischinfektion des Calibrachoa mottle<br />

virus (CbMV) mit dem Tomatenmosaikvirus (TMV) oder dem Tabakmosaikvirus<br />

(ToMV) nachgewiesen werden. Viren in Pflanzen sind mit Pflanzenschutzmitteln<br />

nicht zu bekämpfen. Befallene Pflanzen können in der Regel nur eliminiert werden.<br />

Tospoviren in Pelargonium peltatum<br />

Mischinfektion von CbMV und TMV<br />

bei Calibrachoa-Hybriden<br />

Der Falsche Mehltau an Impatiens walleriana (Plasmopara obducens) bereitete<br />

selbst in der Gewächshausproduktion so große Probleme, dass die Anzahl der für<br />

2012 bestellten Jungpflanzen nach Auskunft vieler Jungpflanzenfirmen stark<br />

eingebrochen ist. Bisher waren diese Probleme nur aus dem Freiland im Sommer<br />

bekannt. Praxisbeobachtungen zeigen, dass Jungpflanzen bereits nach wenigen<br />

Tagen nach Lieferung Befallssymptome aufwiesen. Eine erfolgreiche<br />

Bekämpfungsstrategie ist gegen diesen Pilz zurzeit nicht bekannt.<br />

Plasmopara obducens an Impatiens walleriana<br />

Xanthomonas hortorum pv. pelargonii spielte im Gegensatz zum Frühjahr 2010 nur<br />

eine sehr untergeordnete Rolle.


- 57 -<br />

Wechselsonnige Frühjahrswitterung führte vermehrt zu Unverträglichkeiten durch<br />

Pflanzenschutzmittel.<br />

Bei Kalthauskulturen wie Viola, Primula vulgaris, Bellis oder Myosotis konnten wieder<br />

Probleme mit zu frühem oder zu starkem Hemmstoffeinsatz verzeichnet werden.<br />

Die Ursache sortenbedingte Blattrollungen bei Bellis und Myosotis-Herkünften konnte<br />

auch in <strong>2011</strong> nicht befriedigend geklärt werden.<br />

Primula vulgaris: Welke durch einen<br />

Phytophthora sp.-Befall<br />

Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)<br />

bei Primula acaulis<br />

Pilzliche Schaderreger wie Falscher Mehltau, Echter Mehltau, Rost, Blattfleckenpilze,<br />

Phytophthora sp. und/oder Pythium sp. mussten in unterschiedlicher Intensität<br />

bekämpft werden.<br />

Ausfälle durch Botrytis waren in der dunklen Zeit bei Calibrachoa sehr häufig. Dabei<br />

stellten sich sortenbedingte Unterschiede sehr deutlich heraus. Problematisch wurde<br />

es besonders dort, wo Mischtöpfe kultiviert wurden, bei denen dann plötzlich eine<br />

Farbe fehlte.<br />

Bakterielle Schaderreger an Primula vulgaris waren auch in <strong>2011</strong> nur sehr selten<br />

nachzuweisen. Der Trend der letzten Jahre setzt sich hier fort.<br />

Viren spielten in den oben genannten Kalthauskulturen nur sehr vereinzelt eine<br />

wirtschaftlich bedeutende Rolle.<br />

(J. Klatt, R. Wilke)<br />

2.6.4 Stauden<br />

Die kalte Witterung im Frühjahr hat trotz Fliesabdeckung und Schneedecke örtlich<br />

auf Containerstellflächen stärkere Frostschäden hervorgerufen.<br />

Mit dem trockenen Frühjahr vorweg ist es bei Sommerstauden unter feucht-warmen<br />

Witterungsbedingungen häufiger zu Phytophthora sp.-Infektionen gekommen. Hier<br />

waren vor allem auch Lavandula betroffen.<br />

Bakteriellen Blattflecken schädigten erneut viele Stauden. Besonders betroffen<br />

waren Viola, Delphinium, Geranium, Salvia.<br />

Die Zunahme der bisher ungeklärten Blütenschäden bei Helleborus konnte<br />

gemindert werden. Qualitätseinbußen durch Verfärbungen der Blütenblattaußenseite,<br />

beginnend bei der ersten Blüte, hatten im Helleborus-Anbau zu großer Besorgnis


- 58 -<br />

geführt. An den entsprechenden Stellen konnte mehrfach unterschiedliche<br />

Cladosporium-Arten nachgewiesen werden. In Zusammenarbeit mit dem<br />

Pflanzenschutzamt Oldenburg wurden erste Bekämpfungstrategien entwickelt, die zu<br />

einer deutlichen Reduktion der Symptome führten.<br />

Schwarze Blattflecken bei Helleborus sind als eine Folge von Düngungsmaßnahmen<br />

mit Phosphor bekannt. Weniger bekannt ist, dass diese Flecken ebenfalls entstehen<br />

können, wenn Phosphor in Form von Phosphonaten angeboten wird. Dies wurde im<br />

letzten Jahr in der Praxis dort deutlich, wo diese Düngemittel eingesetzt wurden.<br />

Sogar Pflanzenstärkungsmittel, bei denen Phosphonat in geringer Dosierung<br />

vorhanden ist, konnten dieses Schadbild hervorrufen.<br />

Tierische Schaderreger wie Läuse, Thripse und Minierfliegen haben sich aufgrund<br />

der höheren Temperaturen früh entwickelt und waren teilweise bis im späten Herbst<br />

noch zu beobachten. Bei den Läusen war besonders das starke Auftreten der<br />

Kleinen Pflaumenlaus (Brachycaudus helichrysii) auffällig. Die Laus verursacht durch<br />

ihre Saugtätigkeit an verschiedensten Stauden zum Teil erhebliche Trieb- und<br />

Blattdeformationen. Brachycaudus helichrysii ist sehr klein und wird daher in der<br />

Praxis erfahrungsgemäß spät erkannt, was dann eine erfolgreiche Bekämpfung<br />

erschwert.<br />

Schäden durch Blattläuse bei Coreopsis<br />

2.6.5 Grünpflanzen, Orchideen und Poinsettien<br />

Minierfliegen-Befall bei Aquilegia<br />

(J. Klatt, R. Wilke)<br />

Insgesamt ist die Produktionsfläche für Grünpflanzen auch in <strong>2011</strong> weiter<br />

zurückgegangen. Ausgenommen von dieser Entwicklung sind Poinsettien.<br />

Grünpflanzen sind Produkte mit langen Standzeiten in den Betrieben. Daher treten<br />

hier insbesondere Schaderreger auf, die eine lange Entwicklungszeit haben. Den<br />

wichtigsten Schädling stellen Schmier- und Schildläuse dar. Sie sind oft schon an<br />

den Jungpflanzen zu finden. Da viele Jungpflanzen aus Mittelamerika oder Afrika<br />

stammen, sind die Schädlinge gegen viele Insektizide resistent, so dass die<br />

chemische Bekämpfung schwierig ist. Zunehmend wird auch Duponchelia fovealis,


- 59 -<br />

ein tropischer Schadschmetterling zum Problem in Grünpflanzen. Zur Bekämpfung<br />

dieser Erreger werden in den Betrieben mit Unterstützung durch die Beratung<br />

zunehmend biologische und auch biotechnische Verfahren (z.B. Pheromonfallen)<br />

eingesetzt.<br />

So wurden zum Monitoring der Langschwänzigen Wolllaus (Pseudococcus<br />

longispinus) Pheromonfallen getestet. Die Fallen haben sich als wirksam erwiesen,<br />

Gelbtafeln mit Pheromonkapsel fangen deutlich mehr Männchen als solche ohne.<br />

Gelbtafel mit Pheromon<br />

Die Orchideenmilbe (Brevipalpus sp.) kann in Phalaenopsis große Schäden<br />

verursachen. Weil diese an den Blattunterseiten saugen ist die chemische<br />

Bekämpfung sehr schwierig. Die schädlichen Milben lassen sich hervorragend mit<br />

Raubmilben der Art Amblyseius swirskii bekämpfen.<br />

Eine Einsatzmenge von 50 A.s. je m², 14-tägig im Streuverfahren ausgebracht ist<br />

optimal. Diese Menge ist ausreichend um beginnenden Befall von Brevipalpus auf<br />

den Pflanzen zu bekämpfen und einen Populationsaufbau nachhaltig zu verhindern.<br />

Ein Ausbringungsintervall von vier Wochen ist bei symptomfreien Pflanzen<br />

prophylaktisch ausreichend. Zur Vermeidung eines Populationsaufbaus reicht diese<br />

allerdings nicht aus. Bei sichtbaren ersten Symptomen muss die Einsatzmenge<br />

erhöht werden.<br />

Brevipalpus an Blattunterseite von Phalaenopsis,<br />

fortgeschrittener Befall<br />

(W. Hennes, H. Nennmann)


- 60 -<br />

2.6.6 Lückenindikationen im Zierpflanzenbau<br />

und in der Baumschule<br />

Der Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> koordiniert im Arbeitskreis<br />

Lückenindikation für die nicht-rückstandsrelevanten Kulturen die Aktivitäten der<br />

Pflanzenschutzdienste der Länder zur Schließung von Bekämpfungslücken in<br />

Zierpflanzbau und Baumschule.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden dazu 35 AK-Lück-Versuche durchgeführt.<br />

Zusätzlich sind im Jahr <strong>2011</strong> mit Unterstützung des Arbeitskreises sieben<br />

Genehmigungen nach § 18a Pflanzenschutzgesetz erteilt und<br />

14 Genehmigungsverfahren nach § 18a eingeleitet worden.<br />

(W. Hennes)<br />

2.6.7 Friedhöfe<br />

Je nach Standort und Lage des Friedhofes bzw. des Einzelgrabes waren erhebliche<br />

Trockenschäden im Frühjahr, aber auch später im Herbst zu beobachten. Besonders<br />

privat gepflegte Grabstellen waren betroffen. Professionell gepflegte (und damit<br />

gewässerte Grabflächen) zeigten dagegen deutlich weniger Schadsymptome. Durch<br />

die Trockenheit wurden besonders immergrüne Pflanzen beeinträchtigt. Das wirkte<br />

sich in verschiedenen Betrieben auf die Pflanzenproduktion aus. Wurden von<br />

derartig geschwächten „Mutterpflanzen“ Stecklinge geschnitten, so waren diese<br />

Stecklinge ebenfalls geschwächt. Nachfolgend gab es so Probleme in der<br />

Bewurzelungsphase mit Rhizoctonia sp., Botrytis sp. und/oder Pythium sp., die z.B.<br />

bei Cotoneaster dammeri und Euonymus fortunei besonders ausgeprägt waren.<br />

Beeinträchtigungen durch Frosttemperaturen waren nur in ungeschützten Lagen<br />

deutlicher ausgeprägt. Insgesamt hat sich die schützende Schneedecke<br />

diesbezüglich vielerorts positiv ausgewirkt.<br />

Pilzliche und bakterielle Schaderreger konnten vor allem im Sommer (Juni-August)<br />

beobachtet werden. In dieser Zeit hat die feucht-warme Witterung Blattfleckenerreger<br />

gefördert. Auffällig waren an Hedera die Pilze Phyllosticta sp. bzw. Colletotrichum<br />

sp., oftmals als Mischinfektion mit dem Blattflecken- und Triebsterben<br />

verursachenden Bakterium Xanthomonas campestris pv. hederae. Cylindrocladium<br />

buxicola an Buxus trat spät, dann aber örtlich stark auf. Trieberkrankungen wie<br />

Phoma sp. an Vinca waren ebenfalls stärker zu beobachten.<br />

Da, wo Impatiens walleriana vereinzelt noch gepflanzt wurden, konnten oftmals<br />

wieder Ausfälle durch den Falschen Mehltau Plasmopara obducens registriert<br />

werden.<br />

Viola zeigten zum Teil im Frühherbst Ausfälle durch Phytophthora sp.<br />

Das Unkrautaufkommen nimmt auf vielen Friedhöfen, wie schon in den letzten<br />

Jahren, aufgrund von fehlenden Behandlungsmöglichkeiten zu. Nach<br />

Pflanzenschutzgesetz hätten in <strong>2011</strong> mit verschiedensten Herbiziden Unkrautherde<br />

reguliert werden können; Friedhofssatzungen verhindern vielerorts einen derartigen<br />

Einsatz.


Trockenschäden bei Cotoneaster dammeri<br />

2.7 Öffentliches Grün<br />

- 61 -<br />

2.7.1 Parkanlagen und Friedhöfe<br />

starke Verunkrautung des Grabes<br />

(hier: Oxalis-Klee)<br />

(R. Wilke)<br />

Das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen im Öffentlichen und privaten Grün<br />

war stark von den Witterungsextremen in diesem Jahr beeinflusst. Sehr warmes und<br />

lang anhaltend trockenes Wetter im Frühjahr begünstigte die Entwicklung und<br />

Vermehrung von Schadinsekten und Spinnmilben. Vor allem die Massenvermehrung<br />

von Blattläusen verursachte vielerorts Schäden. Sie zog auch eine starke<br />

Honigtauproduktion nach sich. Auf den Honigtaubelägen entwickelten sich im Laufe<br />

des Sommers auf vielen Pflanzenarten in starkem Ausmaß Rußtaupilze. An Linden<br />

sowie an Buchenhecken in innerstädtischen Bereichen wurde starker<br />

Spinnmilbenbefall beobachtet. Örtlich war an Euonymus Befall mit der<br />

Spindelbaumschildlaus (Unaspis euonymi) auffällig. An Lavendelheide (Pieris<br />

japonica) waren überall Schäden durch Andromeda-Netzwanzen zu finden.<br />

In den Nächten vom 03. bis 05. Mai gab es gebietsweise Schäden an frischen<br />

Trieben infolge von Spätfrösten. Durch das vorherige warme Wetter befanden sich<br />

die Pflanzen in einer sehr empfindlichen Entwicklungsphase. Vor allem Linden,<br />

Platanen und Rosskastanien litten zusätzlich durch die lang anhaltende Trockenheit.<br />

Im Laufe des Sommers wurden dann auch die Schäden sichtbar, die durch den<br />

Streusalzeinsatz im Winter 2010/<strong>2011</strong> verursacht worden sind.<br />

Auch im Jahr <strong>2011</strong> wurden an Rosskastanien in verschiedenen Orten in Alleen, aber<br />

auch an Einzelbäumen Schäden festgestellt. Die Bäume zeigten vielfach eine<br />

schüttere Belaubung und in den Kronen starben Äste ab. Auffällige Längsrisse und<br />

gelegentlich Schleimfluss sowie Teerflecken an den Stämmen gehörten ebenfalls zur<br />

Symptomatik. In manchen Fällen wurde Befall mit Pseudomonas syringae pv. aesculi<br />

nachgewiesen. In zunehmendem Ausmaß wurde jedoch Befall mit<br />

Krankheitserregern aus der Gattung Phytophthora festgestellt. Neben der<br />

Schwächung der Bäume durch die vorausgegangene Trockenheit dürften auch die<br />

hohen Temperaturen zum stärkeren Ausbruch der Phytophthora-<br />

Schleimflußkrankheit beigetragen haben.


- 62 -<br />

Die feuchte und warme Witterung im August schuf ideale Infektionsbedingungen für<br />

den Erreger des Buchsbaumtriebsterbens, Cylindrocladium buxicola. Dadurch kam<br />

es vielerorts auf Friedhöfen und in Parkanlagen zu starken Schäden an Buxus. Der<br />

Buchsbaumzünsler, Cydalima perspectalis, trat in diesem Jahr nicht in dem gleichen<br />

Ausmaß in Erscheinung wie in den beiden vorangegangenen Jahren.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden dem Pflanzenschutzdienst vergleichsweise wenige Standorte<br />

von Pflanzen des Beifußblättrigen Traubenkrautes, Ambrosia artemisiifolia,<br />

gemeldet. Im Bereich der Rechtsetzung zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung<br />

von Ambrosia-Arten wurde ein Erfolg erzielt: Mit der Aufnahme von Ambrosia-Samen<br />

in den Anhang I (Unerwünschte Stoffe in Futtermitteln) der Richtlinie 2002/32/EG<br />

wurde zum 01. Juli <strong>2011</strong> die seit fünf Jahren in der interdisziplinären Arbeitsgruppe<br />

Ambrosia beim Julius Kühn-Institut vertretene Forderung in verbindliches EU-Recht<br />

umgesetzt (Verordnung EU Nr. 574/11 der Kommission vom 16. Juni <strong>2011</strong>). Damit<br />

dürfen seit dem 01. Januar 2012 maximal 50 mg Ambrosiasamen (dies entspricht<br />

etwa 10 Samen) in 1 kg Futtermittel enthalten sein.<br />

2.7.2 Rasenflächen und Sportanlagen<br />

Ende Mai wurde ein sehr starker Flug des Gartenlaubkäfers Phyllopertha horticola<br />

beobachtet. Im Laufe des Sommers kam es in verschiedenen Regionen auf<br />

Rasenflächen, Golfplätzen und Sportanlagen zu Schäden durch die Larven der<br />

Blatthornkäfer. Auch der Junikäfer, Amphimallon solstitialis, war stark daran beteiligt.<br />

Örtlich verursachten auch Melolontha-Arten Schäden auf Rasenflächen.<br />

Das gebietsweise starke Auftreten des Jakobsgreiskrautes, Senecio jacobaea, auf<br />

Pferdeweiden und in der Umgebung von Reitanlagen führte auch <strong>2011</strong> zu besorgten<br />

Anfragen von Pferdehaltern.<br />

2.7.3 Straßenbegleitgrün<br />

Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners wurde in den Befallsgebieten in der<br />

Köln-Aachener Bucht, in den betroffenen Regionen des Ruhrgebietes und im<br />

westlichen Münsterland wie in den Vorjahren durchgeführt. Neben der Bekämpfung<br />

der Raupen mit bodengeführten Geräten wurde Ende April/Anfang Mai wiederum auf<br />

insgesamt etwa 450 ha ein Bacillus thuringiensis-Präparat mit dem Hubschrauber<br />

ausgebracht.<br />

Die Bekämpfungsaktionen dienen dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung vor den<br />

härchenartigen Drüsensekreten der Eichenprozessionsspinnerraupen. Daher sind sie<br />

keine Maßnahmen im Sinne des Pflanzenschutzgesetzes, dessen Zweck der Schutz<br />

von Pflanzen vor Schaderregern ist. Sie sind eine Maßnahme zur Gefahrenabwehr<br />

im Sinne des Ordnungsrechtes, für das die Ordnungsbehörden zuständig sind. Der<br />

Pflanzenschutzdienst ist hierbei beratend tätig.<br />

Gebietsweise traten Gespinstmotten (Yponomeuta sp.) unter anderem an<br />

Pfaffenhütchen, Traubenkirschen, Weißdorn und zahlreichen weiteren Gehölzen<br />

wieder stark in Erscheinung. Gelegentlich wurden sie von Bürgern mit den Raupen<br />

des Eichenprozessionsspinners verwechselt, was zu besorgten Anfragen führte.<br />

Örtlich wurde auch das Auftreten von Raupen des Goldafters (Euproctis chrysorrhea)<br />

beobachtet.


2.8 Haus- und Kleingarten<br />

- 63 -<br />

Sowohl in Haus- und Kleingärten als auch im Öffentlichen Grün fiel im vergangenen<br />

Jahr wieder an zahlreichen Bäumen und Sträuchern starker Bewuchs mit den<br />

Flechten Xanthorina parietina (Gewöhnliche Gelbflechte) und Physcia tenella (Zarte<br />

Schwielenflechte) auf. Diese beiden Arten, die Indikatoren für Stickstoffanreicherung<br />

in der Luft sind, kommen häufig gemeinsam vor. In Hausgärten sind vor allem<br />

Obstbäume und Beerensträucher sowie Hibiscus betroffen. Im Öffentlichen Grün<br />

zeigen Cotoneaster horizontalis mancherorts Absterbeerscheinungen als Folge des<br />

Flechtenbewuchses.<br />

An immergrünen Koniferen, vor allem Thuja, Chamaecyparis und Cupresssocyparis<br />

leylandii wurden auch im Jahr <strong>2011</strong> häufig Absterbeerscheinungen beobachtet.<br />

Neben abiotischen Ursachen wie Frosttrocknis, Boden- und Lufttrockenheit oder<br />

Staunässe, spielten dabei auch durch Phytophthora-Befall ausgelöste Stammgrund-<br />

und Wurzelfäulen sowie Borkenkäferbefall eine Rolle. Darüber hinaus wurde häufiger<br />

als in den vorangegangenen Jahren Befall mit dem Hallimaschpilz (Armillaria mellea)<br />

festgestellt. Neben den Koniferen betraf dies auch Rosskastanien und andere<br />

Laubgehölze.<br />

Beim häufiger zu beobachtenden Absterben älterer Eiben spielte auch ein<br />

schwankender bzw. stark abgesunkener Grundwasserstand eine wesentliche Rolle.<br />

Infolge der sehr regnerischen und ausreichend warmen Witterung im August traten<br />

auch in Hausgärten an Buchspflanzungen vielerorts massive Schäden durch Befall<br />

mit dem Erreger des Triebsterbens, Cylindrocladium buxicola, auf. Aus den vom<br />

Buchsbaumzünsler Cydalima perspectalis betroffenen Orten kamen weniger<br />

Anfragen und Meldungen von Gartenbesitzern als in den letzten Jahren. Dies kann<br />

einerseits mit der Witterung und andererseits auch damit zusammenhängen, dass<br />

den betroffenen Gartenbesitzern der Schädling und das Schadbild inzwischen<br />

bekannt sind und die natürliche Ausbreitung des Schmetterlings relativ langsam<br />

vonstatten geht.<br />

Die ab Juni einsetzende feuchte Witterung begünstigte die Entwicklung von<br />

Blattfleckenpilzen. So entwickelte sich an Kirschlorbeer zunehmend Befall mit der<br />

Schrotschußkrankheit. An Ahorn traten Echte Mehltaupilze und an empfindlichen<br />

Rosensorten Sternrußtau stärker in Erscheinung. Auch der Pflaumenrost wurde im<br />

Spätsommer häufiger beobachtet.<br />

(Dr. M. Klug)


3 Diagnostik<br />

2420<br />

708<br />

194<br />

280<br />

389<br />

109<br />

- 64 -<br />

In den Untersuchungslaboren zur Diagnostik von Pflanzenkrankheiten des<br />

Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wurden<br />

auch im Jahr <strong>2011</strong> in Bonn und Münster über 10.000 Einzeluntersuchungen an<br />

eingesandten Pflanzenproben, Ernteprodukten, Wasser-, Substrat- und Erdproben,<br />

Insekten, Milben, Nematoden, Pilzen, Bakterien oder Viren durchgeführt.<br />

Die Diagnosen waren Voraussetzung für die Pflanzenschutzberatung in den<br />

Betrieben.<br />

Ein großer Teil der Proben wurde zur Überwachung von Quarantäneschaderregern<br />

untersucht. Sie dienten damit auch der Abwehr von Schäden für die<br />

Pflanzenproduktion in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> und die EU-Staatengemeinschaft. Viele<br />

Proben waren Grundlage für die Arbeit im Warndienst, die Prüfung chemischer<br />

Pflanzenschutzmittel und das Versuchswesen.<br />

1740<br />

1848<br />

Ackerbau<br />

Zierpflanzenbau<br />

Baumschule/Forst<br />

Gemüsebau<br />

Haus- und Kleingarten<br />

Obstbau<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Öffentliches Grün<br />

Verteilung des Proben-Aufkommens (7.688 Einzelproben) in den Untersuchungseinrichtungen<br />

des Pflanzenschutzdienstes im Jahre <strong>2011</strong><br />

(Dr. M. Heupel)


3.1 Diagnostik Mykologie<br />

- 65 -<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 2.934 mykologische Untersuchungen zur Diagnose der<br />

ursächlichen Pilzerkrankung an Pflanzenproben durchgeführt.<br />

Die Untersuchungsmethoden umfassten vor allem die klassische Mikroskopie aber<br />

auch biochemische, physikalische und molekularbiologische Nachweisverfahren.<br />

Besonders zahlreich waren im letzten Jahr die Nachweise des Falschen<br />

Mehltaupilzes Plasmopara obducens an Impatiens walleriana.<br />

Große Ausfälle durch Plasmopara obducens an Impatiens walleriana<br />

Der Pilz Plasmopara obducens wurde erstmalig im Jahr 2003 an Impatiens<br />

walleriana im Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nachgewiesen. Fast<br />

zeitgleich meldete auch Großbritannien das neue Krankheitsbild.<br />

Befallene Pflanzen zeigen hellgelbe Verfärbungen der Blätter, Einrollen und<br />

Chlorosen, Blattdeformationen und schließlich Blattfall. Blattunterseits ist bei hoher<br />

Luftfeuchte der weiße Sporenrasen des Falschen Mehltaupilzes sichtbar.<br />

Nach Ausbruch der Symptome sind fungizide Bekämpfungsmaßnahmen erfolglos.<br />

Der Mehltau lebt lange Zeit als obligater Parasit latent in den Wirtspflanzen.<br />

Sehr häufig wurde deshalb auch im Jahr <strong>2011</strong> erst nach Auslieferung und Pflanzung<br />

beim Endkunden Befall beobachtet. So zeigten frisch gepflanzte Bestände auf<br />

Beeten oder Gräbern im Jahr <strong>2011</strong> nach wenigen Wochen kompletten Blattfall und<br />

das Absterben der Pflanzen durch Befall mit Plasmopara obducens.<br />

Die zahlreichen Befallsmeldungen der letzten Jahre aus vielen europäischen<br />

Ländern, den USA, Japan, Korea und Australien deuten auf die Verbreitung des<br />

neuen Erregers mit Pflanzenware hin.<br />

Mit großer Wahrscheinlichkeit ist die Ursache für die starke Verbreitung in der<br />

Saatgutübertragung von Plasmopara obducens zu finden. Da bereits geringste<br />

Verseuchungen des Saatgutes für Epidemien ausreichend sind, ist der Nachweis von<br />

Befallspartien allerdings extrem schwierig und bislang nicht gelungen.<br />

Eindeutig scheint jedoch das Überleben des Pilzes in Pflanzenmaterial auf<br />

befallenen Beeten. Nach Befall gepflanzte Neuware wurde regelmäßig erneut krank.<br />

Da die Fungizidmaßnahmen bei Falschen Mehltaupilzen wenig Bekämpfungserfolg<br />

zeigen wurden Sortentestungen durchgeführt. In dem bisher verfügbaren Sortiment<br />

konnte jedoch keine Resistenzquelle gefunden werden.<br />

Die Marktbedeutung von Impatiens walleriana ist aufgrund der schlechten<br />

Erfahrungen der Kommunen und Privatleute in den letzten Jahre bereits sehr stark<br />

gesunken. Es bleibt abzuwarten inwieweit das Vertrauen in diese blühfreudige<br />

Beetpflanze auch weiterhin aufrecht zu erhalten ist.


- 66 -<br />

Befall mit Plasmopara obducens an Impatiens walleriana:<br />

blattoberseits Chlorosen, blattunterseits weißer Sporenrasen<br />

3.2 Diagnostik Bakteriologie<br />

(Dr. M. Heupel)<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden im Pflanzenschutzdienst 1.142 bakteriologische<br />

Untersuchungen an Pflanzenproben zur Identifizierung vorhandener<br />

Bakterienerkrankungen durchgeführt.<br />

Die Untersuchungsmethoden umfassten mikrobiologische, biochemische und<br />

molekularbiologische Nachweisverfahren.<br />

Neben den Identifizierungen bekannter bakterieller Schaderreger ist vor allem die<br />

Identifizierung neuartiger Schadsymptome eine besondere Herausforderung.<br />

Aufgrund der globalen Handelsbeziehungen und Züchtungsallianzen kommt es<br />

regelmäßig zum Auftreten neuartiger Schaderreger.<br />

So wurden im Jahr <strong>2011</strong> erstmalig Bakterien der Gattung Dickeya in<br />

Kartoffelbeständen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nachgewiesen.<br />

Dickeya solani - Nachweis an Kartoffelstauden<br />

Symptome<br />

Welkende Blätter und welkende Pflanzen im Kartoffelbestand können erste Hinweise<br />

auf einen Befall mit Nassfäulebakterien sein. Weitere Symptome sind schwärzliche<br />

Verfärbungen an der Stängelbasis, die sich nach oben fortsetzen und teilweise faul<br />

werden. Auch braune Verfärbungen im Stängel treten auf. Betroffene Pflanzen<br />

lassen sich leicht aus dem Boden ziehen. Das Knollengewebe ist weich und zerfällt<br />

in eine matschige breiige Masse ohne dass die Schale zerstört wird. Sowohl<br />

geschädigte Einzelpflanzen als auch Befallsnester können beobachtet werden.<br />

Die Differenzierung der Erreger im Feldbestand ist sehr schwierig und nur zu Beginn<br />

des Befalls möglich.


Erregerbiologie<br />

- 67 -<br />

Die Pectobacterien wurden früher in die Bakteriengattung Erwinia eingruppiert. Neue<br />

taxonomische Erkenntnisse haben zu einer neuen Klassifizierung der verschiedenen<br />

an der Kartoffel auftretenden Arten geführt. Insbesondere die früher mit Erwinia<br />

chrysanthemi bezeichnete Schwarzbeinigkeit der Kartoffel wird nach neuesten<br />

Untersuchungen offensichtlich von mehreren Bakterienarten, die heute in die<br />

Gattung Dickeya gehören ausgelöst. Mehrere verschiedene Spezies der Gattung<br />

Dickeya wurden bislang identifiziert. An der Kartoffel treten vier bekannte Arten sowie<br />

die neue Art Dickeya solani (vorläufiger Arbeitsname) auf. Die Zunahme der<br />

Nassfäule und Schwarzbeinigkeitssymptome vor allem in den Niederlanden,<br />

Großbritannien und Israel im vergangenen Jahrzehnt hat zu einer intensiven<br />

Erforschung der Schadursachen geführt. Dabei wurde festgestellt, dass die vorläufig<br />

mit Dickeya solani bezeichnete Art besonders aggressiv ist und sich über Pflanzgut<br />

verbreiten kann. Noch sind zahlreiche Fragestellungen zu der neuen Bakterienart<br />

offen. Da sich die Symptombilder der verschiedenen Nassfäuleerreger in infizierten<br />

Beständen sehr gleichen und auch paralleler Befall mit mehreren Bakterienarten<br />

möglich ist, kann nur eine Laboruntersuchung eine eindeutige Aussage über die<br />

tatsächlich vorhandenen Schaderreger leisten.<br />

Die Differenzierung der Bakterienarten im Labor kann nur molekularbiologisch mit<br />

einer Realtime-PCR erfolgen. Um festzustellen, ob das Pflanzgut mit Dickeya<br />

belastet ist, werden wie bei der Testung der Quarantänebakteriosen (Ringfäule,<br />

Schleimfäule) 200 Knollen pro Probe benötigt. Der Nachweis erfolgt im Nabelende<br />

der Knollen. Wichtig ist die Schale mitzutesten, auf der sich zahlreiche Dickeya-<br />

Erreger befinden können. Der Nachweis erfolgt durch Differenzierung der<br />

Erbsubstanz der Bakterien. Eine Aussage über die vorhandene Bakterienmenge ist<br />

dabei nicht möglich.<br />

Für das tatsächliche Befallsgeschehen im Feldbestand sind jedoch die<br />

Witterungsbedingungen ausschlaggebend. Bei kühlen Temperaturen und nicht<br />

ausreichender Feuchtigkeit kann Befall lange Zeit latent bleiben.<br />

Aufgrund einzelner hoher Verluste durch Dickeya in den letzten Jahren haben einige<br />

Länder den Erreger bereits in ihre Kartoffelzertifizierungsschemata aufgenommen.<br />

Der Pflanzenschutzdienst wird diese neue Krankheit betreffend mit Untersuchungen<br />

und Beratungen die Kartoffelproduzenten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> unterstützen.<br />

Welke im Kartoffelbestand durch Dickeya solani<br />

(Dr. M. Heupel)


3.3 Diagnostik Virologie<br />

- 68 -<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden bei 2.457 virologische Testungen an Pflanzenproben zur<br />

Diagnose einer Erkrankung durch Viren oder Viroiden durchgeführt.<br />

Die Untersuchungsmethoden umfassten biochemische und molekularbiologische<br />

Nachweisverfahren. Die modernen, auf den molekularbiologischen Labortechniken<br />

beruhenden Tests, sind inzwischen Schlüsseltechnologien, um schnell und<br />

justiziable Untersuchungsbefunde zu erzielen.<br />

Aufgrund der bereits in der Kartoffelernte 2010 aufgetretenen Symptome der<br />

Eisenfleckigkeit an Knollen wurde die Testung auf das dafür verantwortlich Tobacco<br />

rattle virus neu in das Untersuchungsangebot aufgenommen.<br />

Vor allem bei den Kartoffelsorten Innovator, Zorba, Laura und Ambassador wurden<br />

Knollen mit Symptomen der Eisenfleckigkeit gefunden.<br />

Neben unregelmäßig verteilten Nekrosen im Knollenfleisch traten Dellen auf den<br />

Knollen und typische Pfropfensymptome auf. Eine Verstärkung der Symptome<br />

während der Lagerung trat auf.<br />

Das Tobacco rattle virus wird durch Nematoden der Gattungen Trichodorus und<br />

Paratrichodorus übertragen. Der Wirtspflanzenkreis der Trichodoren umfasst neben<br />

der Kartoffel auch Raps, Salat, Möhre, Leguminosen, zahlreiche Zierpflanzen und<br />

Unkräuter. Mehr als 130 verschiedene Pflanzenspezies sind als Wirte bekannt.<br />

Die Weiterverbreitung der Viren kann über das Pflanzgut, aber auch mechanisch und<br />

durch Samen erfolgen.<br />

Das Tobacco rattle virus erfordert vom Kartoffelanbauer gezielte Maßnahmen. Dabei<br />

ist der erste Schritt die genaue Kenntnis über die Nematodenpopulation in den<br />

geplanten Anbauflächen und die Testung vorhandener Trichodoriden auf Befall mit<br />

dem Tobacco rattle virus.<br />

In den Untersuchungen der befallenen Partien konnte das Tobacco rattle virus als<br />

Verursacher der Symptome nachgewiesen werden.<br />

Bei der Testung werden zunächst die übersandten Bodenproben auf freilebende<br />

Nematoden getestet. Ein Besatz mit Trichodoriden also den Virusüberträgern<br />

erfordert dann die gezielte Testung auf das Tobacco rattle virus.<br />

Dies geschieht über den Umweg eines Biotestes mit Tabakpflanzen. In den Boden<br />

wird Tabak als Fangpflanze für die Nematoden eingesät. Nach ca. 8 Wochen haben<br />

die Trichodoriden die Tabakwurzeln befallen und vorhandene Viren durch ihre<br />

Saugtätigkeit auf die Fangpflanzen erfolgreich übertragen. Die Ernte der<br />

Tabakwurzeln kann beginnen. Die Erbsubstanz der Viren wird molekularbiologisch<br />

mit dem PCR-Test nachgewiesen. Ein einfacher Nachweis mit Antikörpern im ELISA-<br />

Test ist bei diesen Viren nicht möglich, da einige Virusstämme dadurch nicht erfasst<br />

werden.<br />

Die aufwendige Versuchsmethodik lohnt sich, denn nur mit einer genauen Aussage<br />

über die Virusbelastung der Nematoden kann die Befallsgefährdung für den<br />

Kartoffelanbau eingeschätzt werden kann. Bei einem positiven Befund können<br />

Maßnahmen für die zukünftigen Fruchtfolgen geplant werden.


3.4 Diagnostik Entomologie<br />

- 69 -<br />

Kartoffelknollen mit Symptomen der Eisenfleckigkeit<br />

nach Befall mit Tobacco rattle virus<br />

(Dr. M. Heupel)<br />

Insgesamt wurden <strong>2011</strong> im Entomologischen Labor 416 Prüfparameter bearbeitet<br />

und diagnostiziert. Die folgende Abbildung stellt die Verteilung auf die<br />

entsprechenden Kulturgruppen der Fachbereiche dar.<br />

Anzahl<br />

Diagnosen<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Ackerbau<br />

Obstbau<br />

Gemüsebau<br />

Zierpflanzen<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Einen großen Stellenwert hat die Abklärung von Quarantäneverdachtsfällen.<br />

Auch dieses Jahr wurden verstärkt Entomologische Untersuchungen für den<br />

Pflanzengesundheitsdienst im Rahmen von Export- und Importkontrollen<br />

durchgeführt. Aber auch das Schaderreger-Monitoring mit Hilfe von Pheromonfallen<br />

wird von den Betrieben zunehmend als bewährtes Kontrollmittel eingesetzt.


28%<br />

13%<br />

2% 5%<br />

- 70 -<br />

52%<br />

Vorratsschädlinge (Braumalz, Mehl, Haferflocken)<br />

Käfer, Quarantäneverdachtsfälle<br />

Kleinschmetterlinge<br />

Fänge aus Pheromonfallen<br />

Thripse, Weiße Fliege, Blattläuse<br />

Nachdem im Jahr 2010 das erstmalige Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers<br />

Diabrotica virgifera virgifera in <strong>Nordrhein</strong> <strong>Westfalen</strong> das Diagnoselabor vor eine<br />

besondere Aufgabe stellte, waren wir im Jahr <strong>2011</strong> bestens gerüstet und haben auch<br />

intern die Kontrolleure an Musterfallen geschult. Es wurde innerhalb des<br />

durchgeführten Monitoring kein neuer Befall festgestellt.<br />

Folgende Beifänge konnten identifiziert werden: Demetrias atricapillus, Dromius<br />

quadrinotatus und Olistophus rotundatus.<br />

Für die frühzeitige Erkennung werden auch im nächsten Jahr, durch Monitoring<br />

mittels Insektenfallen, Käferfunde im Entomologischen Labor diagnostiziert und somit<br />

Verwechslungsmöglichkeiten so sicher wie möglich ausgeschlossen.<br />

Besonderheiten und „Exoten“<br />

Eine Einsendung führte uns in das Reich der Wanzen. Im Diagnoselabor wurde die<br />

Wanze der Familie der Lederwanzen (Coreidae) zugeordnet. Es handelte sich um<br />

die Amerikanische Zapfenwanze (Leptoglossus occidentalis).<br />

Vergrößerungsausschnitt<br />

Die nebenstehende<br />

Abbildung zeigt den<br />

prozentualen Anteil<br />

der vom Pflanzen-<br />

gesundheitsdienst in<br />

Auftrag gegebenen<br />

Untersuchungen auf<br />

tierische Schaderreger.<br />

Kennzeichen:<br />

Braune Wanze mit feiner<br />

zickzackförmiger weißer<br />

Zeichnung auf den Deckflügeln.<br />

An den Hinterschienen befindet<br />

sich eine blattartige Verbreitung<br />

von ca. 2 mm Breite.<br />

♂ ca. 16-19 mm<br />

♀ ca. 17-21 mm<br />

In Nordamerika beheimatet und<br />

gilt dort als Schädling der die<br />

Samenausbeute von<br />

Koniferenzuchten reduziert.


- 71 -<br />

Über weite Teile Europas wurde diese Art eingeschleppt, erstmals in Deutschland im<br />

Jahr 2006.<br />

Des Weiteren wurden im Pflanzsubstrat einer Dattelpalme schwarz erscheinende<br />

Insekten auffällig. Junge Nymphenstadien einer Kurzfühlerschrecke die zur Familie<br />

der Romaleidae zählen. Die Nymphen konnten als Romalea microptera (Beauvois)<br />

identifiziert werden<br />

Kurzsteckbrief:<br />

Herkunft: in Florida beheimatet<br />

1 Generation / Jahr<br />

5 Larvenstadien bis zum adulten Tier, was bis zu 7 cm groß werden kann<br />

Eiablage im Herbst, März Schlupf der Nymphen, adulte Tiere im Juli-August<br />

Im Nymphenstadium<br />

ist die Zeichnung von<br />

Romalea microptera<br />

schwarz mit<br />

orangenen, gelben<br />

oder roten Streifen.<br />

In Louisiana sind sie<br />

bekannt unter den<br />

Trivialnamen<br />

„diabolo“, black<br />

diabolo“ oder „Devil<br />

Horse“.<br />

Von drei Nymphen im ersten Larvenstadium konnten wir eine Nymphe bis zum<br />

fünften Larvenstadium „durchzüchten“ und die Entwicklung genauer beobachten.<br />

Salatherzen, Brombeerstrauchblätter, Mirabellen und Trockenfischfutter zählten zur<br />

bevorzugten Nahrung.<br />

Klimawandel und Globalisierung des Handels werden uns zukünftig auch weitere<br />

„Exoten“ bescheren, die uns diagnostisch fordern, wobei auch die Routine<br />

Diagnosen gewissenhaft und sorgfältig gestellt werden.<br />

(Dr. U. Hakl)


3.5 Diagnostik Nematologie<br />

- 72 -<br />

Wie erwartet, ist ein Anstieg der Untersuchungen auf zystenbildende Nematoden in<br />

<strong>2011</strong> durch die umzusetzende Verordnung zur Durchführung der Erhebung auf<br />

Kartoffelzystennematoden erfolgt.<br />

Von den insgesamt 2.019 Proben waren 1.163 Proben auf Kartoffelzysten-<br />

Nematoden (KN) und 856 auf Rübenzysten-Nematoden (RN) zu untersuchen.<br />

Jahr<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

2009<br />

Untersuchungen auf RN-KN-Zysten<br />

1700 1750 1800 1850 1900 1950 2000 2050<br />

Anzahl Proben<br />

Eine ordnungsgemäße Aufbereitung der vielfältigen Proben ist Voraussetzung für<br />

eine sichere Bestimmung der Nematoden, da es auch hier um die Absicherung des<br />

Auffindens von Quarantäneschaderregern geht.<br />

Keine Zysten<br />

Ohne lebenden<br />

Inhalt<br />

Befallsfrei Befallsfrei<br />

(Zystenanzahl ohne<br />

lebenden Inhalt)<br />

Kartoffelzysten<br />

mit lebenden<br />

Inhalt (Eier u. Larven)<br />

Befall<br />

Artbestimmung<br />

Biotest<br />

(Pathotypenbestimmung)<br />

Vorgehensweise bei der Untersuchung zur Erhebung von Kartoffelzysten<br />

Wie in der Abbildung dargestellt, zieht ein Befall weitere Untersuchungen nach sich.<br />

Eine sichere Artbestimmung kann nur durch geschultes und fachlich versiertes<br />

Personal erfolgen. Um dies abzusichern werden die angebotenen Schulungs- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten über das Julius Kühn-Institut (Workshops) genutzt.


- 73 -<br />

Eine weitere Steigerung der Untersuchungszahlen bei den „freilebenden“ Nematoden<br />

ist aus der unten stehenden Grafik ersichtlich. Hierbei kamen mit 50 %<br />

Untersuchungen aus den Bereichen Gemüsebau, Obstbau und aus dem<br />

Nematoden-Monitoring-Substrate, die anderen Untersuchungsproben verteilten sich<br />

auf die Bereiche Ackerbau und Pflanzengesundheitsdienst.<br />

Jahr<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

1456<br />

1143<br />

1149<br />

Untersuchung auf freilebende Nematoden (einschließlich<br />

Gallenbildende-,Stängel- und Blattnematoden)<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600<br />

Anzahl Proben<br />

Um den Ausfall von Möhrenkulturen (im Jahr 2010 bis zu 30 %) zu vermeiden,<br />

wurden die Flächen vor der Aussaat intensiv beprobt und auf möhrenschädigende<br />

Nematoden untersucht.<br />

Durch diese Maßnahmen können die Anbauer kritische Flächen meiden und somit<br />

Verluste besser einschätzen und umgehen.<br />

Dass dahingehend ein Umdenken stattgefunden hat, kann man anhand der<br />

steigenden Untersuchungszahlen erkennen.<br />

(Dr. U. Hakl)


4 Warndienst<br />

- 74 -<br />

4.1 Darstellungen im Internet<br />

ISIP-Angebot <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Der Pflanzenschutzdienst betreut redaktionell die nordrhein-westfälische Startseite<br />

der Internetplattform www.ISIP.de (Informationssystem Integrierte<br />

Pflanzenproduktion). Das Angebot wird getragen durch die Zusammenarbeit der<br />

Beratungsträger für Pflanzenproduktion in den Bundesländern<br />

(<strong>Landwirtschaftskammer</strong>n und Landesanstalten) und Fachinstitutionen des Bundes.<br />

Das ISIP-Angebot umfasst mittlerweile etwa 800 Seiten mit Basisinformationen<br />

(Infothek) und über 2.000 Seiten mit Monitoring- und Prognoseergebnissen<br />

(Entscheidungshilfen), die von allen Bundesländern gemeinsam betreut und gepflegt<br />

werden.<br />

<strong>Nordrhein</strong>-Westfälische Startseite im Januar 2012<br />

Zusätzlich wurden von den Mitarbeitern der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> im Jahr <strong>2011</strong> über 800 aktuelle Meldungen in ISIP eingestellt. Über 500<br />

PDF-Dokumente mit Warnhinweisen und Mittellisten stehen zum Download zur<br />

Verfügung. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden ca. 20.000 Besuche mit ca. 70.000 Seitenaufrufen<br />

verzeichnet. Je nach Wochentag finden etwa 100 Besuche statt, wobei am Montag<br />

und Dienstag am häufigsten genutzt wird. Maximal wurden 180 Besuche gezählt, es<br />

gab keinen Tag ohne Seitenaufruf. Insgesamt nutzten 7.500 eindeutige Besucher<br />

das Angebot.


- 75 -<br />

Das Beratungsangebot ist in vier Rubriken unterteilt: "Regionales" mit aktuellen<br />

Empfehlungen der beteiligten Länder, "Entscheidungshilfen" mit interaktiven<br />

Prognosemodellen und Befallserhebungen, "Infothek" mit Basisinformationen und<br />

Pflanzenschutzmitteltabellen sowie "Versuchsberichte" in einer recherchierbaren<br />

Datenbank mit z.B. Landessortenversuchen einiger Bundesländer.<br />

Auf der Startseite sind die jeweils zwölf aktuellsten, mehrfach in der Woche<br />

bereitgestellten Meldungen in chronologischer Reihenfolge abgebildet, um die<br />

Neuheiten immer auf den ersten Blick zu sehen. Längerfristige Hinweise können<br />

ebenfalls auf der Startseite platziert werden.<br />

Die regionalen Unterseiten umfassen Ackerbau, Allgemeines zum Pflanzenbau,<br />

Allgemeines zum Pflanzenschutz, Grünland und Futterbau, Gemüsebau, Obstbau<br />

und Zierpflanzenbau. Sehr guten Zuspruch finden die Listen mit zugelassenen und<br />

genehmigten Pflanzenschutzmitteln im Gartenbau.<br />

Die Meldungen, auch zu Veranstaltungsterminen, können mit Bildern, Tabellen und<br />

Grafiken ergänzt werden. Auch Verknüpfungen zu anderen Inhalten des ISIP-<br />

Angebotes sowie zu externen Internetseiten sind möglich.<br />

Unterseite Entscheidungshilfen im Dezember 2012<br />

Mittlerweile hat sich auch ein umfangreiches Angebot an Entscheidungshilfen für die<br />

Ackerkulturen sowie für den Obst- und Gemüsebau etabliert. Die<br />

Entscheidungshilfen werden grundsätzlich vor einer Freischaltung über mehrere<br />

Jahre hinweg in den Bundesländern mit Versuchen überprüft (Validierung). Auch<br />

nach der Einführung in die Beratungspraxis wird die Validierung durch begleitende<br />

Untersuchungen fortgeführt.


