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Berufsprofil Physiotherapie - Physio Austria

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4<br />

4 | Ausbildung<br />

Ausbildung<br />

Die ersten Ansätze für die Ausbildung in der<br />

<strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> in Österreich liegen im Jahr 1916.<br />

Es war der Erste Weltkrieg, dessen viele Verwundeten<br />

die Errichtung von Rehabilitationseinrichtungen<br />

und die Ausbildung von dort physiotherapeutisch<br />

tätigen Mitarbeitern notwendig<br />

machten.<br />

Im Rahmen eines Kurssystems in der Dauer<br />

von sechs, später zwölf Monaten wurde „ärztliches<br />

Hilfspersonal“ in einigen Disziplinen<br />

der heutigen <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> am Kaiser-Jubiläum-Spital<br />

in Wien-Lainz ausgebildet. Diese<br />

Ausbildungsstätte bestand bis 1941 und wurde<br />

während des Zweiten Weltkrieges als „Sonderlazarett“<br />

an die 1. Chirurgische Universitätsklinik<br />

des Wiener AKH verlegt. Im Jahr 1943 erfuhr<br />

diese bis dahin immer noch einzige Ausbildungsstätte<br />

auf österreichischem Gebiet eine neue<br />

Rechtsgrundlage als „Staatlich anerkannte Schule<br />

von Krankengymnastinnen und Assistentinnen<br />

für Physikalische Therapie“. Die Ausbildung<br />

wurde auf zwei Jahre verlängert.<br />

1949 wurde die Berufsentwicklung jäh unterbrochen,<br />

als das erste Krankenpflegegesetz,<br />

in dem auch die Berufe der medizinisch-technischen<br />

Dienste geregelt waren, verabschiedet<br />

wurde. Im Ausbildungskonzept sollte die<br />

<strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> als Teilbereich des Krankenpflegedienstes<br />

vermittelt werden, was sich aus<br />

der neuformulierten Berufsbezeichnung „Gymnastisch-physikalische<br />

Heilpflegerin“ deutlich<br />

ablesen ließ.<br />

Da diese Entwicklung eine Rückentwicklung<br />

bzw. Auflösung der Eigenständigkeit des Berufes<br />

bedeutet hätte, fand in den Jahren 1951 und<br />

1952 in Österreich keine Ausbildung statt. 1952<br />

erkannte der Gesetzgeber, dass der Zustand<br />

ohne qualifiziertes Personal nicht tragbar war,<br />

und so wurde wieder ein selbstständiger zweijähriger<br />

Lehrgang für Diplomierte Assistentinnen<br />

für Physikalische Therapie eingerichtet.<br />

1961 wurde die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung<br />

noch in Zusammenhang mit dem<br />

damaligen Krankenpflegegesetz erlassen, 1969<br />

die Fort- und Sonderausbildung für alle MTD<br />

durch Verordnung festgelegt.<br />

Einer der größten Erfolge für die Angehörigen<br />

der MTD war 1992 die Verabschiedung eines<br />

eigenen MTD-Gesetzes, BGBl. Nr. 460/1992, mit<br />

der im folgenden Jahr verfügten neuen eigenen<br />

Ausbildungs- und Prüfungsverordnung, BGBl. Nr.<br />

257/1993.<br />

Wurde die Ausbildung in <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> im Jahre<br />

1968 auf zwei Jahre und drei Monate, im Jahr<br />

1975 um weitere drei Monate verlängert, so<br />

beträgt sie derzeit drei volle Jahre. Die Bezeichnung<br />

der Ausbildungsstätten für <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong><br />

lautet nun „Akademie für den <strong>Physio</strong>therapeutischen<br />

Dienst“.<br />

Ab den sechziger Jahren kam es in vergleichsweise<br />

rascher Folge zur Errichtung weiterer<br />

einschlägiger Ausbildungsstätten, beginnend mit<br />

Innsbruck 1962, gefolgt von Salzburg und Wien/<br />

Wilhelminenspital 1975, Graz 1977, Klagenfurt<br />

1980, St. Pölten 1982, Steyr 1984, Wien/Kaiser<br />

Franz Josef-Spital 1990, Wels 1994, Linz 1998,<br />

Stolzalpe 2000, Horn 2001, Ried im Innkreis<br />

2002, Europaakademie für <strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> in<br />

Innsbruck 2003 und zuletzt die Akademie für<br />

<strong><strong>Physio</strong>therapie</strong> in Jormannsdorf (Oktober 2003).<br />

Insgesamt stehen derzeit sechzehn Ausbildungsstätten<br />

zur Verfügung (Stand: Februar 2004). Die<br />

Rechtsträgerschaft dieser Akademien ist durchaus<br />

unterschiedlich. Jährlich absolvieren etwa<br />

350 Diplomierte PT erfolgreich eine der Akademien<br />

für den <strong>Physio</strong>therapeutischen Dienst.<br />

physiotherapie <strong>Berufsprofil</strong> 15

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