Jahresbericht 2011 - Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Jahresbericht 2011 - Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
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Pflanzenschutzdienst<br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2011</strong>
Herausgeber<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
- Pflanzenschutzdienst -<br />
Postfach 30 08 64 53188 Bonn<br />
Siebengebirgstrasse 200 53229 Bonn<br />
Telefon 0228 – 703-0<br />
Telefax<br />
Außenstelle Münster<br />
0228 – 703-2102<br />
Nevinghoff 40<br />
48147 Münster<br />
e-Mail pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de<br />
Dienststellenleiter<br />
Prof. Dr. B. Böhmer<br />
Stellvertreter Dr. A. Dissemond<br />
Die namentlich gekennzeichneten Einzelbeiträge dieses Berichts stammen von den<br />
Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Pflanzenschutzdienstes.
I n h a l t s v e r z e i c h n i s<br />
Seite<br />
1 Aufgaben und Organisation des Pflanzenschutzdienstes 1<br />
1.1 Aufgaben 1<br />
1.2 Organisation 4<br />
1.3 Anbaustatistik in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 10<br />
1.3.1 Aufteilung der Ackerfläche in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 10<br />
1.3.2 Anzahl der Betriebe in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 11<br />
2 Pflanzenschäden und Schadursachen 12<br />
2.1 Witterungsverlauf <strong>2011</strong> 12<br />
2.2 Ackerbau 13<br />
2.2.1 Getreide 27<br />
2.2.2 Kartoffeln 27<br />
2.2.3 Raps 35<br />
2.2.4 Mais 36<br />
2.2.5 Zuckerrüben 38<br />
2.2.6 Körnerleguminosen 41<br />
2.2.7 Grünland 42<br />
2.3 Obstbau 43<br />
2.3.1 Kern- und Steinobst 43<br />
2.3.2 Beerenobst und Weinbau 44<br />
2.4 Gemüsebau 45<br />
2.5 Baumschulen 47<br />
2.6 Zierpflanzenbau 51<br />
2.6.1 Topfpflanzen (Eriken, Callunen, Azaleen, Gaultheria,<br />
Kleingehölze)<br />
51<br />
2.6.2 Schnittblumen 54<br />
2.6.3 Beet- und Balkonpflanzen 55<br />
2.6.4 Stauden 57<br />
2.6.5 Grünpflanzen, Orchideen und Poinsettien 58<br />
2.6.6 Lückenindikationen im Zierpflanzenbau und in der Baumschule 60<br />
2.6.7 Friedhöfe 60
2.7 Öffentliches Grün<br />
Seite<br />
61<br />
2.7.1 Parkanlagen und Friedhöfe 61<br />
2.7.2 Rasenflächen und Sportanlagen 62<br />
2.7.3 Straßenbegleitgrün 62<br />
2.8 Haus- und Kleingarten 63<br />
3 Diagnostik 64<br />
3.1 Diagnostik Mykologie 65<br />
3.2 Diagnostik Bakteriologie 66<br />
3.3 Diagnostik Virologie 68<br />
3.4 Diagnostik Entomologie 69<br />
3.5 Diagnostik Nematologie 72<br />
4 Warndienst 74<br />
4.1 Darstellungen im Internet 74<br />
4.1.1 Wetterdaten 77<br />
4.1.2 Prognosemodelle 77<br />
4.2 Schorfwarndienst 78<br />
4.3 Pflanzenschutz-Warndienst - Ackerbau 78<br />
5 Versuche und Erfahrungen 82<br />
5.1 Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln 82<br />
5.1.1 Amtliche Mittelprüfung und Auftragsversuche im Ackerbau 82<br />
5.1.2 Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau 84<br />
5.1.3 Amtliche Mittelprüfung im Gemüsebau 100<br />
5.1.3.1 Wirksamkeitsversuche 100<br />
5.1.3.2 Forschungsprojekt Verringerung von<br />
Höchstmengenüberschreitungen<br />
101<br />
5.1.3.3 Gemüsebau-Feldtag in Köln-Auweiler 103<br />
5.1.3.4 Demonstrations- und Informationsversuche im Gemüsebau 104<br />
5.1.3.4.1 Versuche zu Herbizidstrategien in Möhren und Sellerie 104<br />
5.1.3.4.1.1 Versuche zu Herbizidstrategien in Möhren 104<br />
5.1.3.4.1.2 Versuche zu Herbizidstrategien in Sellerie 107<br />
5.1.5 Amtliche Mittelprüfung im Obstbau 109<br />
5.1.6 Amtliche Mittelprüfung im Zierpflanzenbau 111
6 Forschungsprojekte zum Integrierten Pflanzenschutz<br />
Seite<br />
112<br />
6.1 Biologischer Pflanzenschutz bei Zierpflanzenkulturen unter<br />
Glas<br />
112<br />
6.2 Versuche zur Applikationstechnik 118<br />
6.2.1 Einsatz moderner Düsentechnik im Ackerbau 118<br />
6.2.2 Optimierung der Applikationstechnik im Zierpflanzenbau 118<br />
6.2.3 Gerätereinigung - Ein Instrument für die Umsetzung der<br />
Wasserrahmenrichtlinie<br />
119<br />
6.2.4 Biofilter - Ein Instrument im Umgang mit Waschflüssigkeiten<br />
von Pflanzenschutzgeräten im Zierpflanzenbau<br />
6.2.5 ProGemüse 120<br />
6.2.6 Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) 131<br />
6.3 Maiszünsler Prognosemodell 132<br />
6.4 Integrierter Pflanzenschutz in Zuckerrüben 138<br />
7 Genehmigungen und Kontrollen 140<br />
7.1 Pflanzengesundheitsdienst 140<br />
7.1.1 Importkontrollen 140<br />
7.1.2 Exportkontrollen 141<br />
7.1.3 Handel im Binnenmarkt 142<br />
7.1.4 Allgemeine Kontrollaufgaben 142<br />
7.1.5 Schwerpunktprogramme im Bereich der Quarantäne 142<br />
7.2 Amtliche Geräteprüfung, Feldspritzkontrollen 149<br />
7.3 Beizkontrollen / Saatgutuntersuchungen auf Beizung 149<br />
7.4 Zertifizierung von Anbaumaterial 149<br />
7.5 Kontrollprogramm <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 151<br />
7.5.1 Systematische Kontrollen 151<br />
7.5.2 Weitere Kontrollschwerpunkte 153<br />
7.6 Genehmigungen 156<br />
7.6.1 Genehmigungen nach § 18 b Pflanzenschutzgesetz 156<br />
7.6.2 Genehmigungen nach § 6 Abs. 3 Pflanzenschutzgesetz 156<br />
119
8 Öffentlichkeitsarbeit<br />
Seite<br />
158<br />
8.1 Veröffentlichungen 158<br />
8.1.1 Veröffentlichungsliste 158<br />
8.1.2 Regelmäßige Veröffentlichungen 164<br />
8.1.3 Warndienst-Informationen 166<br />
8.1.3.1 Warndienst-Beobachtungen 166<br />
8.1.3.2 Pflanzenschutz-Spezial 167<br />
8.1.4 Ackerbau- und Gartenbau-Informationsdienst 167<br />
8.2 Vorträge 168<br />
8.3 Mitarbeit in Symposien und Gremien 182<br />
8.4 Aufklärung 185<br />
8.4.1 Internet 186<br />
8.4.2 Rundfunk, Fernsehen, Presse 190<br />
8.5 Ausbildung, Fortbildung 190<br />
8.5.1 LTA-Ausbildung, Praktikanten, Studenten 192<br />
8.6 Besucher 193
- 1 -<br />
1 Aufgaben und Organisation des Pflanzenschutzdienstes<br />
Maßnahmen des Pflanzenschutzes tragen in erheblichem Maße zur Steigerung und<br />
Sicherung des Ertrags einer qualitativ hochwertigen Pflanzenproduktion bei. Dabei<br />
steht die Integration der verschiedenen Pflanzenschutz-Verfahren mit dem Ziel der<br />
Verringerung chemischer Maßnahmen im Mittelpunkt der Überlegungen. Dies<br />
beinhaltet sowohl das Fernhalten der Schaderreger durch Quarantänemaßnahmen<br />
als auch die Integration pflanzenbaulicher, biologischer, biotechnischer,<br />
physikalischer und chemischer Maßnahmen. Ziel ist der Schutz der Kulturpflanzen,<br />
wie auch der Schutz der Verbraucher und der Umwelt sowie die Erhaltung der<br />
natürlichen Lebensgrundlagen.<br />
1.1 Aufgaben<br />
Die Organisation des Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist geprägt<br />
durch die Aufgaben aus dem Gesetz über die Errichtung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 1 sowie aus dem Pflanzenschutzgesetz 2 gemäß § 34.<br />
• die Überwachung der Pflanzenbestände sowie der Vorräte von Pflanzen und<br />
Pflanzenerzeugnissen auf das Auftreten von Schadorganismen,<br />
• die Überwachung des Beförderns, des Inverkehrbringens, des Lagerns, der<br />
Einfuhr und der Ausfuhr von Pflanzen, Pflanzenerzeugnissen und<br />
Kultursubstraten im Rahmen des Pflanzenschutzes sowie die Ausstellung der für<br />
diese Tätigkeiten erforderlichen Bescheinigungen,<br />
• die Beratung, Aufklärung und Schulung auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes<br />
einschließlich der Durchführung des Warndienstes auch unter Verwendung<br />
eigener Untersuchungen und Versuche,<br />
• die Berichterstattung über das Auftreten und die Verbreitung von<br />
Schadorganismen,<br />
• die Prüfung von Pflanzenschutzmitteln, Pflanzenschutz- Geräten, Verfahren des<br />
Pflanzenschutzes, der Resistenz von Pflanzenarten sowie die Mitwirkung beim<br />
Schließen von Bekämpfungslücken sowie die Durchführung der für die Aufgaben<br />
nach den Nummern 1 bis 5 erforderlichen Untersuchungen und Versuche.<br />
Auf der Grundlage der Untersuchungen und Versuche erarbeiten die Mitarbeiter des<br />
Pflanzenschutzdienstes Leitlinien und grundsätzliche Beratungsempfehlungen. Sie<br />
werden als Spezialberater bei besonderen Problemen sowie als Berater der Berater<br />
tätig. Die produktionstechnische Pflanzenschutzberatung von Landwirten und<br />
Gärtnern wird von den Fachberatern der Referate Landbau und Gartenbau<br />
wahrgenommen. Neben den Problemen der Landwirtschaft nehmen die<br />
gartenbaulichen Fragestellungen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> aufgrund der Vielzahl der<br />
Betriebe mit gartenbaulichen Kulturen sowie der vielen Gattungen und Arten in<br />
diesem Produktionszweig breiten Raum ein.<br />
Über das Qualitätsmanagement der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
hinaus ist der Pflanzenschutzdienst eine amtliche GEP- sowie eine anerkannte GLP-<br />
1<br />
Gesetz über die Errichtung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> vom<br />
17. Dezember 2003, GV NRW, Band 59, 21. Dezember 2003<br />
2<br />
Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz), Neufassung vom<br />
14. Mai 1998, BGBl. Teil I. S. 950
- 2 -<br />
Prüfeinrichtung zur Prüfung der biologischen Wirkung, der Pflanzenverträglichkeit<br />
von Pflanzenschutzmitteln und der Ermittlung des Abbauverhaltens von<br />
Pflanzenschutzmitteln auf der Pflanze. Diese Standards sichern die Qualität der<br />
Arbeit und ermöglichen eine internationale Anerkennung der Versuchsergebnisse.<br />
Die genannten Aufgaben sowie die Problemstellungen der Pflanzenproduktion in der<br />
Region prägen die Organisation des Pflanzenschutzdienstes in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />
Die Bearbeitung der vielschichtigen Probleme erfordert einerseits qualifiziertes<br />
Spezialwissen, andererseits einen intensiven und fachgebietsübergreifenden<br />
Informations- und Innovationsfluss. Der Verknüpfung der Arbeitsbereiche kommt<br />
daher besondere Bedeutung zu, denn Spezialprobleme können oftmals nicht von<br />
einzelnen Wissenschaftlern, sondern erst durch das Zusammenwirken der<br />
Spezialisten erfolgreich geklärt werden.<br />
So ist insbesondere die enge Verflechtung der Diagnose von Schaderregern des<br />
Versuchswesens und der Produktionsberatung die Grundlage für eine effektive<br />
Arbeit zur Lösung der Pflanzenschutzprobleme. Laboruntersuchungen sichern dabei<br />
nicht nur eine exakte Diagnose bei Problemen im Rahmen der Pflanzenproduktion,<br />
sie sind darüber hinaus die Basis hoheitlicher Entscheidungen. Mit der Produktion<br />
von Reinkulturen der verschiedenen Schaderreger stellen sie in vielen Fällen ein<br />
fundiertes Versuchswesen sicher.<br />
Kontrollen in den Betrieben werden vom Pflanzengesundheitsdienst, nicht von der<br />
Beratung durchgeführt. Dennoch sind die Kontrollaufgaben eng mit der Bearbeitung<br />
der praktischen Pflanzenschutzprobleme im Anbau verknüpft, damit das Ergebnis<br />
der Kontrollen zur Weiterentwicklung der Betriebe in Beratungsinhalte münden kann.<br />
Die Verknüpfung der Aufgaben bietet die Chance, nicht nur bei<br />
Pflanzenschutzproblemen in der Praxis eine Änderung der Produktionsverfahren zu<br />
bewirken, sondern auch eine permanente Weiterentwicklung integrierter Verfahren<br />
sicherzustellen. Das Pflanzenschutzgesetz fordert die Umsetzung der Grundsätze<br />
des integrierten Pflanzenschutzes. Dieser ganzheitliche Ansatz, der ökonomische,<br />
ökologische wie auch soziale Aspekte einbezieht und den vorbeugenden<br />
Maßnahmen bei der Schadensabwehr besondere Bedeutung beimisst, stellt das Ziel<br />
des Abwägungsprozesses bei der Wahl der Verfahren zur Gesunderhaltung der<br />
Pflanzenbestände dar.<br />
Die gemäß Pflanzenschutzgesetz vorgeschriebene Aufzeichnung aller im Betreib<br />
eingesetzten Pflanzenschutzmittel sollte nicht nur der Kontrolle dienen. Für eine<br />
klare, zielgerichtete Beratung ist eine übersichtliche Aufzeichnung der<br />
durchgeführten Maßnahmen eine zwingende Voraussetzung. Sie ist die Grundlage<br />
einer regelmäßigen Diskussion im Betrieb, um durchgeführte Maßnahmen beurteilen,<br />
erforderliche Maßnahmen planen und nicht zuletzt auch finanziell bewerten zu<br />
können. Sie ersetzt nicht die gemäß Gefahrstoff-Verordnung im Betrieb zu führende<br />
Liste aller vorhandenen Pflanzenschutzmittel und aller Gefahrstoffe (Kleber, Lacke,<br />
Schmierstoffe etc.).<br />
Seit Inkrafttreten der Indikationszulassung (2001) bestehen Probleme bei der<br />
Absicherung des Pflanzenschutzes in vielen Kulturen mit geringer Anbaufläche und<br />
bei der Bekämpfung nur gelegentlich auftretender Krankheiten und Schädlinge. In<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind besonders Gemüse- und Obstkulturen betroffen. Der<br />
Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> hat sich in die Arbeiten zur Schließung<br />
von Bekämpfungslücken eingebracht. Auch in den kommenden Jahren wird diese
- 3 -<br />
Aufgabe einen großen Stellenwert einnehmen, um die Anbaumöglichkeiten und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit des Anbaues kleiner Kulturen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zu<br />
ermöglichen.<br />
Die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel wird in großen Teilen der<br />
Bevölkerung, trotz erheblicher Versuchs-, Untersuchungs- und Kontrollarbeiten sowie<br />
alle Anstrengungen der Praxis um einen sorgfältigen Einsatz, nach wie vor sehr<br />
kritisch gesehen. Unter dem Motto „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ ist die<br />
Diskussion um die Möglichkeiten einer Reduzierung nicht nur aus der Sicht des<br />
Verbraucher- und Umweltschutzes, sondern auch aus ökonomischer Sicht im<br />
Rahmen der Pflanzenproduktion zu führen.<br />
Die Weiterentwicklung integrierter Bekämpfungsverfahren sowie die Nutzung der<br />
neuen Kommunikationsmöglichkeiten könnten bei der Reduzierung des chemischen<br />
Pflanzenschutzes eine wichtige Rolle einnehmen. Zu diesem Zweck sollten<br />
Landwirte und Gärtner den Warn- und Hinweisdienst des Pflanzenschutzdienstes<br />
abonnieren und im Wochenblatt verfolgen. Die aktuellen Informationen zum<br />
regionalen Auftreten von Krankheiten und Schädlingen in den Pflanzenbeständen<br />
geben zeitnah eine Empfehlung zur Bekämpfung von Schadorganismen. Die<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat, um den Anbauern aktuellste und schlagbezogene<br />
Informationen zukommen zu lassen, ein Internet-Beratungsangebot entwickelt und<br />
hält dies insbesondere während der Vegetationszeit auf aktuellstem Stand. Es kann<br />
über die Internet-Adressen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
www.landwirtschaftskammer.de, www.pflanzenschutzdienst.de oder www.isip.de<br />
abgerufen werden.<br />
Die aktuellen, schlagspezifischen Informationen zum Auftreten von Krankheiten und<br />
Schädlingen schicken wir auch per SMS auf das Handy des Landwirts. Interessierte<br />
sollten die Berater über die erforderlichen Schritte befragen, damit Sie komfortabel<br />
und schnell die wichtigen Informationen zu Ihren Kulturen erhalten.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurde eine intensive Diskussion zur Änderung des<br />
Pflanzenschutzrechtes, insbesondere des Pflanzenschutzgesetzes, geführt, da eine<br />
Reihe europäischer Richtlinien und Verordnungen in deutsches Recht umgesetzt<br />
werden musste. Daher stand sowohl die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln als<br />
auch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Diskussion. Die<br />
Veränderungen im Pflanzenschutz werden ab 2012 die Maßnahmen im<br />
Pflanzenschutz bestimmen, sie werden kontinuierlich in die Informationen des<br />
Pflanzenschutzdienstes aufgenommen.<br />
(Prof. Dr. B. Böhmer)
1.2 Organisation<br />
- 4 -<br />
Der Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> ist in<br />
10 Fachbereiche gegliedert:<br />
Diagnose Krankheiten<br />
Mykologie, Bakteriologie,<br />
Virologie 32.1<br />
Frau Dr. Heupel<br />
Diagnose Schädlinge<br />
Entomologie,<br />
Nematologie 32.2<br />
Frau Dr. Hakl<br />
Genehmigungen und<br />
Kontrollen 32.3<br />
Herr Müller<br />
Pflanzengesundheits-<br />
dienst, Pflanzenschutz<br />
in der Baumschule 32.4<br />
Dr. Schrage<br />
Dienstsitz: 53229 Bonn, Siebengebirgsstraße 200,<br />
weitere Dienststellen sind in: 48147 Münster, Nevinghoff 40,<br />
in Brakel, Coesfeld, Düsseldorf, Meschede, Straelen, Unna und Viersen<br />
Pflanzenschutzdienst,<br />
Zentrale<br />
Außenstellen<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW Pflanzenschutzdienst<br />
Referatsleiter: Prof. Dr. Böhmer<br />
Stellvertreter: Dr. Dissemond<br />
Straelen<br />
Düsseldorf<br />
Pflanzenschutz im<br />
Ackerbau 32.5<br />
Dr. Dissemond<br />
Frau Dr. Benker<br />
Mittelprüfung<br />
Sachgebiete:<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Grünland, Futterbau,<br />
Leguminosen<br />
Getreide<br />
Raps, Mais<br />
Pflanzenschutz-<br />
Anwendungstechnik in<br />
Landwirtschaft und<br />
Gartenbau 32.6<br />
Herr Kramer<br />
Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau 32.7<br />
Herr Hennes<br />
Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau,<br />
Warndienst 32.8<br />
Herr Keßler<br />
Pflanzenschutz im<br />
Obst- und Weinbau,<br />
Zertifizierung Obst 32.9<br />
Dr. Engel<br />
Pflanzenschutz im<br />
Öffentlichen Grün, im<br />
Haus- und Kleingarten<br />
Frau Dr. Klug 32.10<br />
Pflanzenschutzdienst NRW<br />
mit Außenstellen<br />
Aufgaben und Organisation Stand: April 2012
- 5 -<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
Pflanzenschutzdienst<br />
Leiter: Prof. Dr. B. Böhmer<br />
Stellvertreter: Dr. A. Dissemond<br />
32.0: Frau Frees, Frau Friederichs (0,5), Frau Hopf (0,5), Frau Muck (0,5), Frau Winterscheidt (0,5)<br />
Diagnose<br />
Krankheiten<br />
32.1<br />
Mykologie, Virologie,<br />
Bakteriologie<br />
Frau Dr. M. Heupel BN<br />
Frau Adams BN<br />
Frau Erwes BN<br />
Frau Hasenbach BN<br />
Frau Menden BN<br />
Frau Ropertz-<br />
Krämer (0,5)<br />
BN<br />
Diagnose Pflanzenschädlinge<br />
32.2<br />
Entomologie,<br />
Nematologie<br />
Frau Dr. U. Hakl BN<br />
Frau Breuch (0,5) BN<br />
Frau Nicot (0,5) BN<br />
Frau Schöbel BN<br />
Frau Stanke (0,2) BN<br />
Genehmigungen<br />
und Kontrollen<br />
32.3<br />
Qualitätssicherung GLP<br />
Herr P. Müller BN<br />
Herr Anzil BN<br />
Herr Reichel MS<br />
Frau Schickhoff (0,5) MS<br />
Frau Weigand BN<br />
Herr Welhöner (0,5) BN<br />
Pflanzengesund-<br />
heitsdienst<br />
32.4<br />
Herr Dr. R. Schrage BN<br />
Herr Arenz BN<br />
Frau Hoenig (0,5) BN<br />
Frau Kröger (0,63) BN<br />
Herr Renker BN<br />
Herr Welhöner (0,5) BN<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Coesfeld<br />
Frau Ebbing (0,5)<br />
Herr Lammersmann<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Flughafen Düsseldorf<br />
Herr Nellen<br />
Herr Schopen<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Münster<br />
Frau Albrink (0,75)<br />
Herr Klatt (0,5)<br />
Frau Schröder (0,88)<br />
Herr Vietmeier (0,5)<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Ostwestfalen<br />
Herr Belke (0,5)<br />
Herr Buren<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Straelen<br />
Herr Buschner<br />
Herr Focken<br />
Herr Hillus<br />
Frau Küsters (0,38)<br />
Frau Pfirschke (0,88)<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Unna<br />
Frau Bracke (0,5)<br />
Herr Nennmann(0,5)<br />
Herr Wortmann<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Viersen<br />
Herr Becker<br />
Herr Herfarth<br />
Pflanzenschutz in<br />
Ackerbau und<br />
Grünland<br />
32.5<br />
Herr<br />
Dr. A. Dissemond<br />
BN<br />
Frau Dr. M. Benker BN<br />
Herr Behr BN<br />
Frau Furth (0,8) MS<br />
Frau Gebhard (0,5) BN<br />
Herr Hanhart MS<br />
Herr Heinrichs BN<br />
Frau Kammler (0,75) MS<br />
Herr Klingenhagen MS<br />
Herr Laubrock MS<br />
Frau Röhling MS<br />
Frau<br />
Sonderfeld-Labey<br />
BN<br />
Herr Smeets BN<br />
Frau Tendyck MS<br />
Frau Werschmann MS<br />
Herr Wiesemann BN<br />
Herr Winkelheide BN<br />
Herr Wissen BN<br />
Pflanzenschutz-<br />
Anwendungs-Technik<br />
32.6<br />
Herr H. Kramer MS<br />
Herr Deitmer MS<br />
Frau Kleine-<br />
Hohmann (0,5)<br />
MS<br />
Herr Stuch BN<br />
Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau<br />
32.7<br />
Herr W. Hennes BN<br />
Fr. Althermeler (0,5) MS<br />
Frau Hartung (0,5) BN<br />
Frau Jenniches (0,5) BN<br />
Herr Klatt (0,5) MS<br />
Herr Nennmann(0,5) UN<br />
Frau<br />
Ruisinger (0,75)<br />
STR<br />
Herr Wilke BN<br />
Pflanzenschutz<br />
im Gemüsebau<br />
und Warndienst<br />
32.8<br />
Herr J. Keßler BN<br />
Frau Bischur BN<br />
Frau<br />
Ergezinger (0,5)<br />
BN<br />
Herr Garcia BN<br />
Frau Dr.<br />
Hamacher (0,5)<br />
BN<br />
Frau<br />
Große Wietfeld<br />
MS<br />
Herr Hartung BN<br />
Frau Radtke (0,5) BN<br />
Herr Schenk BN<br />
Frau Scholz-<br />
Döbelin (0,5)<br />
STR<br />
Hr. Vietmeier (0,5) MS<br />
Pflanzenschutz<br />
im Obst- und<br />
Weinbau<br />
32.9<br />
Herr Dr. A. Engel BN<br />
Herr Jung BN<br />
Frau<br />
Kretschmann (0,5)<br />
BN<br />
Frau Lexis (0,5) BN<br />
Frau Peters-Habig<br />
(0,75)<br />
MS<br />
Frau<br />
Rövekamp-Stroop<br />
MS<br />
Herr van der Sant BN<br />
Pflanzenschutz in<br />
Haus- und Klein-<br />
garten, im Öffent-<br />
lichen Grün<br />
32.10<br />
Frau Dr. M. Klug MS<br />
Versuchsfeld<br />
Gartenbau<br />
Bonn<br />
Herr Arnold<br />
Frau Braun<br />
Frau Fricke<br />
Herr Welzel (0,5)<br />
Münster<br />
Herr Leibig
- 6 -<br />
Aufgaben und Organisation Stand: Mai 2012<br />
e-Mail Dienststelle: Pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de<br />
e-Mail: - - - -@lwk.nrw.de<br />
Dienststellenleiter<br />
Prof. Dr. Bernd<br />
Böhmer<br />
bernd.boehmer@...<br />
Vertretung<br />
Dr. Anton Dissemond<br />
anton.dissemond@...<br />
Tel.-Durchwahl Fachauskünfte<br />
0228/703-2100 Grundsatzfragen zum Pflanzen- und Umweltschutz,<br />
Durchführung spezieller gesetzlicher Maßnahmen<br />
0228/703-2140<br />
Diagnose von Pflanzenkrankheiten (Mykologie, Bakteriologie, Virologie)<br />
Dr. Monika Heupel<br />
monika.heupel@...<br />
Ingrid Adams<br />
ingrid.adams@...<br />
0228/703-<br />
2160/2164<br />
Untersuchungen der Probeneinsendungen auf<br />
Krankheitsursachen,<br />
Diagnose Mykologie, Bakteriologie, Virologie,<br />
nichtparasitäre Schäden<br />
0228/703-2162 Untersuchung der Probeneinsendungen auf<br />
Krankheitsursachen,<br />
Ausbildung der LTA und Praktikanten,<br />
Diagnose Mykologie<br />
Diagnose von Pflanzenschädlingen (Entomologie, Nematologie), Vorratsschutz<br />
Dr. Ulrike Hakl<br />
ulrike.hakl@...<br />
Genehmigungen und Kontrollen<br />
Peter Müller<br />
peter.mueller@...<br />
Frank Reichel<br />
frank.reichel@...<br />
Mechthild Schickhoff<br />
mechthild.schickhoff@<br />
Brigitte Weigand<br />
brigitte.weigand@...<br />
Burkhardt Welhöner<br />
burkhardt.welhoener@<br />
0228/703-2130 Diagnose von Insekten, Milben und Nematoden,<br />
Monitoring von Schaderregerpopulationen und<br />
Erstellung von Warndienstprognosen,<br />
Spezialberatung zum Vorratsschutz,<br />
Amtliche Mittelprüfung Vorratschutz<br />
0228/703-2113 Genehmigungen für den Einsatz von Pflanzenschutz-<br />
mitteln, Ordnungswidrigkeiten, Registrierungen<br />
0251/2376-914 Ausnahmegenehmigung, Überwachungsmaßnahmen<br />
nach dem Pflanzenschutzgesetz,<br />
Ordnungswidrigkeiten<br />
0251/2376-630 Sachkundeprüfungen und -lehrgänge,<br />
Anzeigen/Registrierung von Pflanzenschutzmittel-<br />
Anwendern, -Beratern und -Inverkehrbringern<br />
0228/703-2114 Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />
Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten,<br />
Sachkundeprüfungen, GLP-Qualitätssicherung<br />
0228/703-2124 Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />
Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten
- 7 -<br />
Pflanzengesundheitsdienst und Pflanzenschutz in Baumschulen<br />
Dr. Reiner Schrage<br />
reiner.schrage@...<br />
Susanne Bracke<br />
susanne.bracke@...<br />
Katharina Pfirschke<br />
katharina.pfirschke@<br />
Gerhard Renker<br />
gerhard.renker@...<br />
Agnes Schröder<br />
agnes.schröder@...<br />
0228/703-2120 Pflanzengesundheitsdienst (Import-Export-Kontrollen),<br />
Betriebsregistrierung zum Handel von<br />
Vermehrungsmaterial und Pflanzen im<br />
EU-Binnenmarkt,<br />
Spezialberatung Pflanzenschutz in Baumschulen<br />
Unna:<br />
02303/9616187<br />
Straelen:<br />
02834/704-178<br />
Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen,<br />
Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />
Pflanzenschutzgesetz, Sachkundeprüfungen<br />
Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen<br />
und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den<br />
Handel im EU-Binnenmarkt<br />
0228/703-2122 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen<br />
und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den<br />
Handel im EU-Binnenmarkt<br />
0251/2376-719 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen<br />
und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den<br />
Handel im EU-Binnenmarkt<br />
Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland<br />
Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />
Dr. Anton Dissemond 0228/703-2140 Spezialberatung Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />
anton.dissemond@…<br />
Grünland, Warndienst<br />
Karl-Josef Behr<br />
karl-josef.behr@...<br />
Dr. Marianne Benker<br />
marianne.benker@...<br />
Ursula Furth<br />
ursula.furth@...<br />
Hermann Hanhart<br />
hermann.hanhart@...<br />
Christian Heinrichs<br />
christian.heinrichs@...<br />
Günter Klingenhagen<br />
guenter.klingenhagen@<br />
Eugen Winkelheide<br />
eugen.winkelheide@...<br />
0228/703-2143 Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche in<br />
Ackerbau und Grünland<br />
0228/703-2141 Spezialberatung Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />
Grünland sowie Versuche im Ackerbau, Warndienst,<br />
Saatgutaufbereitung und Beizkontrollen<br />
0251/2376-640 Spezialberatung Schädlingsbekämpfung sowie<br />
Versuche im Ackerbau, Warndienst<br />
0251/2376-628 Spezialberatung Krankheitsbekämpfung,<br />
Wachstumsregulierung sowie Versuche in Getreide,<br />
Mais und Raps, Warndienst<br />
0228/703-2147 Spezialberatung Pflanzenschutz und Nematodenbekämpfung,<br />
Versuche in Zuckerrüben, Warndienst<br />
0251/2376-633 Spezialberatung Unkrautbekämpfung sowie Versuche<br />
in Getreide, Mais und Raps, Warndienst<br />
0228/703-2142 Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche in<br />
Grünland, Futterbau, Leguminosen, Warndienst
- 8 -<br />
Pflanzenschutz Anwendungstechnik<br />
Amtliche Prüfung von Pflanzenschutz-Verfahren<br />
Harald Kramer 0251/2376-632 Spezialberatung, Applikationstechnik, Geräteharald.kramer@…<br />
prüfungen, Untersuchungen zur Pflanzenschutz-<br />
Anwendungstechnik, Anwenderschutz, Lagerung von<br />
Pflanzenschutzmitteln, Beizgraduntersuchung<br />
Michael Stuch<br />
michael.stuch@...<br />
0228/703-2146 Spezialfragen, Applikationstechnik, Geräte-<br />
prüfungen, Untersuchungen zur Pflanzenschutz-<br />
Anwendungstechnik, Gerätekontrollen, Anwender-<br />
schutz, Lagerung von Pflanzenschutzmitteln<br />
Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />
Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />
Wilfried Hennes 0228/703-2303 Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau,<br />
wilfried.hennes@…<br />
Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau<br />
Jörg Klatt<br />
joerg.klatt@...<br />
Holger Nennmann<br />
holger.nennmann@...<br />
Marion Ruisinger<br />
marion.ruisinger@...<br />
Rainer Wilke<br />
rainer.wilke@…<br />
0251/2376-654 Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau,<br />
Amtliche Mittelprüfung,<br />
phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen,<br />
Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />
Unna:<br />
02303/9616185<br />
Straelen:<br />
02834/704-179<br />
Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau,<br />
phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen,<br />
Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />
Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau, Warndiensterhebungen<br />
0228/703-2121 Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau,<br />
Amtliche Mittelprüfung<br />
Pflanzenschutz im Gemüsebau, Warndienst,<br />
Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />
Johannes Keßler 0228/703-2180 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />
johannes.kessler@...<br />
Amtliche Mittelprüfung<br />
Dr. Maria Hamacher<br />
maria.hamacher@...<br />
Esther Radtke<br />
esther.radtke@...<br />
Franz-Peter Schenk<br />
franz-peter.schenk@<br />
Heike<br />
Scholz-Döbelin<br />
heike.scholz-doebelin@<br />
Andreas Vietmeier<br />
andreas.vietmeier@...<br />
0228/703-2180 GLP-Prüfleitung,<br />
Prüfung von Pflanzenschutzmitteln zur Verringerung<br />
von Höchstmengenüberschreitungen<br />
0228/703-2351 Forschungsprojekt ProGemüse<br />
0228/703-2182 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />
Amtliche Mittelprüfung<br />
Straelen:<br />
02834/704-178<br />
0178/3638133<br />
Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau,<br />
Warndiensterhebungen<br />
0251/2376-638 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />
Amtliche Mittelprüfung,<br />
phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen,<br />
Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt
- 9 -<br />
Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, Zertifizierung Obst<br />
Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />
Dr. Adrian Engel 0228/703-2150 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />
adrian.engel@...<br />
Weinbau,<br />
Virustestung von Obstgehölzen,<br />
Bienenschutz, GEP-Anerkennung<br />
Ralf Jung<br />
ralf.jung@...<br />
Wiebke Kretschmann<br />
wiebke.kretschmann@<br />
Ulrike Lexis<br />
ulrike.lexis@...<br />
Isabel Rövekamp-<br />
Stroop<br />
isabel.roevekamp@...<br />
0228/703-2152 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />
Amtliche Mittelprüfung,<br />
Klein- und Hobbygärtner-Beratung<br />
0228/703-2151<br />
Viruskontrolle, Virustestung und Zertifizierung von<br />
Obstgehölzen, Einsatz computergestützter<br />
Expertenmodelle (z.B. Feuerbrand und Schorf),<br />
Validierung von Wetterdaten für Prognosen<br />
0228/703-2151 Viruskontrolle, Virustestung und Zertifizierung von<br />
Obstgehölzen, Einsatz computergestützter<br />
Expertenmodelle (z.B. Feuerbrand und Schorf),<br />
Validierung von Wetterdaten für Prognosen<br />
0251/2376-651 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />
Amtliche Mittelprüfung,<br />
Klein- und Hobbygärtner-Beratung,<br />
phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen,<br />
Exporten sowie für den Handel im<br />
EU-Binnenmarkt<br />
Pflanzenschutz im öffentlichen Grün sowie in Haus- und Kleingarten<br />
Dr. Marianne Klug<br />
marianne.klug@...<br />
0251/2376-657 Spezialberatung im öffentlichen Grün sowie in<br />
Haus- und Kleingärten;<br />
Bereitstellung von Hinweisen für Fernsehen, Funk,<br />
Presse, Industrie
- 10 -<br />
1.3 Anbaustatistik in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
1.3.1 Aufteilung der Ackerfläche in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
Nutzung der Anbaufläche (ha)<br />
Landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />
Waldfläche<br />
Ackerland<br />
Getreide (61% der AF)<br />
Weizen (23-32 % je Landesteil)<br />
Triticale<br />
Roggen<br />
Wintergerste<br />
Hafer<br />
Sommergerste<br />
Mais<br />
Hackfrüchte<br />
Kartoffeln<br />
Zuckerrüben<br />
1 679 435<br />
870 727<br />
1 065 416<br />
555 362<br />
291 338<br />
59 631<br />
15 724<br />
166 043<br />
11 897<br />
9 598<br />
209 657<br />
86 995<br />
31 580<br />
53 319<br />
Handelsgewächse 71 442<br />
Raps, Rübsen 68 876<br />
Hülsenfrüchte 4 502<br />
Futterpflanzen 182 990<br />
Silomais 159 339<br />
Gartengewächse 27 585<br />
Gemüse unter Glas ( Tomaten, Gurken, Salate) 219<br />
Freilandgemüse (30 % Vertragsanbau) 16 910<br />
Spargel (3409), Spinat (1602) 5 011<br />
Möhren, Karotten 1 972<br />
Kohl gesamt (923 Blumenkohl) 5 163<br />
Bohnen gesamt 1 769<br />
Erdbeeren 2 967<br />
Zierpflanzen unter Glas 898<br />
Zierpflanzen im Freiland 2 355<br />
Obstanlagen 6 932<br />
Baumschulen 3 870<br />
Rebland 19<br />
Weihnachtsbaumkulturen, Pappelanlagen, Korbweiden 4 471<br />
Dauergrünland 424 252<br />
1)<br />
1)<br />
1)<br />
2)<br />
2)<br />
2)<br />
2)<br />
2)<br />
1)<br />
1)<br />
1)<br />
1)<br />
3)<br />
3)
- 11 -<br />
1.3.2 Anzahl der Betriebe in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe - nach betriebs-<br />
wirtschaftlicher Ausrichtung (landwirtschaftliche Systematik)<br />
47 511 3)<br />
Ackerbau 10 344 3)<br />
Gartenbau (mit Dauerkulturbetrieben) 3 337 3)<br />
Dauerkulturen 520<br />
Futterbau 19 281 3)<br />
Veredlung 3 501 3)<br />
Pflanzenbau-Verbund 887 3)<br />
Viehhaltungs-Verbund 2 926 3)<br />
Pflanzenbau-Viehhaltungs-Verbund 7 235 3)<br />
Statistische Kennzahl aus LDS 2005; zum Vergleich Anzahl Betriebe mit gartenbaulichen Sparten<br />
Gemüsebau 1 768 1)<br />
Quelle:<br />
Obstbau 965 1)<br />
Baumschule 714 1)<br />
Zierpflanzenbau 2 291 1)<br />
1) Gartenbauerhebung in NRW 2005, LDS<br />
2) Gemüseanbauerhebung 2008, LDS<br />
3) LDS NRW<br />
Flächennutzung in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> auf Regierungsbezirksebene<br />
(Prof. Dr. B. Böhmer)
- 12 -<br />
2 Pflanzenschäden und Schadursachen<br />
2.1 Witterungsverlauf <strong>2011</strong><br />
Durchschnittstemperatur und Niederschläge<br />
Bonn/Köln<br />
Münster-Greven<br />
<strong>2011</strong> Niederschlags-Ereignisse (grün) und Abweichungen der Tages-Temperaturen<br />
(blau kälter, rot wärmer) vom Mittel ab 1994,<br />
gemessen an den DWD-Stationen Köln/Bonn (oben) und Münster-Greven (unten)
- 13 -<br />
Der Witterungsverlauf der Vegetationsperiode 2010/<strong>2011</strong> war geprägt von sehr<br />
unterschiedlichen Witterungsperioden, die aus ackerbaulicher Sicht, insbesondere im<br />
Hinblick auf Getreide, sehr ungünstige Konstellationen aufwiesen. Dem langen kalten<br />
Winter folgte ein trocken-warmes Frühjahr. Der Sommer mit erstem Regen Anfang<br />
Juni und wenigen Trockenphasen wurde vom verregneten August abgeschlossen.<br />
Hiervon profitierten der Mais und die Zuckerrüben, letztere lieferten eine<br />
Rekordernte. Nach einem kurzen Herbst begann dann Ende November der nächste<br />
Winter.<br />
Die Jahresmitteltemperatur (Münster-Greven 10,6 °C, Köln-Bonn 11,3 °C) lag wie<br />
2007 auf hohem Niveau und deutlich wärmer als 2010.<br />
Die Niederschläge lagen in Münster-Greven mit 550 mm fast 200 mm niedriger als<br />
im Vorjahr (734 mm), in Köln-Bonn mit 747 mm ebenfalls niedriger als 2010<br />
(815 mm).<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden lediglich drei (Bonn) bzw. sechs (Münster) Eistage ermittelt, an<br />
denen die Temperaturen den Gefrierpunkt nicht überschritten. Sommertage mit<br />
Temperaturen über 25 °C waren in Bonn 41 Mal und in Münster 30 Mal zu<br />
verzeichnen.<br />
Siebengebirge im Dezember 2010<br />
2.2 Ackerbau<br />
vernässter Acker nach der Schneeschmelze<br />
(Dr. A. Dissemond)<br />
Der Herbst 2010 begann im September es etwas kühler und feuchter als im Vorjahr<br />
mit gut verteilten Niederschlägen, die oft 5-10 mm erreichten. Im August war<br />
aufgrund der Niederschläge vielfach nicht an die Rapsausaat zu denken, erst im<br />
September herrschte geeignete Witterung. Dementsprechend litten früher gesäte<br />
Bestände insbesondere auf gepflügten, schluffigen Standorten unter<br />
Verschlämmungen und Auflaufproblemen, zudem war mit Schäden durch die im<br />
Vorauflauf eingesetzten Herbizide zu rechnen. Aufgrund der vorangegangenen<br />
Feuchte musste unbedingt auf Schnecken geachtet werden. Diese förderte auch den<br />
Befall der auflaufenden Rapspflanzen mit Phoma. Vereinzelt starben sehr früh<br />
infizierte Pflanzen unter Rotfärbung ab. Insgesamt hatten sich die meisten<br />
Rapsbestände vor Winter doch noch ordentlich entwickelt.
Winterraps Ende September 2010<br />
- 14 -<br />
Wintergerste Ende September 2010<br />
Die Maisabreife verzögerte sich bis in den recht trockenen Oktober, dann konnten<br />
die meisten Bestände aber zügig geerntet werden. Auf den besseren,<br />
wasserführenden Standorten konnten Trockenmassenerträge wie im Vorjahr<br />
realisiert werden, dabei fielen jedoch die Energie- und Stärkeerträge etwas ab.<br />
Die Aussaat des Wintergetreides war in der Regel problemlos möglich, denn ab<br />
September bis in den November ließen sich passende Witterungsabschnitte finden.<br />
Im Winter 2010/<strong>2011</strong> war ein kontinuierlicher Temperaturrückgang zu verzeichnen.<br />
„Der Winter schickt seine Vorboten“ lautete am 18. Oktober 2010 die Schlagzeile,<br />
denn Mitte Oktober trat erster Nachtfrost auf, danach blieben die Temperaturen auf<br />
niedrigem Niveau. Ab Ende November herrschte weitgehend Vegetationsruhe, denn<br />
dann bestimmten winterliche Bedingungen mit häufigen Schneefällen bis über den<br />
Jahreswechsel das Geschehen. Diese winterlichen Verhältnisse erforderten die<br />
Abdeckung der Zuckerrübenmieten am Feldrand, um sie vor Frostschäden zu<br />
schützen. Zudem konnten einige Rübenbestände nicht rechtzeitig geerntet werden.<br />
Im Dezember lagen die Temperaturen an mehreren Tage unter -10 °C, dabei wurde<br />
tagsüber die Frostgrenze nicht überschritten (insgesamt 13 Eistage). Auch in der<br />
ersten Januarwoche war häufig Frost zu verzeichnen, allerdings wurden auch an<br />
einigen Tagen frühlingshafte Temperaturen gemessen. Mit der darauf folgenden<br />
Schneeschmelze traten dann größere Schäden durch Feldmäuse auf dem Grünland<br />
zu Tage. Die Mäuse hatten sich unter der schützenden Schneedecke ungehindert<br />
vermehrt. Während auf dem Ackerland hauptsächlich Feldmäuse auftreten, so<br />
kamen auf dem Grünland zusätzlich Schermäuse dazu, die bei stärkerem Auftreten<br />
bis zu Totalausfällen der Grünlandnarbe führen.<br />
Winterraps, Wintergerste und früh, bis zum Schneeeinbruch Anfang Dezember,<br />
gesäter Winterweizen präsentierten sich Mitte Februar sehr gut. Das neue Wachstum<br />
hatte da schon begonnen. Die schützende und geschlossene Schneedecke hatte in<br />
diesen Kulturen die Auswinterung verhindert. Bis Ende Januar gesäter Winterweizen<br />
befand sich im Auflaufen. Wo noch keine Einsaat erfolgt war, konnte auf<br />
Sommerweizen, Hafer oder Ackerbohnen umgeschwenkt werden.<br />
Senf- und Oelrettichzwischenfrüchte auf Mulchsaatflächen waren erfroren. Da die<br />
Zwischenfruchtbestände weit zusammengebrochen waren und sehr erdnah lagen,<br />
war ein Häckseln in vielen Fällen nicht möglich. Da dies bei der Aussaat zu<br />
Verstopfungsproblemen an Sägeräten führen kann, war ein flacher Einsatz von
- 15 -<br />
Scheibeneggen zur Zerschneidung und Einmischung der Restpflanzen erforderlich,<br />
konnte aber nur bei abgetrockneten Flächen erfolgen.<br />
Die meisten Winterrapsbestände hatten den Winter gut überstanden, aber die<br />
Kahlfröste Ende Januar und Mitte Februar ließen etliche Bestände in den östlichen<br />
Landesteilen deutlich „zurückgehen“. Bis März waren dann Umbrüche und Aufgabe<br />
von Praxis- und Versuchsflächen nicht selten.<br />
Rapsbestand in Kerpen-Buir Ende März <strong>2011</strong><br />
Rapsbestand in Bielefeld Ende März <strong>2011</strong><br />
Erste einzelne Kohltriebrüssler im Winterraps hatte der Pflanzenschutzdienst am<br />
22. Februar bis 01. März <strong>2011</strong> in den Gelbschalen in der Voreifel und im Raum<br />
Krefeld gefunden.<br />
Mitte März waren in der Gerste weitverbreitet Symptome des Gelbmosaikvirus-Typ 2<br />
in nicht resistenten Sorten zu beobachten. Neben Virus-Typ 2 waren in<br />
verschiedenen Sorten auch Frostschäden zu beobachten. Oft waren nur kleine<br />
Teilflächen oder einzelne Pflanzen betroffen, vornehmlich auf sehr feuchten Stellen,<br />
wo das Wasser zusätzlich zur Schwächung beigetragen hat. Die Symptome sind<br />
schnell mit Manganmangel zu verwechseln. Frostgeschädigte Pflanzen zeigen noch<br />
festsitzende Wurzeln und treiben eventuell wieder aus. Mangangeschädigte Gerste<br />
hat kaum Wurzeln und lässt sich leicht aus dem Boden ziehen.<br />
Der Weizen war nach den leichten Niederschlägen wiederergrünt. Auf sehr<br />
schweren Böden waren vielfach die Pflanzen hoch gefroren. Nachdem der Boden<br />
ausreichend abgetrocknet ist, konnte Anwalzen wieder Bodenschluss herstellen.<br />
Winterweizen März <strong>2011</strong><br />
Wintergerste März <strong>2011</strong>
- 16 -<br />
Nachdem Bodenzustand und Witterung eine Aussaat zuließen, wurden Ende März<br />
die ersten Zuckerrüben gelegt. Zwei bis drei Wochen vor dem sonst üblichen<br />
Aussaattermin konnte in den nordrhein-westfälischen Anbaugebieten die<br />
Zuckerrübensaat begonnen und auch schon weitgehend abgeschlossen werden.<br />
Insgesamt herrschten trotz des frühen Termins durchweg gute bis sehr gute<br />
Saatbedingungen. Nach den, wenn auch teilweise nur geringen Regenfällen kamen<br />
die Rüben, aber auch das Unkraut, bei den hohen Temperaturen schnell zur<br />
Keimung.<br />
Gegen Ende März war vielfach Regen schon nötig. Das strahlungsreiche Wetter<br />
sorgte für stabiles Wachstum. Unterschiede in Bewurzelung und Konstitution der<br />
Pflanzen wurden nun allerdings auch sehr deutlich. Durch Nässe und Frost<br />
vorgeschädigte Getreidepflanzen fielen unter diesen Bedingungen noch aus. Der<br />
Zuflug von Rapsschädlingen wurde durch die kalte Witterungsphase unterbrochen,<br />
nahm aber bei Erwärmung wieder zu.<br />
Auf Flächen im Kreis Höxter und im<br />
südlichen Rheinland (in exponierten<br />
Lagen der Rheinschiene,<br />
Vorgebirge) wurden die<br />
Schadschwellen für Rüssler in<br />
Winterraps bereits Mitte März<br />
überschritten, so dass<br />
Behandlungen erforderlich waren.<br />
Die weiterhin trockene Frühjahrswitterung im April war nicht günstig für Phoma. In<br />
vielen Beständen war auch die Sicherung der Standfestigkeit zu vernachlässigen, so<br />
dass der Einsatz von Fungiziden wenig wirtschaftlich war. Die Wetterprognose<br />
versprach auch über die nächsten zwei Wochen wenig Regen. Während der Raps in<br />
Höhenlagen Mitte April nur verhalten in die Höhe wuchs, standen Rapsschläge in<br />
den wärmeren Lagen des Rheinlandes schon in der Blüte. Viele Bestände waren<br />
allerdings wenig verzweigt. Mit den Niederschlägen wuchsen Nebentriebe nach, so<br />
dass der Raps dann doch länger blühte. Auf den guten Standorten waren vermehrt<br />
Apothezien von Sclerotinia vorhanden.<br />
Die meisten Rüben liefen gut auf. Gleichzeitig kamen aber auch die ersten Unkräuter<br />
mit ihren Keimblättern aus dem Boden. Auf Grund der fast sommerlich warmen<br />
Witterung lief auch das Bingelkraut zeitgleich mit den Rüben auf. Fehlende<br />
Niederschläge sorgten dafür, dass die Wirkung der Bodenherbizide in Zuckerrüben<br />
deutlich geringer ausfiel. Da die Unkräuter durch die trockene Witterung eine starke<br />
Wachsschicht gebildet hatten, war die Zugabe eines Additivs (z.B. bei Öl 0,5-1,0 l/ha)<br />
angebracht. Zudem verbesserte die Behandlung in den frühen Morgenstunden bei<br />
Tau die Wirksamkeit. Weil es weiter trocken blieb, war ein Verschieben der<br />
Unkrautbekämpfung nicht ratsam. Im Nachhinein wurde klar, dass der 1. NAK die<br />
größte Bedeutung beizumessen war. Wurde damit sehr gut aufgeräumt und mit<br />
Bodenwirkstoffen nicht gespart, war damit die Basis für die nachfolgenden
- 17 -<br />
Behandlungen geschaffen. Weiterhin musste auf optimale Applikationstechnik zur<br />
Benetzung und möglichst hohe Wasseraufwandmengen Wert gelegt werden.<br />
Am Niederrhein wurde auf etlichen Rübenflächen massiver Befall mit Tipula, der<br />
Larve der Sumpfschnake bzw. Kohlschnake, beobachtet. Betroffen waren nicht nur<br />
Mulchsaatflächen, sondern auch spät gepflügte Parzellen, auf denen im Herbst die<br />
Eiablage der Schnaken erfolgen konnte. Einzelne Flächen mussten umgebrochen<br />
werden.<br />
Puppenhülle und Adulte<br />
(Foto: F. Herfarth)<br />
Tipulalarve im Größenvergleich<br />
(Foto: A. Gehlen)<br />
Angefressene Rübenkeimblätter<br />
(Foto: H. Fechner)<br />
Die ca. ein bis zwei cm großen, dunklen Larven fressen zunächst am Hypokotyl des<br />
Keimlings, so dass die Bestände sehr lückig auflaufen. In der Nacht kommen die<br />
Larven an die Bodenoberfläche und fressen auch oberirdisch an den Keim- und<br />
Laubblättern der Zuckerrüben. Befallsfördernd wirken humose Böden,<br />
Grünlandumbruch, Ackergras als Vorfrucht, Zwischenfrüchte, Mulchsaaten, große<br />
Mengen organischer Dünger sowie feuchter Boden. Erfolgversprechende<br />
Bekämpfungsansätze gibt es bisher nicht. Wirksame Insektizide sind zurzeit nicht<br />
zugelassen, allerdings ist eine chemische Bekämpfung der Larven im Boden selbst<br />
bei hohen Wasseraufwandmengen kaum möglich.<br />
Bereits Anfang April kam der erste Mais unter trockenen, wenn auch kühlen<br />
Bedingungen in die Erde. Die Bodentemperaturen reichten für einen zügigen<br />
Feldaufgang aber nicht immer aus. Der Auflauf und die Jugendentwicklung<br />
verzögerten sich aufgrund nachfolgender Kälte und Trockenheit. Wenn noch<br />
Spätfröste dazu kamen, waren auch Pflanzenausfälle möglich. Die meisten<br />
Kartoffelsorten wurden ab April in trockenen Boden gepflanzt,<br />
Im Rheinland, im westlichen Münsterland und im südwestlichen Teil von <strong>Westfalen</strong><br />
wurde in einigen Weizenbeständen Mehltau gefunden. Hier waren bereits am 13.<br />
und 14. März optimale Infektionsbedingungen gegeben. In Triticale war auf Gelbrost<br />
zu achten.
Winterweizen mit Mehltau Ende März <strong>2011</strong><br />
- 18 -<br />
Gelbrostnest in Triticale <strong>2011</strong><br />
Auf verschiedenen Winterweizenflächen war das Schadsymptom der Brachfliege zu<br />
finden. Der abgestorbene Trieb lässt sich leicht herausziehen. Streift man diesen<br />
Trieb von oben nach unten zwischen zwei Fingernägel, wird die Made der<br />
Brachfliege herausgedrückt. In der Regel lohnten sich in gut bestocktem Weizen<br />
keine Gegenmaßnahmen mehr. In typischen Befallslagen kann eine Beizung des<br />
Weizens vor der Aussaat sinnvoll sein.<br />
Winterweizen mit Brachfliegensymptom<br />
Made der Brachfliege<br />
Durch die sehr warme Witterung über Ostern kam die Gerste voran, im Sauerland<br />
wurde EC 31/32 erreicht, in warmen Lagen des Rheinlands standen Gerste und<br />
Roggen kurz vor dem Ährenschieben. Die warme sonnige Witterung mit mäßiger<br />
Taubildung führte zu einer Braunrostverbreitung. Grundsätzlich war im normalen<br />
Weizen noch keine Eile geboten, auch nicht gegen Braunrost. Nur wo Mehltau zu<br />
zusätzlichem Stress führte, waren gezielte Behandlungen angeraten. Erster<br />
Gelbrostbefall wurde vom Niederrhein und aus dem Rhein-Sieg-Kreis gemeldet.
Weißer Gänsefuß und Bingelkraut<br />
- 19 -<br />
Waren noch durchgegangene Unkräuter<br />
in Zuckerrüben zu bekämpfen, musste<br />
bei der vorherrschenden trockenen<br />
Witterung sehr auf Blattaktivität geachtet<br />
werden, auch wenn die bisher<br />
erforderlichen Herbizidmengen der Rübe<br />
schon zugesetzt hatten. Besonders<br />
Weißer Gänsefuß (Melde) und<br />
Bingelkraut bereiteten<br />
Bekämpfungsprobleme.<br />
Anfang Mai litt der Raps gebietsweise stark unter den Witterungsverhältnissen.<br />
Auffällig waren schwach blühende Bestände. Bei näherer Betrachtung zeigte sich,<br />
dass Knospenanlagen vor der Blüte abgestorben und dann abgefallen waren.<br />
Knospenfall im April <strong>2011</strong><br />
(Foto: G. Klingenhagen)<br />
Auch die Knospenanlagen in den<br />
Nebentrieben waren weiß bis hellgelb<br />
verfärbt und teils schon abgestorben.<br />
Da über viele Pflanzen und auch<br />
Schläge eine bestimme Etage ohne<br />
Schotenansatz geblieben war, wurden<br />
Nachtfröste und witterungsbedingter<br />
Stress ursächlich für den<br />
Knospenabwurf vermutet.<br />
Symptomatisch für den<br />
witterungsbedingten Knospenverlust<br />
waren die gleichmäßig kurzen<br />
Schotenstängel am Haupttrieb. Sind die<br />
Stängel- bzw. Schotenansätze dagegen<br />
unregelmäßig, ist der Schaden auf<br />
Rapglanzkäfer zurückzuführen.<br />
Da Herbizidbehandlungen in Mais erst erfolgen sollten, wenn die Nachttemperaturen<br />
über 8 °C liegen, war es nicht einfach, entsprechende Termine zu finden. Nach den<br />
Niederschlägen Ende April waren kurzfristig optimale Bedingungen für erste<br />
Herbizidbehandlungen gegeben, die teils auch genutzt wurden. In der folgenden<br />
wieder trockenen und kalten Phase war es kaum möglich, eine nachhaltige Wirkung<br />
zu erreichen. Erst mit Erwärmung Mitte Mai ergaben sich bessere<br />
Wachstumsbedingungen.<br />
Der Frosteinbruch Anfang Mai verursachte auch an den aufgelaufenen Kartoffeln<br />
zum Teil sehr starke Schäden. Besonders sehr weite Bestände auf leichten,<br />
freiliegenden Flächen waren stärker betroffen. Wenige Tage später bildeten sich<br />
daraus Vergilbungen, Verbräunungen und Nekrosen. Diese Schadsymptome wurden<br />
manchmal mit Krautfäule oder Alternaria verwechselt.
- 20 -<br />
Schadsymptome nicht verwechseln! (Fotos: M. Benker)<br />
Frostschaden<br />
Krautfäule<br />
Frostschaden<br />
Alternaria<br />
Die strahlungsreiche Witterung im April hatte zu einer guten Stabilität der<br />
Getreidebestände geführt. Pilzkrankheiten kamen auch im Mai nicht zum Zuge und<br />
unter den kühlen Bedingungen ging das weitere Wachstum langsam vonstatten. In<br />
günstigen Lagen begann die Koloniebildung der Blattläuse. Auch Getreidehähnchen<br />
wurden vermehrt gefunden. Ende Mai begannen die Weizenbestände mit dem<br />
Ährenschieben (EC 51) und damit auch der Blüte. Der Weizen war vergleichsweise<br />
immer noch sehr gesund.<br />
Bei Pflanzenkontrollen wurden Erbsenblattläuse gefunden. Sie sitzt hautsächlich an<br />
den Triebspitzen und können sich explosionsartig vermehren. Auch in den<br />
Ackerbohnen fand die Koloniebildung der Schwarzen Bohnenläuse statt. In einigen<br />
Beständen wurden Kartoffelkäfer und erste Eigelege gefunden. In unseren<br />
Stängeldepots bildeten sich die ersten Maiszünslerpuppen.<br />
In Kartoffeln bewegte sich der Krautfäuleinfektionsdruck durch die warme und<br />
trockene Witterung bis Mitte Juni auf niedrigem Niveau. Zwar wurden schon erste<br />
Krautfäulesymptome gefunden, aber erst durch die unbeständigen Witterung Ende<br />
Juli und August entwickelte sich Krautfäule, die aber gut bekämpfbar blieb.
typischer Regenverlauf Mai <strong>2011</strong><br />
- 21 -<br />
in Kartoffeln blieb der Krautfäuledruck im Mai gering<br />
Mittlerweile war es im gesamten Land deutlich zu trocken, so dass die Meldungen zu<br />
Trockenstress und Wassermangel zunahmen, bis dann endlich der erste<br />
nennenswerte Regen seit drei Monaten fiel. Der Sommer wurde anschließend<br />
feuchter und kühler. Bis dahin brachten aber die ersten beiden Grünlandschnitte<br />
katastrophal schlechte Erträge.<br />
am 31.05.<strong>2011</strong> kam der erste Regen<br />
der Krautfäuledruck stieg im Juni an<br />
Durch die warmen Temperaturen und die Niederschläge im Juni trat in vielen frühen<br />
Kartoffelbeständen vermehrt Schwarzbeinigkeit auf. Daraus ergaben sich zum Teil<br />
massive Probleme bei der Lagerung. In ersten Kartoffelsorten wurden stippige<br />
Knollen gefunden. Diese viröse Eisenfleckigkeit (Tobacco Rattle Virus) wurde durch<br />
im Boden freilebenden Nematoden (Trichodorus) übertragen.<br />
Der Maiszünsler kam Anfang Juni bereits gut voran. Puppen waren in verbliebenen<br />
Stoppelresten zu finden und erste Falter gingen bald in die Falle. Erfahrungsgemäß<br />
war es aber möglich, diese ersten Tiere außer Acht zu lassen und zum Hauptzuflug<br />
eine Behandlung durchzuführen. Die feucht kühle Witterung Mitte Juni behagt dann
- 22 -<br />
den Maiszünslern offensichtlich nicht. Der Neuzuflug war für Tage praktisch zum<br />
Erliegen gekommen. Auch die Larven in den um die Monatswende Mai/Juni<br />
abgesetzten Eigelegen entwickelten sich schlecht. Erst mit den sommerlichen<br />
Temperaturen Ende Juni war stärkerer Zuflug von Maiszünslern zu beobachten.<br />
Somit lag ein optimaler Bekämpfungstermin eher um den 10. Juli.<br />
Der Maiszünsler hat sich seit 1990 bis an den südlichen Rand des Niederrheins<br />
verbreitet (siehe Karte mit bisherigen Fundstellen und neuem Auftreten in <strong>2011</strong>),<br />
stärkerer Befall (über 10 % bef. Pflanzen) tritt in der Zülpicher Börde und der Voreifel<br />
auf.<br />
Ausbreitung des Maiszünslers <strong>2011</strong><br />
Mittlerweile ist der Befall auch im<br />
Bergischen und Oberbergischen<br />
Land verbreitet und dehnt sich<br />
langsam nach Nordosten aus.<br />
Der Befall hat sich bis 2010 in<br />
<strong>Westfalen</strong> deutlich ausgebreitet,<br />
in <strong>2011</strong> stagnierte die<br />
Ausbreitung etwas. Die<br />
betroffenen Felder in <strong>Westfalen</strong>-<br />
Lippe zeigen regional<br />
zunehmende Befallstärken, dabei<br />
sind 50-60 % befallene Pflanzen<br />
in den seit 2008 bekannten<br />
Gebieten keine Seltenheit mehr.<br />
In den Ausbreitungsgebieten lag<br />
die Anzahl Pflanzen mit Larven<br />
unter 1-5 %, nur in Einzelfällen<br />
darüber.<br />
Nach den Niederschlägen und der schwül-warmen Witterung ab Mitte Juli traten<br />
pilzliche Blattflecken in Zuckerrüben verbreitet auf, allerdings nahmen Cercospora<br />
und Mehltau meist nur verhalten zu. Mitte August war dann jedoch verstärkt Rost zu<br />
beobachten, bei den anfälligen Sorten blieb Mehltau die dominierende Krankheit. Mit<br />
dem einsetzenden Reifeprozess der Rüben war auf fast allen Schlägen Mehltau und<br />
vor allem Rost zu finden.<br />
links Ditylenchus, rechts Rhizoctonia<br />
Der Befall mit Rhizoctonia solani<br />
trat <strong>2011</strong> wiederum nesterweise<br />
auf. Auffällig war neben der<br />
Fäule ein starkes horizontale<br />
Aufplatzen der Rübenkörper.<br />
Bei Ditylenchus dipsaci hatte die<br />
Frühjahrstrockenheit die<br />
Massenvermehrung der<br />
Nematoden gehemmt, so dass<br />
die Symptome im August nur<br />
schwer zu erkennen waren. Noch<br />
intakte Leitbündel ließen den<br />
Blattapparat der Rübe und damit<br />
den Bestand oft noch gesund<br />
erscheinen.
- 23 -<br />
Bei intensiven Kontrollen fand man aber auf den bekannten Befallsflächen<br />
Rübenkörper mit weißem Luftgewebe unterhalb des Blattansatzes. Im weiteren<br />
Krankheitsverlauf löst sich das Abschlussgewebe auf und es kommt zu einer<br />
Nassfäule im Kopfbereich der Rübe.<br />
Besonders in der Köln-Aachener-Bucht wurde erst ab August in vielen<br />
Rübenbeständen Bormangel als Herz- und Trockenfäule auch auf bisher<br />
problemfreien Parzellen entdeckt. Ursache war die Frühjahrstrockenheit. Bis auf<br />
wenige Ausnahmen wird der Mangel nicht durch zu wenig Bor im Boden ausgelöst,<br />
sondern durch seine Festlegung im Boden bei Trockenheit.<br />
zur Ernte kann zusätzlich eine Flankenfäule<br />
durch Bormangel auftreten<br />
am aufgeschnittenen Rübenkörper zeigt das ganze<br />
Ausmaß der Herz- und Trockenfäule<br />
Auf Flächen mit hohen pH-Werten verstärkt sich dieser Vorgang noch. Dabei zeigt<br />
Bormangel nicht nur die klassische Herz- und Trockenfäule. Zuerst tritt eine<br />
frühzeitige Alterung aktiver Blätter auf. Sie hellen dabei auf und zeigen Nekrosen, die<br />
an den Blatträndern beginnen. Fast gleichzeitig zeigen sich auf der Innenseite der<br />
Blattstiele Verbräunungen und Querrisse. Weiterhin stellen die Herzblätter der Rübe<br />
ihr Wachstum ein und sterben ab und die typische Fäule beginnt. Die Fäule dringt<br />
dabei tief in den Rübenkopf hinein. Bei fortschreitendem Mangel ist zusätzlich eine<br />
stärke Flankenfäule an den Rübenkörpern zu beobachten, die oft mit starker<br />
Schimmelbildung verbunden ist. Letztlich fault die ganze Pflanze und stirbt ab.<br />
Schadbild der Rübenmotte<br />
Fraßgänge im Blattstiel mit Raupe<br />
Im Zuge der Ernte wurden wiederum Schäden durch die Rübenmotte sichtbar.<br />
Während sich der Befall 2010 noch auf das Kreisgebiet Euskirchen mit Schwerpunkt<br />
Weilerswist/Zülpich beschränkte, lagen in diesem Jahr Befallsmeldungen aus dem<br />
gesamten südlichen Rheinland vor.
