14.01.2013 Aufrufe

Berufsprofil Physiotherapie - Physio Austria

Berufsprofil Physiotherapie - Physio Austria

Berufsprofil Physiotherapie - Physio Austria

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

13<br />

13 | Perspektiven<br />

Perspektiven<br />

<strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> zeigt sich als Profession mit<br />

hohem Anforderungsprofil und breitgefächertem<br />

Befundungs- und Behandlungsspektrum. Entsprechend<br />

der sich abzeichnenden Trends in Form<br />

eines stärker holistisch orientierten Denkansatzes,<br />

eines Voranschreitens alternativer Methoden,<br />

einer steigenden Lebenserwartung, eines<br />

verstärkten Gesundheitsbewusstseins und des<br />

Mündigwerdens des Patienten (vgl. auch Gruber<br />

2001) – als meistgenannte gesellschaftliche<br />

Trends 42 – werden die traditionellen Einsatzgebiete<br />

der <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> (wie z. B. die Kuration,<br />

Rehabilitation, Orthopädie oder auch Neurologie)<br />

zukünftig um neue Arbeitsfelder ergänzt.<br />

In dem Ausmaß, in dem der Gesundheitsvorsorge<br />

im Rahmen des Europaen Health Programs<br />

eine hohe Priorität eingeräumt wird, sieht<br />

die <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> in der Prävention und Gesundheitsförderung<br />

einen neuen Arbeitschwerpunkt.<br />

Erfolgt Prävention und Gesundheitsförderung<br />

bislang in Kombination mit der Kuration oder Rehabiliation<br />

(siehe Kapitel 8), so soll der Schulung<br />

des eigenverantwortlichen Gesundheitsbewusstseins<br />

in jedem Alter verstärkte Aufmerksamkeit<br />

eingeräumt werden (56,4 Prozent).<br />

Als weiteres neues Arbeitsfeld für die <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong><br />

wird der arbeitsmedizinische Bereich<br />

genannt: Ergonomische Beratungen am Arbeitsplatz<br />

und <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> in Betrieben werden<br />

von jeder Fünften der Befragten als zukünftige<br />

Arbeitsinhalte angesprochen (21,2 Prozent).<br />

Aber auch der Bereich Sport/Fitness wird<br />

an Attraktivität gewinnen (16,3 Prozent). So<br />

sehen die befragten Diplomierten PT z. B. in der<br />

koordinativen-sensomotorischen Trainingstherapie<br />

im Bereich des Breiten- und Spitzensports<br />

eine neue Herausforderung in Abgrenzung zu<br />

Sportwissenschaftern.<br />

Darüber hinaus wird auch der Seniorenarbeit<br />

zukünftig stärkere Bedeutung beigemessen (14,4<br />

Prozent). Die Erhaltung der Mobilität und Selbstständigkeit<br />

bis ins hohe Alter, sei es im häuslichen<br />

Bereich oder im Pensionistenheim, das Lehren des<br />

Umgehens mit vorhandenen altersbedingten Behinderungen<br />

und Krankheiten (auch bei Angehörigen)<br />

stellen Aspekte dar, die stärker in das Zentrum<br />

physiotherapeutischen Handelns rücken sollen.<br />

Der Einsatz von Diplomierten PT auf den oben<br />

genannten Gebieten wird zwar mehr und mehr<br />

betont. Gleichzeitig bleiben die herkömmlichen<br />

klinischen Fächer wie Orthopädie, Neurologie<br />

oder Chirurgie in ihrer Wichtigkeit erhalten und<br />

werden eher noch durch bisher „untypische“<br />

Felder wie Zahnmedizin (Kieferbehandlung),<br />

Kardiologie, Onkologie/Palliativmedizin, Gynäkologie<br />

und Veterinärmedizin ergänzt.<br />

Eine Chance, neuen Herausforderungen zu<br />

begegnen, sieht die <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> vor allem im<br />

Steigern und Forcieren der Qualität (31 Prozent)<br />

gegeben. Dazu beitragen sollen vor allem die<br />

Professionalisierung der physiotherapeutischen<br />

Arbeit durch das Beherrschen und Verantworten<br />

des physiotherapeutischen Prozesses als<br />

ganzes, das Entwickeln von diagnosebezogenen<br />

Standards und EDV-unterstützter Dokumentationssysteme,<br />

verstärkte fallbezogene Supervisionen,<br />

vermehrtes Prozessqualitätsmanagement,<br />

verstärkte Sachverständigentätigkeit 43 oder<br />

forciertes Evaluieren physiotherapeutischer<br />

Maßnahmen beitragen, aber auch<br />

a) der Erwerb von Zusatzqualifikationen (z. B.<br />

EDV-Kenntnisse, psychologisches Know-how,<br />

Managementqualifikationen für leitende<br />

Diplomierte PT) und<br />

b) die ständige Fort- und Weiterbildung im internationalen<br />

Kontext.<br />

physiotherapie <strong>Berufsprofil</strong> 46

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!