- 76 -<br />

Im Projekt "Einsatz von Geografischen Informationssystemen im Internet zur<br />

Optimierung von Entscheidungshilfesystemen“, das in Kooperation mit dem ISIP e.V.<br />

durchgeführt wird, wurden wichtige Projektteile abgeschlossen. Das wichtigste, nach<br />

außen deutlich sichtbare Ergebnis war die Einführung von Karten der<br />

Entwicklungsstadien und von Risikokarten in ISIP. Mit diesen Karten ist ein schneller<br />

Überblick über das Wachstum und das Infektionsgeschehen auf der Basis von<br />

Wetterdaten möglich.<br />

Karte Infektionsbedingungen und Spritzstart Krautfäule<br />

Karte des Niederschlagsradars


- 77 -<br />

Neu ist im Wetterbereich das Niederschlagsradar. Hier kann sowohl die<br />

Tagessumme wie auch die Niederschlagsintensität angezeigt werden. Die ist<br />

besonders hilfreich, da die Messung der Niederschläge immer nur punktuell erfolgen<br />

kann. Das Niederschlagsradar zeigt hingegen die flächige Ausbreitung der<br />

Niederschlagsgebiete.<br />

Besonders interessant für den Nutzer ist die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung<br />

seines ISIP-Zugriffs. Über den Bereich „mein ISIP“ können häufig genutzte Seiten<br />

(Favoriten) mit wenigen Mausklicks erreicht werden. Auch die gewünschten<br />

Prognosen, Hinweisdienste und Benachrichtigungen bei wichtigen Ereignissen<br />

können hier festgelegt werden. So kann das genutzt werden, was auch wirklich<br />

benötigt wird. Dieser Bereich wird momentan gezielt verbessert, um einen noch<br />

einfacheren, auf den Nutzer zugeschnittenen Zugriff zu ermöglichen.<br />

(Dr. A. Dissemond)<br />

4.1.1 Wetterdaten<br />

Im Berichtsjahr <strong>2011</strong> standen dem Pflanzenschutzdienst als Mitglied der ZEPP-<br />

Arbeitsgruppe der Pflanzenschutzdienste (Zentralstelle für Entscheidungshilfen und<br />

Programme im Pflanzenschutz) aufbereitete Wetterdaten von 17 abonnierten<br />

Stationen des Deutschen Wetterdienstes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zur Verfügung. Alle<br />

Wetterdaten des DWD enthalten zwei Tage prognostisches Wetter, was für<br />

Vorhersagen und Prognosen besonders wichtig ist.<br />

Außerdem nutzte der Pflanzenschutzdienst Wetterdaten von 14 eigenen und privaten<br />

Wetterstationen (LUFFT, Metos, TOSS), die zum großen Teil in Obstanbaugebieten<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s stationiert sind. Diese Daten werden auf Plausibilität geprüft,<br />

mit der Datenbank „Agmeda-Win“ bearbeitet und dem ISIP-Server<br />

(“Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion“) zur Verfügung gestellt. Diese<br />

Daten können für vorhandenen Simulations- und Prognosemodelle des PASO-<br />

Pakets genutzt werden und die Berater haben, über die interne Wetterseite von ISIP,<br />

Zugriff auf alle Wetterdaten aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />

Darüber hinaus hatte der Pflanzenschutzdienst über die Zusammenarbeit mit der<br />

ProPlant-GmbH Zugriff auf Wetterdaten von insgesamt 29 DWD-Stationen in ganz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Diese Daten sind im Internet einer bestimmten Benutzergruppe<br />

über proPlant Climate <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW verfügbar.<br />

(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)<br />

4.1.2 Prognosemodelle<br />

Über das Prognose-Paket PASO (Prognose Agrarischer Schadorganismen) wurden<br />

folgende Simulations- und Prognoseprogramme intensiv für den Warndienst und die<br />

Beratung von den Fachbereichen Ackerbau und Grünland, Gemüsebau und Obstbau<br />

genutzt.<br />

• Feuerbrandprognose FEUERBRA nach BERGER<br />

• Feuerbrandprognose MARYBLIGHT nach Moltmann<br />

• POMSUM (Temperatursummenmodel)<br />

• Apfel-Schorf-Simulation SIMSCAB<br />

• PSIROS - Möhrenfliege Psila rosae<br />

• DELRAD - Kohlfliege Delia radium


- 78 -<br />

• DELANT - Zwiebelfliege Delia antiqua<br />

• CYDIASUM (Apfelwickler)<br />

• SIMPHYT<br />

• FOLPHY<br />

• Negativprognose Kraut- und Knollenfäule<br />

• SIMCERC und ONTO<br />

• CERCBET<br />

Entsprechende Modelle des Programmpaketes PASO waren weiterhin unter dem<br />

gemeinschaftlichen Angebot der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>n, “Informationssystem<br />

Integrierte Pflanzenproduktion“, www.isip.de, nutzbar.<br />

Ein Teil der regional erhobenen Wetterdaten der eigenen Stationen des<br />

Pflanzenschutzdienstes wurden für das Schorf-Simulationsmodell -Schorf Expert-<br />

nach Dr. WELTE genutzt.<br />

(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)<br />

4.2 Schorfwarndienst<br />

Der Schorfwarndienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> lieferte in der Zeit vom 11. März <strong>2011</strong> bis<br />

zum 14. Juni <strong>2011</strong> insgesamt 18 Warnmeldungen per E-Mail oder Fax an die<br />

abonnierenden Betriebe. Während des „Schorfjahres“ <strong>2011</strong> wurde das Simulations-<br />

Modell Schorf-Expert (Farm Software GmbH von Dr. H. Welte) mit Daten von<br />

14 Wetterstationen ausgewertet. Neu installiert wurde die Schorfprognose im Internet<br />

auf www.isip.de. In einer Übersichtstabelle werden die Schorfinfektionswerte aller 14<br />

Wetterstationen dargestellt. Die Daten werden vier Mal am Tag automatisch<br />

aktualisiert, so dass die Anbauer auch am Wochenende und an Feiertagen<br />

durchgehend mit aktuellen Werten versorgt werden.<br />

Die Hauptinfektionstermine für den Schorf waren an allen Standorten der Zeitraum<br />

31. März bis 02. April, 04.-06. und 27.-29. April sowie 16. bis 17. Mai.<br />

(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)<br />

4.3 Pflanzenschutz-Warndienst - Ackerbau<br />

Kohltriebrüssler und Rapsglanzkäfer im Raps<br />

Das aktuelle Auftreten von Schaderregern im Raps wurde von den regionalen<br />

Pflanzenschutzberatern im Zeitraum vom 14. März bis 28. März <strong>2011</strong> kontrolliert.<br />

Anhand dieser Erhebungen besteht die Möglichkeit aktuelle<br />

Pflanzenschutzempfehlungen für die Praxis zu geben.<br />

Die Kontrollen erfolgen Mithilfe von Gelbschalen, die frühzeitig im Raps aufgestellt<br />

werden. Die ersten wärmeren Tage (in manchen Jahren schon im Februar) lösen<br />

häufig schon stärkeren Zuflug der Rapsstängelrüssler und des Kohltriebrüsslers aus.<br />

Nach einem langen Winter flogen die Triebrüssler in <strong>2011</strong> bei ansteigenden<br />

Temperaturen zwischen dem 12. und 15. März und erneut ab dem 20. März zu. Im<br />

Frühjahr <strong>2011</strong> wurden im Unterschied zu den Vorjahren auch bei deutlich geringeren<br />

Gelbschalenfangzahlen relativ hohe Larvebefallszahlen in den Stängeln beobachtet.<br />

In den Jahren 2009 und 2010 war ein Befallsanstieg des Rapsglanzkäfers im<br />

Vergleich zu den Vorjahren spürbar. In <strong>2011</strong> wurde die Schadschwelle häufig


- 79 -<br />

erreicht, im Unterschied zu anderen Regionen gab es in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> aber<br />

nur in Ausnahmefällen extremen, schwer kontrollierbaren Glanzkäferbefall.<br />

Ort<br />

Auftreten von Rüssel- und Glanzkäfern in NRW <strong>2011</strong><br />

Fänge bis 14.03.<strong>2011</strong> Fänge 14.03.-21.03.11 Fänge 21.03. - 28.03.11 Summe<br />

Großer<br />

Raps-<br />

stängel-<br />

rüssler<br />

Trieb-<br />

rüs-<br />

sler<br />

Glanzkäfer<br />

Großer<br />

Raps-<br />

stängelrüssler <br />

Triebrüssler <br />

Glanzkäfer<br />

Großer<br />

Raps-<br />

stängelrüssler<br />

Trieb-<br />

rüs-<br />

sler<br />

Glanz-<br />

käfer<br />

Großer<br />

Raps-<br />

stängelrüssler<br />

Wachendorf 0 19 75 1 1 11 8 9 171 9 29 257<br />

Buschhofen 3 13 103 2 1 7 0 1 64 5 15 174<br />

Witterschlick 4 22 259 1 1 28 2 10 195 7 33 482<br />

Hersel 0 1 59 3 1 26 2 1 23 5 3 108<br />

Hersel-Fähre 1 6 107 0 0 29 3 4 58 4 10 194<br />

Ratingen 0 0 13 0 0 5 0 6 86 0 6 104<br />

Duisburg-Serm 0 0 2 0 0 4 0 2 0 2 6<br />

Blasheim 0 0 0 0 1 8 0 3 15 0 4 23<br />

Preußisch Ol. 0 0 0 0 0 14 0 5 30 0 5 44<br />

Dortmund 0 3 42 0 1 25 0 36 30 0 40 97<br />

Schwerte 0 1 24 0 0 34 0 3 45 0 4 103<br />

Holzwickede 0 0 11 0 0 14 0 16 23 0 16 48<br />

Salzkotten 0 5 0 0 4 0 0 3 7 0 12 7<br />

Balve 0 0 0 1 2 3 10 47 10 11 49 13<br />

Hemer 0 0 0 1 0 8 2 7 12 3 7 20<br />

Menden 0 0 81 0 1 72 0 2 70 0 3 223<br />

Neuenrade 1 4 2 1 6 3 10 11 50 12 21 55<br />

Sümmern / Grü. 0 0 35 0 3 140 0 4 350 0 7 525<br />

Sümmern / Mon. 0 0 0 0 2 13 0 7 30 0 9 43<br />

Sümmern / Voss 0 0 17 0 0 91 0 2 200 0 2 308<br />

Havixbeck 0 1 20 0 1 19 0 13 85 0 15 124<br />

Aachen 0 6 25 0 6 25<br />

Everswinkel 0 2 14 0 6 5 2 18 32 2 26 51<br />

Vinxel 0 0 9 0 0 4 4 7 41 4 7 54<br />

Stieldorf 0 1 12 7 3 30 8 7 69 15 11 111<br />

Everswinkel 0 3 25 0 4 60 0 8 20 0 15 105<br />

Halle 0 0 0 0 0 3 2 28 255 2 28 258<br />

Wadersloh 0 5 10 0 4 32 0 16 62 0 25 104<br />

Rheda-Wied. 0 2 3 0 2 12 3 42 135 3 46 150<br />

Exter 0 2 8 0 2 6 0 5 2 0 9 16<br />

Reken 0 0 2 0 5 0 2 8 0 2 13 2<br />

Velen 0 0 3 0 0 8 1 15 0 1 15 11<br />

Triebrüssler <br />

Glanzkäfer


- 80 -<br />

Alpen 0 0 2 0 0 8 0 0 16 0 0 26<br />

Bad Sassendorf 0 1 25 0 0 8 0 4 60 0 5 93<br />

Möhnesee 0 0 0 0 0 3 0 1 100 0 1 103<br />

Horn 0 3 3 0 0 5 0 5 50 0 8 58<br />

Borgentreich 20 5 0 45 15 0 10 25 3 75 45 3<br />

Brakel 0 0 0 20 0 0 5 5 5 25 5 5<br />

Marienmünster 0 0 0 10 5 0 10 5 8 20 10 8<br />

Neukirchen-Vluyn 0 0 5 0 2 54 0 3 52 0 5 111<br />

Nordkirchen 0 0 0 0 8 100 0 14 100 0 22 200<br />

Riesenbeck 0 0 4 0 0 9 0 2 15 0 2 28<br />

Durchschnitt 1 2 24 2 2 22 2 10 64 5 14 107<br />

Fett = Schadschwelle überschritten<br />

Zudem ist die Pyrethroidresistenz nach wie vor ein Thema. Verminderte<br />

Glanzkäferwirkungen haben sich in den vergangenen Jahren in der Fläche in<br />

Deutschland und auch in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> deutlich ausgebreitet. Sie ist<br />

mittlerweile flächendeckend nachgewiesen.<br />

Aufgrund dieser Resistenzproblematik wurden im Rahmen eines bundesweiten<br />

Monitorings 64 Rapsglanzkäferpopulationen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> untersucht. Die<br />

Käfer wurden auf ihre Sensitivität gegenüber den Wirkstoffen Etofenprox, tau-<br />

Fluvalinat, alpha-Cyhalothrin und Thiacloprid getestet.<br />

Drahtwurm in Mais<br />

Ein Schädling der in den letzten Jahren zumindest regional zunehmend an<br />

Bedeutung gewinnt, ist der Drahtwurm. Die Bekämpfungsmöglichkeiten sind sehr<br />

beschränkt bzw. in einigen Kulturen gar nicht vorhanden. Für die Kultur Mais wurde<br />

zur Einschätzung des dadurch entstandenen Drahtwurmschadens in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> eine Umfrage durchgeführt. Das Ergebnis dieser Umfrage wird in der<br />

folgenden Tabelle dargestellt.<br />

Einschätzung des Schadens<br />

durch Drahtwurm an Mais in 2010<br />

Gesamtfläche Mais 225.274<br />

ha %<br />

keine Schäden 217.024 96,3<br />

0-5 % geschädigte Pflanzen 5.435 2,4<br />

5-25 % geschädigte Pflanzen 1.985 0,9<br />

über 25 % geschädigte Pflanzen 830 0,4<br />

davon Fläche mit Umbuch 240 0,1<br />

Fläche mit Verzicht auf Maisanbau 1.145 0,5<br />

wegen Drahtwurm<br />

Fläche mit Santana behandelt 59 0,03


- 81 -<br />

Außerdem wurde bereits im zweiten Jahr am bundesweiten Drahtwurmmonitoring<br />

der Syngenta teilgenommen. Es wurden an 14 verschiedenen Standorten (acht im<br />

Rheinland, sechs in <strong>Westfalen</strong>) Ende April/Anfang Mai Fallen mit unterschiedlichen<br />

Lockstoffen aufgestellt. Die Lockstoffe wurden im Beobachtungszeitraum 2x<br />

erneuert. Wie schon im Vorjahr wurden an dem Standort Hennef (südliches<br />

Rheinland) mit Abstand die meisten Käfer gefangen, erstmals sogar zwei Käfer der<br />

Art Agriotes sordidus, die gegenüber den anderen Arten eine deutlich kürzere<br />

Entwicklungszeit haben. Trotz der hohen Fangzahlen sind an diesem Standort<br />

jedoch keine Schäden im Feldbestand aufgetreten.<br />

Blattläuse als Virusvektoren<br />

Im Hinblick auf eine mögliche Resistenz von Getreideblattläusen gegenüber<br />

Pyrethroiden hat sich der Pflanzenschutzdienst in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> an einem<br />

bundesweiten Monitoring beteiligt. Eine Population im Kreis HX wurde getestet.<br />

(U. Furth)


- 82 -<br />

5 Versuche und Erfahrungen<br />

5.1 Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln<br />

5.1.1 Amtliche Mittelprüfung und Auftragsversuche<br />

im Ackerbau<br />

Vergleicht man die Zahl der aktuell durchgeführten Zulassungsprüfungen mit denen<br />

der Vorjahre, wird sehr schnell deutlich, dass die Pflanzenschutzindustrie auch in<br />

<strong>2011</strong> auf der Suche nach neuen Wirkstoffen nicht wirklich vorangekommen ist.<br />

Erneut ist in diesem Segment der Prüfumfang gegenüber dem Vorjahr um fast 25 %<br />

zurückgegangen. Dafür hat die Anzahl der Auftragsversuche, die vorwiegend für die<br />

Marketingabteilungen der Firmen durchgeführt werden, nochmals um 14 %<br />

zugenommen. Unsere eigenen Demonstrations- und Informationsversuche (D & I),<br />

die in den vergangenen Jahren eher ausgedehnt wurden, mussten wieder<br />

zurückgefahren werden. Grund hierfür war hauptsächlich die aufwendigeren<br />

Fragestellungen und die Ausdehnung der Versuchsaktivitäten in den<br />

arbeitsintensiveren Kulturen wie etwa die Kartoffeln.<br />

Während in den Vorjahren die Zahl der Herbizid- und Fungizidanwendungen in etwa<br />

gleich waren, ist langsam eine Verschiebung zu Gunsten der Fungizidversuche zu<br />

beobachten. Selbst in Mais, der bislang ohne Behandlungen auskam, werden seit<br />

drei Jahren erfolgreiche Versuche gegen Pilzkrankheiten durchgeführt. Die<br />

Verwertbarkeit von Versuchen ist allerdings in hohem Maße abhängig vom<br />

Witterungsverlauf. Durch die extrem lang anhaltende Trockenphase in den<br />

Hauptwachstumsmonaten Mai und Juni konnten insbesondere bei den<br />

Fungizidversuchen wegen ausbleibender Infektionen einige Versuche nicht<br />

erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

Im Bereich der Insektizide wurden im Rahmen der amtlichen Mittelprüfung <strong>2011</strong><br />

wieder Freilandversuche zur Saatgutbeizung sowie als Spritzanwendungen<br />

durchgeführt. Der Versuchsumfang hat gegenüber 2010 auf Grund der aktuellen<br />

Resistenzproblematik erneut zugenommen.<br />

Die starke Dominanz des Getreides hat im Versuchswesen insgesamt etwas<br />

eingebüßt, wenn gleich die Zahl der Beizmittelprüfungen hier in den vergangenen<br />

beiden Jahren deutlich zugenommen hat. Das hängt aber in erster Linie zusammen<br />

mit neu aufgelegten Versuchsprogrammen, bei denen möglichst schnell die gesamte<br />

Palette der relevanten samenbürtigen Krankheiten geprüft werden sollen. Neben den<br />

Freilandprüfungen werden parallel dazu auch Klimakammer- und Triebkraftversuche<br />

durchgeführt. Erfolgreich geprüft wurden auch wieder insektizide Beizen gegen<br />

virusübertragende Blattläuse in Gerste und Weizen. Auffallend rückläufig ist die Zahl<br />

der Herbizidprüfungen im Getreide. Weil keine neuen herbiziden Wirkstoffe in<br />

Aussicht sind, beschränkt sich der versuchsmäßige Einsatz vorwiegend auf<br />

Kombinationen aus altbekannten Wirkstoffen. Auch wenn mit neuen<br />

Formulierungstechnologien dadurch Wirkungsverbesserungen erzielt werden,<br />

bringen sie im Hinblick auf vorhandene Resistenzen kaum wirkliche Verbesserungen.<br />

Dieser Problematik wird in den D & I-Versuchen verstärkt nachgegangen. Bei den<br />

Fungizidprüfungen ist ein ähnlicher Trend festzustellen. Nachdem die neue<br />

Wirkstoffgruppe der Carboxamide jetzt in den Markt eingeführt wurde, verlassen sie<br />

den Bereich der Zulassungsprüfungen und tauchen verstärkt bei den<br />

Auftragsversuchen auf.


- 83 -<br />

Im Getreide waren auch Insektizidversuche gegen Blattläuse durchzuführen, sowohl<br />

gegen einfache Saugschädlinge als auch gegen Virusvektoren, die dann einen<br />

höheren Bonituraufwand erfordern.<br />

Der Schwerpunkt der Kartoffelversuche hat sich in den vergangenen zwei Jahren<br />

stärker ins Rheinland verlagert. Insbesondere der Umfang der Auftragsversuche hat<br />

gegenüber dem Vorjahr nochmals zugenommen. Ein Schwerpunkt sind die<br />

Beizmittelprüfungen gegen Rhizoctonia und Silberschorf. Anders als beim Getreide<br />

werden die Präparate zusätzlich mit verschiedenen Applikationsverfahren geprüft.<br />

Neu hinzugekommen ist neben dem bekannten stationären ULV-Verfahren oder der<br />

Beizung beim Legen an der Pflanzmaschine die Furchenbehandlung. Die Applikation<br />

erfolgt hier in ähnlicher Weise beim Pflanzen mit der gleichen Sprüheinrichtung an<br />

der Pflanzmaschine, jedoch mit speziellen Zungendüsen. Durch diese wird die<br />

Spritzbrühe nicht wie sonst üblich auf die Knollen gesprüht, sondern auf das Erdreich<br />

der aufgezogenen Pflanzfurche. Wegen möglicher Auflaufschäden muss ein direkter<br />

Kontakt der Kartoffelknolle mit den Beizmitteln verhindert werden. Da alle<br />

Beizverfahren zur besseren Vergleichbarkeit zum Teil in einen Versuch gepackt<br />

werden, ist die Versuchsdurchführung sehr aufwendig und anspruchsvoll, weil die<br />

Versuchsflächen mehrfach überfahren werden müssen. Darüber hinaus erfordern<br />

diese Versuche einen hohen Bonituraufwand, da ein Teil des Erntegutes vor der<br />

Abschlussbonitur eingelagert werden muss. In diesem Zusammenhang müssen auch<br />

die Beizversuche gegen Erwinia genannt werden. Wie schon im vergangenen Jahr<br />

wurden wieder an zwei Standorten Versuche gegen diesen Schaderreger<br />

durchgeführt. Die Infektion sollte diesmal durch das Besprühen der Knollen mit einer<br />

Sporenlösung in der offenen Pflanzreihe gefördert werden. Durch die anhaltende<br />

Trockenphase im Sommer konnte jedoch nur am Beregnungsstandort in Bonn-<br />

Troisdorf die Infektion gelingen. Hier war scheinbar auch eine höhere<br />

Grundbelastung mit diesem Schaderreger im Boden, da in weiteren Versuchen an<br />

diesem Standort ebenfalls Erwinia aufgetreten ist. Die größte Bedeutung haben aber<br />

die Versuche zur Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule und zunehmend auch die<br />

gegen Alternaria. Die bereits erwähnte lange Trockenphase im Sommer hat aber<br />

eine zeitige Infektion mit Krautfäule verhindert. Selbst nach mehrmaliger Beregnung<br />

am Standort Troisdorf kam es erst spät zu einer Infektion, vorwiegend in den<br />

Kontrollen. Neu hinzugekommen sind die Versuche zur Keimhemmung durch den<br />

Einsatz von Maleinsäurehydrazid. Auch diese Versuche sind sehr zeitaufwendig, weil<br />

nach der Ernte zunächst die Einlagerung erfolgt, die Bonituren auf das<br />

Keimverhalten aber erst zu zwei Terminen im Winter durchzuführen sind. Erhoben<br />

werden die Parameter Keimanzahl, -länge, -gewicht, Triebe pro Auge wie auch die<br />

Knollengewichte vor und nach der Einlagerung.<br />

Die Mehrzahl der Pflanzenschutzversuche im Mais sind Herbizidanwendungen. Im<br />

Vordergrund steht die Bekämpfung von Hirsen, nicht zuletzt deswegen, weil<br />

zunehmende mehrere Hirsearten auf der gleichen Fläche auftreten. Das macht den<br />

Herbizideinsatz komplizierter, da gute Wirkungsgrade nur noch mit entsprechenden<br />

Wirkstoff- oder Mittelkombinationen zu erzielen sind. Dieser Problematik wird<br />

hauptsächlich in den D & I-Versuchen und teilweise auch in Auftragsversuchen<br />

nachgegangen. Die Fungizidversuche im Mais werden ausnahmslos in <strong>Westfalen</strong><br />

durchgeführt. Durch die höhere Anbaudichte herrscht dort die größere<br />

Infektionswahrscheinlichkeit, zudem ist nur an diesem Standort entsprechende<br />

Versuchstechnik vorhanden, um hohe Maisbestände zu behandeln.<br />

Die Mehrzahl der Rapsversuche wurde in <strong>Westfalen</strong> durchgeführt. Bei den<br />

Beizversuchen waren die Bekämpfungsschwerpunkte gegen Blattläuse, Erdfloh und<br />

gegen die Kohlfliege. Besonders umfangreich war in <strong>2011</strong> aber der Prüfumfang der


- 84 -<br />

Spritzanwendungen. Alle Versuche gegen Rapsglanzkäfer, Kohltriebrüssler,<br />

Stängelrüssler und Kohlschotenmücke konnten erfolgreich durchgeführt werden.<br />

Auch wenn die Anbaubedeutung von Leguminosen eher gering ist, wurden in <strong>2011</strong><br />

wieder Versuche in diesen Kulturen angelegt. In Felderbsen stand in den<br />

vergangenen zwei Jahren die Bekämpfung der Grünen Erbsenblattlaus im<br />

Vordergrund. In beiden Jahren konnte bei jeweils starkem Besatz die Vorzüglichkeit<br />

des Mittels Pirimor belegt werden. Die zusätzliche Kombination mit einem<br />

Strobilurinfungizid brachte keine positiven Effekte. Erstmals wurde die Sojabohne mit<br />

ins Versuchprogramm aufgenommen. Am Versuchsschwerpunkt Kerpen-Buir wurden<br />

hierzu mehrere Sorten mit unterschiedlichen Reifezeitpunkten sowie ein Block für<br />

eine Herbizidprüfung ausgesät. Zur Vogel- und Kaninchenabwehr ist eine Abdeckung<br />

der Versuchsparzellen mit Flies bis zu einer Wuchshöhe von etwa 15 cm<br />

unumgänglich. Die Beerntung zeigte, dass spät abreifende Sorten für unsere<br />

Klimaregionen kaum geeignet sind. In Ackerbohnen konnten wegen fehlender<br />

Anbauflächen keine Versuche angelegt werden.<br />

Zu den jährlich wiederkehrenden Aufgaben zählt die Durchführung von<br />

Schneckenversuchen. Hierbei handelt es sich immer um Freilandprüfungen.<br />

Differenziert wird vom Antragsteller aber, ob der Versuch unter natürlichen<br />

Bedingungen in einer Praxisfläche oder in entsprechend aufgestellten<br />

Schneckenkästen mit jeweils einer fest definierten Anzahl eingesetzter Schnecken<br />

erfolgen soll. Beide Varianten wurden in <strong>2011</strong> in Zuckerrüben und Winterraps<br />

beantragt. Bei den Prüfmitteln handelt es sich in der Regel um metaldehyd- oder<br />

Eisen-III-phosphat-haltige Köder in optimierter Formulierung. Die größte Problematik<br />

ist das Finden geeigneter Versuchsflächen, da Schnecken im Feldbestand häufig am<br />

Rand oder nur nesterweise auftreten. Alle Versuche wurden aber erfolgreich<br />

durchgeführt.<br />

(K.-J. Behr, U. Furth)<br />

5.1.2 Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau<br />

Nematodenresistente/tolerante Zuckerrübensorten (Fortschritte in Ertrag und<br />

Qualität)<br />

Aus der Fülle der D+I Versuche, die <strong>2011</strong> im Zuckerrübenanbau durchgeführt<br />

wurden, sollen im Folgenden die Versuche rund um die zystenbildenden<br />

Rübennematoden Heterodera schachtii dargestellt werden.<br />

Durch die Züchtung von nematodenresistenten oder -toleranten Zuckerrübensorten<br />

wurde ein weiterer wichtiger Baustein im Nematodenmanagement gelegt. Das Ziel<br />

der weiteren Züchtungsarbeit liegt jetzt vor allem in einer Verbesserung dieser<br />

Sortentypen in Hinblick auf die innere Qualität (Zuckergehalt, Saftreinheit) der<br />

Rüben. Die Zahl jährlich neu zugelassener Sorten verdeutlicht dies. Über die D+I<br />

Versuche der Arbeitsgemeinschaft Zuckerrübenanbau (Rheinischen Rübenbauer-<br />

Verband, Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> und<br />

Zuckerindustrie P&L) werden hier für die Praxis Entscheidungshilfen erarbeitet<br />

(Bild 1).<br />

Auf sieben Standorten mit Nematodenbefall wurde neben einer Standardsorte ohne<br />

Resistenz und Toleranz ein Sortiment aus resistenten und toleranten Sorten<br />

angebaut. Da resistente Sorten momentan nur noch von einem Züchterhaus<br />

weiterverfolgt werden, stand <strong>2011</strong> nur noch die Sorte Nemata in den Versuchen.<br />

Nematodentoleranten Zuckerrübensorten werden mittlerweile von allen


- 85 -<br />

Züchterhäusern angeboten. In den Versuchen standen bei den toleranten Rüben<br />

neben der schon langjährig im Anbau befindlichen Sorte Pauletta (tolerante<br />

Vergleichssorte) die Sorten Theresa KWS, Belladonna KWS, Adrianna KWS, Kühn,<br />

Hella, Keppler und Kristallina KWS. Die beiden zuletzt genannten Sorten sind<br />

Neuzulassungen aus <strong>2011</strong>. Im Mittelpunkt der Auswertungen bei diesen Sorten<br />

stand die Frage, wie die Leistung der nematodentoleranten Sorten und hier vor allem<br />

die der neuen Sorten unter geringem bzw. latentem Nematodenbefall zu bewerten<br />

sind.<br />

Die nematodenresistente Sorte Nemata überzeugte <strong>2011</strong> erneut durch ihre sehr gute<br />

Leistung bei der Nematodenbekämpfung. Im Durchschnitt der ausgewerteten<br />

Versuche wurde eine Absenkung der Nematodenpopulation um rund 50 % erreicht.<br />

Die Sorte ist damit weiterhin eine Anbaualternative für hoch belastete<br />

Nematodenstandorte. Auch im bereinigten Zuckerertrag lag die Sorte 8 % über der<br />

Standardsorte, erreichte aber bei den meist nur latenten Befallsbedingungen nicht<br />

das Niveau der neuen toleranten Sorten.<br />

Auf Grund der sortenspezifischen Wuchsform (alle bisher zugelassenen resistenten<br />

Sorten besitzen nur kleine meist am Boden anliegende Blattmasse) wurde <strong>2011</strong> das<br />

Ertragsverhalten der resistenten Sorte genauer untersucht. Alle bisherigen Versuche<br />

wurden, entsprechend der Sortenversuche bei Zuckerrüben, nur dreireihig angelegt.<br />

Die Vermutung lag daher nahe, dass der kleinwüchsige Sortentyp, wenn er zwischen<br />

großen, blattreichen Sorten steht, negative Ertragseinflüsse (Randeffekte) erleidet.<br />

Aus diesem Grund wurde auf einem Standort die resistente Sorte sechsreihig<br />

ausgesät. Bei der Ernte wurden dann die Rüben direkt neben einer hochwüchsigen<br />

Nachbarsorte getrennt von den Rüben mitten aus dem Bestand geerntet. Das<br />

Ergebnis zeigte, dass der bereinigte Zuckerertrag der nicht durch Randeffekte<br />

belasteten Rüben mit 14,15 t/ha mit einem Plus von rund 4 % deutlich über dem der<br />

belasteten “Randrüben“ lag und damit das Niveau der älteren toleranten Sorten<br />

erreichte. Zur Absicherung dieser bisher nur einjährigen Feststellung werden 2012<br />

dazu bundesweite Versuche durchgeführt.<br />

Deutliche züchterische Fortschritte gab es bei den toleranten Sorten. Sorten wie<br />

Kristallina KWS oder Keppler besitzen jetzt die gleiche Saftreinheit wie eine<br />

Standardsorte. Auch in der Ertragsleistung lagen diese Sorten in den Versuchen mit<br />

deutlichem Abstand an der Spitze (Tabelle 1) und überflügeln damit die älteren<br />

Sorten. Ebenso trat bei den Neuzulassungen die höhere Mehltauanfälligkeit, die bei<br />

den älteren Sorten wie Pauletta, Hella und Kühn negativ auffiel, nicht auf.<br />

Gleichzeitig ging aber der üppige Blattapparat, der besonders die Sorten Pauletta<br />

und Hella auszeichnete und somit die gute Unkrautunterdrückung nach dem<br />

Reihenschluss verloren.<br />

Wichtig bleibt für alle toleranten Sorten festzuhalten, dass sie wie in den Vorjahren<br />

die höheren Leistungen im bereinigten Zuckerertrag (BZE) auch schon bei einem<br />

geringen Ausgangsbefall von lediglich 200 Eier/Larven je 100 ml Boden erzielten. Im<br />

Durchschnitt aller sieben Versuchsstandorte mit Nematodenbefall wurde durch den<br />

Anbau einer toleranten Rübe je nach Sorte der bereinigte Zuckerertrag um 12-17 %<br />

gegenüber einer als Kontrolle angebauten Normalsorte gesteigert. Auf<br />

Einzelstandorten lagen die Mehrerträge sogar bei über 25 %.<br />

Neben der Ertragsleistung ist aber auch die Wirkung auf die gegebene<br />

Nematodenpopulation ein wichtiger Faktor bei der Betrachtung der<br />

Versuchsergebnisse. Zwischen den Sortentypen konnten dabei signifikante<br />

Unterschiede ermittelt werden. Während die Standardsorte die Population<br />

durchschnittlich um das 7,5-fache steigerte, verringerte die resistente Rübe den


- 86 -<br />

Befall um 50 %. Die toleranten Rüben nahmen mit einem Vermehrungsfaktor von<br />

rund 1,50 eine Mittelstellung ein. (s. Grafik 1).<br />

Bei den Exaktversuchen <strong>2011</strong> wurde auf sechs Standorten wiederum neben der<br />

Ackerkrume, die einen Horizont bis 30 cm Bodentiefe abdeckt, auch der Unterboden<br />

von 30-60 cm auf seine Nematodenbelastung untersucht. Die Untersuchungen<br />

bestätigen erneut, dass der Unterboden sehr hohe Nematodenbelastungen<br />

aufweisen kann, selbst wenn in der Krume kaum Nematoden zu finden sind.<br />

Während es in der Ackerkrume in Folge der hohen biologischen Aktivität zu einem<br />

Populationsabbau kommt, wird die Belastung im Unterboden konserviert. Der<br />

Durchschnitt aller Untersuchungen zeigt, dass sich rund 2 /3 der Nematodenpopulation<br />

in dem Bereich von 30-60 cm Bodentiefe befinden. Die Untersuchungen bestätigen<br />

damit die Beobachtungen im Feld. Die Rübenpflanzen zeigen in der<br />

Jugendentwicklung keine Beeinträchtigungen im Wachstum. Auch die<br />

Standardsorten entwickeln in der kaum belasteten Krume eine starke Hauptwurzel<br />

ohne Wurzelbart. Erst wenn Wassermangel die Rübenpflanze zwingt auch tiefere<br />

Bodenschichten zu erschließen, treten die Sortenunterschiede deutlich hervor. Dies<br />

kann auch eine Erklärung dafür sein, dass gerade in der Trockenregion des<br />

südlichen Rheinlandes die Ertragsvorteile der toleranten Sorten so deutlich ausfallen.<br />

Wichtig aber bleibt die Tatsache, für die Hauptschädigung der Rübe sind die<br />

Nematoden aus den obersten 30 cm der Ackerkrume verantwortlich. Erst wenn<br />

darüber hinaus ungünstige Wachstumsbedingungen herrschen, scheinen auch die<br />

unteren Horizonte an Bedeutung zu gewinnen. Die Populationsdynamik zeigt dabei<br />

den gleichen Verlauf wie in der Ackerkrume.<br />

Auf einem weiteren, gezielt ausgesuchten Standort ohne Nematodenbefall wurde<br />

das ganze Sortiment auch unter Nichtbefall angebaut und getestet. Auf dieser<br />

befallsfreien Fläche haben die neuen toleranten Sorten gezeigt, dass sie aufgeholt<br />

oder wie im Fall der Sorte Keppler sogar mit den Standardsorten gleichgezogen<br />

haben (s. Tabelle 2).<br />

In der Gesamtbetrachtung darf aber die Tatsache, dass es sich hier nur um ein<br />

einjähriges Ergebnis handelt, nicht vergessen werden. Da das Saatgut der<br />

nematodentoleranten Sorten zudem um ca. 35-40 €/ha teurer ist, erreicht der<br />

Anbauer auf befallsfreien Flächen auch in Zukunft noch immer den höchst möglichen<br />

Ertrag mit einer Standardsorte.<br />

Bild 1:<br />

Sortenversuch <strong>2011</strong>:<br />

Deutlich erkennt man die Blattaufhellung und Wuchshemmung sowie den schon beginnenden Blattabbau<br />

bei der Standardsorte, während links und rechts die nematodentoleranten Sorten noch keinerlei<br />

Beeinträchtigungen zeigen.


Nematodenbelastung Eier/Larven je 100 ml Boden<br />

2750<br />

2500<br />

2250<br />

2000<br />

1750<br />

1500<br />

1250<br />

1000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

7,51<br />

anfällige Sorte Nemata<br />

resistent<br />

- 87 -<br />

Entwicklung der Nematodenpopulation beiim Anbau von res/tol Sorten<br />

Ø der Versuche <strong>2011</strong>, 8 Standorte mit Befall<br />

Pi-Wert<br />

Pf-Wert<br />

Pf/Pi-Wert<br />

0,50<br />

1,17<br />

1,51<br />

Pauletta Theresa KWS Belladonna<br />

KWS<br />

Die Einzelwerte auf den jeweiligen Standorten zeigen teilweise eine große Streuung<br />

1,49<br />

1,75<br />

1,58<br />

1,46<br />

1,68<br />

Adrianna KWS Kühn Hella Keppler Kristallina<br />

KWS<br />

Grafik 3: durchschnittliche Entwicklung der Nematodenpopulation<br />

Tabelle 1: Versuche mit resistenten/toleranten Zuckerrüben <strong>2011</strong>, Standorte mit Befall<br />

Mittel aus 7 Versuchsstandorten, Ø Nematodenbefall 550 Eier/larven je 100 ml Boden<br />

Variante Rübenertrag Zuckerertrag bereinigter Z-Ertrag Zuckergehalt S M V<br />

t/ha t/ha rel. t/ha rel. % %<br />

ohne Resistenz/Toleranz<br />

Standardsorte<br />

mit Nematodenresistenz<br />

82,3 14,02 100,0 12,58 100,0 17,03 1,15<br />

Nemata<br />

mit Nematodentoleranz<br />

91,4 15,32 108,1 13,58 108,4 16,79 1,30<br />

Pauletta 93,6 15,52 109,6 13,61 108,7 16,61 1,43<br />

Hella 94,0 16,01 113,0 14,09 112,6 17,05 1,44<br />

Kühn 92,5 15,59 109,9 13,96 111,4 16,85 1,16<br />

Adrianna KWS 85,5 15,23 107,6 13,70 109,4 17,83 1,18<br />

Theresa KWS 86,8 15,65 110,5 14,04 112,3 18,05 1,24<br />

Belladonna KWS 85,0 15,67 110,7 14,14 113,0 18,44 1,19<br />

Kepler 95,6 16,31 114,9 14,61 116,5 17,07 1,17<br />

Kristallina KWS 88,4 16,20 114,3 14,70 117,3 18,34 1,10<br />

GD 5 % 4,2 0,75 5,3 0,66 5,3 0,18 0,04<br />

Tabelle 2: Versuche mit resistenten/toleranten Zuckerrüben <strong>2011</strong>, Standort ohne Befall<br />

Variante Rübenertrag Zuckerertrag bereinigter Z-Ertrag Zuckergehalt S M V<br />

t/ha t/ha rel. t/ha rel. % %<br />

ohne Resistenz/Toleranz<br />

Standardsorte 1<br />

mit Nematodenresistenz<br />

124,9 22,33 100,0 19,93 100,0 17,88 1,32<br />

Nemata<br />

mit Nematodentoleranz<br />

125,0 21,34 95,6 18,84 94,5 17,09 1,40<br />

Pauletta 123,2 21,19 94,9 18,55 93,1 17,20 1,54<br />

Hella 122,1 21,51 96,3 18,95 95,1 17,63 1,49<br />

Kühn 119,7 21,20 94,9 18,96 95,1 17,71 1,27<br />

Adrianna KWS 111,2 20,47 91,7 18,43 92,5 18,41 1,23<br />

Theresa KWS 115,3 21,21 95,0 19,00 95,3 18,39 1,32<br />

Belladonna KWS 102,4 19,51 87,3 17,62 88,4 19,04 1,23<br />

Kepler 124,9 22,25 99,7 19,87 99,7 17,81 1,31<br />

Kristallina KWS<br />

ohne Resistenz/Toleranz<br />

114,2 21,29 95,3 19,28 96,7 18,63 1,16<br />

Standardsorte 2 119,4 22,41 100,4 20,26 101,6 18,78 1,20<br />

GD 5 % 5,9 1,06 5,0 0,95 5,1 0,19 0,06<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

1,70<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Vermehrungsfaktor Pf/Pi-Wert<br />

(C. Heinrichs)


Raps<br />

Unkrautbekämpfung<br />

- 88 -<br />

Im Vegetationsjahr 2010/<strong>2011</strong> wurden in den Kreisen Soest, Höxter, Coesfeld,<br />

Paderborn und Bonn Versuche zum Herbizideinsatz in Raps angelegt. Neben der<br />

Unkrautbekämpfung ging es in einer zweiten Versuchsserie auch um die<br />

Bekämpfung von Gräsern.<br />

Im Ungrasversuch wurden Unterschiede zwischen den Gräserherbiziden deutlich.<br />

Die beste Wirkung der sogenannten FOPs gegen Ackerfuchsschwanz wurde mit<br />

Fusilade Max erzielt. Noch deutlich stärker wirken die „DIMs“ Focus Ultra, Select und<br />

Aramo. Am Standort Soest waren die FOPs nahezu wirkungslos aber auch mit DIMs<br />

gelang, mit der vorgegebenen Aufwandmenge, keine ausreichende Bekämpfung.<br />

Im Unkrautversuch galt es eine Einschätzung von Butisan Gold und Runway im<br />

Vergleich zu bisherigen Möglichkeiten zu erarbeiten. Die Spritzungen erfolgten im<br />

frühen Nachauflauf (NAK) und zum zweiten bis dritten Laubblattstadium des Rapses<br />

(EC 12-13). Die Ergebnisse sind in der zweiten Tabelle zusammengestellt.<br />

Lesebeispiel: Kamille trat an sechs Standorten auf (n = 6). Im Schnitt der sechs<br />

Standorte lag der durchschnittliche Deckungsgrad bei 6 %. Mit Butisan Top wurde<br />

Kamille im Durchschnitt der Standorte zu 98 % bekämpft. Im Vergleich zu Butisan<br />

Top zeigt sich die stärkere Wirkung von Butisan Gold gegen Hirtentäschel. Auch<br />

Wegrauke wurde besser aber nicht ausreichend bekämpft. Die insgesamt beste<br />

Wirkung konnte durch die Spritzfolge aus halber Menge Fuego im NAK und der<br />

Nachlage aus Runway + Fox erreicht werden.<br />

D & I Raps Gräserherbizide Ernte <strong>2011</strong><br />

Behandlungstermine<br />

EC 12-13<br />

Wirkung in %<br />

SO<br />

HX<br />

11.10.2010<br />

18.10.2010<br />

Ackerfuchsschwanz<br />

COE 23.09.2010<br />

PB 07.10.2010 SO HX COE PB Mit- COE SO<br />

Bonitur am: 30.03. 06.04. 12.03. 29.03. tel 10.11. 30.03.<br />

1 Kontrolle 3 5 81 18 27 3 3<br />

2 Targar Super 0,7 7 68 70 95 60 0 98<br />

3 Panarex 0,7 0 20 52 74 37 10 48<br />

4 Fusilade Max 0,7 7 89 88 96 70 20 80<br />

5 Focus Ultra 1,5 94 97 98 100 97 0 0<br />

6<br />

7<br />

Focus Ultra 1,5 +<br />

Dash 1,5<br />

Select 240 EC 0,5 +<br />

Para Sommer 2,0<br />

Jährige<br />

Rispe<br />

93 99 97 100 97 0 85<br />

76 98 97 100 93 99 16<br />

8 Aramo 2,0 97 99 98 100 99 99 91<br />

Gerste


D & I Raps Unkraut Ernte <strong>2011</strong><br />

Wirkung in %<br />

Behandlungstermin<br />

Wegr.<br />

n = 1<br />

Ehrenp.<br />

n = 1<br />

Fuchss.<br />

n = 2<br />

Taubn.<br />

n = 2<br />

Vergiss.<br />

n = 2<br />

Hirtent.<br />

n = 2<br />

Klette<br />

n = 2<br />

Vogelm.<br />

n = 3<br />

Stiefm.<br />

n = 4<br />

Kamille<br />

n = 6<br />

NAK EC 12-13<br />

1 Kontrolle (DG) 6 % 6 % 10 % 4 % 2% 4% 3 % 8 % 2 % 2<br />

2 Butisan Top 2,0 98 70 100 77 91 62 100 71 100 45<br />

3 Butisan Gold 2,5 98 77 99 75 96 75 100 71 99 75<br />

4 Fuego 1,5 97 56 99 66 80 61 100 68 99 5<br />

- 89 -<br />

5 Fuego 0,75 96 38 97 22 34 10 100 62 48 5<br />

99 86 98 44 74 92 100 64 28 20<br />

Fuego 0,75 +<br />

Runway 0,3<br />

6<br />

7 Runway 0,3 97 60 26 8 25 41 31 13 0 15<br />

8 Runway 0,3 99 67 38 37 22 100 67 15 10 0<br />

100 98 25 63 62 99 100 20 53 100<br />

Runway 0,3 +<br />

Fox 0,5<br />

9<br />

100 99 99 68 82 100 100 67 100 100<br />

Runway 0,3 +<br />

Fox 0,5<br />

10 Fuego 0,75


Getreide<br />

Ungrasbekämpfung<br />

- 90 -<br />

Zur Unkrautbekämpfung im Getreide wurden im letzen Versuchsjahr drei<br />

Versuchsserien angelegt. Dabei sind Varianten zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung<br />

in Gerste und Weizen bzw. zur Windhalmbekämpfung in Triticale erprobt worden.<br />

Versuchsergebnisse Wintergerste:<br />

WG, Ernte <strong>2011</strong> – HX, PB, SO, MK, BN<br />

Pflanzenschutzdienst


Pflanzenschutzdienst<br />

- 91 -<br />

WG, Ernte <strong>2011</strong> – Wirk. der Var. 5 und 6 – Axial Termin<br />

Bad Lippspringe - DWD (15.09.2010 ... 30.03.<strong>2011</strong>)<br />

Hauptwerte<br />

Temp.Max.<br />

Temp.Min.<br />

Sonne (h)<br />

Niederschlag<br />

= Wirkung Var. 5<br />

= Wirkung Var. 6<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Datum<br />