Rotfäule (Rhizoctonia violacea)<br />
- 24 -<br />
Eine seltene Besonderheit war das<br />
diesjährige Auftreten von Rhizoctonia<br />
violacea, einem Pilz, der oberflächliche<br />
Fäulen mit rötlicher Färbung am<br />
Rübenkörper verursacht. Die Rotfäule ist<br />
im Rübenbestand nur schwer zu erkennen,<br />
da Welkesymptome an den Blättern, wenn<br />
überhaupt, erst sehr spät auftreten. Die<br />
Fäule dringt zunächst nur flach in die Rübe<br />
ein, kann später aber durch sekundäre<br />
Fäulniserreger den gesamten Rübenkörper<br />
erfassen. Solange die Fäulnis nur an der<br />
Rübenoberfläche bleibt, sinkt der<br />
Rübenertrag nur wenig. Dagegen nehmen<br />
der Zuckergehalt und die Amino-N-Werte<br />
deutlich ab. Sortenunterschiede sind im<br />
Gegensatz zu Rhizoctinia solani, der<br />
Späten Rübenfäule, bislang nicht bekannt,<br />
Die Getreideernte war „nichts für schwache Nerven“, da die Haupterntezeit verregnet<br />
war. Sie konnte nicht begeistern, insgesamt fiel sie aber noch besser als zeitweise<br />
befürchtet aus und erreichte das Vorjahresniveau. Das lag allerdings auch schon fast<br />
4 % niedriger als der Schnitt von 2005-2010. Auffällig waren die boden- und<br />
witterungsbedingten großen Schwankungen zwischen den Getreidearten, den<br />
Regionen und auch den einzelnen Flächen. Beim Weizen zeigte sich, dass die<br />
frühreifen Sorten anders als im Vorjahr eher unter den späten Niederschlägen<br />
gelitten hat als die spätreifen Sorten. Zur Risikostreuung ist es daher unbedingt<br />
erforderlich, Weizensorten aus den verschiedenen Sortimenten zu nutzen, anstatt<br />
alles auf eine Karte zu setzen. Am stärksten hatten die Sommergetreidearten unter<br />
dem trockenen Frühjahr gelitten, dementsprechend fielen die Erträge in der Praxis<br />
schwach aus, in den Versuchen wurden durchweg bessere Ergebnisse erzielt.<br />
Blattstielminierfliege im Rapsblatt<br />
flächendeckender Befall mit<br />
Helminthosporium turcicum (Foto: H. Hanhart)<br />
Im Herbst 2012 war beim Raps schon in Neuansaaten auf Mäusenester und<br />
Schnecken zu achten, der Besatz hatte in einigen Regionen deutlich zu genommen.<br />
Die feuchten Witterungsverhältnisse im August und auch in den ersten
- 25 -<br />
Septemberwochen begünstigten die Pseudothezienbildung (Fruchtkörper auf der<br />
alten Rapsstoppel) von Phoma und eine schnelle Reifung der Askosporen. Auf<br />
Einzelflächen vor allem in Ostwestfalen trat die Blattstielminierfliege auf. Der<br />
Fraßschaden ist an einem weißlich Fleck auf den Blättern zu erkennen. Meist bleibt<br />
der Schaden gering.<br />
Im Mais wurde Mitte September Befall mit Blattflecken (Helminthosporium turcicum)<br />
gefunden, allerdings mit stark unterschiedlicher Ausprägung auf den Einzelschlägen.<br />
Infektionswitterung um Ende August bei sehr warmer und feuchter Witterung hatte zu<br />
Anfangsbefall geführt. Die warme feuchte Witterung im September erlaubte dann<br />
neue Infektionen. Nur wenige Einzelschläge, oft Mais nach Mais, zeigen starken<br />
flächendeckenden Befall. Für die Maisabreife ergaben sich ab Mitte September bis<br />
Oktober günstige Bedingungen und sorgten sowohl in Silomais als auch in<br />
Körnermais für hohe Erträge, die bis zu 10 % über Vorjahresniveau lagen. Auch die<br />
Höhenlagen konnten gut mithalten, allerdings musste dort auf frühreife Sorten Wert<br />
gelegt werden, damit die Qualität stimmte. In anfälligen Sorten war Befall mit<br />
Stängelfäule zu beobachten, auch Blattflecken hatten sich in verschiedenen<br />
Beständen ausgebreitet.<br />
Erst Ende September waren gute Bedingungen für die Aussaat des Wintergetreides<br />
gegeben. Zu der Zeit zeigten einige Stoppelflächen deutlichen Befall der<br />
Ausfallgerste mit Gelbverzwergungsvirus und Netzflecken.<br />
Ausfallgerste mit gelbverfärbten Pflanzen Befallsnest des Gelbverzwergungungsvirus<br />
Gelbverzwergung und Netzflecken streifenförmig aufgehellte jüngste Blätter
- 26 -<br />
Die Ausfallgerste muss vor der Aussaat des neuen Getreides in der Nachbarschaft<br />
beseitigt werden, denn ansonsten übertragen infizierte Blattläuse das Virus auf die<br />
Neuansaaten. In wärmeren Lagen der Köln-Aachener Bucht bzw. am Niederrhein lag<br />
der Läusebesatz teils oberhalb der Bekämpfungsschwelle.<br />
Die warme Witterung im Oktober führte zu enormem Wachstum des Getreides.<br />
Frühsaaten entwickelten das neunte bis zehnte Blatt, Spätsaaten waren nun eher<br />
Normalsaaten und erreichten vielfach schon das 6-Blattstadium.<br />
Besonders auf dem Grünland, aber auch auf Ackerflächen, wurde zunehmendes<br />
Auftreten von Feld- und Schermäusen beobachtet. Das üppige Futterangebot<br />
begünstigte die Populationsentwicklung.<br />
Zuckerrüben auf hohem Ertragsniveau: Die frühe Saat mit hohen Feldaufgängen und<br />
einer zügigen Jugendentwicklung legten <strong>2011</strong> den Grundstein für die sehr gute<br />
Rübenernte mit fast 15 t/ha bereinigter Zuckerertrag. Neben hohen Erträgen und<br />
guten Zuckergehalten erreichten auch die Standardmelasseverluste erfreulich<br />
niedrige Werte (SMV um 1,2-1,3 %). Regional bremste die ausgeprägte Trockenheit<br />
den Ertragszuwachs. Bis in den Dezember konnten Ernte, Transport und<br />
Verarbeitung unter guten Bedingungen erfolgen.<br />
Am 21. Oktober <strong>2011</strong> trat erster Frost (Roleber bis -2,5 °C) auf und ließ den Winter<br />
2012 beginnen.<br />
Mit sinkenden Temperaturen nahm die Gefahr, dass die Bestände von Läusen<br />
beflogen werden, weiter ab. Der Schädlingsdruck in Winterraps blieb sehr gering.<br />
Am 29. November <strong>2011</strong> fiel der erste Schnee im Bergischen Land und Sauerland<br />
und sorgte für das „erste Winterweiß“, einen Monat später bedeckte auch leichter<br />
Schnee die Niederungslagen.<br />
Das neue Jahr begann so, wie das alte endete - ungewöhnlich mild, windig und nass.<br />
ausgewinterte Getreideflächen in Ostwestfalen im März 2012<br />
Erst im Februar 2012 traten über zwei Wochen eisige Temperaturen mit Kahlfrösten<br />
auf, die in Verbindung mit anschließenden kalten, trockenen Ostwinden für große<br />
Kulturschäden sorgten. Bis in den April hinein mussten noch Getreide-, zum Teil<br />
auch Rapsbestände umgebrochen werden.<br />
(Dr. A. Dissemond)
2.2.1 Getreide<br />
- 27 -<br />
Bedingt durch die überdurchschnittlich hohen Temperaturen im März und April<br />
blieben unter den gleichzeitig sehr trockenen Verhältnissen Pilzkrankheiten lange<br />
Zeit aus. Die Verhältnisse waren aber offensichtlich sehr günstig für Schädlinge. So<br />
war großräumig starkes Auftreten von Getreidehähnchen in allen Getreidearten zu<br />
beobachten. Auch für die Sattelmücke passte alles. Als typischer<br />
Fruchtfolgeschädling fand sich Befall allerdings nur dort wo mehrjährig Getreide nach<br />
Getreide angebaut worden ist. Hier war der Befall allerdings extrem. Teils so stark,<br />
dass die Bestände vorzeitig als Ganzpflanzensilage für Biogasanlagen geerntet<br />
werden mussten.<br />
Extremer Sattelmückenbefall Larven des Getreidehähnchens<br />
2.2.2 Kartoffeln<br />
(G. Klingenhagen)<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> mussten sich die Kartoffelanbauer in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wiederum<br />
großen Herausforderungen stellen. Nachdem zunächst ein frühes und<br />
trockenwarmes Frühjahr mit günstigen Bestellbedingungen ein zügiges Pflanzen<br />
erlaubte, woraufhin häufig mehr gepflanzt wurde als ursprünglich geplant war,<br />
bereitete die lange Trockenperiode von April bis Mai auf Betrieben ohne Beregnung<br />
massive Probleme. Aber auch auf Beregnungsflächen gab es Schwierigkeiten. Da in<br />
diesem Jahr das unterirdische Wachstum dem oberirdischen voraus eilte, wurde die<br />
frühere Knollenansatzphase oft nicht bemerkt und deswegen häufig zu spät<br />
beregnet. Als Folge davon wiesen die meisten unberegneten, aber auch viele zu spät<br />
beregnete Flächen einen schlechten Knollenansatz auf, wenige aber dicke Knollen<br />
wurden ausgebildet.<br />
Und … die Probleme zogen sich weiter durch das Jahr, Frost- und Hagelschäden,<br />
Herbizidschäden, frühe Alternaria, viele Blattläuse, Schwarzbeinigkeit, viröse<br />
Eisenfleckigkeit, Erntebeschädigungen, Übergrößen, hohe Stärkegehalte,<br />
Nassfäulen und eine frühzeitige Keimung haben das Kartoffeljahr <strong>2011</strong> nicht<br />
langweilig werden lassen.
- 28 -<br />
Unkräuter - Nachauflaufbehandlungen notwendig<br />
Auf Grund der Frühjahrstrockenheit erzielte die erste Herbizidbehandlung im<br />
Vorauflauf häufig schlechte Wirkungsgrade, da die Bodenherbizide auf Grund der<br />
fehlenden Bodenfeuchte keine ausreichende Wirkung erzielten, wodurch<br />
Nachauflaufbehandlungen notwendig wurden. Durch die schnelle<br />
Pflanzenentwicklung waren die Kartoffeln zum Zeitpunkt der zweiten Behandlung<br />
häufig schon zu weit. Außerdem wirkten, als endlich Niederschläge fielen, die<br />
Bodenherbizide teilsweise doch noch nach, so dass besonders empfindliche Sorten<br />
vermehrt Herbizidschäden aufwiesen. Auf etlichen Flächen war das Unkraut aber<br />
nicht beherrschbar, wodurch es zu Verunkrautung mit Melde, Nachtschatten,<br />
Knöterich u.a. kam.<br />
Frosteinbruch Anfang Mai<br />
Nach der zügigen Auflaufphase, die Anschlusssorten liefen schon Ende April/Anfang<br />
Mai auf, folgte in der Nacht vom 03./04. Mai ein Frosteinbruch, der zum Teil starke<br />
Schäden verursachte. Aus den Kreisen Borken, Warendorf, Heinsberg/Viersen und<br />
Kleve wurden Schäden von 10 bis 65 % gemeldet. Besonders sehr weite Bestände<br />
auf leichten, freiliegenden Flächen waren stärker betroffen. Wenige Tage später<br />
bildeten sich daraus Verbräunungen und Nekrosen. Während viele nicht so stark<br />
geschädigte Bestände die Frostschäden durch neues, vermehrtes Blattwachstum<br />
kompensierten, führten die stärkeren Schäden zu Ertragsverlusten. Entspannter war<br />
die Situation für die Landwirte, die gegen Frostschäden versichert waren und einen<br />
Schadensersatz erhielten.<br />
Frostschaden: Sorte Fresco,<br />
flächendeckender Schaden<br />
auf leichtem Sandstandort<br />
im Kreis Borken<br />
Frostschaden:<br />
Schadsymptome am Morgen<br />
danach<br />
Kartoffelkäfer und Blattläuse - Bienenschutz wichtig!<br />
Frostschaden:<br />
Symptomausprägung wenige<br />
Tage später (Fotos: Benker)<br />
Durch die warme Witterung wurden in einigen Beständen Kartoffelkäfer und erste<br />
Eigelege schon Mitte Mai gefunden. Eine zweite Generation Kartoffelkäfer folgte<br />
einige Wochen später. Anfang Juni traten in vielen Beständen zahlreiche Blattläuse<br />
auf. Bis Ende Juni setzten die Blattläuse den Kartoffelbeständen weiter zu. Zu<br />
diesem Zeitpunkt saßen diese vermehrt auf den unteren Blattetagen und wurden bei<br />
den Insektizidspritzungen häufig nicht ausreichend erfasst. Deswegen wiesen einige<br />
Bestände Honigtau auf, wodurch die Bekämpfung erschwert wurde. Ein weiteres<br />
Problem war vielerorts die unzureichende Unkrautbekämpfung. Bei Vorhandensein<br />
von blühenden Unkräutern dürfen ebenfalls keine bienengefährlichen Produkte
- 29 -<br />
ausgebracht werden. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> hat mehrfach<br />
auf die Problematik Honigtau, blühende Unkräuter und Bienenschutz hingewiesen.<br />
Leider kam es in der Region Aachen trotzdem zu Bienenschäden. Bienenschutz<br />
muss aber immer oberste Priorität haben!<br />
Durch die oft unzureichende Blattlausbekämpfung, die im Jahr <strong>2011</strong> unter<br />
erschwerten Bedingungen erfolgte, traten vermehrt Viruspflanzen in den Beständen<br />
auf. Erste Untersuchungen zeigen, dass im Jahr 2012 mit einer höheren<br />
Virusbelastung im Pflanzgut, besonders im Nachbau, zu rechnen ist.<br />
blühendes Unkraut in Kartoffeln<br />
Bienenschutzauflagen beachten!<br />
Früher und starker Alternariabefall<br />
Honigtaubildung unbedingt<br />
vermeiden! Blattlausbekämpfung<br />
konsequent durchführen!<br />
Honigtau ist nicht nur attraktiv<br />
für Bienen, Schwärzepilze<br />
können sich ansiedeln und zum<br />
Absterben der Kartoffelblätter<br />
führen (Fotos: Benker)<br />
Durch die schnelle Jugendentwicklung waren die Kartoffeln Ende April/Anfang Mai<br />
aufgelaufen. Die ersten Alternaria-Blattflecken wurden schon Ende Mai/Anfang Juni<br />
in den anfälligen Sorten (Markies, Agria) auf Versuchs- und Praxisflächen gefunden,<br />
wobei es sich zu diesem Zeitpunkt um die Alternaria-Sprühflecken (Labornachweis)<br />
handelte. Diese kleineren Sprühflecken wurden auf den noch grünen Blättern der<br />
unteren Blattetagen gefunden und der Erreger wanderte dann innerhalb von zehn<br />
Tagen von unten auf die oberen Blattetagen.<br />
Alternaria ist ein Schwächeparasit, der unter Stress deutlich zunimmt. Die<br />
trockenwarme Witterung der voran gegangenen Wochen hatte die Kartoffelpflanzen<br />
in zweierlei Hinsicht gestresst, zum einen durch das Wasserdefizit, zum anderen war<br />
durch die fehlenden Niederschläge die Nährstoffversorgung der Pflanzen<br />
beeinträchtigt, teilweise waren Mangelsymptome sichtbar. Zusätzlich förderten die<br />
Niederschläge nach der langen Trockenperiode die Ausbildung von Alternaria.<br />
Auf Grund dieses sehr frühen Befalls wurde für <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> der Einsatz von<br />
Mancozeb-haltigen Produkten im wöchentlichen Abstand, beginnend mit der ersten<br />
Krautfäulespritzung empfohlen.<br />
Die Firmenempfehlung die Spezialfungizide Ortiva und Signum sieben bis acht<br />
Wochen nach dem Auflauf erstmalig einzusetzen, passte in diesem Jahr für<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nicht. Dieser Einsatzzeitpunkt war bei einem so früh<br />
auftretenden Befall einfach zu spät. Dies spiegeln die Ergebnisse der<br />
kammereigenen Versuche an den Standorten in Buir, Waldniel und Borken, die
- 30 -<br />
Praxisbeobachtungen der Regionalberater sowie auch das Prognosemodell<br />
Weihenstephan wider. Schon Anfang Mai stieg der Infektionsdruck auf „mittel“<br />
(Abbildung: Alternariainfektionsdruck am Standort Nörvenich <strong>2011</strong> - Prognosemodell<br />
Weihenstephan). Ab diesem Zeitpunkt, etwa fünf Wochen nach Auflauf, hätten die<br />
ersten Fungizidspritzungen mit den Spezialfungiziden in den anfälligen Sorten<br />
erfolgen müssen.<br />
Wesentlich später, etwa Ende Juni/Anfang Juli, trat auf den Versuchsflächen<br />
Alternaria solani (Labornachweis), die Dürrfleckenkrankheit mit den großen<br />
nekrotischen Blattflecken auf den unteren, vergilbten Blättern auf.<br />
Alternaria alternata<br />
Sprühflecken<br />
Wetterstation NOERVENICH<br />
Stand der Berechnung: 17.09.<strong>2011</strong><br />
Alternaria solani<br />
(Fotos: Benker)<br />
Alternariainfektionsdruck am Standort Nörvenich <strong>2011</strong> - Prognosemodell Weihenstephan
Krautfäule verhalten und spät<br />
- 31 -<br />
Durch die lang anhaltende Trockenheit bewegte sich der Krautfäuledruck bis etwa<br />
Mitte Juni auf einem niedrigen Niveau (siehe Abbildung Phytophthora-<br />
Prognosemodell Weihenstephan, Standort Nörvenich <strong>2011</strong>). Die Niederschläge Ende<br />
Mai/Anfang Juni führten zu einem Anstieg des Infektionsdruck, der allerdings,<br />
bedingt durch den anschließend fehlenden Regen im Juli wieder abfiel. Erst durch<br />
die Niederschlagsereignisse Ende Juli und im August verbesserten sich die<br />
Bedingungen für die Krautfäule.<br />
Die Frühkartoffeln wiesen eine etwa zwei bis drei Wochen schnellere Entwicklung als<br />
in normalen Jahren auf. Deswegen wurden in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> die ersten<br />
Fungizidspritzungen teilweise schon Anfang Mai durchgeführt, da die Pflanzen zu<br />
diesem Zeitpunkt den Reihenschluss schon erreicht hatten.<br />
Ähnlich verhielt es sich bei den Anschlusssorten. Trotz des geringen Infektionsdrucks<br />
wurden die ersten Krautfäuleapplikationen Ende Mai/Anfang Juni bei Reihenschluss<br />
durchgeführt. Nur so konnte gewährleistet werden, dass auch die unteren<br />
Blattetagen einen ausreichenden Fungizidschutz erhielten. Bedingt durch das<br />
wechselhafte Wetter mit gelegentlichen Regenfällen und vereinzelten Gewittern<br />
wurden für die Start- und Folgespritzungen ab Mitte Juni systemische oder<br />
lokalsystemische Fungizide plus sporiziden Partner empfohlen.<br />
Die erste Krautfäule wurde Mitte Juni gefunden. In Warendorf traten in mehreren<br />
Frühkartoffelbeständen erste Symptome auf und im Kreis Borken war eine<br />
Beregnungsfläche großflächig befallen. Im Rheinland wurden Krautfäulesymptome<br />
aber erst etwa drei Wochen später gefunden. Die anschließende unbeständige<br />
Witterung ab Mitte Juli bot regional gute Bedingungen für die Krautfäule, bereitete<br />
den Landwirten aber keine unlösbaren Probleme.<br />
Wetterstation NOERVENICH<br />
Stand der Berechnung: 17.09.<strong>2011</strong><br />
Krautfäuleinfektionsdruck am Standort Nörvenich <strong>2011</strong> - Phytophthora-Prognosemodell Weihenstephan
Botrytis oft mit Krautfäule verwechselt<br />
- 32 -<br />
Aber nicht für alle braunen Blattflecken ist die Krautfäule verantwortlich. Durch das<br />
feucht-kühle Wetter trat Ende Juli/Anfang August vermehrt Grauschimmel (Botrytis)<br />
in den Beständen auf. Im Gegensatz zu den schokoladenbraunen, oft wässrigen<br />
Flecken der Krautfäule, zeichnet sich der Grauschimmel durch dunkelbraune,<br />
schwärzliche Flecken aus, die oft von der Blattspitze her beginnen und häufig von<br />
einem gelben Hof umgeben sind. Bei der Krautfäule ist dieser Hof hellgrün. Bei<br />
günstigen Bedingungen kann sich auf der Blattunterseite beim Grauschimmel ein<br />
dunkelgrauer Myzel-Rasen bilden, während bei der Krautfäule in den frühen<br />
Morgenstunden zwischen dem Übergang vom gesunden zum kranken Gewebe ein<br />
weißlicher Saum zu sehen ist.<br />
Gegen Botrytis ist kein Fungizid in Kartoffeln zugelassen. Allerdings spielt der<br />
Botrytis-Grauschimmel in Deutschland keine wirtschaftlich bedeutende Rolle und<br />
muss nicht chemisch bekämpft werden. Weiterhin haben die in einigen Krautfäule-<br />
und Alternariamittel enthaltenen Wirkstoffe Fluazinam, Azoxystrobin und<br />
Chlorthalonil eine Wirkung auf Grauschimmel.<br />
Krautfäule:<br />
Schokoladenbraune Flecken<br />
mit hellgrünem Hof<br />
Krautfäule:<br />
Weißer Myzel-Rasen auf der<br />
Blattunterseite<br />
Grauschimmel:<br />
Dunkelbraune bis schwärzliche<br />
Flecken mit gelbem Hof von der<br />
Blattspritze ausgehend<br />
Grauschimmel:<br />
Dunkelgrauer Myzel-Rasen auf<br />
der Blattunterseite<br />
(Fotos: Benker)
Früher Durch- und Zwiewuchs<br />
- 33 -<br />
Schon Anfang/Mitte Juni wurden erste Flächen mit Durch- und<br />
Zwiewuchssymptomen gemeldet. Besonders die Sorten Cilena, Bintje, Allians und<br />
Laura waren auffällig. Der Einsatz von ITCAN war zu diesem Zeitpunkt aber oft nicht<br />
empfehlenswert, da die Knollen noch nicht die ausreichende Größe erzielt hatten und<br />
Ertragsverluste wahrscheinlich waren. Durch den Wetterwechsel im Verlauf der<br />
weiteren Vegetation spielten Durch- und Zwiewuchs aber anschließend keine<br />
bedeutende Rolle mehr.<br />
Hagelschäden<br />
Mitte Juni schädigten lokal auftretende Hagelschauer die Kartoffelbestände teilweise<br />
massiv. Nach dem Hagelschlag regenerierte sich der Blattapparat zwar schnell<br />
wieder, indem aus den Blattachseln intakter Stängel neue Blätter austrieben, aber in<br />
dieser Regenerationsphase blieb das Knollenwachstum stehen, da die Pflanze all<br />
ihre Energie in den Blattaufbau steckte, Ertragsverluste waren zum Teil die Folge.<br />
Schwarzbeinigkeit und Nassfäule<br />
Hagelschaden , Foto: Benker<br />
Bedingt durch die feuchtwarme Witterung trat ab Ende Juni in vielen Beständen<br />
Schwarzbeinigkeit auf, die sich im Verlauf der weiteren Wochen im Feld ausbreitete.<br />
Nassfäuleprobleme bei der Lagerhaltung waren die Folge. Gerade bei den frühen<br />
Ernteterminen im August gab es Schwierigkeiten, da die zu diesem Zeitpunkt<br />
vorherrschenden hohen Temperaturen das Lagermanagement erschwerten und sich<br />
die Nassfäuleerreger im Lager vermehren konnten.<br />
Schwarzbeinigkeit Nassfäulen (Fotos: Benker)
Viröse Eisenfleckigkeit<br />
- 34 -<br />
In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> spielte die viröse Eisenfleckigkeit <strong>2011</strong> in anfälligen Sorten<br />
eine bedeutende Rolle. Ende Juli wurden erste eisenfleckige Kartoffeln in den Sorten<br />
Innovator und Zorba, später auch in Laura und Ambassador gefunden. Der Befall<br />
nahm bis Ende August weiter zu. Neben Eisenflecken wurden auch Ringnekrosen<br />
auf der Oberfläche und Pfropfenbildung im Inneren gefunden. Als Hauptursache für<br />
diese Symptome ist das Tobacco Rattle Virus (TRV) verantwortlich. Übertragen wird<br />
das Virus durch im Boden freilebende Nematoden (Trichodorus u.a.). Die<br />
feuchtwarmen Bedingungen in Juni und Juli sorgten für optimale<br />
Entwicklungsbedingungen für Bodennematoden, wodurch auch eine erhöhte<br />
Virusübertragung möglich war. Direkte Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es zurzeit<br />
nicht. Auf belasteten Böden, oft leichtere, sandige Standorte, sollte eine weitgestellte<br />
Fruchtfolge eingehalten und weniger anfällige Sorten angebaut werden.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> bietet einen Test auf Tobacco<br />
Rattle Virus an. Durch Untersuchung einer Bodenprobe kann festgestellt werden, ob<br />
auf einer Fläche das Risiko einer virösen Eisenfleckigkeit besteht, also ob Kartoffeln<br />
dort angebaut werden sollten oder nicht.<br />
Probleme bei der Krautregulierung<br />
viröse Eisenfleckigkeit Pfropfenbildung (Fotos: Benker)<br />
Wie schon erwähnt, waren viele Kartoffelbestände in ihrer Entwicklung etwa drei<br />
Wochen früher als in normalen Jahren. Allerdings war die Grünphase der Bestände,<br />
der Zeitraum vom Auflaufen bis zur Gelbfärbung der Bestände, <strong>2011</strong> wesentlich<br />
länger als 2010 und die langsame Abreife bot gute Bedingungen zur Ertrags- und<br />
Stärkebildung. Bedingt durch die übergroßen Kartoffeln und den hohen<br />
Stärkegehalten, musste die Krautregulierung oftmals vor dem optimalen<br />
Abtötungstermin erfolgen. Die ersten Bestände wurden schon Mitte Juli behandelt.<br />
Dies führte zu Problemen bei der Krautregulierung, die Bestände waren manchmal<br />
einfach nicht „tot zu kriegen“, mehrfache Behandlungen waren erforderlich.<br />
Erntebeschädigungen - „Blaue“<br />
Auf Grund der im September vorherrschenden sehr trockenen Erntebedingungen<br />
kam es teilweise zu Erntebeschädigungen in Form von „Blaufleckigkeit“. Generell gilt,<br />
je größer die Knollen und je höher der Stärkegehalt, desto beschädigungsanfälliger<br />
sind sie. Beides traf in <strong>2011</strong> zu, deswegen musste besonders viel Wert auf eine<br />
schonende Beerntung gelegt werden.
Frühe Einlagerung<br />
- 35 -<br />
Bedingt durch die Übergrößen und die hohen Stärkegehalte wurden erste Bestände<br />
schon Mitte Juli reifegefördert. Da die Verweildauer reifegeförderter Knollen im<br />
Boden aus Qualitätsgründen (Vermeidung von z.B. Silberschorf, Teerflecken, Dry<br />
core, Drahtwurmfraß, Stippe) auf drei bis vier Wochen begrenzt sein sollte, wurden<br />
erste Bestände schon Mitte August eingelagert werden. Diese frühe Einlagerung<br />
bereitete Probleme bei der Lagerhaltung, da die zu diesem Zeitpunkt<br />
vorherrschenden zu warmen Tag- und Nachttemperaturen das Abkühlen und<br />
Abtrocknen der Knollen erschwerten.<br />
Frühe Keimung im Lager<br />
Die Witterung <strong>2011</strong>, d.h. das sehr frühe, warme Frühjahr mit dem zügigen Auflauf,<br />
die lange Trockenphase danach sowie die sehr lange Grünphase der Pflanzen<br />
führten dazu, dass die Knollen zum Erntezeitpunkt physiologisch älter waren.<br />
Deswegen begannen schon Anfang November in vielen Lagern die Kartoffeln zu<br />
keimen, wodurch frühzeitige Nachbehandlungen mit CIPC notwendig wurden.<br />
Fazit<br />
Das Kartoffelanbaujahr <strong>2011</strong> war wiederum ein extremes Jahr mit einem<br />
außergewöhnlichen Witterungsverlauf, der die Kartoffelanbauer vor große<br />
Herausforderungen stellte. Durch die Absatzprobleme der Übergrößen bei den<br />
Speisekartoffeln sowie die insgesamt sehr niedrigen Kartoffelpreise wurden die<br />
Anbauer doppelt bestraft.<br />
(Dr. M. Benker)<br />
2.2.3 Raps<br />
Auch im Raps hat der „Sommer im April“ zu einem nicht für möglich gehaltenen<br />
Schädlingsbefall geführt. Dies gilt besonders für das Auftreten der Rüsselkäfer.<br />
Offensichtlich waren die Bedingungen für Eiablage und Larvenschlupf so günstig,<br />
dass geringe Käferzahlen je Gelbschale ausreichend waren um extreme<br />
Larvenzahlen zu produzieren. Dort, wo nicht oder zu spät gegen die Käfer behandelt<br />
wurde, fanden sich oft mehr als 30 Larven je Pflanze. Die Ertragschäden durch<br />
diesen Besatz fielen je nach Standort unterschiedlich aus. Auf schwächeren Böden<br />
lagen Sie im Bereich von 15-20 %.<br />
Versuchsfeld im Raps Kohltriebrüsslerlarven<br />
(G. Klingenhagen)
2.2.4 Mais<br />
- 36 -<br />
Mit Strobilurinen Fusariumtoxine im Mais reduzieren?<br />
Im Rahmen unserer Versuchsarbeit zur Kontrolle von Krankheiten im Mais haben wir<br />
überraschend neue Erkenntnisse zur Bekämpfung von Fusarium bzw. zur Reduktion<br />
von Mykotoxinen erarbeitet.<br />
In den Versuchen wurden ursächlich zielgerichtet Strobilurin-Azolkombinationen zur<br />
Kontrolle von Helminthosporiumarten zu unterschiedlichen Entwicklungsstadien im<br />
Mais eingesetzt. Nun stellte sich in der Diskussion die Frage nach dem Einfluss von<br />
Strobilurinen auf die Toxinbildung beim Mais. Daraufhin haben wir die Körnermais<br />
Ernteproben der D-I-Versuche erstmals in 2010 und wiederholt die aus <strong>2011</strong> auf<br />
Toxine untersucht. Die Ergebnisse sind detailliert in den Grafiken 1 und 2 dargestellt.<br />
Lang anhaltendes feuchtes Wetter in der Abreifephase ließ in 2010 Fusariumbefall<br />
schon am Kolben erkennen und im Vorfeld auch entsprechende Toxinwerte<br />
erwarten. Tatsächlich konnten dann mit der ELISA-Testung an den Standorten<br />
unterschiedliche zum Teil extrem hohe Werte wie am Standort in Soest von 7,5 mg<br />
DON/kg Mais nachgewiesen werden. Hier nicht dargestellt und nur für die<br />
Kontrollparzellen untersucht traten auch hohe Werte für das Toxin Zearalenon auf.<br />
Auch auf das oft im Mais vorhandene Toxin Fumosin wurde untersucht, aber in<br />
unseren Versuchen nicht nachgewiesen.<br />
Im Durchschnitt der vier Versuche in 2010 wurden 3,0 mg DON in der Kontrolle<br />
ermittelt. Die Blütenbehandlung mit Retengo Plus blieb nahezu ohne Einfluss.<br />
Überraschend war dann aber die deutliche Reduktion um 50 % mit der Behandlung<br />
bei 120 cm Wuchshöhe zu einem Entwicklungsstadium, wo der Maiskolben noch<br />
nicht zu erkennen ist. In <strong>2011</strong> traten wiederum in allen Ernteproben Toxine auf,<br />
allerdings auf einem deutlich geringeren Niveau. Genauso wie in 2010 zeigte die<br />
Behandlung bei 120 Wuchshöhe wiederum die beste Reduktion mit 57 % in der<br />
Sorte Bombastic und mit 36 % Wirkungsgrad in der Sorte Sulexa.<br />
Auf der Suche nach einer Erklärung haben wir nachfolgende Zusammenhänge<br />
beobachtet: Wenn man im August die Blätter unterhalb der Kolben vom Maisstängel<br />
trennt, findet man in den nicht behandelten Parzellen bräunlich bis rötlich durch<br />
Dreck und Wasser verfärbte Blattscheiden. Die organische Substanz stammt aus<br />
Blütenblättchen, die nach der Blüte über die Blätter in die Blattachseln und mit<br />
Wasser in die stängelumfassenden Blattscheiden transportiert werden. Bei immer<br />
ausreichender Feuchtigkeit in der Pflanze bilden sich dann vermutlich verschiedene<br />
Fusariumarten, die durch den Stängel bis in den Kolben wachsen. Auf die Blätter<br />
appliziertes Fungizid wird wie die Blütenblättchen mit Tau und Regen ebenso über<br />
die Blattachsel in die Blattscheiden eingewaschen und verhindert dort die Ausbildung<br />
von Fusariumpilzen. In den behandelten Parzellen, vornehmlich zum Stadium bei<br />
120 Wuchshöhe, findet man fast ausschließlich saubere Blattscheiden (siehe Bilder).<br />
Der geringere Fusariumbefall führt dann zu deutlich reduzierten Toxingehalten.<br />
Letztendlich dürfte damit bewiesen sein, dass neben der klassischen Infektion über<br />
die Nabelfäden beim Mais Fusarium auch durch die Pflanze hoch wachsen und<br />
infizieren kann.<br />
Projektbezogene Untersuchungen an der Universität Kiel zeigen auch für Silomais in<br />
Abhängigkeit von der Jahreswitterung massive Toxinbelastungen im Erntegut. Auch<br />
hier gelang mit Behandlungen zu unterschiedlichen Terminen eine deutliche<br />
Reduktion der Toxine. Letztendlich sind weitere, vor allem auch wissenschaftliche
- 37 -<br />
Untersuchungen zur Klärung von Gesamtzusammenhängen dringend erforderlich.<br />
Gerade beim Mais werden oft noch viel zu hohe Toxingehalte toleriert, auch deshalb<br />
weil bis dato nur eine bedingte Einflussnahme über das Anbaumanagement möglich<br />
ist.<br />
DON-Untersuchungen 2010 mg DON/kg ELISA<br />
Variante COE WAF WES SO Ø<br />
Kontrolle 2,7 1,1 0,7 7,5<br />
Rentengo<br />
50 cm<br />
Rentengo<br />
120 cm<br />
Rentengo<br />
Blüte<br />
2,4 1,6 0,3 4,5<br />
1,4 0,8 0,9 2,9<br />
2,2 1,5 1,0 7,4<br />
PSD H. Hanhart<br />
DON-Untersuchungen <strong>2011</strong> mg DON/kg ELISA<br />
Variante COE WAF WES SO Ø<br />
Kontrolle<br />
Bombastic<br />
Sulexa<br />
Rentengo<br />
120 cm<br />
Bombastic<br />
Sulexa<br />
Rentengo<br />
Blüte<br />
Bombastic<br />
Sulexa<br />
0,6<br />
1,0<br />
0,4<br />
0,9<br />
0,8<br />
1,0<br />
0,3<br />
1,1<br />
< 0,1<br />
0,5<br />
< 0,1<br />
0,4<br />
3,0<br />
2,2<br />
1,5<br />
PSD H. Hanhart<br />
0,4<br />
0,3<br />
< 0,1<br />
< 0,1<br />
< 0,1<br />
0,2<br />
0,3<br />
< 0,1<br />
< 0,1<br />
< 0,1<br />
< 0,1<br />
0,4<br />
3,0<br />
0,4<br />
0,63<br />
0,17<br />
57 %<br />
0,4<br />
36 %<br />
0,27<br />
32 %<br />
0,5<br />
21%
PSD<br />
Kontrolle<br />
2.2.5 Zuckerrüben<br />
- 38 -<br />
PSD<br />
bei 120 Wuchshöhe<br />
mit Retengo Plus behandelt<br />
(H. Hanhart)<br />
Der winterliche und kalte Jahreswechsel mit viel Schnee und ergiebigen Regenfällen<br />
bis in den Februar hinein sorgte auf den Parzellen, die für die Rübensaat bereit<br />
lagen, für eine natürliche Schädlingsbekämpfung und gute Vorzeichen für die<br />
kommende Vegetationszeit. Mit dem Monatswechsel stellte sich ab März eine stabile<br />
Schönwetterperiode ein. Nachdem Bodenzustand und Witterung eine Aussaat<br />
zuließen, wurden ab der dritten Märzwoche die ersten Zuckerrüben gelegt. Neben<br />
den Vorteilen, die eine frühe Aussaat vor allem wegen der längeren Vegetationszeit<br />
hat, dürfen aber auch mögliche Risiken nicht außer Acht gelassen werden. Trotz der<br />
vielen Sonnenstunden ist der Boden noch kalt. Aufgang und Jugendentwicklung<br />
werden daher sehr langsam erfolgen. Dies erhöht die Gefahr, dass die Saatpillen vor<br />
allem von der Waldmaus auf der Suche nach Nahrung geknackt werden. Um die<br />
Mäuse von den Rübensamen abzuhalten, bietet sich eine Ablenkungsfütterung mit<br />
Futtergerste an. Alle 20-50 m eine Handvoll auf den Feldrand gestreut, ist für die<br />
Mäuse attraktiver, als mühsam die Rübenpillen zu suchen. Die Zugabe von<br />
Sonnenblumenkernen erhöht dabei die Attraktivität.<br />
Hohe Temperaturen ab Ende März brachten eine rasche Bodenerwärmung, so dass<br />
die Rüben im Durchschnitt bereits nach neun Tagen gleichmäßig aufliefen (dies galt<br />
auch für die Unkräuter). Fehlende Niederschläge nach der Aussaat stellte die<br />
Anbauer dann vor große Probleme bei der Unkrautregulierung. Die Wirkung der<br />
Bodenherbizide fiel deutlich geringer aus, vor allem wenn mit der ersten Behandlung<br />
zu lange gewartet wurde und dadurch noch vorhandene Restfeuchte im Boden nicht<br />
genutzt werden konnte. Die weitere Witterung (Trockenheit, Wind,<br />
Sonneneinstrahlung etc.) führte zu einer Unempfindlichkeit der Pflanzen (Unkräuter<br />
und Zuckerrübe) gegenüber den Herbiziden. Dies bedeutete, dass die blattaktiven<br />
Wirkstoffe deutlich erhöht werden mussten, um die Unkräuter sicher zu erfassen.<br />
Weiterhin war, anders als in feuchten Jahren, die Zugabe von Additiven angebracht<br />
um weitere Wirkungssicherheit zu erhalten. Auch Behandlungen in den frühen<br />
Morgenstunden bei Tau wurden zur Verbesserung der Wirksamkeit empfohlen. Da
- 39 -<br />
die jungen Rübenpflänzchen dann natürlich auch empfindlicher sind, war das jedoch<br />
immer eine Entscheidung, die im Einzelfall getroffen werden musste. Trotz hoher<br />
Mittelaufwendungen und teilweise vier Behandlungen konnte nicht immer ein<br />
befriedigendes Ergebnis erzielt werden, so dass hier eine aufwändige<br />
Unkrautbeseitigung (vor allem bei Gänsefuß und Melde) von Hand erfolgen musste.<br />
Im Rheinland wurde als Auflaufschädling erstmals Tipula, die Larve der<br />
Sumpfschnake bzw. Kohlschnake, beobachtet. Der Befall war vereinzelt so massiv,<br />
dass einzelne Flächen sogar umgebrochen und neu bestellt werden mussten. Die<br />
dunklen Larven fressen zunächst am Hypokotyl des Keimlings, so dass die Bestände<br />
sehr lückig auflaufen. In der Nacht kommen die Larven an die Bodenoberfläche und<br />
fressen auch oberirdisch an den Keim- und Laubblättern der Zuckerrüben. Betroffen<br />
sind nicht nur Mulchsaatflächen, sondern auch spät gepflügte Parzellen, auf denen<br />
im Herbst die Eiablage der Schnaken erfolgen konnte. Befallsfördernd wirken zudem<br />
humose Böden, Grünlandumbruch, Ackergras als Vorfrucht, Zwischenfrüchte, große<br />
Mengen organischer Dünger sowie feuchte Böden.<br />
Insgesamt entwickelten sich aber die Rüben im warmen und sonnenreichen April<br />
und Mai trotz fehlender Niederschläge sehr gut, so dass bereits ab Ende Mai der<br />
Reihenschluss einsetzte. Auf Grund der Trockenheit war das dann auch der richtige<br />
Zeitpunkt zur Platzierung einer Blattdüngung mit Bor. Auf bekannten Bor-<br />
Mangelstandorten (leichte Böden, hohe pH-Werte) ist eine Bordüngung eine<br />
bewährte Maßnahme. Bei der anhaltenden Trockenheit, die die Bor-Verfügbarkeit<br />
stark eingeschränkte, war im Jahr <strong>2011</strong> auf nahezu allen Standorten eine<br />
Bordüngung sinnvoll, um die Herz- und Trockenfäule der Rübe zu vermeiden.<br />
Auch die pilzlichen Blattkrankheiten traten früh auf. Schon Anfang Juli konnte auf den<br />
Monitoringflächen ein erster Befall mit Cercospora-Blattfecken sowie Mehltau<br />
bonitiert werden. Mitte Juli wurde dann auch die Bekämpfungsschwelle von 5 %<br />
befallenen Blättern überschritten. Da es bei einer frühen Bekämpfung auf eine lange<br />
Wirkungsdauer ankommt, wurden Wirkstoffkombination von Azolen und Strobilurinen<br />
bevorzugt eingesetzt. Dies wurde auch auf der Internetplattform der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> unter www.isip.de gezielt kommuniziert. Mit dem Einsetzen<br />
einer lang anhaltenden kühlen und feuchten Sommerwitterung (deutlich kühler als im<br />
langjährigen Mittel) bis in den September hinein, wurden auch die<br />
Infektionsbedingungen für Cercospora-Blattflecken deutlich schlechter, so dass<br />
letztlich alle Blattkrankheiten gut zu beherrschen waren.<br />
Die lange Trockenheit sorgte auch dafür, dass der Vermehrungszyklus des<br />
Rübenkopfälchens verlangsamte. Nur bei intensiven Kontrollen auf bekannten<br />
Befallsflächen fand man Mitte August erste Rübenkörper mit weißem Luftgewebe<br />
unterhalb des Blattansatzes. Im weiteren Verlauf löst sich dann das<br />
Abschlussgewebe auf und es kommt zu einer starken Nassfäule im Kopfbereich und<br />
die Rübe stirbt ab. Solche Symptomausprägungen waren aber <strong>2011</strong> äußerst selten<br />
und auch eine Ausdehnung von Befallsflächen war nicht zu beobachten.<br />
Ein Schädling, der im südlichen Rheinland weiter Fuß gefasst hat, ist die<br />
Rübenmotte. Während sich der Befall 2010 noch auf das Kreisgebiet Euskirchen mit<br />
Schwerpunkt Weilerswist/Zülpich beschränkte, kamen <strong>2011</strong> Befallsmeldungen aus<br />
dem gesamten südlichen Rheinland. Der ausgewachsene Schmetterling ist<br />
unscheinbar, erreicht eine Größe von ca. 1 cm und ist durch seine graubraune<br />
Färbung gut getarnt. Die Raupe kann kurz vor der Verpuppung bis zu 1,5 cm lang<br />
werden und ist sehr beweglich. Das Schadbild, das durch den Raupenfraß ausgelöst<br />
wird, ist leicht mit Bormangel (Herz- und Trockenfäule) zu verwechseln. In den<br />
Blattstielen der Herzblätter sind oft noch die Mottenlarven zu finden. Fraßgänge der<br />
Raupe können bis tief in der Rübenkopf hineinreichen. Da sie stark mit Kot
- 40 -<br />
durchsetzt sind, tritt Fäulnis auf, die einen Blattneuaustrieb verhindert und später zu<br />
einer regelrechten Kopffäule führen kann. Trockenes und warmes Wetter wirkt sich<br />
befallsfördernd aus. Dass die Schäden in diesem Jahr nicht höher ausfielen, ist der<br />
kühlen Witterung ab Mitte Juli und August zu verdanken. Die zweite Faltergeneration<br />
wurde dadurch bei der Eiablage gestört und die Befallsentwicklung verlangsamte<br />
sich deutlich. Da der Schädling in den Blättern oder im Kopf der Rüben sitzt, sind<br />
Insektizidbehandlungen nahezu wirkungslos. Es kann daher nur vorbeugend<br />
gehandelt werden, um den Schädling zurückzudrängen. In den süddeutschen<br />
Befallsgebieten, wo die Rübenmotte schon länger als Schaderreger auftritt, werden<br />
zur Minimierung der Schäden in der Fruchtfolge befallene Schläge möglichst tief<br />
umgebrochen. Dadurch wird erreicht, dass es den normalerweise in bis zu 5 cm<br />
Bodentiefe in oder an Pflanzenteilen überwinternden Puppen nicht gelingt im<br />
nächsten Frühjahr an die Bodenoberfläche zu gelangen. Die Falterpopulation<br />
verringert sich dadurch drastisch und die Schäden können so in Grenzen gehalten<br />
werden.<br />
Bei der Rübenernte zeigte sich neben Rhizoctonia solani (verstärkt am Niederrhein)<br />
ein weiterer Fäulniserreger am Rübenkörper. Im Diagnoselabor häuften sich Proben,<br />
bei denen die Rübenkörper von einem dunkel violetten Pilzmyzel überzogen waren.<br />
Als Schadursache konnte zweifelsfrei Rhizoctonia violacea identifiziert werden.<br />
Dieser Schadpilz ist wärme liebend und bevorzugt vor allem im Wachstum gestörte<br />
bzw. auffällige Pflanzen, die ihm gute Eintrittspforten bieten. Zu nennen wären hier<br />
jahresbedingt durch die schnelle Jugendentwicklung starke Wachstumsrisse aber<br />
auch ein verdeckter Bormangel. Anders als bei Rhizoctonia solani bleibt die Fäule an<br />
der Oberfläche der Rübenkörper und dringt nicht in tieferes Gewebe ein. Wird bei<br />
fortlaufendem Befall trotzdem der ganze Rübenkörper faul, sind hierfür sekundäre<br />
Schaderreger (Schimmelpilze, Hefen usw.) verantwortlich, die über Eintrittspforten,<br />
welche von der Rotfäule verursacht wurden, in die Rübe gelangen. Neu im Jahr <strong>2011</strong><br />
war, dass der Befall nicht wie bisher nur einzelne Rüben erfasste sondern<br />
flächendeckend auf belasteten Parzellen auftrat. Bisher gibt es für diesen nur<br />
sporadisch aufgetretenen Schaderreger keinerlei Bekämpfungsmöglichkeiten. Da es<br />
sich um einen Bodenpilz handelt, werden Fungizide, ähnlich wie bei Rhizoctonia<br />
solani, nur schwerlich eine Lösung bringen und ob es bei den Zuckerrübensorten<br />
Toleranzen gibt, muss noch über Versuche geklärt werden.<br />
Die Rübenernte verlief weitgehend problemlos. Die trockenen Rodebedingungen<br />
sorgten für eine optimale äußere Qualität des Ernteguts. Da es zudem keine<br />
Frosttage bis zur Rübenanlieferung in die Fabrik gab, mussten auch keine<br />
Lagermieten abgedeckt werden.<br />
Fazit<br />
<strong>2011</strong> war bestimmt kein einfaches Anbaujahr für die Zuckerrübe. Trotzdem haben es<br />
die Anbauer in engem Kontakt mit der Beratung geschafft, Spitzenerträge zu<br />
erzielen. Mit rund 77 t/ha konnte der bisher höchste Rübenertrag aus der Ernte 2009<br />
nochmals um 5 t/ha übertroffen werden. Die Zuckerrübe stellt sich damit auch <strong>2011</strong><br />
wieder als die ertragsstabilste Ackerkultur dar.
2.2.6 Körnerleguminosen<br />
- 41 -<br />
Schadbilder Rübenmotte<br />
Schadbilder Rotfäule Rhizoctonia violacea<br />
(C. Heinrichs)<br />
Die Leguminosen konnten aufgrund des langen, schneereichen Winters erst Ende<br />
März gesät werden. Höhere Bodentemperaturen und ausreichende Bodenfeuchte<br />
führten zu einem schnellen Auflaufen, so dass Auflaufkrankheiten durch<br />
bodenbürtige Pilze nicht auftraten. Trotz der nach der Saat längeren Trockenheit<br />
konnten die Herbizide gut wirken. Es gab keine Probleme mit der<br />
Herbizidverträglichkeit, wenn die Körner ausreichend mit Erde bedeckt waren. Die<br />
seltenen Niederschläge bis Mitte Blüte hatten auf die Blattgesundheit aber keine<br />
Wirkung. Blattkrankheiten wie Grauschimmel, Schokoladenflecken und Roste<br />
konnten sich nicht entwickeln.<br />
Der Läusedruck in Ackerbohnen war in der Regel gering. Dort reichte eine einmalige<br />
Bekämpfung zum Termin der Kolonienbildung in der Regel immer aus.<br />
In Futtererbsen herrschte jedoch ein größerer Läusedruck. Diese Tierchen<br />
vermehrten sich explosionsartig und verursachten so Saugschäden, die zu<br />
Mindererträgen führten. In Versuchen, die den Hintergrund Einsatz verschiedener<br />
Insektizide zu verschiedenen Anwendungsterminen hatten, konnten hochgerechnet<br />
pro m² bis zu 2.500 Läuse gezählt werden. Diese Versuche zeigten, dass nur die<br />
Kombination der Präparate Pirimor (mit Dampfphase) und Karate Zeon (als Kontakt<br />
und Fraßgift) die besten Wirkungsgrade erreicht. Die Einzelprodukte waren nicht so<br />
Leistungsstark.
100<br />
Kontrolle 143 Läuse 27.05.11<br />
Erbsenblattlaus Anz. Tiere/Din A4<br />
80<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
20<br />
0<br />
- 42 -<br />
D & I Futtererbsen Köln-Rath Ernte <strong>2011</strong><br />
Pflanzenschutzdienst<br />
2.2.7 Grünland<br />
T1 11.05. (49-51)<br />
T2 25.05. (63)<br />
T2 Karate Zeon 75 ml/ha<br />
+ Ortiva 1,0 l<br />
T1 Karate Zeon 75 ml<br />
T1 Pirimor 300 g<br />
T1 Karate Zeon 75m<br />
+ Pirimor 300g<br />
T2 Karate Z. 75ml<br />
+ Pirimor 300g + Ortiva 1,0 l<br />
Ertrag 41dt/ha<br />
GD 5% 5,4 dt/ha<br />
-5 0 5<br />
dt/ha<br />
10 15<br />
(E. Winkelheide)<br />
Der Winter 2010/11 war für unsere Region recht ungewöhnlich. Schon im Dezember<br />
2010 fiel in vielen Gebieten Schnee, der auch noch lange bis in den Februar hinein<br />
liegen blieb.<br />
Es gab noch wenige Kaltfröste mit hohen Minustemperaturen. Das führte dazu, dass<br />
die Grünlandflächen größtenteils gut über den Winter kamen.<br />
Mancherorts jedoch machte der Befall mit Mäusen wieder große Probleme. In der<br />
Hauptsache waren dies Feld- und Schermäuse, die unter dem Schnee ihr Unwesen<br />
trieben. Jetzt wurden die Schäden deutlich. Für dieses Problem gibt es immer noch<br />
keine Lösung. Es kann nur vorbeugende Maßnahmen, wie z.B. die Förderung<br />
natürlicher Feinde, die Pflege der Grünlandnarbe, die Nachmahd und das Entfernen<br />
von Restaufwuchs versucht werden, einem weiteren Aufbau der Mäusepopulation
- 43 -<br />
entgegen zu wirken. Das Ausbringen von Molluskiziden bringt nur etwas, wenn in<br />
Notzeiten der Tiere früh wird damit begonnen.<br />
Die wirtschaftliche Lage der Milchviehbetriebe war durch mangelnde Erlöse recht<br />
schlecht. Vielerorts ist die Grünlandpflege zu kurz gekommen. Es bleibt abzuwarten,<br />
in welche Richtung sich das Grünland in der Narbenzusammensetzung und der<br />
Verunkrautung entwickelt. Leistungsfähige Grünlandnarben zeichnen sich durch eine<br />
dichte Narbe. Um dieses zu erreichen, muss auch ins Grünland investiert werden.<br />
Eine ausgeglichene Düngung Nutzung, eine der Nutzung angepassten Pflege,<br />
Nachsaaten und Unkrautbekämpfung sind wichtige Vorraussetzungen das Ziel zu<br />
erreichen.<br />
In ganz wenigen Flächen in unserer Region trat ein Befall mit Tipulalarven auf.<br />
Dieses ist an nesterweisen Kahlstellen im Frühjahr und im Herbst zu erkennen. Als<br />
erstes werden Klee, später auch die Gräser, kurz oberhalb der Bodenoberfläche<br />
abgefressen. Der Schaden wird durch graue, walzenförmige, bis zu 4 cm lange und<br />
beinlose Larven verursacht. Die Tiere sind insbesondere in der Dunkelheit aktiv.<br />
Tipulalarven schlüpfen aus den Eiern der Sumpf- und Wiesenschnake.<br />
Eine Zulassung zur Verwendung von Insektiziden zur Bekämpfung von Tipulalarven<br />
gibt es zurzeit nicht.<br />
(E. Winkelheide)<br />
2.3 Obstbau<br />
2.3.1 Kern- und Steinobst<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> zeichnete sich durch ein trockenes, warmes Frühjahr aus. Anfang Mai<br />
gab es einen Kälteeinbruch, der zu schweren Frostschäden in den Kernobstgebieten<br />
des Landes führten. Für die Bekämpfung des Schorfs bei Apfel und Birne waren nur<br />
wenige Termine entscheidend. Hier bewährten sich wieder der Schorfwarndienst und<br />
der Einsatz der Simulationsmodelle. Der echte Mehltau war wieder in vielen<br />
Obstkulturen das pilzliche Hauptproblem. Auf Grund der Sommerwitterung bauten<br />
sich auch die Populationen an Spinn- und Rostmilben massiv auf. Der Besatz an<br />
Raubmilben reichte für eine natürliche Kontrolle nicht aus. Die Bekämpfung des<br />
Apfelwicklers spielte in diesem Jahr keine Rolle, dazu im Gegensatz gestaltete sich<br />
die Regulierung der Blutlaus sehr schwierig. Der Besatz mit Blutlauszehrwespe war<br />
gering und die Parasitierung setzte spät ein. Einmal mehr wurde die Bedeutung der<br />
Zehrwespe im integrierten Pflanzenschutz im Obstbau deutlich.<br />
Dank der Witterung kam es zu keinem nennenswerten Befall mit Feuerbrand in<br />
Erwerbsanlagen. Die Ausnahmegenehmigung für den Einsatz von<br />
Plantomycinhaltigen Pflanzenschutzmitteln in Einzellagen der westfälischen<br />
Regierungsbezirke brauchte nicht genutzt zu werden. Auch der<br />
Obstreisermuttergarten blieb <strong>2011</strong> befallsfrei. Wenige Befallsfälle mit Feuerbrand in<br />
Erwerbsanlagen, Begleitgrün und Hausgärten wurden durch Teilrodung und<br />
Rückschnitt beseitigt.<br />
Für die Regulierung der Kirschenfruchtfliege im Süßkirschanbau standen, neben<br />
dem zugelassenen Wirkstoff Acetamiprid, zwei Dimethoat-Produkte mit befristeter<br />
Genehmigung und strengen Auflagen zur Verfügung. In Erwerbsanlage konnte eine<br />
zufriedenstellende Bekämpfung durchgeführt werden. In aufgelassen Anlagen und in<br />
Hausgärten konnte dagegen nicht selten 100 % Befall beobachtet werden.
- 44 -<br />
In der Zusammenarbeit mit der Lebensmittelüberwachung mussten erfreulicherweise<br />
nur wenige Beanstandungen an unerlaubte und erhöhte Rückstände in Obst und<br />
Gemüse bearbeitet werden. Der Beratungsaufwand zahlte sich auch in diesem<br />
Bereich aus.<br />
Information und Untersuchungen aus den Bereichen Erwerbsobstbau, Weinbau,<br />
Haus- und Hobbygarten wurden gut nachgefragt. Vielfach wurden die Informationen<br />
und Beratung telefonisch geklärt. In den Erwerbsbereichen erfolgt die<br />
Pflanzenschutzberatung großteils über die Kollegen/innen der Betriebsberatung der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>, die mit dem Pflanzenschutzdienst<br />
ständig im Dialog stehen. Die Diagnose von eingesandtem erkranktem<br />
Pflanzenmaterial wurde in den speziellen Abteilungen des Pflanzenschutzdienstes<br />
durchgeführt. Im Fachbereich Obstbau wurden zu den Untersuchungsergebnissen<br />
die schriftlichen Erläuterungen gegeben. Die meisten Aufträge erfolgen zu<br />
Bodenuntersuchungen auf Verticillium und Nematodenbefall. Besonders<br />
Beerenobstbetriebe und Baumschulen erhielten durch diese Untersuchungen<br />
wertvolle Hinweise, um einen möglichen späteren Befall der Kulturpflanzen zu<br />
verhindern.<br />
Informationen aus Warndienstbeobachtungen und Simulationsmodellen konnten den<br />
Beziehern über die Pflanzenschutz-Spezialhinweise (Brief, Fax, E-Mail), den Schorf-<br />
Spezialhinweis, den Informationsdienst Gartenbau (Baumobst, Beerenobst,<br />
geschützter Beerenanbau), bei Feldbegehungen mit den Betriebsberatern, in<br />
Abendveranstaltungen, durch Vorträge, Veröffentlichungen, Rundbriefe, telefonische<br />
Information, IP-Gruppentreffen vor Ort und über Mitteilungen in der Fachpresse<br />
vermittelt werden. Eine größere Bedeutung erlangt auch für den Gartenbau ISIP, die<br />
Internetplattform der Pflanzenschutzdienste (siehe Schorfwarndienst).<br />
Im Obstbau konnte in 13. Auflage die umfangreiche Broschüre „Obstbau,<br />
Kulturführung und Pflanzenschutz“ für die Beratungskunden zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
(Dr. A. Engel)<br />
2.3.2 Beerenobst und Weinbau<br />
In der Erdbeerensaison spielten die Fruchtfäulen wieder in den verfrühten Kulturen<br />
eine große Rolle. In diesem Jahr führte die Grauschimmelfäule zu großen Verlusten.<br />
Nur, wenn neben chemischen, auch andere integrierte Maßnahmen durchgeführt<br />
wurden, konnte die Situation beherrscht werden. Zurzeit sind nur spezifische<br />
Wirkstoffe in diesem Bereich zugelassen, die alle, mehr oder weniger, für<br />
Resistenzbildung anfällig sind. Hier wird dringend ein „Multisite“-Wirkstoff gebraucht.<br />
Bei den Strauchbeeren konnten die Schaderreger in den meisten Fällen<br />
zufriedenstellend bekämpft werden.<br />
Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) trat in Süddeutschland in <strong>2011</strong> als neuer,<br />
gefährlicher Schaderreger im Obstbau auf. In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wurde ein<br />
entsprechendes Monitoring durchgeführt, doch der Schädling konnte bisher zum<br />
Glück noch nicht in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nachgewiesen werden. Die<br />
Überwachungsarbeiten werden in 2012 weiter intensiviert.<br />
Im kleinen Weinbaugebiet am Siebengebirge wurden die Wicklerarten vom<br />
Pflanzenschutzdienst beobachtet und die Betriebe beraten. Trotz der Maifröste<br />
konnte im Siebengebirge wieder ein guter Jahrgang eingefahren werden.<br />
(Dr. A. Engel)
2.4 Gemüsebau<br />
- 45 -<br />
Beim Witterungsverlauf wich, wie auch bereits im Jahr 2010, besonders der<br />
Niederschlag wesentlich vom langjährigen Mittelwert ab. Sowohl im rheinischen wie<br />
auch im westfälischen Landesteil fielen in den Monaten März bis Mai über 100 mm<br />
weniger Niederschlag im Gegensatz zum längjährigen Mittel. In den Monaten Juni<br />
bis August, den Monaten mit dem Hauptwachstum, fiel dagegen deutlich mehr<br />
Niederschlag, bezogen auf das langjährige Mittel. Die anschließenden Monate<br />
September bis November zeigten wieder deutlich zu wenig Niederschlag auf. Der<br />
Temperaturverlauf hingegen war, abgesehen von einer leichten Erhöhung des<br />
Jahresmittelwertes, parallel zum Mittel des Verlaufs der Jahre 2000–2010.<br />
Auf das Auftreten von gemüsebaulich relevanten Schadinsekten hatte der<br />
Witterungsverlauf wenig Einfluss. Sowohl aus den Warndiensterhebungen wie auch<br />
aus den Mitteilungen der Gemüsebauberatung und der Praxis wurden keine<br />
besonderen Auffälligkeiten mitgeteilt.<br />
Eine der regionalen Hauptschadinsekten, die Kleine Kohlfliege (Delia radicum),<br />
bildete im Jahresverlauf drei Generationen aus. Die Flugaktivität begann mit einer<br />
landesweit sehr schwachen ersten Generation. Die folgende zweite Generation<br />
zeigte einen sehr starken, aber kurzen Verlauf mit einen massiven Eiablage auf. Die<br />
dritte Generation der Kleinen Kohlfliege verzettelte sich und setzte sich nicht deutlich<br />
von der zweiten Generation ab. Durch eine Kombination von geeigneten<br />
Maßnahmen aus Jungpflanzen- bzw. Saatgutbehandlung mit Insektiziden und<br />
nachfolgenden geeigneten Pflanzenschutzmaßnahmen sowie einem zunehmenden<br />
Einsatz von Kulturschutznetzen ließ sich der Schaderreger ausreichend kontrollieren.<br />
Ein weiterer wichtiger Schädling für das Landesgebiet, die Möhrenfliege (Psila<br />
rosae), zeigt im Flugverlauf vier deutlich voneinander abgegrenzte Generationen auf.<br />
Hierbei waren eine sehr starke dritte sowie eine schwache, nicht an allen Standorten<br />
auftretende, vierte Generation besonders auffällig.<br />
Die Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus (Aleurodes protella) stellt die Praxis im<br />
Freiland seit Jahren vor große Probleme. So war dieses Insekt auch in <strong>2011</strong> ein nur<br />
sehr schwer, auf einigen Flächen auch nicht mehr zu kontrollierender Schädling im<br />
Gemüseanbau.<br />
Im Rahmen von einem überregionalen Monitoring durch das Julius Kühn Institut<br />
wurde im Frühjahr der Ausgangsbefall an überwinternden Wirtspflanzen<br />
(Gemüsekulturen, Begleitgrün und Unkräuter) festgehalten. Die hierzu<br />
durchgeführten Erhebungen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wurden durch die Mitarbeit des<br />
Pflanzenschutzdienstes unterstützt. Hierbei konnte ein erheblicher Ausgangsbefall<br />
sowohl an Eiern, Larven aber auch Adulten Tieren an den Winterwirten festgestellt<br />
werden.<br />
Sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus fehlen nach wie vor geeignete<br />
Pflanzenschutzmittel, um die blattunterseits schwer zu erreichenden Schadinsekten<br />
zu bekämpfen. Seitens der Beratung wurde daher intensiv darauf hingewiesen, die<br />
den Betrieben zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht prophylaktisch, sondern<br />
sehr gezielt einzusetzen. Besonders auf die im Freiland unverzichtbare Feldhygiene<br />
wurde verstärkt hingewiesen. Dabei steht das Vernichten von Altbeständen mit<br />
einem hohen Schaderregerpotential ganz oben bei den Maßnahmen zur weiteren<br />
Ausbreitung der Kohlmottenschildlaus.
