Berufsprofil Physiotherapie - Physio Austria
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11<br />
11 | Lehre<br />
Lehre<br />
Drei wesentliche Aufgaben physiotherapeutischen<br />
Handelns sind<br />
1. die Behandlung von Patienten bzw. die<br />
Betreuung von Klienten,<br />
2. die Weitergabe beruflicher Kompetenz an<br />
Studierende und Kollegen, die sich bereits<br />
im Arbeitsprozess befinden und<br />
3. die Weiterentwicklung des Berufes durch die<br />
Auseinandersetzung mit den Anforderungen<br />
der Gesellschaft an die Leistungen der<br />
<strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> wie auch wissenschaftliches<br />
Arbeiten und das Studium von berufsbezogener<br />
Literatur des In- und Auslands usw.<br />
Im Folgenden soll auf Punkt 2 näher eingegangen<br />
werden.<br />
11.1 Lehrtätigkeit an der Akademie für den<br />
physiotherapeutischen Dienst<br />
In der Ausbildung zur Diplomierten PT wird den<br />
Studierenden berufsspezifisches, für den Therapieprozess<br />
erforderliches Wissen und Handeln<br />
vermittelt. Gleichermaßen bedeutsam ist jedoch<br />
die Umsetzung der theoretischen Kenntnisse<br />
und Fertigkeiten in die Arbeit mit dem Patienten.<br />
Ersteres geschieht im Unterricht an den Akademien<br />
selbst, Letzteres erfolgt im klinischen<br />
Praktikum (praktische Ausbildung) an den dafür<br />
geeigneten Institutionen des Gesundheitswesens<br />
und teilweise auch in den Akademien für<br />
den physiotherapeutischen Dienst im Rahmen<br />
von sogenannten „Supervisionspraktika“.<br />
Sind es an den Akademien die „Lehrerinnen<br />
für <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong>“, die den Unterricht erteilen,<br />
so werden außerhalb der Akademien die<br />
Studierenden von „Praktikumsanleiterinnen“<br />
unterwiesen. Die Praktikumsanleiterinnen sind<br />
enge Mitarbeiterinnen der Akademien.<br />
Sowohl für „Lehrtherapeutinnen“ als auch für<br />
„Praktikumsanleiterinnen“ besteht die Verpflichtung<br />
bzw. die Möglichkeit, sich für die Erfüllung<br />
ihrer Aufgaben zu qualifizieren. Lehrende erfüllen<br />
diese Verpflichtung durch die Absolvierung<br />
der gesetzlich geregelten Sonderausbildungen,<br />
Praktikumsanleiterinnen haben die Möglichkeit<br />
der Teilnahme an Fortbildungen.<br />
1.2 Lehrtätigkeit an anderen Ausbildungsstätten<br />
für Gesundheitsberufe<br />
Diplomierte PT unterrichten u. a. an Ausbildungsstätten<br />
für die Gesundheits- und Krankenpflege,<br />
Pflegehelfer, Masseure, Ergotherapeuten.<br />
Vortragstätigkeit mit dem Ziel, über das Tätigkeitsfeld<br />
und die therapeutischen Intentionen<br />
der <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> zu informieren, wird von vielen<br />
Personengruppen wahrgenommen, beispielsweise<br />
von Personen aus dem medizinisch-therapeutischen<br />
Bereich oder Interessierten aus den<br />
Bereichen Prävention und Verwaltung, um nur<br />
einige Gruppen zu nennen. Damit soll einerseits<br />
die interdisziplinäre Zusammenarbeit unterstützt<br />
und andererseits die breite Öffentlichkeit über<br />
einen Beruf und seiner Aufgaben und dessen<br />
gesellschaftlichen Nutzen informiert werden.<br />
Lehren bedeutet, bei einem anderen Menschen<br />
eine Verhaltensänderung bewirken zu<br />
wollen. Fachkompetenz zu besitzen bedeutet für<br />
Diplomierte PT daher auch die Notwendigkeit,<br />
pädagogischer Fähigkeiten und Fertigkeiten in die<br />
Behandlung des Patienten einfließen zulassen.<br />
So sind Diplomierte PT in vielen Arbeitssequenzen<br />
„Lehrer“ des Patienten, weil sie u. a.<br />
die Therapieschritte planen, diese den Patienten<br />
erklären, die Patienten motivieren, instruieren<br />
und sie auf den Weg in die Selbstständigkeit<br />
begleiten.<br />
physiotherapie <strong>Berufsprofil</strong> 41