-5<br />

[°C][mm][m/s][h]<br />

Okt.'10<br />

SO<br />

62<br />

Nov.'10<br />

BN<br />

100<br />

HX<br />

75<br />

WG, Ernte <strong>2011</strong> - HX, PB, SO, MK, BN<br />

100<br />

MK<br />

95<br />

BN<br />

100<br />

Dez.'10<br />

HX<br />

73<br />

Fuchsschw. 258 Ähr./m² n = 4 NAK EC 12/13 Winter<br />

80<br />

Pflanzenschutzdienst<br />

= Schwankungsbreite<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

20<br />

0<br />

Herold 0,6<br />

Herold 0,4<br />

Her. 0,4 +<br />

Box. 2,0<br />

Her. 0,4 +<br />

Box. 2,0 Axial 0,9<br />

Her. 0,4 +<br />

Box. 2,0 Axial 0,9<br />

Fenikan 1,5 Axial 0,9<br />

Trinity 2,0 Axial 0,9<br />

Picona 2,0 +<br />

Axial 0,9<br />

Jan.'11<br />

Feb.'11<br />

Mrz.'11<br />

%<br />

84<br />

70<br />

56<br />

42<br />

28<br />

14<br />

25 % Wuchshemmung<br />

SO<br />

83<br />

MK<br />

92<br />

Ertrag > 54 dt/ha<br />

wirtschaftlicher Mehrertrag<br />

0 10 20<br />

dt/ha<br />

30 40<br />

0


- 92 -<br />

Zusammenfassung Wintergerste - Ernte <strong>2011</strong><br />

• 9,7 dt/ha Mehrertrag bei mittlerem Ackerfuchsschwanzdruck<br />

• Reduzierung von 0,6 auf 0,4 l/ha Herold = -4 % Wirkung<br />

• Zugabe von 2 l/ha Boxer zu 0,4 l/ha Herold = + 10 % Wirkung<br />

• Zusätzlicher Einsatz von Axial = + 22 % Wirkung auf 87 %<br />

• Teure Vorlage (Herold + Boxer) 7 % besser als billige (Trinity)<br />

• Soest, 25 % Wuchshemmung durch Axial am 07.02.<strong>2011</strong><br />

• Einzelfall, dennoch, Spätherbst bzw. Vegetationsruhe favorisieren<br />

• Picona guter Mischpartner zu Axial - etwas besser als Activus<br />

• Picona allerdings auch schlecht gegen Kamille<br />

• Trinity zu Axial funktioniert wohl nicht - starke Schäden im MK<br />

• Bei feuchten Verhältnissen Vorlage mit Herold (z.B.) - spät Axial<br />

• Bei Trockenheit Unkrautvorlage mit Trinity (z.B.) - spät Axial<br />

Versuchsergebnisse Winterweizen:<br />

WW, Ernte <strong>2011</strong> - HX, PB, SO, MK, COE, BN<br />

Pflanzenschutzdienst


WW, Ernte <strong>2011</strong> - Traxos Termine<br />

- 93 -<br />

Bad Lippspringe - DWD (01.11.2010 ... 01.03.<strong>2011</strong>)<br />

Hauptwerte<br />

Temp.Max.<br />

Temp.Min.<br />

Sonne (h)<br />

Niederschlag<br />

% Wirkung von<br />

Traxos im Winter<br />

zu<br />

Atlantis im Frühjahr<br />

keine signifikanten<br />

Ertragsunterschiede<br />

zwischen Traxos<br />

im Herbst bzw.<br />

Atlantis im Winter<br />

Pflanzenschutzdienst<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Datum Nov.'10<br />

-5<br />

[°C][mm][m/s][h]<br />

MK 18.11. 98 % zu 96 %<br />

CO 18.11. 99 % zu 99 %<br />

Nov. Dez. Jan. Feb.<br />

Dez.'10<br />

HX<br />

22.11.<br />

100 % zu<br />

100%<br />

WW, Ernte <strong>2011</strong> - HX, PB, SO, MK, COE, BN<br />

100<br />

Fuchsschwanz: 194 Ähren m²<br />

80<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

Pflanzenschutzdienst<br />

20<br />

0<br />

Jan.'11<br />

VA Früh. früh<br />

Malibu + IPU<br />

Malibu + IPU Atlantis<br />

Fenikan + IPU Atlantis<br />

Fenikan + IPU Traxos (Winter)<br />

Atlantis +<br />

Biathlon<br />

BN 07.02. 100 % zu 100 %<br />

Feb.'11<br />

SO<br />

07.02.<br />

96 % zu<br />

98 %<br />

Ertrag > 92 dt/ha<br />

wirtschaftlicher Mehrertrag<br />

%<br />

84<br />

70<br />

56<br />

42<br />

28<br />

14<br />

0<br />

Mrz.'11<br />

0 5 10<br />

dt/ha<br />

15 20


100<br />

Fuchsschwanz: 194 Ähren m²<br />

80<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

20<br />

0<br />

- 94 -<br />

WW, Ernte <strong>2011</strong> - HX, PB, SO, MK, COE, BN<br />

Pflanzenschutzdienst<br />

WW, Ernte <strong>2011</strong> - HX<br />

100<br />

Efeub. Ehrenp. 5 % DG am 18.5.<br />

80<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

Pflanzenschutzdienst<br />

20<br />

0<br />

Frühjahr<br />

früh mittel spät<br />

Atlantis +<br />

Alister<br />

Atlantis + Biathlon<br />

Atlantis + Artus<br />

Atlantis + Diflunil<br />

Atlantis + Alliance<br />

Atlantis + Alister<br />

Atlantis<br />

+ Alister<br />

Frühjahr<br />

früh mittel spät<br />

Atlantis +<br />

Alister<br />

Atlantis + Biathlon<br />

Atlantis + Artus<br />

Atlantis + Diflunil<br />

Atlantis + Alliance<br />

Atlantis + Alister<br />

Atlantis<br />

+ Alister<br />

Ertrag > 92 dt/ha<br />

wirtschaftlicher Mehrertrag<br />

0 5 10<br />

dt/ha<br />

15 20<br />

Ertrag > 92 dt/ha<br />

wirtschaftlicher Mehrertrag<br />

0 5 10<br />

dt/ha<br />

15 20


- 95 -<br />

Zusammenfassung Winterweizen - Ernte <strong>2011</strong><br />

• Herbstvorlage in der Versuchsserie ohne Bedeutung<br />

• 7,6 dt/ha Mehrertrag durch die Behandlungen<br />

• Keine signifikanten Ertragsunterschiede zwischen den Behandlungen<br />

• Traxos im Spätherbst so gut wie Atlantis im Frühjahr<br />

• Atlantis Anfang Februar hat funktioniert - Wirkung und Verträglichkeit<br />

• DFF Produkte im Frühjahr gegen Ehrenpreis nicht sicher<br />

Versuchsergebnisse Triticale:<br />

D & I Triticale Ernte <strong>2011</strong> 2x COE, WAF, MS, BOR<br />

100<br />

80<br />

Windhalm: 38 Rispen m²<br />

= Schwankungsbreite<br />

Pflanzenschutzdienst<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

20<br />

0<br />

EC 12-13<br />

Bacara Forte 0,8<br />

Herold 0,35<br />

Herold 0,2 + Boxer 2,25<br />

Herold 0,2 + Sumimax 60 g<br />

Herold 0,2 + Trinity 2,0<br />

Falkon 0,75 + Boxer 2,25<br />

IPU 1,5 + Fenikan 1,5<br />

IPU 3,0 + Diflunil 0,15<br />

Zusammenfassung Triticale - Ernte <strong>2011</strong><br />

Ertrag > 66 dt/ha<br />

wirtschaftlicher Mehrertrag<br />

Erträge<br />

statistisch<br />

gleich<br />

-5 0 5<br />

dt/ha<br />

10 15<br />

• Windhalmdruck in den Versuchen gering<br />

• Durchschnittlich 2,6 dt/ha Mehrertrag durch die Behandlungen<br />

• Keine signifikanten Ertragsunterschiede zwischen den Behandlungen<br />

• Nur mit Flufenacet-Var. an allen Standorten 100 % Windhalmwirkung<br />

• Diflunil + IPU vergleichbar mit Fenikan + IPU - gleiche DFF-Mengen<br />

• Kulturschäden am Standort COE Dorsten (Sorte Grenado),<br />

Schäden mit steigender Flufenacet-Menge zunehmend,<br />

Schäden durch Bacara Forte bis Mitte April zu sehen<br />

• Vogelmiere nur mit Sumimax Mischung optimal bekämpft<br />

• Broadway 150 g + FHS zu Axial 0,9 + Azur 2,0 l/ha,<br />

leichte Aufhellungen am Standort COE-Dorsten, ansonsten keine Auffälligkeiten,<br />

Windhalmwirkung: 100 % bei Broadway, 98 % bei Axial + Azur


- 96 -<br />

Vergleich verschiedener Ackerfuchsschwanzherkünfte im Freiland<br />

Dieser Versuch wurde in den Jahren 2009/2010 und <strong>2011</strong>/2012 durchgeführt und<br />

zeigt die unterschiedliche Resistenzentwicklung von<br />

Ackerfuchsschwanzpopulationen je nach Herkunft. Herkünfte aus den<br />

Küstenregionen zeigten eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Fops und Dims. Die<br />

Herkunft „Seemann“ (Binnenland) hatte eine Target-Site Resistenz (Trp 574)<br />

entwickelt. „Seemann“ war so auch gegenüber Motivell zu 100 % resistent.<br />

Unser Dank gilt den Kollegen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Baden-<br />

Württemberg für die Einsendung von der Ackerfuchsschwanzherkünfte.<br />

Wirkung der Herbizidbehandlungen im Herbst 2009:<br />

Herkunft<br />

Präparat Cadou<br />

SC<br />

Herold<br />

SC<br />

Stomp<br />

Aqua<br />

Boxer Arelon<br />

Top<br />

Kerb<br />

flo<br />

Menge (l/ha) 0,5 0,6 4,0 4,0 3,0 1,5<br />

Ähren/m² % Wirkung<br />

"Appel” 300 100 100 80 80 70 100<br />

"Warendorf" 430 90 95 0 0 0 100<br />

"Schleich-Saidfar" 380 90 97 10 0 70 100<br />

"Dingebauer" 430 80 85 10 0 50 100<br />

"Coesfeld" 380 90 97 10 0 40 100<br />

"Bonn" 400 100 100 60 70 60 100<br />

Wirkung der Herbizidbehandlungen im Frühjahr 2010:<br />

Herkunft<br />

Präparat Atlanti<br />

s OD<br />

Menge<br />

(l/ha)<br />

Roundup<br />

Ultra max<br />

Targa<br />

super<br />

Focus<br />

Ultra<br />

Select<br />

240 EC<br />

Motivell<br />

1,2 2,0 1,0 2,5 0,5 + 1,0 1,0<br />

Ähren/m² % Wirkung<br />

"Appel" 300 98 100 100 100 100 100<br />

"Warendorf" 430 40 100 98 100 100 95<br />

"Schleich-<br />

Saidfar"<br />

"Dingebauer<br />

"<br />

380 80 100 65 75 85 98<br />

430 85 100 15 15 70 95<br />

"Coesfeld" 380 75 100 95 99 100 100<br />

"Bonn" 400 98 100 100 100 100 100


- 97 -<br />

Wirkung der Herbizidbehandlungen im Herbst 2010:<br />

Herkunft<br />

Präparat Herold<br />

SC<br />

Menge<br />

(l/ha)<br />

Fuego Stomp<br />

Aqua<br />

Boxer IPU Kerb flo<br />

0,6 1,5 4,0 4,0 3,0 1,5<br />

Ähren/m² % Wirkung<br />

"Appel" 12 100 100 100 90 97 100<br />

"Warendorf" 450 70 65 30 0 0 100<br />

"Schleich-Saidfar" 320 90 70 70 65 35 100<br />

"Dingebauer 09" 540 65 35 30 25 65 100<br />

"Dingebauer 10" 630 75 40 25 0 50 100<br />

"Bonn" 75 100 100 95 100 70 100<br />

"Pewsum" 450 70 55 35 20 80 100<br />

"Haarstrich" 90 95 75 70 70 - 100<br />

"Seemann" 1000 85 85 45 40 40 100<br />

"Heisrath" 80 75 60 50 40 45 100<br />

"Grünewald" 47 100 60 55 55 70 100<br />

Wirkung der Herbizidbehandlungen im Frühjahr <strong>2011</strong>:<br />

Herkunft<br />

Präparat<br />

Menge<br />

(l/ha)<br />

Laudis +<br />

Gardo<br />

Gold<br />

+ B 235<br />

2,0 + 3,0<br />

+ 0,3<br />

Atlan<br />

-tis<br />

OD<br />

Round<br />

-up<br />

Ultra<br />

max<br />

Targa<br />

super<br />

Focus<br />

Ultra<br />

1,2 2,0 1,0 2,5<br />

Ähr./m² % Wirkung<br />

Select<br />

240<br />

EC<br />

0,5 +<br />

1,0<br />

"Appel" 12 100 100 98 100 100 100 100<br />

"Warendorf" 450 35 55 90 70 100 100 100<br />

"Schleich-Saidfar" 320 40 85 90 0 35 10 100<br />

"Dingebauer 09" 540 40 97 95 30 65 30 100<br />

"Dingebauer 10" 630 50 93 85 15 65 20 100<br />

"Bonn" 75 98 100 98 70 100 100 100<br />

"Pewsum" 450 35 45 70 0 65 15 100<br />

"Haarstrich" 90 80 65 80 20 100 90 75<br />

"Seemann" 1000 80 0 65 70 100 99 0<br />

"Heisrath" 80 85 75 65 0 30 0 20<br />

"Grünewald" 47 96 100 97 70 90 90 100<br />

Motivell<br />

1,0


- 98 -<br />

Die Resultate stehen in Übereinstimmung mit den Ergebnissen von MOSS & HULL<br />

(2009).<br />

Mais<br />

Der Vergleich verschiedener, breit wirksamer Herbizidkombinationen wurde an den<br />

Standorten in den Kreisen Warendorf, Borken, Steinfurt und Coesfeld durchgeführt.<br />

Es handelte sich um leichtere Standorte mit zum Teil starkem Hirsedruck.<br />

Borstenhirse trat in Warendorf und auf den zwei Standorten in Steinfurt auf.<br />

Standort COE, Senden <strong>2011</strong><br />

D & I Mais <strong>2011</strong> WAF, BOR, ST, COE 2x<br />

EC 11 EC 13-14 EC 16<br />

Clio Top ½ Clio Top ½<br />

Clio Top ½ Milagro Forte 0,72<br />

Dual 0,75 + Cal. 0,5 Milagro Forte 0,72<br />

Dual 0,75 + Cal. 0,5 Elumis 1,25<br />

Dual 0,75 + Cal. 0,5 Laudis 2,0 + Buc. 0,3<br />

Clio Top 1,5 + 1,5<br />

Gardo G. 3,0 + Elumis 1,5<br />

Gardo G. 2,0 + Laudis 2,0 + Buc. 0,3<br />

Borstenhirse 62 % DG - Juli<br />

50 60 70 80 90 100<br />

% Wirkung


D & I Mais <strong>2011</strong><br />

Wirkungungsgrad (%)<br />

EC 11 EC 13-14 EC 16-18<br />

Vogelknöterich BOR<br />

Windenknöterich<br />

Gänsefuß<br />

Borstenhirse<br />

WAF 29.04.<strong>2011</strong> 09.05.<strong>2011</strong> 18.05.<strong>2011</strong><br />

Jährige Rispe ST<br />

BOR 07.05.<strong>2011</strong> 13.05.<strong>2011</strong> 01.06.<strong>2011</strong><br />

Stiefm. BOR<br />

Vogelmiere WAF<br />

ST 1 28.04.<strong>2011</strong> 11.05.<strong>2011</strong> 20.05.<strong>2011</strong><br />

BOR COE 1<br />

WAF<br />

WAF BOR COE 1<br />

WAF COE 2<br />

Ø<br />

Ø<br />

Ø<br />

COE 1 06.05.<strong>2011</strong> 11.05.<strong>2011</strong> 25.05.<strong>2011</strong><br />

19.07. 18.07. 19.07. 06.07. 09.06. 19.07. 06.07. 09.06. 01.06. 01.06. 16.06. 20.06.<br />

COE 2 06.05.<strong>2011</strong> 12.05.<strong>2011</strong> 20.05.<strong>2011</strong><br />

Bonitur am:<br />

1 Kontrolle (% Deckungsgrad)<br />

31 93 62 4 48 79 44 4 3 4 4 5 6 35 3<br />

83 96 90 93 100 98 97 98 98 69 88 100 95 58 85<br />

Clio Super 0,75 +<br />

Zeagran Ultimate 0,75<br />

Clio Super 0,75 +<br />

Zeagran Ultim. 0,75<br />

2<br />

98 96 97 92 100 95 96 100 100 89 96 100 100 98 99<br />

Milagro forte 0,72 +<br />

Peak 20 g<br />

Clio Super 0,75 +<br />

Zeagran Ultim. 0,75<br />

3<br />

Milagro forte 0,72 +<br />

Peak 20 g<br />

Dual Gold 0,75 +<br />

Calaris 0,65<br />

- 99 -<br />

97 97 97 91 100 93 95 100 100 83 94 100 100 96 98<br />

4<br />

96 95 96 89 100 97 95 100 100 85 95 100 100 91 97<br />

Milagro forte 0,72 +<br />

Peak 20 g<br />

Dual Gold 0,75 +<br />

Callisto 0,5<br />

5<br />

Elumis 1,25 l 96 95 96 99 100 99 99 95 100 55 83 100 99 98 98<br />

Dual Gold 0,75 +<br />

Callisto 0,5<br />

6<br />

Laudis 2,0 + Buctril 0,3 80 86 83 96 100 98 98 100 100 92 97 98 100 50 100<br />

Dual Gold 0,75 +<br />

Callisto 0,5<br />

7<br />

78 86 82 93 100 99 97 100 95 80 92 99 98 40 100<br />

Laudis 2,0 + Buctril 0,3 +<br />

Epso Combi Top 5,0 +<br />

Epso Mikro top 5,0<br />

Dual Gold 0,75 +<br />

Callisto 0,5<br />

8<br />

76 96 86 93 96 89 93 99 100 78 92 99 95 37 95<br />

Clio Super 1,5 +<br />

Zeagran Ultimate 1,5<br />

9<br />

91 92 92 98 95 93 95 99 100 91 97 100 95 99 98<br />

Gardo Gold 3,0 +<br />

Elumis 1,5<br />

10<br />

84 92 88 95 65 94 85 95 100 78 91 100 98 99 100<br />

Aspekt Pro 2,0 +<br />

Laudis 2,0 + B 235 0,3<br />

11<br />

85 91 88 98 96 80 91 100 98 80 93 98 93 94 95<br />

Gardo Gold 3,0 +<br />

Laudis 2,0 + B 235 0,3<br />

12<br />

Keine Schäden und keine signifikanten Ertragsunterschiede zwischen den Behandlungen<br />

(G. Klingenhagen)


- 100 -<br />

5.1.3 Amtliche Mittelprüfung im Gemüsebau<br />

5.1.3.1 Wirksamkeitsversuche<br />

Die nachfolgend aufgeführten Versuche wurden mit unterschiedlicher Anzahl an<br />

Versuchsgliedern durchgeführt. Insgesamt wurden 46 Versuche durchgeführt.<br />

Zulassungsversuche:<br />

• Weiße Fliege an Gurke/Gewächshaus<br />

• Spinnmilben an Gurke/Gewächshaus<br />

• Blattläuse an Gurke/Gewächshaus (2 Versuche)<br />

• Grüne Erbsenblattlaus an Erbse/Freiland<br />

• Schwarze Bohnenlaus an Dicke Bohne/Freiland<br />

• Möhrenfliege an Möhre/Freiland (3 Versuche)<br />

• Kleine Kohlfliege an Weißkohl/Freiland<br />

• Raupen an Weißkohl/Freiland<br />

• Kohlhernie an Weißkohl/Freiland<br />

• Kohlhernie an Grünkohl/Freiland<br />

• Kohlhernie an Blumenkohl/Freiland<br />

• Unkräuter in Weißkohl/Freiland<br />

• Ungrasbekämpfung/Freiland<br />

• Ungrasbekämpfung in Weißkohl/Freiland<br />

• Unkräuter in Möhre/Freiland<br />

• Blattflecken an Grünkohl/Freiland<br />

• Blattflecken an Weißkohl/Freiland (2 Versuche)<br />

• Blattflecken an Möhre/Freiland<br />

• Rost/Blattflecken an Porree/Freiland<br />

• Falscher Mehltau an Kopfsalat/Freiland (2 Versuche)<br />

• Falscher Mehltau an Zwiebel/Freiland<br />

AK-Lück-Versuche:<br />

• Unkräuter in Möhre/Freiland<br />

• Unkräuter in Sellerie/Freiland<br />

• Unkräuter in Kresse/Freiland<br />

• Blattflecken an Petersilie/Freiland<br />

• Unkräuter in Rucola/Freiland<br />

• Blattflecken an Stielmus/Freiland<br />

Auftragsversuche:<br />

• Falscher Mehltau an Sommerzwiebel/Freiland<br />

Demonstrations- und Informationsversuche:<br />

• Falscher Mehltau an Petersilie/Freiland<br />

• Kohlhernie an Rotkohl/Freiland<br />

• Falscher Mehltau an Basilikum/Gewächshaus<br />

(B. Hartung)


- 101 -<br />

5.1.3.2 Forschungsprojekt Verringerung von<br />

Höchstmengenüberschreitungen<br />

Die Beschränkung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf zugelassene<br />

Indikationen nach Änderung des Pflanzenschutzgesetzes hat für den Gemüsebau in<br />

Deutschland schwerwiegende Probleme zur Folge. Trotz intensiver Bemühungen der<br />

Zulassungsbehörden, des Berufsstandes und des Pflanzenschutzdienstes konnten<br />

die Anwendungslücken zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in dringend<br />

erforderlichen Anwendungsbereichen des Gemüsebaues leider noch nicht<br />

geschlossen werden. Für wichtige, die Wirtschaftlichkeit und Qualitätsnormen kleiner<br />

Kulturen bedrohende Schaderreger, liegen immer noch nicht genügend<br />

Rückstandsdaten zur Genehmigung der erforderlichen Präparate vor, obwohl ein<br />

Austausch von Rückstandsuntersuchungen sowohl innerhalb Deutschlands als auch<br />

mit Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Niederlande, Belgien und Dänemark<br />

organisiert worden ist.<br />

Trotz alledem ist die Bekämpfung wesentlicher Krankheiten und Schädlinge einer<br />

Anzahl ausgewählter Kulturen mangels Zulassung oder Genehmigung nicht mehr<br />

möglich. Durch den Wegfall von Altwirkstoffen (Zulassungsende, Umsetzung der EU-<br />

Richtlinie und somit Nichtaufnahme von Wirkstoffen in die EU-Anhangsliste),<br />

Nichtvermarktung von Pflanzenschutzmitteln aus wirtschaftlichen Gründen, neue<br />

Anbauverfahren (Convinience-Produkte), spezieller Anbau von Kulturen in<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>, neue, in Kleinkulturen nicht untersuchte Pflanzenschutzmittel<br />

sowie neue Höchstmengenregelungen haben sich erneut Lücken aufgetan.<br />

Aus vorgenannten Gründen, müssen umfangreiche weitere Rückstandsdaten für<br />

Genehmigungen von Anwendungen gemäß Artikel 51 Verordnung (EG)<br />

Nr. 1107/2009 erarbeitet werden.<br />

Je nach Indikation müssen mindestens vier Abbaureihen und vier Erntewerte bzw.<br />

zwei Abbaureihen sowie zwei Erntewerte für Kleinstkulturen nach GLP-Standard<br />

erarbeitet werden.<br />

Insgesamt wurden 35 GLP-Rückstandsversuche sowie 17 GEP-Rückstandsversuche<br />

im Gemüsebau durchgeführt:<br />

Rückstandsversuche nach GLP:<br />

• BAS 65 300 F gegen Falschen Mehltau an Blumenkohl im Freiland (2 Versuche)<br />

• Dantop gegen saugende Insekten an Blumenkohl im Freiland (2 Versuche)<br />

• EFFIGO gegen Unkräuter und Ungräser in Blumenkohl im Freiland (1 Versuch)<br />

• EFFIGO gegen Unkräuter und Ungräser in Brokkoli im Freiland (1 Versuch)<br />

• BAS 65 300 F gegen Falschen Mehltau an Brokkoli im Freiland (2 Versuche)<br />

• Butisan gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Freiland (1 Versuch)<br />

• Previcur Energy gegen Auflaufkrankheiten an Knollenfenchel-Jungpflanzen<br />

(1 Versuch)<br />

• Teppeki gegen Blattläuse an Grünkohl im Freiland (2 Versuche)<br />

• BAS 65 100 F gegen Falschen Mehltau an Gurken im Freiland (3 Versuche)<br />

• Select gegen Ungräser in Gurken im Freiland (1 Versuch)<br />

• Mavrik gegen beißende und saugende Insekten an Kohlrabi im Freiland<br />

(1 Versuch)<br />

• Teppeki gegen Blattläuse an Kohlrabi im Freiland (1 Versuch)


- 102 -<br />

• Ranman gegen Falschen Mehltau und Weißen Rost an Radies im Freiland<br />

(1 Versuch)<br />

• Dantop gegen saugende Insekten an Rosenkohl im Freiland (1 Versuch)<br />

• SPU 2700 F gegen Falschen Mehltau an Lollo Rossa Salat im Freiland<br />

(1 Versuch)<br />

• Dantop gegen saugende Insekten an Knollensellerie-Jungpflanzen im Freiland<br />

(1 Versuch)<br />

• Previcur Energy gegen Auflaufkrankheiten an Knollensellerie-Jungpflanzen<br />

(1 Versuch)<br />

• Spectrum gegen Unkräuter in Knollensellerie im Freiland (1 Versuch)<br />

• Pyrinex gegen beißende Insekten an Speiserüben im Freiland (1 Versuch)<br />

• Dantop gegen saugende Insekten an Wirsing-Jungpflanzen im Freiland<br />

(1 Versuch)<br />

• Valbon gegen Falschen Mehltau an Speisezwiebeln im Freiland (3 Versuche)<br />

• Vertimec gegen Spinnmilben an Speisezwiebeln im Freiland (1 Versuch)<br />

• Butisan gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Gewächshaus<br />

(1 Versuch)<br />

• Pirimor Granulat gegen Blattläuse an Radies im Gewächshaus (2 Versuche)<br />

• Flordimex zur Reifebeschleunigung an Tomaten im Gewächshaus (2 Versuche)<br />

Rückstandsversuche nach GEP:<br />

• Dithane Neotec gegen Falschen Mehltau an Blumenkohl im Freiland<br />

(3 Versuche)<br />

• BAY 18 5000 F gegen Echten Mehltau an Kerbel im Freiland (1 Versuch)<br />

• Spectrum gegen Unkräuter in Knollensellerie im Freiland (1 Versuch)<br />

• Talstar gegen beißende und saugende Insekten an Petersilie im Freiland<br />

(1 Versuch)<br />

• Aliette WG gegen Falschen Mehltau an Petersilie im Freiland (1 Versuch)<br />

• Basta gegen Unkräuter in Dicke Bohne (2 Versuche)<br />

• Spectrum gegen Unkräuter in Erbse (2 Versuche)<br />

• Butisan gegen Unkräuter in Stielmus (2 Versuche)<br />

• Centium 36 CS gegen Unkräuter in Schwarzwurzel (2 Versuche)<br />

• EFFIGO gegen Unkräuter in Grünkohl (2 Versuche)<br />

(Dr. M. Hamacher)


- 103 -<br />

5.1.3.3 Gemüsebau-Feldtag in Köln-Auweiler<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> lag ein Schwerpunkt des Fachbereiches Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau auf der Durchführung des ersten offenen, bundesdeutschen<br />

Gemüsebau-Feldtages am 31. August <strong>2011</strong> im Gartenbauzentrum Köln-Auweiler.<br />

Mit dem Hauptaugenmerk auf Lösungen im Pflanzenschutz wurden<br />

17 Pflanzenschutzversuche mit Fragestellungen zu Unkraut- und<br />

Schaderregerbekämpfung gezeigt. Neue Möglichkeiten und Problemlösungen<br />

konnten aufgezeigt werden.<br />

Im konventionellen Gemüseanbau bildet der chemische Pflanzenschutz nach wie vor<br />

eine der wichtigsten Säulen in der Produktionskette. Sensible Kulturen, schwer zu<br />

bekämpfende Schaderreger, einzuhaltende Rückstandshöchstgehalte, Forderungen<br />

von LEH und Verbraucherschutz sowie die vielen Indikationslücken bilden große<br />

Herausforderungen für Betriebe, Beratung und Industrie. Mit umfangreichen<br />

Fungizid-, Herbizid- und Insektizid-Feldversuchen wurden, in Zusammenarbeit mit<br />

der Pflanzenschutzindustrie und unter Einbeziehung der Versuchsvorschläge des<br />

Arbeitskreises Lückenindikation, mögliche Lösungswege durch neue Produkte und<br />

Bekämpfungsstrategien aufgezeigt.<br />

Auf dem Feldtag wurden zusammen mit 70 Ausstellern alle Facetten des<br />

Gemüsebaues gezeigt und Lösungsmöglichkeiten für alle Fragen angeboten. Rund<br />

500 Teilnehmer zeigten sich mit diesem ersten bundesdeutschen Feldtag, unter<br />

europäischer Beteiligung, sehr zufrieden und plädierten für eine Wiederholung. Im<br />

Gartenbauzentrum Köln-Auweiler ist daher ein zweiter Gemüsebau-Feldtag für den<br />

27. August 2014 vorgesehen.<br />

(J. Keßler)


Titel:<br />

- 104 -<br />

5.1.3.4 Demonstrations- und Informationsversuche<br />

im Gemüsebau<br />

5.1.3.4.1 Versuche zu Herbizidstrategien in Möhren und Sellerie<br />

Die Herbizidstrategie einiger gemüsebaulicher Kulturen basierte in den letzten<br />

Jahren auf der Möglichkeit, den Wirkstoff Linuron (Produkt: Afalon) über die<br />

Ausnahmegenehmigung nach § 11 Pflanzenschutzgesetz (alt), Gefahr im Verzuge,<br />

einzusetzen. Darunter z.B. auch die Kulturen Möhren und Knollensellerie.<br />

Da die Verfügbarkeit dieses Wirkstoffes nicht sicher ist, wird seitens der<br />

gemüsebaulichen Betriebs- und Pflanzenschutzberatung die Notwendigkeit gesehen,<br />

frühzeitig Alternativen zu erarbeiten.<br />

Aus diesem Hintergrund heraus wurde im Rahmen des Gemüsebau-Feldtages am<br />

31. August <strong>2011</strong> in Köln-Auweiler in den Kulturen Knollensellerie und Möhren jeweils<br />

ein Versuch mit verschiedenen Herbizidstrategien durchgeführt. Bei den möglichen<br />

Varianten wurde besonderes Augenmerk auf die Verträglichkeit der Spritzvarianten<br />

und auf möglichst geringe Rückstände der eingesetzten Wirkstoffe in den<br />

Ernteprodukten, um die Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels, die die<br />

gesetzlichen Anforderungen bei weitem übersteigen, einhalten zu können.<br />

Beide Versuche wurden auf dem Feldtag in die Führungen mit eingebunden und<br />

deren Ergebnisse mehrfach, z. b. bei der Fachreferententagung in Braunschweig und<br />

der Bundesberatertagung für Gemüsebauberater in Grünberg, dem Fachpublikum<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

5.1.3.4.1.1 Versuche zu Herbizidstrategien in Möhren<br />

Angaben zum Versuch und Variantenbeschreibung:<br />

Im Versuch in Möhren wurden vier unterschiedliche Varianten von<br />

Spritzkombinationen getestet. Hierbei wurden Spritzfolgen mit zum Teil<br />

Tankmischungen im Vor-, frühen Nach- und späten Nachauflauf getestet (siehe<br />

Versuchsplan).<br />

Betrieb: GBZ Köln-Auweiler PLZ: 50765 Ort: Köln-Auweiler Richtlinie:<br />

Kultur: Moehre Sorte: Yukon Aussaat: 28.06.11 Auflauf: - Pflanzung: -<br />

VGL<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

H1<br />

Herbizide in Möhre<br />

400 l/ha H2O H2<br />

BBCH von bis : Vorauflauf (VA) Datum: 05.07.<strong>2011</strong> BBCH von - bis NA Datum: 18.07.<strong>2011</strong> BBCH von - bis NA Datum: 27.07.<strong>2011</strong><br />

Aufwand Einheit 1. Laubblatt Aufwand Einheit 2.-3. Laubblatt Aufwand Einheit<br />

Unbehandelt<br />

Centium 36 CS<br />

0,25 l/ha Bandur<br />

0,75 l/ha<br />

Bandur 2,00 l/ha Sencor 0,08 kg/ha<br />

Centium 36 CS<br />

0,25 l/ha Bandur<br />

0,75 l/ha<br />

Stomp Aqua 1,75 l/ha Sencor 0,08 kg/ha<br />

Bandur 1,00 l/ha Afalon<br />

0,25 l/ha Afalon<br />

0,50 l/ha<br />

Stomp Aqua 1,50 l/ha Stomp Aqua 1,00 l/ha Sencor 0,05 kg/ha<br />

Centium 36 CS 0,15 l/ha<br />

Bandur 1,50 l/ha Kontakt<br />

0,75 l/ha Kontakt<br />

0,75 l/ha<br />

Centium 36 CS<br />

0,15 l/ha Stomp Aqua 1,00 l/ha Stomp Aqua 1,00 l/ha<br />

Stomp Aqua<br />

1,50 l/ha<br />

VGL Kommentar<br />

4+5 2. Behandlung Keimblatt-1. Laubblatt<br />

4+5 3. Behandlung 1 Woche nach 2. Behandlung<br />

2+3 2. Behandlung ortsüblich, ca. 2. Laubblatt<br />

2+3 3. Behandlung bei Bedarf<br />

PP199<br />

400 l/ha H2O H 3<br />

400 l/ha H2O


% Wirkung<br />

100,00<br />

90,00<br />

80,00<br />

70,00<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

0,00<br />

- 105 -<br />

Der Versuch wurde zu zwei Terminen auf die biologische Wirksamkeit und auf die<br />

Verträglichkeit bonitiert.<br />

Ergebnis der Bonituren:<br />

Bonitur vom 27.07.<strong>2011</strong>: (in diese Bonitur fließen nur die Wirksamkeiten der Vor-<br />

und frühen Nachauflaufanwendungen mit ein)<br />

Herbizide in Möhre<br />

Bonitur vom 27.07.11<br />

GASPA LAMPU MATCH THLAR CHEAL CAPBP VERHE SENVU SONOL SOLNI<br />

SF Centium/Bandur/Sencor SF Centium/Stomp/Bandur/Sencor SF Stomp/Afalon/Sencor etc. SF Bandur/ Kontakt/Stomp etc.<br />

Bereits zu diesem Boniturzeitpunkt zeigen die meisten Varianten eine gute bis sehr<br />

gute Unkrautkontrolle der am Standort auftretenden Unkräuter.<br />

Bonitur vom 11.08.<strong>2011</strong>:<br />

(in diese Bonitur fallen die Wirksamkeiten aller eingesetzten Produkte/Wirkstoffe)<br />

% Wirkung<br />

100,00<br />

90,00<br />

80,00<br />

70,00<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

Herbizide in Möhre<br />

Bonitur vom 11.08.11<br />

0,00<br />

GASPA LA MPU MATCH THLA R CHEAL CA PBP V ERHE SENV U SONOL SOLNI<br />

SF Centium/Bandur/Sencor SF Centium/Stomp/Bandur/Sencor SF Stomp/Afalon/Sencor etc. SF Bandur/ Kontakt/Stomp etc.


% Schädigung<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

0,00<br />

Unbehandelt<br />

0,00<br />

SF Centium/Bandur/Sencor<br />

SF Centium/Stomp/Bandur/Sencor<br />

SF Stomp/Afalon/Sencor etc.<br />

SF Bandur/ Kontakt/Stomp etc.<br />

17,50<br />

- 106 -<br />

Bei der Bonitur am 11.08.<strong>2011</strong>, ca. zwei Wochen nach der letzten Anwendung,<br />

zeigte sich in allen Varianten ein 100 %iger Bekämpfungserfolg der getesteten<br />

Varianten.<br />

Neben der Wirksamkeit wurde auch die Verträglichkeit getestet.<br />

Hierbei zeigten sich deutliche Unterschiede der einzelnen Varianten:<br />

Bonitur auf Phytotox<br />

vom 11.08.<strong>2011</strong><br />

Kontrolle SF Centium/Bandur/Sencor SF<br />

Centium/Stomp/Bandur/Sencor<br />

Aclonifen<br />

0,1mg/kg<br />

Clomazone<br />

0,01mg/kg<br />

7,50<br />

Varianten<br />

Linuron<br />

0,2mg/kg<br />

0,01<br />

18,75<br />

53,75<br />

SF Stomp/Afalon/Sencor etc. SF Bandur/ Kontakt/Stomp etc.<br />

Alle angewendeten Spritzfolgen zeigten Unverträglichkeiten. Die Schäden der<br />

Variante 5 waren so stark, das es in der Praxis zu Ertragsausfällen kommen könnte.<br />

Zur Erntereife der Möhren wurden Proben auf die eingesetzten Wirkstoffe untersucht:<br />

Metribuzin<br />

0,1mg/kg<br />

Pendimethalin Phenmedipham<br />

0,2mg/kg 0,05mg/kg<br />

0,01<br />

0,02<br />

0,01<br />

(Probennahme am 07.11.<strong>2011</strong>; Angabe unter den Wirkstoffen = RHG für die Kultur<br />

Möhre)


- 107 -<br />

Fazit des Versuchs in Möhren:<br />

• Alle Spritzfolgen haben auf diesem Versuchsstandort eine sehr gute Wirkung<br />

• Alle Behandlungen zeigen Phytotox,<br />

je nach Spritzfolge bis über 50 % Schäden!<br />

• Die Wirkstoffe Pendimethalin und Linuron werden, da wo sie eingesetzt wurden,<br />

nachgewiesen (je nach weiteren Pflanzenschutzmittel-Anwendungen<br />

problematisch bei LEH-Spezifikationen)<br />

• Spritzfolgen 2 + 3 sehr vielversprechend<br />

(F.-P. Schenk)<br />

5.1.3.4.1.2 Versuche zu Herbizidstrategien in Sellerie<br />

Angaben zum Versuch und Variantenbeschreibung:<br />

In Versuch in Sellerie wurden vier unterschiedliche Varianten von<br />

Spritzkombinationen getestet. Hierbei wurden Spritzfolgen mit zum Teil<br />

Tankmischungen im Vor-, frühen Nach- und späten Nachauflauf getestet (siehe<br />

Versuchsplan).<br />

Titel:<br />

Betrieb: GBZ Köln-Auweiler PLZ: 50765 Ort: Köln-Auweiler Richtlinie:<br />

PP199<br />

Kultur: Sellerie Sorte: Monarch Aussaat: 15.05.11 Auflauf: - Pflanzung: 11.07.<strong>2011</strong><br />

VGL<br />

H1<br />

Herbizide in Sellerie<br />

400 l/ha H2O H 2<br />

BBCH von bis Datum: 11.07.<strong>2011</strong> BBCH von bis Datum: 18.07.<strong>2011</strong> BBCH von bis Datum: 10.08.<strong>2011</strong><br />

v. d. Pflanzen Aufwand Einheit 7 Tage n. d. Pflanzen Aufwand Einheit 4 Wochen n. d. Pflanzen Aufwand Einheit<br />

1 Unbehandelt<br />

2<br />

Stomp Aqua<br />

3,50 l/ha<br />

Cadou SC<br />

0,48 l/ha<br />

3<br />

Stomp SC<br />

2,00 l/ha Bandur<br />

1,00 l/ha<br />

Cadou SC<br />

0,25 l/ha Cadou SC<br />

0,25 l/ha<br />

4 Bandur<br />

2,50 l/ha Cadou SC<br />

0,55 l/ha<br />

5 Bandur<br />

2,50 l/ha Centium 36 CS 0,20 l/ha<br />

VGL Kommentar<br />

1. Behandlung vor dem Pflanzen<br />

2. Behandlung 7 Tage nach dem Pflanzen<br />

3. Behandlung 4 Wochen nach dem Pflanzen<br />

In der Praxis ist nicht immer abzusehen, ob die Kultur Sellerie im frühen Stadium als<br />

Bundsellerie mit Blatt (Knollendurchmesser um 4-8 cm) oder bei Erreichen des<br />

endgültigen Knollendurchmessers als Knollensellerie vermarktet werden. Daher<br />

ergibt sich bei den Herbizidstrategien eine weitere Schwierigkeit: die Spritzvarianten<br />

müssen so ausgewählt sein, das auch bei der frühen Beerntung die<br />

Rückstandshöchstgehalte mindestens die gesetzlichen bzw. die Anforderungen des<br />

Lebensmitteleinzelhandels eingehalten werden.<br />

Es wurde eine Bonitur auf die biologische Wirksamkeit durchgeführt:<br />

H 3


% Wirkung<br />

100,00<br />

90,00<br />

80,00<br />

70,00<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

0,00<br />

- 108 -<br />

Bonitur vom 11.08.<strong>2011</strong>:<br />

(in diese Bonitur fallen die Wirksamkeiten aller eingesetzten Produkte/Wirkstoffe)<br />

Herbizide in Sellerie<br />

GASPA THLAR STEME CAPBP SENVU MATCH VERSS SONOL SOLNI LAMPU FUMOF<br />

Stomp Aqua + Cadou Stomp SC + Cadou Spritzfolge Bandur Cadou Spritzfolge Bandur Centium<br />

An diesem Standort konnten mit den eingesetzten Varianten fast alle Unkräuter gut<br />

bis sehr gut bekämpft werden. Einzig die Unkräuter Gemeines Kreuzkraut (SENVU)<br />

und Kohl-Gänsedistel (SONOL) wurden nicht von allen Varianten ausreichend<br />

bekämpft. Bei der visuellen Bonitur auf die Verträglichkeit konnte in keiner der<br />

getesteten Varianten Phytotox festgestellt werden.<br />

Es wurden an zwei Terminen Rückstandsproben entnommen und gemäß ihrer<br />

Verwendung entweder getrennt nach Blatt und Knolle (= Bundsellerie, früher Termin)<br />

oder nur die Knolle (= Knollensellerie).<br />

Tabelle:<br />

Ergebnis der Rückstandsuntersuchungen vom 1. Probenahmetermin (07.10.<strong>2011</strong>)<br />

(Blatt und Knolle getrennt untersucht)<br />

Unbehandelt<br />

Stomp Aqua<br />

+Cadou NdPfl.<br />

Stomp SC+<br />

Cadou NdPfl.<br />

u. Bandur<br />

+Cadou<br />

Bandur VdPfl.<br />

u. Cadou NdPfl.<br />

Bandur VdPfl.<br />

u. Centium NdPfl.<br />

Wirkstoff<br />

RHG Knolle<br />

RHG Grün<br />

Aclonifen<br />

0,1mg/kg<br />

0,1mg/kg<br />

-<br />

-<br />

0,052<br />

0,023<br />

0,012<br />

-<br />

0,010<br />

-<br />

Clomazone<br />

0,01mg/kg<br />

2,00 mg/kg<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Flufenacetat<br />

0,05mg/kg<br />

0,05 mg/kg<br />

-<br />

-<br />

0,01<br />

-<br />

0,01<br />

Pendimethalin<br />

0,1 mg/kg<br />

0,05 mg/kg<br />

0,018<br />

0,022<br />

0,073<br />

-<br />

0,031<br />

0,018<br />

0,009<br />

0,010<br />

0,007<br />

0,020


Unbehandelt<br />

Stomp Aqua<br />

+Cadou NdPfl.<br />

Stomp SC+<br />

Cadou NdPfl.<br />

u. Bandur<br />

+Cadou<br />

Bandur VdPfl.<br />

u. Cadou NdPfl.<br />

Bandur VdPfl.<br />

u. Centium NdPfl.<br />

Wirkstoff<br />

RHG Knolle<br />

Aclonifen<br />

0,1mg/kg<br />

-<br />

-<br />

0,015<br />

-<br />

-<br />

- 109 -<br />

Tabelle:<br />

Ergebnis der Rückstandsuntersuchungen vom 2. Probenahmetermin (08.11.<strong>2011</strong>)<br />

(nur Knolle untersucht)<br />

Clomazone<br />

0,01mg/kg<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Flufenacetat<br />

0,05mg/kg<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Pendimethalin<br />

0,1 mg/kg<br />

-<br />

0,015<br />

0,011<br />

Fazit des Versuchs in Sellerie:<br />

• Alle Spritzfolgen haben auf diesem Versuchsstandort eine sehr gute Wirkung<br />

• In keiner der Varianten entstand sichtbare Phytotox<br />

• Die Wirkstoffe Aclonifen und Pendimethalin werden je nach Einsatzzeitpunkt<br />

nachgewiesen<br />

(Je nach weiteren Pflanzenschutzmittel-Anwendungen ist dies evtl. problematisch<br />

bei LEH-Spezifikationen)<br />

Zusammenfassung:<br />

Unter den am Versuchstandort vorliegenden Bodenbedingungen und der<br />

Unkrautflora konnten in beiden Kulturen Möglichkeiten zur Unkrautunterdrückung<br />

aufgezeigt werden. Mit allen durchgeführten Spritzfolgen konnten die gesetzlichen<br />

Vorgaben der Rückstandshöchstgehalte eingehalten werden.<br />

(F.-P. Schenk)<br />

5.1.5 Amtliche Mittelprüfung im Obstbau<br />

Die Versuche im Obstbau wurden von Versuchsteams in Bonn und Münster auf<br />

eigenen Versuchsflächen, an den Gartenbauzentren und in Praxisbetrieben<br />

durchgeführt. In <strong>2011</strong> wurden Versuche im Rahmen der amtliche Mittelprüfung und<br />

des Arbeitskreis-Lückenindikation (AK-Lück) angelegt.<br />

Die Durchführung der Versuche erfolgt nach den Standards der „Guten<br />

Experimentellen Praxis (GEP) oder Guten Labor Praxis (GLP). Entsprechende<br />

Vorgaben und Standardarbeitsanweisungen werden im Hause bearbeitet.<br />

-<br />

-


- 110 -<br />

Die Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau hat sich in den<br />

zurückliegenden Jahren verbessert, aber es ergeben sich auch immer wieder neue<br />

Lücken. Deshalb arbeitete der Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> weiter<br />

intensiv in dem bundesweiten Arbeitskreis-Lückenindikation mit. Durch<br />

Wirksamkeits- und Rückstandsversuche wurden auch <strong>2011</strong> die Grundlage für neue<br />

Genehmigungen und Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln geschaffen.<br />

Für den Arbeitskreis-Lückenindikation wurden 14 Versuche mit 39 Prüfgliedern für<br />

Wirksamkeit und Rückstandsuntersuchungen an Sauerkirschen, Himbeeren,<br />

Brombeeren und Schwarzen Johannisbeeren im Gewächshaus und Freiland nach<br />

GEP bzw. GLP erfolgreich durchgeführt. Die Ergebnisse wurden dem Arbeitskreis<br />

Lückenindikation zur Verfügung gestellt, damit es dadurch zu einer<br />

Zulassungserweiterung nach § 18a und § 18b Pflanzenschutzgesetz kommen kann<br />

und gravierende Lücken im Obstbau geschlossen werden können. Im Fachbereich<br />

wurden in <strong>2011</strong> weiter zahlreiche amtliche und orientierende Prüfungen für die<br />

Bereiche Obstbau und Haus- und Hobbygarten durchgeführt. Alle Versuche wurden<br />

nach der Guten Experimentellen Praxis (GEP) durchgeführt.<br />

Für Zulassungsprüfungen wurden acht Versuche mit 32 Prüfgliedern durchgeführt:<br />

Schwerpunkte waren:<br />

Insektizide und Akarizide:<br />

• Apfelwickler an Kernobst<br />

• Blatt- und Blutläuse an Kernobst<br />

• Spinnmilben an Kernobst und Erdbeere<br />

Fungizide:<br />

• Lagerfäulen, Schorf und Mehltau an Apfel<br />

• Botrytis und Mehltau an Erdbeeren<br />

Herbizide im Obstbau<br />

Zur orientierenden Mittelprüfung wurden 13 Versuche mit 33 Versuchsgliedern<br />

durchgeführt.<br />

Versuche im eigenen Interesse wurden zu sechs Fragestellungen mit 27 Varianten<br />

angelegt. Unter anderem wurde auf Grund von lokal erheblichem Befall mit<br />

bodenbürtigen Schaderregern ein Demonstrationsversuch zur möglichen<br />

Bekämpfung von Engerlingen verschiedener Käferarten in Erdbeeren durchgeführt.<br />