- 46 -<br />
Die intensiv im Warndienst beobachtete Tomatenminiermotte (Tuta absoluta) konnte<br />
in Pheromonfallen nur am Großmarkt Köln, hier aber regelmäßig, gefunden werden.<br />
In den Tomaten anbauenden Betrieben trat dieser Schädling bisher nicht<br />
nennenswert auf. Die Betriebe wurden auf diesen neuen Schädling und dessen<br />
Gefährlichkeit hingewiesen und angehalten, eigene intensive Bestandskontrollen mit<br />
geeigneten Pheromonfallen durch zu führen.<br />
Der seit 2005 in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> als Schaderreger für den Möhrenanbau<br />
festgestellte Flügelzahnfalter (Epermenia chareophyllella) trat auch in <strong>2011</strong> auf,<br />
konnte aber durch die hohe Sensibilisierung der Betreibe mit den in Möhren<br />
ausgewiesenen Insektiziden frühzeitig und sehr gut kontrolliert werden.<br />
In den Gemüsekulturen findet zunehmend auch der Rapsglanzkäfer ein Zuhause.<br />
Mittlerweile frisst er nicht nur an den Blumen von Brokkoli und Blumenkohl, sondern<br />
auch an den Blättern aller Kohlarten. Besonders die Fraßschädigungen an Kohlrabi<br />
können zu enormen Verlusten führen, da die Ware durch die Fraßtätigkeit, mit<br />
nachfolgendem Platzen der Knolle, zumeist nicht mehr vermarktungsfähig ist. Da im<br />
Gemüsebau, im Gegensatz zum Ackerbau, kaum wirksame Produkte zur Verfügung<br />
stehen, scheint sich hier ein weiteres Problem anzubahnen.<br />
Bei den Pilzkrankheiten zeichnete sich der Einfluss der Niederschlagsverteilung<br />
wieder. Ähnlich des Befallsaufkommens wie in 2010, zeigte sich auch in <strong>2011</strong> ein<br />
sehr geringes Befallsaufkommen an Pilzkrankheiten allgemein. Mit einsetzen<br />
vermehrten Niederschläge zu Mitte des Jahres stieg auch das Schadpilzaufkommen.<br />
Insgesamt war aber der Befallsdruck bei fast allen Pilzkrankheiten geringer wie in<br />
den Vorjahren.<br />
Ein besonderes Augenmerk galt in <strong>2011</strong> dem Falschen Mehltau (Peronospora<br />
belbahrii) in Basilikum. Dieser, vorwiegend mit dem Saatgut in die Betriebe<br />
eingeschleppt, verhält sich vollkommen anders als heimische Falsche Mehltaupilze.<br />
Da der Erreger vermutlich aus Afrika stammt, tritt er besonders stark bei hohen<br />
Temperaturen im Sommer auf. Im Frühjahr und Herbst ist er zumeist kein Problem.<br />
Da der Erreger sich auch im Saatkorn befinden kann, helfen die Beizen oftmals nicht<br />
weiter. So kommt es im Sommer sehr häufig vor, dass ganze Bestände schlagartig<br />
befallen sind. Aus Rückstandsgründen lassen sich Fungizide nicht einsetzen. Hohe<br />
Ausfälle sind dadurch im Sommer sehr häufig die Folge. Da auch durchgeführte<br />
Heißwasserbeizen keine Gewähr für einen Nichtbefall bieten, herrscht bei den<br />
Anbauern große Unzufriedenheit. Eine akzeptable Lösung ist bisher nicht in Sicht.<br />
Die üblicherweise zum Jahresende vermehrten Meldungen über das Auftreten von<br />
Bakterienerkrankungen blieben, bis auf wenige Meldungen beim Kopfsalat, fast völlig<br />
aus. Auch hier spielt der Witterungsverlauf, mit den sehr geringen Niederschlägen in<br />
den Monaten September bis November, eine große Rolle. Durch den wenigen Regen<br />
blieben die Bestände über lange Zeiten trocken und bildeten so schlechte<br />
Infektionsbedingungen für Bakteriosen.<br />
Problematischer zeigte sich in <strong>2011</strong> die Situation in der Unkrautbekämpfung. Da in<br />
vielen Gemüsekulturen Bodenherbizide die Basis der Unkrautbekämpfung bilden,<br />
diese aber durch Mangel an Bodenfeuchtigkeit in den ersten Monaten der<br />
Hauptproduktion schlecht oder nicht ausreichend ihre Wirkung zeigten, konnten in
- 47 -<br />
vielen Kulturen die ersten Unkrautwellen nicht ausreichend kontrolliert werden. Je<br />
nach Kultur und Möglichkeit wurden dort im Nachhinein vermehrt blattaktive Produkte<br />
eingesetzt. Mit nachfolgenden Niederschlägen hatte dies vielfach mehrere Probleme<br />
zur Folge. Ein Großteil der bodenwirksamen Wirkstoffe entfaltete verspätet ihre<br />
Wirkung. Hierdurch war zum Teil, in Kombination mit den anschließend<br />
ausgebrachten Blattaktiven Wirkstoffen, die Verträglichkeit der Kulturen nicht mehr<br />
immer gegeben. Zum anderen wurden, durch das verspätete Freisetzen der<br />
Bodenwirkstoffe, diese später oder schlechter abgebaut, so dass zum Teil die<br />
Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels nicht immer eingehalten werden<br />
konnten.<br />
(J. Keßler, F.-P. Schenk)<br />
2.5 Baumschulen<br />
Krankheiten und Schädlinge in der Baumschule<br />
Auch die im Jahr <strong>2011</strong> aufgetretenen Schadbilder waren wieder sehr stark durch die<br />
extremen Witterungsverläufe in den Jahreszeiten geprägt. Durch den extrem<br />
schneereichen Winter 2010/11 entstanden teilweise massive Schäden durch Frost<br />
und Schneedruck. In Folge wurde starker Wildverbiss in den Quartieren beobachtet.<br />
Tierische Schaderreger wurden durch den Winter kaum beeinflusst. Während der<br />
Vegetationsperiode <strong>2011</strong> wurde die Pflanzenschutzberatung im Bereich Baumschule<br />
intensiv aus dem Bereich der pilzlichen Schaderreger geprägt. An einer Vielzahl von<br />
Wirtspflanzen waren die Echten Mehltaupilze (Erysiphaceae) ein besonderes<br />
Problem. In der Kultur von Kirschlorbeer Prunus laurocerasus war ein ungewöhnlich<br />
hoher Befallsdruck durch Echten Mehltau zu beobachten.
- 48 -<br />
Auch weitere Pilzkrankheiten, wie Schrotschuss (Stigmina carpophila) oder<br />
Sprühfleckenkrankheit (Phoeosporella padi) traten relativ stark an Kirschlorbeer auf.<br />
und erforderten nachhaltige Bekämpfungskonzepte bzw. Beratung. Viele Betriebe<br />
hatten größere Probleme mit Phytopthora cactorum an Rhododendron catawbiense<br />
u.a. Der Feuerbranderreger Erwinia amylovora wurde im Monitoring des<br />
Pflanzenschutzdienstes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> <strong>2011</strong> verhältnismäßig selten<br />
beobachtet und auch in Latenzproben nur vereinzelt isoliert. Ursächlich für den<br />
geringen Befallsdruck waren die zu niedrigen Temperaturen im Sommer und die<br />
trockene, warme Witterung während der Blütezeit.<br />
Mit „Eigendynamik“ verbreitet sich derzeit ein weiterer Erreger an Kastanien:<br />
Pseudomonas syringae var. aesculi, eine Bakteriose, die bereits an vielen<br />
Standorten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nachgewiesen wurde und zum Absterben der<br />
Bäume in wenigen Jahren führt. Bislang traten die Schäden primär im<br />
Verwendungsbereich an größeren, älteren Bäumen auf; Infektionen in<br />
Produktionsbeständen sind allerdings aus den Niederlanden bekannt. Erwartet wird<br />
auch hier eine weitere Verbreitung.<br />
Durch das extrem trockene Frühjahr fand ein erhöhter Befallsdruck mit<br />
Blattlausarten, Blattsaugern und Spinnmilben statt. Die Bekämpfung hatte in den<br />
meisten Fällen unter Einhaltung der Spritztermine Erfolg.
- 49 -<br />
Ein weiterer Schaderreger mit steigender Bedeutung ist (Stephanitis takeyai), die<br />
Andromeda Netzwanze.<br />
Meist beobachtet man diesen Schädling an immergrünen Gehölzen wie Pieris,<br />
Rhododendron Arten, Ilex crenata u.a.. Sie verbreitet sich zunehmend in den<br />
Kulturen. Die Schädlinge treten mit nur einer Generation pro Jahr auf und<br />
bevorzugen trocken-warme Bedingungen. Das Schadbild wurde mit dem der<br />
Rhododendron-Netzwanze leicht verwechselt. An immergrünen Gehölzen wurde ein<br />
erheblicher Anstieg des Befalls mit Woll- (Pseudococcidae) und Schildlausarten<br />
(Coccidae) festgestellt.<br />
Primär beobachtete man den Befall an Berberis, Euonymus, Skimmia, Ilex sowie an<br />
Koniferenarten wie Taxus, Pinus und Thuja.
Weiterhin beobachtete man verstärkten<br />
Borkenkäferbefall. Borkenkäfer<br />
kommen weltweit und an allen Laub-<br />
und Nadelbäumen vor. Viele Arten<br />
befallen nur eine oder wenige<br />
Wirtsbaumarten, andere haben ein<br />
sehr breites Wirtsspektrum. Der Befall<br />
konzentrierte sich diesjährig auf<br />
Birnenprachtkäfer an Crataegus,<br />
Eichensplintkäfer, Borkenkäfer an<br />
Thuja und Chamaecyparis.<br />
Am Niederrhein führte der<br />
Pflanzenschutzdienst ein intensives<br />
Monitoring mittels Alkoholfallen in<br />
Baumschulen durch, um das<br />
Befallsrisiko richtig einzuschätzen,<br />
rechtzeitig und mit den richtigen<br />
Maßnahmen reagieren zu können.<br />
- 50 -<br />
Abiotische Schäden, durch extrem hohe UV-Einstrahlung mit mehr erheblichen<br />
Blattschäden werden immer häufiger beobachtet.<br />
(F. Herfarth)
2.6 Zierpflanzenbau<br />
- 51 -<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> war geprägt von einem ungewöhnlichen Witterungsverlauf. Auf einen<br />
langen und schneereichen Winter folgte ein warmes Frühjahr gefolgt von einem eher<br />
mäßig warmen Sommer. Der Herbst war dann wieder bis in den November warm<br />
und trocken. Entsprechend niedrig war der Befallsdruck mit pilzliche Erregern in der<br />
ersten Jahreshälfte. Ab August traten mit zunehmend feuchter Witterung vor allem<br />
Probleme mit Phytophthora und pilzlichen Blattfleckenerreger auf. Insgesamt gab es<br />
aber deutlich weniger Schäden als in den Vorjahren.<br />
Tierische Schaderreger spielten dagegen eine große Rolle in <strong>2011</strong>. Im Frühjahr war<br />
in vielen Kulturen im Freiland ein starker Befall mit Blattläusen zu verzeichnen,<br />
insbesondere mit der „Kleinen Pflaumenlaus“ Brachycaudus helichrysi.<br />
Im Gewächshaus stellten Thrips und Weiße Fliege die wichtigsten Schädlinge.<br />
Insbesondere die Bekämpfung des Kalifornischen Blütenthrips stellte die Anbauer<br />
aufgrund der Resistenz gegenüber viele Pflanzenschutzmittel vor große Probleme.<br />
Am stärksten von Thrips betroffen waren Gewächshausrosen. Auch in Cyclamen und<br />
Chrysanthemen kam es teilweise zu starken Schäden.<br />
(W. Hennes)<br />
2.6.1 Topfpflanzen (Eriken, Callunen, Azaleen, Gaultheria,<br />
Kleingehölze)<br />
Die kalte Winterwitterung hat aufgrund von Fliesabdeckungen und einer langen<br />
Schneedecke nur vereinzelt zu starken Frostschäden im Freiland geführt.<br />
Unter der anschließenden trocken-warmen Frühjahrswitterung haben besonders<br />
Calluna vulgaris und Erica gracilis gelitten. Daher waren verstärkt nachfolgend<br />
Ausfälle durch Cylindrocladium scoparium und Phytophthora cinnamomi im Freiland<br />
im Sommer zu verzeichnen.<br />
Einzeltriebsterben weist auf einen Befall<br />
mit Cylindrocladium scoparium hin<br />
Erica gracilis:<br />
Triebwelke durch Trockenheit
- 52 -<br />
Bei Erica carnea und Erica x darleyensis trat im Sommer <strong>2011</strong> örtlich zum Teil<br />
stärkeres Einzeltriebsterben auf. Der hier häufiger nachgewiesene Pilz Pestalotia sp.<br />
kann aufgrund der bisherigen Erkenntnisse nicht als einzige Ursache in Betracht<br />
kommen. Probleme sind aus den vergangenen Jahren in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
bekannt.<br />
nicht ausreichend geklärtes Einzeltriebsterben<br />
(hier bei Erica carnea)<br />
Colletotrichum gloeosporioides konnte sich an Gaultheria procumbens im<br />
2. Kulturjahr bzw. bei Pflanzen aus Kurzkultur u.a. aufgrund der trockenen<br />
Frühjahrswitterung nicht stark entwickeln. Bei Jungpflanzen (je nach Herkunft) waren<br />
bei Sommertopfung dagegen wieder verstärkt Ausfälle durch Colletotrichum<br />
gloeosporioides zu beobachten. Die feucht-warme Witterung erwies sich als günstig<br />
für die Pilzentwicklung.<br />
starker Ausfall durch Colletotrichum gloeosporioides an<br />
Gaultheria procumbens-Jungpflanzen im August <strong>2011</strong><br />
(Sommertopfung)<br />
Bei Rhododendron simsii hat die trocken-warme Frühjahrswitterung die Entwicklung<br />
von Weichhautmilben (Tarsonemus pallidus u.a.) schon früh im Jahr gefördert. Die<br />
Bekämpfung war das ganze Jahr über sehr schwierig.
- 53 -<br />
löffelartig deformierte Blätter deuten bei<br />
Rhododendron simsii auf einen Befall mit der<br />
Triebspitzenmilbe Tarsonemus pallidus hin<br />
Der Einsatz von Vorauflaufherbiziden auf Stellflächen für Erica gracilis, Erica carnea,<br />
Erica x darleyensis und Calluna vulgaris war aufgrund der trockenen<br />
Frühjahrswitterung nicht optimal. Oftmals verzögerte sich die Wirkung der Herbizide<br />
so, dass Unkrautsamen bereits vor der Flächenbelegung im Mai/Juni auflief, was<br />
örtlich eine Nachbehandlung erforderlich machte.<br />
Ausfälle durch die Botrytis-Knospenfäule an Hortensien während der Kühllagerung<br />
hatten <strong>2011</strong> nur noch eine Randbedeutung. Durch die intensive Versuchsarbeit der<br />
letzten Jahre konnten der Praxis Bekämpfungsstrategien an die Hand gegeben<br />
werden, mit deren Hilfe diese Krankheit kontrolliert werden kann.<br />
Problematischer war da schon das Auftreten des Schaderregers Rhizoctonia solani<br />
an Hortensien. Schon seit geraumer Zeit wurden immer mal wieder ungewöhnliche<br />
Ausfälle bei der Rohware-Produktion durch Rhizoctonia beobachtet. Ungewöhnlich<br />
deshalb, weil Anastomosegruppenbestimmungen ergaben, dass es sich hier lediglich<br />
um Stämme aus den Gruppen I und II handelte. Diese sind dafür bekannt, dass sie in<br />
der Lage sind, empfindliche Jungpflanzen des Zierpflanzen- und des Gemüsebaus<br />
anzugreifen. Befall von bereits verholztem Pflanzenmaterial, wie es bei<br />
ausgewachsener Rohware von Hortensien der Fall ist, trat bisher nicht in<br />
Erscheinung. Im Jahre <strong>2011</strong> spitzte sich die Situation in der Praxis dermaßen zu,<br />
dass in manchen Betrieben empfindliche wirtschaftliche Einbußen hingenommen<br />
werden mussten. Auffällig ist, dass nahezu alle betroffenen Bestände direkt oder<br />
indirekt ihren Ursprung in französischen Jungpflanzenlieferungen hatten.<br />
Bekämpfungsmaßnahmen mit den zugelassenen Fungiziden lösen das Problem<br />
nicht immer zufriedenstellend. In Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzamt<br />
Niedersachsen werden Bekämpfungsstrategien entwickelt, mit denen diese<br />
hartnäckige Krankheit unter Kontrolle gebracht werden kann.<br />
Knospenschäden mit unbekannter Ursache traten in den zurückliegenden Jahren<br />
gelegentlich an Hortensien auf, ohne dass Notiz von ihnen genommen wurde. Durch<br />
Veränderung des Sortenspektrums scheinen sie sich aber zu einem echten Problem<br />
zu entwickeln. Neuere Sorten, wie Hot Red, Early Blue u.a. waren in letzter Zeit bis<br />
zur Unverkäuflichkeit davon betroffen. Das Schadbild äußert sich dadurch, dass<br />
Triebe im Wachstum zurückbleiben, knospennahe Blätter verhärtet sind und dass<br />
aus den geschädigten Knospen deformierte oder gar keine Blüten entstehen.<br />
Während das bei den alten Sorten nicht sonderlich auffällt, weil bei ihnen die
- 54 -<br />
Fähigkeit vorhanden ist, die Lücken mit tiefer liegenden Knospen zweiter Ordnung zu<br />
schließen, ist das bei marktwichtigen neueren Sorten anders. Nach den<br />
Untersuchungen der vergangenen Jahre konnten Krankheiten und tierische<br />
Schädlinge ausgeschlossen werden.<br />
Aufgrund der neuerlichen Aktualität ist die Forschungstätigkeit zu dieser Thematik<br />
neu belebt worden. Gemeinsam mit dem Pflanzenschutzamt Niedersachsen laufen<br />
derzeit verschiedene Untersuchungen, die darauf abzielen, die Ursache<br />
einzugrenzen. Demnach zählen zu den möglichern Verursachern des Symptome<br />
Weichhautmilben, Telmatoscopus-Larven und, oder damit kombiniert,<br />
Überkopfdüngungen.<br />
(J. Klatt, R. Wilke)<br />
2.6.2 Schnittblumen<br />
Freilandschnittblumen hatten unter der anfangs kalten und später trockenen<br />
Frühjahrswitterung zu leiden. Besonders Freilandrosen zeigten je nach Lage stärkere<br />
Spätfrostschäden. Außerdem trat in vielen Beständen ungewöhnlich früh ein Befall<br />
mit Rostpilzen auf. In Pfingstrosen traten aufgrund des schnellen Wachstums im<br />
Frühjahr und dadurch verursachtes weiches Gewebe vermehrt Schäden durch<br />
Pflanzenschutzmittel auf.<br />
Im Sommer waren in vielen Schnittblumenkulturen aufgrund der feucht-warmen<br />
Witterung Blattfleckenpilze, Rostkrankheiten und Falsche Mehltaupilze zu<br />
verzeichnen. Deren Bekämpfung war zu diesem Zeitpunkt teilweise sehr schwierig.<br />
Blattläuse konnten in allen Kulturen das ganze Jahr festgestellt werden und ließen<br />
sich nicht immer nachhaltig eliminieren. Trockenheit begünstigte sogenannte<br />
Sekundärschaderreger wie zum Aulacapsis rosae (Rosenschildlaus) an<br />
geschwächten Pflanzenbeständen.<br />
Auf Flächen, wo Herbizide aufgrund der trockenen Frühjahrswitterung nicht optimal<br />
zur Wirkung kamen, konnte im Sommer bereits eine stärkere Unkrautentwicklung<br />
festgestellt werden.<br />
Bei Gewächshausschnittblumen (hier besonders Rosen) erwies sich vor allem im<br />
Sommer die Bekämpfung von Spinnmilben (vor allem Tetranychus urticae;<br />
Tetranychus cinnabarinus) und Thripsen (vor allem Frankliniella spp.) als schwierig.<br />
Die trockene Witterung im Frühjahr führte örtlich zu Problemen mit Phytophthora sp.-<br />
Stängelgrunderkrankungen (Systemschnittrosen, Containerschnitthortensien etc.).<br />
An Chrysanthemum-Indicum-Hybriden trat im Sommer/Herbst vereinzelt stärker der<br />
Chrysanthemen-Weißrost (Puccinia horiana) auf, der dann in dichten Beständen<br />
nicht mehr erfolgreich bekämpft werden konnte. Die trockene Herbstwitterung hatte<br />
weiterhin an einzelnen Allerheiligen-Chrysanthemum-Beständen eine stärkere<br />
Spinnmilbenentwicklung an Blüten zur Folge. Nur eine frühzeitige Bekämpfung kann<br />
erfahrungsgemäß die Beeinträchtigung der Blüte verhindern.
Aulacapsis rosae<br />
- 55 -<br />
2.6.3 Beet- und Balkonpflanzen<br />
Spätfrostschäden an Freilandrosen<br />
(W. Hennes, R. Wilke)<br />
Das trocken-warme Frühjahr förderte früh tierische Schaderreger wie Blattläuse,<br />
Weiße Fliege und Thripse.<br />
Der Befallsdruck mit dem kalifornischen Blütenthrips Frankliniella occidentalis und<br />
anderen Thripsarten hat beim Anbau von Beet- und Balkonpflanzen erneut<br />
zugenommen. Viele Betriebe hatten extreme Schwierigkeiten bei der Bekämpfung.<br />
Insbesondere bei Verbenen und Pelargonium peltatum konnte die meist zu spät<br />
einsetzende Bekämpfung den Schaden nur noch unter der sichtbaren Grenze halten.<br />
Das Problem setzte sich dann in den Folgekulturen fort und Sommerkulturen, wie<br />
Topfchrysanthemen und Cyclamen litten ebenfalls unter sehr starkem Befall. Die<br />
Kulturfolge Pelargonium peltatum (Frühanbau) und Cyclamen schien in dieser<br />
Hinsicht verhängnisvoll zu sein und resultierte nicht selten in einem Massenbefall.<br />
Besonders in Gärtnereien mit schlechter Bestandsüberwachung konnten<br />
Thripspopulationen sich ungestört vermehren, bis dann kurz vor dem Erreichen des<br />
Verkaufsstadiums massive Schädigungen in Form von starken Blatt- und<br />
Blütenschäden förmlich ins Auge sprangen. Als potentielle Überträger der<br />
Viruskrankheiten TSWV (Tomatenbronceflecken-Virus) und INSV (Impatiensnekrose-<br />
Virus) ging eine weitere große Gefahr von ihnen aus.<br />
Betriebe, die ausschließlich chemischen Pflanzenschutz betreibe, hatten große<br />
Probleme mit der Bekämpfung der Thripse. In ihren Betrieben konnten sich Stämme<br />
etablierten, die mit den zugelassenen Wirkstoffen nur noch unzureichend bekämpft<br />
werden konnten.<br />
Betriebe, die kaum von Thripsproblemen hatten, waren meist diejenigen, die schon<br />
über mehrere Jahre Erfahrungen im biologischen Pflanzenschutz verfügen. Aber<br />
auch Neueinsteiger waren damit teilweise erfolgreich. Nach wie vor bildete dabei die<br />
Raubmilbe Amblyseius cucumeris das Fundament der biologischen<br />
Thripsbekämpfung.
- 56 -<br />
Viren waren in einzelnen Beständen zum Teil sehr früh zu erkennen. Wie in den<br />
letzten Jahren traten vor allem Tospoviren, Tomatenbronzefleckenvirus,<br />
Impatiensnekrosefleckenvirus an verschiedensten Beet- und Balkonpflanzen auf. In<br />
Calibrachoa-Lieferungen konnte verstärkt eine Mischinfektion des Calibrachoa mottle<br />
virus (CbMV) mit dem Tomatenmosaikvirus (TMV) oder dem Tabakmosaikvirus<br />
(ToMV) nachgewiesen werden. Viren in Pflanzen sind mit Pflanzenschutzmitteln<br />
nicht zu bekämpfen. Befallene Pflanzen können in der Regel nur eliminiert werden.<br />
Tospoviren in Pelargonium peltatum<br />
Mischinfektion von CbMV und TMV<br />
bei Calibrachoa-Hybriden<br />
Der Falsche Mehltau an Impatiens walleriana (Plasmopara obducens) bereitete<br />
selbst in der Gewächshausproduktion so große Probleme, dass die Anzahl der für<br />
2012 bestellten Jungpflanzen nach Auskunft vieler Jungpflanzenfirmen stark<br />
eingebrochen ist. Bisher waren diese Probleme nur aus dem Freiland im Sommer<br />
bekannt. Praxisbeobachtungen zeigen, dass Jungpflanzen bereits nach wenigen<br />
Tagen nach Lieferung Befallssymptome aufwiesen. Eine erfolgreiche<br />
Bekämpfungsstrategie ist gegen diesen Pilz zurzeit nicht bekannt.<br />
Plasmopara obducens an Impatiens walleriana<br />
Xanthomonas hortorum pv. pelargonii spielte im Gegensatz zum Frühjahr 2010 nur<br />
eine sehr untergeordnete Rolle.
- 57 -<br />
Wechselsonnige Frühjahrswitterung führte vermehrt zu Unverträglichkeiten durch<br />
Pflanzenschutzmittel.<br />
Bei Kalthauskulturen wie Viola, Primula vulgaris, Bellis oder Myosotis konnten wieder<br />
Probleme mit zu frühem oder zu starkem Hemmstoffeinsatz verzeichnet werden.<br />
Die Ursache sortenbedingte Blattrollungen bei Bellis und Myosotis-Herkünften konnte<br />
auch in <strong>2011</strong> nicht befriedigend geklärt werden.<br />
Primula vulgaris: Welke durch einen<br />
Phytophthora sp.-Befall<br />
Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)<br />
bei Primula acaulis<br />
Pilzliche Schaderreger wie Falscher Mehltau, Echter Mehltau, Rost, Blattfleckenpilze,<br />
Phytophthora sp. und/oder Pythium sp. mussten in unterschiedlicher Intensität<br />
bekämpft werden.<br />
Ausfälle durch Botrytis waren in der dunklen Zeit bei Calibrachoa sehr häufig. Dabei<br />
stellten sich sortenbedingte Unterschiede sehr deutlich heraus. Problematisch wurde<br />
es besonders dort, wo Mischtöpfe kultiviert wurden, bei denen dann plötzlich eine<br />
Farbe fehlte.<br />
Bakterielle Schaderreger an Primula vulgaris waren auch in <strong>2011</strong> nur sehr selten<br />
nachzuweisen. Der Trend der letzten Jahre setzt sich hier fort.<br />
Viren spielten in den oben genannten Kalthauskulturen nur sehr vereinzelt eine<br />
wirtschaftlich bedeutende Rolle.<br />
(J. Klatt, R. Wilke)<br />
2.6.4 Stauden<br />
Die kalte Witterung im Frühjahr hat trotz Fliesabdeckung und Schneedecke örtlich<br />
auf Containerstellflächen stärkere Frostschäden hervorgerufen.<br />
Mit dem trockenen Frühjahr vorweg ist es bei Sommerstauden unter feucht-warmen<br />
Witterungsbedingungen häufiger zu Phytophthora sp.-Infektionen gekommen. Hier<br />
waren vor allem auch Lavandula betroffen.<br />
Bakteriellen Blattflecken schädigten erneut viele Stauden. Besonders betroffen<br />
waren Viola, Delphinium, Geranium, Salvia.<br />
Die Zunahme der bisher ungeklärten Blütenschäden bei Helleborus konnte<br />
gemindert werden. Qualitätseinbußen durch Verfärbungen der Blütenblattaußenseite,<br />
beginnend bei der ersten Blüte, hatten im Helleborus-Anbau zu großer Besorgnis
- 58 -<br />
geführt. An den entsprechenden Stellen konnte mehrfach unterschiedliche<br />
Cladosporium-Arten nachgewiesen werden. In Zusammenarbeit mit dem<br />
Pflanzenschutzamt Oldenburg wurden erste Bekämpfungstrategien entwickelt, die zu<br />
einer deutlichen Reduktion der Symptome führten.<br />
Schwarze Blattflecken bei Helleborus sind als eine Folge von Düngungsmaßnahmen<br />
mit Phosphor bekannt. Weniger bekannt ist, dass diese Flecken ebenfalls entstehen<br />
können, wenn Phosphor in Form von Phosphonaten angeboten wird. Dies wurde im<br />
letzten Jahr in der Praxis dort deutlich, wo diese Düngemittel eingesetzt wurden.<br />
Sogar Pflanzenstärkungsmittel, bei denen Phosphonat in geringer Dosierung<br />
vorhanden ist, konnten dieses Schadbild hervorrufen.<br />
Tierische Schaderreger wie Läuse, Thripse und Minierfliegen haben sich aufgrund<br />
der höheren Temperaturen früh entwickelt und waren teilweise bis im späten Herbst<br />
noch zu beobachten. Bei den Läusen war besonders das starke Auftreten der<br />
Kleinen Pflaumenlaus (Brachycaudus helichrysii) auffällig. Die Laus verursacht durch<br />
ihre Saugtätigkeit an verschiedensten Stauden zum Teil erhebliche Trieb- und<br />
Blattdeformationen. Brachycaudus helichrysii ist sehr klein und wird daher in der<br />
Praxis erfahrungsgemäß spät erkannt, was dann eine erfolgreiche Bekämpfung<br />
erschwert.<br />
Schäden durch Blattläuse bei Coreopsis<br />
2.6.5 Grünpflanzen, Orchideen und Poinsettien<br />
Minierfliegen-Befall bei Aquilegia<br />
(J. Klatt, R. Wilke)<br />
Insgesamt ist die Produktionsfläche für Grünpflanzen auch in <strong>2011</strong> weiter<br />
zurückgegangen. Ausgenommen von dieser Entwicklung sind Poinsettien.<br />
Grünpflanzen sind Produkte mit langen Standzeiten in den Betrieben. Daher treten<br />
hier insbesondere Schaderreger auf, die eine lange Entwicklungszeit haben. Den<br />
wichtigsten Schädling stellen Schmier- und Schildläuse dar. Sie sind oft schon an<br />
den Jungpflanzen zu finden. Da viele Jungpflanzen aus Mittelamerika oder Afrika<br />
stammen, sind die Schädlinge gegen viele Insektizide resistent, so dass die<br />
chemische Bekämpfung schwierig ist. Zunehmend wird auch Duponchelia fovealis,
- 59 -<br />
ein tropischer Schadschmetterling zum Problem in Grünpflanzen. Zur Bekämpfung<br />
dieser Erreger werden in den Betrieben mit Unterstützung durch die Beratung<br />
zunehmend biologische und auch biotechnische Verfahren (z.B. Pheromonfallen)<br />
eingesetzt.<br />
So wurden zum Monitoring der Langschwänzigen Wolllaus (Pseudococcus<br />
longispinus) Pheromonfallen getestet. Die Fallen haben sich als wirksam erwiesen,<br />
Gelbtafeln mit Pheromonkapsel fangen deutlich mehr Männchen als solche ohne.<br />
Gelbtafel mit Pheromon<br />
Die Orchideenmilbe (Brevipalpus sp.) kann in Phalaenopsis große Schäden<br />
verursachen. Weil diese an den Blattunterseiten saugen ist die chemische<br />
Bekämpfung sehr schwierig. Die schädlichen Milben lassen sich hervorragend mit<br />
Raubmilben der Art Amblyseius swirskii bekämpfen.<br />
Eine Einsatzmenge von 50 A.s. je m², 14-tägig im Streuverfahren ausgebracht ist<br />
optimal. Diese Menge ist ausreichend um beginnenden Befall von Brevipalpus auf<br />
den Pflanzen zu bekämpfen und einen Populationsaufbau nachhaltig zu verhindern.<br />
Ein Ausbringungsintervall von vier Wochen ist bei symptomfreien Pflanzen<br />
prophylaktisch ausreichend. Zur Vermeidung eines Populationsaufbaus reicht diese<br />
allerdings nicht aus. Bei sichtbaren ersten Symptomen muss die Einsatzmenge<br />
erhöht werden.<br />
Brevipalpus an Blattunterseite von Phalaenopsis,<br />
fortgeschrittener Befall<br />
(W. Hennes, H. Nennmann)
- 60 -<br />
2.6.6 Lückenindikationen im Zierpflanzenbau<br />
und in der Baumschule<br />
Der Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> koordiniert im Arbeitskreis<br />
Lückenindikation für die nicht-rückstandsrelevanten Kulturen die Aktivitäten der<br />
Pflanzenschutzdienste der Länder zur Schließung von Bekämpfungslücken in<br />
Zierpflanzbau und Baumschule.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden dazu 35 AK-Lück-Versuche durchgeführt.<br />
Zusätzlich sind im Jahr <strong>2011</strong> mit Unterstützung des Arbeitskreises sieben<br />
Genehmigungen nach § 18a Pflanzenschutzgesetz erteilt und<br />
14 Genehmigungsverfahren nach § 18a eingeleitet worden.<br />
(W. Hennes)<br />
2.6.7 Friedhöfe<br />
Je nach Standort und Lage des Friedhofes bzw. des Einzelgrabes waren erhebliche<br />
Trockenschäden im Frühjahr, aber auch später im Herbst zu beobachten. Besonders<br />
privat gepflegte Grabstellen waren betroffen. Professionell gepflegte (und damit<br />
gewässerte Grabflächen) zeigten dagegen deutlich weniger Schadsymptome. Durch<br />
die Trockenheit wurden besonders immergrüne Pflanzen beeinträchtigt. Das wirkte<br />
sich in verschiedenen Betrieben auf die Pflanzenproduktion aus. Wurden von<br />
derartig geschwächten „Mutterpflanzen“ Stecklinge geschnitten, so waren diese<br />
Stecklinge ebenfalls geschwächt. Nachfolgend gab es so Probleme in der<br />
Bewurzelungsphase mit Rhizoctonia sp., Botrytis sp. und/oder Pythium sp., die z.B.<br />
bei Cotoneaster dammeri und Euonymus fortunei besonders ausgeprägt waren.<br />
Beeinträchtigungen durch Frosttemperaturen waren nur in ungeschützten Lagen<br />
deutlicher ausgeprägt. Insgesamt hat sich die schützende Schneedecke<br />
diesbezüglich vielerorts positiv ausgewirkt.<br />
Pilzliche und bakterielle Schaderreger konnten vor allem im Sommer (Juni-August)<br />
beobachtet werden. In dieser Zeit hat die feucht-warme Witterung Blattfleckenerreger<br />
gefördert. Auffällig waren an Hedera die Pilze Phyllosticta sp. bzw. Colletotrichum<br />
sp., oftmals als Mischinfektion mit dem Blattflecken- und Triebsterben<br />
verursachenden Bakterium Xanthomonas campestris pv. hederae. Cylindrocladium<br />
buxicola an Buxus trat spät, dann aber örtlich stark auf. Trieberkrankungen wie<br />
Phoma sp. an Vinca waren ebenfalls stärker zu beobachten.<br />
Da, wo Impatiens walleriana vereinzelt noch gepflanzt wurden, konnten oftmals<br />
wieder Ausfälle durch den Falschen Mehltau Plasmopara obducens registriert<br />
werden.<br />
Viola zeigten zum Teil im Frühherbst Ausfälle durch Phytophthora sp.<br />
Das Unkrautaufkommen nimmt auf vielen Friedhöfen, wie schon in den letzten<br />
Jahren, aufgrund von fehlenden Behandlungsmöglichkeiten zu. Nach<br />
Pflanzenschutzgesetz hätten in <strong>2011</strong> mit verschiedensten Herbiziden Unkrautherde<br />
reguliert werden können; Friedhofssatzungen verhindern vielerorts einen derartigen<br />
Einsatz.
Trockenschäden bei Cotoneaster dammeri<br />
2.7 Öffentliches Grün<br />
- 61 -<br />
2.7.1 Parkanlagen und Friedhöfe<br />
starke Verunkrautung des Grabes<br />
(hier: Oxalis-Klee)<br />
(R. Wilke)<br />
Das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen im Öffentlichen und privaten Grün<br />
war stark von den Witterungsextremen in diesem Jahr beeinflusst. Sehr warmes und<br />
lang anhaltend trockenes Wetter im Frühjahr begünstigte die Entwicklung und<br />
Vermehrung von Schadinsekten und Spinnmilben. Vor allem die Massenvermehrung<br />
von Blattläusen verursachte vielerorts Schäden. Sie zog auch eine starke<br />
Honigtauproduktion nach sich. Auf den Honigtaubelägen entwickelten sich im Laufe<br />
des Sommers auf vielen Pflanzenarten in starkem Ausmaß Rußtaupilze. An Linden<br />
sowie an Buchenhecken in innerstädtischen Bereichen wurde starker<br />
Spinnmilbenbefall beobachtet. Örtlich war an Euonymus Befall mit der<br />
Spindelbaumschildlaus (Unaspis euonymi) auffällig. An Lavendelheide (Pieris<br />
japonica) waren überall Schäden durch Andromeda-Netzwanzen zu finden.<br />
In den Nächten vom 03. bis 05. Mai gab es gebietsweise Schäden an frischen<br />
Trieben infolge von Spätfrösten. Durch das vorherige warme Wetter befanden sich<br />
die Pflanzen in einer sehr empfindlichen Entwicklungsphase. Vor allem Linden,<br />
Platanen und Rosskastanien litten zusätzlich durch die lang anhaltende Trockenheit.<br />
Im Laufe des Sommers wurden dann auch die Schäden sichtbar, die durch den<br />
Streusalzeinsatz im Winter 2010/<strong>2011</strong> verursacht worden sind.<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> wurden an Rosskastanien in verschiedenen Orten in Alleen, aber<br />
auch an Einzelbäumen Schäden festgestellt. Die Bäume zeigten vielfach eine<br />
schüttere Belaubung und in den Kronen starben Äste ab. Auffällige Längsrisse und<br />
gelegentlich Schleimfluss sowie Teerflecken an den Stämmen gehörten ebenfalls zur<br />
Symptomatik. In manchen Fällen wurde Befall mit Pseudomonas syringae pv. aesculi<br />
nachgewiesen. In zunehmendem Ausmaß wurde jedoch Befall mit<br />
Krankheitserregern aus der Gattung Phytophthora festgestellt. Neben der<br />
Schwächung der Bäume durch die vorausgegangene Trockenheit dürften auch die<br />
hohen Temperaturen zum stärkeren Ausbruch der Phytophthora-<br />
Schleimflußkrankheit beigetragen haben.
- 62 -<br />
Die feuchte und warme Witterung im August schuf ideale Infektionsbedingungen für<br />
den Erreger des Buchsbaumtriebsterbens, Cylindrocladium buxicola. Dadurch kam<br />
es vielerorts auf Friedhöfen und in Parkanlagen zu starken Schäden an Buxus. Der<br />
Buchsbaumzünsler, Cydalima perspectalis, trat in diesem Jahr nicht in dem gleichen<br />
Ausmaß in Erscheinung wie in den beiden vorangegangenen Jahren.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden dem Pflanzenschutzdienst vergleichsweise wenige Standorte<br />
von Pflanzen des Beifußblättrigen Traubenkrautes, Ambrosia artemisiifolia,<br />
gemeldet. Im Bereich der Rechtsetzung zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung<br />
von Ambrosia-Arten wurde ein Erfolg erzielt: Mit der Aufnahme von Ambrosia-Samen<br />
in den Anhang I (Unerwünschte Stoffe in Futtermitteln) der Richtlinie 2002/32/EG<br />
wurde zum 01. Juli <strong>2011</strong> die seit fünf Jahren in der interdisziplinären Arbeitsgruppe<br />
Ambrosia beim Julius Kühn-Institut vertretene Forderung in verbindliches EU-Recht<br />
umgesetzt (Verordnung EU Nr. 574/11 der Kommission vom 16. Juni <strong>2011</strong>). Damit<br />
dürfen seit dem 01. Januar 2012 maximal 50 mg Ambrosiasamen (dies entspricht<br />
etwa 10 Samen) in 1 kg Futtermittel enthalten sein.<br />
2.7.2 Rasenflächen und Sportanlagen<br />
Ende Mai wurde ein sehr starker Flug des Gartenlaubkäfers Phyllopertha horticola<br />
beobachtet. Im Laufe des Sommers kam es in verschiedenen Regionen auf<br />
Rasenflächen, Golfplätzen und Sportanlagen zu Schäden durch die Larven der<br />
Blatthornkäfer. Auch der Junikäfer, Amphimallon solstitialis, war stark daran beteiligt.<br />
Örtlich verursachten auch Melolontha-Arten Schäden auf Rasenflächen.<br />
Das gebietsweise starke Auftreten des Jakobsgreiskrautes, Senecio jacobaea, auf<br />
Pferdeweiden und in der Umgebung von Reitanlagen führte auch <strong>2011</strong> zu besorgten<br />
Anfragen von Pferdehaltern.<br />
2.7.3 Straßenbegleitgrün<br />
Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners wurde in den Befallsgebieten in der<br />
Köln-Aachener Bucht, in den betroffenen Regionen des Ruhrgebietes und im<br />
westlichen Münsterland wie in den Vorjahren durchgeführt. Neben der Bekämpfung<br />
der Raupen mit bodengeführten Geräten wurde Ende April/Anfang Mai wiederum auf<br />
insgesamt etwa 450 ha ein Bacillus thuringiensis-Präparat mit dem Hubschrauber<br />
ausgebracht.<br />
Die Bekämpfungsaktionen dienen dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung vor den<br />
härchenartigen Drüsensekreten der Eichenprozessionsspinnerraupen. Daher sind sie<br />
keine Maßnahmen im Sinne des Pflanzenschutzgesetzes, dessen Zweck der Schutz<br />
von Pflanzen vor Schaderregern ist. Sie sind eine Maßnahme zur Gefahrenabwehr<br />
im Sinne des Ordnungsrechtes, für das die Ordnungsbehörden zuständig sind. Der<br />
Pflanzenschutzdienst ist hierbei beratend tätig.<br />
Gebietsweise traten Gespinstmotten (Yponomeuta sp.) unter anderem an<br />
Pfaffenhütchen, Traubenkirschen, Weißdorn und zahlreichen weiteren Gehölzen<br />
wieder stark in Erscheinung. Gelegentlich wurden sie von Bürgern mit den Raupen<br />
des Eichenprozessionsspinners verwechselt, was zu besorgten Anfragen führte.<br />
Örtlich wurde auch das Auftreten von Raupen des Goldafters (Euproctis chrysorrhea)<br />
beobachtet.
2.8 Haus- und Kleingarten<br />
- 63 -<br />
Sowohl in Haus- und Kleingärten als auch im Öffentlichen Grün fiel im vergangenen<br />
Jahr wieder an zahlreichen Bäumen und Sträuchern starker Bewuchs mit den<br />
Flechten Xanthorina parietina (Gewöhnliche Gelbflechte) und Physcia tenella (Zarte<br />
Schwielenflechte) auf. Diese beiden Arten, die Indikatoren für Stickstoffanreicherung<br />
in der Luft sind, kommen häufig gemeinsam vor. In Hausgärten sind vor allem<br />
Obstbäume und Beerensträucher sowie Hibiscus betroffen. Im Öffentlichen Grün<br />
zeigen Cotoneaster horizontalis mancherorts Absterbeerscheinungen als Folge des<br />
Flechtenbewuchses.<br />
An immergrünen Koniferen, vor allem Thuja, Chamaecyparis und Cupresssocyparis<br />
leylandii wurden auch im Jahr <strong>2011</strong> häufig Absterbeerscheinungen beobachtet.<br />
Neben abiotischen Ursachen wie Frosttrocknis, Boden- und Lufttrockenheit oder<br />
Staunässe, spielten dabei auch durch Phytophthora-Befall ausgelöste Stammgrund-<br />
und Wurzelfäulen sowie Borkenkäferbefall eine Rolle. Darüber hinaus wurde häufiger<br />
als in den vorangegangenen Jahren Befall mit dem Hallimaschpilz (Armillaria mellea)<br />
festgestellt. Neben den Koniferen betraf dies auch Rosskastanien und andere<br />
Laubgehölze.<br />
Beim häufiger zu beobachtenden Absterben älterer Eiben spielte auch ein<br />
schwankender bzw. stark abgesunkener Grundwasserstand eine wesentliche Rolle.<br />
Infolge der sehr regnerischen und ausreichend warmen Witterung im August traten<br />
auch in Hausgärten an Buchspflanzungen vielerorts massive Schäden durch Befall<br />
mit dem Erreger des Triebsterbens, Cylindrocladium buxicola, auf. Aus den vom<br />
Buchsbaumzünsler Cydalima perspectalis betroffenen Orten kamen weniger<br />
Anfragen und Meldungen von Gartenbesitzern als in den letzten Jahren. Dies kann<br />
einerseits mit der Witterung und andererseits auch damit zusammenhängen, dass<br />
den betroffenen Gartenbesitzern der Schädling und das Schadbild inzwischen<br />
bekannt sind und die natürliche Ausbreitung des Schmetterlings relativ langsam<br />
vonstatten geht.<br />
Die ab Juni einsetzende feuchte Witterung begünstigte die Entwicklung von<br />
Blattfleckenpilzen. So entwickelte sich an Kirschlorbeer zunehmend Befall mit der<br />
Schrotschußkrankheit. An Ahorn traten Echte Mehltaupilze und an empfindlichen<br />
Rosensorten Sternrußtau stärker in Erscheinung. Auch der Pflaumenrost wurde im<br />
Spätsommer häufiger beobachtet.<br />
(Dr. M. Klug)
3 Diagnostik<br />
2420<br />
708<br />
194<br />
280<br />
389<br />
109<br />
- 64 -<br />
In den Untersuchungslaboren zur Diagnostik von Pflanzenkrankheiten des<br />
Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wurden<br />
auch im Jahr <strong>2011</strong> in Bonn und Münster über 10.000 Einzeluntersuchungen an<br />
eingesandten Pflanzenproben, Ernteprodukten, Wasser-, Substrat- und Erdproben,<br />
Insekten, Milben, Nematoden, Pilzen, Bakterien oder Viren durchgeführt.<br />
Die Diagnosen waren Voraussetzung für die Pflanzenschutzberatung in den<br />
Betrieben.<br />
Ein großer Teil der Proben wurde zur Überwachung von Quarantäneschaderregern<br />
untersucht. Sie dienten damit auch der Abwehr von Schäden für die<br />
Pflanzenproduktion in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> und die EU-Staatengemeinschaft. Viele<br />
Proben waren Grundlage für die Arbeit im Warndienst, die Prüfung chemischer<br />
Pflanzenschutzmittel und das Versuchswesen.<br />
1740<br />
1848<br />
Ackerbau<br />
Zierpflanzenbau<br />
Baumschule/Forst<br />
Gemüsebau<br />
Haus- und Kleingarten<br />
Obstbau<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Öffentliches Grün<br />
Verteilung des Proben-Aufkommens (7.688 Einzelproben) in den Untersuchungseinrichtungen<br />
des Pflanzenschutzdienstes im Jahre <strong>2011</strong><br />
(Dr. M. Heupel)
3.1 Diagnostik Mykologie<br />
- 65 -<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 2.934 mykologische Untersuchungen zur Diagnose der<br />
ursächlichen Pilzerkrankung an Pflanzenproben durchgeführt.<br />
Die Untersuchungsmethoden umfassten vor allem die klassische Mikroskopie aber<br />
auch biochemische, physikalische und molekularbiologische Nachweisverfahren.<br />
Besonders zahlreich waren im letzten Jahr die Nachweise des Falschen<br />
Mehltaupilzes Plasmopara obducens an Impatiens walleriana.<br />
Große Ausfälle durch Plasmopara obducens an Impatiens walleriana<br />
Der Pilz Plasmopara obducens wurde erstmalig im Jahr 2003 an Impatiens<br />
walleriana im Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nachgewiesen. Fast<br />
zeitgleich meldete auch Großbritannien das neue Krankheitsbild.<br />
Befallene Pflanzen zeigen hellgelbe Verfärbungen der Blätter, Einrollen und<br />
Chlorosen, Blattdeformationen und schließlich Blattfall. Blattunterseits ist bei hoher<br />
Luftfeuchte der weiße Sporenrasen des Falschen Mehltaupilzes sichtbar.<br />
Nach Ausbruch der Symptome sind fungizide Bekämpfungsmaßnahmen erfolglos.<br />
Der Mehltau lebt lange Zeit als obligater Parasit latent in den Wirtspflanzen.<br />
Sehr häufig wurde deshalb auch im Jahr <strong>2011</strong> erst nach Auslieferung und Pflanzung<br />
beim Endkunden Befall beobachtet. So zeigten frisch gepflanzte Bestände auf<br />
Beeten oder Gräbern im Jahr <strong>2011</strong> nach wenigen Wochen kompletten Blattfall und<br />
das Absterben der Pflanzen durch Befall mit Plasmopara obducens.<br />
Die zahlreichen Befallsmeldungen der letzten Jahre aus vielen europäischen<br />
Ländern, den USA, Japan, Korea und Australien deuten auf die Verbreitung des<br />
neuen Erregers mit Pflanzenware hin.<br />
Mit großer Wahrscheinlichkeit ist die Ursache für die starke Verbreitung in der<br />
Saatgutübertragung von Plasmopara obducens zu finden. Da bereits geringste<br />
Verseuchungen des Saatgutes für Epidemien ausreichend sind, ist der Nachweis von<br />
Befallspartien allerdings extrem schwierig und bislang nicht gelungen.<br />
Eindeutig scheint jedoch das Überleben des Pilzes in Pflanzenmaterial auf<br />
befallenen Beeten. Nach Befall gepflanzte Neuware wurde regelmäßig erneut krank.<br />
Da die Fungizidmaßnahmen bei Falschen Mehltaupilzen wenig Bekämpfungserfolg<br />
zeigen wurden Sortentestungen durchgeführt. In dem bisher verfügbaren Sortiment<br />
konnte jedoch keine Resistenzquelle gefunden werden.<br />
Die Marktbedeutung von Impatiens walleriana ist aufgrund der schlechten<br />
Erfahrungen der Kommunen und Privatleute in den letzten Jahre bereits sehr stark<br />
gesunken. Es bleibt abzuwarten inwieweit das Vertrauen in diese blühfreudige<br />
Beetpflanze auch weiterhin aufrecht zu erhalten ist.
- 66 -<br />
Befall mit Plasmopara obducens an Impatiens walleriana:<br />
blattoberseits Chlorosen, blattunterseits weißer Sporenrasen<br />
3.2 Diagnostik Bakteriologie<br />
(Dr. M. Heupel)<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden im Pflanzenschutzdienst 1.142 bakteriologische<br />
Untersuchungen an Pflanzenproben zur Identifizierung vorhandener<br />
Bakterienerkrankungen durchgeführt.<br />
Die Untersuchungsmethoden umfassten mikrobiologische, biochemische und<br />
molekularbiologische Nachweisverfahren.<br />
Neben den Identifizierungen bekannter bakterieller Schaderreger ist vor allem die<br />
Identifizierung neuartiger Schadsymptome eine besondere Herausforderung.<br />
Aufgrund der globalen Handelsbeziehungen und Züchtungsallianzen kommt es<br />
regelmäßig zum Auftreten neuartiger Schaderreger.<br />
So wurden im Jahr <strong>2011</strong> erstmalig Bakterien der Gattung Dickeya in<br />
Kartoffelbeständen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nachgewiesen.<br />
Dickeya solani - Nachweis an Kartoffelstauden<br />
Symptome<br />
Welkende Blätter und welkende Pflanzen im Kartoffelbestand können erste Hinweise<br />
auf einen Befall mit Nassfäulebakterien sein. Weitere Symptome sind schwärzliche<br />
Verfärbungen an der Stängelbasis, die sich nach oben fortsetzen und teilweise faul<br />
werden. Auch braune Verfärbungen im Stängel treten auf. Betroffene Pflanzen<br />
lassen sich leicht aus dem Boden ziehen. Das Knollengewebe ist weich und zerfällt<br />
in eine matschige breiige Masse ohne dass die Schale zerstört wird. Sowohl<br />
geschädigte Einzelpflanzen als auch Befallsnester können beobachtet werden.<br />
Die Differenzierung der Erreger im Feldbestand ist sehr schwierig und nur zu Beginn<br />
des Befalls möglich.
Erregerbiologie<br />
- 67 -<br />
Die Pectobacterien wurden früher in die Bakteriengattung Erwinia eingruppiert. Neue<br />
taxonomische Erkenntnisse haben zu einer neuen Klassifizierung der verschiedenen<br />
an der Kartoffel auftretenden Arten geführt. Insbesondere die früher mit Erwinia<br />
chrysanthemi bezeichnete Schwarzbeinigkeit der Kartoffel wird nach neuesten<br />
Untersuchungen offensichtlich von mehreren Bakterienarten, die heute in die<br />
Gattung Dickeya gehören ausgelöst. Mehrere verschiedene Spezies der Gattung<br />
Dickeya wurden bislang identifiziert. An der Kartoffel treten vier bekannte Arten sowie<br />
die neue Art Dickeya solani (vorläufiger Arbeitsname) auf. Die Zunahme der<br />
Nassfäule und Schwarzbeinigkeitssymptome vor allem in den Niederlanden,<br />
Großbritannien und Israel im vergangenen Jahrzehnt hat zu einer intensiven<br />
Erforschung der Schadursachen geführt. Dabei wurde festgestellt, dass die vorläufig<br />
mit Dickeya solani bezeichnete Art besonders aggressiv ist und sich über Pflanzgut<br />
verbreiten kann. Noch sind zahlreiche Fragestellungen zu der neuen Bakterienart<br />
offen. Da sich die Symptombilder der verschiedenen Nassfäuleerreger in infizierten<br />
Beständen sehr gleichen und auch paralleler Befall mit mehreren Bakterienarten<br />
möglich ist, kann nur eine Laboruntersuchung eine eindeutige Aussage über die<br />
tatsächlich vorhandenen Schaderreger leisten.<br />
Die Differenzierung der Bakterienarten im Labor kann nur molekularbiologisch mit<br />
einer Realtime-PCR erfolgen. Um festzustellen, ob das Pflanzgut mit Dickeya<br />
belastet ist, werden wie bei der Testung der Quarantänebakteriosen (Ringfäule,<br />
Schleimfäule) 200 Knollen pro Probe benötigt. Der Nachweis erfolgt im Nabelende<br />
der Knollen. Wichtig ist die Schale mitzutesten, auf der sich zahlreiche Dickeya-<br />
Erreger befinden können. Der Nachweis erfolgt durch Differenzierung der<br />
Erbsubstanz der Bakterien. Eine Aussage über die vorhandene Bakterienmenge ist<br />
dabei nicht möglich.<br />
Für das tatsächliche Befallsgeschehen im Feldbestand sind jedoch die<br />
Witterungsbedingungen ausschlaggebend. Bei kühlen Temperaturen und nicht<br />
ausreichender Feuchtigkeit kann Befall lange Zeit latent bleiben.<br />
Aufgrund einzelner hoher Verluste durch Dickeya in den letzten Jahren haben einige<br />
Länder den Erreger bereits in ihre Kartoffelzertifizierungsschemata aufgenommen.<br />
Der Pflanzenschutzdienst wird diese neue Krankheit betreffend mit Untersuchungen<br />
und Beratungen die Kartoffelproduzenten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> unterstützen.<br />
Welke im Kartoffelbestand durch Dickeya solani<br />
(Dr. M. Heupel)
3.3 Diagnostik Virologie<br />
- 68 -<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden bei 2.457 virologische Testungen an Pflanzenproben zur<br />
Diagnose einer Erkrankung durch Viren oder Viroiden durchgeführt.<br />
Die Untersuchungsmethoden umfassten biochemische und molekularbiologische<br />
Nachweisverfahren. Die modernen, auf den molekularbiologischen Labortechniken<br />
beruhenden Tests, sind inzwischen Schlüsseltechnologien, um schnell und<br />
justiziable Untersuchungsbefunde zu erzielen.<br />
Aufgrund der bereits in der Kartoffelernte 2010 aufgetretenen Symptome der<br />
Eisenfleckigkeit an Knollen wurde die Testung auf das dafür verantwortlich Tobacco<br />
rattle virus neu in das Untersuchungsangebot aufgenommen.<br />
Vor allem bei den Kartoffelsorten Innovator, Zorba, Laura und Ambassador wurden<br />
Knollen mit Symptomen der Eisenfleckigkeit gefunden.<br />
Neben unregelmäßig verteilten Nekrosen im Knollenfleisch traten Dellen auf den<br />
Knollen und typische Pfropfensymptome auf. Eine Verstärkung der Symptome<br />
während der Lagerung trat auf.<br />
Das Tobacco rattle virus wird durch Nematoden der Gattungen Trichodorus und<br />
Paratrichodorus übertragen. Der Wirtspflanzenkreis der Trichodoren umfasst neben<br />
der Kartoffel auch Raps, Salat, Möhre, Leguminosen, zahlreiche Zierpflanzen und<br />
Unkräuter. Mehr als 130 verschiedene Pflanzenspezies sind als Wirte bekannt.<br />
Die Weiterverbreitung der Viren kann über das Pflanzgut, aber auch mechanisch und<br />
durch Samen erfolgen.<br />
Das Tobacco rattle virus erfordert vom Kartoffelanbauer gezielte Maßnahmen. Dabei<br />
ist der erste Schritt die genaue Kenntnis über die Nematodenpopulation in den<br />
geplanten Anbauflächen und die Testung vorhandener Trichodoriden auf Befall mit<br />
dem Tobacco rattle virus.<br />
In den Untersuchungen der befallenen Partien konnte das Tobacco rattle virus als<br />
Verursacher der Symptome nachgewiesen werden.<br />
Bei der Testung werden zunächst die übersandten Bodenproben auf freilebende<br />
Nematoden getestet. Ein Besatz mit Trichodoriden also den Virusüberträgern<br />
erfordert dann die gezielte Testung auf das Tobacco rattle virus.<br />
Dies geschieht über den Umweg eines Biotestes mit Tabakpflanzen. In den Boden<br />
wird Tabak als Fangpflanze für die Nematoden eingesät. Nach ca. 8 Wochen haben<br />
die Trichodoriden die Tabakwurzeln befallen und vorhandene Viren durch ihre<br />
Saugtätigkeit auf die Fangpflanzen erfolgreich übertragen. Die Ernte der<br />
Tabakwurzeln kann beginnen. Die Erbsubstanz der Viren wird molekularbiologisch<br />
mit dem PCR-Test nachgewiesen. Ein einfacher Nachweis mit Antikörpern im ELISA-<br />
Test ist bei diesen Viren nicht möglich, da einige Virusstämme dadurch nicht erfasst<br />
werden.<br />
Die aufwendige Versuchsmethodik lohnt sich, denn nur mit einer genauen Aussage<br />
über die Virusbelastung der Nematoden kann die Befallsgefährdung für den<br />
Kartoffelanbau eingeschätzt werden kann. Bei einem positiven Befund können<br />
Maßnahmen für die zukünftigen Fruchtfolgen geplant werden.
3.4 Diagnostik Entomologie<br />
- 69 -<br />
Kartoffelknollen mit Symptomen der Eisenfleckigkeit<br />
nach Befall mit Tobacco rattle virus<br />
(Dr. M. Heupel)<br />
Insgesamt wurden <strong>2011</strong> im Entomologischen Labor 416 Prüfparameter bearbeitet<br />
und diagnostiziert. Die folgende Abbildung stellt die Verteilung auf die<br />
entsprechenden Kulturgruppen der Fachbereiche dar.<br />
Anzahl<br />
Diagnosen<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Ackerbau<br />
Obstbau<br />
Gemüsebau<br />
Zierpflanzen<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Einen großen Stellenwert hat die Abklärung von Quarantäneverdachtsfällen.<br />
Auch dieses Jahr wurden verstärkt Entomologische Untersuchungen für den<br />
Pflanzengesundheitsdienst im Rahmen von Export- und Importkontrollen<br />
durchgeführt. Aber auch das Schaderreger-Monitoring mit Hilfe von Pheromonfallen<br />
wird von den Betrieben zunehmend als bewährtes Kontrollmittel eingesetzt.
28%<br />
13%<br />
2% 5%<br />
- 70 -<br />
52%<br />
Vorratsschädlinge (Braumalz, Mehl, Haferflocken)<br />
Käfer, Quarantäneverdachtsfälle<br />
Kleinschmetterlinge<br />
Fänge aus Pheromonfallen<br />
Thripse, Weiße Fliege, Blattläuse<br />
Nachdem im Jahr 2010 das erstmalige Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers<br />
Diabrotica virgifera virgifera in <strong>Nordrhein</strong> <strong>Westfalen</strong> das Diagnoselabor vor eine<br />
besondere Aufgabe stellte, waren wir im Jahr <strong>2011</strong> bestens gerüstet und haben auch<br />
intern die Kontrolleure an Musterfallen geschult. Es wurde innerhalb des<br />
durchgeführten Monitoring kein neuer Befall festgestellt.<br />
Folgende Beifänge konnten identifiziert werden: Demetrias atricapillus, Dromius<br />
quadrinotatus und Olistophus rotundatus.<br />
Für die frühzeitige Erkennung werden auch im nächsten Jahr, durch Monitoring<br />
mittels Insektenfallen, Käferfunde im Entomologischen Labor diagnostiziert und somit<br />
Verwechslungsmöglichkeiten so sicher wie möglich ausgeschlossen.<br />
Besonderheiten und „Exoten“<br />
Eine Einsendung führte uns in das Reich der Wanzen. Im Diagnoselabor wurde die<br />
Wanze der Familie der Lederwanzen (Coreidae) zugeordnet. Es handelte sich um<br />
die Amerikanische Zapfenwanze (Leptoglossus occidentalis).<br />
Vergrößerungsausschnitt<br />
Die nebenstehende<br />
Abbildung zeigt den<br />
prozentualen Anteil<br />
der vom Pflanzen-<br />
gesundheitsdienst in<br />
Auftrag gegebenen<br />
Untersuchungen auf<br />
tierische Schaderreger.<br />
Kennzeichen:<br />
Braune Wanze mit feiner<br />
zickzackförmiger weißer<br />
Zeichnung auf den Deckflügeln.<br />
An den Hinterschienen befindet<br />
sich eine blattartige Verbreitung<br />
von ca. 2 mm Breite.<br />
♂ ca. 16-19 mm<br />
♀ ca. 17-21 mm<br />
In Nordamerika beheimatet und<br />
gilt dort als Schädling der die<br />
Samenausbeute von<br />
Koniferenzuchten reduziert.
- 71 -<br />
Über weite Teile Europas wurde diese Art eingeschleppt, erstmals in Deutschland im<br />
Jahr 2006.<br />
Des Weiteren wurden im Pflanzsubstrat einer Dattelpalme schwarz erscheinende<br />
Insekten auffällig. Junge Nymphenstadien einer Kurzfühlerschrecke die zur Familie<br />
der Romaleidae zählen. Die Nymphen konnten als Romalea microptera (Beauvois)<br />
identifiziert werden<br />
Kurzsteckbrief:<br />
Herkunft: in Florida beheimatet<br />
1 Generation / Jahr<br />
5 Larvenstadien bis zum adulten Tier, was bis zu 7 cm groß werden kann<br />
Eiablage im Herbst, März Schlupf der Nymphen, adulte Tiere im Juli-August<br />
Im Nymphenstadium<br />
ist die Zeichnung von<br />
Romalea microptera<br />
schwarz mit<br />
orangenen, gelben<br />
oder roten Streifen.<br />
In Louisiana sind sie<br />
bekannt unter den<br />
Trivialnamen<br />
„diabolo“, black<br />
diabolo“ oder „Devil<br />
Horse“.<br />
Von drei Nymphen im ersten Larvenstadium konnten wir eine Nymphe bis zum<br />
fünften Larvenstadium „durchzüchten“ und die Entwicklung genauer beobachten.<br />
Salatherzen, Brombeerstrauchblätter, Mirabellen und Trockenfischfutter zählten zur<br />
bevorzugten Nahrung.<br />
Klimawandel und Globalisierung des Handels werden uns zukünftig auch weitere<br />
„Exoten“ bescheren, die uns diagnostisch fordern, wobei auch die Routine<br />
Diagnosen gewissenhaft und sorgfältig gestellt werden.<br />
(Dr. U. Hakl)
3.5 Diagnostik Nematologie<br />
- 72 -<br />
Wie erwartet, ist ein Anstieg der Untersuchungen auf zystenbildende Nematoden in<br />
<strong>2011</strong> durch die umzusetzende Verordnung zur Durchführung der Erhebung auf<br />
Kartoffelzystennematoden erfolgt.<br />
Von den insgesamt 2.019 Proben waren 1.163 Proben auf Kartoffelzysten-<br />
Nematoden (KN) und 856 auf Rübenzysten-Nematoden (RN) zu untersuchen.<br />
Jahr<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
2009<br />
Untersuchungen auf RN-KN-Zysten<br />
1700 1750 1800 1850 1900 1950 2000 2050<br />
Anzahl Proben<br />
Eine ordnungsgemäße Aufbereitung der vielfältigen Proben ist Voraussetzung für<br />
eine sichere Bestimmung der Nematoden, da es auch hier um die Absicherung des<br />
Auffindens von Quarantäneschaderregern geht.<br />
Keine Zysten<br />
Ohne lebenden<br />
Inhalt<br />
Befallsfrei Befallsfrei<br />
(Zystenanzahl ohne<br />
lebenden Inhalt)<br />
Kartoffelzysten<br />
mit lebenden<br />
Inhalt (Eier u. Larven)<br />
Befall<br />
Artbestimmung<br />
Biotest<br />
(Pathotypenbestimmung)<br />
Vorgehensweise bei der Untersuchung zur Erhebung von Kartoffelzysten<br />
Wie in der Abbildung dargestellt, zieht ein Befall weitere Untersuchungen nach sich.<br />
Eine sichere Artbestimmung kann nur durch geschultes und fachlich versiertes<br />
Personal erfolgen. Um dies abzusichern werden die angebotenen Schulungs- und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten über das Julius Kühn-Institut (Workshops) genutzt.
- 73 -<br />
Eine weitere Steigerung der Untersuchungszahlen bei den „freilebenden“ Nematoden<br />
ist aus der unten stehenden Grafik ersichtlich. Hierbei kamen mit 50 %<br />
Untersuchungen aus den Bereichen Gemüsebau, Obstbau und aus dem<br />
Nematoden-Monitoring-Substrate, die anderen Untersuchungsproben verteilten sich<br />
auf die Bereiche Ackerbau und Pflanzengesundheitsdienst.<br />
Jahr<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
1456<br />
1143<br />
1149<br />
Untersuchung auf freilebende Nematoden (einschließlich<br />
Gallenbildende-,Stängel- und Blattnematoden)<br />
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600<br />
Anzahl Proben<br />
Um den Ausfall von Möhrenkulturen (im Jahr 2010 bis zu 30 %) zu vermeiden,<br />
wurden die Flächen vor der Aussaat intensiv beprobt und auf möhrenschädigende<br />
Nematoden untersucht.<br />
Durch diese Maßnahmen können die Anbauer kritische Flächen meiden und somit<br />
Verluste besser einschätzen und umgehen.<br />
Dass dahingehend ein Umdenken stattgefunden hat, kann man anhand der<br />
steigenden Untersuchungszahlen erkennen.<br />
(Dr. U. Hakl)
4 Warndienst<br />
- 74 -<br />
4.1 Darstellungen im Internet<br />
ISIP-Angebot <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
Der Pflanzenschutzdienst betreut redaktionell die nordrhein-westfälische Startseite<br />
der Internetplattform www.ISIP.de (Informationssystem Integrierte<br />
Pflanzenproduktion). Das Angebot wird getragen durch die Zusammenarbeit der<br />
Beratungsträger für Pflanzenproduktion in den Bundesländern<br />
(<strong>Landwirtschaftskammer</strong>n und Landesanstalten) und Fachinstitutionen des Bundes.<br />
Das ISIP-Angebot umfasst mittlerweile etwa 800 Seiten mit Basisinformationen<br />
(Infothek) und über 2.000 Seiten mit Monitoring- und Prognoseergebnissen<br />
(Entscheidungshilfen), die von allen Bundesländern gemeinsam betreut und gepflegt<br />
werden.<br />
<strong>Nordrhein</strong>-Westfälische Startseite im Januar 2012<br />
Zusätzlich wurden von den Mitarbeitern der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> im Jahr <strong>2011</strong> über 800 aktuelle Meldungen in ISIP eingestellt. Über 500<br />
PDF-Dokumente mit Warnhinweisen und Mittellisten stehen zum Download zur<br />
Verfügung. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden ca. 20.000 Besuche mit ca. 70.000 Seitenaufrufen<br />
verzeichnet. Je nach Wochentag finden etwa 100 Besuche statt, wobei am Montag<br />
und Dienstag am häufigsten genutzt wird. Maximal wurden 180 Besuche gezählt, es<br />
gab keinen Tag ohne Seitenaufruf. Insgesamt nutzten 7.500 eindeutige Besucher<br />
das Angebot.
