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Berufsprofil Physiotherapie - Physio Austria

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Mittelwerte<br />

84,4 %<br />

75,9 %<br />

89,8 %<br />

84 %<br />

71,2 %<br />

55,3 %<br />

90,2%<br />

93,7 %<br />

73,6 %<br />

77,8 %<br />

61 %<br />

Gesamtmittelwert<br />

7 | Der physiotherapeutische Prozess<br />

77,9 %<br />

PT-Befund (n = 942)<br />

PT-Diagnose (n = 919)<br />

Hauptproble (n = 994)<br />

Therapieziel (n = 935)<br />

Therapieplan (n = 934)<br />

Therapiedauer (n = 908)<br />

PT-Auswahl (n = 934)<br />

PT-Durchführung (n = 939)<br />

Erfolgskontrolle (n = 928)<br />

Dokumentation (n = 933)<br />

Bewertung (n = 922)<br />

Abbildung 7.2: Diplomierte PT/Befragung – Durchführung der einzelnen<br />

Elemente des physiotherapeutischen Prozesses in Prozent<br />

Quelle: Bundesverband der Diplomierten <strong>Physio</strong>therapeutInnen Österreichs<br />

Umsetzung<br />

Die ausgewählten physiotherapeutischen<br />

Maßnahmen werden durchgeführt und laufend<br />

anhand der Effektivität der Annäherung an<br />

das Fernziel überprüft. Der Patient (ggf. seine<br />

Angehörigen) wird über die durchgeführten Maßnahmen<br />

aufgeklärt und bezüglich notwendiger<br />

selbst durchzuführende Maßnahmen instruiert.<br />

Am Ende der Behandlungsserie, welche vorbereitende<br />

Maßnahmen, die funktionelle und strukturelle<br />

Behandlung, unterstützende Maßnahmen<br />

und Heimprogramm umfasst, wird mit dem<br />

Patienten der Therapieabschluss besprochen.<br />

Phasenübergreifende Tätigkeiten<br />

Um die Therapieziele möglichst effizient und<br />

effektiv zu erreichen, werden laufend Zwischenbefunde<br />

erhoben und der Behandlungsvorgang<br />

ständig auf die aktuelle Situation des Patienten<br />

abgestimmt. Der gesamte Therapieprozess wird<br />

schriftlich dokumentiert und in zusammengefasster<br />

Form an den behandelnden Arzt weitergeleitet.<br />

Die ständige Reflexion und Evaluation<br />

des eigenen Handelns sowie die Weiterentwicklung<br />

fachlicher Kompetenzen und des interdisziplinären<br />

Handelns runden die phasenübergreifenden<br />

Tätigkeiten ab. Abbildung 7.1 soll den<br />

„<strong>Physio</strong>therapeutischen Prozess“ verdeutlichen.<br />

Im Rahmen der Fragebogenerhebung 2001 des<br />

Berufsverbandes wurden Diplomierte PT über<br />

das Ausmaß, in dem sie den „<strong>Physio</strong>therapeutischen<br />

Prozess” durchführen, befragt (siehe<br />

Abbildung 7.2).<br />

Hierbei zeigte sich, dass bei jedem Patienten<br />

mit wenigen Ausnahmen der physiotherapeutische<br />

Befund erstellt, das Hauptproblem definiert,<br />

die Therapieziele formuliert, die physiotherapeutischen<br />

Maßnahmen ausgewählt und die<br />

Behandlung in der Folge durchgeführt werden.<br />

Aus der Befragung geht nicht hervor, inwieweit<br />

die Problemidentifikation und Therapieplanung<br />

auch schriftlich dokumentiert werden. Es ist<br />

durchaus vorstellbar, dass im klinischen Alltag<br />

aus Zeitmangel die Therapieplanung nicht immer<br />

schriftlich erfolgt, sondern speziell bei Routinebehandlungen<br />

von den Diplomierten PT unmittelbar<br />

auf ihren Erfahrungshintergrund zurückgegriffen<br />

wird.<br />

Die Festlegung der Therapiedauer und die<br />

Bewertung der physiotherapeutischen Maßnahmen<br />

werden nur bei jedem zweiten Patienten<br />

durchgeführt (siehe Abbildung 7.2). Es ergeben<br />

sich daher folgende Fragen:<br />

> Wird jenen Teilen, die in der Bewertung<br />

schlechter abgeschnitten haben, weniger<br />

Wert beigemessen?<br />

> Werden sie als nicht zur eigenen Kompetenz<br />

zählend angesehen?<br />

> Werden sie möglicherweise weniger gut<br />

beherrscht und daher vermieden?<br />

> Ist der Zeitdruck bei der täglichen Arbeit so<br />

groß, dass man meint, mit einer verkürzten<br />

Routine sein Auslangen zu finden?<br />

Eine differenziertere Analyse des „physiotherapeutischen<br />

Prozesses“ zeigt einen starken<br />

Alterseffekt, was damit zusammenhängen könnte,<br />

als junge Diplomierte PT (unter 30 Jahre)<br />

den „<strong>Physio</strong>therapeutischen Prozess“ in seiner<br />

Gesamtheit regelmäßiger durchführen als ältere<br />

(45 und mehr Jahre). Junge Diplomierte PT verfügen<br />

demzufolge über ein anderes berufliches<br />

Selbstverständnis, was damit zusammenhängt,<br />

dass der physiotherapeutische Prozess ein<br />

relativ neues Definitionsmerkmal der physiotherapeutischen<br />

Tätigkeit ist. Zu betonen ist, dass<br />

für die Definition des Hauptproblems und das<br />

Formulieren der physiotherapeutischen Diagnose<br />

Erfahrungswerte notwendig sind, über die vor<br />

allem die 31- bis 40-Jährigen verfügen.<br />

Weitere wichtige physiotherapeutische Aufgaben,<br />

die direkt auf den Patient bezogen sind,<br />

physiotherapie <strong>Berufsprofil</strong> 29

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