Schäden entstehen vornehmlich auf leichteren Standorten durch die Larvenstadien<br />

folgender Käfer: Maikäfer, Junikäfer, Gartenlaubkäfer, Gefurchter Dickmaulrüssler,<br />

Erdbeerwurzelrüssler und Schnellkäfer (Drahtwürmer).<br />

Besonders deutlich wird das Problem im sogenannten geschützten Anbau unter<br />

Tunneln und Folienhäusern. Durch konstant höhere Temperaturen als im Freiland,<br />

gleichmäßige Wasserversorgung sowie wenige Wirtspflanzen/m², werden mögliche<br />

Fraßschäden durch Engerlinge an den Wurzeln hier besonders augenfällig. Im<br />

Erdbeer- und Strauchbeerenobst-Anbau sind bislang keine Pflanzenschutzmittel zur<br />

Bekämpfung von Käfer-Larven (Engerlingen) im Boden zugelassen. Aus den<br />

einjährigen Versuchen, mit Nematoden, Pflanzenschutzmitteln und Kalkstickstoff<br />

konnte bisher keine gangbare Lösung erarbeitet werden<br />

(Dr. A. Engel, R. Jung, I. Rövekamp-Stroop)


- 111 -<br />

5.1.6 Amtliche Mittelprüfung im Zierpflanzenbau<br />

Im Fachbereich Zierpflanzenbau wurden zahlreiche Prüfungen im Rahmen der<br />

Amtlichen Mittelprüfung durchgeführt. Alle diese Versuche sind nach GEP-Standard<br />

(Guten Experimentellen Praxis) erfolgt. Insgesamt sind im Jahr <strong>2011</strong> folgende<br />

Versuche durchgeführt worden (siehe Tabelle):<br />

Amtliche Mittelprüfung <strong>2011</strong> (durchgeführte Versuche)<br />

Insektizide Anzahl VG<br />

Gebänderter Thrips an Codiaeum variegatum, UG 3<br />

Trauermücken an Antirrhinum, UG 3<br />

Schnecken an Tagetes, FR 5<br />

Spinnmilben an Impatiens-Neuguinea-Hybriden, UG 6<br />

Fungizide<br />

Echter Mehltau an Rosa-Meilandina-Hybriden, UG 5<br />

Phytophthora sp. an Lavandula-Hybriden, FR 7<br />

Herbizide<br />

Zweikeimblättrige Unkräuter in Zierrasen 3<br />

Verträglichkeit<br />

Fenomenal an Moorbeetpflanzen, UG 3<br />

AK-Lück Versuche<br />

Fungizide Anzahl VG<br />

Phytophthora cinnamomi an Erica carnea, UG 5<br />

Phytophthora sp. bzw. Verträglichkeit bei Euonymus<br />

16<br />

fortunei, UG<br />

Echter Mehltau an Viola cornuta, UG 4<br />

Echter Mehltau an Rosa-Meilandina-Hybriden, UG 3<br />

Insektizide<br />

Weichhautmilben an Impatiens-Neuguinea-Hybriden, UG 6<br />

Weichhautmilben an Impatiens-Neuguinea-Hybriden, UG 7<br />

Versuche insgesamt<br />

Mittelprüfung: 8 Versuche mit 35 Versuchgliedern<br />

AK-Lück: 6 Versuche mit 41 Versuchsgliedern<br />

Spezielle Versuche/Tests<br />

• Pathogenitätstest zum Verhalten von Acidovorax sp. an Primula acaulis<br />

(R. Wilke)


- 112 -<br />

6 Forschungsprojekte zum Integrierten Pflanzenschutz<br />

6.1 Biologischer Pflanzenschutz bei Zierpflanzenkulturen<br />

unter Glas<br />

Einsatz von Mischungen verschiedener Blattlausparasitoide bei verschiedenen<br />

Topfpflanzenkulturen<br />

Zur Bekämpfung des im Topfpflanzenanbaus auftretenden Blattlausspektrums ist der<br />

Einsatz verschiedener Parasitoide und Räuber in der gärtnerischen Praxis gängig.<br />

Häufig erfolgt der Einsatz der Blattlausfeinde im Rahmen einer „Offenen Zucht“, um<br />

die Präsenz der Nützlinge auch ohne Blattläuse in den Kulturpflanzen zu<br />

gewährleisten, sie zu vermehren und Kosten zu optimieren. Dieses System ist<br />

arbeitsaufwendig und nur unter optimalen Klimabedingungen erfolgreich.<br />

Die belgische Firma Viridaxis stellt für die Bereiche Erdbeeren, Beeren, Gemüse,<br />

Kräuter und Zierpflanzen spezielle Mischung aus sechs verschiedenen<br />

Blattlausparasitoiden her. Bei diesen Arten handelt es sich um Aphidius colemani,<br />

Aphidius ervi, Aphidius matricariae, Ephedrus cerasicola, Praon volucre und<br />

Aphelinus abdominalis. Die Nützlinge werden in verschiedenen Altersstufen geliefert,<br />

damit sie über einen längeren Zeitraum schlüpfen und zur Blattlausbekämpfung in<br />

der jeweiligen Kultur zur Verfügung stehen. Für die Vermehrung einiger<br />

Schlupfwespenarten verwendet die Firma Viridaxis ein neues, patentiertes<br />

Verfahren, bei dem die Schlupfwespen nicht lebende Blattläuse, sondern künstlich<br />

hergestellt Mumien parasitieren.<br />

Dieses System soll eine zuverlässige Bekämpfung von Blattläusen in den<br />

verschiedenen Kulturen erzielen. Im Jahr <strong>2011</strong> wurde das System bei einem<br />

Schnittrosenbestand in der Lehr- und Versuchsanstalt in Straelen und in mehreren<br />

Topfpflanzenkulturen in Praxisbetrieben getestet. Die Kulturen sind in nachfolgender<br />

Tabelle aufgeführt.<br />

Übersicht der Versuche<br />

Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht der Kulturen, in denen <strong>2011</strong><br />

verschiedene Mischungen von Blattlausparasitoiden eingesetzt wurden.<br />

Eingesetztes Produkt Kultur Zeitraum des Versuches<br />

Basil-Protect Topfkräuter Januar bis Oktober<br />

Verda-Protect Gemüse in Töpfen März bis Juli<br />

Hortensien macrophylla Dezember bis August<br />

Argyranthemum frutescens April bis Juni<br />

Ajania pacifica April bis September<br />

Mühlenbeckien complexa März bis Juli<br />

Orna-Protect<br />

Tropaoelum majus März bis Juli<br />

Chrysanthemum indicum Mai bis September<br />

Cyclamen persicum April bis Oktober<br />

Cuphea hyssopifolia April bis Juni<br />

In allen Kulturen erfolgte regulär der Einsatz von zweihundert Schlupfwespen in<br />

einem Röhrchen auf 200 m² Kulturfläche in 14-tägigen Abständen.


Ergebnisse<br />

Topfkräuter<br />

Röhrchen mit Parasitoiden<br />

im Pflanzenbestand<br />

- 113 -<br />

Schlupflöcher und Honigdepot als<br />

erstes Nahrungsangebot<br />

Der Einsatz der Schlupfwespen startete bei bereits vorhandenem Befall mit<br />

Aulacorthum solanii.<br />

Niedrige Temperaturen im Gewächshaus erschwerten im Januar und Februar den<br />

Start für die Schlupfwespen. Die Blattläuse nahmen Überhand, es erfolgten mehrere<br />

Behandlungen mit Neudosan Neu und Spruzit. Ab Mitte März traten erste parasitierte<br />

Blattläuse in den Kräutern auf. Da die Anzahl der Parasitierungen nicht ausreichend<br />

war, wurden zusätzliche Freilassungen von Blattlausfeinden durchgeführt. Außerdem<br />

wurden „Offene Zuchten“ angelegt. Im weiteren Jahresverlauf verlief die Bekämpfung<br />

der Blattläuse auf niedrigem Niveau erfolgreich.<br />

Gemüse in Töpfen<br />

Paprika mit Fruchtbehang<br />

Aulacorthum solanii auf Salbei vollständig parasitiert<br />

Bei der Kultur von Paprika im Container trat zu Beginn der Kultur Aphis gossypii auf.<br />

Deshalb wurde eine Behandlung mit Plenum 50 WG durchgeführt. Danach wurde<br />

immer wieder ein leichter Blattlausbefall mit sehr guter Parasitierung verschiedener<br />

Schlupfwespenarten beobachtet.<br />

Zum Ende der Kultur, im Frühsommer, wurden von Aphelinus abdominalis<br />

parasitierte Blattläuse beobachtet.


Gemüsejungpflanzen<br />

- 114 -<br />

Bei den Gemüsearten, die als Jungpflanze im Topf kultiviert wurden, traten<br />

gelegentlich Blattläuse auf, die während der gesamten Kulturzeit gut parasitiert<br />

wurden.<br />

Ein überständiger Auberginenbestand war extrem von Aphis gossypii befallen und<br />

wurde beseitigt.<br />

Zierpflanzen<br />

Hortensien<br />

durch Aphelinus abdominalis parasitierte Blattläuse<br />

Ab Mitte Januar trat Aulacorthum solanii in den Hortensien auf. Gleichzeitig<br />

verursachten Mäuse Schäden an den Schlupfwespenröhrchen, in dem sie die<br />

Halterungen der Röhrchen durch bissen, so dass diese auf den Boden fielen und<br />

beim nächsten Bewässerungsgang feucht wurden. Ein Teil der Nützlinge<br />

verschimmelte in den Behältern. Zur Bekämpfung der Blattläuse erfolgte eine<br />

Behandlung der Pflanzen mit Plenum 50 WG, gegen die Mäuse wurden Köder<br />

ausgelegt.<br />

Ab Mitte Februar wurden die ersten parasitierten Blattläuse beobachtet. Blattläuse<br />

traten im weiteren Verlauf der Kultur bevorzugt an der Sorte „Renate Steininger“ auf.<br />

Dann saßen die Schädlinge häufig in den Blüten, kurz vor dem Verkauf der Pflanzen.<br />

Deshalb erfolgten in dieser Sorte drei Anwendungen mit nützlingsschonenden<br />

Insektiziden (Pirimor Granulat, Plenum 50 WG).<br />

Ab Ende März bis Anfang Mai wurden vorhandene Blattläuse vollständig von den<br />

Schlupfwespen parasitiert. Danach traten bis Ende August keine Blattläuse mehr im<br />

Pflanzenbestand auf.<br />

Argyranthemum frutescens<br />

Zu Beginn des Versuches war ein leichter Befall mit Blattläusen mit vereinzelten<br />

Parasitierungen zu beobachten. Nach dem Einsatz von Neem-Azal T/S keine<br />

Probleme mehr mit Blattläusen.


Ajania pacifica<br />

- 115 -<br />

Bei Ajania pacifica trat während der gesamten Kultur immer wieder Brachycaudis<br />

helichrysii auf. Sie verursachte bereits in geringer Zahl starke Pflanzenschäden. Die<br />

tief in der Knospe sitzenden Blattläuse wurden zwar von den Aphidius-Arten<br />

parasitiert, jedoch reichte die Parasitierungsleistung nicht aus, um die Vermehrung<br />

der Blattläuse zu reduzieren. Trotz häufiger Anwendungen integrierbarer Insektizide<br />

und zusätzlichen Freilassungen mit Aphidoletes aphidimyza war die Kontrolle von<br />

Brachycaudis hellichrysii unbefriedigend.<br />

Mühlenbeckia complexa<br />

Es traten immer wieder Blattläuse (Aulacorthum solanii, Macrosiphum euphorbiae)<br />

während der Kultur auf. Die Parasitierungsrate war meistens zu niedrig, so dass<br />

insgesamt sieben Anwendungen mit verschiedenen nützlingsschonenden<br />

Pflanzenschutzmitteln erfolgten.<br />

Tropaoelum majus<br />

Die Kultur blieb lange blattlausfrei. Erst am Ende der Kultur traten an einem<br />

Restbestand Pflanzen Schwarze Bohnenläuse (Aphis fabae) auf, die durch die<br />

Schlupfwespen nicht mehr kontrolliert werden konnten. Die Pflanzen brachen<br />

aufgrund des Blattlausbefalls vollständig zusammen.<br />

Chrysanthemum indicum<br />

Zu Beginn der Kultur trat ein schwacher Befall durch Aphis gossypii mit adäquater<br />

Parasitierung auf.<br />

Während der Sommermonate traten immer wieder Herde mit Brachycaudis<br />

helichrysii auf, die nicht im ausreichenden Maß parasitiert wurden, so dass mit<br />

chemischen Pflanzenschutzmitteln korrigiert werden musste.<br />

Schadbild durch Brachycaudis helichrysii an Chrysanthemum indicum<br />

und vereinzelt parasitierte Blattläuse


Cyclamen persicum<br />

- 116 -<br />

In Betrieb A wurden die ersten Cyclamen mit Blattläusen aus der noch stehenden<br />

Vorkultur befallen, so dass zwei Behandlungen mit nützlingsschonenden<br />

Pflanzenschutzmitteln Mitte Juli erfolgten. Danach wurden die Blattläuse gut von den<br />

Nützlingen bekämpft. In Betrieb B traten Kreuzdornblattläuse in einzelnen kleinen<br />

Herden Ende September auf. Durch die eingesetzten Schlupfwespen konnte eine<br />

Ausbreitung des Befalls erfolgreich verhindert werden.<br />

Cuphea hyssopifolia<br />

Bei der Kultur von Cuphea hyssopifolia trat Ende Juni die Blattlausart Aulacorthum<br />

solanii auf. Der Befall war so stark, das ein Einsatz von Pirimor Granulat erfolgen<br />

musste. Da die Blattläuse durch die Spritzung nicht erfolgreich bekämpft werden<br />

konnte, erfolgte eine weitere Behandlung der Pflanzen mit Teppeki. Drei Wochen<br />

nach den Pflanzenschutzmitteleinsätzen waren ausreichend viele Blattläuse von den<br />

Schlupfwespen parasitiert, so dass bis zum Ende der Kultur keine weiteren<br />

Behandlungen speziell gegen Blattläuse erfolgen mussten. Da in dem<br />

Pflanzenbestand jedoch Weiße Fliegen auftraten, mussten die letzten Sätze vor dem<br />

Verkauf mit Plenum 50 WG behandelt werden, wodurch der Erfolg des<br />

Nützlingseinsatzes beeinflusst wurde.<br />

Schnittrosen<br />

In den Schnittrosen trat die Blattlausart Rhodobium porosum bereits im Januar stark<br />

auf. Es wurden bevorzugt junge Blütenstiele, die zum Verkauf bestimmt waren,<br />

befallen. Die Blattlausvermehrung verlief rasant schnell. Aus dem Blattlausmix<br />

parasitiert nur Aphelinus abdominalis Rhodobium porosum. Diese Schlupfwespe<br />

bevorzugt Temperaturen über 25 °C. Dann hat sie eine Entwicklungsdauer von ca.<br />

18 Tagen. Durch die schnelle und zahlreiche Vermehrung von Rhodobium porosum<br />

mussten die Rosen regelmäßig gespritzt werden. Aphelinus abdominalis konnte sich<br />

in den ersten drei Monaten des Jahres nicht etablieren. Erst in den Sommermonaten<br />

konnten zahlreiche Blattlausmumien, die von Aphelinus abdominalis parasitiert<br />

waren, gefunden werden.


Kosten<br />

- 117 -<br />

Um die Kosten des Viridaxis-Systems mit ebenfalls in der Praxis üblichen<br />

Freilassungsverfahren gegenüber zu stellen, zeigt die folgende Tabelle eine<br />

Gegenüberstellung der Kosten bei der Kultur von Kräutern.<br />

Fazit<br />

Kostengegenüberstellung für 1.000 m² Kräuter (Kulturdauer 12 Wochen)<br />

Regelmäßige<br />

Freilassung<br />

Offene Zucht<br />

6x Aphidius colemani (0,5 Tiere/m²) 65,70 €<br />

6x Aphidius ervi (0,5 Tiere/m²) 264,00 €<br />

6x Aphidoletes aph. (0,5 Tiere/m²) 54,00 €<br />

Gesamtkosten: 383,70 €<br />

2x 2,5 Bankerplants 37,50 €<br />

2x Blockfreilassungen von:<br />

Aphidius colemani (2x 0,25 Tiere/m²) 21,50 €<br />

Aphidius ervi (2x 0,25 Tiere/m²) 83,60 €<br />

Aphidoletes aph. (2x 1 Tiere/m²) 16,75 €<br />

Gesamtkosten 121,85 €<br />

Viridaxis-System 6x 5 Basil-Protect<br />

Gesamtkosten 450,00€<br />

Das Applikationssystem des Schlupfwespenmixes ist sehr gut durchdacht und für<br />

den Anwender komfortabel einsetzbar. Auftretende Probleme, wie z.B. Besiedlung<br />

der Behälter durch Ameisen in Bodenkulturen, wurden durch die Firma Viridaxis<br />

schnell und einfach gelöst. Die Belieferung mit den Nützlingen erfolgte regelmäßig<br />

und zuverlässig.<br />

In der überwiegenden Anzahl der Versuche war die Bekämpfung der Blattläuse<br />

durch den Schlupfwespen-Mix erfolgreich.<br />

Probleme traten bei der Bekämpfung von problematischen Blattlausarten<br />

(Rhodobium porosum, Brachycaudis helichrysii) auf, da sie nicht im notwendigen<br />

Ausmaß von den Schlupfwespen parasitiert wurden. Ist nur eine Schlupfwespenart<br />

dazu in der Lage die vorhandene Blattlausart zu parasitieren, ist die Anzahl dieser<br />

Schlupfwespenart zu gering, um die Schädlinge erfolgreich zu bekämpfen. Dann sind<br />

der Einsatz der jeweilig passenden Schlupfwespenart in größeren Mengen und der<br />

zusätzliche Einsatz von Blattlausräubern (z.B. Chrysoperla carnea) sinnvoll.<br />

Wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der Schlupfwespenmischung<br />

ist der vorbeugende Einsatz des Systems, damit wirklich die ersten auftretenden<br />

Blattläuse parasitiert werden. Dafür müssen dann auch die klimatischen<br />

Bedingungen (> 15 °C) stimmen, so dass die Nützlinge zügig schlüpfen können. Dies<br />

war von Januar bis Mitte März in vielen Kulturen nicht der Fall, da es bis Mitte März<br />

sehr kalt und dunkel am unteren Niederrhein war.<br />

Im Vergleich sind die Kosten für den Einsatz der Viridaxis-Produkte etwa vier Mal<br />

höher als die Kosten, die für eine „Offene Zucht von Blattlausgegenspielern“<br />

entstehen und etwa um 20 % teuerer als selbstständig durchgeführte regelmäßigen<br />

Freilassungen von Blattlausfeinden. Dies wurde in den Versuchen von den<br />

teilnehmenden Praktikern häufig als zu teuer befunden.<br />

(M. Ruisinger)


- 118 -<br />

6.2 Versuche zur Applikationstechnik<br />

6.2.1 Einsatz moderner Düsentechnik im Ackerbau<br />

Neben der Fragestellung nach Erhöhung der Schlagkraft durch höhere<br />

Fahrgeschwindigkeiten und eine Reduzierung der Wasseraufwandmenge lag ein<br />

Versuchsschwerpunkt im Bereich der Düsenwahl. Hierbei wurde v.a. der Frage der<br />

Vorteile von Doppelflachstrahldüsen nachgegangen. Doppelflachstrahldüsen weisen<br />

in bestimmten Bereichen Vorteile gegenüber einer Injektorflachstrahldüse auf. So ist<br />

dies bei Herbizidanwendungen im frühen Stadium sowie im Rübenanbau der Fall, als<br />

auch bei allen senkrechten Zielflächen wie z.B. Ungrasbekämpfungen und<br />

Ährenbehandlungen. Es wurden Versuche in den Kulturen Raps und Winterweizen<br />

angelegt. Aufgrund des mäßigen Auftretens von pilzlichen Erkrankungen müssen die<br />

Versuche noch weitergeführt werden und Ergebnisse können abschließend nicht<br />

berichtet werden.<br />

(H. Kramer)<br />

6.2.2 Optimierung der Applikationstechnik im Zierpflanzenbau<br />

Um die positiven Erfahrungen mit horizontalen Spritzbalken aus dem Freilandbereich<br />

auch in den Unterglasanbau zu übertragen, lag ein Beratungsschwerpunkt in dieser<br />

Technik. Es wurden verschiedene Betriebe mit den zuständigen Beratern aufgesucht<br />

und durch praktische Demonstrationen die Vorteile einer flächenbezogenen<br />

Applikation im Vergleich zu einer handgeführten Applikation mittels Karrenspritze<br />

vorgeführt. Das Interesse in den Betrieben an einer Umstellung der<br />

Anwendungstechnik war in den meisten Fällen sehr groß. Zusätzlich wurden am<br />

Gartenbauzentrum in Straelen Versuche an Hortensien durchgeführt, um eine<br />

bessere Benetzung im Bereich der Stauchemittel zu erzielen. Hierfür wurden<br />

sogenannte Droplegs, die aus ackerbaulichen Kulturen ihre Eignung schon<br />

nachgewiesen haben, eingesetzt. Primäres Ziel war es, die Beläge auf den Blättern<br />

zu erhöhen. Wie in der Abbildung ersichtlich ist, setzt ein solches Verfahren einen<br />

weiteren Abstand der Töpfe voraus, was einer Praxiseinführung eines solchen<br />

Systems erst einmal im Wege steht. Die Ergebnisse hatten gezeigt, dass mit der<br />

Variante Dropleg + kompakte Injektordüse von oben die gleichmäßigste Einkürzung<br />

stattgefunden hat. Gegebenenfalls müssen weitere Versuche zeigen, ob sich eine<br />

bessere Wirkung auch im insektiziden Bereich zeigt, um die Akzeptanz in der Praxis<br />

zu erhöhen.<br />

(H. Kramer)


- 119 -<br />

6.2.3 Gerätereinigung – Ein Instrument für die Umsetzung der<br />

Wasserrahmenrichtlinie<br />

Das Thema der Punkteinträge findet nicht erst seit der Wasserrahmenrichtlinie<br />

Beachtung im Pflanzenschutzdienst. Das Verfahren der kontinuierlichen<br />

Innenreinigung konnte durch viele Versuche mittlerweise sehr erfolgreich in der<br />

Praxis etabliert werden. Dies lässt sich nicht zu letzt aus der Tatsache ableiten, dass<br />

zwei Firmen (Agrotop und Herbst Pflanzenschutztechnik) extra Nachrüstsätze für<br />

gebrauchte Spritzen anbieten, um die kontinuierliche Innenreinigung in die Praxis<br />

einzubringen. Daneben konnte auf der Agritechnica <strong>2011</strong> bei Geräteherstellern wie<br />

Amazone, Inuma, John Deere und Leeb dieses Verfahren bzw. kombinierte<br />

Verfahren in Serienmaschinen einbauen, um den Praktiker in die Lage zu versetzen,<br />

die Reinigung schnell, einfach und sicher in der Fläche durchzuführen. Da schon<br />

europaweite Umfragen im Rahmen des TOPPS-Projektes gezeigt haben, dass die<br />

Gerätereinigung einen Hauptanteil an den Punkteintragen haben, stellt dieses<br />

Reinigungsverfahren sicherlich einen wesentlichen Baustein zur Umsetzung der<br />

Wasserrahmenrichtlinie für die Praxis dar.<br />

(H. Kramer)<br />

6.2.4 Biofilter – Ein Instrument im Umgang mit Waschflüssig-<br />

keiten von Pflanzenschutzgeräten im Zierpflanzenbau<br />

Das Prinzip des Biofilters basiert auf dem Verrieseln von Waschflüssigkeiten über<br />

biologisch aktives Substrat. Diese „Turmlösung“ eines Biobeds stellt sicherlich eine<br />

Alternative für kleinere Betriebe, wie sie sehr oft im Zierpflanzenbau anzutreffen sind,<br />

dar. Hierbei werden drei Container mit einer biologisch aktiven Mischung bestehend<br />

aus Mutterboden, Torf, Hackschnitzel und Stroh befüllt und untereinander<br />

verbunden. Im Anschluss daran wird eine Einheit mit Pflanzen geschaltet, die über<br />

Transpiration Wasser aus dem Gesamtsystem nehmen sollen. Zur Sicherheit ist an<br />

diesen Pflanzencontainer ein geschlossener Container angebaut, um das<br />

Gesamtsystem als geschlossenen Kreislauf darstellen zu können, damit keine<br />

kontaminierten Flüssigkeiten in den Naturhaushalt eingebracht werden. Beschickt<br />

wird das ganze System durch eine Pumpe, die in dem Reservoir des Waschplatzes<br />

installiert ist und Wassermengen von ca. 50 l/Tag in den Biofilter einbringt.<br />

Erste Vorversuche haben gezeigt, dass im freien Wasser des letzten Behälters die<br />

Gesamtmenge an aktiven Wirkstoffen bis auf ganz wenige Ausnahmen um mehr als<br />

98 % abgebaut werden konnten. Weitere Untersuchungen im Bereich des<br />

verbleibenden Substrates etc. sind geplant.<br />

(H. Kramer)


6.2.5 ProGemüse<br />

- 120 -<br />

Das Interreg Projekt, das seit Herbst 2010 besteht, soll zur Standortsicherung und<br />

Produktivitätssteigerung der gemüseverarbeitenden Industrie im deutschniederländischen<br />

Grenzraum beitragen.<br />

A. Feldversuche<br />

Auswirkungen verschiedener Zwischenfrüchte auf die Besatzdichte<br />

pflanzenparasitärerer Nematoden<br />

Hintergrund<br />

Eine Möglichkeit zur Reduzierung des Nematodenbesatzes ist der Anbau von<br />

Zwischenfrüchten. In <strong>2011</strong> wurde auf zwei Flächen die Wirkung verschiedener<br />

Zwischenfrüchte auf die Besatzdichte pflanzenparasitärer Nematoden untersucht.<br />

Versuchsaufbau<br />

Der Versuch wurde als randomisierte Blockanlage in 4-facher Wiederholung mit<br />

11 Varianten angelegt. Die Parzellengröße betrug 90 m².<br />

Varianten Saatgutmenge kg/ha<br />

Tagetes cv. Nemamix 8<br />

Ölrettich cv. Contra 28<br />

Weißer Senf cv. Luna 18<br />

Sandhafer cv. Pratex 90<br />

Weißklee cv. Jura 20<br />

Weiße Süßlupine cv. Lublanc 200<br />

Sommerroggen cv. Arantes 130<br />

Welsches Weidelgras cv. Fabio 20<br />

Braunsenf cv. Terrafit 4<br />

Phacelia cv. Boratus 8<br />

Schwarzbrache x<br />

Vor der Saat wurde in allen Kernparzellen eine Bodenprobe entnommen und der<br />

Ausgangsbesatz (Pi) mit pflanzenparasitären Nematoden ermittelt. Die Bodenproben<br />

werden mit 60 Einstichen aus der Kernparzelle (1 m²) mittels eines Ackerlandbohrers<br />

(Beprobungstiefe bis 25 cm) genommen.<br />

Einarbeitung<br />

Die Zwischenfrüchte wurden nach ca. zwei Monaten Wachstumsdauer eingefräst.<br />

Auf der ersten Fläche in der Nähe von Korschenbroich blühten durch die warme<br />

Witterung im Frühsommer die Senfvarianten und der Ölrettich bereits nach einem<br />

Monat. Damit es nicht zur Aussaat kommt, wurden diese Zwischenfrüchte frühzeitig<br />

mit einer Beetfräse eingearbeitet. Nach einer Wartezeit von einem Monat wurde die<br />

zweite Bodenprobenahme (Pf) durchgeführt, um den Endbesatz an Nematoden zu<br />

ermitteln.


Fläche mit Zwischenfrüchten<br />

- 121 -<br />

Einarbeitung der Zwischenfrüchte mit Beetfräse<br />

Auf der zweiten Versuchsfläche, die sich auf dem Gelände des Gartenbauzentrums<br />

Köln-Auweiler befindet, wurden die gleichen Zwischenfrüchte (s.o.) angebaut. Auch<br />

hier wurden wie oben beschrieben Bodenproben vor der Saat genommen.<br />

Der Versuch konnte auf dem ersten Gemüsebau-Feldtag der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> am 31. August <strong>2011</strong> mit einem eigenem Stand zum Projekt<br />

präsentiert werden. Dies wurde von den Besuchern interessiert aufgenommen.<br />

Stand vom Projekt ProGemüse auf dem Feldtag<br />

Ergebnisse<br />

Versuchsfläche in Köln-Auweiler<br />

Der Ausgangsbefall an Paratylenchus spp. lag mit 1600/100 ml Boden recht hoch.<br />

Tagetes konnte den Befall mit Paratylenchus spp. auf 400/100 ml Boden herunter<br />

senken, ebenfalls die Weiße Süßlupine, die mit 266 Paratylenchus spp./100 ml<br />

Boden den Endbesatz unter ein Niveau der Schadschwelle drücken konnte. Alle<br />

Zwischenfrüchte konnten den Besatz senken, außer Ölrettich, dem kein<br />

nennenswerter Erfolg zu zusprechen ist.


Fläche Korschenbroich<br />

Anzahl Para.spp. in 100 ml Boden<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Tagetes<br />

Ölrettich<br />

Weißer S enf<br />

S andhafer<br />

Weißklee<br />

- 122 -<br />

Weiße<br />

S üßlupine<br />

S ommerroggen<br />

Wels ches<br />

Weidelgras<br />

Anzahl Paratylenchus spp./100 ml Boden; Pi = Ausgangspopulation, Pf = Endbesatz<br />

In untenstehender Abbildung sind die Ergebnisse von Meloidogyne spp. in 100 ml<br />

Boden aufgetragen. Auf dem Feld wurde eine Mischung aus Meloidogyne hapla und<br />

M. naasi gefunden, wobei M. naasi in größerem Maße vertreten war. Die<br />

Ausgangspopulation lag bei 250 Meloidogyne spp./100 ml Boden. Auch hier zeigten<br />

Tagetes und die Weiße Süßlupine einen guten reduzierenden Effekt. Sommerroggen<br />

konnte den Endbesatz unterhalb der Schadschwelle (50 Juvenile/100 ml Boden)<br />

senken. Wegen der kurzen Vegetationszeit könnte es jedoch sein, dass der<br />

Sommerroggen als Fangpflanze fungiert hat, in die die Nematoden eingewandert<br />

sind, die schließlich aus dem Boden gezogen und mit der Fräse eingearbeitet<br />

wurden.<br />

Anzahl Meloi.spp. in 100 ml Boden<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Tagetes<br />

Ölrettich<br />

Weißer Senf<br />

Sandhafer<br />

Weißklee<br />

Weiße<br />

Süßlupine<br />

S ommerroggen<br />

Welsches<br />

Weidelgras<br />

Anzahl Meloidogyne spp/ pro 100 ml Boden; Pi = Ausgangspopulation, Pf = Endbesatz<br />

Populationsdynamik von Paratylenchus spp. im Feld<br />

Hintergrund<br />

Über die Nematodengattung Paratylenchus ist noch wenig bekannt. Ziel dieses<br />

Versuches ist es, mehr Informationen über den jahreszeitlichen Verlauf der<br />

Paratylenchuspopulation zu gewinnen.<br />

Braunsenf<br />

Braunsenf<br />

Phacelia<br />

Phacelia<br />

Schwarzbrache<br />

Schwarzbrache<br />

Pi<br />

Pf<br />

Pi<br />

Pf


Versuchsaufbau<br />

- 123 -<br />

Auf der Zwischenfruchtversuchsfläche bei Korschenbroich besteht ein hoher Befall<br />

mit Paratylenchus spp. Fünf Kernparzellen dieser Fläche werden seit Mitte<br />

September <strong>2011</strong> bis zur Einsaat der nächsten Kultur in 2012 zweiwöchentlich<br />

beprobt. Auch hier werden für eine Bodenprobe auf einem 1 m² 60 Einstiche mit<br />

dem Ackerlandbohrer genommen.<br />

Vorraussetzung für diesen Versuch ist, dass während der ganzen Zeit keine<br />

Vegetation auf dem Feld steht, da sich die Nematoden sonst vermehren würden. Die<br />

Fläche wurde mit der Scheibenegge (10 cm) bearbeitet und mit Glyphosat behandelt.<br />

Ergebnisse<br />

Untenstehende Abbildung zeigt die Verteilung von Paratylenchus über die Zeit vom<br />

19.09.<strong>2011</strong> bis 22.02.2012. Vor dem 14.11.<strong>2011</strong> wurde eine Glyphosat-Maßnahme<br />

durchgeführt, wodurch der Besatz an Paratylenchus spp. erstmal sank. Durch den<br />

milden Winter konnten allerdings die Nematoden lange im Boden verweilen und<br />

hatten durch die auflaufenden Samen der Zwischenfrüchte schnell eine neue<br />

Nahrungsgrundlage, wodurch der Endbesatz bei 2000 Paratylenchus spp./100 ml<br />

Boden lag.<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

19.09.1103.10.11 17.10.1131.10.1114.11.11 28.11.1112.12.1126.12.11 09.01.1223.01.1206.02.1220.02.12<br />

Anzahl Paratylenchus<br />

spp./100 ml Boden<br />

Anzahl Paratylenchus spp./100 ml Boden, in der Zeit vom 19.09.<strong>2011</strong> bis 22.02.2012<br />

Verteilung pflanzenparasitärer Nematoden - Monitoring<br />

Hintergrund<br />

Das Monitoring „Nematodenprobleme im Gemüsebau“ wurde in <strong>2011</strong> fortgeführt.<br />

Vorgehen<br />

Auf deutscher Seite werden Verdachtsflächen, die durch Schäden an den Kulturen<br />

auffallen, beprobt (Ackerlandbohrer, 25 cm Tiefe). Ein Hektar wird mit 60 Einstichen<br />

beprobt und zu einer Mischprobe vereinigt. Von dieser Mischprobe werden 200 ml<br />

Boden untersucht. Um die Nematoden dem Schadbild zuzuordnen, wurden wichtige<br />

Parameter wie Fruchtfolge incl. Zwischenfruchtanbau und Bodenart aufgenommen.


- 124 -<br />

Die Flächen werden mit dem Geoinformationssystem aufgenommen und mittels<br />

ArcMap zu einer Karte verarbeitet, so dass die Nematodenverteilung und -dichte im<br />

Projektgebiet sichtbar wird.<br />

In den Niederlanden werden Gemüseflächen standardmäßig vor dem Anbau<br />

beprobt, um ihre Eignung z.B. für den Möhrenanbau festzustellen. Innerhalb des<br />

Projektes werden Untersuchungsergebnisse der Projektpartner aus der<br />

gemüseverarbeitenden Industrie entsprechend inventarisiert.<br />

Ergebnisse<br />

Auf deutscher Seite wurden bisher 96 Flächen beprobt. Als häufigste<br />

Nematodengattung war Paratylenchus spp. Vertreten.<br />

Nematodengattungen mittlere Besatzdichte/ befallene Spannbreite<br />

100 ml Boden Flächen niedrigster/höchster Wert<br />

Pratylenchus spp. 125 90 3 / 690<br />

Paratylenchus spp. 273 71 3 / 5224<br />

Meloidogyne spp. 16 42 2 / 320<br />

Tylenchorhynchus spp. 23 83 2 / 170<br />

Darstellung der mittleren Besatzdichte in 100 ml Boden von Pratylenchus, Paratylenchus, Meloidogyne<br />

und Tylenchorhynchus, der befallenen Flächen und Spannbreite des höchsten und niedrigsten Werts<br />

an Nematoden/100 ml Boden<br />

B. Gewächshausversuche<br />

Resistenz- und Toleranzverhalten von Möhren gegenüber Meloidogyne hapla<br />

Hintergrund<br />

Meloidogyne hapla ist ein bedeutender Schädling im Möhrenanbau. Durch die<br />

Saugtätigkeit des Nematoden an den Hauptwurzeln wird deren Längenwachstum<br />

gestört, die Wurzel verzweigt sich und es kommt zur Beinigkeit des Möhrenkörpers.<br />

An den Nebenwurzeln wiederum werden Gallen gebildet, von denen eine verstärkte<br />

Seitenwurzelbildung ausgeht. Das Wurzelsystem erscheint buschig.<br />

Um der Frage nach zu gehen, ob es mögliche Resistenzen bzw. Toleranzen<br />

verschiedener Möhrensorten gegenüber Meloidogyne hapla gibt, wurde ein<br />

Gewächshausversuch durchgeführt.<br />

Versuchsaufbau<br />

Als Versuchsgefäße wurden Rosentöpfe (12x17 cm; TEKU Pöppelmann) gewählt.<br />

Gedämpfte Felderde diente als Substrat. Der Versuch wurde mit neun Möhrensorten<br />

und vier Populationsdichten von Meloidogyne hapla (im 2. Juvenilenstadium, J2),<br />

(siehe unten) in 5-facher Wiederholung durchgeführt.


- 125 -<br />

Möhrensorte Populationsdichte<br />

J2/100 ml Boden<br />

Nerac 0<br />

Mokum 51<br />

Napoli 180<br />

Purple Haze 647<br />

Ibiza<br />

Bangor<br />

Bilbo<br />

RS 4420206<br />

Joba<br />

Die Nematoden (8,5 ml Nematodensuspension/Topf) wurden mit Hilfe einer Pipette<br />

in den Boden gegeben, der anschließend vorsichtig durchmischt wurde.<br />

Anschließend wurden fünf Möhren je Rosentopf gesät.<br />

Auswertung<br />

Nach 11 Wochen Wachstumszeit wurde der Versuch ausgewertet. Als Parameter<br />

wurden die Möhrenlänge sowie das Möhrenfrischgewicht ermittelt. Ebenfalls wurde<br />

das Frischgewicht des Möhrenlaubes aufgenommen. Die Anzahl an Nematoden im<br />

Boden wurde mit der Bearmann-Siebmethode bestimmt.<br />

Ergebnisse<br />

Sorte Ibiza (700 J2/100 ml Boden) mit typischen Wurzelgallen<br />

durch Meloidoygne hapla<br />

Die Sorte Ibiza zeigte bei allen Nematodendichten die längsten Möhren. Die Sorte<br />

Mokum hatte eine relativ konstante Möhrenlänge über alle Populationsdichten.<br />

In untenstehender Abbildung wird deutlich, dass die Sorte Ibiza, die die längsten<br />

Möhren aufzeigte, nicht das höchste Möhrengewicht besitzt, das hier bei<br />

647 J2/100 ml Boden bei 45 g liegt. Das höchste Möhrengewicht über alle<br />

Populationsdichten verteilt wird bei der Sorte Bilbo erreicht.


- 126 -<br />

durchschnittliches Möhrengewicht (g), in Abhängigkeit vom Anfangsbesatz mit M.hapla<br />

bei unterschiedlichen Möhrensorten<br />

durchschnittliches Möhrenlaubgewicht (g) in Abhängigkeit vom Anfangsbesatz mit M.hapla<br />

und unterschiedlichen Möhrensorten<br />

Das Möhrenlaubgewicht ist bei der Sorte Joba bei allen Populationsdichten am<br />

höchsten. Die Sorte Ibiza weist eine leichte Schwankung des Möhrenlaubgewichtes<br />

auf, kommt aber bei einer hohen Populationsdichte nahezu auf den Anfangswert von<br />

22,06 g zurück.<br />

Bei einer Populationsdichte von 51 J2/100 ml Boden gibt es Unterschiede in der<br />

Vermehrungsrate (siehe untenstehend Abbildung). Die Sorte Napoli weist mit einem<br />

Pf/Pi-Wert von 22 die höchste Vermehrungsrate auf. Mit steigender<br />

Populationsdichte sinkt die Vermehrungsrate und sie unterschieden sich schließlich<br />

kaum voneinander.


- 127 -<br />

Keine Sorte weist Resistenzen auf. Bei einer Resistenz hätte eine Vermehrung statt<br />

gefunden, also müsste ein hoher Pf/Pi-Wert bei hohen Populationsdichten<br />

vorherrschen.<br />

Möhren sind generell eine schlechte Wirtspflanze, da sie zu wenig Wurzelmasse<br />

bildet. Bei hohen Populationsdichten saugen die Nematoden an den wenigen<br />

Wurzeln, die infolge dessen nicht weiter wachsen können und somit verkürzt bleiben.<br />

Die Möhrensorten unterscheiden sich hinsichtlich der Möhrenlänge. Somit zeigte die<br />

Sorte Ibiza bei allen Nematodendichten die längsten Möhren. Sie hat tolerant<br />

reagiert.<br />

Vermehrungsrate (Pf/Pi) von Meloidogyne hapla bei den angegebenen Möhrensorten<br />

Möhrenlänge in Abhängigkeit der Populationsdichten von 0- 647 J2<br />

Meloidogyne hapla/ 100 ml Boden<br />

Möhrenlänge (cm)<br />

0 J2 /100 51 J2/100 180 J2/100 647<br />

Sorte<br />

ml ml ml J2/100 ml<br />

Nerac 7,2 6,38 4,58 5,8<br />

Mokum 8,2 7,9 7,2 7,3<br />

Napoli 7,46 7,58 6,54 5,66<br />

Purple Haze 7,46 7,14 6,06 5,9<br />

Ibiza 9,6 10,6 9,42 8,9<br />

Bangor 6,48 6,34 5,72 5,18<br />

Bilbo 8,38 7,6 6,58 5,88<br />

RS 4420206 6,48 7,76 6,58 6,02<br />

Joba 8 6,34 6,96 5,78


- 128 -<br />

durchschnittliche Möhrenlänge (g) in Abhängigkeit vom Anfangsbesatz mit M.hapla<br />

und unterschiedlichen Möhrensorten<br />

Schadschwelle von Pratylenchus penetrans an Möhren im Feld<br />

Hintergrund<br />

Pratylenchus penetrans ist ein bedeutender Schaderreger im Möhrenanbau. Über die<br />

wirtschaftliche Schadschwelle dieses Nematoden gibt es sehr unterschiedliche<br />

Angaben, die fast ausschließlich aus den 1960er, 1970er Jahren stammen. Am<br />

Beispiel einer modernen Möhrensorte sollten die Ergebnisse überprüft werden.<br />

Vorgehen<br />

Der Versuch wurde im Gewächshaus durchgeführt. Als Versuchsgefäße wurden<br />

eckige Rosentöpfe (13,7 x 13,7 x 23 cm, 3 L Bodenvolumen) gewählt. Als Substrat<br />

diente gedämpfte Felderde. Die Bodenfeucht wurde auf 17 % Wassergehalt<br />

eingestellt und wöchentlich korrigiert. Der Versuch wurde in 5-facher Wiederholung<br />

mit 12 Populationsdichten von M. hapla und drei Saatdichten von Möhre cv. Nerac in<br />

randomisierter Anordnung angelegt. Die Saatdichten betrugen 2, 4 und 18 Samen<br />

pro Topf.<br />

Populationsdichten:<br />

Pratylenchus penetrans/ g Boden<br />

0<br />

0,125<br />

0,25<br />

0,5<br />

1,0<br />

2,0<br />

4,0<br />

8,0<br />

16,0<br />

32,0<br />

64,0<br />

128,0


- 129 -<br />

Die Substrate wurden auf 17 % Bodenfeuchte eingestellt. Mit einer langen Kanüle<br />

wurden die Nematoden gleichmäßig in den Boden verteilt. Anschließend wurden die<br />

vorgekeimten Saatkörner in die Töpfe überführt.<br />

Auswertung<br />

Bereitung des Saatbetts<br />

Waschen der Wurzeln bei der Ernte<br />

Nach 83 Tagen wurde der Versuch ausgewertet. Als Parameter wurden das<br />

Möhrengewicht, die Möhrenlänge sowie der Möhrendurchmesser festgehalten.<br />

Ebenso die Möhrenqualität wie Beinigkeit und Verformungen wurden aufgenommen.<br />

Das Möhrenlaub wurde gewogen. Die Möhren wurden vorsichtig aus dem Boden<br />

entnommen, um unter anderem die Feinwurzeln zu wiegen. Der Boden wurde<br />

gemischt und 250 ml wurden für die Auswertung mit der Bearmann-Apparatur<br />

verwendet. Nach vier Wochen wurden für die Pf-Bestimmung (Endpopulation) aus<br />

der Lösung 200 Pratylenchus penetrans je Probe, mit dem Mikroskop gezählt, um<br />

den Endbesatz an Nematoden festzuhalten.<br />

Ergebnisse<br />

In obenstehender Abbildung sind die Frischmassegewichte (FTW) bei steigender<br />

Populationsdichte im Boden und Saatdichten von 2,4 und 18 Samen pro Topf<br />

dargestellt. Die Frischmasse (100 g) ist bei einem Pi von 0,05 mit 18 Samen am<br />

höchsten. Auch bei einer hohen Populationsdichte > 50 Pratylenchus<br />

penetrans/100 ml Boden weist die Variante mit 18 Samen das höchste<br />

Frischmassegewicht von 70 g auf. Somit hat eine hohe Ausgangspopulation keinen<br />

Einfluss auf das Frischmassegewicht.


- 130 -<br />

Möhrenfrischmassegewicht in Abhängigkeit unterschiedlicher Ausgangspopulationen (Pi) von 0-128<br />

Pratylenchus penetrans/100 g Boden mit 3 Saatdichten 2,4 und 18<br />

In der Abbildung auf Seite 128 ist die Vermehrungsrate im Boden dargestellt. Bei<br />

zwei Samen pro Topf liegt der maximale Endbesatz bei 9,5 (max. Pf). In der Variante<br />

mit vier Samen erreicht der max. Pf-Wert 6,8, während bei 18 Samen ein max. Pf<br />

von 14 vorherrscht. Die Varianten mit 2 und 18 Samen je Topf unterscheiden sich in<br />

Bezug auf die maximale Vermehrungsrate max. (Pf/Pi) nicht voneinander, wie in der<br />

Abbildung unten rechts zu erkennen ist. Bei erreichen einen Wert von 5,1.


