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Berufsprofil Physiotherapie - Physio Austria

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12 | Qualitätssicherung<br />

und daraus Mindeststandards abzuleiten und<br />

diese der relevanten Öffentlichkeit zugänglich zu<br />

machen.<br />

> Qualifikation des Personals und die Anzahl<br />

der Mitarbeiter: Darunter ist zu verstehen, dass<br />

die Diplomierten PT spezielle physiotherapeutische<br />

Behandlungstechniken für bestimmte<br />

Krankheitsbilder beherrschen oder im Rahmen<br />

der Fort- und Weiterbildung das notwendige<br />

Know-how erwerben können. Im Sinne der Qualitätssicherung<br />

sind Diplomierte PT laut MTD-<br />

Gesetz (BGBl. Nr. 460/1992) verpflichtet, sich<br />

auf dem aktuellen Wissensstand zu halten, das<br />

heißt, sich über die berufsrelevanten Entwicklungen<br />

und die neuen Erkenntnisse der Medizin zu<br />

informieren.<br />

Betrachtet man das Fortbildungsverhalten, so<br />

zeigt sich, dass runde 50 Prozent der Therapeuten<br />

Fortbildungsveranstaltungen und Fortbildungskurse<br />

im Jahr der Befragung besucht<br />

haben, wobei wiederum mehr als die Hälfte<br />

mehrmals jährlich Fortbildungsveranstaltungen<br />

frequentieren.<br />

Als weiterer Indikator für Wissensaktualisierungen<br />

kann das Lesen von Fachliteratur<br />

herangezogen werden. Beachtliche 95 Prozent<br />

lesen regelmäßig Fachliteratur. Weiters informieren<br />

sich 20 Prozent über Neuerungen in der<br />

<strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> im Rahmen von nationalen und<br />

internationalen Kongressen.<br />

Tabelle 12.1: Diplomierte PT/Befragung – Fort- und<br />

Weiterbildung (n = variabel)<br />

Fort- und Weiterbildung Prozent<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

heuer/derzeit (n = 942)<br />

46,4<br />

Fortbildungskurse<br />

heuer/derzeit (n = 939)<br />

49,8<br />

Sonderausbildungen (n = 902) 17,3<br />

Lesen von Fachliteratur (n = 935) 40 95,2<br />

Quelle: Bundesverband der Diplomierten <strong>Physio</strong>therapeutInnen<br />

Österreichs<br />

Betrachtet man das Fort- und Weiterbildungsverhalten<br />

näher, so zeigt sich, dass sich die befragten<br />

Diplomierten PT zum Großteil (99,7 Prozent)<br />

in Konzepten und Techniken weiterbilden, die<br />

inhaltlich teils klassisch, teils alternativ ausgerichtet<br />

sind.<br />

Ein weiteres Viertel der Fortbildungen sind<br />

fachbezogen orientiert, also auf physiotherapeutisches<br />

Basiswissen (z. B. Anatomie am Präparat)<br />

oder in Hinblick auf Zusatzwissen wie zum<br />

Beispiel Ethik in der Medizin ausgerichtet.<br />

Ebenso ist ein Viertel aller Fortbildungen therapiebegleitend<br />

(wie z. B. Tapekurse), während<br />

fähigkeitsbezogene Fortbildungen nur zu knapp<br />

13 Prozent besucht werden. Darunter versteht<br />

man z. B. PC-Kurse, Rhetorikseminare wie auch<br />

Fortbildungen für den Leitungs- und Managementbereich.<br />

Die Aussagen der Untersuchung decken sich<br />

mit den Ergebnissen der Berufsfeldforschung<br />

(Gruber 2001), die ebenfalls fähigkeitsbezogene<br />

und therapiebegleitende Fortbildungen nennt.<br />

> Anordnungsmodus zur <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> (siehe<br />

Kapitel 5): Hier ist insbesondere die organisatorische<br />

Abwicklung der Arbeitsvorgänge von der<br />

ärztlichen Verordnung bis zum Erstkontakt mit<br />

der zuständigen Diplomierten <strong>Physio</strong>therapeutin<br />

gemeint.<br />

Die Prozessqualität wird definiert durch<br />

verschiedene Stufen:<br />

Diese Stufen sind die Verantwortlichkeit, die Beschreibung,<br />

die Messung und die Beherrschung<br />

des Prozesses. Als Vorraussetzung dafür sind<br />

definierte qualitätsrelevante Prozessmerkmale<br />

nötig, z. B. ein nachvollziehbares und vergleichbares<br />

Dokumentationssystem.<br />

– Im Neurologischen Krankenhaus „Rosenhügel“<br />

der Stadt Wien wurde ein EDV-unterstütztes<br />

Dokumentationsprojekt für akute neurologische<br />

Patienten entwickelt, welches derzeit erprobt<br />

wird.<br />

– In Vorarlberg bestehen durchgängige Modelle<br />

für die Verwendung von Scores und Therapiedokumentationen<br />

bei neurologischen Krankheitsbildern<br />

nach Vorgabe der „International Classification<br />

of Functioning and Disabiltiy“ (WHO 1999).<br />

Ergebnisqualität<br />

Die Ergebnisqualität bildet die wichtigste Grundlage<br />

für die Evaluation der erbrachten physiotherapeutischen<br />

Leistung. Es ist dies subjektiv<br />

durch die Zufriedenheit des Patienten bzw.<br />

Klienten an sich oder objektiv durch die Veränderung<br />

des Krankheitszustandes messbar.<br />

Effektivätsnachweise sind in manchen<br />

klinischen Bereichen (so zum Beispiel in der<br />

physiotherapie <strong>Berufsprofil</strong> 44

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