- 75 -<br />
Das Beratungsangebot ist in vier Rubriken unterteilt: "Regionales" mit aktuellen<br />
Empfehlungen der beteiligten Länder, "Entscheidungshilfen" mit interaktiven<br />
Prognosemodellen und Befallserhebungen, "Infothek" mit Basisinformationen und<br />
Pflanzenschutzmitteltabellen sowie "Versuchsberichte" in einer recherchierbaren<br />
Datenbank mit z.B. Landessortenversuchen einiger Bundesländer.<br />
Auf der Startseite sind die jeweils zwölf aktuellsten, mehrfach in der Woche<br />
bereitgestellten Meldungen in chronologischer Reihenfolge abgebildet, um die<br />
Neuheiten immer auf den ersten Blick zu sehen. Längerfristige Hinweise können<br />
ebenfalls auf der Startseite platziert werden.<br />
Die regionalen Unterseiten umfassen Ackerbau, Allgemeines zum Pflanzenbau,<br />
Allgemeines zum Pflanzenschutz, Grünland und Futterbau, Gemüsebau, Obstbau<br />
und Zierpflanzenbau. Sehr guten Zuspruch finden die Listen mit zugelassenen und<br />
genehmigten Pflanzenschutzmitteln im Gartenbau.<br />
Die Meldungen, auch zu Veranstaltungsterminen, können mit Bildern, Tabellen und<br />
Grafiken ergänzt werden. Auch Verknüpfungen zu anderen Inhalten des ISIP-<br />
Angebotes sowie zu externen Internetseiten sind möglich.<br />
Unterseite Entscheidungshilfen im Dezember 2012<br />
Mittlerweile hat sich auch ein umfangreiches Angebot an Entscheidungshilfen für die<br />
Ackerkulturen sowie für den Obst- und Gemüsebau etabliert. Die<br />
Entscheidungshilfen werden grundsätzlich vor einer Freischaltung über mehrere<br />
Jahre hinweg in den Bundesländern mit Versuchen überprüft (Validierung). Auch<br />
nach der Einführung in die Beratungspraxis wird die Validierung durch begleitende<br />
Untersuchungen fortgeführt.
- 76 -<br />
Im Projekt "Einsatz von Geografischen Informationssystemen im Internet zur<br />
Optimierung von Entscheidungshilfesystemen“, das in Kooperation mit dem ISIP e.V.<br />
durchgeführt wird, wurden wichtige Projektteile abgeschlossen. Das wichtigste, nach<br />
außen deutlich sichtbare Ergebnis war die Einführung von Karten der<br />
Entwicklungsstadien und von Risikokarten in ISIP. Mit diesen Karten ist ein schneller<br />
Überblick über das Wachstum und das Infektionsgeschehen auf der Basis von<br />
Wetterdaten möglich.<br />
Karte Infektionsbedingungen und Spritzstart Krautfäule<br />
Karte des Niederschlagsradars
- 77 -<br />
Neu ist im Wetterbereich das Niederschlagsradar. Hier kann sowohl die<br />
Tagessumme wie auch die Niederschlagsintensität angezeigt werden. Die ist<br />
besonders hilfreich, da die Messung der Niederschläge immer nur punktuell erfolgen<br />
kann. Das Niederschlagsradar zeigt hingegen die flächige Ausbreitung der<br />
Niederschlagsgebiete.<br />
Besonders interessant für den Nutzer ist die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung<br />
seines ISIP-Zugriffs. Über den Bereich „mein ISIP“ können häufig genutzte Seiten<br />
(Favoriten) mit wenigen Mausklicks erreicht werden. Auch die gewünschten<br />
Prognosen, Hinweisdienste und Benachrichtigungen bei wichtigen Ereignissen<br />
können hier festgelegt werden. So kann das genutzt werden, was auch wirklich<br />
benötigt wird. Dieser Bereich wird momentan gezielt verbessert, um einen noch<br />
einfacheren, auf den Nutzer zugeschnittenen Zugriff zu ermöglichen.<br />
(Dr. A. Dissemond)<br />
4.1.1 Wetterdaten<br />
Im Berichtsjahr <strong>2011</strong> standen dem Pflanzenschutzdienst als Mitglied der ZEPP-<br />
Arbeitsgruppe der Pflanzenschutzdienste (Zentralstelle für Entscheidungshilfen und<br />
Programme im Pflanzenschutz) aufbereitete Wetterdaten von 17 abonnierten<br />
Stationen des Deutschen Wetterdienstes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zur Verfügung. Alle<br />
Wetterdaten des DWD enthalten zwei Tage prognostisches Wetter, was für<br />
Vorhersagen und Prognosen besonders wichtig ist.<br />
Außerdem nutzte der Pflanzenschutzdienst Wetterdaten von 14 eigenen und privaten<br />
Wetterstationen (LUFFT, Metos, TOSS), die zum großen Teil in Obstanbaugebieten<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s stationiert sind. Diese Daten werden auf Plausibilität geprüft,<br />
mit der Datenbank „Agmeda-Win“ bearbeitet und dem ISIP-Server<br />
(“Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion“) zur Verfügung gestellt. Diese<br />
Daten können für vorhandenen Simulations- und Prognosemodelle des PASO-<br />
Pakets genutzt werden und die Berater haben, über die interne Wetterseite von ISIP,<br />
Zugriff auf alle Wetterdaten aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />
Darüber hinaus hatte der Pflanzenschutzdienst über die Zusammenarbeit mit der<br />
ProPlant-GmbH Zugriff auf Wetterdaten von insgesamt 29 DWD-Stationen in ganz<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Diese Daten sind im Internet einer bestimmten Benutzergruppe<br />
über proPlant Climate <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW verfügbar.<br />
(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)<br />
4.1.2 Prognosemodelle<br />
Über das Prognose-Paket PASO (Prognose Agrarischer Schadorganismen) wurden<br />
folgende Simulations- und Prognoseprogramme intensiv für den Warndienst und die<br />
Beratung von den Fachbereichen Ackerbau und Grünland, Gemüsebau und Obstbau<br />
genutzt.<br />
• Feuerbrandprognose FEUERBRA nach BERGER<br />
• Feuerbrandprognose MARYBLIGHT nach Moltmann<br />
• POMSUM (Temperatursummenmodel)<br />
• Apfel-Schorf-Simulation SIMSCAB<br />
• PSIROS - Möhrenfliege Psila rosae<br />
• DELRAD - Kohlfliege Delia radium
- 78 -<br />
• DELANT - Zwiebelfliege Delia antiqua<br />
• CYDIASUM (Apfelwickler)<br />
• SIMPHYT<br />
• FOLPHY<br />
• Negativprognose Kraut- und Knollenfäule<br />
• SIMCERC und ONTO<br />
• CERCBET<br />
Entsprechende Modelle des Programmpaketes PASO waren weiterhin unter dem<br />
gemeinschaftlichen Angebot der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>n, “Informationssystem<br />
Integrierte Pflanzenproduktion“, www.isip.de, nutzbar.<br />
Ein Teil der regional erhobenen Wetterdaten der eigenen Stationen des<br />
Pflanzenschutzdienstes wurden für das Schorf-Simulationsmodell -Schorf Expert-<br />
nach Dr. WELTE genutzt.<br />
(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)<br />
4.2 Schorfwarndienst<br />
Der Schorfwarndienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> lieferte in der Zeit vom 11. März <strong>2011</strong> bis<br />
zum 14. Juni <strong>2011</strong> insgesamt 18 Warnmeldungen per E-Mail oder Fax an die<br />
abonnierenden Betriebe. Während des „Schorfjahres“ <strong>2011</strong> wurde das Simulations-<br />
Modell Schorf-Expert (Farm Software GmbH von Dr. H. Welte) mit Daten von<br />
14 Wetterstationen ausgewertet. Neu installiert wurde die Schorfprognose im Internet<br />
auf www.isip.de. In einer Übersichtstabelle werden die Schorfinfektionswerte aller 14<br />
Wetterstationen dargestellt. Die Daten werden vier Mal am Tag automatisch<br />
aktualisiert, so dass die Anbauer auch am Wochenende und an Feiertagen<br />
durchgehend mit aktuellen Werten versorgt werden.<br />
Die Hauptinfektionstermine für den Schorf waren an allen Standorten der Zeitraum<br />
31. März bis 02. April, 04.-06. und 27.-29. April sowie 16. bis 17. Mai.<br />
(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)<br />
4.3 Pflanzenschutz-Warndienst - Ackerbau<br />
Kohltriebrüssler und Rapsglanzkäfer im Raps<br />
Das aktuelle Auftreten von Schaderregern im Raps wurde von den regionalen<br />
Pflanzenschutzberatern im Zeitraum vom 14. März bis 28. März <strong>2011</strong> kontrolliert.<br />
Anhand dieser Erhebungen besteht die Möglichkeit aktuelle<br />
Pflanzenschutzempfehlungen für die Praxis zu geben.<br />
Die Kontrollen erfolgen Mithilfe von Gelbschalen, die frühzeitig im Raps aufgestellt<br />
werden. Die ersten wärmeren Tage (in manchen Jahren schon im Februar) lösen<br />
häufig schon stärkeren Zuflug der Rapsstängelrüssler und des Kohltriebrüsslers aus.<br />
Nach einem langen Winter flogen die Triebrüssler in <strong>2011</strong> bei ansteigenden<br />
Temperaturen zwischen dem 12. und 15. März und erneut ab dem 20. März zu. Im<br />
Frühjahr <strong>2011</strong> wurden im Unterschied zu den Vorjahren auch bei deutlich geringeren<br />
Gelbschalenfangzahlen relativ hohe Larvebefallszahlen in den Stängeln beobachtet.<br />
In den Jahren 2009 und 2010 war ein Befallsanstieg des Rapsglanzkäfers im<br />
Vergleich zu den Vorjahren spürbar. In <strong>2011</strong> wurde die Schadschwelle häufig
- 79 -<br />
erreicht, im Unterschied zu anderen Regionen gab es in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> aber<br />
nur in Ausnahmefällen extremen, schwer kontrollierbaren Glanzkäferbefall.<br />
Ort<br />
Auftreten von Rüssel- und Glanzkäfern in NRW <strong>2011</strong><br />
Fänge bis 14.03.<strong>2011</strong> Fänge 14.03.-21.03.11 Fänge 21.03. - 28.03.11 Summe<br />
Großer<br />
Raps-<br />
stängel-<br />
rüssler<br />
Trieb-<br />
rüs-<br />
sler<br />
Glanzkäfer<br />
Großer<br />
Raps-<br />
stängelrüssler <br />
Triebrüssler <br />
Glanzkäfer<br />
Großer<br />
Raps-<br />
stängelrüssler<br />
Trieb-<br />
rüs-<br />
sler<br />
Glanz-<br />
käfer<br />
Großer<br />
Raps-<br />
stängelrüssler<br />
Wachendorf 0 19 75 1 1 11 8 9 171 9 29 257<br />
Buschhofen 3 13 103 2 1 7 0 1 64 5 15 174<br />
Witterschlick 4 22 259 1 1 28 2 10 195 7 33 482<br />
Hersel 0 1 59 3 1 26 2 1 23 5 3 108<br />
Hersel-Fähre 1 6 107 0 0 29 3 4 58 4 10 194<br />
Ratingen 0 0 13 0 0 5 0 6 86 0 6 104<br />
Duisburg-Serm 0 0 2 0 0 4 0 2 0 2 6<br />
Blasheim 0 0 0 0 1 8 0 3 15 0 4 23<br />
Preußisch Ol. 0 0 0 0 0 14 0 5 30 0 5 44<br />
Dortmund 0 3 42 0 1 25 0 36 30 0 40 97<br />
Schwerte 0 1 24 0 0 34 0 3 45 0 4 103<br />
Holzwickede 0 0 11 0 0 14 0 16 23 0 16 48<br />
Salzkotten 0 5 0 0 4 0 0 3 7 0 12 7<br />
Balve 0 0 0 1 2 3 10 47 10 11 49 13<br />
Hemer 0 0 0 1 0 8 2 7 12 3 7 20<br />
Menden 0 0 81 0 1 72 0 2 70 0 3 223<br />
Neuenrade 1 4 2 1 6 3 10 11 50 12 21 55<br />
Sümmern / Grü. 0 0 35 0 3 140 0 4 350 0 7 525<br />
Sümmern / Mon. 0 0 0 0 2 13 0 7 30 0 9 43<br />
Sümmern / Voss 0 0 17 0 0 91 0 2 200 0 2 308<br />
Havixbeck 0 1 20 0 1 19 0 13 85 0 15 124<br />
Aachen 0 6 25 0 6 25<br />
Everswinkel 0 2 14 0 6 5 2 18 32 2 26 51<br />
Vinxel 0 0 9 0 0 4 4 7 41 4 7 54<br />
Stieldorf 0 1 12 7 3 30 8 7 69 15 11 111<br />
Everswinkel 0 3 25 0 4 60 0 8 20 0 15 105<br />
Halle 0 0 0 0 0 3 2 28 255 2 28 258<br />
Wadersloh 0 5 10 0 4 32 0 16 62 0 25 104<br />
Rheda-Wied. 0 2 3 0 2 12 3 42 135 3 46 150<br />
Exter 0 2 8 0 2 6 0 5 2 0 9 16<br />
Reken 0 0 2 0 5 0 2 8 0 2 13 2<br />
Velen 0 0 3 0 0 8 1 15 0 1 15 11<br />
Triebrüssler <br />
Glanzkäfer
- 80 -<br />
Alpen 0 0 2 0 0 8 0 0 16 0 0 26<br />
Bad Sassendorf 0 1 25 0 0 8 0 4 60 0 5 93<br />
Möhnesee 0 0 0 0 0 3 0 1 100 0 1 103<br />
Horn 0 3 3 0 0 5 0 5 50 0 8 58<br />
Borgentreich 20 5 0 45 15 0 10 25 3 75 45 3<br />
Brakel 0 0 0 20 0 0 5 5 5 25 5 5<br />
Marienmünster 0 0 0 10 5 0 10 5 8 20 10 8<br />
Neukirchen-Vluyn 0 0 5 0 2 54 0 3 52 0 5 111<br />
Nordkirchen 0 0 0 0 8 100 0 14 100 0 22 200<br />
Riesenbeck 0 0 4 0 0 9 0 2 15 0 2 28<br />
Durchschnitt 1 2 24 2 2 22 2 10 64 5 14 107<br />
Fett = Schadschwelle überschritten<br />
Zudem ist die Pyrethroidresistenz nach wie vor ein Thema. Verminderte<br />
Glanzkäferwirkungen haben sich in den vergangenen Jahren in der Fläche in<br />
Deutschland und auch in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> deutlich ausgebreitet. Sie ist<br />
mittlerweile flächendeckend nachgewiesen.<br />
Aufgrund dieser Resistenzproblematik wurden im Rahmen eines bundesweiten<br />
Monitorings 64 Rapsglanzkäferpopulationen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> untersucht. Die<br />
Käfer wurden auf ihre Sensitivität gegenüber den Wirkstoffen Etofenprox, tau-<br />
Fluvalinat, alpha-Cyhalothrin und Thiacloprid getestet.<br />
Drahtwurm in Mais<br />
Ein Schädling der in den letzten Jahren zumindest regional zunehmend an<br />
Bedeutung gewinnt, ist der Drahtwurm. Die Bekämpfungsmöglichkeiten sind sehr<br />
beschränkt bzw. in einigen Kulturen gar nicht vorhanden. Für die Kultur Mais wurde<br />
zur Einschätzung des dadurch entstandenen Drahtwurmschadens in <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> eine Umfrage durchgeführt. Das Ergebnis dieser Umfrage wird in der<br />
folgenden Tabelle dargestellt.<br />
Einschätzung des Schadens<br />
durch Drahtwurm an Mais in 2010<br />
Gesamtfläche Mais 225.274<br />
ha %<br />
keine Schäden 217.024 96,3<br />
0-5 % geschädigte Pflanzen 5.435 2,4<br />
5-25 % geschädigte Pflanzen 1.985 0,9<br />
über 25 % geschädigte Pflanzen 830 0,4<br />
davon Fläche mit Umbuch 240 0,1<br />
Fläche mit Verzicht auf Maisanbau 1.145 0,5<br />
wegen Drahtwurm<br />
Fläche mit Santana behandelt 59 0,03
- 81 -<br />
Außerdem wurde bereits im zweiten Jahr am bundesweiten Drahtwurmmonitoring<br />
der Syngenta teilgenommen. Es wurden an 14 verschiedenen Standorten (acht im<br />
Rheinland, sechs in <strong>Westfalen</strong>) Ende April/Anfang Mai Fallen mit unterschiedlichen<br />
Lockstoffen aufgestellt. Die Lockstoffe wurden im Beobachtungszeitraum 2x<br />
erneuert. Wie schon im Vorjahr wurden an dem Standort Hennef (südliches<br />
Rheinland) mit Abstand die meisten Käfer gefangen, erstmals sogar zwei Käfer der<br />
Art Agriotes sordidus, die gegenüber den anderen Arten eine deutlich kürzere<br />
Entwicklungszeit haben. Trotz der hohen Fangzahlen sind an diesem Standort<br />
jedoch keine Schäden im Feldbestand aufgetreten.<br />
Blattläuse als Virusvektoren<br />
Im Hinblick auf eine mögliche Resistenz von Getreideblattläusen gegenüber<br />
Pyrethroiden hat sich der Pflanzenschutzdienst in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> an einem<br />
bundesweiten Monitoring beteiligt. Eine Population im Kreis HX wurde getestet.<br />
(U. Furth)
- 82 -<br />
5 Versuche und Erfahrungen<br />
5.1 Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln<br />
5.1.1 Amtliche Mittelprüfung und Auftragsversuche<br />
im Ackerbau<br />
Vergleicht man die Zahl der aktuell durchgeführten Zulassungsprüfungen mit denen<br />
der Vorjahre, wird sehr schnell deutlich, dass die Pflanzenschutzindustrie auch in<br />
<strong>2011</strong> auf der Suche nach neuen Wirkstoffen nicht wirklich vorangekommen ist.<br />
Erneut ist in diesem Segment der Prüfumfang gegenüber dem Vorjahr um fast 25 %<br />
zurückgegangen. Dafür hat die Anzahl der Auftragsversuche, die vorwiegend für die<br />
Marketingabteilungen der Firmen durchgeführt werden, nochmals um 14 %<br />
zugenommen. Unsere eigenen Demonstrations- und Informationsversuche (D & I),<br />
die in den vergangenen Jahren eher ausgedehnt wurden, mussten wieder<br />
zurückgefahren werden. Grund hierfür war hauptsächlich die aufwendigeren<br />
Fragestellungen und die Ausdehnung der Versuchsaktivitäten in den<br />
arbeitsintensiveren Kulturen wie etwa die Kartoffeln.<br />
Während in den Vorjahren die Zahl der Herbizid- und Fungizidanwendungen in etwa<br />
gleich waren, ist langsam eine Verschiebung zu Gunsten der Fungizidversuche zu<br />
beobachten. Selbst in Mais, der bislang ohne Behandlungen auskam, werden seit<br />
drei Jahren erfolgreiche Versuche gegen Pilzkrankheiten durchgeführt. Die<br />
Verwertbarkeit von Versuchen ist allerdings in hohem Maße abhängig vom<br />
Witterungsverlauf. Durch die extrem lang anhaltende Trockenphase in den<br />
Hauptwachstumsmonaten Mai und Juni konnten insbesondere bei den<br />
Fungizidversuchen wegen ausbleibender Infektionen einige Versuche nicht<br />
erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Im Bereich der Insektizide wurden im Rahmen der amtlichen Mittelprüfung <strong>2011</strong><br />
wieder Freilandversuche zur Saatgutbeizung sowie als Spritzanwendungen<br />
durchgeführt. Der Versuchsumfang hat gegenüber 2010 auf Grund der aktuellen<br />
Resistenzproblematik erneut zugenommen.<br />
Die starke Dominanz des Getreides hat im Versuchswesen insgesamt etwas<br />
eingebüßt, wenn gleich die Zahl der Beizmittelprüfungen hier in den vergangenen<br />
beiden Jahren deutlich zugenommen hat. Das hängt aber in erster Linie zusammen<br />
mit neu aufgelegten Versuchsprogrammen, bei denen möglichst schnell die gesamte<br />
Palette der relevanten samenbürtigen Krankheiten geprüft werden sollen. Neben den<br />
Freilandprüfungen werden parallel dazu auch Klimakammer- und Triebkraftversuche<br />
durchgeführt. Erfolgreich geprüft wurden auch wieder insektizide Beizen gegen<br />
virusübertragende Blattläuse in Gerste und Weizen. Auffallend rückläufig ist die Zahl<br />
der Herbizidprüfungen im Getreide. Weil keine neuen herbiziden Wirkstoffe in<br />
Aussicht sind, beschränkt sich der versuchsmäßige Einsatz vorwiegend auf<br />
Kombinationen aus altbekannten Wirkstoffen. Auch wenn mit neuen<br />
Formulierungstechnologien dadurch Wirkungsverbesserungen erzielt werden,<br />
bringen sie im Hinblick auf vorhandene Resistenzen kaum wirkliche Verbesserungen.<br />
Dieser Problematik wird in den D & I-Versuchen verstärkt nachgegangen. Bei den<br />
Fungizidprüfungen ist ein ähnlicher Trend festzustellen. Nachdem die neue<br />
Wirkstoffgruppe der Carboxamide jetzt in den Markt eingeführt wurde, verlassen sie<br />
den Bereich der Zulassungsprüfungen und tauchen verstärkt bei den<br />
Auftragsversuchen auf.
- 83 -<br />
Im Getreide waren auch Insektizidversuche gegen Blattläuse durchzuführen, sowohl<br />
gegen einfache Saugschädlinge als auch gegen Virusvektoren, die dann einen<br />
höheren Bonituraufwand erfordern.<br />
Der Schwerpunkt der Kartoffelversuche hat sich in den vergangenen zwei Jahren<br />
stärker ins Rheinland verlagert. Insbesondere der Umfang der Auftragsversuche hat<br />
gegenüber dem Vorjahr nochmals zugenommen. Ein Schwerpunkt sind die<br />
Beizmittelprüfungen gegen Rhizoctonia und Silberschorf. Anders als beim Getreide<br />
werden die Präparate zusätzlich mit verschiedenen Applikationsverfahren geprüft.<br />
Neu hinzugekommen ist neben dem bekannten stationären ULV-Verfahren oder der<br />
Beizung beim Legen an der Pflanzmaschine die Furchenbehandlung. Die Applikation<br />
erfolgt hier in ähnlicher Weise beim Pflanzen mit der gleichen Sprüheinrichtung an<br />
der Pflanzmaschine, jedoch mit speziellen Zungendüsen. Durch diese wird die<br />
Spritzbrühe nicht wie sonst üblich auf die Knollen gesprüht, sondern auf das Erdreich<br />
der aufgezogenen Pflanzfurche. Wegen möglicher Auflaufschäden muss ein direkter<br />
Kontakt der Kartoffelknolle mit den Beizmitteln verhindert werden. Da alle<br />
Beizverfahren zur besseren Vergleichbarkeit zum Teil in einen Versuch gepackt<br />
werden, ist die Versuchsdurchführung sehr aufwendig und anspruchsvoll, weil die<br />
Versuchsflächen mehrfach überfahren werden müssen. Darüber hinaus erfordern<br />
diese Versuche einen hohen Bonituraufwand, da ein Teil des Erntegutes vor der<br />
Abschlussbonitur eingelagert werden muss. In diesem Zusammenhang müssen auch<br />
die Beizversuche gegen Erwinia genannt werden. Wie schon im vergangenen Jahr<br />
wurden wieder an zwei Standorten Versuche gegen diesen Schaderreger<br />
durchgeführt. Die Infektion sollte diesmal durch das Besprühen der Knollen mit einer<br />
Sporenlösung in der offenen Pflanzreihe gefördert werden. Durch die anhaltende<br />
Trockenphase im Sommer konnte jedoch nur am Beregnungsstandort in Bonn-<br />
Troisdorf die Infektion gelingen. Hier war scheinbar auch eine höhere<br />
Grundbelastung mit diesem Schaderreger im Boden, da in weiteren Versuchen an<br />
diesem Standort ebenfalls Erwinia aufgetreten ist. Die größte Bedeutung haben aber<br />
die Versuche zur Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule und zunehmend auch die<br />
gegen Alternaria. Die bereits erwähnte lange Trockenphase im Sommer hat aber<br />
eine zeitige Infektion mit Krautfäule verhindert. Selbst nach mehrmaliger Beregnung<br />
am Standort Troisdorf kam es erst spät zu einer Infektion, vorwiegend in den<br />
Kontrollen. Neu hinzugekommen sind die Versuche zur Keimhemmung durch den<br />
Einsatz von Maleinsäurehydrazid. Auch diese Versuche sind sehr zeitaufwendig, weil<br />
nach der Ernte zunächst die Einlagerung erfolgt, die Bonituren auf das<br />
Keimverhalten aber erst zu zwei Terminen im Winter durchzuführen sind. Erhoben<br />
werden die Parameter Keimanzahl, -länge, -gewicht, Triebe pro Auge wie auch die<br />
Knollengewichte vor und nach der Einlagerung.<br />
Die Mehrzahl der Pflanzenschutzversuche im Mais sind Herbizidanwendungen. Im<br />
Vordergrund steht die Bekämpfung von Hirsen, nicht zuletzt deswegen, weil<br />
zunehmende mehrere Hirsearten auf der gleichen Fläche auftreten. Das macht den<br />
Herbizideinsatz komplizierter, da gute Wirkungsgrade nur noch mit entsprechenden<br />
Wirkstoff- oder Mittelkombinationen zu erzielen sind. Dieser Problematik wird<br />
hauptsächlich in den D & I-Versuchen und teilweise auch in Auftragsversuchen<br />
nachgegangen. Die Fungizidversuche im Mais werden ausnahmslos in <strong>Westfalen</strong><br />
durchgeführt. Durch die höhere Anbaudichte herrscht dort die größere<br />
Infektionswahrscheinlichkeit, zudem ist nur an diesem Standort entsprechende<br />
Versuchstechnik vorhanden, um hohe Maisbestände zu behandeln.<br />
Die Mehrzahl der Rapsversuche wurde in <strong>Westfalen</strong> durchgeführt. Bei den<br />
Beizversuchen waren die Bekämpfungsschwerpunkte gegen Blattläuse, Erdfloh und<br />
gegen die Kohlfliege. Besonders umfangreich war in <strong>2011</strong> aber der Prüfumfang der
- 84 -<br />
Spritzanwendungen. Alle Versuche gegen Rapsglanzkäfer, Kohltriebrüssler,<br />
Stängelrüssler und Kohlschotenmücke konnten erfolgreich durchgeführt werden.<br />
Auch wenn die Anbaubedeutung von Leguminosen eher gering ist, wurden in <strong>2011</strong><br />
wieder Versuche in diesen Kulturen angelegt. In Felderbsen stand in den<br />
vergangenen zwei Jahren die Bekämpfung der Grünen Erbsenblattlaus im<br />
Vordergrund. In beiden Jahren konnte bei jeweils starkem Besatz die Vorzüglichkeit<br />
des Mittels Pirimor belegt werden. Die zusätzliche Kombination mit einem<br />
Strobilurinfungizid brachte keine positiven Effekte. Erstmals wurde die Sojabohne mit<br />
ins Versuchprogramm aufgenommen. Am Versuchsschwerpunkt Kerpen-Buir wurden<br />
hierzu mehrere Sorten mit unterschiedlichen Reifezeitpunkten sowie ein Block für<br />
eine Herbizidprüfung ausgesät. Zur Vogel- und Kaninchenabwehr ist eine Abdeckung<br />
der Versuchsparzellen mit Flies bis zu einer Wuchshöhe von etwa 15 cm<br />
unumgänglich. Die Beerntung zeigte, dass spät abreifende Sorten für unsere<br />
Klimaregionen kaum geeignet sind. In Ackerbohnen konnten wegen fehlender<br />
Anbauflächen keine Versuche angelegt werden.<br />
Zu den jährlich wiederkehrenden Aufgaben zählt die Durchführung von<br />
Schneckenversuchen. Hierbei handelt es sich immer um Freilandprüfungen.<br />
Differenziert wird vom Antragsteller aber, ob der Versuch unter natürlichen<br />
Bedingungen in einer Praxisfläche oder in entsprechend aufgestellten<br />
Schneckenkästen mit jeweils einer fest definierten Anzahl eingesetzter Schnecken<br />
erfolgen soll. Beide Varianten wurden in <strong>2011</strong> in Zuckerrüben und Winterraps<br />
beantragt. Bei den Prüfmitteln handelt es sich in der Regel um metaldehyd- oder<br />
Eisen-III-phosphat-haltige Köder in optimierter Formulierung. Die größte Problematik<br />
ist das Finden geeigneter Versuchsflächen, da Schnecken im Feldbestand häufig am<br />
Rand oder nur nesterweise auftreten. Alle Versuche wurden aber erfolgreich<br />
durchgeführt.<br />
(K.-J. Behr, U. Furth)<br />
5.1.2 Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau<br />
Nematodenresistente/tolerante Zuckerrübensorten (Fortschritte in Ertrag und<br />
Qualität)<br />
Aus der Fülle der D+I Versuche, die <strong>2011</strong> im Zuckerrübenanbau durchgeführt<br />
wurden, sollen im Folgenden die Versuche rund um die zystenbildenden<br />
Rübennematoden Heterodera schachtii dargestellt werden.<br />
Durch die Züchtung von nematodenresistenten oder -toleranten Zuckerrübensorten<br />
wurde ein weiterer wichtiger Baustein im Nematodenmanagement gelegt. Das Ziel<br />
der weiteren Züchtungsarbeit liegt jetzt vor allem in einer Verbesserung dieser<br />
Sortentypen in Hinblick auf die innere Qualität (Zuckergehalt, Saftreinheit) der<br />
Rüben. Die Zahl jährlich neu zugelassener Sorten verdeutlicht dies. Über die D+I<br />
Versuche der Arbeitsgemeinschaft Zuckerrübenanbau (Rheinischen Rübenbauer-<br />
Verband, Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> und<br />
Zuckerindustrie P&L) werden hier für die Praxis Entscheidungshilfen erarbeitet<br />
(Bild 1).<br />
Auf sieben Standorten mit Nematodenbefall wurde neben einer Standardsorte ohne<br />
Resistenz und Toleranz ein Sortiment aus resistenten und toleranten Sorten<br />
angebaut. Da resistente Sorten momentan nur noch von einem Züchterhaus<br />
weiterverfolgt werden, stand <strong>2011</strong> nur noch die Sorte Nemata in den Versuchen.<br />
Nematodentoleranten Zuckerrübensorten werden mittlerweile von allen
- 85 -<br />
Züchterhäusern angeboten. In den Versuchen standen bei den toleranten Rüben<br />
neben der schon langjährig im Anbau befindlichen Sorte Pauletta (tolerante<br />
Vergleichssorte) die Sorten Theresa KWS, Belladonna KWS, Adrianna KWS, Kühn,<br />
Hella, Keppler und Kristallina KWS. Die beiden zuletzt genannten Sorten sind<br />
Neuzulassungen aus <strong>2011</strong>. Im Mittelpunkt der Auswertungen bei diesen Sorten<br />
stand die Frage, wie die Leistung der nematodentoleranten Sorten und hier vor allem<br />
die der neuen Sorten unter geringem bzw. latentem Nematodenbefall zu bewerten<br />
sind.<br />
Die nematodenresistente Sorte Nemata überzeugte <strong>2011</strong> erneut durch ihre sehr gute<br />
Leistung bei der Nematodenbekämpfung. Im Durchschnitt der ausgewerteten<br />
Versuche wurde eine Absenkung der Nematodenpopulation um rund 50 % erreicht.<br />
Die Sorte ist damit weiterhin eine Anbaualternative für hoch belastete<br />
Nematodenstandorte. Auch im bereinigten Zuckerertrag lag die Sorte 8 % über der<br />
Standardsorte, erreichte aber bei den meist nur latenten Befallsbedingungen nicht<br />
das Niveau der neuen toleranten Sorten.<br />
Auf Grund der sortenspezifischen Wuchsform (alle bisher zugelassenen resistenten<br />
Sorten besitzen nur kleine meist am Boden anliegende Blattmasse) wurde <strong>2011</strong> das<br />
Ertragsverhalten der resistenten Sorte genauer untersucht. Alle bisherigen Versuche<br />
wurden, entsprechend der Sortenversuche bei Zuckerrüben, nur dreireihig angelegt.<br />
Die Vermutung lag daher nahe, dass der kleinwüchsige Sortentyp, wenn er zwischen<br />
großen, blattreichen Sorten steht, negative Ertragseinflüsse (Randeffekte) erleidet.<br />
Aus diesem Grund wurde auf einem Standort die resistente Sorte sechsreihig<br />
ausgesät. Bei der Ernte wurden dann die Rüben direkt neben einer hochwüchsigen<br />
Nachbarsorte getrennt von den Rüben mitten aus dem Bestand geerntet. Das<br />
Ergebnis zeigte, dass der bereinigte Zuckerertrag der nicht durch Randeffekte<br />
belasteten Rüben mit 14,15 t/ha mit einem Plus von rund 4 % deutlich über dem der<br />
belasteten “Randrüben“ lag und damit das Niveau der älteren toleranten Sorten<br />
erreichte. Zur Absicherung dieser bisher nur einjährigen Feststellung werden 2012<br />
dazu bundesweite Versuche durchgeführt.<br />
Deutliche züchterische Fortschritte gab es bei den toleranten Sorten. Sorten wie<br />
Kristallina KWS oder Keppler besitzen jetzt die gleiche Saftreinheit wie eine<br />
Standardsorte. Auch in der Ertragsleistung lagen diese Sorten in den Versuchen mit<br />
deutlichem Abstand an der Spitze (Tabelle 1) und überflügeln damit die älteren<br />
Sorten. Ebenso trat bei den Neuzulassungen die höhere Mehltauanfälligkeit, die bei<br />
den älteren Sorten wie Pauletta, Hella und Kühn negativ auffiel, nicht auf.<br />
Gleichzeitig ging aber der üppige Blattapparat, der besonders die Sorten Pauletta<br />
und Hella auszeichnete und somit die gute Unkrautunterdrückung nach dem<br />
Reihenschluss verloren.<br />
Wichtig bleibt für alle toleranten Sorten festzuhalten, dass sie wie in den Vorjahren<br />
die höheren Leistungen im bereinigten Zuckerertrag (BZE) auch schon bei einem<br />
geringen Ausgangsbefall von lediglich 200 Eier/Larven je 100 ml Boden erzielten. Im<br />
Durchschnitt aller sieben Versuchsstandorte mit Nematodenbefall wurde durch den<br />
Anbau einer toleranten Rübe je nach Sorte der bereinigte Zuckerertrag um 12-17 %<br />
gegenüber einer als Kontrolle angebauten Normalsorte gesteigert. Auf<br />
Einzelstandorten lagen die Mehrerträge sogar bei über 25 %.<br />
Neben der Ertragsleistung ist aber auch die Wirkung auf die gegebene<br />
Nematodenpopulation ein wichtiger Faktor bei der Betrachtung der<br />
Versuchsergebnisse. Zwischen den Sortentypen konnten dabei signifikante<br />
Unterschiede ermittelt werden. Während die Standardsorte die Population<br />
durchschnittlich um das 7,5-fache steigerte, verringerte die resistente Rübe den
- 86 -<br />
Befall um 50 %. Die toleranten Rüben nahmen mit einem Vermehrungsfaktor von<br />
rund 1,50 eine Mittelstellung ein. (s. Grafik 1).<br />
Bei den Exaktversuchen <strong>2011</strong> wurde auf sechs Standorten wiederum neben der<br />
Ackerkrume, die einen Horizont bis 30 cm Bodentiefe abdeckt, auch der Unterboden<br />
von 30-60 cm auf seine Nematodenbelastung untersucht. Die Untersuchungen<br />
bestätigen erneut, dass der Unterboden sehr hohe Nematodenbelastungen<br />
aufweisen kann, selbst wenn in der Krume kaum Nematoden zu finden sind.<br />
Während es in der Ackerkrume in Folge der hohen biologischen Aktivität zu einem<br />
Populationsabbau kommt, wird die Belastung im Unterboden konserviert. Der<br />
Durchschnitt aller Untersuchungen zeigt, dass sich rund 2 /3 der Nematodenpopulation<br />
in dem Bereich von 30-60 cm Bodentiefe befinden. Die Untersuchungen bestätigen<br />
damit die Beobachtungen im Feld. Die Rübenpflanzen zeigen in der<br />
Jugendentwicklung keine Beeinträchtigungen im Wachstum. Auch die<br />
Standardsorten entwickeln in der kaum belasteten Krume eine starke Hauptwurzel<br />
ohne Wurzelbart. Erst wenn Wassermangel die Rübenpflanze zwingt auch tiefere<br />
Bodenschichten zu erschließen, treten die Sortenunterschiede deutlich hervor. Dies<br />
kann auch eine Erklärung dafür sein, dass gerade in der Trockenregion des<br />
südlichen Rheinlandes die Ertragsvorteile der toleranten Sorten so deutlich ausfallen.<br />
Wichtig aber bleibt die Tatsache, für die Hauptschädigung der Rübe sind die<br />
Nematoden aus den obersten 30 cm der Ackerkrume verantwortlich. Erst wenn<br />
darüber hinaus ungünstige Wachstumsbedingungen herrschen, scheinen auch die<br />
unteren Horizonte an Bedeutung zu gewinnen. Die Populationsdynamik zeigt dabei<br />
den gleichen Verlauf wie in der Ackerkrume.<br />
Auf einem weiteren, gezielt ausgesuchten Standort ohne Nematodenbefall wurde<br />
das ganze Sortiment auch unter Nichtbefall angebaut und getestet. Auf dieser<br />
befallsfreien Fläche haben die neuen toleranten Sorten gezeigt, dass sie aufgeholt<br />
oder wie im Fall der Sorte Keppler sogar mit den Standardsorten gleichgezogen<br />
haben (s. Tabelle 2).<br />
In der Gesamtbetrachtung darf aber die Tatsache, dass es sich hier nur um ein<br />
einjähriges Ergebnis handelt, nicht vergessen werden. Da das Saatgut der<br />
nematodentoleranten Sorten zudem um ca. 35-40 €/ha teurer ist, erreicht der<br />
Anbauer auf befallsfreien Flächen auch in Zukunft noch immer den höchst möglichen<br />
Ertrag mit einer Standardsorte.<br />
Bild 1:<br />
Sortenversuch <strong>2011</strong>:<br />
Deutlich erkennt man die Blattaufhellung und Wuchshemmung sowie den schon beginnenden Blattabbau<br />
bei der Standardsorte, während links und rechts die nematodentoleranten Sorten noch keinerlei<br />
Beeinträchtigungen zeigen.
Nematodenbelastung Eier/Larven je 100 ml Boden<br />
2750<br />
2500<br />
2250<br />
2000<br />
1750<br />
1500<br />
1250<br />
1000<br />
750<br />
500<br />
250<br />
0<br />
7,51<br />
anfällige Sorte Nemata<br />
resistent<br />
- 87 -<br />
Entwicklung der Nematodenpopulation beiim Anbau von res/tol Sorten<br />
Ø der Versuche <strong>2011</strong>, 8 Standorte mit Befall<br />
Pi-Wert<br />
Pf-Wert<br />
Pf/Pi-Wert<br />
0,50<br />
1,17<br />
1,51<br />
Pauletta Theresa KWS Belladonna<br />
KWS<br />
Die Einzelwerte auf den jeweiligen Standorten zeigen teilweise eine große Streuung<br />
1,49<br />
1,75<br />
1,58<br />
1,46<br />
1,68<br />
Adrianna KWS Kühn Hella Keppler Kristallina<br />
KWS<br />
Grafik 3: durchschnittliche Entwicklung der Nematodenpopulation<br />
Tabelle 1: Versuche mit resistenten/toleranten Zuckerrüben <strong>2011</strong>, Standorte mit Befall<br />
Mittel aus 7 Versuchsstandorten, Ø Nematodenbefall 550 Eier/larven je 100 ml Boden<br />
Variante Rübenertrag Zuckerertrag bereinigter Z-Ertrag Zuckergehalt S M V<br />
t/ha t/ha rel. t/ha rel. % %<br />
ohne Resistenz/Toleranz<br />
Standardsorte<br />
mit Nematodenresistenz<br />
82,3 14,02 100,0 12,58 100,0 17,03 1,15<br />
Nemata<br />
mit Nematodentoleranz<br />
91,4 15,32 108,1 13,58 108,4 16,79 1,30<br />
Pauletta 93,6 15,52 109,6 13,61 108,7 16,61 1,43<br />
Hella 94,0 16,01 113,0 14,09 112,6 17,05 1,44<br />
Kühn 92,5 15,59 109,9 13,96 111,4 16,85 1,16<br />
Adrianna KWS 85,5 15,23 107,6 13,70 109,4 17,83 1,18<br />
Theresa KWS 86,8 15,65 110,5 14,04 112,3 18,05 1,24<br />
Belladonna KWS 85,0 15,67 110,7 14,14 113,0 18,44 1,19<br />
Kepler 95,6 16,31 114,9 14,61 116,5 17,07 1,17<br />
Kristallina KWS 88,4 16,20 114,3 14,70 117,3 18,34 1,10<br />
GD 5 % 4,2 0,75 5,3 0,66 5,3 0,18 0,04<br />
Tabelle 2: Versuche mit resistenten/toleranten Zuckerrüben <strong>2011</strong>, Standort ohne Befall<br />
Variante Rübenertrag Zuckerertrag bereinigter Z-Ertrag Zuckergehalt S M V<br />
t/ha t/ha rel. t/ha rel. % %<br />
ohne Resistenz/Toleranz<br />
Standardsorte 1<br />
mit Nematodenresistenz<br />
124,9 22,33 100,0 19,93 100,0 17,88 1,32<br />
Nemata<br />
mit Nematodentoleranz<br />
125,0 21,34 95,6 18,84 94,5 17,09 1,40<br />
Pauletta 123,2 21,19 94,9 18,55 93,1 17,20 1,54<br />
Hella 122,1 21,51 96,3 18,95 95,1 17,63 1,49<br />
Kühn 119,7 21,20 94,9 18,96 95,1 17,71 1,27<br />
Adrianna KWS 111,2 20,47 91,7 18,43 92,5 18,41 1,23<br />
Theresa KWS 115,3 21,21 95,0 19,00 95,3 18,39 1,32<br />
Belladonna KWS 102,4 19,51 87,3 17,62 88,4 19,04 1,23<br />
Kepler 124,9 22,25 99,7 19,87 99,7 17,81 1,31<br />
Kristallina KWS<br />
ohne Resistenz/Toleranz<br />
114,2 21,29 95,3 19,28 96,7 18,63 1,16<br />
Standardsorte 2 119,4 22,41 100,4 20,26 101,6 18,78 1,20<br />
GD 5 % 5,9 1,06 5,0 0,95 5,1 0,19 0,06<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
1,70<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Vermehrungsfaktor Pf/Pi-Wert<br />
(C. Heinrichs)
Raps<br />
Unkrautbekämpfung<br />
- 88 -<br />
Im Vegetationsjahr 2010/<strong>2011</strong> wurden in den Kreisen Soest, Höxter, Coesfeld,<br />
Paderborn und Bonn Versuche zum Herbizideinsatz in Raps angelegt. Neben der<br />
Unkrautbekämpfung ging es in einer zweiten Versuchsserie auch um die<br />
Bekämpfung von Gräsern.<br />
Im Ungrasversuch wurden Unterschiede zwischen den Gräserherbiziden deutlich.<br />
Die beste Wirkung der sogenannten FOPs gegen Ackerfuchsschwanz wurde mit<br />
Fusilade Max erzielt. Noch deutlich stärker wirken die „DIMs“ Focus Ultra, Select und<br />
Aramo. Am Standort Soest waren die FOPs nahezu wirkungslos aber auch mit DIMs<br />
gelang, mit der vorgegebenen Aufwandmenge, keine ausreichende Bekämpfung.<br />
Im Unkrautversuch galt es eine Einschätzung von Butisan Gold und Runway im<br />
Vergleich zu bisherigen Möglichkeiten zu erarbeiten. Die Spritzungen erfolgten im<br />
frühen Nachauflauf (NAK) und zum zweiten bis dritten Laubblattstadium des Rapses<br />
(EC 12-13). Die Ergebnisse sind in der zweiten Tabelle zusammengestellt.<br />
Lesebeispiel: Kamille trat an sechs Standorten auf (n = 6). Im Schnitt der sechs<br />
Standorte lag der durchschnittliche Deckungsgrad bei 6 %. Mit Butisan Top wurde<br />
Kamille im Durchschnitt der Standorte zu 98 % bekämpft. Im Vergleich zu Butisan<br />
Top zeigt sich die stärkere Wirkung von Butisan Gold gegen Hirtentäschel. Auch<br />
Wegrauke wurde besser aber nicht ausreichend bekämpft. Die insgesamt beste<br />
Wirkung konnte durch die Spritzfolge aus halber Menge Fuego im NAK und der<br />
Nachlage aus Runway + Fox erreicht werden.<br />
D & I Raps Gräserherbizide Ernte <strong>2011</strong><br />
Behandlungstermine<br />
EC 12-13<br />
Wirkung in %<br />
SO<br />
HX<br />
11.10.2010<br />
18.10.2010<br />
Ackerfuchsschwanz<br />
COE 23.09.2010<br />
PB 07.10.2010 SO HX COE PB Mit- COE SO<br />
Bonitur am: 30.03. 06.04. 12.03. 29.03. tel 10.11. 30.03.<br />
1 Kontrolle 3 5 81 18 27 3 3<br />
2 Targar Super 0,7 7 68 70 95 60 0 98<br />
3 Panarex 0,7 0 20 52 74 37 10 48<br />
4 Fusilade Max 0,7 7 89 88 96 70 20 80<br />
5 Focus Ultra 1,5 94 97 98 100 97 0 0<br />
6<br />
7<br />
Focus Ultra 1,5 +<br />
Dash 1,5<br />
Select 240 EC 0,5 +<br />
Para Sommer 2,0<br />
Jährige<br />
Rispe<br />
93 99 97 100 97 0 85<br />
76 98 97 100 93 99 16<br />
8 Aramo 2,0 97 99 98 100 99 99 91<br />
Gerste
D & I Raps Unkraut Ernte <strong>2011</strong><br />
Wirkung in %<br />
Behandlungstermin<br />
Wegr.<br />
n = 1<br />
Ehrenp.<br />
n = 1<br />
Fuchss.<br />
n = 2<br />
Taubn.<br />
n = 2<br />
Vergiss.<br />
n = 2<br />
Hirtent.<br />
n = 2<br />
Klette<br />
n = 2<br />
Vogelm.<br />
n = 3<br />
Stiefm.<br />
n = 4<br />
Kamille<br />
n = 6<br />
NAK EC 12-13<br />
1 Kontrolle (DG) 6 % 6 % 10 % 4 % 2% 4% 3 % 8 % 2 % 2<br />
2 Butisan Top 2,0 98 70 100 77 91 62 100 71 100 45<br />
3 Butisan Gold 2,5 98 77 99 75 96 75 100 71 99 75<br />
4 Fuego 1,5 97 56 99 66 80 61 100 68 99 5<br />
- 89 -<br />
5 Fuego 0,75 96 38 97 22 34 10 100 62 48 5<br />
99 86 98 44 74 92 100 64 28 20<br />
Fuego 0,75 +<br />
Runway 0,3<br />
6<br />
7 Runway 0,3 97 60 26 8 25 41 31 13 0 15<br />
8 Runway 0,3 99 67 38 37 22 100 67 15 10 0<br />
100 98 25 63 62 99 100 20 53 100<br />
Runway 0,3 +<br />
Fox 0,5<br />
9<br />
100 99 99 68 82 100 100 67 100 100<br />
Runway 0,3 +<br />
Fox 0,5<br />
10 Fuego 0,75
Getreide<br />
Ungrasbekämpfung<br />
- 90 -<br />
Zur Unkrautbekämpfung im Getreide wurden im letzen Versuchsjahr drei<br />
Versuchsserien angelegt. Dabei sind Varianten zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung<br />
in Gerste und Weizen bzw. zur Windhalmbekämpfung in Triticale erprobt worden.<br />
Versuchsergebnisse Wintergerste:<br />
WG, Ernte <strong>2011</strong> – HX, PB, SO, MK, BN<br />
Pflanzenschutzdienst
Pflanzenschutzdienst<br />
- 91 -<br />
WG, Ernte <strong>2011</strong> – Wirk. der Var. 5 und 6 – Axial Termin<br />
Bad Lippspringe - DWD (15.09.2010 ... 30.03.<strong>2011</strong>)<br />
Hauptwerte<br />
Temp.Max.<br />
Temp.Min.<br />
Sonne (h)<br />
Niederschlag<br />
= Wirkung Var. 5<br />
= Wirkung Var. 6<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Datum<br />
-5<br />
[°C][mm][m/s][h]<br />
Okt.'10<br />
SO<br />
62<br />
Nov.'10<br />
BN<br />
100<br />
HX<br />
75<br />
WG, Ernte <strong>2011</strong> - HX, PB, SO, MK, BN<br />
100<br />
MK<br />
95<br />
BN<br />
100<br />
Dez.'10<br />
HX<br />
73<br />
Fuchsschw. 258 Ähr./m² n = 4 NAK EC 12/13 Winter<br />
80<br />
Pflanzenschutzdienst<br />
= Schwankungsbreite<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
20<br />
0<br />
Herold 0,6<br />
Herold 0,4<br />
Her. 0,4 +<br />
Box. 2,0<br />
Her. 0,4 +<br />
Box. 2,0 Axial 0,9<br />
Her. 0,4 +<br />
Box. 2,0 Axial 0,9<br />
Fenikan 1,5 Axial 0,9<br />
Trinity 2,0 Axial 0,9<br />
Picona 2,0 +<br />
Axial 0,9<br />
Jan.'11<br />
Feb.'11<br />
Mrz.'11<br />
%<br />
84<br />
70<br />
56<br />
42<br />
28<br />
14<br />
25 % Wuchshemmung<br />
SO<br />
83<br />
MK<br />
92<br />
Ertrag > 54 dt/ha<br />
wirtschaftlicher Mehrertrag<br />
0 10 20<br />
dt/ha<br />
30 40<br />
0
- 92 -<br />
Zusammenfassung Wintergerste - Ernte <strong>2011</strong><br />
• 9,7 dt/ha Mehrertrag bei mittlerem Ackerfuchsschwanzdruck<br />
• Reduzierung von 0,6 auf 0,4 l/ha Herold = -4 % Wirkung<br />
• Zugabe von 2 l/ha Boxer zu 0,4 l/ha Herold = + 10 % Wirkung<br />
• Zusätzlicher Einsatz von Axial = + 22 % Wirkung auf 87 %<br />
• Teure Vorlage (Herold + Boxer) 7 % besser als billige (Trinity)<br />
• Soest, 25 % Wuchshemmung durch Axial am 07.02.<strong>2011</strong><br />
• Einzelfall, dennoch, Spätherbst bzw. Vegetationsruhe favorisieren<br />
• Picona guter Mischpartner zu Axial - etwas besser als Activus<br />
• Picona allerdings auch schlecht gegen Kamille<br />
• Trinity zu Axial funktioniert wohl nicht - starke Schäden im MK<br />
• Bei feuchten Verhältnissen Vorlage mit Herold (z.B.) - spät Axial<br />
• Bei Trockenheit Unkrautvorlage mit Trinity (z.B.) - spät Axial<br />
Versuchsergebnisse Winterweizen:<br />
WW, Ernte <strong>2011</strong> - HX, PB, SO, MK, COE, BN<br />
Pflanzenschutzdienst
WW, Ernte <strong>2011</strong> - Traxos Termine<br />
- 93 -<br />
Bad Lippspringe - DWD (01.11.2010 ... 01.03.<strong>2011</strong>)<br />
Hauptwerte<br />
Temp.Max.<br />
Temp.Min.<br />
Sonne (h)<br />
Niederschlag<br />
% Wirkung von<br />
Traxos im Winter<br />
zu<br />
Atlantis im Frühjahr<br />
keine signifikanten<br />
Ertragsunterschiede<br />
zwischen Traxos<br />
im Herbst bzw.<br />
Atlantis im Winter<br />
Pflanzenschutzdienst<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Datum Nov.'10<br />
-5<br />
[°C][mm][m/s][h]<br />
MK 18.11. 98 % zu 96 %<br />
CO 18.11. 99 % zu 99 %<br />
Nov. Dez. Jan. Feb.<br />
Dez.'10<br />
HX<br />
22.11.<br />
100 % zu<br />
100%<br />
WW, Ernte <strong>2011</strong> - HX, PB, SO, MK, COE, BN<br />
100<br />
Fuchsschwanz: 194 Ähren m²<br />
80<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
Pflanzenschutzdienst<br />
20<br />
0<br />
Jan.'11<br />
VA Früh. früh<br />
Malibu + IPU<br />
Malibu + IPU Atlantis<br />
Fenikan + IPU Atlantis<br />
Fenikan + IPU Traxos (Winter)<br />
Atlantis +<br />
Biathlon<br />
BN 07.02. 100 % zu 100 %<br />
Feb.'11<br />
SO<br />
07.02.<br />
96 % zu<br />
98 %<br />
Ertrag > 92 dt/ha<br />
wirtschaftlicher Mehrertrag<br />
%<br />
84<br />
70<br />
56<br />
42<br />
28<br />
14<br />
0<br />
Mrz.'11<br />
0 5 10<br />
dt/ha<br />
15 20
100<br />
Fuchsschwanz: 194 Ähren m²<br />
80<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
20<br />
0<br />
- 94 -<br />
WW, Ernte <strong>2011</strong> - HX, PB, SO, MK, COE, BN<br />
Pflanzenschutzdienst<br />
WW, Ernte <strong>2011</strong> - HX<br />
100<br />
Efeub. Ehrenp. 5 % DG am 18.5.<br />
80<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
Pflanzenschutzdienst<br />
20<br />
0<br />
Frühjahr<br />
früh mittel spät<br />
Atlantis +<br />
Alister<br />
Atlantis + Biathlon<br />
Atlantis + Artus<br />
Atlantis + Diflunil<br />
Atlantis + Alliance<br />
Atlantis + Alister<br />
Atlantis<br />
+ Alister<br />
Frühjahr<br />
früh mittel spät<br />
Atlantis +<br />
Alister<br />
Atlantis + Biathlon<br />
Atlantis + Artus<br />
Atlantis + Diflunil<br />
Atlantis + Alliance<br />
Atlantis + Alister<br />
Atlantis<br />
+ Alister<br />
Ertrag > 92 dt/ha<br />
wirtschaftlicher Mehrertrag<br />
0 5 10<br />
dt/ha<br />
15 20<br />
Ertrag > 92 dt/ha<br />
wirtschaftlicher Mehrertrag<br />
0 5 10<br />
dt/ha<br />
15 20
- 95 -<br />
Zusammenfassung Winterweizen - Ernte <strong>2011</strong><br />
• Herbstvorlage in der Versuchsserie ohne Bedeutung<br />
• 7,6 dt/ha Mehrertrag durch die Behandlungen<br />
• Keine signifikanten Ertragsunterschiede zwischen den Behandlungen<br />
• Traxos im Spätherbst so gut wie Atlantis im Frühjahr<br />
• Atlantis Anfang Februar hat funktioniert - Wirkung und Verträglichkeit<br />
• DFF Produkte im Frühjahr gegen Ehrenpreis nicht sicher<br />
Versuchsergebnisse Triticale:<br />
D & I Triticale Ernte <strong>2011</strong> 2x COE, WAF, MS, BOR<br />
100<br />
80<br />
Windhalm: 38 Rispen m²<br />
= Schwankungsbreite<br />
Pflanzenschutzdienst<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
20<br />
0<br />
EC 12-13<br />
Bacara Forte 0,8<br />
Herold 0,35<br />
Herold 0,2 + Boxer 2,25<br />
Herold 0,2 + Sumimax 60 g<br />
Herold 0,2 + Trinity 2,0<br />
Falkon 0,75 + Boxer 2,25<br />
IPU 1,5 + Fenikan 1,5<br />
IPU 3,0 + Diflunil 0,15<br />
Zusammenfassung Triticale - Ernte <strong>2011</strong><br />
Ertrag > 66 dt/ha<br />
wirtschaftlicher Mehrertrag<br />
Erträge<br />
statistisch<br />
gleich<br />
-5 0 5<br />
dt/ha<br />
10 15<br />
• Windhalmdruck in den Versuchen gering<br />
• Durchschnittlich 2,6 dt/ha Mehrertrag durch die Behandlungen<br />
• Keine signifikanten Ertragsunterschiede zwischen den Behandlungen<br />
• Nur mit Flufenacet-Var. an allen Standorten 100 % Windhalmwirkung<br />
• Diflunil + IPU vergleichbar mit Fenikan + IPU - gleiche DFF-Mengen<br />
• Kulturschäden am Standort COE Dorsten (Sorte Grenado),<br />
Schäden mit steigender Flufenacet-Menge zunehmend,<br />
Schäden durch Bacara Forte bis Mitte April zu sehen<br />
• Vogelmiere nur mit Sumimax Mischung optimal bekämpft<br />
• Broadway 150 g + FHS zu Axial 0,9 + Azur 2,0 l/ha,<br />
leichte Aufhellungen am Standort COE-Dorsten, ansonsten keine Auffälligkeiten,<br />
Windhalmwirkung: 100 % bei Broadway, 98 % bei Axial + Azur
- 96 -<br />
Vergleich verschiedener Ackerfuchsschwanzherkünfte im Freiland<br />
Dieser Versuch wurde in den Jahren 2009/2010 und <strong>2011</strong>/2012 durchgeführt und<br />
zeigt die unterschiedliche Resistenzentwicklung von<br />
Ackerfuchsschwanzpopulationen je nach Herkunft. Herkünfte aus den<br />
Küstenregionen zeigten eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Fops und Dims. Die<br />
Herkunft „Seemann“ (Binnenland) hatte eine Target-Site Resistenz (Trp 574)<br />
entwickelt. „Seemann“ war so auch gegenüber Motivell zu 100 % resistent.<br />
Unser Dank gilt den Kollegen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Baden-<br />
Württemberg für die Einsendung von der Ackerfuchsschwanzherkünfte.<br />
Wirkung der Herbizidbehandlungen im Herbst 2009:<br />
Herkunft<br />
Präparat Cadou<br />
SC<br />
Herold<br />
SC<br />
Stomp<br />
Aqua<br />
Boxer Arelon<br />
Top<br />
Kerb<br />
flo<br />
Menge (l/ha) 0,5 0,6 4,0 4,0 3,0 1,5<br />
Ähren/m² % Wirkung<br />
"Appel” 300 100 100 80 80 70 100<br />
"Warendorf" 430 90 95 0 0 0 100<br />
"Schleich-Saidfar" 380 90 97 10 0 70 100<br />
"Dingebauer" 430 80 85 10 0 50 100<br />
"Coesfeld" 380 90 97 10 0 40 100<br />
"Bonn" 400 100 100 60 70 60 100<br />
Wirkung der Herbizidbehandlungen im Frühjahr 2010:<br />
Herkunft<br />
Präparat Atlanti<br />
s OD<br />
Menge<br />
(l/ha)<br />
Roundup<br />
Ultra max<br />
Targa<br />
super<br />
Focus<br />
Ultra<br />
Select<br />
240 EC<br />
Motivell<br />
1,2 2,0 1,0 2,5 0,5 + 1,0 1,0<br />
Ähren/m² % Wirkung<br />
"Appel" 300 98 100 100 100 100 100<br />
"Warendorf" 430 40 100 98 100 100 95<br />
"Schleich-<br />
Saidfar"<br />
"Dingebauer<br />
"<br />
380 80 100 65 75 85 98<br />
430 85 100 15 15 70 95<br />
"Coesfeld" 380 75 100 95 99 100 100<br />
"Bonn" 400 98 100 100 100 100 100
- 97 -<br />
Wirkung der Herbizidbehandlungen im Herbst 2010:<br />
Herkunft<br />
Präparat Herold<br />
SC<br />
Menge<br />
(l/ha)<br />
Fuego Stomp<br />
Aqua<br />
Boxer IPU Kerb flo<br />
0,6 1,5 4,0 4,0 3,0 1,5<br />
Ähren/m² % Wirkung<br />
"Appel" 12 100 100 100 90 97 100<br />
"Warendorf" 450 70 65 30 0 0 100<br />
"Schleich-Saidfar" 320 90 70 70 65 35 100<br />
"Dingebauer 09" 540 65 35 30 25 65 100<br />
"Dingebauer 10" 630 75 40 25 0 50 100<br />
"Bonn" 75 100 100 95 100 70 100<br />
"Pewsum" 450 70 55 35 20 80 100<br />
"Haarstrich" 90 95 75 70 70 - 100<br />
"Seemann" 1000 85 85 45 40 40 100<br />
"Heisrath" 80 75 60 50 40 45 100<br />
"Grünewald" 47 100 60 55 55 70 100<br />
Wirkung der Herbizidbehandlungen im Frühjahr <strong>2011</strong>:<br />
Herkunft<br />
Präparat<br />
Menge<br />
(l/ha)<br />
Laudis +<br />
Gardo<br />
Gold<br />
+ B 235<br />
2,0 + 3,0<br />
+ 0,3<br />
Atlan<br />
-tis<br />
OD<br />
Round<br />
-up<br />
Ultra<br />
max<br />
Targa<br />
super<br />
Focus<br />
Ultra<br />
1,2 2,0 1,0 2,5<br />
Ähr./m² % Wirkung<br />
Select<br />
240<br />
EC<br />
0,5 +<br />
1,0<br />
"Appel" 12 100 100 98 100 100 100 100<br />
"Warendorf" 450 35 55 90 70 100 100 100<br />
"Schleich-Saidfar" 320 40 85 90 0 35 10 100<br />
"Dingebauer 09" 540 40 97 95 30 65 30 100<br />
"Dingebauer 10" 630 50 93 85 15 65 20 100<br />
"Bonn" 75 98 100 98 70 100 100 100<br />
"Pewsum" 450 35 45 70 0 65 15 100<br />
"Haarstrich" 90 80 65 80 20 100 90 75<br />
"Seemann" 1000 80 0 65 70 100 99 0<br />
"Heisrath" 80 85 75 65 0 30 0 20<br />
"Grünewald" 47 96 100 97 70 90 90 100<br />
Motivell<br />
1,0
- 98 -<br />
Die Resultate stehen in Übereinstimmung mit den Ergebnissen von MOSS & HULL<br />
(2009).<br />
Mais<br />
Der Vergleich verschiedener, breit wirksamer Herbizidkombinationen wurde an den<br />
Standorten in den Kreisen Warendorf, Borken, Steinfurt und Coesfeld durchgeführt.<br />
Es handelte sich um leichtere Standorte mit zum Teil starkem Hirsedruck.<br />
Borstenhirse trat in Warendorf und auf den zwei Standorten in Steinfurt auf.<br />
Standort COE, Senden <strong>2011</strong><br />
D & I Mais <strong>2011</strong> WAF, BOR, ST, COE 2x<br />
EC 11 EC 13-14 EC 16<br />
Clio Top ½ Clio Top ½<br />
Clio Top ½ Milagro Forte 0,72<br />
Dual 0,75 + Cal. 0,5 Milagro Forte 0,72<br />
Dual 0,75 + Cal. 0,5 Elumis 1,25<br />
Dual 0,75 + Cal. 0,5 Laudis 2,0 + Buc. 0,3<br />
Clio Top 1,5 + 1,5<br />
Gardo G. 3,0 + Elumis 1,5<br />
Gardo G. 2,0 + Laudis 2,0 + Buc. 0,3<br />
Borstenhirse 62 % DG - Juli<br />
50 60 70 80 90 100<br />
% Wirkung
D & I Mais <strong>2011</strong><br />
Wirkungungsgrad (%)<br />
EC 11 EC 13-14 EC 16-18<br />
Vogelknöterich BOR<br />
Windenknöterich<br />
Gänsefuß<br />
Borstenhirse<br />
WAF 29.04.<strong>2011</strong> 09.05.<strong>2011</strong> 18.05.<strong>2011</strong><br />
Jährige Rispe ST<br />
BOR 07.05.<strong>2011</strong> 13.05.<strong>2011</strong> 01.06.<strong>2011</strong><br />
Stiefm. BOR<br />
Vogelmiere WAF<br />
ST 1 28.04.<strong>2011</strong> 11.05.<strong>2011</strong> 20.05.<strong>2011</strong><br />
BOR COE 1<br />
WAF<br />
WAF BOR COE 1<br />
WAF COE 2<br />
Ø<br />
Ø<br />
Ø<br />
COE 1 06.05.<strong>2011</strong> 11.05.<strong>2011</strong> 25.05.<strong>2011</strong><br />
19.07. 18.07. 19.07. 06.07. 09.06. 19.07. 06.07. 09.06. 01.06. 01.06. 16.06. 20.06.<br />
COE 2 06.05.<strong>2011</strong> 12.05.<strong>2011</strong> 20.05.<strong>2011</strong><br />
Bonitur am:<br />
1 Kontrolle (% Deckungsgrad)<br />
31 93 62 4 48 79 44 4 3 4 4 5 6 35 3<br />
83 96 90 93 100 98 97 98 98 69 88 100 95 58 85<br />
Clio Super 0,75 +<br />
Zeagran Ultimate 0,75<br />
Clio Super 0,75 +<br />
Zeagran Ultim. 0,75<br />
2<br />
98 96 97 92 100 95 96 100 100 89 96 100 100 98 99<br />
Milagro forte 0,72 +<br />
Peak 20 g<br />
Clio Super 0,75 +<br />
Zeagran Ultim. 0,75<br />
3<br />
Milagro forte 0,72 +<br />
Peak 20 g<br />
Dual Gold 0,75 +<br />
Calaris 0,65<br />
- 99 -<br />
97 97 97 91 100 93 95 100 100 83 94 100 100 96 98<br />
4<br />
96 95 96 89 100 97 95 100 100 85 95 100 100 91 97<br />
Milagro forte 0,72 +<br />
Peak 20 g<br />
Dual Gold 0,75 +<br />
Callisto 0,5<br />
5<br />
Elumis 1,25 l 96 95 96 99 100 99 99 95 100 55 83 100 99 98 98<br />
Dual Gold 0,75 +<br />
Callisto 0,5<br />
6<br />
Laudis 2,0 + Buctril 0,3 80 86 83 96 100 98 98 100 100 92 97 98 100 50 100<br />
Dual Gold 0,75 +<br />
Callisto 0,5<br />
7<br />
78 86 82 93 100 99 97 100 95 80 92 99 98 40 100<br />
Laudis 2,0 + Buctril 0,3 +<br />
Epso Combi Top 5,0 +<br />
Epso Mikro top 5,0<br />
Dual Gold 0,75 +<br />
Callisto 0,5<br />
8<br />
76 96 86 93 96 89 93 99 100 78 92 99 95 37 95<br />
Clio Super 1,5 +<br />
Zeagran Ultimate 1,5<br />
9<br />
91 92 92 98 95 93 95 99 100 91 97 100 95 99 98<br />
Gardo Gold 3,0 +<br />
Elumis 1,5<br />
10<br />
84 92 88 95 65 94 85 95 100 78 91 100 98 99 100<br />
Aspekt Pro 2,0 +<br />
Laudis 2,0 + B 235 0,3<br />
11<br />
85 91 88 98 96 80 91 100 98 80 93 98 93 94 95<br />
Gardo Gold 3,0 +<br />
Laudis 2,0 + B 235 0,3<br />
12<br />
Keine Schäden und keine signifikanten Ertragsunterschiede zwischen den Behandlungen<br />
(G. Klingenhagen)
- 100 -<br />
5.1.3 Amtliche Mittelprüfung im Gemüsebau<br />
5.1.3.1 Wirksamkeitsversuche<br />
Die nachfolgend aufgeführten Versuche wurden mit unterschiedlicher Anzahl an<br />
Versuchsgliedern durchgeführt. Insgesamt wurden 46 Versuche durchgeführt.<br />
Zulassungsversuche:<br />
• Weiße Fliege an Gurke/Gewächshaus<br />
• Spinnmilben an Gurke/Gewächshaus<br />
• Blattläuse an Gurke/Gewächshaus (2 Versuche)<br />
• Grüne Erbsenblattlaus an Erbse/Freiland<br />
• Schwarze Bohnenlaus an Dicke Bohne/Freiland<br />
• Möhrenfliege an Möhre/Freiland (3 Versuche)<br />
• Kleine Kohlfliege an Weißkohl/Freiland<br />
• Raupen an Weißkohl/Freiland<br />
• Kohlhernie an Weißkohl/Freiland<br />
• Kohlhernie an Grünkohl/Freiland<br />
• Kohlhernie an Blumenkohl/Freiland<br />
• Unkräuter in Weißkohl/Freiland<br />
• Ungrasbekämpfung/Freiland<br />
• Ungrasbekämpfung in Weißkohl/Freiland<br />
• Unkräuter in Möhre/Freiland<br />
• Blattflecken an Grünkohl/Freiland<br />
• Blattflecken an Weißkohl/Freiland (2 Versuche)<br />
• Blattflecken an Möhre/Freiland<br />
• Rost/Blattflecken an Porree/Freiland<br />
• Falscher Mehltau an Kopfsalat/Freiland (2 Versuche)<br />
• Falscher Mehltau an Zwiebel/Freiland<br />
AK-Lück-Versuche:<br />
• Unkräuter in Möhre/Freiland<br />
• Unkräuter in Sellerie/Freiland<br />
• Unkräuter in Kresse/Freiland<br />
• Blattflecken an Petersilie/Freiland<br />
• Unkräuter in Rucola/Freiland<br />
• Blattflecken an Stielmus/Freiland<br />
Auftragsversuche:<br />
• Falscher Mehltau an Sommerzwiebel/Freiland<br />
Demonstrations- und Informationsversuche:<br />
• Falscher Mehltau an Petersilie/Freiland<br />
• Kohlhernie an Rotkohl/Freiland<br />
• Falscher Mehltau an Basilikum/Gewächshaus<br />
(B. Hartung)
- 101 -<br />
5.1.3.2 Forschungsprojekt Verringerung von<br />
Höchstmengenüberschreitungen<br />
Die Beschränkung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf zugelassene<br />
Indikationen nach Änderung des Pflanzenschutzgesetzes hat für den Gemüsebau in<br />
Deutschland schwerwiegende Probleme zur Folge. Trotz intensiver Bemühungen der<br />
Zulassungsbehörden, des Berufsstandes und des Pflanzenschutzdienstes konnten<br />
die Anwendungslücken zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in dringend<br />
erforderlichen Anwendungsbereichen des Gemüsebaues leider noch nicht<br />
geschlossen werden. Für wichtige, die Wirtschaftlichkeit und Qualitätsnormen kleiner<br />
Kulturen bedrohende Schaderreger, liegen immer noch nicht genügend<br />
Rückstandsdaten zur Genehmigung der erforderlichen Präparate vor, obwohl ein<br />
Austausch von Rückstandsuntersuchungen sowohl innerhalb Deutschlands als auch<br />
mit Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Niederlande, Belgien und Dänemark<br />
organisiert worden ist.<br />
Trotz alledem ist die Bekämpfung wesentlicher Krankheiten und Schädlinge einer<br />
Anzahl ausgewählter Kulturen mangels Zulassung oder Genehmigung nicht mehr<br />
möglich. Durch den Wegfall von Altwirkstoffen (Zulassungsende, Umsetzung der EU-<br />
Richtlinie und somit Nichtaufnahme von Wirkstoffen in die EU-Anhangsliste),<br />
Nichtvermarktung von Pflanzenschutzmitteln aus wirtschaftlichen Gründen, neue<br />
Anbauverfahren (Convinience-Produkte), spezieller Anbau von Kulturen in<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>, neue, in Kleinkulturen nicht untersuchte Pflanzenschutzmittel<br />
sowie neue Höchstmengenregelungen haben sich erneut Lücken aufgetan.<br />
Aus vorgenannten Gründen, müssen umfangreiche weitere Rückstandsdaten für<br />
Genehmigungen von Anwendungen gemäß Artikel 51 Verordnung (EG)<br />
Nr. 1107/2009 erarbeitet werden.<br />
Je nach Indikation müssen mindestens vier Abbaureihen und vier Erntewerte bzw.<br />
zwei Abbaureihen sowie zwei Erntewerte für Kleinstkulturen nach GLP-Standard<br />
erarbeitet werden.<br />
Insgesamt wurden 35 GLP-Rückstandsversuche sowie 17 GEP-Rückstandsversuche<br />
im Gemüsebau durchgeführt:<br />
Rückstandsversuche nach GLP:<br />
• BAS 65 300 F gegen Falschen Mehltau an Blumenkohl im Freiland (2 Versuche)<br />
• Dantop gegen saugende Insekten an Blumenkohl im Freiland (2 Versuche)<br />
• EFFIGO gegen Unkräuter und Ungräser in Blumenkohl im Freiland (1 Versuch)<br />
• EFFIGO gegen Unkräuter und Ungräser in Brokkoli im Freiland (1 Versuch)<br />
• BAS 65 300 F gegen Falschen Mehltau an Brokkoli im Freiland (2 Versuche)<br />
• Butisan gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Freiland (1 Versuch)<br />
• Previcur Energy gegen Auflaufkrankheiten an Knollenfenchel-Jungpflanzen<br />
(1 Versuch)<br />
• Teppeki gegen Blattläuse an Grünkohl im Freiland (2 Versuche)<br />
• BAS 65 100 F gegen Falschen Mehltau an Gurken im Freiland (3 Versuche)<br />
• Select gegen Ungräser in Gurken im Freiland (1 Versuch)<br />
• Mavrik gegen beißende und saugende Insekten an Kohlrabi im Freiland<br />
(1 Versuch)<br />
• Teppeki gegen Blattläuse an Kohlrabi im Freiland (1 Versuch)
- 102 -<br />
• Ranman gegen Falschen Mehltau und Weißen Rost an Radies im Freiland<br />
(1 Versuch)<br />
• Dantop gegen saugende Insekten an Rosenkohl im Freiland (1 Versuch)<br />
• SPU 2700 F gegen Falschen Mehltau an Lollo Rossa Salat im Freiland<br />
(1 Versuch)<br />
• Dantop gegen saugende Insekten an Knollensellerie-Jungpflanzen im Freiland<br />
(1 Versuch)<br />
• Previcur Energy gegen Auflaufkrankheiten an Knollensellerie-Jungpflanzen<br />
(1 Versuch)<br />
• Spectrum gegen Unkräuter in Knollensellerie im Freiland (1 Versuch)<br />
• Pyrinex gegen beißende Insekten an Speiserüben im Freiland (1 Versuch)<br />
• Dantop gegen saugende Insekten an Wirsing-Jungpflanzen im Freiland<br />
(1 Versuch)<br />
• Valbon gegen Falschen Mehltau an Speisezwiebeln im Freiland (3 Versuche)<br />
• Vertimec gegen Spinnmilben an Speisezwiebeln im Freiland (1 Versuch)<br />
• Butisan gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Gewächshaus<br />
(1 Versuch)<br />
• Pirimor Granulat gegen Blattläuse an Radies im Gewächshaus (2 Versuche)<br />
• Flordimex zur Reifebeschleunigung an Tomaten im Gewächshaus (2 Versuche)<br />
Rückstandsversuche nach GEP:<br />
• Dithane Neotec gegen Falschen Mehltau an Blumenkohl im Freiland<br />
(3 Versuche)<br />
• BAY 18 5000 F gegen Echten Mehltau an Kerbel im Freiland (1 Versuch)<br />
• Spectrum gegen Unkräuter in Knollensellerie im Freiland (1 Versuch)<br />
• Talstar gegen beißende und saugende Insekten an Petersilie im Freiland<br />
(1 Versuch)<br />
• Aliette WG gegen Falschen Mehltau an Petersilie im Freiland (1 Versuch)<br />
• Basta gegen Unkräuter in Dicke Bohne (2 Versuche)<br />
• Spectrum gegen Unkräuter in Erbse (2 Versuche)<br />
• Butisan gegen Unkräuter in Stielmus (2 Versuche)<br />
• Centium 36 CS gegen Unkräuter in Schwarzwurzel (2 Versuche)<br />
• EFFIGO gegen Unkräuter in Grünkohl (2 Versuche)<br />
(Dr. M. Hamacher)
- 103 -<br />
5.1.3.3 Gemüsebau-Feldtag in Köln-Auweiler<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> lag ein Schwerpunkt des Fachbereiches Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau auf der Durchführung des ersten offenen, bundesdeutschen<br />
Gemüsebau-Feldtages am 31. August <strong>2011</strong> im Gartenbauzentrum Köln-Auweiler.<br />
Mit dem Hauptaugenmerk auf Lösungen im Pflanzenschutz wurden<br />
17 Pflanzenschutzversuche mit Fragestellungen zu Unkraut- und<br />
Schaderregerbekämpfung gezeigt. Neue Möglichkeiten und Problemlösungen<br />
konnten aufgezeigt werden.<br />
Im konventionellen Gemüseanbau bildet der chemische Pflanzenschutz nach wie vor<br />
eine der wichtigsten Säulen in der Produktionskette. Sensible Kulturen, schwer zu<br />
bekämpfende Schaderreger, einzuhaltende Rückstandshöchstgehalte, Forderungen<br />
von LEH und Verbraucherschutz sowie die vielen Indikationslücken bilden große<br />
Herausforderungen für Betriebe, Beratung und Industrie. Mit umfangreichen<br />
Fungizid-, Herbizid- und Insektizid-Feldversuchen wurden, in Zusammenarbeit mit<br />
der Pflanzenschutzindustrie und unter Einbeziehung der Versuchsvorschläge des<br />
Arbeitskreises Lückenindikation, mögliche Lösungswege durch neue Produkte und<br />
Bekämpfungsstrategien aufgezeigt.<br />
Auf dem Feldtag wurden zusammen mit 70 Ausstellern alle Facetten des<br />
Gemüsebaues gezeigt und Lösungsmöglichkeiten für alle Fragen angeboten. Rund<br />
500 Teilnehmer zeigten sich mit diesem ersten bundesdeutschen Feldtag, unter<br />
europäischer Beteiligung, sehr zufrieden und plädierten für eine Wiederholung. Im<br />
Gartenbauzentrum Köln-Auweiler ist daher ein zweiter Gemüsebau-Feldtag für den<br />
27. August 2014 vorgesehen.<br />
(J. Keßler)
Titel:<br />
- 104 -<br />
5.1.3.4 Demonstrations- und Informationsversuche<br />
im Gemüsebau<br />
5.1.3.4.1 Versuche zu Herbizidstrategien in Möhren und Sellerie<br />
Die Herbizidstrategie einiger gemüsebaulicher Kulturen basierte in den letzten<br />
Jahren auf der Möglichkeit, den Wirkstoff Linuron (Produkt: Afalon) über die<br />
Ausnahmegenehmigung nach § 11 Pflanzenschutzgesetz (alt), Gefahr im Verzuge,<br />
einzusetzen. Darunter z.B. auch die Kulturen Möhren und Knollensellerie.<br />
Da die Verfügbarkeit dieses Wirkstoffes nicht sicher ist, wird seitens der<br />
gemüsebaulichen Betriebs- und Pflanzenschutzberatung die Notwendigkeit gesehen,<br />
frühzeitig Alternativen zu erarbeiten.<br />
Aus diesem Hintergrund heraus wurde im Rahmen des Gemüsebau-Feldtages am<br />
31. August <strong>2011</strong> in Köln-Auweiler in den Kulturen Knollensellerie und Möhren jeweils<br />
ein Versuch mit verschiedenen Herbizidstrategien durchgeführt. Bei den möglichen<br />
Varianten wurde besonderes Augenmerk auf die Verträglichkeit der Spritzvarianten<br />
und auf möglichst geringe Rückstände der eingesetzten Wirkstoffe in den<br />
Ernteprodukten, um die Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels, die die<br />
gesetzlichen Anforderungen bei weitem übersteigen, einhalten zu können.<br />
Beide Versuche wurden auf dem Feldtag in die Führungen mit eingebunden und<br />
deren Ergebnisse mehrfach, z. b. bei der Fachreferententagung in Braunschweig und<br />
der Bundesberatertagung für Gemüsebauberater in Grünberg, dem Fachpublikum<br />
vorgestellt und diskutiert.<br />
5.1.3.4.1.1 Versuche zu Herbizidstrategien in Möhren<br />
Angaben zum Versuch und Variantenbeschreibung:<br />
Im Versuch in Möhren wurden vier unterschiedliche Varianten von<br />
Spritzkombinationen getestet. Hierbei wurden Spritzfolgen mit zum Teil<br />
Tankmischungen im Vor-, frühen Nach- und späten Nachauflauf getestet (siehe<br />
Versuchsplan).<br />
Betrieb: GBZ Köln-Auweiler PLZ: 50765 Ort: Köln-Auweiler Richtlinie:<br />
Kultur: Moehre Sorte: Yukon Aussaat: 28.06.11 Auflauf: - Pflanzung: -<br />
VGL<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
H1<br />
Herbizide in Möhre<br />
400 l/ha H2O H2<br />
BBCH von bis : Vorauflauf (VA) Datum: 05.07.<strong>2011</strong> BBCH von - bis NA Datum: 18.07.<strong>2011</strong> BBCH von - bis NA Datum: 27.07.<strong>2011</strong><br />
Aufwand Einheit 1. Laubblatt Aufwand Einheit 2.-3. Laubblatt Aufwand Einheit<br />
Unbehandelt<br />
Centium 36 CS<br />
0,25 l/ha Bandur<br />
0,75 l/ha<br />
Bandur 2,00 l/ha Sencor 0,08 kg/ha<br />
Centium 36 CS<br />
0,25 l/ha Bandur<br />
0,75 l/ha<br />
Stomp Aqua 1,75 l/ha Sencor 0,08 kg/ha<br />
Bandur 1,00 l/ha Afalon<br />
0,25 l/ha Afalon<br />
0,50 l/ha<br />
Stomp Aqua 1,50 l/ha Stomp Aqua 1,00 l/ha Sencor 0,05 kg/ha<br />
Centium 36 CS 0,15 l/ha<br />
Bandur 1,50 l/ha Kontakt<br />
0,75 l/ha Kontakt<br />
0,75 l/ha<br />
Centium 36 CS<br />
0,15 l/ha Stomp Aqua 1,00 l/ha Stomp Aqua 1,00 l/ha<br />
Stomp Aqua<br />
1,50 l/ha<br />
VGL Kommentar<br />
4+5 2. Behandlung Keimblatt-1. Laubblatt<br />
4+5 3. Behandlung 1 Woche nach 2. Behandlung<br />
2+3 2. Behandlung ortsüblich, ca. 2. Laubblatt<br />
2+3 3. Behandlung bei Bedarf<br />
PP199<br />
400 l/ha H2O H 3<br />
400 l/ha H2O
% Wirkung<br />
100,00<br />
90,00<br />
80,00<br />
70,00<br />
60,00<br />
50,00<br />
40,00<br />
30,00<br />
20,00<br />
10,00<br />
0,00<br />
- 105 -<br />
Der Versuch wurde zu zwei Terminen auf die biologische Wirksamkeit und auf die<br />
Verträglichkeit bonitiert.<br />
Ergebnis der Bonituren:<br />
Bonitur vom 27.07.<strong>2011</strong>: (in diese Bonitur fließen nur die Wirksamkeiten der Vor-<br />
und frühen Nachauflaufanwendungen mit ein)<br />
Herbizide in Möhre<br />
Bonitur vom 27.07.11<br />
GASPA LAMPU MATCH THLAR CHEAL CAPBP VERHE SENVU SONOL SOLNI<br />
SF Centium/Bandur/Sencor SF Centium/Stomp/Bandur/Sencor SF Stomp/Afalon/Sencor etc. SF Bandur/ Kontakt/Stomp etc.<br />
Bereits zu diesem Boniturzeitpunkt zeigen die meisten Varianten eine gute bis sehr<br />
gute Unkrautkontrolle der am Standort auftretenden Unkräuter.<br />
Bonitur vom 11.08.<strong>2011</strong>:<br />
(in diese Bonitur fallen die Wirksamkeiten aller eingesetzten Produkte/Wirkstoffe)<br />
% Wirkung<br />
100,00<br />
90,00<br />
80,00<br />
70,00<br />
60,00<br />
50,00<br />
40,00<br />
30,00<br />
20,00<br />
10,00<br />
Herbizide in Möhre<br />
Bonitur vom 11.08.11<br />
0,00<br />
GASPA LA MPU MATCH THLA R CHEAL CA PBP V ERHE SENV U SONOL SOLNI<br />
SF Centium/Bandur/Sencor SF Centium/Stomp/Bandur/Sencor SF Stomp/Afalon/Sencor etc. SF Bandur/ Kontakt/Stomp etc.