- 131 -<br />

Vermehrungsrate in Abhängigkeit unterschiedlicher Ausgangspopulationen von<br />

0-128 Pratylenchus penetrans/100 g Boden mit 2,4 und 18 Samen pro Topf,<br />

Pf = Endbesatz, a = max. (Pf/Pi), M = max. Pf<br />

6.2.6 Asiatischer Laubholzbockkäfer<br />

(Anoplophora glabripennis)<br />

(C. Ergezinger, E. Radtke)<br />

Eine phytomedizinische Problematik im Bonner-Raum liefert momentan der<br />

Quarantäneschädling Anoplophora glabripennis („Asiatischer Laubholzbockkäfer“,<br />

kurz: ALB). Wahrscheinlich in hölzernen Verpackungsmaterialien wurde er aus dem<br />

asiatischen Raum nach Europa eingeschleppt und breitet sich seit 2001 punktuell in<br />

mehreren Gebieten Europas aus. Seit 2004 ist er im Norden von Bonn (Bornheim)<br />

nachweisbar.<br />

Er befällt überwiegend gesunde Laubbäume und nistet sich als Larve 2-3 Jahre in<br />

deren Hartholz ein. Nach diesem Stadium verbreitet er sich als Käfer weiter und<br />

hinterlässt ein bis zu 15 mm Durchmesser messendes Ausflugloch. Bei starkem


- 132 -<br />

Befall sterben die Wirtsbäume in der Regel ab. Um eine weitere Ausbreitung zu<br />

verhindern, werden als Gegenmaßnahme Bäume mit erkennbaren Ausfluglöchern<br />

vom Pflanzenschutzdienst näher untersucht, bei ALB-Befall gefällt und an Ort und<br />

Stelle vernichtet. Dies betrifft alle Laubhölzer innerhalb einer Quarantänezone um<br />

den befallenen Baum. In der Regel sind die fortpflanzungsfähigen Käfer jedoch<br />

entkommen.<br />

Um großangelegte Fällungen in Zukunft zu vermeiden und Bäume effektiver vor<br />

einem ALB-Befall zu schützen, wurde am phytomedizinischen Institut der Universität<br />

Bonn unter der Leitung von Prof. H.-W. Dehne ein Projekt ins Leben gerufen, das mit<br />

Hilfe der Fernerkundung eine Befallsfrüherkennung ermöglichen soll. Die<br />

Fernerkundung befasst sich mit der digitalen Analyse von Satellitenbilddaten im<br />

gesamten Wellenlängenbereich - von der Gamma- über die optische bis hin zur<br />

Thermalstrahlung. Ist ein Baum mit einer oder mehreren ALB-Larven infiziert, ändern<br />

sich bestimmte Wellenlängenbereiche im Spektrum, die eine Stresssituation<br />

widerspiegeln. Aufgezeichnet werden sie mit einer Hyperspektralkamera, die einen<br />

kleinen Wellenlängenbereich in über 100 Kanälen erfasst. Durch erkennbare<br />

spektrale Unterschiede zu gesunden Artgenossen können befallene Bäume mit<br />

geeigneter Software erkannt (klassifiziert) und frühzeitig vor Ausflug der neuen<br />

Käfergeneration überprüft und ggf. vernichtet werden. Dass dies möglich ist, haben<br />

Studien in Amerika mit anderen Käferschädlingen (z.B. White Spruce Beetle)<br />

gezeigt. Mit diesem Projekt will die Universität Bonn dem Pflanzenschutzdienst<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> bei der Überprüfung des Gesundheitszustandes der<br />

Laubbaumvegetation unterstützen und evtl. Gefahrenzonen oder zukünftige<br />

Ausbreitungspfade des ALB offenlegen.<br />

(O. Baur, Universität Bonn, Dr. R. Schrage)<br />

6.3 Maiszünsler Prognosemodell<br />

Das im Rahmen des vom Julius Kühn-Instituts (Institut für biologischen<br />

Pflanzenschutz in Darmstadt) koordinierten BLE-Projekts „Erstellung eines<br />

Softwaregestützten Prognosemodells für die optimale Bekämpfung des<br />

Maiszünslers“ wurde <strong>2011</strong> abgeschlossen, der Abschlußbericht wird vom Julius<br />

Kühn-Institut erstellt.<br />

Da aber noch einige Grundlagen zur besseren Prognose des Maiszünslers fehlen,<br />

wurden noch verschiedene Untersuchungen zur Phänologie des Maiszünslers<br />

(Verpuppungsbeginn, Falterschlupf, Eiablage, Eientwicklung, Larvenschlupf)<br />

fortgeführt.<br />

In Bonn-Roleber wurden mehrere Stängeldepots mit Maiszünslerlarven angelegt,<br />

zudem wurde ein Eiablagekäfig aufgebaut.<br />

Ein Depot diente zur Bestimmung des Verpuppungsbeginns der Larven. Die aus<br />

Mechernich im Frühjahr geholten befallenen Maisstängel wurden in einen Käfig<br />

gelegt und ab Mitte Mai täglich auf Eintritt der Puppenruhe untersucht. Dazu mussten<br />

die Stängel geöffnet werden. Obwohl sie rasch wieder zugeklappt wurden, scheint<br />

dieses Verfahren die Larven zu stören. Daher sind die Ergebnisse nur im Vergleich<br />

zum ähnlichen Verfahren zu verwerten und dienen nur als Anhaltspunkt. Dringend<br />

erforderlich wäre ein Verfahren zur Bestimmung der Puppenentwicklung ohne<br />

störenden Eingriff.


- 133 -<br />

Stängeluntersuchung auf Puppenentwicklung links Larve, rechts Puppe des Maiszünslers<br />

Die erste Puppe wurde am 23. Mai <strong>2011</strong> gefunden, die letzte am 11. Juni 2012. Der<br />

Verpuppungsbeginn innerhalb einer Population erstreckte sich also über knapp drei<br />

Wochen. Die Dauer der Puppenentwicklung bis zum Falterschlupf betrug ebenfalls<br />

etwa drei Wochen (22 Tage) unter den Verhältnissen am Standort Bonn-Roleber. Die<br />

geschlüpften Falter wurden in einen Eiablagekäfig verbracht, um die Eientwicklung<br />

zu untersuchen.<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1.5<br />

Sonne (h) Niederschlag<br />

Temp.Max. Temp.Min.<br />

Puppe1 Puppe2<br />

Puppe3 Puppe4<br />

Puppe5 Puppe6<br />

Puppe7 Puppe8<br />

Puppe9 Puppe10<br />

Puppe11 Puppe12<br />

Puppe13 Puppe14<br />

Puppe15 Puppe16<br />

Puppe17 Puppe18<br />

Puppe19 Puppe20<br />

Puppe21 Puppe22<br />

Puppe23<br />

8.5<br />

15.5<br />

22.5<br />

29.5<br />

5.6<br />

Roleber <strong>2011</strong><br />

12.6<br />

22,65 Tage<br />

Puppenentwicklung<br />

Verpuppungsbeginn und Dauer der Verpuppung des Maiszünslers am Standort Bonn-Roleber<br />

Weitere Stängeldepots dienten zur Untersuchung des Falterschlupfes. Ein Depot<br />

stammte aus Mechernich, dort wurden die Larven im Herbst 2010 geholt und am<br />

Standort Bonn-Roleber in unbefallene Maisstängel eingebracht. Diese Maisstängel<br />

wurden in einen Überwinterungskäfig gelegt.<br />

19.6<br />

26.6<br />

3.7<br />

10.7<br />

17.7<br />

24.7<br />

31.7


Summe der Falter<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

- 134 -<br />

Stängeldepot im Winter Eklektoren mit Maisstängeln<br />

Falterschlupf aus 100 Maisstoppeln unterschiedlicher Herkünfte <strong>2011</strong><br />

27.5 6.6 16.6 26.6 6.7<br />

Datum<br />

16.7 26.7 5.8 15.8<br />

Aufsummierter Falterschlupf verschiedener Herkünfte des Maiszünsler in Bonn-Roleber<br />

Floisdorf 1<br />

Überwinterungs<br />

käfig<br />

Warendorf<br />

Gießen<br />

Brandenburg<br />

Neutrebbin<br />

Brandenburg<br />

Schiffmühle<br />

Ein zweites Depot wurde mit befallenen Maisstoppeln, die im Frühjahr aus<br />

Mechernich geholt wurden, bestückt. Die weiteren Depots stammten aus Warendorf,<br />

Giessen und Brandenburg. Die befallenen Maisstoppeln wurden uns<br />

dankenswerterweise im Frühjahr von den dortigen Kolleginnen und Kollegen zur<br />

Verfügung gestellt.


Zahl der geschlüpften Falter (Wochensumme)<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

- 135 -<br />

Falterschlupf unterschiedlicher Herkünfte <strong>2011</strong><br />

Warendorf Brandenburg Schiffmühle Brandenburg Neutrebbin<br />

Floisdorf 1 Gießen Überwinterungskäfig<br />

03.-09.06. 10.-16.06. 17.-23.06. 24.06.-<br />

30.06.<br />

01..-<br />

07.07.<br />

Datum<br />

08.-14.07. 15.-21.07. 22.-28.07. 29.07.-<br />

04.08.<br />

Verlauf des Falterschlupfs verschiedener Herkünfte des Maiszünslers in Bonn-Roleber<br />

05.-10.08.<br />

Die jeweils ca. 100 (2 x 50) befallenen Maisstoppeln wurden im Mai in Eklektoren<br />

gelegt, damit der Falterschlupf täglich beobachtet werden konnte.<br />

Am 03. Juni <strong>2011</strong> schlüpfte der erste Falter. Bis zum 10. August, also über einen<br />

Zeitraum von zwei Monaten, wurden 229 Falter gefunden.<br />

Im Schnitt entwickelten sich etwa 40 Falter, dabei unterschieden sich die Herkünfte<br />

deutlich (21 bis 70 Falter/100 befallene Stoppeln).<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1.5<br />

8.5<br />

Sonne (h) Niederschlag<br />

Temp.Max. Temp.Min.<br />

Eigelege1 Eigelege2<br />

Eigelege3 Eigelege4<br />

Eigelege5 Eigelege6<br />

Eigelege7 Eigelege8<br />

Eigelege9 Eigelege10<br />

Eigelege11 Eigelege12<br />

Eigelege13<br />

15.5<br />

22.5<br />

29.5<br />

5.6<br />

Roleber <strong>2011</strong><br />

12.6<br />

10 Tage Eientwicklung<br />

6 - 14 Tage (Min-Max)<br />

Eiablagebeginn und Dauer der Eientwicklung des Maiszünslers am Standort Bonn-Roleber<br />

19.6<br />

26.6<br />

3.7<br />

10.7<br />

17.7<br />

24.7<br />

31.7


- 136 -<br />

Die geschlüpften Falter wurden in den Eiablagekäfig verbracht, um dort den Verlauf<br />

der Eiablage und der Eientwicklung zu untersuchen.<br />

Am 16. Juni, ca. zwei Wochen nach dem ersten Falterschlupf, wurde das erste<br />

Eigelege im Eiablagekäfig gefunden. Bis zum 27. Juli <strong>2011</strong> wurden insgesamt<br />

206 Eigelege gefunden, aufgrund der Witterungsverhältnisse schlüpften lediglich<br />

83 Eigelege.<br />

Für die weitere Auswertung zur Dauer der Eientwicklung wurden aber nur solche<br />

Eigelege verwendet, deren Eiablage- und Larvenschlupftermin zweifelsfrei<br />

feststellbar waren.<br />

Im Durchschnitt dauerte die Eientwicklung zehn Tage, allerdings ergab sich eine<br />

Spannbreite von 6-14 Tagen.<br />

Phänologie des Maiszünslers am Standort Ahlen (U. Furth)<br />

Projekt „Zuflug des Maiszünslers in <strong>2011</strong>“ am Standort Münster<br />

(Dr. A. Dissemond)<br />

Die Bedeutung des Maiszünslers nimmt immer mehr zu. Dieser Maisschädling hat<br />

sich seit 1990 im Rheinland immer weiter ausgebreitet. Im Jahr 2008 ist in <strong>Westfalen</strong><br />

erster Befall festgestellt worden. Je nach Befall kann es zu starken Schäden durch<br />

den Larvenfraß kommen. Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Maiszünsler richten<br />

sich auf frisch geschlüpfte Larven, bevor sich diese im Maisstängel eingebohrt<br />

haben. Daher ist es nötig den Zeitpunkt des Falterfluges, der Eiablage und des<br />

Larvenschlupfes zu kennen. Um hier Grundlagen zu schaffen, sind sehr intensive<br />

Untersuchungen am Standort Münster angestellt worden.<br />

Am Untersuchungsstandort im Kreis Warendorf in Vorhelm wurde am 20. Mai <strong>2011</strong><br />

ein Eiablagezelt aufgebaut. Dieses Zelt stand auf einer Fläche mit Mais als


- 137 -<br />

Direktsaat nach der Vorfrucht Mais. Im Vorjahr waren auf dieser Fläche und in<br />

unmittelbarer Nähe im Mais Schäden durch den Maiszünsler beobachtet worden. Der<br />

Eiablagekäfig war mit einer Lichtfalle ausgerüstet, die die angelockten Falter in den<br />

Käfig auf die Maispflanzen leitete. Im Eiablagezelt wurde täglich der Falterflug, die<br />

Eiablage und die Larvenentwicklung beobachtet und dokumentiert. In <strong>2011</strong> begann<br />

der Falterflug am 29. Mai und endete am 05. August, dabei wurde je nach Witterung<br />

eine unterschiedliche Flugintensität registriert. Die meisten Falter wurden zwischen<br />

dem 25. Juni und dem 07. Juli beobachtet. Die Eiablage erfolgte vom 03. Juni bis<br />

26. Juli. Der Larvenschlupf fand vom 11. Juni bis 06. August statt.<br />

Eiablagezelt in Vorhelm (Foto: U. Furth)<br />

Eklektor im Maisbestand (Foto: U. Furth)<br />

Zusätzlich wurde am 21. Mai <strong>2011</strong> ein Eklektor mit befallenen Stoppeln bestückt, die<br />

zuvor in der Umgebung gesammelt wurden. 21 Stoppeln waren mit Larven oder<br />

Puppen belegt. Tägliche Kontrollen des Eklektors zeigten, dass sich im Zeitraum<br />

vom 10. Juli bis 06. August <strong>2011</strong> aus den in den Stoppeln befindlichen Larven bzw.<br />

Puppen die Maiszünslerfalter entwickelten.<br />

Weitere Beobachtungen hinsichtlich<br />

des Falterfluges wurden mit einer<br />

Pheromonfalle unternommen. Die<br />

Pheromonfalle wurde ebenso am<br />

20. Mai <strong>2011</strong> aufgestellt. Sie<br />

befand sich in einem Wildacker<br />

ca. 100 m vom Eiablagezelt<br />

entfernt. Die Falle wurde mit einem<br />

spezifischen Pheromon<br />

ausgestattet. Durch diesen<br />

Lockstoff werden die männlichen<br />

Falter angelockt. Mithilfe der<br />

Pheromonfalle konnte im Zeitraum<br />

vom 31. Mai bis 31. Juli der<br />

Falterflug beobachtet werden.<br />

Pheromonfalle in Vorhelm (Foto: U. Furth)<br />

(U. Furth)


- 138 -<br />

6.4 Integrierter Pflanzenschutz in Zuckerrüben<br />

Erarbeitung und Verabschiedung der „Leitlinien des integrierten<br />

Pflanzenschutzes im Zuckerrübenanbau“<br />

Auf der Arbeitssitzung vom 17. Februar <strong>2011</strong> wurden nach einer abschließenden<br />

Beratung die Leitlinien des integrierten Pflanzenschutzes (IPS) im Zuckerrübenanbau<br />

verabschiedet und in der Folge veröffentlicht. Sie beruht auf der gesetzlich<br />

verankerten Bestrebung der Europäischen Union, die mit der Verwendung von<br />

Pflanzenschutzmitteln verbundenen Risiken und Auswirkungen für die menschliche<br />

Gesundheit und die Umwelt zu verringern sowie alternative Verfahren zu fördern. Mit<br />

Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz (BMELV) wurden daher, im Rahmen des Programms zur<br />

Innovationsförderung, im Zeitraum von 2008 bis <strong>2011</strong> ein Projekt zur Erarbeitung von<br />

Leitlinien für den integrierten Pflanzenschutz im Zuckerrübenanbau gefördert. Alle<br />

Interessengruppen (auf eine Einzelnennung wird an dieser Stelle verzichtet), die sich<br />

mit der Produktion “Zuckerrübe“ befassen, waren an der inhaltlichen Abstimmung der<br />

Leitlinie beteiligt.<br />

Im Projekt selber wurden Schaderreger, die regionalübergreifend von Bedeutung<br />

sind, in Gruppen zusammengefasst und für jede einzelne Gruppe, soweit vorhanden,<br />

spezifische Maßnahmen des IPS erstellt und beschrieben. Im Einzelnen handelte es<br />

sich hierbei um:<br />

• Auflaufkrankheiten (Wurzelbrand)<br />

• bodenbürtige Krankheiten (Rhizomania, Rhizoctonia)<br />

• Blattkrankheiten (Cercospora, Ramularia, Mehltau, Rost)<br />

• tierische Schaderreger<br />

- Nematoden (Weißes Rübenzystenälchen)<br />

- Insekten (Blattläuse, Rübenfliege, Moosknopfkäfer, Gammaeule)<br />

- Mäuse<br />

- Schnecken<br />

• Unkräuter (ein und zweijährige Unkräuter, Schosser, Kulturpflanzendurchwuchs)<br />

Für die anderen; eher nur regional oder vereinzelt auftretenden Schaderreger mit<br />

geringerer Bedeutung, bezogen auf die gesamte Zuckerrübenfläche, wurden keine<br />

speziellen Leitlinien erstellt. Beispielhaft wären hier das Rübenkopfälche Ditylenchus<br />

dipsaci, Verticillium-Welke oder Rotfäule Rhizoctonia violacea zu nennen. Bei einem<br />

Vorkommen solcher Schaderreger soll sich eine Bekämpfungsstrategie an der<br />

übergeordneten allgemeinen Leitlinie orientieren.<br />

Diese allgemeine Leitlinie stellt alle vorbeugenden Maßnahmen in den Fokus der<br />

Betrachtung. Im IPS gehören hierzu alle pflanzenbaulichen Maßnahmen, die zum<br />

Erhalt leistungsfähiger Zuckerrübenbestände führen. Ein weiteres Ziel ist es dabei<br />

Schaderregern durch Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Nutzung von<br />

Saatgutresistenzen mit nichtchemischen Verfahren entgegenzuwirken. Weiterhin<br />

sind alle praktikablen (praktikabel = wirtschaftlich, wirksam und bewährt)<br />

Maßnahmen zur Schonung und Förderung von Nützlingen zu nutzen. Dazu gehört<br />

vor allem ein schadschwellenorientierter Einsatz von nützlingsschonenden<br />

Pflanzenschutzmitteln.<br />

Vor jeder Maßnahme sind daher die Rübenbestände hinsichtlich ihrer Entwicklung<br />

und Gesundheit zu kontrollieren. Zur Kontrolle können dabei direkte Feldkontrollen<br />

oder indirekt Prognosemodelle herangezogen werden. In den schaderreger-


- 139 -<br />

spezifischen Leitlinien werden zusätzlich Empfehlungen für die Befallsermittlung und<br />

Bekämpfungsschwellen beschrieben. Sofern im Internet modellgestützte<br />

Entscheidungshilfen wie z.B. ISIP, proPlant, LIZ oder BISZ vorliegen, sollten diese<br />

genutzt werden.<br />

Nach einer Entscheidung für die direkte, gezielte Bekämpfung eines Schaderregers<br />

sind nichtchemische Abwehr- und Bekämpfungsmaßnahmen der Anwendung<br />

chemischer Pflanzenschutzmittel vorzuziehen, soweit diese praktikabel sind. Stehen<br />

solche Möglichkeiten nicht zur Verfügung, stellt der Einsatz von chemischen<br />

Pflanzenschutzmitteln bei bekämpfungswürdigem Befall im Sinne des integrierten<br />

Pflanzenschutzes eine nachhaltige Maßnahme dar. Dabei ist deren Anwendung auf<br />

das notwendige Maß zu beschränken. Besteht die Gefahr, dass Schaderreger<br />

Resistenzen gegenüber Pflanzenschutzmittel aufbauen, sind Strategien zu deren<br />

Abwehr (z.B. Wirkstoffwechsel) einzuleiten.<br />

Eine Dokumentation aller anbautechnischer Maßnahmen, insbesondere der<br />

durchgeführte Pflanzenschutz, ist zeitnah und vollständig entsprechend der<br />

gesetzlichen Regelungen durchzuführen. Über eine Erfolgskontrolle sollte auch die<br />

Wirksamkeit einer Maßnahme überprüft werden. Dazu gehören Befallskontrollen vor<br />

und nach einer Behandlung und nach Möglichkeit die Anlage einer unbehandelten<br />

Teilfläche. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten in einer Schlagkartei<br />

zusammengeführt werden und im Sinne des IPS zur weiteren Anbauoptimierung<br />

genutzt werden.<br />

Die schaderregerspezifischen Leitlinien sind sehr umfangreich und wurden wie schon<br />

Eingangs erwähnt, für alle Schaderreger mit überregionaler Bedeutung und großem<br />

Schadpotential erarbeitet. Sie sind gegliedert in vorbeugende Maßnahmen, die sich<br />

am jeweiligen Schaderreger orientieren. Weiterhin werden Überwachungsmethoden<br />

und soweit vorhanden Schwellenwerte angesprochen. Die dann vorgesehenen<br />

direkten Bekämpfungsmaßnahmen beziehen sich anschließend immer auf das<br />

unbedingt notwendige Maß. Sie enden immer in Empfehlungen und Strategien zur<br />

Resistenzvermeidung.<br />

Im Zuckerrübenanbau wurde eine der ersten kulturspezifischen Leitlinien erarbeitet.<br />

Die vorliegende Leitlinie ist dabei als dynamisches System anzusehen, das in<br />

Zukunft kontinuierlich an neue Entwicklungen angepasst werden kann. Gründe für<br />

eine Anpassung können vielfältig sein. So kann ein verändertes Auftreten von<br />

Schaderregen, neue technische Entwicklungen, neue Erkenntnisse aus Praxis und<br />

nicht zuletzt neue Forschungsdaten dafür verantwortlich sein. Die jetzt erarbeiteten<br />

und vorliegenden aktuellen Leitlinien des integrierten Pflanzenschutzes im<br />

Zuckerrübenanbau sind als Broschüre erhältlich oder können über das Internet der<br />

Landwirtschaftkammer heruntergeladen werden.<br />

(C. Heinrichs)


- 140 -<br />

7 Genehmigungen und Kontrollen<br />

7.1 Pflanzengesundheitsdienst<br />

Das Berichtsjahr <strong>2011</strong> war im Pflanzengesundheitsdienst gekennzeichnet durch<br />

einen erhöhten Arbeitsaufwand bei den Kontrollen von Import und Export aber ohne<br />

erneutes Auftreten von neuen Quarantäneschadorganismen.<br />

Die Kontrollen auf Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB und CLB) verliefen mit<br />

unverminderter Intensität gemäß der Leitlinie ohne neue Funde. Dabei konnte der<br />

Einsatz der neu ausgebildeten Spürhunde einen besonderen Beitrag leisten.<br />

Weiterhin wurde im Jahre <strong>2011</strong> der EU-Solidaritätsantrag von <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

für die finanzielle Beihilfe zu den Kontrollmaßnahmen genehmigt.<br />

Auch im Falle des Westlichen Maiswurzelbohres Diabrotica virgifera wurden die<br />

erforderlichen Kontrollen in den beiden Befallgebieten ebenfalls gemäß Leitlinie<br />

durchgeführt. Es ergaben sich keine neuen Funde.<br />

Der Bereich Import - Export spiegelt die wirtschaftliche Situation der Firmen in<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wieder: gute Stabilität mit deutlichem Aufwärtstrend. Die trifft<br />

insbesondere auf die Importe mit über 30 % Zuwachs im Berichtsjahr zu.<br />

(Dr. R. Schrage)<br />

7.1.1 Importkontrollen<br />

Die Anzahl der Importkontrollen an den EU-Einlassstellen (Flughäfen Köln-Bonn,<br />

Düsseldorf und Herongen) wiesen im Jahre <strong>2011</strong> eine Steigerung von 33 % im<br />

Vergleich zum Vorjahr auf. Insgesamt wurden 5.003 Importsendungen in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> von den phytosanitären Inspektoren kontrolliert (Vorjahr: 3.778). Die<br />

Sendungen beinhalteten 7.374 Warenarten und kamen aus 58 unterschiedlichen<br />

Importländern.<br />

Die Hauptwarengruppen für den Import sind unverändert die Schnittblumen,<br />

Zierpflanzen zur Weiterkultur (Jungpflanzen) sowie Früchte und Gemüse und<br />

Saatgut. Bei der Rangfolge der Lieferländer von Pflanzen und pflanzlichen Produkten<br />

aus Drittländern nach <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> steht Kenia mit Abstand an erster Stelle<br />

(Schnittblumen und Zierpflanzen), danach folgt Thailand (Früchte, Gemüse und<br />

Schnittblumen) und Israel (Zierpflanzen und Saatgut). Indien spielt als Lieferant für<br />

Früchte und Gemüse eine steigende Rolle.<br />

Bei den Schnittblumen ist die Rose nach wie vor das wichtigste Importprodukt, bei<br />

den Früchten sind es die Mangos, bei den kontrollpflichtigen Gemüsearten<br />

Auberginen und Basilikum.<br />

(Dr. R. Schrage)


7.1.2 Exportkontrollen<br />

- 141 -<br />

Der Export von Pflanzen und pflanzlichen Gütern aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zeigte<br />

sich auch im Jahr <strong>2011</strong> auf stabil hohem Niveau mit leichter Tendenz zur Steigerung.<br />

Die Anzahl der Exporte von Pflanzen und pflanzlichen Produkten aus <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> betrug im Jahre <strong>2011</strong> insgesamt 6.064 Sendungen (ausgestellte<br />

Pflanzengesundheitszeugnisse) mit insgesamt 15.523 Waren. (Vorjahr:<br />

5.860 Sendungen mit 13.317 Waren). Wie bei den Importen ist Größe und Umfang<br />

einer „Sendung“ sehr unterschiedlich und kann von wenigen Pflanzen bis zu<br />

mehreren LWK-Ladungen mit tausenden Pflanzen oder einer ganzen Schiffsladung<br />

(z.B. Kartoffeln) reichen.<br />

Wichtige Exportländer für Pflanzen und pflanzliche Produkte aus <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> sind Norwegen (Zierpflanzen), an zweiter Stelle Kroatien (Saatgut) und die<br />

Schweiz (Zierpflanzen) sowie Russland (Vorratsprodukte, Saatgut, Zierpflanzen).<br />

In der Tendenz gewinnen Länder wie die Ukraine, Kasachstan, Belarus, Moldavien,<br />

Bosnien Herzegowina, Georgien und Serbien größere Bedeutung als Handelspartner<br />

und Empfänger für Schnittblumen, Zierpflanzen zur Weiterkultur, Obstgehölze zur<br />

Weiterkultur, Saatgut und Vorratsgüter aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />

Hauptwarengruppen für den Export von Pflanzen und pflanzlichen Produkten aus<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind Zierpflanzen und Ziergehölze (Fertigware),<br />

Vorratsprodukte, Saatgut und Wirtschaftskartoffeln. Die bedeutendsten Gattungen<br />

und Arten für den Export stellt nachfolgende Tabelle da:<br />

Hauptgruppen botanischer Name Export<br />

bot. Name Hauptwarengruppe<br />

Brassica sp. Saatgut<br />

Calluna sp. Zierpflanzen Fertigware<br />

Solanum tuberosum Wirtschaftskartoffel<br />

Phalaenopsis hybrids Zierpflanzen Fertigware, - zur Weiterkultur<br />

Cucumis sp. Saatgut<br />

Orchidaceae Zierpflanzen Fertigware, - zur Weiterkultur<br />

Lactuca sativa var. capitata Saatgut<br />

Brassica napus Saatgut<br />

Zea mays Saatgut<br />

Avena sp. Vorratsprodukte<br />

Hebe sp. Zierpflanzen Fertigware<br />

Erica gracilis Zierpflanzen Fertigware<br />

(Dr. R. Schrage)


7.1.3 Handel im Binnenmarkt<br />

- 142 -<br />

In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind zum Ende des Jahres <strong>2011</strong> 1026 Betriebe für den<br />

Handel im Binnenmarkt registriert. Die registrierten Betriebe müssen vom<br />

Pflanzengesundheitsdienst einmal im Jahr kontrolliert werden.<br />

(Dr. R. Schrage)<br />

Vom Fachbereich Obstbau mit Standort Münster wurden im Gebiet <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

insgesamt 34 Betriebe im Verlauf der Vegetationsperiode begangen und visuell<br />

kontrolliert. Es handelt sich um die jährlichen Kontrollen zur Einhaltung der Pflichten<br />

für die Verwendung des EU-Pflanzenpasses. Grundlage hierbei bilden verschiedene<br />

rechtliche Vorgaben, wie unter anderem z.B. die Pflanzenbeschau-Verordnung, die<br />

Feuerbrand-Verordnung, die Scharka-Verordnung und die Anbaumaterial-<br />

Verordnung.<br />

(I. Rövekamp-Stroop)<br />

7.1.4 Allgemeine Kontrollaufgaben<br />

Die allgemeinen Kontrollaufgaben gemäß Pflanzenschutzgesetz sind weiterhin<br />

wichtiger Bestandteil der Aufgaben der phytosanitären Inspektoren.<br />

Hierzu zählen:<br />

• Geschäftskontrollen,<br />

• Kontrollen der Abgabe des Vertriebes von Pflanzenschutzmitteln,<br />

• Kontrolle nicht erlaubter Anwendungen auf Nicht-Kulturland,<br />

• Kontrolle nicht erlaubter Anwendung auf Kulturland,<br />

• Kontrolle der Lagerung von Pflanzenschutzmitteln.<br />

7.1.5 Schwerpunktprogramme im Bereich der Quarantäne<br />

Westlicher Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)<br />

(Dr. R. Schrage)<br />

Die Befallsgebiete in Köln-Wahn und Straelen-Herongen wurden im Rahmen der<br />

vorgeschriebenen Ausrottungsmaßnahmen intensiv überwacht. In den Befallszonen<br />

(Radius 1 km) wurden Pheromonfallen in einem Raster von 500 m x 500 m und in<br />

den Sicherheitszonen (Radius 5 km) in einem Raster von 1.500 m x 1.500 m<br />

aufgestellt und in der Zeit vom 01. Juli bis zum 01. Oktober von Mitarbeitern des<br />

Pflanzenschutzdienstes wöchentlich auf Käferbefall kontrolliert. Es konnten keine<br />

Käfer gefangen werden. Offensichtlich zeigt das Anbauverbot von Mais in den<br />

Befallszonen bzw. die Fruchtfolgeauflagen (kein Mais nach Mais) in den<br />

Sicherheitszonen erfolgreiche Wirkung. Ein Austausch der Fallen erfolgte nach sechs<br />

Wochen. Insgesamt standen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> in den Befallsgebieten 126 und<br />

an den anderen Risikoflächen 331 Fallen. Die Ausrottungsmaßnahmen müssen im<br />

nächsten Jahr fortgeführt werden. Es gilt weiterhin ein Maisanbauverbot in der<br />

gesamten Befallszone und eine Fruchtfolge in der Sicherheitszone. Der Anbau von<br />

Mais nach Mais ist nicht möglich.<br />

Im Rahmen der Überwachungsmaßnahmen wurde außerdem das Maisanbauverbot<br />

überprüft. In einem Fall hatte ein Landwirt die vorgeschriebene Fruchtfolge in der<br />

Sicherheitszone nicht eingehalten. Die mit Mais bestellte Fläche musste gerodet<br />

werden.


- 143 -<br />

Probelauf mit Pflanzenschutzdienst Niedersachsen<br />

Erstmalig wurde in diesem Jahr ein Probelauf in Zusammenarbeit mit dem<br />

Pflanzenschutzdienst Niedersachsen durchgeführt. Ein fiktiver Fundort in einem<br />

Maisfeld in Osnabrück ergab eine Zoneneinteilung, die über beide Länder<br />

hinausging. Bei diesem Erfahrungsaustausch konnten wichtige Erkenntnisse, die<br />

sich aus dieser besonderen Situation ergaben, gewonnen werden. Insbesondere für<br />

Landwirte, deren Anbauflächen in beiden Bundesländern liegen ist eine enge<br />

Zusammenarbeit der zuständigen Behörden zwingend notwendig.<br />

Erstellung von Informationen zur Entwicklung des Maiswurzelbohrers<br />

In diesem Jahr wurde ein weiteres Poster zum aktuellen Stand des Auftretens des<br />

Maiswurzelbohrers in Europa, Deutschland und insbesondere in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> erstellt. Anhand dieser Poster kann die Entwicklung der Ausbreitung des<br />

gefährlichen Quarantäneschaderregers anschaulich nachgehalten werden.


- 144 -<br />

Kontrolle des Asiatischen Laubholzbockkäfers Anoplophora glabripennis in<br />

Bornheim und Alfter<br />

Die Arbeit in der Quarantänezone wurde in <strong>2011</strong> mit unverminderter Intensität weiter<br />

durchgeführt.<br />

Die Kontrolle der Quarantänezone nach den Vorgaben der „Leitlinie zur Bekämpfung<br />

des Asiatischen Laubholzbockkäfers in Deutschland“ sieht während der<br />

Vegetationszeit (01. April bis 31.Oktober) regelmäßige Kontrollen von Laubbäumen<br />

auf Befallsanzeichen und in der Zeit der Vegetationsruhe (01. November bis<br />

31. März) die zweimalige Kontrolle der gesamten Zone vor.<br />

Die 2.900 ha umfassenden Quarantänezone wurde durch die bereits im<br />

vergangenen Jahr eingesetzten Aushilfskräfte und die Mitarbeiter des<br />

Pflanzengesundheitsdienstes durchgeführt. Unterstützung erhielt der<br />

Pflanzengesundheitsdienst durch die Mitarbeiter der städtischen Grünflächenämter<br />

und Baumpflegeabteilungen. Die Kommunen stellten überdies bei Bedarf<br />

technisches Gerät wie Hubsteiger für die Untersuchung von Baumkronen zur<br />

Verfügung.<br />

Kontrolle der Baumkronen mit Hubsteiger<br />

Die Befallssituation stellte sich nach den Kontrollen in <strong>2011</strong> wie folgt dar:<br />

Am 26. April <strong>2011</strong> stellten die Kontrolleurinnen des Pflanzengesundheitsdienstes<br />

Ausbohrlöcher an Acer auf dem Gelände einer Schule der Stadt Bonn im Stadtteil<br />

Tannenbusch fest. Mit Hilfe der Mitarbeiter des Grünflächenamtes der Stadt Bonn<br />

wurden Astproben aus den betroffenen Bäumen entnommen und durch den<br />

Pflanzengesundheitsdienst untersucht. Larven, Bohrspäne und Bohrgänge wurden<br />

im Labor des Pflanzenschutzdienstes untersucht und darüber hinaus durch die<br />

Spürhunde kontrolliert. Alle eingesetzten Diagnosemethoden lieferten das Ergebnis,<br />

dass Befall mit Anoplophora glabripennis (ALB) ausgeschlossen werden konnte. Die


- 145 -<br />

entomologische Untersuchung im Labor des Pflanzenschutzdienstes konnte den<br />

Großen Pappelbock (Saperda carcharias) und den Kleinen Eichenbock (Cerambyx<br />

scopolii) als Verursacher der Baumschäden identifizieren.<br />

typische ALB Verdachtsfälle<br />

Mit Hilfe des Baumkatasters im GIS des Pflanzengesundheitsdienstes konnte eine<br />

zuverlässige Risikobewertung des Verdachtsfalles vorgenommen werden. Die darin<br />

archivierten Daten lieferten die notwendigen Informationen für die umgehende<br />

Kontrolle der Umgebung der Verdachtsbäume.<br />

In der Quarantänezone wurde im Jahr <strong>2011</strong> kein weiterer Befall mit dem Asiatischen<br />

Laubholzbockkäfer Anoplophora glabripennis festgestellt. Die Kontrolle der<br />

Quarantänezone ist auch für das Folgejahr 2012 in der gleichen Intensität geplant.<br />

Die Information der Anwohner in den Befallszonen nimmt weiterhin einen wichtigen<br />

Teil der Kontrolltätigkeit ein.<br />

Information der Bevölkerung im Befallsgebiet (Schulzentrum Bonn-Tannenbusch)


- 146 -<br />

Bund/Länder Auditgruppe Pflanzengesundheit<br />

Vom 22. bis 24. November <strong>2011</strong> wurde das Vorgehen gegen ALB in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> durch die Bund/Länder Auditgruppe Pflanzengesundheit überprüft. Die<br />

Auditgruppe, bestehend aus Vertretern des Julius Kühn-Institutes und der für die<br />

Pflanzengesundheit in den Bundesländern zuständigen Fachreferenten, wurde als<br />

internes Kontrollinstrument der deutschen Pflanzenschutzdienste zur Überprüfung<br />

der Umsetzung pflanzengesundheitlicher Maßnahmen in den Bundesländern<br />

installiert.<br />

Die Mitglieder der Auditgruppe wurden über die seit dem Auftreten von ALB in<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> umgesetzten Maßnahmen informiert. Während einer eintägigen<br />

Exkursion konnte sich die Gruppe über die Situation in der Quarantänezone<br />

informieren. Exemplarisch wurde das Vorgehen während der Kontrolle, der Einsatz<br />

von Hubsteigertechnik und der Spürhundeeinsatz demonstriert. Die Mitglieder der<br />

Auditgruppe bewerteten das Vorgehen des Pflanzenschutzdienstes in der Kontrolle<br />

und Bekämpfung des ALB positiv.<br />

Meldeschema „Verhalten in Verdachtsflällen“


- 147 -<br />

Einsatz von Spürhunden zur Suche von Asiatischen Laubholzbockkäfern<br />

Erstmals in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> konnten im Mai <strong>2011</strong> Spürhunde bei der Suche<br />

nach dem Quarantäneschaderreger eingesetzt werden. Claas Nellen, phytosanitärer<br />

Inspektor des Pflanzenschutzdienstes an der Dienststelle Düsseldorf, durchlief mit<br />

seinen drei ausgebildeten Spürhunden eine intensive Spezialausbildung am<br />

österreichischen Institut für Waldschutz am BFW (Bundesforschungs- und<br />

Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft) in Wien. Die Hunde<br />

wurden im Lauf des Jahres regelmäßig in der Nachkontrolle von Verdachtsfällen auf<br />

Anoplophora-Befall eingesetzt.<br />

Mit dem Einsatz der drei Spürhunde begleitet die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> die Quarantäne-Maßnahmen in der Befallszone Bornheim/Alfter/Hersel.<br />

Die Basisarbeit wird dabei durch die Mitarbeiter des Pflanzenschutzdienstes<br />

geleistet, die im Umkreis der Befallsorte regelmäßig und systematisch Hausgärten,<br />

Obstanlagen und Baumschulen kontrollieren und dabei nach Spuren des Käfers, wie<br />

Bohrlöcher und Sägemehl, suchen. Da sich der Entwicklungszyklus der Bockkäfer<br />

jedoch die meiste Zeit im Inneren der Bäume abspielt ist eine visuelle Kontrolle nur<br />

beschränkt wirksam. Werden die typischen kreisrunden Ausbohrlöcher der Käfer<br />

entdeckt, ist es zu spät. Eine zerstörungsfreie Kontrolle von verdächtigen Bäumen ist<br />

kaum möglich. An dieser Stelle kommen die Spürhunde zum Einsatz, die mit größter<br />

Sicherheit sowohl Larven als von den Larven verursachte Sägespäne aufspüren<br />

können. Ein weiterer sehr hilfreicher Einsatz findet bei Verdachtsfunden statt. Auch<br />

einheimische Bockkäfer oder nachtaktive Schmetterlinge können mit ihren Larven<br />

Schadbilder erzeugen, die dem Befall mit ALB und CLB ähnlich sehen. Durch<br />

Einsatz der Spürhunde können befallverdächtige Bäume oder Baumstücke sehr<br />

schnell ohne großen Aufwand und Fällaktionen identifiziert werden. Ein weiterer sehr<br />

effektiver und hilfreicher Einsatzort sind Baumschulen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>, die<br />

eine Befallsfreiheit ihrer Bestände bestätigt haben möchten. Dies betrifft<br />

insbesondere Baumschulen, die mögliche Befallsbäume aus anderen Ländern mit<br />

Befall zukaufen (Italien, Niederlande).


- 148 -<br />

Durchführung der amtlichen Erhebung zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Kartoffelnematoden auf Kartoffelanbauflächen, die nicht zur Erzeugung von<br />

Pflanzkartoffeln bestimmt sind.<br />

Zur Feststellung der Verbreitung von Kartoffelzystennematoden müssen im Rahmen<br />

der neuen Verordnung (Verordnung zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses und der<br />

Kartoffelzystennematoden vom 06. Oktober 2010) 0,5 % der jährlichen Anbaufläche<br />

an Speise- und Wirtschaftskartoffeln auf Kartoffelzystennematoden untersucht<br />

werden. Nach einem Zufallsprinzip wurden von den 31.987,67 ha angebauten<br />

Speise- und Wirtschaftskartoffelflächen 0,5 % ermittelt. Daraus ergaben sich eine<br />

Anzahl von 55 Flächen, die beprobt und in der Diagnoseabteilung des<br />

Pflanzenschutzdienstes auf die relevanten Quarantäneschaderreger Globodera<br />

rostochiensis und Globodera pallida untersucht wurden. Ein hoher Arbeitsaufwand<br />

war die Probenahme, die nach Vorgabe der Verordnung (1 Mischprobe/je 0,5 ha und<br />

mindestens 50 Einstichen) nach der Kartoffelernte von Mitarbeitern des<br />

Pflanzenschutzdienstes anhand digitalisierter Karten mit zugewiesenen Daten<br />

(Fläche, Bezeichnung, Größe der Anbaufläche etc.) gezogen wurden.<br />

Ausgewählte Landwirte wurden vorher angeschrieben und über die Probenahme<br />

ihrer Flächen sowie die abschließenden Laborergebnisse informiert. Von den<br />

55 untersuchten Flächen waren 48 Flächen ohne Befund. Hier wurden keine<br />

Kartoffelzystennematoden festgestellt. In vier Proben wurden drei Zysten ohne<br />

lebenden Inhalt festgestellt. Diese Flächen werden als befallsfrei in das amtliche<br />

Verzeichnis eingetragen. In zwei Proben wurde Globodera achilleae gefunden. Bei<br />

dieser Nematodenart handelt es sich um keinen Quarantäneschaderreger. Diese Art<br />

kommt insbesondere an Schafgarbe (Achillea millefolium) und einige verwandte<br />

Compositen vor. Auf vier Kartoffelflächen wurden 122 Zysten mit lebendem Inhalt<br />

von Globodera rostochiensis und auf einer Fläche sieben Zysten mit lebendem Inhalt<br />

von Globodera pallida festgestellt. Diese Flächen werden als Befallsfläche in das<br />

amtliche Verzeichnis eingetragen. Die Bekämpfungsmaßnahmen, die vorrangig eine<br />

Kartoffel-Anbaupause von mindestens sechs Jahren vorschreiben, wurden den<br />

Anbauern in einem Bescheid mitgeteilt. Eine intensive fachliche Betreuung der<br />

Landwirte erfolgt außerdem durch die Pflanzenschutzberater vor Ort. Die Ergebnisse<br />

der Erhebungen sind der EU-Kommission jährlich mitzuteilen.<br />

Kontrollschwerpunkt Standort Straelen Herongen<br />

Starke Steigerungen wurden bei Importen von Schnittblumen aus Drittländern<br />

insbesondere am Standort Straelen verzeichnet. Diese Importe haben sich im Mittel<br />

um ca. 50 % gesteigert. Die Importe zentralisieren sich im Handelsknotenpunkt<br />

Veiling Rhein Maas in Herongen.<br />

Ein Trend im Exportgeschäft sind immer kürzere Vorlaufzeiten, die flexiblere<br />

Mitarbeiter verlangen und höhere Anforderung der Empfängerländer, für die<br />

wiederum längere Recherchen für den Inspektor bedeuten.<br />

(Dr. R. Schrage)


- 149 -<br />

7.2 Amtliche Geräteprüfung, Feldspritzkontrollen<br />

Im Rahmen der Anerkennungsprüfung für Pflanzenschutzgeräte und -teile wurde ein<br />

Düsensatz (Injektor-Doppelflachstrahldüsen) in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> für den<br />

Einsatzbereich Feldbau im Praxiseinsatz getestet. Des Weiteren wurden zwei<br />

Anbauspritzen, ein Spargelgestänge und ein Spritzgestänge im Rahmen einer Julius<br />

Kühn-Institut Anerkennungsverlängerung geprüft.<br />

Die Kontrolle von Pflanzenschutzmaschinen aus der Praxis wurde im Jahr <strong>2011</strong> in<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> von 153 anerkannten Kontrollbetrieben angeboten. Dabei<br />

wurden insgesamt 7.056 Maschinen kontrolliert. Die Durchführung der Kontrollen<br />

wurde während der Kontrollzeit an 160 Kontrollstellen überwacht. Im<br />

Berichtszeitraum wurden 38 Kontrolleinrichtungen überprüft.<br />

(H. Kramer)<br />

7.3 Beizkontrollen / Saatgutuntersuchungen auf Beizung<br />

Der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) der Saatgut-Treuhandverwaltungs<br />

GmbH lässt im Rahmen des Qualitätssicherungssystems (QSS) für Z-Saatgut beim<br />

amtlichen Pflanzenschutzdienst alljährlich Beizgraduntersuchungen durchführen. Die<br />

Beizgradbestimmung von Wintergerste, Winterroggen und Triticale erfolgt beim<br />

Pflanzenschutzdienst in Bonn, Winterweizen wird vom Pflanzenschutzdienst in<br />

Hannover untersucht. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden lediglich 10 % der üblichen Anzahl an<br />

Beizproben von der GFS eingesandt.<br />

Weitere Beizgradbestimmungen werden im Rahmen der Saatgutverkehrskontrolle für<br />

das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

(LANUV) sowie auch für Landwirte (freiwillige Eigenkontrollen, Reklamationen,<br />

Gutachten) an alle Winter- und Sommergetreidearten beim Pflanzenschutzdienst in<br />

Bonn durchgeführt.<br />

Von den im Jahr <strong>2011</strong> untersuchten Proben waren etwa 67 % richtig gebeizt, 33 %<br />

unterbeizt und 0 % überbeizt (= richtig gebeizt entspricht: 85-115 %). Der Anteil an<br />

unterbeizten Proben nahm in den Jahren 2010 und <strong>2011</strong> zu, d.h. die in den letzten<br />

Jahren zu beobachtende Verbesserung der Beizqualität wurde in 2010 und <strong>2011</strong><br />

leider nicht beobachtet.<br />

(Dr. M. Benker)<br />

7.4 Zertifizierung von Anbaumaterial<br />

Im Rahmen der Vorgaben der „Verordnung über das Inverkehrbringen von<br />

Anbaumaterial von Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenarten sowie zur Aufhebung der<br />

Verordnung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten im Obstbau (AGOZ)“ wurden im<br />

Jahr <strong>2011</strong> Arbeiten für die Zertifizierung von Obstgehölzbeständen durchgeführt.<br />

Hierbei handelte es sich teilweise um Nachtestungen zur Verlängerung bereits<br />

vorhandener Zertifizierungen.<br />

Zertifiziert wurden, dem vorgegebenen Stufenaufbau folgend, Produktionsbestände<br />

in Baumschulen (Anbaumaterial), Vermehrungsbestände in Unterlagenbaumschulen<br />

sowie im Obstreiser-Muttergarten (Mutterpflanzenmaterial und Basismaterial) bis hin<br />

zu Vorstufenmaterial, als erste Stufe der Vermehrungskette.