% Schädigung<br />
60,00<br />
50,00<br />
40,00<br />
30,00<br />
20,00<br />
10,00<br />
0,00<br />
Unbehandelt<br />
0,00<br />
SF Centium/Bandur/Sencor<br />
SF Centium/Stomp/Bandur/Sencor<br />
SF Stomp/Afalon/Sencor etc.<br />
SF Bandur/ Kontakt/Stomp etc.<br />
17,50<br />
- 106 -<br />
Bei der Bonitur am 11.08.<strong>2011</strong>, ca. zwei Wochen nach der letzten Anwendung,<br />
zeigte sich in allen Varianten ein 100 %iger Bekämpfungserfolg der getesteten<br />
Varianten.<br />
Neben der Wirksamkeit wurde auch die Verträglichkeit getestet.<br />
Hierbei zeigten sich deutliche Unterschiede der einzelnen Varianten:<br />
Bonitur auf Phytotox<br />
vom 11.08.<strong>2011</strong><br />
Kontrolle SF Centium/Bandur/Sencor SF<br />
Centium/Stomp/Bandur/Sencor<br />
Aclonifen<br />
0,1mg/kg<br />
Clomazone<br />
0,01mg/kg<br />
7,50<br />
Varianten<br />
Linuron<br />
0,2mg/kg<br />
0,01<br />
18,75<br />
53,75<br />
SF Stomp/Afalon/Sencor etc. SF Bandur/ Kontakt/Stomp etc.<br />
Alle angewendeten Spritzfolgen zeigten Unverträglichkeiten. Die Schäden der<br />
Variante 5 waren so stark, das es in der Praxis zu Ertragsausfällen kommen könnte.<br />
Zur Erntereife der Möhren wurden Proben auf die eingesetzten Wirkstoffe untersucht:<br />
Metribuzin<br />
0,1mg/kg<br />
Pendimethalin Phenmedipham<br />
0,2mg/kg 0,05mg/kg<br />
0,01<br />
0,02<br />
0,01<br />
(Probennahme am 07.11.<strong>2011</strong>; Angabe unter den Wirkstoffen = RHG für die Kultur<br />
Möhre)
- 107 -<br />
Fazit des Versuchs in Möhren:<br />
• Alle Spritzfolgen haben auf diesem Versuchsstandort eine sehr gute Wirkung<br />
• Alle Behandlungen zeigen Phytotox,<br />
je nach Spritzfolge bis über 50 % Schäden!<br />
• Die Wirkstoffe Pendimethalin und Linuron werden, da wo sie eingesetzt wurden,<br />
nachgewiesen (je nach weiteren Pflanzenschutzmittel-Anwendungen<br />
problematisch bei LEH-Spezifikationen)<br />
• Spritzfolgen 2 + 3 sehr vielversprechend<br />
(F.-P. Schenk)<br />
5.1.3.4.1.2 Versuche zu Herbizidstrategien in Sellerie<br />
Angaben zum Versuch und Variantenbeschreibung:<br />
In Versuch in Sellerie wurden vier unterschiedliche Varianten von<br />
Spritzkombinationen getestet. Hierbei wurden Spritzfolgen mit zum Teil<br />
Tankmischungen im Vor-, frühen Nach- und späten Nachauflauf getestet (siehe<br />
Versuchsplan).<br />
Titel:<br />
Betrieb: GBZ Köln-Auweiler PLZ: 50765 Ort: Köln-Auweiler Richtlinie:<br />
PP199<br />
Kultur: Sellerie Sorte: Monarch Aussaat: 15.05.11 Auflauf: - Pflanzung: 11.07.<strong>2011</strong><br />
VGL<br />
H1<br />
Herbizide in Sellerie<br />
400 l/ha H2O H 2<br />
BBCH von bis Datum: 11.07.<strong>2011</strong> BBCH von bis Datum: 18.07.<strong>2011</strong> BBCH von bis Datum: 10.08.<strong>2011</strong><br />
v. d. Pflanzen Aufwand Einheit 7 Tage n. d. Pflanzen Aufwand Einheit 4 Wochen n. d. Pflanzen Aufwand Einheit<br />
1 Unbehandelt<br />
2<br />
Stomp Aqua<br />
3,50 l/ha<br />
Cadou SC<br />
0,48 l/ha<br />
3<br />
Stomp SC<br />
2,00 l/ha Bandur<br />
1,00 l/ha<br />
Cadou SC<br />
0,25 l/ha Cadou SC<br />
0,25 l/ha<br />
4 Bandur<br />
2,50 l/ha Cadou SC<br />
0,55 l/ha<br />
5 Bandur<br />
2,50 l/ha Centium 36 CS 0,20 l/ha<br />
VGL Kommentar<br />
1. Behandlung vor dem Pflanzen<br />
2. Behandlung 7 Tage nach dem Pflanzen<br />
3. Behandlung 4 Wochen nach dem Pflanzen<br />
In der Praxis ist nicht immer abzusehen, ob die Kultur Sellerie im frühen Stadium als<br />
Bundsellerie mit Blatt (Knollendurchmesser um 4-8 cm) oder bei Erreichen des<br />
endgültigen Knollendurchmessers als Knollensellerie vermarktet werden. Daher<br />
ergibt sich bei den Herbizidstrategien eine weitere Schwierigkeit: die Spritzvarianten<br />
müssen so ausgewählt sein, das auch bei der frühen Beerntung die<br />
Rückstandshöchstgehalte mindestens die gesetzlichen bzw. die Anforderungen des<br />
Lebensmitteleinzelhandels eingehalten werden.<br />
Es wurde eine Bonitur auf die biologische Wirksamkeit durchgeführt:<br />
H 3
% Wirkung<br />
100,00<br />
90,00<br />
80,00<br />
70,00<br />
60,00<br />
50,00<br />
40,00<br />
30,00<br />
20,00<br />
10,00<br />
0,00<br />
- 108 -<br />
Bonitur vom 11.08.<strong>2011</strong>:<br />
(in diese Bonitur fallen die Wirksamkeiten aller eingesetzten Produkte/Wirkstoffe)<br />
Herbizide in Sellerie<br />
GASPA THLAR STEME CAPBP SENVU MATCH VERSS SONOL SOLNI LAMPU FUMOF<br />
Stomp Aqua + Cadou Stomp SC + Cadou Spritzfolge Bandur Cadou Spritzfolge Bandur Centium<br />
An diesem Standort konnten mit den eingesetzten Varianten fast alle Unkräuter gut<br />
bis sehr gut bekämpft werden. Einzig die Unkräuter Gemeines Kreuzkraut (SENVU)<br />
und Kohl-Gänsedistel (SONOL) wurden nicht von allen Varianten ausreichend<br />
bekämpft. Bei der visuellen Bonitur auf die Verträglichkeit konnte in keiner der<br />
getesteten Varianten Phytotox festgestellt werden.<br />
Es wurden an zwei Terminen Rückstandsproben entnommen und gemäß ihrer<br />
Verwendung entweder getrennt nach Blatt und Knolle (= Bundsellerie, früher Termin)<br />
oder nur die Knolle (= Knollensellerie).<br />
Tabelle:<br />
Ergebnis der Rückstandsuntersuchungen vom 1. Probenahmetermin (07.10.<strong>2011</strong>)<br />
(Blatt und Knolle getrennt untersucht)<br />
Unbehandelt<br />
Stomp Aqua<br />
+Cadou NdPfl.<br />
Stomp SC+<br />
Cadou NdPfl.<br />
u. Bandur<br />
+Cadou<br />
Bandur VdPfl.<br />
u. Cadou NdPfl.<br />
Bandur VdPfl.<br />
u. Centium NdPfl.<br />
Wirkstoff<br />
RHG Knolle<br />
RHG Grün<br />
Aclonifen<br />
0,1mg/kg<br />
0,1mg/kg<br />
-<br />
-<br />
0,052<br />
0,023<br />
0,012<br />
-<br />
0,010<br />
-<br />
Clomazone<br />
0,01mg/kg<br />
2,00 mg/kg<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
Flufenacetat<br />
0,05mg/kg<br />
0,05 mg/kg<br />
-<br />
-<br />
0,01<br />
-<br />
0,01<br />
Pendimethalin<br />
0,1 mg/kg<br />
0,05 mg/kg<br />
0,018<br />
0,022<br />
0,073<br />
-<br />
0,031<br />
0,018<br />
0,009<br />
0,010<br />
0,007<br />
0,020
Unbehandelt<br />
Stomp Aqua<br />
+Cadou NdPfl.<br />
Stomp SC+<br />
Cadou NdPfl.<br />
u. Bandur<br />
+Cadou<br />
Bandur VdPfl.<br />
u. Cadou NdPfl.<br />
Bandur VdPfl.<br />
u. Centium NdPfl.<br />
Wirkstoff<br />
RHG Knolle<br />
Aclonifen<br />
0,1mg/kg<br />
-<br />
-<br />
0,015<br />
-<br />
-<br />
- 109 -<br />
Tabelle:<br />
Ergebnis der Rückstandsuntersuchungen vom 2. Probenahmetermin (08.11.<strong>2011</strong>)<br />
(nur Knolle untersucht)<br />
Clomazone<br />
0,01mg/kg<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
Flufenacetat<br />
0,05mg/kg<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
Pendimethalin<br />
0,1 mg/kg<br />
-<br />
0,015<br />
0,011<br />
Fazit des Versuchs in Sellerie:<br />
• Alle Spritzfolgen haben auf diesem Versuchsstandort eine sehr gute Wirkung<br />
• In keiner der Varianten entstand sichtbare Phytotox<br />
• Die Wirkstoffe Aclonifen und Pendimethalin werden je nach Einsatzzeitpunkt<br />
nachgewiesen<br />
(Je nach weiteren Pflanzenschutzmittel-Anwendungen ist dies evtl. problematisch<br />
bei LEH-Spezifikationen)<br />
Zusammenfassung:<br />
Unter den am Versuchstandort vorliegenden Bodenbedingungen und der<br />
Unkrautflora konnten in beiden Kulturen Möglichkeiten zur Unkrautunterdrückung<br />
aufgezeigt werden. Mit allen durchgeführten Spritzfolgen konnten die gesetzlichen<br />
Vorgaben der Rückstandshöchstgehalte eingehalten werden.<br />
(F.-P. Schenk)<br />
5.1.5 Amtliche Mittelprüfung im Obstbau<br />
Die Versuche im Obstbau wurden von Versuchsteams in Bonn und Münster auf<br />
eigenen Versuchsflächen, an den Gartenbauzentren und in Praxisbetrieben<br />
durchgeführt. In <strong>2011</strong> wurden Versuche im Rahmen der amtliche Mittelprüfung und<br />
des Arbeitskreis-Lückenindikation (AK-Lück) angelegt.<br />
Die Durchführung der Versuche erfolgt nach den Standards der „Guten<br />
Experimentellen Praxis (GEP) oder Guten Labor Praxis (GLP). Entsprechende<br />
Vorgaben und Standardarbeitsanweisungen werden im Hause bearbeitet.<br />
-<br />
-
- 110 -<br />
Die Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau hat sich in den<br />
zurückliegenden Jahren verbessert, aber es ergeben sich auch immer wieder neue<br />
Lücken. Deshalb arbeitete der Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> weiter<br />
intensiv in dem bundesweiten Arbeitskreis-Lückenindikation mit. Durch<br />
Wirksamkeits- und Rückstandsversuche wurden auch <strong>2011</strong> die Grundlage für neue<br />
Genehmigungen und Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln geschaffen.<br />
Für den Arbeitskreis-Lückenindikation wurden 14 Versuche mit 39 Prüfgliedern für<br />
Wirksamkeit und Rückstandsuntersuchungen an Sauerkirschen, Himbeeren,<br />
Brombeeren und Schwarzen Johannisbeeren im Gewächshaus und Freiland nach<br />
GEP bzw. GLP erfolgreich durchgeführt. Die Ergebnisse wurden dem Arbeitskreis<br />
Lückenindikation zur Verfügung gestellt, damit es dadurch zu einer<br />
Zulassungserweiterung nach § 18a und § 18b Pflanzenschutzgesetz kommen kann<br />
und gravierende Lücken im Obstbau geschlossen werden können. Im Fachbereich<br />
wurden in <strong>2011</strong> weiter zahlreiche amtliche und orientierende Prüfungen für die<br />
Bereiche Obstbau und Haus- und Hobbygarten durchgeführt. Alle Versuche wurden<br />
nach der Guten Experimentellen Praxis (GEP) durchgeführt.<br />
Für Zulassungsprüfungen wurden acht Versuche mit 32 Prüfgliedern durchgeführt:<br />
Schwerpunkte waren:<br />
Insektizide und Akarizide:<br />
• Apfelwickler an Kernobst<br />
• Blatt- und Blutläuse an Kernobst<br />
• Spinnmilben an Kernobst und Erdbeere<br />
Fungizide:<br />
• Lagerfäulen, Schorf und Mehltau an Apfel<br />
• Botrytis und Mehltau an Erdbeeren<br />
Herbizide im Obstbau<br />
Zur orientierenden Mittelprüfung wurden 13 Versuche mit 33 Versuchsgliedern<br />
durchgeführt.<br />
Versuche im eigenen Interesse wurden zu sechs Fragestellungen mit 27 Varianten<br />
angelegt. Unter anderem wurde auf Grund von lokal erheblichem Befall mit<br />
bodenbürtigen Schaderregern ein Demonstrationsversuch zur möglichen<br />
Bekämpfung von Engerlingen verschiedener Käferarten in Erdbeeren durchgeführt.<br />
Schäden entstehen vornehmlich auf leichteren Standorten durch die Larvenstadien<br />
folgender Käfer: Maikäfer, Junikäfer, Gartenlaubkäfer, Gefurchter Dickmaulrüssler,<br />
Erdbeerwurzelrüssler und Schnellkäfer (Drahtwürmer).<br />
Besonders deutlich wird das Problem im sogenannten geschützten Anbau unter<br />
Tunneln und Folienhäusern. Durch konstant höhere Temperaturen als im Freiland,<br />
gleichmäßige Wasserversorgung sowie wenige Wirtspflanzen/m², werden mögliche<br />
Fraßschäden durch Engerlinge an den Wurzeln hier besonders augenfällig. Im<br />
Erdbeer- und Strauchbeerenobst-Anbau sind bislang keine Pflanzenschutzmittel zur<br />
Bekämpfung von Käfer-Larven (Engerlingen) im Boden zugelassen. Aus den<br />
einjährigen Versuchen, mit Nematoden, Pflanzenschutzmitteln und Kalkstickstoff<br />
konnte bisher keine gangbare Lösung erarbeitet werden<br />
(Dr. A. Engel, R. Jung, I. Rövekamp-Stroop)
- 111 -<br />
5.1.6 Amtliche Mittelprüfung im Zierpflanzenbau<br />
Im Fachbereich Zierpflanzenbau wurden zahlreiche Prüfungen im Rahmen der<br />
Amtlichen Mittelprüfung durchgeführt. Alle diese Versuche sind nach GEP-Standard<br />
(Guten Experimentellen Praxis) erfolgt. Insgesamt sind im Jahr <strong>2011</strong> folgende<br />
Versuche durchgeführt worden (siehe Tabelle):<br />
Amtliche Mittelprüfung <strong>2011</strong> (durchgeführte Versuche)<br />
Insektizide Anzahl VG<br />
Gebänderter Thrips an Codiaeum variegatum, UG 3<br />
Trauermücken an Antirrhinum, UG 3<br />
Schnecken an Tagetes, FR 5<br />
Spinnmilben an Impatiens-Neuguinea-Hybriden, UG 6<br />
Fungizide<br />
Echter Mehltau an Rosa-Meilandina-Hybriden, UG 5<br />
Phytophthora sp. an Lavandula-Hybriden, FR 7<br />
Herbizide<br />
Zweikeimblättrige Unkräuter in Zierrasen 3<br />
Verträglichkeit<br />
Fenomenal an Moorbeetpflanzen, UG 3<br />
AK-Lück Versuche<br />
Fungizide Anzahl VG<br />
Phytophthora cinnamomi an Erica carnea, UG 5<br />
Phytophthora sp. bzw. Verträglichkeit bei Euonymus<br />
16<br />
fortunei, UG<br />
Echter Mehltau an Viola cornuta, UG 4<br />
Echter Mehltau an Rosa-Meilandina-Hybriden, UG 3<br />
Insektizide<br />
Weichhautmilben an Impatiens-Neuguinea-Hybriden, UG 6<br />
Weichhautmilben an Impatiens-Neuguinea-Hybriden, UG 7<br />
Versuche insgesamt<br />
Mittelprüfung: 8 Versuche mit 35 Versuchgliedern<br />
AK-Lück: 6 Versuche mit 41 Versuchsgliedern<br />
Spezielle Versuche/Tests<br />
• Pathogenitätstest zum Verhalten von Acidovorax sp. an Primula acaulis<br />
(R. Wilke)
- 112 -<br />
6 Forschungsprojekte zum Integrierten Pflanzenschutz<br />
6.1 Biologischer Pflanzenschutz bei Zierpflanzenkulturen<br />
unter Glas<br />
Einsatz von Mischungen verschiedener Blattlausparasitoide bei verschiedenen<br />
Topfpflanzenkulturen<br />
Zur Bekämpfung des im Topfpflanzenanbaus auftretenden Blattlausspektrums ist der<br />
Einsatz verschiedener Parasitoide und Räuber in der gärtnerischen Praxis gängig.<br />
Häufig erfolgt der Einsatz der Blattlausfeinde im Rahmen einer „Offenen Zucht“, um<br />
die Präsenz der Nützlinge auch ohne Blattläuse in den Kulturpflanzen zu<br />
gewährleisten, sie zu vermehren und Kosten zu optimieren. Dieses System ist<br />
arbeitsaufwendig und nur unter optimalen Klimabedingungen erfolgreich.<br />
Die belgische Firma Viridaxis stellt für die Bereiche Erdbeeren, Beeren, Gemüse,<br />
Kräuter und Zierpflanzen spezielle Mischung aus sechs verschiedenen<br />
Blattlausparasitoiden her. Bei diesen Arten handelt es sich um Aphidius colemani,<br />
Aphidius ervi, Aphidius matricariae, Ephedrus cerasicola, Praon volucre und<br />
Aphelinus abdominalis. Die Nützlinge werden in verschiedenen Altersstufen geliefert,<br />
damit sie über einen längeren Zeitraum schlüpfen und zur Blattlausbekämpfung in<br />
der jeweiligen Kultur zur Verfügung stehen. Für die Vermehrung einiger<br />
Schlupfwespenarten verwendet die Firma Viridaxis ein neues, patentiertes<br />
Verfahren, bei dem die Schlupfwespen nicht lebende Blattläuse, sondern künstlich<br />
hergestellt Mumien parasitieren.<br />
Dieses System soll eine zuverlässige Bekämpfung von Blattläusen in den<br />
verschiedenen Kulturen erzielen. Im Jahr <strong>2011</strong> wurde das System bei einem<br />
Schnittrosenbestand in der Lehr- und Versuchsanstalt in Straelen und in mehreren<br />
Topfpflanzenkulturen in Praxisbetrieben getestet. Die Kulturen sind in nachfolgender<br />
Tabelle aufgeführt.<br />
Übersicht der Versuche<br />
Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht der Kulturen, in denen <strong>2011</strong><br />
verschiedene Mischungen von Blattlausparasitoiden eingesetzt wurden.<br />
Eingesetztes Produkt Kultur Zeitraum des Versuches<br />
Basil-Protect Topfkräuter Januar bis Oktober<br />
Verda-Protect Gemüse in Töpfen März bis Juli<br />
Hortensien macrophylla Dezember bis August<br />
Argyranthemum frutescens April bis Juni<br />
Ajania pacifica April bis September<br />
Mühlenbeckien complexa März bis Juli<br />
Orna-Protect<br />
Tropaoelum majus März bis Juli<br />
Chrysanthemum indicum Mai bis September<br />
Cyclamen persicum April bis Oktober<br />
Cuphea hyssopifolia April bis Juni<br />
In allen Kulturen erfolgte regulär der Einsatz von zweihundert Schlupfwespen in<br />
einem Röhrchen auf 200 m² Kulturfläche in 14-tägigen Abständen.
Ergebnisse<br />
Topfkräuter<br />
Röhrchen mit Parasitoiden<br />
im Pflanzenbestand<br />
- 113 -<br />
Schlupflöcher und Honigdepot als<br />
erstes Nahrungsangebot<br />
Der Einsatz der Schlupfwespen startete bei bereits vorhandenem Befall mit<br />
Aulacorthum solanii.<br />
Niedrige Temperaturen im Gewächshaus erschwerten im Januar und Februar den<br />
Start für die Schlupfwespen. Die Blattläuse nahmen Überhand, es erfolgten mehrere<br />
Behandlungen mit Neudosan Neu und Spruzit. Ab Mitte März traten erste parasitierte<br />
Blattläuse in den Kräutern auf. Da die Anzahl der Parasitierungen nicht ausreichend<br />
war, wurden zusätzliche Freilassungen von Blattlausfeinden durchgeführt. Außerdem<br />
wurden „Offene Zuchten“ angelegt. Im weiteren Jahresverlauf verlief die Bekämpfung<br />
der Blattläuse auf niedrigem Niveau erfolgreich.<br />
Gemüse in Töpfen<br />
Paprika mit Fruchtbehang<br />
Aulacorthum solanii auf Salbei vollständig parasitiert<br />
Bei der Kultur von Paprika im Container trat zu Beginn der Kultur Aphis gossypii auf.<br />
Deshalb wurde eine Behandlung mit Plenum 50 WG durchgeführt. Danach wurde<br />
immer wieder ein leichter Blattlausbefall mit sehr guter Parasitierung verschiedener<br />
Schlupfwespenarten beobachtet.<br />
Zum Ende der Kultur, im Frühsommer, wurden von Aphelinus abdominalis<br />
parasitierte Blattläuse beobachtet.
Gemüsejungpflanzen<br />
- 114 -<br />
Bei den Gemüsearten, die als Jungpflanze im Topf kultiviert wurden, traten<br />
gelegentlich Blattläuse auf, die während der gesamten Kulturzeit gut parasitiert<br />
wurden.<br />
Ein überständiger Auberginenbestand war extrem von Aphis gossypii befallen und<br />
wurde beseitigt.<br />
Zierpflanzen<br />
Hortensien<br />
durch Aphelinus abdominalis parasitierte Blattläuse<br />
Ab Mitte Januar trat Aulacorthum solanii in den Hortensien auf. Gleichzeitig<br />
verursachten Mäuse Schäden an den Schlupfwespenröhrchen, in dem sie die<br />
Halterungen der Röhrchen durch bissen, so dass diese auf den Boden fielen und<br />
beim nächsten Bewässerungsgang feucht wurden. Ein Teil der Nützlinge<br />
verschimmelte in den Behältern. Zur Bekämpfung der Blattläuse erfolgte eine<br />
Behandlung der Pflanzen mit Plenum 50 WG, gegen die Mäuse wurden Köder<br />
ausgelegt.<br />
Ab Mitte Februar wurden die ersten parasitierten Blattläuse beobachtet. Blattläuse<br />
traten im weiteren Verlauf der Kultur bevorzugt an der Sorte „Renate Steininger“ auf.<br />
Dann saßen die Schädlinge häufig in den Blüten, kurz vor dem Verkauf der Pflanzen.<br />
Deshalb erfolgten in dieser Sorte drei Anwendungen mit nützlingsschonenden<br />
Insektiziden (Pirimor Granulat, Plenum 50 WG).<br />
Ab Ende März bis Anfang Mai wurden vorhandene Blattläuse vollständig von den<br />
Schlupfwespen parasitiert. Danach traten bis Ende August keine Blattläuse mehr im<br />
Pflanzenbestand auf.<br />
Argyranthemum frutescens<br />
Zu Beginn des Versuches war ein leichter Befall mit Blattläusen mit vereinzelten<br />
Parasitierungen zu beobachten. Nach dem Einsatz von Neem-Azal T/S keine<br />
Probleme mehr mit Blattläusen.
Ajania pacifica<br />
- 115 -<br />
Bei Ajania pacifica trat während der gesamten Kultur immer wieder Brachycaudis<br />
helichrysii auf. Sie verursachte bereits in geringer Zahl starke Pflanzenschäden. Die<br />
tief in der Knospe sitzenden Blattläuse wurden zwar von den Aphidius-Arten<br />
parasitiert, jedoch reichte die Parasitierungsleistung nicht aus, um die Vermehrung<br />
der Blattläuse zu reduzieren. Trotz häufiger Anwendungen integrierbarer Insektizide<br />
und zusätzlichen Freilassungen mit Aphidoletes aphidimyza war die Kontrolle von<br />
Brachycaudis hellichrysii unbefriedigend.<br />
Mühlenbeckia complexa<br />
Es traten immer wieder Blattläuse (Aulacorthum solanii, Macrosiphum euphorbiae)<br />
während der Kultur auf. Die Parasitierungsrate war meistens zu niedrig, so dass<br />
insgesamt sieben Anwendungen mit verschiedenen nützlingsschonenden<br />
Pflanzenschutzmitteln erfolgten.<br />
Tropaoelum majus<br />
Die Kultur blieb lange blattlausfrei. Erst am Ende der Kultur traten an einem<br />
Restbestand Pflanzen Schwarze Bohnenläuse (Aphis fabae) auf, die durch die<br />
Schlupfwespen nicht mehr kontrolliert werden konnten. Die Pflanzen brachen<br />
aufgrund des Blattlausbefalls vollständig zusammen.<br />
Chrysanthemum indicum<br />
Zu Beginn der Kultur trat ein schwacher Befall durch Aphis gossypii mit adäquater<br />
Parasitierung auf.<br />
Während der Sommermonate traten immer wieder Herde mit Brachycaudis<br />
helichrysii auf, die nicht im ausreichenden Maß parasitiert wurden, so dass mit<br />
chemischen Pflanzenschutzmitteln korrigiert werden musste.<br />
Schadbild durch Brachycaudis helichrysii an Chrysanthemum indicum<br />
und vereinzelt parasitierte Blattläuse
Cyclamen persicum<br />
- 116 -<br />
In Betrieb A wurden die ersten Cyclamen mit Blattläusen aus der noch stehenden<br />
Vorkultur befallen, so dass zwei Behandlungen mit nützlingsschonenden<br />
Pflanzenschutzmitteln Mitte Juli erfolgten. Danach wurden die Blattläuse gut von den<br />
Nützlingen bekämpft. In Betrieb B traten Kreuzdornblattläuse in einzelnen kleinen<br />
Herden Ende September auf. Durch die eingesetzten Schlupfwespen konnte eine<br />
Ausbreitung des Befalls erfolgreich verhindert werden.<br />
Cuphea hyssopifolia<br />
Bei der Kultur von Cuphea hyssopifolia trat Ende Juni die Blattlausart Aulacorthum<br />
solanii auf. Der Befall war so stark, das ein Einsatz von Pirimor Granulat erfolgen<br />
musste. Da die Blattläuse durch die Spritzung nicht erfolgreich bekämpft werden<br />
konnte, erfolgte eine weitere Behandlung der Pflanzen mit Teppeki. Drei Wochen<br />
nach den Pflanzenschutzmitteleinsätzen waren ausreichend viele Blattläuse von den<br />
Schlupfwespen parasitiert, so dass bis zum Ende der Kultur keine weiteren<br />
Behandlungen speziell gegen Blattläuse erfolgen mussten. Da in dem<br />
Pflanzenbestand jedoch Weiße Fliegen auftraten, mussten die letzten Sätze vor dem<br />
Verkauf mit Plenum 50 WG behandelt werden, wodurch der Erfolg des<br />
Nützlingseinsatzes beeinflusst wurde.<br />
Schnittrosen<br />
In den Schnittrosen trat die Blattlausart Rhodobium porosum bereits im Januar stark<br />
auf. Es wurden bevorzugt junge Blütenstiele, die zum Verkauf bestimmt waren,<br />
befallen. Die Blattlausvermehrung verlief rasant schnell. Aus dem Blattlausmix<br />
parasitiert nur Aphelinus abdominalis Rhodobium porosum. Diese Schlupfwespe<br />
bevorzugt Temperaturen über 25 °C. Dann hat sie eine Entwicklungsdauer von ca.<br />
18 Tagen. Durch die schnelle und zahlreiche Vermehrung von Rhodobium porosum<br />
mussten die Rosen regelmäßig gespritzt werden. Aphelinus abdominalis konnte sich<br />
in den ersten drei Monaten des Jahres nicht etablieren. Erst in den Sommermonaten<br />
konnten zahlreiche Blattlausmumien, die von Aphelinus abdominalis parasitiert<br />
waren, gefunden werden.
Kosten<br />
- 117 -<br />
Um die Kosten des Viridaxis-Systems mit ebenfalls in der Praxis üblichen<br />
Freilassungsverfahren gegenüber zu stellen, zeigt die folgende Tabelle eine<br />
Gegenüberstellung der Kosten bei der Kultur von Kräutern.<br />
Fazit<br />
Kostengegenüberstellung für 1.000 m² Kräuter (Kulturdauer 12 Wochen)<br />
Regelmäßige<br />
Freilassung<br />
Offene Zucht<br />
6x Aphidius colemani (0,5 Tiere/m²) 65,70 €<br />
6x Aphidius ervi (0,5 Tiere/m²) 264,00 €<br />
6x Aphidoletes aph. (0,5 Tiere/m²) 54,00 €<br />
Gesamtkosten: 383,70 €<br />
2x 2,5 Bankerplants 37,50 €<br />
2x Blockfreilassungen von:<br />
Aphidius colemani (2x 0,25 Tiere/m²) 21,50 €<br />
Aphidius ervi (2x 0,25 Tiere/m²) 83,60 €<br />
Aphidoletes aph. (2x 1 Tiere/m²) 16,75 €<br />
Gesamtkosten 121,85 €<br />
Viridaxis-System 6x 5 Basil-Protect<br />
Gesamtkosten 450,00€<br />
Das Applikationssystem des Schlupfwespenmixes ist sehr gut durchdacht und für<br />
den Anwender komfortabel einsetzbar. Auftretende Probleme, wie z.B. Besiedlung<br />
der Behälter durch Ameisen in Bodenkulturen, wurden durch die Firma Viridaxis<br />
schnell und einfach gelöst. Die Belieferung mit den Nützlingen erfolgte regelmäßig<br />
und zuverlässig.<br />
In der überwiegenden Anzahl der Versuche war die Bekämpfung der Blattläuse<br />
durch den Schlupfwespen-Mix erfolgreich.<br />
Probleme traten bei der Bekämpfung von problematischen Blattlausarten<br />
(Rhodobium porosum, Brachycaudis helichrysii) auf, da sie nicht im notwendigen<br />
Ausmaß von den Schlupfwespen parasitiert wurden. Ist nur eine Schlupfwespenart<br />
dazu in der Lage die vorhandene Blattlausart zu parasitieren, ist die Anzahl dieser<br />
Schlupfwespenart zu gering, um die Schädlinge erfolgreich zu bekämpfen. Dann sind<br />
der Einsatz der jeweilig passenden Schlupfwespenart in größeren Mengen und der<br />
zusätzliche Einsatz von Blattlausräubern (z.B. Chrysoperla carnea) sinnvoll.<br />
Wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der Schlupfwespenmischung<br />
ist der vorbeugende Einsatz des Systems, damit wirklich die ersten auftretenden<br />
Blattläuse parasitiert werden. Dafür müssen dann auch die klimatischen<br />
Bedingungen (> 15 °C) stimmen, so dass die Nützlinge zügig schlüpfen können. Dies<br />
war von Januar bis Mitte März in vielen Kulturen nicht der Fall, da es bis Mitte März<br />
sehr kalt und dunkel am unteren Niederrhein war.<br />
Im Vergleich sind die Kosten für den Einsatz der Viridaxis-Produkte etwa vier Mal<br />
höher als die Kosten, die für eine „Offene Zucht von Blattlausgegenspielern“<br />
entstehen und etwa um 20 % teuerer als selbstständig durchgeführte regelmäßigen<br />
Freilassungen von Blattlausfeinden. Dies wurde in den Versuchen von den<br />
teilnehmenden Praktikern häufig als zu teuer befunden.<br />
(M. Ruisinger)
- 118 -<br />
6.2 Versuche zur Applikationstechnik<br />
6.2.1 Einsatz moderner Düsentechnik im Ackerbau<br />
Neben der Fragestellung nach Erhöhung der Schlagkraft durch höhere<br />
Fahrgeschwindigkeiten und eine Reduzierung der Wasseraufwandmenge lag ein<br />
Versuchsschwerpunkt im Bereich der Düsenwahl. Hierbei wurde v.a. der Frage der<br />
Vorteile von Doppelflachstrahldüsen nachgegangen. Doppelflachstrahldüsen weisen<br />
in bestimmten Bereichen Vorteile gegenüber einer Injektorflachstrahldüse auf. So ist<br />
dies bei Herbizidanwendungen im frühen Stadium sowie im Rübenanbau der Fall, als<br />
auch bei allen senkrechten Zielflächen wie z.B. Ungrasbekämpfungen und<br />
Ährenbehandlungen. Es wurden Versuche in den Kulturen Raps und Winterweizen<br />
angelegt. Aufgrund des mäßigen Auftretens von pilzlichen Erkrankungen müssen die<br />
Versuche noch weitergeführt werden und Ergebnisse können abschließend nicht<br />
berichtet werden.<br />
(H. Kramer)<br />
6.2.2 Optimierung der Applikationstechnik im Zierpflanzenbau<br />
Um die positiven Erfahrungen mit horizontalen Spritzbalken aus dem Freilandbereich<br />
auch in den Unterglasanbau zu übertragen, lag ein Beratungsschwerpunkt in dieser<br />
Technik. Es wurden verschiedene Betriebe mit den zuständigen Beratern aufgesucht<br />
und durch praktische Demonstrationen die Vorteile einer flächenbezogenen<br />
Applikation im Vergleich zu einer handgeführten Applikation mittels Karrenspritze<br />
vorgeführt. Das Interesse in den Betrieben an einer Umstellung der<br />
Anwendungstechnik war in den meisten Fällen sehr groß. Zusätzlich wurden am<br />
Gartenbauzentrum in Straelen Versuche an Hortensien durchgeführt, um eine<br />
bessere Benetzung im Bereich der Stauchemittel zu erzielen. Hierfür wurden<br />
sogenannte Droplegs, die aus ackerbaulichen Kulturen ihre Eignung schon<br />
nachgewiesen haben, eingesetzt. Primäres Ziel war es, die Beläge auf den Blättern<br />
zu erhöhen. Wie in der Abbildung ersichtlich ist, setzt ein solches Verfahren einen<br />
weiteren Abstand der Töpfe voraus, was einer Praxiseinführung eines solchen<br />
Systems erst einmal im Wege steht. Die Ergebnisse hatten gezeigt, dass mit der<br />
Variante Dropleg + kompakte Injektordüse von oben die gleichmäßigste Einkürzung<br />
stattgefunden hat. Gegebenenfalls müssen weitere Versuche zeigen, ob sich eine<br />
bessere Wirkung auch im insektiziden Bereich zeigt, um die Akzeptanz in der Praxis<br />
zu erhöhen.<br />
(H. Kramer)
- 119 -<br />
6.2.3 Gerätereinigung – Ein Instrument für die Umsetzung der<br />
Wasserrahmenrichtlinie<br />
Das Thema der Punkteinträge findet nicht erst seit der Wasserrahmenrichtlinie<br />
Beachtung im Pflanzenschutzdienst. Das Verfahren der kontinuierlichen<br />
Innenreinigung konnte durch viele Versuche mittlerweise sehr erfolgreich in der<br />
Praxis etabliert werden. Dies lässt sich nicht zu letzt aus der Tatsache ableiten, dass<br />
zwei Firmen (Agrotop und Herbst Pflanzenschutztechnik) extra Nachrüstsätze für<br />
gebrauchte Spritzen anbieten, um die kontinuierliche Innenreinigung in die Praxis<br />
einzubringen. Daneben konnte auf der Agritechnica <strong>2011</strong> bei Geräteherstellern wie<br />
Amazone, Inuma, John Deere und Leeb dieses Verfahren bzw. kombinierte<br />
Verfahren in Serienmaschinen einbauen, um den Praktiker in die Lage zu versetzen,<br />
die Reinigung schnell, einfach und sicher in der Fläche durchzuführen. Da schon<br />
europaweite Umfragen im Rahmen des TOPPS-Projektes gezeigt haben, dass die<br />
Gerätereinigung einen Hauptanteil an den Punkteintragen haben, stellt dieses<br />
Reinigungsverfahren sicherlich einen wesentlichen Baustein zur Umsetzung der<br />
Wasserrahmenrichtlinie für die Praxis dar.<br />
(H. Kramer)<br />
6.2.4 Biofilter – Ein Instrument im Umgang mit Waschflüssig-<br />
keiten von Pflanzenschutzgeräten im Zierpflanzenbau<br />
Das Prinzip des Biofilters basiert auf dem Verrieseln von Waschflüssigkeiten über<br />
biologisch aktives Substrat. Diese „Turmlösung“ eines Biobeds stellt sicherlich eine<br />
Alternative für kleinere Betriebe, wie sie sehr oft im Zierpflanzenbau anzutreffen sind,<br />
dar. Hierbei werden drei Container mit einer biologisch aktiven Mischung bestehend<br />
aus Mutterboden, Torf, Hackschnitzel und Stroh befüllt und untereinander<br />
verbunden. Im Anschluss daran wird eine Einheit mit Pflanzen geschaltet, die über<br />
Transpiration Wasser aus dem Gesamtsystem nehmen sollen. Zur Sicherheit ist an<br />
diesen Pflanzencontainer ein geschlossener Container angebaut, um das<br />
Gesamtsystem als geschlossenen Kreislauf darstellen zu können, damit keine<br />
kontaminierten Flüssigkeiten in den Naturhaushalt eingebracht werden. Beschickt<br />
wird das ganze System durch eine Pumpe, die in dem Reservoir des Waschplatzes<br />
installiert ist und Wassermengen von ca. 50 l/Tag in den Biofilter einbringt.<br />
Erste Vorversuche haben gezeigt, dass im freien Wasser des letzten Behälters die<br />
Gesamtmenge an aktiven Wirkstoffen bis auf ganz wenige Ausnahmen um mehr als<br />
98 % abgebaut werden konnten. Weitere Untersuchungen im Bereich des<br />
verbleibenden Substrates etc. sind geplant.<br />
(H. Kramer)
6.2.5 ProGemüse<br />
- 120 -<br />
Das Interreg Projekt, das seit Herbst 2010 besteht, soll zur Standortsicherung und<br />
Produktivitätssteigerung der gemüseverarbeitenden Industrie im deutschniederländischen<br />
Grenzraum beitragen.<br />
A. Feldversuche<br />
Auswirkungen verschiedener Zwischenfrüchte auf die Besatzdichte<br />
pflanzenparasitärerer Nematoden<br />
Hintergrund<br />
Eine Möglichkeit zur Reduzierung des Nematodenbesatzes ist der Anbau von<br />
Zwischenfrüchten. In <strong>2011</strong> wurde auf zwei Flächen die Wirkung verschiedener<br />
Zwischenfrüchte auf die Besatzdichte pflanzenparasitärer Nematoden untersucht.<br />
Versuchsaufbau<br />
Der Versuch wurde als randomisierte Blockanlage in 4-facher Wiederholung mit<br />
11 Varianten angelegt. Die Parzellengröße betrug 90 m².<br />
Varianten Saatgutmenge kg/ha<br />
Tagetes cv. Nemamix 8<br />
Ölrettich cv. Contra 28<br />
Weißer Senf cv. Luna 18<br />
Sandhafer cv. Pratex 90<br />
Weißklee cv. Jura 20<br />
Weiße Süßlupine cv. Lublanc 200<br />
Sommerroggen cv. Arantes 130<br />
Welsches Weidelgras cv. Fabio 20<br />
Braunsenf cv. Terrafit 4<br />
Phacelia cv. Boratus 8<br />
Schwarzbrache x<br />
Vor der Saat wurde in allen Kernparzellen eine Bodenprobe entnommen und der<br />
Ausgangsbesatz (Pi) mit pflanzenparasitären Nematoden ermittelt. Die Bodenproben<br />
werden mit 60 Einstichen aus der Kernparzelle (1 m²) mittels eines Ackerlandbohrers<br />
(Beprobungstiefe bis 25 cm) genommen.<br />
Einarbeitung<br />
Die Zwischenfrüchte wurden nach ca. zwei Monaten Wachstumsdauer eingefräst.<br />
Auf der ersten Fläche in der Nähe von Korschenbroich blühten durch die warme<br />
Witterung im Frühsommer die Senfvarianten und der Ölrettich bereits nach einem<br />
Monat. Damit es nicht zur Aussaat kommt, wurden diese Zwischenfrüchte frühzeitig<br />
mit einer Beetfräse eingearbeitet. Nach einer Wartezeit von einem Monat wurde die<br />
zweite Bodenprobenahme (Pf) durchgeführt, um den Endbesatz an Nematoden zu<br />
ermitteln.
Fläche mit Zwischenfrüchten<br />
- 121 -<br />
Einarbeitung der Zwischenfrüchte mit Beetfräse<br />
Auf der zweiten Versuchsfläche, die sich auf dem Gelände des Gartenbauzentrums<br />
Köln-Auweiler befindet, wurden die gleichen Zwischenfrüchte (s.o.) angebaut. Auch<br />
hier wurden wie oben beschrieben Bodenproben vor der Saat genommen.<br />
Der Versuch konnte auf dem ersten Gemüsebau-Feldtag der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> am 31. August <strong>2011</strong> mit einem eigenem Stand zum Projekt<br />
präsentiert werden. Dies wurde von den Besuchern interessiert aufgenommen.<br />
Stand vom Projekt ProGemüse auf dem Feldtag<br />
Ergebnisse<br />
Versuchsfläche in Köln-Auweiler<br />
Der Ausgangsbefall an Paratylenchus spp. lag mit 1600/100 ml Boden recht hoch.<br />
Tagetes konnte den Befall mit Paratylenchus spp. auf 400/100 ml Boden herunter<br />
senken, ebenfalls die Weiße Süßlupine, die mit 266 Paratylenchus spp./100 ml<br />
Boden den Endbesatz unter ein Niveau der Schadschwelle drücken konnte. Alle<br />
Zwischenfrüchte konnten den Besatz senken, außer Ölrettich, dem kein<br />
nennenswerter Erfolg zu zusprechen ist.
Fläche Korschenbroich<br />
Anzahl Para.spp. in 100 ml Boden<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Tagetes<br />
Ölrettich<br />
Weißer S enf<br />
S andhafer<br />
Weißklee<br />
- 122 -<br />
Weiße<br />
S üßlupine<br />
S ommerroggen<br />
Wels ches<br />
Weidelgras<br />
Anzahl Paratylenchus spp./100 ml Boden; Pi = Ausgangspopulation, Pf = Endbesatz<br />
In untenstehender Abbildung sind die Ergebnisse von Meloidogyne spp. in 100 ml<br />
Boden aufgetragen. Auf dem Feld wurde eine Mischung aus Meloidogyne hapla und<br />
M. naasi gefunden, wobei M. naasi in größerem Maße vertreten war. Die<br />
Ausgangspopulation lag bei 250 Meloidogyne spp./100 ml Boden. Auch hier zeigten<br />
Tagetes und die Weiße Süßlupine einen guten reduzierenden Effekt. Sommerroggen<br />
konnte den Endbesatz unterhalb der Schadschwelle (50 Juvenile/100 ml Boden)<br />
senken. Wegen der kurzen Vegetationszeit könnte es jedoch sein, dass der<br />
Sommerroggen als Fangpflanze fungiert hat, in die die Nematoden eingewandert<br />
sind, die schließlich aus dem Boden gezogen und mit der Fräse eingearbeitet<br />
wurden.<br />
Anzahl Meloi.spp. in 100 ml Boden<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Tagetes<br />
Ölrettich<br />
Weißer Senf<br />
Sandhafer<br />
Weißklee<br />
Weiße<br />
Süßlupine<br />
S ommerroggen<br />
Welsches<br />
Weidelgras<br />
Anzahl Meloidogyne spp/ pro 100 ml Boden; Pi = Ausgangspopulation, Pf = Endbesatz<br />
Populationsdynamik von Paratylenchus spp. im Feld<br />
Hintergrund<br />
Über die Nematodengattung Paratylenchus ist noch wenig bekannt. Ziel dieses<br />
Versuches ist es, mehr Informationen über den jahreszeitlichen Verlauf der<br />
Paratylenchuspopulation zu gewinnen.<br />
Braunsenf<br />
Braunsenf<br />
Phacelia<br />
Phacelia<br />
Schwarzbrache<br />
Schwarzbrache<br />
Pi<br />
Pf<br />
Pi<br />
Pf
Versuchsaufbau<br />
- 123 -<br />
Auf der Zwischenfruchtversuchsfläche bei Korschenbroich besteht ein hoher Befall<br />
mit Paratylenchus spp. Fünf Kernparzellen dieser Fläche werden seit Mitte<br />
September <strong>2011</strong> bis zur Einsaat der nächsten Kultur in 2012 zweiwöchentlich<br />
beprobt. Auch hier werden für eine Bodenprobe auf einem 1 m² 60 Einstiche mit<br />
dem Ackerlandbohrer genommen.<br />
Vorraussetzung für diesen Versuch ist, dass während der ganzen Zeit keine<br />
Vegetation auf dem Feld steht, da sich die Nematoden sonst vermehren würden. Die<br />
Fläche wurde mit der Scheibenegge (10 cm) bearbeitet und mit Glyphosat behandelt.<br />
Ergebnisse<br />
Untenstehende Abbildung zeigt die Verteilung von Paratylenchus über die Zeit vom<br />
19.09.<strong>2011</strong> bis 22.02.2012. Vor dem 14.11.<strong>2011</strong> wurde eine Glyphosat-Maßnahme<br />
durchgeführt, wodurch der Besatz an Paratylenchus spp. erstmal sank. Durch den<br />
milden Winter konnten allerdings die Nematoden lange im Boden verweilen und<br />
hatten durch die auflaufenden Samen der Zwischenfrüchte schnell eine neue<br />
Nahrungsgrundlage, wodurch der Endbesatz bei 2000 Paratylenchus spp./100 ml<br />
Boden lag.<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
19.09.1103.10.11 17.10.1131.10.1114.11.11 28.11.1112.12.1126.12.11 09.01.1223.01.1206.02.1220.02.12<br />
Anzahl Paratylenchus<br />
spp./100 ml Boden<br />
Anzahl Paratylenchus spp./100 ml Boden, in der Zeit vom 19.09.<strong>2011</strong> bis 22.02.2012<br />
Verteilung pflanzenparasitärer Nematoden - Monitoring<br />
Hintergrund<br />
Das Monitoring „Nematodenprobleme im Gemüsebau“ wurde in <strong>2011</strong> fortgeführt.<br />
Vorgehen<br />
Auf deutscher Seite werden Verdachtsflächen, die durch Schäden an den Kulturen<br />
auffallen, beprobt (Ackerlandbohrer, 25 cm Tiefe). Ein Hektar wird mit 60 Einstichen<br />
beprobt und zu einer Mischprobe vereinigt. Von dieser Mischprobe werden 200 ml<br />
Boden untersucht. Um die Nematoden dem Schadbild zuzuordnen, wurden wichtige<br />
Parameter wie Fruchtfolge incl. Zwischenfruchtanbau und Bodenart aufgenommen.
- 124 -<br />
Die Flächen werden mit dem Geoinformationssystem aufgenommen und mittels<br />
ArcMap zu einer Karte verarbeitet, so dass die Nematodenverteilung und -dichte im<br />
Projektgebiet sichtbar wird.<br />
In den Niederlanden werden Gemüseflächen standardmäßig vor dem Anbau<br />
beprobt, um ihre Eignung z.B. für den Möhrenanbau festzustellen. Innerhalb des<br />
Projektes werden Untersuchungsergebnisse der Projektpartner aus der<br />
gemüseverarbeitenden Industrie entsprechend inventarisiert.<br />
Ergebnisse<br />
Auf deutscher Seite wurden bisher 96 Flächen beprobt. Als häufigste<br />
Nematodengattung war Paratylenchus spp. Vertreten.<br />
Nematodengattungen mittlere Besatzdichte/ befallene Spannbreite<br />
100 ml Boden Flächen niedrigster/höchster Wert<br />
Pratylenchus spp. 125 90 3 / 690<br />
Paratylenchus spp. 273 71 3 / 5224<br />
Meloidogyne spp. 16 42 2 / 320<br />
Tylenchorhynchus spp. 23 83 2 / 170<br />
Darstellung der mittleren Besatzdichte in 100 ml Boden von Pratylenchus, Paratylenchus, Meloidogyne<br />
und Tylenchorhynchus, der befallenen Flächen und Spannbreite des höchsten und niedrigsten Werts<br />
an Nematoden/100 ml Boden<br />
B. Gewächshausversuche<br />
Resistenz- und Toleranzverhalten von Möhren gegenüber Meloidogyne hapla<br />
Hintergrund<br />
Meloidogyne hapla ist ein bedeutender Schädling im Möhrenanbau. Durch die<br />
Saugtätigkeit des Nematoden an den Hauptwurzeln wird deren Längenwachstum<br />
gestört, die Wurzel verzweigt sich und es kommt zur Beinigkeit des Möhrenkörpers.<br />
An den Nebenwurzeln wiederum werden Gallen gebildet, von denen eine verstärkte<br />
Seitenwurzelbildung ausgeht. Das Wurzelsystem erscheint buschig.<br />
Um der Frage nach zu gehen, ob es mögliche Resistenzen bzw. Toleranzen<br />
verschiedener Möhrensorten gegenüber Meloidogyne hapla gibt, wurde ein<br />
Gewächshausversuch durchgeführt.<br />
Versuchsaufbau<br />
Als Versuchsgefäße wurden Rosentöpfe (12x17 cm; TEKU Pöppelmann) gewählt.<br />
Gedämpfte Felderde diente als Substrat. Der Versuch wurde mit neun Möhrensorten<br />
und vier Populationsdichten von Meloidogyne hapla (im 2. Juvenilenstadium, J2),<br />
(siehe unten) in 5-facher Wiederholung durchgeführt.
- 125 -<br />
Möhrensorte Populationsdichte<br />
J2/100 ml Boden<br />
Nerac 0<br />
Mokum 51<br />
Napoli 180<br />
Purple Haze 647<br />
Ibiza<br />
Bangor<br />
Bilbo<br />
RS 4420206<br />
Joba<br />
Die Nematoden (8,5 ml Nematodensuspension/Topf) wurden mit Hilfe einer Pipette<br />
in den Boden gegeben, der anschließend vorsichtig durchmischt wurde.<br />
Anschließend wurden fünf Möhren je Rosentopf gesät.<br />
Auswertung<br />
Nach 11 Wochen Wachstumszeit wurde der Versuch ausgewertet. Als Parameter<br />
wurden die Möhrenlänge sowie das Möhrenfrischgewicht ermittelt. Ebenfalls wurde<br />
das Frischgewicht des Möhrenlaubes aufgenommen. Die Anzahl an Nematoden im<br />
Boden wurde mit der Bearmann-Siebmethode bestimmt.<br />
Ergebnisse<br />
Sorte Ibiza (700 J2/100 ml Boden) mit typischen Wurzelgallen<br />
durch Meloidoygne hapla<br />
Die Sorte Ibiza zeigte bei allen Nematodendichten die längsten Möhren. Die Sorte<br />
Mokum hatte eine relativ konstante Möhrenlänge über alle Populationsdichten.<br />
In untenstehender Abbildung wird deutlich, dass die Sorte Ibiza, die die längsten<br />
Möhren aufzeigte, nicht das höchste Möhrengewicht besitzt, das hier bei<br />
647 J2/100 ml Boden bei 45 g liegt. Das höchste Möhrengewicht über alle<br />
Populationsdichten verteilt wird bei der Sorte Bilbo erreicht.
- 126 -<br />
durchschnittliches Möhrengewicht (g), in Abhängigkeit vom Anfangsbesatz mit M.hapla<br />
bei unterschiedlichen Möhrensorten<br />
durchschnittliches Möhrenlaubgewicht (g) in Abhängigkeit vom Anfangsbesatz mit M.hapla<br />
und unterschiedlichen Möhrensorten<br />
Das Möhrenlaubgewicht ist bei der Sorte Joba bei allen Populationsdichten am<br />
höchsten. Die Sorte Ibiza weist eine leichte Schwankung des Möhrenlaubgewichtes<br />
auf, kommt aber bei einer hohen Populationsdichte nahezu auf den Anfangswert von<br />
22,06 g zurück.<br />
Bei einer Populationsdichte von 51 J2/100 ml Boden gibt es Unterschiede in der<br />
Vermehrungsrate (siehe untenstehend Abbildung). Die Sorte Napoli weist mit einem<br />
Pf/Pi-Wert von 22 die höchste Vermehrungsrate auf. Mit steigender<br />
Populationsdichte sinkt die Vermehrungsrate und sie unterschieden sich schließlich<br />
kaum voneinander.
- 127 -<br />
Keine Sorte weist Resistenzen auf. Bei einer Resistenz hätte eine Vermehrung statt<br />
gefunden, also müsste ein hoher Pf/Pi-Wert bei hohen Populationsdichten<br />
vorherrschen.<br />
Möhren sind generell eine schlechte Wirtspflanze, da sie zu wenig Wurzelmasse<br />
bildet. Bei hohen Populationsdichten saugen die Nematoden an den wenigen<br />
Wurzeln, die infolge dessen nicht weiter wachsen können und somit verkürzt bleiben.<br />
Die Möhrensorten unterscheiden sich hinsichtlich der Möhrenlänge. Somit zeigte die<br />
Sorte Ibiza bei allen Nematodendichten die längsten Möhren. Sie hat tolerant<br />
reagiert.<br />
Vermehrungsrate (Pf/Pi) von Meloidogyne hapla bei den angegebenen Möhrensorten<br />
Möhrenlänge in Abhängigkeit der Populationsdichten von 0- 647 J2<br />
Meloidogyne hapla/ 100 ml Boden<br />
Möhrenlänge (cm)<br />
0 J2 /100 51 J2/100 180 J2/100 647<br />
Sorte<br />
ml ml ml J2/100 ml<br />
Nerac 7,2 6,38 4,58 5,8<br />
Mokum 8,2 7,9 7,2 7,3<br />
Napoli 7,46 7,58 6,54 5,66<br />
Purple Haze 7,46 7,14 6,06 5,9<br />
Ibiza 9,6 10,6 9,42 8,9<br />
Bangor 6,48 6,34 5,72 5,18<br />
Bilbo 8,38 7,6 6,58 5,88<br />
RS 4420206 6,48 7,76 6,58 6,02<br />
Joba 8 6,34 6,96 5,78
- 128 -<br />
durchschnittliche Möhrenlänge (g) in Abhängigkeit vom Anfangsbesatz mit M.hapla<br />
und unterschiedlichen Möhrensorten<br />
Schadschwelle von Pratylenchus penetrans an Möhren im Feld<br />
Hintergrund<br />
Pratylenchus penetrans ist ein bedeutender Schaderreger im Möhrenanbau. Über die<br />
wirtschaftliche Schadschwelle dieses Nematoden gibt es sehr unterschiedliche<br />
Angaben, die fast ausschließlich aus den 1960er, 1970er Jahren stammen. Am<br />
Beispiel einer modernen Möhrensorte sollten die Ergebnisse überprüft werden.<br />
Vorgehen<br />
Der Versuch wurde im Gewächshaus durchgeführt. Als Versuchsgefäße wurden<br />
eckige Rosentöpfe (13,7 x 13,7 x 23 cm, 3 L Bodenvolumen) gewählt. Als Substrat<br />
diente gedämpfte Felderde. Die Bodenfeucht wurde auf 17 % Wassergehalt<br />
eingestellt und wöchentlich korrigiert. Der Versuch wurde in 5-facher Wiederholung<br />
mit 12 Populationsdichten von M. hapla und drei Saatdichten von Möhre cv. Nerac in<br />
randomisierter Anordnung angelegt. Die Saatdichten betrugen 2, 4 und 18 Samen<br />
pro Topf.<br />
Populationsdichten:<br />
Pratylenchus penetrans/ g Boden<br />
0<br />
0,125<br />
0,25<br />
0,5<br />
1,0<br />
2,0<br />
4,0<br />
8,0<br />
16,0<br />
32,0<br />
64,0<br />
128,0
- 129 -<br />
Die Substrate wurden auf 17 % Bodenfeuchte eingestellt. Mit einer langen Kanüle<br />
wurden die Nematoden gleichmäßig in den Boden verteilt. Anschließend wurden die<br />
vorgekeimten Saatkörner in die Töpfe überführt.<br />
Auswertung<br />
Bereitung des Saatbetts<br />
Waschen der Wurzeln bei der Ernte<br />
Nach 83 Tagen wurde der Versuch ausgewertet. Als Parameter wurden das<br />
Möhrengewicht, die Möhrenlänge sowie der Möhrendurchmesser festgehalten.<br />
Ebenso die Möhrenqualität wie Beinigkeit und Verformungen wurden aufgenommen.<br />
Das Möhrenlaub wurde gewogen. Die Möhren wurden vorsichtig aus dem Boden<br />
entnommen, um unter anderem die Feinwurzeln zu wiegen. Der Boden wurde<br />
gemischt und 250 ml wurden für die Auswertung mit der Bearmann-Apparatur<br />
verwendet. Nach vier Wochen wurden für die Pf-Bestimmung (Endpopulation) aus<br />
der Lösung 200 Pratylenchus penetrans je Probe, mit dem Mikroskop gezählt, um<br />
den Endbesatz an Nematoden festzuhalten.<br />
Ergebnisse<br />
In obenstehender Abbildung sind die Frischmassegewichte (FTW) bei steigender<br />
Populationsdichte im Boden und Saatdichten von 2,4 und 18 Samen pro Topf<br />
dargestellt. Die Frischmasse (100 g) ist bei einem Pi von 0,05 mit 18 Samen am<br />
höchsten. Auch bei einer hohen Populationsdichte > 50 Pratylenchus<br />
penetrans/100 ml Boden weist die Variante mit 18 Samen das höchste<br />
Frischmassegewicht von 70 g auf. Somit hat eine hohe Ausgangspopulation keinen<br />
Einfluss auf das Frischmassegewicht.
- 130 -<br />
Möhrenfrischmassegewicht in Abhängigkeit unterschiedlicher Ausgangspopulationen (Pi) von 0-128<br />
Pratylenchus penetrans/100 g Boden mit 3 Saatdichten 2,4 und 18<br />
In der Abbildung auf Seite 128 ist die Vermehrungsrate im Boden dargestellt. Bei<br />
zwei Samen pro Topf liegt der maximale Endbesatz bei 9,5 (max. Pf). In der Variante<br />
mit vier Samen erreicht der max. Pf-Wert 6,8, während bei 18 Samen ein max. Pf<br />
von 14 vorherrscht. Die Varianten mit 2 und 18 Samen je Topf unterscheiden sich in<br />
Bezug auf die maximale Vermehrungsrate max. (Pf/Pi) nicht voneinander, wie in der<br />
Abbildung unten rechts zu erkennen ist. Bei erreichen einen Wert von 5,1.
- 131 -<br />
Vermehrungsrate in Abhängigkeit unterschiedlicher Ausgangspopulationen von<br />
0-128 Pratylenchus penetrans/100 g Boden mit 2,4 und 18 Samen pro Topf,<br />
Pf = Endbesatz, a = max. (Pf/Pi), M = max. Pf<br />
6.2.6 Asiatischer Laubholzbockkäfer<br />
(Anoplophora glabripennis)<br />
(C. Ergezinger, E. Radtke)<br />
Eine phytomedizinische Problematik im Bonner-Raum liefert momentan der<br />
Quarantäneschädling Anoplophora glabripennis („Asiatischer Laubholzbockkäfer“,<br />
kurz: ALB). Wahrscheinlich in hölzernen Verpackungsmaterialien wurde er aus dem<br />
asiatischen Raum nach Europa eingeschleppt und breitet sich seit 2001 punktuell in<br />
mehreren Gebieten Europas aus. Seit 2004 ist er im Norden von Bonn (Bornheim)<br />
nachweisbar.<br />
Er befällt überwiegend gesunde Laubbäume und nistet sich als Larve 2-3 Jahre in<br />
deren Hartholz ein. Nach diesem Stadium verbreitet er sich als Käfer weiter und<br />
hinterlässt ein bis zu 15 mm Durchmesser messendes Ausflugloch. Bei starkem
- 132 -<br />
Befall sterben die Wirtsbäume in der Regel ab. Um eine weitere Ausbreitung zu<br />
verhindern, werden als Gegenmaßnahme Bäume mit erkennbaren Ausfluglöchern<br />
vom Pflanzenschutzdienst näher untersucht, bei ALB-Befall gefällt und an Ort und<br />
Stelle vernichtet. Dies betrifft alle Laubhölzer innerhalb einer Quarantänezone um<br />
den befallenen Baum. In der Regel sind die fortpflanzungsfähigen Käfer jedoch<br />
entkommen.<br />
Um großangelegte Fällungen in Zukunft zu vermeiden und Bäume effektiver vor<br />
einem ALB-Befall zu schützen, wurde am phytomedizinischen Institut der Universität<br />
Bonn unter der Leitung von Prof. H.-W. Dehne ein Projekt ins Leben gerufen, das mit<br />
Hilfe der Fernerkundung eine Befallsfrüherkennung ermöglichen soll. Die<br />
Fernerkundung befasst sich mit der digitalen Analyse von Satellitenbilddaten im<br />
gesamten Wellenlängenbereich - von der Gamma- über die optische bis hin zur<br />
Thermalstrahlung. Ist ein Baum mit einer oder mehreren ALB-Larven infiziert, ändern<br />
sich bestimmte Wellenlängenbereiche im Spektrum, die eine Stresssituation<br />
widerspiegeln. Aufgezeichnet werden sie mit einer Hyperspektralkamera, die einen<br />
kleinen Wellenlängenbereich in über 100 Kanälen erfasst. Durch erkennbare<br />
spektrale Unterschiede zu gesunden Artgenossen können befallene Bäume mit<br />
geeigneter Software erkannt (klassifiziert) und frühzeitig vor Ausflug der neuen<br />
Käfergeneration überprüft und ggf. vernichtet werden. Dass dies möglich ist, haben<br />
Studien in Amerika mit anderen Käferschädlingen (z.B. White Spruce Beetle)<br />
gezeigt. Mit diesem Projekt will die Universität Bonn dem Pflanzenschutzdienst<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> bei der Überprüfung des Gesundheitszustandes der<br />
Laubbaumvegetation unterstützen und evtl. Gefahrenzonen oder zukünftige<br />
Ausbreitungspfade des ALB offenlegen.<br />
(O. Baur, Universität Bonn, Dr. R. Schrage)<br />
6.3 Maiszünsler Prognosemodell<br />
Das im Rahmen des vom Julius Kühn-Instituts (Institut für biologischen<br />
Pflanzenschutz in Darmstadt) koordinierten BLE-Projekts „Erstellung eines<br />
Softwaregestützten Prognosemodells für die optimale Bekämpfung des<br />
Maiszünslers“ wurde <strong>2011</strong> abgeschlossen, der Abschlußbericht wird vom Julius<br />
Kühn-Institut erstellt.<br />
Da aber noch einige Grundlagen zur besseren Prognose des Maiszünslers fehlen,<br />
wurden noch verschiedene Untersuchungen zur Phänologie des Maiszünslers<br />
(Verpuppungsbeginn, Falterschlupf, Eiablage, Eientwicklung, Larvenschlupf)<br />
fortgeführt.<br />
In Bonn-Roleber wurden mehrere Stängeldepots mit Maiszünslerlarven angelegt,<br />
zudem wurde ein Eiablagekäfig aufgebaut.<br />
Ein Depot diente zur Bestimmung des Verpuppungsbeginns der Larven. Die aus<br />
Mechernich im Frühjahr geholten befallenen Maisstängel wurden in einen Käfig<br />
gelegt und ab Mitte Mai täglich auf Eintritt der Puppenruhe untersucht. Dazu mussten<br />
die Stängel geöffnet werden. Obwohl sie rasch wieder zugeklappt wurden, scheint<br />
dieses Verfahren die Larven zu stören. Daher sind die Ergebnisse nur im Vergleich<br />
zum ähnlichen Verfahren zu verwerten und dienen nur als Anhaltspunkt. Dringend<br />
erforderlich wäre ein Verfahren zur Bestimmung der Puppenentwicklung ohne<br />
störenden Eingriff.
- 133 -<br />
Stängeluntersuchung auf Puppenentwicklung links Larve, rechts Puppe des Maiszünslers<br />
Die erste Puppe wurde am 23. Mai <strong>2011</strong> gefunden, die letzte am 11. Juni 2012. Der<br />
Verpuppungsbeginn innerhalb einer Population erstreckte sich also über knapp drei<br />
Wochen. Die Dauer der Puppenentwicklung bis zum Falterschlupf betrug ebenfalls<br />
etwa drei Wochen (22 Tage) unter den Verhältnissen am Standort Bonn-Roleber. Die<br />
geschlüpften Falter wurden in einen Eiablagekäfig verbracht, um die Eientwicklung<br />
zu untersuchen.<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1.5<br />
Sonne (h) Niederschlag<br />
Temp.Max. Temp.Min.<br />
Puppe1 Puppe2<br />
Puppe3 Puppe4<br />
Puppe5 Puppe6<br />
Puppe7 Puppe8<br />
Puppe9 Puppe10<br />
Puppe11 Puppe12<br />
Puppe13 Puppe14<br />
Puppe15 Puppe16<br />
Puppe17 Puppe18<br />
Puppe19 Puppe20<br />
Puppe21 Puppe22<br />
Puppe23<br />
8.5<br />
15.5<br />
22.5<br />
29.5<br />
5.6<br />
Roleber <strong>2011</strong><br />
12.6<br />
22,65 Tage<br />
Puppenentwicklung<br />
Verpuppungsbeginn und Dauer der Verpuppung des Maiszünslers am Standort Bonn-Roleber<br />
Weitere Stängeldepots dienten zur Untersuchung des Falterschlupfes. Ein Depot<br />
stammte aus Mechernich, dort wurden die Larven im Herbst 2010 geholt und am<br />
Standort Bonn-Roleber in unbefallene Maisstängel eingebracht. Diese Maisstängel<br />
wurden in einen Überwinterungskäfig gelegt.<br />
19.6<br />
26.6<br />
3.7<br />
10.7<br />
17.7<br />
24.7<br />
31.7
Summe der Falter<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
- 134 -<br />
Stängeldepot im Winter Eklektoren mit Maisstängeln<br />
Falterschlupf aus 100 Maisstoppeln unterschiedlicher Herkünfte <strong>2011</strong><br />
27.5 6.6 16.6 26.6 6.7<br />
Datum<br />
16.7 26.7 5.8 15.8<br />
Aufsummierter Falterschlupf verschiedener Herkünfte des Maiszünsler in Bonn-Roleber<br />
Floisdorf 1<br />
Überwinterungs<br />
käfig<br />
Warendorf<br />
Gießen<br />
Brandenburg<br />
Neutrebbin<br />
Brandenburg<br />
Schiffmühle<br />
Ein zweites Depot wurde mit befallenen Maisstoppeln, die im Frühjahr aus<br />
Mechernich geholt wurden, bestückt. Die weiteren Depots stammten aus Warendorf,<br />
Giessen und Brandenburg. Die befallenen Maisstoppeln wurden uns<br />
dankenswerterweise im Frühjahr von den dortigen Kolleginnen und Kollegen zur<br />
Verfügung gestellt.
Zahl der geschlüpften Falter (Wochensumme)<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
- 135 -<br />
Falterschlupf unterschiedlicher Herkünfte <strong>2011</strong><br />
Warendorf Brandenburg Schiffmühle Brandenburg Neutrebbin<br />
Floisdorf 1 Gießen Überwinterungskäfig<br />
03.-09.06. 10.-16.06. 17.-23.06. 24.06.-<br />
30.06.<br />
01..-<br />
07.07.<br />
Datum<br />
08.-14.07. 15.-21.07. 22.-28.07. 29.07.-<br />
04.08.<br />
Verlauf des Falterschlupfs verschiedener Herkünfte des Maiszünslers in Bonn-Roleber<br />
05.-10.08.<br />
Die jeweils ca. 100 (2 x 50) befallenen Maisstoppeln wurden im Mai in Eklektoren<br />
gelegt, damit der Falterschlupf täglich beobachtet werden konnte.<br />
Am 03. Juni <strong>2011</strong> schlüpfte der erste Falter. Bis zum 10. August, also über einen<br />
Zeitraum von zwei Monaten, wurden 229 Falter gefunden.<br />
Im Schnitt entwickelten sich etwa 40 Falter, dabei unterschieden sich die Herkünfte<br />
deutlich (21 bis 70 Falter/100 befallene Stoppeln).<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1.5<br />
8.5<br />
Sonne (h) Niederschlag<br />
Temp.Max. Temp.Min.<br />
Eigelege1 Eigelege2<br />
Eigelege3 Eigelege4<br />
Eigelege5 Eigelege6<br />
Eigelege7 Eigelege8<br />
Eigelege9 Eigelege10<br />
Eigelege11 Eigelege12<br />
Eigelege13<br />
15.5<br />
22.5<br />
29.5<br />
5.6<br />
Roleber <strong>2011</strong><br />
12.6<br />
10 Tage Eientwicklung<br />
6 - 14 Tage (Min-Max)<br />
Eiablagebeginn und Dauer der Eientwicklung des Maiszünslers am Standort Bonn-Roleber<br />
19.6<br />
26.6<br />
3.7<br />
10.7<br />
17.7<br />
24.7<br />
31.7
- 136 -<br />
Die geschlüpften Falter wurden in den Eiablagekäfig verbracht, um dort den Verlauf<br />
der Eiablage und der Eientwicklung zu untersuchen.<br />
Am 16. Juni, ca. zwei Wochen nach dem ersten Falterschlupf, wurde das erste<br />
Eigelege im Eiablagekäfig gefunden. Bis zum 27. Juli <strong>2011</strong> wurden insgesamt<br />
206 Eigelege gefunden, aufgrund der Witterungsverhältnisse schlüpften lediglich<br />
83 Eigelege.<br />
Für die weitere Auswertung zur Dauer der Eientwicklung wurden aber nur solche<br />
Eigelege verwendet, deren Eiablage- und Larvenschlupftermin zweifelsfrei<br />
feststellbar waren.<br />
Im Durchschnitt dauerte die Eientwicklung zehn Tage, allerdings ergab sich eine<br />
Spannbreite von 6-14 Tagen.<br />
Phänologie des Maiszünslers am Standort Ahlen (U. Furth)<br />
Projekt „Zuflug des Maiszünslers in <strong>2011</strong>“ am Standort Münster<br />
(Dr. A. Dissemond)<br />
Die Bedeutung des Maiszünslers nimmt immer mehr zu. Dieser Maisschädling hat<br />
sich seit 1990 im Rheinland immer weiter ausgebreitet. Im Jahr 2008 ist in <strong>Westfalen</strong><br />
erster Befall festgestellt worden. Je nach Befall kann es zu starken Schäden durch<br />
den Larvenfraß kommen. Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Maiszünsler richten<br />
sich auf frisch geschlüpfte Larven, bevor sich diese im Maisstängel eingebohrt<br />
haben. Daher ist es nötig den Zeitpunkt des Falterfluges, der Eiablage und des<br />
Larvenschlupfes zu kennen. Um hier Grundlagen zu schaffen, sind sehr intensive<br />
Untersuchungen am Standort Münster angestellt worden.<br />
Am Untersuchungsstandort im Kreis Warendorf in Vorhelm wurde am 20. Mai <strong>2011</strong><br />
ein Eiablagezelt aufgebaut. Dieses Zelt stand auf einer Fläche mit Mais als
- 137 -<br />
Direktsaat nach der Vorfrucht Mais. Im Vorjahr waren auf dieser Fläche und in<br />
unmittelbarer Nähe im Mais Schäden durch den Maiszünsler beobachtet worden. Der<br />
Eiablagekäfig war mit einer Lichtfalle ausgerüstet, die die angelockten Falter in den<br />
Käfig auf die Maispflanzen leitete. Im Eiablagezelt wurde täglich der Falterflug, die<br />
Eiablage und die Larvenentwicklung beobachtet und dokumentiert. In <strong>2011</strong> begann<br />
der Falterflug am 29. Mai und endete am 05. August, dabei wurde je nach Witterung<br />
eine unterschiedliche Flugintensität registriert. Die meisten Falter wurden zwischen<br />
dem 25. Juni und dem 07. Juli beobachtet. Die Eiablage erfolgte vom 03. Juni bis<br />
26. Juli. Der Larvenschlupf fand vom 11. Juni bis 06. August statt.<br />
Eiablagezelt in Vorhelm (Foto: U. Furth)<br />
Eklektor im Maisbestand (Foto: U. Furth)<br />
Zusätzlich wurde am 21. Mai <strong>2011</strong> ein Eklektor mit befallenen Stoppeln bestückt, die<br />
zuvor in der Umgebung gesammelt wurden. 21 Stoppeln waren mit Larven oder<br />
Puppen belegt. Tägliche Kontrollen des Eklektors zeigten, dass sich im Zeitraum<br />
vom 10. Juli bis 06. August <strong>2011</strong> aus den in den Stoppeln befindlichen Larven bzw.<br />
Puppen die Maiszünslerfalter entwickelten.<br />
Weitere Beobachtungen hinsichtlich<br />
des Falterfluges wurden mit einer<br />
Pheromonfalle unternommen. Die<br />
Pheromonfalle wurde ebenso am<br />
20. Mai <strong>2011</strong> aufgestellt. Sie<br />
befand sich in einem Wildacker<br />
ca. 100 m vom Eiablagezelt<br />
entfernt. Die Falle wurde mit einem<br />
spezifischen Pheromon<br />
ausgestattet. Durch diesen<br />
Lockstoff werden die männlichen<br />
Falter angelockt. Mithilfe der<br />
Pheromonfalle konnte im Zeitraum<br />
vom 31. Mai bis 31. Juli der<br />
Falterflug beobachtet werden.<br />
Pheromonfalle in Vorhelm (Foto: U. Furth)<br />
(U. Furth)
- 138 -<br />
6.4 Integrierter Pflanzenschutz in Zuckerrüben<br />
Erarbeitung und Verabschiedung der „Leitlinien des integrierten<br />
Pflanzenschutzes im Zuckerrübenanbau“<br />
Auf der Arbeitssitzung vom 17. Februar <strong>2011</strong> wurden nach einer abschließenden<br />
Beratung die Leitlinien des integrierten Pflanzenschutzes (IPS) im Zuckerrübenanbau<br />
verabschiedet und in der Folge veröffentlicht. Sie beruht auf der gesetzlich<br />
verankerten Bestrebung der Europäischen Union, die mit der Verwendung von<br />
Pflanzenschutzmitteln verbundenen Risiken und Auswirkungen für die menschliche<br />
Gesundheit und die Umwelt zu verringern sowie alternative Verfahren zu fördern. Mit<br />
Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz (BMELV) wurden daher, im Rahmen des Programms zur<br />
Innovationsförderung, im Zeitraum von 2008 bis <strong>2011</strong> ein Projekt zur Erarbeitung von<br />
Leitlinien für den integrierten Pflanzenschutz im Zuckerrübenanbau gefördert. Alle<br />
Interessengruppen (auf eine Einzelnennung wird an dieser Stelle verzichtet), die sich<br />
mit der Produktion “Zuckerrübe“ befassen, waren an der inhaltlichen Abstimmung der<br />
Leitlinie beteiligt.<br />
Im Projekt selber wurden Schaderreger, die regionalübergreifend von Bedeutung<br />
sind, in Gruppen zusammengefasst und für jede einzelne Gruppe, soweit vorhanden,<br />
spezifische Maßnahmen des IPS erstellt und beschrieben. Im Einzelnen handelte es<br />
sich hierbei um:<br />
• Auflaufkrankheiten (Wurzelbrand)<br />
• bodenbürtige Krankheiten (Rhizomania, Rhizoctonia)<br />
• Blattkrankheiten (Cercospora, Ramularia, Mehltau, Rost)<br />
• tierische Schaderreger<br />
- Nematoden (Weißes Rübenzystenälchen)<br />
- Insekten (Blattläuse, Rübenfliege, Moosknopfkäfer, Gammaeule)<br />
- Mäuse<br />
- Schnecken<br />
• Unkräuter (ein und zweijährige Unkräuter, Schosser, Kulturpflanzendurchwuchs)<br />
Für die anderen; eher nur regional oder vereinzelt auftretenden Schaderreger mit<br />
geringerer Bedeutung, bezogen auf die gesamte Zuckerrübenfläche, wurden keine<br />
speziellen Leitlinien erstellt. Beispielhaft wären hier das Rübenkopfälche Ditylenchus<br />
dipsaci, Verticillium-Welke oder Rotfäule Rhizoctonia violacea zu nennen. Bei einem<br />
Vorkommen solcher Schaderreger soll sich eine Bekämpfungsstrategie an der<br />
übergeordneten allgemeinen Leitlinie orientieren.<br />
Diese allgemeine Leitlinie stellt alle vorbeugenden Maßnahmen in den Fokus der<br />
Betrachtung. Im IPS gehören hierzu alle pflanzenbaulichen Maßnahmen, die zum<br />
Erhalt leistungsfähiger Zuckerrübenbestände führen. Ein weiteres Ziel ist es dabei<br />
Schaderregern durch Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Nutzung von<br />
Saatgutresistenzen mit nichtchemischen Verfahren entgegenzuwirken. Weiterhin<br />
sind alle praktikablen (praktikabel = wirtschaftlich, wirksam und bewährt)<br />
Maßnahmen zur Schonung und Förderung von Nützlingen zu nutzen. Dazu gehört<br />
vor allem ein schadschwellenorientierter Einsatz von nützlingsschonenden<br />
Pflanzenschutzmitteln.<br />
Vor jeder Maßnahme sind daher die Rübenbestände hinsichtlich ihrer Entwicklung<br />
und Gesundheit zu kontrollieren. Zur Kontrolle können dabei direkte Feldkontrollen<br />
oder indirekt Prognosemodelle herangezogen werden. In den schaderreger-
- 139 -<br />
spezifischen Leitlinien werden zusätzlich Empfehlungen für die Befallsermittlung und<br />
Bekämpfungsschwellen beschrieben. Sofern im Internet modellgestützte<br />
Entscheidungshilfen wie z.B. ISIP, proPlant, LIZ oder BISZ vorliegen, sollten diese<br />
genutzt werden.<br />
Nach einer Entscheidung für die direkte, gezielte Bekämpfung eines Schaderregers<br />
sind nichtchemische Abwehr- und Bekämpfungsmaßnahmen der Anwendung<br />
chemischer Pflanzenschutzmittel vorzuziehen, soweit diese praktikabel sind. Stehen<br />
solche Möglichkeiten nicht zur Verfügung, stellt der Einsatz von chemischen<br />
Pflanzenschutzmitteln bei bekämpfungswürdigem Befall im Sinne des integrierten<br />
Pflanzenschutzes eine nachhaltige Maßnahme dar. Dabei ist deren Anwendung auf<br />
das notwendige Maß zu beschränken. Besteht die Gefahr, dass Schaderreger<br />
Resistenzen gegenüber Pflanzenschutzmittel aufbauen, sind Strategien zu deren<br />
Abwehr (z.B. Wirkstoffwechsel) einzuleiten.<br />
Eine Dokumentation aller anbautechnischer Maßnahmen, insbesondere der<br />
durchgeführte Pflanzenschutz, ist zeitnah und vollständig entsprechend der<br />
gesetzlichen Regelungen durchzuführen. Über eine Erfolgskontrolle sollte auch die<br />
Wirksamkeit einer Maßnahme überprüft werden. Dazu gehören Befallskontrollen vor<br />
und nach einer Behandlung und nach Möglichkeit die Anlage einer unbehandelten<br />
Teilfläche. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten in einer Schlagkartei<br />
zusammengeführt werden und im Sinne des IPS zur weiteren Anbauoptimierung<br />
genutzt werden.<br />
Die schaderregerspezifischen Leitlinien sind sehr umfangreich und wurden wie schon<br />
Eingangs erwähnt, für alle Schaderreger mit überregionaler Bedeutung und großem<br />
Schadpotential erarbeitet. Sie sind gegliedert in vorbeugende Maßnahmen, die sich<br />
am jeweiligen Schaderreger orientieren. Weiterhin werden Überwachungsmethoden<br />
und soweit vorhanden Schwellenwerte angesprochen. Die dann vorgesehenen<br />
direkten Bekämpfungsmaßnahmen beziehen sich anschließend immer auf das<br />
unbedingt notwendige Maß. Sie enden immer in Empfehlungen und Strategien zur<br />
Resistenzvermeidung.<br />
Im Zuckerrübenanbau wurde eine der ersten kulturspezifischen Leitlinien erarbeitet.<br />
Die vorliegende Leitlinie ist dabei als dynamisches System anzusehen, das in<br />
Zukunft kontinuierlich an neue Entwicklungen angepasst werden kann. Gründe für<br />
eine Anpassung können vielfältig sein. So kann ein verändertes Auftreten von<br />
Schaderregen, neue technische Entwicklungen, neue Erkenntnisse aus Praxis und<br />
nicht zuletzt neue Forschungsdaten dafür verantwortlich sein. Die jetzt erarbeiteten<br />
und vorliegenden aktuellen Leitlinien des integrierten Pflanzenschutzes im<br />
Zuckerrübenanbau sind als Broschüre erhältlich oder können über das Internet der<br />
Landwirtschaftkammer heruntergeladen werden.<br />
(C. Heinrichs)
- 140 -<br />
7 Genehmigungen und Kontrollen<br />
7.1 Pflanzengesundheitsdienst<br />
Das Berichtsjahr <strong>2011</strong> war im Pflanzengesundheitsdienst gekennzeichnet durch<br />
einen erhöhten Arbeitsaufwand bei den Kontrollen von Import und Export aber ohne<br />
erneutes Auftreten von neuen Quarantäneschadorganismen.<br />
Die Kontrollen auf Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB und CLB) verliefen mit<br />
unverminderter Intensität gemäß der Leitlinie ohne neue Funde. Dabei konnte der<br />
Einsatz der neu ausgebildeten Spürhunde einen besonderen Beitrag leisten.<br />
Weiterhin wurde im Jahre <strong>2011</strong> der EU-Solidaritätsantrag von <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
für die finanzielle Beihilfe zu den Kontrollmaßnahmen genehmigt.<br />
Auch im Falle des Westlichen Maiswurzelbohres Diabrotica virgifera wurden die<br />
erforderlichen Kontrollen in den beiden Befallgebieten ebenfalls gemäß Leitlinie<br />
durchgeführt. Es ergaben sich keine neuen Funde.<br />
Der Bereich Import - Export spiegelt die wirtschaftliche Situation der Firmen in<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wieder: gute Stabilität mit deutlichem Aufwärtstrend. Die trifft<br />
insbesondere auf die Importe mit über 30 % Zuwachs im Berichtsjahr zu.<br />
(Dr. R. Schrage)<br />
7.1.1 Importkontrollen<br />
Die Anzahl der Importkontrollen an den EU-Einlassstellen (Flughäfen Köln-Bonn,<br />
Düsseldorf und Herongen) wiesen im Jahre <strong>2011</strong> eine Steigerung von 33 % im<br />
Vergleich zum Vorjahr auf. Insgesamt wurden 5.003 Importsendungen in <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> von den phytosanitären Inspektoren kontrolliert (Vorjahr: 3.778). Die<br />
Sendungen beinhalteten 7.374 Warenarten und kamen aus 58 unterschiedlichen<br />
Importländern.<br />
Die Hauptwarengruppen für den Import sind unverändert die Schnittblumen,<br />
Zierpflanzen zur Weiterkultur (Jungpflanzen) sowie Früchte und Gemüse und<br />
Saatgut. Bei der Rangfolge der Lieferländer von Pflanzen und pflanzlichen Produkten<br />
aus Drittländern nach <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> steht Kenia mit Abstand an erster Stelle<br />
(Schnittblumen und Zierpflanzen), danach folgt Thailand (Früchte, Gemüse und<br />
Schnittblumen) und Israel (Zierpflanzen und Saatgut). Indien spielt als Lieferant für<br />
Früchte und Gemüse eine steigende Rolle.<br />
Bei den Schnittblumen ist die Rose nach wie vor das wichtigste Importprodukt, bei<br />
den Früchten sind es die Mangos, bei den kontrollpflichtigen Gemüsearten<br />
Auberginen und Basilikum.<br />
(Dr. R. Schrage)
7.1.2 Exportkontrollen<br />
- 141 -<br />
Der Export von Pflanzen und pflanzlichen Gütern aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zeigte<br />
sich auch im Jahr <strong>2011</strong> auf stabil hohem Niveau mit leichter Tendenz zur Steigerung.<br />
Die Anzahl der Exporte von Pflanzen und pflanzlichen Produkten aus <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> betrug im Jahre <strong>2011</strong> insgesamt 6.064 Sendungen (ausgestellte<br />
Pflanzengesundheitszeugnisse) mit insgesamt 15.523 Waren. (Vorjahr:<br />
5.860 Sendungen mit 13.317 Waren). Wie bei den Importen ist Größe und Umfang<br />
einer „Sendung“ sehr unterschiedlich und kann von wenigen Pflanzen bis zu<br />
mehreren LWK-Ladungen mit tausenden Pflanzen oder einer ganzen Schiffsladung<br />
(z.B. Kartoffeln) reichen.<br />
Wichtige Exportländer für Pflanzen und pflanzliche Produkte aus <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> sind Norwegen (Zierpflanzen), an zweiter Stelle Kroatien (Saatgut) und die<br />
Schweiz (Zierpflanzen) sowie Russland (Vorratsprodukte, Saatgut, Zierpflanzen).<br />
In der Tendenz gewinnen Länder wie die Ukraine, Kasachstan, Belarus, Moldavien,<br />
Bosnien Herzegowina, Georgien und Serbien größere Bedeutung als Handelspartner<br />
und Empfänger für Schnittblumen, Zierpflanzen zur Weiterkultur, Obstgehölze zur<br />
Weiterkultur, Saatgut und Vorratsgüter aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />
Hauptwarengruppen für den Export von Pflanzen und pflanzlichen Produkten aus<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind Zierpflanzen und Ziergehölze (Fertigware),<br />
Vorratsprodukte, Saatgut und Wirtschaftskartoffeln. Die bedeutendsten Gattungen<br />
und Arten für den Export stellt nachfolgende Tabelle da:<br />
Hauptgruppen botanischer Name Export<br />
bot. Name Hauptwarengruppe<br />
Brassica sp. Saatgut<br />
Calluna sp. Zierpflanzen Fertigware<br />
Solanum tuberosum Wirtschaftskartoffel<br />
Phalaenopsis hybrids Zierpflanzen Fertigware, - zur Weiterkultur<br />
Cucumis sp. Saatgut<br />
Orchidaceae Zierpflanzen Fertigware, - zur Weiterkultur<br />
Lactuca sativa var. capitata Saatgut<br />
Brassica napus Saatgut<br />
Zea mays Saatgut<br />
Avena sp. Vorratsprodukte<br />
Hebe sp. Zierpflanzen Fertigware<br />
Erica gracilis Zierpflanzen Fertigware<br />
(Dr. R. Schrage)
7.1.3 Handel im Binnenmarkt<br />
- 142 -<br />
In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind zum Ende des Jahres <strong>2011</strong> 1026 Betriebe für den<br />
Handel im Binnenmarkt registriert. Die registrierten Betriebe müssen vom<br />
Pflanzengesundheitsdienst einmal im Jahr kontrolliert werden.<br />
(Dr. R. Schrage)<br />
Vom Fachbereich Obstbau mit Standort Münster wurden im Gebiet <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
insgesamt 34 Betriebe im Verlauf der Vegetationsperiode begangen und visuell<br />
kontrolliert. Es handelt sich um die jährlichen Kontrollen zur Einhaltung der Pflichten<br />
für die Verwendung des EU-Pflanzenpasses. Grundlage hierbei bilden verschiedene<br />
rechtliche Vorgaben, wie unter anderem z.B. die Pflanzenbeschau-Verordnung, die<br />
Feuerbrand-Verordnung, die Scharka-Verordnung und die Anbaumaterial-<br />
Verordnung.<br />
(I. Rövekamp-Stroop)<br />
7.1.4 Allgemeine Kontrollaufgaben<br />
Die allgemeinen Kontrollaufgaben gemäß Pflanzenschutzgesetz sind weiterhin<br />
wichtiger Bestandteil der Aufgaben der phytosanitären Inspektoren.<br />
Hierzu zählen:<br />
• Geschäftskontrollen,<br />
• Kontrollen der Abgabe des Vertriebes von Pflanzenschutzmitteln,<br />
• Kontrolle nicht erlaubter Anwendungen auf Nicht-Kulturland,<br />
• Kontrolle nicht erlaubter Anwendung auf Kulturland,<br />
• Kontrolle der Lagerung von Pflanzenschutzmitteln.<br />
7.1.5 Schwerpunktprogramme im Bereich der Quarantäne<br />
Westlicher Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)<br />
(Dr. R. Schrage)<br />
Die Befallsgebiete in Köln-Wahn und Straelen-Herongen wurden im Rahmen der<br />
vorgeschriebenen Ausrottungsmaßnahmen intensiv überwacht. In den Befallszonen<br />
(Radius 1 km) wurden Pheromonfallen in einem Raster von 500 m x 500 m und in<br />
den Sicherheitszonen (Radius 5 km) in einem Raster von 1.500 m x 1.500 m<br />
aufgestellt und in der Zeit vom 01. Juli bis zum 01. Oktober von Mitarbeitern des<br />
Pflanzenschutzdienstes wöchentlich auf Käferbefall kontrolliert. Es konnten keine<br />
Käfer gefangen werden. Offensichtlich zeigt das Anbauverbot von Mais in den<br />
Befallszonen bzw. die Fruchtfolgeauflagen (kein Mais nach Mais) in den<br />
Sicherheitszonen erfolgreiche Wirkung. Ein Austausch der Fallen erfolgte nach sechs<br />
Wochen. Insgesamt standen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> in den Befallsgebieten 126 und<br />
an den anderen Risikoflächen 331 Fallen. Die Ausrottungsmaßnahmen müssen im<br />
nächsten Jahr fortgeführt werden. Es gilt weiterhin ein Maisanbauverbot in der<br />
gesamten Befallszone und eine Fruchtfolge in der Sicherheitszone. Der Anbau von<br />
Mais nach Mais ist nicht möglich.<br />
Im Rahmen der Überwachungsmaßnahmen wurde außerdem das Maisanbauverbot<br />
überprüft. In einem Fall hatte ein Landwirt die vorgeschriebene Fruchtfolge in der<br />
Sicherheitszone nicht eingehalten. Die mit Mais bestellte Fläche musste gerodet<br />
werden.
- 143 -<br />
Probelauf mit Pflanzenschutzdienst Niedersachsen<br />
Erstmalig wurde in diesem Jahr ein Probelauf in Zusammenarbeit mit dem<br />
Pflanzenschutzdienst Niedersachsen durchgeführt. Ein fiktiver Fundort in einem<br />
Maisfeld in Osnabrück ergab eine Zoneneinteilung, die über beide Länder<br />
hinausging. Bei diesem Erfahrungsaustausch konnten wichtige Erkenntnisse, die<br />
sich aus dieser besonderen Situation ergaben, gewonnen werden. Insbesondere für<br />
Landwirte, deren Anbauflächen in beiden Bundesländern liegen ist eine enge<br />
Zusammenarbeit der zuständigen Behörden zwingend notwendig.<br />
Erstellung von Informationen zur Entwicklung des Maiswurzelbohrers<br />
In diesem Jahr wurde ein weiteres Poster zum aktuellen Stand des Auftretens des<br />
Maiswurzelbohrers in Europa, Deutschland und insbesondere in <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> erstellt. Anhand dieser Poster kann die Entwicklung der Ausbreitung des<br />
gefährlichen Quarantäneschaderregers anschaulich nachgehalten werden.
- 144 -<br />
Kontrolle des Asiatischen Laubholzbockkäfers Anoplophora glabripennis in<br />
Bornheim und Alfter<br />
Die Arbeit in der Quarantänezone wurde in <strong>2011</strong> mit unverminderter Intensität weiter<br />
durchgeführt.<br />
Die Kontrolle der Quarantänezone nach den Vorgaben der „Leitlinie zur Bekämpfung<br />
des Asiatischen Laubholzbockkäfers in Deutschland“ sieht während der<br />
Vegetationszeit (01. April bis 31.Oktober) regelmäßige Kontrollen von Laubbäumen<br />
auf Befallsanzeichen und in der Zeit der Vegetationsruhe (01. November bis<br />
31. März) die zweimalige Kontrolle der gesamten Zone vor.<br />
Die 2.900 ha umfassenden Quarantänezone wurde durch die bereits im<br />
vergangenen Jahr eingesetzten Aushilfskräfte und die Mitarbeiter des<br />
Pflanzengesundheitsdienstes durchgeführt. Unterstützung erhielt der<br />
Pflanzengesundheitsdienst durch die Mitarbeiter der städtischen Grünflächenämter<br />
und Baumpflegeabteilungen. Die Kommunen stellten überdies bei Bedarf<br />
technisches Gerät wie Hubsteiger für die Untersuchung von Baumkronen zur<br />
Verfügung.<br />
Kontrolle der Baumkronen mit Hubsteiger<br />
Die Befallssituation stellte sich nach den Kontrollen in <strong>2011</strong> wie folgt dar:<br />
Am 26. April <strong>2011</strong> stellten die Kontrolleurinnen des Pflanzengesundheitsdienstes<br />
Ausbohrlöcher an Acer auf dem Gelände einer Schule der Stadt Bonn im Stadtteil<br />
Tannenbusch fest. Mit Hilfe der Mitarbeiter des Grünflächenamtes der Stadt Bonn<br />
wurden Astproben aus den betroffenen Bäumen entnommen und durch den<br />
Pflanzengesundheitsdienst untersucht. Larven, Bohrspäne und Bohrgänge wurden<br />
im Labor des Pflanzenschutzdienstes untersucht und darüber hinaus durch die<br />
Spürhunde kontrolliert. Alle eingesetzten Diagnosemethoden lieferten das Ergebnis,<br />
dass Befall mit Anoplophora glabripennis (ALB) ausgeschlossen werden konnte. Die
- 145 -<br />
entomologische Untersuchung im Labor des Pflanzenschutzdienstes konnte den<br />
Großen Pappelbock (Saperda carcharias) und den Kleinen Eichenbock (Cerambyx<br />
scopolii) als Verursacher der Baumschäden identifizieren.<br />
typische ALB Verdachtsfälle<br />
Mit Hilfe des Baumkatasters im GIS des Pflanzengesundheitsdienstes konnte eine<br />
zuverlässige Risikobewertung des Verdachtsfalles vorgenommen werden. Die darin<br />
archivierten Daten lieferten die notwendigen Informationen für die umgehende<br />
Kontrolle der Umgebung der Verdachtsbäume.<br />
In der Quarantänezone wurde im Jahr <strong>2011</strong> kein weiterer Befall mit dem Asiatischen<br />
Laubholzbockkäfer Anoplophora glabripennis festgestellt. Die Kontrolle der<br />
Quarantänezone ist auch für das Folgejahr 2012 in der gleichen Intensität geplant.<br />
Die Information der Anwohner in den Befallszonen nimmt weiterhin einen wichtigen<br />
Teil der Kontrolltätigkeit ein.<br />
Information der Bevölkerung im Befallsgebiet (Schulzentrum Bonn-Tannenbusch)
- 146 -<br />
Bund/Länder Auditgruppe Pflanzengesundheit<br />
Vom 22. bis 24. November <strong>2011</strong> wurde das Vorgehen gegen ALB in <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> durch die Bund/Länder Auditgruppe Pflanzengesundheit überprüft. Die<br />
Auditgruppe, bestehend aus Vertretern des Julius Kühn-Institutes und der für die<br />
Pflanzengesundheit in den Bundesländern zuständigen Fachreferenten, wurde als<br />
internes Kontrollinstrument der deutschen Pflanzenschutzdienste zur Überprüfung<br />
der Umsetzung pflanzengesundheitlicher Maßnahmen in den Bundesländern<br />
installiert.<br />
Die Mitglieder der Auditgruppe wurden über die seit dem Auftreten von ALB in<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> umgesetzten Maßnahmen informiert. Während einer eintägigen<br />
Exkursion konnte sich die Gruppe über die Situation in der Quarantänezone<br />
informieren. Exemplarisch wurde das Vorgehen während der Kontrolle, der Einsatz<br />
von Hubsteigertechnik und der Spürhundeeinsatz demonstriert. Die Mitglieder der<br />
Auditgruppe bewerteten das Vorgehen des Pflanzenschutzdienstes in der Kontrolle<br />
und Bekämpfung des ALB positiv.<br />
Meldeschema „Verhalten in Verdachtsflällen“
- 147 -<br />
Einsatz von Spürhunden zur Suche von Asiatischen Laubholzbockkäfern<br />
Erstmals in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> konnten im Mai <strong>2011</strong> Spürhunde bei der Suche<br />
nach dem Quarantäneschaderreger eingesetzt werden. Claas Nellen, phytosanitärer<br />
Inspektor des Pflanzenschutzdienstes an der Dienststelle Düsseldorf, durchlief mit<br />
seinen drei ausgebildeten Spürhunden eine intensive Spezialausbildung am<br />
österreichischen Institut für Waldschutz am BFW (Bundesforschungs- und<br />
Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft) in Wien. Die Hunde<br />
wurden im Lauf des Jahres regelmäßig in der Nachkontrolle von Verdachtsfällen auf<br />
Anoplophora-Befall eingesetzt.<br />
Mit dem Einsatz der drei Spürhunde begleitet die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> die Quarantäne-Maßnahmen in der Befallszone Bornheim/Alfter/Hersel.<br />
Die Basisarbeit wird dabei durch die Mitarbeiter des Pflanzenschutzdienstes<br />
geleistet, die im Umkreis der Befallsorte regelmäßig und systematisch Hausgärten,<br />
Obstanlagen und Baumschulen kontrollieren und dabei nach Spuren des Käfers, wie<br />
Bohrlöcher und Sägemehl, suchen. Da sich der Entwicklungszyklus der Bockkäfer<br />
jedoch die meiste Zeit im Inneren der Bäume abspielt ist eine visuelle Kontrolle nur<br />
beschränkt wirksam. Werden die typischen kreisrunden Ausbohrlöcher der Käfer<br />
entdeckt, ist es zu spät. Eine zerstörungsfreie Kontrolle von verdächtigen Bäumen ist<br />
kaum möglich. An dieser Stelle kommen die Spürhunde zum Einsatz, die mit größter<br />
Sicherheit sowohl Larven als von den Larven verursachte Sägespäne aufspüren<br />
können. Ein weiterer sehr hilfreicher Einsatz findet bei Verdachtsfunden statt. Auch<br />
einheimische Bockkäfer oder nachtaktive Schmetterlinge können mit ihren Larven<br />
Schadbilder erzeugen, die dem Befall mit ALB und CLB ähnlich sehen. Durch<br />
Einsatz der Spürhunde können befallverdächtige Bäume oder Baumstücke sehr<br />
schnell ohne großen Aufwand und Fällaktionen identifiziert werden. Ein weiterer sehr<br />
effektiver und hilfreicher Einsatzort sind Baumschulen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>, die<br />
eine Befallsfreiheit ihrer Bestände bestätigt haben möchten. Dies betrifft<br />
insbesondere Baumschulen, die mögliche Befallsbäume aus anderen Ländern mit<br />
Befall zukaufen (Italien, Niederlande).
- 148 -<br />
Durchführung der amtlichen Erhebung zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Kartoffelnematoden auf Kartoffelanbauflächen, die nicht zur Erzeugung von<br />
Pflanzkartoffeln bestimmt sind.<br />
Zur Feststellung der Verbreitung von Kartoffelzystennematoden müssen im Rahmen<br />
der neuen Verordnung (Verordnung zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses und der<br />
Kartoffelzystennematoden vom 06. Oktober 2010) 0,5 % der jährlichen Anbaufläche<br />
an Speise- und Wirtschaftskartoffeln auf Kartoffelzystennematoden untersucht<br />
werden. Nach einem Zufallsprinzip wurden von den 31.987,67 ha angebauten<br />
Speise- und Wirtschaftskartoffelflächen 0,5 % ermittelt. Daraus ergaben sich eine<br />
Anzahl von 55 Flächen, die beprobt und in der Diagnoseabteilung des<br />
Pflanzenschutzdienstes auf die relevanten Quarantäneschaderreger Globodera<br />
rostochiensis und Globodera pallida untersucht wurden. Ein hoher Arbeitsaufwand<br />
war die Probenahme, die nach Vorgabe der Verordnung (1 Mischprobe/je 0,5 ha und<br />
mindestens 50 Einstichen) nach der Kartoffelernte von Mitarbeitern des<br />
Pflanzenschutzdienstes anhand digitalisierter Karten mit zugewiesenen Daten<br />
(Fläche, Bezeichnung, Größe der Anbaufläche etc.) gezogen wurden.<br />
Ausgewählte Landwirte wurden vorher angeschrieben und über die Probenahme<br />
ihrer Flächen sowie die abschließenden Laborergebnisse informiert. Von den<br />
55 untersuchten Flächen waren 48 Flächen ohne Befund. Hier wurden keine<br />
Kartoffelzystennematoden festgestellt. In vier Proben wurden drei Zysten ohne<br />
lebenden Inhalt festgestellt. Diese Flächen werden als befallsfrei in das amtliche<br />
Verzeichnis eingetragen. In zwei Proben wurde Globodera achilleae gefunden. Bei<br />
dieser Nematodenart handelt es sich um keinen Quarantäneschaderreger. Diese Art<br />
kommt insbesondere an Schafgarbe (Achillea millefolium) und einige verwandte<br />
Compositen vor. Auf vier Kartoffelflächen wurden 122 Zysten mit lebendem Inhalt<br />
von Globodera rostochiensis und auf einer Fläche sieben Zysten mit lebendem Inhalt<br />
von Globodera pallida festgestellt. Diese Flächen werden als Befallsfläche in das<br />
amtliche Verzeichnis eingetragen. Die Bekämpfungsmaßnahmen, die vorrangig eine<br />
Kartoffel-Anbaupause von mindestens sechs Jahren vorschreiben, wurden den<br />
Anbauern in einem Bescheid mitgeteilt. Eine intensive fachliche Betreuung der<br />
Landwirte erfolgt außerdem durch die Pflanzenschutzberater vor Ort. Die Ergebnisse<br />
der Erhebungen sind der EU-Kommission jährlich mitzuteilen.<br />
Kontrollschwerpunkt Standort Straelen Herongen<br />
Starke Steigerungen wurden bei Importen von Schnittblumen aus Drittländern<br />
insbesondere am Standort Straelen verzeichnet. Diese Importe haben sich im Mittel<br />
um ca. 50 % gesteigert. Die Importe zentralisieren sich im Handelsknotenpunkt<br />
Veiling Rhein Maas in Herongen.<br />
Ein Trend im Exportgeschäft sind immer kürzere Vorlaufzeiten, die flexiblere<br />
Mitarbeiter verlangen und höhere Anforderung der Empfängerländer, für die<br />
wiederum längere Recherchen für den Inspektor bedeuten.<br />
(Dr. R. Schrage)
- 149 -<br />
7.2 Amtliche Geräteprüfung, Feldspritzkontrollen<br />
Im Rahmen der Anerkennungsprüfung für Pflanzenschutzgeräte und -teile wurde ein<br />
Düsensatz (Injektor-Doppelflachstrahldüsen) in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> für den<br />
Einsatzbereich Feldbau im Praxiseinsatz getestet. Des Weiteren wurden zwei<br />
Anbauspritzen, ein Spargelgestänge und ein Spritzgestänge im Rahmen einer Julius<br />
Kühn-Institut Anerkennungsverlängerung geprüft.<br />
Die Kontrolle von Pflanzenschutzmaschinen aus der Praxis wurde im Jahr <strong>2011</strong> in<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> von 153 anerkannten Kontrollbetrieben angeboten. Dabei<br />
wurden insgesamt 7.056 Maschinen kontrolliert. Die Durchführung der Kontrollen<br />
wurde während der Kontrollzeit an 160 Kontrollstellen überwacht. Im<br />
Berichtszeitraum wurden 38 Kontrolleinrichtungen überprüft.<br />
(H. Kramer)<br />
7.3 Beizkontrollen / Saatgutuntersuchungen auf Beizung<br />
Der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) der Saatgut-Treuhandverwaltungs<br />
GmbH lässt im Rahmen des Qualitätssicherungssystems (QSS) für Z-Saatgut beim<br />
amtlichen Pflanzenschutzdienst alljährlich Beizgraduntersuchungen durchführen. Die<br />
Beizgradbestimmung von Wintergerste, Winterroggen und Triticale erfolgt beim<br />
Pflanzenschutzdienst in Bonn, Winterweizen wird vom Pflanzenschutzdienst in<br />
Hannover untersucht. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden lediglich 10 % der üblichen Anzahl an<br />
Beizproben von der GFS eingesandt.<br />
Weitere Beizgradbestimmungen werden im Rahmen der Saatgutverkehrskontrolle für<br />
das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
(LANUV) sowie auch für Landwirte (freiwillige Eigenkontrollen, Reklamationen,<br />
Gutachten) an alle Winter- und Sommergetreidearten beim Pflanzenschutzdienst in<br />
Bonn durchgeführt.<br />
Von den im Jahr <strong>2011</strong> untersuchten Proben waren etwa 67 % richtig gebeizt, 33 %<br />
unterbeizt und 0 % überbeizt (= richtig gebeizt entspricht: 85-115 %). Der Anteil an<br />
unterbeizten Proben nahm in den Jahren 2010 und <strong>2011</strong> zu, d.h. die in den letzten<br />
Jahren zu beobachtende Verbesserung der Beizqualität wurde in 2010 und <strong>2011</strong><br />
leider nicht beobachtet.<br />
(Dr. M. Benker)<br />
7.4 Zertifizierung von Anbaumaterial<br />
Im Rahmen der Vorgaben der „Verordnung über das Inverkehrbringen von<br />
Anbaumaterial von Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenarten sowie zur Aufhebung der<br />
Verordnung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten im Obstbau (AGOZ)“ wurden im<br />
Jahr <strong>2011</strong> Arbeiten für die Zertifizierung von Obstgehölzbeständen durchgeführt.<br />
Hierbei handelte es sich teilweise um Nachtestungen zur Verlängerung bereits<br />
vorhandener Zertifizierungen.<br />
Zertifiziert wurden, dem vorgegebenen Stufenaufbau folgend, Produktionsbestände<br />
in Baumschulen (Anbaumaterial), Vermehrungsbestände in Unterlagenbaumschulen<br />
sowie im Obstreiser-Muttergarten (Mutterpflanzenmaterial und Basismaterial) bis hin<br />
zu Vorstufenmaterial, als erste Stufe der Vermehrungskette.
- 150 -<br />
Für die Anerkennung eines zertifizierten Bestandes sind nachfolgende Prüfungen, je<br />
nach Zertifizierungsstufe, vorgesehen:<br />
• Begehung des Quartiers zu visueller Beobachtung (phytosanitäre Kontrolle),<br />
• Buchkontrolle zur Bestätigung der Einhaltung der formalen Voraussetzungen,<br />
• Virustestung nach EPPO-Richtlinien in Form von Indikator-Testung im Freiland<br />
und im Gewächshaus sowie als Laboruntersuchung mit der ELISA- und PCR-<br />
Methoden.<br />
Für die meisten Sorten können in den Baumschulen durchgängig vom<br />
Vermehrungsmaterial bis hin zum Endprodukt zertifizierte Bäume angeboten werden.<br />
Sorten, die bisher nicht zertifiziert wurden, werden unter dem Status CAC<br />
(Conformitas Agraritas Communitas) weiterhin visuell phytosanitär beschaut.<br />
Haltung von Vorstufenmaterial<br />
Im Saranhaus des Pflanzenschutzdienstes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> in Bonn wird an<br />
neutraler Stelle ein Bestand von Elite-Vermehrungsmaterial der Kategorie „Vorstufe“<br />
nach AGOZ gehalten. Es handelt sich um Bestände der öffentlichen Hand, ebenso<br />
wie um Privatbestände, die im Auftrag gehalten und zum Teil abvermehrt werden.<br />
Entstehende Kosten für die nach AGOZ geforderten Nachtestungen auf<br />
Viruserkrankungen sowie die Kulturführungskosten werden durch eine<br />
Haltungsgebühr abgegolten.<br />
Zurzeit befinden sich ca. 84 Apfelsorten, 31 Birnensorten, 8 Steinobstsorten,<br />
11 Apfelunterlagen, 5 Birnenunterlagen, 3 Quittenunterlagen, 11 Steinobstunterlagen<br />
bzw. -stammbildner, 6 Johannisbeersorten sowie 19 Himbeersorten als<br />
Vorstufenmaterial in Kultur. Hierunter befinden sich auch Sorten, die über das Projekt<br />
„Virusfreimachung gebietstypischer Kernobstsorten aus NRW“ bearbeitet worden<br />
sind.<br />
Die Bestände werden im nationalen sowie internationalen Austausch mit anderen<br />
Institutionen zum Aufbau von Vermehrungsmaterial bereitgehalten bzw. der privaten<br />
Baumschulwirtschaft angeboten.<br />
Virustestung von zertifizierten Mutterpflanzen- und Anbaumaterial<br />
Zur Kontrolle des Obstreisermuttergartens der ORG-mbH wurden im gesamten<br />
Vegetationsverlauf Begehungen zur visuellen Beobachtung von virösen Symptomen<br />
sowie insbesondere von Feuerbrand und Scharka durchgeführt (Feuerbrand-<br />
Verordnung, Scharka-Verordnung).<br />
Nach Vorgaben der AGOZ wurden im Berichtsjahr durch den Fachbereich Obstbau<br />
folgende Virusuntersuchungen durchgeführt:<br />
• Nachtestung von bereits anerkanntem Material<br />
• fortlaufende Nachtestung des bestehenden Muttergartenbestandes,<br />
insbesondere des Steinobstes
- 151 -<br />
Virustestungen von Obstgehölzen im Jahr <strong>2011</strong><br />
Im Rahmen der Virustestung kommen folgende Testverfahren zur Anwendung:<br />
Testung im Freiland mit empfindlichen Gehölzindikatoren; Testung im Labor mit<br />
serologischen Verfahren (ELISA) und PCR (Polymerase Chain Reaction).<br />
Insgesamt sind nach den EPPO-Richtlinien Indikatortestungen im Freiland sowie<br />
Untersuchungen im Labor in nachfolgend aufgeführtem Umfang durchgeführt<br />
worden.<br />
Freiland: 210 Proben (Malus, Pyrus, Prunus) à 3 bzw. 5 Wiederholungen mit<br />
verschiedenen Indikatoren<br />
Labor: 350 Proben für die ELISA-Testung auf jeweils 2 bzw. 3 Virosen<br />
Geprüft wird nach AGOZ auf folgende Virosen:<br />
Apfel: Flachästigkeit, Gummiholz, Apfel-Mosaik, Rauhschaligkeit, Sternrissigkeit,<br />
Apfeltriebsucht (mittels PCR), Chlorotische Blattfleckung, Stammfurchung,<br />
Stammnarbung, Spy Epinastie und Verfall, Rindenschuppigkeit von Malus<br />
platycarpa.<br />
Birne: Adernvergilbung, Rotfleckigkeit, Rindennekrose, Rauhrindigkeit, Ringflecken-<br />
Mosaik, Rußfleckigkeit der Quitte, Steinfrüchtigkeit, Birnenverfall (mittels PCR),<br />
Gummiholz und Rindenrissigkeit.<br />
Kirsche: Pfeffinger Krankheit an Süßkirschen, Nekrotische Kirschenringflecken,<br />
Chlorotische Kirschenringflecken, Kleinfrüchtigkeit, Chlorotische Blattfleckung des<br />
Apfels, (Apfel-) Mosaik, Blattrollkrankheit, Rostfleckung, Grüne Ringscheckung,<br />
[Arabis mosaic nepovirus, Tomato black ring nepovirus, Necrotic rusty mottle,<br />
Petunia asteroid mosaic and carnation Italian ringspot tombusviruses, causing cherry<br />
detrimental canker].<br />
Prunus-Arten: Bandmosaik, Chlorotisches Blattfleckenvirus des Apfels, Nekrotische<br />
Kirschenringflecken, Chlorotische Kirschenringflecken, Scharka, Rindenrissigkeit,<br />
(Apfel-) Mosaik; [European stone fruit yellows, Myrobalan latent ringspot nepovirus,<br />
Cherry green ring mottle virus, Strawberry latent ringspot nepovirus, Tomato black<br />
ring nepovirus].<br />
(Dr. A. Engel, W. Kretschmann, I. Rövekamp-Stroop)<br />
7.5 Kontrollprogramm <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
7.5.1 Systematische Kontrollen<br />
Rechtsgrundlagen<br />
Die für das Vermarkten und Verwenden von Pflanzenschutzmitteln in der EU bisher<br />
maßgebliche Richtlinie 91/414/EG wurde ersetzt durch eine seit dem 14. Juni <strong>2011</strong><br />
unmittelbar geltende neue EU-Rechtsgrundlage, nämlich die Verordnung Nr.<br />
1107/2009. Zeitgleich wird das in Deutschland geltende Pflanzenschutzgesetz an<br />
diese neue Rechtsgrundlage angepasst. Mit dem Inkrafttreten wird Anfang 2012<br />
gerechnet. Bis dahin werden die Geschäfte, insbesondere die Kontrollmaßnahmen,
- 152 -<br />
nach dem derzeit noch geltenden Pflanzenschutzgesetz abgewickelt. Diese<br />
Überwachungsaufgaben sind den zuständigen Behörden in den Bundesländern<br />
übertragen, in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> dem Direktor der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> als Landesbeauftragter.<br />
Organisation, Struktur und Ergebnis<br />
Orientiert an einem bundeseinheitlich abgestimmten Kontrollprogramm wurden die<br />
im Auftrag des zuständigen Landesministeriums (Ministerium für Klimaschutz,<br />
Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz) in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
durchzuführenden<br />
• systematischen Kontrollen nach den vorgegebenen Spezifikationen abgewickelt.<br />
Der Kontrollplan <strong>2011</strong> wurde vollständig erfüllt. Bei den Betriebskontrollen wurde<br />
in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf größere Lohnunternehmer gelegt.<br />
• nicht planbaren Anlasskontrollen aufgrund von Hinweisen und Anzeigen Dritter<br />
ebenso ordnungsgemäß abgearbeitet.<br />
Qualität und Quantität der Kontrollen entsprechen den festgelegten<br />
bundeseinheitlichen Vorgaben des Kontrollhandbuches.<br />
Kontrollschwerpunkte<br />
Bundeseinheitlich wurden Kontrollschwerpunkte festgelegt, die gesondert abgebildet<br />
werden. Für <strong>2011</strong> wurden folgende Schwerpunkte festgelegt bzw. fortgeführt:<br />
1.1 Anwendungskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im<br />
Zierpflanzenbau, einschließlich Ziergehölze, Baumschulen, Weihnachtsbäume<br />
(2010-2012)<br />
1.2 Anwendungskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im<br />
Kernobst (<strong>2011</strong>-2013)<br />
zu 1.1 Anwendungskontrollen im Zierpflanzenbau<br />
Entsprechend den vereinbarten Schwerpunktkontrollen wurde die ordnungsgemäße<br />
Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Zierpflanzen, Ziergehölzen,<br />
Baumschulware und Weihnachtsbäumen durch die Entnahme von Pflanzen- oder<br />
Bodenproben sowie von Spritzbrühe kontrolliert:<br />
• 18 Proben aus Weihnachtsbaumkulturen<br />
(11 x Boden, 3 x Pflanze, 4 x Spritzflüssigkeit), ohne negativen Befund<br />
• 4 Proben Euphorbia pulcherrima: mit Fluazinam, Pencycuron, Pyridaben,<br />
Pyriproxyfen und Teflubenzuron in 3 Proben. Davon waren die Euphorbien-<br />
Jungpflanzen in zwei Fällen aus Drittländern zugekauft, eine unzulässige<br />
Anwendung erfolgte in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />
• 10 Proben Pelargonien mit: Amitraz, Carbendazim, Fenpropimorph, Fluazinam,<br />
Mepanipyrim, Methamidophos, Methomyl, Pencycuron, Thiodicarb, Treadimefon,<br />
Triadimefon, Vinclozolin in insgesamt 6 Proben. In nur einem Fall wurde ein<br />
unzulässiger Wirkstoff im NRW-Betrieb angewandt; alle anderen unzulässigen
- 153 -<br />
Wirkstoffnachweise waren auf die Anwendung an Jungpflanzen in Drittländern<br />
zurück zu führen.<br />
• 4 Proben Rosen: in 2 Proben Clothianidin sowie Tebuconazol,<br />
Importe aus den Niederlanden<br />
• 2 Proben ‚Geranium’, ohne negativen Befund<br />
• 1 Probe ‚Solanum jasminoides’, ohne negativen Befund<br />
Von 39 Proben bleiben nur zwei nicht ordnungsgemäße Anwendungen mit<br />
entsprechenden Ahndungen (< 5 %) in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> übrig. In einem weiteren<br />
Fall wurde ein Bußgeld wegen fehlender Aufzeichnungen nach<br />
Pflanzenschutzgesetz verhängt.<br />
Mit dem Zentralverband Gartenbau - Fachgruppe Jungpflanzen - wurde die<br />
Anhaftung problematischer Wirkstoffe bei der Einfuhr von nicht rückstandrelevanten<br />
Jungpflanzen (Einfuhr aus Drittländern) besprochen. Der Zentralverband weist seine<br />
Mitgliedsbetriebe darauf hin, dass nur noch entsprechend zugelassene Wirkstoffe<br />
den Jungpflanzen/dem Pflanzgut anhaften dürfen. Die Betriebe informieren ihre<br />
Zulieferer über die Forderung und die Notwendigkeit, zukünftig nur noch<br />
Jungpflanzen/Pflanzgut anzuliefern, die mit in der EU zugelassenen Wirkstoffen<br />
behandelt wurden.<br />
zu 1.2 Anwendungskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in<br />
Kernobst<br />
Insgesamt wurden 18 Proben genommen:<br />
• 3 Fassproben während der Anwendung in Apfelanlagen<br />
• 11 Pflanzenproben Äpfel (Blätter, Früchte, junge Triebe, Blüten) und<br />
• 4 Pflanzenproben Birne (Blätter, junge Triebe)<br />
allesamt ohne Beanstandungen.<br />
7.5.2 Weitere Kontrollschwerpunkte<br />
Kontrolle des Strepto-/Plantomycineinsatzes<br />
Fünf Apfel-/Birnen-Blatt- bzw. -Zweigproben wurden <strong>2011</strong> auf Rückstände von<br />
Streptomycin (Plantomycin) untersucht. Es gab wiederum eine Genehmigung des<br />
Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit für den Einsatz<br />
streptomycinhaltiger Mittel zur Feuerbrandbekämpfung in Kernobst unter strengen<br />
Auflagen.<br />
Vier Analysenergebnisse des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes<br />
Münster waren ohne Befund. Bei der 5. Probe wurde im Rahmen der QS eine Probe<br />
aus einem mit Genehmigung behandelten Bestand (Muttergarten) eingesandt.<br />
Streptomycin wurde analytisch gesichert nachgewiesen.