- 150 -<br />

Für die Anerkennung eines zertifizierten Bestandes sind nachfolgende Prüfungen, je<br />

nach Zertifizierungsstufe, vorgesehen:<br />

• Begehung des Quartiers zu visueller Beobachtung (phytosanitäre Kontrolle),<br />

• Buchkontrolle zur Bestätigung der Einhaltung der formalen Voraussetzungen,<br />

• Virustestung nach EPPO-Richtlinien in Form von Indikator-Testung im Freiland<br />

und im Gewächshaus sowie als Laboruntersuchung mit der ELISA- und PCR-<br />

Methoden.<br />

Für die meisten Sorten können in den Baumschulen durchgängig vom<br />

Vermehrungsmaterial bis hin zum Endprodukt zertifizierte Bäume angeboten werden.<br />

Sorten, die bisher nicht zertifiziert wurden, werden unter dem Status CAC<br />

(Conformitas Agraritas Communitas) weiterhin visuell phytosanitär beschaut.<br />

Haltung von Vorstufenmaterial<br />

Im Saranhaus des Pflanzenschutzdienstes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> in Bonn wird an<br />

neutraler Stelle ein Bestand von Elite-Vermehrungsmaterial der Kategorie „Vorstufe“<br />

nach AGOZ gehalten. Es handelt sich um Bestände der öffentlichen Hand, ebenso<br />

wie um Privatbestände, die im Auftrag gehalten und zum Teil abvermehrt werden.<br />

Entstehende Kosten für die nach AGOZ geforderten Nachtestungen auf<br />

Viruserkrankungen sowie die Kulturführungskosten werden durch eine<br />

Haltungsgebühr abgegolten.<br />

Zurzeit befinden sich ca. 84 Apfelsorten, 31 Birnensorten, 8 Steinobstsorten,<br />

11 Apfelunterlagen, 5 Birnenunterlagen, 3 Quittenunterlagen, 11 Steinobstunterlagen<br />

bzw. -stammbildner, 6 Johannisbeersorten sowie 19 Himbeersorten als<br />

Vorstufenmaterial in Kultur. Hierunter befinden sich auch Sorten, die über das Projekt<br />

„Virusfreimachung gebietstypischer Kernobstsorten aus NRW“ bearbeitet worden<br />

sind.<br />

Die Bestände werden im nationalen sowie internationalen Austausch mit anderen<br />

Institutionen zum Aufbau von Vermehrungsmaterial bereitgehalten bzw. der privaten<br />

Baumschulwirtschaft angeboten.<br />

Virustestung von zertifizierten Mutterpflanzen- und Anbaumaterial<br />

Zur Kontrolle des Obstreisermuttergartens der ORG-mbH wurden im gesamten<br />

Vegetationsverlauf Begehungen zur visuellen Beobachtung von virösen Symptomen<br />

sowie insbesondere von Feuerbrand und Scharka durchgeführt (Feuerbrand-<br />

Verordnung, Scharka-Verordnung).<br />

Nach Vorgaben der AGOZ wurden im Berichtsjahr durch den Fachbereich Obstbau<br />

folgende Virusuntersuchungen durchgeführt:<br />

• Nachtestung von bereits anerkanntem Material<br />

• fortlaufende Nachtestung des bestehenden Muttergartenbestandes,<br />

insbesondere des Steinobstes


- 151 -<br />

Virustestungen von Obstgehölzen im Jahr <strong>2011</strong><br />

Im Rahmen der Virustestung kommen folgende Testverfahren zur Anwendung:<br />

Testung im Freiland mit empfindlichen Gehölzindikatoren; Testung im Labor mit<br />

serologischen Verfahren (ELISA) und PCR (Polymerase Chain Reaction).<br />

Insgesamt sind nach den EPPO-Richtlinien Indikatortestungen im Freiland sowie<br />

Untersuchungen im Labor in nachfolgend aufgeführtem Umfang durchgeführt<br />

worden.<br />

Freiland: 210 Proben (Malus, Pyrus, Prunus) à 3 bzw. 5 Wiederholungen mit<br />

verschiedenen Indikatoren<br />

Labor: 350 Proben für die ELISA-Testung auf jeweils 2 bzw. 3 Virosen<br />

Geprüft wird nach AGOZ auf folgende Virosen:<br />

Apfel: Flachästigkeit, Gummiholz, Apfel-Mosaik, Rauhschaligkeit, Sternrissigkeit,<br />

Apfeltriebsucht (mittels PCR), Chlorotische Blattfleckung, Stammfurchung,<br />

Stammnarbung, Spy Epinastie und Verfall, Rindenschuppigkeit von Malus<br />

platycarpa.<br />

Birne: Adernvergilbung, Rotfleckigkeit, Rindennekrose, Rauhrindigkeit, Ringflecken-<br />

Mosaik, Rußfleckigkeit der Quitte, Steinfrüchtigkeit, Birnenverfall (mittels PCR),<br />

Gummiholz und Rindenrissigkeit.<br />

Kirsche: Pfeffinger Krankheit an Süßkirschen, Nekrotische Kirschenringflecken,<br />

Chlorotische Kirschenringflecken, Kleinfrüchtigkeit, Chlorotische Blattfleckung des<br />

Apfels, (Apfel-) Mosaik, Blattrollkrankheit, Rostfleckung, Grüne Ringscheckung,<br />

[Arabis mosaic nepovirus, Tomato black ring nepovirus, Necrotic rusty mottle,<br />

Petunia asteroid mosaic and carnation Italian ringspot tombusviruses, causing cherry<br />

detrimental canker].<br />

Prunus-Arten: Bandmosaik, Chlorotisches Blattfleckenvirus des Apfels, Nekrotische<br />

Kirschenringflecken, Chlorotische Kirschenringflecken, Scharka, Rindenrissigkeit,<br />

(Apfel-) Mosaik; [European stone fruit yellows, Myrobalan latent ringspot nepovirus,<br />

Cherry green ring mottle virus, Strawberry latent ringspot nepovirus, Tomato black<br />

ring nepovirus].<br />

(Dr. A. Engel, W. Kretschmann, I. Rövekamp-Stroop)<br />

7.5 Kontrollprogramm <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

7.5.1 Systematische Kontrollen<br />

Rechtsgrundlagen<br />

Die für das Vermarkten und Verwenden von Pflanzenschutzmitteln in der EU bisher<br />

maßgebliche Richtlinie 91/414/EG wurde ersetzt durch eine seit dem 14. Juni <strong>2011</strong><br />

unmittelbar geltende neue EU-Rechtsgrundlage, nämlich die Verordnung Nr.<br />

1107/2009. Zeitgleich wird das in Deutschland geltende Pflanzenschutzgesetz an<br />

diese neue Rechtsgrundlage angepasst. Mit dem Inkrafttreten wird Anfang 2012<br />

gerechnet. Bis dahin werden die Geschäfte, insbesondere die Kontrollmaßnahmen,


- 152 -<br />

nach dem derzeit noch geltenden Pflanzenschutzgesetz abgewickelt. Diese<br />

Überwachungsaufgaben sind den zuständigen Behörden in den Bundesländern<br />

übertragen, in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> dem Direktor der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> als Landesbeauftragter.<br />

Organisation, Struktur und Ergebnis<br />

Orientiert an einem bundeseinheitlich abgestimmten Kontrollprogramm wurden die<br />

im Auftrag des zuständigen Landesministeriums (Ministerium für Klimaschutz,<br />

Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz) in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

durchzuführenden<br />

• systematischen Kontrollen nach den vorgegebenen Spezifikationen abgewickelt.<br />

Der Kontrollplan <strong>2011</strong> wurde vollständig erfüllt. Bei den Betriebskontrollen wurde<br />

in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf größere Lohnunternehmer gelegt.<br />

• nicht planbaren Anlasskontrollen aufgrund von Hinweisen und Anzeigen Dritter<br />

ebenso ordnungsgemäß abgearbeitet.<br />

Qualität und Quantität der Kontrollen entsprechen den festgelegten<br />

bundeseinheitlichen Vorgaben des Kontrollhandbuches.<br />

Kontrollschwerpunkte<br />

Bundeseinheitlich wurden Kontrollschwerpunkte festgelegt, die gesondert abgebildet<br />

werden. Für <strong>2011</strong> wurden folgende Schwerpunkte festgelegt bzw. fortgeführt:<br />

1.1 Anwendungskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im<br />

Zierpflanzenbau, einschließlich Ziergehölze, Baumschulen, Weihnachtsbäume<br />

(2010-2012)<br />

1.2 Anwendungskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im<br />

Kernobst (<strong>2011</strong>-2013)<br />

zu 1.1 Anwendungskontrollen im Zierpflanzenbau<br />

Entsprechend den vereinbarten Schwerpunktkontrollen wurde die ordnungsgemäße<br />

Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Zierpflanzen, Ziergehölzen,<br />

Baumschulware und Weihnachtsbäumen durch die Entnahme von Pflanzen- oder<br />

Bodenproben sowie von Spritzbrühe kontrolliert:<br />

• 18 Proben aus Weihnachtsbaumkulturen<br />

(11 x Boden, 3 x Pflanze, 4 x Spritzflüssigkeit), ohne negativen Befund<br />

• 4 Proben Euphorbia pulcherrima: mit Fluazinam, Pencycuron, Pyridaben,<br />

Pyriproxyfen und Teflubenzuron in 3 Proben. Davon waren die Euphorbien-<br />

Jungpflanzen in zwei Fällen aus Drittländern zugekauft, eine unzulässige<br />

Anwendung erfolgte in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />

• 10 Proben Pelargonien mit: Amitraz, Carbendazim, Fenpropimorph, Fluazinam,<br />

Mepanipyrim, Methamidophos, Methomyl, Pencycuron, Thiodicarb, Treadimefon,<br />

Triadimefon, Vinclozolin in insgesamt 6 Proben. In nur einem Fall wurde ein<br />

unzulässiger Wirkstoff im NRW-Betrieb angewandt; alle anderen unzulässigen


- 153 -<br />

Wirkstoffnachweise waren auf die Anwendung an Jungpflanzen in Drittländern<br />

zurück zu führen.<br />

• 4 Proben Rosen: in 2 Proben Clothianidin sowie Tebuconazol,<br />

Importe aus den Niederlanden<br />

• 2 Proben ‚Geranium’, ohne negativen Befund<br />

• 1 Probe ‚Solanum jasminoides’, ohne negativen Befund<br />

Von 39 Proben bleiben nur zwei nicht ordnungsgemäße Anwendungen mit<br />

entsprechenden Ahndungen (< 5 %) in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> übrig. In einem weiteren<br />

Fall wurde ein Bußgeld wegen fehlender Aufzeichnungen nach<br />

Pflanzenschutzgesetz verhängt.<br />

Mit dem Zentralverband Gartenbau - Fachgruppe Jungpflanzen - wurde die<br />

Anhaftung problematischer Wirkstoffe bei der Einfuhr von nicht rückstandrelevanten<br />

Jungpflanzen (Einfuhr aus Drittländern) besprochen. Der Zentralverband weist seine<br />

Mitgliedsbetriebe darauf hin, dass nur noch entsprechend zugelassene Wirkstoffe<br />

den Jungpflanzen/dem Pflanzgut anhaften dürfen. Die Betriebe informieren ihre<br />

Zulieferer über die Forderung und die Notwendigkeit, zukünftig nur noch<br />

Jungpflanzen/Pflanzgut anzuliefern, die mit in der EU zugelassenen Wirkstoffen<br />

behandelt wurden.<br />

zu 1.2 Anwendungskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in<br />

Kernobst<br />

Insgesamt wurden 18 Proben genommen:<br />

• 3 Fassproben während der Anwendung in Apfelanlagen<br />

• 11 Pflanzenproben Äpfel (Blätter, Früchte, junge Triebe, Blüten) und<br />

• 4 Pflanzenproben Birne (Blätter, junge Triebe)<br />

allesamt ohne Beanstandungen.<br />

7.5.2 Weitere Kontrollschwerpunkte<br />

Kontrolle des Strepto-/Plantomycineinsatzes<br />

Fünf Apfel-/Birnen-Blatt- bzw. -Zweigproben wurden <strong>2011</strong> auf Rückstände von<br />

Streptomycin (Plantomycin) untersucht. Es gab wiederum eine Genehmigung des<br />

Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit für den Einsatz<br />

streptomycinhaltiger Mittel zur Feuerbrandbekämpfung in Kernobst unter strengen<br />

Auflagen.<br />

Vier Analysenergebnisse des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes<br />

Münster waren ohne Befund. Bei der 5. Probe wurde im Rahmen der QS eine Probe<br />

aus einem mit Genehmigung behandelten Bestand (Muttergarten) eingesandt.<br />

Streptomycin wurde analytisch gesichert nachgewiesen.


- 154 -<br />

Verordnung zum Inverkehrbringen und zur Aussaat von gebeiztem Maissaatgut<br />

Bei der Maisaussaat 2008 hatte es in Baden-Württemberg Bienenschäden gegeben.<br />

Diese wurden dem mit Clothanidin gebeizten Saatgut zugerechnet. Die bereits für die<br />

Maisaussaat 2009 daraufhin in einer Eilverordnung des Bundesministeriums für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz getroffenen Regeln für das<br />

Inverkehrbringen und die Aussaat von gebeiztem Maissaatgut hatten auch für <strong>2011</strong><br />

Bestand. Es war Aufgabe des Pflanzenschutzdienstes, die Einhaltung dieser Regeln<br />

zu kontrollieren.<br />

Inverkehrbringen: Mais durfte nur mit Methiocarb (Mesurol) in einer vorgegebenen<br />

Qualität gebeizt in Verkehr gebracht werden. Die Maisbeizstellen wurden in den<br />

letzten Jahren jeweils kontrolliert und beprobt. Die Ergebnisse lagen immer weit<br />

unterhalb der festgelegten Abrieb-Höchstgrenze. Diese Befunde sind auch auf die<br />

Starthilfe und die jeweilige Betreuung in den Beizbetrieben durch den<br />

Zulassungsinhaber des Beizmittels Mesurol zustande gekommen. Da Bayer<br />

CropScience schriftlich bestätigt hat, diese intensive Betreuung zur<br />

Qualitätssicherung kontinuierlich und umfassend fortzusetzen, wurden <strong>2011</strong> keine<br />

Beizproben genommen.<br />

Aussaat: Nur ordnungsgemäß gebeiztes Saatgut durfte mit speziell vom Julius Kühn-<br />

Institut beschriebenen Sägeräten ausgebracht werden. 16 Kontrollen erfolgten<br />

während der Aussaat mit nachstehenden Ergebnissen:<br />

• Alle Sägeräte entsprachen den Vorgaben der Verordnung. Für die Beurteilung<br />

wurde jeweils ein Kollege des Fachbereichs Technik hinzugezogen.<br />

• Wie im Vorjahr ergaben sich <strong>2011</strong> in einigen Proben Spuren von Clothianidin und<br />

Thiamethoxam, die nicht auf eine bewusste Anwendung schließen lassen. Auf<br />

Vorschlag des Landes Niedersachsen wurde bundesweit eine<br />

Beanstandungsgrenze akzeptiert. Nachgewiesene Werte unter 5-10°mg/kg<br />

werden bis auf weiteres nicht verfolgt, da es diverse, zum Teil diffuse Gründe für<br />

diese Werte gibt, die weder dem Landwirt, Beizbetrieb oder Saatgutproduzenten<br />

anzulasten sind.<br />

Die Analysewerte einer Probe waren so hoch, dass eine nicht zugelassene Beizung<br />

mit Poncho oder Cruiser nicht auszuschließen war. Leider konnten bei den<br />

Probenahmen wichtige Zuordnungsparameter wie Chargen-Nr. etc. nicht<br />

aufgenommen werden, so dass eine Ursachenforschung und Zuweisung einer<br />

Verantwortlichkeit - verbunden mit einer Ahndung - nicht möglich war. Eine spezielle<br />

Schulung der Probenehmer für das nächste Kontrolljahr ist vorgesehen.<br />

Überprüfung von Bienenschäden<br />

Durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verursachte Bienenschäden hat es in<br />

den letzten Jahren in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nicht oder in nicht nennenswertem<br />

Umfang gegeben. Nicht so im Kontrolljahr <strong>2011</strong>. Ausgelöst durch eine<br />

zulassungswidrige Anwendung des bienengefährlichen Insektizides ‚Jaguar’ mit dem<br />

bienengefährlichen Wirkstoff Dimethoat auf mehreren Kartoffelflächen im Bereich<br />

Aachen hat es zuordenbare Bienensterben in erheblichem Umfang gegeben. Mehr<br />

als 50 Bienenvölker sind zu Schaden gekommen. Durch das Julius Kühn-Institut


- 155 -<br />

konnte der Bezug zwischen Pflanzenschutzmittel-Anwendung und Bienenschaden<br />

belastbar nachgewiesen werden. Ein Bußgeldverfahren gegen den anwendenden<br />

Landwirt ist rechtskräftig abgeschlossen.<br />

Nichtkulturland<br />

Auch wenn <strong>2011</strong> die Kontrolle von Nichtkulturland-Flächen kein vereinbarter<br />

Schwerpunkt des Kontrollprogramms mehr war, haben sich weitere, nicht planbare<br />

Aktivitäten aus Anzeigen Dritter ergeben. In der Regel handelte es sich hier um<br />

unzulässige Anwendungen von Totalherbiziden. In fünf Fällen war trotz<br />

umfangreicher, aufwändiger Recherchen kein Anwender festzustellen, so dass<br />

aufgrund der gesetzlichen Grundlage - nur der Anwender kann für eine unzulässige<br />

Anwendung belangt werden - Verfahren ins Leere liefen. Im bevölkerungsreichsten<br />

Bundesland <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wird die Ahndung dieser nicht ordnungsgemäßen<br />

Anwendung immer ein Schwerpunkt bleiben. Darüber hinaus ist feststellbar, dass<br />

das Abspritzen von Feldrändern und -rainen durch Landwirte örtlich begrenzt<br />

zunimmt. Ahndung erfolgt durch den Pflanzenschutzdienst, in der Regel geht damit<br />

auch eine Kürzung der EU-Prämienzahlung einher und Aufklärung wird verstärkt.<br />

Initiativen und Feststellungen aus Kontrollen außerhalb des<br />

Pflanzenschutzgesetzes<br />

Neben den systematischen Kontrollen und Anlasskontrollen, die ihren Ursprung in<br />

der originären Fachrechtskontrolle nach dem Pflanzenschutzgesetz haben, gab es,<br />

wie im Vorjahr, in <strong>2011</strong> aus anderen Bereichen nennenswerte Feststellungen, die zur<br />

Weiterverfolgung bzw. Aktivitäten durch den Pflanzenschutzdienst führten:<br />

a) CC-Pflanzenschutzmodul<br />

b) Lebensmittelüberwachung (LMÜ)<br />

c) Neues Pflanzenschutzgesetz<br />

a) Feststellungen aufgrund des CC-Pflanzenschutzmoduls, welches 2006 eingeführt<br />

wurde. Geahndet wurden mangelnde Sachkunde, fehlender Spritzen-TÜV und<br />

nicht ordnungsgemäße Aufzeichnungen. Gemessen an der Gesamtzahl der<br />

491 CC-Kontrollen lag die dritte Beanstandungsquote mit zwölf abgeschlossenen<br />

Fällen aus diesem Bereich wie im Vorjahr bei insgesamt rund 2 %.<br />

b) Feststellungen der LMÜ, die auf einen Verstoß gegen das Pflanzenschutzgesetz<br />

schließen lassen (<strong>2011</strong> = zwei Verfahren, daraus resultierte ein bestandskräftiges<br />

Bußgeldverfahren) werden nach wie vor relativ spät nach einer Beprobung an<br />

den Pflanzenschutzdienst zur Weiterverfolgung geleitet. Häufig ist es schwierig,<br />

den Produzenten der untersuchten und zu beanstandenden Ware zu<br />

identifizieren. Die durchaus übliche Vermischung von Partien verschiedener<br />

Herkünfte erschwert die Situation. Die 2010 begonnene Intensivierung der<br />

Zusammenarbeit mit der LMÜ wird kontinuierlich fortgesetzt. Eine gemeinsame<br />

Dienstbesprechung fand im Juni <strong>2011</strong> im Pflanzenschutzdienst statt. Die<br />

Lebensmittelüberwachung informierte sich (beispielsweise über den jeweils zum<br />

Jahresanfang für den Acker-, Gemüse- und Obstbau erscheinenden<br />

‚Pflanzenschutz-Ratgeber’), welche Wirkstoffe im laufenden Jahr für einzelne<br />

Kulturen durch den Pflanzenschutzdienst empfohlen werden, damit diese gezielt


- 156 -<br />

ins Analysespektrum aufgenommen werden. Die Pendimethalin-Problematik in<br />

Grünkohl war weiterhin ein wichtiges Thema.<br />

c) In 2012 wird es in Bezug auf das Pflanzenschutzgesetz zahlreiche Änderungen<br />

geben. Der Fachbereich Genehmigungen und Kontrollen hat sich im Vorfeld bei<br />

der Erarbeitung des Gesetzentwurfs aktiv eingeschaltet und beispielsweise<br />

Vorschläge für das neue Pflanzenschutzgesetz eingebracht und mitgearbeitet bei<br />

der Anpassung der Kontrollverordnung nach Artikel 68 der EG-Verordnung<br />

1107/2009 sowie einem Zusammenarbeitspapier für den Zoll.<br />

Sachkunde<br />

In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> legten insgesamt 815 Personen eine Sachkundeprüfung ab.<br />

Die Anzahl der Anwender überwog dabei mit 522 gegenüber den Verkäufern mit<br />

293 Teilnehmern.<br />

Erfreulich ist der nach wie vor große Anteil der Prüflinge bei den Anwendern aus dem<br />

Bereich Landwirtschaft mit 216 Teilnehmern. Der überwiegende Teil der Prüflinge<br />

kommt hier aus im Nebenerwerb geführten Betrieben. Die Mitarbeiter aus dem<br />

kommunalen Bereich und den Straßenmeistereien stellten mit 128 Prüflingen eine<br />

respektable Zielgruppe dar. Aus der Berufsgruppe der Schädlingsbekämpfer<br />

unterzogen sich 50 Personen einer Prüfung. Bei den Greenkeepern war die Anzahl<br />

der Prüflinge mit 44 leicht rückläufig gegenüber dem Vorjahr.<br />

Auch an der Erstellung der neuen Sachkunde-Verordnung und der Strukturierung<br />

entsprechender Verfahrensabläufe ist der Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

aktiv in zwei bundesweiten Arbeitsgruppen beteiligt.<br />

7.6 Genehmigungen<br />

7.6.1 Genehmigungen nach § 18 b Pflanzenschutzgesetz<br />

Die Notwendigkeit, im Einzelfall eine Genehmigung einer Anwendung eines<br />

zugelassenen Pflanzenschutzmittels in einem anderen, als mit der Zulassung<br />

festgesetzten Anwendungsgebiet zu erteilen, hat die Praxis gezeigt und die<br />

kontinuierlich hohe Zahl der Anträge bewiesen. Bestimmte Kulturen sind nur mit<br />

dieser Möglichkeit zu führen. Der Gesetzgeber hat dies erkannt und dem mit der<br />

Einführung der §§ 12 (6) und 22 (2) des neuen Pflanzenschutzgesetzes Rechnung<br />

getragen. In dieser Kombination können Lücken auch in der Zukunft mit einer<br />

Einzelfallgenehmigung geschlossen werden. Nach wie vor ein wichtiges Instrument<br />

im Gemüse- und Zierpflanzenbau sowie bei den nachwachsenden Rohstoffen.<br />

7.6.2 Genehmigungen nach § 6 Abs. 3 Pflanzenschutzgesetz<br />

Die Ausnahmegenehmigungen nach § 6 (3) Pflanzenschutzgesetz sind für einen Teil<br />

der Antragsteller regelmäßig notwendig. Insbesondere bei Gleisanlagen,<br />

Energieanlagen, Chemieanlagen, Flughäfen und militärischen Anlagen ist der<br />

Einsatz von alternativen Verfahren oft nur eingeschränkt oder gar nicht möglich oder<br />

nicht zumutbar.


- 157 -<br />

Auch im Bereich von öffentlichen Flächen, insbesondere Friedhöfe, Sportanlagen<br />

und Pflasterflächen sind durch Einsparungen beim Personal und in der Unterhaltung<br />

immer wieder Anfragen und Neuanträge zu verzeichnen.<br />

Die Antragsteller werden entweder schon vor oder dann bei Antragstellung beraten.<br />

Teilflächen können umgestaltet werden, andere Flächen lassen sich mit alternativen<br />

Verfahren pflegen. Jedoch bleiben auch Flächen, die aus Gründen der<br />

Verkehrssicherheit mit Herbiziden behandelt werden sollen. Dafür wird je nach<br />

Entwässerung der Flächen zum Teil das Streichverfahren Rotofix im Rahmen eines<br />

Pflegekonzeptes vorgeschrieben. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden insgesamt 332 Anträge nach<br />

§ 6 (3) bearbeitet.<br />

Der Bereich Nichtkulturland wird mit intensiver Aufklärungsarbeit und Informationen<br />

zu alternativen Verfahren und Pflegekonzepten seit Jahren unterstützt. Auf der<br />

Internetseite www.pflanzenschutzdienst.de unter der Rubrik Genehmigungen findet<br />

sich eine umfangreiche und regelmäßig aktualisierte Darstellung der verschiedenen<br />

alternativen Verfahren mit Links zu den Herstellern bzw. Dienstleistern.<br />

Das Julius Kühn-Institut führte gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Wasser- und<br />

Pflanzenschutz“ und unter Beteiligung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> am 13. bis 14. September <strong>2011</strong> eine Fachtagung zum Thema „Unkräuter<br />

auf Wegen und Plätzen“ durch. Dabei wurden die alternativen Verfahren durch den<br />

Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> vorgestellt.<br />

Durch die Änderungen im neuen Pflanzenschutzgesetz wurde auch schon jetzt über<br />

die Verwendung von Herbiziden mit geringem Risiko auf Flächen für die<br />

Öffentlichkeit hingewiesen. Insbesondere Mittel mit der Gefahrstoffkennzeichnung<br />

„Giftig“ und dem R-Satz 61 „Kann das Kind im Mutterleib schädigen“ werden dann<br />

voraussichtlich nicht mehr genehmigungsfähig sein.<br />

(W. Anzil, P. Müller, F. Reichel, M. Schickhoff, B. Weigand, B. Welhöner)


8 Öffentlichkeitsarbeit<br />

8.1 Veröffentlichungen<br />

8.1.1 Veröffentlichungsliste<br />

- 158 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

BENKER DR., M. Wirkungsdauer verschiedener<br />

Kartoffelbau 5/<strong>2011</strong>,<br />

Krautfäulefungizide<br />

S. 18-27<br />

BENKER DR., M. Die richtige Krautfäule-Strategie für <strong>2011</strong> Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 19/<strong>2011</strong>,<br />

S. 18-22<br />

BENKER DR., M. Vorsicht Krautfäule Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

BENKER DR., M.,<br />

HAMM, J.,<br />

LÖVENICH, P.<br />

20/<strong>2011</strong>, S. 28-31<br />

Hilft Itcan gegen Durch- und Zwiewuchs? Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 20/<strong>2011</strong>,<br />

BENKER DR., M. Krautfäule: Spritzabstände und<br />

Wirkungsdauer beachten<br />

S. 30-36<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 20/<strong>2011</strong>,<br />

S. 36-40<br />

BENKER DR., M. Krautfäulefungizide im Vergleich Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

BENKER DR., M.,<br />

HAMM, J.,<br />

LÖVENICH, P.<br />

22/<strong>2011</strong>, S. 28-30<br />

Itcan gegen Zwiewuchs Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

23/<strong>2011</strong>, S. 23-26<br />

Top Agrar 6/<strong>2011</strong>, S. 39<br />

BENKER DR., M. Kartoffelkarte Krankes Kraut,<br />

Bestimmungshilfe<br />

BENKER DR., M. Droht uns ein Krautfäulejahr? Top Agrar 6/<strong>2011</strong>,<br />

S. 62-66<br />

BENKER DR., M. Krautfäulemittel im Test Top Agrar 6/<strong>2011</strong>, S. 68<br />

BENKER DR., M., Durchwuchs: Lassen sich die Knollen Top Agrar 7/<strong>2011</strong>,<br />

HAMM, J.,<br />

LÖVENICH, P.<br />

bändigen?<br />

S. 52-56<br />

BENKER DR., M., Durch- und Zwiewuchs - Probleme und Kartoffelbau 7/<strong>2011</strong>,<br />

HAMM, J.,<br />

LÖVENICH, P.<br />

Lösungen<br />

S. 8-13<br />

BENKER DR., M. Das Kraut sicher abtöten Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

28/<strong>2011</strong>, S. 24<br />

BENKER DR., M. Durch- und Zwiewuchs auch in <strong>2011</strong> Die Kartoffel - Beilage für<br />

die Kartoffelwirtschaft<br />

8/<strong>2011</strong>, S. 22-23<br />

BENKER DR., M. Lagerkrankheiten vermeiden Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 39/<strong>2011</strong>,<br />

S. 19-22<br />

BENKER DR., M. Lagerfäulen vermeiden Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

41/<strong>2011</strong>, S. 20-21<br />

BENKER DR., M. <strong>2011</strong> - Ein schwieriges Kartoffeljahr Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 50/<strong>2011</strong>,<br />

S. 32-35


- 159 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

BENKER DR., M. Pflanzenschutz-Rückblick <strong>2011</strong><br />

- Westdeutschland<br />

BENKER DR., M., Occurrence of Stem Blight Caused by<br />

KEIL, S.,<br />

Latent Infections of Seed Tubers with<br />

ZELLNER, M.<br />

Phytophthora infestans (Mont.) de Bary<br />

BENKER DR., M., Latent infection rate of seed tubers with<br />

KEIL, S.,<br />

Phytophthora infestans (Mont.) de Bary –<br />

ZELLNER, M.<br />

an underestimated problem<br />

BENKER DR., M., Main source of stem blight infections and<br />

HOFBAUER, J.,<br />

KEIL, S.,<br />

ZELLNER, M.<br />

possibilities of reducing symptoms<br />

Kartoffelbau 12/<strong>2011</strong>,<br />

S. 14-19<br />

Potato Research 54, 1,<br />

96-97<br />

Journal für<br />

Kulturpflanzen 63, 1,<br />

13-16<br />

Abstracts of the 18th<br />

Triennial Conference of<br />

the European<br />

Association for Potato<br />

Research, Oulu, Finland,<br />

24.-29.07.<strong>2011</strong>, Hrsg.<br />

European Association for<br />

Potato Research, P.O.<br />

Box 500, 3001 Leuven,<br />

Belgium, 120<br />

Gemüse 2/<strong>2011</strong>, S. 6<br />

BÖHMER PROF. DR., B. Lücken schließen – eine ständige<br />

Herausforderung<br />

BÖHMER PROF. DR., B. Praxis Pflanzenschutz Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 2/<strong>2011</strong><br />

DISSEMOND DR., A. Neues aus dem Pflanzenschutzgesetz Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 4/<strong>2011</strong>, S. 26<br />

DISSEMOND DR., A., Drahtwurm in Mais bekämpfen Landw. Wochenblatt<br />

FURTH, U., MÜLLER, P.,<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

KLINGENHAGEN, G.<br />

14/<strong>2011</strong>, S. 61<br />

DISSEMOND DR., A. Dem Maiszünsler auf der Spur Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

18/<strong>2011</strong>, S. 17-19<br />

DISSEMOND DR., A. Nachhaltigkeit steht auch in Frankreich Landw. Zeitschrift<br />

ganz oben<br />

Rheinland<br />

30/<strong>2011</strong>, S. 19-21<br />

ENGEL DR., A. Pflanzenschutz für Erdbeeren Spargel & Erdbeer-Profi<br />

2/<strong>2011</strong>, S. 74-78<br />

ENGEL DR., A.,<br />

Pflanzenschutz im Erwerbsobstbau <strong>2011</strong> Monatsschrift, Magazin<br />

JUNG, R.<br />

für den Gartenbau-Profi<br />

2/<strong>2011</strong>,Beilage 24 Seiten<br />

ENGEL DR., A.,<br />

Fachinformation und Arbeitsunterlage Selbstverlag<br />

JUNG, R. ET AL., der Gartenbauberatung und des<br />

LWK-NRW,<br />

RÖVEKAMP-STROOP, I. Pflanzenschutzdienstes: Kulturführung / Nevinghoff 40,<br />

OBSTBAUBERATUNG Pflanzenschutz im Obstbau<br />

48147 Münster und<br />

& VERSUCHSWESEN 13. Auflage Febr. <strong>2011</strong>, 258 Seiten Siebengebirgsstr. 200,<br />

OBSTBAU NRW<br />

53229 Bonn<br />

HEINRICHS, C. Leistungspotentiale ausschöpfen! Landw. Zeitschrift<br />

nematodenresistente/tolerante<br />

Rheinland<br />

Zuckerrüben unter Befall auch im<br />

Extremjahr <strong>2011</strong> Spitze<br />

2/<strong>2011</strong>, S. 32


- 160 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

HEINRICHS, C. Leistungspotentiale ausschöpfen!<br />

nematodenresistente/tolerante<br />

Zuckerrüben unter Befall auch im<br />

Extremjahr <strong>2011</strong> Spitze<br />

HEINRICHS, C.,<br />

Zuckerrübenanbau <strong>2011</strong> – Durch gezielten<br />

STAMM, F.<br />

Herbizideinsatz Verluste vermeiden<br />

HEINRICHS, C. Zuckerrübenanbau <strong>2011</strong> – Durch gezielten<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong> Lippe<br />

4/<strong>2011</strong>, S. 22-24<br />

Herbizideinsatz Verluste vermeiden<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 14/<strong>2011</strong><br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 2/<strong>2011</strong>, S. 22<br />

HEINRICHS, C. Heterodera schachtii Besatz in 30-60 cm Tagungsband<br />

Bodentiefe. Welchen Einfluss nimmt diese 39. Tagung des DPG<br />

Population auf das Ertragsverhalten von<br />

Zuckerrüben?<br />

Arbeitskreis Nematologie<br />

HEINRICHS, C. Zuckerrüben – die Metamitronmenge kann Landw. Zeitschrift<br />

<strong>2011</strong> knapp werden!<br />

Rheinland 4/<strong>2011</strong><br />

HEINRICHS, C. Zuckerrüben – die Metamitronmenge kann Landw. Wochenblatt<br />

<strong>2011</strong> knapp werden!<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 15/<strong>2011</strong><br />

HEINRICHS, C. Gesund bis zur Ernte – Brennpunkt Zuckerrübenjournal<br />

Blattkrankheiten<br />

2/<strong>2011</strong>, S. 14<br />

HEINRICHS, C. Ditylenchus dipsaci auf dem Vormarsch Zuckerrübenjournal<br />

3/<strong>2011</strong>, S. 13<br />

HEINRICHS, C. Bei Blattkrankheiten gezielt reagieren, Landw. Wochenblatt<br />

<strong>2011</strong> könnte zum Problemjahr werden! <strong>Westfalen</strong>-Lippe 28/<strong>2011</strong><br />

HEUPEL DR., M. Bodenpilze breiten sich aus DLG-Mitteilungen<br />

3/<strong>2011</strong>, S. 48-51<br />

HEUPEL DR., M. Welkepilz lauert in Rüben Top Agrar 3/<strong>2011</strong>,<br />

S. 56-58<br />

HEUPEL DR., M. Blattflecken durch Verticillium-Pilz Zuckerrübenjournal<br />

1/<strong>2011</strong>: S. 17-18<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 19/<strong>2011</strong><br />

HEUPEL DR., M., Fusarium bei Hebe: Die Hygiene zählt Gärtnerbörse – Das<br />

WILKE, R.<br />

Magazin für Zierpflanzenbau<br />

4/<strong>2011</strong>, S. 46-48<br />

HEUPEL DR., M., Symptomposter Blattschäden bei Gärtnerbörse – Das<br />

WILKE, R.<br />

Grünpflanzen<br />

Magazin für Zierpflanzenbau<br />

4/<strong>2011</strong>, S. 46-48<br />

HEUPEL DR., M. Bodenpilze breiten sich aus Der Pflanzenarzt<br />

6-7/<strong>2011</strong>, S. 7-10<br />

HEUPEL DR., M. Früherkennung schützt vor<br />

Industrieverband Agrar<br />

Erdbeerbakteriose<br />

Profil-Online 6/<strong>2011</strong><br />

HEUPEL DR., M. Wärme fördert Pilze Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

1/<strong>2011</strong>, S. 20-21<br />

HEUPEL DR., M. Wärme fördert Pilze Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 33/<strong>2011</strong>,<br />

S. 28-29<br />

HEUPEL DR., M., Phytophthora an Hebe: Die Erkrankungen Gärtnerbörse – Das<br />

WILKE, R.<br />

nehmen zu<br />

Magazin für Zierpflanzenbau<br />

9/<strong>2011</strong>, S. 52-53<br />

HEUPEL DR., M. Kontrollieren sie ihre Rüben auf<br />

halbseitige Welke<br />

Top Agrar 10/<strong>2011</strong>, S. 51


- 161 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

HEUPEL DR., M. Tobacco rattle virus auch <strong>2011</strong> wieder<br />

aktuell<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 39/<strong>2011</strong>,<br />

S. 23-24<br />

HEUPEL DR., M. Virus verursacht Nekrosen Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

41/<strong>2011</strong>, S. 19<br />

HEUPEL DR., M. Ein Jahr der Extreme Pflanzenschutzdienst<br />

KEßLER, J.,<br />

GARCIA, P.,<br />

HARTUNG, B.,<br />

SCHENK, F.-P.<br />

KEßLER, J.,<br />

GARCIA, P.,<br />

HARTUNG, B.,<br />

SCHENK, F.-P.<br />

KLATT, J.,<br />

NENNMANN, H.<br />

Tagungsband zum Pflanzenschutztag im<br />

Gemüsebau <strong>2011</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Rheinischer Gemüsebautag<br />

in Straelen 18.01.11,<br />

Westfälisch-Lippischer<br />

Gemüsebautag Münster-<br />

Wolbeck 15.02.11<br />

Pflanzenschutz im Gemüsebau <strong>2011</strong> Sonderteil als Einhefter<br />

in der Monatsschrift,<br />

Magazin für den Garten-<br />

bau-Profi 3/<strong>2011</strong>, S. 128<br />

Krankheiten an Primeln, Viola & Co. Gärtner+Florist 11/<strong>2011</strong>,<br />

Österreichischer<br />

Agrarverlag, Wien<br />

Neue Produkte in <strong>2011</strong> Ernährungsdienst<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

HANHART, H.<br />

KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Getreide Frühjahr Ernährungsdienst<br />

KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Getreide Herbst Ernährungsdienst<br />

KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Raps Herbst Ernährungsdienst<br />

KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Mais Lohnunternehmerzeitschrift<br />

KLINGENHAGEN, G. Beizung Getreide Herbst <strong>2011</strong> DLG-Agrofood<br />

KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Getreide Herbst DLG-Agrofood<br />

KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Raps Frühjahr DLG-Agrofood<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

HANHART, H.<br />

Neue Produkte Top Agrar<br />

KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Mais Top Agrar<br />

KLINGENHAGEN, G. Getreide Beizung im Herbst Ulmer-Verlag<br />

KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung Raps Frühjahr Landw. Wochenblatt<br />

FALKE<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung Raps Herbst Landw. Wochenblatt<br />

FALKE<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung im Mais Landw. Wochenblatt<br />

WIRTH<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G., Frühjahrsschädlinge im Raps Landw. Wochenblatt<br />

FURTH, U.,<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

JOHNEN<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G. Beizung im Getreide - Herbst Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift Rheinl.


- 162 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

KLINGENHAGEN, G. Beizung im Getreide - Frühjahr Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G. Resistenzen vorbeugen Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

KLUG DR., M. Pflanzenschutz im Obstbau,<br />

Pflanzenbeschau und -quarantäne,<br />

Handel mit Anbaumaterial<br />

KLUG DR., M. Beiträge zur Rubrik „Frage und Antwort“<br />

Flechten, Frosttrocknis, Verticillium,<br />

Rußtau, Spinnmilben, Tipula u.a.<br />

Rheinland<br />

In: Taschenbuch des<br />

Pflanzenarztes 2012,<br />

E. Meyer u.a., 57.,<br />

neu bearbeitete Folge<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

KRAMER, H. Zeitnah und effektiv sauber bleiben! Bauernblatt, 5. Ausgabe<br />

65/161, S. 25-29<br />

KRAMER, H. Nachrüstungssystem für wenig Geld DZZ 4/<strong>2011</strong>, S. 10<br />

KRAMER, H. Sauber nach Hause Sonderdruck DLG<br />

Mitteilungen März <strong>2011</strong><br />

- Fit für Argumente im<br />

KRAMER, H.,<br />

RÖTTELE, M.<br />

Pflanzenschutz, S.14-16<br />

So machen es unsere Nachbarn Sonderdruck DLG<br />

Mitteilungen März <strong>2011</strong><br />

- Fit für Argumente im<br />

Pflanzenschutz, S. 17<br />

Eilbote 7/<strong>2011</strong><br />

machen?!<br />

Spritzenreinigung kann auch Spaß LandInForm Spezial<br />

KRAMER, H. Spritzenreinigung kann auch Spaß<br />

KRAMER, H.,<br />

RÖTTELE, M.<br />

machen?!<br />

2/<strong>2011</strong>, S. 41-43<br />

KRAMER, H. Spritzenreinigung kann auch Spaß Gärtner & Florist 8/<strong>2011</strong>,<br />

machen?!<br />

S. 13-15<br />

KRAMER, H. Ist meine Spritze fit für die Prüfung? Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 8/<strong>2011</strong>,<br />

S. 18-22<br />

KRAMER, H. Pflanzenschutz: Technik und Düsen o.k.? Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 7/<strong>2011</strong>,<br />

S. 43-46<br />

KRAMER, H. Technik des Pflanzenschutzes<br />

Lehrbuch des<br />

in: Lehrbuch des Pflanzenbaues, Band 2 Pflanzenbaues, Band 2,<br />

<strong>2011</strong>, S. 171- 81<br />

REICHEL, F. Präsentation 26 Seiten; Bekämpfung der www.pflanzenschutzdien<br />

Herkulesstaude, Stand Januar <strong>2011</strong> st.de<br />

REICHEL, F. Der Kampf mit „Herkules“ Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 16/<strong>2011</strong><br />

REICHEL, F. Knöterich-Invasion Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 35/<strong>2011</strong><br />

REICHEL, F. Verfahren zur Wildkrautbeseitigung KommunalTechnik<br />

6/<strong>2011</strong><br />

RUISINGER, M. Amblyseius-Arten bei der Kultur von Gb Das Magazin für den<br />

Zierpaprika<br />

Zierpflanzenbau<br />

RUISINGER, M. Können Pflanzenstärkungsmittel Echten<br />

Mehltau an Kräutern unterdrücken?<br />

Monatsschrift


- 163 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

RUISINGER, M. Praxisversuch: Biologische Bekämpfung<br />

von Tetranychus urticae bei der Kultur von<br />

Dipladenien<br />

RUISINGER, M. Biologischer Pflanzenschutz bei der<br />

Topfpflanzenproduktion<br />

SCHENK, F.-P. Mäuse – ein „lebhaftes“ Problem im<br />

Möhrenanbau<br />

Fachbeitrag zu Möglichkeiten der<br />

Gb Das Magazin für den<br />

Zierpflanzenbau<br />

TASPO Jahrbuch <strong>2011</strong><br />

Monatsschrift 12/<strong>2011</strong><br />

Sonderheft Möhren <strong>2011</strong>,<br />

Aus<br />

SCHRÖDER, A.<br />

Schadmausbekämpfung im Möhrenanbau<br />

Kommt der Wurzelbohrer Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 31/<strong>2011</strong><br />

SCHRÖDER, A. Maiswurzelbohrer Überwachung läuft Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 26/<strong>2011</strong><br />

SCHRÖDER, A. Maiswurzelbohrer in Hessen Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 37/<strong>2011</strong><br />

SCHRÖDER, A. Neue Regelungen für Speise- und Landw. Zeitschrift<br />

Wirtschaftskartoffeln<br />

Rheinland 44/<strong>2011</strong><br />

SCHRÖDER, A. Kontrolle auf Zystennematoden Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 44/<strong>2011</strong><br />

SCHRÖDER, A. Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera Ratgeber Pflanzenbau<br />

virgifera)/Kartoffelzystennematoden und Pflanzenschutz<br />

VIETMEIER, A. Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Tagungsband Westfä-<br />

Gemüsebau<br />

lisch-LippischerGemüsebautag in Münster-<br />

Wolbeck am 15.02.<strong>2011</strong><br />

WILKE, R.,<br />

Biologischer und chemischer<br />

TASPO-Kalender <strong>2011</strong><br />

RUISINGER, M.<br />

Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />

WILKE, R.,<br />

Fusarium sp. bei Hebe Gärtnerbörse – Das<br />

HEUPEL DR., M.<br />

Magazin für den<br />

Gartenbau <strong>2011</strong><br />

WILKE, R. Phytophthora sp. an Hebe.<br />

Gärtnerbörse – Das<br />

Die Erkrankungen nehmen zu<br />

Magazin für den<br />

Gartenbau <strong>2011</strong><br />

WILKE, R.,<br />

Pflanzenschutz-Poster:<br />

Gärtnerbörse – Das<br />

HEUPEL DR., M. Ursachen von Blattflecken bei<br />

Magazin für den<br />

Grünpflanzen<br />

Zierpflanzenbau,<br />

Ausgabe 1/<strong>2011</strong><br />

WINKELHEIDE, E. Was tun gegen Unkraut im Grünland Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

7/<strong>2011</strong>, S. 31-34<br />

WINKELHEIDE, E. Schwerpunkt Vorauflauf Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

8/<strong>2011</strong>, S. 32-33<br />

WINKELHEIDE, E. Der Kampf gegen die Mäuse Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

9/<strong>2011</strong>, S. 34-35<br />

WINKELHEIDE, E. Pflanzenschutz in Leguminosen Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

10/<strong>2011</strong>, S. 30-35<br />

WINKELHEIDE, E. Dem Unkraut keinen Platz lassen Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

14/<strong>2011</strong>, S. 23-26


- 164 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

WINKELHEIDE, E. Leguminosen schützen Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

17/<strong>2011</strong>, S. 22-23<br />

WINKELHEIDE, E. Zeit für die Narbenpflege Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

WINKELHEIDE, E. Jetzt Wurzelunkräuter auf dem Grünland<br />

bekämpfen<br />

8.1.2 Regelmäßige Veröffentlichungen<br />

35/<strong>2011</strong>, S. 26-27<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

36/<strong>2011</strong>, S. 33-35<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

BEHR, K.-J.,<br />

BENKER DR., M.,<br />

DISSEMOND DR., A.,<br />

FURTH, U.,<br />

HANHART, H.,<br />

HEINRICHS, C.,<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

BEHR, K.-J.,<br />

BENKER DR., M.,<br />

DISSEMOND DR., A.,<br />

FURTH, U.,<br />

HANHART, H.,<br />

HEINRICHS, C.,<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

KRAMER, H.,<br />

REICHEL, F.,<br />

SCHRÖDER, A.,<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

BENKER DR., M.,<br />

DISSEMOND DR., A.,<br />

HANHART, H.,<br />

HEINRICHS, C.,<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

KRAMER, H.,<br />

REICHEL, F.,<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

Wöchentlicher Beiträge zum<br />

Ackerbau-Stenogramm und zu<br />

Empfehlungen zum Pflanzenbau<br />

Aktuell<br />

Jährlicher Beitrag zum Ratgeber<br />

Pflanzenbau und Pflanzenschutz<br />

Jährlicher Beitrag zur Praxis<br />

Pflanzenschutz<br />

ENGEL DR., A. Monatliche Hinweise zu neuen<br />

Zulassungen und Genehmigungen im<br />

Erwerbsobstbau<br />

ENGEL DR., A. Monatliche Beiträge zum<br />

Pflanzenschutz im Obstbau<br />

HENNES, W. Monatliche Beiträge zum<br />

Pflanzenschutz in Zierpflanzen<br />

HENNES, W. Aktuelle Mitteilungen zum<br />

Pflanzenschutz in Zierpflanzen<br />

Landw. Zeitschrift Rheinland<br />

und<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

Ratgeber Pflanzenbau und<br />

Pflanzenschutz,<br />

LWK-NRW<br />

Praxis Pflanzenschutz <strong>2011</strong> –<br />

Experten geben Rat,<br />

Beilage für die Landw.<br />

Zeitschrift Rheinland und das<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe <strong>2011</strong><br />