- 154 -<br />
Verordnung zum Inverkehrbringen und zur Aussaat von gebeiztem Maissaatgut<br />
Bei der Maisaussaat 2008 hatte es in Baden-Württemberg Bienenschäden gegeben.<br />
Diese wurden dem mit Clothanidin gebeizten Saatgut zugerechnet. Die bereits für die<br />
Maisaussaat 2009 daraufhin in einer Eilverordnung des Bundesministeriums für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz getroffenen Regeln für das<br />
Inverkehrbringen und die Aussaat von gebeiztem Maissaatgut hatten auch für <strong>2011</strong><br />
Bestand. Es war Aufgabe des Pflanzenschutzdienstes, die Einhaltung dieser Regeln<br />
zu kontrollieren.<br />
Inverkehrbringen: Mais durfte nur mit Methiocarb (Mesurol) in einer vorgegebenen<br />
Qualität gebeizt in Verkehr gebracht werden. Die Maisbeizstellen wurden in den<br />
letzten Jahren jeweils kontrolliert und beprobt. Die Ergebnisse lagen immer weit<br />
unterhalb der festgelegten Abrieb-Höchstgrenze. Diese Befunde sind auch auf die<br />
Starthilfe und die jeweilige Betreuung in den Beizbetrieben durch den<br />
Zulassungsinhaber des Beizmittels Mesurol zustande gekommen. Da Bayer<br />
CropScience schriftlich bestätigt hat, diese intensive Betreuung zur<br />
Qualitätssicherung kontinuierlich und umfassend fortzusetzen, wurden <strong>2011</strong> keine<br />
Beizproben genommen.<br />
Aussaat: Nur ordnungsgemäß gebeiztes Saatgut durfte mit speziell vom Julius Kühn-<br />
Institut beschriebenen Sägeräten ausgebracht werden. 16 Kontrollen erfolgten<br />
während der Aussaat mit nachstehenden Ergebnissen:<br />
• Alle Sägeräte entsprachen den Vorgaben der Verordnung. Für die Beurteilung<br />
wurde jeweils ein Kollege des Fachbereichs Technik hinzugezogen.<br />
• Wie im Vorjahr ergaben sich <strong>2011</strong> in einigen Proben Spuren von Clothianidin und<br />
Thiamethoxam, die nicht auf eine bewusste Anwendung schließen lassen. Auf<br />
Vorschlag des Landes Niedersachsen wurde bundesweit eine<br />
Beanstandungsgrenze akzeptiert. Nachgewiesene Werte unter 5-10°mg/kg<br />
werden bis auf weiteres nicht verfolgt, da es diverse, zum Teil diffuse Gründe für<br />
diese Werte gibt, die weder dem Landwirt, Beizbetrieb oder Saatgutproduzenten<br />
anzulasten sind.<br />
Die Analysewerte einer Probe waren so hoch, dass eine nicht zugelassene Beizung<br />
mit Poncho oder Cruiser nicht auszuschließen war. Leider konnten bei den<br />
Probenahmen wichtige Zuordnungsparameter wie Chargen-Nr. etc. nicht<br />
aufgenommen werden, so dass eine Ursachenforschung und Zuweisung einer<br />
Verantwortlichkeit - verbunden mit einer Ahndung - nicht möglich war. Eine spezielle<br />
Schulung der Probenehmer für das nächste Kontrolljahr ist vorgesehen.<br />
Überprüfung von Bienenschäden<br />
Durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verursachte Bienenschäden hat es in<br />
den letzten Jahren in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nicht oder in nicht nennenswertem<br />
Umfang gegeben. Nicht so im Kontrolljahr <strong>2011</strong>. Ausgelöst durch eine<br />
zulassungswidrige Anwendung des bienengefährlichen Insektizides ‚Jaguar’ mit dem<br />
bienengefährlichen Wirkstoff Dimethoat auf mehreren Kartoffelflächen im Bereich<br />
Aachen hat es zuordenbare Bienensterben in erheblichem Umfang gegeben. Mehr<br />
als 50 Bienenvölker sind zu Schaden gekommen. Durch das Julius Kühn-Institut
- 155 -<br />
konnte der Bezug zwischen Pflanzenschutzmittel-Anwendung und Bienenschaden<br />
belastbar nachgewiesen werden. Ein Bußgeldverfahren gegen den anwendenden<br />
Landwirt ist rechtskräftig abgeschlossen.<br />
Nichtkulturland<br />
Auch wenn <strong>2011</strong> die Kontrolle von Nichtkulturland-Flächen kein vereinbarter<br />
Schwerpunkt des Kontrollprogramms mehr war, haben sich weitere, nicht planbare<br />
Aktivitäten aus Anzeigen Dritter ergeben. In der Regel handelte es sich hier um<br />
unzulässige Anwendungen von Totalherbiziden. In fünf Fällen war trotz<br />
umfangreicher, aufwändiger Recherchen kein Anwender festzustellen, so dass<br />
aufgrund der gesetzlichen Grundlage - nur der Anwender kann für eine unzulässige<br />
Anwendung belangt werden - Verfahren ins Leere liefen. Im bevölkerungsreichsten<br />
Bundesland <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wird die Ahndung dieser nicht ordnungsgemäßen<br />
Anwendung immer ein Schwerpunkt bleiben. Darüber hinaus ist feststellbar, dass<br />
das Abspritzen von Feldrändern und -rainen durch Landwirte örtlich begrenzt<br />
zunimmt. Ahndung erfolgt durch den Pflanzenschutzdienst, in der Regel geht damit<br />
auch eine Kürzung der EU-Prämienzahlung einher und Aufklärung wird verstärkt.<br />
Initiativen und Feststellungen aus Kontrollen außerhalb des<br />
Pflanzenschutzgesetzes<br />
Neben den systematischen Kontrollen und Anlasskontrollen, die ihren Ursprung in<br />
der originären Fachrechtskontrolle nach dem Pflanzenschutzgesetz haben, gab es,<br />
wie im Vorjahr, in <strong>2011</strong> aus anderen Bereichen nennenswerte Feststellungen, die zur<br />
Weiterverfolgung bzw. Aktivitäten durch den Pflanzenschutzdienst führten:<br />
a) CC-Pflanzenschutzmodul<br />
b) Lebensmittelüberwachung (LMÜ)<br />
c) Neues Pflanzenschutzgesetz<br />
a) Feststellungen aufgrund des CC-Pflanzenschutzmoduls, welches 2006 eingeführt<br />
wurde. Geahndet wurden mangelnde Sachkunde, fehlender Spritzen-TÜV und<br />
nicht ordnungsgemäße Aufzeichnungen. Gemessen an der Gesamtzahl der<br />
491 CC-Kontrollen lag die dritte Beanstandungsquote mit zwölf abgeschlossenen<br />
Fällen aus diesem Bereich wie im Vorjahr bei insgesamt rund 2 %.<br />
b) Feststellungen der LMÜ, die auf einen Verstoß gegen das Pflanzenschutzgesetz<br />
schließen lassen (<strong>2011</strong> = zwei Verfahren, daraus resultierte ein bestandskräftiges<br />
Bußgeldverfahren) werden nach wie vor relativ spät nach einer Beprobung an<br />
den Pflanzenschutzdienst zur Weiterverfolgung geleitet. Häufig ist es schwierig,<br />
den Produzenten der untersuchten und zu beanstandenden Ware zu<br />
identifizieren. Die durchaus übliche Vermischung von Partien verschiedener<br />
Herkünfte erschwert die Situation. Die 2010 begonnene Intensivierung der<br />
Zusammenarbeit mit der LMÜ wird kontinuierlich fortgesetzt. Eine gemeinsame<br />
Dienstbesprechung fand im Juni <strong>2011</strong> im Pflanzenschutzdienst statt. Die<br />
Lebensmittelüberwachung informierte sich (beispielsweise über den jeweils zum<br />
Jahresanfang für den Acker-, Gemüse- und Obstbau erscheinenden<br />
‚Pflanzenschutz-Ratgeber’), welche Wirkstoffe im laufenden Jahr für einzelne<br />
Kulturen durch den Pflanzenschutzdienst empfohlen werden, damit diese gezielt
- 156 -<br />
ins Analysespektrum aufgenommen werden. Die Pendimethalin-Problematik in<br />
Grünkohl war weiterhin ein wichtiges Thema.<br />
c) In 2012 wird es in Bezug auf das Pflanzenschutzgesetz zahlreiche Änderungen<br />
geben. Der Fachbereich Genehmigungen und Kontrollen hat sich im Vorfeld bei<br />
der Erarbeitung des Gesetzentwurfs aktiv eingeschaltet und beispielsweise<br />
Vorschläge für das neue Pflanzenschutzgesetz eingebracht und mitgearbeitet bei<br />
der Anpassung der Kontrollverordnung nach Artikel 68 der EG-Verordnung<br />
1107/2009 sowie einem Zusammenarbeitspapier für den Zoll.<br />
Sachkunde<br />
In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> legten insgesamt 815 Personen eine Sachkundeprüfung ab.<br />
Die Anzahl der Anwender überwog dabei mit 522 gegenüber den Verkäufern mit<br />
293 Teilnehmern.<br />
Erfreulich ist der nach wie vor große Anteil der Prüflinge bei den Anwendern aus dem<br />
Bereich Landwirtschaft mit 216 Teilnehmern. Der überwiegende Teil der Prüflinge<br />
kommt hier aus im Nebenerwerb geführten Betrieben. Die Mitarbeiter aus dem<br />
kommunalen Bereich und den Straßenmeistereien stellten mit 128 Prüflingen eine<br />
respektable Zielgruppe dar. Aus der Berufsgruppe der Schädlingsbekämpfer<br />
unterzogen sich 50 Personen einer Prüfung. Bei den Greenkeepern war die Anzahl<br />
der Prüflinge mit 44 leicht rückläufig gegenüber dem Vorjahr.<br />
Auch an der Erstellung der neuen Sachkunde-Verordnung und der Strukturierung<br />
entsprechender Verfahrensabläufe ist der Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
aktiv in zwei bundesweiten Arbeitsgruppen beteiligt.<br />
7.6 Genehmigungen<br />
7.6.1 Genehmigungen nach § 18 b Pflanzenschutzgesetz<br />
Die Notwendigkeit, im Einzelfall eine Genehmigung einer Anwendung eines<br />
zugelassenen Pflanzenschutzmittels in einem anderen, als mit der Zulassung<br />
festgesetzten Anwendungsgebiet zu erteilen, hat die Praxis gezeigt und die<br />
kontinuierlich hohe Zahl der Anträge bewiesen. Bestimmte Kulturen sind nur mit<br />
dieser Möglichkeit zu führen. Der Gesetzgeber hat dies erkannt und dem mit der<br />
Einführung der §§ 12 (6) und 22 (2) des neuen Pflanzenschutzgesetzes Rechnung<br />
getragen. In dieser Kombination können Lücken auch in der Zukunft mit einer<br />
Einzelfallgenehmigung geschlossen werden. Nach wie vor ein wichtiges Instrument<br />
im Gemüse- und Zierpflanzenbau sowie bei den nachwachsenden Rohstoffen.<br />
7.6.2 Genehmigungen nach § 6 Abs. 3 Pflanzenschutzgesetz<br />
Die Ausnahmegenehmigungen nach § 6 (3) Pflanzenschutzgesetz sind für einen Teil<br />
der Antragsteller regelmäßig notwendig. Insbesondere bei Gleisanlagen,<br />
Energieanlagen, Chemieanlagen, Flughäfen und militärischen Anlagen ist der<br />
Einsatz von alternativen Verfahren oft nur eingeschränkt oder gar nicht möglich oder<br />
nicht zumutbar.
- 157 -<br />
Auch im Bereich von öffentlichen Flächen, insbesondere Friedhöfe, Sportanlagen<br />
und Pflasterflächen sind durch Einsparungen beim Personal und in der Unterhaltung<br />
immer wieder Anfragen und Neuanträge zu verzeichnen.<br />
Die Antragsteller werden entweder schon vor oder dann bei Antragstellung beraten.<br />
Teilflächen können umgestaltet werden, andere Flächen lassen sich mit alternativen<br />
Verfahren pflegen. Jedoch bleiben auch Flächen, die aus Gründen der<br />
Verkehrssicherheit mit Herbiziden behandelt werden sollen. Dafür wird je nach<br />
Entwässerung der Flächen zum Teil das Streichverfahren Rotofix im Rahmen eines<br />
Pflegekonzeptes vorgeschrieben. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden insgesamt 332 Anträge nach<br />
§ 6 (3) bearbeitet.<br />
Der Bereich Nichtkulturland wird mit intensiver Aufklärungsarbeit und Informationen<br />
zu alternativen Verfahren und Pflegekonzepten seit Jahren unterstützt. Auf der<br />
Internetseite www.pflanzenschutzdienst.de unter der Rubrik Genehmigungen findet<br />
sich eine umfangreiche und regelmäßig aktualisierte Darstellung der verschiedenen<br />
alternativen Verfahren mit Links zu den Herstellern bzw. Dienstleistern.<br />
Das Julius Kühn-Institut führte gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Wasser- und<br />
Pflanzenschutz“ und unter Beteiligung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> am 13. bis 14. September <strong>2011</strong> eine Fachtagung zum Thema „Unkräuter<br />
auf Wegen und Plätzen“ durch. Dabei wurden die alternativen Verfahren durch den<br />
Pflanzenschutzdienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> vorgestellt.<br />
Durch die Änderungen im neuen Pflanzenschutzgesetz wurde auch schon jetzt über<br />
die Verwendung von Herbiziden mit geringem Risiko auf Flächen für die<br />
Öffentlichkeit hingewiesen. Insbesondere Mittel mit der Gefahrstoffkennzeichnung<br />
„Giftig“ und dem R-Satz 61 „Kann das Kind im Mutterleib schädigen“ werden dann<br />
voraussichtlich nicht mehr genehmigungsfähig sein.<br />
(W. Anzil, P. Müller, F. Reichel, M. Schickhoff, B. Weigand, B. Welhöner)
8 Öffentlichkeitsarbeit<br />
8.1 Veröffentlichungen<br />
8.1.1 Veröffentlichungsliste<br />
- 158 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
BENKER DR., M. Wirkungsdauer verschiedener<br />
Kartoffelbau 5/<strong>2011</strong>,<br />
Krautfäulefungizide<br />
S. 18-27<br />
BENKER DR., M. Die richtige Krautfäule-Strategie für <strong>2011</strong> Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 19/<strong>2011</strong>,<br />
S. 18-22<br />
BENKER DR., M. Vorsicht Krautfäule Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
BENKER DR., M.,<br />
HAMM, J.,<br />
LÖVENICH, P.<br />
20/<strong>2011</strong>, S. 28-31<br />
Hilft Itcan gegen Durch- und Zwiewuchs? Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 20/<strong>2011</strong>,<br />
BENKER DR., M. Krautfäule: Spritzabstände und<br />
Wirkungsdauer beachten<br />
S. 30-36<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 20/<strong>2011</strong>,<br />
S. 36-40<br />
BENKER DR., M. Krautfäulefungizide im Vergleich Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
BENKER DR., M.,<br />
HAMM, J.,<br />
LÖVENICH, P.<br />
22/<strong>2011</strong>, S. 28-30<br />
Itcan gegen Zwiewuchs Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
23/<strong>2011</strong>, S. 23-26<br />
Top Agrar 6/<strong>2011</strong>, S. 39<br />
BENKER DR., M. Kartoffelkarte Krankes Kraut,<br />
Bestimmungshilfe<br />
BENKER DR., M. Droht uns ein Krautfäulejahr? Top Agrar 6/<strong>2011</strong>,<br />
S. 62-66<br />
BENKER DR., M. Krautfäulemittel im Test Top Agrar 6/<strong>2011</strong>, S. 68<br />
BENKER DR., M., Durchwuchs: Lassen sich die Knollen Top Agrar 7/<strong>2011</strong>,<br />
HAMM, J.,<br />
LÖVENICH, P.<br />
bändigen?<br />
S. 52-56<br />
BENKER DR., M., Durch- und Zwiewuchs - Probleme und Kartoffelbau 7/<strong>2011</strong>,<br />
HAMM, J.,<br />
LÖVENICH, P.<br />
Lösungen<br />
S. 8-13<br />
BENKER DR., M. Das Kraut sicher abtöten Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
28/<strong>2011</strong>, S. 24<br />
BENKER DR., M. Durch- und Zwiewuchs auch in <strong>2011</strong> Die Kartoffel - Beilage für<br />
die Kartoffelwirtschaft<br />
8/<strong>2011</strong>, S. 22-23<br />
BENKER DR., M. Lagerkrankheiten vermeiden Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 39/<strong>2011</strong>,<br />
S. 19-22<br />
BENKER DR., M. Lagerfäulen vermeiden Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
41/<strong>2011</strong>, S. 20-21<br />
BENKER DR., M. <strong>2011</strong> - Ein schwieriges Kartoffeljahr Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 50/<strong>2011</strong>,<br />
S. 32-35
- 159 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
BENKER DR., M. Pflanzenschutz-Rückblick <strong>2011</strong><br />
- Westdeutschland<br />
BENKER DR., M., Occurrence of Stem Blight Caused by<br />
KEIL, S.,<br />
Latent Infections of Seed Tubers with<br />
ZELLNER, M.<br />
Phytophthora infestans (Mont.) de Bary<br />
BENKER DR., M., Latent infection rate of seed tubers with<br />
KEIL, S.,<br />
Phytophthora infestans (Mont.) de Bary –<br />
ZELLNER, M.<br />
an underestimated problem<br />
BENKER DR., M., Main source of stem blight infections and<br />
HOFBAUER, J.,<br />
KEIL, S.,<br />
ZELLNER, M.<br />
possibilities of reducing symptoms<br />
Kartoffelbau 12/<strong>2011</strong>,<br />
S. 14-19<br />
Potato Research 54, 1,<br />
96-97<br />
Journal für<br />
Kulturpflanzen 63, 1,<br />
13-16<br />
Abstracts of the 18th<br />
Triennial Conference of<br />
the European<br />
Association for Potato<br />
Research, Oulu, Finland,<br />
24.-29.07.<strong>2011</strong>, Hrsg.<br />
European Association for<br />
Potato Research, P.O.<br />
Box 500, 3001 Leuven,<br />
Belgium, 120<br />
Gemüse 2/<strong>2011</strong>, S. 6<br />
BÖHMER PROF. DR., B. Lücken schließen – eine ständige<br />
Herausforderung<br />
BÖHMER PROF. DR., B. Praxis Pflanzenschutz Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 2/<strong>2011</strong><br />
DISSEMOND DR., A. Neues aus dem Pflanzenschutzgesetz Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 4/<strong>2011</strong>, S. 26<br />
DISSEMOND DR., A., Drahtwurm in Mais bekämpfen Landw. Wochenblatt<br />
FURTH, U., MÜLLER, P.,<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
KLINGENHAGEN, G.<br />
14/<strong>2011</strong>, S. 61<br />
DISSEMOND DR., A. Dem Maiszünsler auf der Spur Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
18/<strong>2011</strong>, S. 17-19<br />
DISSEMOND DR., A. Nachhaltigkeit steht auch in Frankreich Landw. Zeitschrift<br />
ganz oben<br />
Rheinland<br />
30/<strong>2011</strong>, S. 19-21<br />
ENGEL DR., A. Pflanzenschutz für Erdbeeren Spargel & Erdbeer-Profi<br />
2/<strong>2011</strong>, S. 74-78<br />
ENGEL DR., A.,<br />
Pflanzenschutz im Erwerbsobstbau <strong>2011</strong> Monatsschrift, Magazin<br />
JUNG, R.<br />
für den Gartenbau-Profi<br />
2/<strong>2011</strong>,Beilage 24 Seiten<br />
ENGEL DR., A.,<br />
Fachinformation und Arbeitsunterlage Selbstverlag<br />
JUNG, R. ET AL., der Gartenbauberatung und des<br />
LWK-NRW,<br />
RÖVEKAMP-STROOP, I. Pflanzenschutzdienstes: Kulturführung / Nevinghoff 40,<br />
OBSTBAUBERATUNG Pflanzenschutz im Obstbau<br />
48147 Münster und<br />
& VERSUCHSWESEN 13. Auflage Febr. <strong>2011</strong>, 258 Seiten Siebengebirgsstr. 200,<br />
OBSTBAU NRW<br />
53229 Bonn<br />
HEINRICHS, C. Leistungspotentiale ausschöpfen! Landw. Zeitschrift<br />
nematodenresistente/tolerante<br />
Rheinland<br />
Zuckerrüben unter Befall auch im<br />
Extremjahr <strong>2011</strong> Spitze<br />
2/<strong>2011</strong>, S. 32
- 160 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
HEINRICHS, C. Leistungspotentiale ausschöpfen!<br />
nematodenresistente/tolerante<br />
Zuckerrüben unter Befall auch im<br />
Extremjahr <strong>2011</strong> Spitze<br />
HEINRICHS, C.,<br />
Zuckerrübenanbau <strong>2011</strong> – Durch gezielten<br />
STAMM, F.<br />
Herbizideinsatz Verluste vermeiden<br />
HEINRICHS, C. Zuckerrübenanbau <strong>2011</strong> – Durch gezielten<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong> Lippe<br />
4/<strong>2011</strong>, S. 22-24<br />
Herbizideinsatz Verluste vermeiden<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 14/<strong>2011</strong><br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 2/<strong>2011</strong>, S. 22<br />
HEINRICHS, C. Heterodera schachtii Besatz in 30-60 cm Tagungsband<br />
Bodentiefe. Welchen Einfluss nimmt diese 39. Tagung des DPG<br />
Population auf das Ertragsverhalten von<br />
Zuckerrüben?<br />
Arbeitskreis Nematologie<br />
HEINRICHS, C. Zuckerrüben – die Metamitronmenge kann Landw. Zeitschrift<br />
<strong>2011</strong> knapp werden!<br />
Rheinland 4/<strong>2011</strong><br />
HEINRICHS, C. Zuckerrüben – die Metamitronmenge kann Landw. Wochenblatt<br />
<strong>2011</strong> knapp werden!<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 15/<strong>2011</strong><br />
HEINRICHS, C. Gesund bis zur Ernte – Brennpunkt Zuckerrübenjournal<br />
Blattkrankheiten<br />
2/<strong>2011</strong>, S. 14<br />
HEINRICHS, C. Ditylenchus dipsaci auf dem Vormarsch Zuckerrübenjournal<br />
3/<strong>2011</strong>, S. 13<br />
HEINRICHS, C. Bei Blattkrankheiten gezielt reagieren, Landw. Wochenblatt<br />
<strong>2011</strong> könnte zum Problemjahr werden! <strong>Westfalen</strong>-Lippe 28/<strong>2011</strong><br />
HEUPEL DR., M. Bodenpilze breiten sich aus DLG-Mitteilungen<br />
3/<strong>2011</strong>, S. 48-51<br />
HEUPEL DR., M. Welkepilz lauert in Rüben Top Agrar 3/<strong>2011</strong>,<br />
S. 56-58<br />
HEUPEL DR., M. Blattflecken durch Verticillium-Pilz Zuckerrübenjournal<br />
1/<strong>2011</strong>: S. 17-18<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 19/<strong>2011</strong><br />
HEUPEL DR., M., Fusarium bei Hebe: Die Hygiene zählt Gärtnerbörse – Das<br />
WILKE, R.<br />
Magazin für Zierpflanzenbau<br />
4/<strong>2011</strong>, S. 46-48<br />
HEUPEL DR., M., Symptomposter Blattschäden bei Gärtnerbörse – Das<br />
WILKE, R.<br />
Grünpflanzen<br />
Magazin für Zierpflanzenbau<br />
4/<strong>2011</strong>, S. 46-48<br />
HEUPEL DR., M. Bodenpilze breiten sich aus Der Pflanzenarzt<br />
6-7/<strong>2011</strong>, S. 7-10<br />
HEUPEL DR., M. Früherkennung schützt vor<br />
Industrieverband Agrar<br />
Erdbeerbakteriose<br />
Profil-Online 6/<strong>2011</strong><br />
HEUPEL DR., M. Wärme fördert Pilze Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
1/<strong>2011</strong>, S. 20-21<br />
HEUPEL DR., M. Wärme fördert Pilze Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 33/<strong>2011</strong>,<br />
S. 28-29<br />
HEUPEL DR., M., Phytophthora an Hebe: Die Erkrankungen Gärtnerbörse – Das<br />
WILKE, R.<br />
nehmen zu<br />
Magazin für Zierpflanzenbau<br />
9/<strong>2011</strong>, S. 52-53<br />
HEUPEL DR., M. Kontrollieren sie ihre Rüben auf<br />
halbseitige Welke<br />
Top Agrar 10/<strong>2011</strong>, S. 51
- 161 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
HEUPEL DR., M. Tobacco rattle virus auch <strong>2011</strong> wieder<br />
aktuell<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 39/<strong>2011</strong>,<br />
S. 23-24<br />
HEUPEL DR., M. Virus verursacht Nekrosen Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
41/<strong>2011</strong>, S. 19<br />
HEUPEL DR., M. Ein Jahr der Extreme Pflanzenschutzdienst<br />
KEßLER, J.,<br />
GARCIA, P.,<br />
HARTUNG, B.,<br />
SCHENK, F.-P.<br />
KEßLER, J.,<br />
GARCIA, P.,<br />
HARTUNG, B.,<br />
SCHENK, F.-P.<br />
KLATT, J.,<br />
NENNMANN, H.<br />
Tagungsband zum Pflanzenschutztag im<br />
Gemüsebau <strong>2011</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Rheinischer Gemüsebautag<br />
in Straelen 18.01.11,<br />
Westfälisch-Lippischer<br />
Gemüsebautag Münster-<br />
Wolbeck 15.02.11<br />
Pflanzenschutz im Gemüsebau <strong>2011</strong> Sonderteil als Einhefter<br />
in der Monatsschrift,<br />
Magazin für den Garten-<br />
bau-Profi 3/<strong>2011</strong>, S. 128<br />
Krankheiten an Primeln, Viola & Co. Gärtner+Florist 11/<strong>2011</strong>,<br />
Österreichischer<br />
Agrarverlag, Wien<br />
Neue Produkte in <strong>2011</strong> Ernährungsdienst<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
HANHART, H.<br />
KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Getreide Frühjahr Ernährungsdienst<br />
KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Getreide Herbst Ernährungsdienst<br />
KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Raps Herbst Ernährungsdienst<br />
KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Mais Lohnunternehmerzeitschrift<br />
KLINGENHAGEN, G. Beizung Getreide Herbst <strong>2011</strong> DLG-Agrofood<br />
KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Getreide Herbst DLG-Agrofood<br />
KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Raps Frühjahr DLG-Agrofood<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
HANHART, H.<br />
Neue Produkte Top Agrar<br />
KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Mais Top Agrar<br />
KLINGENHAGEN, G. Getreide Beizung im Herbst Ulmer-Verlag<br />
KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung Raps Frühjahr Landw. Wochenblatt<br />
FALKE<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung Raps Herbst Landw. Wochenblatt<br />
FALKE<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung im Mais Landw. Wochenblatt<br />
WIRTH<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G., Frühjahrsschädlinge im Raps Landw. Wochenblatt<br />
FURTH, U.,<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
JOHNEN<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G. Beizung im Getreide - Herbst Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift Rheinl.
- 162 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
KLINGENHAGEN, G. Beizung im Getreide - Frühjahr Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G. Resistenzen vorbeugen Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
KLUG DR., M. Pflanzenschutz im Obstbau,<br />
Pflanzenbeschau und -quarantäne,<br />
Handel mit Anbaumaterial<br />
KLUG DR., M. Beiträge zur Rubrik „Frage und Antwort“<br />
Flechten, Frosttrocknis, Verticillium,<br />
Rußtau, Spinnmilben, Tipula u.a.<br />
Rheinland<br />
In: Taschenbuch des<br />
Pflanzenarztes 2012,<br />
E. Meyer u.a., 57.,<br />
neu bearbeitete Folge<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
KRAMER, H. Zeitnah und effektiv sauber bleiben! Bauernblatt, 5. Ausgabe<br />
65/161, S. 25-29<br />
KRAMER, H. Nachrüstungssystem für wenig Geld DZZ 4/<strong>2011</strong>, S. 10<br />
KRAMER, H. Sauber nach Hause Sonderdruck DLG<br />
Mitteilungen März <strong>2011</strong><br />
- Fit für Argumente im<br />
KRAMER, H.,<br />
RÖTTELE, M.<br />
Pflanzenschutz, S.14-16<br />
So machen es unsere Nachbarn Sonderdruck DLG<br />
Mitteilungen März <strong>2011</strong><br />
- Fit für Argumente im<br />
Pflanzenschutz, S. 17<br />
Eilbote 7/<strong>2011</strong><br />
machen?!<br />
Spritzenreinigung kann auch Spaß LandInForm Spezial<br />
KRAMER, H. Spritzenreinigung kann auch Spaß<br />
KRAMER, H.,<br />
RÖTTELE, M.<br />
machen?!<br />
2/<strong>2011</strong>, S. 41-43<br />
KRAMER, H. Spritzenreinigung kann auch Spaß Gärtner & Florist 8/<strong>2011</strong>,<br />
machen?!<br />
S. 13-15<br />
KRAMER, H. Ist meine Spritze fit für die Prüfung? Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 8/<strong>2011</strong>,<br />
S. 18-22<br />
KRAMER, H. Pflanzenschutz: Technik und Düsen o.k.? Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 7/<strong>2011</strong>,<br />
S. 43-46<br />
KRAMER, H. Technik des Pflanzenschutzes<br />
Lehrbuch des<br />
in: Lehrbuch des Pflanzenbaues, Band 2 Pflanzenbaues, Band 2,<br />
<strong>2011</strong>, S. 171- 81<br />
REICHEL, F. Präsentation 26 Seiten; Bekämpfung der www.pflanzenschutzdien<br />
Herkulesstaude, Stand Januar <strong>2011</strong> st.de<br />
REICHEL, F. Der Kampf mit „Herkules“ Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 16/<strong>2011</strong><br />
REICHEL, F. Knöterich-Invasion Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 35/<strong>2011</strong><br />
REICHEL, F. Verfahren zur Wildkrautbeseitigung KommunalTechnik<br />
6/<strong>2011</strong><br />
RUISINGER, M. Amblyseius-Arten bei der Kultur von Gb Das Magazin für den<br />
Zierpaprika<br />
Zierpflanzenbau<br />
RUISINGER, M. Können Pflanzenstärkungsmittel Echten<br />
Mehltau an Kräutern unterdrücken?<br />
Monatsschrift
- 163 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
RUISINGER, M. Praxisversuch: Biologische Bekämpfung<br />
von Tetranychus urticae bei der Kultur von<br />
Dipladenien<br />
RUISINGER, M. Biologischer Pflanzenschutz bei der<br />
Topfpflanzenproduktion<br />
SCHENK, F.-P. Mäuse – ein „lebhaftes“ Problem im<br />
Möhrenanbau<br />
Fachbeitrag zu Möglichkeiten der<br />
Gb Das Magazin für den<br />
Zierpflanzenbau<br />
TASPO Jahrbuch <strong>2011</strong><br />
Monatsschrift 12/<strong>2011</strong><br />
Sonderheft Möhren <strong>2011</strong>,<br />
Aus<br />
SCHRÖDER, A.<br />
Schadmausbekämpfung im Möhrenanbau<br />
Kommt der Wurzelbohrer Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 31/<strong>2011</strong><br />
SCHRÖDER, A. Maiswurzelbohrer Überwachung läuft Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 26/<strong>2011</strong><br />
SCHRÖDER, A. Maiswurzelbohrer in Hessen Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 37/<strong>2011</strong><br />
SCHRÖDER, A. Neue Regelungen für Speise- und Landw. Zeitschrift<br />
Wirtschaftskartoffeln<br />
Rheinland 44/<strong>2011</strong><br />
SCHRÖDER, A. Kontrolle auf Zystennematoden Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 44/<strong>2011</strong><br />
SCHRÖDER, A. Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera Ratgeber Pflanzenbau<br />
virgifera)/Kartoffelzystennematoden und Pflanzenschutz<br />
VIETMEIER, A. Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Tagungsband Westfä-<br />
Gemüsebau<br />
lisch-LippischerGemüsebautag in Münster-<br />
Wolbeck am 15.02.<strong>2011</strong><br />
WILKE, R.,<br />
Biologischer und chemischer<br />
TASPO-Kalender <strong>2011</strong><br />
RUISINGER, M.<br />
Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />
WILKE, R.,<br />
Fusarium sp. bei Hebe Gärtnerbörse – Das<br />
HEUPEL DR., M.<br />
Magazin für den<br />
Gartenbau <strong>2011</strong><br />
WILKE, R. Phytophthora sp. an Hebe.<br />
Gärtnerbörse – Das<br />
Die Erkrankungen nehmen zu<br />
Magazin für den<br />
Gartenbau <strong>2011</strong><br />
WILKE, R.,<br />
Pflanzenschutz-Poster:<br />
Gärtnerbörse – Das<br />
HEUPEL DR., M. Ursachen von Blattflecken bei<br />
Magazin für den<br />
Grünpflanzen<br />
Zierpflanzenbau,<br />
Ausgabe 1/<strong>2011</strong><br />
WINKELHEIDE, E. Was tun gegen Unkraut im Grünland Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
7/<strong>2011</strong>, S. 31-34<br />
WINKELHEIDE, E. Schwerpunkt Vorauflauf Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
8/<strong>2011</strong>, S. 32-33<br />
WINKELHEIDE, E. Der Kampf gegen die Mäuse Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
9/<strong>2011</strong>, S. 34-35<br />
WINKELHEIDE, E. Pflanzenschutz in Leguminosen Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
10/<strong>2011</strong>, S. 30-35<br />
WINKELHEIDE, E. Dem Unkraut keinen Platz lassen Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
14/<strong>2011</strong>, S. 23-26
- 164 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
WINKELHEIDE, E. Leguminosen schützen Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
17/<strong>2011</strong>, S. 22-23<br />
WINKELHEIDE, E. Zeit für die Narbenpflege Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
WINKELHEIDE, E. Jetzt Wurzelunkräuter auf dem Grünland<br />
bekämpfen<br />
8.1.2 Regelmäßige Veröffentlichungen<br />
35/<strong>2011</strong>, S. 26-27<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
36/<strong>2011</strong>, S. 33-35<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
BEHR, K.-J.,<br />
BENKER DR., M.,<br />
DISSEMOND DR., A.,<br />
FURTH, U.,<br />
HANHART, H.,<br />
HEINRICHS, C.,<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
BEHR, K.-J.,<br />
BENKER DR., M.,<br />
DISSEMOND DR., A.,<br />
FURTH, U.,<br />
HANHART, H.,<br />
HEINRICHS, C.,<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
KRAMER, H.,<br />
REICHEL, F.,<br />
SCHRÖDER, A.,<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
BENKER DR., M.,<br />
DISSEMOND DR., A.,<br />
HANHART, H.,<br />
HEINRICHS, C.,<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
KRAMER, H.,<br />
REICHEL, F.,<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
Wöchentlicher Beiträge zum<br />
Ackerbau-Stenogramm und zu<br />
Empfehlungen zum Pflanzenbau<br />
Aktuell<br />
Jährlicher Beitrag zum Ratgeber<br />
Pflanzenbau und Pflanzenschutz<br />
Jährlicher Beitrag zur Praxis<br />
Pflanzenschutz<br />
ENGEL DR., A. Monatliche Hinweise zu neuen<br />
Zulassungen und Genehmigungen im<br />
Erwerbsobstbau<br />
ENGEL DR., A. Monatliche Beiträge zum<br />
Pflanzenschutz im Obstbau<br />
HENNES, W. Monatliche Beiträge zum<br />
Pflanzenschutz in Zierpflanzen<br />
HENNES, W. Aktuelle Mitteilungen zum<br />
Pflanzenschutz in Zierpflanzen<br />
Landw. Zeitschrift Rheinland<br />
und<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
Ratgeber Pflanzenbau und<br />
Pflanzenschutz,<br />
LWK-NRW<br />
Praxis Pflanzenschutz <strong>2011</strong> –<br />
Experten geben Rat,<br />
Beilage für die Landw.<br />
Zeitschrift Rheinland und das<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe <strong>2011</strong><br />
Obstbau, Organ der<br />
Fachgruppe Obstbau,<br />
36 Jg., <strong>2011</strong><br />
Monatsschrift, Magazin für<br />
den Gartenbau-Profi <strong>2011</strong><br />
Monatsschrift, Magazin für<br />
den Gartenbau-Profi 1-<br />
12/<strong>2011</strong><br />
Zierpflanzeninformationsdienst<br />
der LWK-NRW
- 165 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
HERFARTH, F. Wöchentlicher Pflanzenschutztipp<br />
Baumschule<br />
TASPO<br />
HERFARTH, F. Beiträge zum Baumschul-<br />
Informationsdienst Rheinland BS/WB<br />
Fax/-BS-Spezial<br />
JUNG, R. Monatliche Pflanzenschutzhinweise in Obstbau, Organ der<br />
Erdbeeren<br />
Fachgruppe Obstbau <strong>2011</strong><br />
JUNG, R. Monatlicher Tipp: Pflanzengesundheit Landw. Zeitschrift Rheinland<br />
in Haus und Garten<br />
<strong>2011</strong><br />
KEßLER, J. Monatliche Beiträge zum<br />
Monatsschrift, Magazin für<br />
Pflanzenschutz im Gemüsebau den Gartenbau-Profi 1-<br />
12/<strong>2011</strong><br />
KEßLER, J.,<br />
Wöchentliche Beiträge zum<br />
TASPO<br />
SCHENK, F.-P. Pflanzenschutz im Gemüsebau 1-52/<strong>2011</strong><br />
KLINGENHAGEN, G. Hinweise zum Pflanzenschutz Top Agrar online<br />
KRAMER, H. Pflanzenschutzplaner <strong>2011</strong>, Praxis Beilage Landw. Zeitschrift<br />
Pflanzenschutz, Experten geben Rat Rheinland und Landw.<br />
Wochenblatt <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
<strong>2011</strong><br />
KRAMER, H. Pflanzenschutztechnik, Reinigung, In: Ratgeber Pflanzen-bau<br />
Anwendungsbestimmungen und und Pflanzenschutz, Ausg.<br />
Lagerung von Pflanzenschutzmitteln <strong>2011</strong><br />
KRAMER, H. Applikationstechnik von<br />
Obstbau-Broschüre der LWK-<br />
Pflanzenschutzmitteln im Obstbau NRW, Ausg. <strong>2011</strong><br />
RÖVEKAMP-STROOP, Regelmäßige Beiträge für die Internet- Landw. Wochenblatt<br />
I.<br />
ausgabe des Landw. Wochenblattes<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Rubrik: Nachrichten /<br />
Erwerbsgartenbau / Obstbau<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
RUISINGER, M. Pflanzenschutztipp der Woche TASPO<br />
VIETMEIER, A. Pflanzenschutz im Haus- und<br />
Kleingarten<br />
TASPO<br />
VIETMEIER, A. Pflanzenschutztipp Haus- und<br />
Kleingarten<br />
Unser Garten<br />
VIETMEIER, A. Beiträge zur Rubrik „Frage und Landw. Wochenblatt<br />
Antwort“<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
WILKE, R. Pflanzenschutz-Tipp für den<br />
TASPO <strong>2011</strong>,<br />
Zierpflanzenbau<br />
Ausg. 1-52<br />
WILKE, R. Aktuelle Tipps zum Pflanzenschutz bei Zierpflanzenbau-<br />
Zierpflanzen<br />
Informationsdienst <strong>2011</strong> der<br />
LWK-NRW, wöchentliche<br />
Ausgabe<br />
WILKE, R. Pflanzenschutz-Spezial des<br />
Pflanzenschutzdienstes NRW für den<br />
Zierpflanzenbau<br />
25 Ausgaben in <strong>2011</strong>
- 166 -<br />
8.1.3 Warndienst-Informationen<br />
8.1.3.1 Warndienst-Beobachtungen<br />
Flächen/ Anzahl der Fallen<br />
Ackerbau: Beobachtungen Standorte pro Fläche<br />
Getreide 22 4-6 -<br />
Drahtwurm/Schnellkäfer 18 2 2<br />
Drahtwurm/Schnellkäfer 16 2 5<br />
Drahtwurm/Larven 8 1 5<br />
Mais Zünsler visuell 20 4 -<br />
Mais Zünsler 11 2 2<br />
Mais, Nordgrenze 1 31 -<br />
Raps Gelbschalen Frühjahr 10 5 1<br />
Raps visuell Frühjahr 4 2 -<br />
Raps Gelbschalen Herbst 10 2 1<br />
Rüben 8 3 -<br />
Rüben Cercospora 12 4 -<br />
Baumschule:<br />
Holzbohrer / ungleicher / kleiner<br />
Xyleborus 28 2 1 (Alkohol)<br />
visuelle<br />
Dickmaulrüßler ganze Vegetation 5<br />
Beobachtungen<br />
Frostspanner / Wickler 17 7<br />
2/ visuelle<br />
Beobachtungen<br />
Kastanienmiermotte / Cameraria 28 2 2<br />
Splintkäfer / Scolytus 18 2 1<br />
Obstbau:<br />
Klopfproben 9 - -<br />
Astproben 7 - -<br />
Erdbeerblätter 7 - -<br />
Essigfruchtfliege 20 2 1<br />
Pheromonfallen 25 3 gesamt 19<br />
Sägewespe 4 3 3<br />
Obstbau visuell 10 3 -<br />
Frostspanner Pheromon 12 2 1<br />
Frostspanner Leimringe 12 2 5<br />
Kirschessigfliege 36 2 1<br />
Gemüsebau:<br />
Erbsenwickler 10 2 1<br />
Lauchmotte 28 2 1<br />
Kohldrehherzmücke 23 2 1<br />
Kohlmotte 26 2 1<br />
Kohlfliege 28 2 10<br />
Möhrenfliege 34 2 2<br />
Spargelfliege 10 1 3<br />
Tomatenminiermotte Köln 52 1 1<br />
Tomatenminiermotte Betrieb 36 1 1<br />
(C. Bischur)
8.1.3.2 Pflanzenschutz-Spezial<br />
- 167 -<br />
In <strong>2011</strong> wurden die nachfolgend aufgeführte Anzahl an Pflanzenschutzmeldungen<br />
als Pflanzenschutz-Spezial erstellt und an den Abonnementenkreis versandt.<br />
Sparte Anzahl der Informationen<br />
Landwirtschaft mit Lagebericht 37<br />
Baumschulen 23<br />
Gemüsebau 32<br />
Obstbau 15<br />
Schorfwarnhinweise 18<br />
Zierpflanzenbau 25<br />
Haus- und Kleingarten: Abo Münster 24<br />
8.1.4 Ackerbau- und Gartenbau-Informationsdienst<br />
(C. Bischur)<br />
Vom Referat Gartenbau wird der Gartenbau-Informationsdienst für Gemüse und<br />
Spargel an die Beratungskunden im Abonnement herausgegeben. Der Fachbereich<br />
Gemüsebau des Pflanzenschutzdienstes beteiligte sich an der Erstellung und<br />
fachlichen Betreuung dieses Informationsdienstes.<br />
(J. Keßler)<br />
Vom Referat Unternehmensberatung wird der Ackerbau-Informationsdienst für die<br />
landwirtschaftlichen Kulturen an die Berater und Beratungskunden im Abonnement<br />
herausgegeben. Der Fachbereich Ackerbaubau und Grünland des<br />
Pflanzenschutzdienstes beteiligte sich an der Erstellung und fachlichen Betreuung<br />
dieses Informationsdienstes.<br />
(Dr. A. Dissemond)<br />
Name<br />
Engel Dr., A.,<br />
Wöchentliche Beiträge zu den Informations-<br />
Jung, R.,<br />
diensten Gartenbau NRW<br />
Kretschmann, W.<br />
- 29 Ausgaben, Beerenobst<br />
Rövekamp-Stroop, I.<br />
- 26 Ausgaben, Baumobst<br />
- 23 Ausgaben, Geschützter Anbau<br />
Beerenobst<br />
- 18 Ausgaben, Schorfwarnhinweise<br />
Jung, R. Der Tipp für den Kunden: Monatlicher Tipp<br />
im Gartenbau-Informationsdienst<br />
Gemüse-Fax 48 Ausgaben<br />
Spargel-Fax 17 Ausgaben<br />
Zierpflanzen-Fax 36 Ausgaben<br />
Informationsdienst Ackerbau NRW, AIR 40 Ausgaben<br />
Wetterfax für die Landwirtschaft,<br />
55 Ausgaben<br />
herausgegeben vom Deutschen Wetterdienst<br />
in Geisenheim in Zusammenarbeit mit<br />
dem Rheinischen Landwirtschafts-Verband<br />
und der LWK-NRW
8.2 Vorträge<br />
- 168 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
BENKER DR., M.<br />
Was lernen wir aus 2010 für die<br />
erfolgreiche Pflanzenschutzstrategie<br />
<strong>2011</strong>?<br />
Ergebnisse der Kartoffelversuche<br />
2010 und Planung für <strong>2011</strong><br />
Aktuelles aus dem Pflanzenschutz:<br />
Auflaufkrankheiten, Krautfäule,<br />
Alternaria, ITCAN und Sonstiges<br />
Mehrjährige Ergebnisse zur Wirk-<br />
Vermarktungsseminar der<br />
Erzeugergemeinschaften für Frühund<br />
Speisekartoffeln, Meerane<br />
Informationsveranstaltung<br />
Versuchslandwirte, Bonn<br />
Kartoffeltag <strong>2011</strong><br />
Münsterland-Nordost, Oelde-Lette<br />
27.01.<strong>2011</strong> 100<br />
03.02.<strong>2011</strong> 12<br />
09.02.<strong>2011</strong> 60<br />
Syngenta Symposium,<br />
17.02.<strong>2011</strong> 100<br />
samkeit von Krautfäulefungiziden Bremen<br />
Interessante Versuchsergebnisse<br />
aus 2010 zu Beizung, Alternaria,<br />
Krautfäule, ITCAN, Fruchtfolge usw.<br />
– Empfehlungen für die Saison<br />
Kartoffeltagung UK Pollert, Borken 21.02.<strong>2011</strong> 30<br />
Vorstellung D & I Versuche LAP-Tagung NRW,<br />
21.02.<strong>2011</strong> 16<br />
Kartoffeln <strong>2011</strong><br />
Münster<br />
Pflanzenschutz in Kartoffeln <strong>2011</strong> Kartoffeltagung UK Beyer, Geldern 22.02.<strong>2011</strong> 60<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz <strong>2011</strong> Kartoffeltagung UK Hamm, Nettetal 23.02.<strong>2011</strong> 100<br />
Ergebnisse der TRV-Versuche Beratertagung Kartoffeln,<br />
24.02.<strong>2011</strong> 20<br />
2010<br />
Münster<br />
Ergebnisse der ITCAN-Versuche Beratertagung Kartoffeln,<br />
24.02.<strong>2011</strong> 20<br />
2010<br />
Münster<br />
Ergebnisse der Versuche zur Beratertagung Kartoffeln,<br />
24.02.<strong>2011</strong> 20<br />
Beizung/Ortiva-Furchentechnik<br />
2010<br />
Münster<br />
Ergebnisse der Alternaria-Versuche Beratertagung Kartoffeln,<br />
24.02.<strong>2011</strong> 20<br />
2010<br />
Münster<br />
Aktuelles aus dem Pflanzenschutz Mitgliederversammlung Acker-perle,<br />
Erzeugergemeinschaft für<br />
Speisekartoffeln, Beelen<br />
01.03.<strong>2011</strong> 60<br />
Erste Erkenntnisse zur Ortiva- DPG-Projektgruppe Kartoffeln, 02.03.<strong>2011</strong> 80<br />
Furchenbehandlung<br />
Braunschweig<br />
Erste Erkenntnisse zum Einsatz von DPG-Projektgruppe Kartoffeln, 03.03.<strong>2011</strong> 70<br />
ITCAN gegen Durch- und<br />
Zwiewuchs und zur Keimhemmung<br />
Braunschweig<br />
Drahtwurm-Monitoring Rheinland Beratertagung für Pflanzenbau und 10.03.<strong>2011</strong> 40<br />
2010<br />
Pflanzenschutz,<br />
Frühjahrsempfehlung, Ostinghausen<br />
Erste Erfahrungen zur Durch- und Arbeitsgemeinschaft<br />
18.05.<strong>2011</strong> 60<br />
Zwiewuchsbekämpfung mit ITCAN Kartoffelforschung e.V.,<br />
in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> im Jahr 33. Kartoffel-Tagung,<br />
2010<br />
Detmold<br />
Kartoffeln: Pilzliche Krankheiten, Vorlesung im Modul Kartoffel- 14.06.<strong>2011</strong> 30<br />
Prognosemodelle, Sikkation, produktion, Masterstudiengang<br />
Anbaumaßnahmen<br />
Agrarwissenschaften,<br />
Georg-August-Universität Göttingen
- 169 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Kartoffeln: Bakterienkrankheiten, Vorlesung im Modul Kartoffel- 15.06.<strong>2011</strong> 30<br />
Viruskrankheiten, Tierische produktion, Masterstudiengang<br />
Schaderreger<br />
Agrarwissenschaften,<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
Anbautechnische Möglichkeiten bei Fortbildung PGD,<br />
02.11.<strong>2011</strong> 25<br />
positivem Fund von<br />
Kartoffelzystennematoden:<br />
resistente Sorten,<br />
Sorteneignung, Sortenprüfungen<br />
Münster-Wolbeck<br />
Vorstellung von Versuchsergebnissen<br />
zur Alternaria mit<br />
Mikronährstoffen<br />
Kartoffeltagung UK Pollert, Borken 02.11.<strong>2011</strong> 30<br />
BÖHMER PROF. DR., B.<br />
Glyphosat - Chancen und Risiken LIZ-Beratertagung, Bielefeld 17.01.<strong>2011</strong> 70<br />
Umsetzung des EU-Pflanzenschutzpaketes,<br />
Zulassungs-<br />
verordnung sowie EU-Rahmen-<br />
richtlinie in deutsches Recht<br />
Umsetzung des EU-Pflanzenschutzpaketes,Zulassungsverordnung<br />
sowie EU-Rahmenrichtlinie<br />
in deutsches Recht<br />
Rheinischer Gemüsebautag,<br />
Straelen<br />
Westfälisch-Lippischer<br />
Gemüsebautag,<br />
Wolbeck<br />
18.01.<strong>2011</strong> 180-<br />
200<br />
15.02.<strong>2011</strong> 60-80<br />
Ist Bonns ‚Grüne Lunge’ in Gefahr ? Rathaus Bonn-Beuel 31.03.<strong>2011</strong> 50<br />
Das neue Pflanzenschutzgesetz Zierpflanzenbauberater, Bonn 20.04.<strong>2011</strong> 25<br />
Vernetzung von Untersuchungs- Bundesforschungsinstitut für 10.05.<strong>2011</strong> 60<br />
und Forschungseinrichtungen Kulturpflanzen, Kleinmachnow<br />
Bericht zur Neufassung des Kreislandwirtetagung,<br />
20.09.<strong>2011</strong> 70<br />
Pflanzenschutzgesetzes<br />
Haus Düsse<br />
Fortschritte im Pflanzenschutz Bundesforschungsinstitut für<br />
Kulturpflanzen, Kleinmachnow<br />
11.10.<strong>2011</strong> 80<br />
Novelle des<br />
WLV-Ausschuss Pflanzliche 10.10.<strong>2011</strong> 30<br />
Pflanzenschutzgesetzes<br />
Erzeugnisse<br />
Novelle des<br />
RLV-Fachausschuss Pflanzliche 26.10.<strong>2011</strong> 40<br />
Pflanzenschutzgesetzes<br />
Erzeugnisse<br />
Online zur Prognose im Feld Forum Agritechnica ‚Smart Farming’ 15.11.<strong>2011</strong> 45<br />
Herbizid- und Insektizideinsatz in Hochsauerlandkreis,<br />
30.11.<strong>2011</strong> 60<br />
Weihnachtsbaumkulturen<br />
Meschede<br />
DISSEMOND DR., A.<br />
Maiszünsler und Maiswurzelbohrer<br />
sind auf dem Vormarsch.<br />
Gefährdungspotential und<br />
Gegenmaßnahmen<br />
Welche Schädlinge gefährden<br />
unseren Maisanbau?<br />
Aktuelle Fragen zum<br />
Pflanzenschutz<br />
Versammlung Wasserkooperationen,<br />
Krefeld in Willich (Landwirte)<br />
Pflanzenbautagung,<br />
Kreisstelle Höxter/Paderborn in<br />
Wewelsburg (Landwirte)<br />
Tagung Zuckerrüben-Anbauberater,<br />
Düren (Moderation, Multiplikatoren)<br />
14.01.<strong>2011</strong> 19<br />
19.01.<strong>2011</strong> 240<br />
27.01.<strong>2011</strong> 120
- 170 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Metaboliten von<br />
Versammlung Wasserkooperation 02.03.<strong>2011</strong> 18<br />
Pflanzenschutzmittel und deren Gartenbau, Kleve-Reichswalde<br />
Bewertung<br />
(Gärtner)<br />
Ergebnisse des Fusarium-<br />
Tagung Mehrländer-AG Mykotoxine, 05.04.<strong>2011</strong> 22<br />
Monitorings bei Triticale und<br />
Winterweizen in NRW<br />
Karlsruhe (Multiplikatoren)<br />
Pflanzenschutzmitteleinsatz in Informationsveranstaltung,<br />
25.05.<strong>2011</strong> 32<br />
Hamsterschutzgebieten<br />
Pulheim (Landwirte)<br />
Pflanzenschutzmitteleinsatz in Informationsveranstaltung,<br />
30.05.<strong>2011</strong> 30<br />
Hamsterschutzgebieten<br />
Rommerskirchen (Landwirte)<br />
Zielgerichteter Pflanzenschutz in Feldtag,<br />
31.05.<strong>2011</strong> 300<br />
Zuckerrüben (spezielle Krankheiten<br />
und Schädlinge)<br />
Buir (Landwirte)<br />
Pflanzenschutzmitteleinsatz in Informationsveranstaltung,<br />
27.06.<strong>2011</strong> 25<br />
Hamsterschutzgebieten<br />
Gangelt (Landwirte)<br />
Wetter-Witterung<br />
Beirat für Landbau und<br />
13.07.<strong>2011</strong> 20<br />
Welche Besonderheiten ergeben Pflanzenschutz,<br />
sich daraus für den Pflanzenschutz Salzkotten (Multiplikatoren)<br />
Biologie des Maiszünslers und KWS Kompetenztag Mais,<br />
08.09.<strong>2011</strong> 600<br />
seine Ausbreitung in NRW, Ostbevern (Landwirte und<br />
Vortrag und Gerätevorführung Lohnunternehmer)<br />
Pflanzenschutz in Zuckerrüben und Stadtfest „rund um die Knolle“, 02.10.<strong>2011</strong><br />
Kartoffeln, Ausstellung,<br />
Euskirchen (Landwirte und<br />
Demonstrationen<br />
Verbraucher)<br />
Landesinitiativen und weitere Tagung Pflanzenbau- und<br />
06.10.<strong>2011</strong> 28<br />
zukünftige Projekte im Rahmen des -schutzberater LWK-NRW,<br />
Nationalen Aktionsplans<br />
Düsse (Multiplikatoren)<br />
a) Das neue Pflanzensschutzgesetz Tagung Kooperationsberater 09.11.<strong>2011</strong> 58<br />
b) Zusammenfassung der UBA- Wasserschutz in NRW,<br />
Berichte 2010 über Befunde in<br />
Gewässern<br />
c) Aktuelles zu Glyphosat<br />
Düsse (Multiplikatoren)<br />
Aktuelle Untersuchungen zum Fachreferententagung des JKI, 14.11.<strong>2011</strong> 30<br />
Maiszünsler in NRW<br />
Bernburg<br />
a) Das neue Pflanzensschutzgesetz Regionale Arbeitsgemeinschaft 16.11.<strong>2011</strong> 28<br />
b) Aktuelles zu Glyphosat<br />
Niederrhein Wasserkooperationen,<br />
Viersen (Multiplikatoren)<br />
Bericht von der Fachreferenten- LAP-Informationsveranstaltung 17.11.<strong>2011</strong> 27<br />
tagung Pflanzenschutz in Ackerbau Köln-Aachener Bucht,<br />
und Grünland<br />
Kerpen-Sindorf (Multiplikatoren)<br />
Das neue Pflanzenschutzgesetz Tagung Pflanzenbau- und<br />
-schutztechniker LWK-NRW,<br />
Düsse (Multiplikatoren)<br />
23.11.<strong>2011</strong> 50<br />
Aktuelle Diskussion zu Glyphosat Tagung Pflanzenbau- und<br />
-schutzberater LWK-NRW,<br />
Düsse (Multiplikatoren)<br />
28.11.<strong>2011</strong> 43<br />
Panelbetriebe und hot-spot-Projekt RLV-Fachausschuss Kartoffeln, 02.12.<strong>2011</strong> 40<br />
im Rahmen des Nationalen<br />
Aktionsplans Pflanzenschutz<br />
Bonn (Multiplikatoren, Landwirte)
- 171 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
ENGEL DR., A.<br />
Apple scab control in Germany“<br />
Department of Plant Protection,<br />
North Rhine-Westphalia<br />
Neues zur Pflanzenschutzmittelzulassung<br />
- Mäusebekämpfung<br />
<strong>2011</strong>, wie geht es weiter -<br />
und Moderation Pflanzenschutztag<br />
Ohne gut geführten Pflanzenschutz<br />
keinen Erfolg<br />
- Minderwirkungen bei Botrytis-<br />
Strategien für die Saison <strong>2011</strong><br />
Schorf- und Mehltaubekämpfung<br />
mit Fontelis<br />
- Erfahrungsberichte aus Versuchen<br />
mit LEM 17 (Penthiopyrad)-<br />
Frostschutz bei Kirschen<br />
- Einsatz von „Cropaid“ und<br />
Kaliumnitrat als Frostschutz<br />
- Wechselwirkungen mit GA3, Überund<br />
Unterkronenberegnung<br />
Industrietage Obstbau NRW,<br />
Fortbildung der Obstbauberater<br />
Aktuelles zum Beginn der<br />
Pflanzenschutzsaison <strong>2011</strong>:<br />
Zulassungen und neue Produkte,<br />
Neues in ISIP, Ölbehandlungen<br />
gegen Spinnmilben, Apfelschorf<br />
Pflanzenschutzmittel und<br />
„integrierter Pflanzenschutz“<br />
„Pflanzenschutzmittelrückstände in<br />
Lebensmitteln“ - Ermittlung<br />
möglicher Ursachen und<br />
Erarbeitung geeigneter<br />
Maßnahmen für die ermittelten<br />
„Kritischen Bereiche“<br />
Aktuelle Zulassungssituation und<br />
rechtliche Bestimmungen zur Feld-<br />
und Wühlmausebekämpfung im<br />
Obstbau<br />
„Minimierung von<br />
Pflanzenschutzmittelrückstände<br />
unter dem Aspekt der Forderungen<br />
des LEH‘s“<br />
- Grenzen und Möglichkeiten -<br />
Aktuelle Versuchsergebnisse des<br />
Pflanzenschutzdienstes Bonn<br />
Technical Expert Meeting on Fruits,<br />
Cyprodinil session, Syngenta,<br />
Basel<br />
Pflanzenschutztag Obstbau,<br />
Bonn-Röttgen<br />
Freckenhorster Beerenobst-Tage<br />
DuPont Fachdiskussion Kernobst<br />
<strong>2011</strong>,<br />
Potsdam<br />
Erfahrungsgruppe „geschützter<br />
Süßkirschenanbau“ der LWK-NRW,<br />
Merten<br />
Pflanzenschutzdienst NRW,<br />
Auweiler<br />
Infoabend Pflanzenschutz der<br />
Fachgruppen Obstbau<br />
Bonn Rhein-Sieg,<br />
24.03.<strong>2011</strong>,<br />
Witterschlick<br />
Workshop Bayer CS und<br />
Fruchthandelsverband in Monheim:<br />
Pflanzenschutz und Nachhaltigkeit<br />
- ein Widerspruch? (Ein)Blick hinter<br />
die Kulissen<br />
Arbeitsgruppe Task Force<br />
„Pflanzenschutzmittelrückstände in<br />
Lebensmitteln“,<br />
Berlin<br />
Infotag „Feld- und Wühlmaus-<br />
Bekämpfung in Obstkulturen“,<br />
LWK-NRW mit dem Landesverband<br />
OWL, Höxter<br />
Tagung der AG Kontrollierter<br />
Integrierter Obstbau des<br />
LV Gartenbau Thüringen,<br />
Erfurt<br />
Pflanzenschutztagung Kern- und<br />
Steinobst , Grünberg<br />
20.01.<strong>2011</strong> 40<br />
01.02.<strong>2011</strong> 150<br />
02.02.<strong>2011</strong> 80<br />
09.02.<strong>2011</strong> 90<br />
24.02.<strong>2011</strong> 20<br />
16.03.<strong>2011</strong> 15<br />
24.03.<strong>2011</strong> 45<br />
07.03.<strong>2011</strong> 50<br />
19.04.<strong>2011</strong> 30<br />
06.10.<strong>2011</strong> 70<br />
17.11.<strong>2011</strong> 40<br />
18.-19.10.<br />
<strong>2011</strong><br />
80
- 172 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
„Minimierung von<br />
Tagung der AG Kontrollierter 17.11.<strong>2011</strong> 40<br />
Pflanzenschutzmittelrückstände Integrierter Obstbau des<br />
unter dem Aspekt der Forderungen LV Gartenbau Thüringen,<br />
des LEH‘s“<br />
- Grenzen und Möglichkeiten -<br />
Erfurt<br />
„Die Bedeutung der internet- Fachgespräch „Krankheitsprognose- 23.-24.11. 100<br />
basierten Schorf- und Feuerbrand- Obstbau“,<br />
<strong>2011</strong><br />
prognose für den Obstbau in NRW<br />
- Erfahrungen bei der Verwendung<br />
unterschiedlicher Wetterdatenquellen<br />
und -ziele (PASO, ISIP und<br />
Welte) -“<br />
JKI in Dossenheim<br />
„Arbeitsschutz - Arbeitssicherheit Personalversammlung PSD-NRW, 14.12.<strong>2011</strong> 60<br />
<strong>2011</strong>“<br />
Bonn<br />
Aktuelle Versuchsergebnisse des Pflanzenschutztagung Beerenobst , 15.12.<strong>2011</strong> 80<br />
Pflanzenschutzdienstes Bonn Grünberg<br />
HAKL DR., U.<br />
Fortbildung Pflanzengesundheitsdienst,<br />
Untersuchungen auf<br />
Kartoffel-Zysten: Analytische<br />
Verfahren, Vorgehensweise bei<br />
Befall, Pathotypentest<br />
GBZ Münster-Wolbeck 02.11.<strong>2011</strong> 19<br />
Tierische Besonderheiten Pflanzenschutzdienst NRW<br />
14.12.<strong>2011</strong> 72<br />
Thripse an Phalaenopsis aus<br />
Taiwan<br />
HEINRICHS, C.<br />
Ergebnisse der D + I Zuckerrübenversuche<br />
2010<br />
“Neue Schädlinge“<br />
Rübenmotte und co.<br />
Versuchsauswertung mit res/tol<br />
Zuckerrüben, Schwadproben 2010<br />
aktuelle Nematodenbelastung<br />
Wie entwickeln sich die<br />
nematodenresistenten/toleranten<br />
Zuckerrüben?<br />
Ditylenchus dipsaci - nicht nur eine<br />
Gefahr für Zuckerrüben<br />
Wie entwickeln sich die<br />
nematodenresistenten/toleranten<br />
Zuckerrüben?<br />
Ditylenchus dipsaci - ein Schädling<br />
mit breitem Wirtskreis<br />
Nicht jeder Gänsefuß der stehen<br />
bleibt ist resistent<br />
Dienstbesprechung Bonn<br />
AK Entomologische Diagnostik<br />
LWK Hannover<br />
Sitzung des ARGE Beirates,<br />
RRV-Haus Bonn (Multiplikatoren)<br />
Syngenta Rübentag,<br />
Kerpen (Multiplikatoren)<br />
Regionale AG Nematoden,<br />
Elsdorf (Multiplikatoren)<br />
Wintertagung P&L Euskirchen,<br />
Palmersheim (Landwirte)<br />
Vortrag Rübentag ARGE, Kreisstelle<br />
Düren (Multiplikatoren + Landwirte)<br />
Wintertagung P&L Euskirchen,<br />
Ranzel (Landwirte)<br />
Vortrag AG Nematoden,<br />
Elsdorf (Multiplikatoren)<br />
Vortrag Beratertagung,<br />
Haus Düsse (Multiplikatoren)<br />
09.11.<strong>2011</strong> 23<br />
13.01.<strong>2011</strong> 16<br />
20.01.<strong>2011</strong> 27<br />
21.01.<strong>2011</strong> 14<br />
25.01.<strong>2011</strong> 134<br />
27.01.<strong>2011</strong> 155<br />
03.02.<strong>2011</strong> 78<br />
02.03.<strong>2011</strong> 36<br />
10.03.<strong>2011</strong> 42
- 173 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Welchen Ertragseinfluss übt der DPG Arbeitskreis Nematologie, 15./16.03. 130<br />