Obstbau, Organ der<br />

Fachgruppe Obstbau,<br />

36 Jg., <strong>2011</strong><br />

Monatsschrift, Magazin für<br />

den Gartenbau-Profi <strong>2011</strong><br />

Monatsschrift, Magazin für<br />

den Gartenbau-Profi 1-<br />

12/<strong>2011</strong><br />

Zierpflanzeninformationsdienst<br />

der LWK-NRW


- 165 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

HERFARTH, F. Wöchentlicher Pflanzenschutztipp<br />

Baumschule<br />

TASPO<br />

HERFARTH, F. Beiträge zum Baumschul-<br />

Informationsdienst Rheinland BS/WB<br />

Fax/-BS-Spezial<br />

JUNG, R. Monatliche Pflanzenschutzhinweise in Obstbau, Organ der<br />

Erdbeeren<br />

Fachgruppe Obstbau <strong>2011</strong><br />

JUNG, R. Monatlicher Tipp: Pflanzengesundheit Landw. Zeitschrift Rheinland<br />

in Haus und Garten<br />

<strong>2011</strong><br />

KEßLER, J. Monatliche Beiträge zum<br />

Monatsschrift, Magazin für<br />

Pflanzenschutz im Gemüsebau den Gartenbau-Profi 1-<br />

12/<strong>2011</strong><br />

KEßLER, J.,<br />

Wöchentliche Beiträge zum<br />

TASPO<br />

SCHENK, F.-P. Pflanzenschutz im Gemüsebau 1-52/<strong>2011</strong><br />

KLINGENHAGEN, G. Hinweise zum Pflanzenschutz Top Agrar online<br />

KRAMER, H. Pflanzenschutzplaner <strong>2011</strong>, Praxis Beilage Landw. Zeitschrift<br />

Pflanzenschutz, Experten geben Rat Rheinland und Landw.<br />

Wochenblatt <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

<strong>2011</strong><br />

KRAMER, H. Pflanzenschutztechnik, Reinigung, In: Ratgeber Pflanzen-bau<br />

Anwendungsbestimmungen und und Pflanzenschutz, Ausg.<br />

Lagerung von Pflanzenschutzmitteln <strong>2011</strong><br />

KRAMER, H. Applikationstechnik von<br />

Obstbau-Broschüre der LWK-<br />

Pflanzenschutzmitteln im Obstbau NRW, Ausg. <strong>2011</strong><br />

RÖVEKAMP-STROOP, Regelmäßige Beiträge für die Internet- Landw. Wochenblatt<br />

I.<br />

ausgabe des Landw. Wochenblattes<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Rubrik: Nachrichten /<br />

Erwerbsgartenbau / Obstbau<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

RUISINGER, M. Pflanzenschutztipp der Woche TASPO<br />

VIETMEIER, A. Pflanzenschutz im Haus- und<br />

Kleingarten<br />

TASPO<br />

VIETMEIER, A. Pflanzenschutztipp Haus- und<br />

Kleingarten<br />

Unser Garten<br />

VIETMEIER, A. Beiträge zur Rubrik „Frage und Landw. Wochenblatt<br />

Antwort“<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

WILKE, R. Pflanzenschutz-Tipp für den<br />

TASPO <strong>2011</strong>,<br />

Zierpflanzenbau<br />

Ausg. 1-52<br />

WILKE, R. Aktuelle Tipps zum Pflanzenschutz bei Zierpflanzenbau-<br />

Zierpflanzen<br />

Informationsdienst <strong>2011</strong> der<br />

LWK-NRW, wöchentliche<br />

Ausgabe<br />

WILKE, R. Pflanzenschutz-Spezial des<br />

Pflanzenschutzdienstes NRW für den<br />

Zierpflanzenbau<br />

25 Ausgaben in <strong>2011</strong>


- 166 -<br />

8.1.3 Warndienst-Informationen<br />

8.1.3.1 Warndienst-Beobachtungen<br />

Flächen/ Anzahl der Fallen<br />

Ackerbau: Beobachtungen Standorte pro Fläche<br />

Getreide 22 4-6 -<br />

Drahtwurm/Schnellkäfer 18 2 2<br />

Drahtwurm/Schnellkäfer 16 2 5<br />

Drahtwurm/Larven 8 1 5<br />

Mais Zünsler visuell 20 4 -<br />

Mais Zünsler 11 2 2<br />

Mais, Nordgrenze 1 31 -<br />

Raps Gelbschalen Frühjahr 10 5 1<br />

Raps visuell Frühjahr 4 2 -<br />

Raps Gelbschalen Herbst 10 2 1<br />

Rüben 8 3 -<br />

Rüben Cercospora 12 4 -<br />

Baumschule:<br />

Holzbohrer / ungleicher / kleiner<br />

Xyleborus 28 2 1 (Alkohol)<br />

visuelle<br />

Dickmaulrüßler ganze Vegetation 5<br />

Beobachtungen<br />

Frostspanner / Wickler 17 7<br />

2/ visuelle<br />

Beobachtungen<br />

Kastanienmiermotte / Cameraria 28 2 2<br />

Splintkäfer / Scolytus 18 2 1<br />

Obstbau:<br />

Klopfproben 9 - -<br />

Astproben 7 - -<br />

Erdbeerblätter 7 - -<br />

Essigfruchtfliege 20 2 1<br />

Pheromonfallen 25 3 gesamt 19<br />

Sägewespe 4 3 3<br />

Obstbau visuell 10 3 -<br />

Frostspanner Pheromon 12 2 1<br />

Frostspanner Leimringe 12 2 5<br />

Kirschessigfliege 36 2 1<br />

Gemüsebau:<br />

Erbsenwickler 10 2 1<br />

Lauchmotte 28 2 1<br />

Kohldrehherzmücke 23 2 1<br />

Kohlmotte 26 2 1<br />

Kohlfliege 28 2 10<br />

Möhrenfliege 34 2 2<br />

Spargelfliege 10 1 3<br />

Tomatenminiermotte Köln 52 1 1<br />

Tomatenminiermotte Betrieb 36 1 1<br />

(C. Bischur)


8.1.3.2 Pflanzenschutz-Spezial<br />

- 167 -<br />

In <strong>2011</strong> wurden die nachfolgend aufgeführte Anzahl an Pflanzenschutzmeldungen<br />

als Pflanzenschutz-Spezial erstellt und an den Abonnementenkreis versandt.<br />

Sparte Anzahl der Informationen<br />

Landwirtschaft mit Lagebericht 37<br />

Baumschulen 23<br />

Gemüsebau 32<br />

Obstbau 15<br />

Schorfwarnhinweise 18<br />

Zierpflanzenbau 25<br />

Haus- und Kleingarten: Abo Münster 24<br />

8.1.4 Ackerbau- und Gartenbau-Informationsdienst<br />

(C. Bischur)<br />

Vom Referat Gartenbau wird der Gartenbau-Informationsdienst für Gemüse und<br />

Spargel an die Beratungskunden im Abonnement herausgegeben. Der Fachbereich<br />

Gemüsebau des Pflanzenschutzdienstes beteiligte sich an der Erstellung und<br />

fachlichen Betreuung dieses Informationsdienstes.<br />

(J. Keßler)<br />

Vom Referat Unternehmensberatung wird der Ackerbau-Informationsdienst für die<br />

landwirtschaftlichen Kulturen an die Berater und Beratungskunden im Abonnement<br />

herausgegeben. Der Fachbereich Ackerbaubau und Grünland des<br />

Pflanzenschutzdienstes beteiligte sich an der Erstellung und fachlichen Betreuung<br />

dieses Informationsdienstes.<br />

(Dr. A. Dissemond)<br />

Name<br />

Engel Dr., A.,<br />

Wöchentliche Beiträge zu den Informations-<br />

Jung, R.,<br />

diensten Gartenbau NRW<br />

Kretschmann, W.<br />

- 29 Ausgaben, Beerenobst<br />

Rövekamp-Stroop, I.<br />

- 26 Ausgaben, Baumobst<br />

- 23 Ausgaben, Geschützter Anbau<br />

Beerenobst<br />

- 18 Ausgaben, Schorfwarnhinweise<br />

Jung, R. Der Tipp für den Kunden: Monatlicher Tipp<br />

im Gartenbau-Informationsdienst<br />

Gemüse-Fax 48 Ausgaben<br />

Spargel-Fax 17 Ausgaben<br />

Zierpflanzen-Fax 36 Ausgaben<br />

Informationsdienst Ackerbau NRW, AIR 40 Ausgaben<br />

Wetterfax für die Landwirtschaft,<br />

55 Ausgaben<br />

herausgegeben vom Deutschen Wetterdienst<br />

in Geisenheim in Zusammenarbeit mit<br />

dem Rheinischen Landwirtschafts-Verband<br />

und der LWK-NRW


8.2 Vorträge<br />

- 168 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

BENKER DR., M.<br />

Was lernen wir aus 2010 für die<br />

erfolgreiche Pflanzenschutzstrategie<br />

<strong>2011</strong>?<br />

Ergebnisse der Kartoffelversuche<br />

2010 und Planung für <strong>2011</strong><br />

Aktuelles aus dem Pflanzenschutz:<br />

Auflaufkrankheiten, Krautfäule,<br />

Alternaria, ITCAN und Sonstiges<br />

Mehrjährige Ergebnisse zur Wirk-<br />

Vermarktungsseminar der<br />

Erzeugergemeinschaften für Frühund<br />

Speisekartoffeln, Meerane<br />

Informationsveranstaltung<br />

Versuchslandwirte, Bonn<br />

Kartoffeltag <strong>2011</strong><br />

Münsterland-Nordost, Oelde-Lette<br />

27.01.<strong>2011</strong> 100<br />

03.02.<strong>2011</strong> 12<br />

09.02.<strong>2011</strong> 60<br />

Syngenta Symposium,<br />

17.02.<strong>2011</strong> 100<br />

samkeit von Krautfäulefungiziden Bremen<br />

Interessante Versuchsergebnisse<br />

aus 2010 zu Beizung, Alternaria,<br />

Krautfäule, ITCAN, Fruchtfolge usw.<br />

– Empfehlungen für die Saison<br />

Kartoffeltagung UK Pollert, Borken 21.02.<strong>2011</strong> 30<br />

Vorstellung D & I Versuche LAP-Tagung NRW,<br />

21.02.<strong>2011</strong> 16<br />

Kartoffeln <strong>2011</strong><br />

Münster<br />

Pflanzenschutz in Kartoffeln <strong>2011</strong> Kartoffeltagung UK Beyer, Geldern 22.02.<strong>2011</strong> 60<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz <strong>2011</strong> Kartoffeltagung UK Hamm, Nettetal 23.02.<strong>2011</strong> 100<br />

Ergebnisse der TRV-Versuche Beratertagung Kartoffeln,<br />

24.02.<strong>2011</strong> 20<br />

2010<br />

Münster<br />

Ergebnisse der ITCAN-Versuche Beratertagung Kartoffeln,<br />

24.02.<strong>2011</strong> 20<br />

2010<br />

Münster<br />

Ergebnisse der Versuche zur Beratertagung Kartoffeln,<br />

24.02.<strong>2011</strong> 20<br />

Beizung/Ortiva-Furchentechnik<br />

2010<br />

Münster<br />

Ergebnisse der Alternaria-Versuche Beratertagung Kartoffeln,<br />

24.02.<strong>2011</strong> 20<br />

2010<br />

Münster<br />

Aktuelles aus dem Pflanzenschutz Mitgliederversammlung Acker-perle,<br />

Erzeugergemeinschaft für<br />

Speisekartoffeln, Beelen<br />

01.03.<strong>2011</strong> 60<br />

Erste Erkenntnisse zur Ortiva- DPG-Projektgruppe Kartoffeln, 02.03.<strong>2011</strong> 80<br />

Furchenbehandlung<br />

Braunschweig<br />

Erste Erkenntnisse zum Einsatz von DPG-Projektgruppe Kartoffeln, 03.03.<strong>2011</strong> 70<br />

ITCAN gegen Durch- und<br />

Zwiewuchs und zur Keimhemmung<br />

Braunschweig<br />

Drahtwurm-Monitoring Rheinland Beratertagung für Pflanzenbau und 10.03.<strong>2011</strong> 40<br />

2010<br />

Pflanzenschutz,<br />

Frühjahrsempfehlung, Ostinghausen<br />

Erste Erfahrungen zur Durch- und Arbeitsgemeinschaft<br />

18.05.<strong>2011</strong> 60<br />

Zwiewuchsbekämpfung mit ITCAN Kartoffelforschung e.V.,<br />

in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> im Jahr 33. Kartoffel-Tagung,<br />

2010<br />

Detmold<br />

Kartoffeln: Pilzliche Krankheiten, Vorlesung im Modul Kartoffel- 14.06.<strong>2011</strong> 30<br />

Prognosemodelle, Sikkation, produktion, Masterstudiengang<br />

Anbaumaßnahmen<br />

Agrarwissenschaften,<br />

Georg-August-Universität Göttingen


- 169 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Kartoffeln: Bakterienkrankheiten, Vorlesung im Modul Kartoffel- 15.06.<strong>2011</strong> 30<br />

Viruskrankheiten, Tierische produktion, Masterstudiengang<br />

Schaderreger<br />

Agrarwissenschaften,<br />

Georg-August-Universität Göttingen<br />

Anbautechnische Möglichkeiten bei Fortbildung PGD,<br />

02.11.<strong>2011</strong> 25<br />

positivem Fund von<br />

Kartoffelzystennematoden:<br />

resistente Sorten,<br />

Sorteneignung, Sortenprüfungen<br />

Münster-Wolbeck<br />

Vorstellung von Versuchsergebnissen<br />

zur Alternaria mit<br />

Mikronährstoffen<br />

Kartoffeltagung UK Pollert, Borken 02.11.<strong>2011</strong> 30<br />

BÖHMER PROF. DR., B.<br />

Glyphosat - Chancen und Risiken LIZ-Beratertagung, Bielefeld 17.01.<strong>2011</strong> 70<br />

Umsetzung des EU-Pflanzenschutzpaketes,<br />

Zulassungs-<br />

verordnung sowie EU-Rahmen-<br />

richtlinie in deutsches Recht<br />

Umsetzung des EU-Pflanzenschutzpaketes,Zulassungsverordnung<br />

sowie EU-Rahmenrichtlinie<br />

in deutsches Recht<br />

Rheinischer Gemüsebautag,<br />

Straelen<br />

Westfälisch-Lippischer<br />

Gemüsebautag,<br />

Wolbeck<br />

18.01.<strong>2011</strong> 180-<br />

200<br />

15.02.<strong>2011</strong> 60-80<br />

Ist Bonns ‚Grüne Lunge’ in Gefahr ? Rathaus Bonn-Beuel 31.03.<strong>2011</strong> 50<br />

Das neue Pflanzenschutzgesetz Zierpflanzenbauberater, Bonn 20.04.<strong>2011</strong> 25<br />

Vernetzung von Untersuchungs- Bundesforschungsinstitut für 10.05.<strong>2011</strong> 60<br />

und Forschungseinrichtungen Kulturpflanzen, Kleinmachnow<br />

Bericht zur Neufassung des Kreislandwirtetagung,<br />

20.09.<strong>2011</strong> 70<br />

Pflanzenschutzgesetzes<br />

Haus Düsse<br />

Fortschritte im Pflanzenschutz Bundesforschungsinstitut für<br />

Kulturpflanzen, Kleinmachnow<br />

11.10.<strong>2011</strong> 80<br />

Novelle des<br />

WLV-Ausschuss Pflanzliche 10.10.<strong>2011</strong> 30<br />

Pflanzenschutzgesetzes<br />

Erzeugnisse<br />

Novelle des<br />

RLV-Fachausschuss Pflanzliche 26.10.<strong>2011</strong> 40<br />

Pflanzenschutzgesetzes<br />

Erzeugnisse<br />

Online zur Prognose im Feld Forum Agritechnica ‚Smart Farming’ 15.11.<strong>2011</strong> 45<br />

Herbizid- und Insektizideinsatz in Hochsauerlandkreis,<br />

30.11.<strong>2011</strong> 60<br />

Weihnachtsbaumkulturen<br />

Meschede<br />

DISSEMOND DR., A.<br />

Maiszünsler und Maiswurzelbohrer<br />

sind auf dem Vormarsch.<br />

Gefährdungspotential und<br />

Gegenmaßnahmen<br />

Welche Schädlinge gefährden<br />

unseren Maisanbau?<br />

Aktuelle Fragen zum<br />

Pflanzenschutz<br />

Versammlung Wasserkooperationen,<br />

Krefeld in Willich (Landwirte)<br />

Pflanzenbautagung,<br />

Kreisstelle Höxter/Paderborn in<br />

Wewelsburg (Landwirte)<br />

Tagung Zuckerrüben-Anbauberater,<br />

Düren (Moderation, Multiplikatoren)<br />

14.01.<strong>2011</strong> 19<br />

19.01.<strong>2011</strong> 240<br />

27.01.<strong>2011</strong> 120


- 170 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Metaboliten von<br />

Versammlung Wasserkooperation 02.03.<strong>2011</strong> 18<br />

Pflanzenschutzmittel und deren Gartenbau, Kleve-Reichswalde<br />

Bewertung<br />

(Gärtner)<br />

Ergebnisse des Fusarium-<br />

Tagung Mehrländer-AG Mykotoxine, 05.04.<strong>2011</strong> 22<br />

Monitorings bei Triticale und<br />

Winterweizen in NRW<br />

Karlsruhe (Multiplikatoren)<br />

Pflanzenschutzmitteleinsatz in Informationsveranstaltung,<br />

25.05.<strong>2011</strong> 32<br />

Hamsterschutzgebieten<br />

Pulheim (Landwirte)<br />

Pflanzenschutzmitteleinsatz in Informationsveranstaltung,<br />

30.05.<strong>2011</strong> 30<br />

Hamsterschutzgebieten<br />

Rommerskirchen (Landwirte)<br />

Zielgerichteter Pflanzenschutz in Feldtag,<br />

31.05.<strong>2011</strong> 300<br />

Zuckerrüben (spezielle Krankheiten<br />

und Schädlinge)<br />

Buir (Landwirte)<br />

Pflanzenschutzmitteleinsatz in Informationsveranstaltung,<br />

27.06.<strong>2011</strong> 25<br />

Hamsterschutzgebieten<br />

Gangelt (Landwirte)<br />

Wetter-Witterung<br />

Beirat für Landbau und<br />

13.07.<strong>2011</strong> 20<br />

Welche Besonderheiten ergeben Pflanzenschutz,<br />

sich daraus für den Pflanzenschutz Salzkotten (Multiplikatoren)<br />

Biologie des Maiszünslers und KWS Kompetenztag Mais,<br />

08.09.<strong>2011</strong> 600<br />

seine Ausbreitung in NRW, Ostbevern (Landwirte und<br />

Vortrag und Gerätevorführung Lohnunternehmer)<br />

Pflanzenschutz in Zuckerrüben und Stadtfest „rund um die Knolle“, 02.10.<strong>2011</strong><br />

Kartoffeln, Ausstellung,<br />

Euskirchen (Landwirte und<br />

Demonstrationen<br />

Verbraucher)<br />

Landesinitiativen und weitere Tagung Pflanzenbau- und<br />

06.10.<strong>2011</strong> 28<br />

zukünftige Projekte im Rahmen des -schutzberater LWK-NRW,<br />

Nationalen Aktionsplans<br />

Düsse (Multiplikatoren)<br />

a) Das neue Pflanzensschutzgesetz Tagung Kooperationsberater 09.11.<strong>2011</strong> 58<br />

b) Zusammenfassung der UBA- Wasserschutz in NRW,<br />

Berichte 2010 über Befunde in<br />

Gewässern<br />

c) Aktuelles zu Glyphosat<br />

Düsse (Multiplikatoren)<br />

Aktuelle Untersuchungen zum Fachreferententagung des JKI, 14.11.<strong>2011</strong> 30<br />

Maiszünsler in NRW<br />

Bernburg<br />

a) Das neue Pflanzensschutzgesetz Regionale Arbeitsgemeinschaft 16.11.<strong>2011</strong> 28<br />

b) Aktuelles zu Glyphosat<br />

Niederrhein Wasserkooperationen,<br />

Viersen (Multiplikatoren)<br />

Bericht von der Fachreferenten- LAP-Informationsveranstaltung 17.11.<strong>2011</strong> 27<br />

tagung Pflanzenschutz in Ackerbau Köln-Aachener Bucht,<br />

und Grünland<br />

Kerpen-Sindorf (Multiplikatoren)<br />

Das neue Pflanzenschutzgesetz Tagung Pflanzenbau- und<br />

-schutztechniker LWK-NRW,<br />

Düsse (Multiplikatoren)<br />

23.11.<strong>2011</strong> 50<br />

Aktuelle Diskussion zu Glyphosat Tagung Pflanzenbau- und<br />

-schutzberater LWK-NRW,<br />

Düsse (Multiplikatoren)<br />

28.11.<strong>2011</strong> 43<br />

Panelbetriebe und hot-spot-Projekt RLV-Fachausschuss Kartoffeln, 02.12.<strong>2011</strong> 40<br />

im Rahmen des Nationalen<br />

Aktionsplans Pflanzenschutz<br />

Bonn (Multiplikatoren, Landwirte)


- 171 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

ENGEL DR., A.<br />

Apple scab control in Germany“<br />

Department of Plant Protection,<br />

North Rhine-Westphalia<br />

Neues zur Pflanzenschutzmittelzulassung<br />

- Mäusebekämpfung<br />

<strong>2011</strong>, wie geht es weiter -<br />

und Moderation Pflanzenschutztag<br />

Ohne gut geführten Pflanzenschutz<br />

keinen Erfolg<br />

- Minderwirkungen bei Botrytis-<br />

Strategien für die Saison <strong>2011</strong><br />

Schorf- und Mehltaubekämpfung<br />

mit Fontelis<br />

- Erfahrungsberichte aus Versuchen<br />

mit LEM 17 (Penthiopyrad)-<br />

Frostschutz bei Kirschen<br />

- Einsatz von „Cropaid“ und<br />

Kaliumnitrat als Frostschutz<br />

- Wechselwirkungen mit GA3, Überund<br />

Unterkronenberegnung<br />

Industrietage Obstbau NRW,<br />

Fortbildung der Obstbauberater<br />

Aktuelles zum Beginn der<br />

Pflanzenschutzsaison <strong>2011</strong>:<br />

Zulassungen und neue Produkte,<br />

Neues in ISIP, Ölbehandlungen<br />

gegen Spinnmilben, Apfelschorf<br />

Pflanzenschutzmittel und<br />

„integrierter Pflanzenschutz“<br />

„Pflanzenschutzmittelrückstände in<br />

Lebensmitteln“ - Ermittlung<br />

möglicher Ursachen und<br />

Erarbeitung geeigneter<br />

Maßnahmen für die ermittelten<br />

„Kritischen Bereiche“<br />

Aktuelle Zulassungssituation und<br />

rechtliche Bestimmungen zur Feld-<br />

und Wühlmausebekämpfung im<br />

Obstbau<br />

„Minimierung von<br />

Pflanzenschutzmittelrückstände<br />

unter dem Aspekt der Forderungen<br />

des LEH‘s“<br />

- Grenzen und Möglichkeiten -<br />

Aktuelle Versuchsergebnisse des<br />

Pflanzenschutzdienstes Bonn<br />

Technical Expert Meeting on Fruits,<br />

Cyprodinil session, Syngenta,<br />

Basel<br />

Pflanzenschutztag Obstbau,<br />

Bonn-Röttgen<br />

Freckenhorster Beerenobst-Tage<br />

DuPont Fachdiskussion Kernobst<br />

<strong>2011</strong>,<br />

Potsdam<br />

Erfahrungsgruppe „geschützter<br />

Süßkirschenanbau“ der LWK-NRW,<br />

Merten<br />

Pflanzenschutzdienst NRW,<br />

Auweiler<br />

Infoabend Pflanzenschutz der<br />

Fachgruppen Obstbau<br />

Bonn Rhein-Sieg,<br />

24.03.<strong>2011</strong>,<br />

Witterschlick<br />

Workshop Bayer CS und<br />

Fruchthandelsverband in Monheim:<br />

Pflanzenschutz und Nachhaltigkeit<br />

- ein Widerspruch? (Ein)Blick hinter<br />

die Kulissen<br />

Arbeitsgruppe Task Force<br />

„Pflanzenschutzmittelrückstände in<br />

Lebensmitteln“,<br />

Berlin<br />

Infotag „Feld- und Wühlmaus-<br />

Bekämpfung in Obstkulturen“,<br />

LWK-NRW mit dem Landesverband<br />

OWL, Höxter<br />

Tagung der AG Kontrollierter<br />

Integrierter Obstbau des<br />

LV Gartenbau Thüringen,<br />

Erfurt<br />

Pflanzenschutztagung Kern- und<br />

Steinobst , Grünberg<br />

20.01.<strong>2011</strong> 40<br />

01.02.<strong>2011</strong> 150<br />

02.02.<strong>2011</strong> 80<br />

09.02.<strong>2011</strong> 90<br />

24.02.<strong>2011</strong> 20<br />

16.03.<strong>2011</strong> 15<br />

24.03.<strong>2011</strong> 45<br />

07.03.<strong>2011</strong> 50<br />

19.04.<strong>2011</strong> 30<br />

06.10.<strong>2011</strong> 70<br />

17.11.<strong>2011</strong> 40<br />

18.-19.10.<br />

<strong>2011</strong><br />

80


- 172 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

„Minimierung von<br />

Tagung der AG Kontrollierter 17.11.<strong>2011</strong> 40<br />

Pflanzenschutzmittelrückstände Integrierter Obstbau des<br />

unter dem Aspekt der Forderungen LV Gartenbau Thüringen,<br />

des LEH‘s“<br />

- Grenzen und Möglichkeiten -<br />

Erfurt<br />

„Die Bedeutung der internet- Fachgespräch „Krankheitsprognose- 23.-24.11. 100<br />

basierten Schorf- und Feuerbrand- Obstbau“,<br />

<strong>2011</strong><br />

prognose für den Obstbau in NRW<br />

- Erfahrungen bei der Verwendung<br />

unterschiedlicher Wetterdatenquellen<br />

und -ziele (PASO, ISIP und<br />

Welte) -“<br />

JKI in Dossenheim<br />

„Arbeitsschutz - Arbeitssicherheit Personalversammlung PSD-NRW, 14.12.<strong>2011</strong> 60<br />

<strong>2011</strong>“<br />

Bonn<br />

Aktuelle Versuchsergebnisse des Pflanzenschutztagung Beerenobst , 15.12.<strong>2011</strong> 80<br />

Pflanzenschutzdienstes Bonn Grünberg<br />

HAKL DR., U.<br />

Fortbildung Pflanzengesundheitsdienst,<br />

Untersuchungen auf<br />

Kartoffel-Zysten: Analytische<br />

Verfahren, Vorgehensweise bei<br />

Befall, Pathotypentest<br />

GBZ Münster-Wolbeck 02.11.<strong>2011</strong> 19<br />

Tierische Besonderheiten Pflanzenschutzdienst NRW<br />

14.12.<strong>2011</strong> 72<br />

Thripse an Phalaenopsis aus<br />

Taiwan<br />

HEINRICHS, C.<br />

Ergebnisse der D + I Zuckerrübenversuche<br />

2010<br />

“Neue Schädlinge“<br />

Rübenmotte und co.<br />

Versuchsauswertung mit res/tol<br />

Zuckerrüben, Schwadproben 2010<br />

aktuelle Nematodenbelastung<br />

Wie entwickeln sich die<br />

nematodenresistenten/toleranten<br />

Zuckerrüben?<br />

Ditylenchus dipsaci - nicht nur eine<br />

Gefahr für Zuckerrüben<br />

Wie entwickeln sich die<br />

nematodenresistenten/toleranten<br />

Zuckerrüben?<br />

Ditylenchus dipsaci - ein Schädling<br />

mit breitem Wirtskreis<br />

Nicht jeder Gänsefuß der stehen<br />

bleibt ist resistent<br />

Dienstbesprechung Bonn<br />

AK Entomologische Diagnostik<br />

LWK Hannover<br />

Sitzung des ARGE Beirates,<br />

RRV-Haus Bonn (Multiplikatoren)<br />

Syngenta Rübentag,<br />

Kerpen (Multiplikatoren)<br />

Regionale AG Nematoden,<br />

Elsdorf (Multiplikatoren)<br />

Wintertagung P&L Euskirchen,<br />

Palmersheim (Landwirte)<br />

Vortrag Rübentag ARGE, Kreisstelle<br />

Düren (Multiplikatoren + Landwirte)<br />

Wintertagung P&L Euskirchen,<br />

Ranzel (Landwirte)<br />

Vortrag AG Nematoden,<br />

Elsdorf (Multiplikatoren)<br />

Vortrag Beratertagung,<br />

Haus Düsse (Multiplikatoren)<br />

09.11.<strong>2011</strong> 23<br />

13.01.<strong>2011</strong> 16<br />

20.01.<strong>2011</strong> 27<br />

21.01.<strong>2011</strong> 14<br />

25.01.<strong>2011</strong> 134<br />

27.01.<strong>2011</strong> 155<br />

03.02.<strong>2011</strong> 78<br />

02.03.<strong>2011</strong> 36<br />

10.03.<strong>2011</strong> 42


- 173 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Welchen Ertragseinfluss übt der DPG Arbeitskreis Nematologie, 15./16.03. 130<br />

Besatz mit Heterodera schachtii in<br />

30-60 cm Bodentiefe auf die<br />

Zuckerrüben aus?<br />

Wageningen/NL (Multiplikatoren) <strong>2011</strong><br />

Krankheitsbekämpfung in<br />

Feldbegehung PSD und RRV, 20.10.<strong>2011</strong> 29<br />

Zuckerrüben<br />

Kerpen-Buir (Multiplikatoren)<br />

Erfahrungen im Rübenanbau <strong>2011</strong>, Regionale Arbeitsgemeinschaft 15.11.<strong>2011</strong> 24<br />

Ausblick auf 2012<br />

Zucker, Elsdorf (Multiplikatoren)<br />

Mit der richtigen Sorte<br />

Vortrag Technikertagung,<br />

22./23.11. 45<br />

Pflanzenschutzprobleme verringern! Haus Düsse (Multiplikatoren) <strong>2011</strong><br />

Fachgespräch Zucker, Erfahrungen Vortrag P&L Appeldorn,<br />

07.12.<strong>2011</strong> 17<br />

aus dem Anbaujahr <strong>2011</strong><br />

Kalkar (Multiplikatoren)<br />

HEUPEL DR., M.<br />

Bakteriosen im Gemüsebau Pflanzenschutz im Gemüsebau<br />

Unternehmerkreis & Kreisfachgruppe<br />

Gemüsebau Rheinkreis Neuss,<br />

Stadt Mönchengladbach,<br />

Ein- und Verschleppung von<br />

Schadorganismen – Was tut der<br />

Pflanzenschutzdienst?<br />

Neue Schadsymptome durch<br />

Dickeya sp.<br />

Oomyceten – Altbekanntes und<br />

Neubenanntes<br />

Occurence of Verticillium dahliae in<br />

sugar beet<br />

Invasive pathogens and pests in<br />

Germany – prevention and early<br />

detection strategies by the Plant<br />

Protection Service Bonn<br />

Neue Erkenntnisse im Labor für<br />

Diagnostik von Pflanzenkrankheiten<br />

Bonn<br />

Gemüsebau-Feldtag<br />

Ausstellungsstand<br />

Downy mildew in Impatiens<br />

Korschenbroich-Glehn<br />

Agrarfachjournalisten / Jahres-<br />

pressekonferenz Bayercropscience<br />

Deutschland GmbH, Swisttal<br />

Große Dienstbesprechung des<br />

Pflanzenschutzdienstes NRW,<br />

Münster<br />

Dienstbesprechung des<br />

Zierpflanzenbauberater LWK-NRW,<br />

Bonn<br />

Verticillium-Workshop<br />

Syngenta Seeds,<br />

Landskrona, Schweden<br />

Doktorandenkolloquium Studiengang<br />

Phytopathologie, Universität<br />

Göttingen, Abt. Pflanzenpathologie<br />

und Pflanzenschutz, Department für<br />

Nutzpflanzenwissenschaften,<br />

Göttingen<br />

Arbeitskreis Diagnose der Deutschen<br />

Pflanzenschutzdienste,<br />

Wien, Österreich<br />

16.02.<strong>2011</strong> 40<br />

02.03.<strong>2011</strong> 40<br />

21.03.<strong>2011</strong> 40<br />

20.04.<strong>2011</strong> 15<br />

31.05.-<br />

01.06.<strong>2011</strong><br />

35<br />

15.06.<strong>2011</strong> 40<br />

26.-28.06.<br />

<strong>2011</strong><br />

Köln-Auweiler 31.08.<strong>2011</strong><br />

5th Ornamental Young Plant<br />

– Forum Discussion<br />

Producers Conference<br />

Neue Erkenntnisse in der Mykologie Personalversammlung und<br />

Dienstbesprechung<br />

Pflanzenschutzdienst NRW, Bonn<br />

35<br />

06.12.<strong>2011</strong> 100<br />

14.12.<strong>2011</strong> 50


- 174 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

JUNG, R.<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Beerenobst<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Strauchbeerenobst<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Beerenobst<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Obstbau<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Obstbau<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Obstbau<br />

Aktuelle Versuchsergebnisse des<br />

PSD-NRW<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Strauchbeerenobst<br />

Aktuelle Versuchsergebnisse des<br />

PSD-NRW<br />

Aktuelle Versuchsergebnisse des<br />

PSD-NRW<br />

KEßLER, J.<br />

Beerenobsttag Fachgruppe<br />

Niederrhein, Kempen<br />

Beerenobsttag Bundesfachgruppe<br />

Obstbau, Bildungsstätte Grünberg<br />

Beerenobsttag Fachgruppe Obstbau<br />

Bonn-Rhein-Sieg,GBZ Köln-Auweiler<br />

Pflanzenschutzabend Fachgruppe<br />

Obstbau Bonn-Rhein-Sieg, Bornheim<br />

Pflanzenschutztag Fachgruppe<br />

Niederrhein, Kempen<br />

Pflanzenschutzabend Raiffeisen<br />

Voreifel-Ahr, Gelsdorf<br />

Pflanzenschutztagung Kern- und<br />

Steinobst,<br />

Bildungsstätte Grünberg<br />

Beerenobsttag Bundesfachgruppe<br />

Obstbau, Bildungsstätte Grünberg<br />

Pflanzenschutzgespräch Bayer,<br />

DLR Neustadt<br />

Pflanzenschutztagung Beerenobst,<br />

Bildungsstätte Grünberg<br />

Situation Mäusebekämpfung Möhrennachmittag NRW,<br />

Köln-Auweiler<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Gemüsebau-Fachgruppe Rheinland<br />

Gemüsebau<br />

Süd, Bornheim<br />

Pflanzenschutz im<br />

Landesfachgruppe Vertragsgemüse,<br />

Vertragsgemüseanbau<br />

Willich<br />

Lücken in Vertragsgemüsekulturen Jahresversammlung der<br />

AG-Pflanzenschutz, Grevenbroich<br />

Aktuelles in<br />

Gemüse-Anbaugemeinschaft<br />

Vertragsgemüsekulturen<br />

Euskirchen, Derkum<br />

Gemüsebau-Feldtag in<br />

Projektbesprechung ProGemüse,<br />

Köln-Auweiler<br />

Straelen<br />

Evaluierung Gemüsebau-Feldtag Arbeitsgruppe Feldtag,<br />

Köln-Auweiler<br />

Gemüsebaufeldtag NRW - wie Fachreferententagung,<br />

sieht die Zukunft aus<br />

Braunschweig<br />

Pflanzenschutzliche Aspekte bei<br />

Hamsterbauten auf Möhrenflächen<br />

Euregio-Projekt „ProGemüse“<br />

Warzenbildung an Möhre<br />

Basilikumverseuchung mit<br />

Falschen Mehltau<br />

Pendimethalin-Rückstände in<br />

31.01.<strong>2011</strong> 50<br />

09.02.<strong>2011</strong> 100<br />

16.02.<strong>2011</strong> 100<br />

18.02.<strong>2011</strong> 50<br />

22.02.<strong>2011</strong> 60<br />

24.02.<strong>2011</strong> 50<br />

18.-20.10.<br />

<strong>2011</strong><br />

80<br />

17.11.<strong>2011</strong> 100<br />

24.11.<strong>2011</strong> 15<br />

16.12.<strong>2011</strong> 80<br />

11.01.<strong>2011</strong> 80<br />

17.02.<strong>2011</strong> 60<br />

24.02.<strong>2011</strong> 40<br />

11.03.<strong>2011</strong> 20<br />

15.03.<strong>2011</strong> 50<br />

01.06.<strong>2011</strong> 15<br />

14.10.<strong>2011</strong> 20<br />

02.-03.11.<br />

<strong>2011</strong><br />

60


- 175 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Grünkohl<br />

Ethephoneinsatz in Tomate<br />

Rückblick und Ausblick zum<br />

Gemüsebau-Feldtag<br />

KLATT, J.<br />

Auswirkungen von<br />

Pflanzenschutzmitteln auf die<br />

Raubmilbe Amblyseius cucumeris<br />

Pflanzenschutzmittelunverträglichkeiten<br />

in blühenden Pflanzen<br />

Pflanzenschutz bei Hortensien<br />

- aktuelle Entwicklungen<br />

Dienstbesprechung der<br />

Gemüsebauberater, Köln-Auweiler<br />

12. Pflanzenschutztagung Welzheim<br />

der Fa. Katz Biotech AG, Welzheim<br />

28.11.<strong>2011</strong> 10<br />

07.01.<strong>2011</strong><br />

Straelener Topfpflanzentag <strong>2011</strong>,<br />

Straelen<br />

15.03.<strong>2011</strong> 70<br />

Straelener Topfpflanzentag <strong>2011</strong>,<br />

Straelen<br />

15.03.<strong>2011</strong> 70<br />

Vortrag: Tipps und Tricks bei Thrips JKI - Inspektoren Workshop,<br />

Braunschweig<br />

23.03.<strong>2011</strong> 120<br />

Vortrag: Fallbeispiel: Import JKI - Inspektoren Workshop, 23.03.<strong>2011</strong> 40<br />

unbewurzelter Stecklinge aus Kenia Braunschweig<br />

Phytoplasmen im Zierpflanzenbau Bundesberatertagung<br />

Zierpflanzenbau <strong>2011</strong>, Stuttgart<br />

12.05.<strong>2011</strong> 25<br />

Botrytisversuch 2010/<strong>2011</strong> UK Hortensien NRW, Till - Moyland 22.09.<strong>2011</strong> 18<br />

Export von Farnen in ein Drittland PGD-Tagung im GBZ-Wolbeck, 03.11.<strong>2011</strong> 17<br />

und Vernichtung der Ware an der<br />

Einlassstelle: Ein Beispiel aus der<br />

Praxis<br />

Münster-Wolbeck<br />

Aktuelles zur Thripsbekämpfung 4. Pflanzenschutztag in Bonn -<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau, Bonn<br />

08.11.<strong>2011</strong> 90<br />

Einsatz von Phosphonaten 4. Pflanzenschutztag in Bonn - 08.11.<strong>2011</strong> 90<br />

(phosphorige Säuren) im Gartenbau Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau, Bonn<br />

Auswirkungen der<br />

12. Pflanzenschutz- und<br />

07.12.<strong>2011</strong> 140<br />

Kulturbedingungen auf den Zierpflanzentag im LULF<br />

Nützlingseinsatz<br />

Brandenburg, Ruhlsdorf, Teltow<br />

Erfahrungen zum Pflanzenschutz- Vortragsveranstaltung der KV 12.12.<strong>2011</strong> 50<br />

mitteleinsatz in Kalthauskulturen in Erwerbsgartenbau Kleve-Nord e.V.,<br />

Bedburg-Hau, KV Kleve Nord e.V. Bedburg-Hau<br />

KLINGENHAGEN, G.<br />

Unkrautkontrolle in Getreide, Raps Pflanzenschutztagung,<br />

und Mais<br />

Herford<br />

Schädlingskontrolle in Getreide Pflanzenschutztagung,<br />

Raps und Mais<br />

Höxter<br />

Unkrautbekämpfung in Getreide Pflanzenschutztagung,<br />

und Mais<br />

Paderborn<br />

Pflanzenschutzsaison <strong>2011</strong> Felder / Lohnunternehmer,<br />

Nordwalde<br />

Schädlinge in Getreide, Raps und Pflanzenschutztagung,<br />

Mais<br />

Märkischer Kreis<br />

Pilzbekämpfung in Getreide und Pflanzenschutztagung,<br />

Mais<br />

Recklinghausen<br />

150<br />

18.01.<strong>2011</strong> 250<br />

18.01.<strong>2011</strong> 380<br />

18.01.<strong>2011</strong> 250<br />

21.01.<strong>2011</strong> 30<br />

25.01.<strong>2011</strong> 80<br />

26.01.<strong>2011</strong> 75


- 176 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Pflanzenschutz im Mais Pflanzenschutztagung, Unna 26.01.<strong>2011</strong> 230<br />

Pflanzenschutz im Mais Pflanzenschutztagung, Selm 28.01.<strong>2011</strong> 80<br />

Unkrautbekämpfung in Getreide Pflanzenschutztagung,<br />

02.02.<strong>2011</strong> 300<br />

und Raps<br />

Warendorf<br />

Schädlingskontrolle Getreide, Raps Pflanzenschutztagung,<br />

08.02.<strong>2011</strong> 270<br />

und Mais<br />

Soest Oestinghausen<br />

Schädlingskontrolle Getreide, Raps Pflanzenschutztagung,<br />

09.02.<strong>2011</strong> 270<br />

und Mais<br />

Soest Erwitte<br />

Unkrautbekämpfung im Getreide Pflanzenschutztagung Borken,Reken 10.02.<strong>2011</strong> 200<br />

Unkrautbekämpfung im Getreide Pflanzenschutztagung,Borken Ahaus 10.02.<strong>2011</strong> 75<br />

Pflanzenschutz in <strong>2011</strong> Arbeitskreistagung, Essen 14.02.<strong>2011</strong> 45<br />

Schädlingskontrolle in Getreide, Pflanzenschutztagung,<br />

15.02.<strong>2011</strong> 75<br />

Raps und Mais<br />

Hochsauerlandkreis<br />

Schädlingskontrolle in Getreide,<br />

Raps und Mais<br />

Pflanzenschutztagung, Lippe 16.02.<strong>2011</strong> 300<br />

Ackerfuchsschwanz -<br />

JKI-Arbeitsgruppe Herbologie 17.02.<strong>2011</strong> 80<br />

Populationsvergleich<br />

Pflanzenschutz im Mais Maisforum, Coesfeld 17.08.<strong>2011</strong> 60<br />

Nacherntegespräch Vortrag PS Arbeitskreis, Steinfurt 07.09.<strong>2011</strong> 30<br />

Nacherntegespräch Vortrag PS Arbeitskreis, Warendorf 09.09.<strong>2011</strong> 35<br />

Pflanzenschutz im Mais Ministerium, Saarland 06.10.<strong>2011</strong> 50<br />

Insektizidergebnisse im Raps Syngentatagung, Bremen 17.11.<strong>2011</strong> 150<br />

Versuchsergebnisse 2010/11 Technikertagung, Soest 23.11.<strong>2011</strong> 40<br />

KLUG DR., M.<br />

Auftreten neuer Schaderreger in<br />

NRW<br />

Auftreten und Ausbreitung des<br />

Buchsbaumzünslers Cydalima<br />

(Diaphania) perspectalis (Walker<br />

1859) in NRW<br />

Die Ausbreitung des<br />

Eichenprozessionsspinners<br />

Thaumetopoea processionea (L.)<br />

(Lepidoptera, Thaumetopoeidae) in<br />

NRW, sein Gefahrenpotential und<br />

die Bekämpfungsmöglichkeiten<br />

Was bewirken gebietsfremde<br />

Pflanzen und Tiere im Gartenbau<br />

und öffentlichen Grün?<br />

KRAMER, H.<br />

Arbeitstagung Umweltgerechter<br />

Pflanzenbau und Pflanzenschutz in<br />

Haus und Garten, Veitshöchheim<br />

Tagung der Deutschen Gesellschaft<br />

für allgemeine und angewandte<br />

Entomologie,<br />

Berlin<br />

Tagung der Deutschen Gesellschaft<br />

für allgemeine und angewandte<br />

Entomologie,<br />

Berlin<br />

Alien: Invasive Pflanzen und Tiere in<br />

der Land(wirtschaft). Schädlinge<br />

oder Nützlinge zur Anpassung an<br />

den Klimawandel?<br />

Evangelische Akademie Loccum<br />

So wird's eine saubere Sache Seminar Fachgruppe Obstbau,<br />

Grünberg<br />

Pflanzenschutztechnik UK Lohnunternehmer,<br />

Rheda-Wiedenbrück<br />

Pflanzenschutzspritzenreinigung KULAP 2007,<br />

auf dem Feld<br />

Stadtroda<br />

14.02.<strong>2011</strong> 45<br />

23.03.<strong>2011</strong> 30<br />

24.03.<strong>2011</strong> 50<br />

31.10.<strong>2011</strong> 38<br />

11.01.<strong>2011</strong> 30<br />

17.01.<strong>2011</strong> 25<br />

20.01.<strong>2011</strong> 40


- 177 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Vorstellung eines Versuches zur Informationstag PS-Industrie und 07.02.<strong>2011</strong> 12<br />

Bekämpfung der Kommaschildlaus Obstbauberatung NRW, Bonn<br />

Pflanzenschutz im Kern- und Überbetriebliche Ausbildung der 09.02.<strong>2011</strong> 12<br />

Steinobst (Teil 1), Pflanzenschutz Auszubildenden im Obstbau,<br />

im Beerenobstanbau (Teil 2) GBZ Münster-Wolbeck<br />

Pflanzenschutz in Pflaumen / Schnittkurs und Pflanzenschutz- 17.02.<strong>2011</strong> 13<br />

Zwetschen <strong>2011</strong><br />

nachmittag, Stromberg<br />

Pflanzenschutz im Steinobstanbau Steinobsttag mit Schnittkurs der 22.02.<strong>2011</strong> 60<br />

– aktuelle Schadorganismen – LWK-NRW und des<br />

Zulassungssituation in <strong>2011</strong> Landesverbandes Obstbau<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Detmold<br />

Sauber nach Hause Wasserschutzkooperation,<br />

Mönchengladbach<br />

24.02.<strong>2011</strong> 50<br />

Spritzenreinigung im Gemüsebau Workshop Applikationstechnik und<br />

Pflanzenschutz, Warendorf<br />

01.03.<strong>2011</strong> 28<br />

Erfahrungen zur Behandlung gegen Arbeitskreis Pflanzenschutztechnik 08.03.<strong>2011</strong> 54<br />

Diabrotica in NRW<br />

der DPG, Mannheim<br />

Applikationstechnik der Schlüssel AfB Ostwestfalen,<br />

19.04.<strong>2011</strong> 36<br />

zum Erfolg<br />

Corvey<br />

Aktuelle Hinweise zum<br />

Erdbeerstammtisch der LWK-NRW 12.05.<strong>2011</strong> 70<br />

Pflanzenschutz im Beerenobst und des Landesverbandes Obstbau<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Dorsten<br />

Sauber nach Hause - effiziente Regionalveranstaltung WRRL, 15.06.<strong>2011</strong> 60<br />