Besatz mit Heterodera schachtii in<br />
30-60 cm Bodentiefe auf die<br />
Zuckerrüben aus?<br />
Wageningen/NL (Multiplikatoren) <strong>2011</strong><br />
Krankheitsbekämpfung in<br />
Feldbegehung PSD und RRV, 20.10.<strong>2011</strong> 29<br />
Zuckerrüben<br />
Kerpen-Buir (Multiplikatoren)<br />
Erfahrungen im Rübenanbau <strong>2011</strong>, Regionale Arbeitsgemeinschaft 15.11.<strong>2011</strong> 24<br />
Ausblick auf 2012<br />
Zucker, Elsdorf (Multiplikatoren)<br />
Mit der richtigen Sorte<br />
Vortrag Technikertagung,<br />
22./23.11. 45<br />
Pflanzenschutzprobleme verringern! Haus Düsse (Multiplikatoren) <strong>2011</strong><br />
Fachgespräch Zucker, Erfahrungen Vortrag P&L Appeldorn,<br />
07.12.<strong>2011</strong> 17<br />
aus dem Anbaujahr <strong>2011</strong><br />
Kalkar (Multiplikatoren)<br />
HEUPEL DR., M.<br />
Bakteriosen im Gemüsebau Pflanzenschutz im Gemüsebau<br />
Unternehmerkreis & Kreisfachgruppe<br />
Gemüsebau Rheinkreis Neuss,<br />
Stadt Mönchengladbach,<br />
Ein- und Verschleppung von<br />
Schadorganismen – Was tut der<br />
Pflanzenschutzdienst?<br />
Neue Schadsymptome durch<br />
Dickeya sp.<br />
Oomyceten – Altbekanntes und<br />
Neubenanntes<br />
Occurence of Verticillium dahliae in<br />
sugar beet<br />
Invasive pathogens and pests in<br />
Germany – prevention and early<br />
detection strategies by the Plant<br />
Protection Service Bonn<br />
Neue Erkenntnisse im Labor für<br />
Diagnostik von Pflanzenkrankheiten<br />
Bonn<br />
Gemüsebau-Feldtag<br />
Ausstellungsstand<br />
Downy mildew in Impatiens<br />
Korschenbroich-Glehn<br />
Agrarfachjournalisten / Jahres-<br />
pressekonferenz Bayercropscience<br />
Deutschland GmbH, Swisttal<br />
Große Dienstbesprechung des<br />
Pflanzenschutzdienstes NRW,<br />
Münster<br />
Dienstbesprechung des<br />
Zierpflanzenbauberater LWK-NRW,<br />
Bonn<br />
Verticillium-Workshop<br />
Syngenta Seeds,<br />
Landskrona, Schweden<br />
Doktorandenkolloquium Studiengang<br />
Phytopathologie, Universität<br />
Göttingen, Abt. Pflanzenpathologie<br />
und Pflanzenschutz, Department für<br />
Nutzpflanzenwissenschaften,<br />
Göttingen<br />
Arbeitskreis Diagnose der Deutschen<br />
Pflanzenschutzdienste,<br />
Wien, Österreich<br />
16.02.<strong>2011</strong> 40<br />
02.03.<strong>2011</strong> 40<br />
21.03.<strong>2011</strong> 40<br />
20.04.<strong>2011</strong> 15<br />
31.05.-<br />
01.06.<strong>2011</strong><br />
35<br />
15.06.<strong>2011</strong> 40<br />
26.-28.06.<br />
<strong>2011</strong><br />
Köln-Auweiler 31.08.<strong>2011</strong><br />
5th Ornamental Young Plant<br />
– Forum Discussion<br />
Producers Conference<br />
Neue Erkenntnisse in der Mykologie Personalversammlung und<br />
Dienstbesprechung<br />
Pflanzenschutzdienst NRW, Bonn<br />
35<br />
06.12.<strong>2011</strong> 100<br />
14.12.<strong>2011</strong> 50
- 174 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
JUNG, R.<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Beerenobst<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Strauchbeerenobst<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Beerenobst<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Obstbau<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Obstbau<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Obstbau<br />
Aktuelle Versuchsergebnisse des<br />
PSD-NRW<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Strauchbeerenobst<br />
Aktuelle Versuchsergebnisse des<br />
PSD-NRW<br />
Aktuelle Versuchsergebnisse des<br />
PSD-NRW<br />
KEßLER, J.<br />
Beerenobsttag Fachgruppe<br />
Niederrhein, Kempen<br />
Beerenobsttag Bundesfachgruppe<br />
Obstbau, Bildungsstätte Grünberg<br />
Beerenobsttag Fachgruppe Obstbau<br />
Bonn-Rhein-Sieg,GBZ Köln-Auweiler<br />
Pflanzenschutzabend Fachgruppe<br />
Obstbau Bonn-Rhein-Sieg, Bornheim<br />
Pflanzenschutztag Fachgruppe<br />
Niederrhein, Kempen<br />
Pflanzenschutzabend Raiffeisen<br />
Voreifel-Ahr, Gelsdorf<br />
Pflanzenschutztagung Kern- und<br />
Steinobst,<br />
Bildungsstätte Grünberg<br />
Beerenobsttag Bundesfachgruppe<br />
Obstbau, Bildungsstätte Grünberg<br />
Pflanzenschutzgespräch Bayer,<br />
DLR Neustadt<br />
Pflanzenschutztagung Beerenobst,<br />
Bildungsstätte Grünberg<br />
Situation Mäusebekämpfung Möhrennachmittag NRW,<br />
Köln-Auweiler<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Gemüsebau-Fachgruppe Rheinland<br />
Gemüsebau<br />
Süd, Bornheim<br />
Pflanzenschutz im<br />
Landesfachgruppe Vertragsgemüse,<br />
Vertragsgemüseanbau<br />
Willich<br />
Lücken in Vertragsgemüsekulturen Jahresversammlung der<br />
AG-Pflanzenschutz, Grevenbroich<br />
Aktuelles in<br />
Gemüse-Anbaugemeinschaft<br />
Vertragsgemüsekulturen<br />
Euskirchen, Derkum<br />
Gemüsebau-Feldtag in<br />
Projektbesprechung ProGemüse,<br />
Köln-Auweiler<br />
Straelen<br />
Evaluierung Gemüsebau-Feldtag Arbeitsgruppe Feldtag,<br />
Köln-Auweiler<br />
Gemüsebaufeldtag NRW - wie Fachreferententagung,<br />
sieht die Zukunft aus<br />
Braunschweig<br />
Pflanzenschutzliche Aspekte bei<br />
Hamsterbauten auf Möhrenflächen<br />
Euregio-Projekt „ProGemüse“<br />
Warzenbildung an Möhre<br />
Basilikumverseuchung mit<br />
Falschen Mehltau<br />
Pendimethalin-Rückstände in<br />
31.01.<strong>2011</strong> 50<br />
09.02.<strong>2011</strong> 100<br />
16.02.<strong>2011</strong> 100<br />
18.02.<strong>2011</strong> 50<br />
22.02.<strong>2011</strong> 60<br />
24.02.<strong>2011</strong> 50<br />
18.-20.10.<br />
<strong>2011</strong><br />
80<br />
17.11.<strong>2011</strong> 100<br />
24.11.<strong>2011</strong> 15<br />
16.12.<strong>2011</strong> 80<br />
11.01.<strong>2011</strong> 80<br />
17.02.<strong>2011</strong> 60<br />
24.02.<strong>2011</strong> 40<br />
11.03.<strong>2011</strong> 20<br />
15.03.<strong>2011</strong> 50<br />
01.06.<strong>2011</strong> 15<br />
14.10.<strong>2011</strong> 20<br />
02.-03.11.<br />
<strong>2011</strong><br />
60
- 175 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Grünkohl<br />
Ethephoneinsatz in Tomate<br />
Rückblick und Ausblick zum<br />
Gemüsebau-Feldtag<br />
KLATT, J.<br />
Auswirkungen von<br />
Pflanzenschutzmitteln auf die<br />
Raubmilbe Amblyseius cucumeris<br />
Pflanzenschutzmittelunverträglichkeiten<br />
in blühenden Pflanzen<br />
Pflanzenschutz bei Hortensien<br />
- aktuelle Entwicklungen<br />
Dienstbesprechung der<br />
Gemüsebauberater, Köln-Auweiler<br />
12. Pflanzenschutztagung Welzheim<br />
der Fa. Katz Biotech AG, Welzheim<br />
28.11.<strong>2011</strong> 10<br />
07.01.<strong>2011</strong><br />
Straelener Topfpflanzentag <strong>2011</strong>,<br />
Straelen<br />
15.03.<strong>2011</strong> 70<br />
Straelener Topfpflanzentag <strong>2011</strong>,<br />
Straelen<br />
15.03.<strong>2011</strong> 70<br />
Vortrag: Tipps und Tricks bei Thrips JKI - Inspektoren Workshop,<br />
Braunschweig<br />
23.03.<strong>2011</strong> 120<br />
Vortrag: Fallbeispiel: Import JKI - Inspektoren Workshop, 23.03.<strong>2011</strong> 40<br />
unbewurzelter Stecklinge aus Kenia Braunschweig<br />
Phytoplasmen im Zierpflanzenbau Bundesberatertagung<br />
Zierpflanzenbau <strong>2011</strong>, Stuttgart<br />
12.05.<strong>2011</strong> 25<br />
Botrytisversuch 2010/<strong>2011</strong> UK Hortensien NRW, Till - Moyland 22.09.<strong>2011</strong> 18<br />
Export von Farnen in ein Drittland PGD-Tagung im GBZ-Wolbeck, 03.11.<strong>2011</strong> 17<br />
und Vernichtung der Ware an der<br />
Einlassstelle: Ein Beispiel aus der<br />
Praxis<br />
Münster-Wolbeck<br />
Aktuelles zur Thripsbekämpfung 4. Pflanzenschutztag in Bonn -<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau, Bonn<br />
08.11.<strong>2011</strong> 90<br />
Einsatz von Phosphonaten 4. Pflanzenschutztag in Bonn - 08.11.<strong>2011</strong> 90<br />
(phosphorige Säuren) im Gartenbau Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau, Bonn<br />
Auswirkungen der<br />
12. Pflanzenschutz- und<br />
07.12.<strong>2011</strong> 140<br />
Kulturbedingungen auf den Zierpflanzentag im LULF<br />
Nützlingseinsatz<br />
Brandenburg, Ruhlsdorf, Teltow<br />
Erfahrungen zum Pflanzenschutz- Vortragsveranstaltung der KV 12.12.<strong>2011</strong> 50<br />
mitteleinsatz in Kalthauskulturen in Erwerbsgartenbau Kleve-Nord e.V.,<br />
Bedburg-Hau, KV Kleve Nord e.V. Bedburg-Hau<br />
KLINGENHAGEN, G.<br />
Unkrautkontrolle in Getreide, Raps Pflanzenschutztagung,<br />
und Mais<br />
Herford<br />
Schädlingskontrolle in Getreide Pflanzenschutztagung,<br />
Raps und Mais<br />
Höxter<br />
Unkrautbekämpfung in Getreide Pflanzenschutztagung,<br />
und Mais<br />
Paderborn<br />
Pflanzenschutzsaison <strong>2011</strong> Felder / Lohnunternehmer,<br />
Nordwalde<br />
Schädlinge in Getreide, Raps und Pflanzenschutztagung,<br />
Mais<br />
Märkischer Kreis<br />
Pilzbekämpfung in Getreide und Pflanzenschutztagung,<br />
Mais<br />
Recklinghausen<br />
150<br />
18.01.<strong>2011</strong> 250<br />
18.01.<strong>2011</strong> 380<br />
18.01.<strong>2011</strong> 250<br />
21.01.<strong>2011</strong> 30<br />
25.01.<strong>2011</strong> 80<br />
26.01.<strong>2011</strong> 75
- 176 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Pflanzenschutz im Mais Pflanzenschutztagung, Unna 26.01.<strong>2011</strong> 230<br />
Pflanzenschutz im Mais Pflanzenschutztagung, Selm 28.01.<strong>2011</strong> 80<br />
Unkrautbekämpfung in Getreide Pflanzenschutztagung,<br />
02.02.<strong>2011</strong> 300<br />
und Raps<br />
Warendorf<br />
Schädlingskontrolle Getreide, Raps Pflanzenschutztagung,<br />
08.02.<strong>2011</strong> 270<br />
und Mais<br />
Soest Oestinghausen<br />
Schädlingskontrolle Getreide, Raps Pflanzenschutztagung,<br />
09.02.<strong>2011</strong> 270<br />
und Mais<br />
Soest Erwitte<br />
Unkrautbekämpfung im Getreide Pflanzenschutztagung Borken,Reken 10.02.<strong>2011</strong> 200<br />
Unkrautbekämpfung im Getreide Pflanzenschutztagung,Borken Ahaus 10.02.<strong>2011</strong> 75<br />
Pflanzenschutz in <strong>2011</strong> Arbeitskreistagung, Essen 14.02.<strong>2011</strong> 45<br />
Schädlingskontrolle in Getreide, Pflanzenschutztagung,<br />
15.02.<strong>2011</strong> 75<br />
Raps und Mais<br />
Hochsauerlandkreis<br />
Schädlingskontrolle in Getreide,<br />
Raps und Mais<br />
Pflanzenschutztagung, Lippe 16.02.<strong>2011</strong> 300<br />
Ackerfuchsschwanz -<br />
JKI-Arbeitsgruppe Herbologie 17.02.<strong>2011</strong> 80<br />
Populationsvergleich<br />
Pflanzenschutz im Mais Maisforum, Coesfeld 17.08.<strong>2011</strong> 60<br />
Nacherntegespräch Vortrag PS Arbeitskreis, Steinfurt 07.09.<strong>2011</strong> 30<br />
Nacherntegespräch Vortrag PS Arbeitskreis, Warendorf 09.09.<strong>2011</strong> 35<br />
Pflanzenschutz im Mais Ministerium, Saarland 06.10.<strong>2011</strong> 50<br />
Insektizidergebnisse im Raps Syngentatagung, Bremen 17.11.<strong>2011</strong> 150<br />
Versuchsergebnisse 2010/11 Technikertagung, Soest 23.11.<strong>2011</strong> 40<br />
KLUG DR., M.<br />
Auftreten neuer Schaderreger in<br />
NRW<br />
Auftreten und Ausbreitung des<br />
Buchsbaumzünslers Cydalima<br />
(Diaphania) perspectalis (Walker<br />
1859) in NRW<br />
Die Ausbreitung des<br />
Eichenprozessionsspinners<br />
Thaumetopoea processionea (L.)<br />
(Lepidoptera, Thaumetopoeidae) in<br />
NRW, sein Gefahrenpotential und<br />
die Bekämpfungsmöglichkeiten<br />
Was bewirken gebietsfremde<br />
Pflanzen und Tiere im Gartenbau<br />
und öffentlichen Grün?<br />
KRAMER, H.<br />
Arbeitstagung Umweltgerechter<br />
Pflanzenbau und Pflanzenschutz in<br />
Haus und Garten, Veitshöchheim<br />
Tagung der Deutschen Gesellschaft<br />
für allgemeine und angewandte<br />
Entomologie,<br />
Berlin<br />
Tagung der Deutschen Gesellschaft<br />
für allgemeine und angewandte<br />
Entomologie,<br />
Berlin<br />
Alien: Invasive Pflanzen und Tiere in<br />
der Land(wirtschaft). Schädlinge<br />
oder Nützlinge zur Anpassung an<br />
den Klimawandel?<br />
Evangelische Akademie Loccum<br />
So wird's eine saubere Sache Seminar Fachgruppe Obstbau,<br />
Grünberg<br />
Pflanzenschutztechnik UK Lohnunternehmer,<br />
Rheda-Wiedenbrück<br />
Pflanzenschutzspritzenreinigung KULAP 2007,<br />
auf dem Feld<br />
Stadtroda<br />
14.02.<strong>2011</strong> 45<br />
23.03.<strong>2011</strong> 30<br />
24.03.<strong>2011</strong> 50<br />
31.10.<strong>2011</strong> 38<br />
11.01.<strong>2011</strong> 30<br />
17.01.<strong>2011</strong> 25<br />
20.01.<strong>2011</strong> 40
- 177 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Vorstellung eines Versuches zur Informationstag PS-Industrie und 07.02.<strong>2011</strong> 12<br />
Bekämpfung der Kommaschildlaus Obstbauberatung NRW, Bonn<br />
Pflanzenschutz im Kern- und Überbetriebliche Ausbildung der 09.02.<strong>2011</strong> 12<br />
Steinobst (Teil 1), Pflanzenschutz Auszubildenden im Obstbau,<br />
im Beerenobstanbau (Teil 2) GBZ Münster-Wolbeck<br />
Pflanzenschutz in Pflaumen / Schnittkurs und Pflanzenschutz- 17.02.<strong>2011</strong> 13<br />
Zwetschen <strong>2011</strong><br />
nachmittag, Stromberg<br />
Pflanzenschutz im Steinobstanbau Steinobsttag mit Schnittkurs der 22.02.<strong>2011</strong> 60<br />
– aktuelle Schadorganismen – LWK-NRW und des<br />
Zulassungssituation in <strong>2011</strong> Landesverbandes Obstbau<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Detmold<br />
Sauber nach Hause Wasserschutzkooperation,<br />
Mönchengladbach<br />
24.02.<strong>2011</strong> 50<br />
Spritzenreinigung im Gemüsebau Workshop Applikationstechnik und<br />
Pflanzenschutz, Warendorf<br />
01.03.<strong>2011</strong> 28<br />
Erfahrungen zur Behandlung gegen Arbeitskreis Pflanzenschutztechnik 08.03.<strong>2011</strong> 54<br />
Diabrotica in NRW<br />
der DPG, Mannheim<br />
Applikationstechnik der Schlüssel AfB Ostwestfalen,<br />
19.04.<strong>2011</strong> 36<br />
zum Erfolg<br />
Corvey<br />
Aktuelle Hinweise zum<br />
Erdbeerstammtisch der LWK-NRW 12.05.<strong>2011</strong> 70<br />
Pflanzenschutz im Beerenobst und des Landesverbandes Obstbau<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Dorsten<br />
Sauber nach Hause - effiziente Regionalveranstaltung WRRL, 15.06.<strong>2011</strong> 60<br />
Reinigung von Feldspritzen Münster-Wolbeck<br />
Sauber nach Hause - effiziente Regionalveranstaltung WRRL, 16.06.<strong>2011</strong> 35<br />
Reinigung von Feldspritzen Neuwarendorf<br />
Düsentechnik und<br />
Fachkraft Agrarservice,<br />
28.06.<strong>2011</strong> 27<br />
Abstandsauflagen<br />
Haus Riswick<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz Unternehmerarbeitskreis<br />
Geschützter Beerenobstanbau,<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
05.07.<strong>2011</strong> 25<br />
Sachkunde im Pflanzenschutz für Lehrgang und Prüfung zur Erlangung 11.-13.10. 12<br />
Anwender<br />
der Sachkunde Pflanzenschutz für<br />
Anwender, Rahden<br />
<strong>2011</strong><br />
Bericht über Tagung<br />
Vorstandssitzung Landesverband 27.10.<strong>2011</strong> 9<br />
„Expertengremium Integrierter Obstbau-<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Pflanzenschutz Obstbau“<br />
Telgte<br />
Wege zu noch mehr Leistung im Moderation Forum auf der<br />
14.11.<strong>2011</strong> 10<br />
Pflanzenschutz<br />
Agritechnica, Hannover<br />
Teilflächenspezifische<br />
Moderation Forum auf der<br />
16.11.<strong>2011</strong> 31<br />
Pflanzenschutzmassnahmen Agritechnica, Hannover<br />
Sauber muss sie sein – kontinuier- Moderation Forum auf der<br />
18.11.<strong>2011</strong> 6<br />
liche Feldspritzenreinigung Agritechnica, Hannover<br />
Vorstellung Insektizidversuche in Teambesprechung Obstbau, 01.12.<strong>2011</strong> 19<br />
Erdbeeren<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Modern und leistungsfähig Ackerbauforum <strong>2011</strong>,<br />
14.12.<strong>2011</strong> 120<br />
- Neue Trends bei Feldspritzen Düren<br />
Bodenbürtige Schaderreger Dienstbesprechung / Personal- 14.12.<strong>2011</strong> 70<br />
– Engerlingsproblematik<br />
versammlung PSD-NRW, Bonn<br />
Vorstellung von Insektizidversuchen Bundesarbeitstagung der<br />
15.12.<strong>2011</strong> 80<br />
in Erdbeeren: Weichhautmilbenbe- Beerenobst Fachberater,<br />
kämpfung, Demonstrationsversuch<br />
zur Bekämpfung von Engerlingen<br />
Grünberg
- 178 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
RADTKE, E.<br />
Standortsicherung und<br />
Produktivitätssteigerung der<br />
gemüseverarbeitenden Industrie im<br />
deutsch-niederländischen<br />
Grenzraum (ProGemüse)<br />
RÖVEKAMP-STROOP, U.<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Kernobst: - Schild- und Blutlaus-<br />
bekämpfung in <strong>2011</strong>, - Aktuelle<br />
Zulassungs-Änderungen in <strong>2011</strong><br />
Bodenbürtige Schädlinge im<br />
Erdbeeranbau<br />
Pflanzenschutz im<br />
Beerenobstanbau – Teil 1<br />
Erdbeeren<br />
Pflanzenschutz im<br />
Beerenobstanbau – Teil 2<br />
Strauchbeeren<br />
Vorstellung eines Versuches zur<br />
Bekämpfung der Kommaschildlaus<br />
Pflanzenschutz im Kern- und<br />
Steinobst (Teil 1), Pflanzenschutz<br />
im Beerenobstanbau (Teil 2)<br />
Pflanzenschutz in Pflaumen /<br />
Zwetschen <strong>2011</strong><br />
Pflanzenschutz im Steinobstanbau<br />
– aktuelle Schadorganismen –<br />
Zulassungssituation in <strong>2011</strong><br />
Aktuelle Hinweise zum<br />
Pflanzenschutz im Beerenobst<br />
Möhrennachmittag NRW,<br />
Köln- Auweiler<br />
Kernobsttag mit Schnittkurs der<br />
LWK-NRW und des Landes-<br />
verbandes Obstbau <strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Coesfeld-Lette<br />
Beerenobstseminar mit<br />
Generalversammlung des<br />
Landesverbandes Obstbau<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe und der LWK-NRW,<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Lehrgang „Zertifizierte Fachkraft für<br />
Spargel-, Erdbeer- und<br />
Beerenobstanbau“,<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Lehrgang „Zertifizierte Fachkraft für<br />
Spargel-, Erdbeer- und<br />
Beerenobstanbau“,<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Informationstag PS-Industrie und<br />
Obstbauberatung NRW,<br />
Bonn-Roleber<br />
Überbetriebliche Ausbildung der<br />
Auszubildenden im Obstbau,<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Schnittkurs und Pflanzenschutz-<br />
nachmittag, Stromberg<br />
Steinobsttag mit Schnittkurs der<br />
LWK-NRW und des<br />
Landesverbandes Obstbau<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Detmold<br />
Erdbeerstammtisch der LWK-NRW<br />
und des Landesverbandes Obstbau<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Dorsten<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz Unternehmerarbeitskreis<br />
Geschützter Beerenobstanbau,<br />
Sachkunde im Pflanzenschutz für<br />
Anwender<br />
Bericht über Tagung<br />
„Expertengremium Integrierter<br />
Pflanzenschutz Obstbau“<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Lehrgang und Prüfung zur Erlangung<br />
der Sachkunde Pflanzenschutz für<br />
Anwender, Rahden<br />
Vorstandssitzung Landesverband<br />
Obstbau-<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Telgte<br />
11.01.<strong>2011</strong> 80<br />
21.01.<strong>2011</strong> 50<br />
26.01.<strong>2011</strong> 220<br />
27.01.<strong>2011</strong> 15<br />
28.01.<strong>2011</strong> 15<br />
07.02.<strong>2011</strong> 12<br />
09.02.<strong>2011</strong> 12<br />
17.02.<strong>2011</strong> 13<br />
22.02.<strong>2011</strong> 60<br />
12.05.<strong>2011</strong> 70<br />
05.07.<strong>2011</strong> 25<br />
11.-13.10.<br />
<strong>2011</strong><br />
12<br />
27.10.<strong>2011</strong> 9
- 179 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Vorstellung Insektizidversuche in Teambesprechung Obstbau, 01.12.<strong>2011</strong> 19<br />
Erdbeeren<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Bodenbürtige Schaderreger – Dienstbesprechung / Personal- 14.12.<strong>2011</strong> 70<br />
Engerlingsproblematik<br />
versammlung PSD-NRW,<br />
Bonn-Roleber<br />
Weichhautmilben an Erdbeeren, Bundesarbeitstagung der<br />
15.12.<strong>2011</strong> 80<br />
Bekämpfung von Engerlingen in<br />
Erdbeeren<br />
Beerenobst Fachberater, Grünberg<br />
RUISINGER, M.<br />
Nützlingseinsatz im<br />
Topfkräuteranbau<br />
Erfahrungen mit Schlupfwespenkombinationen<br />
zur Bekämpfung von<br />
Blattläusen<br />
Fix und fertig – Mix zur Blattlaus-<br />
bekämpfung in der Praxis<br />
Erfahrungen mit Schlupfwespenkombinationen<br />
zur Bekämpfung von<br />
Blattläusen<br />
SCHENK, F.-P.<br />
Weihenstephaner Gemüsebautag<br />
<strong>2011</strong>;<br />
Fachhochschule Weihenstephan<br />
Fachreferententagung,<br />
Braunschweig<br />
Pflanzenschutztag NRW,<br />
Bonn<br />
Arbeitstagung „Biologischer<br />
Pflanzenschutz“,<br />
Geisenheim<br />
15.02.<strong>2011</strong> 50<br />
03.11.<strong>2011</strong> 60<br />
08.11.<strong>2011</strong> 75<br />
30.11.<strong>2011</strong> 70<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Rheinischer Gemüsebautag, 18.01.<strong>2011</strong> 100<br />
Gemüsebau<br />
GBZ-Straelen<br />
Verschleppung von<br />
Pflanzenschutzmittelwirkstoffen<br />
Gartenbauverband Düsseldorf 07.02.<strong>2011</strong> 60<br />
Zusammenstellung von Wirksam- Jahresversammlung der<br />
11.03.<strong>2011</strong> 20<br />
keits- und Rückstandsversuchen AG-Pflanzenschutz, Grevenbroich<br />
Pflanzenschutz im Kräuteranbau Rheinischer Kräutertag,<br />
Klein-Altendorf<br />
15.03.<strong>2011</strong> 50<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Kreisfachgruppenveranstaltung 14.04.<strong>2011</strong> 45<br />
Gemüsebau<br />
Neuss-Mönchengladbach,<br />
Krefeld-Viersen<br />
Wie sieht die Zukunft der<br />
Fachreferententagung,<br />
02.-03.11. 60<br />
Mäusebekämpfung aus<br />
Braunschweig<br />
<strong>2011</strong><br />
Flügelzahnfalter - Auftreten im<br />
Möhrenanbau in NRW<br />
Möhrenfliegenbekämpfung<br />
Wie ist der Stand bei Tuta absoluta<br />
Blattflecken an Stielmus<br />
Was kommt nach Afalon<br />
Unbekanntes Schadsymptom an<br />
Endivien<br />
Wie sieht die Zukunft von Select<br />
240 aus?
- 180 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Ergebnisdarstellung der<br />
Dienstbesprechung der<br />
28.11.<strong>2011</strong> 10<br />
Beraterfeldversuche<br />
Gemüsebauberater, Köln-Auweiler<br />
SCHOLZ-DÖBELIN, H.<br />
Wie schütze ich Obst und Gemüse<br />
vor Blattläusen, Braunfäule,<br />
Mehltau und co.?<br />
Macrolophus in Tomaten:<br />
Verbesserte Entwicklung durch<br />
Mini-Airbug<br />
Echter Mehltau in Tomaten:<br />
Rückstandsfreie<br />
Bekämpfungsstrategien<br />
SCHRÖDER, A.<br />
Kartoffelzystennematoden–VO<br />
Umsetzung der amtlichen Erhebung<br />
zur Feststellung der Verbreitung bei<br />
Speise- und Wirtschaftskartoffeln<br />
Westlicher Maiswurzelbohrer<br />
Befallssituation in NRW<br />
Westlicher Maiswurzelbohrer<br />
Monitoring <strong>2011</strong><br />
Kartoffelzystennematoden<br />
Monitoring <strong>2011</strong><br />
Gemeinsame Diabrotica-Übung<br />
Niedersachsen/NRW, Darstellung<br />
virtueller Befallssituation und<br />
Umsetzung der Maßnahmen<br />
Durchführung der Probenahme auf<br />
Kartoffelzystennematoden in NRW<br />
<strong>2011</strong><br />
Diabrotica Rückblick <strong>2011</strong>, Einsatz<br />
Smartphones<br />
VIETMEIER, A.<br />
Rechtliche Grundlagen des<br />
Pflanzenschutzes<br />
Rechtliche Grundlagen des<br />
Pflanzenschutzes<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau<br />
Rechtliche Grundlagen des<br />
Pflanzenschutzes<br />
Volkshochschule Viersen 16.05.<strong>2011</strong> 30<br />
20. Arbeitstagung Biologische<br />
Schädlingsbekämpfung im Garten-<br />
bau, Forschungsanstalt Geisenheim<br />
20. Arbeitstagung Biologische<br />
Schädlingsbekämpfung im Garten-<br />
bau, Forschungsanstalt Geisenheim<br />
30.11.<br />
bis<br />
01.12.<strong>2011</strong><br />
30.11.<br />
bis<br />
01.12.<strong>2011</strong><br />
Münster 10.02.<strong>2011</strong> 14<br />
Fachreferenten Pflanzengesundheit, 17.-19.05. 46<br />
Kiel<br />
<strong>2011</strong><br />
Münster 29.06.<strong>2011</strong> 25<br />
Bezirksstelle Osnabrück 17.08.<strong>2011</strong> 26<br />
Große Dienstbesprechung, Bonn 27.06.<strong>2011</strong> 26<br />
Weiterbildung PGD,<br />
Münster-Wolbeck<br />
Grundlehrgang für Kleingarten-<br />
Fachberater, Landesschule der<br />
Kleingärtner Lünen<br />
Grundlehrgang für Kleingarten-<br />
Fachberater, Landesschule der<br />
Kleingärtner Lünen<br />
Westfälisch-Lippischer Gemüsebau-<br />
tag, GBZ Münster-Wolbeck<br />
Grundlehrgang für Kleingarten-<br />
Fachberater, Landesschule der<br />
Kleingärtner Lünen<br />
80<br />
80<br />
03.11.<strong>2011</strong> 20<br />
22.01.<strong>2011</strong><br />
05.02.<strong>2011</strong><br />
15.02.<strong>2011</strong><br />
10.09.<strong>2011</strong><br />
30<br />
20<br />
39
- 181 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
WILKE, R.<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Berufkolleg Düsseldorf,<br />
18.01.<strong>2011</strong> 15<br />
Zierpflanzenbau<br />
Lehrerfortbildung Pflanzenschutz<br />
Einsatz des Fungizides Fenomenal Bayer CropScience, Monheim, 19.01.<strong>2011</strong> 40<br />
in Zierpflanzen (Versuche<br />
2010/<strong>2011</strong>)<br />
Fachtagung<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz auf Jahrestagung des Fachverbandes 01.02.<strong>2011</strong> 100<br />
dem Friedhof<br />
rheinischer Friedhofsgärtner, Kaarst<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz bei<br />
Rosen<br />
Fachgruppe Rosen, Straelen 03.02.<strong>2011</strong> 20<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau<br />
Kreisgruppe Viersen, Krefeld 16.02.<strong>2011</strong> 35<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau<br />
Kreisgruppe Wesel, Wesel 17.02.<strong>2011</strong> 30<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Kundentage der Fa. Florensis, 23.02.<strong>2011</strong> 100<br />
Frühjahrsblühern<br />
Straelen<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz bei GBZ-Veitshöchheim,<br />
02.03.<strong>2011</strong> 120<br />
Frühjahrsblühern<br />
Frühjahrsblühertag <strong>2011</strong><br />
Lagerung von<br />
Pflanzenschutzmitteln<br />
Golftagung der Fa. Wolf, Wuppertal 03.03.<strong>2011</strong> 50<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz bei<br />
Azerca-Kulturen<br />
Azerca-West-Tagung, Straelen 09.03.<strong>2011</strong> 20<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Tulpen-Club NRW, Gartenbau 03.04.<strong>2011</strong> 25<br />
Tulpen<br />
Degenhardt<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz bei<br />
B&B-Pflanzen<br />
Syngenta-Kundentage <strong>2011</strong>, Kleve 07.07.<strong>2011</strong> 70<br />
Vorbeugende Maßnahmen zur Zierpflanzenbautage <strong>2011</strong> in 18.08.<strong>2011</strong> 100<br />
Gesunderhaltung von Zierpflanzen Wädenswil-Schweiz<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz auf<br />
dem Friedhof<br />
AKF Börse, Treuhand Köln 13.09.<strong>2011</strong> 30<br />
1) Xanthomonas hortorum pv.<br />
pelargonii - Unbekannte<br />
Schadsymptome an Pelargonium<br />
2) Impatiens walleriana<br />
Schadsymptome, Problematik,<br />
Bekämpfung des Falschen<br />
Mehltaus (Plasmopara obducens)<br />
Bonner Pflanzenschutztag <strong>2011</strong> 08.11.<strong>2011</strong> 120<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz bei<br />
Stauden<br />
Staudengruppe NRW, Straelen 09.11.<strong>2011</strong> 20<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Kreisvereinigung Düsseldorf, 10.11.2012 25<br />
Zierpflanzenbau<br />
Düsseldorf-Flehe<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz Teambesprechungen der Zierpflanzenbauberater<br />
der LWK-NRW<br />
6x in <strong>2011</strong> 70
- 182 -<br />
8.3 Mitarbeit in Symposien und Gremien<br />
Name<br />
BENKER DR., M. • Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V. (DPG) –<br />
Arbeitskreis für Pflanzenschutz in Kartoffeln<br />
• European Association for Potato Research (EAPR)<br />
• Fachreferenten für Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />
Grünland des Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut<br />
für Kulturpflanzen<br />
• Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V. (GPZ) –<br />
Arbeitsgemeinschaft für Kartoffelzüchtung und<br />
Pflanzguterzeugung<br />
• Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen<br />
Pflanzenzüchtung e.V. (GEP), Abteilung Kartoffeln<br />
• Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V.,<br />
Fachkommission Phytosanitäre Fragen<br />
• Fachausschuss Rodentizidresistenz (FARR)<br />
• Redaktionsausschuss der DLG AgroFood Medien GmbH<br />
• Landesarbeitskreis Pflanzenschutz (LAP NRW)<br />
• Arbeitsgruppe Programm für Versuchsauswertungen<br />
und Berichterstattungen im Rahmen der<br />
Zulassungsprüfung für Pflanzenschutzmittel (PIAF-PSM)<br />
• Arbeitsgruppe Programm PIAF-Auswertungen (PIAF-<br />
STAT)<br />
BÖHMER PROF. DR., B. • Beirat Ackerbau der LWK-NRW<br />
• Beirat Gartenbau der LWK-NRW<br />
• Sachverständigenausschuss für die Zulassung von<br />
Pflanzenschutzmitteln, BVL (Bundesamt für<br />
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit)<br />
• Arbeitskreis Lückenindikationen<br />
nicht-rückstandsrelevante Kulturen<br />
• Arbeitskreis Lückenindikationen in Gemüsekulturen<br />
• Fachbeirat zum Informationssystem Integrierte<br />
Pflanzenproduktion (ISIP)<br />
• Zentralstelle für Entscheidungshilfen und Programmen<br />
im Pflanzenschutz (ZEPP)<br />
• Arbeitstagungen der Leiter der Pflanzenschutzämter<br />
• Technischer Ausschuss des BVL<br />
• Arbeitskreis Pflanzenschutz im Haus- und<br />
Kleingartenbereich<br />
• Landesarbeitskreis Pflanzenschutz (LAP NRW)<br />
• Forum Nationaler Aktionsplan zur nachhaltigen<br />
Anwendung von Pflanzenschutzmitteln<br />
• Forschungsnetzwerk NRW-Agrar<br />
• DLG – Redaktionsbeirat PSP<br />
DISSEMOND DR., A. • Landesarbeitskreis Pflanzenschutz LAP-NRW<br />
• Fachreferenten für Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />
Grünland des JKI Bundesforschungsinstitut für<br />
Kulturpflanzen<br />
• Arbeitsgruppe Programm für Versuchsauswertungen<br />
und Berichterstattungen im Rahmen der<br />
Zulassungsprüfung für Pflanzenschutzmittel (PIAF-PSM)<br />
• DPG-Arbeitskreis Biometrie und Versuchswesen<br />
• Fachbeirat Naturhaushalt des BVL
- 183 -<br />
ENGEL DR., A. • BVL-Fachbeirat Verbraucherschutz<br />
• BVL-Unterarbeitskreis Lückenindikationen<br />
im Obstbau/im Weinbau<br />
• BVL-Arbeitsgruppe Task Force „Pflanzenschutzmittelrückstände<br />
in Lebensmitteln“<br />
• JKI-AG Fachreferenten für Pflanzenschutz<br />
im Obstbau/Weinbau<br />
• Arbeitsgruppe Gartenbau der Zentralstelle der Länder für<br />
EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im<br />
Pflanzenschutz (ZEPP-Gartenbau)<br />
• Bundesarbeitskreise Pflanzenschutz-Berater<br />
im Obstbau/im Beerenobst<br />
• Wissenschaftlicher Beirat Rückstandsfragen QS-GmbH<br />
• Expertenrunde Feuerbrand<br />
• Expertenrunde Kirschfruchtfliege, Kirschessigfliege<br />
• Arbeitsgemeinschaft Muttergärten und Obstpflanzenzertifizierung<br />
(AGMOZ)<br />
• Versuchsausschuss Ökologischer Obstbau NRW<br />
• Versuchsausschuss Beerenobst NRW<br />
• Expertenrunde Integrierter Obstbau der<br />
Bundesfachgruppe<br />
• Koordinierungsausschuss „Obstwiesenschutz in NRW“<br />
• Fachgruppe Obstbau Bonn Rhein-Sieg<br />
• Arbeitsschutzausschuss der LWK-NRW<br />
GARCIA, P. • Arbeitsgruppe Gemüsebau-Feldtag<br />
HAKL DR., U. • DPG-Arbeitskreis Nematologie, stellvertr.<br />
Arbeitskreisleitung<br />
• DPG-Arbeitskreis Vorratsschutz<br />
• Arbeitskreis Entomologische Diagnostik<br />
• Arbeitskreis Qualitätsmanagement in der<br />
pflanzengesundheitlichen Diagnostik<br />
• Unterarbeitskreis Entomologie des Arbeitskreises<br />
„QM in der pflanzengesundheitlichen Diagnostik“,<br />
Arbeitskreisleitung<br />
HEINRICHS, C. • DPG-Arbeitskreis Nematologie<br />
• Arbeitsgemeinschaft Nematoden der ARGE-West<br />
• Arbeitskreis Integrierter Pflanzenschutz 1<br />
(Verbundprojekt BMELV und IfZ)<br />
HENNES, W. • BVL-Unterarbeitskreis Lückenindikation in nichtrückstandsrelevanten<br />
Kulturen<br />
• Minor Uses Working Group „Ornamentals“<br />
• JKI-AG Fachreferenten für Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau<br />
HEUPEL DR., M. • DPG-Vorstand, Schatzmeisterin<br />
• DPG-Arbeitskreis Mykologie, stellvertretende<br />
Arbeitskreisleitung<br />
• DPG-Arbeitskreis Bakteriologie<br />
• DPG-Arbeitskreis Virologie<br />
• EMN-European Mycological Network<br />
• Fachreferenten Diagnostik<br />
• JKI-Arbeitskreis „Quarantänebakteriosen“<br />
• Arbeitskreis Qualitätsmanagement<br />
• Beirat Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
- 184 -<br />
• Gutachterin Forschungsprogramm Innovationsprogramm<br />
Pflanzenschutz<br />
JUNG, R. • Koordinierungsausschuss Streuobstwiesen NRW<br />
• AK Rückstände Bundesfachgruppe Obstbau<br />
• Bundesarbeitstagung der Pflanzenschutzberater in<br />
Grünberg<br />
• Beratertagungen der Obstbauberater NRW in den<br />
Gartenbauzentren Köln-Auweiler und Münster-Wolbeck<br />
KEßLER, J. • Unterarbeitskreis Lückenindikation im Gemüsebau<br />
• Arbeitskreis Fachreferenten für Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau<br />
• Arbeitsgruppe Gartenbau der Zentralstelle der Länder für<br />
EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im<br />
Pflanzenschutz (ZEPP-Gartenbau)<br />
• Landesfachgruppe Vertragsgemüseanbau<br />
• AG-Pflanzenschutz im Vertragsgemüse<br />
• Arbeitskreis Gemüsebau-Feldtag<br />
KLINGENHAGEN, G. • Arbeitskreis Insektizidresistenz, JKI-Braunschweig<br />
• Arbeitskreis Herbizideresistenz, JKI-Braunschweig<br />
• Deutsches Maiskomitee, Bonn<br />
• Fachbeirat Steverkooperation<br />
• Syn Windhalmsymposium, Berlin<br />
• UFOP-Tagung zu Clearfield, Berlin<br />
KLUG DR., M. • JKI-AG Ambrosia artemisiifolia<br />
KRAMER, H. • JKI-Fachbeirat „Geräte-Anerkennungsverfahren“<br />
• JKI-Länderarbeitsgruppe „Kontrolle von<br />
Pflanzenschutzgeräten“<br />
• JKI-Fachreferenten Pflanzenschutztechnik<br />
• DPG-Arbeitskreis Pflanzenschutztechnik (Vorsitzender)<br />
• DPG-Arbeitsgruppe Gerätereinigung<br />
• DPG-Arbeitsgruppe Innovative Pflanzenschutztechnik<br />
• DPG-Arbeitsgruppe Düsenwahl<br />
• IUK Lenkungsausschuss der LWK-NRW<br />
• DLG, Technik in der pflanzlichen Produktion<br />
REICHEL, F. • Arbeitskreis „Wasser- und Pflanzenschutz“ beim BDEW<br />
RÖVEKAMP-STROOP, I. • Experten-Gremium „Kontrollierter Integrierter Anbau von<br />
Obst“<br />
• Bundesarbeitstagung der Pflanzenschutzberater<br />
Obstbau<br />
• Bundesarbeitstagung der Fachberater im Beerenobst<br />
• Vorstand des Landesverbandes Obstbau <strong>Westfalen</strong>-<br />
Lippe<br />
• Beratertagung der Obstbauberater NRW (Obstbauteam)<br />
SCHENK, F.-P. • Arbeitsgruppe zur Erstellung einer EPPO-Richtlinie zur<br />
Durchführung von Feldversuchen gegen Stemphylium<br />
an Spargel<br />
• Arbeitskreis Fachreferenten für Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau<br />
• AG-Pflanzenschutz im Vertragsgemüse<br />
SCHOLZ-DÖBELIN, H. • Unternehmerkreise für Tomaten, Schlangengurken,<br />
Minigurken und Einlegegurken unter Glas, Kreise KLE,<br />
VIE, HS
- 185 -<br />
• 20. Arbeitstagung Biologische Schädlingsbekämpfung im<br />
Gartenbau, 30.11.-01.12.<strong>2011</strong> in Geisenheim<br />
VIETMEIER, A. • AG-Pflanzenschutz im Vertragsgemüse<br />
8.4 Aufklärung<br />
Informations-Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungen und<br />
Informationsstände, Schulung der Kleingärtner<br />
Name Thema Ort Datum<br />
BÖHMER PROF. DR.,<br />
B.,<br />
BENKER DR., M.,<br />
DRESSLER,<br />
ENGEL DR., A.,<br />
GARZON,<br />
GELHAUSEN,<br />
KEßLER, J.,<br />
ZORNBACH<br />
BENKER DR., M.,<br />
DISSEMOND DR., A.,<br />
HEINRICHS, C.<br />
Ortstermine zu Diskussionen im<br />
Pflanzenschutz mit BMWi, BMELV<br />
und BMU<br />
Stadtfest Euskirchen,<br />
Pflanzenschutz und Anbau von<br />
Zuckerrüben und Kartoffeln,<br />
Demonstrationen und Beratung<br />
BENKER DR., M. 15 Versuchsführungen<br />
Kartoffelversuche für Industrie,<br />
Handel, Züchter, Berater,<br />
Landwirte<br />
Willich,<br />
Korschenbroich,<br />
Euskirchen<br />
Stadt Euskirchen<br />
(Landwirte und<br />
interessierte<br />
Besucher)<br />
Buir, Waldniel,<br />
Troisdorf,<br />
Neukirchen-Vluyn,<br />
Borken<br />
05.04.<strong>2011</strong><br />
02.10.<strong>2011</strong><br />
Mai bis<br />
August<br />
<strong>2011</strong><br />
ENGEL DR., A. Pflanzenschutz im Obstgarten Blütenfest,<br />
Meckenheim<br />
01.05.<strong>2011</strong><br />
ERGEZINGER, C., Projektdarstellung ProGemüse auf Köln-Auweiler 31.08.<strong>2011</strong><br />
HAKL DR., U., dem Gemüsebau-Feldtag in<br />
J. KEßLER,<br />
RADTKE, E.<br />
Köln-Auweiler<br />
GARCIA, P., Gemüsebaufeldtag Köln-Auweiler, Köln-Auweiler 31.08.<strong>2011</strong><br />
HARTUNG, B., Pflanzenschutzberatung,<br />
KEßLER, J.,<br />
SCHENK, F.-P.<br />
Feldführungen, Betreuung<br />
HAKL DR., U. Diabrotica-Schulung für<br />
Bonn<br />
21.07.<strong>2011</strong><br />
Kontrolleure des PGD anhand von Entomologisches<br />
Diagnosemerkmalen und<br />
Beispielfallen<br />
Labor<br />
HERFARTH, F. Pflanzenschutz im Hausgarten<br />
Infostand PSD<br />
D.Dorf - Biogarten 01.05.<strong>2011</strong><br />
HERFARTH, F. Pflanzenschutz im Hausgarten<br />
Infostand PSD<br />
Neuss - Bot.Garten 19.06.<strong>2011</strong><br />
HERFARTH, F. Pflanzenschutz im Hausgarten<br />
Infostand PSD<br />
Uni D.Dorf -Biogarten 27.10.<strong>2011</strong><br />
JUNG, R. Servicezeit Garten WDR 5 monatliche<br />
Beiträge<br />
JUNG, R. Pflanzengesundheit in Haus- und Kölner Stadtanzeiger monatliche<br />
Garten<br />
Beiträge<br />
JUNG, R. Gartentelefon Kölner Stadtanzeiger 07.04. und<br />
06.10.<strong>2011</strong>
- 186 -<br />
Name Thema Ort Datum<br />
KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />
zur Düngung und zum<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
OBERMOVE<br />
Pflanzenschutz<br />
Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />
zur Düngung und zum<br />
Pflanzenschutz<br />
KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />
zur Düngung und zum<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
EICKELBERG<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
WIESMANN<br />
Pflanzenschutz<br />
Amelsbüren 02.04.<strong>2011</strong><br />
Bielefeld und Bünde 31.03.<strong>2011</strong><br />
Senden<br />
02.04.<strong>2011</strong><br />
Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />
zur Düngung und zum<br />
Pflanzenschutz<br />
Hamm 03.04.<strong>2011</strong><br />
Besuch des LAP Hessen Coesfeld 23.08.<strong>2011</strong><br />
RADTKE, E. Poster: “Reduzierung pflanzen-<br />
parasitärer Nematoden“,<br />
bezugnehmend auf das Projekt<br />
ProGemüse auf dem Arbeitskreis<br />
Nematologie<br />
REICHEL, F. Pflegekonzepte mit alternativen<br />
Verfahren und Rotofix<br />
REICHEL, F. Ausnahmegenehmigungen,<br />
Herbiziden und alternative<br />
Verfahren im Nichtkulturland<br />
REICHEL, F. Ausnahmegenehmigungen,<br />
Pflegekonzepte,<br />
Wave-Heißwasser-Verfahren<br />
Ruisinger, M. Workshop: Biologischer Pflanzenschutz<br />
im Zierpflanzenbau<br />
VIETMEIER, A. Pflanzendoktor, Frühlingsfest<br />
Stadtverband Dortmunder<br />
Gartenvereine e.V.<br />
8.4.1 Internet<br />
www.pflanzenschutzdienst.de<br />
Auf über 1.000 Seiten wurden Information geboten über<br />
Wageningen (NL) 15.-16.03.<br />
<strong>2011</strong><br />
Stadt Sundern,<br />
Rathaus<br />
Kreis Kleve,<br />
Kreishaus<br />
Stadt Bielefeld,<br />
Umweltbetriebe<br />
16.02.<strong>2011</strong><br />
19.05.<strong>2011</strong><br />
05.07.<strong>2011</strong><br />
Berufsschule<br />
Straelen<br />
19.05.<strong>2011</strong><br />
Dortmund 19.06.<strong>2011</strong><br />
• das Untersuchungs- und Beratungsangebot des Pflanzenschutzdienstes<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
• den Einsatz von Pflanzenschutzmittel in den unterschiedlichen Fachsparten<br />
• besondere Gefährdungen von Pflanzenbeständen durch Schadorganismen,<br />
insbesondere auch zum Westlichen Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera)<br />
und zum Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)
- 187 -<br />
• pflanzengesundheitliche Regelungen beim Import und Export von Pflanzen<br />
und Pflanzenerzeugnissen<br />
• Genehmigungsmöglichkeiten nach den Bestimmungen des<br />
Pflanzenschutzgesetzes<br />
• Anwendungstechnik und Sachkundelehrgänge im Bereich des<br />
Pflanzenschutzes u.a.<br />
• über Prüftermine für Pflanzenschutzgeräte<br />
• umfangreiche Informationen zum Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten<br />
• zur Unkrautbekämpfung auf Wegen und Plätzen<br />
• Versuchsergebnisse der Demonstrations- und Informationsversuche<br />
• Aktuelle Hinweise zum Pflanzenschutz<br />
Außerdem sind im Internet auf den Seiten des Pflanzenschutzdienstes der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> auch Informationen zu finden, die den Einsatz von<br />
Pflanzenschutzmitteln vermeiden helfen.<br />
Die umfangreiche Sammlung von Verfahren und Geräten zur nichtchemischen<br />
Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenbewuchs auf befestigten Flächen richtet<br />
sich in erster Linie an Kommunen sowie privatwirtschaftliche Garten- und<br />
Landschaftsbauunternehmen mit Pflegeaufträgen für Grundstücke, Parkplätze,<br />
Friedhöfe und sonstige öffentliche Flächen.<br />
Aber auch private Grundstückseigentümer können hier Alternativen zum verbotenen<br />
Einsatz von Herbiziden oder Streusalz finden.<br />
(S. Bracke)
- 188 -<br />
Im Bereich der Quarantäne wurden vorhandene Seiten einzelner<br />
Quarantäneschaderreger (Westlicher Maiswurzelbohrer) aktualisiert. Aufgrund der<br />
neuen Verordnung zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses und der<br />
Kartoffelzystennematoden wird bei Speise- und Wirtschaftskartoffeln insbesondere<br />
auf die vorgeschriebenen jährlichen Untersuchungen auf Kartoffelzystennematoden<br />
hingewiesen.<br />
www.isip.de<br />
(A. Schröder)<br />
Auf der ISIP-Plattform der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> werden im<br />
Bereich Pflanzenschutz im Gemüsebau derzeit 65 Kulturdateien betreut. In diesen<br />
Listen sind die aktuellen Zulassungen und Genehmigungen der Pflanzenschutzmittel<br />
nach Kultur und Schaderreger sortiert. Die Ausweisungen beinhalten zusätzlich alle<br />
bisher erteilten einzelbetrieblichen Genehmigungen nach ehemals § 18b bzw. neu<br />
nach § 22.2 Pflanzenschutzgesetz bezogen auf <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Des Weiteren<br />
wird für 18 Monate eine Archivfunktion vorgehalten, die bei der Suche nach<br />
abgelaufenen und nicht mehr zu Verfügung stehenden Präparaten helfen soll.<br />
Neu sind die Rubriken Pflanzenschutz-Spezial und ProGemüse. Unter<br />
Pflanzenschutz-Spezial werden die Themen, die unter dem gleichen Namen als<br />
Pflanzenschutzhinweise an Abonnementen versandt werden, aufgeführt. In diesen<br />
Hinweisen werden aktuelle Pflanzenschutzthemen sowie neue Zulassungen und<br />
Genehmigungen aufgegriffen und erläutert. Die Hinweise erscheinen unregelmäßig<br />
und richten sich nach den Aktualitäten. In der Saison erscheinen sie im Regelfall<br />
einmal wöchentlich.
- 189 -<br />
Unter der Rubrik ProGemüse wird auf die im Euregio-Projekt namens „ProGemüse“<br />
erarbeiteten Ergebnisse und auf Versuchsvorhaben hingewiesen. Bei dem Projekt<br />
und den entsprechenden Darstelleungent geht es um Nematoden an<br />
Gemüsekulturen. Derjenige, der tiefer in die Materie einsteigen will, wird von der<br />
ISIP-Seite auf die Projektseite www.progemuese.eu geleitet.<br />
(J. Keßler)<br />
<strong>2011</strong> wurde unter der ISIP-Plattform die Schwerpunktrubrik Zuckerrüben weiter<br />
ausgebaut. Hierzu gehören:<br />
- Prognosemodell Cercbet 1 und 3, Einführung und Weiterentwicklung in der<br />
Praxis<br />
- Ab prognostiziertem Befallsbeginn von Cercospora wöchentliches Monitoring von<br />
über 90 Praxisschlägen und Veröffentlichung der Daten mit regionaler<br />
Beratungsempfehlung in ISIP<br />
(C. Heinrichs)<br />
Der Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW bietet seit 2006<br />
erfolgreich Informationen zum Pflanzenschutz in Stauden über ISIP an. Auf der Seite<br />
www.stauden.isip.de können sich interessierte Gärtner und Firmen registrieren<br />
lassen. Die Informationen richten sich vor allem an Gartenbaubetriebe mit Produktion<br />
von Stauden, gelegentlich sind auch Informationen zu Kleingehölzen oder<br />
Sommertopfpflanzen zu finden. Auch für Gartencenter, GaLaBau und alle Betriebe,<br />
die mit Problemen an Stauden zu tun haben, sind diese Informationen von<br />
Bedeutung.<br />
(H. Nennmann)<br />
Aktuelle Tipps zum Pflanzenschutz für Kleingärtner auf der Internetseite des BDG<br />
(Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.).<br />
www.kleingarten-bund.de
- 190 -<br />
8.4.2 Rundfunk, Fernsehen, Presse<br />
Autoren Titel wo veröffentlicht /<br />
gesendet<br />
Datum<br />
KLUG DR., M. Interview „Bodenpflege im 1. Deutschlandfunk 20.04.<strong>2011</strong><br />
Frühjahr“<br />
2. WDR 2<br />
KLUG DR., M. Interview zu Wespen und Fliegen<br />
als Lästlinge<br />
AH-TV Köln (Galileo) 03.05.<strong>2011</strong><br />
KLUG DR., M. Interview „So klappt’s mit dem<br />
Blumendünger“<br />
Deutschlandfunk 31.05.<strong>2011</strong><br />
KLUG DR., M. Interview zur Rasenpflege Kölner Express 08.06.<strong>2011</strong><br />
KLUG DR., M. Interview „Der Gartenschnecke<br />
den Garaus machen“<br />
Deutschlandfunk 03.08.<strong>2011</strong><br />
KLUG DR., M. Interview zum Riesenbärenklau Die Welt 12.08.<strong>2011</strong><br />
KLUG DR., M. Interview zur<br />
Bocholter-Borkener 20.08.<strong>2011</strong><br />
Schneckenbekämpfung<br />
Volksblatt<br />
KLUG DR., M. Interview „Keine Chance für Pilze Kölnische Rundschau, 30.08.<strong>2011</strong><br />
und Schädlinge“<br />
Magazin<br />
KLUG DR., M. Interview „Zimmerpflanzen im<br />
Winter“<br />
dpa 21.12.<strong>2011</strong><br />
SCHNEIDER Jetzt spricht die Praxis,<br />
Innofrutta, Magazin für 1/<strong>2011</strong><br />
DR., A. Interview mit Dr. Engel<br />
modernen Obstbau,<br />
1/<strong>2011</strong>, S. 12-13<br />
Bücher, CDs u.a.<br />
Autoren Titel wo veröffentlicht /<br />
gesendet<br />
KLATT, J., Taschenbuch des Pflanzenarztes Landwirtschaftsverlag<br />
FRAHM, MEYER <strong>2011</strong>, 57. Folge Bearbeitung des Münster-Hiltrup<br />
U.A.<br />
Teiles: Biologische Bekämpfung<br />
8.5 Ausbildung, Fortbildung<br />
Schulungen, Seminare<br />
Datum<br />
Bearbeitung:<br />
Juli <strong>2011</strong><br />
Veröffentlichung:<br />
2012<br />
Name Thema Veranstaltung / Ort Datum<br />
DISSEMOND<br />
DR., A.<br />
DISSEMOND<br />
DR., A.<br />
Grundlagen der Pflanzenschutz-<br />
Verfahren am Beispiel<br />
Winterweizen: Grundlagen und<br />
Krankheitsbekämpfung<br />
Grundlagen der Pflanzenschutz-<br />
Verfahren am Bespiel<br />
Winterweizen:<br />
Wachstumsregulierung, Unkraut-<br />
und Schädlingsbekämpfung<br />
ENGEL DR., A. Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Weinbau<br />
Institut für Pflanzenbau<br />
Seminar (28 Agrarstudenten),<br />
Universität Bonn<br />
Institut für Pflanzenbau<br />
Seminar (28 Agrarstudenten),<br />
Universität Bonn<br />
Schulung der<br />
Siebengebirgswinzer,<br />
Königswinter<br />
08.12.<strong>2011</strong><br />
15.12.<strong>2011</strong><br />
22.03.<strong>2011</strong>
- 191 -<br />
ENGEL DR., A. Krankheiten und Schädlinge im<br />
Obstbau - Kleine Anregungen zur<br />
Prüfungsvorbereitung unter<br />
Mithilfe von I. Rövekamp-Stroop<br />
und R. Jung -<br />
ENGEL DR., A. Fortbildung für GLP Mitarbeiter<br />
des PSD-NRW mit Bayer AG<br />
KLATT, J. Workshopleitung: "Fransenflügler<br />
AZUBI-TAG <strong>2011</strong>,<br />
Merten<br />
26.03.<strong>2011</strong><br />
Versuchsgut Höfchen 25.10.<strong>2011</strong><br />
JKI - Inspektoren 23.03.<strong>2011</strong><br />
in der Pflanzenbeschau"<br />
Workshop,Braunschweig<br />
KLATT, J. Schäden an Pflanzen und Sachkundeschulung für 12.04.<strong>2011</strong><br />
Pflanzenerzeugnissen,<br />
Floristmeisterschüler,<br />
Integrierter Pflanzenschutz Warendorf<br />
KLATT, J., Seminarleitung: Pflanzenschutz Bildungsstätte Gartenbau 01.-03.07<br />
NENNMANN, H. für Stauden<br />
Grünberg<br />
<strong>2011</strong><br />
KLATT, J., Seminar: Zeitgemäßer<br />
LWK-Seminarleitung, 20.09.<strong>2011</strong><br />
NENNMANN, H. Pflanzenschutz<br />
Dorsten<br />
KLINGENHAGEN, Schulung zum Pflanzenbau Feldbegehung mit zwei 11.04.<strong>2011</strong><br />
G.<br />
Fachschulklassen,<br />
Warendorf<br />
KLINGENHAGEN, Schäden an Pflanzen und Sachkunde für Abgeber, 10.11.2010<br />
G.<br />
pflanzlichen Erzeugnissen Münster<br />
REICHEL, F. Ausnahmegenehmigungen, Seminar Pflanzenschutz 07.06.<strong>2011</strong><br />
Pflegekonzepte, alternative im GaLaBau,<br />
Verfahren<br />
Münster-Wolbeck
- 192 -<br />
8.5.1 LTA-Ausbildung, Praktikanten, Studenten<br />
Im Rahmen der Ausbildung zu Landwirtschaftlich-Technischen AssistentInnen der<br />
Ausbildungsstätte im Institut für Nutzpflanzen und Ressourcenschutz (INRES),<br />
Bereich Phytomedizin, der Rheinischen-Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn wurden<br />
im Jahre <strong>2011</strong> in den Fachbereichen Diagnose und Versuchswesen 7 LTA´s<br />
ausgebildet.<br />
Sie lernten, ebenso wie die zahlreichen Praktikant- und StudentInnen, insbesondere<br />
die Diagnose der vielfältigen Krankheitssymptome kennen, begleiteten Versuche im<br />
Rahmen der biologischen und chemischen Pflanzenschutzmittelprüfung als<br />
Grundlage einer integrierten Pflanzenschutzberatung.<br />
Art der Anzahl Ausbildungsstätte/FH/ Praktikumsort Anzahl<br />
Ausbildung/Praktikum<br />
Universitäten etc.<br />
Wochen<br />
Landwirtschaftlich 7 Ausbildungsstätte für Bonn 8-24<br />
Technische<br />
LTA, Rheinische<br />
AssistenInnen<br />
Friedrich-Wilhelms-<br />
Universität Bonn<br />
Schulpraktikum 5 - Städtisches<br />
Gymnasium Hennef<br />
- Alexander-von-<br />
Humboldt-Realschule<br />
Siegburg<br />
- Sankt-Adelheid<br />
Gymnasium<br />
Bonn-Pützchen<br />
- Gesamtschule<br />
Bonn-Beuel<br />
Bonn<br />
5<br />
- Fachschule für<br />
Gartenbau, Essen<br />
Münster<br />
Girl’s Day<br />
3 Kompetenzzentrum Bonn 1 Tag<br />
Mädchen-Zukunftstag<br />
Technik-Diversity-<br />
Chancengleichheit<br />
Bielefeld<br />
Boy’s Day<br />
3 Kompetenzzentrum Bonn 1 Tag<br />
Jungen-Zukunftstag<br />
Technik-Diversity-<br />
Chancengleichheit<br />
Bielefeld<br />
Praxissemester 1 Hochschule<br />
Weihenstephan-<br />
Bonn 18<br />
Triesdorf Studiengang<br />
Freiwilliges Praktikum 1<br />
Gartenbau<br />
Rheinische Friedrich-<br />
Wilhelms-Universität<br />
Bonn, Studiengang<br />
Agrarwissenschaft<br />
Bonn 5<br />
Bachelorarbeit 1 FH Osnabrück,<br />
Studien-gang<br />
Produktionsgarten-bau<br />
Münster 25<br />
Gesamt: 21<br />
(I. Adams, J. Klatt)
- 193 -<br />
Masterarbeiten<br />
Henning Bannick:<br />
„Alternaria-Befall bei Kartoffeln: Beziehung zu ausgewählten Blattinhaltsstoffen“.<br />
Masterarbeit im wissenschaftlichen Studiengang Agrarwissenschaften an der Georg-<br />
August Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften, Abteilung<br />
Qualität pflanzlicher Erzeugnisse.<br />
1. Prüfer: Prof. Dr. Elke Pawelzik, 2. Prüfer: Dr. Marianne Benker.<br />
8.6 Besucher<br />
Neben vielen Besprechungen mit Pflanzenproduzenten, Pflanzenschutzfirmen,<br />
Saatgutfirmen und Verbänden wurden im Pflanzenschutzdienst zahlreiche weitere<br />
Gäste begrüßt, darunter Fachkolleginnen und -Kollegen aus dem In- und Ausland,<br />
Tagungsgäste, Beraterkolleginnen und -Kollegen, Uni-Kurse, Fachschüler sowie<br />
Schüler. Dabei wurde Gelegenheit gegeben, in die Arbeit der Diagnoselabore, die<br />
Prüf- und Versucheinrichtungen des Pflanzenschutzdienstes Einblick zu nehmen.<br />
11 größere Gruppen wurden durch die Fachlabore, die Versuchsgewächshäuser und<br />
die angrenzenden Versuchsanlagen geführt und erhielten eine anschauliche<br />
Vorstellung über die aktuelle Fragestellungen und die Aufgabengebiete des<br />
Pflanzenschutzdienstes.<br />
• Gäste der Forschungsanstalt Jülich<br />
• Gäste des Universität Köln<br />
• Gäste der Fa. Kraege<br />
• Versuchslandwirte des Pflanzenschutzdienstes<br />
• Biologiestudenten der RWTH Aachen<br />
• Jahrgang <strong>2011</strong>-2013 der LTA-Ausbildung der Universität Bonn<br />
• Elterninitiative Hennef mit 20 Kindern<br />
• Arbeitsgruppe Pestizide<br />
Den Gästen werden gerne anschaulich im Labor die Fachaufgaben vorgestellt. Viele<br />
Besucher hören mit großem Interesse die Darstellungen über die verschiedenen<br />
Untersuchungstätigkeiten und berichten oft von eigenen Erfahrungen mit<br />
Pflanzenkrankheiten.<br />
Die Rückmeldungen und Erfahrungen der vergangenen Jahre nach persönlichen<br />
Besuchen sind sehr positiv. Neben schriftlichen Informationen ist besonders für den<br />
Nachwuchs der Einblick in die Aufgaben des Pflanzenschutzdienstes eine wertvolle<br />
Erfahrung.<br />
(Dr. M. Heupel)