Reinigung von Feldspritzen Münster-Wolbeck<br />

Sauber nach Hause - effiziente Regionalveranstaltung WRRL, 16.06.<strong>2011</strong> 35<br />

Reinigung von Feldspritzen Neuwarendorf<br />

Düsentechnik und<br />

Fachkraft Agrarservice,<br />

28.06.<strong>2011</strong> 27<br />

Abstandsauflagen<br />

Haus Riswick<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz Unternehmerarbeitskreis<br />

Geschützter Beerenobstanbau,<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

05.07.<strong>2011</strong> 25<br />

Sachkunde im Pflanzenschutz für Lehrgang und Prüfung zur Erlangung 11.-13.10. 12<br />

Anwender<br />

der Sachkunde Pflanzenschutz für<br />

Anwender, Rahden<br />

<strong>2011</strong><br />

Bericht über Tagung<br />

Vorstandssitzung Landesverband 27.10.<strong>2011</strong> 9<br />

„Expertengremium Integrierter Obstbau-<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Pflanzenschutz Obstbau“<br />

Telgte<br />

Wege zu noch mehr Leistung im Moderation Forum auf der<br />

14.11.<strong>2011</strong> 10<br />

Pflanzenschutz<br />

Agritechnica, Hannover<br />

Teilflächenspezifische<br />

Moderation Forum auf der<br />

16.11.<strong>2011</strong> 31<br />

Pflanzenschutzmassnahmen Agritechnica, Hannover<br />

Sauber muss sie sein – kontinuier- Moderation Forum auf der<br />

18.11.<strong>2011</strong> 6<br />

liche Feldspritzenreinigung Agritechnica, Hannover<br />

Vorstellung Insektizidversuche in Teambesprechung Obstbau, 01.12.<strong>2011</strong> 19<br />

Erdbeeren<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Modern und leistungsfähig Ackerbauforum <strong>2011</strong>,<br />

14.12.<strong>2011</strong> 120<br />

- Neue Trends bei Feldspritzen Düren<br />

Bodenbürtige Schaderreger Dienstbesprechung / Personal- 14.12.<strong>2011</strong> 70<br />

– Engerlingsproblematik<br />

versammlung PSD-NRW, Bonn<br />

Vorstellung von Insektizidversuchen Bundesarbeitstagung der<br />

15.12.<strong>2011</strong> 80<br />

in Erdbeeren: Weichhautmilbenbe- Beerenobst Fachberater,<br />

kämpfung, Demonstrationsversuch<br />

zur Bekämpfung von Engerlingen<br />

Grünberg


- 178 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

RADTKE, E.<br />

Standortsicherung und<br />

Produktivitätssteigerung der<br />

gemüseverarbeitenden Industrie im<br />

deutsch-niederländischen<br />

Grenzraum (ProGemüse)<br />

RÖVEKAMP-STROOP, U.<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Kernobst: - Schild- und Blutlaus-<br />

bekämpfung in <strong>2011</strong>, - Aktuelle<br />

Zulassungs-Änderungen in <strong>2011</strong><br />

Bodenbürtige Schädlinge im<br />

Erdbeeranbau<br />

Pflanzenschutz im<br />

Beerenobstanbau – Teil 1<br />

Erdbeeren<br />

Pflanzenschutz im<br />

Beerenobstanbau – Teil 2<br />

Strauchbeeren<br />

Vorstellung eines Versuches zur<br />

Bekämpfung der Kommaschildlaus<br />

Pflanzenschutz im Kern- und<br />

Steinobst (Teil 1), Pflanzenschutz<br />

im Beerenobstanbau (Teil 2)<br />

Pflanzenschutz in Pflaumen /<br />

Zwetschen <strong>2011</strong><br />

Pflanzenschutz im Steinobstanbau<br />

– aktuelle Schadorganismen –<br />

Zulassungssituation in <strong>2011</strong><br />

Aktuelle Hinweise zum<br />

Pflanzenschutz im Beerenobst<br />

Möhrennachmittag NRW,<br />

Köln- Auweiler<br />

Kernobsttag mit Schnittkurs der<br />

LWK-NRW und des Landes-<br />

verbandes Obstbau <strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Coesfeld-Lette<br />

Beerenobstseminar mit<br />

Generalversammlung des<br />

Landesverbandes Obstbau<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe und der LWK-NRW,<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Lehrgang „Zertifizierte Fachkraft für<br />

Spargel-, Erdbeer- und<br />

Beerenobstanbau“,<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Lehrgang „Zertifizierte Fachkraft für<br />

Spargel-, Erdbeer- und<br />

Beerenobstanbau“,<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Informationstag PS-Industrie und<br />

Obstbauberatung NRW,<br />

Bonn-Roleber<br />

Überbetriebliche Ausbildung der<br />

Auszubildenden im Obstbau,<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Schnittkurs und Pflanzenschutz-<br />

nachmittag, Stromberg<br />

Steinobsttag mit Schnittkurs der<br />

LWK-NRW und des<br />

Landesverbandes Obstbau<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Detmold<br />

Erdbeerstammtisch der LWK-NRW<br />

und des Landesverbandes Obstbau<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Dorsten<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz Unternehmerarbeitskreis<br />

Geschützter Beerenobstanbau,<br />

Sachkunde im Pflanzenschutz für<br />

Anwender<br />

Bericht über Tagung<br />

„Expertengremium Integrierter<br />

Pflanzenschutz Obstbau“<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Lehrgang und Prüfung zur Erlangung<br />

der Sachkunde Pflanzenschutz für<br />

Anwender, Rahden<br />

Vorstandssitzung Landesverband<br />

Obstbau-<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Telgte<br />

11.01.<strong>2011</strong> 80<br />

21.01.<strong>2011</strong> 50<br />

26.01.<strong>2011</strong> 220<br />

27.01.<strong>2011</strong> 15<br />

28.01.<strong>2011</strong> 15<br />

07.02.<strong>2011</strong> 12<br />

09.02.<strong>2011</strong> 12<br />

17.02.<strong>2011</strong> 13<br />

22.02.<strong>2011</strong> 60<br />

12.05.<strong>2011</strong> 70<br />

05.07.<strong>2011</strong> 25<br />

11.-13.10.<br />

<strong>2011</strong><br />

12<br />

27.10.<strong>2011</strong> 9


- 179 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Vorstellung Insektizidversuche in Teambesprechung Obstbau, 01.12.<strong>2011</strong> 19<br />

Erdbeeren<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Bodenbürtige Schaderreger – Dienstbesprechung / Personal- 14.12.<strong>2011</strong> 70<br />

Engerlingsproblematik<br />

versammlung PSD-NRW,<br />

Bonn-Roleber<br />

Weichhautmilben an Erdbeeren, Bundesarbeitstagung der<br />

15.12.<strong>2011</strong> 80<br />

Bekämpfung von Engerlingen in<br />

Erdbeeren<br />

Beerenobst Fachberater, Grünberg<br />

RUISINGER, M.<br />

Nützlingseinsatz im<br />

Topfkräuteranbau<br />

Erfahrungen mit Schlupfwespenkombinationen<br />

zur Bekämpfung von<br />

Blattläusen<br />

Fix und fertig – Mix zur Blattlaus-<br />

bekämpfung in der Praxis<br />

Erfahrungen mit Schlupfwespenkombinationen<br />

zur Bekämpfung von<br />

Blattläusen<br />

SCHENK, F.-P.<br />

Weihenstephaner Gemüsebautag<br />

<strong>2011</strong>;<br />

Fachhochschule Weihenstephan<br />

Fachreferententagung,<br />

Braunschweig<br />

Pflanzenschutztag NRW,<br />

Bonn<br />

Arbeitstagung „Biologischer<br />

Pflanzenschutz“,<br />

Geisenheim<br />

15.02.<strong>2011</strong> 50<br />

03.11.<strong>2011</strong> 60<br />

08.11.<strong>2011</strong> 75<br />

30.11.<strong>2011</strong> 70<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Rheinischer Gemüsebautag, 18.01.<strong>2011</strong> 100<br />

Gemüsebau<br />

GBZ-Straelen<br />

Verschleppung von<br />

Pflanzenschutzmittelwirkstoffen<br />

Gartenbauverband Düsseldorf 07.02.<strong>2011</strong> 60<br />

Zusammenstellung von Wirksam- Jahresversammlung der<br />

11.03.<strong>2011</strong> 20<br />

keits- und Rückstandsversuchen AG-Pflanzenschutz, Grevenbroich<br />

Pflanzenschutz im Kräuteranbau Rheinischer Kräutertag,<br />

Klein-Altendorf<br />

15.03.<strong>2011</strong> 50<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Kreisfachgruppenveranstaltung 14.04.<strong>2011</strong> 45<br />

Gemüsebau<br />

Neuss-Mönchengladbach,<br />

Krefeld-Viersen<br />

Wie sieht die Zukunft der<br />

Fachreferententagung,<br />

02.-03.11. 60<br />

Mäusebekämpfung aus<br />

Braunschweig<br />

<strong>2011</strong><br />

Flügelzahnfalter - Auftreten im<br />

Möhrenanbau in NRW<br />

Möhrenfliegenbekämpfung<br />

Wie ist der Stand bei Tuta absoluta<br />

Blattflecken an Stielmus<br />

Was kommt nach Afalon<br />

Unbekanntes Schadsymptom an<br />

Endivien<br />

Wie sieht die Zukunft von Select<br />

240 aus?


- 180 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Ergebnisdarstellung der<br />

Dienstbesprechung der<br />

28.11.<strong>2011</strong> 10<br />

Beraterfeldversuche<br />

Gemüsebauberater, Köln-Auweiler<br />

SCHOLZ-DÖBELIN, H.<br />

Wie schütze ich Obst und Gemüse<br />

vor Blattläusen, Braunfäule,<br />

Mehltau und co.?<br />

Macrolophus in Tomaten:<br />

Verbesserte Entwicklung durch<br />

Mini-Airbug<br />

Echter Mehltau in Tomaten:<br />

Rückstandsfreie<br />

Bekämpfungsstrategien<br />

SCHRÖDER, A.<br />

Kartoffelzystennematoden–VO<br />

Umsetzung der amtlichen Erhebung<br />

zur Feststellung der Verbreitung bei<br />

Speise- und Wirtschaftskartoffeln<br />

Westlicher Maiswurzelbohrer<br />

Befallssituation in NRW<br />

Westlicher Maiswurzelbohrer<br />

Monitoring <strong>2011</strong><br />

Kartoffelzystennematoden<br />

Monitoring <strong>2011</strong><br />

Gemeinsame Diabrotica-Übung<br />

Niedersachsen/NRW, Darstellung<br />

virtueller Befallssituation und<br />

Umsetzung der Maßnahmen<br />

Durchführung der Probenahme auf<br />

Kartoffelzystennematoden in NRW<br />

<strong>2011</strong><br />

Diabrotica Rückblick <strong>2011</strong>, Einsatz<br />

Smartphones<br />

VIETMEIER, A.<br />

Rechtliche Grundlagen des<br />

Pflanzenschutzes<br />

Rechtliche Grundlagen des<br />

Pflanzenschutzes<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau<br />

Rechtliche Grundlagen des<br />

Pflanzenschutzes<br />

Volkshochschule Viersen 16.05.<strong>2011</strong> 30<br />

20. Arbeitstagung Biologische<br />

Schädlingsbekämpfung im Garten-<br />

bau, Forschungsanstalt Geisenheim<br />

20. Arbeitstagung Biologische<br />

Schädlingsbekämpfung im Garten-<br />

bau, Forschungsanstalt Geisenheim<br />

30.11.<br />

bis<br />

01.12.<strong>2011</strong><br />

30.11.<br />

bis<br />

01.12.<strong>2011</strong><br />

Münster 10.02.<strong>2011</strong> 14<br />

Fachreferenten Pflanzengesundheit, 17.-19.05. 46<br />

Kiel<br />

<strong>2011</strong><br />

Münster 29.06.<strong>2011</strong> 25<br />

Bezirksstelle Osnabrück 17.08.<strong>2011</strong> 26<br />

Große Dienstbesprechung, Bonn 27.06.<strong>2011</strong> 26<br />

Weiterbildung PGD,<br />

Münster-Wolbeck<br />

Grundlehrgang für Kleingarten-<br />

Fachberater, Landesschule der<br />

Kleingärtner Lünen<br />

Grundlehrgang für Kleingarten-<br />

Fachberater, Landesschule der<br />

Kleingärtner Lünen<br />

Westfälisch-Lippischer Gemüsebau-<br />

tag, GBZ Münster-Wolbeck<br />

Grundlehrgang für Kleingarten-<br />

Fachberater, Landesschule der<br />

Kleingärtner Lünen<br />

80<br />

80<br />

03.11.<strong>2011</strong> 20<br />

22.01.<strong>2011</strong><br />

05.02.<strong>2011</strong><br />

15.02.<strong>2011</strong><br />

10.09.<strong>2011</strong><br />

30<br />

20<br />

39


- 181 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

WILKE, R.<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Berufkolleg Düsseldorf,<br />

18.01.<strong>2011</strong> 15<br />

Zierpflanzenbau<br />

Lehrerfortbildung Pflanzenschutz<br />

Einsatz des Fungizides Fenomenal Bayer CropScience, Monheim, 19.01.<strong>2011</strong> 40<br />

in Zierpflanzen (Versuche<br />

2010/<strong>2011</strong>)<br />

Fachtagung<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz auf Jahrestagung des Fachverbandes 01.02.<strong>2011</strong> 100<br />

dem Friedhof<br />

rheinischer Friedhofsgärtner, Kaarst<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz bei<br />

Rosen<br />

Fachgruppe Rosen, Straelen 03.02.<strong>2011</strong> 20<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau<br />

Kreisgruppe Viersen, Krefeld 16.02.<strong>2011</strong> 35<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau<br />

Kreisgruppe Wesel, Wesel 17.02.<strong>2011</strong> 30<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Kundentage der Fa. Florensis, 23.02.<strong>2011</strong> 100<br />

Frühjahrsblühern<br />

Straelen<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz bei GBZ-Veitshöchheim,<br />

02.03.<strong>2011</strong> 120<br />

Frühjahrsblühern<br />

Frühjahrsblühertag <strong>2011</strong><br />

Lagerung von<br />

Pflanzenschutzmitteln<br />

Golftagung der Fa. Wolf, Wuppertal 03.03.<strong>2011</strong> 50<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz bei<br />

Azerca-Kulturen<br />

Azerca-West-Tagung, Straelen 09.03.<strong>2011</strong> 20<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Tulpen-Club NRW, Gartenbau 03.04.<strong>2011</strong> 25<br />

Tulpen<br />

Degenhardt<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz bei<br />

B&B-Pflanzen<br />

Syngenta-Kundentage <strong>2011</strong>, Kleve 07.07.<strong>2011</strong> 70<br />

Vorbeugende Maßnahmen zur Zierpflanzenbautage <strong>2011</strong> in 18.08.<strong>2011</strong> 100<br />

Gesunderhaltung von Zierpflanzen Wädenswil-Schweiz<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz auf<br />

dem Friedhof<br />

AKF Börse, Treuhand Köln 13.09.<strong>2011</strong> 30<br />

1) Xanthomonas hortorum pv.<br />

pelargonii - Unbekannte<br />

Schadsymptome an Pelargonium<br />

2) Impatiens walleriana<br />

Schadsymptome, Problematik,<br />

Bekämpfung des Falschen<br />

Mehltaus (Plasmopara obducens)<br />

Bonner Pflanzenschutztag <strong>2011</strong> 08.11.<strong>2011</strong> 120<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz bei<br />

Stauden<br />

Staudengruppe NRW, Straelen 09.11.<strong>2011</strong> 20<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Kreisvereinigung Düsseldorf, 10.11.2012 25<br />

Zierpflanzenbau<br />

Düsseldorf-Flehe<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz Teambesprechungen der Zierpflanzenbauberater<br />

der LWK-NRW<br />

6x in <strong>2011</strong> 70


- 182 -<br />

8.3 Mitarbeit in Symposien und Gremien<br />

Name<br />

BENKER DR., M. • Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V. (DPG) –<br />

Arbeitskreis für Pflanzenschutz in Kartoffeln<br />

• European Association for Potato Research (EAPR)<br />

• Fachreferenten für Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />

Grünland des Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut<br />

für Kulturpflanzen<br />

• Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V. (GPZ) –<br />

Arbeitsgemeinschaft für Kartoffelzüchtung und<br />

Pflanzguterzeugung<br />

• Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen<br />

Pflanzenzüchtung e.V. (GEP), Abteilung Kartoffeln<br />

• Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V.,<br />

Fachkommission Phytosanitäre Fragen<br />

• Fachausschuss Rodentizidresistenz (FARR)<br />

• Redaktionsausschuss der DLG AgroFood Medien GmbH<br />

• Landesarbeitskreis Pflanzenschutz (LAP NRW)<br />

• Arbeitsgruppe Programm für Versuchsauswertungen<br />

und Berichterstattungen im Rahmen der<br />

Zulassungsprüfung für Pflanzenschutzmittel (PIAF-PSM)<br />

• Arbeitsgruppe Programm PIAF-Auswertungen (PIAF-<br />

STAT)<br />

BÖHMER PROF. DR., B. • Beirat Ackerbau der LWK-NRW<br />

• Beirat Gartenbau der LWK-NRW<br />

• Sachverständigenausschuss für die Zulassung von<br />

Pflanzenschutzmitteln, BVL (Bundesamt für<br />

Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit)<br />

• Arbeitskreis Lückenindikationen<br />

nicht-rückstandsrelevante Kulturen<br />

• Arbeitskreis Lückenindikationen in Gemüsekulturen<br />

• Fachbeirat zum Informationssystem Integrierte<br />

Pflanzenproduktion (ISIP)<br />

• Zentralstelle für Entscheidungshilfen und Programmen<br />

im Pflanzenschutz (ZEPP)<br />

• Arbeitstagungen der Leiter der Pflanzenschutzämter<br />

• Technischer Ausschuss des BVL<br />

• Arbeitskreis Pflanzenschutz im Haus- und<br />

Kleingartenbereich<br />

• Landesarbeitskreis Pflanzenschutz (LAP NRW)<br />

• Forum Nationaler Aktionsplan zur nachhaltigen<br />

Anwendung von Pflanzenschutzmitteln<br />

• Forschungsnetzwerk NRW-Agrar<br />

• DLG – Redaktionsbeirat PSP<br />

DISSEMOND DR., A. • Landesarbeitskreis Pflanzenschutz LAP-NRW<br />

• Fachreferenten für Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />

Grünland des JKI Bundesforschungsinstitut für<br />

Kulturpflanzen<br />

• Arbeitsgruppe Programm für Versuchsauswertungen<br />

und Berichterstattungen im Rahmen der<br />

Zulassungsprüfung für Pflanzenschutzmittel (PIAF-PSM)<br />

• DPG-Arbeitskreis Biometrie und Versuchswesen<br />

• Fachbeirat Naturhaushalt des BVL


- 183 -<br />

ENGEL DR., A. • BVL-Fachbeirat Verbraucherschutz<br />

• BVL-Unterarbeitskreis Lückenindikationen<br />

im Obstbau/im Weinbau<br />

• BVL-Arbeitsgruppe Task Force „Pflanzenschutzmittelrückstände<br />

in Lebensmitteln“<br />

• JKI-AG Fachreferenten für Pflanzenschutz<br />

im Obstbau/Weinbau<br />

• Arbeitsgruppe Gartenbau der Zentralstelle der Länder für<br />

EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im<br />

Pflanzenschutz (ZEPP-Gartenbau)<br />

• Bundesarbeitskreise Pflanzenschutz-Berater<br />

im Obstbau/im Beerenobst<br />

• Wissenschaftlicher Beirat Rückstandsfragen QS-GmbH<br />

• Expertenrunde Feuerbrand<br />

• Expertenrunde Kirschfruchtfliege, Kirschessigfliege<br />

• Arbeitsgemeinschaft Muttergärten und Obstpflanzenzertifizierung<br />

(AGMOZ)<br />

• Versuchsausschuss Ökologischer Obstbau NRW<br />

• Versuchsausschuss Beerenobst NRW<br />

• Expertenrunde Integrierter Obstbau der<br />

Bundesfachgruppe<br />

• Koordinierungsausschuss „Obstwiesenschutz in NRW“<br />

• Fachgruppe Obstbau Bonn Rhein-Sieg<br />

• Arbeitsschutzausschuss der LWK-NRW<br />

GARCIA, P. • Arbeitsgruppe Gemüsebau-Feldtag<br />

HAKL DR., U. • DPG-Arbeitskreis Nematologie, stellvertr.<br />

Arbeitskreisleitung<br />

• DPG-Arbeitskreis Vorratsschutz<br />

• Arbeitskreis Entomologische Diagnostik<br />

• Arbeitskreis Qualitätsmanagement in der<br />

pflanzengesundheitlichen Diagnostik<br />

• Unterarbeitskreis Entomologie des Arbeitskreises<br />

„QM in der pflanzengesundheitlichen Diagnostik“,<br />

Arbeitskreisleitung<br />

HEINRICHS, C. • DPG-Arbeitskreis Nematologie<br />

• Arbeitsgemeinschaft Nematoden der ARGE-West<br />

• Arbeitskreis Integrierter Pflanzenschutz 1<br />

(Verbundprojekt BMELV und IfZ)<br />

HENNES, W. • BVL-Unterarbeitskreis Lückenindikation in nichtrückstandsrelevanten<br />

Kulturen<br />

• Minor Uses Working Group „Ornamentals“<br />

• JKI-AG Fachreferenten für Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau<br />

HEUPEL DR., M. • DPG-Vorstand, Schatzmeisterin<br />

• DPG-Arbeitskreis Mykologie, stellvertretende<br />

Arbeitskreisleitung<br />

• DPG-Arbeitskreis Bakteriologie<br />

• DPG-Arbeitskreis Virologie<br />

• EMN-European Mycological Network<br />

• Fachreferenten Diagnostik<br />

• JKI-Arbeitskreis „Quarantänebakteriosen“<br />

• Arbeitskreis Qualitätsmanagement<br />

• Beirat Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe


- 184 -<br />

• Gutachterin Forschungsprogramm Innovationsprogramm<br />

Pflanzenschutz<br />

JUNG, R. • Koordinierungsausschuss Streuobstwiesen NRW<br />

• AK Rückstände Bundesfachgruppe Obstbau<br />

• Bundesarbeitstagung der Pflanzenschutzberater in<br />

Grünberg<br />

• Beratertagungen der Obstbauberater NRW in den<br />

Gartenbauzentren Köln-Auweiler und Münster-Wolbeck<br />

KEßLER, J. • Unterarbeitskreis Lückenindikation im Gemüsebau<br />

• Arbeitskreis Fachreferenten für Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau<br />

• Arbeitsgruppe Gartenbau der Zentralstelle der Länder für<br />

EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im<br />

Pflanzenschutz (ZEPP-Gartenbau)<br />

• Landesfachgruppe Vertragsgemüseanbau<br />

• AG-Pflanzenschutz im Vertragsgemüse<br />

• Arbeitskreis Gemüsebau-Feldtag<br />

KLINGENHAGEN, G. • Arbeitskreis Insektizidresistenz, JKI-Braunschweig<br />

• Arbeitskreis Herbizideresistenz, JKI-Braunschweig<br />

• Deutsches Maiskomitee, Bonn<br />

• Fachbeirat Steverkooperation<br />

• Syn Windhalmsymposium, Berlin<br />

• UFOP-Tagung zu Clearfield, Berlin<br />

KLUG DR., M. • JKI-AG Ambrosia artemisiifolia<br />

KRAMER, H. • JKI-Fachbeirat „Geräte-Anerkennungsverfahren“<br />

• JKI-Länderarbeitsgruppe „Kontrolle von<br />

Pflanzenschutzgeräten“<br />

• JKI-Fachreferenten Pflanzenschutztechnik<br />

• DPG-Arbeitskreis Pflanzenschutztechnik (Vorsitzender)<br />

• DPG-Arbeitsgruppe Gerätereinigung<br />

• DPG-Arbeitsgruppe Innovative Pflanzenschutztechnik<br />

• DPG-Arbeitsgruppe Düsenwahl<br />

• IUK Lenkungsausschuss der LWK-NRW<br />

• DLG, Technik in der pflanzlichen Produktion<br />

REICHEL, F. • Arbeitskreis „Wasser- und Pflanzenschutz“ beim BDEW<br />

RÖVEKAMP-STROOP, I. • Experten-Gremium „Kontrollierter Integrierter Anbau von<br />

Obst“<br />

• Bundesarbeitstagung der Pflanzenschutzberater<br />

Obstbau<br />

• Bundesarbeitstagung der Fachberater im Beerenobst<br />

• Vorstand des Landesverbandes Obstbau <strong>Westfalen</strong>-<br />

Lippe<br />

• Beratertagung der Obstbauberater NRW (Obstbauteam)<br />

SCHENK, F.-P. • Arbeitsgruppe zur Erstellung einer EPPO-Richtlinie zur<br />

Durchführung von Feldversuchen gegen Stemphylium<br />

an Spargel<br />

• Arbeitskreis Fachreferenten für Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau<br />

• AG-Pflanzenschutz im Vertragsgemüse<br />

SCHOLZ-DÖBELIN, H. • Unternehmerkreise für Tomaten, Schlangengurken,<br />

Minigurken und Einlegegurken unter Glas, Kreise KLE,<br />

VIE, HS


- 185 -<br />

• 20. Arbeitstagung Biologische Schädlingsbekämpfung im<br />

Gartenbau, 30.11.-01.12.<strong>2011</strong> in Geisenheim<br />

VIETMEIER, A. • AG-Pflanzenschutz im Vertragsgemüse<br />

8.4 Aufklärung<br />

Informations-Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungen und<br />

Informationsstände, Schulung der Kleingärtner<br />

Name Thema Ort Datum<br />

BÖHMER PROF. DR.,<br />

B.,<br />

BENKER DR., M.,<br />

DRESSLER,<br />

ENGEL DR., A.,<br />

GARZON,<br />

GELHAUSEN,<br />

KEßLER, J.,<br />

ZORNBACH<br />

BENKER DR., M.,<br />

DISSEMOND DR., A.,<br />

HEINRICHS, C.<br />

Ortstermine zu Diskussionen im<br />

Pflanzenschutz mit BMWi, BMELV<br />

und BMU<br />

Stadtfest Euskirchen,<br />

Pflanzenschutz und Anbau von<br />

Zuckerrüben und Kartoffeln,<br />

Demonstrationen und Beratung<br />

BENKER DR., M. 15 Versuchsführungen<br />

Kartoffelversuche für Industrie,<br />

Handel, Züchter, Berater,<br />

Landwirte<br />

Willich,<br />

Korschenbroich,<br />

Euskirchen<br />

Stadt Euskirchen<br />

(Landwirte und<br />

interessierte<br />

Besucher)<br />

Buir, Waldniel,<br />

Troisdorf,<br />

Neukirchen-Vluyn,<br />

Borken<br />

05.04.<strong>2011</strong><br />

02.10.<strong>2011</strong><br />

Mai bis<br />

August<br />

<strong>2011</strong><br />

ENGEL DR., A. Pflanzenschutz im Obstgarten Blütenfest,<br />

Meckenheim<br />

01.05.<strong>2011</strong><br />

ERGEZINGER, C., Projektdarstellung ProGemüse auf Köln-Auweiler 31.08.<strong>2011</strong><br />

HAKL DR., U., dem Gemüsebau-Feldtag in<br />

J. KEßLER,<br />

RADTKE, E.<br />

Köln-Auweiler<br />

GARCIA, P., Gemüsebaufeldtag Köln-Auweiler, Köln-Auweiler 31.08.<strong>2011</strong><br />

HARTUNG, B., Pflanzenschutzberatung,<br />

KEßLER, J.,<br />

SCHENK, F.-P.<br />

Feldführungen, Betreuung<br />

HAKL DR., U. Diabrotica-Schulung für<br />

Bonn<br />

21.07.<strong>2011</strong><br />

Kontrolleure des PGD anhand von Entomologisches<br />

Diagnosemerkmalen und<br />

Beispielfallen<br />

Labor<br />

HERFARTH, F. Pflanzenschutz im Hausgarten<br />

Infostand PSD<br />

D.Dorf - Biogarten 01.05.<strong>2011</strong><br />

HERFARTH, F. Pflanzenschutz im Hausgarten<br />

Infostand PSD<br />

Neuss - Bot.Garten 19.06.<strong>2011</strong><br />

HERFARTH, F. Pflanzenschutz im Hausgarten<br />

Infostand PSD<br />

Uni D.Dorf -Biogarten 27.10.<strong>2011</strong><br />

JUNG, R. Servicezeit Garten WDR 5 monatliche<br />

Beiträge<br />

JUNG, R. Pflanzengesundheit in Haus- und Kölner Stadtanzeiger monatliche<br />

Garten<br />

Beiträge<br />

JUNG, R. Gartentelefon Kölner Stadtanzeiger 07.04. und<br />

06.10.<strong>2011</strong>


- 186 -<br />

Name Thema Ort Datum<br />

KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />

zur Düngung und zum<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

OBERMOVE<br />

Pflanzenschutz<br />

Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />

zur Düngung und zum<br />

Pflanzenschutz<br />

KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />

zur Düngung und zum<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

EICKELBERG<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

WIESMANN<br />

Pflanzenschutz<br />

Amelsbüren 02.04.<strong>2011</strong><br />

Bielefeld und Bünde 31.03.<strong>2011</strong><br />

Senden<br />

02.04.<strong>2011</strong><br />

Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />

zur Düngung und zum<br />

Pflanzenschutz<br />

Hamm 03.04.<strong>2011</strong><br />

Besuch des LAP Hessen Coesfeld 23.08.<strong>2011</strong><br />

RADTKE, E. Poster: “Reduzierung pflanzen-<br />

parasitärer Nematoden“,<br />

bezugnehmend auf das Projekt<br />

ProGemüse auf dem Arbeitskreis<br />

Nematologie<br />

REICHEL, F. Pflegekonzepte mit alternativen<br />

Verfahren und Rotofix<br />

REICHEL, F. Ausnahmegenehmigungen,<br />

Herbiziden und alternative<br />

Verfahren im Nichtkulturland<br />

REICHEL, F. Ausnahmegenehmigungen,<br />

Pflegekonzepte,<br />

Wave-Heißwasser-Verfahren<br />

Ruisinger, M. Workshop: Biologischer Pflanzenschutz<br />

im Zierpflanzenbau<br />

VIETMEIER, A. Pflanzendoktor, Frühlingsfest<br />

Stadtverband Dortmunder<br />

Gartenvereine e.V.<br />

8.4.1 Internet<br />

www.pflanzenschutzdienst.de<br />

Auf über 1.000 Seiten wurden Information geboten über<br />

Wageningen (NL) 15.-16.03.<br />

<strong>2011</strong><br />

Stadt Sundern,<br />

Rathaus<br />

Kreis Kleve,<br />

Kreishaus<br />

Stadt Bielefeld,<br />

Umweltbetriebe<br />

16.02.<strong>2011</strong><br />

19.05.<strong>2011</strong><br />

05.07.<strong>2011</strong><br />

Berufsschule<br />

Straelen<br />

19.05.<strong>2011</strong><br />

Dortmund 19.06.<strong>2011</strong><br />

• das Untersuchungs- und Beratungsangebot des Pflanzenschutzdienstes<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

• den Einsatz von Pflanzenschutzmittel in den unterschiedlichen Fachsparten<br />

• besondere Gefährdungen von Pflanzenbeständen durch Schadorganismen,<br />

insbesondere auch zum Westlichen Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera)<br />

und zum Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)


- 187 -<br />

• pflanzengesundheitliche Regelungen beim Import und Export von Pflanzen<br />

und Pflanzenerzeugnissen<br />

• Genehmigungsmöglichkeiten nach den Bestimmungen des<br />

Pflanzenschutzgesetzes<br />

• Anwendungstechnik und Sachkundelehrgänge im Bereich des<br />

Pflanzenschutzes u.a.<br />

• über Prüftermine für Pflanzenschutzgeräte<br />

• umfangreiche Informationen zum Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten<br />

• zur Unkrautbekämpfung auf Wegen und Plätzen<br />

• Versuchsergebnisse der Demonstrations- und Informationsversuche<br />

• Aktuelle Hinweise zum Pflanzenschutz<br />

Außerdem sind im Internet auf den Seiten des Pflanzenschutzdienstes der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> auch Informationen zu finden, die den Einsatz von<br />

Pflanzenschutzmitteln vermeiden helfen.<br />

Die umfangreiche Sammlung von Verfahren und Geräten zur nichtchemischen<br />

Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenbewuchs auf befestigten Flächen richtet<br />

sich in erster Linie an Kommunen sowie privatwirtschaftliche Garten- und<br />

Landschaftsbauunternehmen mit Pflegeaufträgen für Grundstücke, Parkplätze,<br />

Friedhöfe und sonstige öffentliche Flächen.<br />

Aber auch private Grundstückseigentümer können hier Alternativen zum verbotenen<br />

Einsatz von Herbiziden oder Streusalz finden.<br />

(S. Bracke)


- 188 -<br />

Im Bereich der Quarantäne wurden vorhandene Seiten einzelner<br />

Quarantäneschaderreger (Westlicher Maiswurzelbohrer) aktualisiert. Aufgrund der<br />

neuen Verordnung zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses und der<br />

Kartoffelzystennematoden wird bei Speise- und Wirtschaftskartoffeln insbesondere<br />

auf die vorgeschriebenen jährlichen Untersuchungen auf Kartoffelzystennematoden<br />

hingewiesen.<br />

www.isip.de<br />

(A. Schröder)<br />

Auf der ISIP-Plattform der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> werden im<br />

Bereich Pflanzenschutz im Gemüsebau derzeit 65 Kulturdateien betreut. In diesen<br />

Listen sind die aktuellen Zulassungen und Genehmigungen der Pflanzenschutzmittel<br />

nach Kultur und Schaderreger sortiert. Die Ausweisungen beinhalten zusätzlich alle<br />

bisher erteilten einzelbetrieblichen Genehmigungen nach ehemals § 18b bzw. neu<br />

nach § 22.2 Pflanzenschutzgesetz bezogen auf <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Des Weiteren<br />

wird für 18 Monate eine Archivfunktion vorgehalten, die bei der Suche nach<br />

abgelaufenen und nicht mehr zu Verfügung stehenden Präparaten helfen soll.<br />

Neu sind die Rubriken Pflanzenschutz-Spezial und ProGemüse. Unter<br />

Pflanzenschutz-Spezial werden die Themen, die unter dem gleichen Namen als<br />

Pflanzenschutzhinweise an Abonnementen versandt werden, aufgeführt. In diesen<br />

Hinweisen werden aktuelle Pflanzenschutzthemen sowie neue Zulassungen und<br />

Genehmigungen aufgegriffen und erläutert. Die Hinweise erscheinen unregelmäßig<br />

und richten sich nach den Aktualitäten. In der Saison erscheinen sie im Regelfall<br />

einmal wöchentlich.


- 189 -<br />

Unter der Rubrik ProGemüse wird auf die im Euregio-Projekt namens „ProGemüse“<br />

erarbeiteten Ergebnisse und auf Versuchsvorhaben hingewiesen. Bei dem Projekt<br />

und den entsprechenden Darstelleungent geht es um Nematoden an<br />

Gemüsekulturen. Derjenige, der tiefer in die Materie einsteigen will, wird von der<br />

ISIP-Seite auf die Projektseite www.progemuese.eu geleitet.<br />

(J. Keßler)<br />

<strong>2011</strong> wurde unter der ISIP-Plattform die Schwerpunktrubrik Zuckerrüben weiter<br />

ausgebaut. Hierzu gehören:<br />

- Prognosemodell Cercbet 1 und 3, Einführung und Weiterentwicklung in der<br />

Praxis<br />

- Ab prognostiziertem Befallsbeginn von Cercospora wöchentliches Monitoring von<br />

über 90 Praxisschlägen und Veröffentlichung der Daten mit regionaler<br />

Beratungsempfehlung in ISIP<br />

(C. Heinrichs)<br />

Der Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW bietet seit 2006<br />

erfolgreich Informationen zum Pflanzenschutz in Stauden über ISIP an. Auf der Seite<br />

www.stauden.isip.de können sich interessierte Gärtner und Firmen registrieren<br />

lassen. Die Informationen richten sich vor allem an Gartenbaubetriebe mit Produktion<br />

von Stauden, gelegentlich sind auch Informationen zu Kleingehölzen oder<br />

Sommertopfpflanzen zu finden. Auch für Gartencenter, GaLaBau und alle Betriebe,<br />

die mit Problemen an Stauden zu tun haben, sind diese Informationen von<br />

Bedeutung.<br />

(H. Nennmann)<br />

Aktuelle Tipps zum Pflanzenschutz für Kleingärtner auf der Internetseite des BDG<br />

(Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.).<br />

www.kleingarten-bund.de


- 190 -<br />

8.4.2 Rundfunk, Fernsehen, Presse<br />

Autoren Titel wo veröffentlicht /<br />

gesendet<br />

Datum<br />

KLUG DR., M. Interview „Bodenpflege im 1. Deutschlandfunk 20.04.<strong>2011</strong><br />

Frühjahr“<br />

2. WDR 2<br />

KLUG DR., M. Interview zu Wespen und Fliegen<br />

als Lästlinge<br />

AH-TV Köln (Galileo) 03.05.<strong>2011</strong><br />

KLUG DR., M. Interview „So klappt’s mit dem<br />

Blumendünger“<br />

Deutschlandfunk 31.05.<strong>2011</strong><br />

KLUG DR., M. Interview zur Rasenpflege Kölner Express 08.06.<strong>2011</strong><br />

KLUG DR., M. Interview „Der Gartenschnecke<br />

den Garaus machen“<br />

Deutschlandfunk 03.08.<strong>2011</strong><br />

KLUG DR., M. Interview zum Riesenbärenklau Die Welt 12.08.<strong>2011</strong><br />

KLUG DR., M. Interview zur<br />

Bocholter-Borkener 20.08.<strong>2011</strong><br />

Schneckenbekämpfung<br />

Volksblatt<br />

KLUG DR., M. Interview „Keine Chance für Pilze Kölnische Rundschau, 30.08.<strong>2011</strong><br />

und Schädlinge“<br />

Magazin<br />

KLUG DR., M. Interview „Zimmerpflanzen im<br />

Winter“<br />

dpa 21.12.<strong>2011</strong><br />

SCHNEIDER Jetzt spricht die Praxis,<br />

Innofrutta, Magazin für 1/<strong>2011</strong><br />

DR., A. Interview mit Dr. Engel<br />

modernen Obstbau,<br />

1/<strong>2011</strong>, S. 12-13<br />

Bücher, CDs u.a.<br />

Autoren Titel wo veröffentlicht /<br />

gesendet<br />

KLATT, J., Taschenbuch des Pflanzenarztes Landwirtschaftsverlag<br />

FRAHM, MEYER <strong>2011</strong>, 57. Folge Bearbeitung des Münster-Hiltrup<br />

U.A.<br />

Teiles: Biologische Bekämpfung<br />

8.5 Ausbildung, Fortbildung<br />

Schulungen, Seminare<br />

Datum<br />

Bearbeitung:<br />

Juli <strong>2011</strong><br />

Veröffentlichung:<br />

2012<br />

Name Thema Veranstaltung / Ort Datum<br />

DISSEMOND<br />

DR., A.<br />

DISSEMOND<br />

DR., A.<br />

Grundlagen der Pflanzenschutz-<br />

Verfahren am Beispiel<br />

Winterweizen: Grundlagen und<br />

Krankheitsbekämpfung<br />

Grundlagen der Pflanzenschutz-<br />

Verfahren am Bespiel<br />

Winterweizen:<br />

Wachstumsregulierung, Unkraut-<br />

und Schädlingsbekämpfung<br />

ENGEL DR., A. Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Weinbau<br />

Institut für Pflanzenbau<br />

Seminar (28 Agrarstudenten),<br />

Universität Bonn<br />

Institut für Pflanzenbau<br />

Seminar (28 Agrarstudenten),<br />

Universität Bonn<br />

Schulung der<br />

Siebengebirgswinzer,<br />

Königswinter<br />

08.12.<strong>2011</strong><br />

15.12.<strong>2011</strong><br />

22.03.<strong>2011</strong>


- 191 -<br />

ENGEL DR., A. Krankheiten und Schädlinge im<br />

Obstbau - Kleine Anregungen zur<br />

Prüfungsvorbereitung unter<br />

Mithilfe von I. Rövekamp-Stroop<br />

und R. Jung -<br />

ENGEL DR., A. Fortbildung für GLP Mitarbeiter<br />

des PSD-NRW mit Bayer AG<br />

KLATT, J. Workshopleitung: "Fransenflügler<br />

AZUBI-TAG <strong>2011</strong>,<br />

Merten<br />

26.03.<strong>2011</strong><br />

Versuchsgut Höfchen 25.10.<strong>2011</strong><br />

JKI - Inspektoren 23.03.<strong>2011</strong><br />

in der Pflanzenbeschau"<br />

Workshop,Braunschweig<br />

KLATT, J. Schäden an Pflanzen und Sachkundeschulung für 12.04.<strong>2011</strong><br />

Pflanzenerzeugnissen,<br />

Floristmeisterschüler,<br />

Integrierter Pflanzenschutz Warendorf<br />

KLATT, J., Seminarleitung: Pflanzenschutz Bildungsstätte Gartenbau 01.-03.07<br />

NENNMANN, H. für Stauden<br />

Grünberg<br />

<strong>2011</strong><br />

KLATT, J., Seminar: Zeitgemäßer<br />

LWK-Seminarleitung, 20.09.<strong>2011</strong><br />

NENNMANN, H. Pflanzenschutz<br />

Dorsten<br />

KLINGENHAGEN, Schulung zum Pflanzenbau Feldbegehung mit zwei 11.04.<strong>2011</strong><br />

G.<br />

Fachschulklassen,<br />

Warendorf<br />

KLINGENHAGEN, Schäden an Pflanzen und Sachkunde für Abgeber, 10.11.2010<br />

G.<br />

pflanzlichen Erzeugnissen Münster<br />

REICHEL, F. Ausnahmegenehmigungen, Seminar Pflanzenschutz 07.06.<strong>2011</strong><br />

Pflegekonzepte, alternative im GaLaBau,<br />

Verfahren<br />

Münster-Wolbeck


- 192 -<br />

8.5.1 LTA-Ausbildung, Praktikanten, Studenten<br />

Im Rahmen der Ausbildung zu Landwirtschaftlich-Technischen AssistentInnen der<br />

Ausbildungsstätte im Institut für Nutzpflanzen und Ressourcenschutz (INRES),<br />

Bereich Phytomedizin, der Rheinischen-Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn wurden<br />

im Jahre <strong>2011</strong> in den Fachbereichen Diagnose und Versuchswesen 7 LTA´s<br />

ausgebildet.<br />

Sie lernten, ebenso wie die zahlreichen Praktikant- und StudentInnen, insbesondere<br />

die Diagnose der vielfältigen Krankheitssymptome kennen, begleiteten Versuche im<br />

Rahmen der biologischen und chemischen Pflanzenschutzmittelprüfung als<br />

Grundlage einer integrierten Pflanzenschutzberatung.<br />

Art der Anzahl Ausbildungsstätte/FH/ Praktikumsort Anzahl<br />

Ausbildung/Praktikum<br />

Universitäten etc.<br />

Wochen<br />

Landwirtschaftlich 7 Ausbildungsstätte für Bonn 8-24<br />

Technische<br />

LTA, Rheinische<br />

AssistenInnen<br />

Friedrich-Wilhelms-<br />

Universität Bonn<br />

Schulpraktikum 5 - Städtisches<br />

Gymnasium Hennef<br />

- Alexander-von-<br />

Humboldt-Realschule<br />

Siegburg<br />

- Sankt-Adelheid<br />

Gymnasium<br />

Bonn-Pützchen<br />

- Gesamtschule<br />

Bonn-Beuel<br />

Bonn<br />

5<br />

- Fachschule für<br />

Gartenbau, Essen<br />

Münster<br />

Girl’s Day<br />

3 Kompetenzzentrum Bonn 1 Tag<br />

Mädchen-Zukunftstag<br />

Technik-Diversity-<br />

Chancengleichheit<br />

Bielefeld<br />

Boy’s Day<br />

3 Kompetenzzentrum Bonn 1 Tag<br />

Jungen-Zukunftstag<br />

Technik-Diversity-<br />

Chancengleichheit<br />

Bielefeld<br />

Praxissemester 1 Hochschule<br />

Weihenstephan-<br />

Bonn 18<br />

Triesdorf Studiengang<br />

Freiwilliges Praktikum 1<br />

Gartenbau<br />

Rheinische Friedrich-<br />

Wilhelms-Universität<br />

Bonn, Studiengang<br />

Agrarwissenschaft<br />

Bonn 5<br />

Bachelorarbeit 1 FH Osnabrück,<br />

Studien-gang<br />

Produktionsgarten-bau<br />

Münster 25<br />

Gesamt: 21<br />

(I. Adams, J. Klatt)


- 193 -<br />

Masterarbeiten<br />

Henning Bannick:<br />

„Alternaria-Befall bei Kartoffeln: Beziehung zu ausgewählten Blattinhaltsstoffen“.<br />

Masterarbeit im wissenschaftlichen Studiengang Agrarwissenschaften an der Georg-<br />

August Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften, Abteilung<br />

Qualität pflanzlicher Erzeugnisse.<br />

1. Prüfer: Prof. Dr. Elke Pawelzik, 2. Prüfer: Dr. Marianne Benker.<br />

8.6 Besucher<br />

Neben vielen Besprechungen mit Pflanzenproduzenten, Pflanzenschutzfirmen,<br />

Saatgutfirmen und Verbänden wurden im Pflanzenschutzdienst zahlreiche weitere<br />

Gäste begrüßt, darunter Fachkolleginnen und -Kollegen aus dem In- und Ausland,<br />

Tagungsgäste, Beraterkolleginnen und -Kollegen, Uni-Kurse, Fachschüler sowie<br />

Schüler. Dabei wurde Gelegenheit gegeben, in die Arbeit der Diagnoselabore, die<br />

Prüf- und Versucheinrichtungen des Pflanzenschutzdienstes Einblick zu nehmen.<br />

11 größere Gruppen wurden durch die Fachlabore, die Versuchsgewächshäuser und<br />

die angrenzenden Versuchsanlagen geführt und erhielten eine anschauliche<br />

Vorstellung über die aktuelle Fragestellungen und die Aufgabengebiete des<br />

Pflanzenschutzdienstes.<br />

• Gäste der Forschungsanstalt Jülich<br />

• Gäste des Universität Köln<br />

• Gäste der Fa. Kraege<br />

• Versuchslandwirte des Pflanzenschutzdienstes<br />

• Biologiestudenten der RWTH Aachen<br />

• Jahrgang <strong>2011</strong>-2013 der LTA-Ausbildung der Universität Bonn<br />

• Elterninitiative Hennef mit 20 Kindern<br />

• Arbeitsgruppe Pestizide<br />

Den Gästen werden gerne anschaulich im Labor die Fachaufgaben vorgestellt. Viele<br />

Besucher hören mit großem Interesse die Darstellungen über die verschiedenen<br />

Untersuchungstätigkeiten und berichten oft von eigenen Erfahrungen mit<br />

Pflanzenkrankheiten.<br />

Die Rückmeldungen und Erfahrungen der vergangenen Jahre nach persönlichen<br />

Besuchen sind sehr positiv. Neben schriftlichen Informationen ist besonders für den<br />

Nachwuchs der Einblick in die Aufgaben des Pflanzenschutzdienstes eine wertvolle<br />

Erfahrung.<br />

(Dr. M. Heupel)

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